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HARVARD UNIVERSITY
LIBRARY
PEABÜDY MUSEUM OF AMERICAN
ARCHAEOLOGY AND ETHNOLOGY
Deposlted by tbe Mtiseuun
of Comparative Zoology.
Rearivcd Octobep 13, 1939
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o
INDONESIEN
ODER
DIE INSELN DES MALAYISCHEN ARCHIPEL
VON
ki BASTIAN.
I. LIEFERUNG.
DIE MOLUKKEN.
BERLIN
FERD. DÜMMLERS VERLAGSBUCHHANDLUNG
HARRWITZ UND GOSSMANN
1884.
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DIE MOLUKEEN.
REISE-ERGEBNISSE UND STUDIEN
A. BASTIAN.
MIT DREI TAFELN.
BERLIN
FERD. DÜMMLERS VERLAGSBUCHHANDLUNG
HARRWITZ UND GOSSMANN
1884.
V//-''2- Digitizedby Google
LIBRARY OFTOE
MUSEUM OF CCMPARATIVE ZOOLOQY
DEPOSITED IN THE
PEABODY MUSEUM
0CT18 1939
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Vorwort.
Dichter gedrängt, als die Inselgruppen weiten Oceanien's^ bilden die
des indischen Archipelagos eine überleitende Brücke, auf der sich in ver-
schiedeoartigen Brechungen die Culturströmangen des asiatischen Continentes
reflectiren.
In vollem Wiederschein altkambodischer Pracht proclamiren Java's Mo-
numente, zugleich aus der vorderen Halbinsel auch, den EingrifiF asiatischer
Cultur, von der hier und da versprengte Trümmer weiter hinaus noch an-
getroffen werden, über Sumbawa, Borneo und auf Sumatra vor Allem, wo
sich zugleich die Fäden schlingen von Singapura's Malayen zu Tamulen, für
ihre Inschriften, und Malayalam (in den Traditionen).
Eigenartig isolirt steht Timor da, als ob erinnernd an die Nähe des
australischen Continente's (und fast einem noch femer gelegenen).
Als Ausgangspunkt nach Polynesien (über Mikronesien sowohl, wie Mela-
nesien) steht ein Thor in den Molukken offen, und verwickelte Probleme
schürzen sich in Celebes, mit seinen zwei Halb-Culturen in schriftlich nieder-
gelegter Literatur, den Turaja's autochthonischen Inneren und der Sprachen-
buntheit in der Minahasa, zvrischen bunt zerrissenen Küsten.
In dem, was als Sage umläuft, haben sich Anklänge erhalten, wie sie
polynesische Wanderfahrten begleiten, und in Tonsea wird geredet von den aus
den Inseln der Südsee mit dem Südostwind abgetriebenen Canoe's, die nach
der ersten Landung, bei dem Versuche im West-Monsun zurückzukehren,
nach Eema (und Likupang) verschlagen seien, dorthin ihre Götzenbilder aus
Walfischzähnen mitbringend, sowie die (Tinok-tau genannte) Zeichenschrift
der Walian*) auf Holz oder Knochen (wie späterhin noch auf Pergament
aus Wildschweinshaut fortbewahrt).
Neben solchen Zuwanderem^) trifft sich ein im Boden wurzelnder Stamm^
nicht für die Gemeinen allein (wie in Birma*)), denn auch die mit dem Berg-
geist Tanda-ali vermählte Fürstin von Suwawa ist einem Rotang entsprossen,
aus dem Stein entspringt Makasulugipombang, mit der im Baum gefundenen
Tajabulawa vermählt, aus dem Ei geboren begegnet Mokododudah die in der
Eruoht erblühte Putri Bonia, während das durch die Prinzessin Sundilo (zu
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VI
Damaga) in Regenbogenfarbe geborene Ei durch den Vogel Duduk aus-
gebrütet wird.
Wenn Ansatz zu caudaler Verlängerung, wie vom Edlen Bararogado
(bei Bantik) an den einheimischen Frauen bemerkt, vor diesen zurückschreckt,
werden unter Raub des Flögelgewandes die zum Baden herabkommenden
Himmelsjung£rauen belauert^ wie Utahagi durch Easimbaha, der ihr, als sie
bei Anzeichen des Alters (im ersten Erblicken eines weissen Haares auf den
Scheitel) nach dem Himmel zurückgekehrt, aufwärts folgt und die ihm dort
von den Empong vorgelegten Fragen mit Hülfe der Vögel und Fliegen lös*t
(wie den Heroen der Quich^s ähnliche Unterstützung zu Theil ward bei den
Räthselvorlagen in Xibalha).
Wie Wakea und Papa (in Hawai) auf den Hiku-Lipoa (Köpfchen der
Seegräser), lebte Toma-Kumbung-Ribura, Ahnherr der Tomakaka oder Fürsten
(bei Turaja), in dem Wasserschaum, und in der Minahasa gilt Lumimuut,
aus der Erde (wie Earejma aus Stein) entstanden, für älter (weil Empong
tuwa), als Muntununtu (der Empong der Luft)^ während aus dem Meeres-
wasser We-Njili-timo entsteigt, die, durch Batara-6uru geschwängert, den
Vorfahren der Fürsten in Luwu gebärt.
Das vom Himmel (wie am Irawaddi aus Abhassara) herabgekommene
Herrschergeschlecht, dessen Könige, als Sprossen Batara-Guru's*), sieben
Generationen hindurch (in Macassar) verschwinden (bis die irdischen Fürsten-
thümer in Goa^ und bald gleichzeitig in Tello gegründet werden), findet dann
noch seine Erneuerung in der im Schmucke goldener Kette niedergefallenen
Himmelsfrau (Tumanoeronga), mit welcher der König von Bonthain in Tuma-
Salingabereeng seinen Nachfolger zeugt, während sie in Macassar vom Kraeng
Katanka geehlicht wird, oder (in Goa) vom Kraing Baju (als elternlos aus
unbekannter Fremde), und zu den To-Wadjo treibt die ausgesetzte Prinzessin
auf dem Floss des Wadjo-Baums (nach welchem sie benannt sind).
Als König von Soping ist Lamanra-Tjina vom Himmel gefallen, und
nach dem Tode Tuan Ladjipamaa's in Tjina oder (seit König Pamana's
Herrschaft) Pamana (der Taurijene oder Orang Badjus am Tjinrana-Fluss)
wurde von den Häuptlingen der Fürst von Liwu (dessen Vorfahr aus dem
Himmel gekommen) zum Herrscher berufen (unter den auf einheimische
Wurzel zurückführenden Stämmen der To-Radja).
Von Boni's erstem Könige Matasi Lompuh war die heilige Standarte,
Worong-poronge, aufgestellt, (wie sich die Bundesgenossenschaft des Aru
Matoa, in Wadjo, unter farbigen Bannern vereinigt), und von dem im Walde
Matadjang angetroffenen Lanzenträger, sowie von seinem Herrn im Walde
Latoro, bewahrten sich die Lanzen Lasalaga und Latoleijang unter den
Reichszierrathen, wie die halbe Goldkette der Himmelsfrau, neben dem Pa-
tanaa-Jamaang genannten Teller und (Laki-Padada's) Säbel oder Sudang im
Schatze Goa's, und ausser der Goldkette (Kalon) wird noch die Flöte (sowie
ein Haus der Göttin) erwähnt, als Batek Salapan (Neun-Fahne) auf den
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VII
Thron erhoben wurde, unter dessen Nachkommen Batara Goa als erster
Sterblicher herrscht, und sein Bruder Kraing Lowe-ri-Sero (Fürst von Tello)
die Beziehungen mit Java einleitet, an Stelle der von den Buginesen nach
der Küste Cochinchina's weisenden (in den vorliegenden Verknüpfungen mit
Champa ausserdem bereits).
Die nach dem Verlaufen der Wasserfluth (kosmogenischer Sagen) auf
den hohen Bergspitzen ihrer zerrissenen Insel gesiedelten Turadja^) verehren
Devata Langi im Himmel (neben Butu der Berge und Luta der Erde), wie
(bei dem Milanaus Borneo's) der (gleich dem Donnervogel der Chippewäer)
geflügelte Dämon Iblanlangan Langit (der oberen Luft vom Himmel) in den
Gewittern stürmt, donnernd und blitzend, wie Jovis ales in oberer Luft,
während bei einem „mons aetherio vertice" solches Geschäft bequemer sitzend
verrichtet werden kann (auf wolkenumhüllten Olymp). Auf Tonga tritt Lagi
oder (auf Samoa) Aitu-o-le-Lagi — , (dessen neugierig zum Mama- Volk herab-
kommende Töchter den Fürsten&treit veranlassten, wie Devi Dasuki's Schön-
heit die Friedensruhe javanischer Vorzeit durch Erregung ersten Krieges
stört), — vor Tangaloa (Tangaloa-lagi) zurück für die Seefahrten, beim Ver-
schwinden des Himmelsgewölbes im Meeres-Horizont (als Varuna oder Uranos).
Als secundäre Luft Versetzung spielt die Geschichte des im Auffliegen-
lassen eines Drachen's fortgeführten Sohne's des buginesischen Raja von De-
waju, der aus dem weissen (statt bei Godos blauem) Blute, (an solchem Ichor)
von Raja di Bandar erkannt wurde, worauf dieser für die Ansiedlung in
Indrapura Erde und Wasser wägen lässt (und Gleichgewichtigkeit mit den
Elementen im Bugislande constatiren konnte). In Indrapura herrscht dann,
unter den Söhnen Chinderamata's , der älteste, als Tuanko ber Darah (weil
weissen Blutes) in sympathischer Verknüpfung (wie in Macassar für Kinder-
seelen ^) hergestellt) mit dem Crocodil, zum Besuche seiner Brüder im Bugis-
lande, im Anschluss an den Stammsitz Pagarujang (in Padang).
An der Küste von Celebes erscheint der Culturheros im gelben Heiligen-
Gewände (der Talapoinen) unter einem Schirm (oder Tih der Pagoden), und
bei der Krönung des Königs von Luwu wird über ihm der Schirm Panjoeng
entfaltet, dessen (durch die Familie Panjtjai in Pao verarbeiteten) Materialien
in Lelewawo, in Weoela und in Baebroenta vom Himmel auf die Erde ge-
fallen sind, während die Lontarbücher ceremonieller Sprache sich bei den
Bissi (Bhixu) oder Layaka (zur Hut der Regalien) erhalten haben.
Von seinem Vater Dewata^) Pitutu in einen Bambus eingeschlossen,
wird Batara-Guru (nach Lawat) zur Erde herabgesandt, um dann femer in
buddhistisch-brahmanischen Legenden mitzureden, wie sie späterhin ihre Be-
trachtung bei Java zu erhalten haben werden, in Verbindung mit Sumatra's
malayischer Vorgeschichte.
Die gegenwärtige Lieferung begreift die Molukken, und es werden dann
in weiterer Vertheilung folgen: Celebes und Bomeo, Timor, Rotti, Letti,
Kisser u. s. w., Sumbawa bis Bali, Java und Sumatra mit zugehöriger
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VIII
Nachbarschaft. Das Ganze ist auf etwa sechs LieferuDgen aDgeschlagen,
einschliesslich der jetzigen, und von ihrem angefahren Umfange.
Bei derartig auf kurzer Durchreise, unter den übrigen Beschäftigungen
derselben, nur bei zufallig gebotenen Gelegenheiten gesammelten Materialien
mögen die Berichtigungen, wo es deren bedarf, den sorgsamen Arbeiten der,
oft halbe bis ganze Lebenszeit dort domicilirten, Regierungsbeamten oder
Missionären entnommen werden, wie besonders in den Bänden der zu Batavia,
in der Colonie und im holländischen Mutterland erscheinenden Zeitschriften
(für Länder- und Völkerkunde) niedergelegt, oder aus Veth's umfassenden
Veröffentlichungen, aus den Reisen Buddhingh's, Rosenberg's, Wallace's u. s. w.
Für die Molukken wäre im Besonderen ßleeker, Brumund, v. d. Grab, v. d. Dyk,
Campen, Oldenborch, Bernstein u. s. w. zu nennen, wie fernerhin für Sumatra
Junghuhn mit Landsleuten unter Aerzten und Missionären, ähnlich die letzten
für Bomeo (neben Schwan er, Kessel, Brooke, Low, Crespigny u. A. m ), für
Java dann und Bali die bekannten Autoritäten oder für Celebes Matthes,
ein in seinen Verdiensten eigenartig hervorragender Gelehrter, dem es hoffent-
lich noch vergönnt sein mag, für die nur von ihm vertretenen Studien Schüler
und Nachfolger heranzuziehen. Der Mitarbeiter bedarf es auch hier, wie
überall in der Ethnologie.
Anmerkungen.
1) Wie die Balian, bekämpfen auf Bomeo die Bliang das Sial oder Uebel, im An-
schluss an den (vor brahmanlscher Suprematie) allwaltenden Bali (wie Bali, Sohn Gotama^s,
in Astina) in der Unterwelt fortherrschend, aus der sich (für Wishnu's Ergänzung in
Erishna, als Bala-Rama) die Erdschlange incamirt, in Bala (dem Starken oder Jungen,
und) Schützer's des Pflug's, imd die dem heiligen Baum des Dorfe's gebrachten Bali-Opfer
(im Bali Karman) erflehen Segen, auch für die Ernten (als nächster Lebensbedingung).
Im Lied der Arvalbrüder beim „Lases juvabite" (als Apotropaioi) wird Mars an-
gerufen, ein „conservator" des Feldersegen's, wie der Kriegsgott der Maori für das Ge-
deihen der Saaten. Und ohne solch imponirende Gestalt tritt leicht Ebbe ein in der
Tempelkasse, Dem Emtegott Rapiaba werden im Interesse eigener Wohlfahrt Opfer ge-
schuldet, doch kann sein Diener Kangniba, weil (wenn auch wild, doch) blind, durch jede
Art geringerer Gaben befriedigt werden (bei den Naga), und auf Fiji weiss man, dass
Ndengei's alter Diener üto oftmals mit leeren Händen nach der Höhle Raki-Raki zurück-
kehrt zu seinem über die zunehmende Weltverschlechterung klagenden Herrn, wie sich
die Lauigkeit der Verehrer auch den Olympiern (zu Aristophanes' Zeit) fühlbar machte,
besonders als bei Zunahme des fremdsprachigen Pöbel's (nach Momus' Ausdruck) der Am-
brosia und Nektar so knapp wurde, dass der Schoppen des letzteren wegen der Menge der
Trinker auf eine Mine zu stehen kam (bei Lucian). Dagegen erhielt Herkules, neben seiner
Keule, einen „ingens ligneum poculum" (pice oblitum) hingestellt (in Rom) und auch Kraing-
lowe wird auf seinem im Hause bereiteten Schlafplatz (in Celebes) wohlversorgt, wie ebenso
die zu den Festen der Bissu Berufenen (in Lectistemien) und (im Avesta) die Fravashi
(zu den Spenden aus dem Luffckreis herbeifliegend). Eia ke ai, e ke Akua kanaenae (hier
ist Speise, o Gott), heisst es im Gebet als Pule (in Hawaii). Den Gabenlosen stdsst mit
seinem Fuss hinweg, gleich Unkraut, Indra (der nicht an Altersschwäche stirbt). Pushan
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IX
(der Em&hrer) zieht den Gerstenbrei dem Soma vor, weil (gleich Tonga's Essensgott) dem
Volke näher, als die aristokratische Hierarchie (im heiligen Rausch). Manns manum layat,
sodass Reichthnm spendende Götter verehrt werden mögen von geschäftskundigen Chi-
nesen, und schon die graeko-arische Zeit pries die „Geber von Güter", dataras vasuam,
^»TfiQii iatoy (s. Kaegi). Auch den Ahnen wurde schuldige Ehrfurcht gezollt, doch da
den Nachkommenden in der Capelle Platz zu machen, wurde die dritte Generation meistens
ausgeräumt, um dann als Tritopatores mit den Winden zu treiben, wie Trita (mit den
Marut) die Dämone Vritra und Vala bekämpft in den Luftgewittem (worin in Polynesien
die Ahnenseelen zanken). Wenn im Umlauf der Palingenesien die Seele des Verstorbenen
im Neugeborenen (des Grossvater's in dem nach ihm benannten Enkel) wiedererscheint (in
Guinea) verliert bei vererbter Sünde die Bestrafung der Eltern in den Kindern an recht-
licher Härte, und wenn Agni (im Veda) angerufen wird, die Seele mit neuem Leib zu
vereinen, lag dem Wunsch die eigene Verwandtschaft am Nächsten. Die Trauser (bei
Herod.) bejammern den Eintritt in^s irdische Jammerthal, während derselbe sonst mit
Schmans gefeiert wird, imd beim Leichenschmaus befördert das auch am Orinoco gekannte
Ehrenbegräbniss (der Eallantier) die Assimilation (zur Wiedergeburt). Als ihm noch kein
„epulum Jovis** (in Gesellschaft der beiden Göttinnen) bereitet war, besuchte Zeus (zu
Homer's Zeit) die a/uvfioyai At^ionrjae (zum Schmaus), obwohl Aethiopes maculant orbem
tenebrisque figurant perfusas hominum gentes (nach ManiUus), und wie der Verfluchung
Cham^s die Schwärzimg (bei Kazwini), wird es der Verirrung Phaeton's (bei Ovid) zuge-
schrieben: Aethiopum populos nigrum traxisse colorem.
2) Wie im Alterthum neben unstät wandernden Pelasgem, und ihrer piratischen Mo-
dification in den Karem, aus Häfen asiatischer Kultur phönizische Schiffe den Archipelagos
durchfuhren, so wandeln sich Orang Malaju gelegentlich in Badjus und noch zur Zeit
portugiesischer Kämpfe um Singapura's Gründungen, erscheinen aus Klein- und Gross-Java
künstlich erbaute Schiffskolosse, auf dortigen Werften gerüstet. Wenn man in der Ein-
wanderung aus Bulotu zum Archipel auf Buru (s. Quatrefages) oder Pulo, der (heiligen) Insel
(als Nusa), geführt ist, so klingt es aus Havaiki's Stammesland, als kleines (iki) Hawa (Awa,
Sawa, Djawa) im Wiederhall von Java oder (bei Fomander) of a „Cushite civilisation",
so dass der Anschluss an Jon und Juen nicht fem läge (wie der der letzteren an Kam-
phuxa wieder). Li Celebes fallen die Molukken (mit Timor u. s. w.) unter Jawa-Jawaka
(Klein- Jawa im Buginesischen), wogegen in Jawa oder Jawi sich neben Bomeo, Sumatra
u. 8. w. auch Java einbegreift, wo von den Jelmo Bhumi oder Eingeborenen (Sunda's) die
(östlichen) Fremden, als die (jenseits der Grenzen) ausserhalb (jawa oder da jawi) be-
zeichnet werden, in den Wong Java oder Tijan jawi (indischer Herkunft).
3) Von den Bjamha des Abhassara-Himmers, die sich durch irdische Nahrung mehr
und mehr materialisirten, leitet sich das birmanische Herrschergeschlecht im Anschluss an
die buddhistische Schöpfungsgeschichte (Vlk. d. ö. A. L, S. 15, Buddh. i. s. Ps., S. 80). „The
Caribs say, that thej arrived in Guiana from skjland, through a hole*' (s. Ln. Thum), und
auch die Warrau kamen zur Erde, als der im Himmel Vögel jagende Okonorote, der in die
Tiefe gefallenen Beute folgend, seinen Landsleuten den verlockenden Genuss des Wild-
fleisches brachte, den Insulanern ebenso fremd, wie den Galliern die ihnen auf Arontes^
Wagen als Reizmittel zum Einfall aus Italien gebrachten Südfrüchte. Am Kalabar kommt
gleichfalls der Mensch aus Abasi's Himmelsstadt herab (Ggr. u. Ethn B., S. 191). Mawu
sendet die Seele herab aus Nodsie, als Seelenheimath (bei den Eweem) imd quod aestimaverunt
antiqui, animas ab Jove dari et rursus post mortem eidem reddi (s. Macrob.). Credo, deos
immortales sparsisse animos in corpora humana, ut essent qui terras tuerentur quique cae-
lestium ordinem contemplantes imitarentur eum vitae modo atque constantia (s. Cicero), in der
BeHgion „practischer Vernunft** des ^gestirnten Himmers** imd „moralischen Gesetzes" (bei
Kant). Homo snm, humani nil a me aUenum puto, also auch nicht den Anschluss an anthropo-
morphe Verwandte (im zoologischen System), aber: Obwohl ohne strenge Grenze zwischen
Thier- und Pflanzenwelt „beide Reiche durch eine grosse Zahl zwischenstehend zweifelhafter
mit thierischen und pflanzlichen Merkmalen ausgestatteter Organismen einfachster Wesen
mimnigfach miteinander verbunden" sind, wird „der lebhafte Unterschied zwischen hoch-
organisirten Thieren und Pflanzenformen vor Augen treten** (s. Knauer), und so ist auch für
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Constituirung eines Meoschenreich's vom Mittelpunkt grösserer Schwere auszugehen, von der
geistigen Hälfte also, als (Ovid's) „melior pars" (auf dem für das Gesellschaftswesen im
Völkergedanken angesammelten Material). Nicht nur in ihrer welthistorischen, sondern enger
sogar ihrer formellen, technischen Seite nach ist das Wesen der Kunst nur einer Wissenschaft
fassbar, die beides ist, theoretisch und historisch (s. Hettner), statt ^speculative Aesthetik", auf
comparativem ümblick über das Material basirend für eine ^Grammar of omament" (um
schon in den Vorstufen der Schrift die Aussagen der Denkregungen zu lesen). Aus der
Erfahrung will die empirische Psychologie das Leben der Seele erkennen; folgte sie nur
der Erfahrung, würde daraus auch nur entstehen eine Geschichte, eine Beschreibung des
Leben's einer einzelnen Seele in individueller und concreter Gestalt; die Psychologie würde
in Biographien bestehen (s. Harms), wogegen sich in der Psychologie des Gesellschafts-
wesen's inductiv operiren lässt (mit dem Material des Völkergedanken's).
4) Batara-Guru (der Javaner) entspricht auf der höheren Stufe Sang- Yang Wisesa's
derjenigen Form Siwa's im Maha-Rüsi, welche durch Maha-Muni (Assam's) in Sakyamuni
überleitet, obwohl hei Verschiebung der BüsserroUe auf seinen Sohn Kanekaputra (Khinai
und Phuttha-Khinet im Thai) sich wieder brahmanische Mythen Ganesa^s über den von
Sang- Yang Tambon im Meeresgrund unbenetzt Angetroffenen hinwegschieben, und der
Abschluss dann in Sang- Yang Tunggal (der Herr, der Eins ist) geboten liegt. Damit fallt
(für einen Adhi-Ruddha) die cont^mplative Seite mit der asketischen zusammen, von der
sich der Büsser Gotama abgewandt hatte, um unter der Gemeinsamkeit coenobitischen
Zusammenlebens (der Klostermönche) populäre Belehrung zu fördern, bei Wegfall der
Kastenscheidungen, die dagegen bei factisch vorliegenden Rassenscheidungen die Gradua-
tionen fremder Einwanderer, niederen Eingeborenen gegenüber, erleichtem, bis sich Ver-
mittlungen einleiten (wie in Bayu, Narada's Sohn, als Diener Batara-Guru's, mit kräuseln-
dem Haar). Wenn bei den Batta die Seelen der in der Geburt verstorbenen Kinder, also
aus gefährlichster der Gespensterklassen (Z. Kntn. Hawaii's, S. 51), als Batara-Guru be-
zeichnet werden (s. Hagen), so liegt die Absicht vor, durch Beilegung eines erhabensten
Gottesnamens zu schmeicheln (und so Erinnyen vielleicht in Eumeniden zu verwandeln).
Das Crocodil erhält (bei den Malayen) den Ehrentitel Tuan besar (grosser Herr) und der
Tieger wird als Dato oder Grossväterchen („der kein Menschenfleisch mag") gehätschelt
(in Keddah). Ohnedem mag bei der Seelenwanderung ein Ahne darin stecken, da schon
zu Lebzeiten die Seele, wie bei Besessenheit, mit dämonischer Kraft, in den Mitmenschen,
einfahrend, auch einen Thierleib zur Behausung wählen mag, bei den überall schweifenden
Wehrwölfen oder (in Guiana) Kenaima-Tieger, Hyänen in Abyssinien (in Kambodia u. s. w.,
s. Vlk. d. ö. A. IV., S. 20). Auch der Krankheitsteufel kann (bei Besessenheit) einfahren,
wenn Zambi-impi (Loango's) am Genick fasst (s. D. Exp. a. d. Lgk., IL, S. 168). In Rom
wurde (bei Epidemien) ein Dictator e»iannt, clavi figendi causa (in der cella Jupiter's),
und so werden den Ndoke Congo's (s. Rouvre) Nägel eingeschlagen, „pour faire penetrer
la priere dans Fäme meme du Dieu** (bei Gaidoz), oder zum Hetzen, wie an den von
Loango mitgebrachten Fetischen zu sehen (im Königlichen Museum in Berlin) bei Mambili
u. s. w. (D. E. a. d. L. IL, S. 175). Im Atharva-Veda wird das Fieber zu den Gandhari imd
Magavant, bis Anga und Magadha hinweggewünscht, und wenn am Camerun die Krank-
heitsteufel auf fremdes Gebiet gejagt werden, entsteht Krieg (wie unter den Inseln der
Nicobaren). In „Gottverschwörung" wurden die Seelen der Feinde den helfenden Mächten
geweiht (wie auch die Beute im Kriege der Chatten imd Hermunduren), imd die Dayak
jagen Köpfe für Dienste im Jenseits (bei den Leichenfesten beauftragt), während sich die
Batta in den Seelen Gemarterter Schildwachen erziehen (wie sonst durch Lebendigbegraben
erreicht); s. Vlkk. d. ö. A., L, S. 263, H., S. 91, VorsÜlg. v. d. S., S. 41.
5) Die anthropologischen Verwandtschaften im Indigenat der, imter den Täuschimgen
der Alfuren oder ihrer Vertreter auf den verschiedenen Inseln nach deren Topographie,
gebrochenen Autochthonie weisen in den geographisch eingeleiteten Beziehimgen für die
historisch einsetzenden Modiflcationen über die indischen Halbinseln bis nach Assam hinauf,
hinaus sodann in den weiten Ocean, wo das bimte Völkergetünjmel des (gegen eine ma-
layische Generalisirung deutlichst genug protestirenden) Archipelago's in einförmigeren
Gleichartigkeiten verläuft (bei der Dreitheilung in Polynesien, Mifcronesien und Melanesien).
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XI
Bis nun freilich wird gewagt werden können, die, weil handlich bequem, dem Bequemen
beliebten Eintheilungen systematisch zu formuliren, wird es noch gar mancher Vorarbeiten
bedürfen, in Ansammlung des benöthigten MateriaPs, dessen Mangel sich seit Einführung
inductiver Principien in der anthropologisch- ethnologischer Forschung sogleich heraus-
gestellt hat. ^Dieselben Fragen sind zu lösen bei den höchst entwickelten Culturvölkem,
wie bei den scheinbar niedrigsten Naturvölkern. Denn nachdem im fernen Osten aus der
scheinbar einheitlichen Gruppe der Papuas zuerst die Australier, dann die Melanesier, zu-
letit die Minkopies und die Negritos ausgelöst worden sind und gerade zu einer Zeit^ wo
man sich der Hof&iung hingeben zu können glaubte, hier eine definitive Ordnung her-
gestellt zu haben, zeigt, sich schon wieder unter den Stämmen der einzelnen Inseln und
Inselgruppen eine solche Mannigfaltigkeit der Abweichung, dass man es aufgeben muss,
jene ihrer bequemen geographischen Anordnung wegen schnell angenommener Eintheilung
als eine gesicherte zu betrachten" (s. Virchow). Unter den dort verwendbar erscheinenden
Generalisationen schliesst der Name der Malajen Resultate geschichtlicher Folgewirkungen
ein, wogegen sich in den Alfuren die einheimische Wurzel auf den Insel-Localitäten isolirt
(und unter jedesmal specifischer F&rbimg modificirt). „Es ist fast, wie mit der Wirkung
einer BriUe für verschiedene Entfernungen und verschiedenen Augen" (s. A. Lange), wenn
bei anscheinend einfachen Generalisationen mit dem Nähertreten im Detail die Arbeitslast
unabsehbar wachset (für die Induction). The difficultj of an Indian Census Springs mainly
from two sources : the infinite diversitj of the material to be dealt with, and our own infinite
ignorance of that material (s. Ibbetson). „The more we leam of the people and their ways,
the more profoundly must we become impressed with the vastness of the field and with
the immense diversity it presents; not only is our knowledge of the facts as nothing com-
pared with our ignorance, but the facts themselves vary so greatly from one part of the
Panjab to another, that it is almost impossible to make any general statement whatever
conceming them which shall be true for the whole Province" (1883). So ein gewissenhafter
Beamter über Eine Provinz des weiten Indien, obwohl doch mit allen Hülfsmitteln euro-
päischen Colonialbesitzes für seine Nachforschungen unterstützt Wie also für die Ethno-
logie im Grossen und Q^nzen? mit oft noch kaum entdeckten Gebieten (oder durch
flüchtige Reisen vorübergehend nur berührten). So giebt es der Arbeit genug für den,
der helfen will, und „ein unnütz Leben ist ein früher Tod" (nach dem Dichterwort).
6) Die von dem Reisenden Jacobson dem Königlichen Museum von den Kwickpack-
mjüten überbrachte Sammlung enthält Holzpuppen mit crocodilartigem Fischkopf, wie dort
für jeden Neugeborenen verfertigt (und unzertrennlich mit demselben bis zu den Jahren
des Verständnisses). Das „Krokodil, das Symbol der elementarischen Trimurti" (s. N. Müller)
erscheint von der Gottheit emporgehoben (auf indischen Bildern), wie der Himmelsfisch
peruanisch (auf Vasen). Die Seele ist früher geschaffen, als der Körper (nach dem Bunde-
hesch), und wie bei Maori, geht auch auf Hawaii die psychische Schöpfung voran (aus
einem xoa^oq vorjTog),
7) Das im Grossen Geist (des Manitu) Alles (als Numen) zu durchwalten, (per omnia
manare) gleich den Manes (bei Paulus), Gedachte localisirt sich dann durch Bagar (der Batta)
oder andere Obat,.wie (für Australien) Buulk (s. Howitt), im individuellen Fetisch-Begriff,
aus dem öatfioviov ii des &iog (im 9hov), als dem überall (s. Pausanius) begrabenen und
geborenen Zeus (in seiner Mannigfaltigkeit der Namen) in den Deva's oder Devata, die
sofern nicht im Himmel, auf dem Tanah-Adewatang weilen, in dem dort (als Adewatang)
errichteten Häuschen (auf Celebes), wie ähnliche auch für unstät schweifende Seelen-
gespenster (gleich den aus den Kham Bhut der Siamesen heimathlos gebliebenen Phi-Phrai).
Dort werden sie gespeis't, wie die Leiche selbst durch Grabtrichter (bei Ibos oder Duphla)
und die in den Gemeinen als Phi schweifenden (oder gespenstischen Preta schreckenden) Bhut
(der Thay)-apotheisiren sich bei den Edlen zum Chao (&(6y ytyopia lov n^vfixottt). Neben
Dondi SiguUnam oder Sipargongom und Dondi Siansahara, als den beiden Innen-Seelen (der
Batta), bleibt Dondi Sihorchor (bei den Batta) ausserhalb des Körper's (s. Hagen) und mehr
noch als die Todtenseelen (ühane make) wird (in Hawaii) die ausserhalb des Körper's (wie sonst
im Traum nur, als Leip-ya der Birmanen) umherwandemde Seele eines noch Lebenden (Uhane
ola) gefürchtet (weil schreckbar). Wenn dann der Herr (oder Heros) herabsteigt (beim Lo-
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XII
Sim der Chinesen) im Phi-Khao oder Phu-Chao (unter Thay), so wird ihm gern ein San-Thi
errichtet, das sich für die Thevada oder Thepharak (als atorrjgec oder Anaktes) aus Dank-
barkeit für gewährten Hülfeschutz leicht zum Tempel ausschmückt (do, ut des). Schlimm
freilich, wenn ohrenlos, wie Jupiter's Bild in Greta, wogegen Tschuku (in Yoruba) sein
eines Ohr wenigstens der Erde nahe hält und die Sabäer den erhörenden Gott f Al-Makah)
verehrten. Wenn man den, als Schleier der Gottheit, der Verehrung empfohlenen Stein
schmückt, wird Batara-Guru sich schämen, nicht zu gewähren, was im Wunsch vorgelegt
wird (in Surabaja). Den Schleier der Isis hat Keiner gelüftet, doch meint Plutarch, dass
die Aegypter die Thiere verehrten, weil darin dunkle Bilder von der Macht der Götter
erblickend, und auch der Olympier neigt sich für Anubis zur geheimen Bedeutung der
Mysterien (bei Lucian). Darauf dann freilich die dortige Antwort des Hofnarren. Die
vom Mond, statt zum Himmel gesandt, wieder herabregnenden Seelen wandeln sich auf
Erden in Würmer, Heuschrecken, Fische, Vögel, Löwen, Eber, Schlangen, Tieger, Menschen
oder andere Geschöpfe (nach der Kaushitaki Brahmana üpanishad) und in Owe, als Mond-
gottheit (auf Piji) , lebt die Erneuerung verjüngender Schöpfung (wie bei Hottentotten,
Eskimo u. A. m.). Auf Hawaii mochten sich die Seelen in dem für sie aufgestellten
Gottesbilde niederlassen i^zum ünihi pili oder Schutzgeist). Die Poi-uhane griffen die
Seelen mit der Hand, zum Aufpfropfen (bei Haidah) oder zum Flicken auch (bei Taculli),
und je substanzieller sich die Seele materialisirt, so dass sie sich dem Angekok schwammig
anfühlbar erweist, desto eher mag man sich ihrer erwehren, durch die Schwerthiebe der
Ulubalang (auf Sumatra) oder anderes Degengefuchtel, in baltischen Leichenbegängnissen,
und bei etrurischen (und griechischen) durch spielweis überlebende Fechterkünste (s. Inselgr.
in Ocean., S. 3), wie in Mangaia auch. Häkliger dagegen, wenn der Begu nur als Hauch
oder Luft (angin sadja) zu betrachten (wie Achilles Seele als Kanvof verdampft) und
so (für Kurnai) Brewin („who is like the wind") unter den Krankheitsdämonen, die sonst
ausgelockt (s. Vlk. d ö. As. II., S. 381) und ausbeschworen werden mögen, oder auch
ausgesogen, wenn (in Materia peccans) so gröblicher Natur, um noch auf (siamesischem)
Scheiterhaufen als Klumpen zu verbleiben, gleich dem mit der Kunst finnischer
Gan im Hexenschuss des Khuai thanu in den Körper als Stil Khun eingegangenen
Phi Phob (s. Vlk. d ö As. III., S. 275 u. a. 0.). Die Yakaduras (auf Ceylon) treiben (zum
Krankmachen) Nägel in die Wachsbilder der „Huniyam charms" (s. Neil), also (wie der
Fiot in seinen Holzfetisch) in ^cereas imagines" (bei Horaz , als Atzmann (s. Grimm) für
Leberschmerzen (bei Ovid). Auf den Andamanen „it is common practice secretly to bum
wax, when a person against whom they bear ill-will is engaged in fishing, hunting or the
like" (s. Mann). Und dann (im Schachspiel weisser und schwarzer Magie) dem Zauberer
gegenüber der „Wunderaere" (der Wunderdoctor unter den „klugen'' Leut^i), wie der Islam
die Ar-Rahmani (göttlicher Magie) im Gegensatz stellt zur satanischen (As-Sahr oder As-
Simiya), wie sich den Djinn rahmani die Djinn cbaitani entgegenstellen (in Zanzebar),
der Obah dem Vaudoux u. s. w. „Very nearly all bodily evil, that befals an Indian, he thinks,
the work of a Kenaima, known or uuknown, and bis only hope of guarding against such
evil or of curing such, as has come upon him, is by the help of the Peaiman" (puyai or
peartzan) in Guiana (s. Im. Thum), und wie in Loango der Endoxe als Widerpart dem
Ganga gegenübersteht (s. Dtsch. Exp. a. d. Lngkst., 11 , S. 117), so wiederholen sich überall
dieselben Analogien, bis zum üeberleiten in Religionssysteme dualistischer Färbung aus
dem Kampf des Menschen mit der Natur (ehe sich die Wechselbeziehungen in ihren har-
monischen Gesetzen dem Verständnisse klären). So lange noch in „mondbeglänztej: Zauber-
nacht" kindhaften Träumen's umfangen", mag im „Henothismus" die subjective Stimmung
jedesmalige Prädilection fixiren unter dem, was (in Mahopa die Hidatsa) sola reverentia
vident, am nächsten in gespenstisch abgeschiedener Welt, aus der sich dann mit Klärung
des Blicke's die Göttergestalten klären, vielleicht noch ohne Namen (gleich pelasgischen),
si deus, si dea, sive femina, sive mas; sive quo alio nomine te appellari volueris (unt^r
den ViQve-Devas), aber stets im axatttli^nTog &c6e (Anast. Sin.), unbegreiflich gleich Wakan
<und solcher Räthsel mehr im agxv ^^*^ ^QX^^)*
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in dem gastlichen Hause Hm. van Munnik's, Residenten von Temate, aller
Störungen enthoben, konnte ich mich im vollsten Maasse, und aus dem voll-
sten Herzen, den Eindr&cken hingeben, jener paradiesisch wunderbaren Natur,
wo sie ihre Gewürzgärten gepflanzt hat, unter dem Schatten der den Berg-
kegel Temate's bis zum Meeressaum bekleidenden Waldesbäume, mit dem
gleich malerischen Rivalen Tidore's gegenüber, und täglich das berauschende
Schauspiel vor Augen, wenn aus den, mit Sonnenuntergang zauberisch ge-
mischten Tinten Halmaheira's zackige Bergeshöhen, am fernen Gesichtskreis,
zu ätherischen Wolkenregionen emporstrebten, in den Tönen einer ungeahnten
Farbenpracht verschwimmend. Bald zog es mich dorthin, und am 18. Juni
fand ich mich auf einem Ruder böte, das über ^lie glänzende Meeresfläche,
and zwischen pittoresken Umrissen ringsum, (dem Vulkan Temate's, dem
Kegel der Insel Hira, den Gipfeln Gilolo's u. s. w.), am Abend zur Bucht von
Safaoe führte, in dichtbegrünten Bergen geöffnet.
Dort unter den Orang Islam von Soaraha (am Landungsplatz Soesoeppoe)
fand sich von den Beamten des Sultan's von Temate, die auf meine Ankunft
vorbereitet worden waren, bereits Alles in Stand gesetzt, so dass ich, nach
einem kurzen Besuch der Castela (castello) oder Mitza genannten Burgruine
der Orang Espanol am Akkee Lamo während des nächsten Tages, am dar-
auf folgenden bereits für die Alfuren des Inneren aufbrechen konnte (in einer
Tragsänfte nach der Reiseart des Landes).
Der Weg führte anfangs zwischen Felder von Panicum italicum, mit
Schnüren eingefasst, und dann durch buschwaldige Vegetation, mit dem Blick
über wallende Hfigel auf die Bergkette Bukung Tudukka, die Kampong
Idam und Orah-Orah am Wege passirend, bis zu dem Dorfe Tara^udu, wo
zum Empfang eine Ehrenpforte errichtet war, und an Musik nichts fehlte,
(als etwa der Liebhaber dafür).
Die Häuser, wie überall dort in der Nachbarschaft, stehen auf niedrigen
Pfahlgerüsten, mit den herabhängenden Dächern an einander stossend, so
dass man unter denselben auf der Plattform fortgehen kann. Auf Treppen-
stufen tritt man aus der Verandah in das Innere, einem Hauptraum (mit
breiter Bank darin) und einem Verschlag daneben, und werden die aus
schmalen Bambuslatten dicht zusammen gelegten Wände durch quere Leisten
gestützt.
In der Mitte des Dorfes findet sich das Gemeindehaus, wo die weisen
oder Weiss-Häupter (der Geronten) allmittaglich (im Prytaneum) speisen, aus
Bastian, Archipelago. I. 1
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den von den Frauen dorthin getragenen Schüsseln. Aaf einem freien Platze
daneben triflft sich, von Grasfäserchen umweht (wie inAfrica auch, zur Luftreini-
gung) das Eakiroba-Haus, unter dessen rauchet igem Boden, auf einem Bambus-
fach, Tischchen und Stühle hingen, für die Göttermahle, während in einer
Ecke Schild, Säbel, Schwing-Instrument und andere Apparate lagen, wie zum
Verscheuchen nöthig, wenn es gilt, im Kampf mit den Dämonen das Rüst-
zeug zu holen (aus dem Tempel Kamakura's in Japan, oder in Böotien ein-
stens, aus dem des Herakles in Theben). Das Dorf liegt in einer kurzen
Einsenkung an niedriger Erhebung, rings von dichtem Buschwald umgeben,
aus dem ein schmaler Weg schnurgrade auf das grosste der drei Kakiroba-
Häuser direkt zuführt, und dieser Pfad (zwischen dicht bewachsenen Ver-
hacken) ist an der schmal gangbaren Stelle durch eine Pfahlwand (aus spitzen
Bambus) eingeengt, festungsartig mit einem, Bo-Boil genannten Thor, und
dient nun dies, wenn in krankhaft geföhrlichen Zeiten Anzeichen dazu rathen,
die Dämonen zu hindern, aus dem Buschwald in's Dorf hereinzukommen, (so
dass sich die Communication mit der jenseitigen Welt demgemäss bequem con-
troliren lässt). Von den Priesterwaflfen konnte ich aus dem Arsenal nur mit
Mühe ein, bereits halb ausrangirtes, Exemplar für das Museum erhalten. Man
wollte sie nicht fortgeben, weil man sonst (wenn das Gesindel der Swangie
nicht länger die Peitsche sähe) die Krankheiten aus dem Dorfe nicht mehr
los werden würde. Indess wurde gerade damals, zur Ernte-Zeit, das Ge-
sundheitsfest (oder Mussum) gefeiert, die dortig locale Variationsform jenes
grossen Reinmachetages, dessen alljährliche Wiederholung unter stereotypen
Phasen aus allen fünf Continenten sich wiederholen, mit den entsprechenden
Analogien nach historischen Perioden, wie mehrfach erörtert, (s. Bnddh. i. s.
P. Berlin 1882, S. IX).
Ich fand, als am Abend die enge Treppe heraufklettemd, den Raum
der Capelle bereits mit Menschen voll. Von der Decke hing eine Reihe von
Bambus-Gestellen herab, auf denen das Festmahl der Götter ausgelegt und
hergerichtet war. Darunter hatten sich die Herren Musikanten placirt, (die,
da besonders mit Trommel und Gong operirend, den Strom der Schall-
wellen im engen Gemach ungeschwächt zu erhalten wnssten), und der Ein-
gangsthür gegenüber sassen auf einer Bank die Candidaten, die in dem reli-
giösen Drama, wie es bevorstand, ihre Rolle zu spielen bestimmt waren. In
grotesken Attitüden stand einer der Guru mitten im Zimmer, vom langen
Schwarzhaar seines Kopfs umflattert, und im wilden Gehüpfe der Drehungen
umherspringend, bald von einem Fuss auf den anderen fallend, im trippelnden
Stehen, dann wieder, wie wüthend umherrasend, soviel zwischen Zuschauer
und Musiker Platz dafür blieb.
Nach Abschluss des ersten Acte's trat ein Confrater hinzu, der einen
Topf mit der Jocho genannten Betäubungsflüssigkeit (aus Citronensaft, Ingwer
u. s. w.) in der Iland trug. Davon wurde mit einem Lappenschwamm dem
Candidaten in die Augen geträufelt, oder Tropfen auf die Brust und in's
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3
Gesicht gesprenkelt JDie Wirkung zeigte sich sogleich, im Schwerathmen,
tiefen Aufseufzen und Stöhnen, und bald war ein allgemeines Zittern des
Oberkörper's bemerkbar, während die Hände krampfhaft auf den Knieen an-
gepresst lagen.
Während dessen setzten die beiden Guru ihre Tanz-Manöver fort, und
unter denselben näherten sie sich dann, in convulsivischem Zufahren, bald
dem einen, bald dem anderen der auf das Ergriflfenwerden durch die Wong
Wartenden, indem sie zuweilen in kurzem und raschem GriflF die Schultern
pressten, dann wieder die Arme reckten, das Kinn druckten, streichend und
streichelnd vor dem Gesicht hin- und herfuhren, und andere Operationen
versuchten die Krisis zu beschleunigen. Die Benetzung wurde wiederholt, ein
grüner Strauch zum Besprengen in die Flüssigkeit eingetaucht, auch ein weisser
Pinangbusch tanzend getragen, das Musikgetöse dröhnte lauter und lärmen-
der noch, ohrbethörend und zerreissend, und plötzlich fiel, aus der Reihe,
Einer von seinem Sitz mit dem Gesicht platt auf die Erde nieder, wo er
sich in Krämpfen umherzuwälzen begann, aber schnell aufgehoben und in
einen dunkeln Hintergrund geschoben wurde. Die Uebrigen folgten nach-
einander, bis auf Einen, der etwas apathisch schien, so dass die Besessen-
heit nicht rechtzeitig kommen wollte. Der Guru packte sich deshalb ein,
ihm wahrscheinlich als empfönglich bekanntes, Individuum aus den Zuschauem,
freilich ein widerwilliges oder doch unwilliges, so dass beim Herschleppen
Gewalt anzuwenden war (wie einst bei der Pythia mitunter). Sobald indess
der Cursus mit dem Sprengen und Streichen begonnen, war Alles sogleich
in Ordnung, und folgten die Besessenheitssymptome, wie es correcter nicht
hätte gewünscht werden können.
Als ich mir während des Tages einen Guru in mein Quartier hatte rufen
lassen, war dieser noch rascher für die Privatvorstellung bereit, obgleich
nach dem betäubten Ausdruck seines Gesichts zu urtheilen, wohl einige Vor-
bereitungen getroffen sein mochten. Im Uebrigen war er beim Niederlegen
auf der Ruhebank sorgsam um die Falten seines Gewandes bedacht, wie
in indischer Etikette vorgeschrieben, und sobald er sich dann das Gesicht
mit einem Tuche bedeckt hatte, begann das Seufzen und schwere Athmen,
sowie bald auch die Sprache der Sprüche, in der freilich, wie meistens, schwer
verständlichen Redeweise der Orakel.
Bei meinem Aufenthalt in Tidore (Juli I.) konnte ich dort einer ähn-
lichen Feierlichkeit beiwohnen, (wobei es sich um das Genesungsfest eines
Kranken handelte), zu Ehren des Djin Kota-tore, indem sich in dieser Burg-
ruine der Spanier, wie in den meisten der übrigen (auch in anderen Ländern)
ein solcher Geist eingenistet hat. Auf einer mit rothen und weissen Schnüren
omzogenen, durch Muscheln geschmückten Schaubühne, tanzten zum Schalle
rauschender Musik eine Schaar weiss gekleideter Mädchen mit theils rothen,
theils blauen Schärpen, und das Haar frei gelöst. Der Actus begriff kurze
Wendungen im hüpfenden Drehen^ mit gelegentlichen Einknickungen, ein Ent-
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gegentreten im Vis-ä-vis^ oder All einschritt, and dann wieder zasammenfallend
im einstimmigen Gesang.
Auch hier, wie anderswo, sind diese Wesen aus der „Spirit-world"
zu allerlei Diensten verwendbar. In Sahoe kam ich im Gespräch mit
einem der Eappala oder Dorfältesten, wie auf dies und das, zuföllig auch
auf die Goni genannte Tasche, die er umhängen hatte, zu sprechen. Als
ich dieselbe durchstöberte, fand sich neben den Ingredienzien zum Betel-
kaaen, wie hier zu erwarten war, auch ein rund geglättetes Stuck Bambu,
brauner Farbe, und ringsum bestopft. Auf meine Frage, wofür das gut
sei, erhielt ich dann folgende Mittheilung: Einst, im Schlaf, habe er sich
in's Ohr geflüstert gehört, dass ihm eine Medizin bestimmt sei, die fQr ihn
fertig läge, dasjenige nämlich, was im Malayischen Obat (Medicin) oder (in
alfurischer Sprache) Dofahei genannt würde, (also ein Fetisch oder Talisman).
Als er dann am folgenden Morgen diesen Bambu gefunden, habe er ihn in
entsprechender Weise zugerichtet, und jetzt gewähre er ihm Schutz gegen
Krankheiten und auch im Kriege. Auch habe er die beste Zuversicht darauf
für femer, so lange er selbst nur bedacht sein würde, die erforderliche Ach-
tung zu wahren gegen seinen Behüter, ihn rein zu halten, und in Ehren. So
wäre es z. B. nothwendig, dass er ihn jedesmal ablege, wenn ihm eins der
Erleichterungsbedürfnisse ankomme, für Stuhlgang oder Wasserlassen, denn
sonst könnte der Wong, dessen Eingebung dieses Geschenk zu danken, über
Missachtung desselben beleidigt und ärgerlich werden^).
Obwohl bei Entwurf des Reiseplans, für einen Besuch des indischen
Archipelago, zur Vermehrung der ethnologischen Sammlungen des könig-
lichen Museums, unter den mitsprechenden Motiven bereits Erwartungen
gehegt wurden, in. den Local-Differenzen der verschiedenen Gruppen man-
cherlei weitere Beiträge zur comparativen Verwerthung der Inductions-Methode
zu erhalten, haben sich doch in noch reicherem Maasse neue Aufklärungen
ergeben, als im Voraus anzuschlagen war, und bietet sich dadurch mit dieser
letzten Reise ein vorläufiger Abschluss auf manchen der für psychologische
Studien in der Ethnologie nach einander eröfiEneten Untersuchungswege.
Als bei Rückkehr von der Ersten, im Jahre 1856, unter Zusammen-
ordnung des vorliegenden Materials aus der Feme ein Zielpunkt für die
Arbeit aufzuleuchten begann, würde der als unab weislich durch eine Gedanken-
statistik angezeigte Weg, bei der Unermesslichkeit der Aufgabe haben ab-
schrecken müssen, wenn nicht andererseits wieder, bei gleichzeitiger HoflF-
nung auf organische Gesetzlichkeit, bald zunehmende Vereinfachung in Er-
wartung gestanden hätte.
Bei der mit jedem weiteren Schritte befestigten Ueberzeugung, dass, wenn
hier Naturgesetze walten, dieselben sich zu manifestiren haben müssten, konnte
daran festgehalten werden, die Substanzen, wie im Laufe des Augenblickes ge-
1) S. Mensch in der Geschichte (Leipzig 1860), I, S. 85 u. flg.
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boten (und vielleicht in ihm allein fixirbar) ungestört und objectiv (mit mög-
lichstem Ausschluss theoretisirender Subjectivität) neben einander zusammen-
zureihen, bis sie nach den AequivjJenten immanenter Wahlverwandtschaft aus
der Mutterlauge zu krystallisiren hätten, um sich selbst in jedesmaliger Eigen-
thümlichkeit des Characteristischen zu documentiren. So chaotisch durchein-
ander gahrend deshalb anfangs auch die ungeordneten Massenhäuiungen an-
zuwachsen drohten, Hessen doch bald bereits primordiale Streifungen sich im
Werdeprocess erkennen, und jetzt, wo es mehr und mehr zu klären beginnt,
wird das Ganze gar bald auf eine Reihe einfach klar durchsichtiger Elementar-
gesetze reducirt ^ein, so dass dann, in der Psychologie als Naturwissenschaft
auf ethnischer Grandlage, die Organisation des Menschheitsgedankens (und
seine genetische Entwicklung von primitiven Anfangen an entfaltet) vor uns
zu liegen hat, aus allen Zeiten und allen Völkern.
Hierüber mögen am Schluss des Werkes^) einige zusammenfassende
üebersichten beifugbar bleiben, während von den mit dem Stoflf Vertrauten,
und denselben in seinem Umfang Beherrschenden, die Bestätigung sich aus
jedem Capitel schon herauslesen wird^), wie f&r die socialen Zustände, so be-
1) Auf Halmaheira (und benachbarte Molukken), wie hier in erster Lieferung vor-
liegend, wird dann die Behandlung anderer der insularen Grappimngen zu folgen haben:
Celebes mit Buton, Sumatra, Sumbawa, Timor, Bali, Java (Mores, Samba, Nyas, Ceram
u. s. w.). Dem eingeschlagenen Reisewege gemäss hat das persönlich neu Gesammelte be-
sonders auf die Redjang, Passumah, Turaja, auf Rotti, Letti, Kissir, Timor, Tenimber,
Arn u. 8. w. zu fallen, während für die erforderlichen Ergänzungen ein zeitweiliger Aufent-
halt, (zu dem ich mich in Batavia genöthigt fand), vorwiegend benutzt worden ist, um
die umfassende Literatur in der Bibliothek der „Bataviaasch Genootschap" eingehender
durchzusehen. Für die ehrenvolle Aufnahme, die mir bei dieser altverdienten Gesellschaft
zu Theil wurde, für das freundschaftliche Entgegenkommen ihrer Mitglieder, des Präsidenten,
Hm. der Kinderen, des Secretär's, Hm. von der Chiss, des Bibliothekar's, Hm. Albrecht's,
dann Hm. Groenefeldt, Hm. Holle's, (beide damals mit ihren gelehrten Arbeiten beschäftigt,
der Erste über den früheren Verkehr der Chinesen mit dem Archipel, der Letztere über
die Alphabet- Variationen im indischen Ostasien), — für All das Viele, was ich in den zwei
Monaten meines dortigen Aufenthaltes zu lemen Gelegenheit hatte, bleibt mein verbind-
lichster Dank als dauemder bewahrt, und nicht minder lebhaft in meinen Erinnerungen
die liebenswürdige Unterstützung, die den jedesmaligen Studien gewährt wurde, in Celebes
durch Dr. Matthes, Gouverneur von Tromp, Assistent-Residenten Bensbach, in Timor durch
Herrn Residenten Riedel, in Temate durch Herm Oldenburg, und so auf den übrigen
Punkten durch diejenigen, deren Namen im Laufe der Reise-Beschreibung zur schuldigen
Erwähnung kommen werden, gleichzeitig mit denen unserer deutschen Landsleute, in deren
herzlichem Empfang manch traute Stunden verbracht wurden, in Herm Steinbmgge^s häus-
lichem Kreise (zu Batavia), bei Herm Consul Erdmann (in Samarang), Herm Consul
von Bültzenlöwen (in Surabaja), Herm Stefan (in Padang) u. A. m.
2) Indem für die, einer naturwissenschaftlichen Behandlung der Psychologie durch die
Induction, seitens der Statistik gestellten Aufgabe, als Vorbedingung die Beschaffung des
Materiale's voransteht, hat sich die einleitende Bearbeitung darauf zu richten, die Ge-
danken selbst zu registriren, zunächst die im gesellschaftlichen Durchschnitt, als Abdmck
derselben, ausgesprochenen, und dann die in Aeussenmgen von mehr wenig massgebenden
Persönlichkeiten formulirten.
Bei solch' mechanischer Aneinanderreihung von Gedanken, liegt es in der Natur der
Sache (hier also in der eben dieser Gedanken selbst), dass sich kein hermetischer Ab-
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sonders auch im freieren^ und somit vielgestaltig weiteren, Gesichtsamfang
der religiös-mythologischen ^ ) Anschauung.
Wenn man u. A. den Yorstellungs-Combinationen, wie sie über Wong,
Swangie, Tscha-ata, Djin u. s. w. auf diesen bisher wenig für ihre psychischen
Thatsachen beobachteten Inseln, in den, nachstehend den Beobachtungen ent-
nommenen, Aufzeichnungen comparativ überblickt^ so ergiebt sich schlagendste
Bestätigung für die organische Natumothwendigkeit*) im Wachsthum des
Völkergedankens ^), es passt Alles wie eingegossen, könnte man sagen, unter
schluss (wie bei an sich nmgränzten Naturprodukten) herstellen l&sst, sondern in einem
einzelnen Gedanken oft die Anknüpfangspunkte zu einer verschiedenen Menge von Ana-
logien liegen mögen.
Dadurch füllen sich die Anmerkungen leicht in einer Anzahl scheinbar incongruenter
Aufzeichnungen, deren Zusammenhang indess, bei einem Lesen zwischen den Zeilen, mei-
stens nicht schwierig zu finden sein möchte. Ausserdem ist für diese Anmerkungen von
dem etwaigen Benutzer derselben, der mehrfach ausgesprochene Zusammenhang meiner
sftmmtlichen Publikationen zu beachten (seit Aufstellung des Prinzipe's einer Gedanken-
statistik, als conditio sine qua non).
Was also z. B. in der gegenwärtigen, als späterer Publikation, in einer unter dem
Capitel über Ehe, Häuptlingswesen, Zauberei u. dergl. m. fallenden Anmerkungen vermerkt
steht, würde manchmal nur nachträgliche (oder in ihrer Art zufällig gegebene) Ergänzungen
zu der Hauptmasse der Beweisstücke liefern, wie sie sich in den vorangegangenen Publi-
kationen bereits niedergelegt finden (um dann bei späterer Herstellung eines erörternden
Register's sämmtlich in ihren geordneten Zusammenhang zu treten).
1) Der Mythus (idealen Ursprungs) ruht im Gemüth des Volke's, in der religiösen
Hingabe an eine in der Naturerscheinung oder im Menschenleben sich offenbarende gött-
liche Potenz, in dem Drange, dieses göttliche Wirken als einen geschichtlichen Vorgang,
als ein Vorbild eigener Erlebnisse auszusprechen (s. Stark). Die Volkssage will mit keu-
scher Hand gelesen und gebrochen sein, wer sie hart angreift, dem wird sie die Blätter
krümmen und ihren eigendsten Duft vorenthalten, in ihr steckt ein solcher Fund reicher
Entfaltung und Blüthe, dass er auch unvollständig mitgetheilt in seinem natürlichen Schmuck
genug thut, aber durch fremden Zusatz gestört und beeinträchtigt wäre (s. J. Grimm), und
dies wäre für die ethnologischen Lehrbücher zu beachten, in welche die leichten Luftgebilde
der Naturstämme mit dem gewuchtigen Messer klassischen Styles zugestutzt werden sollen
(auch in der Kritik).
2) L'homme devient un chainon n^cessaire dans le nombre infini des individus de son
espece, et cette loi, dans laquelle il rentre k son insu, ne gouveme pas seulement ses
qualit^s physiques, eile domine encore son Organisation morale et int^llectuelle (Quetelet).
A common principle of intelligence meets us in the savage, in ihe barbarian and in civi-
lized man (s. Morgan).
3) Als Vulcan des Tengger-Gebirges wurzelt der Bromo ebenso nothwendig in der
geologischen Natur Java's, wie der Pele's in der Hawaii's — (wobei ein unterirdischer
Zusammenhang unter- oder überirdischer Theorien überlassen bliebe), — und weshalb also
nicht die mit beiden analog verknüpften Vorstellungen mythologischer Art in der psycho-
logischen Natur der jedesmaligen Menschenform?, unter jenem Bildungszwang, der den
Mandjusri des wasserbedeckten Hochthal^s in Nepaul mit dem Bochica am Wasserfall von
Tequendama, zu Gegen- oder Seitenstücke gestaltet, in vicarirenden Typen, wie zwischen
dem Gott auf wolkenumhülltem Olymp und dem alten Tfaloc meiicanischer Regenberge,
oder in hundert- und tausendfach sonstigen Spiegelungen ethnischer Gedankenschöpfnng
(bis in ethische hinein).
Wie die Pflanze, obwohl auf den geographischen Localitäten variirend, überall nach
gleich organischen Gesetzen keimt (unter der dem botanischen Ausdruck auf dem Antlitz
der Erde jedesmal entsprechenden Physiognomie), so der Menschengeist des psychologi-
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den characteristisch variirten Modificationen i) der geographischen Provinz dort
mit dem aus den übrigen auf der Erde bereits Bekannten, (wie oftmals in
diesem Sinne, bei gebotenen Gelegenheiten, besprochen).
um deshalb das Subjective nach Thunlichkeit zu eliminiren, gebe ich
die Mittheilungen meistens so, wie von den verschiedenen Berichterstattern
erhalten, auch unter theil weisen Wiederholungen, da in solchen mehrfachen
Versionen sich die ControUe gegenseitig bestätigt 2).
Eine kurze Recapitulation folgt am Ende.
Der Aufenthalt, während welches die wiedergegebenen Daten gewonnen
wurden, dauerte vom 4. Juni bis 7. Juli 1879 — für Halmaheira 18 — 23. Juni,
für Tidore vom 28. Juni bis 2. Juli, und der Rest für Temate — auf dieser
in der Zeit von Juni 1878 bis August 1880 ausgeführten Reise: durch Persien
über Indien nach dem malaiischen Archipel und dann, im oceanischen, bis
Oregon, mit Rückkehr via Yucatan (s. Verhandlungen der Gesellschaft für
Erdkunde, Octobersitzung 1880).
sehen Organismus, im Völkergedanken emporspriessend. Wenn wir den des indischen
Archipelago betrachten, mag uns manches von fernher befremdlich entgegentreten, von
unserer psychischen Organisation ebenso verschieden, wie (in der physischen) der Ursus
malayanus (mit gelber Schnauze und weissem Brastfleck) von dem Ursns arctos der Hei-
math. Aber dennoch liegt hier in beiden Fällen die geographische Modification vor, wie
für die Plantigradae in die Natur hineingedacht, und da dem Homo sapiens noch die
Gunst der Denkfähigkeit überher hinzugegeben, ist das Weitere seinem Selbstdenken bestens
anempfohlen.
1) Bei aller Mannigfaltigkeit der concreten Formen doch das Einheitliche und Ver-
wandte durchzufühlen, und in wissenschaftlicher Analyse durchzusetzen, ist für den Mytho-
logen jedenfalls ebenso lehrreich, als es ihn fördern muss, wenn er der Produktionskraft
des Mythus auf allen Spuren und Wegen, wo er irgend thätig gewesen ist, seine Bildung
belauschend nachgeht (s. Preller). Nach Creuzer erhielt „die Symbolik ihre erste Pflege
vornehmlich im alten Indien, von woher sie in die griechische Heldenzeit sich verpflanzte,
und später brachte sie aus dem Orient eine gebildete Ritterschaft" (s. Voss). Das höchste
in den mythographischen Studien ist es weder zu viel noch zu wenig gewissen Ansichten
zu vertrauen (s. Ouwaroff). In der „Archäologie comparöe" (s. Raoul-Rochette) „une prö-
occupation trop exclnsive a donne naissance k des syst^mes, qui manquant d^nne base histo-
rique, et qui malgr^ tont le luxe d*6rudition employe ä les soutenir, ne sont, en r^alitö,
que de savantes hypotheses" (1848). Non infitior deos gentiles esse axvßalv, imo stercora
(s. Vosfiius), wogegen, heutzutage : „Mythology is primitive philosophy" (s. Powell), und mit
dem Völkergedanken ist eine naturwissenschirftliche Psychologie im Aufbau begriffen.
2) Die Schreibart der Namen ist vorläufig so gelassen, wie sie sich bei jedesmalig
dialectischer Aussprache, oder in der Auffassung des Dolmetscher's, herauszuhören schien,
um vorläufig nichts zu präjudiciren, bis eine eingehend methodische Behandlung zur be-
stimmteren Feststellung in kritischer Sichtung und Ordnung Berechtigung ertheilt. Dafür
wird Campen's vortreffliche Monographie über Halmaheira, die gerade jetzt rechtzeitig im
Erscheinen begriffen ist, in der Zeitschrift des Archipel (1880), eine gesicherte Unterlage
gewähren, weü auf des Verfasser's langjährigen Erfahrungen und eingehender Sachkennt-
niss begründet. Als ich während eines kurzen Aufenthalters auf der Insel in eiliger Hast
die folgenden Aufzeichnungen zu nehmen hatte, war noch keine derartige HüKe für Wege-
weisung und Berathung gegeben, sondern unsere ethnische Kenntniss auf abgerissene
Notizen hie und da, in spärhchster Literatur eingeschränkt. Zu diesen treten nun zu-
nächst die (im Suchen nach eigener Orientimng) persönlich eingezogenen Erkundigungen,
und späterhin wird sich dann das Ganze im Gesanmit verarbeiten lassen, unter gegen-
seitiger ControUe und Ergänzung.
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Jjie Vorgebirge Halmaheira's werden von Djin oder Djini bewohnt'), unter
ihrem Gwusuong oder Pwusuong genannten Fürsten, der in dem Wauro genannten
Orte weilt ''), für Menschen unzugänglich (im Innern der Insel). — Wenn die Djini
einen Menschen (seiner Handlungen wegen) lieben, kommen sie herbei, ihn zu
begleiten und bewachen, und in Folge ihrer Gegenwart werden dann die Tschakatta
oder Swangi aus dem Dorf vertrieben (so dass die Tugenden des Gerechten dem
Gemeinwesen zu Gute') kommen).
Der Djin^), (bei den Alfuren Halmaheira's) offenbart sich durch sein von dem
Berufenen gefundenes Zeichen, als ein Moestika (een abnorm aliteit en vruchten,
bloemen, dieren u. s. w.), somit oblativa (neben den impetrita unterschieden), als
Portenta ausserdem (ex Diris auch), und in Peru mochte der einwohnende Dfimon
mit eigener Stimme seinen Namen ^) angeben (wie anderswo ebenso).
Wenn die Dämonen (Tscha-ata) den Menschen schaden, werden die guten
Geister (Oming) zu Hülfe gerufen und verleihen dann (durch die Soo-so du oder
Zauberpriester) die Wurzel eines heilkräftigen Baume^s (unter den Alfuren Sahoe's),
wie das Kraut Moly gegen Kirke's Zaubertrank schützte, der Lorbeer gegen dämo-
nische Anfechtungen auch im Kauen (s. Theophr.), Meerzwiebel u. s. w. (bis zur
Mistel). — Bei der Beschwörung (Soo-soo) werden die Geister (Sarane) angerufen
(auf Halmaheira). — Durch Befreundung mit Swangie (im Teufelsbund) wird durch
Obat (geheimer Medicin) getödtet, im Hexenwesen (des Endoxe, als Fetizero^), in
Afrika u. s. w.), wo dann wieder vergeltende Tödtung droht (mit der ganzen Fa-
milie, zur Ausrottung des Stammes).
Die Alfuren in Sahoe unterscheiden von ihren Oming oder Ome (den, als
hülfereich, angerufenen Geistern) die Oming Timbuku, Oming Sula und nach an-
deren Ortschaften, indem solche Leute, die aus so fernen Plätzen (wie Timbuku,
Sula u, 8. w.) besondere Menschen sein müssen, und werth als Oming verehrt zu
werden (wie der englische Jäger an seinem Grabe in Indien). Diese Götterwelt
vermehrt sich nun durch die Oming geheimen Namens, welche als die Oming von
Ternate und von Sula sich mit einander vermählt, aus solcher Ehe gezeugt wurden.
Jede Familie errichtet für diese Oming zum Kakiroba eine Capelle, worin sich ein
Tisch und ein Stuhl findet, auch das Modell einer Prauw (für die Seefahrer) und
dergl. m. Bei festlichen Gelegenheiten wird mit Kurkuma gelb gefärbter (oder
mit Cocos in Bambus gekochter) Reis dorthin gesetzt und am nächsten Morgen
(nachdem Kinder die Nacht hindurch gewacht haben) zurückgenommen, um beim
Familienmahl verzehrt zu werden, also bei den Charistien (^^apio-TÄt), die gleich-
falls mit Perviglien verbunden waren. Bei ihrem Lectisternium in Samos (wo der
Stuhl durch den Pfühl ersetzt war) liess sich die hehre Here gleich ein Tischmesser ')
in die Hand geben, um Ernst zu machen. Da unter den Fremden*) des Innern die
Spanier und Portugiesen, deren Forts sich in ihren Trünrnaerresten noch vielfach
auf Halmaheira finden, am meisten Eindruck machen mussten, weil am weitesten
her, ist aus dem Hombre oder Homen atavistische Form geblieben. In den Dörfern
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bei Galela wird besonders ein früherer Held ^) verehrt, der als Heros zum Eriegs-
gott erhoben ist (in Kampong Poem dagegen ein Vogel als Schutzgeist). Den Dios-
koren wurden in Italien ihre Theoxenien gefeiert, otolv roiq Aio<rxoJpoig h üpvTaveitij
ipt^ov nporibwvTAi (wie in Athen), oder vom König Battos eingeladen (in Cyrene).
Wie die Australier in den ihre Flüsse aufwärts kommenden Weissen die wieder-
kehrenden Seelen verstorbener Verwandten erblickten, so auf den Gambier (wo statt
poljmesischer Canoe's die Flösse südamerikanischer Küste gebraucht werden) die Be-
wohner von Bow-Island in der Besatzung des ersten Entdeckungsschiffes, ^the spirit
of one of their relations lately deceased** (s. Beechey), und so Wissmann*s Erfah-
rungen, als er in dem von noch keinem Weissen betretenen Theile Afrika's er-
schien. Diese sind naher, als Jo-madutu, der Höchste, nnd deshalb weit über die
Menschenwelt erhaben, gleich den für Gebete allzuweit entfernten Neger-Göttern, in
Mawu und seines Gleichen, als Hoheiten, denen Sorgen für den gemeinen Mann nicht
zugemuthet werden durften. Magna dii curant, parva negligunt.
Von den Wongi ><>)) (oder Djin) giebt es in Tidore vier (als gute) nfimlich Djin
passi (der im Meer weilt), Djin Kotatuhula (im Fort Tuhula), Djin Kotatoreh (im
Fort Tore) und Djin Rabu (hinter der Residenz des Sultan), dann den bösen Djin
I>ianabatti (als Djin Kaffir) und (Krankheit verursachend) Djin Kajuri (im Kam-
pong Tomalauhit). — Bei Genesung eines Kranken wird ein Fest gefeiert, und die
dafür gerufenen Tänzerinnen sind verschiedener Art, je nachdem es dem Ko-
tatschuhuln oder dem Kotatore gilt. Unter den an den letzteren gerichteten Ge-
sängen findet sich das Lied, von einem im Meere versterbenden Fisch, der hin und
her springend, schliesslich in das Tanzgemach gelangte. — Der Djin Kotatoreh
hilft besonders bei Herzkrankheit, Fieber u. s. w. — Bei den Djin-Festen (in Tidore)
werden kleine Mädchen mit Weihranch betäubt, um in Sprüngen zu tanzen.
Unter den Wongi Temate's ist der mächtigste Jo-Durian oder der Herr der
Dunan (Frucht). Als Eigenthümer über Alles oder Einsitzer'*) (eigentlicher Eigen-
thümer) wird (unter den Dämonen) Giki-moi verehrt (von den Galalesen auf Hal-
maheira), während bei den Eskimo in jedem Gegenstände sein Besitzer oder Innuä
wohnt und (unter dem Verbot des Innirterrisok), bei den Athabasken wieder, die
besondere Erlaubniss, wie zum Niessbrauch ") erforderlich, im Voraus gewährt war.
Bei den Arabern ist die Luft mit den dämonischen Mächten der Efrit gefallt
— 80 dicht, dass sich keine Scbaale Wasser ausgiessen lässt, ohne deren zu treffen
(s. Lane), und wenn sich hier eine semitische Entstellung eranischer Peri vermuthen
liesse, so für die Djin (wenn sie sich auch in den Madjnoun der Besessenheit oder
anderen Ableitungen der Sprachform eingefugt haben) ein Zusammenhang mit römi-
scher Vergangenheit, als noch der Genius in den Genien auf dem Boden des Welt-
reiches einen weiten Spielplatz vor sich hatte. Der strengen Orthodoxie sind die Djin
(trotz ihrer Feenköniginnen, und der, Salomon's Majestät, bewiesenen Dienstbeflissen-
heit) ein mehr weniger verdächtiges Pack, während sie im weitherzigen Volksglauben
die Seele nicht nur, gleich Fravaschi, als Schutzgeist begleiten mögen, sondern auch
an ihre Stelle treten, in den Zuständen der Ob- oder Possessio. Im Einbegriff unter die
D&monen bleibt ihnen der Cbaracter böswilliger Schadenbeflissenheit erspart (da sie
vielmehr gegentheils zur Bekämpfung des Feindlichen helfen mögen),- doch haftet
aach der Lichtnatur, in gleichsam gefallenen Engeln, stets eine Verstimmung an,
die sich in allerlei Ränken Luft machen mag (bis zum Schabernack der Kobolde
herab). In der ^Aetemitas*' des kaiserlichen Genius wird der Divus zum Deus.
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Unter den bösen Geistern der Tokatta wird als mächtigster Meld gefürchtet,
der unter der Erde lebt (in Tobaroe), — und wenn der ünterweltsgott, in Pluto's
schreckenden Gestaltungen nach dem Oberlicht emporsteigt, erblasst die Seele
im Tode (wenn nicht in Mysterien gefeit). — Hülfe gegen die Nachstellungen
der Tokatta oder Swangi mag gewährt werden durch die Djin oder Djini,
welche, wenn sie von den guten Handlungen eines Menschen angezogen werden,
Liebe für denselben gewinnen, und die feindlichen Dämonen verscheuchen, beim
Hinkommen zum Dorf. — Die Swangi (bösen Geister) heissen Tschokko (in Tidore)
oder (in Temate) Tschakka (Yaksa, ind.). Die Dämonen oder Tscha-ata woh-
nen (auf Batsjian) im Walde unter dem Tschat-masai, als Oberhaupt. Die (schlicht-
haarigen) Orang Kaffir in Pulo Halmaheira (oder Gilolo) verehren Krawar (Holz-
bilder in Menschenform), die Todten begrabend.
Neben dem Kakiroba-Haus (mit dem heimischen Dämon) errichten die Toba-
resen (in Halmaheira) eine Tempelcapelle für den Gomäna oder Wong, der in den
Bergen haust und zum Besuche kommen mag) wogegen Kakiroba in dem von ihm
gebauten Hause weilt). In dem Goma-matahu (tahu, Haus) oder Haus der Goma
werden die Goma oder Geister der Abgeschiedenen bei Krankheitsfällen durch
Festessen gefeiert und versöhnt (in Galela).
Im Mussum oder Gesundheitsfest wird das Dorf alljährlich gereinigt *') (in Tara-
oedoe auf Halmaheira). — Die Geister im Kakiioba-Haus werden durch die Tifa
zur Mahlzeit gerufen (kraft der Veda zum Soma-Trinken eingeladen) ^^).
Ehe ein Kakiroba-Haus gebaut**) wird, bespricht der Guru eine Schaale mit
Wasser und spritzt dieses auf diejenigen Plätze, wo die Pfeiler gestellt werden
sollen (in Tara-udu). Dann wird ein Fest gefeiert unter Anrufung des Elakiroba
(und so auch bei Beendung eines privaten Hauses). — Nach Einträufeln dex Be-
täubungsflüssigkeit (oder Jocho) in die Augen werden die im Kakiroba-Haus An-
wesenden von den Wongi ergriffen. Ausserdem wird die (auf der Brust ebenfalls
eingeriebene Flüssigkeit) mit Wedelbüscheln aus den Selassi und Sisa genannt«!
Sträuchern umhergesprenkelt, während zugleich ein Penang-Buschstrauch von den
Tanzenden getragen wird (und nach dem Niederfallen in Betäubung, zum Kühlen
der Gesichter dient). Die Jocho genannte Betäubungsflüssigkeit enthält Bango
oder Ake (Wasser), Goraka (temat) oder Gela (Ingwer), Bitieh (Petich) oder
Lemo (Citrone), Ritcha (Pfeffer).
In dem Kakiroba genannten Tempel wird die göttliche Kraft (Kakiroba ge-
nannt) von Einem, dessen Augen verschlossen sind, angerufen, um Antwort auf
Fragen zu geben (bei Krankheit u. s. w.), und die Ceremonie verlangt stets die An-
wesenheit von zwei Personen (in Sahu). Als Swangi (Dämone) werden im Ka-
kiroba-Haus) die Tscha-atta angerufen von den Ju-Guru (oder Priesterherren). —
Die Verehrung wird gerichtet an Ju Madatu oder den wahren (madatu oder mudutu)
Herr (Ju).
In den Kakiroba bezeichneten Capellen werden den Wongi Speiseopfer (Fosa
hiki) dargebracht, von den Gomatir (auf Halmaheira). Die Tobaresen unterschei-
den neben dem Kakiroba-Haus das Haus der Gomana (oder Wong). Die Geister
im Ngidoe-ngidoe befragend, erkennt der Gomatir den Böswilligen, der als Kotjo-
kata oder geflügelter Kopf (während der Körper mit falschem Kopf zu Haus bleibt)
unter Hülfe des Wong in das Haus des Erkrankenden dringt. (Bei den Malaien
fliegt der Kopf der Hexe mit anhängendem Gedärm). Mit Kakiroba wird (ia
Galela) eine Schlafstelle bezeichnet (zum Lectisternium.) Die schuldige Seele oder
Njawa natoroe, durch welche Vergiftigung verursacht ist, wird im Gottesurtheü
ausgefunden. Die Swangi oder bösen Seelen werden durch die Omingih (oder
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Wong) vertrieben, unter den Ceremonien des Ju-Guru (Obersten der Guru) im
Eakiroba-Haus. — Das Kakiroba-Haus, worin die Geister wohnen, liegt neben
dem Seboea (Gemeindebaus oder Saluh). — Die Abgeschiedenen gehen zum Geister-
haas (Gomma-wongi oder Dilikkima-falla).
Nach dem Tode kehrt der Geist (auf Halmaheira) in's Dorf zurück**), das
Gomma-wongi (Wongi-ma-falla) oder Dilikki-ma-falla zu bewohnen (und das Haus
gegen die Zwangie zu schützen), während die bereits länger Verstorbenen sich im
Kakiroba (im Seboa oder Gemeindehaus abgetheilt) zusammenfinden, an der Taba
oder Geistertafel (die dikwijis den vorm van een schildpad heeft). Der Geist eines
in der Fremde Verstorbenen kehrt in das Dorf zurück, Unheil zu stiften, bis seine
Gebeine dorthin gebracht sind oder sonst Versöhnung erlangt (auf Halmaheira).
Bei den Easya wird er zurückgerufen (oder auch zurückgeführt). Die Papua (in
Maiforr) verehren Wongi (oder Geister) als Elarawat (Krawat).
Die Gomatiri werden von den Gomang besessen ") auf Halmaheira). Beim Hin-
setzen von Opfern werden die Gomang gerufen : ^Kommt zum Essen und seid gut,*' da,
wo der Priester in einem Grabe eine OefiFnung sieht, durch Insecten veranlasst oder
sonst. In Madagascar werden die Seelen an der absichtlich gelassenen Grabes-
Oeffiiung belauert. — Wenn die AI füren von Tobaroe für dieGomang (oder Geister) **)
Opfer hinsetzen, sprechen sie: ^Hier ist etwas für Euch, o Geister, seid gut zu
uns,** und darnach werden die Opfergaben verzehrt (und ähnlich bei den Esthen).
— In dem Halu genannten Tempel (in der Mitte des Dorfes) werden Feste ge-
feiert (in Tabello), um die Wongi (Gomanga) zu rufen (als Seelen der Todten, die
sich dort versammeln). Zum Fest werden die Todtenseelen, die sich in den Häu-
sern aufhalten, nach dem Dorftempel (Halu) gerufen. Der in der Eunst Gomma-
hatteb oder Idoe **) Erfahrene wird (nach Entfernung seiner Seele) von einem Wongie
besessen, um befragt zu werden (auf Halmaheira).
Vor der Weihe *^) zum Gomatir hat der Moerit beim Fest eine Probe seiner
Begeisterung (Ngidoengidoe) abzulegen, und mit den Geheimnissen verknüpfen sich
bald weitere Mysterien*').
In den Dörfern Sahoe's finden sich vier Saboewah (Hallen), eine für gemein-
sames Zusammenessen (im Prytaneum), eine für die Männergeister, eine andere
für die Frauengeister und dann eine für den Wahrsagerschlaf (Idie) eingerichtete
(und den Unterweis darin). — Bei Krankheiten wird der Gomatir (der mit einem
Tuch bedeckt daliegt) oder Gomatere (in Tobaroe) vom Gomang (oder Geist) be-
sessen. „Hier hast du Etwas, ^ wird gesagt beim Hinsetzen von Speisen für die
Gomang (und so von Indianern beim Tabacks-Opfer). Die Oming werden angerufen,
einzufahren zum Schutz gegen Wong*') und Swangi (wie der Schamane seine
Geister ruft).
Die Wahrsagung") im Saboewah, bei Hinlagerung auf die Dego-Dego ge-
nannte Geisterbank (unter Zittern und Beben des Körper's), heisst (in Halmaheira)
Idie oder Idoe (des Schlaftraum's). — In Gomma-hattee (rillen of beven) wird im
Idoe (Schlaf) der unheilbare Kranke (auf Befragen darüber) als Bodiga (bezaubert)
erklärt (s. Campen) und dann die Folgen im Hexenspüren. — In Krankheitsfällen
wird eine der Kau-kau genannten Zauberpriesterinnen gerufen, sich auf der Dego-
dego niederzulegen, wo sie, wenn bei Ergriffensein durch die Swangi Schäumen
und krampfhaftes Umherschlagen beginnt, gewaltsam festgehalten wird, um dann,
bei Rückehr des Bewusstseins, die Ursache des Todes anzuzeigen, wenn solcher
bereits eingetreten, oder sonst die Medicinen und den Ort, wo sie wachsen, unter
Beschreibung derselben.
Die Aufregung'*) der Begeisterung (als Verteufelung zur Divination) wird in
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Halmaheira durch Weihrauchflüssigkeit, in Ternate durch Musikherauschung hervor-
gerufen. In dem vom göttlichen Taumel Gefassten steigt zur Besitzergreifung ein
Hero^*) hernieder, wie in Siam der Chao (als Heros), zum Niederfehren eingeladen
(Xön Chao) unter Chorgesängen, und wenn Jemand von einem Thevada oder Phi
besessen ist, entscheidet der Hausherr über die Manifestation aus der Ahnenreihe
(s. Völker des östl. As. IH, 282).
Im Traum ^®) gewinnt die Seele ihre göttliche Natur (nach Plato)* In Erklä-
rung (Tabir) der Träume passt Mouhi -Eddin- Arabi für Männer, Tohfet-el-Moulouk
für Frauen (bei den Türken). Der an der Stelle, wo der Mrart (Dämon) im
Traum gesehen, gefundene Rundstein, wurde (von den Kurnai) heilig bewahrt (als
Bulk). Die Seele scheint im Schlaf*^) „einer jenseitigen Region näher, aus welcher
sie ihren Urspnmg genommen" (s. Schubert). Their sleeping hours are characterized
by almost as much intercourse with he dead, as their waking are with the living
(unter den Negern Guinea' s).
Die Seele vermag den, wie leblos liegenden Leib zu verlassen, die körperlosen
Heiligen zu sehen, oder bis zum Himmel aufsteigende Engel (nach St. Athanasius),
der Angekok seine Ahnen *^) (wie der Schamane), und so Odhin (der auch als Ge-
hängter schwingt). Unter den durch die Priester zum Himmel gegangen Erklärten
(auf den Carolinen) „chaque famille a son Tahuput (saint Patron),** und so sahen
die Priester der Preussen die Seelen leibhaftig zum Himmel aufsteigen.
Wie dem Gott im Lectisternium sein Bett gebreitet, zum Herabsteigen (auch
bei den Bissus in Macassar), so liegt, darauf der Seher nieder, den Traum,
„einen Abfall der Weissagung" (nach Genesis Rabba) zu erhaschen, denn im Schlaf
erhellt sich des Geistes Auge (s. Aeschylus), und zwar besonders bei den Natur-
völkern, die auch durch die Fernsicht ihres körperlichen Sinnesorgan's oft über-
raschen. ^Wie ein Organ, wenn es gar nicht gebraucht wird, zuletzt untauglich
wird, so verstummt auch zuletzt bei den Gebildeten die Stimme jenes Genius (im
HegeFschen Sinne des Wortes), welcher zu den Wilden spricht, weil er Gehör bei
ihnen findet" (s. Erdman). Die Seele, wenn im Schlafe zu sich selbst gekommen
und vom Körper abgesondert, besitzt eine weissagende Kraft (nach Aristoteles),
vivit et viget (bei Cicero), wenn starr daliegt der Körper (Odhin's),. wenn die Seele
ausfährt, der Schamanen und Angekok (bis zu Hyperboräem in Aristeas). „Die
spätere Civilisation und gekünstelte Lebensart hat viele Menschen um Empfindungen
und Naturgaben gebracht, welche bei Wilden und unkultiviiien Leuten noch anjetzo
unbestreitbar getroffen werden** (s. Semmler). Nach der Chung-hu-mo-ho-ti Sutra
(s. Beal): Mogalan (auf Buddha*8 Anrede) ^lay down on his right side, his head
supported, and thus lying as in sleep, passed into a condition of trance **) (samadhi),
und so der Tempelträume Vielerlei (im Geträum).
Die Djin-Tänzerin (als von den Djin'°) ergriffen) schwingt ihren Schild in den
abendlichen Festen, oder, wenn unter Frauen, nimmt sie auf dem Dego-Dego (Ruhe-
bank) den kreuzbeinigen Sitz»^), mit Manga (oder Pinang-Blumen) in der Hand
(s. Campen) '2) und so beim siamesischen Geistertanz oder Teufelstanz (s. Zur Kennt-
niss Hawaii's S. 57), wo der Chao oder Hen- gerufen wird (als halbdeificirte
Seele im Heros).
Die Swangi (bösen Geister) sind von der Natur des Feuers, das ihnen aus
Augen, Händen u. s. w. sprüht, und wo immer der menschliche Körper davon ge-
troffen wird, entsteht Krankheit. — Als Haupt der Swangi weilt Naga") auf dem
Vorgebirge der Insel Tulunuim (in der Bucht von Tabello), und Niemand darf
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diesen seinen Wobnplatz betreten. — Die bösen Geister (oder Swangi) heissen (in
Tabello) Tokatta (im Walde wohnend). — Zum Schutz gegen die Swangi werden
Halsketten als Obat getragen, wie Lawan Halla-Halla (I^awan oder Schutz) u. s. w.
"Wer als Swangi (durch geheimen Obat) Andere krank macht, wird mit seiner
Familie getödtet**) (in Halmaheira). — Die 6o-tokka (bösen Geister) oder Swangi
erhalten Speisen hingesetzt in den Djin-matuba genannten Capellen, wie sie sich
neben jedem Hause (tabu) finden (in Galela). Die Ki-tokka sind Dämone der Felsen
und Steine, und die Tokka-Huru hausen in den Wäldern.
Die Tschakka (Tscha-atta) oder bösen Geister (als Swangie) entstehen aus
Verstorbenen, die während des Lebens einen 'Fluch, besonders über ihre Kinder
ausgesprochen haben. Sie stehen unter dem Kakiroba (mit der Bedingung, den
von diesem Geschützten nicht zu schaden) und fürchten die Wongie oder (bei den
Alfuren) Omingee, so dass die von diesen Besessenen gegen ihre Angriffe gesichert
sind (in Tara-udu). — Die Alten (Madimono oder Mahimo) leiten die Feste im
Halu oder Tempel (in Tabello), die Toketto oder bösen Geister zu sühnen, wäh-
rend die Seelen durch Gomatere gerufen werden. — Die Matakau oder Vogelschrecker
vertreiben Dämonen (auf Gilolo).
Bei Krankbeitsfilllen (in Tobaroe) wird der Gomatere gerufen, der mit einem
Tuch bedeckt, sich niederlegt und dann vom Geist (Gomang) in der Besessenheit
ergriffen wird, unter Schütteln und Beben, bis, in Besänftigung durch Geschenke,
darum gebeten werden kann, die Ursache der Krankheit anzugeben (und ihre
Heilung). — Die durch die Tokka (Walddämone) verursachten Krankheiten werden
durch die So-so genannten Wahrsager (Männer sowohl wie Frauen) geheilt (in
Galela). — Kann der Priesterarzt durch Heilmittel den Kranken nicht heilen, er-
kennt er im Idoe, dass derselbe bodiga'*) (bezaubert) ist (auf Halmaheira). In Ter-
nate werden die Wongi genannten Bilder (gegen die Dämone) gefertigt (um bei
Krankheiten") verehrt zu werden).
In Krankheitsfällen wird Medicin (So-uh) gegeben, bei Eingebung durch Ka-
kiroba (oder Wong) im Traum (aus Blättern verschiedener Pflanzen). — Die durch
den Wong zum Verfertigen (im Traum) angegebenen Fetische (oder Dofahei), die
zum Schutz getragen werden, finden sich (unter den Alfuren Halmaheira's) bei den
Orang Tobaroe u. A. m. Im Krankheitsfall ruft man in Tarahudu (in Sahoe) einen
Guru, und sobald sich derselbe im Schlaf ergriffen fühlt, flüchten die Tschaka oder
Tscha-atta (böse Geister)"). — Bei den Anrufungen der Guru werden diese von den
Hwo mingee oder Wong in Besitz genommen, während Kakiroba sich nur in dem
für ihn gebauten Haus manifestirt.
Todte, die wegen ihrer bösen Natur keine Ruhe'®) finden im Grabe, schweifen
als Swangi im Walde und suchen zu schaden (wie Phi Pa, als Phi-Pisat u. A. m.)
Unter den Dämonen (auf Halmaheira) ist besonders der Burüng Swangie ge-
fürchtet*») (auf dem Erdboden kriechend), als gefährlichster. — Am weissen Nil
werden Stühlchen angehängt getragen, da das Sitzen auf dem Erdboden dort eben-
sosehr gefahrlich ist, wie am Bultic, und die Todten werden auf Gerüsten vor sol-
cher B^*ührung geschützt (bei Indianern). Die Lares viales erhalten auch in Guinea
ihre Atzung, und Seelenmahle überall (S. g. w. V., X, 226, S. 35, Vrst v. d Seele).
Gegen die Angriffe •°) der bösen Götter schützen**) sich die Tibeter durch die
Schreckenswandlungen der guten, und ähnlich sucht der ceylonische Kapu-Dienst
das Feindliche zu bekämpfen**), bis, wenn die weisse Magie sich unfähig schwach
erweist, der desperate Schritt in die schwarze geschehen muss, zum Teufelsbündniss,
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um das TeufKsche*') mit eigenen Waffen zu bezwingen, wie im dreifachen oder (1690)
vierfachen Höllenzwaog (oder nach den Vorschriften des Romanus-Büchiein).
So wird in den, mit den Inquisitionsgerichten das Vorspiel der Hexenverfol-
gungen **) einleitenden Häresien (des europäischen Mittelalter's) durch die Beziehungen
zu den Katharern im manichäischen Dualismus die Erleichterung des Umschlagens
nahe gelegt, aus Orthodoxie in Heterodoxie. Sataniani, quia Satanam fortem
existimantes, eum venerabantur, ne mala in eis operaretur (s. Nicetas Gh.), und so
„adorant Luciferum et credunt eum esse dei fratrem, injuriose de coelo detrusum
(b. Gretser), in der Controverse **) zwischen Suren und Asuren, seit Indra seinen
Gegner aus dem Himmel gestürzt hat (und stets von gleichem Schicksal bedroht
bleibt).
Wie stets auf primordialen Völkerstufen richtet sich bei den Alfuren Halma-
heira's die Verehrung an die, weil böse, gefM-chteten Geister, "da die guten, als gut-
müthig*'), ohnedem nicht schaden, und vielfach auch ihren Gegnern gegenüber sich
zu schwach erweisen, um den Schutz*') (wie im Kapuismus gesucht) gewähren zu
können, so dass der Weg, die Hexen durch den Meister derselben zu bemei-
stern*®) (die Teufel durch ihren Grossteufel), sich als der sichere empfiehlt,
wenn zwar nicht ohne Gefahren, das eigene Genick zu brechen, in derartigen
Operationen mit geheimen Mächten. — Im europäischen Mittelalter*^) erscheint die
Hexenverfolgung als geistige Epidemie, während sie in den Stadien der Natur-
völker überall endemisch grassirt (sämmtliche Contiaente hindurch).
Am Ende des Erntefestes (oder Musum, zur Gesundheit) vrird (beim Pflanzen
des neuen Reis) das Djuram genannte Fest gefeiert, indem die in Procession durch
das Dorf ziehenden Stocktragenden vor den im Eakiroba-Haus versammelten
Frauen tanzen, wobei der Vortänzer den Uditschagga (Tongkat im Mal.) genannten
Doppelstock unter Sprüngen schwingt. Inspirationen kommen (in Sahoe) vom
Kakiroba oder den (weniger mächtigen) Wong. — Unter Aufsicht des Ju-Guru,
als Herr (Ju) Priester, wird jährlich im (Kakiroba genannten) Tempel ein Fest *°)
bei Einbringung der Ernte*') am Jahresanfang (in Taraudu), für 5 — 7 Tage hin-
durch gefeiert, um das Dorf vor Krankheit zu bewahren (gleichzeitig mit dem
Essen des neuen Reis im Kakiroba-Haus), indem die mit der Jocha genannten
ßetäubungsflüssigkeit Bestrichenen (unter Tanz und Musik) in Convulsionen nieder-
stürzend, von dem Wong ergriffen werden; ohne Einhaltung dieser Ceremonie
würde das Dorf von Seuchen bedroht sein.
Die Reinigungsfeste verbinden sich meistens mit den Erntegebräuchen, theils
um feindlich oder boshaft schadende Einflüsse zu verscheuchen, theils um die zur
Unterstützung der Wachsthumsprocesse aus dunkelem Erdreich auf beschworenen
Mächte jetzt, nach gethanener Arbeit, wieder zu bannen. Dann werden sie bei
Seuchen nöthig, und wie bei jedesmaliger Leichenfeier (in Ta-i-te-mauri) polyne-
sische Akoa kämpfen (oder ihre Ueberlebsel in etrurischen Bustuarii), so einst
am allgemeinen Todtenfest der Knochenvereinigung die Jünglinge der Huronen
auf dem geheiligten Boden der Gräberstadt Ossosane, und hier auch hatten diese
Zusammenkünfte, wie die Berathungen zu Brebeufs Zeit (1639) beweisen, zu po-
litischen Consequenzen weitergeführt, wie bei der geschichtlichen Entwicklung des
Amphictyonenbundes die Nationalfeste (von heroischen Agonen her). Das in
Olympia hervorragendste derselben schloss in seinem Temenos die verehrten Reli-
quien des Stifters ein (wie Pelop^s Schulterblatt und andere Gebeine), die pythischen
Spiele zeigen Apollo, in Besiegung des Drachen (als Symbol verheerender Seuche)
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gemSss seiner apotropäischen Form (als Pestvertreiber, oder Pestbringer auch), die
isdimischen hatten in dem (selbst den Gewaltigsten kühn trotzendem) Ringer
(Palaimon), zum Besten der Seefahrer, den in einen Meerdämon") Verwandelten
(und also, wie bei Caraiben, zum Umsturz der Schiffe Befähigten) zu sühnen, und
die nemäischen sollten das Omen aus dem den ungünstigen Ausgang des Feld-
tuges ahnungsvoll voraussagenden Zwischenfall, in dem auf der Todesbahn zuerst
Vorangegangenen *•), für die Späteren abwenden, — und so war es für Veetini (dem
zuerst auf Mangaia Verstorbenen), „that the Eoa or dirge, in its four varieties, and
the roourning dance, were invented" (s. Giil), wie an 'dem indianischen Klagefest um
den Ersten Menschen (auch einem Erstgeborenen des Todes).
Die Seelen der Abgestorbenen verweilen (in Galela) in den Häusern, an dem
Ruma-Swangi oder Salabih genannten Platz, wo deshalb Niemand schlafen darf,
dagegen aber Feste gefeiert (und täglich Speisen hingesetzt) werden. — Die Todten
werden (in Kisten und bekleidet) an einem Platz ausserhalb des Dorfes (unter Er-
höhungen begraben und auf das Grab zwei Sträucher gepflanzt, zu Kopf und zu Fuss
(in Halmaheira). — Nene mojang kare kare sind die Vorfahren (in Temate). —
Dilikki (geest des mannen, die een geweldadig uteinde hadden) heeft, daar hij nog
niet door Djohoe-ma-di-hoetoe afgeroepen was, bijzondere krachten behouden (s.
Campen), wie der von den Walkyren ayf den Schlachtfeldern Gewählte noch
jagendkräfdg zur Walhalla einzugehen vermag (statt siech oder alterschwach der
Hei zu verfallen).
Beim Tode (in Halmahera) geht der Körper (Mienga giki) zu Grunde, wäh-
rend die Seele (Mienga roees) unter die Wongi aufgenommen wird. — Der Dilikki
oder Geist eines Ermordeten **) bewahrt, weil vnip fjLOipAv (C. Hom) oder praeter
fatum (naturam) abgerufen, aussergewöhnliche (übernatürliche) Kraft, stark genug,
um von jenseits wieder mit Tod zu schlagen. — Das Geisterhaus, wohin die Abge-
schiedenen wandern, heisst Gomma-wangi (oder Dilikkima falla). — Die Alfuren
von Tabaroe lassen die Todten in's Jenseits (Soroga) gehen, und was dort von
ihnen (oder mit ihnen) geschieht, kann gleichgültig sein beim Tode (in üeber-
einstimmung mit der Argumentation Epikur's). Wie Gute nach Sorga (Swarga)
werden Böse nach Naraka verwiesen.
Die Seelen gehören zu den irdischen Geistern oder Lim-Shin neben himmlischen
oder Tien-Shin (und Teufel oder Sie-Shin). Aus dem Schin, als Odem (Khi) des
Yang, und Ling, als Odem des Yn entsteht bei der Geburt des Menschen der Pe
durch Umwandlung (bei den Chinesen), und beim Tode folgt das Gespenst**)
(wie Sisa auf Kla bei Odschi) der Seele (abgeleitet von seivian, bewegen). Le
mot noumen se comporte vis-ä-vis de deus, comme SclIjmuv ä l'^ard de ^e^q
(s. Hild). Patroclus' «J^i^if verschwindet in der Erde, gleich Kanvot; (bei Homer).
Die Seelen*') (oder Geister) hatten einen feinen und luftigen oder feurigen Körper
(nach Joh. Thess.). Animae in Hade*^ versanti umbra corporis vindicatur (s.
Heyder), und für die leibliche Auferstehung bedarf es Zusammensuchens des
Fleisches (wogegen die Peruaner das Ganze zur Mumie vertrocknen Hessen). Die
glücklichen*®) Gefilde des Jenseits sind im Archipel auch, besonders den in der
Schlacht Gefallenen reservirt (wie vielfach sonst).
Die im Banne Gestorbenen wurden im Grabe so hart, dass ihre Körper vrie
eine Pauke tönten (als Tympanitiker), und so Nachts aufstehend (unter den Grie-
chen), gingen sie umher,*') die Lebenden zu quälen, bis das Herz aus dem Leibe
genommen und verbrannt war (s. AUatius), wie den Vampyren (ab Nachzehrer).
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Die Atua-noho-whare (house dwelling gods) heissen als „germs of unbom in-
fants** ^^) bei den Maori) Eahakabu (s. Shortland), und mögen dann, obwohl sonst
gefürchtet, im Haushalt Dienste thnn, als Kobolde (neckischer oder hämischer
Natur), und sonst. The (demonio parlero) loquacious devil (in Valladolid) held
discourse with all that wisbed at night, speaking like a parrot, answering all questions
put to him, touching a guitar playing the castanets (throwing stones etc.), nach
Aguilar (s. Stephens) in der Neuen Welt (schon vor den Spiritisten).
Die Tobaresen (To-baroe) begraben'^) die Todten (liegend) in einer Eiste,
ferne vom Dorf (aus Furcht Vor der Seele, wenn sie sich in einen Swangi oder
Dämon verwandle. — In Gane wird der Todte in einer Kiste ausgesetzt. — Von
den Alfuren (in Tobaroe) pflegen die Ansässigen ihre Todten auf ein Gerüst aus-
zusetzen (zum Trocknen), die Schweifenden zu begraben. — In Tabello wird die
Leiche für mehrere Tage, nach dem Räuchern, im Hause gehalten^ auf ein Gestell,
unter Auslegen der Schätze neben demselben und dann folgt ein Fest, worauf man
die Knochen in einer Kiste begräbt und einiges Geld hinzufügt, damit der Geist
nicht zürne und böswillig schade, beim Zurückkommen. — Für jeden Mord muss
zur Rache ein Mensch (aus dem Dorfe des Thäter's) getödtet werden (in Tabello).
In Tabello werden die Todten auf ein Gerüst (in Nähe der Häuser) angestellt,
in Galela begraben (im Busch). — Die Todten werden liegend begraben, mit klei-
nem Dach über dem Grab (in Sahoe). — Die Seelen begeben sich zum Kakiroba,
die Erlaubniss erbittend, in das Sorga (Jenseits) einzugehen. — Wer um Kakiroba
zu befragen (für Krankheit u. s. w.) den Tempel betritt, träufelt Pfeffer und
Citronensaft mit anderen Reizmitteln in die Augen, so dass dieselben nicht mehr
deutlich sehen und dann spricht Kakiroba aus ihm [Guiana]. Das Kind erhält im
neunten Jahr seinen Namen durch den Vater. Beim Tode des Vater's geht die Mutter
nach ihrer Familie zurück und der Sohn erbt, während die Kinder im Allgemeinen
bei dem Bruder des Vaters bleiben (in Sahoe). In Tabello erhält die getrocknete
Leiche (bei Todtenfesten) von allen Speisen und Getränken in den Mund geschmiert
(auch Tabak, Sirih u. s. w.). -r Die Verstorbenen heissen (in Ternate) Bulita und
der Begräbnissplatz Dschereh (als Kramat).
Beim Tode geht die Seele**) (als Njaua) in das Jenseits des Ssorga (Swarga)
in Sahoe (auf Halmaheira), nach Soroga (in Tobaroe). — In Galela wird beim
Leichenfest der Tanz Hälatali aufgeführt, indem Jünglinge und Jungfrauen ryth-
misch an einem Stricke ziehen, unter Singen von Häla Hala, sonst Lelo Polelo,
(bei Slawen), und so das Ziehfest in Birma (wie zwischen Suren und Asuren). Die
Madimono (Mahimo) oder Greise (Drang tua) bereiten (in Tabello) das Fest für
die Todten, in dem Halu genannten Dorftempel. Beim Sterben in der Fremde
werden die Knochen nach der Heimath gebracht, und die Seelen durch die Guma-
tere (Gomatir) gerufen (wie bei Kasyah). Wenn auf der Reise Tod eintritt, bringt
man die Knochen im Schiff ••) zurück (und Unterlassung würde Zorn erregen, wie
in Athen das Nicht- Begraben der Gefallenen). — Die Leiche der Frau (auf
Halmahera) wird in Zeuge gewickelt, um solche auf der Reise in's Jenseits gegen
Nahrung auszutauschen (während der Mann sie sich überall selbst wird verschaffen**)
können).
Die Alfuren (in Halmahera) hängen Lappen (in einem Bogen) über das Grab,
als Spielzeug für die Dämonen, dem Todten nicht zu schaden (wie die Beduinen
in der Wüste), und sonst wird ihnen neben das Grab Speise hingesetzt (diese zn
fressen, statt die Seele des Todten). Auf dem Dschere-Butileh genannten Kirch-
hof (mit Gräbern, durch rohe Steine angedeutet), legen die Alfuren (in Sahoe)
dafür bestimmte Fische (die nicht verkauft werden) nieder, welche dann dem
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Vorübergehenden, wenn Liebhaber, überlassen bleiben. Von dem für die Ver-
storbenen vor dem Haus zerstreuten Reis können Hühner (oder andere Thiere)
frei fressen.
Auf Halmaheira werden heilige Steine'^), als Dowong-e-maddoi oder Sitzplätze
der Dämonen (Tampat Setan für die Moslem) verehrt, in der Form der (später den
Elfentanzen überlassenen) Steinkreisen, (auf den Gilbert noch mit Cocosblätter um-
kleidet) als Aufenthalt der Götter. Ndengei's Mutter gilt als Stein (auf Fiji). —
Die Bullih genannten Alfuren (bei Maba) verehren Steine (mit Weihrauch beräu-
chert) oder errichten Brahalla (Falla oder Ruma) genannte Häuschen unter Bäumen,
wohin Speisen gesetzt werden. — Die Sawai genannten Alfuren (bei Weda) ver-
fertigen (gefärbte) Holzbilder (mit eingesetzten Augen), die vor die Häuser gestellt
werden. Durch Einsetzen der Augen werden auf Ceylon Figuren zu Götterbilder
geweiht (und so die Fetische der Loango-Küste).
Vor einem Kriegszug wird der Wahrsager**) (Gomahatti) befragt (in Galela),
indem derselbe, von Weihrauch (Mangari) betäubt, zu zittern und zu schäumen
beginnt (im Zustand der Extase). Beim Entschluss zum Kriege feiern die Tobaroe
das Ohsiki genannte Fest, wobei nach dem Mahle getanzt wird. * Der Tsodscha
genannte Blriegstanz (in Totofuhu) wird beim Schwingen der Waffen getanzt, unter
dem Gesang: Ahul liaeh (ich fordere Blut), in steten Wiederholungen. — Die Kriegs-
amulette") Goegoe oeloe-kodotti oder.Penjigoeroe) werden aus Wunderkräutern
hergestellt. — Vor dem Kriege wird der Tjakalelle getanzt (bei den Alfuren). —
Hort der Alfure (in Sahoe) den (nicht sichtbaren) Vogel Ninine (Kä kä ke ke kä),
80 verlässt er (weil Unglück fürchtend) sein Haus, um erst nach einigen Tagen
zorfickzukehren. — Mawi heisst Wahrsager (in Temate) oder Pemawi (Tobor
in Timor).
In Ceram wird vor dem Kriege in feierlicher Procession der Geist des heiligen
Baumes aus dem Walde geholt, um zum Siege zu führen. — Für den Feldzug
(auf Halmaheira) wird der Kriegsgeist*«) in einem Paloedie (Tragsessel) aus dem
Wald geholt (s. Buddingh).
Nachdem bei dem Gastmahl^') in der Saboewah zur Theilnahme am Krieg
aufgefordert ist (in Halmaheira), begiebt sich der Mahimo (Greis oder Aelteste) nach
dem Walde zu einem Baum mit eingebohrtem Loch, und indem dort ein Tragkorb
(Palili) vorgehalten wird, fordert man im Kriegstanz den einwohnenden Geist auf,
Platz zu nehmen darin, auf der für ihn vorbereiteten Bank (Dego-Dego). Ist dies
geschehen, (nach Erklärung des Mahimo) wird Essen angeboten, unter der Ver-
sicherung, ihm in den Krieg folgen zu wollen, und nach Beendigung desselben
wird dann der Geist unter gleichen Festlichkeiten nach seinem Sitz im Baum^°)
wieder zurückgebracht, mit der Bitte, wenn späteren Falls benöthigt, gleichfalls
wieder zu Diensten zu sein (1856). — Aus den Dämonencapellen (in Mareh, Do-
dinga u. s. w.) wird der Kriegsgeist in einem Tragkorb fortgetragen. — Beim Urbar-
machen darf der Galeleze den letzten Baum nicht eher umhauen, als bis der darin
hausende Dämon ") zum Weggehen bewogen ist (da dort, als letztem Zufluchtsort^
die aus den früheren Aufenthaltsorten Vertriebenen sicli zusammengefunden hatten,
wie in den heiligen Hainen der Kasya u. dergl. m.).
In Galela bewahrt man in den Häusern die Salabe als Behälter'*) der Haus-
gotter (und in den Marianen setzt man der Seele des Sterbenden gleich ihren Topf
hin, zum Aufenthaltsort). De geest van den Kohebba (gier), die tevens in het
potje gebannen is, maakt dat de eigenaar minstens unkwetsbaar wordt (auf Halma-
hera), und die Einzelheiten darüber fallen in das Wissen der Priester '*), ehe mit
Bastian, Archipelugo. I, 2
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Susruta (Sohn Viswamitra's) eine Arzneikunde hinzagetreten ist (im Uebergang aus
der Zaubermedicin).
Von Johoe ma di boetoe, dem höcbsten Wesen ^*), nach Halmaheira gesandt,
lehrte der Goesong genannte Weise die Lara (Gesetze) den als Gomatir bezeich-
neten Schülern, um dann wieder zu verschwinden. — Jnraadutu wird als geschlechts- -
loser Gott verehrt. — In Panga und Was&ilih (auf Halmaheira) wird der Djin im
Berge Wato-Wato verehrt, der weder genannt, noch mit dem Finger gezeigt'*)
werden darf. In Galela werden die Goma genannte Vorfahren verehrt. Neben
Djohoe-ma-di-hoetoe (de Heer dar boven) oder Gikkimooi (Heelal of Alvader'*)
findet sich Tjakka (neben den Zwangie), dann (schweifende) Djin und (als Seelen
der Abgeschiedenen) die Wongie (auf Halmaheira).
Als Gottheit gilt (in Tabello) Jo oder Jo-madutu, als höchster Jo (oder Herr),
in Sorga wohnend, und Schöpfer der Welt, die durch ihn gebildet ist, aber für
Gebete etwas zu weit (wie Maw ubei Eweer, dem die Wong als Vermittler dienen).
— Gott La-a-tallah wohnt in der Höhe (nach den Galelarezen). — Auch das
schlechte Wetter im Meer ist durch die guten Geister (Gomang) verursacht, und
dies beweist sich dadurch, weil das Meer allmählig wieder ruhig wird, denn wenn
die hosen Geister das schlechte Wetter gemacht hätten, wurde es für immer so
schlecht bleiben, dass die Menschen nicht ausfahren könnten, um zu fischen. Der
Regen kommt aus dem Himmel (Tufa) der Sterne (Mudumudung) mit dem Morgen-
stern (als Oruh).
Für die Bechuanen concentrirt sich der Begriff des höchsten Wesens in Plu
oder Regen '^, als Segen und Reichthum gebend, wie plus oder plunmus von TrXeo^,
und pluo (nhjvuj) „a radice Sanscrita plu* (fluere, natare, humeetare) für Pluvius
Jupiter (bei Tibull), oder Zeus, als Pluvius (Imbricitor oder Serenator) auch Al-
mus und Frugiferus (s. Preller). Fruchtgaben bringt Pura (Pula), als Prototyp
der Weissen (in Birara), nach Ruk (bei dortiger Landung), und Pule, chef-lieu,
siege de pouvoir (s. Viollet) in Samoa (mit Elysium in Pulotu), wahrend Puloga
(s. Mann) im Himmel lebt (auf den Andamanen).
Jo-Durian (der Herr der Durian-Feste) wird als Haupt der Wong verehrt (in
Temate), und daneben dehnt sich dann noch in das Unbestimmte hinaus, der Be-
griff Jomudutu's, zu weit entfernt, um Gebete erhören zu können, wie Mawu in
Afrika, wenn nicht, gleich Tschukko (der Ibo), mit einem Ohr auf der Erde (und
sonst abgeneigt meistens, sich in epikuräischer Ruhe stören zu lassen).
Die Harmonie") des Himmels manifestirt sich im Tao (in China), wie alles
Naturliche als Vernunftiges auch (bei Hegel). Dem steht Thieng-thay, als Himmel
und Erde, gegenüber, terra enim et Coelum, ut Samotbracium initia docent, sunt dii
magni, und bei zeugendem") Zusammen, wie in üranos und Gäa (als Rangi und
Papa) symbolisirt, vnrd die Trennung benöthigt, wobei auf Rarotonga die Himmels-
heber durch Libellen unterstutzt werden, um die Himmel und Erde verbindenden
Stricke zu lösen (s. Williams), und der Theiluiig nach heissen (auf Samoa) die
Lagi (Himmel) satua-valu (Jachtfach). Ait, „deorum sedem esse ovpAvoG juLgrewpWy
sublimem coeli partem** (Julianus), um oder als Tien (ohne Tien-chu) ■*).
Als Vorbedingung bedarf es genügender Ansammlung der thatsächlichen Aus-
sagen, denn „hie itaque cernere est primam literarum intemperiem, quum verbis
studetur, non rebus** (Baco von Verulam), und ohne factisches Material lässt sich
nicht bauen (in der Induction).
Zunächst ist es das Ungewöhnliche®') im (soweit noch) Wunderhaften, worin
ein Name für die Gottheit zum Ausdruck gelangen vrird, wie in Wakan oder Atua,
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wenn nicht im Ausruf selbst, dem Tu-pa®') (Brasilien's) u. s. w. Dann, für prak-
tische Verwerthung, blieb solche von wohlwollender Stimmung abhängig und so,
mit euphemistischer Wandlung der Erinnyen in Eumeniden, kamen die Schmeichel-
worle zur Verwendung, für die Bona dea**') sowohl, wie für die Guten 8*) Holden
oder sonstige Guetel und Hütchen"*), im Gotte®*^), als o ^7*^05 (hei Plato), und
fernerer Fortbildung (unter geschichtlicher Entfaltung der VorstellungsbegrifFe zum
Svadata (Khoda) oder Qadata (als Swayambhu).
Wie Winckelmann in der Mythologie (dem griechischen Mythus) die allgemeine
Quelle für Poesie und Kunst fand, so bietet sich, bei dem Studium des Völker-
gedanken in der Ethnologie, unter den Vorstellungskreisen besonders der mytho-
logische, als der gesättigste Hintergrund der jedesmaligen Weltanschauung 8'). —
„Der Philolog kritisirt und interpretirt seine Texte, der Archaeolog untersucht und
bestimmt, wie der Naturforscher, seine antiken Gegenstände" (s. Stark), und die
Ethnologie (als ohne Texte bei den Naturstämmen, nur auf Sammlung basirend)
constituirt sich von selbst als Naturwissenschaft (gegenüber den historischen Wissen-
schaften.
Die Zeit (als novarum rerum inventrix) verlangte, an die Entdeckungen
im Bereiche der Physiologie, Physik und Mechanik den Anschluss einer neuen
Wissenschaft, als Archaeologie und Archaeographie (nach Spon) im XVH. Jahrh.
(wie im jetzigen die Ethnologie). In Begründung einer Unterlage für die Induction
bedarf es, für statischen Ueberblick, der Massen-Sammlungen* 8), denn monumen-
torum artis, qui unum vidit, nulluni vidit, qui millia vidit, unum vidit (s. Gerhard)
und ^L'eflfet le plus actif des monuments sur ceux, qui les etudient, resulte pr6-
cisement de leur reunion (1796); que resulterait-il de cette scission, que Tun per
drait ce que Tautre ne gagnerait pas" (s. Quatremere), so dass das Prinzip der
Central isation festzuhalten bleibt (soweit ohne sonstige Schädigung thunlich).
Die Ethnologie begreift den Durchschnittsmenschen, und selbst in der Archaeologie
„il est veritable, que les guenilles, que personne ne vaudraient ramasser, produisenl
des eclaircissementd et des lumi^res, quand une fois le plan est fait et les points
de vue donnees" (s. Caylus), während sonst der ästhetische Gesichtspunkt dominirt,
obwohl man nicht „blos von Gewürzen und Wohlgerüchen leben" kann (s. Niebuhr).
Die Griechen („aus der menschlichen Gestalt den Kreis göttlicher Bildung"
entwickelnd) verfuhren eben nach den Gesetzen, nach welchen die Natur ver-
f^rt, welchen auf die Spur^*) zu kommen (nach Goethe), — hier in der Kunst,
in den höchsten Idealen, wobei das Schaffen erst durch den griechischen Geist, als
bevorzugtesten, hindurchzugehen hatte, um (nach Winkel mann) als Modell zu dienen,
während für den Durchschnittsmenschen in der Ethnologie '<*), der Gesellschafts-
gedanke überall aus der Natur entspriesst und so (ehe zu spät^*) objectiv zu re-
gistriren ist, um bei methodischer Durchgestaltung dann nicht nur (längs des gleichen
Niveau's), in directe, sondern auch (mit jeuer höher aufstrebenden Entwicklung) in
progressive Proportionsverhältnisse zu setzen (für rechnende Gleichungen). Das
Vortrefflichste ist zu kennen, was der Mensch hervorbringen kann, für den psy-
chologischen-chronologischen Gang (s. Goethe), um wie primäre Anfänge einerseits
auch dort den Abschluss zu gewinnen (für den Auslauf) ^').
Das klassische Studium der Kunst „bringt Harmonie in die gesammte Bildung
eines Menschen" (bei Schinkel)'*), iipd das bewusste Verständniss wird dann er-
langt in analytischer Zerlegung zu neu synthetischem Aufbau (aus den Anfängen
früherer Stadien in der allgemein ethnischen Umschau).
In harmonischer Stimmung erlangt sich die Leidenslinderung, bei sympathi-
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schem Ausgleich mit der Umgebung^ im Mitleidsgefühl allumfassender Liebe (aU
Ausdruck organischen Wachsthums) bei psychischer Gesundheit.
Um nun hier in den verwickelter gesteigerten Denkvorstellungen, .und mehr
noch im labyrinthischen Halbdunkel der Gefühle, einen leitenden Ariadnefaden (der
Induction) zu gewinnen, wird es der Psychologie vervollkommneter R«chnuiig8-
methoden bedürftig werden, einer neuen Arithmetik gewissermassen, wie in Nieta's
Buchstabenrechnung, als Logistica speciosa (zum Unterschied von der Logistica
numerosa), und bis zum höheren Calcul vielleicht (im Unendlichen und Ewigen),
in der, mit dem Umsturz, aus ihren Schranken befreiten Welt (des Philolaos, in
Copernicus' Begründung).
• Ein jeder auf die Muskelthätigkeit ausgeübte Willensact ermüdet mehr oder
weniger, im Verbrauch physischer Kraft, weil physische Schwere zu. überwinden
ist, während die Vorstellungsschöpfung zeitlos fortlebt, vom Wachen durch Halb-
traum zum Schlaf. In ihr verschwindet das persönliche Bewnsstseinsgefühl für
körperliche Auffassung, während es seinem individuellen Stempel nach in der gei-
stigen Zeugung abgeprägt zu bleiben hat. Die Zeit'*) misst sich in den Intervallen
zweier psychischen Acte (oder zwischen den Gradabstufungen ihrer Starke), wo-
gegen ein in physischer Rückwirkung möglichst abgelöster Gedankenfluss eben-
massig fortgeht (bis durch Zwischenfall gestört). Mit dem Tode vernichtet sich
(betreffs des diesmal selbstständigen Zusammenschlusses der an sich unzerstörten
Elemente), der Apparat für neu hinzutretende Weiterzeuguog, wogegen das im
Leben bereits Gestaltete, als solches fortzudauern hat (mit immanenten Wachs-
thumsgesetzen, wie einmal innewohnend).
In den Facettenaugen eines naturwüchsigen Feticismus zersplittert sich die
Weltanschauung in den individuell religiösen Bindungen, zunächst in der Form der
Gelübde, dann heiliger Thiere im Totem oder Kobang u. s. w. Der gesellschaft-
licher Fortschritt im Stammes wappen hatte sich in den Namen Aegyptens voll-
zogen, und der Wiederschein ihrer bunten Vielfachheit fand bei der logischeren
Zusammenfassung der Griechen mit der geschichtlichen Entwickelung in deren, zu-
nächst die Localculte (wie in der Fremde;'*), noch enger in der Heimath), vereini-
genden Götterhimmel seinen Abschluss in der auch politisch verwerthbaren Hier-
archie der Zwölfgötter, am ßiufix^q, o xoiwg ndvrwv bewv (s. Paus.). Vorher dagegen
bewegte sich auch hier, wie durchweg, die religiöse Anschauung auf dem Boden
allgemein ethnischer Vorstellungen.
Die von Herodot als anfönglich vorhanden genannten Götter fallen in die Klassen,
wie sie sich bei primitiven Zuständen begegnen, bei Chariten und Nereiden schon an sich
ausgesprochen, in Themis für die Themistae, Hestia am Heerde, die Dioscuren in
der Zwillingsform, und Here oder Dione*«) als Okeanide (bei Hes.) oder Nereide
(bei Apollod.). In Poseidon (dem in Libyen seine Tochter Athene sich den neuen
Vater in Zeus ••) erwählte), spricht sich das Schifferbedürfniss aus, das in Aegypten
fehlte, das dagegen auch in Jalysos (s.Diod.) auf Rhodus ein Heiligthum des Poseidon
(unter phönizischer Priesterschaft) begründet, und so in Buthrotos, in Beziehung
gesetzt (bei phrygiscben Verschiebungen "o*^) auf den zwei Erdtheilen ausserdem),
zu den trojanischen'^^) Colonien, die sich in der Sage mit den Abentheuern des
Aeneaij*°'), unter Neoptolemos, oder dem Besuche Dodona*s (wo Helenos»®') an-
getroffen wurde, (wie später Hellen oder Seilen) kreuzte, sowie mit seinen Be-
rührungen zu Odysseus, dem Todtenbeschwörer aus Ithaca*°*), der dann auch am
Avernus als solcher auftrat. Gerade in Dodona (im Lande acherontischer Höllenflüsse)
fand sich eine italische*''*) Wiederspiegelung jenes alten Todten-Orakel, das von
Periander ^^•) beschickt wurde, und das seine Berühmtheit erlangte (gleich dem
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libyschen Tempel des Ammon) durch Verweisung auf nilotisches Theben^**'), und
als die Vogelstimmen der Tauben *°8) nicht mehr genügten, diese durch Pia-atua *®')
(polyn.) in den Priesterinnen ersetzte.
Neben den von schweifenden Wanderungen mitgebrachten Beziehungen der
Pelasger zu Samothracien "°), woher der priapeische Hermeskult nach Athen ge-
kommen, spielt auch Kadmus*'') mit hinein, und dazu die (phönizische) Alphabet-
erfindung in Erwähnung alter Inschriften auf den von Aeneas in Dodona geweihten
Mischkrügen "^), wie im Norden wieder (s. Tacitus) Inschriften mit seinem zum
Geföhrten umgewandelten Gegner (Ulixes oder Odysseus) in Zusammenhang ge-
bracht werden.
In der von Herodot, imd sonst *^*), gegebenen Auslegung, fühlten die Pelasger
in ihren deot"*) die allgemein durch waltende Göttermacht in unbestimmt schweben-
den Wesenheiten, ohne eine deutlichere Definiruug in Unterscheidungen zu wagen,
wie die Naturstämme, anderswo ebensowenig, ausser vielleicht durch die Erhebung
nach Oben, als upregin (oder Oki der Algonkin), und Weiterfuhrung zur Sonne
(wie in Horus oder Manu, als Vaivaswata u. s. w.).
Die höheren *") Götter (in Skandinavien) wurde als Äsen (Ansen, als Heroen)
zusammengefasst, Aesir im Plur., wie bei den Etraskern (s. Suet.) und Hesus oder
Esus, als Kriegsgott (in Hundegestalt) bei den Gelten (Gallien's). Von den Massa-
geten'"), die der Sonne Rosse (asp im Pers.) opferten, erstreckte sich, unter Abzweig
in die von Ostjäken (mit Verehrung des Höchsten in As) bewohnten Gegenden,
die Bewegung nach Westen, und auf dem Berge Tmplus (s. Ovid) verblieb die
Verehrung des Tmolus, Vater des Tantal us (Vater des nach Pisa ziehenden Pelops),
während nach Steph. Byz. die Stadt Asia*") am Tmolus lag, mit 'Aö-tov Xsijtjut'v (bei
Homer). Die Lydier leiteten Asia ab von Asies, Sohn des Cotys (Sohn des
Manes), nach welchen auch, der Stamm Asias in Sardes benannt war, als 4>^XYf
^Aa-lcu; (s. Herodot). Die Asioten (bei Ptol.) heissen Aspurgitani "^) (bei Steph.
Byz.). Die Alanen werden als Assi bezeichnet (bei den Georgiern) u. dgl. m.
Bei Sardes findet sich in Manes, Gross vater des Tmolus, Wiederschein des
Ersten Menschen, als Manes "') (oder Mannus) in Phrygien, und wie Pelops (Enkel
des Tmolus) nach Griechenland zieht, so leiten sich über die Inselgruppen tyrrhe-
iiisch-pelasgische Beziehungen zu Etrurien ein, während auf dem Landweg, unter
Aaf&ischung troischer Sage durch Epirus Nachbarländer in Odysseus' und Aeneas*,
Vater's des Askanius (oder Aschanes), Zusammentreffen am alten Orakelsitz, bei dem
Zug nach Norden ausserdem der Einbruch in Italien sich vollzog, auf dem später
von Ostgothen gefolgten Wege, zunächst nach Verona (von wo durch damalige
Ansiehong eines kaiserlichen Rom Ablenkung statthatte).
Im allgemeinen Begriff der Netr oder Götter, sind auch die höheren einge-
schlossen, neben Seth, der später die Form des Widersacher in Bezug auf Horus
annimmt, der den Gegner in seinen verschiedenen Gestaltenwandlungen bekämpft,
mit «einen Samiu oder Verbündeten, als (unter dem Bilde des Sperlings) das durchweg
schlechte (ban) oder hässliche (asef) bezeichnend in den Feinden oder Cheph. Der
Seele in der Unterwelt treten als dämonische Gewalten, die erst durch das Wissen
%u überwinden, überall die Hindemisse (neben den von der Urschlange Apophis be-
reiteten) entgegen, in Auflehnung und Widerstreben sämmtlicher Naturgegenstände,
^e sich selbst die Thürschwelle gegen den Versuch des Ueberschreitens erhebt
(^wrenn nicht durch die heiligen Formeln besänftigt oder bezwungen), und so er-
heben sich gegen die von Xpiyacoc und Xmucane gebildeten Holzpuppen alle
Natnrgegenstände (im Popul-Vuh).
Aus Netr (als Standarte ideographisch) oder Götter (Ammon-Ra als Souten-
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Netr oder König der Götter) entstand (im Monotheismus) Nou-ti (Gott) bei den
Kopten, wie o beoq unter deoi und Allah, als El-Ilah (IIa oder Götter) in monistischer
Tendenz (des Monotheismus).
Wie noch jetzt in den Königreichen Hinterindiens, bestanden anfanglich auf der
vorderen Halbinsel auch Brahmanen, als Hora oder sonstige Wetterschauer (in
politischem Weitergreifen), sowie Buddhisten (in religiöser Zuruckgezogenheit) neben
einander (und in den philosophischen Systemen der Darsana zusammentreffend),
ähnlich den von Megasthenes angetroffenen Brahmanen und Sarmanaer, bis (nach
dem Contact mit dem Monotheismus aus islamitischen Bekehrungen) unter dem
.Predigen eines persönlichen Gottes (VHI. Jahrb. p.d.) durch Kumarila (dem Bhatta
oder Brahmanen Benares') in Süd-Indien (als Adwaita, ohne Zweiten) und der dann
(nach Madhara Acharya) durch König Sudhanivan aufgenommenen Verfolgung, aus
den Brahmanen (im Anschluss an welche auch Sakyamuiü, als Gautama, seine
Lehre gefestigt) eine prosely tische Secte (im Weiterstreben nach hierarchischer
Autorität) hervorgiig, und dann andere hervorrief, bald im Anschluss an Siva^s,
bald an Vishnu's Cultus, nach den in den Puranas gebotenen Unterlagen (während
die archaistischen ücberbleibsel aus den Veda's in der Gebeimwissenschaft privile-
girter Kasten verschlossen blieben), auch wieder mit der (durch Ausbildung der
Gilden erleichterten) Durchbrechung von Kastenscheidungen zu (buddhistischer)
Gleichheit, wie in den Kjibir-Panthis u. s. w. (oder mit Ausartungen in den Orgien
der Sakta -Verehrung).
Nachdem (aus der brahmanischcn Secte der Smarta) Sankara Acharya (unter
Ineinanderleitung der Mimansa und Vedanta) als einzigen und höchsten Gott Brahma-
Para-Brahma gepredigt (vonMalabar bisKashmir), — mit fernerer Bevorzugung Siva's,
als Visweswara, durch Paramata Kalanala in Benares (X. Jahrb. p. d. Chr.), — ver-
kündete — (im Anschluss an die populären Heldenfiguren (Rama und Krishna) der
Epen, in den Avataren) — der Brahmane Ramanuja als einzigen GottVishnu, Ursache
und Schöpfer aller Dinge, im Conflict mit dem Sivaismus (auf der Flucht vor dem
Chola-König) den Jaina-König von Mysore bekehrend (XII. Jahrb. p. G.), und dann
sandte Ramanand (von dem Klloster in Benares) seine Jünger fort (aus den nie-
drigen Klassen erwählt), worauf nach Kabir's im Bhakti (unter täuschender Maya)
gefundenem Anhalt (in Rama oder Ali), Chaitanya (1527 p. C) die Verehrung
Jagannath^s in Orissa organisirte, für die durch Abkömmlinge der ursprünglichen
Apostel (Gosain) geleiteten Gemeinden (bis zu den durch Vallabha-Swami eingß-
föhrten Orgien in Verehrung Krishna's und seiner Braut Radha).
In geographischen Handbüchern figiu-irt die Mandjurei als von China abhängig,
in Geschichtserzählungen treten die Mandju und ihre Verwandten (aus dem Liau- "®)
Thal oder dortigem Durchzug) in verschiedenen Perioden (bis zu jetziger Dynastie)
als Eroberer des chinesischen Reiches auf, der heutige Reisende findet in der Mand-
jurei die chinesische Sprache vorwiegen und die Chinesen dominirend in der Be-
völkerung, wenn auch politische Vorrechte der Mandju bei Nähertreten noch zu
erkennen sind. Alles dieses hat sich im Laufe historischer Entwickelung in den
andern Theilen Asiens ähnlich wiederholt (wie besonders in Persien bis in jetziger
Zeit am zusammenhängendsten zu verfolgen, seit Meder, Parther u. s. w., oder Vor-
gänger in Scythcn mit massagetischen Verwandten u. A. m.).
Die Darstellung wird hier also stets von dem jedesmaligen Beobachtun^kreid
abhängig bleiben, ob der eines vorübergehenden oder länger verweilenden Reisenden,
ob der eines in der Literatur Bewanderten, und hier wieder ob mehr mit geogra-
phischen oder historischen Quellen vertraut, und je nach der eigenen Anlage für
kritische Umschau.
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Im obigen Beispiel aus China stehen uns gegenwärtig allerdings Hülfsquellen
jeder Art in reichstem Masse zu Gebote, und indem sie bei der zunehmenden Thätig-
keit der dorthin gewiesenen Gelehrten im reichlichen Strom ihre Fülle spenden
werden, bleibt dort zuversichtliche Aussicht auf klare Anordnung des ganzen Zu-
sammenhanges. Anders indess mit dem rhapsodisch, in Intervallen vieler Jahr-
handerte oft, erhaltenen Fragmenten aus dem Alterthum, die in der Mehrzahl auch
keine Hoffnung mehr auf Vermehrung gewähren können, und so sind bei Recon-
struction jener Geschichtsperioden alle diejenigen Cautelen sorgsam zu beachten,
wie sie sich der Ethnologie jetzt auf den Forschungsfeldem noch lebender (und
also auf Fragen antworts fähiger) Völker aus dem Thatbestande vonseJbst ergeben.
Während die eingeborenen Stämme Indiens sich im sog. Feticismus, mit
Schlangen oder anderen Thieren, Bäumen, Steinen (auch bei Verbindung, in bereits
Yerfeinerten Formen eines Salagram und TuLsi) genügen lassen, die Dorfgemeinden
die Verehrung der Gram-devata in mehr oder weniger Durchbildung organisiren,
bildet der Buddhismus***) eine jener, unter apathisch - mildernden Einflüssen
durch die Natur Verhältnisse begünstigter Umgebung, entfalteten Anschauungsarten
empfanglicher Gemüther, wie sie späterhin ebenso an Kabir (und seine mystische
Bestattung) oder Chaitanyu (im wunderbaren Verschwinden), wie früher an den
Namen Gautama (als eines der Sakya-muni) sich knüpfen mag, und im letzteren
Falle, als noch die Begeisterung frisch in den Herzen enthusiasmirter Schüler wallte,
auf den (unter politisch geneigten Constellationen zusammentretenden) Concilien zur
Aussendung von Missionaren führte, deren Nachwirkungen sich in Ceylon (nebst ferneren
Fruchtergebnissen auf dem Arbeitsfelde Hinterindiens), sowie in den himalayischen
Grebirgsländem, (mit Verquickung aus den Ceremonien nördlichen Schamanismus
und Fortströmungen nach China, sowie über Korea nach Japan), erhalten haben, unter
periodischen Wechseln des Auf- und Niederganges, aber immer leicht erliegend,
wenn sich aus einer Bhakta-Mala (Nabashi) fanatischer Vertreter in einem Mono-
theismus (mit egoistisch hierarchischen Bestrebungen) concentrirte (sei es für Siva
seit Elhumarila, für Vishnu seit Ramanya, oder eine andere der als „Adwaita** pro-
clamirten Personen im Pantheon).
Ueberblicken wir die Gesammtmenge der (in den Notizen über die Mo-
lukken) vorhergehenden Berichterstattungen, die absichtlich, wie oben gesagt,
in ihrer ungewiss schwankenden und (wie die Aeusserungen des Volks-
glaubens überall) bei den Wortverwendungen oft widersprechenden Form be-
lassen sind, prüfen wir den scheinbaren Wirrwarr mit den Hülfsmitteln bereits
zu Gebote stehender Analogien^ so erkennen sich ohne Mühe, deutlich und
klar genug, die elementar durchgehenden Grundlinien, wie sie bei dieser
psychischen Abrechnung mit der unsichtbaren Welt, in jedem der fünf Gon-
tinente (unter der Färbung local geographischer Variationen), mit anfangs
überraschender, dann allmählig geradezu monotoner Gleichartigkeit, unab-
änderlich wiederkehren, nach zwingend nothwendigen Gesetzen gleichsam,
eines organischen Wachsthums im Völkergedanken.
Die Götterliierarchien (der aus den Culturvölkern vertrauten Mythologien)
hat noch keine Durchbildung erhalten, und finden sich nur einige Ansätze
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dazu, indess genugsam schon, um zu verstehen, wie sie sich unter gegebener
Veranlassung zu buntester Mannigfaltigkeit entwickeln möchten.
Was hier vor uns liegt, würde (mit Annäherung an das in die Bezeich-
nung Animismus Einbegriffene, altvertrauter noch) unter ein Dämonenthum
fallen, in das Walten des vorgöttlichen (wenn auch später mit den x^eoi viel-
fach gekreuzten) daifiovioy^ wobei der Ahnencultus naheliegenderweise eine
bedeutsame Rolle spielt^ ohne jedoch den Totalinhalt der auf die gestellten
Fragen hervorgerufenen Beantwortungsreihen etwa zu erschöpfen.
Räthsel ringsum in räthselhafter Welt, und der zweifelnd aufgescheuchte
Geist strebt zur Annullirung der quälend einfallenden Reize, in Beruhigung
derselben durch ihre momentan genugende Erklärung, besonders da bei ge-
brechlicher Hinfälligkeit körperlicher Existenz auch das Leid des Lebens
stachelt, unabweisbar anhaftend in Krankheit und nahendem Tod.
Böses lauert ringsum, Bös-feindliches auf Schaden bedacht, und so im
Gefühl hülfloser Schwäche aus eigener Macht, werden überirdische Helfer
ersehnt. Auch sie erstehen in den Schöpfungen der q>avxaai>aiy und so be-
ginnt allmählig ein zusammengeschlossenes Bild sich abzurunden.
Die dunkeln Gewalten hausen in den Wäldern, wie leichtverständlich
bei der geographischen Position der Molukken. Dort also treibt Tschaka
sein Wesen (der Yaksa oder Yakka des Festlands); dort auch das Heer der
Swangie, die sich aus den Seelen neidisch oder rachsüchtig Abgeschiedener
rekrutiren. Ihre natürlichen Widersacher^ sind die aus den Ahnen freundlich
gestimmten Seelen in den Wongie, die man deshalb, um sie zu speisen, nach
der ihnen erbauten Capelle oder Goma-matuha (der Gomang) herbeiruft, da-
durch auch das Recht auf gefälUge Gegendienste erwerbend, welche zu leisten
das Medium der Besessenheit aushelfen muss, weil sonst der Mund zum
Sprechen fehlte. Hat sich also der vom Moerit in den Weihen (nach ab-
gelegten Proben) zum Gomatir Aufgestiegene während des Idoe oder pro-
phetischen Schlafes in Rapport gesetzt, so können der Pythia Fragen gestellt
werden, wofür (an solch primitivem Orakelplatze) die wegen Krankheitsfallen
am nächsten liegen, und in Ausdeutung der heilkräftigen Mittel, nicht nur in
Kräuterarzueien , sondern auch mit (leicht dann als Fetische verwendbaren)
Wunderstücken oder Dofahei die Antwort gewährt werden mag.
Bleibt die Wirkung aus, war also der Swangie, die Ursache des Uebels,
zc stark für den Wongie, der ihn bekämpfen sollte, so erübrigt nichts anders
mehr, als aus der Goetie (oder Theurgie) auf das ge&hrlichere Feld schwarzer
Magie über zu treten, und das durch Hexerei (Bodiga) wahrscheinlich ver-
ursachte Unheil durch einen Hexenmeister oder Zauberer (So-so) zu bezwingen
(im Teufelsbund).
Sobald nun die Practibilität eines derartigen Abschlusses mit dem Reich
böswilliger Feinde zur Anerkennuog gekommen ist, dann, bei dem über Aller
Häupten beständig schwebendem Verderben, fasst namenlose Angst die Ge-
müther des Gemeinwesens, sie in den Wahnsinn des Hexenwesens treibend
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(in Europa^) ebenso, wie in jedem der andern Continente), onter Ausrottung
des Thäters nicht nur, sondern seiner Familie auch und ganzen Stammes
(um den Nachwuchs abzuschneiden).
Eine nothwendige Weiterfolge aus diesen Vorstellungen bildet (neben
den vom Jo-Guru geübten Exorcisationen zum beschwörendem Vertreiben der
Swangie) das allgemeine Reiniguogsfest, das sich (unter localen Modificationen)
in gleichartigen Formen über den ganzen Erdkreis hin wiederholt, und auf
den Molnkken, als Mossun, die Gesundheit sichernd^ zur Zeit der Ernte (wie
vielfach damit zusammenfallend) gefeiert wird, da während des Wachsthums-
processes im Sprossen und Reifen vielerlei dämonische Kräfte thätig zu sein
hatten, die man nun am liebsten Alle mit einem Schlage wieder los ist (und
so fliehen, bei den Parsi, die Dämonen mit dem Aufwachsen des Getreides).
Besonders im düstern Schooss der Erde scheint es unheimlich zu sein,
und so wohnt dort der Tschaka Gewaltigster in Meki, wie Naga (die Drachen-
1) Dans le courant du mois de mai demier, nous avons parl4 d^une scene abominable,
qui s'^tait pass6e k Marchienne-au-Pont. Voici comment la victime, la femme Lecomte^
Fa racont^ jeudi, devant le tribnnal correctionnel de Charleroi:
, J'^tais all^e en pelerinage k Leemes. Je me suis rendue k Marchienne pour y prendre
le train. J'ai rencontr^ la nomm^e Franquet, que je connaissais Je suis allöe chez eile,
k sa demande. Lk nous avons pris le caf6. Pen d^instants apres, son man, qu'elle avait
envoye chercher, est arrivö. Nous sommes sortis ensemble, vers 7 heures. Ils m'ont fait
manquer le train que je devais prendre pour retoumer a Bracquegnies et ont insist^ pour
que j'aille coucher chez eux. La troisieme et le quatrieme prevenus nous accompagnaient.
Nous sommes rentrös chez Strimel vers 9 heures J. Nous y ^tions d'une minute k peine
qae Marie Franquet fermait la port k la clef, s^armait d'nn couteau et s^avan^ait sur moi
en disant: ,Si vous n'enlevez pas le sort que vous nous avez jet4, je vous tue." Au mo-
ment ou eile disait cela, Strimel et Willot m^empoignaient par la gorge et me soulevaient
Ils m'ont placöe sur le poele dans leqoel il y avait un feu ardent. Je ne pouvais crier,
ils me serraient trop fortement. Sept ou huit fois au moins, ils m^ont inise sur ce poele,
j^ai re^n de nombreuses brülures. Ils m^ont ensuite port^e k Pötage et lä, en face d'un
lit, tous les qnatre m'ont declar^ que si je ne faisais pas disparaitre le sort que j^avais mis
au pied de ce lit, ils allaient me tuer, puis qu'ils iraient me jeter dans la Sambre. Lors-
qn^ls m^ont lächle, j^ai reculä des quelques pas et je suis tombee en bas de Fescalier.
Les prövenus sont encore venus me prendre pour me placer sur le poSle. Dans les efforts
que j'ai faits pour me döbarrasser d'eux, j'ai renvers^ le poele. Hs m^ont couch^e sur les
cendres incandescentes eparpiUees sur le sol. Ayant vu le petit de la maison, entr^ouvrir
la porte, j'ai couru comme une folle et suis parvenue ä me sauver. Je me suis rendue
imm^diotement chez le commissaire de police qui a constate les nombreuses brülures que
je portais et qui a fait venir un medicin Je ne suis pas encore completement guörie.
Cette scene a dnr^ toute la uuit La nomm^e Brand prötend que j'ai fait mourir son mari
en lui jetant un sort.** C'est pour r^pondre de ces faits, qu'ils ont reconnus exacts, que
les nomm^s Strimel, Regnier, les femmes Franquet et Brand, comparaissent devant le tri-
bunal de Charleroi, Strimel et les deux prevenus ont chargö lenr co-pr^venu Regnier.
C'est lui, ont-ils dit, qui leur a affirm^ que la personne qui se pr^senterait chez eux dans
les neuf jonrs qui suivraient le 18. mai, serait celle qui leur avait jet^ un sort et qu'ils
deyaient la brüler jusqu'au moment oü sa chair „chilerait*. Que la nomm^e Lecomte
Stallt renne le neuvieme jour, ils avaint cm que c'ötait celle-ci qui les avait ensorcel^s et
qu'ils s'^taient empress^s de mettre k ex^cution les conseils dudit Regnier. Celui>ci, inter-
rog6 k son tour, j)r^tend ne pas leur avoir dit cela. Apres avoir entendu les plaidoiries
et le r^nisitoire du ministere public, le tribnnal a renvoye son jugement k samedi.
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schlaDge im Boden) unter den Swangie, and auch unter den Erankheltsteofelii
gilt als gefahrlichster Burung Swangie, der auf dem Erdboden hinkriecht
(mit Krankheit schlagend, wie in Siam der aus den Baumzweigen des Jungle
auf den Reisenden herniederfallende Phi).
Jede Oertlichkeit ist besessen, d. h. in Besitz eines Giki-moi oder Eigen-
thumers (wie die Eskimo von ihren Innua sagen), und der Gebrauch, der,
fremden (und höheren) Mächte eignenden, Naturgegenstände kann dem Men-
schen nur zum Niessbrauch gestattet sein, nach dem Codex der Sühnungen,
wie in den Mokisso oder sonstigen Gelübden (und Opfern) ausgesprochen.
Dem Genius loci wird deshalb auch gerne (wie Gotokko, Tokko-huru, Ki-
Tokko aus Furcht) sein Häuschen gebaut, fern abgelegen im Walde (wo aus
den Reigen dortiger Feen oder Chariten Fusseindrücke zurückgeblieben), in
den Molukken, oder an Strassen und Plätzen, wie in den Dörfern der Fantih
(gleich den Argeen einstmals).
Bei derartig guter Behandlung mag auch freundliche Erwiderung er-
wartet werden, und so ho£f); man von den unter ihrem König (oder Königin)
gestellten Djin auf gütige Zuneigung, um bald als Fravashi oder Schutzgeist
(ein Genius guter und weiser Seite oder ohrflustemder Dämon) durch das Leben
zu begleiten, bald als begeisternder „Herr" (oder Chao im Heros) seinen Sitz
zu nehmen in dem für ihn geschmückten Gefiäss prophetischer Rede, und
freiwillig auch mögen Offenbarungen zu Warnungen oder Anzeichen gewährt
werden, als Moestika (oder Portenta). Dass dabei die Djin als vorzugsweise
die Vorgebirge bewohnend gedacht werden, liegt bei diesen auf den See-
verkehr hingewiesenen Inseln ebenso nahe, wie bei Island für dortige Klippen-
geister (zugleich in Besetzung aller ungreifbaren Punkte den kretischen Um-
lauf eines Talos sparend).
In solchem Anlanden aus oft geheimnissvoller Feme bietet sich dann bei
den Oming (die in den Weissen, als Revenants in Australien, ihre selbst-
gegebene Verknüpfung mit den Wongie fänden) der Fortschritt (aus der
Heroen -Verehrung in Theoxenien, wie bei den Dioskuren) zu fester gestal-
teten Personificationen, wie schon in den Namen (zunächst nach der Her-
kunft) unterschieden, und so gleichfalls bei den Djin, je nach Bevorzugung
eines dauernden Lieblingssitzes, während wieder, wenn sie beim Einfahren
die Wongie ersetzen, die letzteren sodann in fester umschriebene Bild umrisse
gefasst werden mögen.
Je nach den Bedürfnissen bleibt hier also zu wählen, und bei allmählig
gewonnener Vertrautheit mit Launen und Neigungen der „Spirits^, lassen sie
sich für Mancherlei nützlich verwenden. Einen Wong in die Nähe des
Hauses zu placiren, durch dort für ihn errichtetes Capellchen, bleibt immer
rathsam, weil dann auf eine permanente Schild wacht gegen nachstellende
Swangie gerechnet werden kann, aber auch innerhalb des Haushaltes selbst
mögen die Dienste eines Koboldes zum Guten gereichen, wenn man Sorge
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getragen hat, das Seelchen^ ehe noch Zeit zum Ausüeihren, in einen Topf
(oder Salabe) aufzufangen und so im Familienkreise zurückzuhalten.
So mag sich, nach den Umstanden, auch ein Ahnenkultus oft herstellen,
in den Nene mojang kare kare, zur Pflege der Kindespflichten (nach dem
Buche Hiao-king in China), und wie dort die Tafeln (Sitz des Shin, oder
Geistes, beschrieben) behielt man auf den Damley und in Darien die mumi-
ficirten Körper selbst im Hause, in dafür eingerichteten Hinterkammem. Mit
fortgehender Anfullung derselben zeigte sich Entleerung ebenso nothwendig,
wie bei Entfernung ^) der Ahnentafeln, (meist wenn die dritte Generation über-
steigend), nach dem Tempelgerumpel, und so jenseits der Tritopatores beginnen
die Ahnen überall windig in Luft zu verschwinden (und dadurch manchmal
wieder die Fähigkeit erwerbend, meteorologische Vorgänge zu reguliren, wie
in Tueopia). Während nun die Wong, die als kürzlich erst ahgeschiedene
Seelen, noch im Walde seh weifen ^ gelegentlich zu Hülfeleistuogen herbei-
gerufen und im Rathsgemach gespeist werden können, lässt man die alten
Seelen der Ururväter, die schon in grauen Vorzeiten abgeschieden sind, in
gemächlich ruhiger Stille in den bestaubten Gemächern des Kakiroba-Hauses
(inmitten des Dorfes) beisammen wohnen.
Dass die vorzeitig, durch gewaltsamen Tod, dem Leben entrisseoe Seele
(Dilikki) auch hier in ihrem besonderen Charakter ausgeprägt erscheint,
schliesst sich ebenfalls, ganz wie es sein muss, an die aus allen Theilen der
Erde bekannten Analogien an, s. Ethnlg. Frsch., II, S. 327 u. ff., Vorstellungen
von der Seele (S. g. u. w. V.) u. s. w.
Neben und über all diesen dämonisch durcheinanderlaufenden Schemen,
theils als Engel lächelnd, theils gespensterhaft schreckend, wölbt sich nun
ein unbestimmt allgemeiner Gottesbegriff in Johu-ma-di-hutu, unnahbar (wie
Njongmo, ohne die Mittler in afrikanischen Wong) über den Wolken thronend,
aber von dorther sich dann auch in dürren Gegenden, wo das Himmelswasser
eine Segnung, im Regen manifestirend (wie aus umwölkten Göttersitzen hoch-
ragender Berggipfel in dafür geeigneten Ländern)^ Mit dem Aufkeimen einer
Cultor bietet sich dann hier der Ansatzpunkt, den Ursprung der Gesetze
(Lars, als Themisten in Zeus' Schooss) anzulehnen, mit Entfaltung moralischer
Lehren in der Geschichtsentwickelung.
Wenn nun dazu weitere Verwicklungen herantreten politischer Natur unter
kriegerischer Bewegung, so sucht man auch dafür die Geisterwelt mitzuinter-
essiren, zum Schutz gegen körperliche Feinde, wie sonst die unsichtbaren.
Bei den Kaffern ziehen die Ahnengeister im Vordertreffen voran (wo die
1) After the third or the fiffch generation has passed away, the tablets, which represent
it, are sometimes taken away und baried in or near the graves of the persons, they re-
present, or they may be humed to ashes, at least they must be removed from the niche
to furnish room for the tablets representing the individaals of a less remote period, every
generation fdmishing two tablets (s. Doolittle), und ähnlich in den Mumienkammem (Ame-
rica^s u. s. w.).
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Lokrer fQr Ajax eine Lacke liessen), auf den Molakken dagegen wendet man
sich zum Walde bin (dem Sammelort dämonischen Waltens aller und jeder
Art), am für den Feldzug den Eriegergeist des heilig geweihten Baames auf
einen Tragsessel abzaholen, und Picus (im Waldesdickicht) auf der Eönigs-
burg (bei Virgil) „gehört dem Waldgott Mars an" (s. Klausen), das Ancile
fQhrend (und Rosse bändigend). Dazu dann das Weitere aus der Baum-
verehrung u. s. w.
Während bisher bei Gleichartigkeit religiöser (oder auch rechtlicher)
Institutionen ein geschichtlich verketteter Zusammenhang, wie f&r historische
Forschung am nächsten liegend, gesucht zu werden pflegte, beginnt unter dem
Eindrucke der in ihren massenhaften Beweisführungen unbedingt überzeugenden
Thatsachen der Ethnologie, bei den damit Vertrauteren die Ansicht zu einer,
halb bereits selbstverständlichen, zu werden,dass bei allen Völkern auf niederer
Culturstufe die Vorstellungen dieselben seien, und man scheint schon geneigt,
sich mit solcher Uebereinstimmung, als einem ^fait accompli" beruhigen zu
wollen, als einer an sich gegebenen, wie für die physische Erscheinung, unter
den Local- Variationen der geographischen Provinzen, für den Körper also,
so für den Geist gleichfalls (in psychischer Beziehung).
Indess dürfte doch die Zeit, jene novarum rerum inventrix, hier etwas
Neues geschaffen haben, ein neues Problem der Denkarbeit gestellt sein, um
weiter zu räthseln im Lebensräthsel des Seins.
So lange es sich um das Körperliche handelt, hat die Untersuchung, in
physiologischer Zerlegung, mit dem didofjievov^ als schliesslichem, abzuschliessen,
sofern sie innerhalb der, naturwissenschaftlicher Methode durch die Induction
gesteckten, Grenzen zu verbleiben beabsichtigt, innerhalb berechenbarer Ver-
hältnisswerthe nämlich (um nicht mit wächsernen, der Metaphysik entlehnten
Flügeln, in umebligen Abyss zu stürzen, oder in schleimig dehosame Plasmen
der Evolutionstheorien).
Bei jedem Naturgegenstand, aus Pflanzen- oder Thierreich, liegt die darin
gefasste Idee als abgeschlossen vor, — abgeschlossen innerhalb des (unter
der Spielweite erlaubter Variationen) fest umschriebenen Cyclus der Ent-
wickelung, in der Fessel organischer Gesetze.
Die Anthropologie wird deshalb (gleich den übrigen Zweigen in der
Naturforschung) bei den ihr aufliegenden Arbeiten, wenn auch bis zu den
Differentialen gekommen, eine Integrirung nicht vornehmen können, sondern
vor der Frage des Ursprungs stehen bleiben, sowie vor der des, terrestrich
nicht absehbaren, Endes .(in religiös erscheinendes Jenseits hinaus). Seiner
physischen Erscheinung nach steht der Mensch, objectiv genommen, auf
gleicher Linie mit den übrigen Naturwesen (ohne die aus eigenem Egoismus
subjectiv hineingetragenen Graduirungen), das Körperliche, unter den planeta-
rischen Lebensbedingungen^ zeigt eine (vorbehaltlich zulässiger Modifikationen)
genaue Umgrenzung seiner Erscheinungsweisen.
Anders im Psychischen. Der im Menschen, als Gesellschaftswesen, durch
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Sprachaustaasch geklärte Gedanke strebt zur Freiheit empor, und indem sich
also^ aus der oben erwähnten Gleichartigkeit der Vorstellungen über das
Erdenrund, hier ebenfalls ein Walten fest geschlossener Gesetze im orga-
nischen Wachsthom ergäbe, wurden wir uns demnach hier zunächst (und
hier allein), mit den Hülfsmitteln inducliver Forschung, in comparativ-gene-
tischer Methode, der Frage des Ursprungs (aus einem Noch-nicht-sein hervor)
anzunähern vermögen. Dass solcher Ursprung (bei der Rückverlegung des
Geselldchaftsgedankens auf seine individuell constituirenden Elemente für
die Psycho-physik) insofern verhältnissmässig (wenn bei dem Hinausstreifen
in das Absolute des Unendlichen Verhältnisswerthe Gültigkeit bewahren) als
ein erst secundärer abzuschätzen sei, käme dann auch secundär erst in Be-
tracht, da zunächst der grosse Gewinn zu verzeichnen wäre, dass Ursprungs-
fragen überhaupt nicht etwa eo ipso* schon aus dem Bereiche menschlicher
Gedankenrechnung ausgeschlossen bleiben würden. Sollte es also einmal
erst gelungen sein, dieses Problem, wo es am einfachsten entgegentritt, er-
folgreich in Angrifif genommen zu haben, so wäre dann damit vielleicht der
Weg zu einem neuen Calcül gew^iesen (auch für die complicirt schwierigeren
Fälle im Fortgang der Entdeckungen, und damit zunehmender Erleichteruog
der Rechnungsmethoden).
Anmerkungen.
1) Als die Ansiedler nach Island schifften, hatten sie durch cÖe schreckenden Drachen-
h&apter am Buge der Schiffe die Landgeister von den Vorgebirgen der Insel zu ver-
jagen, (und Talos in Kreta verblutete vor den Argonauten).
2) Alfheim (der Licht-Elfen) gegenüber, wohnen die Schwarz-Elfen in Swart-Alfaheim
(bei Snorre), gleich dunkeln Wandlungen bei Czemebog (slav.)
3) So lange es glückt, ist (bei Araucanem) die Amchi-malghen (Schutznympfe) noch da
(s. Molina). Bonus eventus wurde in Jünglingsfigur dargestellt (als Genius). Die (mit der
Seele vereinigbaren) Fravashis wurden (zugleich mit dem allwissenden Verstand im Men-
schen) von Ahura-Mazda geschaffen und auf die Erde herabgesandt, um mit den Drujas
zu kämpfen (nach dem Bundehesch). Der fivaraytoyog Toi) ßiov begleitet seit der Geburt
dujch's Leben (s. Menander), und sein berathender Dämon den hellenischen Philosophen.
Hlin lag es ob, die von Frigga Begünstigten zu schützen (neben VuUa und Gna). Djin von
Djenen (verborgen), als die Unsichtbaren (die nicht gesehen sein wollen), schicken aus Nisibis
(äIs Genien) den Richter Shem-horesch an Mohamed (zur Bekehrung). Nach der Nials-saga
Iftsst sich ein Heide taufen, auf die Zusicherung hin, dass der heilige Michael (der Seelen-
Empfänger) durch die Taufe sein neuer Fylgju engill werde (s. Rochholz). Die Geleits-
frau (bei Scandinaviem) ist Forynja (vorausschattend, als Vorsicht im Leben) und Hanunga
(nachschattend, als dem Körper beim Tode nachschwebend), als Fylgja oder (persisch) Ferner
(Prometheus und Epimetheus). Die heiligen Engel beschäftigen sich mit dem Menschen,
sowohl was seine geistliche, als leibliche Wohlfahrt verlangt, von seiner Kindheit an, bis
an sein Ende (s. Kriegesmannus). Neben den (schönen) Irä oder Riam finden sich (am
Cazamansa) die bösen Geister, als ünchai pintim, gesehen oder besprochen durch die
AJt^ro oder Alteros (uma especie de Mediums'). Die Wnäj Ininee spukten (b. d. Odjibwä)
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auf den Hügeln» die Pata-Faeareha bei Maori (als Hügelgeister). Hermas als Schüler des
Paulus, erhielt (neben den Visionen) Offenbarungen von seinem himmlischen Schutzgeißt
(als pastor anglicus), im Hermae pastor (o noiniiv),
4) Die zu den Diws gehörigen Pen, als schöne Luftwesen (vom Duft der Blumen
lebend) können, unter den gefallenen Geistern, bis zu den Thoren des Paradieses hinauf-
schweben (ohne indess hineinzugelagen). Peri-cihre, Tochter des Königs Kureng (in Zabul)
wählt sich Jem zum Gatten mit Erzeugung der Reichspehlevane, von denen Sam mit Peri-
dokht liebelt). Die Afrit oder Oifrit (von Affer, dunkel) als Abialiset (im Baal des Diabolus)
werden von Jahn beherrscht.
5) ün calumet, un coüteau, une peau d'Ours, une plante, un animal, en un mot
quelque chose que ce puisse etre, c'estla „rOtkon", „POkki**, „le Manitou", c'est-ä-dire,
FEsprit: non pas qu'ils croyent que ce soit reellement un esprit, mais plötot c'en est le
Symbole, le signe du pacte, ou le terme de Tunion morale, qui est entre leur ame et ce
g^nie, qui s'attache ä eux, par qui ils doivent tout connoltre, et tout operer; car en vertu
de cet Olaron ils peuvent se m^tamorphoser, se transporter et faire ce qu'il leur plait
Leur id^e sur ce point repond k celle que nous avons de la Lycantropie. L'Oiaron est
la bete qui sert ä leurs fcransports, ä leurs enchantemens, soit qu'ils croyent ces transports
reels, soit qu'ils soient persuad^s, que c'est Tame seule qui se detache, ou le genie qui
agit conformöment ä leur Intention, et selon leur gr^ (s. Lafitau). Nachdem die Indianer
(im Traum) „ont vu cett« chose fatale, il faut qu'ils Fayent a quelque prix que cela puisse
etre, et s'ils sont assez heureux pour Tobtenir, ils la conservent aussi cherement que leur
vie meme (wegen der mystischen Verknüpfung mit demselben) und daraus die Gewinnung
des Fetisch (objectiv oder subjectiv).
6) Devotus, als durch magische Künste verhext (b. TibuU.) und in Sacer liegt die
Doppeldeutung (wie in Anathema), wie das (als heil gelassene) heilige Thier ein ver-
abscheutes sein mag (gleich dem Schwein).
7) Les Welis (saints chez les Musulmans) possedent la facult^ merveilleux de mangrer
indöfinitement s. Goldziher). Dem Genius des Königs wurde (b. Perser) ein Tisch gedeckt
(s. Theop.), wie dem französischen König (bei der Leichenfeier). Postquam avem aspexit
templo Anchisa, sacra in mensa Penatium ordine ponuntur bei Naevius;.
8) Der grosse Geist (g^nie) wohnte (für Sacs und Foxes) in der N&he der französi-
schen Niederlassungen (nach Allouez), und Djin von Djina (Ji-nan und Tsina)
9) Nachdem Maisika ein Canoe von Tonga nach Aniwa und Futuna geführt, kehrte
er iÄ seine Heimath des Ocean's zurück (als Schutzgott verehrt), und so die Heroen (bei
Griechen und sonst .
10) Bangsa oder (im Pali) vansa (vam^a) im Schilf (ümkulunkulu's der Zulu).
11) Macrobius, quos Hesiodus vntx^ovlov^ dixerat, Indigetes ipse vocat (s. Gesner) im
Anschluss an Dactylen oder Teichinen Von den aydlfAcna 6vo (der Kabiren) auf Sa-
mothrace (b. Hippel.) führte der Eine den Namen *-^d«^ (s Herrmann). Die Blüthe des
Fingerhute's (Digitalis) bildet die männliche Kopfbekleidung der Elfen, die in zauberischen
Künsten (oder im Besserwissen unterrichten können (wie parsische Dems), und ein pileus
die der Dioscuren.
12) When the animal has been kiUed, the Indian feels, that although it is an antho-
rized ad lawful prey, yet there is something like, accountability (s. Schooleraft). Die
irischen Side oder (s. O'Don.) dei terrenis wohnten, wie in Sid (der Hügel) auf der Insel
Mag Meli , die im gläsernen oder ehernen Schiff erreicht wird (s. AV indisch). Das Cung-
dat genannte Opfer bringen die Annamiten „aux anciens possesseurs de la terre" ^s. Lan-
des), um den Chu-ngnu (ancien possesseur autochthone) zu sühnen (aus den Mois, Lao-
tier u. s. w.).
13) Bis zur „Luftreinigung'* durch Besiegung des Satan's (s. Disselhoff , „bewegen wir
uns in einer unreinen Atmosphäre, die mit feindseligen Geisten angefüllt ist" (1871\ Bei
der Seuche (die ein boshafter Oki vom Huronensee gebracht;, wurden Strohpuppen an den
Häusern gehängt (und in der Anrede eines Häuptlings wurde er zu den Feinden ge-
wiesen, wenn Fleisch wollend). The Chark-Puja (or Hook-Swinging-Festival) „would have
no effect on the crops without* the spilling of blood (hörte Hunter). aA^ri; iopiij 'il^jj-
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yfjiattf rj vvv irngn Ityoptiyri (Hesych.), mit al^r»^, als Festgesang (b. PolL), qui quod ea
se snspenderat, institnerunt, uti tabula interposita rendente funibus se jactarent, ut qui
pendens ?eiito movetur (s. Hyg.).
14) Ad cenam quoque vocabantur heroes apud Delphos, Dioscuri apud Athenienses,
Thessalos, Locros, Parios, Agiigentinos, Spartanos, nonnulis locis una cum Helena et Her-
culi (s. Wassner). Propter panem et calicem , Cererem ac Liberum colere existimant (die
Heiden vor den Christen). Modus sacrificandi in Universum is erat, ut variis cibis in
mensa sacra coUocatis aliquis deus aut heros precibus ad epulandum invitaretur. Ad
mensam non raro aut simnlacrum aut symbolum dei apponebatur aut non aliter atque
homini epulanti lectus tapetibus et pulvinis exornabatur (s. Deneken).
15) Mit dem Seil des Harpedonapten (b. Democrit) stellte der (ägyptische) König die
Eckpunkte des Tempel's, zur Orientirung (in der Richtung nach Norden) „nach dem Ein-
trittspunkt des Siebengestirns**, mit der Keule einen Pflock (wieSafech gegenüber) in den
Erdboden einschlagend (s. Cantor). Das Templum wurde (etrurisch) auch auf die Lager
angewandt (wie in Australien). Die Aegypter lernten die Arithmetik (aus Chaldaea mit-
gebracht) von Abraham (nach Josephus).
16) Es hiess, dass ein getauftes Huronenmädchen, welches kürzlich gestorben und auf
dem Kirchhof Sainte Marie begraben war, wieder auferstanden sei und einen kläglichen
Bericht über den Himmel der Franzosen erstattet habe. Kaum war die Verstorbene ein-
getreten, — so lautete ihre Erzählung, — so ergriffen sie dieselbe, ketteten sie an den Marter-
pfahl, und marterten sie den ganzen Tag mit unaussprechlicher Grausamkeit. Sie ver-
fuhren mit allen anderen bekehrten Huronen ebenso; denn dies bildet« die Erholung der
Franzosen und besonders der Jesuiten in ihrer himmlichen Behausung Sie tauften In-
dianer nur in der Absicht, um sie später im Himmel martern zu können. Zur Erreichung
dieses Zweckes ertrugen sie gern selbst Entbehrungen und Gefahren in diesem Leben,
gerade wie eine Kriegsgesellschaft in des Feindes Land mit grosser eigener Gefahr ein-
fällt, um Gefangene zum Verbrennen mit heim zu bringen. Nachdem es viele Schmerzen
ausgestanden hatte, zeigt« ein unbekannter Freund dem Mädchen einen Pfad, der es zur
Erde zurückfuhrt«; es eilte schnell heim, um seine Landsleute vor den Kunstgriffen der
Missionäre zu warnen (s. Ragueneau). Auch für Radbod war es unheimlich im Himmel
(der Taufe).
17) Nach den Vorstufen der Tentationes (Reizungen) und Insidiae (Nachstellungen)
wird von circumsessio (Umsessenheit) und Obessio (Belagerung), dann possessio (Besessen-
heit) dadurch unterschieden, dass die dämonische Gewalt der Seele den leiblichen Ge-
brauch der Organe verkümmert (b. Dieringer;. Der Exorcismus (als jussio seu obtestatio)
wurde (bei den Protestanten) „unterschieden von dem exorcismus ethnico magicus, dem
judaicus und dem papisticuä" (s. Ebrard). Der Gute-Heinrich oder Wurzel des Gutenhein-
rich (Chenopodium boni Henrici) schützt gegen Behexung (im Erzgebirge). Als bei den
Convulsionen am Grabe des heiligen Firmin (in Uzes) Agobard anrieth, die Geschenke
den Armen zu geben, tota iUa deceptio cessavit (auch die der Stigmaten). Unter den
mit dem Siegel Alexander's VII nach Paris geschickten Reliquien erwies «ich das Caput
S. Portunati aus Pappe (1668). Die von Christus über Lazarus geweinte Thräne von einem
Engel aufgefahgen, fand sich im Kloster von Vendome (1042 p. d). Die Reliquien sind
(bei Pseudo-Ambrosius) „besonders als Exuvialfetisch ausgezeichnet, und nehmen unter
diesen die erste Stelle ein, an sie ist der helfereiche Geist gefesselt" (s. Lippert). Wenn
man vermeintliche Wundet (wie bei Ausstellung der Reliquien von Autun genauer unter-
sucht (schreibt Amolon an Theobald) „on n'a pas tard^ ä decouvrir, que ceux, qui y joue-
raient le principal role n'avaient pas d'autre dessein, que de sp^culer sur la charit^ des fide-
les (s. Nicolas), 844 p d. (und so früher oder später). Das Land (der Attiwandaron) „war
voll von angeblich Rasenden, welche, um sich die Schutzgeister oder Okie geneigt zu
machen und die mystischen Kräfte des Wahnsinnes zu erlangen, nackt durch die Dörfer
rasten und brennende Späne der Hüttenfeuer zerstreuten. Alles im Wege umwerfend*' Czu
Br^beuTs Zeit), wie bei Haidah (und sonst). Beim Traumfest als Onnonhouarori (la folie
ou le renversement de tete) wurde maskirt getanzt (bei den Huronen). „Da beides der
Teuffel und die Geister sagen**, könne „sich wol in einem Leibe gesellen**: die „Seele als
die forma informans und der Teuffel als die forma assistens** (Goldschmid) 1698.
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18) Auf jeder BesitzuDg (possessio) fanden sich drei Silvane, der Silvanns domesticus,
Silvanus agrestis und Silvanus orientalis an der Zusammengrenzung (im heiligen Hain),
als Indigeten oder (bei Eskimo) Innuit (Atua noho in Hawaii). Im Tempel zu Makila)
finden sich Götzenbilder ^aus menschlichen Figuren, die auf der Spitze von Baumstämmen
ausgeschnitzt sind** (s. ßietmann). Die Hexe Eoslareiza erscheint als Katze (bei den Wen-
den). In San Christoval werden heisse Steine in ein Geffiss mit Cocosmilch geworfen, um
durch den aufsteigenden Dampf zu beten (s. Verguet). Gott Krodo (der Sachsen) galt als
Krotendüvel (zu Carl VL Zeit;. Der unterirdische Geist Zelu bewacht Schatze als Kröte
(bei den Slawen), Der bunte Stein Kuntok (bei den Baele) giebt Glück, unter Gebete an
Jido («. Nachtigal). In dem beschnitzten Gemeindehaus des Häuptling's Mahemara im
Dorf One (auf San Christoval) „sur les solives du milieu deux dessins figurent, Fun une
victoire remport^e sur les raontagnards de Tile, Tautre la capture d'une grande barque
(s. Verguet). Pustrich dampft (bei Sorben), und der Opferrauch hilft zur Himmelfahrt auch
(in Mikronesien).
19) Für den Tempelschlaf, als iyxoipiTiats oder iyxajaxXtaii (incubatio) finden sich An-
ordnungen in Epidauros (und anderswo). X'^Q^i ^^ ^^V^ oaovg i^ ' Anoilatrog fiar^rat
Ifyovai TÖ agxäior fiavidv «j ovdiCg XQVOf^okoyos i^y^ ayadoi Si ovitgaia ^iriyijaaa9ai
xal iayvwvoti nifiang Igvl&coy »al anXdyxvn hgeitoy (s. Paus). Eskennanne (le pais des
Arnes) lag in der Unterwelt (bei den Huronen), und als die Seele seiner Schwester zurück-
zuholen, ihr Bruder dorthin kam, half ihm Tharonhiaouagan die Nachstellungen seiner
Ahnin (Ataentsic) vermeiden (s Lafitau). Orpheus besucht die Unterwelt am "jiogrov in
Thesprotien zur Todtenbefragung (s. Paus). Bei (pgatgia fian^up (s Hesjch.) war die
Weissagung ivrix^of^ „da die atfx^og als rein persönlich nicht übertragen werden konnte
(s. E. F. Hermann) in der Mantik, als tix^ri aioxaouxri (bei Eustath). fAayttvovtat fiiv
ovr xaf^fudoyjtg^ bnooa d^av nv&iad-at ^(ij&diatyf dyeigaia dUxvval aqttaiy if i^cd; (im
Ino-Heiligthum). Epidauro decus est Aesculapii sacellum, cui incubant^s aegritudinum
remedia capessunt de monitis somniorum (s. Solin).
20) Der Birraark (bei den EumiU) »was initiated by the Mrarts (ghosts), when they
met him wandering in the bush,^ indem sie ihn, an dem in das durchbohrte Septum der
Nase getragenen Enochen (Gumbert) hinaufzogen „to the clouds" (s. Howitt). Im Eeke-
nowin (der Jeesuka¥rin oder Prophezeiung) findet sich das „Orifice in the heavens, called
Pug-un-ai-au- geezhig (bei Ogeewyahnoquot Okwa). Als Prophet (auf Halmaheira) gilt
Gommo-soeng (s. Willer). Wie Mohamed das vom Engel herausgenommene Herz gereinigt
wieder eingesetzt wurde, so erhielt die heilige Eatharina vom Heiland ein kristallenes Herz
(und in Australien werden die heiTorgezogenen Eingeweide des Zauberlehrlings nächtlich
gewaschen . Salomo wurde täglich von den Adlern zu den Geistern Asa und Asael ge>
tragen (Weisheit zu lernen). Cfotoy d'cr'loic n(A%»4<ov (s. Call ), -didicit quoque jura locorum
(von seinem Vater in der Unterwelt) Aeneas (bei Ovid). Hrafnkell (in Island) Freyr mehr,
als andere Götter liebend, gab ihm von allen Eostbarkeiten die Hälfte (in der Saga von
Hrafokell Freysgodi). Notre dame de Walcourt dont Forigine est attribuöe a St Ma-
teme, contemporaine de la Sainte Vierge, disciplc de St. Pierre et apotre de Naumur,
est dit on, anssi parfaite par sa ressemblance, que la Vierge de Saint-Luc (s. Laforce).
Neben Brahma-Para-Brahma für die Eingeweihten in der brahmanischen Seite der Smarta,
wurde (populär) Siva gepredigt (als Mahadeva). Die Geheimgebräuche (in Mindanao)
„tienen en* tanta estimacion, que el padre la esconde del hije, y si no es con j^nde
interes, no comunican algun secreto della" (s. Combes). Die Ueberlieferung (der Dis-
ciplina etrusca) wurde (in den Familien der Lucumonen) fortgepflanzt (von Vater auf
Sohn), in der Reihe der Erstgebornen bei den Ariki (der Maori). Ina schneidet ihrem
Bruder die Zungenspitze ab, damit „he could not reveal the secret** (s. Gill), und so
wird in der Weihe chinesischer Geheimbünde, die Zunge eingeschnitten (wie auch sonst).
Les grands pretres du dieu Elagabale ä Em^se etaient hör^ditaires (s. Lenormant). Da8
Lesen der Bücher (Pic-huun) und das Entziffern der Buchstaben (Uooh) bildete eine
Geheimwissenschaft (unter den Mayas). C'est ä peine si, depuis deux ans, que je suis
ici, j'ai vu quelques c6r6monies, (im Fetischdienst) de temple, je n'en connais pas. Bien
souvent j'ai questionnö, jamais, je n'ai pu obt^nir de reponse (s. Jeannet); Quatre ann6es
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BXk Congo (1888). Nach Chaumont zeigte sich der Indianer intelligenter, als französische
Bauern (auf der Mission unter den Huronen), und so wenig aus den letzteren ein Ein-
blick in die Denkschöpfungen ihres für die Cultur Europa's in erster Linie zählenden Lan-
des zu gewinnen w&re, so wenig in die der Naturvölker durch die Beobachtungen des
gewöhnlichen Verkehr's.
21) Aus der Wiedergeburt der Mysterien (wenn halb officiell) oder der Geheimorden
(auf schwankender Linie des Verpönten), gehen die Dviya hervor, unter der Verschieden-
artigkeit der Symbole auch durch (ägyptisches) Henkelkreuz geweiht, oder vom Vajra (töd-
tend sowohl, wie belebend). ^Zu dem dritten legt man den toten menschen auf das Krewcz,
do unser lieber herr an laid die pittem mater und den tot, do stund der tot mensch auf
und ward lebendig, do erkant man, welches das recht krewcz was" (b. Pfinzing). Die
Alexandriner wollten den von Ptolemäos ans Kreuz geschlagenen Kleomenes (weil von Dra-
chen umschlungen) als Heros und Göttersohn verehren, bis durch die Gelehrten eines Bes-
sern belehrt (s. Plutarch). Die in die Mysterien Eingeweihten sind in der Unterwelt dein
Elend derselben glückselig entronnen (nach Sophokles), nicht im Schlamm begraben (bei
Plato), so trostvoller dem Ende entgegensehend (s. Isocrates). Die Seele, der Leiche zum
Kirchhof nachfolgend, hält dort die Gottesackerwacht, bis durch einen anderen Todten ab-
gelöst (in der Oberpfalz). Von (thessalischen) H^vxnyfoyoi wird ein cptt^un yfQr^(>(op her-
aufgefohrt (bei Euripides). Die Selbstmörder waren im Seelenlande abgeschieden (bei den
Indianern). Die Ghond (am Fusse des Devalagiri geschaffen) begraben nut den Füssen
(nach Norden), „so as to be ready to start again for their ancient home in the north** (s.
Hunter). In Maru's Tempel Wharekura (mit dem Hohenpriester Paraoa neben dem Ariki
und dann die Horomatua) wurde der Tongitongi (Lebensstab Rangi-Tawhaki's) bewahrt,
der durch Tawhaki zerbrochen wurde (seine blinde Grossmutter Whatitiri durch Speichel
heilend) in Wanganui (s. White). Tavg <f« y« aötx^ae it xal ivgayyiJag xal agnayag tt^o-
itiifuixoiaq fig itt jwy Xvxcjy i€ xal Ugtixaiy xal txi(y(oy yivri (quod in mysterüs secre-
tioribus dicitnr, in pecudes atque alias beluas ire animas improborum) Obwohl (bei der
Lehre von der Seelenwanderung) keine Thiere tödtend, opferten sie die Macassaren der
Sonne und dem Mond, nur Schweine essend (weil keine Seele so sündig sein könne, um in
solch unflftthiges Thier verwiesen zu werden) und Vögel (weil zu klein für die Seele). Die
Wassertanfe in den Mithras-Ceremonien war durch den Teufel „per anticipationem'^ (nach
TertuUian^ eingeführt (die Christen zu verwirren). Les sectateurs de Mithra composent
nne assembl^e. militante (s. Lajard). Die Apolusia (Abwaschung) fand vor der Einweihung
in die Mysterien der Demeter statt (als Abwaschung des Oel in der griechischen Kirche).
Die Sonne (das Licht im Gegensatz zur dunklen Nacht) „ist der Gott, den alle Menschen
angebetet** (s. Dupuis). Der fluchbeladene Orestes wendete sich (b. Athen.) an den Demo-
phon (Sohn des Theseus) in Athen (bei Feier der Anthesterien). In der Hütte des Dampf-
bade's werden bei dem AuMcken die Geheimnisse der verschiedenen Grade (Meda, Sauge-
mau und Ogemau) mitgetheilt (in den Meda-Ceremonien). Neben der Eintheilung in Stämme
(Tip) bestand (auf Ponape) die religiöse Verbindung der Dziomarau (s. Kubary). Die Klo-
donen und Mimallonen waren phantastisch aufgeputzt (bei den Orgien der Dionysia). In
den SUtaoi der orphischen Mysterien wurde ein ßtog *0Q(pix6g vorgeschrieben (in Askesis).
Das Schwirrholz des Baba-laua in den Mysterien am Niger, heisst Oro (Es tönt) oder (in
Aegypten) Horus (und tahitisch). Die Theilnahme der Frauen am Fest Taouma (beim
Essen der Cocos-Kuchen) ist verboten (auf San Christoval), wie in den Geheimbünden
America's und Africa's, bei Wegfall der Rivalität, wie am Gabun (oder auf Palau in
Oceanien).
22) Indem hier die Localform Oming vorwaltet, werden die Wong, die sonst mit ihnen
identisch aqftreten, nun mit dem Gegensatz der Swangie zusammengereiht, (nach dem un-
bestimmt Schwankenden des Dämonischen überall).
23) Priester (zur Verdeutlichung der G^tterstimmen in den Vögeln) heissen Pia-atua
(god-boxes) in Mangaia (s. GiU). Wie Menschen über ihren natürlichen Zustand durch
Einwirkung des Geistes Gottes hinaus und momentan auf die Stufe der höheren Geister
versetzt werden können, dass sie Visionen in die obere Welt haben, so kann auch die
Thierseele momentan der menschlichen nahe gerückt werden (nach Christlieb), wie in
Bastian, Arcliipelago. I. 3
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Bileam^s redender Eselin (1871). Statt des ^Eselsgeschrei der Vernunft" (s. Hanns), die
Bekenntnisstreue (des Bibelfestes). „Nur die Weltanschauung der heiligen Schrift* zu
kennen (im Feststehen der Erde und Bewegung der Sonne), „hat Gott der Herr dem Pa-
stor Knak in den Mund gegeben" (s. Wangemann). Am Ostermorgen macht die Sonne
drei Freudensprünge (wie von sächsischen und märkischen 'Dorfhügeln zu sehen). Leurs
superstitions sont grossieres et criminelles (bei den Indianern, die „ont err6, commes les
Anciens^^), mais sont elles plus criminelles et plus grossieres, que celles des Grecs et des
Romains? (fragt Lafitau). De ejus mulo pili pro reliquüs (bei Pet^r des Eremiten Umher-
ziehen) wurden von den Kreuzfahrern ausgerauft (s. Guibert).
24) Aus F\ji erzählt J. Jackson : More by good luck than good management, we landed
all safe, which the majority attributed to the interposition of the „Turanga ni wai tue*
fgod of the Salt water). One man, who was very eipert on the uninhabited island in
destroying the Namuka people, but was consious of allowing some to escape whom he
might. if he had exerted himself to the utmost, have prevented, that night worked, him-
self up into such an enthusiastic religious frenzy in the temple in wich he was laid down
to sleep at Nawii, that he believed the god of blood was asking him the reason he allo-
wed the enemy to escape. He was frothing at the*mouth, and answering these supposed
questions in an audible voice, in lifting a large piece ot wood up, which, if he had been
in bis senses, I d'ont believe he could have moved. It took four or five stout men to
hold him, and, with all they could do, they could not quiet him. He was calling out:
„Ealou sa endruvi au" (the god is angry with me), when one of the Nawii people brought
in some whales teeth, and went through a long kind of prayer or petition to the god
whose temple we were sitting in. As soon as he thought the god was appeased, bis frenzy
subsided; but he was so exhausted that, when he landed at Nateva, he was obliged to be
led up to the town (s. Erskine). Als all^ das himmlische Heer zur Rechten und zur Linken
stand, fuhr der falsche Geist ans unter die Propheten (gegen Micha). In der Geelvink-
bay wurde neben den Manuwen oder Manoel die Mons verehrt (neben Blis, als Iblis). Als
Saul (der Stimme des %Volkes" gehorchend), die besseren Heerden verschont und seinem
Feinde Agag das Leben geschenkt hatte, ^geschah des Herrn Wort zu Samuel und sprach:
Es reuet mich, dass ich Saul zum König gemacht habe" tden Abtrünnigen), „denn Unge-
horsam ist eine Zaubersünde und Widerstreben ist Abgötterei und Götzendienst," lehrte
der Priester; und bei der Anbetung (zum Opfern) , zerhieb Samuel den Agag zu Stücken
vor dem Herrn in Gilgal" (wobei in dem von dem Amalekiter erwähnten Todesmuth der
des seinen Martern entgegengehenden Indianer's wiederscheint).
25) Bei Jacobus, seinem Bruder (also innerhalb der Familie), gilt Christus, als der ver-
herrlichte «Herr", der die Gebete aus der Christen-Gemeinde entgegennimmt, gleichsam etwa
ein zum (siamesischen) Chao erweiterter Oromatua (Polynesien's). Indem die Kleros-Theorie
der alten „Herren" aufgeht in den feineren, relativ göttlichen Herrn (bei Paulus), tritt der-
selbe zum absoluten Gotte in das Yerhältniss des platonischen Demiurgos.(8. Lippert). In
der Septuaginta wurde Jahve (als Adonai) mit Kyrios übersetzt (despotes in der Offen-
barung). Die Missionäre bildeten Hawenniio (er herrscht), oder Herr für Gott(der Irokesen),
wie Tien-chu (als Himmelsherr). Die Benennung Herr (xvoiok) für die Person Jesus Christus,
entspricht der Anrede rab oder mar in der Lehre der Rabbinen (s. Schenkel), wogegen bei
Paulus , Jesus der Herr** (als ,Herr des Geistes"). Der Ahnenkult der Chinesen gründet
sich auf dem die Kindesliebe behandelnden Buche Hiao king (des Confucius), wie des
Guru auf die Schülerachtung (in Indien, mit gleichfalls religiöser Bindung). Les Thay-
ngai (docteurs en la science des sortileges) v^nerent un genie ou patron, qu^ils appellent
ordinairement ieur Bisaieul (Ong-to) in Annam (s. Landes). In Kowai wird Rewata als
Gott verehrt (s. Rumpf). A medietate aeris usque in montium terraeque confinia Hetnithei
Heroesque versantur, qui ex eo quod Heram terram veteres dixerunt, Heroes nnncupati
(s. Mwrt. Cap.). Zu den ijQOife iTn^togioi (xS^oyiot) oder d«ol iyx^9'^^ {irtomoi) gehörten
die xjiatai (und ap;ifi7y/T«/). Die Heroen wurden in den Tempeln begraben (zu Ehren
auch, wie bei Euchides in Plataea). Landas (Eigilos.) ist patrium numen (s. Grimm). In
den Anitu der Mariannen wurde die Apotheose bereits im Leben erlangt (wie bei den Ätna
Nukahiva's). Als Schwester Anne de St. Ciaire mit Marie de Tlncamation sich nnterredete.
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Yerspüite sie in der Luft einen angenehmen Doft der Heiligkeit (in Qaebec). Der bucklige
Zauberer wurde den Vfttem (als Rivale der Jesuiten-Missionen) ein Dom im Auge. Er
sagte, er sei kein Mann, sondern ein Oki — ein Geist, oder, wie die Priester es über-
setsten, ein Teufel — und habe mit anderen Geistern unter der Erde gewohnt, als ihm der
Einfall gekommen sei, Mensch zu werden. Darum sei er in Gesellschaft eines weiblichen
(Geistes an die obere Erde gestiegen. Sie hätten sich neben einem Pfade versteckt^ und
als sie eine Frau vorbeikommen sahen, seien sie in ihren Leib geschlüpft. Nach einer
Weile wären sie geboren worden, aber nicht eher, als bis der männliche Oki mit seiner
weiblichen Grefährtin gestritten und sie erdrosselt hatte, so dass sie todt zur Welt ge-
kommen sei (s. Parkman).
26) Träume üben einen grösseren Einfluss auf die religiösen Meinungen und Hand-
lungen der Indianer aus, als irgend etwas anderes. Zwei Ausdrücke giebt es in der Al-
gonkin-Sprache, um das Wort , Traum*' zu bezeichnen Inäbnndum bezeichnet die Ge-
sammtheit der sinnlichen Eindrücke, welche sich dem geistigen Auge im Schlafen dar-
bieten, der Apowa ist im Gegensatz hierzu eine Vision, ein heiliger Traum. Da die Träume
aUgemein als Offenbarungen angesehen werden, so werden sie sorgfältig festgehalten und
von den'medas und jossakeeds, weisen Männern, welche unter den Gesellschaftsklassen der
Indianer die Gebildeten repräsentiren, gedeutet. Jung und Alt zollt diesen nächtlichen
Warnungen in gleicher Weise respektvolle Beachtung, und beim Eintritt der männlichen
Jugend in das AltiBr der Pubertät werden Enthüllungen dieser Art mit grossem Eifer er-
strebt und ihr Eintritt durch strenges Fasten befördert. Da zu dieser Zeit ein Schutz-
geist für das ganze Leben gewählt werden muss, so wird dieses Fasten mehrere Tage lang
fortgesetzt, wobei, ausser Wasser, nicht die geringste Nahrung genommen werden darf,
und da diese Fastenzeit femer zugleich den Charakter einer feierlichen und religiösen
Probezeit hat, so bieten die Eltern der jungen Männer aUes auf, um sie zum Ausharren
zu ermuthigen. Unter dem Zusi^nmenwirken dieser Ursachen, zeigt sich der Einbildungs-
kraft gewöhnlich ein Geschöpf der belebten Natur in eindringlicher Weise. Dieses Thier
wird als Schutzgeist oder persönlicher Manito des Individuums für das Leben erwählt
Doch ist dieser Geist nicht der indianische Totem, das Symbol des Familien- oder Ge-
schlechtsverbandes (welches auch allgemein das Bild eines Vogels oder Thieres ist), son-
dern ausschliesslich ein persönlicher Manito. „Jebi*' ist ein Geist oder Geistererscheinung,
der Geist (als Geistesthätigkeit) heist »inaindum*'. „Otchichaug'' ist die Seele, das Ab-
bild des menschlichen Wesens oder Organismus nach seiner Auflösung, die drei Aus-
drücke sind daher nicht gleichbedeutend oder synonym. Die Thätigkeit der Seele hängt
mit den Träumen nicht zusammen. Nach einer — ich weiss nicht, inwieweit allgemeinen
— Ansicht der Indianer giebt es zwei Seelen, die eine bleibt beim Körper, die andere
vermag ihn während des Schlafes zu verlassen und umherzuwandem. Nach dem Tode des
Körpers kommt die Seele in das Elysium der Indianer, oder das Land der Todten. Dann
zünden die Chippeway auf dem frischen Grabe ein Feuer an, welches vier Nächte hindurh
erneuert wird, denn diese Zeit ist dem Todten gegeben, um das Elysium zu erreichen.
Dieser Gebrauch, welcher, wie man glaubt, allen Algonkin gemein ist, ist ungemein ein-
drucksvoll (s. Schoolcraft), Gleichzeitig mit den Menschen geschaffen, fungirt der Geist
Ombuiri oder Mbuiri, als Ombuiri aningo im Wasser, Mbuiri ngono in der Luft, Mbuiri
Mboomba im Regenbogen, Mbuiri Mbogo im Walde, Mbuirt akkoa durch Zwerge, Mbuiri
Ohouana durch Kinder, Mbuiri anienga durch Krampftanz, Mbuiri ndjege durch Klapper-
instromente (s. Hübbe-Schleiden) am Gabun, wo Ologho (inlogho) durch meteorologische
Einflüsse Mondstich bewirkt, Ibamba (Abambo) durch Verstorbene, Oniembe (Iniembe)
durch Hexerei und Beschwörung, Nkinda (Sinkinda) Krankheit (oder Fieber als Angindi).
Larvas dicit (Plato) esse, noxios daemones ex hominibus factos (s. Aug.). Die Dämonen
sind beamtet ,vel somniis conformandis, vel extis fissiculaudis, vel praepetibus gubemandis
vel vatibus inspirandis, vel fulminibus jaculandis, vel nubibus coruscandis, ceteris adeo,
per quae futura dignoscimus (s. Apulej.).
27) He dies is „nibo'', he sleeps is „niba'' (nib, leaning) im Ojibwä (s. Jacker). Die
Todten (in Port Praslin) konunen Nachts vom Himmel herab, um gute Plätze zum Fisch-
fang anzuzeigen (s. Fleurieu). Käi yaq t^oyuQ ix Jios iar^r (b. Hom.). Die 9i6i xaiax^orioi
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senden Traumgesichte in das Adyton (s. Paus.). Tarenjowagon oder Teharonhiawagon
(Sohn des louskeha) sprach in Träumen (bei den Irokesen).
28) Le culte des ancetres est une religion (en Chine) avec des ceremonies parfaitement
precises (s. Cordier;. The Samoyedic Tebena and Nena (eider brother and eider sister) are
derived from Teb ;man\ Ne (woman) and Na, the genderless term for consanguinity, und
dazu neue (eider sister) ungarisch (s. G. Oppert). Die Gefolgspriester der Isländer heissen
Skotta (ahd. sciozan , Schössling, Nachwuchs des Geschlechts (s. Rochholz). Von Tubu
ancestors) stammt (auf Figi) tubutubu (origin) und so das Fürstengeschlecht (in Tonga).
Medizinen werden (bei den Indianern) wie durch Fasten auch durch Träumen erlangt (s.
Le Clerk). Der Lieblingssohn eines alten Indianers starb, worauf der Vater mit einer An-
zahl Freunde sich nach dem Lande der Seelen aufmachte, um ihn wieder zu erlangen.
Man brauchte hierzu mehrere Tage lang, um durch einen seichten See zu waten. Dies
thaten sie, indem sie .des Nachts auf Erhöhungen von Stangen schliefen, welche sich über
dem Wasser erhoben. Endlich kamen sie an. Papkootparout, der indianische Pluto, stürzte
ihnen wuthschnaubend mit erhobener Kriegskeule entgegen; doch alsbald änderte er seinen
Sinn und forderte sie zu einem Ballspiel heraus. Sie blieben Sieger und gewannen den
Preis, welcher aus Korn, Tabak und gewissen Früchten bestand, die auf diese Weise den
Menschen bekannt wurden. Der des Sohnes beraubte Vater bat nun sehr um dessen Seele.
Schliesslich gab sie ihm Papkootparout in der Gestalt und Grösse einer Nuss, die er durch
starkes Drücken mit den Händen in einen kleinen ledernen Sack zwängpte. Der erfreute
Vater brachte sie auf die Erde zurück, mit der Weisung, sie in den Körper seines Sohnes
zu stecken, der alsdann wieder aufleben würde. Als die Abenteurer die Heimath erreicht
und den glücklichen Erfolg ihrer Reise erzählt hatten, gab es einen Freudentag. Der
Vater aber, da er theilzunehmen wünschte, übergab seines Sohnes Seele einer nebenstehen-
den Squaw zur Verwahrung. Neugierig sie zu sehen, öffiiete jene den Sack, doch hierauf
entfloh die Seele und Hog zurück nach Papkootparout's Gebiet, als dem irdischen vorzu-
ziehen (s. Le Clerc), wie aus Pandora's Büchse (Orpheus Gattin folgt im Körper). Savitri
erlangt von Yama die Rückkehr ihres Gatten (zur Wiederbelebung) Man erzählte, Messen
oder Manabozho habe einst einem Indianer die Gabe der Unsterblichkeit verliehen, welche
in ein Bündel geschnürt gewesen sei, unter der Bedingung, es nie zu offnen. Des India-
ners Frau jedoch habe, von Neugierde getrieben, eines Tages die Schnüre durchschnitten.
Nun sei die kostbare Gabe davongeflogen und seitdem wären die Indianer dem Tode ver-
fallen gewesen (Le Jeune). Gesser-Chan's Seele wurde im Mantelsack mitgeführt (die
Priester der Heidah pfropfen sie auf). In Tirol büssen die armen Seelen, als Kröten
(Hötschen oder Hoppinen). Auf dem Grabe Hingerichteter spriessen weisse Lilien (als
Seelen) zum Zeichen der Unschuld (s. Grimm). Die Seelen verwandeln sich in einen Guck-
guck bei den Serben). Als Seele (der Irokesen) entspricht Gannigonr-ha „am Operations
de Fesprit et de l'entendement**, während Erienta „sert k exprimer celles du coeur et de
ja volonte" (s Lafitau). Die Karen unterschieden in der Seele siebenfach.
29) oC 9ioi(poQovfA(voi Saißovüiv axovsiv Soxovaiv (Sext. Emp.) als arreptitii et ^f-
SovaitovifQ (s. Fabr.). Die jüdischen Propheten setzten sich durch rauschende Musik in den
Zustand der Verzückung (s. Wahrmund;. Im Streit mit Elias ritzen sich die Priester des
Baal mit Messern oder Pfriemen, bis Blut kam (unter Ahab), und so die Gallen (Grosser
Göttinn). Nachdem der unter einem Bambus verdeckte Ngoi-kinh (als Clairvoyant) den (Jeist
der Krankheit gesehen hat, wird dieser von dem Thay-phap (in Annam) in den Korb des
Con-dong (oder Medium) gebannt, zur Unterredung (s. Landes). Der Birraark (bei Kumai)
„professed to have communion with ghosts (s Howitt , wie (bei den Tarra) die Gurildris
(nach Kühne). In Boeli (auf Halmaheira) wird der Djien durch Räuchern unter einem
Vogel- oder Fischbilde von einem durch Krämpfe Ergriffenen befragt (s. Cambier). Die
Derwische betäuben sich im Tanzdrehen (beim Gottesdienst).
30) En zijn namelijk zes soorten vän djins, die verschillend getooid, zieh soms op
e^n avond achtereenvolgens bij een en denzelfden door den djin bezeten persoon ver-
toonen en wel: de „djin hogga hogga'' of „hattee doebbo*', die soms in* een bord of op en
doek, soms echter oop ok vier, twee aan twee in elkaar gestoken en met een küssen belegde
tiffa's danst. 2) De „djin tobello", die zeer striidlustig", zieh met schild, lans, geweer of klewang
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wapent en een Witten doek om het hoofd bindt, dan wel een „tolloe^ (inlandschen hoed) opzet,
waarop hij heen en weer wiegelend, een soort van Krijgsdans uitvoert 3) De „djin Wolanda**
min of meer een grappenmaker, die met een hoogen hoed op, een Witten halsdoek om, en een
stock in de hand soms kluchtig springende en soms nim of meer deftig rondstappende, zeer
slagraardig is en als men hem niet dadelijk begrijpt en zijn zin doet, duchtig slaag uit-
deelt 4) De „djin böewaija**, een Krokodillengeest, dien raen, wanneer hij op het drooge
komt („behella"), hetgeen de djindanser aantont door plat neder te vallen, hem zoutwater
te drinken en rauwe eieren te eten geven, op gevaar af van anders door hem gebeten te
worden. 5) De „djin cascado** dan wel „doengi*^ of schurftige djin, die zieh openbaart door
het voort durend krabben van dem patient en 6) de ,djin gosoen** of djin bijassa", zijnde
dit de gewone djin, die slechts allgemeene nidt sterk van de andere djins verschillende
allnres heeft. AUe bij de vertooning gebruikte Kleederen of voorwerpen worden, hetzij
bewierookt, hetzij met welriekende olie („minjak paha"; bestreken, en de djin verzuimt
nooit zieh door zijn reukorgaan daarvan te overtuigen (s. Campen). Bei den sich von den
Thurificati (des Götzendienstes) abscheidenden Christen galt der Weihrauch für die Lieb-
lingsspeise der Dämonen (nach Tertullian), wogegen später als „probates Mittel, die bösen
Geister zu verscheuchen und sich vor ihrem verderblichen Einflüsse zu bewahren (s.
Augusti). In the Oriental churches a free use of Incense is kept up all through divine
Service (s O'Brien).
31) In dem (beim Vergleich zu Halmaheira) civilisirter fortgeschrittenen Temate, wendet
man sich für Besitzergreifung (statt an die Wongi oder Seelen) an die Djin, so dass hier
ein Deva (oder doch eine der Vorstufen auf der Leiter zum Gott) in sein Gefftss niedersteigt
(zum Prophezeien).
32) Im Vorspiel (Pradji) der Feste (in Galela und Tobello) wird mit den ^geesten
de loHssa" (Eoorzang) von den Singenden gescherzt (s. Campen). Bij deze djinfeesten heeft
men dikwijls een soort van priester of Djoegoeroe en eenige leerlingen of mauritsen, allen
kenbaar aan de gele doeken, die zij dragen (in Halmaheira). Boeni; verbergen; jang ter-
sem-boeni, geheim; tersemboeni, verborgen; semboeni verheelen. Periander schickt zu den
Thesprotiem am Acheron, inl ro vfx^t/o^avrijfov. worauf MeUssa^s tiötolov erscheinend
(^'ntfpavHna) antwortet (s. Herod). Der holländische Nachtgeist Lodder kommt einher, die
Zottelhaut eines Hundes um die Schultern geschlagen, oder selber ein Hund mit Feuer-
augen (8. Bochholz) und dem Zauberer läuft in Hundegestalt seine verlorene Seele nach
(wie dem Cornelius Agrippa sein schwarzer Paredrius). Bei Indianern leitet der Hund (als
Psjchagogos). Der Dusien belästigt als Incubus oder Alp (der Alben) in Gallien (wie Duus).
Der Zauberer Kitzele verwandelte sich in einen Hasen (in Luxemburg).
33) Durch Naga's Bewegungen werden Erdbeben verursacht (auf Halmaheira), als die
im Erdboden lebende Drachenschlange (in Siam).
34) En Nouvelle-Cal6donie (dit le P. Rougeyron) les sorciers, reconnus ou supposes
tels, sont impitoyablement mis ä mort (Pour d6couvrir le coupable, voici F^preuve, usit^e
en pareil cas: ils ^Uevent en Fair avec une grosse corde et laissent ensuite retomber de
tont lenr poids ceux, qu'ils soupconnent d^etre sorciers). In Afrika werden die Endoxe
sreprobt (durch Hängen u. s. w.) und in Patagonien die Zauberer verbrannt. Im ersten
Grad begann -die Tortur mit Aufziehen zum Herabfallenlassen lin den Hexenprozessen).
35) Die Bezauberung (bodiga), macht sich besonders merklich „in kwaadaardige ziekten;
Teelal gaat deze betoovering uit van menschen, in wier lichaam een booze geest of zwangi
huisvest; echter kunnen ook gewone menscheukinderen dit doen b. v door een ei, een door-
stoken pinangnoot, wat haar, een poppetje en meer dergelijke middelen, onder het uit-
spreken van tooverformules voor iemands huisdeur te begraven. Sommige dieren, onder
anderen de vogel ^hokko" (een bruin vogeltje met Witten kop), de ,,ikan doejoeng" enz,
worden beschouwd als in vroegeren tijd betooverde menschen en gen Alfoer zal ze als
Yoedsel gebruiken Andere vogels weder zijn de gedaanten der booze geesten of zwan-
gie's daarvan bekleeden de „boerong zwangie**, de „zwangie tahoen" en de witte „koem-
koem" (groote duivensoort) een eerste plaats; met geschreeuw van een dier vogels des
nachts is voldoende, om ieder Alfoer het hazenpad te doen kiezen en in de naastbij ge-
legen woning te doen vluchten. Wil raen gaan jagen of visschen, het geschreuw is vol-
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38
doende om het j)laii in daigen te doen vallen. De gwaarlijkste van de drie is de .boerong
zwangie', aangezien hij dikwijls op den grond rondhuppelt, terwijl de andere meestal in
hooge boomen vertoeven (s. Campen). Von den Brüdern Tboe-Ju und Joeh-Loei worden
die nach dem Berg Toe-Soh citirten Grespenster gebunden (in China), wie in der Verord-
nung der Distrikts-Magistrate erinnert (s. de Groot). Op den Berg der Perzikstadt is een
groote Perzik boom (mit goldenem Hahn darauf, bei Tagesanbruch zu kr&hen).
36) Die durch den Tua-Tokelau Erkrankten umkleideten das Stein-Idol mit neuen
Matten (s. Turner). Die Opfer werden in's Meer geworfen für die Götter (auf den Salo-
mon). Dem bösen Manuwel oder Manuwin gegenüber (an der Geelvinksbay) wohnt Gott
Narvoje in den Nebeln (im Bauch erscheinend). Bei Epidemien wird ein geschmücktes
.Boot um die Insel getragen und in's Meer gesetzt (auf Tucopia). Aus Tabu-Bruch ent-
steht Krankheit (in Tokelau). Schiffbrüchige werden dem Gott Nabeao geopfert (auf Buk).
In Beziehung auf einen Eingeborenen, dessen speciellen Gott das Canoe repräsentirt, heisst
es sein Kasingl. Es hat jeder Eingeborene sein Casingl, der eine verehrt den fliegenden
Fuchs, der andere die Taube, ein Dritter die Schlange, diesen oder jenen Fisch. Er betet
sie nicht an, bringt ihnen auch kein Opfer, er ist verpflichtet sie nicht zu essen (auf Palau),
auch erblich (s. Kubary), und so bei (afiricanischen) Mokisso oder Totem (in America). Er-
scheint der Todte in der Gestalt des als Schutzgeist heiligen Thieres wird er von den Ver-
wandten unter Beklagen gepflegt (in Tahiti . In der Andacwandet genannten Heilmethode
(bei den Huronen) liess der Loki (Arzt) die Mädchen diejenigen Jünglinge w&hlen, mit
welchen sie die Nacht schlafen wollten (s. Sagard). Bei den Huronen war eine unter der
Erde lebende Schlange Ursache der Krankheit (durch Zauber gereizt). Der Wundervogel
Charadrius (Chladrius) oder Calandrius saugt Krankheitsstoff aus (in Lyon). Der Kabing
oder Dorfarzt heilt mit Sprüchen (in Indien).
87) In Kan, in het binnenland (MadoUee), leeft de reus Mekki, die met een »paloedi*^
(draagmand), waarin hij de menschen, die hij verslinden gaat, wegstopt, op den rüg door
de bosschen zwerft. Wie hem toevallig tegenkomt, moet onherroepelijk sterven. Epide-
mien enz. worden dan ook in die streken toegeschreven aan dien Mekki, die met zijne
honden op jacht zijnde, de bosschen doorkruist en daardoor tal van menschen ontmoet.
Krankzinnigen en ijlende Koortslijders worden gezegd door een zjakka bezeten te rijn
(s. Campen). Die (mit den Haaren ihrer Opfer bekleidete) Frau des (bösen) Manitu wurde
durch Geschrei von dem Kranken fortgejagt (bei den Algonquin). Nach Aussage der Pro-
pheten war die (an Pleuritis) leidende Kranke von einer Hexe mit einer Kugel von Haaren
geschossen worden (bei den Chippewä), im Hexenschuss (der Finnen).
38) Als nach dem Tode des friedlich gesinnten Ouasinparea (auf San Christoval) Todes-
fälle eintraten, schrieben es die Priester dem zurückgekommenen Phantom oder Ataro
zu, das mit dem Rufe: »Ari, ari mataoua" (fort, fort, in's weite Meer) verjagt wurde (s.
Verguet). Johanniskraut (fuga daemonum) wurde an die Häuser gehängt, als Hexenkraut
(Jageteufel oder Teufelsflucht). Der Jain-König von Mysore wurde durch Ramanuja, der
den bösen Geist aus seiner Tochter vertrieb, bekehrt (zum Vischnuismus). Ramanand wählte
seine Jünger besonders aus den niederen Klassen (der Lederarbeiter, Weber, Barbiere), und
in Kabir's Lehren identiflcirten sich Ali und Rama (für Bhakti), bis Chaitanya den Oultus
Jagannath's organisirte (in seinen ExcessenX Bei den Saktas, the „right band" adorers
follow the Aryan ritual, with the addition of an offering of blood (im Gespräch zwischen
Siva mit Parvati oder Uma, zum Unterricht), but the left ,hand" worship is an organised
fivfold ritual of incantation, lust, gluttony, drunkeness and blood (s. Hunter), und so
sind auch die Mysterien st^ts von den Auswüchsen der Orgien begleitet (in Europa und.
America). Die (spöttischen) Sagen dürfeli nur im Winter erzählt werden, wo die Geister
(mit Schnee und Eis bedeckt) nicht hören können (bei den Indianern). In Athen wurde
auf der Brücke gespottet (wie beim Cameval am Tage). Das Seelenmahl (silicemium) wurde
schweigend genossen (in silentio cemere), und so das Mahl bei Genua (der Naga).
39) Neben den höheren Wesen, als bozi (gute) oder besi (böse) in der Natur, verehrten
die Czechen als obersten Gott Svaroh (Herr des Himmels), mit Sonne (slunce) und Feuer
(Oben), als Söhne (Svarozici) neben Ziva (Göttin der Feldfrüchte), Vesna (Frühling; und
Morana (Tod oder Winter), femer die Schicksalsgöttin (Sudizky). Timori templum con-
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39
secratmn fdit Spartae (^ttfiog xai cpoßoi ^Agtwg vlot). Djin kwade geest, die in akelige
plaatsen huisvert, aardgeest (im Mal). Hantoe, spook, schim; Boeroeng hantoe, nachtuil Gar-
gasi, kwelgeest; Ragsjasa, monster, reus; Bajang, schadow, schim; Chajal, schynsel, illusie,
spook; Chajali, denkbeeidig, bedwelmd; Poentijanaq, rondzwervende geest (van een dood-
geboren Kind). Die Bramminen (in den Molukken) assen nichts Lebendes und nur das
vorher dem Teufel (Diuvel) dargebrachte (1603). Vestae colendae virgines praesint ut
advigiletnr facilius ad cnstodiam ignis et sentiant mnlieres naturam feminarum omnen cas-
titatem pati (s. Cicero), und so die Heiligkeit der Talapoinen (bei Buddhisten).
40) O'Cluasaigh's Hymn (in Cork) was written (in Gaedhelic interspersed with Latin
lines and phrases) „as a shield of protection*^ to himself, and bis pupils against the mon-
tality called the Buidhechair or Yellow disease, which ravaged Erin and Britain, at the
time of Diarmaid ad Blathmac (s. O'Curry), wie in den schützenden Pirit (der Mahajana) sich
Sanskrit oder Prakrit-Linien dem Jargon mischen, und, weil zum Schutz, wurde das Lesen
der Weissagungen des Hystaspes (neben den Sibjllinen bei den Christen) von den Dämonen
hintertrieben (s. Just Mart.). Als medischer König, vor dem trojanischen Krieg herr-
schend (nach Lact) oder (bei Ammanian. Marceil.) als Vater des Darius, lernte Hystaspes
(beim Vordringen nach Indien) die Lehren über die Natur und die Religionsgebräuche
der heiligen Brahmanen (für die Magier Zoroaster's), zum Schutz gegen Diw (statt Deva).
«Bussen muss man zumeist in Jesu Namen, hilft's aber da nicht, so muss es in des TeufeFs
Namen geschehen, da hilft's jedesmal (s. Brand). Esa gescot und ylfa gescot, Geschoss
der Ansen oder der Eiben (jaculum divorum et geniosum) wird (bei den Angels.) neben
einander gestellt (s. Grimm). Vor dem Opfer legt sich der Kaiser die Enthaltung (Tschai-
kai) auf, in der Einsamkeit (in China).
41) Die heilige Kunegunda zog um Bamberg einen Faden (zur Abwehr der Pest), und
80 in Bangkok (die Talapoinen).
42) When l^e dance is held, twenty or thirty men array themselves in harlequin rig
and barbaric paint, and put vessels of pitch on their heads; then they secretly go out
tnto the surrounding mountains. These are to personify, the devils. A herald goes up to
the top of the assembly-house, and makes a speech to the multitude. At a signal agreed
upon in the evening the masqueraders come in from the mountains, with the vessels of
pitch flaming on their heads, and with all the frightful accessories of noise, motion and
costume which the savage mind can devise in representation of demons. The terrified
women and children flee for life, the men huddle them inside a circle, and, on the prin-
ciple of fighting the devil with fire, they swing blazing firebrands in the air, yell, woop
and make frantic dashes at the marauding and blood-thirsty devils, so creating a terrific
spectacle and striking great fear into the hearts of the assembled hundreds of women,
who are screaming and fainting and clinging to their valorous protectors. Finally the
devils succed in gettüig into the assembly-house, and the bravest of the men enter and
hold a parley witii thim. As a conclusion of the whole farce, the men summon courage,
the devils are expelled from the assembly-house, and with a prodigous row and racket
of sham fighting are chassed away into the mountains (bei den Pomo), so bei Dayak's (in
Africa und überall).
43) Die Teufel (des Besessenen) fuhren in die Säue, „um nur vor der Tiefe sicher zu
sein; seit die Engel des Teufels ihre Lichtkleider verloren haben, ist ihnen jeder Stoff er-
wünscht, wohinter sie ihre grauenhafte Blosse vor dem Feuer der sie umgähnenden Tiefe
ein wenig verbergen können, und wenn es auch nur im Thierleib wäre* (s. Besser). Als
bei epidemischer Verheerung eines Huronen-Dorfes, durch den nächtlich darüber schwe-
benden Riesenvogel, der Einsiedler Shonnonkouiretsi (la tres longue ehevelure) denselben
durch Zanberpfeile verwundet, und damit den Indianer getödtet, dessen Mutter gleichfalls
rerbrannt wurde, erneuerte sich die Krankheit, weil das Oairon (oder Gehex) als Murmel-
thier wiedererschien (bis aufgespürt und verbrannt).
44) Bei der Hexenriecherei der Kaffem the ceremony of „ukwombela" is commenced,
the hide drums are violently beaten, the bundles of assegais are Struck together, ac-
companied by the well known humming and clapping of hands by the women. Bye and
bye, the priest rushes out of bis hut, Springs into the midst of the circle of human beings
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assembled, and commences jumping aboot in the most frantic manner, and perfonning
all sorts of extraordinary gesticulations. This is called ^ukuxentsa**. The men now bett
their droms, and strike tbeir bnndles of assegais together, more violentlj than ever; and
the women hum their exciting tones, and clap their hands, in an increasinglj agitated
manner; vociferating all the while for help, and demanding who has bewitched them?
This is continued until the priest is wrought up to the proper pitch of inspiration; irhen
he saddenlj ceases, and retires to that part of the circle formed bj his own adherents
He then names the persons who have bewitched the afflicted party or parties. On their
names being prononnced, that part of the circle where thej are sitting rises »multaneonslj,
falls back, and leaves the devoted Yictims sitting alone. This is the exciting moment;
and all eyes are fixed upon them, while the priest describes their sorceries, and the en-
chantments nsed by them for their diabolic pnrposes (s. Warner).
45). Die Tempestarii (Tempestaires) possedaient le pouvoir de faire tomber la grele
et le tonnerre (IV. Jahrh p. d). On leur payait niie rente annuelle, non senlement pour
qn'ils 6pargnassent eox-meme les recoltes, mais encore pour qu'ils detourrassent les orages
que quelqu'un de leurs confr^res aarait pu entreprendre d'y envoyer. Cett« assurance contre
la grele 6tait bien plus exactement payie, k ce qn^assore Agobard, que les dimes ec-
cMsiastiques (s. Nicolas). In his regionibus pene omnes homines, nobiles et ignobiles, ur-
bani et rustici, senes et juyenes, putant grandines et tonitrua hominum libitu posse fieri
(Agobard). Der Teufel (im Katechismus) „richtet soviel Hader, Mord, Aufruhr und Krieg
an, item üngewitter, Hagel, das Getreide und Vieh zu verderben, die Luft zu vergiften"
(bei Luther). Primaldy (duc de B^n^vent), avait envoye en France des ^missaires char-
g^s de repandre sur les champs et dans les courants d^eau une poudre, qui empoisonnait
tous les animanx de la race bovine, und die Beschuldigten, «quod mirum valde est*^ (dit
Agobard), ävouerent coupables (s. Nicolas). Perronon M^guin (soerciere) a donnö k la
fille du Sieur Pierre Usterwalder une rose et du basilic, dans laquelle rose eile avait mis
sept ou huit esprits malins, qui entrerent en eile (1640 p. d.), verurtheilt: a la mort par
le feu," (mais on fit gräce k la condamnöe des tenailles ardentes). Der Canonicus Urbain
Grandier wurde auf die Anklage der Dämonen (Astaroth, Asmodeus, Sabulon u. A. m.) von den
besessenen Nonnen von Loudun durch das von Richelieu bestellte Gericht öffentlich verbrannt
1634). Les quatre femmes (s. Lardy) ont 6t6 bral^es vives (9. Nov. 1650), mais de plus, leurs
excellences de Fribourg ont ordonne en aggravation de la sentence, qu' Elisabeth Blanche fat
auparavant tenaillee avec des fers ardents (weil sie „s^est baill^e au diable, il y a vingt-deux ans,
habill^ de vert**). Some of the details, if their date were not known, might be mistaken for the
legends of the darkest and most barbarous age, bemerkt Jervis von den Vorgängen im Ürsu-
liner-Kloster zu Loudun (1634 p. d). Bei dem Ti-aumfest (der Irokesen) glich ^die Stadt
einem losgelassenen Irrenhaus*, indem «die Theilnehmer die Verrücktheit nachahmten'' (s.
Parkmann), wie im üeberlebsel des Cameval. Der Brahma-dvish (oder Hasser des Brahman,
der die zauberkräftigen Gebete des Brahma spricht) ist zu verbrennen (in den'Veda). Del
Rey de Bumey quentan que en sabiendo el nombre de uno, lo puede matat- si quiere
(8. Comber). Tundung (a substance like frayed stringybark) wird aus den Kranken hervor-
gezogen (bei den Kumai), wie in Siam u. s. w. Zur Heilung werden die Ere Vaerua (snares
for catching soul's) in Bäume gehängt (auf Pukapuka), und ähnlich die Grablöcher überall
(zum Auf lauem). In der Ceremonie Kaci-yalo wird die Seele eines Ohnmächtigen zurück-
gerufen ^auf Fiji). Wie die Thibier am Pontus (nach Pylarchus) tödt^ten die Bythien
genannten Frauen durch zornige Blicke (bei Apollenidas).
46) Der gute Geist, Pimmeheeal, ist von riesenhafter Gestalt und lebt über den Wolken;
und da er gütig ist und niemand verletzt, so wird er nur selten genannt, doch inmier mit
Ehrfurcht. Seine Stimme, der Donner, wird mit Freuden vernommen, denn er ist Men-
schen und Thieren wohlthätig, da er Regen bringt und Gras und Wurzeln im Wachsthum
befördert, ihnen zum Vortheil. Indessen sagen die Eingeborenen, dass die Missionäre und
Regierungs-Protektoren ihnen Furcht vor Pimmeheeal eingeflösst haben, und sie beklagen,
dass die jüngere Generation, und viele aus der älteren, jetzt ein Wesen fürchten, welches
ihren Vorfahren nie etwas zu Leide gethan hat. Vom bösen Geist^ Muumup, zuweilen
»Wambeen neung beenbeen aa" tVerursacher eines übelriechenden Rauches) genannt,
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sprechen sie stets ängstlich nnd im Flüstertone. Er fährt zur Erde in Gestalt des Blitzes,
zerschmettert Bäume, zündet Wohnungen an und tödtet Menschen, indem er ihren Rücken
trifft. Zuweilen nimmt er die Gestalt eines grossen, hässlichen Manns an, sucht Gestrüpp
nnd dichtes Gebüsch auf, und, obwohl er nicht, wie der Teufel der Weissen, Flügel hat,
80 ist er bald hier bald da mit Blitzesschnelle; er ist sehr übelgesinnt und nach dem
Fleisch der Kinder lüstern. Er soll sich der Eulen bedienen um aufzupassen und ihm
Nachricht zu geben, wenn er sich auf irgend einen unglücklichen Wanderer stürzen kann;
daher hassen sie die Eulen als Unglücksvögel. Sobald ihr Krächzen oder Geschrei ge-
hört wird, kriechen die Kinder sofort unter ihre Grasmatten. Sind die Kinder einmal un-
artig, so verscheucht sie die Mutter durch den Ruf „Kaka muuruup** „Komm her, Teufel."
Keiner von dem Kuum kopan noot-Stamm sah je den Muuruup, doch glauben sie, dass er
einst von zwei Eingeborenen aus dem Chaap wuurong-Stamm in Merrang am Hopkins-Fluss
gesehen wurde, als dieses Land zuerst mit lebenden Wesen bevölkert wurde; und sie schil-
dern ihn als riesenhaften, schwarzen Mann, mit einer Menge Speere und einem langen
Streifen von Schlangen, die ihm nachzogen wie der Dampf eines Dampfschiffes. Der
Munruup lebt tief unter der Erde an einem Ort Namens UrumekuUeen und befehligt eine
Anzahl niedriger Geister, welche die Oberfläche der Erde gelegentlich besuchen dürfen.
Kein menschliches Wesen ist je zurückgekehrt, um zu erzählen, was Ummekulleen ist
Doch wird geglaubt, dass dort Nichts als Feuer sei und dass die Seelen der Bösen dort
weder Essen noch Trinken bekommen und von den bösen Geistern schrecklich zugerichtet
werden. Ein Geist lebt im Mond. Erheisst: Muuruup neung Kuum tarrong'gnat (Teufel im
Mond). Kindern wird zuweilen gedroht, wenn sie unartig sind, dass nach diesem Muuruup
geschickt werden wird, damit er sie mit nach dem Mond nehmen solle. Von irdischen
Geistern giebt es Teufel, Dämone, Geister und Hexen, deren Unterschiede ziemlich
schwankend sind. Sodann giebt es weibliche Teufel, unter der allgemeinen Bezeichnung
Gnulla gnulla gneear bekannt. Buurt kuuruuk ist der Name der einen, welche die Gestalt
einer schwarzen Frau, „so gross wie ein Gummi-Baum" hat. Zum Gefährten hat sie den
schwarzen bandicoot. Wenn ein Eingeborener dieses Thier tödtet und isst, so straft Buurt
kunmuk ihn durch Unglück und nächtliche Heimsuchungen. Eine Sage geht, dass sie eine
Frau von der Nähe der Mündung des Hopkins bis zu ihrem wuum auf der Spitze der
Cape-Otway-Berge entführte und sie sechs Monate lang rohe Opossums zu essen zwang.
Verschiedene Landstriche sollen von diesen weiblichen Teufeln heimgesucht werden, doch
keine gelten als so gross wie diejenigen, welche die Cape-Otway-Berge durchstreifen. An
See-Teufel glauben die Eingeborenen nicht. Jede Person, über vier oder fünf Jahre alt,
hat einen Geist, welcher zwar während ihres Lebens schläft, nach dem Tode aber eine
sichtbare, wenngleich unbestimmte Gestalt annimmt, und für eine Zeit auf dem Platze
verweilt, wo der Körper beerdigt oder in einen Baum gesteckt ist. Obgleich er für durch-
aus haknlos gehalten wird, wird er doch gefürchtet Er ist am Grabe oder bei der Leiche
sitzend gesehen worden, wenn sich aber jemand nähert, so versinkt er oder verschwindet.
Da die Freunde des Verstorbenen nur sehr ungern an die Stelle gehen, so wird er auch
nur selten gesehen und nie befragt Für ihn brennt allnächtlich ein grosses Feuer nahe
bei dem Körper. Die neuere Sitte, Nahrung für ihn hinzustellen, wird von älteren intelli-
genten Eingeborenen als „Weisser-Männer-Unsinn** verspottet (s. Dawson).
47) Die Teufelsvertreiber oder Thay phap (in Tonking) zur Heilung von Krankheiten
oder Besessenheit (Chua binh) reconnaissent pour patron ou auteur (ong to) Lao-tseu, qu^ils
appellent toujours Lao-quan, le vieux roi, et Thai thuong de, le grand supreme empereur
(s. Landes). Bei dem Reinigungsfest für den Mord des Amulius theilten sich die Hirten-
geschlechter in zwei Theile, als Fabier (unter Remus) und Quintilier (unter Romulus).
Ol 6*untlü^alvovto xal ilg ala kofAut Hßaikoy (nach ApoUo^s Pest im Grichenheer)
Unofioii rtoi xnl xadag/noif xal t^Qvatos xttTogyiäaat xnl xa&oai(oaai r^v nokir (Plut),
Epimenides nach dem ayoi xvkdvnov in Athen). Am Dreikönigsabend durchräuchert oder
durchsprengt der Priester oder der Hausherr alle Gelasse der Wohnung vom Gesparr des
Daches bis in die Keller, verschliesst den Geistern jede Thür durch das Zeichen des
Kreuzes und im Namen der heiligen* Magier (s. Lippert), die Talapoinen durch das Pirit
(geweihte Schnur). The theory of the art practised (durch die Zauberpriester der Algonkin)
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teaches, that the evil spirit Imports energj to whatever object is assomed as a personal
Maneto, and becomes (nach Chusco) the ^animating soul** of that object (s. Schoolcraft).
The fetiche (monnted on stilts) wore a white mask (painted) am Cape Lopez (s. Boteler).
Le diable act part au coq plum^, beim Beziehen eines neuen Hauses (das deshalb ^ erst
durch Priester zu weihen). Die recinto genannte Einfassung beim Tempel der An (in
Pompeji) dient« ^die Göttin vor Evocation zu bewahren und auf dem Wege aus der Stadt
heraus zu fangen.** Die Landgeister Island's wurden durch die Dracheniiguren des Schiffs-
bugs geschreckt. Bei dem Festgebrauch zu Demophon's Ehren (oder ßaXXmop) wurde mit
Steinen geworfen (bei den Eleusinien), wie in Mekka (am Grabe des Absalon u. s. w.).
T« dntfAovia fxßdXlnv. In Leitmeritz wird der vermummte Mann verfolgt und unter Durch-
bohren von blutgefüllten Blasen getödtet (den Fasching zu begraben). Beim Pfingstspiel
in Thüringen (s. Sommer) wird der wilde Mann aus dem Holz geholt (oder in den Busch
gejagt), wie der Idem Efik (am Calabar). Der (böse) Marsaba wurde nach der Unterwelt
(Lottin) gejagt (auf Buk). In Graubündten fand der Umlauf und das Gefecht der Stopfer
zur Zeit der Sonnenwende statt (nach Stumpf), verbutzend sich (s. Tschudi). Am jähr-
lichen Reinigungsfest verbrennen die Kamschadalen (einem Greise beichtend) die Opfer (unter
Grimassenschneiderei). Der Latzmann (ein mit Laub und Bäumen umwickeltes Reiser-
gesteil) trägt, als Pfingstlümmel (in Schwaben) eine Maske aus Baumrinden (s Mannhardt).
Die Butznarren (im Elsass) trugen Schellen (vermummt und verbutzt), unsinnig sich geber-
dend, als sei der Teufel in sie gefahren nach Geiler von Kaisersberg). Den Aitu (Dä-
monen) wurde (unter Darbringung von Speisegaben) ihr Pest (auf Samoa) abgehalten, im
Taufetaai, se battre avec des lapalapa (tige de feuille de cocotier). Im Ta i te mauri
(slaying the ghosts) vereinigten sich (auf Mangaia) die Aka-oa (friends) zum Leichenfest
(s. GiU). In dem Luve-ni-wai genannten Festspiel wird auf den beim Pfeifen erscheinen-
den Schreckensgott (Kalou rere) geschossen (in Fiji). Der Califomier tanzt ,,pour chasser
le Mauvais Esprif" (s. Duhaut-Cilly). Der Wildmann (in Baumbast und Haare gekleidet; im
Gerassel von Ketten (aus Schneckenschaalen) umherspringend (in Meran) wird aus der
Höhle von St. Felix geholt (s. Zingerle), von Mädchen gebunden (als besiegter Mumbo-
Yumbo gleichsam). La mort et le diable (le mal), ces deux n^gations supr^mes (b. Gener)
werden im Todtaustragen zu vertreiben gesucht. Zum Schutz gegen die boshafte Karina
(in Aegypten) wird das in ein Sieb gelegte Kind mit Korn umstreut. Der laßat/na (Schaden)
genannte Dämon ist den Ziegen gefährlich und Schafen (im Peloponnes). Die Phytaliden
würgten auf dem Altar des Zeus Katharsios (in Attika). Aus den Besessenen wird „Ahma
unhrainja" ausgetrieben (bei UMlas). Der das Leichendenkmal auf dem Kirchhof (bei den
"Tschetschenzen Bewohnende, entfloh als die Finstemiss oder Tma (unreine Gewalt) um
Mittemacht herbeigeflogen kam (s. Dolbeschew).
48) Ook kan men zieh, wanneer men maar dürft, met de zwangies bevrienden ; alsdan
moet men met volle maan aan het zeestrand bij een pohon baroc (een palmsoort met zon-
derling gewinde bladeren, die de voor het stoppen der prauwen benoodigde baroc splevert)
gaan zitten. Zoodra de maan uit zee sprijst, ziet men in een ondeelbaar oogenblick de
zwangies bij wijze van vleermuizen- in den boom hangen. Men loopt er naar toe en grypt
er een stevig hast, of wel men werpt hem een nog nooit gebruikt goemoetoe touio om
den hals; als de zwangie ziet, dat hij niet meer kan ontsnappen, schickt hij zieh in z^jn
lot en belooft dan den nieuwsgierige mede te nemen en zijn vriend te worden. De zwan>
gie doet daarop zijn nieuwen vriend de oogen sluiten en vliegt met hem op den een of
anderen in de nabijheid eener woning staanden hoogen boom, alwaar hij hem laat wachten^
terwijl hij zelf op roof uitgaat. Eeenigen tijd daama terugkomende, brengt hij dan in den
regel het hart en de ingewanden van het een of ander slachtoflfer mede. De zwangie en
zijn vriend dalen nu van den boom af en gaan aan den voet daarvan zitten, waarop de
eerste den laatsten uitnoodigt om toc te tasten. Heeft deze nu maar gezorgd om een
stuk Kalappa (Kokosnoot) bij zieh te steken, dan is het niets , hij neemt dan wel een stuk
van het hart in de handem en doet evenals of hij het hart ongemerkt wegwerpt, van de
medegenomen Klapper, want al kan hij de uitnoodiging van den zwangie niet afslaan
zonder dezen gruweUjk te beleedigen, zoo zoude hij toch door Qiet werkelijk ver-
oberen van deze spyze, ook een werkelijk zwangie worden (s. Campen). Men kan den
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mensehel^ken 2wangie herkennen aan zijne roode nooit stilstande oogen (in Ualmahera)
und ähnlich die Hexen (des Mittelalters). Die Zwangie des Dorfes Gamlamo benutzten
Nachts die zum Dorf BoUoUo gehörende Prauw (wie bei den Preussen die Tempelpferde
morgens schwitzend im Stall gefunden wurden) Saepe Faunorum voces exauditae (s.
Cicero), aus dem Dickicht (der Fetischwälder in Afrika .
49) Halten sie die Marter aus, dann kann geschehen, dass man sprach; der Teufel
stftrke sie und halte ihnen die Zunge, dass sie nicht bekennen können, und müssen als-
dann ja schuldig sein und als unbussfertig und verstockt noch greulicher als sonst hin-
gerichtet werden (Spee). „Unschuldig bin ich in das gefengenuss kommen, unschul-
dig bin ich gemarttert worden, unschuldig muss ich sterben; denn wer in das Haus
kompt, der muss ein Drudener werden, oder wird so lange gemarttert, biss das er
etwas auss seinen Kopf erdachte weiss, und sich erst, dass got erbarme, auf etwas
bedencke," schreibt Burgermeister Junius (in Bamberg) an seine Tochter (24. July 1628).
O cadaver do paciente 6 mettido n^uma tumba negra e levado aos hombros de quatro
hercules, 4s parvoas perguntas de um medium, avan^ando para dizer sim e recuando
para dizer nad, o entao gira sobre si mesmo, para se mostrar distrahido ou indig-
nado com as perguntas, que Ihe fazeni (s. de Barros) am Cazamanza (um den Ver-
ursacher des Todes aufzufinden). Bei Todesfällen vornehmer Leute (und wenn die-
selben nicht aus Altersschwäche gestorben sind, wird stets der zauberische Einfluss Bös-
williger angenommen) wissen die weisen Männer die Schuldigen zu entdecken. In
Somrat nahmen zwei derselben den Leichnam auf ihre Köpfe, der Eine das Kopf-, der
Andere das Fussende, fordern mit den Angehörigen des Verstorbenen diesen laut auf, sie
zum Mörder zu führen, schwanken, scheinbar vom Impulse des Todten getrieben, hierhin
und dorthin, bis sie eine bestimmte Richtung annehmen und endlich vor der Hütte des
vermeintlichen Urhebers Halt machen. Dieser verfällt dem Tode und seine Habe wird
theils vom Häuptling, theils von der Familie des Verstorbenen eingezogen. Die Sara ent-
decken den schuldigen Zauberer unter den versammelten Männern einer Ortschaft durch
ein Bündel eines bestimmten Grases oder Laubes, das auf den Kopf des inspirirten weisen
Mannes gelegt, diesen alsbald hin und her zu treiben und nach mannigfachem Schwanken
taumelnd zum Schuldigen, vor dem es zu Boden fällt, zu führen scheint. Directe
teuflische Einflüsse nimmt man bei Epileptischen an, die aus diesem Grunde auch erschla-
gen werden sollen (Nachtigal). In Hamburg bewahrten die Bahrträger einen taumelnden
Gang (wie die syrischen Priester beim Tragen des Glottes).
50) In California they have dances or merrymakings ''po-noh) in celebration of a good
harvest of acoms or a plentiful catch of fish. The Patwin have a ceremony of raising
the death, and another of raising the devil, but both are employed for sordid purposes.
The former was in early times used merely to keep the women in subjection but now
merely to extort from then the gains of the prostitution to which they are forced by their
own husbands and brothers! In the ceremony of raising the dead there is first a noisy
powpow in the assembly-hall, and then a number of muffled forms appear, before whom
the women pass in procession in the darkness, with fear and trembling and weeping, and
and deposit gifts in their hands. Thus their rascally and indolent masters get possession
of their base eamings without using coercion. In raising the devil there is a still greater
ado. About the time of harvest it would appear that the Old Scratch had determined to
get them all. They go out and kindle fires on all the hills about at night; they woop
haUoo, and circle around as if driving in game; finally they chase him in and tree him,
then fling down shell-money undemeath the tree to hive him to take himself of. Some-
times he makes for the assembly-house, fantastically dressed, and with harlequin num-
bleness capers about it a while, then bows his head low and shoots into the entrance back-
ward. He is now intrenched in the stronghold of their power, and litterally the devil is
to pay. Pressentiy they pluck up courage to follow him in, and for a while there prevaüs
die silence of the grave, when a pin could be heard to drop. Then they fling down money
before him, and dart out witli amazing agility. After a proper length of time he steab
out by some obscure trap-door, strips off his diabolical juggery, and reappears as a hu-
mmin being. The only object of this gratuitous and egregious foolery appears to be to
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assist them in mamtaining their influence over the squaws (s. Powers). Wie bei den Tier
Nationalfesten wurden Eampfesspiele auch bei den Panathenäen gefeiert (zur Bekämpfung
des feindlichen für Reinigung. In heroum honores magna ludorum gynmicomm copia
agebatur, sicut Thebis Jolaia et Ueraclea, Orchomeni Minjea, apud Locros Aeantea, Phy-
lacae ad Pagasacum sinum Protesilaea, Marathone Heraclea, Megarae Dioclea et Alcathoa,
Aeginae Aeacea, Epidauri Asclepiea^ apud Rhodios Tlepoleniia (s Wassner). Auf Mangaia
wird bei den Agonen oder Leichenfesten gekämpft, zur Vertreibung der Luftdämonen (wie
bei den Pruzzi ein8t\
51) Neben dem (beim Pflanzen der Yam verehrten) Gotte Yona (blind und taub) findet
sich auf Bauro (der Salomon) die Klasse der Ataro genannten Götter (aus den Seelen der
Yomehmen). Silvanus (luporum exactor wurde angerufen als sanctissime pastor (magne
deus). Eustathius memorat in Diispoli, quae Aegyptia est civitas, esse Jovis templum
maximum, unde Aethiopes Jovis et aliorum deorum simulacra accipientes certo quodam
tempore universam Libyam circumire per duodecim dies continuos, quia tot sint apud
ipsos dii (s. Uildebrand). In Fiji wurde auf einem Baum zum Kalou-ni-lani für fruchtbares
Wetter gebetet (beim Fest). B*^i der Yams-Emte flüchten die Frauen (die wegen Untreue
erkannt zu werden fürchten), wenn die mit grossen Hüten Vermummten aus dem Versteck
hervorbrechen (auf Valua und MallicoUo). Hod (cech) oder God (russisch) bezeichnet eine
„festgesetzte Zeit", einen „Termin", einen „hohen Festtag", und eine „Mahlzeit" (s. Lippert).
In Westfalen wird eine „de Aule" („der Alte") genannte Puppe bei der Ernte geschmückt
hereingebracht (s. Kuhn). Mars pater, te precor, quaesoque, uti sies volens, propitiis
(agrum lustrare sie oportet) unter Opfern (wird von Cato beschrieben). Den Maori hilft
der kriegerischen Tu beim Pflanzen. „Wenn ein Mehlthau sich auf das Eom legte, so war
der Geist der Kömer erzürnt, und wenn die Biber scheu und schwer zu fangen waren, so
lag die Ursache dann, dass sie sich beleidigt fühlten, weil die Knochen eines ihrer Basse
den Hunden vorgeworfen waren" (bei den Indianern). Das auf den Aeckem übrig gelassene
Aehrenbündel heisst Fru Gode (in der Priegnitz) oder Guode (Gwode oder Wodan). Die
am heiligen Abend (in Galizien) an den Ecken der Häuser aufgestellten Garben heissen
Dzjady (Ahnen oder Grossväter) der Todten (s. Hanusch). Als an Frey's Grabhügel eine
Oeffnung gelassen war (mit drei Fenstern), da blieb Fruchtbarkeit und Frieden im Lande
(nach der Ynglingasaga), und beim Bau von Kirchen wurde am Dache eine Oeffnung ge-
lassen für den Ein- und Ausgang Gottes (s. Grimm), wie ein Loch für die Seele (auch an
den Gräbern in Madagascar). Den Charakter des das ganze Volk vertretenden Priester-
thums bezeichnet Xiji(k Ugtia (s. K. F. Herrmann) , und die Priesterkönige hatten beim
Einstehen für das Wohl des Ganzen ihr eigenes Leben manchmal (wie in Schweden auch)
zu riskiren (gleich den Regenmachern Aüika's). Das Fest der Isis fiel ursprünglich mit dem
kürzesten Tage zusammen (s. Geminus). Zur Bezwingung des Wintermachers (neben dem
Sommermacher) werfen die Indianer Feuerbrände in die Luft (s. Parkman). Nach dem
Winteraustragen wird um's Feuer getanzt [am Johannistag UvS.w.). In dem götterlosen Monat
verlassen die Gottgeister ihre Tempel (in Japan), um dem himmlischen Dairi (Tensio-dai-
Sin) Verehrung zu bringen (s. Kämpfer), und im guineaischen Afrika wo im äthiopischen
die Götter speisten) hört man es bei ihrem Zurückkommen rauschen (beim Wiedereinzug
in die Tempel). Fange Ungeziefer, Mäuse, Unkraut frisches, Spinnen zahlreiche; bitte Ra
um Wärme, Wind, Wasser hohes (bei Ahmest, in dualistischer Vertilgung des Schädlichen
(für erwünschte Wohlthaten). They say, they never saw the common flea, tili it was in-
troduced by the white man, and the accuracy of this assertion seems to be vouched for by
the fact, that they have no name for it. Nor did they ever see the white louse until they
came in contact with the white man, previous to which the native louse was black, but
foretokening the destiny of the aborigines, the latter insect has disappeared and the white
louse is now the only kind amongst them (s. Dawson) in Australien (1883). „Der Teufel
habe ihm dies Ampt geben und auferlegt, dass er habe flöe machen müssen", gesteht
Michael Schmitt (in den fränkischen Hexenprozessen). Johann Moll, um keinen Schaden
zu thun, hatte sich „mit dem Teufel abgekauft, und ihm einen Daler geben" (Margarethe
Cremerin „einen halben Reichsdaler").
52) Als der Leichnam des Melikertes (Sohn der Ino, die sich bei Verfolgung in das
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Meer gestürzt) an der Küste anschwemmte, setzte sein Onkel Sisyphos (auf Gebot der
Nereiden) die Isthmischen Spiele ein (for Palaimon, dessen Tempel kein Meineidiger be-
treten durfte).
63) Als Opheltes (Sohn des Lycurg) bei Entfernung seiner Amme durch eine Schlange
getddtet, opferten ihm die gegen Theben ziehenden Fürsten (auf Amphiaraus' Anweisung),
als Archemorus (Vorgänger im Tode) in den nemeischen Spielen (zu seinen Ehren).
54) Amongst the Kowpoee tribe of Nagas, a murdered man's soul perceives that of
his murderer in the spirit world and makes him his slave (s. F3rtche). Als der Missionar
Crej auf San Christobal starb, „les Pia ne voulurent jamais consentir h ce qu^on Tinhumät
chez ejix, la raison qu'ils en donn^rent est que son Ataro (esprit) n^ayant tu6 personne
durant sa vie, tuerait infailliblement beaucoup de monde apres sa mort (s. VerguetV Statt
Trauer (über den Tod seines Sohnes) spricht Egil Skallagrimsson Zorn und Unwillen aus
im Gedicht Sonartorrek und Erbitterung, dass er sich nicht an den Göttern rächen kann,
wie er dies an Menschen gethan haben würde, hätten diese ihm den Verlust zugefugt (s.
Hom), und bei den Naga wird der Todtengott herausgefordert (wie auf Sumba). Auf
Mangaia entreisst Eneene seine Frau Kura der Macht Marama's (in der Unterwelt). Der
Creist des zuerst Erschlagenen (in Australien) geht in den Leib über, als Woorie, warnend
(durch Kratzen oder Kitzeln) bei der Leber wohnend (s. Oldfield), und so der Alastor (auch
in Guiana). Die Thraker schössen bei Donner und Blitz mit Pfeilen gegen den Himmel,
dnfilivii. n^ »no(bei Herod.). Dii immortales hominibus irasci et succensere consuevernnt
(s. Cicero). Gott kann in Harnisch gebracht werden (XVII. Jahrb.), dass „er mit Fäusten
darein schmeissen wird** (s Grimm\ Die Arkader (wenn beutelos auf der Jagd) geisselten
Pan (s. Theocrit) mit Meerschilfen (ftxUXatf). Die vom Zauberer (der Indianer) zu sich
beschiedenen Seelen der Feinde erscheinen in Gestalt von Steinen (blutend, wenn ver-
wundet). La pfez es la festo de Toussans, 6 la ghöro la festo das Morts. Tectis exeat
umbra suis. Auf Ruk wird an dem Rohrzaun des Grabes ein Feuer gebrannt, damit die
8eele sich wärmen könne (s. Beina), wie man in Tirol den Ofen dafür heizt (am AUer-
seelenfest). Uvq tlt^ai arotxfioy xal nvQog a,uoißrjr ra navia aoaitoofi rfal Tivxptotjfi ta
yiroßiera (Laert. Diog.). Als Soarojitchi ist das Feuer Sohn des Svarogu oder Himmels-
gottes (bei den Slaven). Die Seelen werden im Fenerstrom Dinur gereinigt (im Talmud).
Die Abenaquis wahrsagten durch Pyromantie (in Beobachtimg des Feuerlaufs nach An-
zündung von Holzpulver). Beim Verbrennen der Leiche (in Indien) wird das Auge der
Sonne empfohlen, der Athem dem Wind, die Glieder der Erde (water and plants, whence
they have been derived), wogegen der ungebome Theil an Agni, mit seiner Hitze zu regen
und „convey it to the world of the righteous** (s. Hunter). Die Feuerkraft (Heraklit's)
durchdringt hei den Maori (in Rehua).
66) The Aborigines believe every adult as a wraith, or likeness of himself, which is
not visible to anyone but himself, and visible to him only before his premature death, if
be is to die from the bite of a snake, he sees his wraith in the sun, but in this case it
appears in the form of an emu (Dawson). Larvas esse dicit Lares, quasi quosdam genios
effunctorum animas (Varro). Larvas ex hominibus factos daemones ajunt (s. Isidor.). Ex
Lemuribus qui posteriorum morum curam sortitus placato et quieto numine domum possi-
det, Lar dicitur familiaris (s. Apul.). Gleich dem „Aufhuckein" (in der Pfalz) der Druden
(und dem Huckepack tragen), muss der Wittwe die Seele ihres Mannes abgewaschen
werden (in Congo). Da für die Entbindung seiner Seele Messen gelesen, konnte der Todt-
geglanbte (ohne „literas solut^rias" an sich zu tragen) nicht gebunden werden (s. Beda).
Wenn einmal die Lamnia (in der Daubri am Pamassos), glaubt man in Arochoba, den
„Sohn des Ersten im Dorfe bekommen hätte, sie nachher keinen Andern mehr essen würde**
(8. B. Schmidt). Das Fleisch des durch Ertrinken oder Erfrieren Verstorbenen wurde für
die Geister des Wassers und der Luft verbrannt (bei den Huronen). Menedemus (fgtyyvot
arnlaßtoy ax^un) wanderte umher als {iniaxonoi /| aöov), wie der Schwarze Mann der
Feuerländer. Ma Loan sind die Geister der in den Revolutionen getödteten Soldaten, die
man flüstern hört (in Tongking).
66) Atisken (Seele) bezeichnet (bei den Irokesen) das drinnen im Knochen (Esken).
In an Athapanan dialect bone is yani, soul is i-yani (s. Dorman). Die Seele wird (in
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Siebenbürgen) gedacht als „ein weisses unkörperlichs und unfdnnlichs Wesen*' (Hamruden)
oder ein Geist mit einem Leintuch umfangen (Alzen), auch (in Rosenau) als Hauch (golem)
oder (in Bogeschdorf) als Schatten (s. Schuller). Von den Seelen (der Indianer) „one goes
to the land of spirits, one goes in the air, one remains about the corpse and one stays in the
village** (8. Prescott). Die Seele der (arabischen) Nefech (als Hauch) ist Njawa oder Djiwa
(im MaL). Der Apostel schildert, „wie die Seele Christi aus dem am Kreuz so eben ge-
storbenen Leibe herausgehend, und sogleich nach ihren Todesleiden wieder lebendig ge-
macht und mit neuem Leben erfüllt, nun auch nach dem Tode dem Menschen gleich wird,
indem Er in seinem geisterhaften Zustande, wie alle gestorbenen Menschen, hinabgeht in
die Unterwelt**, lehrt Pastor Mühe (1881). The Andamanese do not regard their shadows,
but their reflections (in any mirror) as their souls (s. Mann). Die Seele (ha) wird ideo-
graphisch durch den Vogel (Reiher mit Menschengesicht bezeichnet. Manias dicunt ficta
qnaedam ex farina in hominum figuras, quia turpes fiant quas alii maniolas Yocant; Ma-
mas autem, quas nutrices minitentur pueris paroulis esse larvas id est manes, quos deos
deasque putabant quosque ab inferis ad snperos emanare credebant (s. Fest), e/ ii9t$ t»
^vlfi %a%t¥ ahtoy, avtti yag xai lov ^v xaX tov ^vtjaxfiy dila ylvtiaiy top /ukv ^r,
nagovaa^ jov Sk &rjjakiiy, x^QiCofdiyii Joy atafiotttiy (Sext Greg.). Atamai, esprit, &me,
intelligence; Agaga, esprit, revenant; Aitu, g^nie, esprit m^chant (o le fale Aitua); Atua, dien
(atu, etre efifraije). Auf der Stele des Ptahmes wird für die Seele der Mutter ^u Osiris
gebetet, dass sie über dem Grabe flatternd, den Morgenstern begrüssen möge. In den
arabischen Liedern der Hamaza sitzt die Seele als Vogel auf dem Grabe (wie sie bei den
Czechen, als Vogel, durch die Zweige hüpft . Geist (altfr. g&st), ande (schw.), aand ;d&n.),
nur in der Bedeutung „Gespenst*" entlehnt, dän. „geist" (s. Hildebrand). Alz ein kint
lebende wirt, so giuzet im der engel die seele in (bei Berthold von Regensburg\ und Mawu
bei Eweer ans der Seelenheim ath). Omnem animam apud inferos sequestrari in diem
domini (s. Tertullian). Entre os Brames e os Balantas o cadaver nunca sae pela porta
on pela janella, abre-se uma brecha na parede e por ahi sde o finado (De Barros). In der
Wetterau werden die Fenster geöflEnet zum Hinausfliegen der Seele (als weisses Wölkchen
in Tirol). Wangi, welriekend, geurig; Djiwa, ziel, leven, gelief de; Njawa, leven, adem, ziel,
geest; Bangsa, geslacht, afkomst, familie, bloed; Djawi, moedertaal, onvermengd, inheemsch;
Djawi-djawi, Waringenboom (pohon waringin) ; Roehh, geest; Sorga (soerga) geesten wereld,
hemel (swarga). Die guten Seelen verwandeln sich auf Taka-ama-ka-wara (Hochebene des
Himmels) in (wohlthätige) Kami, w&hrend die Bösen nach Nenokuni (Reich der Wurzeln)
gelangen vin Japan).
57) Der Hades ist festverschliessend {nvXnQrric)^ wie Chayher^s (auf den Mariannen),
als Kerker (für unruhige Seelengeister). Rindfleisch sah im Tempel ^zu Jerusalem) .eine
Capelle, die ist ein wenig unter der Erden, das ist der Kercker und Gefengniss, da unser
HerrGott ein gelegen die Nacht** (1492). Die eigentlich dunkle Tiefe, welche das Todten-
reich bildet, wird durch to fQtßoi bezeichnet (s. Teuffei,, als mundus in orcus (für viscera
terrae). Der Cilicler ehrte fous iy knnidffitXtviriattyjaq (als gewaltsamen Todes) und so
bei ihnen mithraische Weihen (im Fortbildungsweg der Mysterien). Die Unterwelt
(Umatmas) liegt im Westen (auf Aneiteum). Lothia beherrscht die Unterwelt (in Lakemba).
Auf Niue bildet Maui die Unterwelt (gegenüber von Sina). Salatau (am Eingang der
Unterwelt Cacinatoto sitzend) schlägt die Eintretenden mit der Keule auf den Kopf (in
Vateh). Die Höllenstrafen zerfallen in die poena sensus und in die poena damni, auch
die gefallenen Engel werden die sinnlichen Strafen erdulden (s. Gams). Nachdem die
Seele eine „Million Jahre" gefallen, „tiefer und tiefer** im Abgrund der Hölle, ist sie dem
Boden noch nicht näher, weil bodenlos (nach Spurgeon), und so werden beim Niedersinken
im Reinga die Seelen schwächer und schwächer (als afitv^va xanriya), Sarameyas führt
die Seelen (in den Vedas). Als beim grossen Todtenfest der Huronen die (abgeschabten)
Knochen (oder Leichen jüngst Verstorbener) nach Ossossane gebracht wurden, fanden die
Trauerfestspiele statt, bei welchen die jungen Männer und Frauen mit dem Bogen schössen
und in anderen Künsten wetteiferten, um die von den Trauernden im Namen ihrer ver-
storbenen Verwandten ausgesetzten Preise zu gewinnen** (zu Bröbeuf's Zeit). Die als
Trauerfest zu Ehren des Archemoros begründeten Nemeen wurden von Herakles für Zeus
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geordnet (im heiligen Hain). Statt des Melikerthes oder Palaemon (dem die Isthmien ge-
feiert wurden), wurde Poseidon von Theseus eingesetzt (in der Sommersonnwende'. Nach
dem heiligen Kriege wurde (auf Bestimmung der Amphictyonen) bei der pentaeterischen Feier
(der Pythien) dem musischen Agon noch gymnische Agonen und Rosswettk&rapfe zu-
gefugt (für Apollo's Besiegung des Drachen). Bustuarii (des Grabes) in honorem defuncti
digladiabantur (als Gladiatoren). Herakles wird naXat/Ätoy (Ringer genannt, weil er mit
Zeus gerungen (wie Jakob). Auf den Umzug um das Grabmal des Neoptolemos folgt die
ololoyi (bei penteterischer Prozession;. Lelo-il-Lelo (Lelo todt Lelo) wird bei den Basken
gesungen (im Anschluss an die Ermordung). Die von Pelops (in dessen Temenos ein
Schulterblatt und andere Gebeine bewahrt wurden) gestifteten Olympien wurden (bei einer
Seuche) von Iphitus (auf delphischen Rath) erneuert (zu Ehren des Herakles). Neben der
Unterwelt (oder Mbulu) findet sich, als Ort sinnlicher Vergnügungen für die Todten,
Mburotu (auf Fiji\ Die gewaltsamen Todes Sterbenden fielen in Chassi's Gewalt, ij^ die
Unterwelt oder Zazarraguan (während die andereü Seelen süsse Früchte assen). Am Grabe
desjenigen, „que vino del Paraiso con otros tres", in Mindanao (mit seinem Netz in den
Bergen fischend) errichteten die Bekehrten ein Mausoleum, plantando a sus pies la Singular
fruta, que llaman del Bey, unica en este Archipielago , de que no comia sino es 61, y por
religion se davan las cascaras a los demas (Combes). Den ol xorat (ol iytgSsr ^(o() stehen
ol ayto gegenüber (als ovgavioi). Mercurius superum et inferum commeator (s. Apulej.).
Die in den Mond aufgenommenen Menschen (auf Palau) nähren sich von einem Orangen-
baum (s. Kubary), auf den Antillen von den Früchten (dortigen Paradieses).
58) Das rjlvaioy lag im Westen (im nächtlichen Dunkel), der Weg dahin lief schief
unter der oberen Fläche der Erde hinunter (s. Richter), dann als (glückselige) Inseln (im
Ocean). rjlvaoy (s. Hesych) od Ivatoy^ ^nov ov Stakvoyia^ dno twv otoftdtaty al tpvxai
(qnod ibi animae a corporibus non dissolvantur). xtxfQavyotfÄfyoy x^Qioy ri nelioy (als
aßaray, als iytilvata (ro *araaxr)(pf^iv ;^a)p/oF). Menelaos wird bei lebendigem Leibe ent-
rückt (zum Fortleben). Wie Achilleus und Diomedes wird Harmadios in die Inseln der
Seeligen versetzt (bei Eallistratos). h ^Hkvoiov ntHoy xttl mCgma yairn (^Af^avaioi niß^
(povaiv). Die Offenbarung Johannes thut kund, dass mehrere Räume und Bleibstätten für
die verstorbenen Menschen bereitet sind; sie nennt drei für die Seligen (Himmel, Paradies
und Meer) und drei für die Unseligen (Tod, Hölle und Feuerpfuhl) 1881 (s. Mühe). Neque
enim omnes heroes iam in Orco habitabant sicut apud Homerum, sed nonnulli in beatorum
insulas txaducti erant, id quod imprimis de Achille notum est. Quem post mortem a matre
Thetide in Leuca insula coUocatum esse Arctinus in Aethiopide, autiquissimo carmine
cyclico, finxit (s. Wassner). „Im tausendjährigen Reich wird ein ganzes fleischliches irdi-
sches Leben sejn, alle Früchte werden reichlich wachsen, viel Kinder kann da jeder Vater
haben, viel Wein werden sie haben, aber keine Sünde, denn der Teufel ist weg und ge-
bunden*', lehrte (1860) Hebich, Senior der Basler Mission (in Indien). Die in den Sinnes-
himmeln der Buddhisten durch Händedruck oder Zulächeln statthabende Begattung fällt
auf den höheren Terassen fort (für Coenobiten). Thüren dürfen nicht zugeschlagen werden,
sonst wird die Himmelsthür zugeschlagen (in Schlesien), während (in Westfalen: man da-
durch die Seelen „klemmt" (s. Wuttke). Jäger (der Huronen) kamen zuweilen in die Nähe
des Himmels, wo die Seelen (beim Schall der Rasseln und Trommeln) im Beisein von
Ataentsic und Jouskeha tanzten (s. Parkman). Missionäre auf östKchen Reisen waren dem
Paradies (bei seinen Flüssen) so nahe, um das Singen der Psalmen zu hören (im Mittel-
alter). Die Alfuren (auf Halmaheira) entnehmen ihre Augurien aus den Stimmen der Vögel
und deren Gesang (wie die Azteken u. s. w.).
59) Wenn die Türken in dem Haus des Ananias (das sie den Christen entrissen hatten)
bei Nacht beten woUten, „ist aUewege ein Christ in der Gestalt eines alten Mannes kom-
men, und sie wurden mit einem Prügel daraus getrieben'' (s. Rauter). Dass der Teufel
bei dem lutherischen Prediger Döner (1584 zur Beichte gegangen (ihn zu schrecken und
lästern) ist (nach Pastor Becker) eine „historische Wahrheit (1870). In der Epiphanias-
Nacht (giperahta-naht oder leuchtende Nacht) oder Perchtentag (Perchtennaht) wandern
wohhhätig die Götter über die Erde (als magische Könige). Wenn Jouskeha (Korn für
Ernte aufziehend) als dürres Gerippe erscheint (mit Kolben vertrockneten Korns in der Hand)
folgt Hnngersnoth (bei den Algonquin).
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60) Seelen todtgebomer Kinder kommen zur heiligen Anna (bei den Czecben). Der
Kobold ist Geist eines ungetauft gestorbenen Kindes (im Voigtland). Die Seelen unge-
taufter Kinder kommen in den limbus infantum (bei den Katholiken) Als ruhelos schau-
keln die Mafki (Seelen ungetauft verstorbener Kinder) auf Weiden und Rohr am Wasser
(bei den Preussen). Die „Ammenfräulein" sind zu examiniren, ob sie „formam baptismi*
wissen (für die Jachtaufe). Die Hebamme hatte (zu Plato's Zeit) zu bestinmien, ob das
Geborene wirklich ein Kind sei oder nicht {dif^'^iva oder (T^tolft), etwa Kielkropf (zu
Luthers Zeiten). • Die Angleridut genannte Seelen (bei der Geburt getodtete Kinder) hängen
sich den Jagdthieren an den Kopf (bei den Eskimo). Zu Esperanza (in Santa Fe) wird
(beim Tode kleiner Kinder) getanzt (nach Söchting). In Bayern wird der Tod eines kleinen
Kindes lachend angesagt (s. Ploss), als schöner Engel (in Schwaben), dem ein Tanzfest
gefeiert wird (in Peru). Die Indianer (in Mexiko) feiern den Tod von Kindern unter
7 Jahren als ein Fest (s. Sartorius). Wird die Nachgeburt in Norwegen mit einem Messer
durchstochen, so entsteht daraus der grUulich schreiende Unhold ütbor, der der Mutter
nachstellt (bei Liebrecht) Nach der Einbildung der Mutter gestaltet sich das Kind im
Mutterleibe (s. Plutarch), und die Seele nach dem Vater (in der Couvade). In Folge der
Geburt von Zwillingen ist (bei den Ovaherero) das Eltempaar heilig (ve zera), und das
Zwillingskind hat alle priesterlichen Vorrechte (s. Dannett). So oft ein Kind stirbt (in
Mecklenburg) verfertigt Gott einen neuen Stern zum Spielen (s. Ploss). Aus den letzten Krumen
des Teiges knetet (in Tirol) die Hausfrau die „Gott** genannte Figur (s. Zingerle), wie
sonst einen Eber (bei nordischen Opferfesten). Guda sind Abgötter (bei ülfilas) oder (mhd.)
apcot (gud oder Gott), sfdvjla wird (bei ülfilas) übersetzt als Galiuga (figmenta). „Die
in einem kindlichen Alter ohne Taufe dahingeschiedenen Seelen befinden sich nun zwar
nicht in der eigentlichen Hölle, wohl aber gleichsam am Saume, am Rande derselben", in
Limbus infantum, (als infemus parvulorum oder renatorum); der jetzt leer stehende
Limbus patrum trägt auch den Namen der VorhöUe, „könnte aber auch Vorhinunel
heissen'' (s. Fuchs . Die für den Marsch in das Jenseits zu schwachen Seelen der Alten
und Kinder schweifen in der Nähe der Dörfer (bei den Indianern), „wo die Lebenden
häufig das Schliessen ihrer unsichtbaren Hüttenthüren und die schwachen Stimmen der
körperlosen Kinder die Vögel von ihren Kornfeldern wegtreiben hören" (s. Parkmann). In
Siam vertheilen sich die vier Seelen (zwischen Haus, Kloster, Grab und Wald).
61) Dans TAnnam on coupe le corps du mort-n^ en trois parts ; die Con-Ranh oder Con
Lon werden mit dem magischen Messer Hung-dao's getheilt (s. Landes). Beim Bekleiden der
Leiche herrschte der Brauch (In Mindanao) que los hijos j parientes cercanos cada qual
le vista una pieza de gasa 6 de sinampuli (s. Combes). Quand ils ont ras^ tous les.poils
du cadavre, ils les fönt bruler et meler les cendres avec de la graisse de p^rc ou de chien
et les rassemblent dans un plat, au-dessus duquel ils tiennent pendant des heures entieres
une petite coquille, suspendue au bout d'un fil (s. Verguet), und dieselben mit Kraft durch-
dringend (auf San Christoval). It is a very common custom for the tribe, or that portion of
it, who are related to one who has died, to rub themselves with the moisture that comes from
the dead fried (in Australien). Nach Tödtung oder Berührung von Leichen reinigen
sich die Dacotah durch ein Dampfbad (die Krieger in Madagascar nach einer Schlacht im
Flusse). Hs regardent comme souillee la terre, oü est enseveli un mort (auf San Christo-
val), wie im Parsismus (bei Elementar- Verehrung). Im Tanz um den Todten (den ein an
seinem Halsschmuck angeknüpfter Strick mit einem Baum verbindet) lassen die Saccha,
durch Messerschläge die Hütte darüber zusammenfallen (s. Wiener). Die Haidah ver-
brannten die Leiche (in Port Townsend). If they buried it in a stränge land, their enemies
would dig it up and make charms with It to destroy the Haida-Tribe (s. Swan). Bei den
Bithyniem wurden die Todtenseelen zum Mahl eingeladen (s. Arrian). Tamä-te-kapua
beauftragte seinen Sohn Tuhoro bei Zerfall des Körper's den Papa-toiake auszugraben (als
rabbinischen Knochen. Da Gesundheit von der Reinlichkeit der Gebeine (der verstorbenen
Verwandten abhängt) werden diese bei Krankheitsfällen ausgegraben und gewaschen (unter
den Luh-Nzeh-tsze). Im Heroum ihres noxriy^rrit: gössen die Phokier täglich Blut durch
ein Loch in's Grab hinab (s. Pausanias) wie die Duphla (am Bonny u. s w ). Beim Leichen-
begängniss in Siebenbürgen wird der „Seelenpuls" (eine Viertelstunde lang) geläutet (s.
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Fronias). Auf dem Begr&bnissplatz an der Speelmannsbay sitzt ein Holzvogel, als Bild
der Seele (wie diese in Böhmen als Vogel in den Zweigen huscht). Die Proanimati (oder
animatores) traten, als „Seelgeräth", an die Stelle der Gefolgsklagen, die früher mit dem
Herrn begraben oder verbrannt waren (s. Lippert). In Neu-Caledonien werden die Alten,
nach einem Familienrath, lebendig begraben (s. Verguet), wie auf Fiji u. s. w. Bei den
Nyellem wird ein Knabe oder Mädchen mitbegraben (um die Fliegen abzuhalten). Bei der
Begräbnissfeierlichkeit Lord Palmerston^s wurden goldene und diamantene Ringe in's Grab
geworfen (1865). Den Todten wurde rd yofnCofifya dargebracht (s. Jsaeus). Den Todten
wurden die Füsse gewaschen, mit gereinigten Füssen aufwärts zu gehen (in den Vedas),
wie sonst Schuhe angezogen (oder Mocassin). Die Knochen der in geschmückten Särgen
ausgesetzten Todten werden (nach Verfaulen des Fleisches) im Begräbnissplatz beigesetzt
(auf den Salomon). Les morts sont diversement trait^s suivant les tribus. Les unes brülent
le cadavre en incendiant la case oü il est döpos^; les autres, de beaucoup les plus nom-
breuses, les enterrent le plus souvent dans des fourr^s impön^trables, assez loin de leurs
cases „pour que le mort ne puisse entendre le chant du coq^ (s. Montano), auf der Halb-
insel Malacca (bei den Eingeborenen). Die Attiwandaron stellten die von Fleisch abge-
schabten Knochen der Leichen reihenweis an den Wänden auf (als Nachbarn der Tionon-
tates).
62) Die Seelen der Menschen zogen auf der Milchstrasse fort, die der Hunde durch
die „Weg der Hunde" bezeichneten Sternbilder (bei den Huronen). Die Milchstrasse heisst
Weg der Vögel (in Litthauen), beim Umherflattern der Seelen, als Vögel (nach den Slaven),
Flusieurs nations de TAm^rique ne donnent point d^autre nom k la Voye Lact^e, que
celui de chemin des Ames (s. Lafitau), le chemin de S. Jacques (in Frankreich) unter Pluto
(als am Zodiacus das Himmelsthor öffnend).
63) „Geschickte Jäger und brave Krieger, Männer von Einfluss und Bedeutung gingen
nach dem Tode in die himmlischen Jagdgr^de ein; während die Trägen, die Feigen und
die Schwachen dazu verurtheilt waren, in öden Gegenden der Dunkelheit und der Finster-
niss Schlangen und Asche zu essen. Der allgemeine Glaube war aber der, dass es für
alle gemeinschaftlich nur ein Land der Schatten gebe. Die Geister, welche in Gestalt und
(Gesichtszügen dieselben blieben, welche sie im Leben gewesen waren, wanderten durch
dunkle Wälder in die Dörfer der Todten, und fristeten ihr Leben durch Binde und ver-
rottetes Holz. Nach ihrer Ankunft sassen sie den ganzen Tag in der zusammengehockten
Stellung von Kranken und jagten, wenn die Nacht einbrach, die Schatten von Thieren mit
den Schatten von Bögen und Pfeilen unter den Schatten von Bäumen und Felsen, denn
alle Dinge, sowohl die leblosen wie die lebendigen, waren in gleicher Weise unsterblich
und alle gingen in das düstere Land der Todten ein*" (bei den Indianern). Paulus unter-
scheidet (wie Ezechiel und Henoch) in dem zukünftigen Aeon zwei Perioden, die des König-
thums Christi mit den auferstandenen Gläubigen, worin alle Feinde vernichtet werden, und
die der Alleinherrschaft Gottes, welcher die Auferstehung der Ungläubigen und ein allge-
meines Gericht Christi voraufgeht (s. Wittichen). . Die meisten Ueberliefenmgen stimmen
darin überein, dass die Geister auf ihrem Wege nach dem Himmel grosse Schwierigkeiten
und Fährlichkeiten zu überwinden hatten. Da gab es einen reissenden Strom, welcher auf
einem unter ihren Füssen schwankenden Baumstamme passirt werden musste, während ein
wilder Hund ihnen den Weg versperrte und viele in den Abgrund trieb. Dieser Fluss
wimmelte von Stören und anderen Fischen, welche die Geister zu ihrem Unterhalt spiessten.
Jenseits war ein schmaler Pfad, welcher sich durch bewegliche zusammenkrachende Felsen
wand. Die weniger geschickten Pilger, welche hier durchzukommen suchten, liefen Ge-
fahr, zu Atomen gerieben zu werden. Die Huronen glaubten, dass eine Persönlichkeit,
Namens Osco tarach, oder der Hauptdurchbohrer, in einem Haus aus Rinde neben dem
Pfade wohne und dass es sein Geschäft sei, das Gehirn aus den Köpfen aller Vorüber-
gehenden als nothwendige Vorbereitung zur Unsterblichkeit herauszunehmen. Diese An-
sicht findet sich ebenfalls in einigen Algonquin'schen Sagen, nach welchen jedoch das
Gehirn später seinen Besitzern zurückgegeben wurde"* (s. Parkman). Nach Kuang-tsin haben
die Christen ihre Erzählungen über Himmel und Hölle einem Abwurf des Buddhismus ent-
nommen, obwohl diesen dennoch angreifend (1665 p. d.). Zur Erleichterung des Verhörs
Bastiao, Archipelago. I. 4
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(in Franken) waren Fragen entworfen, welche man den der Hexerei verdächtigen Personen
znr Beantwortung vorlegte (s. Jäger) als leitende (für die psychische Epidemie). Als Pater
Adam (Tam-jo-vam) wegen einer erkrankten Hofdame in Peking) consultirt wurde, gab
er ^eine wächserne Agnus-dei-Tafel, welche man zur Zeit, wenn die Krankheit sich stärker
äussern würde, auflegen soUe^ (1651). Die (von Asoka angeordneten) Aufseher (der Mo-
ralität) hiessen imaxonoi (hei Arr.) oder fq>o^oi (hei Strabo).
64) Also wenn die menschen sterbend, so far die Sei durch das wasser (1456 p. d.),
und (ähnlich den Geisterböten der Nicobaren) begruben die Scandinavier im Schiff (oder
deren Steinsetzung).
65) Die Bghais verehren »stones as household gods, to which blood oflferings of a cock
are made (if they do not give them blood to eat, they will eat them). Die Lieukien
opfern vor Steinen* (nach de Mailla). Der Sonne wurde ein weisser Hund als Opfer an
aufrechter Stange gebunden (bei den Indianern). Auf dem Stein der Insel Balabio ein
Neu-Caledonien) wird die Seele von der Gottheit gerichtet s. Viard), In Coveay wurden
Kristallsteinchen verehrt (und so von den zur Sierra Peru's Hinaufkommenden, wie sonst
als Fetische). In der Capelle auf dem Oelberg „auff der erden findet man den rechten
fus unseres Herrn in einen hartten stein getretten, da er ist gen Himmel gefaren, und ist
umb macht mit einem eisen, das niemandt kan davon stehlen noch abschlahen'' (s. Peter
Rindfleisch), gleich Fusstapfen Buddha^s (QuetzcoalatPs, Bochica's u. s. w ). Meotod (bei
Angels.) oder Metod (nach Hei.), als miötudr (Saem.) „scheint creator zu bedeuten" (s.
Grimm). Als .grand lievre* (s. Charlevoix) oder grosser Hase herrscht Manäbozho (Messou
oder Michabou) als Nanalush über alle Thiergeschlechter (in Verwandlungen erscheinend),
als grosser Geist (oder Manitu), von dem Westwind und einer Urenkelin des Mondes stam-
mend (s. Parkman). Tama, als Erster Mensch, geht zur Unsterblichkeit ein, den Weg
dahin entdeckend (mit zwei Hunden). Der „Erste Mensch" ist auf dem Todespfad voran-
gegangen (bei den Indianern). Tani war Erster Mensch auf Huahine (nach Tyermann),
Gott Tane (in Tahiti).
66) Neben den God-men (Wicaxta Wakan; und den God-dreamer's (Taku Wakan iham-
nanpi) finden sich (bei den Dacotah) der War-prophet (Zaya- Wakan) und der Renovator
(Wapicha) unter den „Medieine-men** (s. Pond). Sastarawan, tooveraar; Boewang, verbannen,
wegjagen; Memboewang sjajthan, geestenbezweerder; flobat, betooveren; Orang hobat, be-
zweerder Sahir, wichelaar; Orang petenoeng, waarzegger Djimat, talisman; goeloengan tikar,
spook onder water in eene rivier; Peri en feri, feries (die onzichtbar op aarde verkeeren). Unter
den Wahrsagern (der Malayen) wird der Arraf für Gestohlenes befragt (s. Grashuis). Ramal
(arab.) ist (bei den Malayen Zauberei :door stippen of lijnen in het zand of op papier).
Valo, prophete (pr6dire) in Samoa (s. VioUet). Ola-ola, med den vinger warchouwen (auf
Temate). In Book wird Nabeao (und Marsaba) verehrt. Nur bejahrte Leute dürfen (in
Port Praslin) die (geachtete) Heilkunst üben (s. Surville). Die Eambodier tödten durch
Einsendung einer Ma lai (in Annam). L^homme ainsi atteint enfle, se döcompose et menrt
(s. Landes). Atque sie vel ipse Medicus interdum fascinum exercere cogitur (Ettmüllerus)
durch remedia magica (1674). Die als ,Mumia spiritualis" (s. Maxwell) bezeichneten Fäkalien
werden zu Heilmitteln benutzt (s. Avö-Lallemant), wie die Kothreliquien des Dalai Lama
(spiritualistisch). Les lois norv^giennes du moyen age prohibent la croyance aux finns, et
interdisent les voyages dans le Finmark pour interroger les magiciens (s. BeauvoisX Die
Zauberpriester heissen Sooh-sooh (auf Temate). Die Wetterschau, um bei drohendem Emte-
mangel vorzubeugen, bildete die Hauptaufgabe der Brahmanen (zu Megasthenes^ Zeit),
neben den Zag/uayoi Cals gleichfalls Philosophen), und so in Slam, als Hora (neben Talsr
poinen). Die Labias (como Hermitanos) professan el celibato y se govieman por la ley
natural (unter den Subanos in den Bergen Mindanao^s). El traje que visten, es en todo
de muger (s. Combes), und dazu die Analogien, aus America auch (und in zweifelhaften Bil-
dungen der Bodhisatwa). Als Tane etehia (ite haa) schützt Tane die Eahnbauer und
Zimmerleute (auf Tahiti), die (in Tonga) dem Schutzgott Tangaroa dienten. Mr. Thomas says
that he was often Struck with astonishment, when, on approaching a large encampment accu-
pied by several tribes, he observed, how carefully they had gronped the Miams. Most often
he could see at once, from the position of any one group, from what part the natives had
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coine. The gronps were arranged indeed as if they had been set by compass (s. Smyth),
wie das templam (römischer Lager). Die eingeborenen Leibeigenen (der Ehond) „snpply
faniilies of hereditary weavers, blacksmiths, potters, herdsmen ad distillers (s. Hunter). In
den Collegia (als Priesterthümer des Staates) waren begriffen die Pontifices, als Priester der
dii patrii oder des Ritus Romanus, die decemviri (oder Quindecimviri) als Priester der dii
peregrini oder des Ritus Graecus und die Auguren, als Priester römischer divination (s.
Becker). Zu den Publica (unter den Gentilsacris) werden (neben äen Sacra der gens
Nantia und Aureiia) die Lupercalia der gens Fabia und Quintilia, sowie die Sacra der Politii
und Julii gerechnet Zu den CoUegien der Lupecus-Priester, als Fabianer und Quintilianer,
kamen (zu Ehren Caesar's) die Jnlianer (oder Julier). In der Dampf badhütte tauscheu die
Grade der Meda, Saugemau und. Ogemau ihre Geheimnisse (als Meda-win-in-ee}. Soda-
Utas (remm sacrarum causa) Lupercorum (b. Coel.). ttQtvg 6 täi d'valaf ttyani/nTrtjy r^
9ttp (a 7aq fv^tti vnkg rjfAtav ngog ^coi/c iv^o^troc).
67) Unter den Amuletten, und zwar den ^peiyigoeroe" of ^goegoe oelee-kodotti" (Krijgs-
amulet) bestehen einige „uit een met wonderkruiden, olie en werteis gwuld potje. dat aan
een met rood katoen overtrokken snoer van stukjes haut hangt. De geest yan den „»Eo-
hebba^* (gier), die tevens in het potje gebannen is, maakt dat de eigenaar minstens onk-
wetsbaar wordt. Ook de krokodilientanden („palias), yarkensstaarten enz, zijn wel eens
penjigoeroe; voor men ten strijde trekt, mag men miet yerzuimen hen te bewierooken.
Ook heeft men allerlei amuletten tegen ziekte; meestal zijn deze door de tooyenaars ver-
strekt of door den djin aangegeyen'' (Campen).
68) Der Specht, als "Agtog ogriQ, weissagt (bei Sabiner) aus dem Walde (im Gehack).
Der Sperberbaum ist dem Donnergott, als Thor gehörig (s. Schwenk). Durch Abschiessen
seines Pfeil's (bei den Cri8> entzündet Ayas Feuer (s. Petitot). Der Tjakabele wird als
Kriegstanz aufgeführt, die bei Tänzen Mafkirten heissen Tjakahiba (bei Alfuren).
69) Für die Mundyorr&the bei eineip in grösserer Entfernung auszuführenden Kriegs-
zug, vereinigt sich die (indianische) Gemeinschaft zum Anbau eines Landes (in Brasilien),
und dann Magazine (bei den Inca).
70) In den Zeichnungen der Meda-Ceremonie, bei dem Meda-tree (umtanzt mit dem
Sang: what! my life, my Single tree, we dance around i% the recurved projection from the
trunk denotes the root that supplies the medicine in mystischer Bindung, wie sonst bei
den Totem des Thieres). Flaviorum quercus antiqua (bei Sueton) bef&higte die Haruspices
die Geschicke Vespasian's vorher zu sagen (in sympathischer Verknüpfung', und so bei
Iphikles, nach Einstossen des Messers in den heiligen Eichbaum (oder bei Meleager in
Verbrennung des Scheites), auch bei Zaubersprüchen (s. Düringsfeld), und auf dem Camerum-
gebirge wird mystisch das Leben mit dem Baum verknüpft (wie bei den Bantu das des
aus dem Zwillingspaar etwa Verstorbenen, zum Besten seiner H&lfte). In Mecklenburg
schüttet man die Nachgeburt an die Wurzeln eines Baumes, dass das Kind mit dem Baume
wachse (s. Ploss). Aus Geryon's Blut dicitur arbor nata, quae vergUiarum tempore poma
in modum cerasi sine ossibus ferat (s. Servius). Beim Abbrechen eines Zweiges (in der
Unterwelt) hörten sie die Stimme Pietro delle Vigne's (für Dante). Gott Tumbi wird in
heiligen Hainen verehrt (bei den Marghi). Der Hain des Mahjas kungs wird auf den
Grundstücken als heilig verehrt (bei den Letten). In que dies magis in mortem succedere
Silvas cogebant, infraque loccum concedere ritis (s. Lucrez). When the Missouri, in the
spring-tide freshets, cuts down its banks, and sweeps some tall tree into the current, it
is Said, that the spirit of -the tree cries, while the roots yet cling to the land, and until the
tree falls into the water (bei den Hidatsa). Fatum Naidos arbor erat (bei Ovid). ^Afia
dQvaSfg rvinpat J{ä ro a/na raiQ ögval ytyväodw (bei Mnesimachos), und so bestraft sich
das Umhauen des der Demeter heiligen Baumes oder im Hain von Thyne). Das Ab-
hanen eines Baumes, zu dem der Mensch (für Heilung in Krankheit) sympathisch in Ver-
bindung gebracht ist, wirkt schädigend, und, wenn umgekehrt der Mensch zuerst stirbt,
geht (auf Rügen) sein Geist in den Baum über, oder wenn derselbe zum Bau eines Schiffes
verwandt wird, als Schutzgeist (oder Klabautermann) .darin zu wohnen (s. Mannhardt).
Bei Erneuerung des von Oarangi gefällten Baumes, erscheint derselbe roth, as if ressentinjg
the treatment it had received, it bled at every pore (s. Gill). Der Kadigbaum bei War-
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dagh war von Kranken mit Tüchern behängt (zn Leopold von Rauter's Zeit). Die (jötter
der Sontal wohnen besonders in den Sal-B&nmen, oder „the people dance roond eveiy tree,
so that they may not by chance miss the one, in which the village-spirits happen to dwell^
s. Hunter). In Birbhum wird dem im Bel-Baum wohnenden Geist geopfert. Vor den Ein-
fällen der Baghirmi bot die Flucht auf Bombax-Bäume Schutz (als Festung).
71) Der in Geistesstörung von der Gottheit Pua Besessene konnte Pua senden, um
anderen Schaden zu thun (auf Hawaii), im Leibe aufwachsend (als Krankheit). Mit ihrem
Bruder Kalaipahoa und Kapo aus der Fremde gekommen, einverleibte Göttin Pua sich in
Bäume (auf Hawaii), wie die Silvane (s. Mannhardt), als Yegetationsgenien des Waldes
(oder Personificationen von Bäumen).
72) Für die Ortsgeister werden an abgelegenen Stellen des Waldes kleine Hütten er-
richtet (auf Halmaheira), dem jedesmaligen Genius loci (auch in Guinea). Lares wird durch
Ingaumen (huisero aide burgo) übersetzt (s. Grimm), die Ingeside (Ingesinde oder penates),
wie Husinga (Penaten im Hausgesinde) und Husing oder Stetigot (genius loci).
73) Die Kami-nusi (Kami Gott, nusi Werth) oder Kanaki genannte Priester stehen
dem Dienste der Kami vor (in Japan). Jedem Miya steht ein Priester als Kam-nushi
(Gottesherr) oder Shin-shoku (Gottesgeschäftsmann), unter der Anrede Shin-kwan (Grottes-
beamter) vor (s. Jimker von Landegg), unter den Jin-gi-kvan-no-kami (in Japan). Der in
jedem Dorf aus bestimmter Familie gewählte IMester lebt abgesondert in einem Haus der
Lagune (auf den Ellico). Der Tietaja oder Tietomies (als Wissender) spricht Befehle ans
in seinen Zaubersprüchen (bei den Finnen), und so die Karakia (der Maori), lebender Ataa
(auf den Marquesas;. Der Aasgeier bildet die Vision des Medizinmannes (bei den In-
dianern). Der Dacotah, dem bei Erstem Fasten die Antilope (der Friedensgeist der Nation)
erschi€{pen, nahm an keinem Kriege Theil. Die Priester helssen Faka-tabu (Vollzieher des
Heiligen) auf Nakunono (s. Haie). Zur Bekleidung des Priesteramtes war (wie zu anderen
Aemtem) die Epitimie (bürgerliche Ehrenhaftigkeit) erforderlich (s. Schömann). Als Anti-
theisten galten servi diaboli (und so nach je orthodoxer Färbung). Die Mancanas benann-
ten Priester (mit Macht über die Elemente) schafften Gesundheit und reiche Ernte (auf
den Mariannen). Die Maske der Demeter Kidaria wurde vom Priester in der grossen
TiXtTrj aufgesetzt (bei Paus.). Den (tödtenden) Zauberer auszumachen, wird die Leiche auf
den Kopf zweier Träger gelegt, die Füsse nach der Hütte zu wenden (in Baghirmi). Die
Aegypter unterschieden in der Wahrsagekunst die an den Schatten der Todten gebundene
Zauberei, und den priesterlichen Verkehr mit den Göttern (s. Heliodor). irjg *A»riyag ?}
tigita xatä t6 vo^tfxoy fxtlyrjg rrjg rifA4{ing nafonXiav ^x^vaa xal toUoq>oy »gayog i}
xakXiajri xal ftsyiaiij rdHy nagd^iymg (bei Polyaen). *Ey rate no/nnaig 6 fily Jiovvaov^ b 6h
StttivQov^ 0 61 Bnxxov äyildßno oxtjjun (und so die Priesterin der Artemis). Das von
Micha's Priester verfertigte Götterbild wurde durch die Daniter in Laisch aufgesteUt.
Neben der Besetzungsart durch Geburt, Wahl oder Loos (bei den Griechen) finden sich
(in der Priesterschaft) erbliche Rechte (s. K. F. Herrmann). Sacerdos sorte ductus est, ut
solet fieri quum deest sacerdos certus (s. Virg.). ? ol' ftaytiig tlat &voaxo6i, 17 ho^fg (bei
Homer). Die Saiotkatta (der Huronen) oder Agotsinnachen (der Irokesen) heissen (als
Seher) Arendiomanner (von den heiligen Gesängen (oder Agotkon (wegen des Verkehrs mit
den Geistern). The goldsmiths (in Southern India) claimed to be the true spiritual guides,
Styling themselves, „Acharyas*" or religious teachers, and wearing the sacred thread; their
pretensions (cf. Nelson) have given rise to the great division of castes in Madras, into
the „Right-hand" or the cultivating and trading castus, who supported the Brahmans, and
the „Left-hand'' chiefly handicraffcs, which sided with the artisan Opposition to Brahman
supremacy (s. Hunter). So bei Tangaroa's Zimmerleuten (und Pontificen).
74) The Masai have some notion of God (Engai), as the source of good and a Essatan,
the source of evil (s. Last), als Sheitan (der Araber) und (in Holantalo) Ibilis (als Iblis).
Atahocan, als Gottheit, erhielt keine Verehrung (bei den Algonquin), wie (in Africa) Njongmo,
Mawu u. s. w. Kumarila (Lehrer Sankara Acharya's) predigte den Einen Gott, als Adwaita
(ohne Zweiten) in der AUgemeinseele (als Verfolger der Buddhisten und Jainisten). Hiona
bezeichnet Geist oder Gott (s. Verguet) in Bauro imd Gela (der Salomon). Jona ist Gott
(s.Vergnett) auf Arossi (San Christoval). Jenseits des Himmelsgewölbes ist ^allesvuur, war-
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voor de Djohoe-ma-di-hoetoe ter ville van de menschen een wolkenscherm geplaatst heeff*
(8. Campen), und so "wohnt (bei Maori) Kehua im obersten Himmel des Feaers (als Welt-
kraft bei Heraklit). Der Alte Vater heisst Bog (bei den Serben), und im Donner grollend
(baltisch). Segala, alle, elk een iegelijk; Segala bintang, gesternte Segala orang, jedereen
Segala hantoe, Schimmenrijk; Segala dewa-dewa, geestendom. Llamaban ä Dios Acoran
(auf Gran Canaria).
75) Wer mit dem Finger nach dem Himmel zeigt, sticht dem lieben Gott die Augen
aus oder (in Thüringen) die Engel todt. Das (unter den Song) vom Himmel gefallene Buch
der Lao-tse-Secte wurde vom Kaiser Tschin-tsing feierlich eingeholt (und so die coelestia
arma). Hinmiel (ji oder ji-nukum) heisst Mau-me oder Mau-chue (in der Foglie-Sprache
Dahomey^s), Gott (Se) Mau s. Courdiouz). Der Himmel heisst Nallang (auf Puinipet oder
Ascension). Himmel heisst oubecou (bei den Cariben), diable (Maboya) oumecou oder Cou-
loubi (s. Breton). Komtenana (Diable) entspricht (in Tasmanien) dem „grass-tree" (Xan-
thorrhea). Der Himmel heisst Kennhatera (in Tasmanien) oder Loila (s. Charencey). Die
Symbole beim Malgoar (Tabu) sind „ManiUas de ferro, busios ou ramos de palmeira" (am
Gasamanza). Wie die heilige Schüssel, aus Eürbissschale, imd ein geschichtlicher Stein,
wird das Stammesschwert von dem Priester in Gewahrsam gehalten, für Gebet bei Krank-
heit oder Unfruchtbarkeit zum höchsten Wesen (bei den Budduma), und ausserdem wird
eine Fabelschlange in den Wassern des Sees verehrt (s. Nachtigal), und so die von den
Brahmanen in Kambodia gehüteten Regalien (als Palladien).
76) De godsdienst der Alfoeren is het animisme, van daar dat zij, over het geheele
eiland Italmahera heerschende, zoo rijk aan verscheidenheid is, en zieh openbaart in zeer
verwarde, onvaste en telkens variörende denkbeeiden. Toch gelooven allen aan een Opper-
rten Geest of God, Djohoe-ma-di-hoetoe (de Heer daar boven) of ook Gikkimooi (Heela-
of Alvader) genaamd, van wien overigens, wegen zijn bekende goedheid, zeer weinig notitie
wordt genomen. Ook gelooft men algemeen aan den duivel „Tjakka*^, dan wel aan het
meervoud daarvan, „booze geesten", waaraan men uit vrees wat meer eer bewijst; dikwijls
is het onderscheid tusschen tjakka en zwangie zeer onduidelijk; Zwänglers zijn namelijk
look en soort van booze geesten, die echter dikwijls in gedaanten van menschen op aarde
en in hun midden vertoeven; slechts een toeval kan hen ontmaskeren. Op deze soort
volgen de vrij rondzwevende djin's, die het tegenovergestelde van de Zwänglers en eigen-
lijk een soort van beschermengelen zijn. Vervolgens komen de geesten der afgestorvenen
aan de beurt, welke men wongie's noemd (s. Campen). The Tii are prayed to for male,
volent purpos^ only, bnt the Oromatuas sometimes for the recovery of sick persons etc
.in Tahiti). Die Oromatua wurden durch Federkörbe symbolisirt (als verborgene Götter
der Palladien), die Tii in Holzfiguren zu Fetisch-Zaubereien (auf Tahiti).
77) Auf dem Berg Kapogo zeigen Wolken das Dortsein des Gottes an (auf Vanikoro),
wie auf dem Olymp (bei Homer). Ijidra (the aqueous Vapour) wurde zum höchsten der
vediachen Götter, as the settlers realized more and more keenly the importance of the
periodical rains (s. Hunter). Zeus (fxfiaiöi) wurde als "Ofißgio^ (auch am Hymettos) und
ab Yüiog (in Argos) verehrt (sowie im Haine des Trophonios bei Lebadeia) Im Aquilicium
wurde (manali lapide in urbem ductio) barfüssiger Bittgang (nudipedalia) dem Jupiter Plu-
Yius (Ombrius) abgehalten. Am letzten Tage der Eleusinien (als Plemochoai) wurden (nach
Osten und Westen) zwei irdene Gef&sse (oder Kotylisken) hingestellt (nXfjuoxori wie nA^-
pfi7<), und fthnlich den Witterungsphrophezeiungen in Kambodia (oder auch der Preussen).
Aus den Alt&ren des Zeus Semaleon mit der Bildsäule des Zeus Pamethios (neben dem
Zeus Ombrios und Apemios) erkannte man Anzeichen des Wetters (auf dem Pames-Ge-
birge). Von Gott, als Emitai (o firmamento azul) kdmmt der Regen (bei den Felup).
Zeus (ditoy wehen), steht als /^^oc (aeolisch) neben Here («ifp). Dem Zeus (Ktgavt^iog) als
AeÜierius (aia^oet vnloiv) waren die Bergspitzen gewidmet (in wolkiger Atmosphäre). Zivg
'ßXlaytoi (vtiptXrjytg^ta Ztvg) sendet Regen (auf Aeakos' Gebet). Olim Diovis et Dies-
piter dictus, hoc est aer et dies pater (s.Yarro), als Dyauspitar (in Indien). Wie auf dem
Berg Nebo, opferten die Moabiter dem Baal-Peor (auf der Höhe). Auwe (Ove in Fiji)
thront über den Wolken (an der Speelmannsbay). Cum stupet coelum et aret annus, nu-
dipedalia denunciantur (s. TertwlL). Jahoe wohnt auf dem Berge Karmel (bei Micha).
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Phjsici ajunt per Janoaem intelligi aSrem, idcirco antem Jovis coigugem et sororem
pntari quod summa sit a^ris com aethere similitudo (Junoaem in afire exorare). Auf der
Uochkammer im Eapriimer-Thal (zu Salzburg) verfertigten die Hexen aus den, vom Glet-
scher abgehackten, Eisstücken Hagelkörner (s. Freisanff), wie die Schneegeister der Andes
(u. s. w.). Der Frosch (hüpfend, wenn vom Regen benetzt) verleiht Reichthümer (im Rig-
veda), wie für Regen verehrt (bei Chibcha u s. w.). Der Riesenfrosch , der bei Dürre das
Wasser aufgesogen, wurde von Jonskeha durchbohrt (bei den Indianern). Die Bamot
(ßiouoi oder ßfjua) lagen (bei den Moabitem) auf Höhen (vipfiloy oder excelsum) und bei
Gibea (zur Zeit SamueFs) fand sich ^Gibea Elohim's'* (als Bama). Samuel feierte ein
Opfermahl zu Rama auf der Bama (als Hügel). Von Jerobeam wurden die Kemarim als
Höhenpriester eingesetzt (s. Steiner). Salomo errichtete (für seine fremden Gemahlinnen)
Höhen (dem Chamos und Moloch).
78) Die objective Welt ist nur die ursprüngliche, noch bewusstlose Phantasie des
Geistes (bei ScheUing). In die Thora blickend schuf Gott die Welt (nach der Midrasch)
Die Eeneset gedola (Grosse Synagoge) hatte (unter Esra's Vorsitz) die Majestät (gedola)
oder Krone (gatara) wiederherzustellen (naeh dem Talmud). iJwg nkatuy Utyt tor Biop
lUi ytwfÄfTQHy (s. Plut). Les ph^nomenes moraux, quand on observe les masses, rentre-
raient en quelqne sorte dans Pordre des phönomenes phjsiques (s. Qnetelet).
79) Bei den Orphikem wurde Zeus' Leib als Erde, seine Knochen als Gebirge, seine
Augen als Sonne und Mond gefasst (o^fiara d*riXi6g it xni artiomaa adrivfi), wie (bei
Tmir^ in Skandinavien (und den Mariannen). Zfv^ ngättot yi^tto^ Ztvg vararog «QXfxi-
^tKVfog^ Zivi x(g)ttlii, Zivi fAioott (bei Procl). Mit den Thieren, als deren König (in Ge-
stalt des ^grossen Hasen^), auf einem Floss befindlich, liess Manabozho durch Tauchen
Erde aufbringen (s. Perrot). Die Ottawa beschwören bei ihren Mahlzeiten den Macher des
Himmels (Ragueneau). Nach der Fluth kam Gott Too-dung (der Seiung in Mergui) vom
Himmel, and assigned to the different nations and tribes their habitations and emploj-
ments (s. Stevens). Nach Vertilgung der Menschen (Jouskeha's) durch eine Fluth, waren
Menschen aus Thieren zu schaffen (s. Charlevoix). Vata wird angerufen, als der starke
Wind, von Mazda geschaffen (im Avesta). Da die Sonne nicht mit Wolken bedeckt war, um
die Schmach eines Rückzuges zu verbergen, weigerten solchen, gegen die Uebermacht der
Feinde, die Irokesen (unter Ononkuaj). Dem Kriegsgott Agreskoui oder Areskoui wurde
das Fleisch von Thieren und gefangenen Feinden verbrannt (bei den Algonquin). Areskoui
(Kriegsgott der Huronen) wurde mit der Sonne identificirt (s. Parkman), wohin die Krieger
Mexicos gingen (als Walhalla). Vor Beginn der Unterhandlungen mit Montmagnj richtete
der Irokese Kiotsaton eine Anrede an die Sonne. Der Irokese rief vor dem Tode die Sonne
an, bei ihr im Himmel zu wohnen (s. Lalemant). Von den Irokesen wurde für ihren Sieg
der Sonne gedankt (nach Bressani). Kan-radja-an (opperbewind, koningreik); hantoe (gee-
stenrijk). Nobu oder Nabu erschafft auf Erromango) jEuerst die Frau, die einen Sohn gebar
(als Vorfahr). Jede Art von Thieren hatte (irgendwo existirend) ihre grosse Urform (als
Urvater oder König), und die Menschen leiteten den Ursprung von Thieren ab, Vögeln oder
Schlangen (wie B&ren, Wölfe, Schildkröten, Kraniche) bei den Indianern (v. Parkman). Die
Quechua sahen den Typus in den Constellationen (als Thierbilder). „Es gab unter den
nördlichen und westlichen Stämmen eine Sage, die Menschen seien durch Manabozho, eine
mythische Persönlichkeit, aus den Aesem von Thieren, Vögeln und Fischen geschaffen.
Die Amikouas oder das Bibervolk, ein algonquinscher Stamm vom Huronensee, beanspruchte
die Abstammung von dem Leichnam des grossen ursprünglichen Biber oder vom Vater
der Biber. Sie glaubten, die Stromschnellen und Katarakte im French River und dem
oberen Ottawa rührten von Dämmen her, welche ihre amphibischen Vorfahren - gemacht
hätten* (s. Perrot). „Man dachte, dass jeder Indianer etwas von der Natur des Thieres,
von dem er abstammte, geerbt habe*^ (s Parkmann). Als sich im Anfang ein Mensch,
Fuchs und Stinkthier auf einer Insel trafen (bei den Huronen), schuf der Mensch aus der
vom Stinkthier gebrachten Erde (s. Br^beuf). Als Mutter des Reh, Bären und Wolfes, ge-
bar mit ihnen Ataentru alle die andern Thiere und Menschen (nach Vanderdonck). Bei
Birmanen und Peruaner geht Herrschaft der Thiere voran. In der „Kölnischen Bibel*'
(1480) ist das Paradies als ummauerter Raum dargestellt
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80) Statait, ut deas excelsis Europaeis nominibus, voce Tien-chu, hoc est coeli domi-
nus appellaretur (Maigrot), aber den einheimischen Gelehrten, war Tien, weil Alles durch-
dringend, in gesetzlicher Auffassung, ein weiterer Begriff (als die persönliche Beschränkung).
Gott wird von (pers.) Khoda (qvadata oder svadata) abgeleitet. In Dianam nQo&vgaioy
sive Limentinam forculam, exstat primijis statim hymnus Orphei (putabatur praeesse in-
gressui nascentium in hanc vitam), Otn if 'Evod(u {xa\ fni/tivJiiog xal inixXißaytog), "Hfta
/liaUfi Ttttgä JfoSütvttloii (s. Apoll.), mit Zeus gesellt, als Juno (oder Dione).
8J) Wakan (of the Dakota deities) signifies, generally, anjthing which a Dakota can-
not comprehend. Whatever is wonderful mysterious superhuman or supematural, is wakan.
The generic name for gods is Tahuwakan, i. e. that which is wakan (s. Pond). Die in
einer Truhe aufbewahrten Gohei bilden die Shintai (göttliche Substanz) in Japan (s. Junker
von Landegg). Aristoteles tof aytaiano xonov tribuit ry (^tltp (Oki bei den Indianern).
Die Götter Uwea's wohnen in Porstu, als „Nacht des Gebetes" (s. Bataillon). Ndengei
gehörte zu den ungeborenen Göttern (auf Fiji), als nachtgeborenen (in Tahiti).
82) Papai, als Ausdruck der Verwunderung (bei Euripides) oder Papae (bei Terenz).
Kotz, wunder, statt Gott (s. Grimm) in Ausrufen (potz). Gott gelobt, als Begrüssung,
„sonst nichts als: sehr willkommen*' (s. Grimm). Mehercule, als „by Jove" (engl.-röm.).
„Btibieg** ö o que os papeis sempre dizem antes de darem come<po a um sacrificio solemne,
9 Allah jabi*", querendo deus, dizem os fulas (s Barros).
83) Oma (im verbotenen Namen) wurde Bona dea genannt (s. Servius), in Bezug auf
Omen in fatuari (s. Klausen). Die Schlange (von Faunus verwandelt) war Symbol der
Bona Dea, als Erde (beiLabeo), oder (Majesta) Maja (Gemahlin Vulcan's) und Ops (s Ma-
crobius). Berhta (Berry) als diu gote oder diu guote frouwe (bona socia oder la bonne
dame).
84) Auf dem Berg bei Schochwitz (im Mansfeldischen) wurde der Gude Lubbe durch
Thierknochen verehrt (s. Gebhard von Halberstadt) Die Eiben sind das „stille Volk" (the
good people), als guten holden (guedeholden oder Holdeken) und (in Braunschweig) gute
Kinderen (fliegende Elbe}. Heinricus dictus Coboldus (in Böhmen) unter Heinchen (als
zirpende Grillen) oder Heimchen, neben Gott Hain (im Voigtland) oder Haingott (in Thü-
ringen) und Freund Hein (als Tod). Der Gute Nachbar oder Gutgesell (good fellow)
findet sich unter den Hausgeistern oder domestici als Heerdgött^r).
85) Frau Hütt findet sich als versteinerte Riesenkönigin (bei Saxo) Hütchen (Hodeke
oder Hoidike) erscheint als Kobold (in Hildesheim). Dem Guetel (Jüdel) wird Spielwerk
hingelegt (als der Guote holde). Goda, spook, geestverschijning (in Manda und Ambon).
Goda (isl. godi) oder Priester von god, als Gott (s. K. Maurer). Die Okies und Otkons
(der Huronen) oder Manitu (der Algonquin) schlössen alle Formen übernatürlicher Wesen
in sich (s. Parkman), vom Kobold bis Grossen Geist (droben).
86) Guj), Gott, pL gu|) a und guda (bei Ulfilas), gods, gute («yo^öO, Gudja, Priester
(8. Stamm). Die altn. Sprache unterscheidet das neutr. Godh (idolum) von dem masc. gud
oder deus (s. Grimm). Gott, als guth oder god fgoth.), gud (nord.), god (angels.), gudh,
tegere (s. Graff). Gud (God) pl. gudir, el. gudar de hedenske Guder (s Jonsson). Herre
got der guote (Jw.), als Adonai mit Geheimnamen (des Herus oder Heros), dtoatfiiii x^^Q^^
6itotöaifAOv(ai in pietas (Mark AureFs).
87) als gleichsam die „Naturgeschichte der ethischen Religionen" (bei Creuzer), wie
in der Symbolik ahnend gesucht (und in ethnischer Induction zu verstehen). Une des
öüides les plus curieuses qu'on puisse se proposer relativement a Phomme, conceme le
d^veloppement progressif de ses differents qualitös intellectuelles (s. Quetelet), wie im
Völkergedanken zu verfolgen (gesellschaftlich).
88) Bei den Erörterungen über den Plan des Königlichen Museums (1828), in seinen
Abtheilnngen für Archaeologie und Kunst, wurde durch Bunsen die historische Vollständig-
keit betont, Wenn auch nur in Nachbildungen (worin deshalb der Schwerpunkt zu legen)
erreichbar. Aber dem gegenüber hielten Rauch und Schinkel an Sammlung von Origi-
nalien fest, obwohl dabei (der Natur der Sache nach) Vollständigkeit aufzugeben blieb.
In der Ethnologie nun lässt sich die „Vollständigkeit" aus „Originalien" aufbauen, soweit
auf noch lebende Völkerstämme bezüglich ehe auch sie, nachdem untergegangen, zu den
prähistorischen gehören werden;.
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Ö9) In der Sprachforschung sieht Geiger die Möglichkeit, das Wesen der Yemunft
erfahmngsm&ssTg zu beleuchten, was Kant für unmöglich hält (s. Rosenthal}, obwohl nicht
die äussere Form, sondern der gedankliche Inhalt (der sich nur anfänglich mit dem
sprachlichen vollständiger deckt) in Frage käme. Den Mangel der Schrift hat die Ethno-
logie in den Sammlungen durch die Verkörperungen des Völkergedankens zu ersetzen,
«alle in räumlicher Form hineingeschaffenen Menschengedanken^ (s. Gonze), wie auch zur
Archaeologie gehörig (als Kunst). Un peuple (s. Quetelet) forme un ensemble, un corps
des plus parfaits, compos^ d'ölöments qui jouissent des propri^t^s les plus beUes et les
plus admirablement coordonn^es (1880), als Organismus (für den Völkergedanken).
90) Nach Anregung der wissenschaftlichen Expedition nach Aegypten (unter Lepsius)
dachte Bunsen an Begr&ndung eines ethnologischen Institutes (mit dem ägyptischen als
Zweig, aus der deutschen morgenländischen Gesellschaft hervor, (imAnschluss an frühere
Pläne indischer Reisen).
91) Reliquiae historiarum, quae casu naufragio temporum ereptae sunt, heissen (bei
Baco) die Antiquitäten, bei den Cnlturvölkem oft nachträglich noch zu retten, während
bei den Naturstämmen der Untergang ein unwiederbringlicher ist (für ihre ephemeren Ge-
bilde). An Short's und Revett^s Expedition nach Athen (damit nicht die Nachwelt gerechte
Vorwürfe mache, dass keine entsprechende Vorst^Uung aufbewahrt sei), „hat sich die frucht-
bare Arbeit der folgenden zwei Menschenalter für die griechische Welt kristallisirt'' (s. Stark)^
und für den Verlust manch ähnlich mächtiger Anregungsmittel, bei Sorglosigkeit im jetzi-
gen kritischen Stadium der Ethnologie, dürften noch schwerere Vorwürfe drohen (von den
Epigonen). Selbst auch in jenem Falle war keine Zeit zu verlieren (vor der Vertheidigung
der Akropolis gegen den Vizier Kuitagi).
92) Bunsen verlangt schärfste und genaueste, ja gründliche Auffassung des Einzelnen
und zweitens die Ueberzeugung, dass dieses Einzelne nicht erforscht und verstanden werden
möge, ohne dass die Ideen des aus zerstreuten Einzelheiten Zusammensetzenden im Geiste
des Forschers leben (s. Stark), und stets bedarf es volläufiger) Präcisirung des Umfang^s
(die Inductionsrechnungen zu beginnen).
93) La perception des rapports est donc le fondement du beau (s. Diderot), und das
Ideal organisch im Kosmos oder (thrac.) Kadmos (mit Schriftausdruck auch).
94) Als Zeit wird unbeschäftigt freie Nervenkraft empfunden, ein temporärer üeber-
schuss derselben, so lange nicht durch Wechselwirkung (mit den Aromanana im buddhisti-
schen Sinne) gesetzlich gebunden. Im Moment eines Willensactus verschwindet die Zeit,
wogegen ihre Auffassung sich desto langsamer hinschleppt, je mehr psychisch" gesteigerter
Spannung die entsprechende Beschäftigung fehlt. Bei den meisten Muskelbewegungen ist
die volle Willensfa-aft nur im ersten Impuls absorbirt, während später die eingeleitete
Action halb mechanisch fortgeht, und auch der Denkprocess mag als ein Nebenher ver-
laufen, wogegen wenn sein voller Schwung den Geist occupirt, derselbe für den Zeitverlaaf
ebenso unempfänglich bleibt, wie bei der Sistirung im Schlaf.
95) Neben dem Hellenion, als Mittelpunkt der Griechen-Colonien in Aegypten (und
Nationalheiligthum), wurden auch Localgöttem Tempel errichtet (in Naukratis), und wie
bei jonischen oder dorischen Colonien vereinigte im Mutterlande auch religiöses Band
(politisch).
96) Neben dem „Race-god", dann „the Tribe-god*' und weiter „the family god** (der
Santhal) „there are the spirits of the fore fathers, river-spirits, forest-spirits, well-demons,
mountain-demons, and a mighty host of unseen beings, whom they must keep in good
humour (s. Hunter). Die Pelasger verehrten die Götter „mehr gelster- oder dämonenartig^
(8. Preller), bis zu den Personificationen auf Autorität des dodonäischen OrakeFs (für die
Namen aus Aegypten), worauf >/ notijoayTfg &foyoy{riy das System herstellten (bei Herodot).
97) d-iovg t9k noonojvofjaaay acpfnq ano tov lotovxoo ort. x6(t^(p , Styreg iä narrn
nQvJYfinia xai nnaaq youdg tl^oy (die Pelasger', cognomento autem nomina nuUnm eonun
compellabant, necdum enim audiverant (s Herodot). Ausser Poseidon (der Libyer) und den
Dioscuren, sowie Hera, Hestia, Themis, Chariten und Nereiden kamen die Götter (später
auch Dionysos) aus Aegypten (s Herodot), f oo 6k 'ßQ/nio) i« aydlftata dg^n l/*/v ia ai^oia
(von den Pelasgem nach Athen).
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98) Dione, als Okeanide (C. Hes.) oder als Nereide s. Apoll.) orakelt am Sitz des Zeus
in Dodona durch alte Priesterinnen, als Tauben oder Peleiaden {nfUiog) neben den Seilen
(als Hypopbeten). Von "Hga Jhkaoyfg fanden sich alte B&ume (Steine und Säulen), als
Herabilder m Hellas). Temenos (Sohn des Pelasgos) weihte (in Stymphalos) der Hexe die
Tempel als nati, rtlfln und X>jQtt (Jungfrau, Gattin und Wittwe). 1} "Hoa /Itn(vf) (Jitüvtj)
nagn JtoA(ova(oig (nach ApoU.). Zu Ambrakia, Hafen Dodona's (s. Leake), gründete Aeneas
„ein Heüigthum der Äneadischen Aphrodite** (Tochter Dione's).
99) Athene (von den Auseem verehrt \ ihrem Vater Poseidon zürnend, übergab sich,
als Tochter des Zeus (am tritonischen See , im Anschluss an das neue Reich (der Götter-
ordnnng).
100) In dem (illyrischen) Festlande {finvQoq oder Epirus) bildete für Chaonia (mit
troischer Niederlassung zu Buthraton) Kestria oder Ilion die Hauptstadt (mit Phönike, als
Sitz der Bundesversammlung', neben der syrischen Colonie Palaestine (und dem Fluss
Eadmos\ w&hrend in dem (später durch die Molosser unterworfenen) Thesprotien mit dem
Orakel Dodona's) sich die Königssitze Ephyra und Pandosia neben Kassope (und die Flüsse
Acheron und Eokytos) fanden (während der Pindus die Grenzpässe, nach Thessalien und
Macedonien durchschnitt). Die Autariatae (Illyrier der dalmatischen Gebirge) kämpften
mit den Ardiäem und Triballem. Die Parthini wohnten bei Dyrrhachium (als Illyrier).
Von den AvmotU (der Illyrier) wurden die Päonen hergeleitet, sowie von diesen die
Skordisker und Triballer (unter Thraciem).
101) Die Dardani (in Obermösien und Illyrien galten als Freunde der" Musik (s. Strabo).
'Pttixo/ (Rhaikoi) wurden im Lateinischen zu r^xtlxoi (bei Hesych.) als Pelasger (von nikXa;),
102) 0 öi jds'itQfitig rag (v^'Aoyn itnX 7« xnH^^xaairiv rtQn^^tyra avrayaytoy Alft^ay
qyriaiy Ik Mokorjüip ffg ^/raXiny iXd^oyja fin Odvoaiw'g (bei Damastas).
l(fö) Helenus (in Troja), rapta cum Pallade captus (s. Ovid;, Macedoniam tenuit (bei
Servius) mit Ilion (am Apsos). In Dodona lehrt Helenos die Versöhnung der Juno für
Aeneas (auf dem Weg nach Italien). Die Priester des von Ajax (Sohn des Teucros) ge-
gründeten Tempel des Zeus zu Olbia Jn Cilicien) Wessen Teucrier (nach Strabo). Hermes
(oder Argos) tritt als König von Argos die Herrschaft an Pelops ab (bei Homer). Die
Knreten opfern dem Kronos Kinder (bei Istros).
104) Neben ^rfu (mit Cassiope) lag Ithaca und als Todtenbeschwörer Odysseus, be-
sucht der (epirotische) Inselfürst am Avemus das Todten-Orakel, im epirotischen Trampya
verehrt und von den Eurytanen heraufbeschworen, sowie Aeneas von den Molossem nach
Italien führend, und „die Odyssee deutet auf Sagen von Odysseus bei den Thesprotiem
und zu Dodona hin" (s. Klausen), während Aeneas (bei Lesches) von Neoptelemos fort-
geführt war (bis durch Orestes in Freiheit gesetzt). Von Onchesmos oder Anchiasmos
(wo Anchises starb) schiflTt Aeneas (mit akamanischen Lootsen) nach Japygien (zu Tarent
des Taras).
105) ^v di nov Tijff ^IraXfag xara ri}»' /xeydXriv ^EXXaifa tibqI X(fivriv^AoQvov ovio) x«-
Xovfiipfiy ßittyrftoy avrgoy, xnl ^^tgttTiivr^Qfg tw nyTgtp cpvxnytayoC (s. Max. Tyr.).
106) Periander schickte für Nfxoo^nyrgTtt zn den Thesprotiem (in ^^x^govr« noiafioy),
und Orpheus steigt am "Aogyoy in die Unterwelt (in Thesprotien^.
107) tqiaaiy ol ligifg i6y Grjßat^og /ttog ovo ytfyaixfg hgiiag ix Srjßitoy i^tt/f^tjyai
vTih 4>oiyixtuyy von denen die Eine den Thesprotiem verkauft wurde (s. Herodot). Neben
Ormaz (Chormuzda) oder Oromazde (or oder Licht im Hebr.), als mächtige (grosse) Sonne,
findet sich Ahrim (im Chald.) oder Arima als Schlange (des Paradieses). Im Aegyptischen
bezeichnet Hör (in Horus) das Obere, als Sonne, wogegen (neben der Ara-Schlange , als
Uraeus) Set (oder Siftti) das Feuer ^ als naar im Arab. (und nur oder Licht). Von Rama,
als Höhe (im Hebr.) leitet sich Abraham, als Ab-Ram und (in UmsteUung zum syrischen
Bar oder Sohn) Barlaam, durch die „tribus abrahamitiques" in Südarabien, zu Ram oder
Rama (der Brahmanen), wogegen sich der Höhendienst an die Bemoth schloss (in Palä-
stina), Samuel jedoch in Ramathaim-Sophim wohnte (als Weiser unter Sophoi).
108) Die Taube oder (bei Gothen) Hraivadubo (Leichentaube) klagt (bei Theokrit),
und „girrend wie der Tauber** (s. Jesaia), oder weinend wie die Tauben (bei Nahum), als
Töchter der Trauer (bei Abul 01a). Von Tauben wurde die Liebesgöttin ausgebrütet (bei
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Hygin). Im Tempel der Aphrodite zu Paphos waren Taubenschläge angebracht (s. Munter).
Als Eamri Hendi weint die Taube, wenn Gift sehend (bei den Arabern). In den Veda
werden die Flügel der Taube erwünscht, einzugehen in der Gottheit Ruhe (zur Unsterblich-
keit im Licht der Sonne). Die Taube (im Ascalon der Semiramis heilig) weissagt in Do-
dona mit menschlicher Stimme vom heiligen Baum des Zeus (s. Friedreich). Die Taube,
als (seit Noah) den Juden heilig, hält den Sperber (als heiligen Vogel der Aegypter) fest
(im Sohar). Der heilige Geist in Gestalt einer Taube hat Christum mit Ehre bekleidet
(s. Chrysostomos). Die Tauben hatten eine Freistätte auf dem Tempel in Mekka (s. Schul-
tens). Das Orakel Dodona's (aus Aegypten durch redende Tauben begründet, gleich dem
Ammon^s in Libyen) bestätigte den Pelasgem den Gebrauch der (aus Aegypten) far die
Götter erhaltenen Namen (s Herodot). Auf dem aus eines Frommen Grabe spriessen-
den Eichbäumchen sitzt eine Taube (in Podolien). Wenn die Knochen im gemeinsamen
Begräbnissplatz versammelt waren, flogen die Seelen in Gestalt von Tauben davon (bei
den Huronen). Religentem esse oportet, religiosum nefas (Nigidius Figulus).
109) Priester (zur Verdeutlichung der Götterstimme in den Vögeln) heissen Pia-atua
(god boxes) in Mangaia (s. Gill). Manoe-hasoe (in Ambon) bezeichnet einen (Schwanger-
schaft entdeckenden) Vogel (s. de Clerq). ti^ai dk i^y fiayrtxjjy <paaip (matififiy ^tvgrj-
futtiixriv arjjLitCwp idv ano ^etup ri datfjidvuiv nQVf avi^QMmvnv ß(ov nonrfivovifov (Stob.).
In Aethiopide Penthesilca et Antilochus humati sunt, Achillis corpus propositum est, ta-
mulus extructus, lud! funebres instituti; in Nostis Neoptolemos Phoenicem, Calchas Leontens,
Polypoetes Tiresiam sepeliverunt, sicut in Iliade parva Trojani Paridem. Mortuomm funns
in C3rpriis commemoratur, procorum in Telegonia. Denique in Thebaide Septem ducum
exercitus todidem rogis combusti sunt, Amphiaraus autem terra receptus clarissimus ora-
culorum editor factus est (s. Wassner). *OviiQog (soronium), ZgafAn (visio), jifpij/iarfo^o^
(oraculum), fppnyiop (insomnium) und tfavraa^a (visum) werden unterschieden (b.Macrob.).
Pomponatius' Secte der Thnetopsychiten wurde vom Papst unterdrückt.
1 10) Die Pelagonier (am Axius) mischten sich mit den einwandernden Päoniern Aste-
ropaeus, Soltn des Pelagon (Sohn des Flussgottes Axius), war den Trojanern verbündet
Neben Axiocersa (als Persephone) und Axiocersus (als Hades) fand sich *^|f^poc unter den
Cabiren. Die Paeonier werden mit Pelasger (imd Leleger) verbunden (bei Homer), die
Pelagonen mit den Macedoniem (bei Aeschylus). Bato (prince des Df^atien-Desitiates),
bemächtigte sich des Reichs seines Verbündeten Pinnes (prince des Breycs) in Pannonien
(bei den römischen Kriegen). Bajan (Fürst der Avaren) verband sich mit Sigisbert der
Franken (in <pQ(tyyoxto(}iov). Brig (der Phiygiery bezeichnete (in Thrac.) frei (nach Jnba).
Tradunt multi Francos de Pannonia fuisse digressos (s. Greg. Tur.). Le pays de Ataa-
tiques, habit^ par les anciens Germains ou Thoringes, prit le nom de Thoringia (Tongiia)
ou Toxandria (s. Mo6t). Die bei der Auswanderung von Troja unter Friga Getheilten
erwählten an der Donau „Turchot nomine regem, per quem vocati sunt Tui'chi, et per Fran-
cionem alii vocati sunt Franci (s. Fredegar).
111) Von den Encheleem durch Orakel zimi Fürsten eingesetzt, herrscht Cadmus
(Vater des Illyrius) über die lUyrier s. Apoll). Die Gegenden Thraciens waren benannt
(s. Vivien de St. Martin) „par la nature apre et difficile de leur sol** (rftaxtia), als Pcrke
(bei Eusth), terme, qui se sattache au Berg des Teutons (s. Moet). Perg-ame, als phiy-
gischer Name der Festung (Troja' s) führt (bei Pezron) auf ßvgyoQ (Burg). Idem nomen
esse Alanorum et Almanorum (meint Melanchthon), als Armani (Alemani) oder (bei Julian)
Germanen (357 p. d.). Zwischen Sachsen tmd Franken fand sich „olim Germania, nunc
Francia (s. Hieronym.). unter Nanas (Sohn des Teutamides) kamen die Pelasger von
Hellas nach dem Po bei Spina (nach Hellenaikos). Tantalos verlor Paphlagonien an Dos
aus Phrygien (Sohn des Dardanos). Belos (Baal, König im Phoen.) herrscht (als Brader
des Agenor; über Aegypten ;mit den Hyksos), bis zur Vertreibung des Danaos (durch
Aegyptos). Osiris war auf seinen Zügen von Apoll begleitet (als Bruder).
112: In Dodona die Troer (unter Helenos) treffend, legte Aeneas dort Mischkrüge nieder
(mit alten Aufschriften), dann nach Buthrotos ziehend (zu Anchises). Aram qui etiam Ulixi
consecratam, adjecto Laertae patris nomine, eodom loco olim repertam, monumentaqae et
tumulos quosdam Graecis litteris inscriptos in confinio Germaniae Raetiaeque adhnc extare
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(s. Tacitus). Die Leten (Leude oder Leute) führen vom armoricanischen Lydaw oder Le-
tavia ^des littns) zu Letten (und Litthauer). Die Gatten (bei Zosimus) vertrieben die Salier
aus Batavia (Pavs-bas oder Hol-land), in Hinführung (wie Letavia) auf Apia, als Pelops
Insel (zu Apis' Zeit). Gesi bezeichnet die Starken (bei Servius) von Gesus oder Manu (der
Britannier), als Gwas oder Jüngling s. Davies), und rat aar ai (bei Polyb.) Söldner, von
Gesa, als Wurfspiess (der GaUier), mit (isL) get-ek (zu Geten und Gothen). Im Westen,
wo Alesia von Melkarth gegründet (bei Diod.), herrscht über die Elesjcer (bei Avien.)
König Rhadamanthes im (fruchtbaren Gefilde) Eljsion (als Bruder des Minos), bei glück-
lichen Inseln (zur Zeit des Sertorius). Romulus sprach den äolischen Dialect (von £vander
nach Italien gebracht). Ancaios, Sohn des Poseidon, herrschte als König über die Leleger
(nach Asios Sam).
113) Die Pelasger (Troes oder Tyrseni) in Pelasgiotis (am Olymp) finden sich, wie in
Euboea (und Samothrace) bis Epirus (und Italien) unter den Illyriem an den Süd-Donau-
Ländem (von Rhätien an) mit Illyris barbara (an der Küste der römischen Provinz). Das
Orakel von Dodona fand sich im Besitz der Cassiopaei (unter den Thesprotiem). Cas-
siopeia (Mutter der Andromeda) wurde im Streit mit den Nereiden unter die Sterne versetzt.
114) Sios 6 ndyitt it&tfg (bei Eusth.). lari y«p dtn^^rixrj ^y 6 attiot tov Trttyib^&to^
i(B(Tatj ^(6q 6i Ttoga r^y &^aty (fyrijat xat ra^iy irjv iStoxoa^fjaiy (s. Clem. AI.). Regln
sind die rathschlagenden weltordnenden Gewalten (s. Grimm), und höpt oder bönd (vincnla),
wie auch etmskisch (oder Aesir zu Äsen ebenfalls).
115 Die Götter (superi oder uppregin' werden „als in der Höhe, im Himmel, uphimin,
auf der Bergeshöhe (as, ans), oben wohnend dargestellt" (s. Grimm), als superi (oki u. s. w.).
116) Die Massagetae (auf dem Isthmus zwischen Caspi und Aral) wohnten am Asca-
tancas (und in Margiana), reich an Kupfer und Gold (für Schmuck), der Sonne Pferde
opfernd, als ^4pßixfi oder JtQßixxai (am Oxus) und Dahae (mit Arier grenzend), und dazu
die Funde der Tschuden- Gräber (im Altai). Die am Araxes mit den Massageten zu-
sammenstossenden Issedonier trugen den Schädel des verspeisten Verwandten als Schmuck
(s. Herodot). Nach Durchzug der Juetchi erscheinen Alanen (A-la-na).
1 17) Japetos zeugte Prometheus (Atlas und Epimetheus) mit Asia (Tochter des Okeanos
und der Tethjs). Belos, Vorfahr des lydiscben Königgeschlechts, leitete Einwanderer
nach Aegypten (bei Diod.). Kastor und PoUux führten den Cult der Athene als Asia ein
(in Eolchis). ayovat 6i xal itlnriy ol ^AfjKftaaftq ^Avaxitoy xaXovßd^yaty vat^tov (s. Paus.).
118) Die bnsporanischen Könige bezeichneten sich als Aspurgiani (seit Sauromates I).
Askiburg bildet heiligen Sitz der Iscaevonen {praximo Rheni). Aus Asaheimr fand sich
Verkehr mit Jötunheimr (der Jötunn oder Boten). 'AaxtßovQytoy (bei Ptol.) heisst wanda-
Usches Gebirge (bei Dio Cassius). Nach Midgard wurde Asgard geschaffen (im Mittel-
punkt der Welt). Aschanes (Askanius) wächst aus dem Fels hervor im Harz. Scioldus
nomen erat filio Odini, nnde Skiöldungi promanarunt, is consedit regnavitque, ubi nunc
Dania dicitur, illo vero tempore Gotlandia (Gothia) vocabatur (en thd var kallat Gotland)
der ,Godiod" in „Godlond" (von Asiamenn bewohnt). Von Isco oder Escio, Bruder des
(Hermino und) Ingo (der Ynglinger), stammten die Iscaevonen (Tuisco's) und Eskya, als
Erde (im Norden) Irmino (der Herminoner oder Ermino (Airmana) führt (mit Brmanericus
und Irmin) auf Jörmungandr, als Schlange (s. Grimm). Kriaay cTi Ttvxpwv rwy iy Tmarn
anoixoi (nach Her.) die Päonier (aus der Verbannung, von Sardes, zurückkehrend) oder cbei
Aristoteles) Pannonier (s. Dio Cassius).
119) Manuscithra oder Manoshirh war auf dem Berg Manus geboren,* bei Rai (nach
Josti), und dazu Manes (Manethos), Manu u. s. w. (der Ahnen und Manen).
120) Die als Hsi-Tsin in Kansu (360—431 p. d), sowie als südliche Liang (in Ning-
hsia-fu) herrschenden Sienpi, mit den Wu-hwan von den Tung-hu-schan-jung (der Tung-hu
oder östlichen Barbaren) stammend, wanderten vom Sungari (Kirin) nach Korea (100 a. d ),
als Ghirin unter den (japanischen) Sienpi (s. v. Richthofen) in der Sprache (bei Klaproth) ;
dann folgten (als Su-shönn) die Tungusen am Sungari als I-lii (263 p. d.), und (V. Jahrb.)
Moho (bis Liau). Die Khitan (von Khulun-bira) herrschten, nach Eroberung von Pu-hai
(925 p. d.\ im nördlichen Korea (als Dynastie der Liau) und dann in Yen (Peking) bis zu
den Nü-tshi (unter Aguta oder Hwang-ti), während Yelütashi (ans den Khitan) das Reich
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Karakhitai gründete (jenseits der Tsung-lin-P&sse). Im -Osten von Shantung erhielten
sich die Lai- Barbaren (s. von Richthofen). In Kwei-tschan finden sich Miautse, in Swtp
chuen die Sifan, Lolo, Man-tze, in Kwangtung's Gebirgen die Yau (Yau-yönn). Ein Theil
der Bevölkerung Shantung's besteht aus der Nachkommenschaft eingeboren ansässiger
St&mme, wie Lai und Kiau (s. v. Richthofen). Die Ti -Barbaren (von Ln-ngan-fu) unter-
scheiden sich in Weisse und Rothe (in Shansi).
121) Bei der Verehrung Budao's oder Drarma (Dharma) Raja (des Gesetzes, als Todten-
w&chter in Yama) sah Couto in Indien's Felsentempeln die Eremitengrott« St. Josaphat's
(des durch Baarlaam bekehrten Königssohn's). Von Arabern (und Philistern) Geschenke
erhaltend (und Schiffahrten nach Ophir planend) hielt der (um Blutvergiessen zu sparen,
dem Fasten ergebenen) König Josaphat (in der Furcht des Herrn) die Königreiche ringsum
in Ruhe^ zum Lehren (und Bekehren"> seine Fürsten aussendend, mit den Leviten (sowie
die Priester Eli-Sama und Joram), w&hrend (unter geistlichem Regiment) Richter (in den
Städten) bestellt wurden, mit denen der Herr im Gericht sitzen würde. Im Thal Josaphat
(bei Jo6l), als der (am Pfingsten heilige) Geist ausgegossen, zum Wahrsagen (unt«r Yer-
finsterung von Soime und Mond), kommt der Herr zu rechten mit den Heiden, und so die
„app^llatio ad vallem Josaphat*' (ad Judicium et Tribunal Dei), da in das Thal des Kidron
(zwischen Jerusalem und Oelberg), dem Thal der Lobpreisung (über die durch wunderbare
Fügung vernichteten Feinde), die Weltentscheidungsschlacht verlegt worden, im Thal Je-
hosafat (Jahve richtet). Von dem (mit Anschluss an die Singha-Titel) in Begleitung eines
Löwen (s. Migne) dargestellten S. Josaphatns oder Joasaph, den (in Verkleidung eines
Kaufmanns) der heilige Barlaam bekehrt hatte, wie im römischen Matyrologium (für die
Liebesgeschichten) bezeugt (b. Huntius), kamen Reliquien (wie Rückgrat und Bein) über
Venedig nach Lissabon, und dann nach Antwerpen (s. Stadler). Am Hofe Almansur^s kam
die Erzählung von Joasaph oder (arab.) Yudasatf zur Bearbeitung (durch Damascius). Der
heilige Josaph ist Sohn des indischen Königs Abener (in griechischer Kirche).
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l5etreffs einer Geschichte der Molukken wurde mir in Temate sowohl wie in
Tidore von Regentenlisten und Annalen in den Archiven der bezüglichen Hofpalläste
gesprochen, indess als schwieriger Ziigänglichkeit. Einzelnes, was ich in Folge
fortgesetzter Erkundigungen für meine Aufzeichnungen erhielt, mag daraus ent-
nommen sein, und Anderes findet sich bereits in verschiedenen der (besonders)
holländischen Veröffentlichungen über jene Inseln.
Wie in allen zum Islam bekehrten Ländern fällt mit der Geschichte dieses
auch die nationale, in der einheimischen Behandlung, zusammen, und die darüber
hinaus liegende Dunkelzeit des Unglaubens wird von der Sage selbst kaum einer
Erinnerung gewürdigt.
So also auch hier, wie sich aus der objectiv aneinandergereihten Wiedergabe
der erhaltenen Mittheilungen ergiebt, theils legendenhafter, theils mehr oder weniger
historischer, die unter Herbeiziehung des ausserdem zur Verfügung stehenden ihre
kritische Behandlung erfahren könnten:
Zur Zeit als Ternate noch unbewohnt war, kam (von Arabien) der Priester
Jaaffer Sadik und zeugte mit einer weiblichen Djin den Sohn Tschitscho, der (im
Heidenthum) -als erster König Temate*s herrschte, wo unter seinem Nachfolger
Gapi Bagunah der Islam eingeführt wurde (durch Malayen aus Java). Dann folgte
Ketchil Macharum (unter welchem ein Rückfall in das Heidenthum statthatte), und
darauf Jenal Abidin (mit der Tochter des Königs Bokki Sia von Batchian ver-
mählt), und (während sein Sohn Enalya Kin die Tochter des Raja von Gilolo
ehelichte) folgte ihm sein Sohn Ketchil Badjian Sarrullah, und diesem Ketchil
Diabo, der durch den Reichsrath abgesetzt nach Gilolo zog, während Buajati in
Temate den Thron bestieg.
Als erster Fürst wurde Buka Malama mit dem Namen (Maharaja) Mohamed
Bakir zur Ordnung der Erde beauftragt, in Dale residirend (auf der Insel Bessi
oder Makyan). Ihm folgte sein Sohn Komalo Besi (Bessi) mit dem Namen Mo-
hamed Hasan, und diesem sein Sohn Elapaslolo oder Abdullah Ibn-u-Hassaii, der
(unter dem Namen Maharajah Abdullah) nach Kasiroeta zog und seinen Sohn
Sambasula (unter dem Titel Jenal Abidin) in Besi einsetzte. Von dessen Söhnen
herrschte Bulloto in Besi und Kalilia in Kasiroeta, bis später Bullota, nach Kasi-
roeta zurückkommend, dort als König eingesetzt wurde. Als erster König von
Batchian herrschte Bayanu Sirrola (dritter Sohn Abidin* s) und ihm folgte sein Sohn
Ala-uddin (Vater von Nasir-Uddin).
Die Geschichte Temate's findet sich in dem Buch Tschettra enaneh oder (ma-
layisch) Tscheritra inih, verfasst durch Salahuddihn (1237 der Hedjra). Die Tsche-
rita Assah Sultan beginnt mit Bossa-mawangi (in Tidore). — Als ein Mohameda-
nidcher Schiffer (von Stürmen umhergetrieben) zu Allah um Land betete, sah er
beim Morgenlicht den Peak von Ternate und rief aus: Sudoh trang njata, schon
deutlich (trang) sichtbar (njata), Ternate.
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Die Kinder der (mit ihren sechs Schwestern badenden) Flügelfrau, von dem
umherwandemden Prinzen ergriffen, wohnen in Temate in Djailolo, in Todore
(Tidore) und Batjan (s. Riedel), und ähnlich spielt diese Mythe der zu irdischer
Ehe durch Belauschen im Bade gezwungenen Himmelsjungfrauen *) in der Minafaasa
oder Birma sowohl, wie in europäischen Sagen überall. — Von den (acht) Kindern
der aus der Luft gekommenen Himmelsfrau (Skarba) oder [gleich kambodischen
Vidadhari] Bidadari Hoeroelsa, die sich mit Djafernahoe in Temate vermählte,
stammen die Könige der Molukken (s. Grab). Bei den Königen der Molukken
findet sich der Titel Kolani (Konoro u. s. w. in Temate).
Von den in Siebenzahl zum Baden im See Maaltoroch auf Gapie (Api) oder Ter-
nate herabgekommenen Himmelsgeistem ') (wie Langi's Töchter in Tonga) wurde
Noerifu (mit Schellbecken)' von Djafur Sadek gefangen, und gebar beim König
Foromadihay oder Fola madjah, der (nach Untergang der Könige von Toebona,
Toebo und Tabanga) fortherrschte (über Ternate), die Könige Masahur malamo
(in Foromadihay verbleibend), Boeka, der nach Doeka oder Tidore zog, Dardjat
(für die Herrschaft in Toenanie oder Djailolo), und Sahadjat, in Besi oder Batjian
siedelnd (nach Naidah). — Als mächtigster Fürst der Molukken führte der König
den Titel Kolano Maloko, indem Maloko im Ternataischen das Weit- Ausgebreitete
bezeichnet. Auch fand sich der Titel Herr der 72 Inseln auf Temate (wie in
1001 Nacht). — Molematitti, Sohn des in Tobona residirenden Königs (von Ter-
nate) baute Folu-Madjahi, und König Siale's Nachfolger verlegte die Residenz nach
Sampaloe (bei Gamma-Lama).
Die Könige von Ternate, Tidore und Batjan entstanden aus Dracheneier (s.
Valentyn), aus Leda's Ei die Dioscuren (für Sparta). Die aus den Krähen-Eiern
des Niaung-pin-Baumes geborenen Bruder legen den Grund zur Schwedagon-Pa-
gode, verschieden an Rangswürde, wie die aus goldenem, silbernem und kupfernem
Ei Entstandenen (in Peru). Die Vorfahren der Hawaiier stammten aus dem Ei
des RiesenvogeFs (im Meer niedergelegt).
Kolano Aki Mahutu, der erste Fürst Loloda's, trat in die Existenz, als es in
der allgemeinen Stille mit frühestem Säuseln der Winde begann, aus einem im
Wasser treibenden Baumstamm, der kraft der Hülfe wohlwollender Gomang an
den Strand gebracht wurde. Und so ist dies Aki-mahutu (Aki-malutu), als der
aus dem Wasser (Aki) hervorgekommene. — Jo-Durian, das Haupt (oder der Herr)
der Wongi (in Temate), war der einzige Sohn des Inselfürsten, der auf seinem
Hute einen Durian-Baum trug und später verschwand (in Gilolo). Jo-durian, Herr
der Durian-Fi-ucht, gilt als mächtigster unter den Wongi (auf Temate).
Als eine Prinzessin Temate's sich von einem Mann niederer Herkunft hatte
verführen lassen, wurden beide in die See geworfen, und zur Erinnerung Hess der
Sultan am Strande zwei Festungen bauen, die eine in Form der männlichen, die
andere in der der weiblichen Genitalien. — Der See von Salussa (das versunkene
Meer) entstand (auf Ternate), als ein Vater mit seiner Tochter schlief, und in Folge
dessen die Erde einbrach, Alles verschlingend, ausser einem papuanischen Sklaven,
der die Erzählung brachte.
In Moro (auf Gilolo) wohnte der Mensch Jo-Durian, der täglich Saguweer
suchte und dabei (nachdem er drei Tage auf dem Ausspähen gelegen) das Geschöpf
Ghoga (mit einem Pferde- und einem Menschenbein) erblickte, von einer schönen
Tochter begleitet, die er beim Ersteigen des Baumes festgriff und (trotz Elagens
des Vaters) zurückbehielt. Als er sie heirathen zu wollen erklärte, führte ihn Choja
nach seinem Wohnplatz (eine unsichtbare Stadt der Djiii) und dort zauberte sich
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durch Verwandlungen^ ein prächtiger Pallast hervor. Der König von Gilolo, davon
hörend, begann einen Krieg, der zehn Jahre ohne Erfolg fortdauerte, bis er dann
selbst anszog und Jo-Durian mit zwei Pfeilen verwundete. Dieser flüchtete nach
Sahoe, wo er blutend niederstürzend, dort begraben wurde. Als dann auf diesem
Platz ein Durian-Baum erwuchs , baute der Senjahdi ein heiliges *Kramat , das alle
Dämone fürchteten, so dass man dort Schutz gegen Krankheit fand, und auch in
Kriegsfällen Feste daselbst zu feiern begann. Diese wurden durch den Sultan von
Temate, der darüber Kunde erhielt, dem Volke verboten, indem sie fortan nur
unter Anordnung der Regierungsbeamten' angestellt werden durften (von den un-
verwundet aus einem Feldzuge Heimkehrenden).
Das Elramat (Grabheiligthum) des Jo-Durian in Sahoe findet sich im Kampong
Surachoe, wo die aus der Schlacht unverwundet Heimkehrenden Siegesfeste
feiern, und auch vor dem Auszuge zu einem Kriege suchte man dort siegreiche
Vorbedeutungen. üi!n jedoch aufrührerischen Bewegungen, die sich damit verknüpft
hatten, für fernerhin vorzubeugen, verbot der Sultan von Ternate die volksthüm-
liche Feier, indem er das Recht, sie zu begehen, für sich allein in Anspruch nahm
and anter Aufsicht seiner Regierungsbeamten stellte. In Birma ist die Durian-
Frucht königliches Monopol oder Regal, und der König von Tidore machte An-
sprüche auf Gamma-Lamma (in Temate), indem er dort, seit der Eroberung mit
Hülfe der Spanier (1606), zwei Durian-Bäume bewachen Hess durch zwei Greise,
unter der von dem Opperkoopmann Bartelszen Marsier gegebenen Erlaubniss.
In Mecca traf der heilige Said einen Alfuren, der auf seine Frage nach der
Heimath die Molukken als solche bezeichnete, und im Besonderen den Platz Sahoe,
den er (unter dem Namen Betila) bewohne, üeber den ihm unbekannten Namen
grübelnd, erhielt Said bei Ankunft in Temate Auskunft, fand indess Betila bereits
verstorben. Von seinem frommen Leben hörend, (wie er nicht erlaubt, Hühner von
ausgestreuten Reis wegzujagen, wie er verfallene Häuser zu restauriren pflegte u. s. w.),
erklärte Said den Begräbnissplatz Betila^s für einen Kubur, der von Mohamedanem,
Christen, Chinesen aus Ternate und anderen Inseln besucht wird, um dort in
Krankheitsfällen, unter Anrichtung eines Festes, Hülfe zu suchen. Weil dieser
Kramat auf alten Begräbnissstätten der Alfuren angelegt war, bringen auch diese
dort die Erstlinge des Fischfangs dar, die nicht verkauft werden dürfen. Bei seinem
Tode in Temate wurde Said (als Said Hussein) in der Meschid-besar des Sultan
begraben.
Als Djafir Sadek von Arabien nach Temate kam, zeugte er mit einer Djinin
den Sohn Tschitscho (als Kafflr oder Ungläubiger); ihm folgte Puli, und dann:
Sibalo, Kalabata, Komalo, Bakuka, Padseran, Sidang Arif, Ketjil Sach Alam, To-
lamalamo, Ketjil Buahati (seit welcher Zeit Ketjil als Königstitel in Ternate fort-
geführt wurde), Gnolo Matschaia, Momole, Gapi Malamo, Gapi Baguna, Ketjil
Malamo, Assih, Gapi Bagunah (unter welchem der Islam eingeführt wurde), Ketjil
Machanum u. s. w. — Der Titel Lil Allah pil alam (Gottes Schatten auf der Erde)
findet sich bei den Sultanen der Seldjukken und (in Bajang Allah) auf Temate
(XVI. Jahrh'). — In den Molukken (Ternate, Tidore, Djailolo und Batjan) blieben
von den Königen Foromadihay, Toebona, Toebo und Tabanga nur König Foro-
madihay bei Ankunft Djafir Sadek's, dessen Sohn Masahurmaiamo seinem Pflege-
Tater Moly Malafy in Foromadihay folgte (s. Van der Crab), und bei Tubus's Aus-
wanderung ergiebt sich ein Titel (in Tonga).
Nachdem der durch den Reichsrath abgesetzte König Ketschil Dialo von Ter-
nate sich nach Gilolo begeben und der in Ternate an die Stelle getretene König
Buajati, weil die Heirath verweigernd, wieder gestürzt war, 'folgte (in Ternate)
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König Eetjil Tabritj, der durch die Orang Frangi nach Goa gebracht wurde. In
Temate folgte Ketchil Darrawe, als Sultan, der durch die Frangi getodtet wurde
(sowie der Capitain der Frangi gleichfalls). Ihm folgte Ketchil Mansur, durch die
Frangi (Frengi) getodtet, und dann Ketchil Chärjemihl, im Kriege mit den Frangi
nach Goa geführt, worauf sein Sohn Raja Bab (mit dem Sultan von Magindano und
von Macassar Terbundet) folgte, und weiter: Madafar Ketchil, Mandorsach Ketchil,
Amsterdam Ketchil, Said Fatahula Ketchil, Amir Iskander Dulkamaim, Ketchil
Rajah Laut, Maiuddin II Mansur, Sachmardan, Saidul Moetacht Salahaddin, Achter-
rajim Rachiman, Amir Iskander (durch die Compania Holandera abgesetzt), Ketchil
Sarkan, Mohamed Jassin u. s. w.
Nachdem die der Tyrannei ihres Fürsten in Gilolo Entflohenen sich auf Ter-
nate niedergelassen (1250 p. d.), fand Guna, Fürst des Dorfes Tobona (auf der
Höhe des Berges), im Walde (durch Eingebung der Djin) einen goldenen Wetz-
stein, der ihm soviele Beschauer zuzog, dass er dieses lästige Besitzstück weg-
schenkte au Molematitti, Fürst des (auf halber .Bergeshöhe gelegenen) Dorfes Fola
Madjahi, und dieser, ebenfalls durch stete Nachfragen ermüdet, gab (um seine Ruhe
zu bewahren) den Talisman weiter fort an den Fürsten Tsjitsjo von Sampaloe, der,
am Strande lebend, ihn zu benutzen wusste, um die Herbeikommendea und Zuge-
zogenen für Vermehrung seines Unterthanenstandes zu benutzen (1257 p. d.) —
Die Könige von Tidore wohnten in der Mariak oder Marieko genannten Festung
(am oberen Bergesabfall), bis der Handel mit den Fremden an der Küste begann.
— Der König von Tidore führte den Titel Kie-ma Colano oder Bergkönig.
Der König von Ternate führt den Titel des König von den 72 Inseln« Als
erster unter den Königen der Molukken führte der König von Gilolo den Titel als
Djilomo-Kolaiio oder (temat.) Bucht -König (in Gilolo und Dodinga). — Die Ton
Gilolo nach Ternate Geflüchteten gründeten (1250 p. d.), das Dorf Tabona (s. Va-
lentyn). — Als unter zunehmender Tyrannei der Könige von Gilolo das Reich
zerfiel, fanden (1250 p. d.) Auswanderungen statt nach Ternate, Tidore und Bat-
chian (wo Kolano oder Fürsten eingesetzt wurden).
Auf Ternate führt der Fürst den Titel Jo-lamo oder grosser (lamo) Herr
(Jo*), und seine Kinder heissen Jo-Nofo (Kinder des Herrn), sowie die übrigen
Verwandten Dano (als Adlige). Als ein Fürst von Temate durch einen Krieg mit
Tidore von der dortigen Prinzessin (seiner Geliebten) getrennt wurde, baute er das
Fort von Terloko, um von dort nach ihrer Wohnung hinüberzublicken. — In Terpate
ist das Fort Terloko (beim Fort Oranien) in Gestalt eines Lingam, das Fort Kayu-
Meru in Gestalt einer Yoni gebaut, zur Erinnerung an die Missethat der mit
ihrem niedriggeborenen Liebhaber ertränkten Prinzessin. — Von Malayu, der An-
siedlung auf Ternate (neben dem Kraton, jenseits Fort Oranien), fährt man nach
Rum in Tidore über, von wo ein Landweg nach Sosio (dem Sitz des Sultan) fuhrt
Früher konnten SchiflFe auf Ternate auch an den See Gamma-lamo oder Alt-
stadt (die bei Erdbeben versank) landen, wogegen es jetzt durch die Korallenriffe
unmöglich ist, und auch neben dem Kampong-malayu sind neuerdings einige der
früheren Landungsplätze unzugänglich geworden, indem zugleich an verschiedenen
Stellen Land anspült, an anderen abgespült wird, wenn nicht durch Wehrungen
geschützt. — In Ternate findet sich das Lagune genannte Meer, sowie das Meer
Tobiru (an der anderen Seite der Insel). — Bei Sosio findet sich das Fort Kota
Tabula und auf der anderen Seite Kota Tore, beide gebaut durch die Orang
Castela (Spanier). — Das Fort Kayu-mera (in Temate) ist von den Ingles gebaut
König Kaitsjili Baboe, nachdem der Regierungssitz nach dem eroberten Fort
der (nach Tidore überziehenden) Portugiesen in Gamma Lamma verlegt war (1572),
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breitete seine Herrschaft im Süden bis Solor, im Westen bis Makassar (Saleyer
und Bnton erobernd), im Osten bis Banda, im Norden bis Sangir (und Mindanao)
aus (durch seine Feldherren Robohongo und Kapallaja), den verbündeten König
von Makassar (nach Besetzung der Dörfer Bangay, Tamboeka und Tidore auf Ce-
lebes) zum Islam überführend (bis durch die Portugiesen zum Gefangenen gemacht
und eingesalzen für Goa). — Das Recht der Eroberungen (ausserhalb der Molukken)
wurde von den Königen von Ternate an die adligen Häuser Tommagolo und Tom-
maito verliehen, indem das Haus Tommaito die Statthalter in den (1360 eroberten)
Xulla-Inseln einsetzte, das Haus Tommagolo dagegen seine Eroberungen von Boeroe
über Ceram (unter Verlegung der Residenz der Statthalter nach letzterer Insel)
ausdehnte, bis König Zeijnulabedien von Ternate (1480) die Abhängigkeit der
beiderseitigen Statthalterschaf^n unter dem Königreich Ternate in feste Regelung
brachte.
Die Auswanderung aus Gilolo gründete (1250) auf Ternate die Ansiedlung
von Tabona oder Tolona, von wo die ternataischen Könige abstammen. Auf den
Gründer des Reiches folgte Mulematilti, unter welchem die Ansiedlung Tolo Madjahi
gegründet wurde, sowie später (am Meer) Sampuloe (bei Gamma-Lame). König
Siale (1284 p. d ) verlegte seine Residenz nach Tolo-Madjahi und dann nach Sam-
paloe (nach Kriegen mit Gilolo gegen die Seeräuber von Tidore, Motu und Batchian
kämpfend). Seines Nachfolgers Kalebatta (von javanischer Mutter geboren) Sohn
und Thronfolger Komalo machte Eroberungen (nach Einwanderungen von Javanen
und Maiayen; auf Gilolo (1304 p. d.). Unter König Sida-Arif-Malamo (1322 p. d.)
Hessen sich (neben anderen Fremden) Araber auf Ternate nieder ( und aus Neid
gegen den blühenden Nelkenhandel wurden auch in Ternate, in Batchian und in
Oeboe Könige eingesetzt, um in Bundesgenossenschaft gegen Ternate Krieg zu
führen, der mit dem Vertrag von Motir beendet wurde, die erste Würde dem König
von Gilolo, die zweite dem von Ternate, die dritte dem von Tidore Und die vierte
dem von Batchian zuerkennend.
Sultane von Tidore: Bpssa-mawangi, Sohn von Sachajat (Sohn des Zaffir-u-
Sadik), BaUbon, Dukumadoya, Kieh ma titi, Sali, Dukumadoia, Matagäla, Tscher-
liliatt (zum Islam bekehrt), Mansur, Amirudin, Ghissi, Tado, Gapibaguna, Mole-
majino, Karahantalo, Said, Molemagiu, Saifudin, Hamjar Fara-udin, Lada manjunuki
(von Europäern getödtet), Hassanudin, Amir bifodalil Ajid, Jamaludin, Badi-udin,
Kamaludin, Mochamed Nil Mab-us, Jainal-Abidin, Mochamad tachir, Achmedul
Mansur Sirajudin (filraton in Sosio), Achmedul Mansur Safi-uddin Alten (von dem
Gouverneur), Achmed Fata-u$ldin Alten (gemäss der Assal Sultan Tsherita be-
titelten Tsherita).
Guna (aus Gilolo), erster Fürst von Ternate (1250 p. d.), herrschte in Tabona
oder Tolona (auf dem Berg); Moelematilti (sein Nachfolger) gründete Tolo-Madjahi
und dann (am Strand) Sampaloe; Tsjitsjo (sein Nachfolger) nimmt den Königstitel
an und auf König 'Poit folgt:
König Siale (1284 p. d ) verlegt den Regierungssitz nach Tolo-Madjahi und dann
nach Sampaloe im Kriege mit Gilolo (sowie Seeräubern von Tidore, Motir
und ISatchian);
^ Kalebatta (von javanischer Mutter);
„ Kamalo (1304) erobert in Gilolo;
„ Sida-Arif-Malamo (1322) schliesst (nach Kriegen mit den Königen von
Tidore, Batchian und Oebie) den Vertrag von Motir (zwischen Gilolo,
Ternate, Tidore und Batchian);
^ Padji Malamo (1331) folgt;
Bastian, Archipelago. I. 5
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König Sjah Alem (1332) erobert Makjan;
„ Foloe Malamo ( 1 343) verliert (im Kriege mit Tidore und ßatchian) Makj&n
an den König Nareddin von Tidore, erobert es jedoch (1347 p. d.) mit
Hülfe von Gilolo zurück;
^ Bohejat folgt;
„ Molomatsjeja (1350) erobert (durch Araber in der Schiffsbaukunst unter-
wiesen) die Xulla-Inseln;
^ Momale folgt;
^ Gapie Molamo I. (1359) kriegt mit den übrigen Fürsten der Molukken;
„ Gapie Bagoena I. vermählt seine Tochter mit dem Fürst von Gilolo (das
durch Erbschaft an Temate fiel);
„ Komala Poeloe (1377) giebt dem eroberten ^tchian (durch Zwischenkonft
des Königs von Tidore) seine Unabhängigkeit zurück und zwingt (nach
siegreichen Eroberungen) den König von Gilolo, den ersten Rang (gemäss
dem Vertrag von Motir) an Temate abzustehen;
y, Gapie Bagoena II. folgt;
„ Marhoem (1465) oder Harhoem (unter welchem der Javaner Dato Mavela
Hussein den Islam brachte) dehnte (mit Einwanderungen aus Banda) den
Nelkenhandel aus und kriegte mit Gilolo (von wo Fürst Perdana Djamiloe
nach Amboina zog);
„ Zeijnulabedieu kriegte siegreich mit dem König von Gilolo (und dessen
Bundesgenossen, den König von Tidore) und ertheilte auf der Reise nach
Java (zum Unterweis im Islam) an den Fürsten Pati-Poeteh von Hitoe
(auf Amboina) den Titel eines Beisitzers im temataischen Reichsrath;
„ Bajang Ullah (1500) folgt, Ankunft der Portugiesen (1506).
Als nach Albreu's Besuch in Amboina und Banda (1511) das auf den Schild-
pat-Inseln gestrandete Schiff Servaan's (durch die bemächtigte Prauw) nach Assa-
loeloe in Hitoe gebracht war, berichtete der Ternataische Statthalter auf Ceram
an den König von Temate (im Baieg mit Tidore), und in Folge der geschickten
Gesandtschaft (da der tidorische zu spät kam) begab sich Servaan nach Temate
(1512). Die Spanier (aus Magelhaen's Expedition) ankerten auf Tidore (1521).
Buto, als erster Gouverneur der Portugiesen in Temate (1521). Ignatius Karkese,
als Befehlshaber der Spanier in Tidore (1527). Nach der „portugiesischen Vesper^
wurde Galvan als portugiesischer Gouverneur in Temate eingesetzt (1537). Nach
Eroberung Amboina's durch die Holländer wurde F. Houtmann als Gouverneur
eingesetzt (1605). Während des spanischen Königthums in Portugal wurden die
Molukken durch Acuna (Gouverneur der Philippinen) annectirt (1605) zur Entschei-
dung des Streits (um Theilung der Erde).
Beim Ausroden des Waldes am Berg von Temate werden die Tscherry (odw
Kramat) genannten Flachplätze gelegentlich gefunden mit (der Erde entwachse-
nen) Steinen in abgeschnittener Form (meist zwei einander gegenüber), und wer
es wagen sollte, sie wegzuräumen, würde von Krankheit ergriffen werden. Bei
solch heiligen Gräbern (Tschere oder Tscherry) wird geopfert, um Kinder zu er-
halten. — Neben dem Fort Terloko oder (ternat.) Kota Djeronga (bei Kulaba)
findet sich (am Kraton des Sultan) das Fort Bululu nad^ha. — Von den Inseln
gehört Makian zu Temate und Mare zu Tidore, sowie (nach der Auswechselung)
Maitara (Norwegen) zu Tidore und Hira zu Temate. — Auf der Gruppe der
Soelan-Insel steht in Besi der Salakakan und in Taliaboe der Alfiri unter dem
Sultan von Temate.
Der Fürst von Gilolo theilte sein Reich unter drei Söhne, als Herrscher in
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Temate , Tidore und Batjian , neben Ht^maheira, grosses {maheira) Land
(hal) im Temataischen (wie Prauw- maheira, ein grosses Boot). — Bei Thron-
besteigang einer neuen Dynastie in Ternate wird der Platz des Kraton verändert
und finden sich noch die Mauern der alten Kratons auf dem Wege nach dem
jetzigen. — Das Fort Terloko (in Ternate) wurde durch einen temataischen Prinzen
gebaut, und das auf der anderen Seite der Insel durch eine tidorische Prinzessin.
Neben dem Fort Castela findet sich das Fort Tamanili (auf Tidore).
Beim Tode des Königs von Ternate werden die Reichs -Insignien (Krone,
Scepter, Schwert u. s. w.) untpr Siegel bewahrt (bis zur Nachfolge). — Bala-toma-
niku (in Ternate) oder (in Halmaheira) Bala toma-adu bilden das Volk (im Gegen-
satz zu den von den Fürsten stammenden) Bangsa (mit Dano oder Prinzen). —
Jaffar Sadik (aus Arabien) brachte, als erster Raja Ternate's, die Bewohner aus
Gilolo dahin. — Bei einer Grenzregelung zwischen Tidore und Temate versetzte Ti-
dore heimlich bei Nacht das aufgesteckte Zeichen und der Bote deckte seinen Hut
über die aufgewühlte Erde, um damit sein Eigenthumsrecht zu bezeichnen, Temate
gegenüber, bis dieses ebenfalls heimlich bei Nacht mit einem Reislöffel Geld an
die Stelle vergrub, den Hut wieder darauf setzend. Als dann Beide zusammen-
trafen, und Tidore den Hut wies, zeigte Temate den Reislöffel mit Geld darunter,
und so wurde Tidore als Tori (Dieb) bekannt und Temate als Darnäta (Ansich-
reisser).
Jeder Kampong in Tidore hat die Pflicht für die Tänze der Sultan ein Mäd-
chen oder einen Knaben zu liefern, deren Tanzkleidungsstücke für den Fall, dass
cur Auffuhrung gerufen werden sollte, im Kraton verblieben. Die Mädchen ge-
hören meist der Weberklasse an und heirathen mit Erlaubniss des Sultans Hof-
bedienteste.
In Temate finden sich die Renting (Forts) von Terloko (Hollandia), Bululu
madehe, Oranja, Kota-Bam (Erdwall im Kampong Malayu), Kayu-mera, Castela. —
Vor dem Eingang in So-no findet sich auf einem Hügel das Fort (Kota) Tabula und
hinter Sosio (am Berge) das Fort Tore, beide aus Stein gebaut durch Orang Castela
(Castilier). — An Sosio schliesst sich die Ajisiedlung Gnautofkanje (in Verlängerung
der Hauptstrasse) und nach dem Meere zu liegt Sio-China (Sio oder Stadt), wo
Chinesen wohnten, bis bei Ankunft der Tidorezen verdrängt, — Jorongo oder Ter-
lokko (unter den Sultanen) baute das Fort Terlokko (in Ternate). Auf Tidore fanden
sich (1610) die Festungen Tabula, Rom! und Marieca — Nachdem die Spanier
(wie aus Gamma-Lamma auf Ternate) aus Tidore (1663) verzogen waren (nach
Manilla), zerstörte der König Saifiidien das Fort von Romi und nahm (mit hollän-
discher Erlaubniss) seinen Sitz im Fort Tahoela.
Weil verbrüdert (Tofa) reden sich die Sultane von (Todore oder) Tidore und
Temate als Schwäger an, in der Bahasa Tofa mit einander zusammen (Tofa)
sprechend, indem der Erstere den Anderen Tofa und dieser jenen Rofa nannte,
und mit Tofa wird die Verwandtschaft bezeichnet (im Adelsgrad). Die Alfuren
Halmabeira's vermeiden Heirathen. wenn aus gleichem Tofa (oder Stamm). —
r>ie Sultane von Tidore, Temate, Batjian und Gilolo gehören derselben Bangsa an
(der Achli oder Familie nach), als Banjusa (in Holoutalo). — Die Bahasa Tofa-
ropa gilt als die Hofsprache ^) in den Sultanaten von Tidore und Temate (weil dem
König^eschlecht zukommt). Sia, König von Temate, wurde auf dem Toebo-Toebo
genannten Stein gekrönt. Der von Guna (Häuptling von Toebona) gefundene Gold-
stein ging von Moelij Matiti (von Folomadjahi) auf Tjitjo (von Sampaloe) über,
der zum Kolano (König) erhoben wurde.
Die Kinder des Sultan heissen .long offa (Dädeh in Batjan) oder (in Tidore)
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Jo-magih (von Jongen, als Infanten). — Das Schloss (Eraton) des Sultan (in
Tidore) heisst Kadato (Astana im Malayischen aus dem Sanscnt). Die Jomalane
genannten Vögel finden sich in den alten Gemächern des Forts Kota-Tore (aaf
Tidore), als Burung Didiai (burung, Vogel im Mal.). — Auf Mareka Loysa, als
Residenz von Tidore (bis zu den Kriegen mit Ternate), folgte Sosio (wo der Sultan
seinen Kraton baute).
Tuan Puttri ist Titel der Sultauin der Molukken, Tuan Boekri der Prinzessin
(in den Molukken). — Die nur in Gegenwart eines Sengadji für den Gebrauch ge-
statteten Hüte (in Temate und Halmaheira) heissen Jatu-Sengadjl
Ternate (Leioau-gopie) wird abgeleitet aus Temjata (siedak temjate, es ist
bewiesen), was der Schiffsführer der Mahomedaner (aus Malakka) ausgerufen habe,
als er, durch Stürme umhergetrieben, nach Gebet zum Propheten (die Erhörung
durch günstige Anlandung zu beweisen), dann am nächsten Morgen Land gesdien
(in dem Pik von Ternate). — Bei einem Kriege mit Tidore kamen die Temataer
bis Mareka, wo sie assen, aber die Feinde heranziehen sehend, sich zurückzogen
mit Ausnahme Einiger, die Affa-Affa (Djangan-djangan im Mal.) sagend, dort blieben
und so von den Tidorezem zu Sklaven gemacht, nun als Orang Budak (Sklaven)
auf dem Berge (Gunung) im Inneren (als Orang Gunung) wohnen (unter dem Namen
von Affa-Affa). In der Sprache Tidore's heisst Kupfer Tambaga, wogegen Tabaga
in der Sprache der Affa-Affa des Gebirges (die Dagal sagen für Dagan, mid ähnliche
Verschiedenheiten).
Unter Ternate stehen drei Raja von Lolodo (aufwärts am Lolodo-Fluss) in
Halmaheira, dann Banggai und Tumbuku (auf Celebes). — Unter Tidore steht die
Vierzahl der Ampat Raja Papua. — In den Pflanzungen Temate's arbeiten meistens
Werkleute aus Tidore, (als „schläfrig oder faul" erklärt). — In den 9 Kampong
von Sio-soa sind begriffen die Kampong maliga, sokonora, sorkolanum (des Sultan),
soajaba, soakalaudi, soa-samafu, soa-rum, tchoba und tomaschaba. — Unter Kaya-
meru findet sich (in Temate) das (zeitweis zum Flaggenaufziehen benutzte) Plateau
Tobona (als der alten Hauptstadt).
Die Nachkommen früherer Fürstengeschlechter in Temate erhalten noch (durch
weisses Kopftuch kenntlich) im Volke Ehrenbezeigungen. Die Nachkommen aus
fürstlichem Geschlecht heissen Dano (in Ternate). — Gama-lame oder die alte
(lame) Stadt (Gama) versank beim Bau des portugiesischen Forts, das später gleich-
falls verlegt wurde. — Ein gedrehter Kopfwulst bildet die auszeichnende Tracht
der Beamten in Temate (wie auf Buton). — Tobona gilt als älteste Ansiedlung
auf Ternate. — Der Ihkan-Bokki (Prinzessin-Fisch) genannte Fisch, der (in Ter-
nate) aus dem Sand gegraben wird, durfte früher nur des Sonnabends gefangen
werden und musste als Regal dem Sultan abgeliefert werden.
Gegenüber den Fala Baha genannten Reichsgrossen, die (auf Temate) den
König entthronen konnten, wurden zum Schutz desselben die Soa Sivi (neun Dorf-
herren) eingesetzt. — In Temate begann der Stammherr des Adelhauses Tommaitu
seine Eroberungen unter den Xula-Inseln, gleichzeitig mit denen, die der Stamm-
herr des- Adelhauses Tommagola auf Buru unternahm (XV. Jahrb.). — Vor seinem
(von einer Mutter aus Gilolo geborenen) Bruder, der seinem Vater in Gilolo auf
den Thron folgte, flüchtend, zog Djamiloe (Sohn einer javanischen Mutter) nach
Hitoe auf Amboina, das fürstliche Geschlecht Nussatapi gründend (1465). — Als
Parteiungen auf Amboina (und Temate) hielten es die Uli-liroa (meistens Mohren)
mit Temate, die Uli-siwa mit Tidore (XVIII. Jahrb.).
Im XVII. Jahrb. war Onin (als Vorgebirge Neu-Guiuea's bei Salwatti) au Ti-
dore unterworfen. Die Händler aus Keffing oder Ceranilaut besassen wi der Roste
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von Onin oder (in Ternate) Wonim jeder seinen besonderen Sosolot oder Anker-
platz zum ausschliesslichen Gebrauch (1678). Als Hauptplätze in Onim fanden
sich Fataga (unter König Jeef, und Rumah Bati oder Negry KU unter Massaluwa,
Sohn des Raja Tabowan bei der Mengonan Soholot (Onim\s) Gerichtsbarkeit (Ende
des XVII, Jahrb.).
El Mindanao tiene su particular arma a lo de Ternate, que es Campilan 6
alfanje de un filo (s, Combes). Im Streit mit seinem Bruder auswandernd, kam
Paguian Tindig nach Basilan (wo sich sein Vetter Adasaolan mit Paguian Goan,
Tochter Dimasangcay's, des Königs von Mindanao, vermählte) und dann nach Jolo *)
(die Eingeboreneil unterwerfend).
Auf Batsjian fanden sich neun Hauptplätze (mit dem Sitz des Sultan in Amas- '
sing), als Amassing, Sapangala, Gallap, Sumbaki, Singabodon, Dapoat, Lata-lata,
Mandioli, Obi, sowie der alte Platz Sekie am Flusse Kasi-Ruta. — Der König von
Labnang oder Labuha setzte sich von Kasi-Ruta in Beziehung zu den Alfuren des
(seitdem unbewohnten) Gebirgs-Innem auf der Insel Batjian und gründete ein
Reich. — Die Bevölkerung auf Batjian ist eine gemischte (aus ternataischen Zu-
wanderungen). — Der Sultan von Ternate wird (auf Batjian) betitelt, als Jo toma
dubu oder Herr des Anfangs. — Sida- Hassan, König von Batjian, verband sich
mit Tidore, um Ternate aus Makyan zu veiireiben (1343 p. d.).
Nach dem Tode des aus Batjian ausgewanderten Königs in Babontchoe (Manado
toewab) folgen seine Söhne Loementoel und Mokodompis. — Jenal übidin, Sultan
von Batjian, schloss den Vertrag von Motir. — Nachdem der von den Königen
(Kolano oder Badden) von Ternate, Tidore, Batjian und Gilolo auf der Insel Motu-
geschlossene Motir -Vertrag durch neuen Krieg gebrochen war, zog (XV. Jahrh.
p. d.) eine Colonie aus Gilolo nach Hitsoe auf Amboina (sowie eine Colonie aus
Ternate über die XuUa-Inseln und Boewe nach Ceram). — Ursprünglich in Makyan
wohnend, zog der Sultan von Batjian nach Kasiroeta (und daim nach Batjian).
Als Bigara oder Biku Cigara (Fürst der Molukkischen Inseln) mit seinem
ScbifT an Batjian vorüberruderte, fand er dort, beim Umhauen eines blutenden
Bambus, unter dem Schilf vier Schlangen, aus deren Eiern (wie es eine Stimme
über künftige Königsgeschlechter prophezeite) die Stammherrn der Fürstenhäuser
auf Batjian und Buton hervorkamen, der Vorfahr der papuanischeu Fürsten und
die mit dem Herrscher von Loloda vermählte Prinzessin. Der König von Batjian
führte das Bild des Drachen, aus dessen Eiern sein Geschlecht entsprossen, auf
seinem Schloss (im XVHI. Jahrb.), den Titel Kolano Madebe (Fürst des Aus-
ganges) tragend. Die Dörfer auf Sekkie oder Batjian standen unter Babatoe ge-
nannten Häuptlingen.
Die Insel Motir bezeichnet „nachfolgen" (Toeroet), weil stets von Tidore oder
Ternate abhängig. — Die Insel Makyan hei^t (in Ternate und Tidore) Mara (ver-
bittert abgewandt), weil zwischen den Sultanaten von Tidore und Ternate durch
europäische Regierung besetzt. — Die Insel Mare bezeichnet Batu oder Stein (Marc
in Ternate und Mafu in Tidore), weil die Erde für die Blanga genannten Gefässe
liefernd. In Mare wird die Sprache Tidore's gesprochen. — Tobocco hat seinen
Namen (in Ternate) von To-bocco (schwimme nach See) , als Worte des Dieners,
dem tidorischen Prinzen . zugerufen, der im dortigen Haus, von dem Ehematm, mit
dessen Frau er liebelte, überrascht zu werden bedroht war.
Batjian wird erklärt als Binchano (Verläumder oder Ränkestifter), indem der
Raja von Batjian trotz seiner engen Verbindung mit Gilolo, bei Tidore und Ter-
iiale Umtriebe einleitete, Verläumdungen ausstreuend, wodurch die Könige der Con-
föderation von Tidore und Ternate sich gegen Gilolo verbanden, zur Vertheilung
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des Reichs von Gilolo zwischen den siegreichen Gegnern (Tidore und Ternate). —
Tidore wird erklärt als Tori oder (mal.) Pandjurri (Räuber oder Dieb), weil
die Grenzzeichen nach der Absteckung (in Vertheilung des Reichs von Gilolo)
heimlich bei Nacht verändert wurden, Ternate abgeleitet von dernata oder (mal)
Gladjo (der Ansichreisser), weil fremden Eigenthums in den Eroberungen sich be-
mächtigend. — Das Dorf Mareku oder (früher) Manjeku (in Tidore) bezeichnte
Diatas (oben).
Eine Prinzessin Ternate's, mit einem Fürsten von Tidore getraut, wurde, weil
nicht mehr Jungfrau befunden, auf ein Floss gesetzt und trieb nach Batjian, wo
sie von dem dortigen Herrscher als Gattin geehelicht wurde.
Unter Moesa Lalean oder Koeda-Lalean , Enkel Pandji-Ino-Kerta-Patti's (aus
den Nachfolgern Deva Kasuma's), eröflFnete den Javanen (1100 — 1200 p. d.) Ver-
kehr mit Ternate und den Molukken und ein Bruder Koeda Lalean's zog nach
Celebes. Die Javaner Hessen sich unter Sida Aaaris Matamo, Eonig von Ternate,
dort nieder (f 1371 p. d.).
Von Banda wurde mit den Molukken gehandelt (1465 p d.). — Die (das Gap
Comorin umfahrenden) Djonken der Chinesen brachten Gewürznelken nach Malabar
(s. Marco Polo). — Nach der Eroberung China's*) (1278) kamen chinesische Ein-
wanderer nach Ternate, um sich mit Japaner, Javaner, Makassarer, Maleyer, Araber,
Borneer u. s. w. zu vermischen.
Bei Rechtssachen vnrd in Galela nach dem alten Adat (Adat ti Dodona) ent-
schieden, gemäss der von den Vorfahren überkommenen Traditionen. — Jo madutu
oder der durch sich selbst bestehende Herr (Tuan bara) wird als Kayu madutu
bei Eidesableguugen angerufen (in Tabello). — Bei dem Districtsrath (Saje Kama-
tahoe woka) präsidirte der Utosan (auf Halmaheira). Die Rechtsentscheidungen
geschehen nach den alten Gebräuchen (Fognakoe) gemäss der von dem Goesoeong
(Gesandten Johoe-ma-di-hoetoe's) überlieferten Gesetze oder Lara, als (gerichtliche)
Strafe (in Galela). — In Gamkanora (mit Iboe) findet sich ein Schreiber (Tulis) und
ebenso (vom Raja von Loloda abhängig) ein Talofur, während in Sahoe, Galela,
Tabello, Kau, Dodinga, Gilolo (sowie in Gane) von Ternate aus die Utusan ein-
gesetzt sind. Neben dem Utusan führen Senhadji (in Sahoe u. s. w.) die Aufsicht
über die Alfiiren, während Kolano den einheimischen Titel des Raja bildet.
Neben dem Utusan, als Gesandter von Tidore (früher von Maba), findet sich
der Senhadji zum Regieren des Districts und (als Mitglied des Raths) der Captan-
Laut (Seehauptmann), sowie der Dorfoberste oder Kimalaha (in den Regierungs-
sitzen von Maba, Patani und Weda). — Auf der südlichen Halbinsel (unter Tidore)
wohnt der Utusan in Gane (mit dem Djurutulis oder Schreiber und dem Alfiris als
Polizist), dann folgen die Senhadhji, und (als Dorf obersten) die Kimalaha (sowie
Mahimo oder Ael teste Ober die zeitlich anwesenden Alfuren). — Zu den Gottes -
urtheilen gehört (auf Halmaheira) das Untertauchen (toembello).
Der Sultan Amsterdam (von Ternate) Hess den Kampong Tara-udu (in Hal-
maheira) bauen, unter dem Namen Doi-doi (Stuhl), weil auf einem Stuhl getragen,
dorthin gelangt. — Die Häuptlinge (in Halmaheira) führen den Titel von Sengigi
(Sangh-haji), Kabilachi, Semalaha (bei den Alfuren). Die Häuser sind auf dem
Boden gebaut und zum Lebensunterhalt dienen Reis, Sago u. s. w. Beim Pflanzen
des Reis werden Feste gefeiert, sowie beim Fischen, Hausbau u. s. w.
Zwischen den Utusumaten von Sahoe und Kau ziehen sich durch das Innere von
Halmaheira die schwer zugänglichen Hügelberge Buku Tudukku (Gunung malintaii}
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71 _
hin, nur in zerstreuten Hütten bewohnt von den Tobaru genannten Alfuren in den
Bergen (Gunung) der Schrankenumzäunungen (Malintan) — Im temataischen Hal-
maheira finden sich wilde Nelkenbäume, im tidorischen verwilderte Muskatnüsse. —
Durch die Prinzessin von Gamma-Lamma (auf Ternate), die nach Tidore zum
König Kaitspili Ceram flüchtete, fielen die Länder von Maba, Weda und Patani an
Tidore.
In Halmaheira finden sich (aus Ternate eingesetzt) der Utusan von Sahoe, von
Gilolo (mit Moro, Pemitti, Waijoli-Gilolo), von Galela, von Tabello, von Eaau,
von Dodinga, sowie von Gane, und ausserdem bestätigt der Sultan (von Ternate)
den Utusan von Taliabo, von Sulabäsi (mit Salahakkan als Oberhaupt), von Bangai,
von Mandona, von Tumbuku, von Makyan. Neben dem Raja von Loloda steht
ein Jirtuiis oder Schreiber. Unter dem Utusan von Sahoe sind gestellt die Dörfer
Soraha, Tatschim, Traaudu (Tara-udu), Gnaon, Tiloba, Tabisso, Idam. — In Iboe ist
ein Gamkanoroa (statt eines Utusan) bestellt (als Stadtoberster). — Jedes Dorf der
Alfaren steht unter einem Eapola, dem verschiedene Mahimo zur Seite gestellt sind.
Die Regierung^) bei den Alfuren (Halmaheira's) liegt meist in den Händen der
Aeltesten (Drang Tua im Mal.). In Djilolo herrscht der Ngofamanina betitelte
Häuptling*). Die Volksversammlung (Foiki-fo-bitjara) wird in dem Crom ge-
nannten Gebäude abgehalten und der Gemeinderath (imFoiki-fo-bitjara) bildet sich
aus den Tofa. — Zum Sasie okeh goleh maagi (den Eid durch Trinken des Schwert-
wassers) werden (auf Halmaheira) die Waffen des Beeidigten in Wasser (mit Ku-
geln darin) eingetaucht (wie beim Eideswasser der Schwerter in Siam). — Die Al-
furen von K&ve (in Halmaheira) haften gemeinsame Mahlzeiten in der Saboewah
(Dorfhalle) ab (Mittags und Abends).
Der Raja von Loloda führt den Titel Kolani, die Vornehmen heissen Kurutieh,
die Gemeinen Matschetscheke, die Verpfändeten Tiwawah und die Sklaven Gilalo
(Palalom oder Adoan). — Die Alfuren (als Dapalo oder Edle, Ngadoe oder Gemein-
freie, Gilango oder Sklaven und Mioti-magogoko oder Pfändler) zerfallen in Tofa
oder Stänune, die bis zum 4. Geschlecht (bis auf den Ur-Ur-Enkel) die Heirath
verbieten.
Bei der in friedlicher Regierungslosigkeit **) (bis zur Hervorrufung eines Tua
in Kriegsnoth), auf die Vorbereitungen im Unterhalt der Befestigungen (oder
Wegebau), und sonst öffentliche Arbeiten^**), beschränkte Verwaltung'*), mit
gelegentlich richterlichen**) Functionen (Unordnungen durch geheime Vigilance
comity eines Purrah- ") oder Semo-Bundes steuernd) stehen dann (im gegenseitigen
Vertrauen gefestigt), neben der — wie durch Alter '^) (bei gesitteter Auffassung
desselben) naturgemäss im Senate der Geronten (bei Kru, Kirgisen u. s. w.) — so,
(bei eingeleitetem Verkehr) durch Reichthum gegebenem Niveau-Erhöhung (in Drang
Kaya), (sowie der durch Redefertigkeit und sonstige Talente in Vertretimg nach
Aussen), noch die Priester, als Hut gegen die unsichtbare Welt, und dann in
weiterer Combination die Gestaltungen der Priesterkönige'*), bis zur politisch
wieder eingeleiteten Trennung (unter Verbleib archaistischer Ueberlebsel im Rex,
Basileus u. s. w.).
Blutige Gebräuche der Blutrache ^^) mildern sich in den zulässigen Bussen (des
Wehi^eldes gerne) und die Themistes (aus Kronion's Schoss) ordnen sich in der
Gesetzgebung eines Dammathat (Manu's), mit religiöser Weihe und Autorität (bei
Vereinigung'^ der zwei Schwerter), abgeschwächter dann im Conflict mit den
Rechtsbüchem richterlicher Functionen. Die (im rituellen Coelibat) abgeschnittene
Fortpflanzung wird durch geistige Weihen vermittelt, und solche verbleiben, sym-
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boliscb *'), denn auch in den Ceremonien der Inthronisation, wenn nicht im Natar-
band des Tradux schon die Seele uberflieast (wie bei den Ariki).
Bei der Heirath in Oalela iniiss bei dem ersten Besuch des Bräutigams der
Tahomo Babono bezahlt werden, und dann der Kaufpreis der Frau. — Wittweii
und Basen können unter den Alfuren (Halmaheira*s) heirathen (nicht jedoch nähere
Verwandtschaftsgrade). — Auf Halmaheii*a dürfen Heirathen '^) nur zwischen ver-
schiedenen Tofa geschlossen werden.
ünverheirathete , als Je-jaru (weiblich) und Ngang-jaru (mfiimlich), tragen am
Oberarm ein mit weisser Muschel verziertes Band (in Tabello). -7- Die Familie
(Giunongoro oder Gianongoro) heisst (in Loloda) Bangsa (Vansa in Pali und vam^a
im Sanscrit, auf Schilf zurückgehend, wie bei Abstammung der Zulu von Umkulun-
kulu). — Ibu ist der ältere, Nunguru der jüngere Bruder, Troa (Martua) bezeichnet
die Schwiegermutter. — Bei den Alfuren (in Tobaroe) erhält das Kind am Tage
der Geburt seinen Namen von früheren Vorfahren, oder, bei geringen Leuten, nach
den Tagen der Woche (im Malayischen). Dem Kind wird zuerst mit drei Monaten
(wenn der Schädel fest ist) das Haar geschnitten (beim Fest) und später mit Zu-
nahme von Läusen.
Als Anrede Bejahrter, wird Oheim ^o) (Gm oder Oom aus dem Holl) als Pa-
nioeda bezeichnet (in den Molukken). Die Altersklassen graduireu sich überall
klimacterisch , in den Uebergängen oft mit Prüfungen verbunden, mit weiter-
fuhrenden Stufengraden**) von individueller Geltung zur socialen s. N. B. d. E.,
S. 118 u. ff.).
Beim Tode des Vaters erhält der älteste Sohn den Hausrath'*),um darüber zu
beschicken (und auszuleihen), während die Pflanzungen unter die Kinder vertheilt
werden. Die Wittwe kehrt zu ihrer Familie zurück, wenn nicht die Kinder dieser
dafür zahlen, dass die Frau bei ihnen bleibt (auf Halmaheira). — Früher wurde
das Privat-Eigenthum an den Sago-Bäumen durch besondere Zeichen gemerkt, wo-
gegen jetzt (in Sahoe) die ternataische R^erung das Land zuweist, und wenn der
Ausleger eines Sago-Baum's auf das Gebiet eines anderen Besitzer's hinüberwächst,
so nimmt dieser die Zugehörigkeit in Anspruch (worüber der Rechtsstreit im Dham-
mathat bei den Kürbissen). Durch Aufhängen von den Matakau genannten Puppen
wird Eigenthum gekennzeichnet.
Bei der Verheirathung werden (im Wettstreit) Geschenke g^eben, seitens des
Mannes und seitens der Frau (je nach der* üebereinkunft). Wer mit der Frau
entläuft, die Ehe schliesst per raptus, muss Busse zahlen. Sind die Heiraths-
Verpflichtungen erfüllt, so folgen die Kinder dem Vater, wogegen beim Entführen
der Frau das erste Kind der Mutter gehört (als Ersatz) und die späteren ab-
wechseln zwischen Vater und Mutter. Unter Darbringung von Geschenken holt
die Familie des Mannes die Frau nach dem Hause des Mannes ab, mit Kenntniss-
geben an den Häuptling (auf Halmaheira). Der Raub erfolgt, wenn zwischen den
Eltern keine Üebereinkunft in der Heirathsverhandlung herzustellen war.
Wie mit den aus dem Vorwalten exogener Ehen besonders, mehr und mehr
sich bekräftigenden Thatsachen (gegenüber der Patria Potestas) ergiebt sich auch
aus dem Widerspruch primärer Eigenthumsverhältnisse gegen die Res nullius, das
Desideratum einer tabula rasa gleichsam für den inductiven Aufbau'*) in der Eth-
nologie, wenn nicht ihre Theorien dem in der Praxis geschichtlich festgestellten
(überall, wo Collision bevorstehend) von Vornherein zu weichen hätten (bis etwa
in der genetischen Methode das Verständniss der Genesis selbst gefunden).
Jedes Dorf (in Sahoe) besitzt ein Versammlungshaus (Sabua) oder Sasadu, wo
die Verzierungen der Prauwen als Siegeszeichen nach dem Kriege (in Blättern
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a. s'. w.) aufgehängt werden über den (schon vorher dort zur Götterweihe aufge-
hangenen) 6ambusge£ä88en , aus denen Saguweer getrunken wird. — In der Mitte
der alfurischen Kampong (auf Ilalraaheira) findet sich (für gottesdienstliche Ge-
brauche) ein Tempel zum Aufhängen der Siegeszeichen (in Waffen, Verzierungen
von Prauwen u. s. w.). Der dem Feinde abgeschnittene Kopf") wird an einen
Pfiahl gehängt, um bei der Volksversammlung von den Einzelnen zerschnitten und
verstummelt zu werden. — In dem Versammlungshaus (Saluh) werden Feste ge-
feiert (bei Todesfällen, Heirathen u. s. w.).
In Sahoe wird der Laego-Tanz (von Gesängen begleitet) aufgeführt (bei der
Ernte und anderen Festen), sowie der Hassa (Tschikalele oder Kriegstanz). —
Mainlägo heisst ein Tanz, den Frauen und Männer durcheinander auffuhren bei
Musikbegleitung (als Koliling oder Rundtanz). — Die Doppo-doppo werden als
Liebeslieder gesungen. — Beim Hausbau**) werden Feste gefeiert (in Sahoe). —
Allgemeine Feste (bei Todesfällen, Heirathen u. s. w.) werden (in Tabello) in der
offenen Halle (Halla-Halla genannt) gefeiert, nach Bestimmung der Mahimon (Greise
oder Orang tua). — Die Orang Tobaru haben fui* Hochzeiten einen Menschen zu
tödten (mit Abschneiden des Kopfes, der Hände u. s. w.).
Bei Laegu (Staatsfesten) tanzen in Tidore die Ngofabiru genannten Tänzerinnen,
wogegen die Salaia genannten die nächtlichen Tänze ausführen, und im üebrigen
heissen Tänzerinnen im Allgemeinen Rongeng (wie im Jav. und Mal.), die Tänzer
(mannlichen Geschlechts) Tjelale. Zur Musik dienen Fifi (Flöte), Viola (Violine),
Muzik (Trommel),- Bäsi oder poekoel Bäsi (zum Eisengeklingel). — Zum Haar-
scbneiden**) (in Taaraudu) hält man die Haare straff, um mit einem Messer ab-
zuschneiden.
Zum Betel kauen wird verwendet (auf Tidore) Sirih oder Betel (Bidoh in Ter-
nate), Piuang oder Areca (Pareh oder Jana in Ternate), Gambier (von Temate
eingeführt) und Tobacco. — Zuerst wird die Nuss gekaut (mit oder ohne Gambier),
dann kommt Betel und Kalk, zuletzt Tabak hinzu. Der alte und starke Pinang
wird als Pareh, der frische als Jana bezeichnet. — Von dem, wie sonst besonders
aus Metroxplon-Arten (auch Corypha umbraculifera, Caryota maxima u. s. w.) auf
den Molukken mehr aus der Aren-Palme (Arenga sticcharifera) verfertigten Sago,
als Onggok (in Java) werden Gerichte^') bereitet (s. de Clercq), wie Sagoe lempen
oder Sagoe-bakar, Sagoe-asar, Boeboeme, Boeksona, Oeha, Bagea, Sinoli, Totoe-
pola, Papeda oder Lapia u. s. w.
Der Wisa genannte Schurz aus Baumbast (von Bauern Fisa) wird mit stei-
nernen Werkzeugen bearbeitet. — Bobili ist der am linken Arm getragene Muschel-
ring (durch Drehen von einem Bambus verfertigt). Am Arm wird der Goloni
genannte Flechtring getragen, am Knöchel der Ring Kallu-bahasn (schwarzer Farbe)
aus der Akker-backer genannten Koralle verfertigt (medicinischer Kraft). — Die
in Tidore (am besten im Kampong Toloah verfertigten Parang heissen Pädah, so-
wie Tjitje (Messer oder Piso).
Die Prauwen in Ternate unterscheiden sich als Prauw Tschakelang (für den
grossen Fisch Tchakelang), Funai (kleine Fische in Netze zu fangen), Pakatä
(zur Fischerei*®) an der Küste); Simbasema Semasema (zum Umherfahren), Ronega
(Gunai) oder Roreche (für Reisen), Paduakan (zum Handel), Cora-Cora oder (in
Tid#re) Juanga (zum Krieg). Die Prauw (Oti) Maheira (in Temate) heisst Ma-
jore (in Tidore), aus einem Stück (wie Prauw Fonoi aus grossen Planken). Für
kleine Fischerei dient die Delamohti genannte Oti (Prauw) in Tidore.
Die mit Nägel zusammengezimmerten Prauwen (in Temate) heissen Korehä
oder Papang, wogegen die aus einem Stück gefertigten (weil die älteren) Prauw-
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mahera (mahera oder Mutter) genannt werden. Kleine Prauwen**) heissen Ma-
hera (Oti-mahera) in Ternate und (in Tidore) Majore (Oti-majora) oder Oti-Prauw.
Die Musikinstrumente Ära babu (Violine) mit Bogen (Luilui) und Tataboang
(Bambusklapper) werden in Tidore luid Ternate beim Tanz gespielt. Das Rabana
genannte Trommelbecken wird bei Tänzen auf Ternate geschlagen.
Die ßuka (in Tidore) oder Sahula (in Ternate) genannten Holzkästchen (der
Schiffer) mit Abtheilungen für die Ingredienzien des Betelkaueos, Tabak u. s. w.,
werden beim Verfertigen nach der Zahl der Fächer bezahlt. In den Goni genannten
Beteltaschen (mit Tohi oder Inhalt) wird der Dofahei (Fetisch) getragen (der Wong).
~ Die Häuser*®) in Tahello sind achteckig (wie Tempel in Humboldt Bay).
Schilde**) finden sich in der Parirform. Neben Bogen und Pfeil gebrauchen
die Alfuren. (in Taaraudu) das Dulupu (Dolufu) genannte Blasrohr, die Klewangs
werden in Ternate gefertigt. Für die Jagd auf wilde Schweine ist eine Lanze ge-
bräuchlich. Die Schmiede von Ternate bereisen die Eampong der Alfuren in Hal-
maheira, um Aufträge auszufahren (und sonstige Künstler, meist aus Ternate). —
Aus dem Holz Sunnibya wird eine Flüssigkeit bereitet, um die rothen Figuren
auf den Baiunbastzeugen mit Pinsel aus Cocosfasem aufzuzeichnen. — Aus dem
Kayu-molu genanntem Holz werden schwarze Armringe gefertigt (in Sahoe). Da»
Zabnfeilen (Roko) geschieht mit einem Stein (Mari-nu-ngifi) an den oberen Vorder-
zähnen. Zmn Feilen der Zähne (der Schönheit wegen) werden die auf einem Stadt
Holz beissenden Oberzähne in der Mitte quer eingefeilt, so dass sie ndt dem unteren
Ende hervorstehen. Die Salaia genannten Körbe dienen in Ternate nicht nur,
um Sachen hineinzulegen, sondern auch darauf aufzustapeln. Tabak wird in dem
Suwala genannten Faltenkorb getragen, in "dem Lopolopo genannten Deckelkorb
der Penang u. s. w. (in Sahoe).
Die Spindel zum Netzestricken (in Sahoe) heisst Fufiilikunai (in Ternate. —
In Sahoe wird das Feuer**) durch Reiben zweier Bambus erzeugt, oder durch
Schlagen eines Bambus mit Porcellanscherben oder mit einem Stein. — In Ternate
(und unter den Alfuren Halmaheira's) wird das Budi genannte Spiel gespielt, indem
an einem doppelt gekrümmten Stock von den zwei, dort aufgehängten, Kugeln (oder
Früchten) die eine durch die Verschlingungen des in der Mitte befestigten Fadens
nach der anderen Seite gebracht werden muss.
Der Sago'") wird mit dem Ngong-alo genannten Hohlhammer (aus Bamboo)
geschlagen und dann auf dem Doro-maso genannten Mattensieb durchgeknetet, um
(nach Abfliessen des Wassers) in Blätter verpackt zu werden. — Auf Manowollo
und Salwatty darf kein Reis gepflanzt werden, da das ein Monopol für Goram ist
So lange der Reis noch nicht geerntet ist, darf Niemand das Feld betreten,
indem dies Bo-boscho (pomali) sein würde, und deshalb als verboten gilt (auf
Halmaheira), wie auch in Mexico, um Störung der Vegetationsgenien zu vermeiden,
Ruhe gehalten werden musste und der Maori nicht an der Vorderseite seines im
Aufwachsen begriffenen Taro-Feldes vorbeigehen darf. — Wenn der Reis spriesst,
sowie ebenso bei der Ernte**) werden Feste gefeiert (in Sahoe).
Die Gewürznelken werden unter Besteigen des Baumes mit den Händen ge-
pflückt und in Körben gesammelt. Auf den herausstehenden Zweigen knippt mau
die Trauben mit einem gespaltenen Bambus ab und lässt sie herabfallen. Die
Nelken werden dann einzeln hervorgenommen und in der Sonne getrocknet Von
einem Baum kann im Jahre dreimal geemtet werden. — Achat (Sonntag), Sinen,
Salassar, Rabo, Chamish, Jumaat, Sapatu bilden die Namen der Wochentage bei
den Alfuren (mohamedanisch). — Für die Ernte der Nüsse wird ein Areca-Baum
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daneben gepflanzt (in San Christoval); iorsqu'ii a atteint la hauteur des premieres
branehes du Nari, il sert comme d'ecbelle pour j monter (s. Verguet).
Der Sädwest-Wind dauei't bis September, dann tritt ein Monat Pause ein und
im November folgt der Nordostwind bis Mai (in Ternate^. Während der Dauer
des Nordostwindes föUt der Regen reichlicher. Bei dem Uebergang der Monsune
(im Mai), wenn der südliche Wind durchkommt, und im November (mit dem nörd-
lichen Wind) ist der Regen reichlicher. — Der Ende November beginnende
Regen-Monsun dauert bis zum Wechsel im März, der Westmonsun (der Javaner)/
obwohl auch in Halmaheira fühlbar, „verliest veel van zijne kracht en door de
hooge bergen von CJelebes en door de ligging van Halmaheira om en bij den eve-
naar^ (Campen).
Der Rhinoceros -Vogel (Kanko in Ternate) heisst (im Malayischen) Burung
Fahon (Jahresvogel), weil in seinem Schnabel Einschnitte zeigend nach der Zahl
der Jahre. — Der Paradies- Vogel (Burung-mati im Mal.) heisst Sohff Kuradschi,
weil den Kopfbusch (Sohff) des Königs liefernd (in Ternate).
Die wilden Zerrüttungen, mit welchen, in Folge des kostbarst seltenen und
deshalb allgemein beneidet sowohl, wie umstrittenen Geschenkes der Gewürze, die
Gewürz-Inseln in ihrer Geschichte geschlagen worden sind, haben schliesslich zum
fast gänzlichen Verschwinden der Nelke auf Tidore gefuhrt, wo sie gewisser-
massen nur heimlich noch (in Scheu des Erinnerungsgespenstes früherer Ausrottungs-
gebote oder schwer drückender Abgaben) im Kampong Gnossi gepflegt wird und
auch auf Ternate sind sie erst neuerdings wieder in Gärten angepflanzt (zusammen
mit Vanille, Zimmt, Betel, Areka, Cacao, auch Mangosteen u. s. w.), während für
die Muscatnüsse die Banda-Gruppe reservirt wurde. Die Verpflanzung des Nelken-
baums aus seiner Heimath auf Ternate (und auf Makyan) nach Hita auf Ambon
fand heimlich statt, indem aus Makyan junge Sprösslinge dorthin gebracht wurden
(im XVI. Jahrb.), als Poa Lawan oder Poa Halawa (Goldfrucht).
Im Chinesischen kommt Tjingkeh (Gomodi in Tidore) vor für Nelken, von
Tjiiig (Nagel) und Hio (wohlriechend), also Würznägelein (Clou de Girofle), und
Kazwini lässt die Gewürze von Bertajil (bei Java) kommen (im stummen Handel
erworben). — Schon im Aegypten der Pharaonen wird aus Pounals Gewürz Kami
eingeführt (symbolisch dargestellt), und in Alexandrien finden sich zu Marc AorePs
Zeit Nelken und Muskat unter den Listen im Digest des Zollhauses aufgeführt (und
dann unter Commodus). Bei Plinius findet sich das Garyophyllon erwähnt, und früher
beiPlautus (die Muscatnüsse). — Dann mit Antonio de Abreu (in Ambon), Francesco
Seiran's Schiffbruch, Sebastian del Cano in Tidore, Britto's Gefangenschaft u. s. w.,
treten die Molukken hervor, als Archipelago de St. Lazaro der Portugiesen (in Ter-
nate), denen (seit Magelhan's Erdumsegelung) die Spanier als Rivalen gegenüber stehen
auf Tidore (in blutigen Fehden, von denen noch jetzt die Trümmer ihrer Festungs-
burgen zeugen), und darauf folgten bald, seit Van Warwigth (1597), die Holländer,
sowie als ihre — bis zum Massacre (in Amboyna, 1623) gehassten — Concurrenten,
die Engländer, welche ihre erste Gewürzladung für 3000 pCt. über den Einkaufspreis
verkauften. — Im XVII. Jahrhundert producirten die Molukken 750 Baharra (von
600 Pfd.) an Nelken, und in günstigen Jahren das Fünffache, für 50 Thaler, das Pfund
mit 4 Stüver zum Einkaufspreis (während für 1 0. verkauft). Für Banda stehen
704 000 Pfd. Nüsse und 176 000 Pfd. Folien verzeichnet (1700). — Von 1759—1768
worden 10109 Pfd. Foüen und 100 624 Pfd. Nüsse, sowie 149 432 Pfd. Nelken
verkauft, mit einem Profit von 9 172 172 fl, (in Holland). — Nach Abschluss des
holländischen Vertrags für das Monopol der Molukken (1613), folgte der Aufstand
in Banda (1615), und (1620) seine Erneuerung (der zu Vernichtung^massregeln
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führte). J^ach dem durch Vlaming zwischen Mandarsjah (König von Ternate) und
Reimerrson in Batavia geschlossenen AT ertrage (1652) wurden alle Nelkenbaume
ausgerottet, ausser auf Ambon (und dann setzten die Hongifahrten ein).
Im Gegensatz von Java (mit Sumatra und Borneo) oder Jawa, heissen die
Molukken Jawa-Jawaka (im Diminutiv) oder Kletn-Jawa (bei den Bugis). Die
Insel Ambon heisst Jaba auf Ternate), und Hawaiki (als das ^kleine" oder iti)
klingt weiter durch die Sudsee, bis Hawai (dann Savai, Avai u. s. w.) oder als (in
Nukahiva bereits mythischer) Ausgangspunkt der Wanderungen bei Maori (und
sonst). — Ontong-Java oder Luiniuwa ist von Polynesier bewohnt, wie (nach
Schuten) Palowi (der Salomon). Sumatra heisst (auf catalanischer Karte) Java
(oder Jana); Joejawi, grieksch (im Mal.). Die im Archipel gebaute Gerstenart
(Panicum italicum) oder Jana heisst Futo (in Ternate). Die Jonier des (semiti-
schen) Javan entsprechen (s. Brugsch) den üinn oder Waiani (in Aegypten).
Von Ternate kam der heilige Pitikat oder Peter Kaart (s. Haie) nach Tobi
(Lord North 's Island), um die Vere-jeri genannten Tempel zu bauen. Die Ankunft
javanischer Händler in Ternate findet sich 1304 p. d. erwähnt (in den Annalen).
Auf den Salomon, wo das (malayische) Betelkauen durchweg (bis Wanikoro)
verbreitet ist, berührt sich die Zubereitung des Palmwein's (wie im indischen Archi-
pelago) mit der (oceanischen) Kawa oder (in Fiji) Yaguona (auf den südlichen
Inseln), — Die von den Dayak (und dem Reflex in Assam), Ceram mit den übrigen
Inseln durch Tenimber oder Timor-laut und Timor überziehende Kopfjägerei, setzt
sich durch die Salomongruppe fort, und auf Wanikoro (der Königin Ch.) findet sich
ein Haus zum Niederlegen der geschmückten Feindesschädel (im Dorf Indengi). Auf
Baladea wurde der Schädel verstorbener Verwandten bei Krankheit geopfert und
auf Nanomea (s. Gräffe) salbte man die als Reliquien verehrten SchädeL
Zwischen den (in Beziehung zu den Salomon) melanesischen , aber (wie schon
die Entlehnungen der Worte Tabu und Ariki zeigen) polynesisch gemischten Kö-
nigin-Charlotte-Inseln (mit den im Handelsverkehr betriebsamen Bewohnern Wani-
koro*s) und zwischen den Viti (nach Tonga und Samoa führend), liegen (neben
Rotuma) die (melanesisch gemischt) polynesischen Gruppen Tnkopia (sprachlich
mit Tonga und Samoa verwandt), wo an der Spitze der vier Ariki (Häuptlinge)
der Ariki-tapu (als Heiliger) stand, sowie die, neben polynesisch Langhaarige,
auch Krauswollige (zu Quiro's Zeit) enthaltende Gruppe Taumako oder Turoako
(Duff oder Dexter), von wo aus das westliche Land der Pfeilschützen in Puro
oder (in den Salomon) Bauro'^) mit polynesischem Tapu (und unter den melanischen
Sprachen polynesische Verwandtschaft der Dialecte, wie auch auf Gela), besucht
wurde (zur Vermittlung für Polotu und Herkunft des Tui-tonga auf Tonga-tabu).
Dort (auf St. Christoval oder Bauro) hatte Mendana (dem seines Steuermann's Quiros
Entdeckungen folgten) eine Niederlassung zu gründen beabsichtigt, und als Pura (der
in Ruk landend, die Fruchtgeschenke verbreitet) wurden die Weissen bezeichnet (in
Birara). Wie die glänzend neue Erscheinung des macedonischen Erobererkonigs
noch lange die Mythologien Indien's durchschimmerte, und in den Iskandersagen
(durch das Gewaltigere des jüngeren Eindruckes die älteren verdeckend), Malayesien
überschwemmt, so — an Erinnerung bestimmter Localität geknüpft (wie die an
byzantinischen Asgard's Pracht im fern öden Island) — , mochte der weiterhin in
Oceanien forthallende Name (javanischen) Havai-iki's, in der Nähe der ersten der
europäischen Entdeckungsstationen, von einem Bolotu übertönt werden, und sich
auch an späterem Untergang derselben Wandersagen knüpfen, wie die der Franken
an (für sie mythisches) Troja.
Wie in den Kriegszügen der Damila (nach ceylonischer Geschichte) spielen
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tamuiische Beziehungen (ausser den dai'in eiiigehörigen Inschriften auf Sumatra) auch
sonst durch den Archipel, und wenn darüber hinaus in Oceanien würde sich von
den Chamorro in den Mariannen (bei Pigafetta) die adlige Bezeichnung der Tamol
(Tamon) oder Tamor aufWolie (der Karolinen) der Standesverschiebung der Tha-
muri, als Gemeine (auf Rotuma), gegenüberstellen, mit fernen Anklängen.
Die mit Figuren angeschnitzten Ahnenhäuser Ohinemutu's (der Maori) ent-
sprechen denen Bauro's, wo die (gleich den Aitu oder Götter Rotuma's im be-
sonderen Lande) abgeschlossene Klasse der Ataro genannte Götter, als Adels-Seelen
sich dem (tonganischen) Hofstaat Hikuleo's bieten, zu dem, wie zu den Aitu (Ro-
tuma's) Tanaroa, dort Tangaroa gehörte (Tonga auffischend). — .Bei Rotuma's
isohrter Lage machte sich unter Zunahme der Bevölkerung oftmals (wie nach
Vannalevu) Aussendung von Colonien erforderlich, die dann (gleich dem Brauch in
den Marquesas) nach Befragen der Götter geschah, und (die gewaltsamere Alterna-
tive Tucopia's**) vermeidend, wie einst auch in Island's hartem Winter dort vor-
geschlagen), erstreckten sich (zu Cook's Zeit) Rotuma's weite Seefahrten nicht nur
nach Tonga, wo der Hohepriester von Maofanga Tribut aus Rotuma erhielt (1820),
sondern auch bis Tahiti, und in Oaitupu oder Vaitupu wurde (s. Dillon) für Mu-
scheln gehandelt.
Ebenso waren die Bewohner Tucopia's (wo die Häuptlinge kraft einwohnenden
Tapu's herrschten) auf ihren durch die Sterne geleiteten Seefahrten thätig, nach
Annta und Fataka sowohl, wie nach dem Queen-Charlotte Archipel, zum Handel;
und für den Handel treffen die Bewohner von Malanta mit denen Neugeorgien's in
Pawuhu zusammen. Von Ysabel wurden Seezüge unternommen (s. Surville) bis in
das Jjand der zum Gürtel herab nackten Weissen (mit goldenem Ohrschmuck).
Der Austritt aus den Molukken'^) oder Java-Javaka (directer nach Mikro-
nesien führend), correspondirt mit einem seitlichen Abläufer nach Ontong-Java po-
lynesischer Bevölkerung, wie (bei Schonten) Palowi und bis Ysabel, sowie Ulaua
(in den Salomon-Archipel hinein). — Im Einschluss der mit der Südküste von
Boro und Ceram begrenzten Zusammengehörigkeit der Monsune, beginnt, von den
Tenimber aus, die Bewegung, welche in der mit Gap Büro (in der Landschaft
Kapia) veränderten Landesbeschaffenheiten Neu-Guinea's sich weiterhin dann in der
polynesischen E^cheinung der Motu und ihrer Verwandten bethätigt, über die Po-
Ijnesier der Rennell-Gruppe (in den Inseln Mongiki und Mongava) fortführend,
an poljnesisch gefärbtem Wanikoro vorüber, durch Tucopia und Taumako nach
Rotuma bis Samoa und Tonga, wohin die SoUma (der Salomon) genannte Kriegs-
zug's-Böte jene Einwanderer gebracht, denen die (dort geknechteten und von den,
als beilig beschnitzten, Gemeindehäusern ausgeschlossenen) Frauen in der freieren
Haltung Oceanien's (bis Hawai) entgegentraten (wie auch auf Fiji die Tättowirung
für die Geschlechter wechselte).
Zu Quiro's Zeit war Tukopia von Schwarzen bewohnt, wogegen auf Sikayana
(gleichsprachig mit Lord Howe oder Liuniuwa, als Ontong-Java) sich Polyuesier*")
fanden, und von hier streichen dann die Linien nach Tokelau") sowohl (auf mi-
kronesischem Grenzgebiet), vne über Rotuma nach Samoa (und weiter).
Neben dem ceremoniellen Auferlegen (kraft eines Tabu^®), wie in Polynesien)
Hegt im (malayischen) Pomali zunächst der Brauch unter der Herrschaft der Mode,
der zu gehorchen ist, um correct zu bleiben, und nicht extravagant ^praeter civiun
morem" (bei Terenz). Legi morique parendnm est (s. Cicero). Usus tyrannus. In
den Mogul (auf den Palau) tritt dann die sittliche Färbung hinzu (aus den Be-
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Ziehungen za den Kalit), und die eJ'ktißoLici ntpi ro beiov lässt es an Vermannig-
faltigung minutiösen Details nicht fehlen. — Mit Dieba bezeichnet sich Verbotenes
(in Bakele). Toute conception, qui porte atteinte au caractere sans limites d^ Allah
est shirk (s. Goldziher). — Dazu dann das heilig Unverletzbare sacramentaler Mahle
und die mittelalterliche Sorge ober die üeberbleibsel geweihter Hostien*'), die in
Gallien den Schulkindern zum Naschen gegeben wurden. Ubi res divina facta erit,
statim ibidem consumito (servus Tel liber) beim „Votum pro bubus" (s. Cato), und
die Aruer stopfen bei ihren Leichenmahlen auch den Mund desjenigen toII, der za
suchen geht „un grand peut-ötre** (bei Rabelais).
In Timor belegen die Landbeschwörer mit dem (Nuniho oder) Leo, als Pomali
oder (auf Halmaheira) Vossono (im Tabu). Das Sassie genannte Verbot gegen
Früchtepflucken, Ifisst der Häuptling, wenn nöthig, unter dem Geblase der Kewan
(Buchwächter) auferlegen (auf den Uliasser). In Rotti wird das Luly (als Pomali
oder Posso) erklärt (von den Maowio). Piri (Pantang) entspricht bei den Dayak
dem Pomali (wie für verbotenes Hundefleisch). Die Manesonggo opfern im Song-
gonitoe oder Pomali -Haus (auf Rotti). Durch Matakan wird ein Gegenstand
unberuhrbar**) (auf Ambon), auch an Pruchtbänme gebunden (wie Strohfetische in
Africa). In Salwatty wird Pomali (tabu) als Forfiöll bezeichnet
Nach dem Pomali oder Fosso ist es nicht erlaubt**), die Frau eines Fremden
zu berühren (in Ternate). Grewisse Speisen, als krank machend, werden von den
Guru nach dem Pomali oder Fosso verboten.
Fossuk (Fosso) entspricht in den Molukken (auf Ternate) dem (malayischen)
Pomali oder Gararang (auf Solor), dann Porik oder Pali (bei Dayak), Posun (in
der Minehasa), Roeboe (bei Battak), Piri (in Pantang), Nunihs oder Leo (auf Timor),
Luly (auf Letti), Poto (in Boeroe), Kassipali (in Makassar), Bobos Bobosso (in
Halmaheira) u. s. w. — Vossono bezeichnet (in Sahoe) das Verbot des Pomali (oder
Tabu**), und die dem Vossono unterworfenen Plätze sind theils von Altersher so
bestimmt, theils werden sie (weil Krankheit oder sonst Unglück bringend) durch
alte Leute (aus ihrer in Erfahrung gewonnenen Klugheit) angedeutet. Auf Grab-
steinen ge^anmielter Thau macht bei Waschen klug, bis zum Errathen von Ge-
danken (in Posen). — Um einen Dieb zum Zurückbringen zu veranlassen, wird
ein Matakou (ein aus Topf, Figur u. s. w. hergestellter Zauber) hinter dem Haus
begraben, und dann wird dem, auf den es gemünzt ist, der Bauch anschwellen.
Wenn das Geschrei des Wauau genannten Vogels in der Nähe des Dorfes gehört
wird, bedeutet es Unglück.
Nach dem Verbot des Pomali enthält sich der Alfure (auf Halmaheira) der
Fleischspeisen von Schweinen, oder von Hirschen, auch von Fischarten u. s. w.,
während andere Vorschriften wieder das Vorübergehen an bestimmten Plätzen ver-
bieten u. dgl. m. (in der launenhaften Mannigfaltigkeit der Mokisso's in Loango s.
Bes. i. S. S., S. 253). Der Häuptling (in den Marquesas) hatte ^the river tuboeed
up to its source" (s. Fanning). Wie Caerimonia von carere (bei M. Gabinus), war
religiosum von relinquere (zurückbleiben, meiden) abgeleitet, und in der Bedeutung
von einem Gegenstande gesagt, der gewissermassen wegen seiner Heiligkeit sich
von uns entfernt und abgelegen befindet (s. Weiss). Durch koe wird auf Kayeli
die Annäherung eines Gegenstandes verboten. Durch das Pomali werden Gegen-
stände Sassie (unnahbar) gemacht (auf Ambon).
Unter den Noa (bei den Maori) standen die tabuirten Dinge reservirt (gleich
dem Wahi-Tapu mit seinem, nur dem Ariki nicht, verbotenen Eiugang) und quid-
quid destinatum est düs, sacrum vocatur (s. Trebutius) bei ^res sacrae bona deo-
rum**, als mea hotua (der Atua) neben mea mama (in Tonga).
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In primitiven Glesellschaftszast&nden wird das aus der Praxis (weil im Denken
stereotyp, damit zur Norm geworden) Verbotene ein Gebotenes, dessen Bruch ^*)
(bei Consolidarität der Interessen in religiös gebundener Gemeinsamkeit) zum Ver-
brechen sich gestaltet mit dem, den Fluch involvirenden , Character des Heiligen
(als sacer).
Das im Gebot Verbotene schützt sich durch drohende Strafen eines unheimlich
im Dunkel (dem Auge nicht kl&rbarer) Gefühlsregungen umwaltenden Damonen-
Reich's, in priesterlichen Warnungen zunächst, und bald mit Festigung fürstlicher
Macht, durch das Richtschwert verschärft, wenn im Bunde beiderseits verstän-
digter Interessen, Paje und Cazike zusammengehen (auf den Vorstadien des Priester-
königthums).
So lassen sich die Fetische in Afrika zum Polizeidienst verwenden, wie die
Embleme des Matakaa^^) im indischen Archipelagos, und in Polynesien herrscht
dann der Ariki kraft seines Tabu, das, wenn mit dem Eintritt socialen Verstandes-
alters verständig gefasst, auch der Gesammtheit wohlthätig zu Gute kommt, um
durch richtiger Zeit getroffene Massregeln der Bevölkerung ihren Unterhalt zu
sichern (und Störungen inneren Friedens vorzubeugen).
Der vernünftige Kern wird dann beim historischen Fortwachsen des Stammes
IQ legal ausdauernden Vorschriften erhärten, und auch für den Rest bleibt der
Volkssinn für die Antwort nicht verlegen. ^Was Allmann sagt ist wahr".
In Saparoea darf die Schwangere nicht im Gehen essen, sonst wird das Kind
gierig. In Brandenburg darf die Schwangere nur essen, wozu sie Lust verspürt,
sonst widerstehen die Speisen dem Kinde, und wenn beim Erschrecken (durch eine
Maus) in's Gesicht gegriffen ist, mnss sie, die Arme hinterwärts bewegend, sprechen :
^weggesagt^, sonst bekommt das Kind sein Muttermaal (in Thüringen). — Der
Alfure in Ruru darf das Meer nicht sehen, sonst folgt Krankheit, und der König
von Quinsembo den zum Strande führenden Pfad nicht betreten, sonst geht^s ihm
gleichfalls schlecht, — und damit Anderen auch, weil für das Wohlsein des gesammten
Unterthanenzustandes consolid arisch haftbar. Und die Folgen solcher Versehen mögen
selbst die B^^enzimg des Irdischen überschreiten. Thüren dürfen nicht zugeschlagen
werden, weil man sonst Seelen einklemmt (in Westfalen) und wer am Sonntag
sdmitselt, schneidet dem lieben Gott in den Finger (in Schlesien). Doch giebt es
auch Hülfen bei solchem Unglück, denn wer nach dem Himmel mit dem Finger
gewiesen, muss rasch hineinbeissen, dann bleibt keins der ^Engelchen^ todtgestochen
(in der Wetterau), und wer, weil er die Gabel fallen gelassen, nicht weiter essen
darf (in Lauenburg), mag sie dennoch wieder aufheben (wenn er Lust hat).
Aus dem Brauch (geheiligter Adat^s) entnehmen sich die Baumaterialien für
das legale*^) Gerüst, denn: „wo gewonheit ist, da ist recht** (schwäb.), und unter
den Vorbereitungen eines „Edictum perpetuum** erbt es sich fort. „Also ists an
uns kommen, so weisen wirs wieder von uns^ (in den Rechtssprüchen).
Wie die Pelasger in ihren maritimen Beziehungen in die selbst (malayenartig)
zusammengeflossenen Leleger übergehen, so erscheinen sie als Aeoler, die früher
Pelasger genannt wurden, auf den Aeoliae insulae, als tyrrhenische Inseln, wohin
Liparos, Sohn des Königs Auson aus Italien geflüchtet, und Aeolus (von Poseidon
mit Arne gezeugt) Lipara erbaut (bei Diod.). Die 'A%aioi (AiftoXoeou iftvou;) ver-
trieben die Jonier (javanischer Weiterweisungen) aus dem Peloponnes, dessen Be-
wohner (nach Strabo) Achaeer hiessen (mit ^Apyog Ay^oukov), und vor dem Namen
der Hellenen (seit dorischer Wanderung) findet sich, neben dem der Danaer oder
Argiver (bei Homer), der der Achäer (KoOpoi A^atu/v), mit Graikoi (und Seilen)
am alten Orakelsitz ^^) (Dodona's).
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— .i- *
Kam eine nach den Altersklassen (der Banden) geordnete Horde zar Sess-
haftigkeit, so konnte, bei der Landvertheilung nach jenen, der Name an den Lo-
calitäten^^) haften bleiben, wie bei den Aegikoreen (als Jünglinge), Argadeis (als
Jung-Männer), Hopliten (als Vollmänner) und Geleonten (als Greise) in Attika,
wobei sich dann die Geschlechtsverbände ausserdem hindurchzogen (wie indianische
Totem), und weisen die anderen Namen zum Theil auf die Stamm- oder Klassen-
götter (Dias, Athenais, Poseidonis, Hephästias), zum Theil auf fingirte Ahnen
(Kekropis, Autochthon) oder Niederlassungen (Aktaa, Paralia) hin (bei topischer
Fixirnng.
Ist ein Theil des Mondes durch einen Ring verdeckt, so schmückt man den
Halla-Halla genannten Dorftempel, wo junge Mädchen weinen und klagen, nm Mit-
leid bittend, dass der Mond nicht sterbe, während die Umstehenden fröhlich
lachen und scherzen. Nach derjenigen Seite, wo der Mond verdeckt ist (der Nag»
also sitzt, um ihn zu fressen), vermeidet der Tabelloreze beim Ausgang die Richtung
seine« Weges zn nehmen, weil sonst ein Unglück passirt. Wenn (in Polynesien)
Tangaroa den Mond frisst, giebt man ihm soviel zu essen, bis er sich erbrechen
muss und dann mit dem Uebrigen auch jenen wieder von sich giebt. — Naga-non
(die Schlange verschlingt) heisst die Mondfinsterniss (auf Patani). In Batjian wird
die Mondfinsterniss bezeichnet mit Naga-niamalo-ngara (die Schlange hat den Mond
aufgefressen) bis zum Simunang (ausbrechen im Vomitus).
Die Figur ^^) im Monde heisst Mitmuttum, als Scheinbild (Ihbarat) Allah's (in
Patani). Nach den Tobarezen zeigte die Figur im Monde (Mädeh) das Bild eines
Waringin-Baum's (Hutamoi). Der Vollmond heisst Parnama (in Temate) und
der Neumond Ära magiau oder der junge (magiau) Mond (ara). Ngara- walin
(neuangefangener Mond) heisst (auf Batjian) der Neumond (indem der Mond nen
ausgewechselt ist).
Da bei Naga-dassi (Mondfinsternis«) der Mond vom Naga gefressen wird, sucht
man diesen durch Gelärm zum Wiederausspucken zu veranlassen (in Galela). —
Die Mondfinsterniss**) heisst „Naga-niamaro" (die Schlange frisst den Mond), bis
zum Tadus (Wieder-Erscheinen).
Ursprünglich waren Sonne *^) und Mond von gleichem Licht, da indess so die
Nacht fehlte, fegte der Engel Gabriel (mit Allah*s Zustimmung) schwarze Farbe
über das Gesicht des Monde's (auf Tidore). Wie bei den Quiches, erscheinen in
Polynesien die Himmelskörper, als spätere Schöpfungen, mit Vorangange der Nacht
oder Po, obwohl auch dann wieder allerlei nachträgliche Modificationen , wie anf
den Marquesas. Sternschnuppen heissen Ngonfon oder der aus dem Bogen abge-
schossene Stern (in Patani). Der Morgenstern heisst (in Patani) Lisäwih oder (ma-
layisch) Tanda mosiang (der Zahn des Tages). In Tabelle heisst das Sieben-
gestirn**) Pariama oder Pariaman (zur Jahresrechnung).
Der Vogel Leo, Feuer**) bringend, verbrannte seine Flügel (auf Tab inat« oder
Temate), und so kennen den Feuer bringenden Vogel die Marquesas sowohl (m
Mahuike), wie die Hawaier.
Das Erdbeben (Ohm) kommt von dem Schütteln des Geistes, um zu «eigen,
dass er noch da ist (bei den Alfuren von Tabaroe in Halmaheira). — Brdbeben
rühren her von der schüttelnden Bewegung des die Erde tragenden Gethier's, und
unter allerlei Gerassel schlägt man auf die Tifa, um ein Zeichen zu geben, dass
noch da und nicht schlafend. Indess darf kein Wort dabei gesprochen werden,
weil man sonst stumm werden würde (in Tabello). — In Pantani heisst Erdbeben
Swwih (Unglück bedeutend). — Die Erde ruht auf den Hörnern eines Riesen-
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ochsen, dem von Allah für jeden Tag zu seiner Nahrung eine bestimmte Zahl von
Fischen angewiesen ist. Findet sich nun manchmal dazwischen der Ihkan (syau)
Gnun genannte Fisch, der dem Ochsen in die Ohren kitzelt, so fängt dieser an,
sich zu schüttehi, und dann entstehen Erdbeben (auf Ternate).
Wenn Oohsu (Erdbeben) durch den Naga verursacht wird, sucht mau ihn
durch Geschrei zum Aufhören zu bewegen (in Galela), — Die Naga genannte
Teufel sschlange (die eens in het jaar door det dal tusschen den Tarakan en den
Goenong itji naar zee gat) verursacht Erdbeben, sowie Sonnen- und Mondfinster-
nisse (in Galela). — Amsä ihenne (wir sind noch hier) wird (beim Erdbeben**))
gerufen (in Deli).
Der Regenbogen heisst Rantub, indem sich nach starkem Wind und Regen
das Gewand Setan's (des Teufel's) zeigt (auf Patani). Nord heisst Korämih, Ost
Sinai, West Pohtt, Sud Mudlah. — In Ternate heisst der Regenbogen Mega (Awan
mega) und sagt man beim Erscheinen: Ihkan mau moerah (die Fische werden
billig sein), weil es dann viele Fische giebt, Njau saweh moerah.
Goentoer (Bidji Goentoer) sind die Donnersteine (Gigi Gcfentoer oder Batoe-
Goentoer), als männliche und weibliche unterschieden, in der durchgängig allge-
meinen, von Cejten bis Birmanen und Japaner für die Steinwerkzeuge vorkommen-
den Bedeutung, auch für Zähne des Donners, im Blitze fletschend {und bei Ge-
witter*«) fallend).
Wenn sich in Japan sowohl, wie in Birma oder Europa prähistorische Stein-
beile als Blitzsteine bezeichnet finden, wenn man von dem im Heiligen geküssten
Foss einen letzten Eindruck zurückgelassen wünscht, wie von Buddha und anderen
Propheten der alten *^, so auch von denen der neuen Welt (bei Sume, Nemtere-
qetaba u. s. w.), wenn die Couvade ihre wunderlichen und doch (beim Eingehen in
den Gedankengang) logisch natürlich erklärbare Geschlechts Wandlung aus allen
Continenten erzählt, aus Guinea, Orinoco, Yunan u. s. w., wie einst bei Diodor und
Strabo, wenn in Isis, der Alten, als gehörnt, die Entstehung sich wiederholt (s.
Diod.), wie die des Mondes (bei Hottentotten, Eskimo u s. w.), wenn die Sonne
am Seil geleitet wird, in Polynesien und Dithmarschen, in der Schlinge gefangen
bei Maori und Odjibway, die Abgeschiedenen nach Westen begleitet in Mangaia
und sonst Oceanien, als Ra oder La, wie Ra aus der Pharaonen-Zeit, wenn so in
hundert- und tausendfachen Fällen aus der Erde entlegensten Theilen aller, aus
dem Periodenlauf der Zeiten gleichartige Gedankenelemente in festgegossenen
Formen sich stereotyp reproduciren, so dürfte es wohl der Mühe lohnen, dem
Studium**) näher zu treten mit den der psychologischen Induction aus den ethno-
logischen Materialien gelieferten Hülfsmitteln.
Auch wird gar bald die practische Nutzungsfähigkeit sich fühlbar machen, bei
den rechtlichen Institutionen sowohl für die Darlegung ihrer natumothwendigen
Anfilnge, sowie bei jenen mit der Uebermacht eines unbekannten Jenseits den Erd-
geborenen beherrschenden, zum Guten oder zum Bösen.
Für das Letztere leider allzu oft, und auch hier aus zwingenden Gründen
zum Theil.
Die mit dem inhärirenden Zerfall (wie in den Wahrsprüchen der Aryasatr
ausgedruckt) dem Leiden unterliegende Menschennatur wird für das ringsum ge-
spurte Feindliche, im subjectiven Denken, sich selbst zum Mittelpunkt machen, wo-
hin die Angriffe gerichtet sind, durch die Endoxe, die man nach Rothwassergabe
in Afrika zerstückelt, durch die nach der Tortur verbrannten Hexen in Europa
(bis vor 200 Jahren noch, oder im Volke oft heute selbst), oder durch Teufels-
Bastian, Archlpelago. 1. 6
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damone andereD Namens (doch stets gleicher Art) überall und immer, aus jedem
Ort, aus jeder Zeit.
So auch in gleicher Weise die Helfer, die Aerzte als Sauger ^^), von den Polar-
ländern nördlicher Hemisphäre zu den Australiern der. südlichen , die Aussender
des Gan (oder Einfanger) im Hexenschuss •*) (oder Pariren desselben), mit all' den
Kreuzungen weisser und schwarzer Magie, wie bei den Schwarzen zwischen Obeah
und Vodoux z. B. Das Schwarze verliert sich im Dunkel, und dunkelnde Nacht in
den ^Nachtseiten^ der Natur, im Reich des abnmanischen Gegensatzes, das mit
Lichtaufgang des Himmelskönig's zu verscheuchen"*).
Solch sichere Hülfe mochte man dann auch gern im gewöhnlichen Leben zur
Verwerthung bringen, aus Bequemlichkeit schon, da manches Kopfzerbrechen ge-
spart wurde, über Hippocrates Schriften und Nachfolger. ^Das die Eerzt solcher
Dinge mit erzeneyen lindem, geschieht auss dem, das sy nit wissen, was die teufel
für gross kraft und macht haben, lieber das ist khein Zweyfel, das pestilentz und
fiber und ander schwer krankheyten nichts anders sind, denn der teufel werckhe,
dyeweyl auch sy eben dye sein, welche wqtter und anzundung und Verderbung der
fruchten zurichten** (1532), nach Luther s Brief (an Markgraf Georg)*'). Das wissen
die Neger ebenfalls, aber ihre läppischen Fetische können an Kraft und Wirksam-
keit entfernt nicht verglichen werden mit den ^Medailles miraculeuses" etwa, oder gar
den „Chapelel des morts* und Anderen von der „Foire des reliques** (s. Parfait).
Das Wunderwasser von La Salette kann sich mit jedem andern Zaubermittel messen
(meint Wuttke), und bequemer sowohl, wie billiger auch als die Feuerwehr und
ihre kostspieligen Vorrichtungen ist der Feuersegen (in Kämthen), und wenn „les
flammes se sont humblement abaissees^, beim Hineinwerfen des ^benit talisman^
könnte sich der 2^geuner über Concurrenz beklagen (als Feuerbanner).
Der Körper*') kann sich nicht umstülpen, um die innere Organisation zu be-
schauen, die erst durch anatomische Section an den Leichen Abgestorbener za
wissenschaftlicher Kenntniss gelangt ist, und so wird der Seelengeist, in Selbst-
beschaulichkeit vergeblich versenkt, bei Zergliederung fremder Gedankenkreise nur,
zum Verständniss eigenen Bewussf seines zu kommen vermögen unter naturwissen-
schaftlicher Durchforschung des Völkergedanken's, der gesellschaftlichen**) Natur
des Menschen gemäss, als Zoon politikon, wobei dann stets der Effect der Wechsel-
wirkung^*), je nacl;i der individuellen Eigen thümlichkeit des gesellschaftlichen Orga-
nismus und der Umgebung (seiner Waudlungswelt) in gegenseitige Berechnung zu neben.
Für das subjective Denken ist der Wille souverän. In ihm centrirt für das
Individuum das Bewusstsein eigner Macht, dem Grenzen zu setzen nicht in der
Neigung liegen kann. Was gegen den Willen geschieht^ erscheint somit als un-
erwünscht, und demnach feindlich, im Eingriff von fremdem Ausserhalb (dem
Nicht-Ich).
Die physiologischen Prozesse des Körpers, in vertraut gewordener Gleich-
förmigkeit fortgehend, verlieren ihren Eindruck und somit ihre Beziehung zum
Willen, bis dieser, unter dem Gefühl der Störung, geweckt wird, mit dem Wunsch
der Wiederherstellung früheren-Einklangs. Indem sich nun hier der Wille vielfach
als ohnmächtig erweist, gewünschterweise zu helfen, stösst er auf den Gegensatz
des Fremden, als Feindlichen, den zu bekämpfen Bimdesgenossen gesucht werden,
aus jener unsichtbaren Welt der Vorstellungen, die im Sprossen der ^AVTAnon auf
Unterlage der aiö*&>|(rt$ schöpferisch hervortreiben.
Hier fehlt anfänglich selbst die Scheidung zwischen dem, was bei verstfindiger
Regulirung des Willens noch unter dessen Machtsphäre fallen könnte, und dem-
jenigen, was solcher, der Natur der Sache nach entzogen, darüber hinauslief.
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Aach wenn an Wunden äusserer Verletzungen s.terbend, ist der Abiponer (s.
Dobrizhoffer) von dem Bösen, das ringsum sein Wesen treibt, getödtet, während
später diesem nur bei den, aus ihrer pathologischen Ursächlichkeit medicinisch noch
nicht verständlichen, Folgewirkungen innerer Krankheiten die Schuld aufgebürdet
bleibt.
Wer täglich etwa, zum Sammeln des Blütheusaftes, die hohe Palme besteigt,
und eines Tages dann, eines Fehltritts wegen, herabfallt, schreibt dem heimlich
ringsum auf sein Verderben Lauernden (unter der dafür conventioneil gewordenen
Form der Phantasmata im Dämonenreich) diesen Unfall zu, da er ihn, als wider-
willigen, nicht gewollt hat, bis in dem fernen Stadium vernünftiger üeberlegung
der Beginn psychologischen Einblicks Manches erklärend zurechtlegen mag, für
künftige Vorsicht zum Meiden.
Anders dagegen, noch für lange Perioden hinaus, wenn beim Verweilen in
Junglen, plötzlich das Fieber schüttelt, da bei der Aetiologie der Miasmen selbst
fiir die endemischen Theorieu vervollkommneter Wissenschaft manches im Dunkel
verbleibt, und das Unheimliche in der Empfindung fortdauert, wie bei den Epide-
mien, wenn in Indien das Gespenst der Cholera durch das Land streift, oder die
Pestfran anderswo, Zettel auf die Häuser der ihrem Streich Verfallenen anklebend,
bei Tolteken sowohl, wie in Gallien (und sonst).
Dass dieses dämonisch ünfassbare sich unter greifbaren Gestalten Medien aus-
wählen möge, die für das angestiftete Unheil verantwortlich zu machen, ergiebt sich
zvL bequem für die Theorie (der Diener der, für ihre apotropäische Kraft gehegten,
Götter, und deren Kasse besonders), um nicht mit Eifer ergriffen zu werden, und
so folgt das Sehlagen der (ahrimanischen) Thiere im (parsischen) Dualismus, oder
das Hexentreiben überall, zum Vertreiben der im illegalen Böndniss Rebellischen,
der Opfer also, nicht aus persönlicher Rache nur, sondern auch der (bei Gültigkeit
solcher Anschauungen als legitime Pflicht aufliegenden) Staatsmassregeln (und
aprobirten Malleus maleficarum). Wenn solche, einmal auf Abwege gelangten Be-
strebungen, im hastig pflichtgetriebenen Forteilen auf demselben bis in den Wahn-
witz schiersten Unsinn's sich verstricken (und die zu scharf gespitzte Spitze von
selber bricht), mögen, der Verbreitung psychischer Epidemien zu steuern, die Pro-
teste eines Wierus oder Thomasius gegen die durch Torturen erzwungenen Be-
kenntnisse und dei'en katechetisch •*) eingeleiteten Protokoll irungen allmäliges Gehör
finden unter der vernünftigen Klasse der Bevölkerung, während in den primitiven
Unterscbichtungen des Gedanken webens der gewohnle Einschlag fortspinnt, in
Europa ebensowohl, wie in Afrika, wo die dort zu den „Upper teii thousand" Ge-
zählten, bei Gesprächen über die Grimassen heimischer Fetische ebenso spöttisch
lächeln, wie die im Besserwissen Stolzen bei uns, oder auch, pur und blank, ihre
Skepsis hervorzukehren begierig sind, gleich Atheisten, ob antike oder modernste.
Und wenn der Ausgangspunkt eines Nichtwissens damit dann glücklich wieder
erreicht ist, liegt nun das Feld auch völlig brach wiederum, zur Anpflanzung eines
neuen Aberglaubens, wie unter d.en Tagesanschauungen für Decennien vielleicht
(oder unter begünstigenden Umständen für Jahrhunderte hinaus) probat, so lange
eben Probe- und Stichhaltig. Exempla docent.
Unabhängig davon regulirt sich der Gradmesser socialen Befriedigtseins oder
Zufriedenheit, unter keiner oder allen Formen der Religion, bald so, bald so, bald
weder so noch so.
Interessanterweise mit einer Vergleichung moderner Criminal- Statistiken (oder
dreissigjäbriger Kriege in Gulturländern) bieten sich Notizen, wie nachfolgend:
Unter den Alfuren (in Bui*u), die in Dapsuin oder Volksversammlungen ihre An*
6*
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gelegenheiten ordnen, besteh^^ Strafen (in Rottingslagen) nur für Diebstahl (oder
Ehnakat) und Ehebruch (oder Hiktoeha). Mord und „zware verwanding (farahat)
is bij menschengeheugen nit gepleegd, brandstichting en dergeligke zware misdaden
evenmin*', heisst es (bei Willer) 1847 (Oneerbiedigheid of weerspännigbeid van den
mindere jegens den meerdere is, by menschen geheugen, niet voorgekomen)*').
Es handelt sich hier um die Wildesten der Wilden, so wild und scheu, dass
wenn sie aus den Gebii-gen ihrer versteckten Insel, in die Nähe der Küste kom-
mend, das Meer erschauen, sie darob ei*schrecken und zurückfliehen in ihre Wälder,
um dort in ihrem ungesitteten Zustand fortzuleben (wie oben). Nach Hallaod
giebt es in England, Irland und Frankreich Districte, die hinsichtlich ihrer Civili-
sadon kaum höher ständen als Negerstamme, des Sudan (und franzosische Missio-
näre haben die ihnen bekannten Fragmente aus europäischer Bauernschaft unter
die Indianer gestellt). Das Tugendlob der Khond (s. Jenkins), der ^really wild
Gonds" (s. Hislop) stimmt mit dem aus Senegambien (bei Mungo Park) und ähn-
lichem Gerühmen's von anderswo.
Während in Quito, Hauptstadt Ecuador's, auch der weissen Bevölkerung die
Strassen zum Abort*^) dienten, beim Mangel solcher Vorrichtung an den Häusern
(bis in's XIX. Jahrb.), wird über derartig sorgfältigen Anlagen bei den Indianern
Yucatan's von den ersten Entdeckern erzählt, und bei den Maori ^each house was
fumished with a privy" (zu Gook's Zeit).
Bei der jetzig kritischen Lage der Ethnologie kann es innerhalb weniger
Jahre oft sich entscheiden, ob in Entdeckung gänzlich bisher unbekannter Gedanken-
kreise eine Rettung noch möglich, oder ob sie dahinsinken werden in Vergessenheit
für immer, in ein Nichtsdavon wissen, im Nichtsein für uns (und unsere Eenntniss
von der Welt).
Die Geheimtradition •^) in den Lehren der Ariki erinnert an 'das, was Caesar
von den Druiden schrieb: „Multa praeterea de sideribus atque eorum motu, de
mundi ac terrarum magnitudine, de rerum natura, de deorum immortalium vi ac
potestate disputant et juventate transdant^.
Von Allem diesem, von der ganzen Weltanschauung, welche prähistorischer
Vergangenheit auf eigenem und nah verwandtem Boden zu Grunde gelegen, was
wissen wir davon heute? Einfach: Nichts! Und da man damals, als noch keine
ethnologische Ader im Forschungsorganismus zu fliessen begonnen, von den original
typischen Gedankenschöpfungen sog. Barbaren der Aufzeichnung für die Nachkommen
das Wenigste schon für unwerth erachtete, haben wir uns mit fortan unwiderbringlichen
Verlusten nicht nur abzufinden, sondern auch noch mit all* dem wüsten Pack, das
eine, beim Mangel achter Unterlage, aus subjectiven Phantasien gespeiste Literatur,
über die Druiden und deren Gleichen, heraufzuschwören beliebte. Möge der Ethnologie
gelingen, für das Verständniss einer in rascher Auflösung begriffenen Geisteswelt
noch ferner einige Talismane zu gewinnen^*'), wie sie neuerdings aus Neuseeland,
Mangaia, Hawaii glücklich für die Studien der Epigonen haben gesichert wesden
können, in letzter Minute gewissermassen eines aus schon hingeschwundener Existenz
kaum nachdämmernden Schlagschattens (an äusserster Grenze der Verdeutungs-
Möglichkeit). Doch Worte verhallen, weil fremd aus noch fremder Welt, bis diese
in Eröffnung ethnologischer Museen vor den Augen stehen wird, und „Augenschein
ist der Welt Zeugniss** (wie es im Sprichwort heisst).
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Anmerkungen.
1) Das Ediiig8g[e8chlecht der Mandju stammt von der Himmelsjongfrau Faecula, die
(mit Angela undiChaugala) zur Erde gekommen; von der herangetriebenen Pflanzenfirncht
essend, für die Geburt des von der Elster Beschützten (nach Schall), und so die Schwanen--
Jangfranen oder (in Samoa) die Himmelsmädchen (als Töchter Langi's). Als der gejagte
Bir durch ein Loch des EUmmels schlüpfte und der Hund ihm nachsprang, folgte die
Frau Ataentsic (auf die Erde fallend) als Mond, während ihr Sohn Jouskeha (Bruder des
Taooscaron) als Sonne herrscht (auf dem mit Gewächsen bedeckten Schildkrötenrücken).
MeroYÄus, dessen Mutter (Gattin seines Onkels Clodio) „a bestia Neptuni" (beim Baden)
geschw&ngert war, wird .erklärt „de meer (mer) et de vee (animal, b^^tail, bete, brüte)",
statt (s. MoSt) Merowig oder Merwig (grand ou Eminent guerrier) als Merevins (filius
Merevei). Si dame dieux Tavoient faite et fond^e de leur propres mäins (Troie la grant
mit den „Tmages^)', aber dennoch möchten sich die Franken (descendu de la haute lign^e
des Troiens) der neuen Gottheit (in der Taufe) zuwenden (ermahnt Chlodwig). Poseidon
(Neptun) baute an der Mauer (mit Apollo).
2) Wie Rückkehr nach Bolotu, geht den Byamma die nach Abhassara verlustig.
3) Djo (in Ambon) oder Jooe (auf Boeroe) ist Anredetitel für Höhere (im Mal. der
Molukken).
4) In der Blüthezeit des Mittelalters hatte der Adel der abendländischen Nationen
eine „höfische'^ Sprache für den Umgang, wie für die Poesie zu behaupten gesucht (s.
Bnrckhardt), und dann die Rangsprachen (in Java u. s. w.)-
5) Los Lutaos de Jolo jdenen todo su comercio con los Bumeyes (s. Combes). Die
nianoB von Mindanao rauben bis zur Strasse Patientia (s. Belcher). Los Lutaos (sujetos
a Corralat) und Buhajenes (in Mindanao) standen in Handelsabhängigkeit zu dem König
von Temate, als ramas de este tronco (s. Combes). Im Süden von Mindanao herrschen
Jos de la nacion Lutaga'' (como principes) über dia Eingeborenen, llaman a estas gentes
Subanos, como en la jurisdiccion de Iligan j Samboangan, en Mindanao Manobos, j Mana-
napes, que es lo jnissno, que bruto, en Jolo Guinuanos, j en Basilan* Sameacas, sujetos
en todas partes igualmente a la fortuna de los Lutaos s Combes). Los Senores j Nobleza
toda de Jolo j Basilan reconocen su origen en el pueblo de ßutuan ^destro de la nacion
Bisa ja, en la vanda del Norte, a vista de Bool).
6) Nach Abderrazzak handelten die Chinesen bis Ormuzd (XY. Jahrb.). Maluc, donde
vi^e garofani (b. Empoli). Die Kaufleute vod Kambaje besuchten (durch die Sunda-
Strases) Java für die Producte der Molukken und Banda^s (s. Ramusio). Das Aloeholz
kam von Komar (Khmer oder Kambodja) oder (bei Ihn Batuta) von Mul-Java (als Sanfi
von Sanf oder Tsiampa). Der königliche Missns hatte (unter anderen Spezereien) auch
Gewürznelken zu beanspruchen (zur Karolingischen Zeit). Les Annales de la Chine nous
ont conserr^ le detail de la route que prenaient sous la djnastie des Thang, dans la YII.
et VUl. siecles, les navires qui partaient de Canton, traverserent le d^troit de Malacca,
d^oü ils allaient h File de Ceylon, au Cap Comorin, ä la cote de Malabar, aux embouchures
de rindus et ensuite ä Siraf et k l'Euphrate (s. Klaproth). In der Thang-Djnastie schifften
die Chinesen von Kwangcheu über Ceylon, Molai (Malabar), Tui ^Diu), Tuju am Sinteu
(Indus), an einen Leuchtthurm (in der Strasse von Ormuzd) vorbei, „to Siraf, and thence
they reached the mouth of the Euphrates" (s. Tule) aus Tschung-kwo (Reich der Mitte)
oder Tien-hsia (Unter dem Himmel). Von Siraf gelangten die chinesischen Schiffe (aus
Kuang-tscheou) ä rembouchure de l'Euphrate (VII. und VIII Jahrh. p. d.) über Ceylon
und Milan oder Sinteou, als Indus (s. Desguignes). Wie Aden wurde Baroch (s. Edrisi)
von Chinesen besucht (zum Handel). Die (christlichen) Nasrani oder (bei Marignola) Modilial
(Modiliat) bewahrten das Normalgewicht zum Wägen des Pfeffer's (in Kulam). Ormuzd heisst
„Gomensament de les Indies^' (auf der catalanischen Karte). Der persische Busen heisst
(bei -Mokaddasi) das chinesische Meer (X. Jahrh. p. d ). Gilolo (mit Gomoca-nora) heisst
Mamica oder Bato-China (bei den Spaniern). In dem' Tempel (zu Jerusalem) „haben die
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schwärzt Christen aus Indien ein Cappel gebauf ' (zu Gumppenherg^s Zeit). When the
Chalukya-prince, brother of the king of Kalyan, was founding a new kingdom at Raja-
mahendri, which involved the rooting out and dispersion of the pre-existing rulers, nothing
is more. probable, than that same of the fugitives should have found their way to Pegu
(nach Elliot). Die im Paradies wachsenden Gewürze wurden Ton den Aegjptem ans dem
Gihon (Nil) herausgefischt (bei Joinville). Conti hörte in Java von den Inseln Sandai und
Bandarm für Herkunft der Gewürznelken aus den Molukken oder (bei Yarthema) Monoch,
als Maluc, donde viene garofari (bei Amoretti). Die turbae negotiatorum et siricomm (bei
Salvian) begriffen als Sericarii (mit Serica handelnd) auch Syrer, wie (unter Meroyinger) in
französischen Städten angesiedelt (s. Heyd.). „Die Muscatnuss wird zuerst bei Simeon Seth
erwfihnf S Von Tapobrane kamen die Waaren von Tzinistan nach Male, wo der Pfeffer w&chst
(zu Cosmas' Zeit) Im Nebel-Ocean ist von den „Amraines des Madjous" (s. Jaubert) be-
nannten Inseln die westliche von Männern bewohnt, die andere von Frauen (s. Edrisi), Nach
Ibn-Sayd (bei Abulfeda) les iles Fortunees (djezayr Alseada ou iles du Bonheur) se trouvent-
entre les iles Etemelles (djezayr Alkhalidat) et le continent (s. Beinand). Die nach Born
Seide bringenden Serer (auf vierjähriger Beiöe) zeigten sich mit ihrer Gesichtsfarbe schon,
als einer anderen Welt angehörig (s. Florus). Im Lande 0/v lag die Stadt Thinae (zur
Zeit des Periplus). Nach Semedo wird die Provinz Fo-kien als Tschin bezeichnet (und
die Hafenstadt Tshin-tshou). Tschang-ngan, als Hsi-ngan-fu, identificirt sich (s. Bicht-
hofen) mit Sera metropolis (wie Lö-yang mit Sina Sinarum) und Quengianfu (bei Marco
Polo). Als (der Bömer) Lun (Tsin-Lun) aus Ta-Tsin nach Eiau-tschi kam, wurde er vom
Gouverneur über die Sitten und Gesänge seines Landes ausgefragt (227 p d.). Der Ta-
phier-Fürst Mentes schifft nach Temesa, um Erz einzuhandeln für Eisen (bei Homer).
Die Kasii montes (Eashgar) waren von den Eha<;a genannt (nach Bumouf ). Am Emodischen
Gebirge von Serica wohnen die Ottorokorrhae (nach Rol.) oder Uttarakum (bis Utgard
im Tule der Tolteken).
7) The Kandh idea of govemment is purely patriarchal. The family ist strictly ruled
by the father. The grown-up sons have no property during bis life, but live in his house
with their wives and children, and all share the conmion meal prepared by the graad-
mother. The clan consists of a number of families, sprung from a common father; and
the tribe is made up in like manner from a number of clans who claim descent from the
same ancestor. The head of the tribe is usually the eldest son of the patriarchal family;
but if he is not fit for the post, he is set aside, and an uncle or a younger brother ap-
pointed. He enters on no undertaking without calling together the heads of clans, who
in their tum consult the heads of families (s. Hunter). Bei den Naga verschiebt sich das
gleichmässige Niveau der Volksversammlung zuerst in den Beichen (als Orang Kaya maL
und sonst), während überall dann unter Zerfall eines Priesterkönigthum^s die Würde des
Kriegsherzog's hervortritt (als Tua u. s. w.). S. Cult d. a A. I, S. 638, Völkerst. a. B. S. Xn
u. a. 0.; (^(/4iai(vH 6i Isxaatos IlatStoy ^J* ttko^toy (bei den Cyclopen), wie unter brasi-
lischen Indianern, wo der heranwachsende Sohn dann mit dem im Alter abschwächenden
Vater die Stärke misst, auch im Ringen erprobt (bei polynesischer Königsbestätigung).
Lucum Dianium in nemore Aricino, Egerius Laebius Tusculanus dedicavit dictator Latinus
(bei Cato), in Hodenosaunih (der Indianer).
8) Der Häuptling des Stammes ist ein unbeschränkter Verwalter des dem Stamme
gehörigen Landes, das Land ist meist unter die verschiedenen Key's vertheilt; die noch
unbesetzt gebliebenen Strecken bilden das Eigenthum des Haupt-Key's, also ein mehr
unmittelbares Eigenthum des Häuptlings, lieber das zu dem einzelnen Key gehörige Land
schaltet und widtet der Aelteste des Beys so lange er seine Pflichten gegen den Ober-
häuptling erfüllt. Falls er die Erstlinge der Früchte des Landes dem Häuptlinge vor-
enthält und ihm den Gehorsam verweigert (was undenkbar, wenigstens unbekannt ist), so
hat der Letztere das Recht, ihn durch einen anderen Mann desselben Beys zu ersetzen.
Willkürlich kann der Häuptling nur mit dem Lande seines eigenen Beys schalten, was
dennoch voraussetzt, dass die Zustinmiung der Angehörigen eingeholt ist Er vertheilt das
Land an die Frauen des Beys und giebt jedem seiner Kinder ein Stück. Da die Kinder
aber nicht zum Stamm gehören, so würde die letztere Vertheilung einen Verlast für den
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Stamm bedingen, wenn nicht Sitte wäre, dass der Häuptling des Stammes, zn welchem
die Kinder gehören, seinerseits durch ein Landgeschenk an die Angehörigen des ersteren
Stammes den scheinbaren Verlust ausgleicht. Es ist also nur ein scheinbarer Austausch,
da die Kinder gewöhnlich immer in demselben Stamm heirathen und deren Nachkommen
wieder Stammesangehörige sind, das Land also nie aus dem wirklichen Besitz des Stammes
herauskommt. Die Aeltest^n in den einzelnen Beys können wieder ihren Kindern Ton
den Ländereien des Kej's zutheilen, aber nie ohne die vorherige Bewilligung des Ober-
häuptlings. Ausser dieser formellen Gewalt über das Land des Stammes hat der Häupt-
ling das Becht, dasselbe zeitweilig unter „puauu'' (Verbot) zu legen, was zur Folge hat,
dass die Produkte des so betroffenen Landes von Niemandem genossen werden dürfen.
Der Gründe, welche den Häuptling zu dem Verhängen des puaüu veranlassen können,
giebt es viele, und es ist keinenfalls nur ein blinder Ausdruck seines Willens. Gewöhnlich
betrifft das Verbot blos die Cocospalmen, und sind von demselben die um das Haus ste-
henden Palmen ausgenommen. Solches püaün wird regelmässig jedes Jahr zur Zeit der
Brotfrucht verhängt, und ist dasselbe dann nur eine politisch-ökonomische Fürsorge für
den Stamm. Ohne dies Verbot würden die Einwohner zur Zeit, wo sie genügend Brot-
fracht zur Nahrung haben, auch die reifen Nüsse verbrauchen und würden zur Zeit der
nördlichen Winde hungern müssen. Während der 3 bis 4 Monate des Verbotes sammelt
sich aber eine solche Quantität von alten Nüssen an, dass dieselben in der Zeit der Noth
die Bevölkerung ernähren können. Ein jeder Bey giebt natürlich dem Häuptling einen
Theil der so angesammelten Nüsse, die Quantität aber der Abgabe« die in Nüssen geliefert
wird, „mongkot'' genannt, übersteigt nicht die Grenzen des Erschwinglichen. — Eine wei-
tere Veranlassung zum Verhängen eines puaüu ist der Tod eines Stammesgenossen oder
sonst einer Person, welche ihrem Stamme nicht gleichgültig war. Dieses Trauer-puaüu
kann sich auf eine grössere oder kleinere Zeit auf die ganze Insel oder nur auf einen
gewissen Theil derselben erstrecken. Das Trauer -Verbot erhält den Namen von der ver-
storbenen Person und die während des Verbots gesammelten Nüsse werden den Verwandten
des Todten als ein Trauer-Geschenk ausgeliefert. Sind verschiedene Todte zu betrauern,
so folgen die resp. püauu nach einander, je nach dem Interesse, welches der Stamm für
den Verstorbenen empfand. Das Trauer-piaüu entspricht der europäischen Hof- oder all-
gemeinen Landes-Trauer; es ist ein Ausdruck der Pietät gegen den Todten, dessen Geist
beruhigt ist und die Zahl der guten Gottheiten vermehrt; dann ist es aber auch ein Mittel,
um den benachbarten Stämmen mittelst einer durch die Politik dictirte Trauer den Grad der
gehegten Freundschaft zu offenbaren Stirbt der Häuptling der üe's oder der Sor's, so
werden die Söpun's tiefe Trauer anlegen, die angesammelten Nüsse nach den fremden
Stämmen schicken und von den so geehrten Stämmen umgehend ein entsprechendes
Gegengeschenk empfangen. Das Todten-pü^uu wird über den Landbesitz jedes Verstorbenen
verhängt, welcher dann so lange von Niemandem betreten werden darf, bis der Häuptling
selbst 'das Verbot aufgehoben hat. Das schwerste püaöu ist dasjenige, welches dem Tode
des Stamm-Häuptlings folgt. Der ganze Stamm ist dann von jedem Verkehr abgeschlossen,
indem die an den Grenzen aufgepflanzten p laüu-Zeichen einem jeden Fremdling das
üebertreten dersalben bei Todesstrafe verbieten. Nach dem Tode des letzten Söpun-
Häuptlings war ganz Tä über ein Jahr unter püaüu und kein Canoe von irgend einer der
übrigen Inseln der Lagune durfte an seinem Ufer anlegen. Das Brechen eines solchen
püaüu wird schwer bestraft; gewöhnlich begiebt sich der ganze Bey zu dem Missethäter
und fordert Genugthuung, indem man ihm die Prüchte des Landes, das Inveptar des
Hauses, mit einem Wort das ganze Eigenthum wegschleppt. Der Häuptling kann übrigens
das puaun nach seinem Gutdünken verschieden anwenden; so kann er z. B. zur Zeit der
grossen Gocosnuss-püaün's auch ein püaüu über den ganzen äusseren Uferumfang der Insel
verhfingen.- Das Gehen und das Fischen an dem äusseren Ufer ist alsdann verboten, und
zwar nur, um die Bevölkerung von der Nähe der Cocoswälder, welche auf dieser Seite
am besten gedeihen, abzuhalten. Das Fischen überhaupt kann auch zeitweilig unter das
pvain kommen, was zur Folge hat, dass dann nur einzelne Leute nach einer Verständigung
nrit dem Häuptling auf den Fischfang gehen dürfen {Kuhary) auf den Mortlock- Inseln.
Die zum Besten des Kranken zum Essen Eingeladenen Icönnen bei allzu grossen Portionen
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f&r ihren Magen Stellvertretung (wie sie in China auch hei Hinrichtungen eintreten mag)
bezahlen (in Adamaua) , and auch bei Geheimmahlen (der Jaga u. s. w.) ist Alles aufzu-
zehren. Vom Mittagsmahl darf nichts übrig gelassen werden, sonst wird das Wetter
schlecht (in Schlesien). Wenn ein Besucher das vorgesetzte Essen stehen lässt, wird das
Wetter schlecht (im Voigtland). So lange die Sprache, die Sitte, die Sage eines Volks
nicht durchforscht ist, sage Niemand, dass er sein inwendigstes Wesen kenne (J. K. SchuUer),
oder das der Menschheit (ohne die Ethnologie).
9) In Folge der Geselligkeit (der Indianer) waren AUe bereit, im Falle der Noth
einander beizustehen (s. Parkman). Die Huronen (geselligen Geistes) „se maintiennent dans
cette si parfaite intelligence par les &equentes visites, le secours quMls se donnent mu-
tuellement dans leurs maladies, par les festins et les alliances^ (s. Breboeuf). Und so bei
den Kaga (obwohl Kopfjäger). In dem Rumah Swangi (oder Salabeh) genannten Raum,
wo die Geister der Vorfahren (Goma) verweilen, darf Niemand schlafen; die Gotokk»
(Dämone) sind zu sühnen. I^es membres du ^Frieden" s'appellent en anglo-saxon „Gegyl-
dan", c'est-ä-dire professant le meme culte (s. Koturga\ Sub terra censebant reliquam vi-
tam agi mortuorum (s. Cicero). La veritable soci6te Semite est celle de la tente ou de la
tribu, aucune Institution poUtique et judiciaire (s. Renan), und so die Gemeinde in den
Dörfern (indischer Hugelstämme), durch religiöses Band geschlossen, wie die (classische)
Familie (s. Coulanges). Fas lex devina, jus lex humana (s. Isidor). Priscis sancitum est
legibus, nuUi penitus esse licentiam, domi quae sacratissima sunt agere (bei Just). Im
üebergang der Societas zur Civitas löst sich das religiöse Band der Familie oder des
Stammes (während früher die privaten Culte nicht verloren gehen durften zu gegenseitiger
Kräftigung). Notorische Störenfriede werden verflucht (s. Reinisch), um sie, als allein-
stehend, unschädlich zu machen (bei Kunama und Barea). Drekete (in Fyi) is considered
the lowest of all, and is actuallj kept for human sacrifices and for food upon anj public
occasion; thej were not allowed to lift arms in their own defence, or in the defence of
Rewa, but are supposed to be not only neutral bat passive and resigned to their fate trom
whosever band it may come (s. Jackson). Nach Polybius begnügten sich die Brüder in
Sparta oft mk einer Frau (pol jandrisch). Les vices contre nature 6taient practiqu^s k
Sparta peut-etre plus que partout allleurs (s. Jannet), im Musterland hellenissher Sitte (als
Cultur-Ideal). Die Musen (von ftvfiy) weihten in die Erkenntniss des Schönen und Guten
ein (nach Diod.). Das (nach Niederlage der Christen bei Hittin) nach Bagdad verschenkte
Kreuz wurde an der Schwelle des Bab-an-nubi eingescharrt (mit Füssen zu treten, wie in
Japan). La jeune fille, quand eile est devenue nubilc, s^en va c^remonieusement de case
en case offrir son corps aux jeunes gens (s. Berenger-Feraud) für Geschenke (in Grand-
Bassam), wie in Babylon (bei Herodot), u. s. w.
10) Den Aedilen war für Instandhaltung der Strassen eine Geschäftstheilung nach
Quartieren vorgeschrieben (nach der lex Jul.), als Tschimjah unter den Tatta (der Naga). Zur
Amtsthätigkeit der Aediles Plebis (zu denen später die Aediles Curules kamen) gehörten
die meisten Zweige der Polizei (s. Spangenberg). Die Quaestur, als munus, ging mit der
Volkswahl in den Magistratus der Oberbeamten über. Die Aediles (quod facilis ad eum
plebi aditus esset) administrirten die plebejische Gemeinde im Aedes ; Cereris (die Ple-
biscita aufbewahrend). L'^dilite fut' d'abord toute pMb^ienne (s. Dnpond). Unter den
Kaisem fiel das Amt der Aedilen (ab aedibus tuendis) an den Praefectus urbis. Magister
als derjenige, der unter den von Haus aus gleichberechtigten Genossen einer Bürger- oder
Körperschaft der höhere und mächtigere geworden (s. Mommsen), bis zum magistratus
(für sacrale und private Vorstandsschaft). Die Fetische üben Polizei (in Afrika). Instituti
sunt aediles simul cum tribunis plebis, eo ipso tempore, quo plebes omnis potestatis expers,
quin etiam civitate paene orbata, a patriciis ita erat secreta, ut alteriua populi speciem
praeberet (s, F. Hofmann), und so von höherer Politik noch ausgeschlossen, zunächst ein-
fachster Magistratsform bedürftig. Primum officium bono regimini opus fuit, publicam
securitatem in viis forisque tuere atque conservare (s. Schubert) für die Aedilen (in Born).
Ol dk aaxvvofiot tig f$ neyraöas di^Qtivxai (in Indien) tcuv ^aQXOvtat^ ol fikv tiaip ayo-
QayofAoi (bei Strabo). Nach dem Rab genannten Brauch werden die Kinder ausgesetzt
(s. New) in den fünf Familien, ausser denjenigen des für acht Jahre erwählten Heiau oder
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Hänptling^s, neben welchem, der Abatula (als Tapferer) im Kriege befehligt (bei den GaHa).
Die königlichen Rishi (Bajarshi) zeigen die Vereinigung von Fürst und Priester (in den
Veda). Le jus est d'institution humaine, le fas se fonde sur la volonte des dieux (s Horoy).
Yom selbst erlegten Wild beansprucht der Häuptling keinen Antheil (bei den AJimures),
weil dem Tödter der Genuss des Fleisches schädlich (und so die Würde zu stützen durch
Liberalität in Potlach-Feste u. s. w.). In Genokratie herrschten die Achaemeniden unter
den sechs Häusern der Pasargaden. In Korinth verbeiratheten sich die Bacchiaden nur
uBter einander, und in Sparta die Könige nur im heraclidischen Geschlecht (aus dem
Stamm der Hjlläer). Zwischen den demoi Pallene und Hagnus bestand keine Epigamie
(seit Theseus). Unter Genossen (Mesanit) herrscht (bei Boga) gegenseitige Verpflichtung
(im Heirathen u. s. w ). Bei den Bogos weichen Verlobte einander aus (cf. Hunzinger).
Der Gatte sieht niemals das Gesicht der Schwiegermutter und beide vermeiden sich, wie
in Darfnr (nach Mohammed el Tunsi), und so der Verbergungen viele (auch in America).
11) Die kleineren Ortschaften des Landes haben alle ihren Häuptling, der sich Sariki
^König) nennt. In Wukari steht diesem im Hange am nächsten der Galadima, diesem
folgt der Mallam baba und hierauf der erste und dann der zweite Madakr, welche Titel
sie von den Fulbe^s entlehnt haben. Der Mallam-baba ist Muhamedaner, deren gegen-
irirtige Stellung hier noch von Korörofa's einstiger Bedeutung spricht, da dieselben nur
wie ^duldete Fremde behandelt werden und ein bescheidenes Betragen zeigen, sehr im
Gegensatz zu anderen Orten {Flegel) in Kordrofa Die Alamannen fanden sich als All-
gemeinheit in Gemeinsamkeit (einer Allmend, auch im Besitz) zusammen (in den Ländern
späteren Bundschuhes), wie oft Lanzknechtstruppen (oder sonstige. Kriegsgenossenschaften
manchmal mit Frau und Kind dabei). Die llerrschaffc des Königs Pelasgos erstreekte sieh
an den Stryinon (nach Aeschyl.\ Nabuchodorossor drang (nach Eroberung Phönizien^s)
bis an die Säulen des Heracles vor (bei Megasthenes). Alexander M. heisst König der
Kitier (zur Zeit der Maccabäer), und unter Javan's Abstammung werden gerechnet Ketim,
Dodanim (dodona), Elisha und Tarsis (bei Moses). Die Paeonier (Abkömmlinge der Teu-
crier) hatten in Macedonien geherrscht. Die Pelasger (des Athos) wohnten als Tuscer in
Lemnos und Athen (.nach Thucjdides). Elegerunt Faramandum, filium ipsnm Marchomiri,
et levaverunt eum super se regem crinitum (die Franken). Reges crinigero vertice fla-
ventes heissen Sunnon und Marcomir (bei Claudian). Mit Faramund, Neffen Marcomir^s,
herrschten (bei den Franken) die Könige (ex genere Priami). Auf Clodio (Sohn des Fara-
mund), als König der Ripuarier, folgte sein Neffe oder (bei Aimoin) affinis ejus Meroväus
(Sohn des Königs der Salier), Vater des Hilderich (Vater Chlodwig's). Die Franken er-
hoben ^eges crinitos" aus nobiliori snorum familia (s. Greg. Tur.). unter Norax gründeten
die Iberer die Stadt Nora in Sardinien (nach Pausanias). Le Turs-co-s (Tursa-co-s) des
Italiotes (Tursha des inscriptions ^gjptiennes) est devenu plus tard Tuscns, d'oü le nom
moderne de Toscane (s. Jubainville), als Tukhara oder Toxagot (der Tnetschi) bis Türken
(oder Turkmenen Turan^s). Am Issyk-KüU finden sich Üsün genannte Bewohner (s. Rad-
ioff). Unter Absetzung Romulus Augustulus^ lässt Odoacer die kaiserlichen Abzeichen an
Zeno schicken, um (mit dieses Bestätigung als Patricier) sein Königreich in Italien zu be-
herrschen (unter Theilung der Landeseingeborenen mit den barbarischen Hülfstmppen).
Adovacrius cum Childerico foedus iniit, Alamannosque (Alanos), qui partem Italiae per-
vaaerant, subjugarunt (s. Greg. Tor.), nach Eroberung Angers' (durch Odoacer, König der
Sachsen). Tanquam Consul et Augustus est vocitatus (nach Anastasius' Emennungsbrief ),
König Chlodwig (50S p. d.). Von den Anglo-Sachsen aus Britannien vertrieben (s. Nigellus).
Hessen sich die Bretagner unter den Armoricanem nieder, worauf Chlodwig seine Herr-
schaft ausdehnte fg Falktoy ittg iaxttrds (s. Procop). Die Städte Plakia und Skalake (am
Meer vonMarmara) waren von Pelasgem bewohnt (nach Herod.). Die Alanen wurden von
AStius bei Valentia angesiedelt (s. Prosper Tiro) unter Sambida (Suantewit). Ipsorum lin-
gnae Celtae, nostra Galli appellantur (s. Csesar). Qui bibit inde furit (aus dem Fluss
GaUos), als Priester der Galli (bei Ovid). Daniel Dremrud oder Dremruz (Graf von Cor-
BooaillQ) Alemannis rex fnit (der Alanen). Die Legio Sicambrorum lagerte bei Buda (Ofen)
oder Sicambria (in Pannonien). Whilst the tribal sjstem seems to be the result mainlj
of the long continued habits of a pastoral people;, it conld and did adapt itself to arable
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agriculture, and it did so on the lines of the open fieldsjstem (s. Seebohm) im üebeigange
zu topisehen Phylen (aus der Gentilit&t im Demos) Thero, König des nördlichen Iberien,
wurde anf einem Raubzug gegen den Tempel des Melcarth in Cadix Yon den Phöni^em
zurückgeschlagen (s. Macrob.)- Die Tyrrhenener (Tusker oder Tursha) oder (bei Pindar)
TvQoävo% (nordische Thurs) unterschieden sich als ägäische Pelasger von den faretischeiL,
als Pelesta, „les Masa ou Mvaoi (de Mysie), les Takkaro ou Teucroi, c'est-ä-dire les Pe-
lasges de Mac^doine et de Thrace'' (s. Jubainville). Als ausgetriebene Hyksos (der Scythen
am Thanais in Daeem oder Daciem) flüchtete Danaos von Aegyptus (zu Pelasgos), als
Fremdling (bei Diod.), nach Hellas oder (zur Zeit Thoutmes III.) die Insel der Tanas (aos
Tanis). Wie unter Moses (nach Judaea) flüchten die Hyksos unter Danaos (oder Armais)
und Kadmos (s. Diod ). An SteUe Marcomir's (Vater Faramund's), der nach seines Bmder's
Sunnon^s Tode durch Honorius verbannt wurde, erhielten die Franken (397 p. d.) zur Ver-
theidigung des Rhein's (gegen die Vandalen), als König Theudomer (Sohn Richimer's) oder
(s. Le Blanc) Theudomerex, dessen (Ripuarier genannte) Truppen Trier eroberten (412 p. d.),
und nachdem Theodomer im Kriege mit Castinus (domesticorum comes) gefallen, wurde
(418 p. d,) Faramund zum König erhoben (in „Francia"), unter den Franken, die (nach
dem Uebergange des Rheines) in jede ihrer Ortschaften sich lockige Könige erw&hlt hattea
(s. Greg. Tur.), während in der Königsstadt (Cuning-burga oder Conimbriga) oder Coimbra
König Teudomer herrschte (unter den Sueven). Britto, ex veteribus Hbris veterumj war
Sohn des Hisicion (Sohn des Alanus). Die ^Etp&aXiiai (s. Procop.) oder (bei den Persern)
Haithal (Yeta der Chinesen) wurde (in Kharezm) von den Tukiu besiegt (550 p. d.). Von
dem am Oxus gegründeten Reich der Geten oder Indoskythen drangen die Yuetchi nach
dem Panjab vor (den Ssu oder Sse folgend) bis zu Jat (und weiter\ Die zu den Hypo-
boräem (bei Theopomp) schiffenden Atlantiden kamen bis Italien (oder Tyrrhenien) und
an die Grenzen Aegypten's (nach Plato). Belus (Sohn des Poseidon und der Libya) führte
eine ägyptische Colonie nach Babylon (s. Diod.). Mit Memphis, Tochter des Uchorens
(der die Residenz nach Theben verlegte), zeugte der Flussgott (Nil) den Aegypteus und
auf König Nileus (von dem der Fluss Aegyptus als Nil bezeichnet wurde) folgte Chembes,
Erbauer der Pyramide (des Armäus). Als Bruder des Dardanos (von Zeus gezeugt) zieht
Jasius (Sohn des italischen König's Coryphus) nach Thracien (und Samothracien). Die (ibe-
rischen) Sicanier wurden von den Ligurem, den (illyrischen) Thraciem verwandt, verdrängt
Die thracischen Trerer als Cimmerier (bei Strabo) verwüsten in Asien (nach Plut.). Die
Pelasger (neben den 4 Stänmien der Jonier) etaient distribu^s dans les d^mes (s. Kotourga).
Von Neiterkob (durch Gott Engay auf den Kenia gesetzt) geschwängert, gebar Samba
(Nyamasi Enauner's Frau) die Vorfahren (der Orloikob). Die Phönizier verehrten Belisama
(Baaleth-Schamalm) als Königin des Himmels. The rules regarding marriage exhibit eveiy
phase from the compulsory polyandry of the Nairs, the permissive polyandiy of the Jiis,
and the condonement of adultery with a husband^s brother or kinsman among the Karakal
Vellälars of Madura, to the law of Levirate among the Ahirs and Nuniyäs, the legal re-
marriage of widows among the lowrcaste Hindus, and the stringeut provisions against such
remarriages among the higher ones. Among the Koils, although polyandry is forgotten,
the right of disposing of a girl in marriage still belongs, in certain cases, to the matemal
uncle, — a relic of the polyandric System of succession through females. This tribe also
preserves the form of marriage by „capture* (als R{^tus). Bei den von sieben Söhnen des
ersten Vorfahr stammenden Sonthal darf nicht in dem eigenen Geschlecht geheirathet
werden, sondern nur in einen der anderen Brüder (s. Hunter), wie bei Totem und Kobang
(dann in Yucatan, China u. s w.). Danaos (Bruder des Aegyptus) stammte von Belos, mit
den BeUden (oder Danaiden) als Heroinen am Nil kämpfend. Teucer, Sohn des Telamon,
erhält von Belos, König von Sidon, Land in Cypem (zur Gründung dortigen Salamis').
Neben der Familie Yopädi (oder Vedili), als der vornehmste, finden sich (in Talafuoh) die
Familienstämme der Ngobiru (Amalämo) und Nomateng. Diejenige, welche Wharen (inner-
halb der Mark) besitzen, heissen Erfgenamen (in Drenthe). In Erythrä herrschten in
Oligarchie die Basiliden. Unter den Chamorris oder Adligen (der Mariannen) hatte der
zu Adgadna (Hauptstadt auf Guahan) den Vorsitz. Tulaga bildete die Standesversammlnng
(auf Samoa). Auf die (unter dem Riamkau oder Rimakau stehenden) Häuptlinge oder
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Ngangacha (mit Sprecher .zur Seite) folgen die Adligen oder Mamthaa und dann die
Thamnri (als Gemeine). Die Teucrier (und Musoi oder Mysier). eroberten (jenseits des
Bosporus) bis zum Fluss Peneus (nach Herodot). In Rarotonga unterscheiden sich die
Klassen Arild, Mataiapu, Rangatira und Unga. Unter den slavischen Hörigen (XI. bis
XIV. Jahrh.) folgten auf die Klasse der Zupane die Withasii (vicaz oder Krieger), als „in
equis servientes* (s. Knothe). Wie über die Targi-Inirad (als Leibeigene) herrscht der Edle
(Jhaggar) über die (schwarzen) Sklaven oder Ikelan (bei Tuareg oder Targi). Nomen
civium romanorum (einst so geachtet) nee vile tantum, sed etiam aboroinabile pene habetur
(zu Salvian^s Zeit). Die Kmeton (in Polen) stiegen durch Besitz eines Pferdes zu den
Slechit«n (Szlachzie) auf (s Lelewel). Le Marabout (des negres musulmans) est le pretre,
qui s'est consacre pretre par Tinspiration propre (s. Horoy). Als Grossvater Brito's (durch
Hisicion) stammt Alanus (im Geschlecht Japhet^s), als Sohn Rhea Silvia^s, von Aeneas
(weiblicher Seite). Die Etrusca Corona unterschied (in Etrurien) die Lucumonen vom Volk,
in (pvXm ytvtxat getheilt (in jeder Stadt). In Segestan unterscheiden sich die Kelaniden,
als Adel, von den Dihqan oder Dorfbewohner (s. Khanikof). Der Häuptling in Vaitapu
herrschte als lebender Gott (zu Hale^s Zeit), der Papa als Gt)tt „Gott auf Erden unter
sterblicher Hülle* (1881). Turaga-levu oder König (tui) ist der grosse (levu) Häuptling
(Tü-Raja) und Ratu oder Herr (auf Fiji). Nach dem Kukumianga genannten Brauch (auf
Rarotonga) rang der erwachsene Sohn mit dem Vater, um ihn, wenn siegreieh, aus dem
Besitz zu vertreiben (s. Williams). Von den Stämmen der Tuareg wird der Amenokal als
gemeinsames Oberhaupt eingesetzt. Das Imperium (in Rom) gehörte den Magistraten,
welche die königliche Macht erblich überkommen hatten (s. Maynz). Als höchster der
Häuptlinge (auf den Tokelau) wird der Tui-Tokelau (in Fakaafo) durch drei Familien er-
wählt (s Haie). Auf die Herrschaft der Kriegsobersten oder Saltik folgte (bei den Fulbe)
die der Priesterfursten (im Almamy). Unter den Häuptlingen auf Tukopia herrschte der
höchst« (oder Ariki Tabu), als Kafeha, über den District Lavenha, der zweite, als Tafna,
über den District Namo, der dritte, als Fan-harere, über den District üto, der vierte, als
Tanmako, über den District Fäa (und an der Spitze der vier Priester stand der Taura-dua,
als Hohepriester). Als Vis-pati (Herr der Völker) entspricht (in den Veda) der Häuptling
dem Vis-paiti (pers.) oder Wiez-patis (litth.). In Usagara bilden die Aeltesten den Rath
(der Wabaha). Neben dem Bundesrath der Sachem fand sich (bei den Irokesen) ein Senat
(cC Lafiteau) , und ausserdem hielten Alte und Krieger ihre getrennten Berathungen (so-
wie die Frauen). Auf Antrieb Atotarho's (Häuptling der Onandago) vereinigten sich die
fünf Nationen (der Irokesen), und die Hellenen im Amphictyonenbunde (auf das Orakel hin).
Neben den Tomoekoen oder Familienhäuptem finden sich die Dorf häupter (Desa of Kam-
ponghoofden) in Timor, als Manek gorok (oder korok) Die Was6, als Aelteste der Dörfer,
stehen unter dem Mse (bei den Wapokomo). The Vaisya-caste (the „vis" or body of the
Aryan settlers) in ancient times the tillers of the soll, have gradually abandoned this occu-
pation to the Sudra and mixed castes, being now the merchants and bankers of India (s.
Hnnter), als Sethi (oder Reiche bei Indochinesen).
12) Cotinc bezeichnet deigenigen Justizbeamten, vor welchem Rechtsgeschäfte voU-
zogen werden müssen (s.E.Herman); der altsächsische Priester heisst Eosago (im HeUand).
With regard to creation, they know of no law, but spontaneity and self-development in
the construction of the existing universe (in China), thank Heaven and worship Earth (s.
Edkins), als belebter Himmel, belebte Erde, und bei den Araucanem heisst die Gottheit
Seele des Himmels (s. Molina). C^sar ^tait la patrie incamee, la patrie 6tait dieu, C^sar
devait etre dieu (s. Champigny), mit Augustus' Apotheose (in den concilia oder xoiyd)
unter den Sodales Augustii (als coUegium). Im CaÜi Muigh Tuireadh dient der Schleuder-
stem das bös tödtliche Auge Balor^s auszuschlagen (s. O^Curry). Im Symbol liegt das
Zusammentragen (oder ein Werfen), wie Jedes AnÜieil am öffentlichen Wohl (bei den Rö-
mern), und so das Glaubensbekenntniss der Apostel mit Jedes Spruch (bei St. Columban).
Beim Meda vereinigen sich die Geheimkräffce zum zauberkräftigen Wirken (in Gebeten der
Karakia auch). Der Inknlpat hatte vom Priester geweihtes Wasser zu trinken in den Or-
dien (der Probatio per aquam). Der römische Kaiser (bei Vereinigung der zwei Gewalten
seit Augustus) appelle ses ordonnances fiscales „oracles Celestes"* (s. Boissier). Der Vater
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Manuls (des Gesetzgeber's) heisst ^the seed of all the Kshattriyas^ (s. Hunter). Aus Rache
für ihren ermordeten Bruder (Etienne Brule) flog seine Schwester über das Land, Pestilenx
aushauchend (bei den Indianern). Der Preis des Lebens (zur Sahne für Mord, als all-
gemeine Angelegenheit zwischen Fremden) war für die Frauen (weil durch Fortpflanzung
nützlich) höher, als für Männer (bei den L'okesen). Cosmotoryne 'neg\ (pdogas xoofiov),
als Rührlöffel (bei dem Weltuntergang). Von Häwenneyu war die Geisterwelt der Ho-
nochenokeh geschaffen (bei den L*okesen). Jilo d'yaap Ugtii, o /jky tibq) ta ^eta ntay-
jU^vo;, xtti dk ntgl ia daifioria (bei Flut.), ol M ituv ^vanav ag^oyttg (in Grriechenland).
13) Und das Land war voll Holzes, so dass dar viel Raub und Mord's geschah, so
gab König Karl das Land unter heimlich Recht, das man nennet die Feme- (bei Botho),
„westphälische und andere verbottene Gerichte" (1439 p. d.)- Legem secreti judicii, quod
patria iUius lingua Veme dicitur (Heinrich von Hervord). Das Zeichen der Fehme war
ein Messer, welches in den Baum gesteckt ward, zum Beweis, dass von der heiligen Fehme
gerichtet sei (s. Wächter), und ähnlich bei Emmissaren des Purrah (zur Vollziehung) oder
Simdungo (in Angoy). E. F. H, S. 133.
14) Sechzig Jahre bilden den abgeschlossenen Kreislauf (in China). Die Bangara (in
Simbo) und Funaki (in IsabeUe) genannten Häuptlinge werden (in Bauro) als Saelaha
(grosse Männer) geehrt (auf den Salomon). In Aethelstan^s Gesetzen wurde auch das
Wehrgeld des Königs abgeschätzt (das sonst darüber steht). Die Epheben mussten unter
die ol vTikg mpirixoyttt hij yiyoy6i€s gehören (in Athen). Per Botaki maaon oder Priester
unterredet sich (durch die Roukarouk genannte 'Schlange) mit dem in einer Grubenhöhle
weilenden MaBon oder Dämon, bei den (Rupe und Gott verehrenden) Boobies (s. Hutchin-
son). Der Cultus der Bellona oder Ma (in Cappadocien) wurde durch Senatsbeschluss in
Rom aufgenommen, um Bundesgenossenschaft zu gewinnen (gegen Mithridates). Ajns
(loquens oder Ajus locutius) erhielt als wahrsagender Sprecher (in personificirter War-
nungsstimme) einen Altar (s. Weiss). Die Moral wurde in Rom, politisch, durch den Censor
überwacht, während die rechtlichen Institutionen wieder unter das Band der Religion
fielen. Die Bogos schreiten über ein Schwert zum Schwur (s. Munzinger), wie die Litthaaer.
Das (priesterliche) Propheten-Amt wurde von den Ephoren versehen (in Sparta).
15) Im Streit mit dem (priesterlichen) Brahmanen Vasishtha siegte in Viswamitra der
Vertreter der Kriegerkaste (mit Hülfe der Priesterfamilie der Bhrigu) zum Brahman er-
hoben (in den Veda). Ceux qui la langue officielle de Rome appelait „patres*", que les
client« k Rome appelaient „reges^, FOdyss^e les nomme ßaaiXfti ou «yaxtfg (s. Horoy).
Unter den Dongosa Borku's giebt es erbliche Qodmulen (Turban, als Emblem der Königs-
würde) zu Jin, Tiggi und Jarda; die Derde- Würde geht ursprünglich nicht auf deÄ ältesten
Sohn, sondern auf den Aeltesten in der Familie, oder, wenn ganz nahe Verwandte fehlen,
auf ein gewähltes Oberhaupt über (Nachtigal). Unter dem Mwenegoha an der Spitze der
Phazi oder Dorf häupter (neben erblichen Häuptlingen) stehen die Klassen der Aeltesten
als Kii^'ongoni, Schuma und Kahuambua (bei den Wazaramo). Durch die Adoptionsgrade
erhielt der Menschgewordene oder Erstgeborene den Ehrentitel Dens nuncupativus (nach
Elipand) und (nach Felix von Urgelis) war der Adoptivsohn (cum electis suis) deificirt (s.
Hefele). Der Amphipolus in Syracus versah als Priester des olympischen Zeus die Ober-
staatspriesterwürde. Die Karier nannten den König y^lar (s. Steph. Byz). Die Libustiner
(s. St B.) oder (bei Lycophr ) Ligustiner waren Nachbarn der Kolchier (bei Dioph.) Alebion
(Sohn des Poseidon) und Dercunos wurden von Herakles (in Ligurien) getödtet (bei Ap.)-
Als Dracon (bei den Hyperboräer) hüteten die Draganen die GoldSpfel (der Hesperiden).
16) Murders were punished by blood-revenge, the Kinsmen within a certain degree
being one and all bound to kill the slayer, unless appeased by a payment of grain or cattle.
The man who wounded another had to maintain the sufferer until he recovered from bis
hurt. A Stolen article must be retumed, or its equivalent paid; but the Kandh twice con-
victed of theft was driven forth from bis tribe, the greatest punishment known to the race.
Disputes were settled by combat, or by the ordeal of boiling oil or heated iron, or by
taking a solemn oath on an aut-hill, or on a tiger's claw, or a lizard's skin. When a
house-father died, having no sons, his länd was parceUed out among the other male heads
of the village ; for no woman, nor indeed any Kandh, was allowed to hold land who conld
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not with his own band defend it (s. Hunter). Bei den Bogos (s. Munzinger) zieht die
Pflicht und das Recht des Blutes den Kreis der Verwandtschaft (wie sonst). „Munda cor
meum", wird gebetet, nach dem Lesen der £pistel und Responsa (in der Messe), wie Je-
saias Herz (und Lippen). Der xotijs oder xoiji genannte Priester vollzog die Reinigungen
(in den Mysterien). Purus von nvg (s. Pott) und punire (luere poenas), wie castigatio
(castnmagere).
17) llavtüiv xa\ jüjv oalfov xoi laiy ligtay xvQtspaovaiy (s. Dio Cass.) die Kaiser (seit
Octavian, als Augustus), wie bei Tui-tonga u. s. w. (Jn pretre (le cur6 ou recteur) est la
seule autorit^, k laquelle les habitants d'Hoedic et de Houat soient soumis (s. Delalande).
Die Aegypter verehrten ihre Könige als Göttef (nach Diodor), principes instar deorum
(bei Tacitus), und denen aus dem Stamm der Ynglinger lag die Sorge für die Ernten auf
(seit Freja), eine oft ebenso beschwerliche, ^ne die des Regenmachers bei Bakwinen (s.
Livingstone) und sonst. L'importance de la g6n6alogie consistait dans sa continuit^ (bei
den Griechen), ,dans le sens d'une unicfn des ancetres avec le dieu primitif • (s. Horey),
und 80 bei Ariki (in Polynesien). Der Körper hiess AUpamasca (belebte Erde) bei den
Quechua (s. Garcilasso). Lamolagi (loma, the middle, the heart) ist (auf Fiji) Lagi (als
Herz des Himmels). Wenn Nero vergöttert zum Himmel aufzusteigen Lust fiihle, würde
jeder der Götter ihm am Range weichen (Lucan)^ wie in Bolotu die Fürstenseelen aus
Tonga über den dortigen Götterdienem stehen. Majorum haec erat consuetudo, ut rex esset
etiam sacerdos et pontifex (s. Servius), wieAnius (Melchisedek u. A m.). Bei Caesar's Lebzeiten
wurde ihm ein Tempel als Jupiter Julius erbaut (s. Dio). Hadrian erhob Antonius zum
Gott (wie der Kaiser China's seine Mandarinen). Agni frappe les Yatudhanas avec une
flache, n^e de Tespril (in den Vedas), der Finne durch Gan (-Bremsen des Zeus apomyios
oder Beelzebub).
18) Bei der Krönung wird dem König „the hat wom by his father* aufgesetzt (bei
den Boobies), wie man in Madagascar dem Kranken die gefangene Seele aufstülpt (bei
ihrem Irregehen, unter den Tsihaiii u s.w.). La couronne, le sceptre et en gen^ral tous
les attributs de la royaut^ en Germanie sont des emprunts faits k l'empire romain (s.
Kotourga). In Kamboja hüten Brahmanen die Regalien (in Balai).
19) Epigamie (als Ehegenossenschaft) war zugestanden von Athen den Euböem (bei
Lys.), den Platäem (bei Isoer.), den Thebanem (bei Dem.), von Byzanz und Perinth den
Athenern (s. Westermann) , und dann trat Gegenseitigkeit ein (cf. Xen.). Bei den Tuareg
folgt das Kind der Mutter (als vom Mutterleibe). Die den Njillem verwandten Nachbarn
werden stets von einer Frau (Mbang-Ne) beherrscht (s. Nachtigal), im Beled-el Mrft (Land
der Frau) oder Be-Mbang-Nß (Land der Königin). Bb würde unglückbringend sein, von
dem vergrabenen Gelde Etwas für Ankäufe zu gebrauchen (ausser um den Maskawin oder
Heirathspreis der Frau für den Sohn zu zahlen) und deshalb arbeitet man für neuen Ver-
dienst, wenn Geld zu anderen Ankäufen erforderlich ist (bei festlichen Gelegenheiten wird
Oel gebraucht). Unter den Sifan (in den Gebirgen des Morto-shan) werden die Somo von
einer Königin regiert (bei Gill). Kein Kind ist seiner Mutter Kebskind (nach dem Sachsen-
spiegel). Zum Dienst des Hercules wurden keine Frauen zugelassen, weil solche ihm (nach
Cacus' üeberwindung) beim Durst den Wassertrunk verweigert (s. Varro) und bei Ver-
ehrung cter Bona dea (am Aventin) waren die Männer ausgeschlossen (s. Plut.), und so
Scheidung der Geschlechter bei Australier oder Indianer (am Gabun u. s. w.). Am xoü-
g^taitg genannten Tage der Apaturien wurde das Kind in ytfog und Curie aufgenommen
(als Fest der Phratrien). Das Heroon und der Hain des Eunostos durfte, von kein^ Frau
betreten werden (in Tanagra). Bei den Baia (in Adamana) beobachten die Geschlechter
einen Unterschied in der Sprache, indem die Frauen z B. kein Geflügel essen (s. Barth).
The grey bandicoot belongs to the women and is killed and eaten by them, but not by
men or children; boys are not allow^d to eat any female quadruped (in Australien). Unter
den Cheng-fan (in Formosa) nimmt bei der \rerheirathung der Ehemann den Wohnsitz im
Hause der Frau (s. Märten). Der von der Noi-Tak genannten Fürstin beherrschte Stamm
(der Eingeborenen China's) „is known under the name of Nue-Koon or the woman govemed
people" (g. Gray). Das Fest der Aphrodite , als "AvoaCa wurde nur von Frauen gefeiert.
Schutzgöttin des Cnrien-Insütut's war Juno Curitis, die sabinische Göttin, welche von der
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sftbinisehen Coris (Quiris, Lanze) benannt ist (s. Grenz). Beim Kowpoee-Stamm der Kagis
wird beim Tode der Fran durch ihre Verwandten das Mundoo (the price of her bcnefl)
vom Wittwer gefordert. Bei den Howlong (unter den Lhoosai) hat die Wittwe unter der
an der Decke aufgehängten Leiche zu sitzen (s. Lewin). Zur Heirath (und anderen Cen-
monien) bedarf es (unter Dajak u, s. w.) eines Menschenkopfes im Eöpfeschnellen oder
(s. Joest) Hutualio (im Holantalo), Die Frauen (die in Bauro vom Mann getödtet werden
können) dienen zum Lasttragen (auf dfin Salomon). Transire in sacra gentis (bei Adopticn
oder Heirath) und detestatio sacromm (bei Emancipation). Bei den Issedoniem hatte die
Frau gleiche Rechte mit dem Mann (s. Herodot). Die Juden nahmen zur Frau Kebs-
weiber oder Pillegest (Pallagis in Athen oder Pellex in Rom). Wie bei Ghakkar (in Ba-
wal-Pindi) bestand Polyandrie bei den Earakat-Yellars (in Madura). Das kint vol^iet
sijne moeder. Da zwei Personen vom gleichen Clan nicht heirathen dürfen (bei den Li-
dianem) muss jede Familie Mitglieder von wenigstens zwei Clan enthalten (s Parkman\
Zu jeder Frau der Huronen gehörten zwei Familien (s. Lalemant). Der Brautkauf (mundr
oder festingafä isl.) bedeutete die Ablösung der Braut von der angeborenen Mondschift
(ihres Yaters oder Bruders) und erwarb die Braut zum rechten Eigenthum des Bräutiguu
(s. Lank). Marriage between relations or even within the same tribe, is forbidden (bei den
Kandh); da der Vater für seinen Sohn meist ein älteres Mädchen wählt, die bis zur Pn-
bertät des Bräutigams als Dienerin im Hause verbleibt, gewinnt die Gtittin Einfloss über
den Ehemann (doch sind Frauen bei erblicher Landvertheilung ausgeschlossen, wie Jeder,
der den Besitz nicht selbst vertheidigen kann). Die Namen der Curien wurden von den
geraubten Sabinerinnen hergeleitet (den pacis oratrices). Bei den Huronen (1615) erbten
der Bruder des Häuptlings oder die Söhne seiner Schwester (vgl. Champlain). z/«fö/^<
rdi dafitp r^ Bv^avUtoy xaX IJiQiv^imv A^f^yttioii Sofitv ijnyaftioy (s. Strabo). Dass der
neugeborene Sohn nicht sterbe, fastet David 7 Tage und 7 Nächte (im Yaterkindbett), und
dann das Weitere (von Couvade bis Jünglingsweihe). Bei den Tuschilang^ wird der Yater
(mit dem Ergrauen des Haarens) vom Sohne vertrieben, und die Alten wohnen in be8<m-
deren Dörfern zusammen (nach Wissmann). The bojs of the hamlet have their separate
oMcers, and are strictlj controUed bj their own head and his deputy, tili they enter the
married state (bei den Sonthal) für die Gliederung nach Altersklassen (bei Kru, Mönni-
tarris n s. w.). Wie die Knaben bei der Fanado genannten Ceremonie (der Beschneidung)
Geheimsprachen erlernen, as donzellas, entre os mandingas, biafadas, e fulas, tambien saü
si^eitas ä circumcisao, e formam uma sociedade ä parte e com rito differente (s. Barros).
Quand un negre esclave de certains pays de la Cote d'Or, des Palmes, des Graines etc.
est pris du Taedium vitae, il le d^clare k Tassemblee des notables de son village (s. Be-
renger-F^ud), und so in Massilia (devant Passembl^e de notables du pays). Bei Anlegung
der ersten Kleidung steht der Sohn des Häuptlings (in Fiji) auf der Leiche eines Geopferten
(nach Waterhouse). The Matumboka or Atimboka (on the west of the Nyassa-lake) raise
little pustules on the face, giving them the appeafance of being covered with warts (s.
Johnston). Bei den Manganja tragen die Frauen das Pelele (am Rufuma auch Männer).
ifivati di anayrei i&(lofAiv tfyat xaXoi, ngos o ftiya ^^gog al tQix^i avfjißalkontti (s. 8j-
nesius). Die Chakmas i,in Chittagong) grüssen durch Beriechen (s. Hunter). Wie bei den
Tubu, werden die ersten Eckzähne und das Zäpfchen der Baele-Kinder (aus hygienischen
Gründen) geopfert (s. Nachtigal). Im Verkehr des Austauschs fixirt sich (in arTf|r«jn}, als
Chrematistik) der Werthmesser (s. Aristoteles). Die vor der Beschneidung in einer Um-
zäunung gehaltenen Knaben dürfen nur unter Bewachung ausgehen, um nicht gesehen sn
werden (auf den Neu-Hebriden). Item si ministerialis servo vel censuali condormierit puer.
qui ex iis nascitur, Camerlingus dicitur (s. Teklenburg).
20) Die Neffen nannten ihre Onkel Yater (bei den Franken), wie beim Anflehen von
Childebert's Mitleid, gegen Mörder Chlotar (und so im Neffenrecht fernere Analogien). De
terra vero Salica in mulieres niüla portio haeriditatis transit (de Alodis). Die Franken
heissen Germani im Kriege mit den Burgundionen (bei Procop). Im siebenten Grad endet
sich die Sippe (s. Hillebrand). Rector seu curatus parochialis praetendebat, ex. consn-
tndine primam habere camalem sponsae cognitionem (in curia Bituricensi). Avns, als
Avus matemus (b. Suet.), und dann avnnculus (im Neffenrecht). Familien, deren Fetiscbe
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denselben Namen besitzen, betrachten sich als Verwandte (in Aquapim). Ol /nei^x^wut
jov yivovq ixaXovrio yeyyiJTm aral o^oyalaxjfs ^ivH nlv ov nQoarjxoyris , ix dk r^g av-
voSov ovit} TiQoaayoQtvofKyoi (s. PoUux).
21) Mtd-onv yofi(^ovatv tlrttt ol Wgaat, tov r\Xtoy, xai lovjtp d-vovat noXXag S^vafaSy
ovx ay ovy (tg amby dvytjaatjo rtg itlia&riyat, ilfAvi diu itytoy ßttO^fddjy nuQfldiuy imy Ka-
Xaataty Sti^u iavroy oaioy xal änaS^fj (Saidas), in craciatunm gradus (wie bei der Puber-
tätsweihe der Mandan). Gomme les inities des mysteres antiques, le moine est pur, comme
les mystes, mystae pii, il ne connait plus la souiUure, il est le sage, autant qne Socrate
lui-meme, rationabili naturae decentem, il est Phomme psychique, il est parfait, s'il appar-
tient encore k Thumanit^, c'est ä Fhumanit^ transfigur^e (bei Justinian).
22) Die Pirnas vemichten das Eigenthum des Todten (ausser dem für die Kinder ge-
lassenem Erbtheil). Bei den Navajoes geht das (von Mann und Frau getrennt besessene)
Eigenthum zu Neffen oder Nichte (wenn nicht bei Lebzeiten der Eltern den Kindern ge-
geben). Der Vorgriff des „jüngsten Sohnes" (bei den Franken) giebt diesem das Erbe.
Die Knaben der Orloikob steigen von den Dbamod auf zu Ilmoran (Rumuran) oder Krieger
unter dem Anführer Orlkibroni (als Orloibon oder Kegenarzt im Frieden) bis zur Verhei-
rathang im Hausstand (Moru oder Muru). Tschingiskhan^s Testament setzte seinen jüngsten
Sohn Okkodai (in Karakorum) als Oberherm (über seine Brüder). Bei den Wapokomo
wohnen die Jünglinge in gemeinsamer Hütte zusammen (s. Denhardt). Die carmina epularia
{ntrtgtot vfiyot) dienten zur Verherrlichung der Vorzeit, wie die laudationes funebres und
naeniae (för die Familien). Knaben und Mädchen (bei den Basutos) einigen sich zu
Kameradschaften (ChoSras). In Siam finden sich 7 Klassen von Pfandsklaven. In Kam-
pong „werd een pandeling boedak genoemt" (s. de Groot). In Guinea 'verpfända]; die Fa-
milie für Schulden. Gleichaltrige Knaben oder Jünglinge beschwören die Wi^brüder-
schaft (Pobratinostov) bei den Kroaten (s. Star^) für Gefolgschaften (bei den Banfcu n. s. w.)
23) One by one, the theories of metaphysical writers on sociology are overthrown,
and the facts of history are taking their place, and the philosophy of history is being
erected out of materials accumulating by objective studies of mankind (s. Powel). That-
sachen sind noch nützlicher, wenn sie angenommenen Theorien widersprechen, als wenn sie
dieselben unterstützen (s. Humphry Davis), ian ylg tpayjaaia xal iptvdng (bei Aristot).
Les juristes, s'inspirant du digeste et des Institutes fönt deriver la propri^t^ de Toccu-
pation de la res nullius , mais ä aucune 6poque la terre n'a 6t^ res nulUus (s. Laveleye).
Unter Beziehung muss Alles das verstanden werden, was sich von selbst ändert bei der
Bewegung oder dessen Aeuderung in der Vorstellung der Bewegung schon mit enthalten
ist, ohne dass man eine Aenderung der Bewegung selbst anzunehmen hätte (s. Fick).
Evolution descendante et conservation d^^tat sont des phenomenes dus k Pövolution ascen-
dante ou descendante, ou ä la conservation d'^tat da milieu cosmique (s. Lanessan). Die
Metazoa, aus den einzelligen Protozoa hervorgegangen, besassen anfangs ebenfalls die
Unsterblichkeit dieser (nach Weismann), und der Tod kommt nur durch ein Versehen in
die Welt (bei den Naturvölkern). FunctioneU entsprechen die Lungen der Wirbelthiere
denen der Sehnecken (obwohl sie hier aus äusserer Haut, und nicht aus dem Darmkanal
gebildet sind), morphologisch der Schwimmblase der Fische, durch Kiemen athmend (s.
Semper). In the Croker Island dialect a cluck occasionally occurs in the middle of a
Word, which is effected by striking the tongue agalnst the roof of the mouth (s. Earle), wo-
bei Morray auf die Sprache der Ghenchies des Nalla-Malla (s. Newbold) verweist, als für
Indien (ohne Erklärung im Sanscrit , in der Aussprache der Palatalen (nach Rost) beson-
ders. Mit der Knechtschaft entzieht Zeus dem Manne die Hälfte der Tüchtigkeit (nach
Homer) und so gehen unterdrückte Naturstämme zu Grande, psychisch gebrochen (s. Sproat).
Indactive Speculation (s. Dühring) hat die Deduction zu ersetzen (beim Uebergang der
Psychophysäc in psychologische Philosophie). Toute r^presentation de changement est
accompagnäe d^une repr^sentation de force (s. Renouvier).
24) In den mexicanischen Städten fand sich das Huitzompan genannte Gebäude, in
welchem die Zahl der Himschädel aus den Kriegsgefangenen, durch Ersetzung der ver-
witternden mit neuen, von den Priestern stets voll zu halten war. Die Häuser (auf den
Salomon) werden mit den geschmückten Schädeln erschlagener Feinde verziert. Wenn
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man dem Todten den Mond anflässt, dass die Zunge ans dem Leichentuch kommt, leckte
es die ganze Familie nach (J. W. Wolf). There are female devils (Gnulla gnulla gneear)
in Australien (s. Dawson). Neben den unterworfenen Miao-sse finden sich Sing-miao-sse
oder Yemiaosse (als Wilde). Bei dem Todtenfest der Huronen wurde aus den Dörfern die
Knochen in Ononane zusammengetragen, » einige als formlose Rollen, aus andern hatte
mun eine plumpe Gestalt geformt, mit Federn, Perlen und Gürtel aus gef&rhien Stachel-
Bchweinborsten geschmückt"" (zu Brebeuf 's Zeit) ; den Kindern legte eine Mutter „brasselete
de pourcelaine et de rassade aux hras^ (unter Liebkosen der Knochen). In Cjrene wnrden
die Dioscuren zum Mahl, in Athen zum Frühstück eingeladen, und in Faros erhielten sie
ein Bett gebreitet (als Biclinium). Neben den Sjssitien als gemeinsame Mahle feierten die
Spartiaten das KonCi genannte unter Zelten (s. Yiollet). Die (autochthonischen) Bewohner
Attica's, als *^Hq>a(aiov Tiai^tq (bei Aeschjl ) stanmiten von Hephaistos und Atiiene (nach
Plato).
25) In Fiji wird beim Hausbau gegenseitige Unterstützung gewährt. Die Innung der
Chalkeia (in Athen) war durch gemeinsame Feste vertiunden (17 (gynaia itov yvatpiwp xal
ßttifiüty Tttiv nlovgymy in Laodicea am Lykos). Die Bäcker, Fleischhauer, Weinmischer
(neben den ailriial) verehrten die Heroen Matton, Däton und Keraon (in Sparta). Unter
den Hmen, als Handwerker oder Künstler, vererbte sich die Kunst (oder das Wissen) der
Zauberärzte (in Yucatan), und in Tonga figurirten die Zimmerleute als Priester) wie Ponti-
ficen in Rom). Der Handwerker, der dem Bauern den Pflug fertigt, arbeitet im Dienst
der Athene (bei Hesiod). Die Gephyräer bauten die Brücken, die </>Qf(OQvxoi die
Brunnen, die EdnvgiSai, Al^aXidetiy *HfpaiaiiaStu oder TQiatladat. und die Xaltliai
lieferten die Metallärbeiten, die Kt^afitlQ (und KtaXuiq) die Thongeschirre , die Koqiiaiw
die Netze (inAttika) neben BovCvyoi^y ^vtaXtSai^ BQvtiSai, AiyHgotouaiy Flotfdfyiim (fmr
Viehzucht und Ackerbau) und Hopliten (s. Haase) A chaque lieu son art et son industrie,
dans teile ile, tel travail excelle, dans une meme ile cela varie d'nne baie h Tautre (auf
den Marquesas), ici les süperbes tavahas ou diademes de plumes de coq, lä leg eventails
ou tahii, mont^s our un manche d'ossement humain, cisel^ et souvent fort bien travaille,
dans un endroit, des tapes plus fines, mieux colori^s, dans un autre, les pipes ciseMes, les
boucles d'oreiUe, les omements en cheveux et miUe autres choses (s. Mathias). Aehnlich
unter den Stämmen Gujana's (mit Monopolen) Auf die Moba (Bitte) verrichten (bei den
Kroaten) die Nachbarn gemeinsame Arbeit, gegen Verköstigung, ohne Bezahlung (s. Stare),
80 dass ein Fest (wie auf Fiji).
26) Solemne enim est Francorum regibus nunquam tdnderi (s. Agathias). Suevorum
ingenui a servis separantur (bei Tacitus) durch den Haarknoten (aufgebunden). Mit dem
Recht, die bisher rasirten Haupthaare sich lang wachsen zu lassen (bei der Majorennität),
führt der Kunama (Schangalla oder Baza) „die Bezeichnung Anda^ (Grosser, Alter), bei
Gemeindeversammlungen berathend und beschÜessend mitzuwirken (s. Reinisch). Apud
Graecos, quando calamitas aliqua est accepta, mulieres tondentnr, viri comam submittont
(Plutarch).
27) Mit dem Reis assen die Indier (zu Megasthenes' Zeit) otpanvlld x^x^igov^yr^fiiva
Tats '/ydixms axivaaiati (s. Athen.) als Curry (für die „Rijstafel" in Batavia). Man darf
das Vieh beim Schlachten nicht bedauern, sonst kann es nicht sterben (in Schlesien), und
um das buddhistische Verbot der Thiertödtung nicht zu brechen, lässt man die Fische
aus eigener Schuld absterben, in der Sonnentrocknung (in Birma).
28) Die Huronen verheirathen zwei Mädchen ihres Stammes (unter feierlichen Cere-
monien) mit dem Oki oder Geist (der seine Frau verlor) der Fischnetze, und ermuthigten
durch Anreden die Fische, sich fangen zu lassen, da ihre Gräten geehrt werden würden
(s. Parkman). Die Maori lernten das Netzestricken von den Patu-Paeareha. Pelasgos
lehrt den Hausbau (und- die Fellkleidung) im Peloponnes (s. Paus), als in Kreta noch
unter Bäumen oder in Höhlungen gewohnt wurde (s. Diod. Sic), bis auf die Oureten (das
Honig^ammeln lehrend). Coroebius atheniensis erfand die Töpferei (nach Plinius). Talus
erfand (neben der Töpferscheibe) das Drechseleisen, wie sein VatÄ* Dädalns Säge und
Bohrer, sowie Holzfiguren mit Gelenken (wie bei den«Haidah). Bochica bringt den Web-
stuhl (bei Chibcha). Dädalos flüchtet« von Greta zu Cocalos (König der Sicanier). Die
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Kaiserin Hsi-ling-shi (Gemahlin Hwang-ti's) erfindet das Weben und Sticken (in Seide),
Wie von den Chaljbem (bei Aeschjlus), als älteste Schmiede (nach Arrian) wurde dtm
Eisen Scjthien's, von Sinope, Lydien und (aus Samos) in Laconien bearbeitet (nach Dal-
machos), wie von den idfiischen Dactylen in Creta (nach Hesiod) durch den Schmidt (des
Sideros) oder (bei Homer) Chalkeus (der Bronze).
29) Die Solima genannten Böte dienen (in Bauro) zu Handelsreisen und Kriegszügen
(auf den Soliman-Inseln). Neben den Solima (für Kriegsreisen) findet sich das Ora ge-
nannte Canoe, sowie (aus einem Stück) Etea (auf San Christoval).
30) Im Kriege ziehen sich die Wilden in Ysabel (der Salomon) auf die Baumhäuser
zurück, „destroying their houses undemeath" (s. Brenchley), und so in Darien (bei der
Conquista). Die Dörfer (bei Port Moresby) stehen unter Loiapata (als Häuptlingen), mit
Baumhäusern gegen den bösen Vat« Der Dardei (Sultan) präsidirt den Versammlungen
der Maina oder Edlen (bei den Teda). Neben Mindanaos und Caragos bauen die (den
Lutaos unterworfenen) Subanos die Häuser auf hohen Pfählen, an einer Stange hinauf-
kletternd (in Mindanao). Auf Isabella (der Salomon) dienen auf Bäumen angelegte Woh-
nungen zum Schutz (als Käfige oder Festungen), und so die Bombax-Bäume (bei Einfällen
der Baghirmi . Postumins rief bei der Schlacht am regiUischen See die Götter Castor
und PoUux an, ihre Tempel im Tusculum zu verlassen, um den Römern zu helfen (s. Ma-
crobius).
31) Der Salawakong genannte Tanz heisst vom Schild (oder Salawakong) und Pfeil-
stock, womit ausgeführt (in Tidore). Die Sieb der Wüste (von Yemen bis Nisibis) ver-
hüllen sich in Gazellenfelle (bei der Gazellenjagd), die Indianer bei Jagd der Büffel in
Felle dieser (die Bheel in Zweige u. s. w.). Von den wilden Stämmen der Gondh (als
Jäger in den Wäldern) Einige „used within a few years back, flint point« for their arrows"
;1882). Die Pfeile der Blasröhre werden auch in America vergiftet (weil sonst wirkungslos)
und mit dem Bogen schiesst sie der Buschmann Die Eries kämpften mit vergifteten
Pfeilen (den Huronen verwandt).
32) Das gejagte Wild der Fianna (in Erinn) wurde zum Mahl in Gruben durch heisse
Steine gekocht (s. Keting), wie in Polynesien (der Brotfrucht-Pudding).
33) In that Land growen Trees, that beren mele whereof men maken gode Brod and
white, and of gode savour (s. Mandeville\ vom Sago-Baum (auf den Molukken). Die Noth
zwingt von den Eiern der Seevögel zu leben, trotz der Gefährlichkeiten, ^ daher der Färinger,
der in den Vogelberg fährt, von allen seinen Bekannten feierlich Abschied nimmt auf
Nimmerwiedersehen" (s. Graba). Glücklicher Erfolg auf der Eierjagd lohnt mit der Fürsten-
würde (auf Rapanui).
34) Für das Wachsthum und Gedeihen (grandire et evenire sinas) der Gewächse wurde
Mars angerufen (zur Zeit der Saatblüthen), und so der wilde Tu (bei Maori). In Siam
reguliren die Jahresfeste das Wachsthum (im Kalender). Die Hügelstämme zwischen
Sylhet und Assam kreuzigen die gejagten Affen (zur Zeit des Säen's). Tou (in Mangarewa)
pr^dait aux productions de la terre (dafür angerufen) und kriegerischer Tu der Maori (wie
Mars bei der Saat). Der Hausgott Moi-maie wird bei der Bananen-Ernte angerufen (auf
Rapanui) und Haua (neben Make-make) Lotoo (the term used for praying) is more commonly
applied to prayer offered up on the fields to all the gods, but particularly to Alo-Alo,
petitioning for a good harvest (s. Mariner). In Königswartha wird die den Komgeist dar-
stellende, bei Ausdrusch der letzten Roggengarben gefertigte Menschenfigur, der Alte
oder Stary, bis zum Frühjahr verwahrt, und dann mit Stock und Hut bekleidet und mit
einem Besen in der Hand in's Krautfeld gesteckt (s. Mannhardt). Beim Erntefest (Chuk-
chai) wird ein Baum aus dem Walde in's Dorf gebracht, unter Opfer für die Khong oder
Geister (bei Lhoosai). Mai-nau wird als Hüter (nau) des Reis (mai) verehrt (bei den
Khamti). Die Kachar verehren Sisu im Cactus (als Gott Modai). Divus (statt Dens) indi
quait seulement, que le d6funt habitait le ciel (s. Boissier). Auf den Salomon wird bei
der Yams-Emte zu Gott Yona gebetet (blind und taub). Die Primitiae wurden als änagxtf^
geopfert (und Erstlinge im Inachi-Fest). The teeth of old women are taken to the yam
plantation as a charm for a good crop (s. Turner) auf Tanna (und so das Säen von Zähnen
bei den Sparten). Bei Unfruchtbarkeit beten die Miaotse zu Fa-kung-mo (Blumengross-
Bastian, Archipelago. T. 7
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vater und Mutter), wo die Seelen der Kinder weilen, durch einen Korb (nach Krosc^).
Uei der Tich-dien genannten Ceremonie führt der König den Pflug (in Annam), wie in China
(bei Joloff u 8. w.)- Beim Landen der Argonauten erhielten die Dioscnren das Fest der
Theoxenien, als (bewunderte) Fremde (wie Omang). Die Druden oder Tmden (ab Heien)
hiessen „de lichte Lue* (in Ostfriesland), als .Thaustreicherinnen" (in der Oberpfalz) und
bei den Azken schwebten die Emtegottheiten über die thaubefenchteten Spitzen der Saaten
hin (wobei Schweigen geboten war). There is a superstition, called Wuurong, connected
with the tracking and killing of Kangaroos (s. Dawson) nach den Fusstapfen (in Australien),
und der Büffeltanz (bei Indianer). Im Linosliede wurde ai linu (nfltrw) geklagt (auf
Cypem). In Alexandrien wurde (zur Zeit des Ptol Ph.) das Adonisbild klagend in's Meer
getragen, mit der Bitte um gnädige Wiederkehr im künftigen Jahr (bei Theocrit), unter
Jubeln bei der Wiederanferstehung (s Lucian). An den Hilaria (laetitiae exordium) wurde
das Wiederauffinden {(vQfois) des Attis gefeiert, durch Cybele im Hades gesucht (s Diod.).
Quod simulacrum frugum adultarum regiones mjsticae docent, wurde für Venus geweint
(bei der Adonisfeier). Im Lityersesliede (Phrygien's) symbolisirt sich die Tödtung durch
die Sichel, und im Liede wurde um Linos getrauert (auf Cypem). Priester, die „wetter-
gerecht" sind, zerstreuen durch Gebet und Segen aufziehende Grewitter (in Oberbayem).
Die Auguren, als periti, hiessen Prudenti (s. Cicero) oder Wissende (wie wizzards). Ans
dem ihrem Liebhaber Tuna in seiner Aal -Verwandlung durch Ina abgeschnittenen Kopf
erwuchs der Cocosbaum, mit seinem Hirn im weissen Kern (te roro o Tuna). Rata-
maibulu, der Herr (Ratu) aus Bulu (oder Unterwelt) ist Kalou ni vuata (god of the crops)
auf Fiji (Vulai Ratu) wie Proserpina (und Demeter). Das Ambarvalopfer, als Lustration,
fand, wie für das römische Weichbild, in jedem Pagus statt (nach Marini).
35) Die Insel St. Christoval oder Bauro (mit dem Hafen Wango in der Bay Wano)
enthält die Districte Bauro und Arosi (in den Salomon).
36) All the male children of each female, except the two first, are strangled the mo-
ment affcer their birth (in Tucopia), if they were allowed to live, the population of their
little island would be so dense, that its produce could not support them (s. Dillon).
37) Wie in den Molukken, „bis zur Südküste der Inseln Ceram und Büro, an deren
Nordküste die umgekehrten Jahreszeiten der nördlichen Molukken beginnen" (s. Meinicke),
bildet im Süden des Aequator in Neuguinea, der Louisiade und Neubritannien von Apzil
bis Oktober der ßüdost-Musson die Regenzeit (neben dem Nordwest-Musson der Trocken-
zeit). Die Grenzen bestimmter Pflanzen- und Thierformen fallen im indischen Archipel
nicht zusammen, die Vegetation entspricht dem Gesetz der klimatischen, die Faunen dem
der räumlichen Analogien (s. Grisebach). Wallace zieht die Trennungslinie durch die
Strasse von Lombok (für die geographischen Provinzen).
38) Den ihr schlichtes Haar pflegenden Hraungelben auf Sesarga gehören die Häupt-
linge an (s. Surville) unter den Melanesien! (der Salomon).
39) Temelflua (Tucopia) oder Kenai (neben Taumaco) wurde von Quiros entdeckt (1606),
und mit Taucalo oder Tockelau (neben Quaytopo) war Tucopia (von Schwarzen bewohnt)
verbündet. Der (mit zwei Gefährten) aus ülea nach den Corallen-Inseln Radak's Getriebene
hatte 1500 Meilen zurückgelegt (8 Monate lang). Durch die nach den Philippinen getrie-
benen Insulaner wurden die Carolinen bekannt (1686). Auf Ulaua (nach Surville) finden
sich (polynesich) Langhaarige (unter den Melanesiem). Die helle Bevölkerung der Insel
Woodlark findet sich zwischen schwarzer (in Neu-Irland, Neu-Britannien n. s. w.)> I^®
Bewohner von Mongiki und Mongawa (mit Kupfererz, wie auf Rubiana) sind polynesisch
verwandt Auf Isabella (der Salomon) wurde australische Mischung vermuthet (zu d'Or-
ville's Zeit). Von Mangaia verbannt, gelangten Tauai und Tekaraka nach Neu-Seeland
(250 years ago). Vaitupu sandte (bei Uebervölkerung) Colonien aus, wie Nukahiva auf
Priester -Orakel hin (im Ver sacrum). A Japanese junk was cast away 16 miles sontfa of
Cape Flattery (s. Parker) in March 1883 (die, aus 17, geretteten Drei wurden nach Van-
coaver gebracht). In the same year 11 Japanese in distress were drifted in a junk to Oahn
(8. Bradford). Die Shina (in Dardistan) herrschten früher im Osten (nach Leitn^), bis
Khy^ (Sbin). Kaiser Mu-wong führt sein Feldzug in das Land der «ofg^änften Feden
(Sohnee bei Herodot). Das Eisen (ayasa) der Scythen kam durch handelnde Sigynnen n
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den Gelten (als Isarnos oder Eisen) von den Schmieden oder (bei Homeor) Chalkeus (der
Ohalyber). Utontur taleis ferreis ad certum pondns examinatis pro nommo (derBritannier).
40) ^Das über die ganzen Südseeinseln verbreitete „Tabu* oder »T6pu" findet sich auch
hier in derselben Bedeutung und Ausdehnung. Das Wort „Tabu^ Icennt man, doch be-
zeichnet man dasselbe mehr mit dem Rapanui-Wort „rähül'*. Die verbreitetste Anwendung
findet das Tabu in der Verehrung der Verstorbenen, sowie des Hanptgottes Mäke-Häke.
So wird das Tabu stets auf die Kartoffelfelder gelegt, wenn sie zu Ehren oder zur Er-
innerung an todte Verwandte sich des Genusses derselben enthalten. Am strengsten sind
die Tabus, wenn sie zu Ehren eines verst'Orbenen Sohnes oder nahen Verwandten aus-
gesprochen werden; in diesem Falle dauern sie gewöhnlich ein Jahr, oft sogar drei bis
vier Jahre. Sie heissen dann „P^ra päp^o^. Wie über die Kartoffel, eine gesuchte Speise,
können Tabus aus gleichem Grunde über irgend ein anderes und zwar vornehmlich Lieb-
lingsnahrungsmittel ausgesprochen werden, um durch die kürzere oder längere Enthaltung
vom Genuss desselben seine Verehrung und Trauer auszudrücken. — Ausserdem sind s&nmt-
liche Götter Tabu vor allem die alten Steinidole, sodann die Begräbnisspl&tze (ähü) und
die Insel Motu nüi, von welcher die den Hauptgott Mäke-Mäke repräsentirenden Seevogel-
eier geholt werden; letztere in allen Zeiten des Jahres ausschliesslich der Monate Juli,
August und September. Die Insel darf während der übrigen neun Monate von Niemandem
betreten werden. Das Tabuzeichen ist eine kleine Pyramide von vier Steinen, von denen
drei unten und einer oben liegt Oft ist der obere Stein noch weiss angestrichen, um
besser gesehen werden zu können' (s. Weisser). The sjmbol of the Rahui was a caim
(auf Bapanui), as regards property and crops (Palmer). Um sich als Brüder zu scheiden,
verpönten Salaba das Herz, Bogos dagegen die Leber, als verbotene Speise (s. Reinisch).
Auf Tonga wurde das Tabu durch die Fakalahi genannte Ceremonie aufgehoben. Wer
das verbotene Gehäg des Zeus (rö nßaioy) in Arkadien betrat, warf keinen Schatten (nach
Paus.). Wie den Esel {nfitafAivov vn avitov ^fiqtov) verehrten die Juden (nach Kallistra-
tos) auch das Schwein, als Lehrer des Säen's und Pflügen's (bei Plut). Gustare gallinam
fas non putant (die Britannier). Innerhalb der Miko (des Verbotenen) im Pallisadenzaun
wird (bei den Wapokoma) das Ngathi genannte Instrument, das nur der Wasa (Aelteste)
sehen darf, aufbewahrt (s. Fischer) bei den Wapokomo (am Tana) Als homo sacer, weil
die den Göttern geweihte Grenze verletzend, wird Romulus getödtet (s. Ihering). Na
pessoa ou cousa malgossada nau se pode tocar, sob pena de morte, que tarde ou cedo
sobrevem de uma maneira mysteriosa (s. Gouveia) in Guinea (malgossar oder Tabu) im
Sacrum (oder Anathema) Der Exsecratus wurde von religiöser Gemeinschaft ausgeschlossen
(in Rom). Theano, Priesterin der Athene, weigerte den Fluch (über Alcibiades), da sie
Priesterin nur sei, um zu segnen. Das Fetech Mogareh oder Recht der Bogos (in Moga-
rech) berücksichtigt zugleich Nebari (Sitte oder Anstandiges) und Gere (Unerhörtes oder
Unnatürliches). Le daim presidait au pied droit, le tigre au pied gauche, Faigle ä la main
droite, le singe ä la main gauche, le chien au nez, le vautour ä Toreille droite, le lapin &
Foreille gauche, le l^zard aux reins, le serpent au phallus (in Mexico). Indem sie das
Fleisch des Hasen, Elephuiten und Strauss vermeiden, unterscheiden sich die Bogos als
Ooston (Christen) von den Mohamedanem (s. Munzinger). Die Festtage werden in der
Sabbathruhe gefeiert (und der Sonnt^ als Sembeth abbes oder grosser Sabbath). „Gegen
ihre Häuptlinge haben die Eingeborenen folgende Gebräuche in beachten:
1. Tor einem höheren Bupak haben alle im Range niedriger stehenden Häuptlinge sowie
alle übrigen Leute sich zu bücken, wenn derselbe vorbeigeht.
2. Ein Eingeborener, der zu seinem Häuptling spricht, hat dies in kauernder Btellmig,
auf den Fersen siteend, mit hinter dem Rü<^en gdegten Händen und abgewandtem
Gesichte zu thun. Lautes Sprechen oder Zurufen ist sehr verpönt.
B. Kähne mit Eingeborenen, welche auf dem Wasser sich begegnen, haben auf einander
xnaohahen und ihre Reisezwecke mitzntheilen. Ist in einem der Kähne ein Häoptling,
so kanem die Ruderer beider Kähne nieder, wenn sie sieh neben einander gelegt
haben. Ist der eine Kahn, vom Fischfang kommend, mit Fischen versehen, so haben
die Leute davon an den Häuptling abzugeben. Aus Höflichkeit findet eine solche Ab-
gabe von Fischbente anch zwischen Kähnen sich begegnender, gewöhnlicher Leute statt
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4. Yor dem Hause eines Rapaks auf dem sogenamiten „Olbef" und auf dem Vorplätze
„makosokos'' darf kein Eingeborener rasch gehen oder laut schreien. Züchtigung mit
dem Stock von Seiten der Angehörigen des Rupaks ist die Strafe für solches Vergehen.
5. Der Handkorb „tertr** eines Häuptlings muss wie seine Person geehrt werden. Darüber
wegspringen oder darauf treten wäre ein grosses Verbrechen.
6. Kein Eingeborener darf in Gegenwart eines Häuptlings sprechen, wenn er nicht von
demselben befragt worden ist, und muss sich entfernt von demselben niederkauem.
7. Bei Besuchen muss immer der im Range niedriger stehende Rupak so lange vor dem
Hause warten, bis der höhere denselben einladet, einzutreten. Ebenso muss beim
Verlassen des Hauses die Rangordnung beobachtet werden, indem die höchsten Rupaks
zuletzt hinausgehen [also umgekehrt, wie Stehen und Sitzen in Siam].
8. Diebstahl an Eigenthum der Rupaks wird strenge bestraft. Für alle diese üeber-
tretungen sind bestimmte Geldstrafen auferlegt Indessen kommen dieselben nicht
häufig vor, da solche Fehler von den erwachsenen Männern kaum begangen werden.
Junge Männer, Knaben, sowie ganz alte werden als „tingaringer'', „dumme Menschen'',
nicht bestraft, höchstens gerügt.
Gegen die Frauen haben die Eingeborenen folgende moguls zu beobachten:
1. Kein Eingeborener darf seine Frau schlagen, auch nicht öffentlich mit Worten be-
leidigen. Wäre die Beleidigt« eine Ajditfrau, so trifft die auf Todesstrafe haftende
Geldsühne den Verbrecher. Ist er arm, so muss er fliehen, oder er wird getödtet.
Ebenso steht es mit der Beleidigung verheiratheter Frauen, der Ehemann kann den
Uebelthät^r tödten. Auf die an Iratahegij gerichtete Frage, was in diesem Falle
mit einem grossen Häuptling oder König geschehe, antwortete dieser: „A diak!
mpak ma Tingaringer? Olokoj ! Oh, was denkst Du, ein Häuptling soUte ein Dumm-
kopf sein? Niemals!" So fest eingewurzelt stehen bei diesen die Sittenbeachtungen.
2. Kein Eingeborener darf eine Frau entblösst von ihrer Schürze (Karint) überraschen. i
Nähert er sich daher den Badeplätzen solcher, so ruft er von weitem : „Eh oa! eh oa!''
hört er keine Antwort, so geht er dreist weiter seines Weges. Sind Frauen da, welche ,
baden, so rufen diese: „Oj! oj! lagomej! oj! oj! Komme nicht näher!'' worauf der
Gewamte ruhig wartet, bis er vorbeigehen kann.
3. Mogul, üeber die Ehefrau eines andern darf keiner öffentlich sprechen, auch darf >
nicht einmal der Name genannt werden. Die grösste Beleidigung für einen Ehemann
ist ein schlimmes Wort auf seine Frau Schelten sich im Zorne zwei Eingeborene, so |
hört man wohl „titiong adallam*', schlecht war Deine Mutter, nie aber „titiong a pa- I
gim'', schlecht ist Deine Frau, da der so Beleidigte das Recht hat, seinen Gegner mit \
einem Steine dermassen zu züchtigen, dass selbst der Verletzung nachfolgender Tod
nicht bestrafbar ist.
In Betreff weiterer Gesetze oder moguls, das Verhalten der niederen und hörigen Leute
untereinander sind betreff Mordes Arten und Weisen des Verfahrens festgesetzt; Ver-
letzungen, Schlägereien unter denselben müssen ebenso wie die meisten üebertretnngen
der sonst bestehenden Sittengesetze durch Geld gesühnt werden** (s. Kubary)^ und so
sind die strafenden Folgen aus der Blutrache durch Wehrgeld abkaufbar (bis zu der von
äusserer Discipün zu innerlicher bekehrenden Busse). — Die ethischen Begriffe (von den
psychologischen nicht durch die Art, wie sie gebildet werden, sondern durch den Gegen-
stand, auf den sie sich beziehen, unterschieden) erhalten sich dadurch, dass aus den Eigen-
schaften und Gesetzen der menschlichen Natur, welche die Psychologie kennen lehrt, Vo^
Schriften für das Wollen und Handeln abgeleitet werden (s. Zeller). Die Erfindung der
Wissenschaft ist vom Bedür&uss ausgegangen (s. Proclus Diadochus). Das Object ist nichts
anders als der umgestülpte geocentrische , d. h. also der heliocentrische (oder der gensn
objective) Standpunkt des Subject's selbst (s. Bilharz). dSivaiov aga htCy ttno<f',ras»«h
5rt ilaC uyeg yorital fAovadig (Sext Emp.). — Het pamaii, dat op Ceram zulk een groote
rol speelt, is, hoewel niet in die mate, ook bij de Alfoeren op Halmaheira onder den naam
van bebosso in gebruik. Dit bobosso bevat altijd oen of ander verbod en kan rechtstreeks
betrekking hebben op zekere geesten; zoo moet men b. v. in de nabijheid van het dland
Roni zeil gaan minderen op gevaar van onweer, natuurlijk door een geest veroonaakt, en
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mag men ook niet op den berg Gramma Koenorra wijzen, alvorens hem gepasseerd te zijn,
daar men anders ternggeslagen wordt; zoo moet men het kleine eilandje voor den mond
der Dodinga gelegen passeerende, zijn aangezicht met zeewaater wasschen om te voor-
komen, dat men ziek wordt enz. enz,. Andere pamali zijn die, welke aanieder persoon
afzonderl^k eigen z^n; b. y. de eene mag geen hertevleescb eten, de andere weder geen
TarkensYleesch, dezen is het gebmik van kippenvleesch, genen het eten van klappers yer-
boden enz-enz. Ook dit soort van bobosso is te verklären; men heeft b. v. een ziekte ge-
had, die de gomma-hatt^e aan het gebmik dier spijzen heeft toegeschreven, dan wel men
heeft daarin een moestika gevonden, als wanneer het verder gebmik van zulk voedsel
streng verboden is. Geheel onverklaarbaar daarentegen is het betrekkelijke bobosso; zoo
mag b. V. de vrouw van den jongeren broeder niet zien, dat haar ondere schoonbroeder
eet en beiden moeten ten gebraike bij hun eten afzonderlijk aardewerk hebben; zoo de
eene nit des anderen bord at, zon dit stellig eene ziekte veroorzaken; zoo mag de schoon-
xoon xijn schoonvader nooit bij zijn naam roepen, maar moet altijd taroä of hada (schoon-
vader) tegen hem zeggen enz. (s. Campen). Im Anschluss an die Schwäger- Yerbergnngen
(mit sonstigen Ueberlebseln ans Raubehe) bei Modoc, Eaffir, Kirgisen n s. w. (wie überall
durch die Erdtheile hindurch).
41) Eine heimlich aufbewahrte Hostie dient gegen Krämpfe (in Ostpreussen) oder um
kruikes Vieh zu heilen durch Berührung (in Mecklenburg), und das Wachs der Altar-
kerzen heilt Nabelbrüche (in der Lausitz). Der Einsiedler Hilarion in der Wüste bei Gaza
verwandte die erlangte Wnnderkraft zum Heilen der beim Wettrennen steif gewordenen
Pferde (des Italiens). Den über die Sünden Klagenden wird auf die Stim (bei Hesekiel)
der Buchstabe gezeichnet, der (nach Papst Innocenz III.) das Kreuz sjmbolisirt (den Canon
beginnend), als Henkelkreuz (der Aegjpter).
42) In der Mark wird das Haus vor Dieben geschützt durch Anschreiben des Wort's
„Nichts Kosemich** oder Nicasius (s. Wuttke). Feld und Garten wird vor Behexung ge-
schützt durch Strohseile, die man beim Christnachtläuten an die Bäume bindet (in der
Oberlausitz), und die Talopoine umziehen die Mauern Bangkok's mit geweihtem Faden
(nach dem Reinignngsfest). Ein Faden, vor die Hausthüre gespannt, ist dem Ein- und
Ausgehenden ein unüberwindliches Hindemiss (vgL Grimm), wie das Rosengärtchen mit
Seidenfaden umzogen (vor dem Eindringen geschützt).
43) Die Mores (in Rom) verboten die Ehe mit solchen Verwandten, die das jus osculi
hatten (bis Sobrini). Die Malgaschen vermeiden das Essen heiliger Thiere, worin die
Seelen verstorbener Verwandten eingefahren (s. Audebert). In Palau basiren die Sitten-
Torschreibungen (mogul, das Schlechte) auf dem religiösen Glauben, als von Kalit fest-
gesetzt (s Knbary). Teudas, als (böser) Zauberer, suchte St. Josaphat durch Vorspiege-
lungen schöner Frauen zu verfuhren
44) 8 V. d. ö. A. VI, S. XII., Z K. H., S. 41.
45) Avec la societ6 la plus 61ömentaire existe Fordre, qui repose sur la justice ante-
rienrement k Tetat, c'est pour toutes les ra<jes la base du sentimeut juridique (s. Horoy),
aber vor dem Gesetz voran die Sitte (oder Brauch), ehe ein delphischer Gott seine Hul-
digung erhalten, als ^tofiiog (durch priesterliche Orakelmacht) zu nationaler Einigung
politischen Gemeinwesens (im Geschichtsgang).
46) Matakau (in den Molukken) dient als „tovermiddelen om het sterben van vmchten
te beletten" (Boewang panas). Die Fokara oder Scheich (in Samhar und Barka) werden
(bei den Bogos) gefürchtet, weil durch Gebet Glück oder Unglück bringend (und weis-
sagend). Beim Shongbasa (the worship of the nats) wird ein Ojha (Exorcist) zugezogen
(bei den Chukma), „the priests have nothing to do with it, and it has been condemned as
an unorthodox practice" (s. Hunter). „Die Hexerei und Zauberei hat hier zeer überhand
genommen und richte damit Alles zu Gmnde gehet, sowol die Menschen, wie aueh die
Viehzucht**, heisst es in der allerunterthänigsten Vorstellung des Grenadier Somnitz (aus
Masslowitz) an den König (4. Juni 1787), und Ragowski (Parochus Parchowiensis) bittet
allerunterthänigst KönigL Maj. ohne Verzug denen Besizzera des Dorfs Zukowke, wie auch
von Parchow gnädigst schwimmen zu befehlen (20. Jan. 1783) zur Hexenprobe (im Ordal).
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V'oi einem €toBcli&ft; Ifest der Bogos den Segen des Yater's oder eines Vorgesetzten (gegen
Verwünschungen) sprechen (s. Mtmzinger), wie unter Semiten (vererbt u. s. w.).
47) Die den Sicaniem (s. Th.) vonoigehenden Cjclopen, ohne das Land za bebauen
(oder den Schiffbau zu kennen) halten (regiemngslos) Heerden (bei Homer\ wie (nnter den
Bogos) der Ziegenhirt e, der keine Polenta kennt (s Reinisch). Prometheus spannte zuerst
die Rinder in's Joch, die Arbeit erleichternd den Menschen, die sich früher (ohne Kennte
niss der Wohnungen) in der Erde bargen (s. Aristotl.), oder in Löss-Gruben (in China).
46) In Attica, wo die Tradition Cecrops mit Sais (Hauptstadt einer griechenfreund-
lichen Dynastie Aegjpten^s) yerknüpft (aus Handelsbeziehungen), brachte die Einwanderung
Jon's das hellenische Element der Dorer zur pelasgischen Bevölkerung, und dann wurden
(bei politischer Einigung) auch die Aeolier und Achaeer unter die Hellenen mitbegrüfen.
Die ümbrier zerfielen (nach Ptolem.) in Olombrier, Isombrier und Vilombrier, als der
Berge, Ebene und Flüsse, wie die Bevölkerung Chittagong's in Khoung-tha (der Flüsse)
und Thoung-tha (der Berge), die verschiedenen Stämme einschliessend. Die einzelnen
St&dte Latium's bildeten einen religiös-politischen Bund unter sich, als foedus (commune)
Latinum (cf Naegele), mit den Concüia {ayo{tat) und caput Ferentinae (nach Cincins
Allmentus) mit jus commercii und jus connubii (und Recuperatio). „Les Souliotes se com
posaient de trente et une tribus ((fUQttt), et k la t^^te desquelles se trouvaient capitaines'.
Die Seggi oder Tocchi i^in Neapel) ^avaient une Organisation analogue k celle des Curies'^
(s. Eotourga). Die Eupatriden oder tvyipeis (aus der Ehegenossenschaft der beiden Phjlen,
der Geleonten und Hopleten, hervorgegangen) besassen die religiös-politische Macht über
die Demoten (als Plebejer, neben Patriciem), w&hrend Solon beide in die nach der Steuer-
höhe bestimmten Klassen vertheilte (und Kleisthcnes dann den Unterschied von Stadt-
bürgern und Land aufhob). Populum in quatuor tribus distribuit (s. Aurel. Vict) Ser-
vins, ohne Beziehung zu den Centurien (nach Livius). Erst nachdem von Einwanderern
der Anstoss zur Staatenbildung gegeben war und eine Vereinigung der vereinzelten Herr-
schaften stattgefunden hatte, entstand Volk und Stamm der Bagirmi (kein durchaus ein-
heitlicher Volksstamm, sondern eine Vereinigung mehrerer, wenn auch verwandter Ele-
mente) und „der Name trat erst auf, als die Bildung des gleichnamigen Staate^s erfolgt
war" (s. Nachtigal). In Vereinigung der 12 Stadtgebiete Attika's wurde das Fest "SvvftUta
gefeiert (seit Theseus). Die Zadruga ^^des Stareshina oder Gospodar mit der Gospodaritza)
erweitert sich zu Shupanien der Shupan (als Wojwod), und die Volosten stehen neben den
Starshina (oder Starosten), ähnlich den Roaja bei Khoungtha (in Chittagong). Vor (So-
lon's) Schuldentilgung (xQ^^^ anoxonij) ergab sich, im (nl ato^aat dnr^tl^hiv (s. Plnt),
das Verhältniss der Pfandsklaverei [der Fanti, Siamesen u. s. w.] für die ixtrifjio^tot oder
(bei Hesych.) inCfiogto* (als ^^'^0-
49) Die aQxoyjtg, inUovQm^ ytwgyoi und Jri/jiovQyo^ parallelisiren sich (in Phönizien)
mit den 4 Metallen: Gold, Silber, Eisen und Erz (bei Died.). wie Schöpfungseier in Peru u.s. w.
Les pretres des Gabales 6taient les Druides, appel^s dans le principe, Semnoth^es et ensoite
Saronides, de Saron, troisieme roi on Vergobret des Geltes (s. Prouzet). Kmukamtchiksh
(ike old man of the ancients) schuf die Klamath (s. Gatschet). Schemal oder Samael (Gott der
Sabier in Harran) war so erhaben, um nur durch Mittler verehrt werden zu können (s. Brann).
In Folge von nur räumlichen und nicht klimatischen Beziehungen (zwischen Mexico und
westlichen Antillen) steigen in Cuba und Haiti die Fichten bis zur heissen Region hinab,
auf der flachen Insel Pinos mit den Mahagonibäumen (Swietenia) gemischt wachsend,
während diese Gattung von Nadelhölzer (Pinus occidentalis) auf dem mexikanischen Andes
erst in beträchtlicher Meereshöhe auftritt (s. Grisebach), indem die auf dem Continent
durch Ausdehnung mächtige Vegetation der Tropen auf den Inseln als schwache vorliegt,
ähnlich, wie sich bei nordischen Barbarenvölkem in nachgiebigen Gegenden (unter Tsdjik
U.S.W.) dauernde Herrschaft erlangte, in kräftiger widerstehenden, wie Perden U.A., nur
Torübergehende (für Nomaden beim Siedeln unter ansässigem Stanun).
60) Kamo-kamo oder Rauch, der in den Mond eingetreten ist, bildet die Figur im
Mond (in Gestalt eines Waringin-Baum's). Wenn in seinen Wanderungen entfernt, er-
-sdieint der Mond klein, als Ngara-kiau oder junger (kiau) Mond, und rund (lobba), wenn
nahe. Die Tobarezen sehen einen Waringenbaum (Hutumoi) im Mond. Die Figur im
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Mond heisst Warin, als Waringi-Baum (in Galela). Hina (als Mond) streitet mit Fatn (die
Erde) über das Wiederauferstehen der Menschen (s. Moereuhout), und ähnlich bei Fijier
(Eskimo, Hottentotten u. s w.). Die auf der Erde Sterbenden gehen zum Monde (nach der
Eanshitaki-Brahmana-Üpanishad). Dem heiligen Simon Stokk, Ordensgeneral der Karme-
liter, wnrde von der Mnttergottes Maria als „Privilegiam'' zugesagt, dass wer das Scapalier
angelegt, dem Fegefeuer entgehen solle (1251). Die Chibcha sandten an den Mond das
Opfer des Guesa (f&r Ernten). Jedai-Chan altert und verjüngt (mit dem Mond).
51) Sonnen- und Mondfinstemisse waren durch Luftgeister (Yedi) veranlasst (bei den
Czechen). Einer der Medecinmänner der Zunis zieht mit dem Mond, denselben zu regu-
liren (der Navajos mit der Sonne). Die Clallam beteten täglich zur Sonne, „saying: Sun
watch over me** (s EeUs), wie im Morgengebet der Samojeden (und dann Verklärung der
Gottheit). Als Fuchs (dienstbarer Geist des Schutzheiligen Inari) begleitet ein Neben-
oder Schutzgott (Sju-go-zin) den Mondgott, und an dem jährlichen Versammlungsort der
Füchse sagt eine Flamme die Fruchtbarkeit des Landes vorher (in Japan). Das Jahresfest
(Hody) wurde nach Veränderung des Sonnenstandes gefeiert (bei den Czechen). Der Berg
Sinai wird, als heiliger, vom „babjlonisch-hymeritischen Mondgott'' oder Sin erklärt (und
wie dieser an Hina Polynesien's schliesst sich dort Ra an ägyptisches). Neben dem Mond
(Asontekka, eile porte la nuit), oder Enditha (von Enni) wird die Sonne Quentekka (eUe
porte le jour) oder (Ikare) Garakoua (eile est au dessus de nos tetes), als Tharonhiaouagon
(il affermit le ciel de toutes partes) oder Horakouannentakton (il a attach^ le Soleil) be-
zeichnet (bei den Irokesen), mit Agriskoue identisch (s. Lafiteau). PoUux wurde als Pulu-
tuke verehrt (bei den Etruskem). Pluto heisst Jupiter nigei (s. Sil. It.).
52) Areskoni (Kriegsgott der Huronen) wurde mit der Sonne identificirt (s. Parkman),
wohin die, in Mexico, in der Schlacht Gefdlenen zogen (als Walhalla) Est Dens in nobis,
agitante calescimus illo (s. Ovid). Aund gaf Odin (in der Voluspa). Wie die Trausier die
Geburt des Kindes beklagten (beim Tode jubelten), lehrt, durch Weinrausch in den Gärten
am Bermios gefangen, Süenus dem König Midas als höchstes Glück, nicht geboren zu sein,
und dann erscheint Mtdag &€oe als Mondgott, zur Erneuerung des Leben's in den Wand-
lungen (wie bei Fijier, Hottentotten, Eskimo). Uoter Verehrung des Apollo Smintheus
herrscht (als erdgeboren) Teucer, (Sohn des Skamandros und der Nymphe Idäa) in Troas,
wo, als seine Tochter Bateia mit dem zuerst von Europa nach Asien gekommenen Dardanos
freite (s. Diod.), die Phrygier (illyrischer Dardaner) den Ackerbau einführten (s. Plato),
und nach der assyrischen Eroberung (mit dem Cult des Gottes Ilu oder Assur) durch
Dion's Sohn (Bruder des Assaracos) liion erbaut wurde, während Herakles (als Adar oder
Bei) in Lydien (der Mysier) seine Dynastie begründet und der als Ackersmann zum Thron
emporgestiegene Gordias (Vater des Midas) in Phrygien. Auf den Marquesas une tradition
attribue k Hanua, fille de Tinika et femme de Oatea, la cr^ation d'abord de Tenfer (avaiki)
qui est au-dessous, puis de la terre qui est au-milieu, et enfin du ciel (te aki) qui est au-
dessus. Tupantoto, un autre dieu, ayant cröe la terre v^g^tale et le sable, Tiki prit du
sable sur 1a bord de la mer et en fit une femme difforme nommäe Ohina. II eut d'elle
plosieurs enfants, dont les descendants ont peuplä le monde. Tiki continue k donner la
forme aux enfants; sMls sont contrefaits, on pr^tend que le dieu s'est venge de certaines
fantes commises par les parents. Chaque animal, chaque plante, chaque objet a son dieu
cr^teur particulier. Onöui a crd^ les oiseaux, Fherbe, difförents arbres. Bon ombre
de ces arbres etaient dans l'enfer: Pukaha Kuba y descendit pour fixer un hamecon au
mei, puis, remontant au ciel, il le tira peu k peu et parvint k Tarracher du sol. Q'est
Opimea qui a plante le premier met dans la baie des Atilokas. Tamaua, autre dieu
gardait le cocotier en enfer. MataSa, voulant se le procurer, se fit Tikoa de Tamaua et
Ini donna sa fille pour compagne. Tamaua vint alors habiter la baie de TaiohaS oü il
planta l'arbre. Te-Moana, le chef actuel des Te!s, pretend descendre de ce dieu. Au com-
mencement on ätait toujours 6veiU^ , c'est Hioho qui a creä le sommeil. Nanua, fille de
Tinika, ^tant enceinte de la lune, desirait manger des cocos, qui sont blaues a Tinterieur,
n'ajant pu avoir raison de cette envie, la lune, sa fiUe, est devenue blanche et claire. La
miit est noire parce que le dieu qui la cräa ne put se passer la fantaisie de manger du
marsonin, dont la peau est noire. Le soleil et la lune ont engendr4 les grosses etoiks,
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celles-ci se sont multipli^es entre elles comme fonrmis. Oatea, le mari de Hanua qtii a
cr66 le monde, est le pere de la guerre; Pacva en est la mere; ce qui veut dire sans doute
que la guerre a commencä des la cr^ation (s. Dumoulin). In dem Ereitmajerischen Baye-
rischen Gesetzbuch findet sich unter anderen Strafgesetzen auch eins „wider die Mädchen,
welche beim Teufel geschlafen haben" (s. Reynitzsch). Kurfürst Karl Theodor von Bajein
untersagte aUe weltlichen Mittel gegen den tollen Hundsbiss, da man sich nur auf die
Gnade und Wunderkraft des heiligen Hubert's zu verlassen habe (1784).
53) „Die Plejaden heissen beim Kuumk-kopan noot-Stamm „Kuuro-Keheear**, (flock of
cockatoos) und gelten als weiblich Der Pirt-kopan-noot-Stamm hat keinen geroeinsamen
Namen für die Plejaden, doch heisst es bei ihnen, dass die Sterne derselben eine Königin,
Namens Gneeanggar, und ihre sechs Begleiterinnen wÄren, und dass einst, vor langen
Jahren, der Stern Canopus (Waa, Krähe) sich in die Königin verliebt hätte, aber in seinen
Bemühungen, ihre Neigung zu gewinnen, so unglücklich gewesen wäre, dass er beschlossen
hätte, sich ihrer durch eine List zu bemächtigen. Kurz nach ihrer Weigerung, sein Weib
zu werden, erfuhr er auf irgend eine Weise, dass die Königin mit ihren sechs Gefährtinnen
ausging, um weisse Raupen zu suchen, die sie sehr gern hatten. Als Waa dies hörte,
kam ihm der Gedanke, sich selbst in eine Raupe zu verwandeln, und in dieser Gestalt
bohrte er sich in einen Baumstamm, wo er sicher war, von der Köm'gin und ihren Diene-
rinnen entdeckt zu werden. Er war aueh noch nicht lange in seinem Versteck, als eine
von jenen ihn bemerkte und mit einem kleinen hölzernen Haken, wie ihn die Frauen ge-
wöhnlich zum Herausziehen der Raupen brauchen, in das Loch fuhr. Er brach die Spitze
des Hakens ab, und machte es mit den andern fünf Begleiterinnen ebenso. Da trat die
Königin hinzu und steckte einen schönen Knochen-Haken in das Loch. Er wusste, dass
dies ihr Haken war, liess sich daher herausziehen, verwandelte sich sogleich in einen
Riesen und rannte mit ihr davon. Seit dem Verschwinden der Königin giebt es nur noch
sechs Sterne in den Plejaden, welche die sechs Dienerinnen darstellen. Da einige Freunde,
denen das Manuscript dieser Erzählung bekannt wurde, Zweifel über ihre Authencit&t
äusserten, weil sie eine sehr auffallende Aehnlichkeit mit Erzählungen der griechischen
Mythologie zeigt, so stellte Mr. William Goodall, Vorsteher der Framlingham Aboriginal
Station, die sorgfältigsten Nachforschungen an, deren Resultat war, dass die Erzählung
bestätigt, und nachgewiesen wurde, sie sei im West-Bezirke und, mit einigen Verände-
rungen, auch in Süd- Australien wohl bekannt*^ (I)awson). Als Tochter des Atlas war Merope
dem Sisyphus vermählt (weshalb sie sich wegen menschlicher Mischung verbarg), wogegen
Merope, als Tochter des Oenopion, zurückgewiesen wurde (wegen Verzögerung der Heirath)
durch ihren Verlobten Orion (der die geraubten Plejaden mit seinen Liebesanträgen ver-
folgt). Die Plejaden heissen (bei Irokesen) Te-Jennonniakoua (les danseurs et les danseuses),
und spielen in den meisten Mjrthologien der Naturvölker ihre Rolle (auch im Calender).
54) Maui stiehlt für seinen Vater das Feuer (auf Savage-Island) aus der Unterwelt
(die betreten durch einen „Reed-bush"). Kaiser Sui reibt Holz mit Holz (für Feuer).
Nachdem Pelasgos das Vieh gezähmt, in Erfindung des TreibstacheFs , spannte Buzyges
zuerst Stiere in's Joch (zum Ackern). Bei den Bilin überkommt der Mensch von der Hyäne
die Herrschaft über die Thiere (wie er in Califomien dem Coyote Belehrungen verdankt),
und in Birma geht Herrschaft der Thiere voran (auch in Peru u. s. w.).
55) In Talafuoh wird bei Erdbeben (Ohssu) aufgeklopft damit die Erde ruhig bleibt.
Im Erdbeben zeigt der Geist an, dass er noch da ist (in Tobaroe). Nach Wilson schlügt
man bei Erdbeben (wenn Mowee sich bewegt) auf den Boden (in Tonga) In Timor wird
laut geschrieen, um dem Riesen, der die Erde schüttelt, das Dasein von Menschen auf
denselben anzuzeigen. A Dage (the name of the great serpent and most powerful and
wicked god) is the foundation of the Feejees and supports them (beim Umdrehen Erd-
beben bewirkend). Dagon (der Philister) 6tait r^prösente sous la forme d'un poisson (s.
Tiele). Die Peulhs schützen sich gegen Zaubereien durch Bolisso (oder Fetische).
56) In each village on Tucopia there is a large building (the „spirit building**) set
apart for the use of disembodied spirits, which are supposed to reside in this building (s.
Dillon). Zeus heisst xaiaßairn (als im Blitz niederfahrend). /I^^fov ir t/J 'Ji&(dt fpn^f^^
tivifiovi tlyat rovg TgitOTtaroQtti (bei Photius). Wenn der Wind stark geht, hat sich Je-
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maod erhenkt und der Teufel führt seine Seele durch die Luft (in Siebenhurgen). Ein
Wirbelwind entsteht, wenn der Teufel plötzlich eine Hexe erfasst und mit ihr tanzt (s.
Ualtrich). Die Baghirmi verehren den im Donner redenden Gott, durch das Symbol eines
ringweis entrindeten Baumstammes. Ktgavyoiy darganriy ßgoyiti (in Dreizahl von Gewitter-
Erscheinungen). Und so die Dreiheit von Donner, Blitz und Wetterschlag (auch bei den
Quich^s). Le ciel etrusque devint une assemblöe de douze dieux collegues ou „assesseurg**
de Jupiter (dii consentes compHces), que celui-ci devait consulter en certains cas, notam-
ment avant de lancer sa seconde foudre, plus efficace que ia premiere, comme il devait
consulter, avant de frapper, avec la troisieme, le mysterieui conseil des dieux sup^rieures
(dii superiores-involuti). On comptait pour 9 personnes divines, 11 especes de manubiae
(8. Bouch^-Leclerq). Den Koma oder Genien (in Gräbern oder im Gewitter) wird (bei
den Wanika) geopfert (s. Uartmann). Uephästos wurde (bei den Etruskem) als Sethlans
(blitzewerfender Gott) verehrt. Das Wort Oki (bei den Indianern) dient, um irgend welchen
mit übernatürlichen Kräften begabten Gegenstand zu bezeichnen. Einige der Huronen und
Irokesen glaubten, dass der Donner ein Riese in menschlicher Gestalt sei Einer Erzählung
zufolge brachen von Zeit zu Zeit eine Anzahl Schlangen aus, welche zur Erde fielen und
die Erscheinung des Blitzes veranlassten (s. Parkman). Genera fulminum tria esse (bei
Caecinna), fulminum genera sunt illa, quod terebrat, quod discutit, quod urit (Seneca).
Die Fetialen bewahrten die Steingeräthe der Aequer im römischen Cult (s. Duruj). Die
Bisayer vergötterten die durch das Schwert oder den Blitz Getödteten (von Krokodilen
Gefressenen), als auf dem Balangas genannten Bogen zum Himmel steigend (nach Careri).
Der Zahn eines gewaltsam Getödteten heilt Zahnschmerzen beim Bestreichen der leidenden
Gesichtshälfte (in Schlesien). „Es ist ein Mann in Gestalt eines Truthahnes. Der Himmel
ist sein Palast und er bleibt in demselben, wenn die Luft klar ist Wenn die Wolken an-
fangen zu rollen, steigt er auf die Erde herab, um Schlangen und andere Gegenstände zu
sammeln, welche die Indianer „okies" nennen. Der Blitz zuckt, sobald er seine Flügel
hebt oder senkt. W^enn der Sturm heftiger ist, wie gewöhnlich, liegt es daran, dass es
seine Jungen bei sich hat^ die ihm, so gut sie es können, beim Lärmmachen helfen" (bei
den Huronen).
67) Gleich bei den eingedrückten Fusstritten Christi haben die Türeken gegen Mittag
einen Ort zu ihrer Andacht sich erwählet (s. Van der Groben). Impressa vestigia cemimtur
(s. Sevems) von der Himmelfahrt (bei Hieron.). Und dazu dann Riesentritte, Zwergspuren,
Eingriffe auch in den Stein (bei Quetzalcoalt), Rosstrappen u. s. w.
58) „Man soll, hat Spinoza gemahnt, die Meinungen der Menschen nicht belachen und
nicht beweinen, nicht vergöttern und nicht verfluchen, sondern zu verstehen suchen. So
wenig der Botaniker die Kryptogamen geringschätzt, ebensowenig darf der einste Religions-
forscher die rohen und primitiven Vorstellungen sich selbst überlassener und durum ver-
lassener Völker verlachen. Es sind zwar nur schwache Keime der Wahrheit darin ent-
halten, aber diese haben oft feste und gesunde Wurzeln** (s. W Schneider). „Das tief
Symbolische religiös Bedeutsame der Mythen" beruht darauf, „weil sie eben die Sprache
des ältesten Götterglauben's sind"* (s. Preller). Während von den Häretikern (algiat) jeder
für sich selber wählt, rectificirt sich in allgeinein gegenseitiger ControUe der Glaube (als
orthodoxer, mit seinen Schismen)
59) Noch vor den sympathetischen Curen (wenn Gelbsucht durch Gelbes geheilt, des
Beinbruch im Schienen des Tische's u. s. w.) , liegt nahe die Gcdanken-Combination der
Evacuation zur Reinigung (im Ausziehen des Krankheitsstoffes;. Um dem Hwangho Durch-
fluss zu gewähren, wurden die Granitpfeiler Hwa-shan und Föng-tiau-shan durch einen
Riesen auseinander gespalten (s v. Richthofen), wie Mandjusri's Schwert den Abfluss in
Xepaul öfl&iet (und Bochica für den Wasserfall von Tequendama), so dass sich gleiche Details
der mythologischen Vorstellungen spiegeln bei gleichen Bedingungen, wie in Nepaul's um-
schlossenen Bergthal neben dem der Chibcha. Der Maykeeha oder Arzt (am Darling) saugt
aus dem Kranken die schädlichen Substanzen Yountoo (a small hone taken from a leg of
the dead body of a friend) und Moolee (a rough pieces of white quartz) zur Heilung (s.
Bonney). Das Kaninchen fängt die Sonne in der Schlinge, auf den, seinem eigenen Auf-
stehen vorhergehenden, Fusstapfen (bei den Omaha). Und dann in Samoa beflissen, die
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Arbeitszeit zu verlängern, erhält beim Austritt aus den Tropen der Scblingenfänger die
Aufgabe der Tagesverlängerung zu (unter den Maori). Die Wissenschaft ist an die ewige
Ehrenpflicht gebunden, furchtlos jedem Problem in^s Angesicht zu schauen, welches ihr
offen vorgelegt werden kann (s. W. Thomson). Mvaii^Qta (reXttat) ixXrj&ijy nagd to ioi'(
Kxovovtasy ßivfty rb OfOfia, xal furjdtyl javia t^riyuad^ai^ fiveiy ök iari 16 xXtiuw to aiofiM
(s, Suidas). Und so die Orden religiöser Geheimwissenschaft in der neuen Welt Oceanien^s
und America's ebenso, wie in der alten, von Afrika an.
60) Wenn ein Schwein oder eine Sau nicht frisst, hat sie „von einer Truht einwi
Schuss bekommen" (1802). In Tanna wird der Krankheitspfeü aus dem Buschversteck
geworfen, während der goldlockige Gott die Pfeile offen in's Griechenheer niedersandte.
Durch die sibyllinischen Bücher, die bei Epidemien Opfer für Apollo vorgeschrieben, wurde
der Dienst des Liber (und der Libera), des Aesculap, der Magna mater u, s. w. eingefühlt
(aus der Fremde) Zum Heilen bieten sich, neben dem „alt^n Schäfer Thomas'' (1858) die
„klugen Frauen", wie (bei Cicero) sagae (von sagire), oder sonstige Sympathie. Wurm im
Finger wird durch Umbinden eines Regenwurm's, bei dessen Absterben, geheilt (in Franken).
Papageien, die sprechen gelernt, wurden von den Chibchas mit Aufträgen an den Mond
geschickt (im Opfer derselben), wie Zamolxis Bote (statt gallischer Briefe).
61) Der Hahn {aX^xuog) oder (bei Aristoph.) TW^cfoc {nfQOixo^ ogifiq) verbreitet sich
(nach Menodotus) von Persien aus, dem Craosha (als himmlischem Wächter) heilig, vom
Feuer geweckt, um durch Krähen die Daevas der Finstemiss zu vertreiben (mit Bushya^t*
des Schlafens). Immundi spiritus ante gallicinium plus ad nocendum potestatis habent
(Burchard von Worms). Manch dummer Teufel wird durch das Hahnengekräte über-
tölpelt (im Mittelalter). Auf den Neu-Hebriden bläst man die Muscheltrompete, wenn das
Schlimmerwerden der Krankheit zeigt, dass Nachts Abfall verbrannt ist, weshalb besonders
(abgeschnittene) Haare zu hüten sind (auch in Afrika). Ausgekämmte Haare werden in
Ritzen gelegt (in Schlesien), weil sie die Hexen zum Schaden gebrauchen könnten (in
Hessen) oder daraus Hagelsteine zu machen (in Tirol).
62) „Die evangelischen Hessen, wenn sie einen Schatz heben oder Teufel bannen woUeo,
holen sich einen katholischen Priester, weil der evangelische Geistliche diese Macht ver-
loren, und jener erfüllt auch den Wunsch. Bei Behexung holen sich evangelische Ost-
friesen Rith bei katholischen Priestern und in den Klöstern. In Ostpreussen bitten Evan-
gelische bei schwerem Unglück, besonders auch, wenn Gestorbene umgehen, um die Ffe-
bitte katholischer Priester" (s. Wuttke). Die Priesterin der Artemis, ihre Statue tragend,
war es gefährlich anzublicken, da selbst die Bäume verdorrten, wo sie vorüberging (in
Pallene), und so Parvati auch in schrecklicher Form (als Kali). In dem Glauben eines
Volkes liegen die Wurzeln seines ganzen Denken's, Streben's und Handeln's s. I. W. Wolf \
so dass seine in der Praxis gesunde Richtung von der (statt empirischen) rationellen
Leitung abhängen wird (in naturwissenschaftlicher Behandlung der Psychologie). Troti
der stolzen Götterseelen fürstlichen Geschlechts liess sich das gemeine Volk in Tonga mit
dem Essensgott (Aa whai Kai) genügen, wenn auch zum Brode (am nöthigst«n zwischen
panes et circenses) noch das Manna kommen muss (wie Moses weiss).
63) Ausser in Folge von Schwerkraft tritt, diese überwindend, Bewegung hervor durch
die chemische Action der Wärme (in Ueberführung in den Gaszustand) sowohl, wie durch
die Kräfte des dauernd, aber nur local wirkenden Magnetismus und der überall erregbaren
Electricität »in anorganischer Natur). Im Organischen wächst die Pflanze im directen
Gegensatz mit der (abwärts ziehenden) Schwere empor lebend gleichsam in der Bewegung)
und frei bewegt sich das Thier (auch in seinem Wachsthum nach verschiedenen Baom-
Dimensionen gebreitet) dem Körperlichen nach (während dann der Gedanke wieder in der
Bewegung sich selber lebt, nach allen Richtungen hin).
64) L'homme est ^minenment un etre social (s. Ballanche) und der Staat (s. Krause)
der geordnete Rechtszustand (status juris;. Das Bestreben, die Aufgabe der Forschung
einzuschränken und das der Beobachtung Zugängliche von den unbekannten und unerreich-
baren Bahnen der organischen Entwicklung abzuscheiden, verbürgt allein einen methodi-
schen Fortschritt, wobei der Zukunft überlassen bleibt, tiefer in die Geheimnisse der
Schöpfung einzudringen, ohne die Thatsache durch blosse Vorstellungen ersetzen zu wollen
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(8. Grisebach), bei Verbleib innerhalb relativer Verhältnisse (zom logischen AnjBrechnen in
der Indaction).
(i5) Idem aSr, senibus quidem frigidus esse videtnr, alüs qui in aetatis flore sunt, bene
temperatns et idem color, senibus quidem dilutus pallidusqne, at iis qui florent aetate,
satnr et pressns vividiorque (ex aetatibus). Pneris piia et trochns in pretio sunt, at ii, qui
aetatem virilem attigerunt, aliahis praeferuut, rursus alia senes. Ex quibns colligitur, di-
Tersas moveri phantasias, ab iisdem snbjectis, ob tac ötaq)6gavi ^Xtx/ag (Sext £mpO. Wie
bei polaren und tropischen Ländern, markirt sich bei den letzteren dann auch für die Er-
hebungen wider die geographische Provinz (in anthropologischer Eigenart).
66) Erst durch hundertjähriges Uineinverhören brachte man auch die Phantasie des
Yolkes auf den Punkt, wo sich das ganze scheussliche Wesen von selbst verstand und sich
vermeintlich neu erzeugte (s. Burckhardt) im Hexenwesen, aus der „Phantasie der Bettel-
mönche** (1459).
67) Oder (von den Kopfjägern zu Waai Rama): Dewijl van oudsher de misdaden
niterst zeldzaam zijn, zoo bestaan er ook maar weinig of geene vaste straf bepalingen (in
Ccram). und dazu die Zeugnisse von den Tonganem (bei Mariner), von Indiem oder In-
dianern (und Afrikaner auch). Die Fijier begruben ihre Alten lebendig. Die Turkmanen
schlachten (als Sühnopfer) Greise, die auf den Wanderungen nicht zu folgen vermögen
(nach Bumes). Bei den Massageten wurden die Alten getödtet und verzehrt. Ils sont
pacifiques, ne fönt et ne pensent rien de mal, bemerkt Edrisi von den Khilkh, als (aus-
gewanderte) Türken (s. Jaubert) , und so milde Scythen unter den wilden (bei Ephoros).
An der Küste der Insel Sandji standen Statuen mit erhobenem Arm, die Rückkehr an-
weisend (s. Edrisi). Pinehas (der Sohn Eleasar's) erhielt den ,Bund eines ewigen Priester-
thum's'', weil er dem Israelitischen Manne nachgegangen war, in den Huren winkel, „und
durchstach sie beide, den israelitischen Mann und das Weib, durch ihren Bauch**. Wenn
der Zauberpriesterhäuptlingsfürst oder Tzeetzaiak (bei den Hailtzuk) aus der Einsamkeit,
wo er, als Taamish, gefastet hat, zurückkehrt, beisst er in den nackten Arm des zuerst
Begegneten (das Fleisch verschluckend). Den Scythen war Alles gemeinsam, ausser
Schwert und Trinkgeschirr (s. Strabo). Bei den Ostjäken steht ein männlicher und ein
weiblicher Gott dem «jedesmaligem Geschlecht vor. In Süd- Arabien heirathen die Brüder
(mit dem ältesten als Haupt) eine gemeinsame Frau (s. Strabo). Bei den Yetha (an die
Yueitchi grenzend) oder (nach Herodot) Massageten herrschte Polyandrie (s. Matuanlin\
Die Sarmaten (beim Mangel an Eisen) gebrauchten knöcherne Pfeilspitzen (zu Pausania's
Zeit), aber daneben werden kunstvolle Panzer erwähnt (aus Homplättchen). Die Haidah
gebrauchen die gebogenen Kupferplatten als Geld (durch Ausschneidon von Stücken).
Oreb und Seeb (Rabe und Wolf) werden als Könige der Midianiter von Gideon bekämpft.
Wie in scandinavischer Mythologie spielen Rabe und Wolf in der der Koloschen. Unter
den Weltschöpf em erhielt nicht der (gütige) Zamhor, sondern der (böse) Niang Gebet«
(auf Madagascar), aus Furcht, während der Parse sich mit seinem guten Gott zum Kampfe
kräftigt (im Dualismus).
68) Zur Bequemlichkeit des Abtritt's „muss die Höhe des Sitzes zu seiner Tiefe bis
an die Rückwand und zum Abstände des halbkreisförmigen Einschnitto's der Brille zum
äussersten Rande des Sitze's entsprechende Verhältnisse erhalten" (s Leger). Im Orient
tritt zur Annäherung an den Natursitz die Wasserreinigung. „Wir wollen jetzt scheissen",
beim Spiel (unt^r den Bogos); „der reiche Jüngling schiss nun seine Butter und Milch,
dagegen der arme nur grobes Negerkom*' (s. Reinisch). Wer des Koninges gans eet, kakt
de pluimen honderd jaren daama. Das Beispiel des namhaften Gelehrten, der seinen
Reichthum an literarischen Notizen „auf dem Abtritt sammelte, dürfte nicht nachahmens-
werth sein" (meint Burdach), doch hatte Voltaire wieder seine philosophischen Ansichten
(über den Nachtstuhl). Le nom de stercoraire rappeile une id^e tonte differente de celle
d'un siege d'honneur, mais il y a tont lieu de croire, que cette chaise ne fut jamais qu'un
embleme ainsi que Fötoupe qu'on brulait devant le pape (s Brunet). Das Barbarische
empört nicht mehr, und das Abgeschmackte verletzt nicht mehr, wenn als Anfänge und
noüiwendige (Jebergänge zu betrachten (Heine). Das Concil von Tnülo (im kaiserlichen
Gemach) verbot Kreuze als Verzierungen des Fussboden's, um nicht getreten zu werden
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(692 p. d.\ wie in Japan (bei der Verfolgung). Mo-long-Phra-Bangkhom (in usnm Regia,
Dominus Trulleus), für den König (in Siani). Die Geister bieten der neuankommenden
Seele Menscbenkotb zur Speise an (in Neuseeland). Das Grab des Tuitonga wurde mit
menschlichen Excrementen geweiht (s. Mariner). Neugeborene heissen Götterkoth (auf
Samoa). In Eimeo wurde von einer heiligen Gesellschaft Menschenkoth gegessen (s. Wil-
son). Während christlicher Besetzung Jerusalem's war am Mihrab (aus Hass gegen die
Moslim) ein Abort errichtet worden (nach Abu-Sama). Mas nobis dominus est (s. Chalco-
condylas) wird auf dem Marmorsitz (als sella stercoraria) bei def ceremoniellen Weihe
ausgerufen, neben der Probe des Cardial diacre (s. Fauchet). Die Petu schlagen öffentlich
ihr Wasser ab (s. J. W. Müller), „halten es aber für eine grosse Schande und Grobheit,
wenn sie in Gegenwart anderer Leute einen Wind sollten fliegen lassen*" (wie die Indianer).
Beter in die weide Welt, als in de enge Buuk. Nach den Grönländern (bei Egede) wurde
dadurch selbst der Teufel getödtet (weshalb von Angekutten zu vermeiden).
69) Seit der zerstörenden Feuerkugel, welche auf die im Spiel die Messe nachahmenden
Hirtenjungen (bei Apamea) niederfiel (s. Moschus), müssen die Worte des Kanon heimlich
gesprochen werden (that the sacred words may be kept from becoming too common), und
so in den Mysterien afrikanischer Geheimorden (bei Indianer, Polynesier u s. w ). Obwohl
veröffentlicht nicht öffentlich, ^vvttoC yag ttaiy juorois roTg rifiwv axot/oaoiy, versichert
mgi imy diegoatixtüp Xoytoy (im Gegensatz zu der (^aiteQixd) Aristoteles seinen königlichen
Schüler (bei Andronicus). Mit Bakijy (Herr) wurde der König (bei Perser) angeredet (s.
Aeschylus). Baklriy, ßaotlftt ^gvyiari (Hesych). Bolwan (russ) oder balwany (rmg) ist
(litthauisch) balwonas (idolum) Hagene, als „valant aller künige** (im Gudrun) wurde
gleich einem Teufel (Valant) gefürchtet (s. Grimm), wie ünfalo (Phol). Apollo (als Deus
Belinus in Aquileja, oder Abellio in Novempopulonia) hiess UßfXiot (in Kreta) und B4U
(in Sparta). Saifiovtg (nach Macrobius) von SaUiv (im Brennen). Nach den Haidah ist
das Feuer vom Donnervogel gebracht (als Adler). Dem Ragnarökr (als Feuerzerstönmg)
geht (nach der Edda) das Windalter (Fimbulvetr) vorher, und, wie in indischen (KaJpen),
wird in mexicanischen Tonatiuh auch das Wasser eingeschlossen (und Erdbeben).
70) Soares (na su Noticia do Brazil), fallando a respeito dos usos e costumes desses
selvagens, actualmente desapparecidos e que ta7 pouco estudados foram (1882), beschreibt
die Tamoyos (grandes compositores de cantigas). Und so überall mit gleichem Refrain
(aus jedem Continente) ein Hinschwinden des MateriaPs (für ethnologische Sammlungen
auch). —
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Im Gegensatz zu Orang Slamy (oder Moslimen) werden die Alfuren von Weda als
Sawai bezeichnet, von Maba als Buli, von Galela als Galela, von Sahoe als Tarra-udu (von
der Hauptstadt). Die Tobaroe betrachten sich unter den Bergbewohnern (Harifuren oder
Aliforen) als die alten und eigentlichen £igenthümer Halmaheira's (weil vom grössten und
verbreitetsten Stamm). Zum Stamm der Tobaroe gehört der Rajah von Loloda mit dem
Landungsplatz Iboe (wo sich ein temataischer Schreiber findet). Bei Gamkanora (auf
Halmaheira) wird ein Yulcan angegeben. In Weda finden sich circa 40 Häuser, und so in
Maba und Pantani. Die BewcAner sind schlichthaarig mit einigen Ausnahmen, in Folge
der von Tanah Papua eingeführten Sklaven Die Bewohner von Gebeh sind gleichfalls
schlichthaarig, doch findet sich auf dieser Insel eine grössere Anzahl von Sklaven der
Papua. 'Das schlicht« Haar der Alfuren in Weda (oder Wata) neigt zum Kr&useln, in
Folge der Mischungen mit Papua.
Auf der unter Tidore stehenden Abtheilung Halmaheira's finden sich in Weda acht
Dörfer, unter denen eins (Lawai) von Alfuren bewohnt ist (die anderen von Moslimen); in
Patani acht Ansiedlungen (alle moslemitisch), wo in Gamsungi der Utusau wohnt; in Maba
acht Ansiedlungen, unter welchen sich Alfuren in Buli finden, in den anderen Moslimen
(mit dem Utusan in Maba), als Kampong Senha^ji, Kimalaha, Capt. Laut, Gutuwassi,
Päleli, Watji, Bitcholi (und Buli). Auf der südlichen Halbinsel (Halmaheira's) unter Ter-
nate fehlen feste Ansiedlungen, doch wohnt ein Utusan an der Küste, die zum Einsammeln
von Dammar u s. w. von den Alfuren aus Galela, Tabello u. s. w. besucht wird. Zwischen
Gamkanora und Galela liegt das Gebiet des Raja von Loloda. Gamkanora ist die Stadt
(gam) in der Mitte (tengga) auf Halmaheira. Von Weda durchschneidet ein Weg Halma-
heira nach Paiaje.
Kasiroeta (mit Mole oder More als Hauptort) ist durch Orang Weda (aus Halmaheira)
bewohnt (mit besonderer Sprache), sowie durch Tabellorezen und anderen Stämmen aus
Halmaheira. Zu Gane (im südlichen Halmaheira) wird die Sprache von Makjan gesprochen.
An der Nordküste Halmaheira's treiben die Piraten der Tabellorezen und Galelonezen ihr
Wesen Die Insel Morotai oder Moro ist unbewohnt, aber voll von Cocosnuss-Bäumen,
deren Früchte zur Zeit der Ernte von den Bewohnern Gilolo's gesammelt werden.
Im Patani finden sich die Kampongs: Sengadhji Wailagi, Eapitalau Tipai, Kimalacho
Tuli, Kimalacho Wailoh, Kimalacho Marot, Kimalacho Kiling, Kimalacho Bobanimo, Ki-
malacho Gimea, Kimalacho Tepiläoh, Kimalacho Mob. Die hauptsächlichste Ansiedlung
lieisst Gamsuni (mit Utusan und Sengadhi). — Patani bestaat uit 10 negorizen: Penitti,
Tepileo, Gemmia, Oemoerot, Kipawee, Waileggi, Soemoe, Kililing, Wailo, Babanee-Mo (s.
Campen).
In Tobaroe-Niku wohnt der Senhadji der Orang Tobaroe (2 Tage von Galela), unter
dem Raja von Loloda, und am nächsten zu Galela liegt Tabaroe-Lessu. In Tauru, dem
am Meer gelegenen Dorf der Tobaroe (in der Nähe von Sajanole), stehen die Häuser
zerstreut (unter einem Mahimo oder Aeltesten). — Tomaiyeku (Tobaroe de atas) begreift
die Kampong von Tuguis, Togotola, Tolimadu, Tokohoku, Matoro, während in Ma-adu
(Tobaroe de bawas) die Kampong von Go-in, Suasangadji, Beronna, Todokke, Togo liegen.
Toebaroe (Ikkie Sio) zerfäDt in 10 Soa, 5 in de benedenlanden (Toebaroe adoe) en 5
in de bovenlanden (Tobaroe igekkoe), neben Gam-ma-koenorra (land in het midden). —
Soesoeppoe ist der Hafen für Soa-raha, hoofdplats vau het district Sahoe (s. Campen).
Die Bewohner von Tabello bezeichnen sich als Orang Moluccos. Die Berge im Innern
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sind von den Orang Tobaroe bewohnt, und werden, wegen der Furcht vor diesen (und
den in den Wäldern hausenden Swangi) von den Tabellorezen nicht betreten. — Von Ba-
tanaku, zwischen Loloda und Tobaroe, fuhrt ein Weg, der an einem Tage zurückgelegt
werden kann, wenn man der Gefahr entgeht, von bösen Geistern gefressen zu werden. —
Von Dodinga kreuzt sich der Ipthmus nach Bobane. Von Sahoe fuhrt ein Weg nach Kaoe
über die Wasserscheide der Flüsse von Sahoe (eine Tagereise weit aufwärts befahrbar)
und Kaoe.
Tona kama recha oder grosses (recha oder Kamarecha) Land (Tona) heisst Halma-
heira (oder Bato-tsina) in Tabello oder „der Platz, um Prauwen festzubinden" (hello), wie
To-baroe (im Walde aufgeschlossen) von Baroe oder Baumwolle, nm Prauwen zn kalfatern.
Ak Tarah besar (Grossland) oder Kafaa-lamo), weiter (lamo) Erdengrund (kaha), wird Hal-
maheira oder das Land (Ual) ans einem Stück (maheira oder Mutter), auch (weil Alles
hoch im Preis) von Chal (machal, theuer), erklärt oder (in Temate) als Hal-ma-ira oder
die Insel von nicht (ma} guten (ira) Gebräuchen (Hai oder Hadat), sowie (wegen Wildheit
der Bewohner) als schlechte (mahira) Sache oder Hhal (perkara djahat im Mal.), während
HaHohra (in Tidore) sich auf johra oder majohra („Mutter" in hoher Sprache) zurückfährt
(wie Maheira in Temate). In Patani wird Halmaheira als Botonbol (grosses Land) be-
zeichnet von Botol (Gebirgsland) und Lol (viele .
Djilolo (Djailolo) oder Gilolo wird von Lolo (innerlich oder binnen) erklärt, als inner-
halb der Bay, und der König von Gilolo (in Temate) als Bucht-Fürst oder Djicoma Ko-
lano. Le Roy fait sa residence k Tidore ou Hamolamo, qui veut dire grand village (s.
Oemelli). Jo-lamo (Grosser Herr) ist Titel des Fürsten von Tidore (und Jo-Mofo seiner
Kinder). Bei Verbindung mit Tidore bauten die Spanier das Fort Aqnilamo (in Halma-
heira). Luko wird (im Tidorischen) erklärt als „aufgreifen", eine Hand voll (wie Tangkah
im Malayischen) für die Molukken (von Lukko)
In Gilolo oder Djailolo, der früheren Residenz der Sultane von Halmaheira (jetit
unt«r einem von Temate eingesetzten Djumtulis), wohnen (neben Temataner nnd Malayer)
auch Alfuren (aus Sahoe). ßorona ist der zu Loloda nächste Kampong der Tobaru (im
Innern). Den Familien oder Bongsa entsprechend, finden sich Bara, Baknnu, Labah,
Kedih, Bantoli als Kampong der Alfuren in Loloda, wo neben dem (mit den Orang Islam)
in Soasio residirenden Raja die Dopolo oder Dapalo (Kopf) genannten Beamten regieren
(als Ngofamanira, Hukum, Kimalaha u. s. w.). Familiengeschlecht oder (in Temate) Tofa
deckt sich bei den Alfuren (von Loloda) mit Doa (Madowa) oder Troa (Martowa oder
Schwiegervater in der Verwandtschaft), und dazu Stammesnamen, wie Lobuka. Akadudu,
Langmati, Lagoa, Naboro u. s. w.
In Tabello heisst Insel Nuo (Nusi) und (in Galela) Guramangopa, Vorgebirge: Madoto,
Bucht: Yikn. Ankerplatz: Laleo, Vulcan: Dukono oder Duko. Die Inseln bei Hahnaheira
heissen Goera-mangoffa (kind van het land) oder Wef und Njef (s. Campen). Halmaheira
(Hoewamohel) bezeichnet das . Land gegenüber** (an der anderen Seite) und Hai (schwarz)
ma (sehr) heira (Mutter), ein sehr schweres Land etwas zu finden (und so des Etymolo-
gisiren Vielerlei). Als „grosses Land" führt Halmaheira (Batutszina, ak Festland) aof
das Mutterland (maheira)
Der Fluss (Ake-Lama) Akee-Lamo (in Sahoe) entspiingt auf dem Berge Bnkoh-&)h,
zugleich mit den Flüssen von Galela nnd von Kaou. Auf der Höhe dos Berges von Sahoe
<Kie-Sahoe) findet sich die Terlaga Padosah, oder betäubender (Padosah) Pfuhl (Teriaga),
genannte Lagune, von solcher Ausdünstung, dass darüber fliegende Vögel herabfallen. —
Die Berge des Innem von Halmaheira sind in einzeln zerstreuten Häusern von den Oraag
Tobaroe (Ikkie Sioh) bewohnt (unter dem Senhadji von Ibu). ZwischeB Tabelle und
■Galela findet sich der Mamuja genannte Vulcan.
Die in Halmaheira gebrauchten Waffen kommen meist von Timbnku (auf Celebea). —
Wenn die Seeräuber Tabello's den Küsten der Bangal-Inseln sich nähern, ftüditen die
Männer in das Innere, Frauen und Kinder zur Beute zurücklassend Die Seeräuber von
Tabello fahren (unter Berühren von Gane) nach den Obi-Inseln, wo sie Frauan und Kindir
zum Anlegen von Pflanzungen zurücklassen, um dann, bei der Rückkehr von den Banh-
zügen sn dar Küste von Oelebes und auf den Xula-Inseln, die Ernten ennoholen md mit
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in
den Fftmilien (unter Anlaufen in Batchian, sowie yerschiedenen Küstenpunkten Halmaheira's
für YerkJUife) nach Haus zurückzukehren.
Aus der zwischen Halmaheira und Batchian gelegenen Insel Gane (oder Ganne) werden
Ansiedlungen auf Halmaheira (in Gane) angetroflfen, auf der südlichen Halbinsel (Temate^s).
In Halmaheira finden sich Beste alter Steinbauten (wie bei Gilolo, Sahoe u. s.w.). — Die in
<len Büschen des Inneren (auf Hahnaheira) schweifenden Orang Toegoetel (denen die Be-
festigung am Akkee lamo zugehört) stammen von Geflüchteten (aus Kau). Als Eingeborene
bezeichnen sich die Bewohner der Molukken als Ton-Molukkos (Volk der Molukken). In
Celebes finden sich die Ton Dano, Ton Folie, Ton Saban u. s, w., als Eingeborene von
Dane, Folie, Saban u. s. w. (unter Toeraja^.
Die Districte von Weda, Patani und Maba (auf Halmaheira), sowie Gebj wurden früher
unter den papuanischen Landen einbegriffen (nach Rooselaar), in Folge der Beziehungen
durch Handel und Seeraub (1706). Neben dem Rajah Jassa herrschte ein Rajah Papua
in Gilolo (nach Pigafetta). Bj DjailoUo liegen de grondvesten van den ouden Kraton (s.
Campen). Het landschap PaUsoewa begreift Taraoedoe, Ngaon und Tibobbo.
Die Insel Gebeh (mit dem Hafen von Fau) steht unter fünf Senghadji. Die Sprache
gleicht der von Patani (auf der südöstlichen Halbinsel von Halmaheira). Die Bevölkerung
ist tidorisch, mit Papua (kr&uselnden Haar's) gemischt, und spricht einen eigenartigen
Dialect
Auf der nördlichen Halbinsel von Halmaheira wohnen schlichthaarige Alfuren, und
ebenso (mit malajischen Einflüssen gemischt) auf der südlichen, während auf der (unter
den Sti&mmen Maba, Weda und Patani vertheilten) Halbinsel des Ostens Anlage zum Kraus-
haar hervortritt, in Folge der durch die (alfurischen) Seeräuber von Gebeh aus der Tanah-
Papna zugeführte Sklaven (im Gebiet des Sultan von Tidore). — Die Westküste Halma-
heira^s fällt steil ab, wogegen an der Ostküste morastige Stellen angelagert sind. Tidore
unterwarf zuerst die Papuah di atas (oder Wonim) und dann die Papuah di bawa (oder
Raja Ampat).
Te Akkee lamo is een vestiging van de zoogen aamde Orang Toegoelet (af komstig van
vroeger uitgeweken van Kau). Tobello is verdeeld in 9 negorizen: Katana, Mawea, Jaro,
Patja, Saboea lamo, Lina, Sibotto, Momoelatti, Mede (s. Campen). Die Alfuren von Ta-
belle treiben Seeräuberei (bis Celebes).
Unter den Sultanen von Temate dehnte (zur Blüthezeit dieses Reich's' Sultan Bab
seine Eroberungen aus über Salija, Buton, Ceram, Amboina, Timor, Menado, Mindanao
u. s.w., bis die ünterthanen, der bereits sieben Jahre dauernden Kriege müde, sich zu
seiner Ermordung verschworen, unter Anstiftung des Raja von Loloda, der auf gegebenes
Zeichen gemeinsames Losfahren der Flotte auf das Schiff des Sultan vorschlug. Der Sen-
hmdji von Sahoe, als seinem Fürsten ergeben, wusste unbemerkt sein Fahrzeug neben das
königliche zu bringen und den Sultan an Bord herüberzunehmen, so dass, als auf das ver-
abredete Signal das Kriegsschiff niedergeschossen wurde, der Sultan sich bereits in Temate
befand, und den zum Heutemachen Herbeieilenden dort entgegentreten konnte. Seitdem
sind die Ehrenbezeigungen für den Raja von Loloda vermindert, die für Sahoe erhöht.
In Taarudu (mit ca. 200 Bewohnern) finden sich 41 oder 42 Häuser nebst 4 Kapellen
der Kakiroba (wo aus den umliegenden Häusern die Bewohner bei Festtagen im Dorf zu-
sammentreffen), und mit Akitoba, Gamnial, Tatschitschi würden sich im Ganzen circa
102 Hänser ergeben, während andere Ansiedlungen sich finden in Gola, Tanchim, Idam,
Woraworat. Balissa, Gamsuni, Tasuba u. s. w. — Soesoeppa ist Hafen von Sahoe (mit Soa
rmha als Hauptort) und in der Bucht mündet der Akkee lamo (neben dem Akkee diri oder
Akkee it}i).
In der Hauptstadt Sosio finden sich 217 Häuser, in Mareku (Mareku loaho und Ma-
reku loihisa) 112, in Toloa 140, Towicha 49, Tomalohu 172, Gurabatti 67, Selli 85, Tung-
wa« 48, Topo (am Berg) 34, Gangtofkanje 92, dann Rum, Tuguai u. s. w. Neben Soa-sio,
oder neun (do) Dörfer (soa), findet sich (als Verlängerung der Hauptstadt) Gamtophkange
oder acht (tophkange) Städte (gam). — Auf der Insel Mareh finden sich 50 Häuser. — bi
Babuku von Tidore erhält sich noch ein einzelner Nelkenbaum. Auf Tidore finden sich
die Bärge Golili, Kiekiche, Tolaiha, Gunung Tidore. Hamjajer Hasudin, der erste Fürst
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Tidore's, kam zur See dorthin. — Tidore gegenüber liegt Noromaka (auf Halmaheira") und
dann zieht sich die Küste auf der einen Seite nach Tandjong (Vorgebirge) Ngiaregida,
auf der andern nach Dodinga Die Hauptstadt von Tidore (und Temate) heisst So-sio
oder Kampong sambilan (sio, 9). — Tubaru ist der den Alfuren Halmaheira's gegebene
Name (auf Tidore) und finden sich unterschieden Batani, Weda, Maba, Glela, Tubäla (als
Hauptstamm), Kaoh, Lolodah u. s. w.
In einer verwilderten Anpflanzung des (islamitischen) Dorfes Soraha, neben dem alfu-
rischen Dorf Taarudu in Sahoe, findet sich ein aus Ziegel (mit Mörtel) aufgebauter Säolen-
pfeiler mit Spitzdach, der an seinen vier Flächen (oben) Verzierungen zeigt, den Spanien
zugeschrieben, wie das Fort (Banting) am Fluss Aka-lamo aus Eorallensteinen mit Mörtel
(Mitza genannt). Die Kota (Festungen) am (Fluss) Aki-lamo wurden von den Orang Frangi
(Cast^la oder Espangol) erbaut. In Djagaai loelloe finden sich die Ruinen vom Kraton
des Raja der Orang baroe, als Fürst von Loloda. In Verbindung mit Tidore bauten die
Spanier das Fort Aquilamo (auf Halmaheira). Am Sahoe-Fluss (Aki-Sahoe) finden sich
üeberreste portugiesischer Fort's (in Ruinen).
Die Binnenlande von Halmaheira sind unbewohnt, und die alfurische Bevölkerung
findet sich längs der Küste oder in kurzer Entfernung von derselben, nicht zu weit von
den (in Morästen wachsenden) Sagobäumen, die (als Eigenthum der Gemeinde oder von
Privatleuten) Unterhalt gewähren. Reis oder Mais wird nur (durch Raubbau) an einigen
Punkten (in Savoe, Galela u. s. w.) cultivirt, aber nicht zu eigener Ernährung (weil dazu
nicht ausreichend), sondern als Austauschartikel im Handel (mit Malajen u. s. w.). Dazu
dienen ausserdem die im Innern angetroffenen Produkte von Dammer, Wachs u. s. w., und
zum Zweck solcher Sammelreisen legen die Alfuren von Tobaroe Vorrathsplätze von Sago
(durch Eingraben oder Aufhängen an den Bäumen) an (als Cach^), und dienen ihnen
solche Orte dann auch als Rückzugsplätze, wenn auf der Flucht vor Feinden (und beim
Anlanden von Piraten).
Im Gegensatz von Orang Slam (des Islam) wird im Lag-Malayischen (der Minehasa)
furu als „wild** gefasst, fufuru, scheu (sapi-furu, wilder Ochs), und Ali würde sich als
Ausruf (0, Mensch), wie beim Begegnen, ergeben (sonst nach Analogie von Hal-boedaq).
Im Sinn von wild (furu) steht Dana (zahm) gegenüber (Djinaq im Mal ). In Tidore (and
Temate) entspricht fufuru oder (in Tabello) furufuru (weglaufen) dem (malayischen) liar
oder lari und Ali-furu (in Tidore) correspondirt (malayisch) mit Manushia di utan (ma-
nushia bahnga) für Alfuren (als Entlaufene). Forro ist (im Port.) ein Freigelassener (es-
cravo forro), und horro Freiheit (foro, wild) bis fora und fuera (in Span.).
So hat man versucht den Namen zu erklären aus dem Zutritt des arabischen Artikel,
während im Malajrischen wieder Ali einen Zustand ausdrücken soll, gleich Hai (wie Hal-
Budak oder der Zustand der Sklaverei) und dann die Orang Furufuru (als Waldbewohner)
oder Alfuren sich als Bala Halmaheira (freie ünterthanen Halmaheira's) bezeichnen. Bud-
dhingk erklärt Hara-foeroe als Kinder (foeroe) der Berge (Hara).
Furfuri wird in Tidore gesagt für das in kleine Flechten aufgedrehte Haar, nnd in
Temate bedeutet Hutu furfuri Flechten. Dem Ramboet tagulun (krauses Haar im Mal)
entspricht Hutu plong (in Tidore) und (in Temate) Hutu furfuriki, wie dem Ramboet betul
(schlichtes Haar im Mal ) Hutu loa-loa (in Tidore und Temate).
In Temate erklärt sich Molucco als „weite Ausdehnung". Aus dem Lag-Malayiachen
der Molukken entspricht Luko (in der Sprache Tidore's) dem malayischen Tangkab und
bedeutet „aufgreifen oder zusammenschrapen", indem die Molukken gleichsam als eine
kleine Handvoll Erde betrachtet werden, im Verhältniss zu Tanah-besar oder Halmaheira.
Tanah-Papua, als Land der Papua oder Papuaka heisst Tonaka-Papua (in Tabello). —
In Galela werden die Papua als Gilahla (Sklaven) bezeichnet. Sklaven heissen Gilalam
(in Talafuoh). In Patani heisst das Land der Papua (Apa) Giatall Apa (Giatall oder Land).
— Die Albino (Orang-Putteh im Mal ) heissen Orang Bulo (in Tidore) oder (in Temate)
Orang Budo (als weisse Menschen). Auf Tidore wurde ein Albino') aus Keys (in der
Humboldt-Bay) gesehen (im Juni).
1) Des femmes comues et „ayant le corps velut tont ensi comme on dindt ung camel"
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113
Die Tabellorezeii fürchten sich, das Land der Papua zu besuchen, während von Maba
aus dahin gehandelt wird. Häupth'nge (Raja) heissen Eolano (in Halmaheira) und Korano
bei Papua (in Ati, Patipatipu n. s. w.). In Maiforr finden sich 4 Korano in Rumbapon,
Rumsarai, Rumbupoor und Angkradifu. In Biak wohnen in Koridoh und Sowäk zwei Ko-
rano. In Doreh findet sich der Korano Dufali's. Die Krön oder Kuron stehen unter dem
Senbadji von Amberbaki.
Die (köpfeschnellenden*)) Bewohner Wetter's (als Alfuren) heissen Hindoes auf den
umliegenden Inseln (s Boscher), und mit Orang Hindu werden auf AVaigiu die Heiden
hezeichnet (nach Rosenberg). Im Gegensatz zu Orang pantay bezeichnen (auf ADor) die
Orang Goenoeng Heiden (s. v. Lynden). In Waigioe bezeichnen die Küstenbewohner die
Papua als Hindu, weil ohne Gottesdienst, und als Alfuren, weil in die Wälder schweifend
(s. Bernstein). Auf den Inseln Mjsol, Waigiu u s. w. wird von den im Inneren lebenden
Papua als Alfuren gesprochen.
WiUer nennt Halmaheira „de groote bakermaat van het halfoersche menschenras (maar
geen Bergwilden, zoo als Valentyn hen noemt)"; Alfures, as the true indigenes of Gilolo
(bei WaUace). La race alfoere (les Alfoures ou Hara foeras in Ceram) habitent depuis
Halmaheira au Nord jusqu'aux lies Tenimber ou Timor-laut au Sud (s. Temminck). „Les
populations pr^-malaises" vereinigte Hamj „sous le nom d'Indon^siens^ (beiLogan), und
dann Papua oder Nigrito-Alfuren (bei Cust). Die Papua von Waigiou ^prennent sp6-
cialement le nom d'Alifourous (s. Gaymard). D'Urville unterscheidet in Doreh die (ein-
geborenen) Harfur, die Papua, als Einwanderer, und deren Mischlinge (mit Malayen).
Das Haar der Aruer erscheint (während bei den Frauen lang und fein) bei den Männern
hart und verwirrt, in Folge des Waschens mit Kalkmischung und Asche. Les cheveuz
des femmes sont abondantes et fins, ceux des hommes sont rüdes et ebouri£fös par Fhabi-
tude qu'ils ont de les laver avec de Feau de chauz et ime lessive de cendres ein den Arn).
Das Haar (auf den Arn) „is doorgans stark gefcruld en zwaar** (s. Kolff), durch Waschen
mit Kalk und Asche wird es struppig, das Haar der Frauen „is seer lang en fijn en ever
het algemeen weinig gekroesd" (in Flechten oder Knöpfen getragen). Das Kraushaar (der
Papua) is eene uitzondering bij den Aroenees (s. Boscher). Die Bewohner der Ostküste
„hebben het wollige kroesige Haar der Papocers" (s. Eybergen) auf den Arn (wohin durch
die Ceramer Sklaven der Papuer gebracht werden).
Die Alfuren von Amahei (auf Ceram) haben buschig krauses Haar (der Papua), wo-
gegen die von Wahai schlichtes Haar zeigen. An der Nordküste (in den Gebirgen) finden
sich Schlichthaarige (als Pati-Siwa) der Alfuren vor. Brownrigg sah in Gunoeng Teboer
(und Koetei) Schwarze mit krausem Haar in Knöpfen (nach Earle). Die Dayak haben
„lange, glimmend zwarte, stngge, mestal sluike, maar toch ook niet zelden krullenden
finden sich unter den .,Merveilles d'Inde** (bei Vauquelin), und haarige Familien, in Birma
und Siam (wie unter Lao). Am Moho-Fluss finden sich zwergige Indianer (und in Africa
bis zu Batua). unter Kaiser Yau kam der Fürst der Pygmäen, zu huldigen (aus dem
Norden). Die (zwergigen) Wabilikimo wohnen zwischen See Luaja und Erok la Matum-
batu (als Wakoningo). Der Ideal-Mensch ist ytrixog äv&Q{onoi (bei Philo) noch nicht in
kl^n geschieden (als Mann und Frau). Die Wiederholung der Männer- und Frauen-Insel
auch im Nebelmeer (bei Esthland) kann (bei Edrisi) auf Seefahrten der Händler weisen,
welche an den besuchten Plätzen ihre Frauen hielten (wie mohamedanische Reisende).
Bei den Awellimmiden verhüllen die Männer das Gesicht, nicht die Frauen (wie sonst im
Orient), und ebenso die Vomöhmeu in Kukft (XII. Jahrh. p. d.).
1) Am Rio de la Passion werden die von den Feinden erbeuteten Köpfe, zu schmaler
Form reducirt (gleich einer Orange) am Hals getragen (s. Pozzi). Die Sarapaneu (Kopf-
abschneider) genannten Thracier bewohnten (als Schädelsclünder) die Gebirge der Guranier
und Meder (nach Strabo), gleich Naga (oder Dayak u. s. w.). Die Scythen scalpirten (nach
indianischer Weise) und am Gabun wurden Du Chaillu^s Haare als Zaubermittel begehrt.
Nero weihte die abgeschnittenen Haare dem Jupiter Capitolinus. Bei den Hedareb wurde
früher ein Bursche nicht für mannbar erklärt, bis er einen Mann getödtet hatte (s. Rei-
nisch), bei den Dayak genü&ren auch Kinder und Frauen (im Kopf jagen). Neben der Insel
El-Binan, wo für cue Heirath ein Kopf geliefert werden musste, findet sich die von (woll-
haarigen) Schwarzen bewohnte Insel Djalous (bei Edrisi). L'lile de Namang (bei China)
est habit^e par des hommes ä queue (s. Jaubert).
Bastian, Archipelago. I. 8
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114
haar*' (s. Veth). Das Haar (in Nord-Celebes) ist ^zacht en golvend (niht mw of kroerig),
das Haar (der Bolaangs) ist „min of mer kroezig" (Riedel).
Die Alfuren von Buton sind dunkler als die Alfaren auf Celebes, mit krausem Haar
(dünnen Armen und Beinen. Das Haar der Alfaren von Ceram ist welligt und mehr oder
weniger kr&uselnd (als in Unordnung), je nach der darauf verwandten Pflege. Das zum
Lockigen neigende Haar der Buginesen wird vielfach geölt. Zur Unterscheidung von den
Alfuren (in Ceram) wird das Haar bei den Christen kurz abgeschnitten.
In Patani (an den Goh&ba genannten Bergen) kräuselt das Haar etwas mehr (bei den
von Alfuren stammenden Mohamedanem), in Folge der Beziehungen zu den Papua, indem
(über Gebeh) mit Waigioh gehandelt wird, aber die (heidnischen) Alfuren (von Maba und
Sawai bei Weda) zeigen (im Innern) schlichtes Haar (den Alfuren von Galela und Tabello
gleichend). Die Alfuren (bei Dodinga) hatten „longs cheveux noirs, tris legerement fris^
(s. Rafiray). Die Gorok genannten Alfuren Dodinga's sprechen meist*) malayisch. Die
hellen Bewohner (im Gegensatz^) zu den dunkeln der südlichen Halbinsel) in Galela
(mit „curly hair, and bearded") „resemble Poljnesians" (s. Wallace).
■;vt|
1) Incredibile memoratu est quam faciie coaluerint (s. Crispus), die Aborigines mit
den Trojani (in Rom), und so überall oder nicht (je nach den Wahlverwandtschaften).
2) Man unterscheidet an Hautfärbungen in einem grossen Theile der östlichen Sahara
und im Sudan:
1. Abjad (d. h. weiss), Farbe der Europäer und mancher Städtebewohner der Nordküste.
2. Ahmar (d. h. roth), vorwaltende Farbe der Araber und Berber.
3. Asfar (d.h. gelb), einer hellen Bronzefarbe entsprechend, bei manchen Araber- und
Berberstämmen vorwaltend.
4. Asmar (d.h. brann), duokle Kupferfarbe, vielen Küstenbewohnem und sudanischen
Arabern gemischten Blutes eigen.
5. Achdar (d. h. grün), sehr dunkle Bronzefarbe, bei manchen Küstenbewohnem, vielen
Negern und manchen sudanischen Arabern unreiner Abkunft vorkommend.
6. Azreq (d. h. grau), vorwaltende Farbe der Nigritier.
7. Assuad (d. h. schwarz), individuell häufig, als Stammesfarbe selten bei den Nigriäein
(s. Nachtigal)
Panos (als Zeichen der Verwundung) Wessen die Nachkömmlinge verschiedener Sprosse
der Chepaeos (Chipaeos oder Zipiros) oder Xitipos (Mananagues, als Bergbewohner) m der
Mission (s. Murr).
Mestize von holländischem Yater und Indier-Mutter,
Pustize
Castize
(in Ambon).
Mestize-
Pustize-
Parents
White father and Negro mother . . .
White fatiier and Inaian mother . . .
Indian father and Negro mother . . .
White father and Mulatto mother . . .
White father and Mestiza mother . . .
White father and China mother . . .
White father and Quarterena mother . .
White father and Quintera mother . .
Negro father and Indian mother . . .
Negro father and Mulatto mother . . .
Negro father and Mestiza mother . . .
Negro father and China mother . . .
Negro father and Zamba mother . . .
Negro father and Quintera mother . .
Indian father and Mulatto mother. . .
Indian father and Mestiza mother . . .
Indian father and Chino mother . . .
Indian father and Zamba mother . . .
Indian father and China-colar mother .
Indian father and Quintera mother . .
Mulatto father and Zamba mother . . .
Mulatto father and Mestiza mother . .
Mulatto father and China mother . . .
u. s. w. s. Citri
Children
Mulatto.
Mestiza.
Chino.
Quarteron.
Crcola, pale, brownish complexion.
Chino-Dlanco.
Quintero.
White.
Zambo
Zambo-Negro.
Mulatto, oscuro.
Zambo-Chino.
Zambo-Negro, perfectlj black.
Mulatto, rather dark.
Chino oscuro.
Mestizo, claro (frequentlj verj beautifnl).
Chino-cola.
Zambo-claro.
Indian, with frizzly hair.
Mestizo, rather brown.
Zamba, a miserable race.
Chino, rather clear complexion.
Chino, rather dark.
d. a. A. L, 143.
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115
Aus den MischuDgen^) auf dem Grenzgebiete (in Halmaheira's Berührong mit Neu-
Guinea) folgen die dnrcheinanderlaufenden Typen.
Bei den verschiedenen Dialecten auf Halmaheira gebrauchen die Alfuren zum gegen-
seitigen Verstftndniss im Verkehr die temataische Sprache. Die Alfuren von Galela be-
wohnen die Ufer des See's. Die Chinesen heissen*) Matta imoa oder Eattenauge (bei den
Malayen). Die Galelezen sind aus Tidore eingewandert.
Auf Timor haben die hellen Eingeborenen „rood hair'', die dunkeln dagegen ^zwart,
het welk sterk krult" (s, Hogendorp). De Timorees laat zijn haar') zeer verwildered op-
schieten niet een doek of laplinnen boven de kruim van het hoofd, latende het boverste
gedeelte goed door elkander verwarren om een hoog opstand bos van zamengepakt ge-
kruld haar op het hofd te vormen (s. Francis), auch als Kissen dienend (oder gegen die
Sonne) in Frisur (Fiji's). Allen hebben laug haar en de meesten kroezig gekruld (in Ti-
mor). Die Timoresen hatten „lange schwartze Haare*' (nach Barchewitz).
Das lange Haar der Solorezen ist „min of meer kroesig** (1849). Die Solorezen
„snijden het hoofdhaar kort af, doch hebben van nature veel en long haar, dat*min of
meer kroesig is, en duidelijk den zachten overgang von het regte en styve der Malejers,
tot het kroezige der Papoeas onwijst (1849). Nach Earle finden sich Kraushaarige in den
Bergen von Solor, Pantai, Lomblem und Ombay.
Die Rokka (mit den Mangareier von Dalae Kota grenzend) werden als kraushaarig
beschrieben, und so die Keo (auf Flores). De Keos hebben even als alle andere berg-
volker van Flores gekroesd haar (s. Freijss). In Mauwaroe-Bay (auf Flores) hatten die
Eingeborenen das lange Haar «ongekamd wild opstaan, of ruw in elkander gevlochten*'
(s. Bmmund). De geheele bevoUdng van Flores heeft gekroerd haar (s. Freiss).
Von den Alfuren auf Bouro wird krauses Haar angegeben und bei den Binnen- Alfuren
am See Wako Halo glattes Haar. Quelques uns ont les cheveux cr^pus, comme ceux
d^ Angola, d'autres les ont longs (s. Gemelli) unter den Manghian (mit Mischung der
Schwarzen).
Im Gegensatz zu dem wolligen Kraushaar der Papua (als Bambut papuwah) unter-
scheiden die Malayen das wulstige Haar der Timorezen als Rambut pata-pat« (gebrochenes
Haar), oder geschwollenes (pata, schwellen im Ambonesischen) Haar, wogegen das glatte
Haar Rambut ayer heisst', weil fliessend (wie Wasser oder Ayer). — Der Typus Timor's
1) Aus Mischung mit Negerblut (im Nedjch) entsteht der Khodeirijah oder Grüne (s
Palgrave). Turcopuh (s. Alb. Aq.), (jui ex Turco patre et Graeca matre procreati (iovq-
xoTtovla). Provinciales omnes Eufrane de terra (als Eurasier) verbündeten sich in Tyrus
mit Venedig gegen Genua (1257 p. d.). An ut in hoc mundo etiam in altero Angli sint
caudati (seit 596 p d.) in Dorcester (s. Wace), und für die zeitweilige Colonie in Benculen
(unter den Redjang). Barchewitz sah auf Banda eine Sklavin von Ceram (aus den Papua),
„die einen Schwantz wie ein Hirsch hatte**, und Geschwänzte in Bellad el Kelb (bei Basa)
mit Hnndsgesichter (s. Werne), als Chipewyan fmen clothed in tailed skins) oder Cris (s.
Petitot), und sonstiger Homo hirsutus (wie in Ava). In der von dem König Camroun be-
herrschten Insel Suma (bei El-Moudja) machen wollhaarige Schwarze (El-Fondjet) Angriffe
auf die Schiffe, mit ver^fteten Pfeflen (b. Edrisi). L'hypermtoopie (brachyomorphie du
bulbe oculaire) est manifestement li6 k la brachyc^phalie (s. Bono) und dann der Oma-
mentenstyl (des Rasse- Auges).
2) Im Gegensatz zu „nasenlosen** (flachnasigen) Dasyas dunkler Farbe (Vama), preisen
die vedischen Sänger ihre schöngenasten Götter, heller Arier. Wie die Grösse der Nase
überhaupt zwar nicht Alles, aber doch sehr viel beiträgt zu der Stärke der Stimme, so
ist auch mit dem Grade der Schärfe ihrer Kanten, besonders an ihrer Basis, eine be-
stimmtere Accentuation in der Regel verbunden (s. Reinbold). Die Botocuden oder Nac-
Nanuk (Nac-poruk oder Söhne des Bodens) tragen die Tembeteira an der Lippe, wie die
Ma-Tumboka als Pelele oder (am Nyassa) lupelele (ähnlich den Bongos\ Die Knopneuzen
(Makoaba) verzieren die Stirn mit Narben (und Neusstokdragers oder Anusa unter San).
3) The equipages desipied for the head of a lady of quality (in form of a post-chaise
and horse, and another imitating a chaired chairmen) bildeten den „Capriole or Cabriol^*
genannten Kopfputz (1756). Der Kopfputz der Miao-sse Frauen fordert Tage lange Er-
weichung des Wachse's am Feuer (bei der jährlich 2 oder 3 maligen Erneuerung) und die
Unbequemlichkeiten des Nackenkissens nicht nur, sondern auch der Verwicklung in den
Baumzweigen des Waldes (gilt indess für schön, und also als Mode).
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IIG
(mit walstigem Haar) findet sich, wie auf Ceram (unter den Alfuren) in Flores, Allor,
Pantui u. s. w., und auch bei den Gemeinen auf Rotti, während dort die Vornehmen dem
auf Savoe, Sumba und Sumbawa (mit lockiger Annäherung) herrschenden Typus gleichen.
Das Haar der Papua ist „gekruld'^ (in afzonderlijke Krullen) ; der dreizackige Bambus-
Eamm dient „cm door uitzetting aan den haarbos een grooteren omvang te geven** (s.
Goldmann). An der Nordküste von Neu-Guinea öffnen die Papua die Lockentuften des
Haares mit einem Bambus-Kamm auseinander, so dass wulstiges Aussehen (der mop headed
Indians) hervorgerufen wird (nach Earl). Wenn zum Islam übergetreten, suchen die Papua
(auf Waigiou) ihr krauses Haar zn kämmen. Papoe (Papoewa oder Allerlei) heisst dunkel
(in ManiUa) oder kraus (bei den Malayen). Die Papua von Jammu (an der Walkenaer-
Baj) tragen das Haar in Flechten, dicht zur Frisur zusanmiengefügt.
Bei der verworrenen Unsicherheit, womit die Bezeichnung der Alfuren sich verwendet
findet, wird genauere Präcisirung dem jedesmaligen Specialfall vorzubehalten sein. Im
Groben (im Grossen und Ganzen) könnte, unter der allgemein malajischen Decke (und in
Abscheidung von negritischen oder nigritischen Papua), für jede der Haupt-Inseln ein
generalisirender Repräsentant, als ungefähr dafür typisch, angenommen werden, wie Dayak
für Bomeo, Turaja für Celebes, Battah oder Redjang für Sumatra, Sunda (wenn man wiU,
unter den auch indisch zwischenspielenden Zügen) in Java u s, w., und dann liessen sich
die Alfuren etwa für die Gruppe der Molukken setzen, — in bequemer Vereinfachung, die
unter den, allgemeinen Umrissen undeutlicher Sehweite, aus weiter Entfernung her ihre
Entschuldigung erhielte, bei Annäherung dagegen, mit deren schärferem Beobachtungs-
massstab, sich zersetzt, denn wenn man nun z. B. auf Bomeo in Detail einträte, würde
als Erster gerade der Dayak wieder unter den Händen entschwinden Erst nach ge-
nügender Materialansammlung kann im Gleichgewicht gegenseitig bedingter Verhältniss-
werthe ein zuverlässiger Anhalt gewonnen werden (für den methodischen Fortgang der
Untersuchungen).
Unter den dialectischen Verschiedenheiten, im Anschluss auch an somatische*) Appa-
rate, oder (wie das Lispeln bei der Pflicht des Zahnausschlagens) an künstliche Verbesse-
rungen der Natur, ziehen sich dann die Entlehnungen^) hin, aus dem Cultur-Contact des
Verkehr's, auch bis zu der, diese erleichternden, Schriftverwendung') (in Vielgestaltigkeit
der Alphabete auf Sumatra).
1) Die Takwelottinö oder Dogrib stottern, als nationale Angewohnheit (s. Dawson\
wie die Hottentotten (s. Dapper) als Lao oder Lawu (für Bantu). Die Sprache der Wacwac
(bei Edrisi) est une espece de sifflement (s. Jaubert). In Bezug auf tliftavCa (meint
rrobus Vaderius): non finitiones illas praerancidas neque fetutinas grammaticas
spectaveris, sed aurem tuam interroga, quo quid loco conveniat dicere; quod illa
suaserit. ia profecto erit rectissimum (Aul. Gell.). Nach dem Uku Hlonipa- Brauch
(unter aen Kaffir) werden stets neue Worte gebildet in der ükutela Kwabafazi (Frauen-
sprache). Es bildet sich die Sprache eines Volkes gleichsam wie ein selbstständiger
Organismus, objectiv bestehend, aber doeh wieder als Mittel wirkend zur Mittheilnng im
socialen Verkehr und zur Offenbarung und Objectivirung der gesammten Gedanken- und
Geistes -Entwickelung eines Volkes in Kunst und Wissenschaft (s. Frohschammer). Die
Grammatik ruht ^anz auf dem Boden der Psychologie und zur Logik verhält sie sich
ebenso, wie sich die psychologischen Denkgesetze zu den logischen Normen verhalten (s.
Wundt). In der Blüthezeit des Mittelalters hatte der Adel der abendländischen Nationen
eine ^höfische Sprache" für den Umgang, wie für die Poesie, zu behaupten gesucht (s.
Burckhardt), und höfliche oder ver&auuchere Form bei Basken (nach W. v. Humboldt).
Die Zunge Braga^s, mit Joluna vermählt (zur Verjüngimg) , war mit Runen beschrieben.
6vx iariy ffntTv, 6 /urj irjg jtTQctxivg^ toi (}^Cvi xal aQx^s rjQTtjTm ^s. Herokies). Zur Zeit-
rechnung schneiden die Hongoten Kerben in einen Bejuko-Stock (im Runen-Calender).
2) Chaque famille d'idiomes est sortie du genie de chaque ra^e, sans effort comme
saus tatonnement (s Renan). Nobody would suppose, that because the notes of the different
species of thrushes, inhabiting different parts of the world, bear the dosest affinity to one
another, these birds must aD have a common origin, and yet, with reference to man. phi •
lologist still look upon the affinites of language, as affording direct evidence of such a
Community of oripn (s. Agassiz). Die Wortei-findung der Abiponen (bei Dobrizhoffer)
wurde auf Tahiti in Requisition gesetzt zur Ausmerzung im Gleichklang mit Ehrennamen
und durch die Königin Mai Noo in Birma wurde für noo (weich) twut substituirt (s Forbes).
3) Phoenices primi, famae si creditur, ausi, mensuram nidibus vocem signare figuris
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117
Aus dem Archipelago ersireckt sich die Mondbezeichnung als Vula*) oder Üla auch
in Oceanien hinein, wo sonst Sina oder Hina (als Mond) neben Ka (der Sonne) steht, und
im Z&hlen greift Lima über, im Quinärsystem*) (bei Anschluss an die Hand).
Bei den Eskimo „trifft das Sprüchwort zu, dass sie kaum fünf zählen können^ (s.
Cranz), doch kamen sie, im Verlauf, aus dem Quinären fünffingriger Hand (im System der
Joloff, Felup, Bullom, Algonb'n, Koijäken, Tanna u. s. w.) von einem Denar-System beider
Hände, zum Vigesimalen (kaukasischer Sprachen) aus Fingern und Zehen des Menschen,
der auch bei Kamschadalen für Zwanzig steht, und im Weiterzahlen bedürfen die Damara
dann eines Zweiten (um mit seinen Fingern tally zu halten), oder bei üeberschreiten von
100 noch eines Dritten die Bassuto (s. Schrumpf), während objectiver, als der Zeitbegriff,
das Räumliche entgegentritt, so dass die Abiponer (s Dobrizhoffer) ihre Pferde nicht im
Nacheinander des Zählen's rechnen, sondern im üeberblick des Nebeneinander (im Räum-
lichen), und obwohl die Eoossa selbst die niederen Zahlworte kaum zu nennen wissen, ist
„ihre Vorstellung von der Grösse einer Heerde Vieh so bestimmt, dass nicht ein Stück
davon fehlen darf, ohne dass sie es sogleich merkten" (s. Lichtenstein).
(Lucan). Zivgoi tvQtrat rdiy yga/aficcTtoy tfoi (Diod ). Ekkehard sah „exemplar cujusdam
epistolae, quam Gabrielem archanfi^elum ex persona Salvatoris nostri ipsi ecclesiae et per
iuam omnious ecclesiis missam referunt attulisse'* (in Jerusalem). Unter Kaiser Hwan^i
(t 2599 a. d ) erfindet Tsang-Kie Schriftzeichen (unter Beobachtung von Vogelspuren im
Sande\ A system of philosophy, on which presision of reckoning is observed in the enu-
merahon of principles is denominated Swikhya (s. Colebrooke). Each circle comes from a
previous circle (s. Hardy) bei den Buddhisten für Awidya (und den Maori für Po). Les Cha-
nan^ens n'emprunterent pas seulement k l'Egypte le principe de l'alphabötisme, mais en-
core les figures et les valeurs de leurs lettres (s. F. Lenormant). Digiti (Fin^erzahlen)
Messen alle Zahlen bis zur ersten Grenze (limes), zur neun (s Cantor), als Digits (ens^L),
Bumell fand in der Schloss-Bibliothek zu Tanjore „a real grammar of a fictious Prakrit
pialect called the Bhandirabasha (s. G. Oppert). Ita Vaticanus deus nominatus, penes
quem essent vocis humanae initia, quoniam pueri, simul atque parti sunt, eam pnmam
vocem edunt, quae prima in Vaticano syllaoas id circoque vagire dicitur, exprimente
verbo sonum vocis recentis (s. M. Varro) von vagire (c[uäken, wimmern), als erster Kinder-
laut (8. Weiss), wie noch stets gehört (auch vom Vatican).
1) In Arossi oder San Christobal (der Salomon) wird Sina mit Sonne und Oura mit
Mond gegeben (bei Ver^et), aus Bulan oder Vula, und wenn sich in Varuna eine Kette
schlin£^ zum üranos, kfingt Sin (im polynesischen Sina oder Hina) chaldäisch, wie (poly-
nesiscnes) Ra äg^yptisch (in brahmanischer ürweisheit etwa). Als jüngstgeborener Gott
steigt (auf Tahiti) Oro zur Erde, wie Horus in Aegypten, und mit den Schrecken der
Mysterien herrscht der Oro-Tag in Yoruba. Unter den Pleiaden ist der siebente Stern ein
Knabe mit verschleiertem Auge (bei den Tuareg) und in den verschiedensten Wandlungen
wiederholt sich gleichartig die Mythe vom Siebengestim (in America und Australien).
Mangundi oder Manaarmakrie (der Alte, der sich verjüngt) zeugte durch die Wundemuss
des St^me's den Sohn Konori oder Korano Konori (in Meisore). Ruk durch seine Kinder
bevölkemd, brachte Pura Früchte dorthin (als Bura oder Phaya in Weiterbeziehungen).
2) Wie im nf/unaiav (s. Homer) wurden (zu Aristophanes' Zeit) Ueberschlagsrechnungen
an den Fingern ausgeführt, wie später im Fmgerrechnen (bei Rhabda). Dem chaldäischen
Rechnungswesen wird ein Sexagesimalsystem (der Akadier) zu Grunde gelegt (und anderswo
in Resten). Die Aegypter rechneten mit Steinen (nach Herodot) im Calculare (me in
Quito). Das Alphabet der Maldiver ist von arabischen Ziffern entlehnt (nach Wilson). Bei
den Moxos (s. a'Orbignv) wird erwähnt: üne 6criture consistante en ra^es tracees sur des
Setites planchettes (s. firinton). Die Druiden lernten, für 20 Jahre (nach Caesar) im Ge-
ächtniss zu bewahren, wie ägyptische Priester (bei Herod.) und in Ceylon wurden die
(zu Asoka's Zeit) mündlich überbrachten Bücher unter Wattagamani niedergeschrieben
(t 76 a. d.). Unter den Prakrit-Dialecten kommt das von Fischern und Henkern gesprochene
Awabrantshi (als herabgesunkenes) der Volkssprachen in Hindui (wie später m Hindi
übergehend) am Nächsten. Das (auf Libysches oder Inschriften rückweisende) Alphabet
Tifinak dient dem Berberischen der Tamashek (Tuarik). /ti^XQ' y«(' "«'»' <^^*« ndyrtg "MX-
IrivtSt nartiq ßaQßagot «(»li^^ova*»' (Plut.) in theoretischer Zahlenweisheit (über 7iaviikntt\
da ie nicht bis drei zählenden Naturstämme nicht mitzählten (in Australien u. s. w.). —
„Man traut seinen Augen nicht**, meinte Hegel, als er seine Lehre von Ansichsein und
Fürsichsein der Dinge bei Aristoteles wiederfand (wo es immer bereits zu finden gewesen),
und in der „Phantasie als Grundprinzip der Weltschöpfung" (1877) phantasiren auch
(fayraoiM (der Stoiker), während nun noch platonische Vorstellungen bei Maori oder
gnostische in Hawaii (und des Zugehörigen Vieles). N. B. d. Ps., S. 202.
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Die primärste Vorstufe, wenn (wie in Australien) schon die Zwei eine Doppelung, er-
reicht kaum die drei, und ^passato il numero tre, non hanno che un termino vago, ü quäl
significa una moltitudine*' (s. Gilj) und diese Brasiüer „zählen gemeiniglich nur nach den
Gelenken der Finger, also nur bis drei; jede grössere Mehrheit drücken sie mit dem Wort«
Viel aus" (s. Spix), so dass zunächst die Vier als Viel erscheint, wogegen die Tarahumitfa,
nachdem sie an den Gelenken des Finger's bis drei gezählt, an denen des nächsten Eins
für Vier zufügen (s. Steffel), und die Vier bildet dann die Basis der Rechnungen, nicht
nur auf Hawaii, sondern auch bei den Haidah und verwandten Stämmen, welchen die Dinge
der Welt überall in jener Vervierfachung erscheinen, die aus den mythologischen Auf-
fassungen von Indien bis Aegjpten, sich dann in den fernen Philosophien wiederholt.
Bei den Hawaiiem, die neben den 4 Hauptgöttem 4000 und 40 000 Götter zählten (s.
Dibble), gewann Lehn oder Asche (400 000) die Bedeutung des Unzähligen oder Lehu-Lehu
(wie sonst das Haar u. s. w.). Was über Lehn hinausging, fiel unter das Unbestimmbare
des Nano-ali (verloren oder vergessen), bis die nächste Quadrirung in Denaren (4 000 000)
wieder ihre Bezeichnung erhielt in Nalowale (aus dem Gesichtskreis hinaus), als ein
(trancendentales) Jenseits (des terrestrischen Horizonte's). Ueber die letzte der Schöpfungs-
perioden presidiren die Urmächte der 4000 und der 40000 Nächte (Po-kinikini und Po-
manomano), mit denen Lalai zu irdischen Zeugungen eintritt (neben ihren himmlischen,
als von Zenithspalten emporgerufen), s. H. S. d. P., S. 74.
Aus der Drei als erste Grenze folgt ihre Verdoppelung als letzte (bei Califomier),
„was dann mehr als Sechs ist, das heisst Alles in ihrer Sprache" (s. Baegert}. Para qnince
dicen: las manos j un pie, y para veinte las manos y los pies (s. Clavijero) die Cochimies
(in Califomien), und Jnup navdlugo (20), ein ganzer Mensch zu Ende, Jnup aipagssaa
(40), ein Mensch mit dem Gefährten, Jnup pingajugsa (60), Mensch in der Dreizahl (s.
Kleinschmidt).
In Australien zählt sich (1—4);
Eonner, Budley, Konner-Budley, Budley-Budley (bei Brisbane);
Koleguhk, Kolächellik, Kolächellik-Koleguhk, KolächelHk-Kolächellik;
Comoo, Mundroo, Parcoola, Mundroola-Mundroola (unter Dieyerie);
Urupun, Ukusara, Urupu-Ukusara, Ukasara-Ukasara (auf Jarves-Island).
Die Dayak rechnen mit Hölzchen, die Tarahumara mit Maiskörner, die Cara (einst)
mit Steinchen (wie im calculare alter Hemisphäre).
Erste Aushülfen für die Bilderschrift') zeigen sich (wie auf den Nicobaren, in der
Minahasa u. s. w.) bei der Ecriture figurative et Comptalilit^ en Bretagne (s. Landrin),
dann in den Koskewim der Indianer, im Knoten oder Schnitzen, in Ziffersubstituten (D. K
a. d. L. II, S. 262) u. s. w., und wenn sich einst für die Naturstämme auch eine „Grammar
of Ornaments" mag schreiben lassen, werden sich im Styl der Verzierungsweisen die Vor-
1) Nach Eustathius gebrauchten die Germanen Thier-Hieroglyphen und andere Fi-
guren (für ihre Ausdrücke). Ewander bringt die (von Palamedes erfundenen) Buchstaben
nach Italien (bei Fabius Pictor). Die (jonischen) Gesetze der Massalioten waren auf Stein
oder Erz geschrieben (nach Strabo). Gleich den libri lintei (im Tempel der Moneta)
waren samnitische Gebefesformulare auf Leinwand geschrieben (bei Livius). Die solonischen
Originalgesetze waren auf hölzerne a^oyfs und xvQßiie verzeichnet (s. Philippi). Die
Gesetze des Servius Tulliua waren auf Gypstafeln ipwldig) geschrieben, sowie auf Wachs-
tafeln (im codex). Die ausgegrabenen Bücher Numa's bestanden aus Papyrus -Blätter.
Ausser auf Lindenbast (liber) wurde auf Bleitafeln oder Erzsäulen geschrieben (sowie Holz-
tafeln mit Wachs überzogen). Nach Clodius waren die Ahnentafeln (arc/u/iar») der Familien
im gallischen Brande Kom's untergegangen (s. Plut). Die Babbalaws im Priestertham
des Berges Ado (bei Ka) orakeln (bei Kra£kheits£ragen) durch Linienziehen auf dem Boden,
in Sand, wie für Verlorenes (zu Edrisi's Zeit) die Aäar (in den Characteren des Propheten
Daniel). In Brasilien wird ein Holz (talca) mit Kerben eingeschnitten (s. Murr). Die
Lhoosai senden Botschaften durch den Phuroi genannten Stab (s. Lewin), alsHenil (derSlaven).
Die Häuptlinge der Tartaren schicken Khe-mou genannte Stäbe herum (für die Zahl der
Menschen oder Pferde), und symbolische Briefe der Scythen (bei Herod) wiederholen sich
unter Karen und Verwandten (in der Variationen buntem Vielerlei), während in Australien
die -Message sticks** als Briefe circuliren (Zeitschrift für Ethnologie, 1880, Vrhdlg. S. 241,
Inselgruppen in Oceanien, S. 120).
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119
stufen symbolischer Schrift verkörpert finden, im Anschluss an die physische Gnmdlage
des optischen Apparate^s (im jedesmaligen Rassen-Schädel).
Die Erinnerungsbilder sind optisch, da man die darin spielenden Fijgiiren wohl spre-
chend sieht, aber nicht hört (und Gehörs -Erinnerungen bereits in krankhafte Halluci-
nationen fallen), aber dieser optische Charakter ist ein secundärer, weil erst nach Herans-
nehmen (and im geseUschaftlichen Sprachaustausch behandelt) reproducirt, denn auf dieser
optischen Unterlage besteht die Erinnerung selbst gewissermassen in einem innerlichen
Gespräch über dieselbe, mit innewohnender Fähigkeit zur unbestimmt ferneren Fortent-
wickelung aus dem fremdartig neu in's Psychische einfallenden (und Anregung wirkenden)
Reiz, wogegen der Mensch seiner physischen Hälfte nach innerhalb der ihrer Entwicklungs-
fähigkeit vorgeschriebenen Grenzen eingeschlossen liegt. Hieran participirt in gewissem
Masse die Sprache für ihre Modulationsmöglichkeiten, und deshalb gerade, die ihm dro-
henden Banden zerbrechend, sti-ebt der Gedanke, im Fortschritt der Cultur, zur Verein-
fachung der Sprachmittel, um der Vorstellungen unendlicher Fülle, mit denen die Multipli-
cation formeUer Abdrücke nicht gleichen Schritt zu halten vermag, doch im ideellen
Ausdruck zu genügen (S. B. d. P., S. 49).
Ehe sich die im Facetten-Auge des Wilden fetischartig zerbrochene Welt monistisch
abrundet, um die Voraussetzung im Princip der Continuität (s. Cohen) zu erfüllen (cons-
cientia non facit saltus), liegen die Vorstellungen mechanisch getrennt nebeneinander, bis
im Uebergang die Classificationen folgen, wie chinesische Sprachdialecte 14 — 15 für Thiere,
9 für IMlanzen, 18—20 für den menschlichen Körper, 10 für Werkzeuge, 12 für Rohstoffe,
3 für Gestirne, 4 für Thätigkeiten aufführen, kaukasische (s. Grube) nach Geschlecht, Be-
lebtheit und ünbelebtheit, Vemunftbegabtheit und Vemunftlosigkeit, Begriffskategorie und
grammatische (mit modificirenden Einfluss von Numerus und Person). Nouns are distri-
buted, according to their Singular prefixes into eight species (im Kaffir), aus 17 Prefixes
(s. Appleyard). Die tamulischen Sprachen unterscheiden ein höheres (mit Unterabtheilungen
in männlich und weiblich) und niederes Geschlecht (für Vernünftiges und Vemunftloses).
Die Numeral -Affixe (im Birmanischen, Siamesischen, Malayischen, Japanischen n. s w.)
finden sich den Dingen nebengestellt, wie (in Aegyptischen Hieroglyphen) ihr Determina-
tivum (s. Pott). Wie die Algonquin (und Eechua) in Belebtes und Unbelebtes, theilen die
in den Ehe Verhältnissen künstlich classificirenden Australier die gesammte Natur in zwei
Hälften, mit männlicher und weiblicher Verwandtschaft (s. Palmer), woraus dann die Ge-
schlechter oder (bei Gürtler) Klassen (genera) als Ueberlebsel in der Sprache verbleiben,
entweder „natürlich oder bloss grammatisch" (s. Grimm) zu poetischer Belebung, und wenn
auf Kosten der Logik oftmals, doch dafür belehrend wieder in archaistischen Ueberlebseln,
die aus Sprachgetrümmer zurückweisen auf jene Vorzeiten, wo sie noch lebendig durch die
Gedanken geschaffen, in eigener Aussage redeten (das Wirkliche zu decken im Wort).
Anfangs der Ausdruck des Gedanken's selbst, wird die Sprache, aus zunehmenden Com-
piicationen zur Vereinfachung zurückkehrend, zum Werkzeug für den Ausdruck desselben,
— freilich einem lebendigen im Geistigen, dessen Sein sich im Leben erfüllt Und was
nrspr&nglich im Denkprocess organisch keimte, das wird dann, nach Einführung der Schrift,
künstlerisch (und künstlich oft) reproducirt (in grammatischer Ordnung).
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Die folgenden Vocabularien werden zur Controlle denen vorgelegt, welchen durch
längeren Aufenthalt, wie in europäischen Colonien aus verschiedenen Ursachen gegeben,
dazu die geeignete Gelegenheit gewährt sein wird. Bei meinem auf wenige Wochen be-
schränkten Aufenthalt in Temate wurde während einiger Markttage in jedesmal nur kurz
gewährter Frist rasch aufgezeichnet, was die Erkundigungen boten. Mein freundlicher
Wirth, der Resident der Insel, hatte vorgesorgt, von den zum Marktbesuch aus den
Landungsplätzen Halmaheira's und den umliegenden Inseln in Temate Zusammentreffenden
solche, die sich nach Schluss des Geschäfts zum Bleiben bereit fanden, mir vorführen
zu lassen, doch hing die Rückfahrt, wie von Fluthzeiten, von Wind und Wetter ab, so
dass, wenn auch kleine Geschenke zu einigem Verweilen bewegen mochten, die Zeit der
mit Hülfe verschiedener Zwischensprachen zu führenden Unterhaltung doch stets eine nur
kürzlichst bemessene blieb.
Auch würden diese in der Eile, und mehr zufällig, aufgerafften Materialien eine Ver-
öffentlichung kaum erhalten haben, wenn nicht bei späterer Durchsicht der Literatur das
Spärliche des Vorhandenen zur Mittheilung bewogen hätte, um die durch dauerndere
Ansässigkeit und darin gewährter Müsse zur Beschaffung besserer Beiträge Befähigten um
solchen Dienst zu ersuchen. Einiges Vergleichende findet sich bei Crab, und: Het Malaisch
der Molukken (s. de Clerq).
TAbello.
Wasser
Akere.
Feuer
Aoku.
Auge
Nangalaka (Nalako).
Zähne
Nangaiiniri (Iniri).
Nase
Nang unung (Ngun-
ung) (Ngunu).
Ohr
Nga-uko.
Finger
Gia mamahagarara —
(Gia mahagaraga).
Hand
Giama.
Sonne
Wangi.
Mond
Made (Madi).
Vollmond
Nanobo. — Arahöbo
oder Mädeh tjöboho
(geschwollenerMond)
Neumond
Madi monua.— Mädeh
migiau (junger Mond)
Stern
Murum (Murumu)
Morgenstern
Korm.
Abendstem
Mumm mamoamoko.
Siebengestim
Panama.
schlafen
Ma-ih-du.
gut
Mahailoa
schlecht
Datärau.
Gebirge
Kieh.
Hügel
Alöku.
ich kann es thun
Aku mohadiai.
ich kann es nicht thun Modia aku-nua
Fuss
D<5u.
ich
ngohi.
du
ngona.
er
unanga (una, tera.).
una nahäka (mina,
sie
tera.).
wir
Haus
mein Haus
dein Haus
mein Haus ist grösser
als dein Haus
seinHaus ist das grösste
von allen
Hai
Krokodil
ich gehe nach dem Dorf
ich komme vom Dorf
Dorf
ich lege das Messer
auf den Tisch
ich lege das Messer
unter den Tisch
ich esse
ich habe gestem ge-
gessen
icn werde morgen essen
ich habe nicht gegessen
Vater
Mutter
Kind
Mensch
Frau
Mann
wie heisst das?
was sagt er?
alle Leute sind ge-
kommen
ngone.
Tauu (TabeUo), Woli
(Totofu), Loloda (Ta-
baroe).
Tung-ghohi hi-tauu.
Tung gona ani-tau.
Tung-ghohi hi-tanu
ilamoko tunggona.
Ngona ai-tau ilamoko
tenjaua mahomoa.
Gojamut
Gosomanga (Gosoma).
Neroüka beräraüka.
Berrära ino niboa.
berrära.
Dia meja madukukn
honua.
Dia meja matehimika
honua.
Nohito to-ohdummn.
Ngori djarehe to-oh-
dum.
Hutu to-ohdum msöka.
To ohdu nua.
Hijama.
Jaiio.
Mohaka.
Njiauwa.
Ngohäka.
Nau-ara.
nana kia maromanga.
okiano tämo.
mata-mata iboünoka.
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121
er ist nicht gekommen ja inu-ua.
schwarz
taratärom.
Gßminel
Gitawa.
weiss
are-are.
Mondfinsterniss
Naja jaja hiri. .
gross
klein
ma-amo.
Gott
Gemang (Omang).
ma täteke.
Dämon
Tokata.
Baum
goäta.
Priester
Gomätere.
Fisch
naüoko.
Fürst
Koano.
Meer
ngoto.
hidäloko.
Stein
Läwo.
Wind
roth
töka tökara.
Donner
dptöreke.
blau
bim.
Blitz
lolätong.
grün
idju.
Erdbeben
uhu.
1 2
3 4 6
6 7
8 9 10
Moi Chinoto
Changi Chiatu Matöa
Butangä Tomidi Tufengi Hiwo Nimoi
(Jiata)
(Chiwo oder Iwo)
Moi Sinoto
Hangi Jatu Matöa
Butanga Tomidi Tufangi Hiuh Ngimoi
Sahoe.
Wasser
Banjo.
Blitz
Lila-bilang.
Feuer
Uhu.
Dämone
Tscha-ata (unter dem
Sonne
Wangi remalaue.
Tschat - niasai , als
Mond
Nara.
Oberhaupt), im Walde
Augen
Läo.
lebend.
Nase
Ngunung.
Vvängum (Ngidi).
Wald
Diutang.
Zähne
Zaubergeist
Sooh-sodu.
Finger
Gia maragaraga.
Fürst
Kolani (Jo to ma dubu,
Hand
Giam (tjamala).
oder der Herr des
Fuss
Roöb.
AnfangSjist der Sultan
Fluss
Banjo maläo.
von Temate).
Meer
Ngoloto.
Stein
Madi.
Regen
Baesda.
Berg
Kieh.
Wind
Caravian.
Hügel
Sau-u.
Wolken
Saramu.
Wie heisst das?
Enag6 um malömang
roth
Kokoli
(um malömang ena-
blau
Bim (moi. und tem.).
Ijn ( „ „ „ ).
Kokotuu.
g6).
grün
Wer ist der Mann?
Gäna una ga^una.
schwarz
Woher kommt er?
Toma om wamo.
weiss
Budo.
Wo wohnt er?
Tagoro läa.
gross
klein
Lamo.
Datschäka.
Geh!
Komm her!
Taggi.
Waihno.
Vater
Baba.
Verstehstdud. Sprache Nowaro näana gnadä-
Mutter
Mämä.
dieses Mannes?
mo.
Kind
Gnoa.
Ich verstehe
Ngota wam.
Frau
Bäräa.
Ich verstehe nicht
Ngota warn ua.
Mann
Naudu.
Kannst du es thun?
Nganana-u na-a enag^.
Mensch
Ngoa.
Ich kann nicht
Ngau nua.
Komm schnell zurück Kida-kida nfifodibo.
Ich will schlafen
Ngoi sai to-utto.
schnell
Tscha tschai-i-ti.
schlafen
Atu ruttu).
• Togolu banjo tokai.
Donner
Däterre.
Ich wünsche Wassei
Erdbeben
Güsu.
zum Trinken
Mondfinstemiss
Naga-niamalo-ngaro
Wo kann ich baden?
Läala toma ori.
(d. Schlange h. d.Mond
baden
ori.
aufgegessen) bis Si-
Bring Wasser
Pula banjo.
munang(ausbrechen).
Nimm das Wasser weg
Wo ist der Weg nacl
' Tädeh goloba.
Neumond
Ngara walin — (neu-
i Ngooh moläa taggi
angefangener Mond),
indem der Mond neu
dem Dorf?
toma gam.
geradeaus
Mabolotoh.
ausgewechselt ist.
rechts
Kuida.
VoUmond
Ngara lobo.
Priama (dessen Auf-
links
GubaH.
Gr. Bär
Ich komme vom Dorf Ngoi to ino toma gam.
steigen den Beginn
Ich gehe nach den
Dorf
i Ngoi to tagi toma
des Westmonsun be-
gam.
zeichnet, u.Pflanzen's
Dorf
gam.
Paddi).
gehen
Ich esse
tagi.
Himmel
Diwang.
ngoto ordmo.
Engelgötter
Oming.
Du isst
una orömo.
Stern
Nungmudung.
Er isst
ananga do orömu.
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122
Essen
orömo.
1
Yergiss nicht
Awana sedai orang
Ich werde morgen ngoi saij to orom sai- |
gegane
essen
jaan.
■ 1
Sorgsam
Djagana lala
Morgen
saijah-an.
1 Komm' morgen früh
Inu daidscha a daidai.
Ich habe gestern ge-
ngoto oromu dua
wutu. Ist das Essen fertig?
A-a tiai utti.
gessen
Mach das Boot fertig
Räari tiai-i dua
Gestern
wutu.
Ich muss abreisen
Ngoi sa-i tu totaggi.
Ngoi sai-i tschatscha-
Ich habe nichtgegessen ngoto orom na.
Ich werde bald zurück-
Ich habe noch nicht
y^ 4^ rf*» /\ C« O A Tk
orom munjaug.
kommen
iti toma djibu.
gegessen
Lege das Messer auf täruh goloba
1
toma 1 Rimoi
7 Tundiug
den Tisch
meja.
2 Romodidi
8 Tuangere
Lege das Messer unter
goloba gai toma
meja
3 Ruangi
9 Siwrro
den Tisch
mä-adu.
4 Räti (Rata)
10 Niagimoi
Messer
goloba.
5 Romtoa
100 Latu moi
Mein Haus
ngoriri wala
G. liarama
1000 DjaUa-moi
Dein Haus
unanora-i-wala
1
Mein Haus ist grösser ngoriri wala lamo te 1 Regenbogen
Ko köbo.
als dein Haus
una-i-wala
1 Stern
Mudu-nmdu (Nnng-
Sein Haus ist das
unanga-i-wala te bela-
mudung).
grösste von allen
Alle Leute
mungoamaingawallo. Morgenstern
Um (Orueh).
ngoa-moi-moi.
1 Abcndstem
Martogo.
Es ist dunkel
rai lobidi
1 Die Sonne stirbt
Wangere sängere Jn
EccTipsen).
Es ist bald Nacht
hilobi ridu
!
Wo ist das Dorf
gam läa.
1
Weiterweg
tidang
Im Mond sieht man die Figur eines Muni-
Nahebei
lai-i-tschori
Raia (Waringi- Baumes).
Wo kann ich Fruchte nga uno ngoi tobutu
Baum
Mahatu.
kaufen?
• ati masauoh.
Willst du das ver
- ngoi sai-i-tu-uu
uane.
In der Bahasa de ütan (des Innern) hies;s
kaufen?
Zeug Bää, in der
Bahasa de Peute (der
Das ist sehr theuer
enage hal wodi
' Küste) dagegen Kailan, und Sago Kaier und
Zeige mir das
Pulang oi t«uodi. | Tschadu.
Gieb mir das
Pula inu.
1
Loloda.
Wasser
Akir.
Blitz
Gogol
Feuer
Uku.
Donner
duturru.
Sonne
Angi.
Erdbeben
ohsu.
Mond
Iloa.
Wind
wuwulu.
Augen
Lako.
Dämon
Tokata (Dämone).
Zähne
Ingiri.
Priester
Gomatere (zitternd im
Fuss
Jo-ü.
Schlaf).
Finger
Karaga.
Geister
Djini (Wongi).
Hand
Motoa.
Stein
Säleoh.
1 Moi
6 Batangn
Fisch
Nau-ü-ko.
2 Sinoto
7 Tumunding
Mann
Nyauwa.
, 3 Jangi
8 Tuangi
Junger Mann
Nauro.
4 Foata
9 Sioh
Frau
Gnoidjeka.
5 Motoa
10 Mogioh
Maba.
Wasser
Woyo.
Stein
Batu.
Feuer
Yap.
Sonne
Wilwoll (WoSl)
1 Piso
6 Piwonam
Mond
Gno.
2 Püu
7 Pifiht
Auge
Mato.
3 Pitäl
8 Piwahll
Zahn
Ngang.
4 Pifoht
9 Pisiwih
Fisch
Um.
5 Pilihm
10 Yofossoh
Die BuUi genannten Alfuren von
Maba sprechen dieselbe Sprache (unter Kimalacha).
Tara-ndn.
Matte
Fumutu.
Sa^oweer
Kaier (TJadu).
Sago
Bau.
Kmckmatte
Kokoa.
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123
Cocos
Maiz
Reis
Sin
Pinang
Stein
Fuss
Zehen (grosse Zehe)
Die drei mittleren
Zehen
Kleine Zehe
Finger
Hand
Daunien
Zeigefinger
Mittelfinger und Ring-
finger
Kleiner Finger
Regen
Sonne
Mond
Blitz
Donner
Wägele.
Castela (castela imTer-
natisch., aus Spanien).
Maieno (Ea).
Bidoh.
Känah (Pareh).
Mari.
R6u'.
Tubulälora,
Magolona.
Tegels.
Gia-mararagang.
Gia.
Tubulälara.
Nati-nati.
Magolona.
Tegels.
Pasa.
Wangere.
Ngara.
Bella-bellang.
Murara.
Erdbeben
Haar
Auge
Zähne
Ohr
Fisch
Wasser
Feuer
Vater
Mutter
Wusu.
Wutu.
liao.
Nidi (Gnidi)
GnaAU.
Njau.
Banjo.
U-u.
Baba.
Meme.
Ohm (vätterlich. Seits) Tete.
Ohm (mütterl Seits) N^apu.
Tante (väterlich Seits) Jaija
Tante (mütterl. Seits) Ngo djodjo.
Grossvater Rotu.
Grossmutter Ngapu.
Sohn Ngoa noudu.
Tochter Ngoa wärea.
Enkel Dano (Infant oder
Prinz).
Bambus Tonga.
Moi, Didi, Roange, Rata, ßomotoa, Rasuma,
Tummuding, Tuangere, Sihoro, Niak-Kimoi,
Niak-KididS (1— U).
Patani.
roth
schwarz
weiss
Haus
Fluss
Meer
Himmel
Wind
Vollmond
Neumond
Figur im Mond
blau
grün
gelb
essen
gehen
Wasser
Feuer
Sonne
Mond
Augen
Zähne
Pinger
Hand
Fuss •
Stein
fisch
Vogel
B'OSS
ein
schön
Dorf
Mensch
Mann
mitdschära.
mit-muttum.
f ihss.
Uhm.
Wokla.
Wolut.
Langa.
Moro.
Ngoh-tikli.
Ngoh-tschlU.
Mitmuttun.
mili.
ityn (mal.).
jinga.
tinnom.
fann
Wojo.
Lutnng.
Yohl.
Ngoh.
Timtoh.
Tingaga.
Fifolno.
Pilihm.
Tigerr.
Gilögo.
Jijin.
Manah.
Piakali.
Miomlä.
söfih.
pnu.
smät
mohn.
Frau
Ihnpim.
Kind
Joii.
Wie heisst das?
Songa snöh.
Wer ist das?
Iti au tälä.
Wo ist der Weg?
Efifän lol pua (vefifän
Weg
lol).
Yeflfän (efl^än).
Haar
Utuh.
Kopf
Bohkko.
Ohr
Titanga.
ich
ya (ga).
du
au.
er
iklima.
Abendstem
Siahkk.
Sternschnuppen
Ngonfon (der aus dem
Bogen abgeschossene
Stern).
Bogen
Pisih.
schiessen
Kallo pisi.
Pfeil
Tinihs.
Blitz
Limläm.
Donner
Ruupp.
Siebengestirn
Pariaman (zur Jahres-
rechnung) Jahr: Pa-
riaman (in Tid, Tern.
XL 8 w.).
Wissen
Tscho.
nicht wissen
Tscho-pa' (Tschu-pa).
weiss
fonoss.
kalt
bobol.
sehen
yäm.
Pisoh Piluh Pitael Pifohtt Pilihm
12 3 4 5
Ponum Pifiht Poall Phapulu Yofosso
6 7 8 9 10
Ich gebe nach dem Dorf: Fanni nak pnuli.
Ich komme vom Dorf Ali manak pnuli.
Messer jätäbioh.
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124
Leg das Messer auf j&täbioh sim na me-
den Tisch jali.
ich esse bo kinnom.
ich werde morgen essen semäU yakin nom.
ich habe gestern ge- singäli iin nom to.
gessen
gestern sing&li.
morgen
Stern
Morgenstern
I
Haupt
semäli.
ngowich,
lisäwich.
Dopölo (Tidore)
Sähe (Galela).
Haike (TabeUo).
Talafaoh.
Wasser
Feuer
Sonne
Mond
Zähne
Nase
Mensch
Mann
Frau
Familie
Haus
Dorf
Wind
See
Berp
Vollmond
Neumond
Mondfinstemiss
Dämonen
Geister
Vogel
Akere.
üku.
Angi.
Hoa.
Nalako.
Lang-unung
Njaua.
Nauru.
Ngojäka
Nagoah.
Wola.
Limäoh.
Wowul.
Täong.
Majöhk.
Porunama.
Mabareng.
Iloa wüiitööka (der
finstere Mond).
Tokata (Swangi).
Gomang (Wongi).
Manon (Namaro-wo-
ganika).
sehen
sprechen
gehen
nicht
können
unmöglich
essen
kommen
trinken
schlafen
gross
klein
roth
schwarz
wakälelo.
sakonoke.
laggi.
na (tem.).
jakun.
wakunnua.
woiom.
wolich.
wodumu.
komaihdu.
kailamo.
maidiejik.
itotoKan.
tataran.
weiss jareais.
ich gehe nach dem Dorf wo taggi do kuika.
ich komme vom Dorf dokama dokuinomilco.
Moi
Sinöto
Jangi
Joata
Motoa
6 Bntanga
7 Tumudingi
8 Tuangi
9 Sioh
10 Mogioh
Tobaroe.
Haus
Dorf
jang
alt
Kopf
Haar
Mondfinstemiss
Geister
Arzt
Berg
Reis
Sago
Oa
Soana.
doguru.
maberiki.
Sai^ke.
Houtu.
Naga-ja-odomot.
Gömäna (Wongi).
Makasouru (Medizin).
Gigie (Kie).
Bira.
Popädu.
Mais
Naimoi. —
Gnaimöi.
Naimudidi. —
Gnaimodidi.
Saänge. —
Sa-angi
Söata —
SoätA.
Matoa, —
Gnaimötöa.
Mala
6 Butan^a. —
Gnaibutanga.
7 Tumunding. —
Tumding.
8 Tuängfre. -
Toangfre.
9 Siwoh. —
Gnaisin.
10 Mogiogo —
Mogioko.
Sonne
Mond
Wasser
Feuer
Augen
Fisch
Haus
Wangir.
Ngara.
Banju.
ün.
Lao.
Nyau.
Wualla.
Gamkanora«
Dorf
Stein
Mensch
Mann
Frau
Kind
Lamo.
Madi
Ngöwa.
Naui.
Wor&a.
Ngoa-ölo.
Vollmond
Neumond
Sa^o
Mais
Ngosato-kolla.
Ngosato-pane.
P&da.
Gastela (Cachitela in
Tabello)d.Castillaner
(oder Spanier).
Galela.
I Reis
Pisang
Sonne
Mond
Wasser
Feuer
Tamo.
Bole.
Wangi.
Ngosa.
Ake I . ^
üki 1 ♦^™-
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125
Aagen
Lakko. 1
Abendstem
Gnoma lelamo
Zähne
Ingi > tematisch.
Siebengestim
Panama (wenn im
Fisch
Nau. 1
Westen, wird Reis ge-
Stein
Täto.
pflanzt).
Kolowai
Fluss
Tsälera
Stemschnuppe
Meer
Dungiraba
(als Wohnungs-
Wald
Ponga.
veränderung).
Finger
Raraga.
Schlafen
muhidu.
Hand
Gia.
Fuss
Dohu.
1 Moi
6 Butanga
Was ist das?
Okiah.
2 Sinoto
7 Tumding
Hlitz
Tawi.
B Sa-angi
8 Tupa-ange
Donner
Diwutu.
4 Ihaha
9 Siwah
Stern
Gnoma.
5 Mötöa
10 Mogioh
Morgenstern
Kurru.
Tobaroe (Loloda).
Galela.
Tolofü.
Erdbeben
Osu (Ohssu).
Osung.
Ohsu.
Stern
Ngoma.
Bilama (Gnoma).
Ngohma.
Mondfinstemiss
Naga iloa tjaujung
Ngo Ora naga djaödo.
Made -naga - djaaudo-
(von Schlangen ge-
gessen) und wieder
ma.
ausgebrochen (Sisu-
puokan) oder Naga ja-
Himmel
Diwäma. [odomot.
Odipa.
Diwama.
Götterherren
Gomang Wongi,tem.).
Goman.
Gomang (diwama).
Dämon
Tokat (Tokatta oder
Swangi).
Gam4tere.
Töka.
Tokat.
Priester
Ma-idu.
Gomätere.
Fürst
Eolano (Jolama oder
grosser Herr ist der
JName des Sultan von
Madjo-i.
Koläno.
Tidore).
Stein
S^läo (Täto).
Totoräboko.
Täto.
Täto.
roth
dasasawala.
Tätäreböko.
blau
Dschawi bim (bim,
mal).
dabibira.
Bim.
grün
Dschaiidschu.
dawuhn.
Ihju (mal.).
schwarz
Tataröm.
tatäro.
Taratarom.
weiss
Daris.
da-areh.
Ari ärisi.
gross
klein
Hämo (lamo, tem.).
Tiamo.
Jämoko.
Maischetschik (Uschi,
tem).
Ak^re (aki).
Dait^chetscheke.
Itingöhno.
Wasser
Akeh (Aki).
Akere.
Feuer
Uku (tem.).
A-uku (üki).
Uku.
Sonne
Ahngg« (Wanm).
Hiloa (Maden oder
Wange-malaki (t«m.).
Wange-mä-aku.
Mafide.
Mond
Gnuosa (Gnosa).
Neumond
Parimo. Made).
—
—
Vollmond
Pomama.
Augen
Nang'ako (Lako tem.)
Nangalako (Nangäko).
Nangünu (unsereNase)
Ngang-ako.
Nase
Ngunung. [oder lakko.
Ingiri od.Imri(Ini,tm.).
Ngununu.
Zähne
Na-ini (unsere Zähne).
Iniri (Ingiri).
Finger
Gia mamamaraga.
dudumutu. — Na-Gia-
maragarag«.
Gia mamamaraga
Hand
Gia (tem.)
Gia
Giaml
Fuss
Diou (hohu).
Idadi.
Döhu.
D<5u.
Baum
Göta.
Göta
Fisch
Nau(Naoko od.Nauko\
Onau.
Nau-ohko.
Meer
Ngoto lamo (lamö,
"Wuwulu. [gross).
Ngolat (Dungiraba).
Ngöto.
DMoko.
Wind
Paro.
Donner
Dutüm (daturu).
Dotöreke (Diwutu).
Dotum (badöka, tönt).
BHtz
Gogoi (Tau-tau, Taugi-
Leletomo (Tawi).
Tabi-tabi.
Vater
Ama. [taugi).
Baba.
Abu (Aba).
Mutter
Ina.
Meme.
Emme.
Kind
Ngfoak (Ngoaka).
^g:o-opa.
Npoak.
Mensch (als Seele)
Niaua (Nyawa).
Ngo^ejäka (Ngäka).
Niiauwa.
Njiauwa.
Ngäweka.
Frau
Pädeka.
Mann
Naum (Nau).
Anau.
Naum.
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ich gehe nach dem Dorf
ich Komme von dem Dorf
Dorf
Lege das Messer auf den Tisch
Messer
Lege das Messer unter den
Tisch
ich esse
ich werde morgen essen
ich habe gestern gegessen
wie heisst das Dorf?
was sag^ er?
Alle Leute sind gekommen
er ist nicht gekommen
ich habe nicht gegessen
essen
gut
schlecht
Berge
kaum
unmöglich
Vo^el
nicht
Wasser
Feuer
Sonne
Mond
Auge
Zahn
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Rimodidi
2
Rimoi
1
Sonne
Mond
Wasser
Feuer
Rimohi malofo
1 2
126
Tobaroe.
Dokuika ti tagi.
Dina dokuika mea kau.
Doku.
Dia inua mejak.
Dia.
Dia inua meja malüoka.
Nffoji tojum
Jalimoka t^jum.
Inaru ka tojum
Okia maromanga.
Ona okia itämo.
Kowasso domitunu.
Niauja koiia inu-ua.
N^oi toh dum-ua
Ottümu.
Jauua.
datero.
Kieh.
Tolofü.
Soa nika nia tagi.
Soa noka tai inu.
Soa.
Dia mejama mad&knoka.
Dia mejama ma timioka.
Ngoi t<5ohdümu.
Wan^edi ngoromika töohdumn
Obenka töohdum makau.
Nä ena okia marongo.
Onaukia dotämo.
Kawasso ibuano.
Kawassa daka inn-na.
Jakun.
Wakunnua.
Namaro-woganika.
ua (tera).
Tobaroe.
G
alela.
Tolofü?
Moi
Moi
Moij
Modidi
Sinoto
Sinoto
Jangeh
Sa-angi
Sa-angi
Joata
IM
Siiata
Motoa
Motöha
Motoa
Butang
Tumuding
ütana (Butanga)
Butanga
Tomoding
Tummudfng
Tuangi
Tupa-angi
Tuangere
Sioh
Siwoh
Siwah
Mogiok
Magioh
Mogiau
Nangunn.
Akke.
Nase
Uko.
Stein
Mare.
Wangi.
See
Tao.
Ära.
Fluss
Talaga.
Lako.
Stern
Nama.
Ini
Sänge Ihata
Matoa Butanga Tomedi
Tofange Siwo Nnimoi
3 4
5 6 7
8 9 10
Wangi.
Auge
Lau.
Ora.
Zähne
Ihng.
Aki
Fisch
Njau
Manushia
Uku.
Mensch
rangi raha rematoha rora tummudi tufkangi sish ni^
34 5 67 89 10
Wasser
Feuer
Sonne
Mond
Auge
Zähne
Käse
Stein
Fisch
Paisu.
Api
Ondo.
Udang.
Mata.
Gigi.
Idung.
Batu.
Lao.
|ian.
Meer
Tanga-Lao
Vogel
Mano
Mensch
Manushia.
Weiblich
Bibi-bini.
Männlich
Laki-laki.
Stern
Bintang.
Himmel
Lanfi^t
Angnir.
Wind
Haus
Ruma.
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127
Reis
gross
Sago
Sagopudding
SagoKuchen
Sagomasse
Pamassi.
Sagosaft
TSk.
Ba-u.
Bali (Papeda)
Gonangere.
Kokoba (im
gekocht).
Bambus
1 Sabua
2 Dua
3 Tolu
4 Ampat
5 Lima
PoUa (im Blatt ge-
kocht).
6 Anam
7 Pitu
8 Dualapang
i) Sulapang
10 Sapulu
Tidore.
Musti ino di-futo, du musst morgen kommen (der Begriff des «Müssen" ist diesen apathi-
ino, datang (mal). sehen Völkern erst durch die energischen
di futo, besok (mal.). Europäer gegeben),
marua ia (Mama ika in Temate).
mama, nicht In Tidore wird Bahasa alüs und Bahasa kassar unterschieden.
ia, nöthig
Poma-poma di-futo (bahasa tinggi oder hohe Sprache) 1 . Tp^nafp
Mala-ingkam ino di-futo (bahasa passar, Marktsprache) J leroare.
gross
sehr gross (lamo-lau).
klein,
sehr klein.
hoch,
sehr hoch.
schön,
sehr schön.
Lamo
Lolamo
Kokenne
Kokenne-lau
gau
gau-Iau
yang
jang-lau
toelon^, daigale.
fangan daigäli, saya toelong.
Yöu, no-daigali.
Ngona, no-daigali.
Ngori, daigali.
Yung'un no, daigali.
Onageh daigali.
Fangari daigäli maruah, saja sudah toelong.
Fangari daigäli possa maruah, saya telah
sudah toelong.
Fangari domacha daigah*, saya nanti toelong.
Fangari taggih, ich ^ ehe.
no-t«ggih, ^eh (tuggi-taggi).
li daigäli, lagi toelong (helfend).
Tid. (add?, Tem.).
YaU
djoega (mal.) dikag^h
lag! (mal ) jäli J
fajaru, ich (für Frauen).
fangari, ich (für Männer).
Riu (riuh), toelong.
Fangari riu maruah ,saya sudah toelong (in
Temate).
Fangari toma du riu passah mamah, saya
telah soedah toelang
Fangari dömacha tomadu riu, saya nanti
toelang.
addi rnndu riu, lagi toelong (helfend).
Majin, biso, Tid. — tumim, Tem.
Per-majin-an, so biso, Tid. — duduniru, Tem.
dan (mal) se (Tem.) und (angka se akke).
Sebabapa, sebab maga (Tid.).
Mal
TuHs
ter-toelis
rampas
di-rampas
boenoen
ter-boenoeh
Basah
Ka-basah-an
Tidore.
laeffo (schreiben,
no-laeffo (geschrieben).
raba (raba (rauben),
no-raba (geraubt),
kömh (tödten).
no-köruh (getödtet).
höbo.
no-höbo (höbo).
Sebapapa, sebab koa (Tem.).
oti aKu ua mususu,
sebab ake malan ui djoma
boleh aku.
ui, pasio (dowongi, Tem.).
djonca, penoeh.
Oti, wossa aku ua, sebab ake malakko do-
wongi öma
wossa, masoq (mususu in Tid.).
aku gachi ena^eh.
Sampe (mal.) lädo.
Tampat, gonihi (dodai).
erinnern soninga (mal. ingat).
Sakit gogola
Kind Ngofa.
Sohn Ngöfah ngonau.
Tochter Ngöfa fofojah
Zwillinge Ngöfa sosovah.
Augapfel Lao magomo.
Saamen Magomo.
lachen ohi (böch^h in Tem.).
weinen räke (ari in Tem.).
tanzen salai oder dansa (dansar sp.).
Schwester Fira fofaga.
Bruder Hira ngonau.
Djaga ifa mara hoba rangamoH enegeh,
tschuba bossa talu toma kattu, ma-alu sigado
bossa toguh (Tidore).
Lass die Sachen nicht nass werden; wenn
es regnet, müsst ihr unter einem Dach
warten, bis der Regen aufhört.
Djaga affar raaro basah rongamoi! enageh,
tschoba bäsah mala-ingkan, domäha toma
kattu ma-addu (ma-alu) segädu (Temate).
Bossa togu tschoba, kaloe (mal.).
Mala-ingkan, misti.
Domaha, tenggoe (toma kattu ma-alu, di
bawa atap) segäda.
Mal.
Bagi
Bagi-an
Hitoeng
Hitoeng-an
Tidore.
matutila.
madudila.
masibula
nibubula
wohngi.
nocho-wohngi.
chochä 1
nochochä j
Tem.
Tem.
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128
Mal.
Dija
Dija punja roema
n
saya sendiri
tuwan sendiri
Koeda itoe
Orangini
Apa ave
Apaada boewah
Tidore.
ngAna.
ngöna-ni-folla.
ngana-ni-faUa. Tern.
fangari tomoi.
fangai matengo, Tern.
yoü tomoi.
Djarah enageh.
mannshia enari h.
Mägab gäh.
Koffagäh (Tern.).
M^an soffo gä.
Koga sofifo ga (Tern.).
Lebeh tinggi derri itoe koeda. — (Mal.).
Lebeh gau darri djära enegeh. — (Tid.).
Lebeh gäku derri djära enegeh. — (Tern.).
Lebeh dingin derri docloe. — (Mal).
Goga lebeh folloi derri juki. — CKd.).
Gaga lebeh folloi dari sosira. — (Tern.;.
Jang besaar sakali.
Jang lamo wallomol.
Siapa ada. — (Mal.).
ISagirona g&. — (Tid.).
Nagi gä. — (Tern.).
Gaie, Gesicht.
Oti akn ua musnsn.
sebab ake malau ui djoma.
boleh, akn.
ui pasir (diwongi in Temate).
djonra, penoeh.
Oti wossa akn na, sebabake.
malakko dowongi öma.
wossa, masoq (mususu in Tidore).
TeniAte.
Aku gulacha enageh, kannst du das thun
aku, können,
gulacha, thun (machen").
Aku gache enageh (Tid ).
Djaga affarr mara busah rongamou enageh,
tschoba bäsah mala-ingkan domaha toma
kattu ma-addu (ma-alu) segädu bossa togu
tschoba, kaloe (mal.^.
mala-ingkan, misti.
domaha, toenggoe (toma kattu mä-aln,
dibawa atap).
segäda.
Sampe (mal.) iädo.
Tampat, gonihi (dodai) in Tidore.
Sakat, gogola (in Tidore).
Haka borah biji romdidi, gieb Eier Stück 2.
die Speise: Ngodu (in Temate), Ngam (in
Tid!ore).
essen
Masnsira: der Erste, madadü
Posa-nomtoicha: der Fünfte.
Lamo: gross, lamo-laku (lamo-lau in Tidore),
grösser, lama foloi, grösster (sehr gross,
mehr gross).
acho (in^ Temate), oija (in Tidore).
de "
1er Zweite.
Temate.
Tidore.
dunkel
Gumung
Korinomo
heU
Kassah
Kabeh
schnell
Murari
Päletscha
roth
Roriha
Kohori
Messer
Darih
Tschitschi
weiss
Bubudu
Bubulu
was
Frau
Koga
Tofühäka
Mäga
Tofoja
klein
Itchi
Käne-Käne
Mond
Ära
Oro
Haus
Falla
Folah
zählen
Hohi
Wongi
Auge
lakko
lao
Fuss
hohu
Johu
Stuhl
Korsi
Tarapörä
geben
Nebel
haka
toa
Wötu
hotu
hier
Kanä
karä
Poma-poma di-futu (bahasa tinggi L d. hohen
Sprache).
Mala-ingkan ino di-futu (bahasa pas^,
Markt^prache).
Marua-ika.
Die Schiffe können nicht herein kommen,
weil die Mündung des Flusses voD Sand ist
Badi Ujaman bin Mochamed Arsat
Nama sendiri (Vorname), nama daging.
nama sila-sila (Familienname) nama tAsü.
Familie (Pamah im Mal, oder Sanak) heisst
Achali in Tera. und Tid.
Fira fofaja, Schwester, Hira ngoran, Brader.
Salai, tanzen (für Djin) oder dansa.
Manusiha, Mensch, Ngu-nau, Mann, Fofo-
häka, Iran.
Sifutu, Nacht (sofutu in Tidore).
Ngana wadje koga, was sagt ihr?
Ngori wadja koga koga ua, ich habe nichts
gesagt.
Nge fangariaku fofodi, kann ich dies kaufen?
Ma-ihja doka saa, was ist der Preis?
Enagah dofu terlalu, das ist zu rieL
Dokesaa ngara kageh, wie geht es?
Lacha walomoi, senr gut (lacha, gut}.
Ngana saka tagi kassaa, wohin willst du
gehen?
Gam enane magudo do sassaa, wie weit ist
das Dorf von hier?
Nage nga dui djara enage, wessen Pferd ist
das?
Ake enane öke aku-ua, das Wasser ist nidit
trinkbar.
Afa ngana ti ka kaneh, geh nicht fort Ton
hier.
Enage dadi marua, ist es schon geschehen?
Nä enagä dadi marua, jetzt ist es bereits
geschehen.
Fangari biasa-hang kana, ich bin hier noch
nicht gewöhnt,
dokasa ngana deroh enage, wie kommst du
darauf?
Simoni tchakko rontscha, wecke mich nm
fünf Uhr.
Dimana kwe datang. Tomah kasah ina.
Mana piggi. Taggi Kosah.
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129
dessi
kam-
Akoa datang
kampong.
Akou piggi di
pong.
Tarofi piso di medja.
Taroh piso di bawa
di meaja.
Gnori ochö, ich esse.
Ngana och6, du isst.
Una ochö, er isst.
Gnori domacha di futo kara gnori ochö, ich
werde morgen essen.
Gnori och<5 marua kaniegu, ich habe gestern
Gnori^tomagam inu.
Gnori taggi toma gam
Gäha dari toma media.
Gäha dari toma meaja
ma adda.
Gnon fallah lebeh itchi, ngane nefakah lamo^
mein Haus klein, dein Hans mehr gross.
Kgana nirongakoga, wie ist dein Name?
Enage ronga koga, was heisst das?
Ngana tomah kasah ina, woher bist du?
Ngana ni-umur da kasar, wie alt bist du?
Ngana firi kasa, wohin läufst du?
Fangare saritag^ochi, ich gehe zu essen.
Ngana nirongo koga, was dein Name?
Mangali ko^a ortinia, was ist die Bedeutung?
Koga ngom suzirah, was ist der Ursprung?
Sebab koga, warum?
Prau, wie viel?
Eutika koga, wann?
Huhn
Ziege
Pferd
Hund
Katze
Wildkatze
Schwein
Maus
Kaiman
Mais
Walfisch
Schüdkröte
Tripang
Perlmutter
Perle
Muschel
Weizen
Frucht
Kokosnnss
Banane
Manga
Ternate.
Namo
Kabi
Djara
Kasso
Toesa
Tingalon
Socho
Uti
Sama
Castela
Paus
Orl
Ta-iija
Ngotscho
Moetijara
Tidore.
Tokko
Kabi
Djara
Kasso
Toesah
Gabura
Socho
Nguti
Soma
Castela
Ngunsore
Ori
Jochäle
Ngotscho
Moetijara
Niku(Karang) Goho (Kara)
Trigo(8panisch) Trigo
Soffo —
Koi
Guai
Canari(-MandelJ Niha
Mangosteen Grustam
Durian
begegnen
Durian
makuduruso makotomake
(hohe Sprache)
makudaga
(mittl. Sprache) makota^a
makudero (allgememe
((niedere Sprache) Sprache)
In der hohen Sprache heisst Mutter in Ti-
dore: Mama, in der niedem Jaia, wogegen
in der Hofsprache Majora oder Mahora (Ma-
hera in Ternate) gesagt wird.
Der Busch (Sohjff) des Königs (Sohff ku
Radschi) als Paradiesvogel oder (malayisch)
Bumng mati.
Bastian, Archipelago. I.
Nagi ino kageh, wer ist gekommen?
Rasah nfi^oko taggi gam, wo ist der Weg
nach dem Dorf?
Nagih kageh, wer ist da?
Fangare, ich, Gnori (in hoher Sprache), Fad-
joru (von Frauen).
Ngoni, du, Jo (zu Höheren), Ngana (zu Nie-
deren).
Ngana, es, una, er, mina, sie.
Das Schachspiel heisst Tursuru tschatu (in
Ternate und Bissu tschatu in Tidore), die
Sterne Ngama (ngoma), die Sonne Wangi
Stein, man (in Ternate), mafu (in Tidore).
Huhn, nama „ „ tokko „ „
Ei, borro „ „ gussi „ „
Bualaua heisst die Gewürznelke.
Ngofa, Kind.
KimoT, Romdidi, Ra-angi, Rächa, Rontoha.
Rara, Tomdii, Tofkangi, Sioh, Niage moi
(1—10 in Ternate)
Rimo'i, Maiofo, Ra-angi, Racha, Romtoha.
Rora, Tomdii, Tofkangi, Sioh, Niage moi
(1—10 in Tidore).
Niagi romdidi ^in Ternate) 1 «q
Niagi maiofo (m Tidore) |
Ratu romdidi (m Ternate)
Ratu-malofo (in Tidore)
200
Ternate.
Tidore.
Batate
Blume
Jasmin
Areng-Palme Ugu
weben Dinu-dinu
Rhinoceros- Kanko
vogel (Tahon)
Oel Gorocho
Fett Gadii
Palmwein Lacham
Zucker (Gula) Tobü
Ima Dasso
Bunga (Saija in —
hoher Sprache)
Manuru —
Pfefifer
Vater
Mutter
Grossvater
Grossmutter
Enkel
Vorfahren
Gufi
Baba
Jaia
Täte
Aere
Dano
Nene mojang
kare kare
Papa (Babä)
Mama (Jaia)
Täte
Jäje
Dano
1 Bimoi 6 Rsara
2 Romodidi 7 Tomoda
3 Ra-angi 8 Tofgangi
4 Rhaha 9 Siwah
5 Romatäha 10 Nagimai
gut
gutherzig
hübsch
Ehefrau
Blut
viel
schlecht
Gold
Silber
lahha (la), lacha
ninga-laha
^ninga- lacha)
jang
kai (fofohäka,
fohäka)
au (auw)
duffu
ira
Guratschi
Salakka
djira
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130
Ternate. Tidore.
Ternate.
Tidore.
¥ttpfer
ricntig
Tabaga —
Loa (benar) —
faUen
babu
pekka
)nlo
weiss
budo
beU
nita Sita
sehr weiss
bubudo-lan
bubolo-lau
Herz
nina (gate) ~
roth
kohori
erinnern
soninga —
sehr roth
kokohori
liebBn
dodara (gaW5ne) —
(kohori laa)
ifgoma köira
wohnen
tae^oh torineh
Morgenstern Ngoma oru
bleiben
sedika sodiah
Abendstem
„ lobitara , boloi'
schliessen
puki (pressu) —
hdh (soseh) —
gosst
öffnen
fast
lobi 1 eben vor
tara f der^acht
lamfk
gogola —
DOU —
niedergehend
Arznei
Siebengestim
—
Pariäma
l^elkenbanm
Fuli öomodeh
getödtet
Komet
Sohn
—
korru
(Tschingkeh^
ifu8katnu8B
)
Gosora (bnwa palal) —
loja
Ngofa ngonaa
Ngofah fofojaih
Erdbeben
Sudidi Snilli
Tochter
(Gojang tanäh)
Zwillinge
—
Ngofa sosorah
Mond
ijra Oro
Kind
—
Ngofa
Tag
Wangi —
Augapfel
—
Lao magomo
Sonne
Wangi snsaka
Saame
—
Magoma
i(Wongi susatto)
erinnern
—
soninga
dnnkel
gamam Kainono
lachen
hochech
ohi
heU
sota nita
weinen
^ri
räke
Duku oder Bukn (Berg). Dokn bezeichnet (in Ternate und Tidore) einen Yolean
(gunung Api) oder Beasg des Getöses (Duku).
Mal.
Tern.
Tid.
MaL
Tern
Djauh
^duh
cageh
dakka
gulnh
lebeh dakat
foloih (lebeh) sebah
foloih (lebeh) gudn
Sitoe
—
lebeh djauh
Sana
t^h
lebeh doeloe
lebeh susTra
Dekat
seba
Di kaki pohon
h&kie enagema matiti
Sablah
masonanga
madomong
di blakang
tomadudu
Sabrang •
dakamu-salanga —
di dalam
tomadacha
Atas
tumman jäcu (ieh) —
di mana
toma k&s4h
Laloe
passa marua
dökäg^h
posso marua
di sini
toma kln6h
bagitoe
gätig^h
di Sana
tomadakka
bafi^ini
sadja
dökaneh
Snageh bato
gätiröh
di sitoe
derri bawah
tomakaff^h
toma-aduh
bagimana
dökasä
—
derri atas
toma njäku
tiada
malo (ua)
—
derri loewar
toma dudu
boekan
«na-ua
—
derri sana
Djangan
affa
Sakarang
nae
rae
Tid.
Pari
Sedang
möso-möso
mula-muU
nanti
domaha
könora
—
menanti
sodamaha
Lama
rörö
suru
n[iinta
lähi
Soedah
marüa
—
meminta
solahi
Sabantaar
dumäha tschikabu
rampas
raba
Bissog
diftttn
—
merampas
soraba
Lantas
gila-gila
gira-gira
bakar
tabeh (osuh)
Kamarin
um
—
djabat
jau
Sabantaar .
Lagi tschikabu ahddi —
mendjabat
maku jau
Doeloe
susrah (maderoh) —
tjoetji
rotscha
belon
hang moh^u
yans: mohdju
mentjoe^i
norotscha
dalam
nihdu (tomadacha)
garoq
koiako
nokojako
loewar
tomadudu
tomadulu
mengaroq
flini
kän6h
kär^h
toetoep
menoetoep
furah
bawah
gassar
gossar
nofnrah
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131
Mal
Rnma
Si^a
makan
tidor
minoem
kapala
kald
Sprache des Niedem Sprache der Niedem
SU H0hem Tid. unter sich
(Bahasa alus) (Bahasa Passar, des Bazaar)
daffo dsßo fola
Fangire (ngori, Hoher zum Niederen)
Sale-äM o^o
Masocrga otu
Salealuce-akke oio-akke
tabSah doföoko
dägidägi jö' hu
Doppa-Doppa (Wettgesang) aus Galela (auf Halmaheira).
Dongadoe.
Hagonaga dokka nena
Mogogoroe naro naro
Fo^'au tifa maroe rua
Sima bisoe hormamotte
Xota tjina rameh ho^a
Sopoetoe nodagi dagi
Janaü.
Toid bokJd nitifa
■Goedoe matowadji loffo
Pedekka.
Kameh baragoena oewa
Hohoe nokangela offa
Janaü.
Kitoewasi Baragoena
Takangela mailaha
Janati.
Ngone forameh daine
Tomafolai ningo djangoe
Pedekka.
Ngono forameh da enie
Tomofola misikin
Janati.
Fola nema katoe pipi
Mablnoe binoe roepia
Pedekka.
Fola nema katoe soesah
Mablnoe binoe rasai
Pedekka.
Tifa toma Seran^ora
Djangoe dika fosidingi
Janaü.
Tifa madotti Dodinga
Bisoe siloefo kao
Pedekka.
Henoeroe doei Patani
Poeloe sari dika Weda
Janati.
Tjapaka (}aane jo toeboe
Kgongare Weda hoine
Zusammen.
So leben wii fröhlichen Sinnes, den ganzen
Ta^ uns geschäftig haltend, den Tifa zu
schlagen und zu spielen, wie in der chl*
nesiscnen Stadt (Kota oder Fort).
Mftnner.
Wenn ron weit her wir das Schlagen der
Tifa durch die jungen Mädchen hören,
klingt es uns, als ganz nahe beL
Frauen.
Was nützen uns all' die Ergötzungen, wanun
sollen wir die Füsse im Tanze ermüden?
Mftnner.
Mag sein schon, wir glauben es. dass man
müde wird, aber doch liegt Angenehmes
darin.
Mftnner.
Wir ergötzen uns in der Wohnung eines
Reichen.
Frauen.
Nein, nein, es ist im Hause des Armen, das«
den Ergötzung findet.
Männer.
Das EUius ist gedeckt mit Kupfergeld, sein«
Wände sind mit Gulden aulgebaut
Frauen.
Das Haus ist schlecht bedacht, und auch die
Wände, sie taugen nichts.
Frauen.
Mit der Tifa Schlagen tönt es an der Küste«
Männer.
Wenn in Dodinga die Tifa geschlagen wird,
hört man sie in Kao.
Frauen.
Die Melati-Blumen auf Patani's Höhen stre-
ben, sich im Golf yon Weda zu spiegeln.
Männer.
Die Tjampaka-Blumen in Gane eilen zu den
jungen Leuten von Weda.
9*
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132
In Betreff solcher, auf flüchtiger Durchreise gesammelten Yocabularien möchte ich
nochmals auf die früher bereits (Cult. d. a. A. II, S 943, Sprachw. Stud,, S. 11) angedeu-
teten Cantelen zurückkomme, die unter den Werthschätzungen einer methodischen Um-
schrift allzu leicht ans den Augen verloren werden.
Ein Reisender *), der in einem fremden Lande ankommt, würde, ohne etwaigen Anhalt
an dort vorhandener Schriftsprache, die zur Orientirung über die den Einheimischen
selbst normal richtige Aussprache erforderlichen Vergleichungen erst gegen Ende der Be-
reisung zusammenhaben können, wird aber schon gleich Anfanges derselben mit Auf-
zeichnungen zu beginnen haben. Er kommt also, im Laufe seiner Boute, mit allerlei Volk
in Berührung, das, als aus verschiedenen Districten stammend, auch in den Verschieden-
heiten localer Provinzialdialecte reden wird, und da ihm ausserdem an demselben Ort
nicht immer eine Massenbefragung möglich ist, sondern oft nur einzelne Individuen zu
Gebote stehen, fällt meist schon die Möglichkeit aus, rein individuelle Sprachgewohnheiten
genügend zu eliminiren, um den phonetischen Durchschnittscharacter zu gewinnen. Dazu
kommt dann die subjective Empfindungsfähigkeit seines eigenen Ohr's, zumal das des
Europäer's, der in Folge seiner Alphabete von Kindauf nur mit den Augen zu lernen ge-
wohnt, die feineren Nüancirungen, wie den Eingeborenen (besonders bei den Stimm-
schwebungen der Tonsprachen) *) als selbstverständliche geläufig sind, schwieriger auffasst,
weil eben die Vorbereitungsschule dafür fehlt Dabei müsste dann immer eigentlich die für
den Sprachstamm, welcher erst erforscht werden soll, gültige Scala der Lautverschiebungen
im Voraus bereits festgestellt sein, um mit Sicherheit vorzugehen. Seitdem neuerdings in
den Schaustellungen sich die Beispiele der nach Europa übergeführten Wilden zu mehren
beginnt, wird unsem Philologen am Sitze der Gelehrsamkeit selbst Gelegenheit gegeben
sein, sich aus eigenen Versuchen und Erfahrungen allgemein gültigere Gesetze abzuleiten.
Als bei kürzlicher Anwesenheit der Australier in Deutschland Vocabularien'') vorlagen, die
von zwei streng und gründlich durchgebildeten Linguisten unabhängig von einander (und
ohne für diesen Zweck von einander zu wissen), aufgenommen waren, gingen die Ab-
weichungen in der Umschrift (zur Wiedergabe wahrscheinlich eines nasalen Vocal's) inner-
halb weitester Grenzen auseinander, sei es, weil die Naturkinder in verschieden gelaunter
Stinmiung gesprochen, sei es, dass einer Farbenblindheit des Auge's auch Tontaubheiten
1) Wer aus Erfahrung die Schwierigkeiten kennt, mit den Indianern zu verkehren,
muss es (bemerkt Schütz-Holzhausen) ^lächerlich finden, wenn Durchreisende ohne Kennt-
niss der Sprache und ohne irgend welche Mittel das Leben der Indianer näher beobachten
zu können, ein apodiktisches ürtheil über deren Fähigkeiten und Anschauungen abgeben
wollen" (18Ö3). s. a. B. i. S. S., S. 142. Der „Esprit de Systeme" oder (nach Jodl) falsche
Pragmatismus fälscht alle geschichtliche Beurtheilung, weil an den entferntesten und ver-
schiedensten Zeiten den Maassstab der Gegenwart anlegend (nach Guizot), und so hat man
sich für richtiges Verständniss der NaturstÄmme in ihren Gedankengang hineinzufinden,
statt ihn nach den Schablonen des uns vertrauten zurecht zu schneiden (m sinnlose Fetzen
meist).
2) Vlk., d. ö. As. II, S. 444.
3) Im Ausfragen selbst sind, vom Irreführen durch leitende Fragen abgesehen, noch
andere Missverständnisse zu vermeiden, ausser den in Generalisationen bei concretem
Denken, wenn statt des Baumes der Name einer speciellen Baumart geantwortet wird,
Mensch den Stamm bezeichnet u. s w.; statt Feuer mag Flamme, Gluth oder dergl. mehr
gesagt werden, wie sich bei längerem Aufenthalt feststellen lassen wird, aber nicht durch
den vorübergenend ein Wort Aufzeichnenden. Wenn wie für waschen (der Hände, das
Gesicht u s. w.) verschiedene Worte auch für Wasser (im Fluss, Brunnen, Regen) existiren,
kommt es auf die zufaUige Gedankenverbindung an, welche dem Interpellirten am Nächsten
liegt, neben Wind oder Luft findet sich Sturm, Hauch u. s. w. Und dann die subiectiv
femrbte Nüancirung im Aesthetischen oder Moralischen, wodurch sich vielfach die Yoca-
ularien mit vagen Unbestimmtheiten füllen, so lange nicht durch Satzverbindungen (in
Aufnahme von Phrasen) festgestellt. Eine Schwierigkeit bei australischen Vocabularien
liegt darin, „that white men do not always catch the sounds of the words in exactly the
same way from blacks. T becomes th or d, and the sound ng may become k. The knocking
out of tnc front teeth affects the pronunciation of their words, the tongue in some words
protruding through the opening. This might even in time help to change a language** (s.
r almer). New words are constantly Coming into use while old ones are becoming obsolete
(s. Rogers), und so in Australien gleichfalls, oder bei den Bantu (durch den Uhlonipa-
Brauch u. s. w.).
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133
im Ohre, angeboren, entsprechen mögen. Eine grössere Menge von Beobachtungen wird
zn Gebote stehen, wenn mit weiterer Vervollkommnung des Phonographen den Reisenden
möglich sein wird, die Stimmen der Naturvölker bei Dutzenden, Hunderten oder Tausenden
nach der Heimath zu schicken, um dort in den ethnologischen Museen in den Schub-
fächern eines ihrer Schränke aufbewahrt zu werden, und dann, je nachdem Bedür&iss sich
zeigt, abgehaspelt zu werden, oder wieder schweigend reponirt
Hier, wie überall in der Induction^ wird es sich zunächst um das Material handeln,
und so sind denn auch auf den vorangegangenen Seiten nochmals einige Beiträge zu-
sammengeschleift; für die Ethnologie. Dass es besonders gegen das Ende etwas ungeordnet
ausgeschüttet daliegt, darüber wird nun vielleicht wieder manch saures Gesicht gemacht
werden von denen, die es als ihr Recht beanspruchen zu können meinen, dass ihnen nicht
nur die Speise zugetragen werde, sondern dass man diese auch zu kochen die Pflicht habe
und dann mit eigenen Händen diejenigen noch füttern, welchen es zu unbequem ist;
zwischen den Zeilen zu lesen, was dort geschrieben steht Demgegenüber hätte ich aller-
dings die bereits ausgesprochene Ansicht zu wiederholen, dass es gleichfalls möchte als
ein Recht beansprucht werden können, von dem aus eigenen Sammlungen Zurück-
gebrachten diejenigen Parthien, zu denen unter sonstiger Arbeitshäufung einige Mussezeit
bleibt, selbst zu verarbeiten, wie es sich bietet, das übrige dagegen im Rohzustande ge-
wissennassen demjenigen zu freier Verfügung zu stellen, der Hülfe und Mitarbeit gewähren
will. Das Hauptaugenmerk war auf dieser, wie auf den früheren Reisen, besonders auf
die psychologischen Erfordernisse der Ethnologie gerichtet, da sich Jeder seine Specialität
zu wählen hat. Was sich ausserdem an anthropologischen, historischen, philologischen
Notizen bot, habe ich, soweit es bei gebotenen Gelegenheiten geschehen konnte, ebenfalls
aufgera£ft und jetzt hinzugefügt, ohne indess genügenden Grund einzusehen, es mir als
persönliche Pflicht aufbürden zu lassen, Alles dieses auch persönlich, monopolistisch, zu
verarbeiten. Selbst wenn es möglich wäre, einige freie Minuten dafür zu erhaschen, würde
viel Gescheutes kaum herauskommen können (da Eintreten in Detailbehandlung die Auf-
gabe gründlichster Erschöpfung involvirt), und so bleibt das objective Rohmaterial besser,
wie es ist, bis es sich bei monographischer Durcharbeitung eines speciellen Untersuchungs-
zweiges demjenigen, der sich dazu anschickt, in der einen oder andern Weise vielleicht
brauchbar erweisen möchte.
Was in den Anmerkungen nebenherläuft, möge man wohlwollend passiren lassen, als
nachträgliche, und zufällige, Ergänzungen zu dem in der Reihe meiner früheren Bände
nacheinander angesammelten Material künftiger Gedankenstatistik. Wer derartige Registri-
mngen für seinen Geschmack zu trocken findet, oder zur Benutzung für eigene Facharbeiten
keinen augenblicklichen Anlass hat, mag sie ungelesen bei Seite lassen (weshalb sie auch
zum Theil vom Text getrennt stehen). Die Ansammlung des Materials kann und darf nun
einmal nicht erspart werden, wenn spätere Arbeiten der Induction vorbereitet werden
sollen, und dass diese Materialien grossentheils als rudis indigestaque moles geliefert
werden, das involvirt sich als Kaxbr «vayxaXov^ aus dem Mangel an Zeit zunächst (unter
den, im gegenwärtig gerade kritischem Wendepunkte der Ethnologie, allseitig gestellten
Ansprüchen), sowie aus dem Mangel technischer Erleichterungen (wie aus der Sachlage
leicht verständlich).
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■Durch ein Heer von Eaymane mit YernichtuDg bedroht, zwangen die Be>
irohner Cajeli's (auf ßuru) den Orang Kaya Obselan, seine Tochter (im Braut-
schmuck angetban) dem in sie verliebten Obersten der Elaymane anszuliefem, und
nachdem von diesem (unter Verlieren des Hutes, aus dem der Nipa-Banm bei
Walamba aufwuchs) auf dem Rucken fortgetragen, gebar sie die drei Prinzen, von
denen Pati-Labuan sich bei Pulu Ocka aufhält, Hbukam Kalehali bei Abbo und
Saleman in der Bucht umherschwimmt, also an verschiedenen Stellen derselbea
(beim Baden) angetroffen werden könnten. Delphinos yenerios esse et amasios noa
modo historiae veteres, sed recentes quoque memoriae declarant, wie bei Naupactos
(nach Theophr.) u. s. w., mit dem ferneren Schicksale (s. Apion), als ^ille puer del-
phineromenus morbo adfectus obit suum diem^ (taxfvbo^ ixaXcTro). Bei den Haidah
tragen die Walfische solche Liebhaber auf dem Rucken.
Vcm dem Oberherm (der Menschen), der Alles aufschreibt oder (von ^Oppo%
Herr, ,gebo*. Alles, „snulat", schreibend) Opo Geba Snoelat (Alles sehend, aber nicht
gesehen, Alles hörend, aber nicht gehört) herabgesandt '), stieg Nabiata (in Menschen-
gestalt) auf den Berg Tomahoe nieder, den Alfuren (Buru's) die sieben Gebote zu
lehren, welche durch seine (zugleich die Zauberheilkunst oder Kanwakit übenden)
Jünger (oder Eswohie) im Gedächtniss bewahrt werden (in den Hoema poeciyie
oder Gebetshfiuser). Mit seiner Gemahlin Tasmit wurde Nebo') (Gott des Schrift-
wissens) in Borsippa verehrt, und in Ninive, neben Marduk oder M^rodach (als
Seelenführer). Osiris hiess Neb-er-djer (le seigneur au dessus de tout) oder Neb-ua
(l'Unique). Nehbka (mit Schlangenkopf) bezeichnete die Verjüngung (in Hera-
eleopolis), und ein Nebo (der Moslem) wandert im Nobu (der Papua). In ßoorou
(Vogel-Insel) feierten die Moslem in dem als Ouyoume in der Moschee gebetteten
Priester die Auferstehung Mohamed^s (s. Lesson). Neben dem Berg Tomahoe und
dem See Wakolo werden Schlangen (Massarite) verehrt (auf Buru).
Nach dem Vergehen des Körpers (fatam) verbleibt die Seele*) (Njawa) in Seelig-
keit und Ruhe jenseits der Wolken mit Gott, wenn gut, wogegen die böser Anlage
einsam und trauernd mit den Wolken umhergetriaben wird (auf Buru). Auch hat
sich für die Seelen der Guten eine prächtige Stadt aufgebaut unter dem Fluss Ili
an der Nordküste (ein himmlisches Jerusalem, wie Müang Niphan),
Die Alifuren (aus dem Innern Buru*s) dürfen nicht so nahe an den Strand
konmien, dass sie das Branden der Wogen hören, weil sie dann sterben würden,
mid so bleibt der Besuch der Küste für sie Fosso oder Verbot (wie dem Neger-
könig Mokisso, aus übernommenem Gelübde), weshalb ihnen die Händler bis auf be-
stimmte Strecken im Innern zum Zusammentreffen entgegengehen (und so die Küsten-
kaufleute der Fioth als Mäkler zur Vermittelung des Handels mit den Stämmen de»
Innern dienen). — Als die Küste von Buru durch ein heiliges Crocodil Verwüstung
erlitt, wurde, auf dessen Verlangen, die Königstochter an einen Pfahl angebunden,
und von ihr (durch das Ungeheuer unter Wasser geschleppt) stammen alle Crocodile
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(da dort kein Perseos damals zur Hand war). — Um EigeDthum dnroh Besekwötnui^
oder Kanwakit (Matakao) zu akhem, hängt man das Bild eines Croco^tils anf (ib
Boro).
Ween aa dem Binnensee Bum*8 (etwa zum Schiessen der Enten) eime Plinte
abgefeuert wird, brechen Donnerwetter aus^ van den erzürnten Geistern gesendet
(wie auf dem Gipfel Ibague'a^))^ und jeder Orangkaya musa bei Ankunft datt x\am
Fnedenscöchen einen Stoek in die Erde stecken.
Weil von dem älteren Bruder abstammend, dessen jüngerer Bruder naeh der
Küste zog, betrachten sich (in den Binnenlanden Buru's) die Alfiiren vom Stamm.
Sua^Wahiri (Soa oder Stamm) als die oarsprüngliehen (Wabiri oder Gebug)^ — Der
äkere Bruder liess sich (in Buru) an der Quelle des Flusses Waiapo nieder (unter
den Orang Tua von Wahiri), während die Sua-Towaü (an der Küste) ven dem
jüngeren Bruder stammen. — Die To-Wafl oder Sia-Towail, verwandt mit den Sua-
Wahiri (als Berg -Stamm) im Gebirge (Wahiri), repräsentiren den ursprünglichen
Stamm in Cajeti.
Der See Wako-Halo bildet den Stammsitz der Alfaren im Innern BuruV (mift
^attem Haar). Ausser dem islamitischen Regenten an der Küste erkennen die
Alfnren im Innern Buru's einen Oberherm (Oppo oder Jo) an, als Hukam-tua.
Ehe eine Unternehmung beginnend, brannte der Alfure (auf Buru) Raucbwwk
auf einem Stein (wo Sink u. s. w. niedergelegt ist) ab, innerhalb dee Bethauaea
(Huma Koin oder Huma pudji), für Verehrung der Yoifahren, denen auch nach
der Ernte die Erstlinge dargebracht w^tlen. Erst nach dem Dapsiah laka bala
smangin (die Seele des Reis essen) genanntem Opfermahl darf der neue Reis ge*-
gessen werden (wie das Yamsfest in Ashantie den neuen Früchten vorhergehen muss,
das Inachi in Tonga u. s. w.). — Als höchste (jU>ttheit kann Opo-Geba-Snodat nieh
direet angerufen werden, sondern nur durch Vermittlung der Ahnen (Opo-ina und
Opo-uma oder Inaro und Amaro) als Nitoero (in jedem Nito). — Huma-Patji oder
das HauB (Huma oder Ruma) der Schädel (puja oder Verehrung) enthält die Schädel
der Voreltern, denen bei der Jagd Siri geopfert wird für gutes Glück (der Fortuna,
deren Verehrung zu PHnius Zeit jeder anderen voranging, in Rom).
Bei der Emkehat genannten Beschwörung (auf Buru) rufen die Eswohi (Zanber->
priester) die Geister (Sanane), um in dem durch Beräucherungen Halbbetäubten
einzufahren, der, von Zuckungen ergriffen, zu tanzen beginnt, und dann bewusstlos
niederfällt, um beim Wieder-Erwachen die an ihn gerichteten Fragen zu beantworten.
— Durch Siwi oder Talismane (aus Wurzeln u. s. w.), die mit geweihtem Oel be-
feuchtet sind , schützt sich der Alfiire (auf Buru) gegen die Krankheitsgeister,
welche Dämone, als Moeli die Männer und als Kesan die Frauen, bedrohen. — Im
Norden Buru's erscheinen die Krankheitsgeister (Skikit und Gasit) in Froschgestalt
(und so neben dem Siran ken gesehen).
Wie bei Aufstellung der Imagines in Rom ist au^h für die Ahnentafeln der
Chinesen eine räumliche Begrenzung gegeben, und nach der 3'. (oder 5^) Generation
mnsa die Nische ausgeräumt werden, um den im Tode Nachdrängenden Platz zu
machen (im peguanischen Mulamuli). Wenn dann in einem für ausrangirtes Ge«
rümpel bestimmten Tempel (gleich dem Kakiroba-Haus in Sahu) die Urvorväter
in das Grau undeutlich verschwindender Vergangenheit zurücktreten, mögen sie,
ak in den Lüften noch waltend, wieder empfunden werden, wenn in den Gewittern
manifestirt (auf Tucopia), oder in den Winden, als Tripatores, die, weil Zeuger»
die Nachkommenschaft zu begünstigen vermögen, mit den Dioskuren in Beziehung
geaetct oder sonstigen Dämenengöttem (wie Kotjs, Briareue^ Gyges u. s. w.). Tptnd»
ropeq^ oi fjih roög npwTOvq ^PX^'V^'^^^) ^^ ^^ rpircvq ino rou ndrpo^ intp hffri npondn'»
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nov^ *), als ^Teterum Grammaticoruin aenigmata^ (s. Lobeck) , aus etbniscben Vor-
stadien lösbar (die später abgescblossene Erscbeinung zu erklären).
Das Auge fasst geometriscb auf, das Obr aritbmetiscb, und das Denken rechnet
trigonometriscb, um matbematiscb so das aus den aUgemeinen Weltgesetzen dem
Menseben im terrestriscben System Zugänglicbe aufzufassen, uud indem im Mathe-
matischen die Möglichkeit der Folgerung des Späteren aus Früherem gegeben ist,
wächst aus so gebreiteter Unterlage der Oedankenbaum nach organisch natur-
gemässen Processen in seinen Geistesschöpfungen empor (unter gesetxlicher Re-
gelung).
Gewisse Plätze (als Aufenthalt der Ahnengeister) sind (auf ßuru) Koin oder
heilig (nur unter Sühnungen nahbar), gewisse Handlungen (wie Aussprechen des
Namens der Schwiegereltern) sind Poto oder verboten (weshalb ähnlich klingende
Worte durch andere zu ersetzen sind u. s. w.); in gewissen Zeiten (wie bei der
Ernte u. s. w.) wird (für bestimmte Dauer) Eigenthum (in Fruchtbäumen u. s. w.)
geweiht (sasi) an (göttliche) Oberwesenheiten (wobei sich die correspondirenden
Linien für sanctus und sacer ebensowohl ergeben, wie für die polynesischen Bräuche
des Tabu, die entsprechenden Formen bei den Kaffir u. s. w ). — Durch Koe wird
(in Cajeli) die Amnäherung von Gegenständen verboten. Wenn für Sanane (heilig)*)
erklärt, dürfen Berge, Brunnen u. s. w. nicht angenähert werden (als den Geistern
geweihte Landpunkte, im Pomali). Zur Zauberung (Eanwakit) wird von dem £e-
wohie (Vorbeter) im Bethaus (Hoema poedjie) Wunsch oder Fluch ausgesprochen
(über den davon zu treffenden Gegenstand). Das Gebet (Poedji) leitet zum Heil,
deine Unterlassung zum Unglück.
Unter Anrufung des Opo Nabiata wird die (mit einem Stock berührte) Leiche
(auf Buru) um den Todes verursacher gefragt, und dieser (durch Einfahren des
Sarg*8 in einen Pfahl bezeichnet) muss (durch die Oifatan oder Pahafutan genannte
Ceremonie erkannt) die festgestellte Busse (oder Etnofa) zahlen (und so in Afrika
unter Beeinflussung der Träger, wie in syrischen Tempeln durch das Idol). Ist
Zauberei die Ursache des Todes, so fährt, unter dreimaligem Aufstossen, der die
Leiche^) enthaltende Sarg (oder Sisan) gegen einen vor ihm aufgestellten Pfahl,
die Träger mit • sich reissend — Auf Boeroe wird in gemeisselten Gräbern bei-
gesetzt.
Der für die aus einem andern Stamm gewählte Frau bezahlte Kaufpreis (Kaleli)
wird (auf Boeroe) zvsdschen den zwei Fenna geregelt, doch erhalten die Verwandten
des Bräutigams den grösseren Theil. Die Frau geht in den Stamm des Mannes
über, wie auch die Kinder. — In Buru, wo die Kinder dem Vater folgen, gehört
die Frau der Fenna, als dadurch verkauft, und kann, wenn Wittwe, von jedem
Mitglied, ohne Brautschatz, in Ehe genommen werden, obwohl meist durch einen
der Verwandten des Mannes (s. Wilken). Beim Tode des Mannes wird die Frau
(wenn bezahlt) mit den Kindern von der Familie des Mannes übernommen«
Bei den Alfuren ist es verboten, innerhalb derselben Fenna (Stamm) zu h^-
rathen*). Die Alfuren ^hebben slechts een harts togt, die voor het vrouweHjke
geslacbt, en deze veredelt hen (Willer); de lief de voor vrouwen in den Halfoer zijii
gansche leven een sporrslag tot wakkeren, en verständigen arbeid^ (auf Buru).
Die Inseln Ceram und Büro zeigen an der Südküste den Monsun Neu-Guinea^s
(mitR^en im Südost), an der Nordküste dagegen die Jahreszeiten der nördlichen
Molukken.
Buru heisst bei den Alfuren die Insel und Ceram (Serang) wird als Tanah-besar
(Grossland) bezeichnet Kaijeli oder Kajeli wird aus Elai (alt, in alfurischer Sprache)
erklärt (auf Buru).
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Die H&upter der Fenna (StÄmme) heissen (auf Buru) Geb-ha oder (in Cajeli)
Matlea (neben den Jaboe der Dörfer). — Die Fenna (mit Familien, als Anate und
Soa) sind zu Bünden (Fenlolin oder Foognialin) vereinigt, unter dem Djahoe (anf
Buru).
Die Alfuren (in Buru) steben unter Aeltesten (Orang-Tua). — Unter den Al-
faren (Buru's) geboren mebrere Hoemalolin (Geböfte) zu einem Stamm (Fenna)
unter dem Häuptling (Mattea oder Gebba). — Die Gebba (Gebba) der Fenna
(Stämme) unter den Alfuren (Buru's) verbandeln mit den, im Bobato (Ratb) ver-
einigten, Joboe (der in Fogmorin wobnenden Küstenbewobner).
Unter den Stämmen oder Fenna (meist nacb Bäumen benannt*)) finden sieb
(auf Buru) Hatlissi (Sua Hatlissi), Bissi (Sua Bissi), Nubat (Sua Nubat), Ultattan
(Sua-Ultattan). — In Lumaiti (an der Küste Buru's) finden sieb die Stämme Sua-
Nubat aus Temate und Sua-Ultattan aus Banda.
Auf Buru gebort der Grund '®) der Fenna und wer wüsten Grund urbar maebt
(erblicb zu verbleiben), kann ibn zwar verkaufen, aber nur an Mitglieder der Fenna,
und das bebaute Land verfällt nacb einigen Jabren, wenn wäbrend solcber Zeit
verlassen, wieder an die Fenna.
Besitz wird (auf Buru) durcb Nake (punja im Mal.) ausgedrückt, und je nacb
dem Wobllaut treten Aenderungen ein (s. Jellesma).
Jakonang buma, mein Haus (jako, icb).
Kaenam
T)
dein
n
(kae, du).
Rinnema
yi
sein
n
(rinne, er).
Kaminam
n
unser
?»
(kami, wir)
Kiminim
n
euer
»
(kimi, ibr).
Sirenim
n
ihr
»
(sira, sie).
Anmerkungen.
1) Til, vom Himmel steigend, schafft durch seinen Hauch die Erde (bei den Tumale),
die Hosorin (neben bösen Dimmu) nach Erschaffung des Mondes in Gestirne Terwandelnd (s.
Totscbek). Die Mandan verehrten den grossen Geist als Maho-Peneta. Zwischen dem
Wechsel der Herrschaften rubt der Gott (der Magier) in Schlafenszeit (nacb Theopompos),
nie Brahma (in den Ealpen).
2) Nebo wurde als göttlicher Botensprecher bei den Chaldaeem verehrt (s. Gesenius).
Nebok, Gott der Ssabier (als Mercur) wurde in Armenien verehrt (s. Chwolson). Moses
bestieg yor seinem Tode die Spitze Nebo 'atpapfC^Tm xarä nroi tpagayyo^ (s. Joseph.)
im Gebirge Abarim (von Jahye am Fuss des Nebo begraben). Der Mahdi wird als
Mool-es-Saa (Herr der Stunde) erwartet (in Algerien). Die auf täglichen Heroldsmf
im Himmel (wer die alte Schlange bekämpfen wolle, um des Königs Tochter zu freien)
im Lebrhaus versammelten Gesetzes-Erfahrem erweisen sich ohnmächtig, bis Scbilo kommt
(nacb Tikune Sohar). Als Mahadi gründete Abdallah ben Tamurt die Almobaden- Herr-
schaft (und Obeidallah die der Fatimiden, als Mahadi).
8) Das Denken entwickelt sieb im Körper (Kaja), wie der Spiritus in Gähmng der
ZackerlOsimg (nach den Cbarvakas), wie bei Dicaearcbus das empfindende Prinzip im
Körper verbreitet war (s. Colebrocke). Critias setzte die Seele in das Blut (wie Hebräer),
Diog. Ap. in das schaumartige (als Luft enthaltend). Die Sutratma oder Fadenseele (neben
Tajasa) dringt in die Essenz der Dinge ein (und findet sich dargestellt anf chinesischen
Bildern.) Bei der Unmöglichkeit bis zur ersten Ursache zu gelangen (im Buddhismus), il
convieat donc d'appliquer toutes les puissaaces de Pesprit ä d^couvrir la cause immödiate
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«
1
h
qoi certainement prodnit rexistence (s. Bigandet). Das Wissen ist die Zahl zwei (nach
Plato), und heilig die drei (bis yier pjthagorMsch). Principiom ooincidenciae oppositomm
(b. Bruno). Neben dem analytischen (formalen) Denken unterscheidet sich das synthetische
(materiale) Denken (des Erkennens). Sannja (in Sangkhara khando) vergleicht sich „the pla-
cing of a mark b j a carpenter upon timber, that he maj know, how to cut it, or work it in
the form he wishes" (s. Hardy), als Localzeichen (der Sinne). Die Einbildungskraft (jhav-
taaia) erhält ihren Stoff yon dem Wahrnehmen, und das Denken (der Begriff) kann wieder
nicht ohne Bilder (^ayraa^ata) geschehen (s. Eirchmann). Gedanke ist Alles, was das
Denken producirt (s. Jessen). Nach der Nynanavada liegt die Welt in subjecÖYer Auffassung.
Das Wahre ist das, was jedem so erscheint (bei Protagoras). Die a^ayiaatog ^vatf steht
der ipvx4 gegenüber (bei Philo), nnd diese (als dya^vfiiaatg) verdampft (bei Stoiker).
4) Citri, d. a. A. I. 318.
5) T^JtfiwQfis ol TtQüifot yiyrtofityot (s. Hesych.), ol ^h toig ngonaMtgag (ol filw aH-
fiovq\ in Athen (s. Suidas), Opfer empfangend bei der Ehe (und: vnlg yty^a((ag neUi^p),
6) Wie im Waldesbaum wird auch im ^tKönig des Waldes", im Löwen oder Tieger der Hen
anerkannt (in Indien) oder (gleich nordischem Bär) geschmeichelt (als Grossväterchen). Die
Kühe gehörten der Hyäne, die den Menschen als Hirten dingt, bis dieser sie verjagt (bei den
Bogos), und so Herrschaft der Thiere bei Peruaner und Birmanen (in Galifomien u. s. w.).
Bei den Wa-Masay und Wanß[a ist der (betrauerte) Tod einer Hyäne mit Blut zu rächen
(nach Hildebrand). Die Todten werden am Walde den Hyänen ausgesetzt (bei den Or-
loikob). Man sol der Hei ihren Tail geben (bei Vertheilung der Erbschaft). Nach der
Ferkelzahl gründete Aeneas im Lande der Boreigones (Aborigines) 80 Burgen (nach Lyco-
phron). Buckley was thought to he a dead man, named Murrangurk, retumed to life (in
Australien). Das Menschengeschlecht stammt von Manuch-puta (als Svayambhuva). Die Eyat
(der Ameisenhügel im Walde) kommen Nachts hervor, als Dorf erscheinend, in den Be-
schäftigungen des täglichen Lebens (in Birma). Heraklit setzte ipriy^iaua ura ilaxtota
xal äfitgrj (kleinste und untheilbare Fäserchen). Was der Kopf bei den Thieren ist, sind
die Wurzeln bei den Pflanzen (s. Aristoteles), wie sich Tanemahuta auf den Kopf stellt
(bei den Maori). Nach Alvigi grenzt der König der Tartarei an das (von den Spaniern
eroberte) Peru (1529). Als Bruder des Dardanus (von Zeus mit Electra gezeugt) begab
sich Jasius (Sohn des italischen Königs Coritus) über Thracien nach Samothracien (s.
Servius) Die Einbildungskraft ist eine Bewegung, die von den in Wirksamkeit getretenen
Sinnen ausgeht (nach Aristoteles). Descendu du ciel avec les eaux de la pluie auxqnelles
il est meU, Soma y remonte par le sacrifice (s. Bergagne). KuÜo-Khan, the last roler
of Moscow and Susdal, was dethroned by Iwan Dolguruki of the Rurikian family (s Abel).
Nachdem in der Leerheit (des Mula-muli) bei Auftreten der Elemente, aus Erde Wünner»
ans Luft Insecten, aus Feuer Leuchtfliegen, aus Wasser Mücken entstanden, folgten im
nächsten Asangkhyeya die Wirbelthiere, und später dann die Weibesform Jhtangejyasan-
gasi (s. Mason) nach den Shan (in Labong), und so in havaiischer Schöpfung, als (Evolationt
Theorie).
7) Das Todtenfest DftxvtJia oder Ntju^atia (im Monat Boedrionmo) ward gefeiert, um dem
Unwillen der Verstorbenen ihre Nenoesis, wegen etwa versäumter Pflichten zu versöhnen (s.
Schömann). Molte fiate i morti guastano le creatnre (s. Bandello). Wenn einmal die Lanmia
(s. B. Schmidt) den „Sohn des Ersten im Dorf bekommen hätte, sie nachher keine ande-
ren mehr fressen würde^ (glaubte man in Arachoba). llollal fiOQtfm rwv dmfi^rümy (bei
Eoripides). Every person over four or üyq years of age has a spirit or ghost, which, alt-
hough dormant through life, assomes a visible but indefined form after death; and, for •
time, haunts the spot where a corpse is interred or placed in a tree . althoagh it is con-
sidered to be quite harmless, it is regarded with fear. It is said to be seen sitting on the
grave or near the body, but it sinks into the ground or disappears if anyone approaches.
As the Mends of the deceased are very unwilling to go near the place, it is seldom iee&
and never examined. For its comfort a large Are is kept buming all night near the
corpse. Hie recent custom of providing food for it is derided by the intelligent old abo«
ngines, as „white fellow's gammon'' (s. Dawson). Die Seelen der Gottlosen, wenn der Lei^
verlassend, werden in beschädigenden Geister (nach Sohar Chadaah). ^ünt tvh
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Mov yofjiovs (die Sirenen). Yuaaü&ja. (ak Yama's Todtenreich) ist durch den Fluss Vai-
tirani abgetrennt
8) Die Plebejer fordern das Connubinm (bei Livius), quod finitimis extemisqne dari
solet (in den Lateinern^ und aus dem Connnbium (ewisehen Küsten und Bergbewohner in
Sitka beiin Handel) bilden tich die Kreuzheirathen der Totem (bei den Indianern). Den
henrorragendsten ffindemngsgnmd bildete von jeher die Sippe (für die Ehe), nicht nur
die fleischliche oder die ßlntsfreundschaft, sondern auch die schwägerliche und die geist-
liche Sippe (s. Dietherr). Bei den Chyin findet sich Anrecht auf die Basen (s. Forbes) wie
bei Beduinen (in Endogamie). On ne forme pas un seul hjmen k Yerdun, sans que la
pieire d'appetit nj soit mentionnee (s. Monnier et Yingtumier). In Neuilly-Sain-Front
trinken die Neuyerm&klten aus den Höhlungen des Steins, während sie in Bretagne (nach
Saniere de Corvej) über einen Stein springen und bei Saint-Renan „vont se frotter au
menhir** (s. B^renger-F6raud) The tribes (on the River Darling) are divided into two
classes, called ^Muckwarra^ and ,^eelparra''« the relationship between the two is called
„Eengoojah'*. A Mackwarra must marry a Eeelparra and vice versa (s. Bonney) ähnlich
bei Kamilaroi (und vielfach sonst). Bei Verdacht eines Ehebruches hat die an Rang
höhere Parthei den Eid abzulegen, und bei Gleichheit Beider, ist in den Pagoden ein Ge-
lübde zu übernehmen, oder es wird das Ordeal des Wassers untergegangen (noch der Mo-
havicchedani-Dhamathat) in Birma (s. Minus), ab Eifersuchtswasser (zu trinken) und
Rothwasser (im Hexenprocess). Der Missionär Kaufmann hat während 3 Jahre unter den
Dinka bei den Gesprächen nie „etwas Unsittliches** gehört, (und von Verführung eines
jungen Mädchens nur wenig). Wie die Ehrengaben bei den Festen in Dolos (s. PoUux)
wurde die Busse in den Gesetzen Drako's, nach Rinder geschätzt. Der Zulu schätzt sich
die Frau nach Rinder (im pecunia). In dem TerrunthuUy-Stamm am Flinders-River hei-
rathet (unter den vier Klassen) der Mann der Bunbury (durch Tharuma oder Schlange
symbolisirt) mit Woonro für die Kinder in Coobaroo, der Mann der Coobarroo (als Emu
oder Goolborry) mit Koorgielah für die Kinder in Bunbury, der Mann aus Koorgielah
(als Hand oder Cubburah) mit Coobaroo für die Kinder in Woonro, der Mann am Woonro
(Ente oder Ghewelah) mit Bunbury für Kinder in Koorgielah. Bei dem Stamm Mycoolon
tritt das Kind in den Klassennamen der Grossmutter und heirathet (s. Paloter):
der Mann bei Maringo (Ente oder Karrabah) mit Goothamongo, die Kinder folgen als Ba-
thingo und Munjingo,
9 „ bei Towinga (Habicht oder Coorcythilla) mit Munjingo, die Kinder folgen als
Jimalingo und Goothunungo,
j, „ bei Bathingo (Iguana oder Yangolah) mit Carburungo, die Kinder folgen als Mar-
ringo und Ngarran-ngungo,
„ „ bei Jimalingo (Pfeifer oder WaUathoo) mit Ngarran-igungo, die Kinder folgen
als Towingo und Carburungo.
Ans den Klassennamen und Totems des Koogobathy- Stammes am Mitdieli-RiTet
(90 Meilen von Palmersville), ndt derselben Eintheilung auch bei einem benachl^arten
Sloom, ergiebt sich:
Männer Heirathen Die Kinder sind
Jury Barry Mungilly
Mungilly Ararey Jury
Ararey Mungilly Barry
Barry Jury Ararey
und für die zu diesen Klassen gehörigen Totems
Jury Native companion Ingibba
Mungilly Grass (Panicum) Ookin
Arary Nonda fruit (Parinanum uonda) Yuley
Barry Yam (Dioscorca sativa) Karro
Diese Klassen-Namen repräsentiren diejenigen des flinders- River durch verschieden-
jurtige Verwandtschaften, wie:
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Jury ist dasselbe wie Marringo und Ngarran-ngungo,
Mungilly ist dasselbe wie Towingo und Carburnngo,
Axarej ist dasselbe wie Bathing o und Munjingo,
Barry ist dasselbe wie Jimalingo und Goothamungo.
Am Bellinger-River, an der Ostküste von Neu-Südwales wohnt ein Stamm: Eombine-
gherry, der folgende Klassen hat (ohne feste Zugehörigkeit von Totem-Namen) :
M&nner Heirathen Die Kinder sind
Kurbo Wirrikin Wirro und Wongan
Wombo Kooran Marro und Kurgan
Marro Wongan Wombo und Wirrikin
Wirro Kurgan Kurbo und Kooran
Die nachstehenden Klassen sind die eines Stammes in der Nähe von Rockhampton.,
in der Nähe von Wide-Bay (in einer Entfernung von 250 Meilen südlich), und sie kommen,
mit einigen kleinen Veränderungen, an der Moreton-Bay, noch weiter südlich, vor.
Männer Heirathen Die Kinder sind
Balcoin Therwine ßundah
Therwine Balcoin Baring
Bundah Baring Balcoin
Baring Bundah Therwine
Dieser Stamm hat die Eigenthümlichkeit, dass jede der 4 so gebildeten Familien einen
besonderen Namen hat.
Balcoin (Mann) i Bundah (Mann)
Therwine (Frau) > = Yorome. Baring (Frau)
Bundah (Kind) 1 Balcoin (Kind)
Therwine (Mann) \ Baring (Mann)
Balcoin (Frau) > = Avong. Bundah (Frau)
Baring (Kind) J Therwine (Kind)
Die Schwarzen verstehen diese Verwandtschaften sehr wohl und erläutern sie durch
2 gekreuzte Stäbe, so:
Balcoin
1=
1=
Malaume.
(joomee.
Therwine
Baring
Bundah
Hierbei erhält das Kind immer den Namen, welcher demjenigen seines Vaters ent-
gegengesetzt ist. Ist z. B. der Vater Bundah, so muss das Kind Balcoin sein u. s. w.
In Lang's Werk über Queensland finden sich die nachfolgenden Variationen dieser
Folge von Klassennamen, die zur Vergleichung dienen. Sie erstreckten sich von Moreton-
Bay und Frazer's Island in Wide-Bay. Indem hier der weibliche Klassenname aus dem
männlichen durch Anhängung von un gebildet ist, so besteht hierin eine Aehnlichkeit mit
der Bildung von weiblichen Namen der Kombingherry-Klassen.
Männer Frauen sind
Barang Barangun Bruder und Schwester
Bnndar Bundarun « » »
Bandure Bandurun n n «
Derwain Derwaingun » » »
Diese Klassen-Namen in Mackay entsprechen denen in Rockhampton, nämlich:
Yungaroo den Bundah,
Wootarro „ Baring,
Gootela „ Balcoin,
Gooberoo - Therwine.
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Ul
Westlich vom Balonne-River sind die Klassen:
Männer Frauen sind
Urgilla ürgillagun Bruder und Schwester
Obur Oburagun
Unburri ünbumigun » » »
Wongo Wongogun „ „ „
Dann folgen als Klassennamen auf weitere Entfernung hin, südlich:
Männer Frauen sind
Ippai Ippata Bruder und Schwester
Kubbi Kapota » » »
Kumbo Buta » » »
Mutri Mata n n »
Ippai heirathet Kopota; Murri heirathet Buta; Kubbi heirathet Ippata; Kumbo hei-
rathet Mata. Obgleich die Namen Terschieden sind, ist die Klassification und die auf sie
gegründeten Gesetze nahezu gleich, von Neu-Südwales bis zum Golf von Carpentaria; nach
dem Vortrage im J. of the Anthropological Institute (mit Howitt's ferneren Ergänzungen).
9) Nach Thieren bei Ashantie, Azteken, Irokesen u. s. w. Wolf, Tor-yoh'-ne; Bear, Ne-
e-ar-guy'-ee; Beaver, Non-gar-ne'-e-ar-goh ; Turtle, Gä-ne-e-ar-teh-go'.wä; Deer, Nä-o'geh;
Snipe, Doo-eese-doo-we'; Heron, Jo-äs'-seh; Hawk, Os-sweh-gä-dä-gä'-ah (bei Wjandot).
Ah-na-rese'-kwä, Bone Gnawers; Ah-nu-yeh', Free Liver; Tso-tä'-ee, Shj Animal; Ge-ah'-
wish, Fine Land; Os-ken'-o-toh, Roaming; Sine-gain'-see, Creeping; Ya-ra-hats'-se, Ta-Tru;
Dä-soak', Flying (s. Morgan). Die Creek waren in neun Clan getheilt (mit Thiemamen).
Bei Athen glitten Frauen den Fels des Apollo herab, für Kinder (s. Yemeniez), wie bei
Batavia u. s. w. Auf den Balearen genossen Verwandte und Freunde die Braut zuerst, vor
dem Bräutigam (s. Diod. Sic). Les Zaouias ont pour but d'organiser l'assistÄUce sur le principe
de la fratemite reb'gieuse (s. D. Alviella) mit Einweihungen (der Kouan), wie im Meda (bei
Indianern), oder sonstigen Sodalitäten (gegenseitige Kräftigung). Messe (Mess oder Festmahl)
oder m'riaig bezieht sich (als Missa der Missio) auf den Brauch (der Disciplina arcani) of
dismissing the Catechumens and Public Poenitents (s. O'Brien), als Mystagogia (bei St
Dionysius). Methapos (aus der Familie der Lycomiden) stellte die cabirischen Mysterien
wieder her in Andania (sowie in Böotien). Jede der fünf Nationen hatte Antheil an den
acht Clan (bei den Irokesen), und dazu kamen die Tuscaroros (als sechster); die acht
Clan wurden in zwei Theile getheilt, deren jeder vier enthielt (mit Heirathsverboten).
Heirath in's Blut, thut selten gut (im Rechtssprüchwort). Wie norwegische Fischer Rods-
folk oder Ross-folck, werden die Bewohner von Oestergötland und Upland als Rodskarlar
(Ruderer) bezeichnet (Ruotsi oder Russen Rurik's). Das im Gegensatz zum wirren Haar der
Tarken lockig lange Haar der fränkischen Fürsten (während rund geschnitten beim Volk)
wird von den Flechten der Gothen unterschieden (bei Greg. Tur). Jede der Curien (s.
Mispoulet) „a son temple (curia), son culte et son pretre" (curio, curiones), ut curiae veteres
(bei VaiTo), und so umschliesst das religiöse Band die Phratria (wie unter Indianern
überall), bei der „famille antique" (der Classicität).
10) Nach der Regenzeit wird (bei den Kuri des Tsade) das cultivirbare Terrain mit
Lanzenschäften ausg:emessen zur Vertheilung (s. Nachtigal), was in Aegypten zur Geo-
metrie führte (nach Herodot), bei Hauscomunionen (auf Gemeindeacker). Auf der aus
der Fluth Taaroa's allein herausstehenden Bergspitze (in Eimea) landet ein Canoe aus Tia-
taepua (s. EUis). In der Fluth der Chippewäh rettet sich Tschäpiwih im Canoe (s. Frank-
lin). Die Nuba rufen den Ibis für Regen an (in Kordofan). Der Soma (Indu) wurde aus
der Andhah genannten Bergpflanze dargestellt. 'A&rivatoi rgeig agoTQovg Ugove ayovai
(Flut). Das (in Ashantie) beim Reifen der Dioscorea sativa gefeierte Fest suspendirte die
Gesetze (unter Orgien), so in Siam (beim Pflanzenfest). Nyongmo, vom Stemenmantel
umhüllt, ist von den Wolken verschleiert (die des Olympier's Stirn umdüstem).
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Nach der Fluth schieden sich auf dem Berg Noenoesako die Brüder (in Ceram)
nach Westen, als Uli-Siwa, nach Osten, als Uli-Lima, und nach den südlichen
Inseln hin, als Uli-asa (Uliasser). Die Uli-Siwa zahlen Schätzungen hei Bobm
neunerlei, die Uli-Lima fünferlei. — Die umliegenden Inseln Ceram's heiasen (bn
den AJfuren) Poeloe anjoe-anjoe (treibende Inseln). — Der Fluss Makinmn bildet
die Grenze zwischen dem Gebiet Radja Sahulaus Ulisiva und dem Land der Ulilima
(unter Latea oder Fürsten).
Die Menschen stammen *) (auf Ceram) Ton Lanite (Himmel) und Tokule (Erde),
gleichsam von Uranos und Gäa, zeugend wie Rangi und Papa bei den Maori, aus
jener Zeit, als man (im Anfange) noch gebückt zu gehen hatte (in Samoa), unter dem
niedrigen Himmel, bis Maui den Zwischenraum erweiterte. Der Himmel, einst der
Erde so nahe, dass die Rinder daran lecken konnten, trennte sich vom Meere,
als ein Mensch Ochsenmist ait den Mond 2) geworfen, als Flecken (in Arachoba)
bei den Griechen (s. B. Schmidt), trotz poetischen Sinne's (in den Mythen).
Die Seelen der Abgeschiedenen gehen nach dem heiligen Stein, dort zu wohnen
(bei den Alfuren Ceram's). — Als Rupieh getödtet und in eine Grube gestopft war,
wurde sie von ihren Eltern (Orneh-manaua, als Vater, und Omeh-papina, ali
Mutter) unter Trommelschlag gesucht, und als sie nicht erschien, befragten die
umherwandemden Eltern eine angetroffene Fliege, von welcher sie nach dem Platze
geführt, sich ein Haar bringen Hessen. Dann wurde der linke Fuss den Pata-Siwa
gegeben, der rechte den Pata-Lima, der rechte Arm gehört dem Binnenlande, der
linke der Küste. — Die Pata-Siwa lassen das Haar wachsen (mit Blätter um-
wunden), während die Pata-Lima kleine Stellen abecheeren. Häuptling und Priester
werden bei den Alfuren (Ceram's) auf einem Gerüst ausgesetzt und von der halb»
verwes'ten Leiche bringt man den Kopf nach dem Dorf, in einer Steinkiste (Jale-
ului), zu begraben, wo bei Krankheit um Hülfe gebetet wird, am Steingrab (Jole)
des Kopfes (Ului). — Die Kinder folgen der Mutter (bei den Alfuren in Ceram).
Die Menschen sind aus dem Zusammenwirken von Himmel (Lanite oder Sanite)
und Erde (Tokule) geboren (nach den Alfuren Ceram's). — Auf Nunusako wohnten
die Alfuren (Ceram's) zusammen, als aus der Erde (und aus einem Bambus) die
Rapieh-hainuela genannte Frau zwei Packete brachte, wovon das mit Gold von den
Pata-Siwa, das mit Silber von den Pata-Lima hingenommen wurde (bei der Trennung
beider),
Isu (Erdbeben) entsteht aas dem Bestreben der Erde, mit dem Himmel wieder
zusanmienzukommen (wie bei den Maori die Nebel als Klagen aufsteigen und der
Thau in Thränen fällt). — Bulane-ekopu entsteht, wenn der Mond sich umdreht —
Tamata zeigt sich als der seit Beginn der Dinge im Monde weilende Mensch. —
Gewitter im Blitz') (Pisalani) und Donner (Talah) entsteht, wenn bei Besteigen
eines hohen Berges dort aufgestampft wird. — Auf Bulane pelui (neuer Mond)
folgt Bulane chapulailu (lichtvoller Mond). — Die Pata-Siwa sind älter als die
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U3
Pata-Lima. Die Pata-Siwa tragen (auf Brust, Stirn u. s. w.) das Kreuz als Zeichen
des Eakakian genannten Bundes.
Von den nach Sahu in Huwamohel (auf Geram) kommenden Brüdern aus
Baada Hess sich Amala Ela an der Küste (in Samaneri) nieder, während Ulu Ela
io's Gebirge zog und dort, mit dem (durch seinen Hund als Menschen erkannten)
Wilden in's Gespräch kommend, die Tochter des Orang-Kaya TamaSla ülat hei-
rathete. — Während (nacl^ der Wasserfluth *)) Uli-Siwa (der Neunte) auf Geram
blieb, zog sein Bruder Uli-Siwa (der Fünfte) östlich, und Uli-Asa (der Erste) fort
nach den südlichen Inseln. Bei den Uli^Siwa wird das Neunerlei, bei Uli-Siwa
das Fünferlei beobachtet (in Geremonien ^)).
Die glatthaarigen Alfuren leben in dem nördlichen Theil Geram's (in den
Bergen und auch bei Wahai), meist zu den Patta-Siwa gehörig, wogegen der mehr
kraushaarige Stamm (unter die Pata-Lima fallend) sich von der den Papua gegen-*
überliegenden Küste längs der südlichen bis Amahai erstreckt. ^^ Die südlichen AI»
füren (in Ceram) halten ihre Versammlungen (Saniri) am Fluss Ayer Talla. Unter
den Alfuren auf Geram lebten die Wilden auf Warinje- und anderen Bäumen (nach
Ramphius). Geram gehörte zu Ternate, doch fanden sich dort auch menschen*
fressende Papous (zu Barchewitz' Zeit).
Nach Ansiedlung Belang Binaur's (aus Geram) auf Hitoe und dem Gebirge
PauDoessa (in Amboina), kam eine Einwanderung von Javaner (aus Toeban) unter
zwei Brüdern und eine Schwester des Königs (als Kia^ Foelie, Kiaij Daved und
Njaij Maas), wobei ein Theil in Manipa (die Ansiedlung Toeban stiftend) blieb,
ein Theil b^ Lima (und Latea) in Hitoe (auf Amboina) siedelte, ein dritter Theil
auf ELoetoemoerie (den Radja Pati-Toenava einsetzend), ein vierter Theil bei Pasir-
poeteh und Soelie, sowie ein fünfter Theil, nach Ceram übersegelnd, in Ceramliutt
die Ansiedlung Hatvesawa gründete. Später kam (im Streit mit dem König von
Gilolo ausgewasdert) der Fürst Perdana Djamiloe (aus Gilolo) nach Hitoe (auf
Amboina), während (von seinen Orang-Kaya's) sich Ulima Bitania in Lissabatta
und Sallat-Waij Poteh niederliess (1465 p. d.). Dann erfolgte die Einwanderung
von Matta Lian (Fürst aus Goram), der bei Kaijetto siedelte und (nach Vermählung
mit der Tochter des Fürsten Perdana Djamiloe aus Gilolo) auf der Küste von
Hitoe. Nach Erobenmg von Honimoa (und anderen Xnsehi) brachte Pati-Poteh
bei der Rückkehr von Java) den Islam nach Amboina (1510 p. d.).
Für den Krieg erwählen die Pata-Siwa (in Geram) den üjang-bandera zum
Anfakrer. — Die Pata-Lima sind wis fünf, die Pata-Siwa (unter 3 Häuptlingen)
ans neun Stämmen zusanunengeschlossen. — Neben dem Kriegstanz (TjekaLelLe)
feiern di^ Pata-Siwa die Vorfechter Maku (nach dem Siege), um den erbeuteten
Kopf tanzend (und mit Füssen darauf tretend). — Bei der gegenseitigen ünver-
ständlichkeit der Dialecte dient den Alfuren zum Verkehr eine allgemeine Lingua
fraoca. — Die Alfuren (auf Oeram) fürchten das Meer und haften so sehr an ihrer
Heimath, dass sie, wenn gewaltsam fortgeführt, rasch dahinsterben. Die braunen
(starken und hohen) Alfuren von Geram haben das (schlichte und lange) Haar in
einen Busch befestigt Die papuanischen Einflüsse sind auf der Nordküste (und
dortige Beziehungen) eingeschränkt. — Auf Geram wird die Kinnlade des Schädels
aufbewahrt.
Die Berg- Alfuren (Ceram's) binden ihr langes (nur wenig kräuselndes) Haar
in einen Busch über den Kopf zusammen und umgeben es (wenn auf Krieg be-
dacht) mit Lontarblätter. Sie wohnen (mehrere zusammen) in Pfahlhäuser und
stellen zur Verehrung Holzbilder an die Bäume des Waldes. Zum Schutz für
reifende Gocosnussbäume werden in denselben kleine Figuren (aus Fell) aufgehängt
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m
\v\
(Pomali genannt). Sie fechten mit Bogen und Pfeile, die für den Krieg vergiftet
werden. Hirsche und wilde Schweine (oder Casuare) werden gejagt und ausserdem
dienen Pisang und Sago zum Lehensunterhalt. — Die Ceramesen furchten die Po-
kies-pokies (Zauhereien) der Soangie (Swangi), und wie die Patagonier periodisch ihre
Hexenmeister ausrotten, wurden die als Illiseetsut Verdächtigen (s. Egede) getödtet
(hei den Grönländern). — Mit Boeang Kaoel« wird (in Ceram) schlechtes Wetter be-
schworen, indem man ein Packet mit Geld, Sirih u. s. w. ins Meer wirft. — Heilige
Plätze (Tampat Pamali oder Maon) dienen den Geistern zum Aufenthalt (auf Ceram).
Will der Alfure (auf Ceram) von einem Dorf in das andere ziehen, muss er
die Erlauhniäs des Kapala Saniri vorzeigen, im Umhinden des Puls mit einem Taa,
dem die neue Obrigkeit dann eio zweites zufugt (als^ Bescheinigung).
Bei den Alfuren von Waai-Roma (auf Ceram) „wordt de vrouw beschermd, be-
mind, geacht, en, wat hare aangeboren regten betreft, zoo na mogelijk met de man
gelijk gesteld" (s. Willer). — Für Unzucht muss der Verurtheilte jedes Haus im
Dorf mit dem Blut eines Schwein- und Huhnopfers bestreichen, worauf, indem so
die Sünde ausgewischt ist (Ehoo-nioo), das Dorf keinen weiteren Unfall zu furchten
hat (auf Ceram).
Die Alfuren von Waai-Rama feiern die Kopfesbeute aus dem Krieg hei dem
Karia-pottoa-Fest. Derwijl von oudsher de misdaden uitterst zeldzaam zijn, zoo
bestaan er ook maar weinig of geene vaste straf bepalingen (s. Willer) bei den Al-
furen von Waai-Rama (auf Ceram). In Ceram, „the payment of a fine, coupled
with an acknowledgment of having done wrong, puts an end to hostilities* (nach
Kolff), mit verschiedenen 'Ausgleichrechten für die Dörfer (as a fine for the same
offence Kilwari would pay to Keffing two bagians or proportions, while Keffing
would disburse to Kilwari only one bagian). — Das Eideswasser der Quelle Ayer
Sompah (auf Manipa) straft Meineid mit Geschwüren.
Die Soa oder Stämme der Alfuren (auf Ceram) stehen unter den Kapala Soa.
Jünglinge (in Ceram) schlafen im Bayleo, die Verheiratheten begeben sich mit
zwei Matten (Totohy oder Gha) in den Busch. Die Alfuren (auf Ceram) schicken
Botschaft durch Knoten (nach Art der Quipus, wie auch in Surinam, in Ardrah u.s.w.).
Bei den Dacota werden die Beziehungen der Streiter um einen Truthahn (Buffalo
u. s. w.) ausgedrückt durch „lines from the niouth to the objects of conversation*
(s. Mallery), und Spruchbänder (auch in Guatemala).
Nach der zwischen den Negorijen auf Ceram, Saparoea und Noesa-laot ab-
geschlossenen üebereinkunft (Pella) wurde den dazu Gehörigen Unterhalt und Auf-
nahme gewährt, wenn anderswo hinkommend (in gegenseitiger Unterstützung eines
Hansa-Bundes).
Die Alfurischen Könige (auf Ceram) waren aus den Waringi-Bäumen hei Huku
(an der Quelle des Ayer Talla) entsprossen. Die Könige ven Iha stanunen von
einem Kalappa-Raja oder königlichem Cocosbaum. Die Bewohner von Alang und
Liliboy hielten die Aale für ihre Blutsverwandten, die nicht getödtet werden durften.
Die einer Schlange entsprossenen Bewohner von Hatioe würden sterben, wenn eine
Schlange tödtend. Die Bewohner von Bwool stammten von einem Wildschwein.
Die Burunesen tödten keinen Cayman. — Die Ambonesen leiteten ihren Ursprung
von Caymanen, Bambusstengel, Aalen u. s. w. Die Crocodile des Eti-Flusses sind
Powali für den Alfuren.
Der Stein (Astana) vor dem Bailleo (Rathhaus) wird bei Uli-Siwa und Uli-
Lima verschiedentlich gestellt (auf Ceram). — Im Bialo (Bailleo) der alfurischen
Dörfer finden sich, neben heiligen Steinen, aufgehängte Schädel — Auf den Streif-
zügen für Köpfe zur Heirath (um feindliche Dörfer zu dünnen) bedeckten sich die
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(in Ulilima and Ulisiwa getheilten) Alfuren (Ceram's) mit grünen Zweigen, so als
von einem Busch nicht zu unterscheiden*) (s. Valentyn) wie die Bheel u. s. w. Bei
Todesfall muss ein Kopf gejagt werden, um das Gleichgewicht in der Bewohner-
zahl gegen das feindliche Dorf zu erhalten, und bei der Heirath, um für die er-
wartete Neugeburt eine Seele vorzusehen.
In Lisabetta (auf Ceram) siedelten Einwanderer aus Gilolo. — Soa sind die
St&mme der Ocli-Siwa, und Ifan die Stfimme der Oeli-Lima (in Ceram). — Klein-
Keffing fällt mit Keffing zusammen, während das (durch die Strasse von Salila ab-
getrennte) Gross-Keffing das Südoststück Ceram's bildet. — Auf Ceram wird von
dem Feindesschädel die ünterkinnlade als Siegeszeichen aufbewahrt (bei den Patu-
Siwa). — Wie Buginezen (und Macassaren) kamen die Goramesen (bei Ceram) zum
Handel nach Aru. — Die Belusu genannten Armbänder aus Muschel (in Theon ver-
fertigt) werden von den Alfuren auf Ceram als Amulet getragen, da sie zerspringen,
wenn Vergiftung beabsichtigt ist. Die Pingan-Batoe genannten Porcellanschüsseln
(auf Ceram) zerspringen durch Gift.
An Ceramlaut, mit Gisser (und Kilwaroe grenzend, gehören die Goram-Inseln
(mit Ceram) zu dem Reiche von Tidore (bis Neu-Guinea) und Temate. Die Be-
wohner von Gorang (mit glattem Haar) sprechen die Sprache von Ceram. — Die
Berg-Alfuren (in Ceram) fürchten das Meer.
Beim Kri^stanz für Kopfeschnellen werden von den Pata-Siwa die drei Flüsse
(Eti, Tala und Sapoelewa) angerufen (in Ceram). — Die dem Geheimbund des
Kakian angehorigen Pata-Siwa tragen das Zeichen auf Brust oder Oberarm tättö-
wirt. Ceram oder Lerang heisst Nusa-Ina oder Mutterland (Hoeale*elake). Durch
Tjatjing Kamoedi wird (auf Ceram) Diebstahl entdeckt, indem ein schwingender
Bambus sich nach der Richtung des Schuldigen dreht. — Krankheiten sind durch
Sowan (böse Geister) verursacht (auf Ceram). Unbegreifliche oder ungewöhnliche
Dinge werden von dem Maowin (Priester) als Pomali erklärt (bei den Berg-Al-
furen Ceram's). Unter den Thieren gelten die Crocodile (besonders im Fluss
Hoamohel) als PomalL — Die Scheidung der (durch den Fluss Ma getrennten)
Pmiasiwa (im Westen) und Patalima (im Osten) hängt (auf Ceram) mit der Rivalität
zwischen Tidore und Temate zusammen.
Auf Ceram sind die Alfuren in Stänmie (Ifan) oder Gehöfte (Lohoki) vertheilt,
wovon zwei oder mehrere eine Landschaft (Amani) bilden unter dem (erblichen)
Latoe, neben welchem der Makahitia (über die Lohoki) und der Malesi (Sternen-
wahrsager oder Vorfechter) stehen, während dem gewählten Kapala Saniri, als
Vorsitzender der Volksversammlungen (und Oberpriester) der Sinaiehe (Häuptling
oder Makarissi) und der Portero oder Bedienter (aus Spanischem) zugefugt sind. —
Die Muschel Ovula oviformis durfte (auf Ceram) nur von Vorfechtern getragen
werden (nach Rumphius).
Der Oberpriester (Mauen lalamena) und sein Gehülfe (Mauen lalamoerie) wird
(bei den Alfuren) durch fünf Lala (Lola) bedient (s. Lüdeking). Der Mauen lalamina
(Mauen besaar) steht als Oberpriester an der Spitze der Mauen (auf Ceram). Die
Alfuren ^wenden sich an den Mauen vor einem Unternehmen, zur Auskunft. — Die
Orang Soewangie (oder Zauberer) werden durch Tänze im Mondlicht (Menaril)
erkannt. — Bei reicherem Fischfang wurde den Geistern der Vorfahren (unter Hin-
setzen ihres Antheils) gedankt.
In dem (im dunkebi Buschwald gelegenen) Tempel oder Marel (Tutu-wo oder
Masale) empfingen (bei den Alfuren Ceram's) die Mauwen genannten Priester die
von den Eltern hergebrachten Kinder im dunkeln Gemach, unter Durchstecken
blutiger Speere durch Dach und Wände, im Hörbarwerden weinenden Gejammer'a
Bastian, Archipelago. I. 10
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1
y
I
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t"' ■
(den Tod der EiDder anzuzeigen). Mit einem weiasen jRohrstock (worauf Bilder
eingebrannt sind) yersehen, kehren die Kinder (nach drei Monaten) zum Dorf zurück,
ohne Sprache und Erinnerung, bis sie (als Neugeborene^) wiederum unterrichtet
sind, und dann (gesalbt und geschmückt) im Dorfe umhergehen, für den Priester
bettelnd (die Weihe zu zahlen).
Nachdem Abends der Swangie (D&mon des Busches) unter Bambusrohrblasen
durch das Dorf gezogen und die Frauen vor Annäherung an die Asoe-niasa odor
Neulinge (des ELakian -Verbandes) gewarnt hat, findet in dem mit den Antoe (oder
Ahnenseelen) gefüllten Waldhaus die Weihe statt durch den Mauwen-lalamena oder
fürstlichen (lalamena) Priester (Mauwen), unterslützt mit dem Hülfspriester oder
Mauwen-lalamoerie durch zwei Gehülfen (Mauwen-maitile) und den Nisinieli ge-
nannten Diener (auf Ceram). — Die in den Kakihan (unter dem Mauwen Lalamena)
einzuweihenden Kinder heissen Asoe Niaja (kleine Hündchen) des Dämon. Aas
Achtung gegen die Intoe oder Ahnenseelen müssen die Candidaten im Kakihan-
Haus stets in vorübergebogener Haltung dasitzen. Im Zustand der Unwissenheit,
worin sie sich bei Austritt (durch völlige Vergessenheit) finden, werden sie dorch
ihre Masola (Pathen) unterwiesen.
Die durch den Mauen (Priester) in dem Geheimbund des Eakiroba (unter den
Pata-Siwa der Alfuren Ceram's) Eingeweihten gelten als durch den Dämon ge-
todtet, weshalb mit dem Blut geopferter Schweine bestrichene Speere von dem im
Wald verborgenen Kakianhaus an bis zum Dorf auf den Weg gelegt werden (damit
die weiblichen Verwandten zu klagen beginnen). Nachdem das Zeichen (durch Domen,
in Färbesaft getaucht) der Brust auftättowirt ist, kehren die Eingeweihten, das Gesicht
niedergebückt (und den vom Dämon erhaltenen Stab convulsivisch schüttelnd) nach
dem Dorfe zurück, wo sie (weil des Gedächtnisses beraubt) durch die Hinterwand
(statt durch die Thür) in ihre frühere Wohnung zurückkehren und (weil durch den
Dämon stumm gemacht) nicht sprechen dürfen, bis ihnen von den Priestern im
Walde ein Haarbüschel auf dem Scheitel abgeschnitten ist.
Den Candidaten im Eakian-Haus wird kreuzbeinig sitzend (Doedok bersila)
durch das Blasrohr (auf Ceram) zugesprochen (s. Rees), und ebenso nimmt die
Djin-Tänzerin (auf den Molukken) den kreuzbeinigen Sitz an (mit einer Blume in
der Hand), während die Piaje durch Blasröhre inspirirten *) (in America). — Die
Manuwen weihen im Buschhaus (Mareb der Tutuwo) die dann mit weissen Robr-
stäben stumm zurückkehrenden Kinder. — Jährlich begeben sich die Priester mit
dem Rewan (Waldwächter) nach dem (dann unnahbaren) Wald, um (nach Schlachten
eines Huhn's) mit Wasser zurückzukehren, auf die Häuser den Segen') der Vor-
fahren zu sprengen (indem mit den Geistern mit Dickicht communidrt war). —
Der Kakihan-Bund ist von Howamohel (Klein- Ceram) nach West-Ceram gebracht
Bei den (unter Ausschluss von Frauen und Kinder gefeierten) Festen im Ka-
kianhaus '<*) (auf Ceram) wird der durch den (unter dem Vorsitz des Kapala Saniri
tagenden) Rath der Mauwen (oder Priester) Verurtheiite unverwehrt getödtet (wie
der dem Purrah-Bunde Verfallene durch dessen Abgesandten in Afrika). — Vor
das Haus dessen, der die vom Kakian auferlegte Busse nicht gezahlt hat, zidit
singend mit seinem Gefolge der Kapala Saniri, um einen Baum aufzupflanzen, und
sollte auch diese Warnung ohne Beachtung bleiben, folgt dann der Auftrag zom
Kopfschnellen.
Als Vertreter des Kakian im Dorf sorgt der Mauwen (Maowen) oder Maka-
seroe für den Baileo, das Kreuz (Palon oder Pelen) dem (durch Blasrohr zuge-
sprochenen) Eingeweihten auftättowirend (als Tzap). — Bei Epidemien (unter den
AHuren) versammeln sich die Priester im Kakihan-Haus, um dort zu berathen,
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darch welche Sunde gegen Götter und die Nitu-Nitu solche Strafe gesendet sei,
und dann kehren sie, unter Blasen ihrer Muscheln, mit lautem Geschrei nach dem
Dorf zuruek, die Krankheit zu verjagen. — Aus dem Kakihan-Haus zurückkehrend,
bleiben die Kinder den Tag über stumm (ohne zu sprechen), treten in das Haus
von hinten ein, halten den Teller beim Essen verkehrt (und so Alles verkehrt).
Belästigende Dämonen-Geister werden (in Ceram) mit den Schiffen der Händler
fortgesandt") (und umgekehrt), Sial fortgeführt im Schiff (mit Hoema-Sial). — Bei
Epidemien wurde in Amahei ein festlich geschmücktes Schiff in's Wasser gelassen
unter lärmenden Geschrei. — Auf Ceram nimmt die Mutter der Blattern die Ge-
stalt einer Katze an, und darf keine Katze im Haus des Erkrankten getödtet werden.
Bei Ausbruch von Epidemien verlassen die Alfuren (auf Ceram) das Dorf,
und jeder bewohnt allein für sich eine mit Domen umsteckte Hütte im Busch. —
Der zu einem Hongi-Zug Berufene liess bei dem Priester (Mauwen) einen Zweig
des Gadi-hoew Banm's im Wassertopf zurück, und wenn derselbe welkte, erkannte
der Priester die Krankheit (die durch Geschenke zu heilen war), in Meleager's
mystische Verknüpfung (am Cameroi;! u. s. w.).
Bei Epidemien wurde in Amahei (auf Ceram) ein kleines Schiff ausgeschmückt
(unter Hinsetzen von Speisen), und nach Zusammenrufen der Elrankheitsdämone (die
um Fortgehen gebeten wurden) in See abgelassen, worauf die in's Dorf Znrück-
konunenden freudig einander zuriefen, dass die Krankheiten fort seien, worauf unter
Lärmen ein fröhliches Fest gefeiert ward. — Um in Honimoa und Nussa-Laut
(während einer Epidemie) die Krankheiten zu vertreiben, liess man das (reinigende)
Schiffchen vom Stapel, gleichzeitig mit der Rückkehr der (handelnden) Ceramesen,
welche jedoch ihrerseits ebenfalls bei dem Besuche ein Schiffchen mitzubringen
pflegten, welches die bei ihnen ausgetriebenen Krankheiten fortfahrte (und so im
Atharvaveda die Hautkrankheit Takman). So wird das Meer ") mit allerlei schäd-
lichen Kräften erfüllt (noch neben den, an sich verbitterten, Seelen der Ertrunkenen),
und gegen das Bootumwerfen *•) durch böswillige Dämone (zwischen den Inseln der
Antillen/ dienen dann wieder (die, wegen reicher Beschenkung, bei den Priestern
beliebten) Heilgötter gegen Seegefahr (zur Aissecuranz), auch in weiblicher Form (seit
Odysseen) in China (oder birmanischen Legenden).
Die Menstruirenden werden im Ruma-Gula eingeschlossen (auf Ceram). Die
Schwangere (um nicht von Dämonen verfolgt zu werden) muss ein Messer auf den
Bauch bindei) (wenn in den Wald gehend); der Mann darf währenddem nicht die
Haare schneiden oder Ruder anbinden. — Bei Krankheit einer Neugeborenen (auf
Ceram) bittet man die Seelen der Vorfahren und verstorbenen Hebamme um Ver-
zeihmig.
Wenn bei den Alfuren (von Marhoenoe auf Ceram) seitens des Dorfs oder einer
• Familie ein Tampat-Pomalie (oder Maon) errichtet ist, werden durch Blasen der
Triton-Muschel Seelen der Abgestorbenen herbeigerufen und erhalten den ersten
der geschnellten Köpfe dargebracht, um dann an dem dort von ihnen gewählten
Wohnsitz auch weiterhin mit Opfer befragt zu werden über den Ausgang beab-
sichtigter Unternehmungen. Die Eumeniden verschwinden bei der Localisirung durch
eine Versenkung (auf der Weltbühne). — Neben dem Makaseroe oder Maoewen
(Priester) steht (als Gehülfe) der Masaloo oder Masola, und dann folgt der Kakiai
oder Maati^a. Unter Bcräucherungen prophezeiten die Priester oder Mauweu.
Der Mawena (Dukum) oder Zauberarzt (der Alfuren auf Ceram) legt Opfer-
gaben von Sirih, Tabak u. s. w. auf dem Tampat Pomalie nieder, dafür Sand weg-
nehmend von dort, als demjenigen Ort, wo durch den Dämon die Seele des Kranken
zurückgehalten ist, zu dessen Genesung sein Haupt bestreut wird. — Um (durch
10*
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Ambil soemangan) die bei Krankheit abwesende Seele zurückzurufen (aus Stein-
ritzen oder Baumgipfeln, wo sie sich aufhalten mag), begiebt sich der Wahrsager
(auf den Uliasser) Nachts zu einem Wasserplatz und verbrennt (unter Herbeirufen
der Seele) Damar innerhalb eines umhergehangenen Sarong's, der wenn (durch den
Geist) bewegt, rasch ergriffen und aufgewickelt zum Kranken gebracht wird, ihn
damit zu bekleiden, unter den Worten: n^"" ^^^ ^^ ^^^ Hause zurückgekehrt^.
Wenn der Anfangsplatz der Krankheit (Katagoran) bekannt ist, begiebt sich der
Wahrsager dorthin mit einem geschmücktem Abbild des Elranken, das, als neu und
schön, den Dämon zum Austausch angeboten wird gegen Rückgabe der hässlichen
Person, die er genommen. — Bei Einweihung eines Tampat-Pomalie oder (bei den
Marhunu) Maon (auf Ceram) werden die Seelen der Verstorbenen durch Blasen
einer Muscheltrompete eingeladen, dort ihren Wohnsitz zu nehmen (s. Rosenberg),
bei Aufrichten eines Stein's mit Menschengesicht.
Verbotene Speisen (wie das des wilden Schwein's *•*) für den vom Wildschwein
entsprossenen Stanun) sind Posso bei den Berg-Alfuren (Ceram^s). Wer sich Kabal
(unverwundbar) gemacht (durch Zaubersprüche), hat Vorschriften des Posso zu
beachten. — Die Angelegenheiten der Pata-Siwa, von denen das Patong Kapala
(Köpfeschnellen) geübt wird, werden durch den Rath (Saniri tanah) unter dem
Häuptling (Kapala saniri) geordnet, während im Kriege der Oe^jong (Pohon Bandera)
als Anfuhrer an der Spitze steht (mit Bannerflagge). — Die Mitglieder des geheimen
Kakian-Bundes (auf Ceram) nennen sich Pela (Brüder) und tragen das Tanda-Pela
(Tzap) genannte Bundeszeichen. — In Folge von Verbrüderungen schliessen auch
Dörfer aus Patasiwa und Patalima mit einander Pela (oder Freundschaft). — Unter
Patasiwa bilden die Samahu den mächtigsten Stanun.
Auf dem heiligen Versammlungsort der Patasiwa (Ceram's) bei Noesakoe
(Nabel der Insel) steht am Wasserfall der Flussquellen des Sapoelewa der heilige
Waringin-Baum, auf dessen drei Zweigen sich drei weisse Tauben niederlassen,
wenn der Priester (Mau wen) das Wasser des geheimen Kakianbundes weiht, um
durch Uebergiessen damit Unverwundbarkeit (Kabal) zu verleihen. — Auf dem
Bayleo (Sammelplatz der Schädel) steht der Astana oder (vierfussige) Tafelstein,
an der Landseite bei den Uli-Lima (Patalima) und an der Seeseite bei den Uli-
Siwa (Patasiwa). — Die Jünglinge der Alfuren (Ceram*s) wohnen, seit der Mann-
barkeit, im Bayleo zusammen. — Die Frauen der Alfuren (Ceram's) ziehen sidi
während der Menstruation in das Ruma-gula genannte Haus zurück (ausserhalb des
Dorfes).
Die Alfuren (auf Ceram) begraben Häuptlinge oder Raja in sitzender Stellung
in einem Erdgewölbe. Die Vorfahren werden verehrt, indem Reis zum Opfer und
ein weisses Huhn auf das Dach des Hauses gesetzt wird. Gebete werden 9 Mal
wiederholt (in heiliger Zahl). Die für Begräbniss (wie für Heirath) gejagten Köpfe '
werden erst auf einem Baum gehängt, und dann, nachdem das Fleisch abgefault
ist, mit den Haaren unter dem Dach des Hauses. Die Pfahlhäuser, worin familien-
weis zusammengewohnt wird, werden Nachts mit Leitern erstiegen. — Seit die
holländische Regierung die Alfuren aus dem Innern (mit wenigen Ausnahmen dort
Zurückgebliebener) nach der Küste versetzt hat, finden sich dort Dörfer der Alfuren
neben den Orang Slam (zum Islam bekehrte Alfuren), sowie die den übrigen Mo-
hamedanern (Malayen u. s. w.), den Christen u. s. w. (in Durchkreuzungen^*) aller
Art). — Die Alfuren auf Ceram reden dieselbe Sprache (unter schwierigerer Pro-
nunciation) wie die Alfuren auf Gilolo (mit dialectischen Verschiedenheiten im
Norden und Süden der Insel).
Die Alfuren von Wahaai (auf Ceram) stellen die in Zeug gewickelte Leiche >*)
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eines Vornehmen auf einem Gerüst neben einem Baum aus, und holen dann (nach
der Verwesung) den Kopf"), um ihn neben dem erstangetroffenen Pinäng-Baum
in einer Kiste (mit einer Gong bedeckt) beizusetzen.
In Wäldern und Felsen wohnen *®) (auf Ceram) die Seelen '*) der Abgeschiedenen,
als Nitu-Nitu (im Anschluss an die Anitu von den Marianen bis Gilbert). Niitmena
(Grossvater) wird (auf Geram) vom Enkel verehrt (im Ahnen-Cult). — In Oelat
wurde der Gott Moetoewa Paunoessa Nitoe Amahoetai (der Schatten der Insel und
der Dämon von der Rinde des Dorfes) verehrt
Ehe die Leiche (auf Ceram) in der Sudah buang (weil nicht mehr hörend) ge-
nannten Ceremonie auf einem Gerüst unter Bäumen gestellt ist, sucht man sie (mit
Kalk bestrichen und durch Damar beräuchert) im Hause zu halten, indem Speise
angeboten und der Mund damit gefüllt wird (wie auf den Am, in Sibirien u. s. w.).
Am Grabe wird von den Frauen ein Baum 2®) gepflanzt (meist Pavetta indica). —
Die Seelen gehen (in Ceram) nach dem Herat genannten Platz") (der Belohnungen
und Strafen).
Nach den OeU-lima (in Waai Rama auf Ceram) hat vom Opo Tata Pottoa
(als Oberherrn) oder Opa Tatta Pattoa die Seele ihre Unsterblichkeit (Olonian)
erhalten, während Krankheiten von dem So-oe So-oe genannten Zauberpriester in
dem Loema Pamakahala genannten Haus zu beschwören sind.
Niamena ist die mit der Familie verbleibende Seele des Grossvater's (wenn
ein Enkel geboren ist) bei den Alfuren (Ceram's), als Bla neben Bisa der BLla in
Sasuma mit Gbesi (bei Odscbi). — Die Alfuren Ceram's verehren die Ida in eineili
Stein (Batu Kawali), als Seelen Abgeschiedener. — Pasanaea ist Haupt er Pata-
Lima, wie Sahnlau der Pata-Siwa (pata oder Hälfte) unter dem Latu (bürst). —
Beim Eid am Bayleo richtet sich die Anrufung an den Gott, als Lanite (Himmel)
und Tokule oder Takule (Erde). — Bei Krankheit wird das Herz eines Hirsches
auf das Grab") der Niamena gelegt (mit Sirih u. s. w.). — Von den bösen Greistem
wohnt Mataleukü in der Erde und Halitu unter den Bäumen. — Bei der durch
Erschrecken verursachten Krankheit werden mit Geschenken gefüllte Opfer auf den
Weg gelegt, als Busse für die bösen Geister.
Wail, Wasser; Yahu, Feuer; Liamatai, Sonne; Bulane, Mond; Matama, Augen;
Nisema, Zähne; Manawai, Mensch; Jabni, Fisch; Manue, Vogel. Sai, dua, talu,
hale, lima, inaini, hitu, walu, siua, putussa (1 — 10) in der Sprache der Pata-Lima
von Wahai (auf Ceram).
Das Dorf Hote oder (in Papua) Foot war von den Papuah aus Messowal ge-
gründet (auf Ceram), um mit Hatuire zu handeln, seitdem der Pluss Hote als die
Grenzlinie der Seeräubereien anerkannt worden war. — Von Keffing wurde mit
den Papua von Onin gehandelt (XVII. Jahrb.). — Die Papua fanden auf ihren
Seeraub-Zügen einen Vereinigungsplatz in Rarakkit (auf Ceram). — Die Ambonezen
erhielten durch Sultan Saifeddin von Tidore die Vollmacht zugestanden, dass sie
die Seeräuber von Maba, Weda und Salatti in ihren Heimathsitzen angreifen durften.
— Das aus Batjian gegründete Dorf Permata (auf Ceram) trieb Handel mit den
Papuah (in Messowal), hatte jedoch wieder unter den Seeräubereien der Papuah
von Weda und Salawat zu leiden.
Die scheu, Verkehr meidenden, Alfuren im Binnenland von Hatuwa (in Nord-
Ceram) wohnten auf hohen Bäumen (besonders Waringin). — Die Alfuren befragen
(vor dem König) den Dämon, indem sie einen Parang in den Baum einhauen und
das 2^ttem desselben beobachten. — Meben dem König, sowie dem Orang Kaya
und Pati, fand sich in Paperu (auf der Insel Honimoa) der (von einer Tochter des
Königs geborene) Frauenkönig (Lata-Mahina) als Vertreter und Vorsprecher der
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Frauen. — Der König von Nuniali präsidirte bei den Versammlungen der AJAiren
am Fluss Tapalewa (auf Ceram).
In den Gebirgen der Nordküste Ceram's finden sich (zu den Pata-Lima ge-
borig) Alfuren mit glattem Haar (und so in Wahai), während die Alfurea von
Amahei und der anliegenden Küsten (den Papua-Inseln gegenüber) krauswulstiges
Haar zeigen (unter den Pata-Lima). — Der Fluss Mala auf Geram bildet bei Awahei
die Grenze zwischen Pata-Siwa und Pata-Lima. — Die Bewohner von Geramlaot
(Gesser, Gorong, Serenri u. s. w.) vermittelten früher den Handel mit den Inseln
bis Neu-Guinea für die ihre Häfen besuchenden Bugis, welche jetzt selbst nach Am
schiffen. — Die hohe Insel Tehor (oder Tiorr) ist in Goram (neben Ceramlaut und
Ceram) sichtbar (über die niedrigen Matabelle-Inseln oder Pulu-EZasuei hinweg)
und wird durch die Inseln Böen, Kamer, Kur u. s. w. mit der Kei-Gruppe ver-
bunden.
Die Alfuren in den Bergen Ceram's (deren Sprache von der der Küste ver-
schieden ist) verehren Vögel**) (besonders Papageien) und entnehmen Vorzeichen
von denselben, indem sie bei ihrem Gesänge nicht zu Unternehmungen ausziehen.
Die (schlichthaarigen) Alfuren nähren sich von Sago, Kartoffeln, Pisang, Kurbiss
U.S.W. — Tiniti, Blitz; Dudun, Donner; Nofur, Regenbogen; Bituin, Stern.
Die unter Ratu oder Raja stehenden Berg-Alfuren (Ceram's) errichten einen
aufrechten Stein, mit einem Dach bedeckt, für ihre Gottesverehrung, wo alle sechs
Monate ein Schwein geopfert wird (wie auch bei Krankheiten), die Todten werden
begraben oder mit einem Bambus in Bäumen angehängt uud nach dem Verfaulen
der Knochen (in Kisten gelegt) eingegraben oder im Hause bewahrt — Beim Feuer-
niachen gebrauchen die Alfuren Sago-Mark als Zunder. Die Häupter der Alfuren
(in Ceram) heissen Latu.
Waiyar, Wasser; Yaf, Feuer; Laer, Sonne; Wuaw, Mond; Nifat, Zähne;
Nurut, Nase; Wu-ut, FiscL Incha, unsu, untal, unfut, unlim, anäau, anfit, annana,
anschiu, fut (1 — 10) in der Sprache von Gorom (bei Ceramlaut).
Ar, Wasser; Ahir, Feuer; Ollar, Sonne; Matarim, Auge; Suanini, Lippe;
Nissi-nini, Zähne. Sa, roti, tolu, mat, liu, onom, mitu, allu, siar, uchä (1 — 10) in
der Sprache aus Amar (auf Ceram).
Aar, Wasser; Ofir, Feuer; Olar, Sonne; Bulan, Mond; Matarang, Auge, Nisi,
Zähne; Isora, Nase (Sino); Munshia, Mensch; Watu, Stein; Imara, Finger; Ldma,
Hand (Niman); Niman-Kari, Finger; Ikera, Fuss (Blara). Sa, Roti, Tolu, Fat,
Lim, Onan (Onam), Fitu, Alu (AUiu), Sia (Shia), ütja oder ütschia (1 — 10) Inder
Küstensprache von Ceram (verschieden von der der Berg-Alfuren).
Unter den Geschenken, wodurch die Berg-Alfuren eine Frau'*) kaufen, muss sich
ein Gong befinden (sowie Geld u. s. w.). — Bei den Berg-Alfuren erbt der älteste
Sohn, doch sind die übrigen Kinder zu versorgen. — Das Haar der Alfuren (auf
Ceram) ist schlicht (und lang getragen), doch mitunter auch kräuselnd. Nor an
Festtagen wird das Haar mit Gel eingerieben.
AnmerkimgexL
1) Nach Erscheinung von Sonne, Mond und Sterne brachte die Erde die Frau £Qee-
neu hervor, die aus Eiern die Stämme (der Chjin) gebar (s. Forbes). Die Yuracores
stammen von der mit den Felsblöcken (im Mamore) durch den Tiger gezeugten Frau (bd
Coni).
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2) Jedai-Chan altert imd verjüngt mit dem Mond (nach den Tartaren), und so auf
flji, wie bei Eskimo und Hottentotten (in Streitfabeln). Beim plötzlichen Unglücksfall
kommt dem Birmanen (s. Bigandet) der Ausruf Phra-kai-ba (Gott helf), gleich dem des
Grossen Geist (bei Indianer). Utikxo, von Unkulankulu oder (als Schöpfer) Umveliquangi
Tersteckt gehalten, wird beim Niesen angerufen (von den Kaffir). als Gott (der den Odem
in die Nase geblasen). Niesen gilt als göttliches Zeichen (bei Xenophon).
3) Gwenn-Aran (Albus superus) ging, wie der Blitz, aus einer Wolke hervor (s. ViUe-
marqu^). Die Ngam-Ngam verehren die Gottheit Gumba (Blitz). Dem Donner wird ein
Pfahl ans dem Holz der heiligen Habila aufgerichtet (bei den Gaberi).
4) Als nur der Gott Ihoiho existirte (in Tahiti), fluthete auf dem Wasser der Gott
Tlnotaata (s. Bovis), als Schöpfer (und Reinwaschung in Erneuerung durch die Pluth). —
Mohamed ben Ahmed, als Mahdi in Fouta-Toro, opfert« seinen Sohn für die Sünden der
Peuihs (1828), wie Kronos (und Nachfolger). Um der Segnungen der Parit-Lesung durch
die Priester theilhaft zu werden, erscheint (als Abgesandter der Götter) der Dewadutaya
(in Ceylon).
5) Beim Ceremoniell der Lehnsfürsten gilt das Neunfache, bei den der Fürsten zweiten
Grades das Siebenfache u. s. w. (in Tschou-li). Die Siebenzahl heisst tfltapoQog bezüglich
der Altersstufen (bei Philo). Der heilige Geist kommt vierfach vor (in Sohar), sowie als
Spiritus Septiformis (in Siebenzahl der Seelen bei Karen). Bei den slavischen Fürsten-
hSusem galt des Paragium, wonach die abgetheilten Zweige dem Herrscher des Haupt-
stammes zugehörig verblieben (wie bei den Piasten). Erst nach Leeren des von dem
Priester Braga's dargereichten Becher's durfte (unter Ablegung seines Gelübdes) der König
bei den Leichenfeierlichkeiten den Thron seines YorgSngers besteigen. In langen Folgen
finden sich die Herrscher-Dynastien im dritten Bhanawara (des Dipawansa) vorgeschicht-
lich (wie die Hawaii's). Auf der Affeninsel (bei El-Anfrandje) wohnen die Affen unter
einem auf dem Nacken getragenen Häuptling (nach Edrisi), und in Tibet büssen sie (als
Heib'ge des Zahn's). Nach Ptolem&us wurden die Ptoemphanoi von einem Hunde be-
herrscht Der Staatengründer erscheint als Jäger mit Hund (bei Wahuma). Besteht der
König das jährliche Gericht^ wird ein nebenangebundener Hund getödtet (bei den Bertat)*
6) Unter den steten Kriegen zwischen den Stämmen auf Neu-Britannien kommen die-
selben beim jährlichen Friedensfest (zum Provociren neuer Paukereien) in Masken zu-
sammen, die Jeder für sich selbst angefertigt (s. Weisser), zu gegenseitiger Verspottung
(mit blutigeren Folgen, als für die Eskimo in Witzlieder).
7) Von den Priestern (Inncibi oder Amagqira) dürfen diejenigen der occult initation,
called „Ukutwasa" (renewal) die der Zauberei Schuldigen herausfinden (smelling out) bei
den Kaffir (s. Warner). Im Belli-Pato (Guinea's) folgt die Wiedergeburt (indischer Dviya).
Für den (Jeheimorden der Almöusseri (in Fouta-Toro) wird durch maskirte Prüfungen
geweiht (nach Mollien), wie bei Semo, Purrah (auch in Ostafrica ähnlich) und in Neu-
Britannien herrscht der Schrecken des Duck-duck. Wenn (auf Neu-Irland) der Duck-duck
alljährlich umherzieht, auf jeder Insel, nach der Bewirthung, sterbend, um auf einer an-
deren wieder aufzuleben, dürfen die am Feste im Duck-duck-Haus Tanzenden unter ihren
Masken nicht erkannt werden (sonst dem Tode verfaDen). Die Pferde der als Wunder-
thäter herumziehenden Spoletiner (die sich ihrer Schlangen wegen auf den Apostel Paulus
beriefen) „waren dressirt niederzuknieen, wenn man San Antonio sagte^ (s. Burckhardt),
wie Elephanten Pagoden anbeteten (in Indien), sowie Ochs und Esel das Jesuskind, im
Typus der Sohnschaffc von Joseph und von David in der Doppelung des Messias (s. Nork).
Kaiser Luipi erlangte seine Körperkraft, weil von einem Tiger verschlungen, lebendig
wieder hervorgekommen (s. Richthofen), und bei den Koloschen befähigt die Wiedergeburt
mm Prophetenamt des vom Walfisch Ausgespieenen (als Jonas). Die Telesten sicherten
Städte bei der Gründung durch geheimes Vergraben von Telesmata (wie Bonatto unter
Porli's Stadtmauern niederlegte). In dem Gesicht Hesekiers war es gestaltet, wie vier
Thiere (mit Räderbewegung u. s. w.). Der visionäre Vorgang (bei Ezechiel) zerfällt in die
ausführlich beschriebene Theophanie, durch welche er für seinen Beruf geweiht wird, und
in die Wortoffenbarung (s. Keil). Es handelt sich in den Offenbarungsträumen lediglich
um die productive Einbildungskraft (also Reproduction der Erfahrung), welche dieses Ma-
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terial der Erfahrung benützt und sich zur productiven gestaltet, d. h. auf Grund der Er-
fahrung selbstst&ndig schliesst (s. Spitta). Die Chiriguanos (bei Tagesanbruch weinend)
creen, que durante la noche las almas de los que yivieron vienen a velarlos, con influeacia
protectora j que se retiran a la venida de dia (s» Fontana) , so (aus der im tranmlosen
Schlaf hergestellten Vereinigung mit Brahma) zurückgerufen in einen neuen Tag der
Sorgen und Arbeit, beklagen sie ihr Loos, wie die Trauses (bei Herodot) das des Neo-
geborenen (wogegen sie den Tod mit Festesjubel feierten). Die Haidah ordnen ihre hei-
ligen Ceremonien so an, wie sie dieselben im Gesicht gesehen (bei der Gründung des
Duthlan u. s. w.). An diabolus per exorcismum ejectus, jure queat se tueri interdicto re-
tinendae vel recuperandae possessionis (1489), unter den „questiones quod libeticae'*'
(Bodm.). Gewöhnlich wird die Uezenprobe nicht erst abgewartet, sondern auf die dringende
Yermuthung der Hexerei hin die verdächtige Person ergriffen und so lange geschlagei,
bis ihr Blut fliesst, um dasselbe dem Kranken einzugeben, oder um ihn damit zu waschen,
oder bis sie verspricht, den Zauber zurückzunehmen, den Teufel zurückzurufen (in der
Provinz Preussen); die fanatische Wuth der Hexenriecher steigert sich zuweilen bis m
solchem Grade, dass das unglückliche Schlachtopfer durch Meuchelmord oder unter Miss-
handlungen verendet (s. Mannhardt).
8) Der Kudjur am Gebel Delen (unter den Kudjur des Kudjur Kaijkum) orakelt durch
den einfahrenden Arut-el-nimmer (Geist des Panther's) mit dessen Schrei (bei den Nuba).
In Bomu wurden Eoliram und Ngamaram verehrt als D&mone des Waldes und des Wassen.
Aphrodite wandelt PhaSthon in daf/noya Jiov. Die &toi influenciren den Menschen durch
den ''aifiavy der Telemach seine Worte eingiebt (imd bei dem Ag«nemnon schwört). Zum
Krankheitheilen redet der Tyet (Zauberpriester) für Antwort in den Krug des Dämon (bd
den Dinka).
9) Als Belaqua von Lammaschelli seinen Segen erhalten, baute er zu Dschartam seine
Residenz auf (s. Reinisch) bei den Bogos (und so segnete Israel seine Stämme). Vor der Ankunft
der Spanier sollen die Peruaner einander mit den Worten gegrüsst haben: „Ama sna*
(du sollst nicht stehlen), worauf die Antwort lautete „Ama qualla"* oder „Ama thella" (du
sollst nicht lügen, du sollst nicht müssig gehen). Nach der Eroberung hiess ihr Gross:
„Sin peccado concebida" (s. Bücher). Sodales dicti, quod una sederent et essent (s. Diac.).
Neben dem Palaul (Milchmann) und dem dienenden Kavilaul (Hirten), als Einsiedler,
fungirt der, der Moch (Gotteskinder) genannten Kaste der Peiky angehörige, Warschau
(durch Büssungen geweiht) als Melker der Büffelkühe (bei den Toda). A white man asked
an Indian, „what is your name?" He replied: „Halo", which means, „I have none". The
man thought that was the Indianas name, and always called him Halo. The tribe liked
the joke (s. Swan). König Sanghabodhi's von ihm selbst abgeschnittener Kopf erklärte
sich als solcher vor Gothabhaya (nach dem Attanagaliwuisa). Quatre siecles avant Paris,
la viUe de Mexico avait, dans ses rues, des Buen-retiros (s. BertiDon). Sammael (von
Gott aus dem Himmel gestürzt) als BttXCißovl oder Kothgott (Dens stercorius) ist Todes-
engel (s. Nork). Bei den Maori häuft sich Koth in Meto (aus Verwesung).
10) Als Tiga-kapala-ajer leiten die Kapala-Saniri der Saniri (Rathsversammlungen) bei
den Sapolewa, Etti und Talla der Pata-Siwa (in West-Ceram) den Kakean-Bund (mit den
U<yung-bandera und Pohon-bandera genannten Würdenträgern) durch die Einweihung der
Mauen, denen die Masaloö für Botschaften, die Kakiai und Maäüta für Festmahle dienen
(s. Rosenberg). In Rom fanden sich als Gehülfen (der Pontifen und Sacerdoten) der Ca-
millus, Popa, Cultrarius, Victimarius, Praeco, Praevia oder Calator, Aedituus, Designatoa*
u. s. w. (in Griechenland neben den Hiereis die Neocoren, Herolde u. s. w.).
11) Krankheiten werden durch „Wegschwemmen" geheilt, und (in Tirol) legt man den
geknoteten Faden, womit die Warzen (zur Heilung) bestrichen sind, unter die Dachtraufe
(s. Wuttke). Beim Reinigungsfest in Bangkok werden Bötchen den Menam hinabgesandt
(im Lailoi). Die Nati-kahas riefen die Kaha (aus Abfall u. s. w.) auf ihre Feinde (in den
Marquesas). Raychow (als Erster Mensch) erzwang von dem Grubenkönig Arzneimittd
gegen alle Krankheiten (ausser gegen die Krakra, woran er zu sterben hätte), bei den
Aniya oder Bubie (vor den Mpongwe nach Fernando Po geflüchtet).
12) Geminae autem salutares et prosperi cursus praenunoiae, quarum adventu fugan
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diram illam ae minacem, appellatamqne Helenam, ferant (t . Plinins). Les differents dieox
commnnement appel^s ''Avamg^ £i<otrjQigy Beol ju^ydloi^ se partageaient la r^putation de
prot^ger les marins pendant la tempSte (s. Albert). Deox divinit^s r^presentant le fea sous
8€8 dem formes Celeste et terrestre ^taient natorellement appeMes k recevoir les attributs
sacerdotaox (in den Vedas), als Asrins (s. Bergaigne). Zu der Minutio capitis (in juristi-
scher Isolirnng) trat bei den Heiligen (der Kirche) die „augmentatio capitis, leur prodi-
goant rhonnenr et Fencens, pour les environner d'un nuage, qoi les därobe (s. Horoj),
aach mystisch umstrahlend, im Nimbns (buddhistischer Heiliger ebenfalls). Chez les Kjmris,
les Mejar ou Maiar 6taient des njmphes toigours vierges que les femmes en couches in-
▼oquaient pour obtenir une henreuse delivrance (s. Berenger-F^raud). Keine Constellation
kann den freien Willen des Menschen unter die Nothwendigkeit zwingen (nach Giovanni
Yillani), Erde und Himmel trennten sich in zwei Hälften zur Zeugung der Wesen (nach
Euripides). Aus anfänglicher Mischnatur von Himmel und Erde, sammelte sich dann das
Feurige oben (als durch Leichtigkeit emporsteigend), das Trübschlammige unten (s. Diod.),
und so bei Maori (mit Behua oben). Nach den Chirripo flog ans den Steinen des Erdr
anfangs eine Fledermaus hervor, aus deren auf die Steine fallenden Excremente sich
Pflanzen und das Uebrige entwickelte (s. Thiel), und auf Samoa beginnt es auf dem vom
Himmel hinabgeworfenen Stein zu sprossen (worauf der Vogel mistet), während neuerdings
die Uranfange aus Kometen herabzufallen beginnen (und ganz Australien aus dem Mond
vielleicht).
13) Neben Betziromaino und Bakomamain wird Nadschikenen, der in Aufregung des
Wasser's die Schiffe zertrümmert, verehrt (bei den Budduma), und statt Schutzgötter der
Seefahrer, als lares permarini, warfen die caribischen die Böte auf dem Meere um (weil
verbittert).
14) Judaeus enim aut sacerdos Aeg3rptius moriatur potius, quam camem suillam edat
(von den Libyern wurden keine Schafe gegessen). Sarapidi nemo unquam porcnm immo-
laverit, at Herculi et Aesculapio immolatur. Ovem Isidi sacriflcare nefarium, at illi, quae
mater deorum vocatur et aliis diis mactatur (Kgortp &vovaiy ay&Qwnoy), Felem Alexandriae
sacriflcant Horo et Thetidi blattam (oUq>fiy). Equo litant Neptuno, at Apollini, Didymaeo
praecipue, hoc animal est invisum (lo Coioy anfx^^s), ttlyai 'Agii^tdt ^Ctiy evatß^i (pium
est), non autem Aesculapio (s. Sext. Emp.). „Cepas vero nullus unquam ederit eorum, qui
sacris Cassii Jovis apud Pelusium initiantur, sicuti nee Libycae; Yeneris sacerdos allium
unquam gustaverit*'. Von den Syriern enthielten sich Manche der Tauben {fx^'^vg rt fy
Ttoi fjiky UgoU ^(^li (a<iy^ (y allote öt aatßii). Ex Aegyptiis, qui sapientes habiti fuerunt,
alii Caput animalis edere profanum esse arbitrantur, alii scapulam, alii pedem {ayU^oy
dym yvftfCovoiy), und so in den Launen der Mokisso (und ihrer Fetische).
15) The Oxfordshire-down, aus Blutmischung von Cotswolds und South-downs hervor-
gegangen, werden selbst zum Stamm eines Oxfordshire-down genannten Typus (s. Mitschke-
CoDande), und so ethnische Mischungen mit deren Resultaten (je nach der Wahlver-
wandtschaft). Die aus spanischer Sklaverei (in Huanuco) in die Urwälder des Mairo ge-
flüchteten Lorenzos (1742) sind (durch Isolirung) „aus der Eisenzeit in die Steinzeit herab-
gekommen^ (s. Schütz-Holzhausen). Die Würtembergischen Waldenser stehen auf einer
sehr niedrigen Stufe der Cultur (s. KeUer). Tusschen de Alfoeren van het gebergte van
Makahala wonen een twintigtal personen in eene Kampong, Neniari genaamd, deze ver-
balen dat hunne voorouders Europaeanen waren (naar hunne gelaatsvormen, blauwe oogen,
hun blond haar en hunne blanke huid) geheel en al dezelfe manieren, levenswijze en ge-
woonten van de bergalfoeren (s. van der Crabb).
16) Beim Hinaustragen zum Friedhof nimmt die Seele auf dem oberen Theil des
Sarges Platz (in Masuren). Wird der Geist (Dusza) durch ein zu zeitiges Zuschliessen
der Thnren und Fenster in dem Leichnam gewaltsam zurückbehalten, so bleibt er über-
haupt zurück und beunruhigt als Spuk das Haus (s. Toepper), auch als Cobold verwerthbar
(auf den Mariannen). Wie die Todtenfarth Brynhild's bezeugt der Name des Grossen
Bären (Heiwagen) die Sitte, die Todten zur Bestattung zu fahren (s. Weinhold). Beim
Tawadantha-Fest wird die Statue Gotama's, vom Myemno herabgelassen, von den Verehrern
auf ihrem Wagen an Stricken nach der Stadt gezogen (in Birma).
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17) Ehe in's Meer geworfen, wnrden die Todten (bis an den Kopf in Erde gegraben)
in umschlossenen Hütten ausgestellt (auf Aneiteum). In Malikolo bewahrt man den Kopf
(auf künstlicher Mumie). Die den Ochsen hochachtenden Indier (von Nahrawara) begraben
ihn beim Tode (bei Edrisi). The Chjins all point to Üpper-Burma, near the Khyen-dwin-
River, as their original seat, and all endeavour, if possible, to transfer thidier at certain
interTals the bones of their dead, to find their last resting-place in the ancestral boiying-
ground (s. Forbes).
18) Die Autochthonen sind (mit Faunen und Nymphen) aus Eichenstämmen geboren
(bei Yirgil). Den Birmanen gegenüber entsprossen die Eingeborenen den Pflanzen (des
Boden's). The world is supported on props (m Tasmania), in the charge of a man, who
lives at the further end of the earth (s. Buckley). Tomgarsuk wird einarmig vorgestellt
(bei den Grönländern), und dem Erdbebengott wird ein Arm abgedreht (in Polynesien).
19) Die Nitu-Nitu (Seelen der Abgeschiedenen) bewohnen die Wfilder und Felsen
Ceram's (bei den Berg- Alf uren). Die H&uptlingsseelen (Arema oder Alema) werden ab
Götter verehrt (auf Tana). Pindar sendet Echo in die Unterwelt hinab, dem Vater die
herrliche Botschaft zu bringen vom ruhmvollen Sieg des Sohnes, während der Maori-
Häuptling eifersüchtig aus dem Grab zurückkehrt, mit dem Sohn zu kämpfen (und Rustam
unerkannt im Leben).
20) Der Jartschane (in Jarkino) bittet beim Baumfällen den Baumgeist um Entschul-
digung (s. Henckel), wie in römischen Formeln (oder in Assam). Mit dem Baum verknüpft
sich sympathisch das Leben (bei den Dualla). Der Feigenbaum (Urostigma) ist (bei den
Gallas) heilig (s. Hartmann). Wie Anbau der Balsamstaude durch die Juden (bei Strabo)
wurde der des Papyrus (in Aegypten) beschränkt (zur Hochhaltung der Priester), und so
Nelken oder Muscat (auf Hongifahrten).
21) Dem Priester Desiderius (1009 p. d.) erscheint der Bischof von Puy, mit Bart und
Haupthaar an der rechten Seit« verbrannt, weil aus seinem (mit dem heiligen Nicolans
gemeinsamen) Chor in die Hölle verwiesen, in Folge seiner Zweifel über Aechtheit der (in
Antiochien aufgefundenen) Lanze (s. Raimondi). Als König Sinha, Sohn Mayadhana^s, die
von den Theras für unmöglich erklärte Vergebung für Vatermord von den Sivaiten erhielt,
bekehrte er sich zu deren Religion, die Buddhisten verfolgend (und ähnliche Religions-
erleichtemngen anderswo, für Proselyten constantinischer Schenkungen mit offener Hand).
Die Schenkungsurkunde Constantin's (in der Sala di Constantino des Vatican durch ein
Gemälde RaphaePs verherrlicht) ist ein Machwerk aus dem VIII. Jahrb. (s. Janko).
22) In Birma wird der Leiche ein Stück Geld (Kado Akah oder ferry toll) eingeknotet,
als Nibban-kado (s. Forbes), wie der Obolus im Munde (bei Griechen).
23) In den Fabeln der Hindu höhnt von den sprechenden Vögeln der Mina (GracnU
Religiosa) das männliche Geschlecht, der Papagei das weibliche, jeder sein eigenes Ter-
theidigend (s. d'Alwis), und bei den Kuruai manifestirt sich die Rivalität zwischen MSnner
und Frauen in der der Vögel. Der bei den Araucaniem um ein Mädchen werbende Jüng-
ling begiebt sich mit ihr in den Wald (bis der Vogelschrei gehört ist).
24) Nach Geburt von fünf Kindern kann die Frau in's elterliche Haus zurückkehren
(bei den Gaberi Bagirmi's). Bei den Maneteneri (am Purus) besitzen die Frauen Autoritftt
über ihre Männer (nach Chandless). ^atgla oder ffgarg^a wurde es genannt, wenn Einige
in einer anderen nntQu ihre Töchter verheiratheten (bei Dicäarchus), bei den Stufen Ton
naiQfty q>Qaio(a^ <fvXri (s. Buttmann). Bei dem Mangel der Frauen auf MallicoUo bedtxen
oft zwei Männer nur eine (s. Eckardt). Die Frauen Nubien's (nach Edrisi) sont d'unc
bonne ra<^e, qui n'est aucunement la ra^e des noirs (s. Jaubert). Cocitos fnit dea Athe-
niensium quam solae feminae colebant, quae psaltriam exercebant (bei Papias), und die
Männer, ad imitationem feminarum saltantes (bei Eupolis).
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V on den Bewohnern Geram-Laot's wurde gesagt (nach Valentyn) ^dat zy een
Tond heben, om groene stukjes glas van bottels in een uitgeholde hoats-kool te
smelten on daar uit gesteenten to maken, die zeer wel na een Topas gelyken.^
Die Mamacor genannten Olasringe') wurden bei den Alfuren Ceram's hochgeschätzt
(XY. Jahrb.), als Yon selbst gewachsen (und von Rajas zum Besitz umkriegt), in
den Sorten grün, blau, und auch (auf Timor besonders in Werth) mit Lack in
Durchlöcherungen gefallt. Die (an Balken hängend aufbewahrten) Mamacur, die
nicht in eine Kiste gelegt werden dürfen, wurden vor dem Kriege befragt (mit
Opfern eines Hubn's). Sonoos (von Ceram-Laut) liess den Bewohnern Massoys
ihren Gott Lewata im Spiegel^) erscheinen.
Auf Saparoea dürfen Schwangere keine Früchte, an denen Vögel gepickt haben,
essen (weil sonst das Kind, wie Vögel, schreien wird), auch darf sie nicht im Gehen
essen, weil sonst das Elind gierig sein wird. Der Mann darf während Schwanger-
schaft seiner Frau nichts festbinden, noch Nägel einschlagen (im üebergang zu
den Gebräuchen der Couvade). Bei schwieriger Geburt werden alle Basten im
Hause geöffiiet
Rian mit seiner Gemahlin, als Stamm-Eltern der Saparoeer, verschwand in
einer Höhle, wo beide später, in Drachen verwandelt, auf Goldstühlen sitzend,
Opfer erhielten. — Aus Neu-Guinea kam Rian Santuwa Titaleij nach Siwij Sowij,
und dann nach dem Berg Rila, um sich mit Njaisahele (Schwester des Nahuwerij
Simatanw) zu vermählen, als Stamm-Eltem-Paar der Fürsten von Saparoea.
Auf der Insel Boeano stellt man die Buli-Buli genannten Kruken hin, damit
die Ahnengeister') darin ihren Aufenthalt nehmen (auf den Mariannen neben das
Kopfkissen).
Die Leiche einer im Elindsbett Gestorbenen wird (auf den Uliasser) mit den
Gelenken der Hände und Füsse an die Todtenkiste festgenagelt, um nicht, in einen
Pontianak verwandelt, dem Geschlechtsgliede des Manne^s nachzustellen (so lange
nicht durch eine Frau w^en Schamlosigkeit gescholten). Ist das Grab nicht mit
schweren Steinen gedeckt, so hat die Seele im Himmel keine Ruhe, sondern müht
sich, unter den Giebeln anderer Häuser einen Ruheplatz zu suchen, wodurch die
Nachgebliebenen dann erkranken (s. Van Schmid).
In Amet (auf Nussa-Laut) wurde als der Abgott Tahinala (alte Frau) das
Holzbild*) der Greisin Iko verehrt, die, aus dem See dort angetrieben, von den
Dorfbewohnern aufgezogen und unterhalten wurde (wie Sceaf vom Kind bis zum
König). — Die Pocken wurden (auf den Uliasser) durch die unsichtbare Pocken-
Mutter umhergestreut. In Bengalen ist die Cholera, durch's Land fahrend, gesehen
worden (die Pes^ungfrau in Polen u. s. w.).
Auf Noesa-Laut (Saparoeva und Haroekoe) betrachtet man die Stamm-Eltern
(Nitoe-nitoe) nicht als gestorben, sondern nur als der Erde entrückt, so dass sie,
um Hülfe zu gewähren, zurückkehren können. Das Geschlecht Apupuwa in Nussa-
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Laut verehrt den Hayacka genannten Dämon*). — Zu Valentyn's Zeit wurden
Menschenfresser angegeben (auf Nussa-Laut).
Auf den Uliasser hatte jedes Dorf sein (vom Mawe oder Priester) bedienten
Dämon, dem ein Mädchen (das allein zu wohnen hatte) angetraut war. Ausserdem
bewahrt jedes Hausgesinde seinen Dämon, und das Bild desselben wird bei Krank-
heitsfällen von dem Vorsteher aus der Eliste genommen, um in den Wald mitgefahrt
zu werden, für das in Einsamkeit zu verrichtende Gebet — Beginnen die Nelken-
bäume zu blühen, so darf man in ihre Nähe nicht lärmen, auch nicht Nachts mit
Feuer sich nähern, oder vorbeigehen mit einem Hut auf dem Kopf^ weil der Baum
erschrecken könnte und vorzeitlich fruchten (weshalb derartige Stille bei Wachsthom
überall sich anzeigt, unter Assamesen, Azteken, Negern u. s. w.). — Hat der Jäger
seine Fallstricke gestellt, so darf er das zum Abhauen gebrauchte Hackmesser währeod
der nächsten Nacht nicht an's Feuer bringen, damit das Wild nicht erschrickt —
Die Fischer beräuchem ihre Netze für reichen Fang (der Dahomeer verehrt seine
Handwerksgeräthe).
Die Bewohner der zu derselben Pela (Bund) gehörigen Negorijen besitzen daB
Recht auf gegenseitiges Eigenthum (auf den Uliasser), in Erweiterung des conunu-
nalen Besitzes aus Familie oder Stamm zu der Stufe der Phratrie (oder der ihr
sonst correspondirenden).
Wie auf den Üliasser-Inseln wird in der Minahasa dem Grabe ein schwerer
Deekel auferlegt, weil die sonst unstäte Seele keine Ruhe ündet (und Antar's Mutter
Hess auf sein Grab einen Fels thürmen, damit die Seele nicht durchbreche). Sonst
dagegen: eit levis terra, wie auf Samba der Grabdeckel durch untergelegte Fuss-
steinchen erhöht gehalten wird. — Die Opferplätze für die Vorfahren heissen (auf
den Uliasser) Tampat pamalie ataw batoe bakar damar (heilige Plätze zum Vei^
brennen von Weihrauch). — Bei Landplagen (wie Hungersnoth) wurde der Priester,
wenn die Prophezeiungen nicht eintrafen, in deu See getaucht (bis zum Tode im
Nothfall).
Tritt Erkrankung ein, weil ein Widersacher Haare, Urin u. s. w. (in einen
Bambus gefüllt) in's Meer geworfen hat, so muss der Doekoen dies zurückbringen
(auf den Uliasser). Wenn in anderen Fällen die Seele durch einen Dämon fort-
geführt ist, legt der herbeigerufene Wahrsager auf den Platz des Zurückhalter's
Eier, Huhn, Bananen u. s. w., die Seele herbeirufend und dann am Hause anklopfend
über die Wiederkehr befragend, worauf die Bestätigung derselben (in Kinderbündel-
tragen) der Kranke für gesund erklärt wird, weil nach Hause zurück. — Erkrankt
ein Kind, so beichten*) die Eltern dem Priester, weil das Kind, wenn sterbend,
alle Missethaten des Vaters den Vorfahren mittheilen würde.
Im Traum erfährt der Doekoen durch eine Erscheinung, wenn die Mai-loety-
loety (Mutter der Blattern) die Krankheit umhergestreut hat, und im Haus des Er-
krankten muss eine Frau im Vorderraum sitzen, damit die Blattermutter sich aus
Neugier nach ihr umsieht und dann fortgeht.
Die Schwägerin darf im Haus des Schwager's nicht essen (auf den Uliasser),
und so die Verbergungen überall (von Abiponen bis Algonkin oder bis Bantu auch).
Die Beschwörungskunst oder Matakauw (zum Schutz gegen Diebstahl u.s.w.)
ist erblich (auf den Uliasser), wie die Heiligkeit des Sin (unter den Bogos) auch bei
(polynesischen) Ariki auf den Erstgeborenen limitirt — Auf den Uliasser wird auf
den Weihrauchsteinen geopfert (wie im Nahual der Quich^')). Das Sassie ge-
nannte Verbot zum Früchtepflücken wird von dem Häuptling auferl^t (auf den
Uliasser).
Bei der Parlessie genannten Wahrsagung (Mawe) durch eine Puppe bleibt diese
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am gesuchten Ort stehen (auf den Uliasser). Bei Dottij (dem Krankmachen durch
Kraft der Worte) unterscheiden sich mancherlei Arten, und ebenso bei Goena (oder
Liebeszauber). — Die Nachgeburt*) (Dadomin) wird von dem Priester (ohne sich
limxusehen, weil das Elind sonst schielt) in See gefahren zum Versenken und das
Tuch der Bedeckung an das Band zurückgebracht — Der Nabelstrang muss mit
Bambus-Messer abgeschnitten werden. — Wenn auf Hongifahrten ausziehend, liessen
die Uliasser Pflanzenzweige bei Wahrsager zurück (Gessir die Seele selbst, bei
Kriegszügen).
AnmerkimgeiL
1) Die Neger schmücken sich mit ^omements en cuivre, de coquilles marines, de
Colliers de verre, de graines, de pi^rres nomm^es raab-ul-cheikh et de diverses esp^ces de
faox onjx fabriqu^s avec du verre*' (zu Edrisi^s Zeit). Die Mandan schmolzen Glas um, zu
Perlen nach ihrem Geschmack (blauer Farbe). Blaue Perlen werden am Niger, als aus-
gegraben, geschätzt, und Formen der Agrie finden sich, wie in Loanda, auch in Brasilien
(unter Fundstücken).
2) If a mother dies leaving a little suckling baby, the two souls are supposed to be
80 intimatelj united, that the ^eip-ya** of the child has foUowed the departed one of the
mother, and if not recovered the child must also die. For this purpose a woman, who has
influence with the Nats is called in. She places a mirror near the corpse and on the face
of it a little piece of the finest, fleecist cotton down. Holding a cloth in her open hands
at the bottom of the mirror, with wild words she entreats the mother not to take with her
the leipya of her little one, but to send it back. As the gossamer down on the smooth
ftfcce of the mirror trembles and falls off into the cloth below, she tenderly receives it. and
then places it with some soothing words on the bosom of the Infant (s. Forbes). Der Ela
wohnt im Spiegelreflex der Sasuma dem Eürper als Seele ein (bei Odschi).
3) Auf Madagascar werden sie ergriffen und bei den Nntka aufgepfropft (für jedes-
maligen Gebranch). Die Angekutters behaupten, dass die Seelen dermassen weich anzufühlen
seien, dass sie nnfühlbar zu sein scheinen, und dass man sagen könnte, sie h&tten weder
Nerven, noch Knochen (s. Egede) [Con]. Die Seele wurde „entdeckt", indem der Entdecker
einen ganz bestimmten chemisdien Bestandtheil des Körpers als Seele bestimmte, „nämlich
jenen Stoff, bezw. jene Stoffe, welche die völlige Specifltät des Ausdünstungsduftes und
des Fleischgeschmacks bedingen*' (s. Jäger). In Tonga schwebt die Seele (über den Menschen)
als Blumenduft (zu den Aromen des Abhidhamma emporsteigend). If in the evening after
sunset a person Walking with a friend, sees his own likeness — „munmp man", and, if a
woman, „muurup yeman", — the friend says: „something will happen to you, as you have
seen your wraith" (in Australien). After the disposal of the body of a good person, the shade
walks about for three days (s. Dawson). Die Jaina unterscheiden jiva (chaitanatma oder
bodhatma) und i^va (im Gegensatz zur Seele). Statt Trennung in (Geschlechter, findet
sich die in lebende und leblose Natur (in Afrika u. s. w.). Bei den Betsileo wird die auf
Matten geroUte Leiche in der Hütte aufgehängt, bis in der (aus Einschnitten abfliessenden)
Jauche (mit der sich die Hinterbliebenen waschen) ein Wurm entsteht, der mit dem Todten
begraben wird, und wenn neben dem hinabgeführten Trichter eine Eidechse gesehen wird,
bringt man dieselbe unter Festlichkeiten hervor und dann nach der Höhe des Berges, wo
sie zur gewaltigen Riesen-Eidechse auswächst (im Sturmwind sausend). Dem in Sieben-
bürgen (s. SchuUer) Krazewöz (Kazeboz) genannten Hansgeist entspricht der deutsche Kotz-
butz (nach Schuster). Jeder Badaga-District hat Priester aus den Kurumbas (in den Nilghiri).
Die Yambo (der Kumai) oder Mump (der Woi-worung) genannte Seele verlässt den Körper
im Traum, nach dem Tode in Mrach (der Kunud) oder (bei Ngarego und Wolgal) in
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Bnlabong (Tnlagal der Murring) yerwandelt (s. Howitt). In Italien gehen die Todten-
gespenster als Ombra um (classischer Umbra). Die za Hamezen Greweihten (bei* den Qoft-
koll) fressen Leichen abgetrocknet (um das Leichengift zu vermeiden^ Das Svezar-Fest
wird in Sjrmien von jeder serbischen Familie gefeiert, nachdem sie sich einen Heiligen
zum Svezar auserkoren hat, der von den Urahnen schon gewählt worden ist, deren sämmt-
liche Gebräuche bei diesen Festen von den Nachkommen getreulich beobachtet werden
(s. Bajacsich). Die Kuei haben einen Ort, zu dem sie zurückkehren können (den Almen-
saal), die Geister (die keinen Ort haben, wohin sie zurückkehren können) sind die Li (o.
Plath). In Siam theilen sich die Bhut (als Phi).
4) Die Bildsäule der Tanaquil (Caja Caecilia) stand im Tempel des Sancus (mit Spindel
und Rocken. Von Romnlus wurde aus der camerinischen Beute im Yulcantempel seine
Statue aufgesteUt (und eherner Wagen). Nautiarum familia Minervae sacra retinebat (s.
Servius). Die Magier (Xerzes') zerstörten die griechischen Tempel, als weil die Götter in
Wände einschliessend (nach Cicero). Die Latini bewohnten die Ebene (Latium) vom
Albanerberg hinab (zur Tiber und zum Meer). Der Pfeiler des Janus war durch das Sero-
rium tigillum mit dem Soror genannten verbunden (s. Bachofen), als japanischer Torii oder
Galgenthor zu abwehrendem Schutz (wie in Afrika), wobei die Tradition etjmologisirte
(sl DkML HaL) , als Horatius zur Reinigung hindurchging, consecratisqae ibi aris Junonis
Sororiae et Jano Ouriato liberatus omni noxia sceleris est (s. Festus).
5) Neben dem Mnoi4«f (Mooralb) findet sich (in Siebenbürgen) der Rürüsz, als Moor-
geist in Ochsengestalt (s. Schuster) , «nd Grendel kommt aus Grändelsmoor (bei Bistritz)
oder Grendelsmoor (in England)* Das die 'Rade verstehende Boot (der Mandan) wurde zn
den Weissen (Waschi) geschickt (s. Neuwied), und die Ai^o lehrte im Reden den Weg (den
die Augen der Djonke für die Chinesen vorsehen). L'action <fai «ontemplatif a sa sphere
dans le Mano ou siege de savoir (s. Bigandet), mit Dhamma als Arouana (im Nirvana
harmonisirend). Mithra, als Demiurg auf dem Zeugungsstier (s. Porphyrius) ^wiu-de (von
persischen Magiern) als Wegtreiber von Rindern verehrt (s. Julius Firmicus). ^Beim Gebet
zum Herdfeuer wird (unter den Tengri) Khan Aesäni (bei den Kalmücken) angerufen (s.
Pallas). Im Tromba Pusaka Menangkabowe erbt der Schwestersohn vor dem Sohn (seit
Perpati Sabatong).
6) Beim Lesen der heiligen Bana wird (in Arakan) ein künstliches Labyrinth he^
gestellt, worin eintretend der Tänzer bei jeder Winkelwendung den zugehörigen Yaksa
herausfordert, um ihn zu vertreiben (bis an das Revier des Göttlichen gelangend), und
so (in ägyptischen Mysterien) labyrinthische Kreuzgänge (worin sich der SüncÜge verirrt).
Bei Lesen der Paritta (gegen Yaksa) wird der Pirit-nula genannte Faden umhergewunden
(in Ceylon). Bei den Maskentänzen der Ticunas spielt der böse Jurupari in Thiennaske.
Die Priester (Ambati) sind erblich in Fiji. Nutka (Tanz) hiess Mowachat (or Bowatchat),
the place of the deer (s. Swan). Die Xnusa (Neusstokdragers) wohnen in dem westlichen
Theile der Kalahari -Wüste (unter San). Die Tobas verehren den (bösen) Cahuemaik^
(neben guter Gottheit). Die Gottheit Tumbi wird im Hain verehrt (bei Marghi).
7) Citri, d. a. A. I, S. 406.
8) Kaka, de nageboorte auf Ambon), dodomi (in Manado), paris (auf Timor) im Mal.
der Molukken (s. de Clercq), als tembocri (mal.). Damit das Füllen später den Hals hoch
trage, steckt man die Nachgeburt oben in einen Baum (in Ostfriesland). Wird die Nach-
geburt nicht im Stalle aufbewahrt, sticht die Hexe einen Strohhalm hinein und das Kalb
stirbt (in Hessen). Die Nachgeburt, wenn unter einem Apfelbaum begraben, bringt ein
Mädchen, wenn unter einem Birnbaum, einen Knaben bei nächster Geburt (in Schwaben).
Die Nachgeburt muss begraben werden, wo weder Sonne noch Mond hinscheint, sonst
gelbt der Teint (s. Wuttke). Die Fruchtbarkeit von Obstbäumen wird gefordert, wenn die
Nachgeburt einer Kuh hineingehängt wird (in Mecklenburg). Für die Zukunft des Kindes
dient die Koskinomantik (bei Chinesen u. s. w.), im „Siebtreibeu" oder „Siebdrehen" (s.
Grimm). Vlk. d. ö. A. HI., S. 288.
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IB Ambon fanden sich (XYII. Jahrb.) die Fractionen der Oelilimas (^alle Mohren^)
und der Oelisivas (Christen, Heiden und Mohren). Die Oelisivas gehörten zu Ter-
nate (wo 9 Reichsräthe neben dem König standen), die Oelilimas zu Tidore.
Als die javanischen Prinzen Eijaj Tuli und Eijay Daud (mit ihrer Schwester
Njay Maas) bei Hitu (in Ambon) landeten, sahen sie keine Hütte, erkannten aber,
dass Menschen dort seien, an der Gegenwart eines Hundes, dem sie ein Halsband
mit (fremden) Fruchten umhingeji, worauf derselbe von seinem Herrn ein Halsband
mit einheimischen Fruchten angehängt erhielt und so zurückkehrte, den Verkehr
einleitend (durch „Stummen Handel**). — Nachdem Pati Selam Binaur (aus Tannno)
sich in Hitu niedergelassen, kamen Javaner nach Ambon, wo die Sprache von
Hoewamohel, als älteste, in Gesängen bewahrt wurde.
In Soya (auf Ambon) wurde ein Lingam, als Boetah Oelisiwa (die Mannheit
Oelisiwa's) verehrt. — Auf Ema wurde der Gott in Schweinsgestalt verehrt. Auf
Way verehrte man ein Holzbild in der Form des Lingam. — Ehe das Wasser in
Pflanzungen gebraucht wird, muss es in einem Bambus (mit Motelu- Blatt verstopft)
als Abgott geehrt werden. — Als Vorfahr des Geschlechts Apnpuwa (dessen Glieder
die Fruchte Ubi imd Caladi nicht essen dürfen) kaufte Laheu von einem Kaufmann
aus Solor den Abgott Hayacka (aus drei zusammengebundenen Holzstücken be-
stehend), der bei einer Geburt neben die Gebärende gestellt wurde (und das Siri-
Essen verbot).
Bei dem Jahresfest in Ambon (um den Himmel um Mitleid anzurufen) wurde
in dem Yersammlungshaus (Baileo) ein, mit den Blättern abgeschnittener, Bambus
angesteckt, als Sinnbild des Himmels (Lanit), worauf (nachdem für die Sonne
Fackeln angesteckt waren) für Himmel, Sonne, Mond, Erde, Thiere u. s. w. separate
Speisen hingesetzt wurden, mit den Gebeten um Wohlergehen, Kriegsglück, reichen
Fischfang u. s. w. Dauerten die Plagen , die abgewendet werden sollten , dennoch
fort, so wurde der Powanno genannte Sklave gekauft, der, als Repräsentant des
EUmmels, die für diesen bestimmte Speisen ass, ühd. ehrerbietig behandelt werden
musste (um bei folgenden Festen wieder gebraucht zu werden). — Das Matakauw
genannte Eideswasser (aus einem Bambus unter Eintauchen von Lanzen, Pfeilen,
Schwertern) wurde in Ambon getrunken, indem die Uli-lima 5 mal, die Uli-Siwa
9 mal Himmel, Erde, Sonne, Mond, See, Gebirge und alle Geschöpfe anriefen. —
Bei dem Eid auf Honimoa wurden zwei Katzen zerhauen (um das Blut in Mischung
zu trinken) oder mit einer Katze der Tariman genannte Sklave getödtet.
Ein Bewohner des Dorfes Nallahia traf in den Wäldern Nussa-Laut's die Er-
scheinung eines Menschen, der sich auf seine Frage als Kaeele, König des dortigen
Hügels erklärte, und seine Wiedererscheinung im Traum voraussagte, wie es bei
der Rückkehr nach dem Dorfe geschah, unter Anbefehlung (für Glück und Friede)
seiner Verehrung, sodass man in Nallahia seitdem auf dem Hügel Elae-ele opfert.
— Als Tahitu aus dem Dorf Nallahia, am Strande wandelnd, eine flötende Musik
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uas dem Stein Alalea hatte heryorkommen boren und den Stein aufgenommen, er-
schien ihm Nachts der Dämon des Steins Alalea in Menschengestalt und befahl
ihm; den leichten Stein Alalea, auf schwere Steine gelegt, zu verehren, um Qlnck
im Fischfang zu haben (mit den Analogien in Peru oder Syrien). — In Sila (anf
Nussa-Laut) wurde der Abgott Mosie verehrt, als ein dort angetriebenes Holzstück,
das einem Mann im Traum erschien und seine Verehrung anbefahL — In Titaway
wurde der Abgott Riama-Atoe verehrt, — In Abobo (und Pelesia) wurde der Abgott
Ru-umu Ohuwo verehrt.
In Siri-Sorri (das Geschlecht der in Vereinigung Zusammenlebenden) wurden
(im Rama-ula Luho haha oder Eidverband der fünf Brüder) bei der Ernte die
Holzbilder Radja Poessan, Poitili, Lakahela, Mamala und Lukuhatu verehrt, als
die fünf Brüder des Königs von Onin (in Neu-Guinea), die mit vier Prinzessinnea
(Lokay, Sappa, Loewatassa und Luwasela) im Streit über die Erbfolge auswandernd
und hlngs der Küste Ceram's fahrend, in üwa Malessi, in Tehisolo (auf Honimoa)
oder in Sappa, in Tulehu und in Samet ihre Schwestern mit den Eingeborene
vermählten, sich selbst aber erst in Salawano und dann in Amoilalo niederliesseo,
wo sie in Verbindung mit den hinzugetretenen Nachkommen aus Sappa die An-
siedlung Sori-Sori gründeten. — Die Frauen in Sori-Sori durften nicht den Voll-
mond ansehen und den Fluss Waelissa nur mit einem Baumblatt in der Hand
kreuzen. Auch durfte an dem „Sonne** genannten Platz (wo der König von Onin ge-
rastet) nicht vorübergegangen werden. — In Sori-Sori (Siri-Sorri) wurde der Ab-
gott Paunussa im Geschlecht Hawoni verehrt, der Abgott Makurune im Geschlecht
Malike-eto, der Abgott Eli im Geschlecht Ateo-o (aus Nussa-Laut). — Im Dorf
Ampatae wurde Nitu Ampatao (der Dämon Ampatao) verehrt
Die Ambonesen verehrten unter den Lanitte (Luft) genannten Dämonen den
höchsten in Lenthila, sowie Taulay unter seinen Gehülfen, und in jeder N^orij
die als Tuan (Herr) bezeichneten Nito. — Die Zwangie oder Zauberer fressen Nachts
das Herz des Kranken (Danokaerta).
Durch das Zeichen Mattakau wird ein Gegenstand unberührbar gemacht (auf
Ambon). — Im Matakauw (Mattakau) wird das Eideswasser gemischt (wie auch
in Siam getrunken). — Unter Fortdauer einer Plage beim Jahresfest wurde der
Powannie genannte Sklave erkauft und bis zum Opfer, als Repräsentant des Himmels
(Langit), ehrerbietigst behandelt (wie bei Azteken und Tupi). — Durch die Kabbai
genannte Zauberformel wurde Unverwundbarkeit erlangt. — Durch das Pomalie
wurden (auf Ambon) Gegenstände Sassie (unnahbar).
Für den Buschgeist werden kleine Häuser gebaut, oder Tempelchen in der
Form von Schiffen *) unter Bäume oder auf Steine gestellt, mit Speise (Ambon).
Die Unterirdischen oder Krazno lutki necken und plagen die Menschen cobold-
artig nicht nur von Aussen her, sondern treiben oft sogar ihr Wesen in dem Bauche
des Menschen, was sich dem Gefühl durch grössere oder geringere Leibesbeschwerden,
dem Gehör aber durch ein firoschartiges Quaken und Gurgeln bemerkbar macht,
und sobald veie möglich versegnet werden mnss, wenn es nicht sehr schlinmi werden
soll (zu Lubainen) und ^in der Hohensteiner Gegend heisst es, die Krazno lutki
sind ganz kleine rothe Würmer, welche in den Eingeweiden den Menschen quälen*
(s.Toepper). Ut taceas de crepitu ventris inflati, quae Pelusiaca religio est (b. Hieron.),
als „un petit Jupiter tonnant**, wie Terrin den „Dieu Pet*' nennt. Als dem Gatten,
der im Hofraum mit einer Arbeit beschäftigt war, ein Furz entging, starben die vor
der Hausthüre plaudernden Frauen vor Scham (s. Reinisch) bei den den Bilin (und so
unter Indianer). Aegyptii non Serapidem magis, quam Crepitus, per pudenda corporis
emissus extimescunt (Minuc.Fel.). In Würtemberg heisst es bei Wurm- und Darmgicht:
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161
^Qoii der Yater hat geütten, schadt ihm sein Leiden nichts, schadt dir dein Würm-
und Darmgicht nicht** (s. Wuttke). Im Böten*) (das Versegnen oder Versprechen)
gebietet der Gegenzauber der Krankheit (gleich den Karakia der Maori), und
daraus bald der Widerspiele viele swischen Goetie und Theurgie, dem Obeah und
Vaudoux ketzerischer Heterodoxien, wenn je nach der Stimmung potitischer Macht
für die Häresien (freier „Wahl**) verfolgt werden, oder (selbst als orthodoxe inthro-
nisirt) ihrerseits nun zu verfolgen beginnen.
In Soja (auf Ambon) stand einer der Martavan genannten Töpfe auf der Höhe
des Berges'), und wurde umgerührt, wenn Regen nöthig war (wie ähnlich in Eam-
bodia). — Neben Bäumen verehrten die heidnischen Ambonezen viereckige Steine.
— In Honimoa wurde Saniaue, als alter Kriegsheld, und Nitoe-Labba, als der
Weingott, verehrt. — Bei Festen werden die Lego-Lego genannten Rundtänze auf-
geführt (anderswo Lele und Polele in Gresängen). — Geräth ein Pohon Pomali oder
heiliger Baum zufällig in Brand, so bittet der Maowin (oder Priester) den inne-
wohnenden Geist, sich anderswo hinzubegeben.
Der bei Krankheit (in Ambon) gerufene Priester bezeichnete den Nitu (Dämon),
der sie verursacht, oder den Zauberer*), der sie verschuldet hat. — Vorzeichen
wurden (in Ambon) aus der Eingeweideschau von Schweinen oder Hühnern ge-
nommen.
Auf Manipa lehrte die aus der See hervorgekommene Frau Hoewanay die
Teufelstänze im Baileoe-Haus (und ähnliche Belehrung in Guiana, seit der 2^it der
Oannes). — De Legoe*s (in Ambon) vorden met begeleiding van tifa en gong bij
plechtige gelegenheden gezongen *) (s. Van Hoevell), durch Musen (im Heroen-Alter)
eingegeben (oder überirdischer Herkunft).
Zur Beschützung der Pflanzungen hängen die Ambonezen mit Kalk bestrichene
Töpfe auf (als Matakau oder Eideswasser) gegen das Stehlen der Früchte. — Die
Ambonezen rechneten ihre Lebensjahre nach den Ringen des bei der Geburt ge-
pflanzten Cocosbaum^s. — In Ambon wurde der König als Gor Ha (grosser Herr)
oder Opoe Latoe angeredet
Um Glück zu haben, durfte der Ambonoze den ersten Fisch nicht verkaufen,
sondern musste ihn selbst essen oder sonst wegwerfen. — War auf der Jagd ein
Wildschwein getödtet und das abgeschnittene Ghrenpaar desselben aufgesteckt, so
wurde den Geistern der Vorfahren gedankt und ihnen ihr Antheil hingesetzt. —
Beg^net der Amboneze beim ersten Ausgang einer gebrechlichen Person, so kehrt
er nach Hause zurück, weil er sonst an diesem Tage kein Glück haben würde. —
Die Marktfrau muss das erste Stück für den angebotenen Preis verkaufen, nnd
dabei — in sich hinein sprechend: ^Es ist fort, damit Alles fortgeht**, — auf den
Marktkorb **) schlagen (in Ambon).
Wenn bei Krankheit (auf Ambon) der Priester den Baum, den Berg oder Fluss,
wo die Seele des Leidenden sich aufhält, bezeichnet, und dort, unter Hinsetzen von
Speise, den Dämon um Loslassen der Seele gebeten hat (seinerseits ein Huhn in
Freiheit setzend), so stellen, bei der Rückkehr, die Verwandten einen Krug neben
das Kopfende des Bettes, mit der beruhigenden Versicherung, dass die Seele jetzt
zurückgegeben sei. — In Ambon besitzt jedes Haus, Garten, Brunnen u. s.w. seinen
Tanoengo oder Wächter, der Krankheit senden kann, und ebenso mag diese her-
rühren von den Swangie genannten Frauen, welche durch den Anblick (besonders
Kinder) verzaubern, nachdem sie einsam bei Vollmond getanzt haben. Der zu Hülfe
gerufene Drang berobat oder Dukun entdeckt im Durchschneiden einer Wurzel die
Ursache der Krankheit, worauf wenn Bezauberung vorliegt (durch Ausschiessen des
Bastian, Arobipelago. I. 11
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162
Namenbilds u. 8. w.), der G^enzauber, am das Unheil auf den Urheber zurfickza-
werfen, angewandt wird.
Ist (auf Ambon) eine Frau im Kindbett gestorben, so erhebt sie sich am dritten
Tage, greift an ihre Grosse Zehe und ruft: „Ich bin gestorben!* Sie begiebt sich
dann zurück in's Sterbehaus, wo das Bett aufgeschüttelt und Alles für sie bereit
sein muss, weil, wenn qualvoll fühlend, die Verwandlung zu einem Pontianak droht,
wogegen sie in's Grab zurückkehrt, wenn Alles schlafend und in Ordnung be-
funden. -T- In die Leichenkiste ^) der im Kindbett Verstorbenen legt man Eier und
dergl. m., um die Verwandlung der Seele in einen Pontianak vorzubeugen, welche
Art Gespenster den Geschlechtstheilen der Männer nachstellen. — Unter den Dä-
monen ist Nene Loehoe (mit Pferdefuss) der gefurchtetste (auf Amhon).
Bei der Beschneidung der (heidnischen) Ambonezen wurde im Walde mit
Bambusstücken die Vorhaut eingeschnitten, unter Wegblicken, indem der Beschneider
ausrief: „Siehe, da ist ein Cuscus-Thier im Busch* (so viele Nachkommen wün-
schend, wie Haare auf dem Cuscus). Nur Beschnittene durften heirathen. — Die
mit Blumen u. s. w. in einen Topf aufgebundene Nachgeburt wird durch ein Schi£^
das geraden Guts steuern muss, in die See geführt und hineingeworfen. In der
Altmark wird die Nachgeburt an sonnen- und mondlosen Ort begraben, wogegen
in Franken in die Kleider eingenäht (s. Wuttke) oder auch dem Kinde in Eierspeise
zu essen gegeben (um den Verstand zu ofthen).
Die Insel Ambon heisst Jaba (auf Ternate). — In der Insel Keleh „reside an
roi, qu'on nomme le Djaba ou prince indien** (s. Jaubert) neben den Inseln Djaba,
Selahat und Heridji (bei Edrisi), und dann die Javaner weiter (zu Jon und Juen).
Axunerkungen.
1) Im Nachen Micinapikawan r.ettet sich der aus der Fluth üebriggebliebene (bei den
Enistenaux). Beim Bisontanz lehnt der Eanih-S&chka klagend an der Arche (Mah-Mounih-
Tuchä). Der Auftrag zum Feiern des Poenitenzfestes (Okippe) haben die Numangkake von
Mnmank-Machana (Erster Mensch) erhalten (s. Neuwied). Das von der Fluth übrige Paar
(bei den Maipuren) rettete sich auf den Berg Tamanaku (s. Gilj), wie Amalivaca (bei den
Tamanaken). Oertns dies habetur in fastis, quo Indis navigium celebratur (s. Lact.). Pars
Snevorum Isidi sacrificat, unde causa origine perigrino sacro parum comperi, nisi quod
Signum ipsum, im modum libumae figuratum, docet advectam religionem (s Tacit). Kach
der Fluth wurden Thiere in Menschen verwandelt (bei Irokesen). Unter den Wasserfrauen
(in Siebenbürgen) verlangen die Bachfra (im Mühlbach) und die Kakelfra (in der Eockel)
alle Jahre ihr Opfer (s. Schuster). Die Topich genannten Wassergeister ziehen den Men-
schen hinab (bei den Masuren). Die Saale will ihr Jahresopfer (und die Ertrunkenen liegen
unter Töpfen).
2) Das „Böten** oder büssen (bessern) wirkt (im Versegnen oder Versprechen) der
Krankheit zauberkräftig entgegen (s. WutÜLe), und wenn das Gebieten, als ohnmächtig,
sich im Gebete beugt, folgt Besserung (auch moralisch). Als Zugler und Farzer ge-
scholten (bei den Büin), verschwindet Endirbab (Fürst der abgeschiedenen Seelen).
3) Im Tschonli hat jede Provinz ihren heiligen Berg (wie Hwei-ki-shan mit dem Grabe
des Tu in Tang-tschou), und so der Ida in Kreta (mit Zeus' Grab). Der aus dem Brande
Sarasuma's Gerettete flüchtet in eine Höhle (bei den Turacares), und so in der Feuer-
Zerstörung (der Nahuatl).
4) NnUus praesumat aldiam alienam ant aneillam, quasi strigam, que dicitur Masca,
occidere (644 p. d.) nach Rothaar's Gesetzen (der Longobarden). Im Böten oder Bussen
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163
(Bessern; wird der Krankheit zanberisch entgegengewirkt (s. Wuttke) and apotrop&ische
Ceremonien waren mit Beichten yerbnnden (bei den Quechaa n. s. w.). L'action de la pi^re
s'exerce en particulier snr les dem ordres de ph^nomenes Celestes qui figurent au premier rang
dans la mjthoiogie v^dique, les ph^nomenes du lever du joor et les ph^nomenes de Porage
(s. fiargaigne), als Wettermacher (des Hexenwesen^s) oder Regenmacher (in AMka's König-
tBom). Der Mgange (Zauberarzt) verfolgt die Uschahue oder Hexerei (bei den Wazaramo).
Die fiussprediger wirkten durch die „maledizfone^ , als zeitlich aus dem Bösen folgender
Fluch (wie im buddhistischen Kamma verknüpft). Die Zauberer (oder Woi-worung) could
send their deadlj magical yaruk (rock crystall) against a person, thej desired to kill in
the form of a small whirlwind (s. Howitt), und so die Finnen (im Hexenschuss).
5) Das vom Himmel herabschwebende Kind sang (446 p. d.) den im Chor der Engel
gehörten Vers (des Trisagiou). Parece que se trasmitia ä los jöveues cierta instruccion lite-
nria, reservada por los Faicanes para las Casas santas de Umiaya (auf Gran Canaria);
ningona de estas leyendas ha llegado hasta nosotros (s. Miliares), im Totalverlust (wie auf
den meisten Gebieten der Ethnologie). Wenn ohne Sohn, vererbt der Peaiman seine Tra-
dition auf einen Schüler, „one with an epileptic tendencj being preferred" (s. Im. Thum),
und so überall in psychischer Erziehung (des Schamanismus),
6) Handelt der erste Käufer viel ab, oder kauft er nichts, so geht das Geschäft
schlecht (in Böhmen). Man darf nichts aus dem Hause ganz umsonst verschenken, weil
sonst das Glück mit weggegeben wird (in Altenburg). Kauf leute (in Birma) halten sich
eine temporäre Frau, als Mjauk-ma oder Affenfrau (s. Jardine). ^äyoga icpogaa rj avyo^os
i »pof ToTi notroTf oQOtg yiyyoiu^yri raiy darvytijoyoy (Et. M.). Die Feste der Isis (in
Tithorea) waren mit grossen Messen (zum Verkauf) verbunden (bei Paus.), und bei den
Amphictjonen-Yersammlungen wurden Märkte abgehalten (Ilvkaiidtg dyoQat)^ wie bei den
Jahresversammlungen des ätolischen Bundes in Thermos (s. Polybius).
7) Die Preussen luden ihre Todten zum Mahl ein, die Speisen unter den Tisch wer-
fend (nach Meletius). Bei Ifeh wird der Todtenmarkt abgehalten (in Yoruba). Am Abend
des Begräbnisstages stellt man dem Todten einen Stuhl in das Sterbezimmer, hängt ein
Handtuch an die Thür und erwartet ihn so; denn der Todte kommt an diesem Abend
zurück, setzt sich auf den Stuhl, weint sehr und trocknet seine Thränen an dem aufge-
hängten Händtuch; dann verschwindet er auf immer (zu Lubainen), während er, in Hohen-
ßtcin, sich zu bedanken kommt (s. Toepper). Beim Dziady genanntem Gräberschmaus
werden die Todtenseelen gerufen (in Litthauen). Auf Tana werden die Todten in seitlicher
Nische des Grabes beigesetzt (wie in Manizales). Wenn der Mensch stirbt, so steigt der
Geist (Hoen) aufwärts (sching), die Seele (Pe) geht abwärts (hiang) im Schu-king (bei
Mengtseu). Die Peruaner badeten ihre Mumien, ehe sie zu Tisch gingen (s. Molina) beim
Situa-Fest (Aller-Seelen\ Und dazu die Seelenbäder, um die Seelen der Verstorbenen „zu
reinigen, abzukühlen und zu erquicken" (s Leo), wie von Kurfürst Friedrich von Sachsen
gestiftet (1517). Beim Todtentanz auf peruanischen Vasen erscheint der Tod gerippen-
trtig, beim Todtentanz im Wormser Missale als „schmutziger zottelhaariger Alter im
Bettlergewande, weder ganz Leiche, noch ganz Skelett" (s. Otto), und die Tolteken tanzen
ihr Reich zu Tode, mit den in den Festesreigen eingeschlungenen Todten (G. u. E. B.,
8. 38). Bei den Araucanem: „Todos los caciques brindaron al muerto" (s. Bascunan) und
die Daurier (s. Tsbrand) füttern ihn (durch Einstopfen von Speise auf den Arn ebenfalls).
Solche Seelen lassen sich denn auch flicken durch den Angekok, als greifbar substantieD
(gleich den Materialisationen der Spiritisten). Die Etrusker erbauten „Banketsäle" in den
Gräbern der Todten (s. Dennis) zum Siücemium (der Römer). Im Schlaf hat vertraulicher
Verkehr statt, weshalb die Chiliguanos (s. Fontana) beim Erwachen weinten (weil jetzt
wieder verlassen).
11*
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iNachdem auf den Banda- Inseln die Königreiche von Labetakka, Celemma,
Wayer und Rosangein vor der Volks Vereinigung (Sjahbandaar's) gefallen waren,
theilte sich (in Folge eines Zwistes) die Bevölkemng in zwei Bunde (dem Funfoer-
Bund und den Neuner -Bund). Auf dem Gunung-Api gegenüberliegenden Ende
wird Gross-Banda als Lontar bezeichnet, auf dem anderen als Slamon. Java-
nische Arbeiter kommen unter abgeschlossenen Verträgen (auf 5 Jahre) nach Banda,
und werden von dort weiter venniethet, nach Ceram (Ilo u. s. w.). Die Maskat-
bäume auf Neira wachsen unter dem Schatten der Kanari -Bäume. — Afroo (aas
Timor) ist mit Adeka (Egeron's Tochter) vermählt (in Helmers Gedichten).
Egeron (Vater der Fürstin Adeka) wurde von den Spaniern geblendet (ab letater
Fürst Banda's).
In Seraua ynrd von den Unverheiratheten ein Kamm (vom Haar aussteckend)
getragen. Das Haar wird in breitem Wulst um den Kopf getragen, mit Cocoß-
nuss -Wasser und Asche roth gefärbt (der Kamm zum Kratzen dienend). — Die
Seruaner fuhren in ihren Prauwen kein Feuer mit, sondern essen Alles roh,
Fische und Vögel in verfaultem Zustande (aus Verehrung für das Feuer). — Die
Prauwen von Serua (und Vila) kommen im October nach Banda (im December
zurückkehrend), aber stets nur mit vollem Wind, da sie sonst bei mangelnder
Kenntniss der Navigation die Richtung nicht einhalten können. Vor einigen Jahren
wurde ein Schiff nach Surabaja verschlagen, und als von dort wieder in See ge-
gangen, nach den Key-Inseln, bis es schliesslich nach Ambon gelangte, und dann
über Banda wieder nach Haus. — Wenn die Bewohner von Serua (zum Verkauf
ihrer Prauwen) nach Banda fahren (oder zurück), befragen sie zuvor ein Huhn,
dem die Kehle geöffnet und darauf auseinander gebrochen wird. Ist Alles rein und
klar; gilt das Vorzeichen günstig, wogegen Flecken Aufschub der Abreise verlangen.
Bei Ankunft der Holländer unter Verhoeven erzählten die Bandarezen, dass
y der bei ihnen heilig verehrte Dato die Ankunft eines weissen Volkes vorhergesagt,
dass die Inseln besitzen wfirde (1609), wie es mit Aufbau des portugiesischen Forts
geschah (und dann holländische Occupation).
In Banda, wo auf 3 Quadratmeilen 10000 Menschen gerechnet wurden (XVI.
Jahrb.), wurde (zu Van Berkel's Zeit) mit Schiffen (die in Key gebaut waren) nach
Patani und Java gehandelt (s. Valentyn). — Die Portugiesen kamen nach Banda
durch Gesandte a|ts Temate, im Blrieg mit Tidore der Spanier^ 1522). — Die
Nelken gelangten von den Molukken durch Howamohel bis Ceram (XV. Jahrb.).
Christian Volenmacher aus dem Voigtlande gerieth, als auf Banda lebend, in
eine Verzückung (1712), und sah dann im Vulcan des Gnnung Api die früheren
Gouverneure, Capitäne und Steuerleute, wodurch die Leute gequält waren (s. von
Barchewitz), wie mittelalterliche Mönche die Seelen widerhaariger Könige fur
Pein in sicilische Vulcane geführt sahen. — Tschingiskhan berief den Tau-Priester
Tschang-tshun aus Shant-ung wegen eines Mittels für Unsterblichkeit (1230 p. d.).
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165 _
— Die Hexen oder Hexer (bei den Masuren) können dem Menschen Alles mögliche
anthun (uczynck) durch den bösen Blick, durch Anhauchen, durch Berühren, durch
Beschütten und dadurch, da«s sie ihm etwas zu essen geben (s. Toepper).
Wenn die Hexe Jemand besucht, nimmt sie vorher ihr Eingeweide heraus
(in Schwaben), mit dem Kopf und anhängenden Eingeweiden herumfliegend (unter
den Malayen).
In Banda roht die Erde auf einem Ochs, dessen Kopfschütteln Ejrdbeben ver-
ursacht. — Auf der Insel Ay (in Banda) fand man (nach Valentyn) zwei Donner-
steine (als een sherpen beitel aan de eene zyde). — Zu Barchewitz Zeit wurden
hinter dem Fort Bellekyke Steintöpfe (Marlafanen) mit Asche (der alten Banda-
nezen) ausgegraben.
Die Alfuren des zu Banda gehörigen Ceram sind Pati-Lima und die des zu
Ambon gehörigen (köpfeschnellenden) Pati-8iwa. — Aus Gesir wird mit den Al-
furen Ceram's in der Bay von Wahai gehandelt, so^fvie in Suai und Saleman (für
Sago). In Maloran und Suatan werden wilde Muskatnüsse gehandelt (auf Ceram).
— Nach Mittheilung von Prang Marcus Kakiay werden die unter den Fata-Siwa
(auf Ceram) in den geheimen Kakiha-Bund Aufgenommenen (die mit verbundenen
Augen nach dem im Busch gelegenen Haus geführt sind) vom Dämon getödtet und
dann wieder aufgeweckt, und zum Zeichen legen die Mawen oder Priester Lanzen,
die mit dem Blute geopferter Thiere beschmiert sind, auf dem Wege nieder, der
zum Dorfe führt.
In Banda (Waran oder Walan) wurde Ceram als Waran Ela oder Waran IIa
(Gross-Banda) bezeichnet — Bei Kriegen zwischen den Uli -Lima (im Ost und
Nord) und Üli-Siwa (im West und Sud) bildete die Ortschaft Ortattan neutrales
Gebiet. — Als die vier Könige von Banda (in Labetakka, Selamme, Wayer und
Roeingain) abgesetzt waren, wurde ein Rath der Altesten erwählt, deren Beschlüsse
aber später erst noch von der Boedjang (oder Gemeinde) gebilligt werden musste.
Im Kriege blieb dann der Tapferste (oder Tua, bei den Maori), als dux ex virtute
(oder Herzog). Neben dem Dictator des Friedens fand sich der Praetor (prae-itor)
als Kriegsanfuhrer (in altlatinischen Städten). Unter den Bmegen der Uli-Lima
(Fünfner) und Uli-Siwa (Neuner) auf Banda fiel (1598 — 1599) Labatakka von
Neira ab.
Auf der Banda-Gruppe (aus Ceram, Key, Arouw, Timor, Solor, Boeton, Te-
nimber u. s. w. bevölkert) herrschten (1500 p. d.) vier Könige (in Labatakka, Ce-
lanune, Waaijer und Rosangijn), bis unter republikanischer Regierungsform Ver-
einigung hergestellt wurde, und besass dabei:
Labetakka das Recht der grossen Fischerei,
Neira w w ?> Angelverfertigung (aus Kupfer) und Waffenhandel,
Lontar „ ,, des Handels (mit Macassar, Java, Malaca, Patani u. s. w.),
Hammel ,, ,, „ Muscatnuss-Pflückens und Handels mit Tenimber,
Sammer 9» 9» » Handels mit Tenimber,
Orontalle « » » „ « „
Celamme „ „ „ v rt Keij u. Arouw (u. dortige Prauwenverfertigung,
Waaijer „„„ „„„„„„„ „
Oudendenner« „ „ „„„„„„„ „
Foeloe-Aij „ »» „ ^„„,) (und nach; Ambon), besonders in
Sago, sowie Mattenflechterei,
Poeloe-Rum „ »w t» n n n ji (*ind nach Ambon), sowie Ver-
fertigung des Cocosnussöl,
Rosangijn „ „ der Verfertigung von irdenen Töpfen und Pfannen.
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So vertheilen sich die Beschäftigungen unter den Inseln der Marquesas-Gruppe
(in Arbeitstheiiung) oder bei den Stammen Giiinea's: Unter den yerhandelten Ar-
tikehi zeichnen sich für Töpfe die Cariben aus, für Hängematten die Arowaken,
„the Warraus make far the best canoes*', die Macusis bereiten das Ourali, die
Arecunas die Blaseröhre. The Tarunias and the Woyowais have a complete mo-
nopoly of the manufacture of the graters, on which Indians of all the tribes grate
their cassava (s. Im. Thurn). So mögen (auf Fiji u. a. O.) Verfertigungsweisen
monopolistisch isolirt werden, um unter verhältnissmässig gldchförmiger Umgebung
kunstlich gleichsam diejenigen Differenzirungen zu schaflTen, welche, wenn, als auf
geographischer Basis, natürlich gegeben, sich genügend kräftig erweisen mögen für
Reizerweckung, um das Getriebe geschichtlicher Bewegung in Gang zu setzen.
Daraus ergiebt sich also die Bedeutung der Flüsse, die Variationen des oberen,
mittleren und unteren Laufes zusammenführend, daraus vor Allem die der Küst^-
Entwicklung für die fremden Erzeugnisse geöifnete Häfen, und aus gleichen Gründen
mögen terrassirte Bergländer, wenn unter den Tropen zu genügender Höhe für
durchgreifendere Unterschiede aufsteigend, die Entwickelung einer Cultur begün-
stigen (wie in dem Problem des westlichen Continente's).
Nach Banda gelangte ich auf dem Dampfer ^Egeron*, der seine, Timorlaut
zerschneidende, Strasse diesmal, ungünstiger Witterung halber, nicht hatte passiren
können, indess durch Anlaufen an den Tenimber, auf dieser bis dahin in ethnolo-
gischen Sanmalungeu spärlichst vertretenen Localität, Gelegenheit zu ausgiebigereo
Erwerbungen bot, die sich jetzt im Königlichen Museum befinden. Aus Band*
konnte der Apparat zum Pflücken der Muscatnüsse zugefügt werden, den ich bei
meinem Besuche Gross-Banda's (von Neira aus) auf der Plantage Simosiwal (Aprü
30) erhielt, neben freundlichen Belehrungen über Cultur und Präparation des, dieser
einsamen Inselgruppe lange Zeiten hindurch monopolistisch angehörigen, Handels-
producte's unter den viel- und allgesuchten Gewürzen (ein Dauaer-Geschenk für
die, solches Beutepreises wegen, blutigst umstrittenen Molukken).
Druck von Gebr. Unger (Th. Grimm) Berliu SW., Schöuebergeretr. 17 a.
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JJie nachstehenden Tafeln begreifen Gegenstände der aus der damaligen
Reise zurückgebrachten Sammlung, welche sich jetzt dem Königlichen Museum
eingefugt findet. Die Beschreibung ist durch Herrn A. Krause, Conservator
der Ethnologischen Abtheilung übernommen worden.
Was auf Halmahera bezüglich ist, wurde persönlich erworben, das zu
Celebes Gehörige war bei Anwesenheit in Macassar der Güte des Herrn
Assist.-Resideot Bensbach zu verdanken.
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/
Tafel I.
Apparate zur Sagobereitung:
Fig. 1. Hackenartiges Instrument; dient zum Ausschlagen des Sago enthaltenden
Saftes aus dem weichen Mark der Sago-Palme. Es besteht aus einem
unten stumpf abgeschnittenen Stück Bambus, welches mit einer Hand-
habe aus Holz versehen ist. 49 cm lang.
Fig. 2. Form aus gebranntem Thon mit fünf Fächern, in welcher die die täg-
liche Nahrung bildenden Sagobrote geformt und getrocknet werden.
21 cm lang.
Fig. B. Sagosieb. Es ist fächerförmig aus Palmbaststreifen zusammengenäht
(mit Pflanzenfasern) und von oben nach unten 68 cm lang.
Fig. 4. Tragkorb aus Holzstreifen mit Rotangbändem. Er dient zum Transport
des Palmenmarks zur Sagobereitungsstätte. Der Korb ist mit zwei
Traggurten (für die Schultern) versehen und 79 cm hoch.
Fig. 5. Schlägel für die Bereitung der Zeuge aus Baumbast. Er ist aus Cocospalmen-
Holz hergestellt, längsgeriefelt und 27 cm lang [ein Seitenstück der polynesi-
schen für Tapa].
Fig. 0. Klimperinstrument aus Bambus, 51 cm lang. Die Saiten sind aus der Ober-
fläche des Bambusstückes selbst durch Längsschnitte gelöst, während ihre
Enden festhaftend belassen wurden, sodass sie durch untergeschobene Hölzchen
die für die Erzeugung des Tones erforderliche Spannung erhalten.
Fig. 7. Fiedel (Monocord> , 92 cm lang. Den Körper bildet eine halbe Schale einer
Cocosnuss, die mit Thierblase überspannt ist, den Hals ein Stück Bambus,
den Fuss ein geschnitztes Holz.
Fig. 8. Bogen zu Nr. 7. Bügel aus Holz, mit Pferdshaaren bespannt.
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M-#
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Tafel n.
Helmartiger Kopfschmuck für den Büffeltanz der Tnraja.
Der Helm selbst besteht aus Geflecht von Rotang. Er ist vom mit einem
Haarbusch geziert, sowie mit zwei Homplatten (der Länge nach gespaltenem,
dann geglättetem Hom) in Gestalt von Büffelhömem, die vom durch eine Holz-
platte zusammengehalten werden.
Ein Harnisch aus Schnurgeflecht (aus Mandhar).
Der Hämisch ist zu grösserer Widerstandsfähigkeit mit Scheiben benäht,
die aus den breiten Enden von Trombus- und Conus-Schnecken geschliffen sind.
Zwischen dem Kopfputz und dem Harnisch: Zwei geflochtene Täschchen mit über-
greifendem Schiebedeckel, der bunt gemustert ist. Sie dienen zur Aufnahme von
Betelblättem und Arekanuss für das Betelkauen, sowie zum Aufbewahren aller
möglichen kleinen Dinge: Fetische, Zierrathe et<j.
Unter dem Harnisch: Ein Deckelkorb mit Klappdeckel und Tragband, zum selben
Zweck, wie die beiden vorigen dienend. Er ist aus Rotangstreifen geflochten.
Ein sechseckiges Körbchen mit buntem ganz übergreifenden Schiebedeckel, sowie eine
kleine Kalkbüchse, Bambus mit Schildpattüberzug (für Kalk zum Betelkauen).
Letztere fünf stammen ebenfaUs aus Turaja.
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Tafel m.
Flg. 1. Bemaltes Endstück eines Lendenschnrzes, „Sarong^, aus Baumbast; von Sahoe.
Die weissen Stellen zeigen die natürliche Farbe des Bastes, gelb und roth
sind aufgemalt. Der Schurz ist 8,60 m lang und 33 cm an der breitesten
Stelle breit Er wird mehrmals um die Hüften geschlungen, dann von hinten
zwischen die Beine und die Hüftenumschlingung hindurch gezogen, so dass
das bemalte Endstück vorn vor den Lenden hängt.
Fig. 2. Theil des gemusterten Endstückes einer Schlafmatte aus weichen Palmblatt-
streifen, welche mit Pflanzenfasern in mehrfachen Lagen zusammengenäht
sind. Aus Sahoe. Die Matte ist 1,34 m lang, 0,68 m breit.
Fig. 3. Die beiden Endtheile einer Schlafmatte, die aus abwechselnd naturfarbenen
und roth gefärbten Palmblattstreifen hergesteDt ist. Der Endtheil ist reich
gemustert, theils durch Färben der Streifen, theil s durch Bemaluug, Aufnähen
und Ausschneiden feinerer Muster.
Fig. 4. Ein Theil des Endtheiles der Fig. 3 in grösserem Massstabe. Die rothen
Stellen sind durch Färben erzeugt, ebenso der schwarze Grund. Die weissen
und rothen Kreuze in den Dreiecken sind aufgenäht und bestehen aus Stroh-
stückcheu. Die weissen Muster in schwarzem Grunde sind ausgeschnitten
und mit Glimmer unterlegt.
Fig. 5. Eine kleine Skizze der ganzen Matte, halb aufgeklappt Die Matte stammt
aus Galela; sie ist 1,86 m lang und 0,67 m breit. Solche Knick -Matten sind
zum Transport beim Keisen den aufgerollten vorzuziehen.
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INDONESIEN
ODER
DIE INSELN DES MALAYISCHEN ARCHIPEL
A. BASTIAN.
II. LIEFERUNG.
TIMOR UND UMLIEGENDE INSELN.
BERLIN
FERD. DÜMMLERS VERLAGSBÜCHHANDLUNG
HARRWITZ UND GOSSMANN
1885.
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TIMOR
UND
UMLIEGENDE INSELN.
REISE-ERGEBNISSE UND STUDIEN
A. BASTIAN.
MIT ZWEI TAFELN.
BERLIN
FERD. DÜMMLERS VERLAGSBUCHHANDLUNG
KAKRWrrz UND GOSSMANN
1885.
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^1133
öc.frKi. 3 ^n -u
LIBRARY OF THE
MUSEUM OF COMPARATIVE ZOOLOQY
DEPOSITED \H THE
PEABODY MUSEUM
0CT18 1939
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Vorwort.
(Metaphysische Prolegomena für die Psychologie als Naturwissenschaft.)
Seitdem die altberechtigte Lehre von dem für das Wesen des Menschen
typischen Gesellschaftscharacter aufs Neae zur Geltung gekommen und
der Ausgangspunct psychologischer Studien somit in den Yölkergedanken
gefallen ist, eröffnet sich eine hofibnngsvolle Aussicht für die naturwissen-
schaftliche Behandlung, um für den Siegeszug ihrer glänzenden Entdeckungen
in physischer Natur, jetzt auf psychischem Gebiet auch eine Arbeitsbahn
vorzubereiten.
Die Erfahrungsphilosophie (der Empiriker) „entnahm der Erfahrung und
den beobachtenden Wissenschaften den StofP, brachte ihn in Ordnung und
legte sich das Fundament zurecht, auf welchem sich der majestätische Bau
zu erheben hätte^ (s. Pesch), und wenn nach dem erklärlichen Fehlschlagen
überhitzigen Ansturms zur Eroberung, vorläufig temporäre Yerzichtleistung
eingetreten ist, in der skeptischer Aporie eines „Ignoramus^, so bedeutet
solche Waffenruhe nur die Torbereitungszeit zu gründlicherer Ausrüstung.
Wenn Manche der gewissenhaften Naturforscher, durch erlittene Niederlagen,
wie durch den Uebereifer plänkelnder Vorposten verschuldet), einigermassen
entmuthigt das Gewehr bereits in den Graben zu werfen fast geneigt sind,
mit entsagendem „Ignorabimus'', so vergass sich das letzte und nothwendige
Gomplement des naturwissenschaftlichen Baues, unter Zuziehung der
Psychologie, und der in ihren künftigen Aussagen eingeschlossenen Yer-
heissung. Und auch die „moderne Verzweiflungsphilosophie" (s. Harms)
darf frischen Muth jetzt fassen, um für metaphysische Nebelbilder eine reale
Grundlage zu gewinnen, und auf dieser die Wirklichkeiten erkennend, die
schwankenden Umrisse jener mit schärferer Bestimmtheit zu umzeichnen
und zu begrenzen.
Die Induction einer naturgeschichtlichen Behandlnngsweise bedarf indess,
als nnerlässlicher Vorbedingung, der Bausteine, des Materials, und um solche
Materialbeschaffung also, um ihr Sein und Nichtsein, dreht sich der Kern
und die Lebensfrage naturwissenschaftlicher Psychologie. Wenn die nach
ihr ausgesendeten Entdeckungsschiffe scheiterten, auch die von philosophischen
Meistern (gleich Beneke, Waitz u. a. m.) gesteuerten, so war in dem Mangel
substantiell thatsächlicher Stetigung die Ursache des Fehlschiagens zu suchen,
dessen Klippen nach Zutritt des Völkergedankens erst sich umschiffbar er-
weisen werden in der Erkenntniss seiner Apriorität, (oder relativen Priorität),
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VI
bei der gesellschafUichen Natur des Menschen, und in der damit gebotenen
Möglichkeit, mittelst der Ethnologie das Material in derjenigen Debersicht
zu beschaffen^), wie für den Aufbau einer inductiven Behandlungsweise vor^
bedinglich erfordert.
„Die Philosophie (beginnt unmittelbar bei Anfang des Selbstbewusstseins)
bedarf keiner Voraussetzung, keines historisch ausser dem Denkenden gegebenen
Factum's, sondern verhält sich indifferent gegen alle historischen Gesichts-
puncte, da sie den gemeinsamen Grund der Gewissheit und das höchste sub-
jective Erkenntnissprincip für alle sucht** (s. Deutringer). So die Deduction,
wogegen die Induction mit den Thatsachen beginnt, auch psychologisch (um
zum Selbstbewusstsein vorzudringen). Mit Cartesius (s. Günther) wurden
die Thätigkeiten des menschlichen Intellectivprincips auf die des selbstbewussten
Denkens und WoUens reducirt (wogegen in naturwissenschaftlicher Auffassung«
erst nach der Ausweitung an der Peripherie, bei Rückkehr von dort ein
Eindringen in das subjective Centrum mag ermöglicht werden können).
,,Das Ich ist der einzige Möglichkeitsgrund, die unumgängliche Yoraos*
Setzung, das innerste Wesensconstitutiv unserer Denkacte** (s. Uphues). Aber
„ie moi est hatssable*' (s. Pascal), für die Induction wenigstens, da sie der
Objectivation bedarf (zur objectiven Behandlung).
Dass was in der Deduction richtig gedacht ist, sich auf dem von der
Induction vorgeschlagenem Wege ebenfalls bestätigen muss, (zur doppelten
ControUe), liegt in der Natur des Richtigseins begründet (wie es ö dta rot
fiiaov avi.Xoyio/xog^) erfordert), und wenn aristotelische Lehren von der
Materie, und ihrem Gebundensein an die Formen, als formas subsistentes
(scholastisch), in denen von Kraft und Stoff, bei Erhaltung der Energie, Be-
stätigung (oder objective Wiederholung) finden, gewähren sich hier zugleich
practische Bereicherungen aus der Physik, während die Philosophie den
Geistesschwelgereien der dafür Bemittelten nur mehr weniger geistreiche (wenn
nicht mitunter auch geistlose) Gedankenspiele zu bereiten vermochte. Duo
sunt modi cognoscendi, scilicet per argumentum et per experientiam ; argumen-
tum concludit et facit nos concludere questionem, sed non certificat neque
removet dubitationem (s. Roger Baco), indem vorher erst die Induction')
aus thatsächlichen Erfahrungen eine sichere Unterlage zu bereiten hat (für
naturwissenschaftliche Studien). Cognitio magis communis est prior quam
cognitio minus communis (s. Thom. Aq.), und die allgemein verschwimmen«
dien Anschauungen eines undeutlichen Femsehens klären sich im Nähertreten
mit zunehmendem Detail (bei naturwissenschaftlicher Verarbeitung desselben),
innerhalb des Accommodationsgebietes (geistigen) Auges (zwischen dem Nahe-
punct und Fempunct). Dabei bleibt, aus der Unendlichkeit des Geistes vor-
quellend, unendliches Sehnen, so dass bei der Religion als practisches Be-
dürfniss der Menschenseele (s. Herbart), „le sentiment religieux est une
facult^ inhärente ä Thomme** (s. Benjamin Constant), als nothwendiges Com-
plement im gläubigen Ahnen, das je mehr im erobernden Vordringen des
Wissens zurückgedrängt, sich desto gigantischer ausweitet (in ein jenseitig
noch Unfassbares).
Im „Actus conjuncti" (b. Thom, Aq.), „una potentia procedit ab essen tia
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VII
animae fiiediante alia^y denn „potentta animae ab essentia flait non per
transmntationem sed per naturalem quandam re&oltationem^, and bei dem
seehsteii Sinn (des ^Mano^), als sensue commanis (xoinj aiad7jmg\ würde er
in das Herz (bei Tham. Aq.) verlegt, auf die Gefühle fortwirken, wie aus der
^prinia concayitas cerebri", im Gehirn (bei Aristotel.) auf das Denken. Die
Energie oder der Modus des Seelenlebens im engeren Sinne ist das Bewusst-
werden (s. Job. Müller) für den Einzelnen (innerhalb der Gesellschaft).
Indem durch die Sinnesthore (als „Dvara**) physikalische Kräfte auf orga-
nische Entwicklung (des Zellenprocesses) einfallen, gestalten sie diese um, in
neue Thätigkeiten, welche einerseits sowohl als Vorstellungen (aus dem Mikro-
kosmos) am makrokosmischen Horizont projicirt werden, wie andrerseits in
vegetative Vorgänge (der potentia vegetativa) mit hineingezogen, dort bei
Erweckung von Lust und Unlust im Begehrlichen (oqbxtixov) die Entschei-
dung durch voluntas oder (bei Aristotel.) nQoaiQeatg verlangen, unter gleich-
zeitiger Rückwirkung auf Anordnung der Vorstellungen, in der „sola anima^,
denn „virtns formativa, quae in principio est in semine, manet etiam adveni.
ente animale rationaü, sicut et Spiritus, in quos tota substantia spermatis
convertitur, manent" (s. Thom. Aq.X und so zeugt es weiter, sinnlich sowohl
durch (neubildende) Fortpflanzung (in Wiederholung gleicher Arteinheit des
Irdischen), wie in schöpferischer Thätigkeit neuer Gedankenbildungen, zum
Ver^landniss vorzudringen, in das seinen Abgrenzungen nach noch Unüber-
sehbare.
Da der (subjective) Eindruck der Wahrheit (bei Zeno) diese nicht
garantirt (nach Arkesilaos), kann das Kriterium des Richtigen nur in gegen-
seitiger ControUe (objectiv) gewonnen werden im Ineinanderwirken der
Gesetzlichkeiten, die in ihren Harmonien sich als gesetzliche selbstverkünden
(und in den Disharmonien ebenso von selbst sich widerlegen). Die Seelig-
keit ist nicht Belohnung der Tugend, sondern die Tugend selbst (bei fepmoza),
far den im harmonischen Einklang Fortlebenden, mit gesellschaftlicher Um-
gebung zunächst (und unter den Naturgesetzen, deren Verständoiss nach, soweit
dieses reicht).
In Specialisirung für schärfere Klarheit liegt die Zielrichtung des Den-
kens, und so setzt es analysirend ein, um in der Verworrenheit dessen, was als
unbestimmte Allgemeinheiten, auf dem Vorstellungsfeld der Seele, dieser ent-
gegengetreten ist, erklärendes Licht zu schaffen (im Diffierenziren). Mit solcher
Deduction begann überall das Denken, in seiner Kindheit sowohl, (mit dem
damals noch Allgemeinem, was bald auf concreto Einzelheiten reducirt werden
8<dlte), sowie in scholastischer Durchgangsperiode (nach peripatetischer Be-
gründung der apodiktischen Demonstration neben dialectischer Methode),
wenn im Eindruck ungefährer Aehnlichkeiten Realien gesetzt (oder dem
Wortschall überlassen) wurden (mit Einschiebang einer „distintio formalis"
zwischen der „distinctio realis" und „distinctio mentalis"). Nachdem jedoch die
Masse vergleichbarer Beobachtungen mit zunehmender Sinnesschärfung sich
mehrt und mehrt, dann treten mit den Gleichartigkeiten eben die Differenzen
auch ans Licht, und damit beginnen die Arbeiten der Induction^), in der Syn-
thesis diejenigen Allgemeinheiten zu gewinnen, welche auf thatsächliche Beweis-
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VIII
stücke gestützt, sich controllirbar würden feststellen lassen (für weiteres Yer-
standniss in psychischer Thätigkeit).
Bei verstandnissToUer Au&ahme des im Sprachverkehr gebildeten Wortes,
durch das ,,yon der Oberfläche nach der Tiefe führenden Canalsystem's^ (s.
Wiedersheim) im Gehörorgan, (an Stelle der ersten Eiemenspalte oder des
„Spritzlochs^), geht ein psychisches Element in die Gedankenthädgkeit ein,
um durch diese in den psychischen Zellproccss verarbeitet zu werden, aus
welchem die gesellschaftliche Schöpfung (des Yölkergedanken), — auch tönend
im Denkausfluss der Sprache (bei Plato) als „lautes Denken^ (s. Schleicher)
hervorspringt. Und hier ist durch die Induction (in ethnischer Psychologie)
weiter zu schaffen, aus den Bausteinen (des angesammelten Materials) auf-
zubaaen (^xii^eiv). Truth seemes to signify nothing but the joining and
separating of signs, as the things signified by them do agree or disagree
one with another (s. Locke), im Geduldspiel des Zorechtschiebens (bis die
Wahlverwandtschaften treffen). Obwohl auf der Netzhaut ein verkleinert ver-
kehrtes Bild des Objectes entsteht, wird dasselbe dennoch aufrecht gesehen
(s. Thanhoffer), indem das Auge das Bild nach Aussen projicirt (in die
wahre Stellung), und so im Verhältniss zu der, in den Eigengedanken des
Innern versenkten Deduction, können erst die an den ethnischen Horizont
nach Aussen projicirten Gesellschaftsgedanken in ihrer richtigen Stellung
erscheinen (bei objectiver Behandlung nach den Methoden der Induction).
„Der Idealismas richtet sich jederzeit nach dem Realismus, den er vorfindet;
diesen sucht er umzukehren** (s. Schoel). „C'est k Täme, que la science va
se prendre" (s. Taine), denn, so lange die Seele mit sich selbst noch nicht
ins Reine gekommen, wird sie um so weniger über andere Dinge sich klar
werden können (nach Seneca), und so hat eine naturwissenschaftlich begrün-
dete Psychologie jeder andern Kenntniss voranzugehen. „Im weiteren Sinne
ist die ganze Philosophie Leibnitz's Psychologie** (s. Kirchner), für ihren
Idealismus einer realistischen Basis bedürftig (wie aus inductiver Natur-
wissenschaft zu entnehmen).
Vornehmlich wenn von physischer Behandlung zu psychischer fort-
schreitend, hat die Ethnologie enge Fühlung zu bewahren, mit den auf
classischer Bildung wohlbegründeten Wissenschaften im Studium der Mensch-
heitsgeschichte, da ohne die hier gebotenen Stützpfeiler, bei cursorischen
Streifzügen über den Globus, wenig Anderes zurückgebracht werden würde,
ausser .Phantasiegebilden allzu schwankender Umrisse, als dass die Induction
viel brauchbares Material daraus entnehmen könnte. Die Psychologie (zum
Unterschied von der Logik) „gehört in eine Reihe mit allen Zweigen der
erklärenden Naturwissenschaften" (s. Dörpfeld), kann sich für induetive
Behandlung aber nur bei vorhandenen Bausteinen befähigt erweisen (wie in
dem Völkergedanken aus der Gesellschaftsnatur des Menschen entnommen).
Das sinnlich aus seinen Zusammensetzungen Empftindene wird, wenn
in geistiger Einheit aufgefasst, als solches „ens indivisum** (bei Thom. Aq.)
in dem Sprachausdruck verkörpert, und indem dieser, aus der Lautauffiissung
im socialen Verkehr, zur Mitwirkung in individueller Geistesthätigkeit zurück-
kehrt, tritt mit menschlicher Wesenheit ein neues Agens in die Natur hinein.
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IX
als schöpferisch selbstgestaltendes. Ideas are resultants of thoagbt Operations
(s. Clevenger), aber im sprachlichen Verkehr erst entspringt der Primus
motor, am den Gedanken in Bewegung zu setzen (für seine Schöpfungen).
Die Sprache ist bereits Voraussetzung menschlicher Entwicklung (s. Hum-
boldt), und so die primitive Eunstphäre, denn die Kunst ist die Natur des
Menschen (s. Joseph de Maistre). Alle Selbstständigkeit ist an das Zu-
sammenfassen zu einem Ganzen gebunden (s. Cameri). ^Die Ursache jedes
BedQr&isses eines lebendigen Organismus ist zugleich die Ursache der Be-
friedigung des Bedürfnisses" (s. Pfluger), wobei jedoch die psychischen
Regungen mit unendlichen Reihen ausverlaufen würden (in dem Befriedigung
anstrebendem Sehnen der Ahnungen). Aus dem Einen nimmt Alles seinen
Ursprung, und Alles ist zurückzuführen auf die Einheit, über der Vernunft
stehend (bei Plotin), aber in der ^ewQia bewährt (wie in Asangkhara-Aya-
tana), and stets ist das Eine (rd Sv) als Ausgangspunkt zu suchen (im
logischen Rechnen).
Die Sonne (Luft, Wasser, Gestein u. s. w.) wirkt, den physischen
Kräften nach gleichmässig auf Pflanze und Thier, obwohl verschieden von
diesen nicht nur, (sondern von jedem Einzelnen auch in deren Reichen), in
der Empfindung (und ihren physischen Nachwirkungen) verspürt. Beim
Menschen tritt ausserdem die Auflassung als Einheit hinzu, in dem sprach-
lichen Aasdruck dafür, der nun als Factor zwischengreift ins Geistesleben
zum Fortbau der Vorstellungen (auf gesellschaftlicher Sphäre). Die dialec-
tische Methode, als die „Kunst, das viele der Erfahrung auf den Gattungs-
begriff zurück und diesen hinwiederum in organischer Gliederung zum Ein-
zelnen hinabzuführen" (s. Zeller), setzt die objective Durchforschung der
Einzelnheiten voraus, um den Abschluss in (numerischer) Einheit der Ideen, als
evadeg oder ^ovaöeg (bei Plato) zu gewinnen. „Das einfachste Reale, das
erste Element aller Wirklichkeit ist der Punkt der Bewegung" (s. Lang-
wieser), in mathematischer Aprioristik, da für Berechnung eines metaphysi-
schen auf Unendlichkeitsreihen hinzuweisen wäre (im höhern Calcul der
Psychologie). La notion d'infini se constitue par deux id^es qui unies la re-
pr^entent adöqualement, la premi^re Tid^e de la perfection sans limites, la
seconde l'id^e de simplicit^ ou d'unit^ absolue (de Vorges). „Eine Annäherung
an das Unendliche ins Unendliche ist gar kein Fortschreiten, denn dann
wäre die Unwissenheit immer noch unendlich, d. h. ebenso gross, wie vorher*'
(s. Kirchner), ausser bei höherem Calcul (in psychologischer Ausrechnung
unendlicher Gedankenreihen). ,
„Entweder sind die Universalbegriffe im Keime bei der Entwicklung
vorhanden, und dann schafft diese sie nicht, sie entfaltet sie und die Formen
des Gedankens haben einen absoluten Anfang, oder aber sie erscheinen auf
irgend einer Stufe der Entwicklung, und dann ist ihr Anfang wieder ein
absoluter** (s. Liard), wogegen beides gilt im organischen Wachstbum aus
virtuell geschwängerten Keimen, die sich je nach den Etappen des Reife-
stadiams zu Früchten entfalten (im dann dafür einsetzendem Beginn des
Bewosstseins).
Hier bleibt für den Ausgangspunkt des (logischen) Rechnens ein Anfang
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za supponiren, den die Natarforschung dort jedesmal, aU vorläufige Einheit,
entgegennimmt, wo im Zusammenklang Wechsel wirkender Gesetze soweit
bewiesen. Unum nihil aliud significat, quam ens indivisum (s. Thom. Äq.)
und „Primalitas est, unde ens primitus essentiatur"* (bei Campanella) mit an-
dern Denkgebilden wie in Wortlauten verkörpert: L'homme pense sa parole,
avant de parier sa pensee (s. Bonald). Sollte es sich etwa experimentell
aufzeigen lassen, dass die Moneren „im Meer durch Urzeugung" entstanden,
„analog den Kry stallen, welche sich in der Mutterlauge bilden**, so würde
auch bei Weiterfolge dieser bis zu Atomen (bei Gassendi) oder Kraft-Centren
(s. Ulrici), als „corpuscula teniuia" (s. Berigard) im kosmischen Urnebel
hin, weiter Nichts gewonnen sein, als primäres Chaos, das als Coulissen-
Hintcrgrund mythologischer Buhnen längst allzu sehr verbraucht ist, um
einer Erneuerung fähig zu sein für das unbegrenzte Weltsystem, in dessen
Unendlichkeit sich jede Grenze negirt, — obwohl auch im Ueberweltlichen
durch den ^vQa^ev (bei Aristot.) oder iBwx^sv stehenden vov^ mancher
Tonog vnT]Tog (bei Plato), als Ruhepunct erlangbar sein mag (für den reiflich
darauf Bedachten)*). Gott, im Alles umfassenden BegriflP(fc«c navxn Xoyog)^ als
Zahl, die den Ursprung der Harmonie ausmacht (bei Biotin), ist transcendent
(ro i%io) und immanent (s. Richter), auch hörbar, je nach der Vervoll-
kommnung des logischen Rechnens (in naturwissenschaftlicher Psychik).
Nach Fehlschlagen aller der Versuche, welche zu allen Zeiten unter
allen Völkern die Deduction unabgeschreckt wiederholte, das Räthsel des
Seins metaphysisch zu lösen, bleibt, seit den jüngsten Fortschritten der In-
duction, noch eine letzte Hoffnung eröffnet, auf dem in ihr zugänglichen
Weg einer inductiv durchgebildeten Psychologie. Aber freilich: „Für eine
naturwissenschaftliche Behandlung der seelischen Erscheinungen fehlt jeder
Angriffspunkt, da sie sich unter keinen der naturwissenschattlichen Begriffe
unterbringen lassen" (s. A. L. Hermann). Hier scheint nun neuerdings die
Ethnologie hinzutreten zu können, mit ihrem Material des Völkergedankens
(als primären, folgends der GescUschaftsnatur des Menschen). In der ethno-
anthropologischen Zeitrichtung haben sich jene Prospecte eröffnet, welche
die naturwissenschaftliche Behandlungsweise, wie im Individuum auf die
Psycho-Physik gestützt, auch für die Psychologie des menschlichen Ge-
sellschaftswesens anzubahnen versprechen (auf Unterlage des Völkergedankens).
s. Der Papua, (S. 294 u. a. 0.). L'anthropologie, cette science si vaste et si
f^conde, date ä peine de vingt-cinq ans (1885), „cette science d'origine
absolument fran^aise" (für Prinz Roland Bonaparte) wurde besonders ge-
fördert durch „la fondation de la Soci^tö d' Anthropologie en 1859, par
Broca et les ouvrages de Darwin", in raschem Anwachsen der Sympathien,
weil „toutes les sciences touchent plus ou moins ä l'homme", und indem bei
einer Wissenschaft vom MenvSchen der Schwerpunkt in das Psychische fällt,
erscheint als eigentliches Ziel inductive Durchbildung der Psychologie, wofür
Tylor's Arbeiten festere Anhaltspunkte geliefert haben, (und die Vorarbeiten
für den „Mensch in der Geschichte ** zurückdatiren bis auf 1856).
Im vegetativen Zellprocess einer Actio immanens (statt Actio transiens
im Anorganischen) werden zunächst die chemischen Substanzen des Aussen
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XI
in eine VerarbeitoDg und Assimilation durch ein nach Individualitat Stre-
bendes hineiogez^^n. Bei Abscheidung materiell innerlichen Substrates aus
dem anorganisch Aufgenommenen vermag sich dann ein individuell selbst-
ständiger Mittelpunkt zu bilden, um Vielehen rotirend der Muskelreflex zu
räerolicher Fortbewegung (in Orst Veränderung) fortschreitet.
Bei fernerem Einfall rein physikalischer Kräfte (aus solch chemischen
Substanzen) mittelst der Sinnesthore in das Zellenwachsthum hinein, pro-
jieiren sich die Effecte • (mikrokosmisch) als Vorstellungen (in harmonischer
Wechselwirkung mit dem Makrokosmos). Was „antea in sensu" bildet das
Sabetrat zum Emporwachsen des Intellectus, als intellectus possibilis (^voZg
dwifxei)^ einem gesetzlich gestecktem Ziel entgegen (per abstractionem
specierum) im psychischen Zellprocess (des ethnischen Organismus), wie in
der Pflanze die aus der Wurzel (in ratio seminalis) emporströmende Pro-
ductionskraft aus der Aussen weit die Substrate einsaugt (för Ernährung und
Fortbildung), denn „natura ubique organica est" (s. Leibnitz), üod so auch im
Psychischen (mit seinem Wachsthumsprocess). Als q>vaig gefasst, würde
die Natur die physischen Naturwissenschaften nur umgreifen, während auch
die psychischen hinzuzutreten haben (im Kosmos).
Wenn, während weder die Atome noch ihre Verbindungen entwickhmgs-
&hig sind, das Protoplasma einer unaufhörlich innerlichen Bewegung aus-
gesetzt ist durch ^verborgene Triebkräfte" (s. Perrier), so strömen hier im
„Primus motor" die Keime virtuellen Seins zur Erfüllung im aktiven Sinne
(far psychologisches Verständniss desselben). La mati^re n'engendre pas les
ph^Dom^nes eile les manifeste (Claude Benaard), für geistige Auffassung
(in W^echselwirkung). Als vnoxiifievov ist die vXtj (bei Aristot.) dasjenige,
was etwas wird (i^ ov yiyvsrai) ^). Für Nama-Rupa regelt sich die Schöpfung
in Earma (bei den Wiedergeburten, sowie bis zur Weltentstehung hin).
Das geistig Absorbirte speichert sich auf, durch die „Memoria" als
Intellectus possibilis oder Intellectus habitualis (bei Duns Scotus) im Ge-
dächtnisse als „thesaurus inteotionum" (s. Thom. Aq.), und solches Schatz-
haus hält die „essentias rerum", als Keime der Erinnerungen, welche (latent)
dort liegen, bis bei der Erweck ung zu voller Ausgestaltung entfaltet. Im
Gedächtniss liegt potentiell das Ganze der in zeitlicher Entwicklung abge-
laufenen Persönlichkeit befangen, und obwohl mit zunehmendem Alter die
einrostenden Thüren der Schatzkammer weniger häufig (und schwieriger)
geöffnet werden mögen, wird doch, wenn im Tode das Gebäude zusammen-
bricht, der angesammelte Schatz im Ganzen daliegen, offen und zugänglich
(seinem Vollwerthe nach).
Bei Unterscheidung der Anima, als ,.prima perfectio hominis" in cogi-
tativa und inteüectiva (bei Averroes), würde der Intellect^) als Wesensform
des Leibes, darüber hinauszugehen haben, wie die duftaushauchende Blume
über den Pflanzenstock, der sie trägt, als intellective Seele (bei Jandunus)
über den stofflichen Leib und dessen Capacität hinausragend (im psychischen
Wachsthumsprocess).
„Das ist es, was wir wissen wollen, wie es zugehe, dass dies neue Leben
sein kann, durch welchen Zauber es dem schaffenden Weltgeist gelinge, in
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xn
der Mitte dieser wandelbaren Ereignisse etwas Unauflösliches, Festes zu
gestalten, das sie alle in sich hegt, an sich trägt und ihnen den Halt des
Daseins giebt, dem Gerippe äholich, an dessen Starrheit die blühende Fülle
der Gestalt befestigt ist*' (s. Lotze), in schöpferischer Selbstgestaltung des
Mikrokosmos (innerhalb Wechsel wirkender Harmonie). Noster intellectos nee
a se ipso cognoscitur, quid sit secundum essentiam, nee ab alio praeter deas,
qui solus novit, quae fecit (s. Erigena), und die „natura naturans^ tauscht
sich mit „natura naturata" durch Objectivirung bei inductiver Behandlung
(auch der Psychologie). Causa sensionis est extemum corpus, sive objectum
(s. Hobbes), in Wechselwirkung (des Innen und Aussen).
Ungelöst starrt noch immer das gleiche Räthsel entgegen, wie in ver-
wunderlicher Ungestalt, (fragender Sphinx), dem Menscheo gestellt, und „ein
Narr wartet auf Antwort" lässt es sich spotten, beim Durchblick der
Probleme, woran sie herumgestümpert, die Idealisten sowohl, wie die Exacten,
die ebenfalls aus unergründlichen Tiefen (gnostischen Bythos) ihre Weisheit
zu schöpfen suchen, denn auf ^tiefstem Grunde des Meeres bildet jedes
individuell lebende Stück strukturloser Masse ein Moner", als einfachstes
Yorhandensein in dem auf chemischem Wege rein anorganischer Kohlensto£F-
verbindungen entstandenem Urschleim oder Plasson, „ältesten materiellen
Träger aller Lebenserscheinungen" (s. Häckel). Dass, nachdem der Macht-
spruch eines schöpferischen Hirns sich über die Schwierigkeiten eines ersten
Anfangs weggeholfen und diesen autokratisch postulirt hat, jetzt alle die in
solchem Keimgedanken eingeschlossenen Möglichkeiten zur Auswirkung ge-
langen müssen, (ob in logischer oder, für den gültigen Canon, auch unlogischer
Folge vielleicht), ist in dem, das Denken gleichfalls organisch regierendem,
Entwicklungsgesetze selbstgegeben, — ohne freilich Genüge zu gewähren, wenn
statt subjectiver Aussprüche, mit welchen uns die Philosophen reichlichst
beschenkt haben, der Naturforscher auf denjenigen Ausspruch lauscht, den
ihm die Natur einstens wird gönnen wollen, bei objectiver Durchforschung
und Detaillirung. Die Gläubigen schieben sich ihre Gottheit ins Unendlich-
Grosse hinaus, wo jenseits deutlicher Sehweite Alles undeutlich durcheinander
schwimmt, um einheitlichen Abschluss zu simuliren, und gens^ dieselbe
Illusion oder Delusion täuscht denjenigen, der sich beim Unendlich-Kleinen
mit einer Monas oder Moner beruhigt, die bis dahin für mikroskopische Ein-
blicke oder chemische Zersetzung eine temporär provisorische Grenze limitiren
möchte. Darunter liegt, unausgeöffnet noch, des Unendlich-Kleinen ganze
Welt, wo ebensowenig wie im Unendlich-Grossen unendliche Reihen an ihr
Ende gelangen können, so dass mit der Illusion eines optischen Horizontes
jeder Erwartung zu entsagen ist, das Weltall eines Hoofiog vofjrog von der
Peripherie aus construiren zu können. Erst im Centrum eigenen Bewusst-
seins wird in kommenden Tagen die Menschheit erho£Pen dürfen, die
„Harmonie der Sphären" erklingen zu hören, wenn wiederhallend im Einzel-
gedanken aus den im Gesellschaftsgedanken verstandenen Gesetzlichkeiten
(bei Krönung des den Naturwissenschaften errichteten Tempels mit der
Psychologie, als letzter und jüngster ihrer Forschungszweige). Klar ist die
Aufgabe gestellt: „Savoir, afin de pr^voir et de pouvoir", kraft naturwissen-
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XIII
schaftlicher Methode, welche zur Verschönerung des irdischen Lebens die
physische Natur überall zu bemeistern beginnt, und schon zum Eindringen
in die Geisteswelt jetzt gerüstet steht (mit dem Wappenzeug einer natur-
wissenschaftlichen Psychologie).
Aus der Nacht der Unwissenheit (in Avidya) führt der Weg zum
schimmernden Gipfel aufwärts, herableuchtend von jeoen Höhen, die sich
ofib und wiederholt als unnahbar bewiesen, die dennoch stets uud aufs Neue
werden angestrebt werden; denn „le coeur a ses raisons, que la rabon ne
connait pas^ (s. Pascal). Nachdem der Bann des Naturzustandes gebrochen,
schreitet die Religion (von religare) in Erweiterung ihrer Bande fort zum
practischen Eklecticismas (der „Religiosi ex relegendo") für den äusseren
Cult, wogegen — gleich unstillbar mit dem Hang nach leiblicher Nahrung (für
die physischen Bedörfoisse) — das religiöse Gefühl schwellender emporquillt
im „Appetitus intellectivus^, denn ,.rappetit vient en mangeant^, so dass unter
der Sättigung mit wissenschaftlichen Kenntnissen stürmischer die Sehnsucht
drängt, in dem jedem Menschen herzen einwohnendem Zuge, der das Denken
mit seinen Ahnungen durchweht. La religion (dtno) „dans le sens objectif
(individualis^e comroe existant depuis le commencement avec dieu, nie avec
Vohuman et la Sagesse) bezeichnet „aussi la religion subjective, la piöt^
ou Fesprit religieux* (s. Casartelli), and indem solche Personification dem
Verstorbenen in schöner oder hässlicher Gestalt erscheint, subjectivirt sich
wieder der objectiv entnomme Schutzgeist (in der Gottheit).
Indem die Sprache, welche die Welt aus der psychischen Auffassung
eines Mikrokosmos zurückzuspiegeln hat, für ihre Anfange auf lückenhafte
Kenntniss jener Welt zurückgeht, hängen ihren Ausdrücken alle derartige
Unbestimmtheiten an, welche in mythologischen Phantasien dann ihr Wesen
treiben unter Stimulirung üppig wuchernden Wachsthums durch den Hang der
Sprache zur „Homophonie und Polyonymie" (s. M. Möller)®). Auch in den
subjectiv weiter entwickelten Systemen hat (trotz scholastischer Spitzfindig-
keiten im Streit der Nominalisten und Realisten) Mancherlei ankleben zu
bleiben, bis mit der Objectivirung naturwissenschaftlicher Induction die von
ihr verwendeten Termini technici für jeden Fall mit derjenigen Bestimmt-
heit der Begriffiäsphäre umschrieben werden, welche sie mit festem Stellenwerth
der Ziffer für weitere Rechnungen verwendbar machen. Quodsi animam
appellare libet, quidquid perceptionem et appetilum habet in sensu generali,
onmes substantiae simplices aut monades creatae possunt appellari animae"
(s. Leibnitz), und wenn so zu nennen beliebt (appellare libet), können sie in
melanesischer Weltanschauung ebensogut Vui (s. Codrington) genannt werden,
oder Innuae (bei den Eskimo), auch als Genius gefasst (wenn die Welt der
Götter voll). In allem diesem bleibt eine gewisse Breite der Redeweisen er-
laubt, so bald sich das Einzelne in den Zusammenhang des Ganzen einfügt, für
die temporäre Gonception des All; sobald jedoch die Naturwissenschaft ein-
tritt, hat sie für den Ausdruck „Seele" gleichfalls ihre fest umschriebene Be-
deutung zu bewahren, um nicht ihrem eigenen Prinzipe den Hals zu brechen,
mit der von der anorganischen „Molekul-Seele^ durch den Besitz das Gedächt-
niss unterschiedenen „Plastidul-Seele** (neben der „Atom-Seele") und andern Un-
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XIV
geheuerliehkeiten (in der „Anthropogenie)^). Indem sich die Ontogenesis aos
einer Palingenesis (Auszugsentwicklung) und Cenogenesis (Fälschungsent-
wicklung) zusammensetzt (bei Haeckel), „lässt sich Alles beweisen** (s. Semper)
in „Fälschung der Ontogenie** und „leichtfertigen Spiel mit Wort** (s. His).
Statt mit Worten zu spielen, im magischen Abracadabra der Naturphilo-
sophien, hat die Naturwissenschaft mit WortbegriflFen zu rechnen, und also
zunächst die „Seele^ selbst festzustellen, in naturwissenschaftlicher Durch-
bildung der Psychologie, — vom Völkergedanken aus, bei der Gesellschafts-
natur des Menschen, der von sich an abwärts zu gehen hat, „um die Grenzen
zu finden, wo das psychische Leben beginnt** (s. Wundt), und nach der
Objectivirung erst zum subjectiven Centrum zurückzukehren die Befähigung
fühlen wird (für das Gewissen des Naturforschers).
Im Creatinismus Guinea s sendet Mavu die Seele * ^) (aus Nodsie) herab,
in den Kerker des Leibes (bei Plato), aber im Wiedergeborenwerden der
Stammesseele * ^) (als Bla) heisst es (bei Aristoteles), „animam sensitivam tra-
duci cum semine", wogegen die intellective Seele, „ab extrinseco immissa''
(s. Thom. Aq.)? koixa ipo^VS yevog kce{fnv ehai^ ein der Abtrennung fähiges,
ein x^Q*^^^^^ (s. Knauer). In der thierischen Seele des Menschen liegt
bereits die epsQyeia sich zu der Entelechie eines jenseits Höherem zu voll-
enden in dem, deshalb als x^vQax^ev (de foris) zugetreten betrachteten yotJg,
und dann für solche Vollendung auf fortgeschrittenen Entwicklungsstufeo
wird die niedere Lebensseele vorher zersetzt ((px^eiiisrai), Necesse est quod
tam in homine, quam in aUis animalibus quando perfectior forma advenerit,
fit corruptio prioris (s. Thom. Aq.) und so in letzter Schlussfolgerung
XaLusTOL di tov vovv /invov x^vQa&ev inetoiivai xai xfeiov slvai fiopov (bei
AristoteL), wobei das Göttliche hier dem (buddhistischen) Dhamma ent-
spricht, aus dessen festgeschlosseoen Gesetzlichkeiten Asangkhara (aus dem
Gegensatz zum zusammengesetzt Vergänglichen) als wahlverwandtschaftliches
Aromana hinzutritt, für Vollendung zum Nirvana, im Wachsthumsprocess des
psychischen Organismus (bei reifender Entfaltung). Intellectus est capax
beatitudinis proprie (s. Duns Scotus). „Natura uniuscujusque rei ex ejus
operatione ostenditur, propria autem operatio hominis, in quantum est homo,
est intelligere" (s. Thom. Aq.), und so constituirt sich das „R^gne humain*
(s. Quatrefages) des „Homo sapiens" (b. Linn^), mit dem Zielstreben ein-
wohnender Keime über das Irdische hinausragend (in die Unendlichkeiten
des Ewigen hinein). „Je höher die Rangordnung, der ein Object angehört,
desto mehr ist die dynamische Manifestation desselben für die Erkenntniss
entscheidend*^ (s. PfeiflFer), und so (neben anthropologischer Morphologie)
fallt der Schwerpunct der Menschenwissenschaft in ein geistiges Reich (des
Gesellschaftswesens). Auf das Ideale hingerichtet, überschreiten die mysti-
schen Sehnungen „les bomes de la nature et de l'humanit^" (s. Ravaisson),
aber nicht die Grenzen derjenigen Natur, die auch das im Menschen immanente
Streben nach dem Unendlichen mitein begreift — , aus unendlichen Reihen
berechenbar, nachdem ein höherer Calcul dafür gefunden sein wird (in natur-
wissenschaftlicher Psychologie), im Denken als Rechnen. Computare est
plurium rerum simul additarum summam colligere, vel una re ab alia de-
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XV
tracta cognoscere residuuro, ratiocinari igitor idem est, quod addere et sub-
trahere (s. Hobbes), im Fortschritt aus den Elementar -Operationen (bis ins
Transcendente).
Quam cetera animalia non delectantur in sensibilibus nisi per ordinem
ad eibos et venerea, solus homo delectatur in ipsa pulcbritudine sensibilium
seenndom seipsam (Tbom. Aq.)? im ^appetitus intellectivus^ nach Befriedigung
im Aesthetischen zu streben oder (bei mystischer angelegten Gemütbem) im
Religiösen, bis zum klaren Verstandniss (bei Abtrennung des Wissens vom
Glauben). Mit dem Denken als Grund des Seins (bei Descartes) ergiebt
ach die Existenz des Geistes vertrauter als die des Körpers (s. Leibnitz),
weil die Seele sich selbst am nächsten (als immanent).
So lange in der Gedankenwelt dialectische Willkuhr herrschte, konnten
die ärmlicben Denkerzeugnisse der Naturstämme keine Beachtung fordern,
und lag das Mysterium (ivie bei den Zuni) über den Menschen hinaus, denn
das „bewusstlose Geschehen in der lebendigen Natur offenbart ein viel tieferes
Wissen, als dasjenige, bis zu dem die bewusstvoUe Forschung vorgedrungen
ist" (s. Drobisch), bis mit inductiver Durchbildung der Psychologie auch
dort die Naturgesetze zur geltenden Verwendung kommen werden, „eine
Mechanik des menschlichen Geistes vor Augen zu legen" (s. Jacobi), im
Völkergedanken (und dem psychischen Wachsthumsprocess desselben).
Der Schwerpunct der Ethnologie fallt, für mancherlei Hinsicht, in die
Mythologie vorzugsweise, weil hier das umfassendste Diorama der Volks-
anschauung gewährend, und gleicher Name wurde durch die „Wissenschaft der
Sprache** (im Unterschiede von „vergleichender Philologie**) ebenfalls bean-
sprucht, aus „Mythos, Wort oder „Logos", die Rede" (s. M. MüUer). Bei
der „Wissenschaft vom Menschen** würde es sich dagegen nicht so sehr um das
Wortgerüst der Sprache * *) handeln, als „Niederschlag des Gedankens**,
sondern vielmehr um diesen Gedanken selbst (im Völkergedanken), als verbum
mentis (verkörpert).
Die mythologische Vorstellung, wie am ethnischen Horizonte schwebend,
bildet den unmittelbaren Ausdruck des schöpferischen Denkens, in dem dort
hingeworfenen Projectionsbild, — ein für vergleichende Behandlung geeigneteres
und reineres Studien-Object, als sein im Wortausdruck acceptirtes Aequivalent,
das, weil von vielfachen Nebenbedingnissen ^ *) mitabhängig, in der jedesmal
mehr weniger zufallig fixirten Lautform den einfach deutlichen Mythos der
Volksseele in den Händen der Mythologen vielfach corrumpirt und künstlich
entstellt hat. Das Suchen der Urworte verliert sich in den Ursprung der
Sprache, und damit in das Incommensurable aller Ursprungsfragen, während
für die Grenzmarken naturwissenschaftlicher Forschung zunächst eine Span-
nungsreihe der Elementar- Gedanken aufzustellen wäre (zum primären Aus-
gangspunct der Menschen Wesenheit, als gesellschaftlicher). Durch (magische)
Kraft der Sympathien, auf der awac^rjoig beruhend, als inneren Sinn der
Welt oder All-Empfindung (bei Plotin), ist aus dem Zusammenklang der
Gesetze ihre Entwickelung zu verstehen (im harmonischen Kosmos).
In dem seit drei Jahrhunderten ununterbrochenem Siegeszuge der In-
duction ist sie jetzt allmählig von der Physiologie aus zur Grenzlinie der
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XVI
Psychologie gelangt, um auch diese ihrer naturwissenschaftlichen Behandlung
zu unterwerfen. »Die Gründung der Socialphysik wird das System der
Naturwissenschaften vervollständigen" (nach Comte), und da „das Studium
des Menschen in der Gesellschaft das Studium des Menschen als eines
Individuums zur nothwendigen Unterlage habe" (s. Littr^), soll die Sociologie
der Biologie untergeordnet werden, während umgekehrt vielmehr, bei der
socialen Katur des „Animal sociale" (^laov noXiTixov) der Yölkergedanke
der Gesellschaft den primären Ausgangspunkt zu bilden hat, um diejenigen
Gesetze festzustellen, aus welchen auf eine individuelle Psychologie zuruck-
geschlossen werden könnte (im Durchblick des Selbst). Wie der lebende
Körper eine Gesellschaft von Zellen, bildet die Gesellschaft ein System von
Individuen (bei Claude Bernard), und für einen gesellschaftlichen Organismas
ist der Yölkergedanke als Ausgangspunkt zu nehmen (inductiven Studium^s).
„Die positive Erkenntnis» der Welt gründet sich nur auf rein objective
Untersuchung" (bei Littr^) in der „Socialphysik" unter Vwzicht auf die
Psychologie (s. Comte), während bei der objectiven Durchforschung der
(gesellschaftlichen) Yölkergedanken die Wegerichtung eingeschlossen bleibt
zur RQckkehr auf das Individuum und für eigene Psychologie (in den
integrirenden Theilen des Ganzen). Wahre Freiheit ist Unterwerfung unter
die Vemunftthätigkeit (s. Kirchner) nach kosmisch harmonischen Gesetzlich-
keiten (eines Dhamma).
„When we attain the ideal perfection of our nature, the Seif that is
foreign to it, is foreign to us too, he has become lost and absorbed in that
deeper, higher seif, with what our whole life and being is identified" (s. Caird).
In der „socialen Moral" gewinnen die Normen objectiven Werth (bei Laas).
Peccata et vitia hominum quoque non ex forma, sed ex materia oriuntur,
virtutes autem tantum ex forma (s. Maimonides). In ihrem eigentlichen
Wesen bleibt die einzelne Individualität stets ein Räthsel (s. Witte), weil der
socialen Individualität immanent (uud nur durch Verhältnisswerthe aus dieser
berechenbar). Die eigentliche Quelle der Lust des Ich an seiner Existenz
ist nicht die räumliche und zeitliche Bestimmtheit, in welcher es sich findet,
und aus welcher es seine unterscheidbare empirische Individualität hat,
sondern das Bewusstsein als solches (s. Schuppe), im Zusammenhang also
mit der Nebenwelt (nach der Gesellschaftsnatur des Menschen).
In mechanischer Welterklärung Hesse sich bei der Formel, dass Nichts
geschaflPen ist (und Nichts verloren geht), — wie bei „nihil in intellectu nisi in
sensu" (bei Locke), excepto ipso intellectu (bei Leibnitz) — , die Zufügung
ergänzen: ausser dem SchafiFen selbst, denn bei jeglicher Kraft auf Bewegung
zurückgeführt, erübrigt die Frage nach dem, was die Bewegung in Bewegung
setzt, vom primus motor her (seit Aristoteles), und über Verlust und Gewinn
hätte sich der Mensch wenigstens, in jenem Jenseits erst abzufinden, wohin
seine Gedankenreihen hinausstreben. Die subjective Auffassung eines Plans
verwickelt sich (bei Hinneigung zum Occasionalismus) in teleologische Wider-
spruche, welche einer Lösung erst bei Objectivirung anzunähern wären, im
richtigen Durchblick der Gesetze (auch psychologischer). „Das gesammte
Sein ist Bewegung, Regung, Aenderung, nichts als Aenderung" (s. Wiessner),
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XVII
aber für Ordnuog zugleich, beim Verschwinden der causa materialis in der
causa efficiens, beim (organischen) Werden (mit dem Gesetz eines Dbamma
supematuralistischer Trinität). Aus dem Weltgedanken (der Scholastiker)
ist die „Mensuratio divina** (in den Urformen) mikrokosmisch nachzumessen
durch den aus irdischer Bescbräuktheit zur Freiheit strebenden Geist (im
Schnsuchtszuge zum Jenseits des Endlichen). „Was für unsem Verstand
rein negativ, ein „In-finitum", ist, wird für unsere Vernunft positiv, das
^Infinituni" (s. M. Muller), wurde aber (gleich ewig, statt zeitlos) ein dem
Verständniss hoffnungslos unzugänglicher „flatus vocis" bleiben, wenn eben
nicht von den festgelegten Schranken des „finitum" aus in ernstlichem An-
griff zu nehmen (durch die Induction).
Für die „zahlreichen unabänderlichen Ketten, durch welche die all-
mächtige Natur an die Nothwendigkeit sich fesselt** (s. Ribot), bleibt die „Zahl
ein zu grobes und zugleich zu schwaches Instrument, um in die complicirte
und verschiedenartige Natur biologischer und so ciologischer Erscheinungen
hineinzudringen" (s. V. Eger), so dass sich die an Abhängigkeit gebundene
Freiheit erst aus den aQi^fxol eidijXixol oder Ideenzahlen einer Infinitesimal-
rechnung zu erklären vermöglichen wird, beim Studium kleinster Differentiale
an vorliegenden Thatsachen der Psychologie (auf naturwissenschaftlichem
Standpunkt). Das Nebeneinander im Raum, durch das Zwischen der Be-
wegung in Beziehungen gesetzt, wird aus dem Fühlsinn festgestellt, unter
Auffassung der dem Körperlichen adäquaten Substantialität, während die
räumliche Umgrenzung, am optischen Horizont, sich mit dem Sehen erst
lernt, (wie durch Beobachtungen an blindgeboren Operirten, oder denen an
Kindern, erwiesen), und hier können geometrische Constructionen, mit ihren
Tangenten, dann weiter führen, in „series infinitae" hinaus (der Gedanken-
reihen). In der Zeit lebt sich die Bewegung des Denkens, mit einer Ver-
längerungsmöglichkeit über irdische Schranken hinaus (aber innerhalb dieser
für den Fortgang vielleicht berechenbar schou).
Neben einfacher Comprehensio (mit Rücksicht auf sein eigenes SeinJ
begreift sich in Gott (bei Molina) eine supercomprehensio, vermittelst deren
Er mehr weiss, als thatsächlich die Kreatur in sich enthält (C. M. Schneider),
für die Willensfreiheit (innerhalb der Prädestination), wie für die „Scientia
media" durch das „decretum futurum" (bei Suarez) ergänzt (oder objectiv aus
der Gesetzlichkeit ergeben). Die Thatsache der* Freiheit widerspricht nicht
einer allgemeinen Ordnung der Dinge (s. Sommer), sondern hat sich har-
monisch einzufügen, für Vergangenheit und Zukunft, denn „la solidarit^ des
hommes e^t ^ternelle"* (s. Lerout). Die aus der Vorzeit herübertönenden
Weisen der Ahnen klingen zusammen im „Musikstück des eigenen Lebens"
(bei Emerson), und hätten so im Gefüge der Accorde nachzuklingen für die
Epigonen kommender Tage. Der Metaphysik gehört es an, wenn man den
Gegensatz der Begriffe (Freiheit und Nothwendigkeit) in das Absolute, in
das göttliche Wesen verfolgt, der Ethik hingegen, wenn dabei nur das
sittliche Wesen des menschlichen Willens in Betracht gezogen wird (s. Peip.)
aüs dem „Moral sense" (bei Shaftesbury). Der „Common sense" führt nur
zu unsicheren Impulsen (s. Sidgwick), welche in principieller Vernünftigkeit
Butiftn, Archipelago. IL b
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XVIII
gesicherter Basis entbehren (bis durch indactiven Aufbau der Psychologie
gefestigt). Universa conferantur; quae autem ab omnibus tanquam vera
agnoscuntur, communes notitiae habendae sunt (s. Herbert Gh.). Und so
erweist sich allgemein gleichmässige Gesetzlichkeit in den Elementargedanken
(der Völkerschöpfungen), für das organische Walten (in der Natur) bis zum
Staatskörper, als „corpus civile" (in der „persona civilis"). Omne corpus,
quod generari vel aliquam habere proprietatem intelligi potest (s. Hobbes),
bei Zusammenhang des Physischen und Psychischen (im Kosmischen).
Die Dinge stossen iidiuka ab, för die Sinne (bei Epicur), und die
Species sensibilis wird dann zu einer Species intelligibilis vergeistigt (s. Duns
Scotus), als (ferneres) Mittleres zwischen Sein und Intellect. Mit solch
intelligibeln Species arbeitend, schafit der Intellect, als Intellectus agens
(neben dem Intellectus passivus) weiter hinaus (in einem Koofiog vorjtog).
Sicut sol perficit actiones virium inferiorum sie intellectus perficit praesens
actiones omnium virium cognoscitivarum (s. Scotus). Die Uni Versalien ^*) sind
nicht etwas objectiv in der Natur der Dinge „existentes" (bei den Nomi-
nalisten) ^*). In der Wirklichkeit giebt es nur individuelle Dinge, so dass
der Allgemeinbegri£P ausschliesslich auf Rechnung des Denkens zu setzen
(bei Stöckel). Per nomen differentiae speciem ipsam volebat accipere
(Wilhelm von Champeaux), während die Differenzen nur für die Typen
der End- und Zielpunkte zu gelten haben (in vermittelnden Zwischenformen).
Innerhalb des Allgemeinen erst erlangt das Einzelne seine Bestimmtheit des
Verständnisses, und in der so bethätigten Denklebendigkeit brodelt es im
Individuum aus dem das Ganze dnrchwogenden Wachsthumsprocess. Die
„Species specialissima" kann erst gebildet werden im Herabsteigen von den
allgemeinsten zu besonderen Begriffen (bei Occam). Die distinctive In-
tellecti verkenn tniss des sinnlichen Einzelnobjects, als „Species specialissima",
setzt die allgemeinste Wesensbestimmtheit desselben, als zuerst Erkanntes vor-
aus (s. Werner), indem sich die (anfängliche) „cognitio confusa" zu „cognitio
distincta" klärt (bei Duns Scotus). Es ist das Wort (in der Scholastik) eine
durch das Wesen des Menschen gebotene Form, in der er das noch un-
vollständig erkannte Sein ebenso unvollständig ausdrückt (s. Kaulich) und
so zu mytholologischen Dämmerbildern gelangt (aus den „Krankheiten der
Sprache"*) durch die „Virtus disserendi" (bei Petr. Ramus). Coneeptus
sive passio animae naturaliter significat, quidquid significat (s. Occam), in
den Vorstellungen oder Begriffen, als natürlichen Zeichen (im Unterschiede
von dem mit menschlicher Freiheit veränderlichem Wort). Indem in jedem
Urtheil eine allgemeine Idee enthalten ist (und um eine allgemeine Idee zu
bilden, wieder ein Urtheil erforderlich ist), bildet die Idee des Seienden
(idea Entis) als angeborene Idee das Grundprincip aller Erkenntniss (bei
Rosmini), und die Gattung (die iveQyeia der Dinge) ist potentia ihre Arten
(bei Plotin), so dass in solcher Einheit dann wieder die Bruchtheile in den
Verhältnissen ihrer Relativ- Wert he auszurechnen sind (um für ihre absolute
Bedeutung fixirt zu werden).
Der gesehene Baum, im Auge gespiegelt, verschwindet wieder, und
obwohl aus der „Species impressa" (als Abdruck der „Species expressa)" ein
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XIX
Nachbild im Gedächtniss fortzittert, gelangt die gedachte Form (bei forma
specolaris) doch erst zur Absorption im geistigen Sein, also für das Indivi-
duum bereits mit gesellschaftlicher Zuthat, aus dem in deckender Benennung
gewonnenen AUgemeinbegriflF, unter Verschmelzung der Sehbilder mit den
Hörbildern, wie im tönendem Laut der Spmche zum Ohre zurückkehrend und
bei „mixtio perfecta" (chemischer Synthese) in physisch angeregter Arbeits-
thätigkeit verstanden (zur Klärung des eigenen ßewusstseins in der Atmo-
sphäre des socialen). Im Ausgehen von der Erfahrung leitet die Wissenschaft
ihre Grunde durch Folgerungen ab (im doppelten Gange der Induction und
Deduction). „Nachdem die Naturforschung Thatsachen gesammelt, die
Classification sie ordentlich aufgestellt hat, fragt nun der Forscher, woher
das Alles stamme und was es bedeute" (s. M. Müller j, wobei (auf der
^theoretischen oder metaphysischen Stufe") sich die Antwort der Natur-
philosophie als früh- oder unreife erweisen müsste, bis die Psychologie selbst
^ine Naturwissenschaft geworden, — und nachdem das geschehen, wird die
üeberführung der historisch-philosophischen Wissenschaften in die inductive
Behandlungsweise der physischen durch die Ethnologie vermittelt werden.
Indem jede Bewegung ihren Beweger (eine innerliche beim Animalischen)
voraussetzt (in der äusseren Natur), wird nach der Ursache geforscht, und
die Erklärung meistens falsch (im „post hoc ergo propter hoc") oder (bis zum
deutlicheren Einblick) unsicher doch nur gegeben, während bei der Thätig-
keit der dem Denken einwohnenden Processe sich die Causalität in den
Verkettungen des Wachsthum's als noth wendige gliedert (und so die Folgerung
aus ürsachwirkungen nach Aussen hin überträgt).
Am zwingend entschiedensten liegt die ün zerstörbarkeit ^ ^) (eines „omne
Individuum ineflfabile") im Fortbestehen der Kräfte im Werden, (wie auch
naturwissenschaftlich festgehalten), nach philosophischer Fassung im Bud-
dhismus ausgedrückt, wenn aus trügerischer Scheinwelt der Maya erst im
Jenseits (des Nirwana) das wahre Sein erlangt wird, ein Ding an sich
z6 TiQfoTOP stivnTjv axivTjTov (bei Aristotl.), als Gott (o ov xivof.i€vov xivei) im
Dhamma (harmonischen Kosmos).
Aehnliches sagt westliche Philosophie, denn der vovg (als Geist) finvnv
li'iUxeiai xwQieatyai xa^dnsQ %6 aidiov %ov (fx^oLQxov (s. Aristotel.), und
hier wird auch dem psychologischen Bedürfniss persönlichen Selbstbewusst-
seins Rechnung getragen, im Einklang mit einer geographischen Provinz, die
auf eigene Kraft in thätiger Arbeit hinweist, wogegen im contemplativen
Orient, das Ichbewusstsein in der Gesammt-Natur verschwimmt, mit den
Wanderungen der Seele unter wandelnden Körper- Erscheinungen während
des Kreislaufs, und deshalb auch bei Errettung aus demselben, ohne Halt
im Selbst.
Freilich hätte zugleich, für die Seeligkeit, die „Auferstehung des Fleisches"
hinzuzutreten, denn es wäre der abgetrennte Geist (wie Brentano zufügt)
„keine vollendete Substanz mehr" („wenn der ganze leibliche Theil dem Tode
anheimgefallen"), aber hier wird das künftige Schicksal von der Vorbereitung
.zu demselben im irdischen Leben bedingt sein, und während die in sinnliche
Begierden Versenkten mit der Scheidung von dem hier Befriedigung gewäh-
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XX
renden Körperlichen einen Ausfall verspüren mussten, würden gegentheils die-
jeoigen, welche auf Erden bereits in geistigen Genüssen das höchste Behagen
empfunden, solchem noch voller sich hingeben könneo, wenn jeder irdischen
Fessel ledig.
Dies indess wären die Extreme nach beiden Seiten hin, und nach beiden
Seiten wohl gewisse Schädigung einschliessend (das Eine im Hinblick aaf
Künftiges, das Andere für das nicht vollgesund Vergangene) — , wogegen bei
dem normal correcten Durchschnittstypus der Menschheit, in den abgeschie-
denen Seelen ähnliche Fühlung mit der Körperwelt sich fortbewahrt,
wie in den Gleichnissen und Bildern der Mythologien eine Aussprache
suchend (bald mehr, bald weniger glücklich gewählt). Aus der Objectivation
am ethnischen Horizont der Völkergedanken, kehrt dann für jeden Einzelnen
das subjective Verständniss zu eigener Quelle zurück, und indem die That-
sache des Bewusstseins „dem psychischen Leben, mit dem Hervortreten des-
selben, inhärent isf (s. Bouillier), hat auch persönliches Selbst hinüberzuragen,
aus dem Irdischen hinaus (wie für den Buddhisten stets neu geschlossen, im
Nachbild des Lebens).
„Geradeso wie man das Organ, das Gewebe und die Zelle erst ver-
steht, wenn deren Genesis erforscht worden, kann die Function nur mittelst
ihrer eigenen Geschichte verstanden werden. Freilich setzt diese die mor-
phologische Entwicklungsgeschichte voraus und ist im engsten Zusammen-
hang mit ihr zu behandeln. Sie behauptet aber gerade auch ihr gegenüber
ihre Selbständigkeit sofern nicht bestritten werden kann, dass die Organ-
bildung nach den Functionen sich richtet, nicht etwa nur die Function nach
dem Organ, wie es bei ausgebildetem Organismus den Anschein hat" (s.
Preiyer), und so hat die Ethnologie, neben engstem Anschluss an die Ergeb-
nisse classischer Forschungen bei den Kulturvölkern, in den Naturstämmen die
Embryologie auszuverfolgen (zum Eindringen in das Werden ethno-histo-
rischer Schöpfungen), innerhalb der menschlichen Gesellschaft als ein „frei-
williger Ort^anismus" (s. Fouillee), und das „sociale Bewusstsein ist ein indi-
viduelles Bewusstsein" (bei Espinas), mit dem Völkergedanken als primären
Ausgangspunct (in einer naturwissenschaftlichen Psychologie). Jede mensch-
liche Gesellschaft, obwohl sie aus Individuen besteht, von denen jede eine
Person ist und ihre besondere Bestimmung hat, bildet ein lebendiges Ganze,
dessen ßestandtheile in einer und derselben Zeit und im Laufe der Geschichte
zusammengehören (s. Marion). Si un son isol6 est sans valeur harmonique,
l'homme individuel, egalement sans valeur, hors de la soci^t^, n'est pas
meme T^gal de la brüte (s. Muiron), in einem Caspar Hauser, der erst mit
und durch die Sprache zur Menschenwürde gelangt (als Gesellschaftswesen).
Indem sich eine Einheit bildet in einer Mehrheit divergirender Theile,
erscheint die organische Koordination als „eine intelligente Koordination mit
Hinsicht auf ein Ziel*' (s. Janet), und mit einer Abweisung der „causae
finales" wird damit Verzicht geleistet auf eine Erklärung des endlichen
Zieles, unter Beschränkung auf die Mittelstufen mit ihrer mechanisch fest-
geschlossenen Verkettung. Hier nun stellt sich das Problem, ob nach Zu-
tritt der Psychologie unter die Naturwissenschaften, sich etwa im Endlichen
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XXI
schon Anhaltspuncte erlangen lassen möchten, zur Berechnung unendlicher
Reihen (aus höherem Calcul). Wird aprioristisch eine Urzeugung zugelassen,
weil durch „nüchternes Kausalitätsbedürfniss der menschlichen Vernunft ge-
fordert** (s. Haeckel), so wird noch weniger jenes Bedürfniss ahnungsvoller
Sehnungen ausser Acht gelassen werden können, wie in den Religionen
überall zum unbewussten Ausdruck dringend, und bei inductiver Behandlung
der Psychologie dem Verständniss vielleicht anzunähern. Auf naturwissen-
schaftliche Basis gestützt, bleiben die Ideale auch für weitesten Schwung
fest und sicher begründet, weil ihre Wurzeln eingeschlagen liegen, im sinn-
hchen Sein (des körperlich Materiellen). Nostrae cognitionis origo in sensu
est, eiiam de his, quae sensum excedunt (s. Thom. Aq.) so dass sich die
mechanisch fassbaren Glieder verketten, bis zum letzten Ausläufer unend-
licher Reihen (in der Welt der Ideen). Ein zielloses Summiren verläuft in
die Endlosigkeiten der Zahl, wogegen in der Correlation des Wachsthums
sich (bei dem aus den Divergenzen gewonnenem Resultat) das organische
Band höherer Einheit schlingt (im Permanenzgesetz). Allem Naturwesen
wohnt „Sensus" ein (bei Tilesius), während zum Spiritus (des thierischen)
die (menschliche) Anima tritt (als („forma superaddita"). „Sobald die Be-
wegung, welche auf die organische Natur einwirkt, die Empfindungsfähigkeit
des Wesens erregt, tritt das lebende Wesen kraft seiner eigenen Spontaneität
in Thätigkeit" (s. ChaufiFard), deren Wurzel aber wieder bis auf die ursprüng-
liche Bewegung zurückreichen, und die „Unmöglichkeit, auf dem Wege der
Analyse die höheren Formen aus den niederen hervorgehen zu lassen, weil
sie Elemente enthalten, welche nicht auf die nicdem Elemente zurückzuführen
sind" (s. Botroux), erledigt sich in (organischen) Voranlagen (virtueller Ent-
wicklungsfähigkeit).
„Was den Menschen wirklich gemeinsam ist, das ist ein gewisser Grund-
stock von Erfahrungen und Thatsachen und weiterhin das, was auf dem
gleichen Wege, nämlich durch die sinnliche Wahrnehmung, sei es die eigene
oder fremde, und durch die innere Erfahrung zu ihrer Kenntniss gelangt.
Darüber lasst sich mit Leichtigkeit eine Verständigung erzielen, oder viel-
mehr sie ist von vornherein vorhanden, sobald etwas als Erfahrung oder
Thatsache erkannt wird. W^as darüber hinausgeht, das sind Erzeugnisse des
Denkens, die zu verschiedenen Zeiten und bei verschiedenen Völkern ver-
schieden sind und häufig den Character der Willkürlichkeit an sich tragen.
Das gilt zunächst von den AllgemeinbegrifiFen künstlicher Klassen und
wo möglich in noch höherem Grade von den durch Induction gewonnenen
künstlichen Ursachen. Ganz vorzüglich zeigt sich |aber die Wandelbarkeit
beim Begriffe der Ursache und die Willkür bei dem des Dinges. Der
Erkenntnisswerth aller dieser Bildungen ist gleich Null und kann bei ihrer
Wandelbarkeit und Willkür kein grösserer sein" (s. Uphues), wogegen mit
Durchbildung einer naturwissenschaftlichen Psychologie sich auch hier feste
Gesetze markiren werden (im Völkergedanken). Immer wird der Ausgangs-
panct, statt vom Individuum, vom Gesellschafkswesen zu nehmen sein, da
in ihm erst menschliche Eigenthümlichkeit zu dem ihr characteristischen Aus-
drack kommt, mit dem im Wechselverkehr geklärten Gedanken (eigenen
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XXII
Bewusstseins). „Der Mensch ist nur Mensch durch die Sprache, um aber
die Sprache zu finden, musste er schon Mensch sein" (W. von Humboldt),
und so bildet die Anthropologie weder einen Anhang zur Zoologie, noch
deren Ergänzung, sondern da die Menschheit durch die ganze Weite des
gesellschaftlichen Gebietes von der Thierwelt geschieden ist (s. Quinet), um-
grenzt sich in der Ethnologie ein (im allgemeinen Zusammenhange der
Naturwissenschaft) selbststandig abgeschlossener Forschungskreis (für natur-
wissenschaftliche Behandlung der Psychologie). Für Spinoza ist der sociale
Körper ein Individuum, das, selbst wieder aus Individuen zusammengesetzt,
denselben Gesetzen untersteht, wie jedes andere Individuum in der Natur,
und dessen Seele die Gemeinsamkeit der Rechte oder die üebereinstimmung
des Willens ist (s. Schloesser) bei der Gesellschaftsnatur des Menschen (als
Animal sociale). In dem Geschichtsgange der Induction gelangte dieselbe
nach ihrer Eroberung der Physiologie an die Scheidungslinie der Psychologie,
und obwohl es ihr, trotz der im „Kampf um die Seele" erlittenen Nieder-
lagen, glücklich gelang auf dem mit der Philosophie streitigem Gebiet in der
Psycho-Physik einen Vorposten zu errichten, konnte an methodische Inan-
grififnahme einer naturwissenschaftlichen Psychologie doch erst gedacht werden,
nachdem in den Völkergedanken der Ethnologie das für die Bausteine erfor-
derliche Material beschafft worden.
Hier liegt der langsam allmählifre Weg zunehmender Specialarbeit vor,
der mit verschärfter Detaillirung sich mehrt, wogegen vorher die Generali-
sationen so leicht erscheinen, um bis zur Hoffnung auf Bemeisterung durch
„intellectuelle Anschauung" (bei Schelling) zu verführen. Solche Fortschritte
in der Differenzirung und Specialisirung der anfangs in der Homogen eitat
enthaltenen Elemente (bei Spencer), liegt allerdings auch ontogenetisch schon,
bei dem Individuum, vor, würde aber für seine culturhistorische Bedeutung
in dem Gesellschaftsmenschen erst zum Austrag kommen (und insofern für
das Individuum nicht vor dem Erwachen des Bewusstseins bei den klimak-
terischen Jahren herannahenden Pubertatsstadiums). Den primären Ausgangs-
punct der Studien in inductiver Psychologie bildet der Gesellschaftsgedanke,
für den Menschen als Zoon politikon. Nicht die Individuen sind es, welche
die Gesellschaft bilden, sondern die Gesellschaft ist es, welche das Individuum
bildet, weil die Individuen nur in und für die Gesellschaft existiren (s.
Bonald), und so innerhalb dieser erst zum Bewusstsein kommen (bei Rück-
kehr der Subjectivität zu sich selbst, aus objectiver Arbeit). Spes est una in
inductione vera (auch für die Psychologie).
In polynesischen Kosmogenien ' ^) kommt die physische Schöpfung zu
ihrer Realisation erst im Gefolge einer physischen, die sich vorausspiegelt aus
einem Koa^og vor^Tog^ der auch an Guinea's Schöpfungsmorgen (für die
Seelen) dämmert. Wenn aber in der Materie selbst ein Geistiges wirkt, wurde
der Hylozoismus (und Hylomorphismus im Unterschied der atomistischen
Theorien über die Materie) wieder jener (religiös gefärbten) Zuthat moralischer
Verantwortlichkeit bedürfen, wodurch dem Buddhismus seine Karma über die
bei Ausfall der Seele klaffende Lücke hmweghilft. „Der menschliche Geist
ist nichts anderes, als die höchste Entwickelung der geistigen Vorgänge,
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XXIII
welche die Natur überall beleben und bewegen" (s. Nägeli), aber im Stufen-
gaoge der Entwicklung Phasen neuer Wendepunkte markirend, bis zu
den Thatsachen gesellschaftlichen Bewusstseins hinauf, um dem eigenen
Selbst die Basis seines Ausgangspunktes zu bereiten. Das Gebiet der
geistigen Vorgänge ist da zu fixiren, wo „wirklich geistige Erscheinungen
entgegentreten" (s. Virchow), und „unsere eigenen psychischen Lebens-
äusserungcn müssen stets den Massstab abgeben, nach welchem wir die
ähnlichen Leistungen anderer Wesen beurtheilen" (s. Wundt). Ln geistigen
Leben des Menschen hört sich zuerst, und allein auf Erden, ein fernstes
Echo wundersamer Klänge, die aus den Regionen unbekannten Jenseits
heruberzutönen beginnen, — lauter und vernehmlicher, wenn auf verwandt-
schafiHche Harmonien treffend (und so in der Wahlverwandtschaft zu sich
emporziehend).
Da es dem Geist wesentlich zu denken, werden eingeborene Ideen vor-
ausgesetzt, aber zunächst virtuell nur, in potentieller Existenz, um sich zur
Entelechie zu verwirklichen, aus Gott, als actus purus (bei Erigena). Toutes
les pens^es et actions de notre äme viennent de son propre fond (s. Leibnitz),
um sich aus dem Keimsamen zu entfalten, ernährt durch die auf der „tabula
rasa" (bei Locke) aufgenommene Zufuhr (der Sinne), indem die allgemeinen
Begriffe sich in Jedem „psychologisch entwickeln müssen" (s. Wundt), im
psychischen Wachsthumsprocess (des Gesellschaftsgedankens als primären).
Goedha yryrd swa hio scal (im Beowulf). Aus den apioristischen Begriffen,
die im virtuellem Zustande vorhanden, hat die Geistesthätigkeit (in activ
erweckter Vernunft) die absoluten Vorstellungen, welche darin enthalten sind,
zu Urtheilen zu gestalten (s. Fressens^), und so fortzuschreiten bis zu den
Grenzen der Denkfähigkeit (im Grenzbegriff). „Da nichts Endliches das
Unendliche enthält, so muss das Unendliche schon deshalb sein, weil wir
es inne werden ** (bei Malebranche), und da überall in den ethnischen
Kreisen, je nach der Grösse oder Kleinheit in den* entsprechenden Proportions-
verhältnissen, solche Ahnungen des Ewig-Unendlicben zum Ausdruck ge-
langt sind, werden sie bei objectivem Ueberblick der Völkergedanken durch
inductive Behandlungen in ihren gesetzlichen Wirkungen verstandbar sich
erweisen müssen.
Die Metaphysik („l'^tude des etres en tant qu'^tres**), als die „science
etudiant T^tre dans toutes les choses, qnelles que soient ces choses** (s. Domet
de Vorges), ist auf eine naturwissenschaftliche Psychologie zurückzuführen.
Das Sein ist aus dem Werden zu erkennen, und bei der physischen Welt
gelangen wir dann schliesslich stets auf unbekannten Urgrund (ob Gottheit
oder Natur, je nach der Fassung). Formae substantiales nullo experimento
cognosi possunt (s. Suarez). Solcher Urgrund im Psychischen wurde das
Selbst bilden, und seine Erkenntniss also in Aussicht stehen, wenn statt des
bisher subjectiven Weges der Betrachtung, der objective eingeschlagen wäre,
im Studium des Gesellschaftsgedankons, in den Projectionen des (ieistes aus
seinen Vorstellungen, wie die optischen Bilder des Auges, dessen Seh-
Mechanismus sie dem Studium veranschaulichen und daraus also zu verstehen
sind (nicht jedoch aus dialectischem Grübeln über das Auge, in der Nacht
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XXIV
der Versenkung) ^Kant fait de Tid^ologie, Aristote de la m^tÄphysique"
(in den Kategorien), und dieser objective Standpunkt des Alterthum's ist
aus der in moderner Schule des Subjectivismus gewonnenen üebung des
Denkprocesses mit den Hrdfsmitteln empirischer Thatsachen wieder in die
Hand zu nehmen (auch bei inductiver Behandlung der Psychologie). Das
Erkennen setzt Congruenz zwischen der psychologischen Ordnung und der
ontologischen Ordnung (nach Gioberti), in der Harmonie zwischen Denken
und Sein (bei Parmenides). Das Ente ideale indeterminate, als mögliches
Sein (in Gott), ist dem menschlichen Geiste einwohnend (bei Rosmini), das
einfache „Was" der Seele ist völlig unbekannt und bleibt es auf immer, als
kein Gegenstand der speculativen Forschung, — bei der empirischen Psychologie
(s. Herbart), — sondern (ethnischer) Eidologie (um aus den Gesellschafts-
gedanken die eigenen zu markiren).
Der Ausgang ist in den factischen Beobachtungsobjecten zu nehmen,
im Ueberblick der ethnischen Thatsachen, wobei sich manche der dedoctiv
festgestellten Maximen durch die Induction in umgekehrter Richtung durch-
laufen werden, ohne deshalb die Relativitäten selbst (soweit eine mittlere
Grenze richtig begriflfen) zu alteriren. Wie sich die Vorstellungen von der
Familie mit der Mutterfolge, die vom Eigenthum aus dem Communalismus,
vielerlei staatsrechtliche (aus der durch die Ethnologie ermöglichten Ent-
wicklungsgeschichte) unter anderer Beleuchtung zeigen, als der historischeo,
so wird es sich ähnlich auch für moralische Folgerungen im Ethnisch-
Religiösen mehrfach erweisen. La notion de Thumanite se d^gageant, resserre
r^goisme et dilate Taltruisme (s. Littrö), wogegen, wenn die thatsächlicheo
Beweisstücke befragt werden, die Antwort dahin lauten würde, dass die
selbstständig in sich geschlossene Persönlichkeit erst als Geschenk der Natur
entgegengenommen wird, der sie sich dann, von Dankgefühlcn erfüllt, fi-ei-
willig unterordnet, bei richtigem Verständniss der in der Moral vorgeschrie-
benen Principien religiös oder philosophisch (oder bei psychischen Studien
auch in naturw^issenschaft lieber Auflassung). „Ohne religiöse Betrachtungen
kann die Naturforschung zwar wohl angefangen, aber nicht vollendet werden**
(s. Schoel). Wie jede Naturwisseuschaft sich bemeistert findet, nachdem die
Inductions-Methode in ihr zur Geltung gebracht ist, hat es ähnlicher^eise
auch bei der Psychologie zu geschehen, so dass die Wissenschaft in ihrem
Fortschreiten zwar nicht ein „pouvoir infinie" (bei Coste) erlangen wird,
aber Macht über die Gesetze des socialen Lebens (im ethnischen Ver-
ständniss derselben). La necessit^ du jour oü eile est comprise, commencc
ä ^tre vaincue, savoir comment les liens sont noues, c'est savoir aussi coniment
on peut les dönouer (bei Fouill^e), und so, wie die irdische Wurzel eindringt
in die Naturgesetze, für ihr Verständniss und ihre Bezwingung (wenn im
Wachsihura zur Auswirkung gekommen), entfalten sich im kosmischen
Werden die geistigen Blüthen, auch hier in unmittelbarer Wechselwirkung,
die ebenfalls dann Aussichten eröff'net auf Wegerichtungen zur Identificirung,
je nach dem Verständniss derselben durch das in psychischer Umgebung
geklärte Bewusstsein des Selbst.
Damit der Einzelngedanke zu eigener Klarheit gelange, im (individuellen)
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XXV
Selbst, muss das Verständniss des (gesellschaftlichea) Völkergedankens vor-
ausgehen, indem jener als integrirender Theil in diesem aufgeht, und also
erst aus Berechnung relativer Werthabschätzungen in absolute festgestellt
werden könnte.
Im Verhältniss zu geschichtlichen Schöpl'ungen, welche uns (in den
Culturvölkem) die Physiologie ethnischer Organismen in lebenskräftig ge-
wonnener Abgeschlossenheit vorfuhren, bieten die Beobachtungen bei den
Naturstammen (in der Ethnologie) den Einblick in embryologische Vor-
.stadien der Entwicklung, um so auf einen Anfang zurückzugehen, der sonst
(historischer Weise) nicht zu gewinnen wäre.
„Nicht nur ist aller Anfang klein, sondern der Gleichzeitige weiss auch
nie, wovon es der Anfang ist, kaum beobachtet er es also, geschweige, dass
er es dem Gedächtniss übergeben sollte. Nach Jahrhunderten erst, wenn
das, was sich gebildet hat, wichtig oder anziehend geworden, fragt der
Mensch nach Zeit und Art der Entstehung, und findet keine Belehrung.
Aber diesen Mangel erträgt die Wissbegier nicht und füllt die leere Stelle
mit einem Luftgebilde. Das Luftgebilde der neuen Forschungen besteht nur
aus Hypothesen" (s. Buttmann), wogegen die „einfacheren Forscher des
Alterthums" bei ihrer Vorzeit anfragten, „und was sie erhielten, ein Luft-
gebilde war es auch, aber ein weit erfreulicheres und lehrreicheres; Sagen
waren es" („durchzogen von historischen Adern"). Solche Luftgebilde der
Hypothesen sind gegenwärtig mit dem inductiv hinzugezogenen Material,
durch die Bausteine desselben in soliderer Fundamentirung aufzumauern, und
für den architectonischen Plan des Grundrisses fällt ein leitender Lichtblick
hinein aus den Sagen der Mythologie und archaistischer Ueberbleibsel, wie
oftmals dargelegt (s. Der Papua, S. VII). Vorläufig hat also die Material-
beschaffung weiter fortzugehen, bis mit zunehmender Ergänzung der Samm-
lungen ein annähernd statistischer Ueberblick gewonnen sein wird (s. M.
i. d. G. III, S. 428). Und in morahscher Solidarität, in der „solidarite
humaine" (bei Leroux), indem „les soci^tös plus encore, que les individus
se lient par chaque acte de leur histoire et engagent leur lendeniain" (s.
Marion), fühlt sich in der Gegenwart (bei rapide zunehmendem Verschwinden
ethnischer Originalitäten) die Verpflichtung, das zu sammeln und zu retten,
was früher ausserhalb des Gesichtskreises lag, und später in denselben nicht
mehr wird hineingezogen werden können (weil dann bereits verschwunden
auf immer).
Im Organischen (dem Producte des Pflanzen- oder Thierreiches) zeigt
die Mesologie den Index der geographischen Provinz (auf dem Planeten unter
seinen solaren Beziehungen), und so in der Wirksamkeit der Wechselwirkung
eine Erklärungsmöglichkeit aus der Ursächlichkeit der Wirkungen auf den
Effect, sowie der Abhängigkeit des im Effect Gewirkten von der Ursächlich-
keit In seinen Aggregatzuständen wird das Wasser gasförmig als Dampf
oder als Eis hart und fest bedingt, sowie in den nach der Temperatur ge-
regelten Mittelzuständen, während mit alledem Nichts ausgesagt ist über die
Entstehung der das Wesen des Wassers selbst unterliegenden „Essentia*^ o der
etwaiger Ur- Atome, als „entia simplicia", denn „hypotheses non fingo", heisst
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XXVI _
es in (Newton's) Sprache des Naturforschers (für Ursprungsfragen, über das
relativ Nachweisbare hinaus). Wollte der Physiker im Sinne (jonisch) alter
Philosophen das Wasser als Element construiren, hätte, unter heutiger Theilung
der Arbeit, der Chemiker hineinzureden, unter Zersetzung des Wassers in Oxygen
und Hydrogen, wobei für Hydor oder Oxys über das Genetische darin weiter
speculirt werden könnte, bis i^ ol y^vstra (bei Aristotel.). Oder auch bis
zum Kivetv und Kivnf^evov^ denn „die Kineten folgen in ihren Bewegungen
nur einem Gesetz, und zwar dem der allgemeinen Gravitation** (bei Pfeil-
stecker), bis zur „Bary Sphäre" etwa (im Centrum der Erde), oder hinauf zum
solaren Gängelbande, und darüber hinaus, mit „actio in distans**, wenn die
Gedanken sich versetzen, bis in fernste Fixsternräume hinaus „Üie Materie
ist das Bewegliche, insofern es einen Kaum erfüllt** (bei Kant), aber „est
aliquid praeter extensionem, imo extensione prius** (s. Leibniz), in der niateria
prima (wenigstens materia absolute prima), das Naturding in Begabung „mit
activen und passiven Princip** (s. Kedtenbacher), zu schaflFen aus Materie
und Form * ^), in der Erscheinung und deren Bezeichnung, als Rupa und
Nama, durch das Gesetzliche eines xnivhq Xoyog (bei Heraklit), von Dhamma
regiert, und die Materie (,.Kraft, und nichts als Kraft**) „liegt im Gesetz**
(s. Fechner). Ungeworden ist das Sein (bei Parmenides), ein anaiQov (der
Eleaten), und so schreitet der vovq weiter, Hvqo^Up hinaus, bis zum religiös
Geahnten, das, wenn in religiös - mythologischen Bildern nicht länger ver-
körperbar, sich abgleichen mag in Asanghkara-Ayatana (des Nirwana). Den
„Kegressus ad infinituoi** durch monistische Deduction abschneiden zu wollen,
dürfte für „Plastidul-Seelen** selbst, „die molekularen Factoren des organischen
Lebens" ^^), ein halsbrechender Versuch sein, und um Schöpfungshypothesen
anzunähern, böte sich, innerhalb der Grenze induciiver Forschung, als einziger
Ausgangspunct der der geographischen Provinz zum Studium des ihr ange-
hörigen Organismus. Indem hier bei den Variationen*'^), (wie unter deu
Ursina z. B. zwischen Ursus arktos, ferox, maritim us, malayus u. s. w.)
Differenzen zu Tage treten, würde das minimal genaueste Studium dieser
den ersten sichern Angriffspunct für naturwissenschaftliche Forschung bilden
(mit der Möglichkeit einstiger Ausweitimg im Laufe der Jahrhunderte), und so
ein Fussauftritt gewonnen sein dem Selbstbewusstsein, um sich selbst zu wissen
als Ich: nov atw (innerhalb der, auch dieses Selbst einverkettenden, Welt).
Die mit dem J dentitätssatz übereinstimmenden Denkformen darlegend,
begreift die formale Logik, als Lehre vom Beweis (im Schliessen), Vor-
stellungsgruppen, von Begriffen durch Urtbeile zum Schluss fortschreitend.
Während nun die Mathematik für ihre Sätze die Raum Verhältnisse selbst,
wie mit optischer Noth wendigkeit den Seh-Vorstelluögen eingeprägt, zur
unveränderlichen Unterlage hat, bedarf die Logik für ihre Begriffe (und
also für die Richtigkeit des daraus Gefolgerten) einer steten Controlle durch
die objectiven Thatsachen, so dass der Gattungsbegriff nur dann als identisch
belegter angenommen werden kann, wenn mit soweit gültiger Kenntnij^s von
der Gattung, als identisch gedeckt, unter steter Erweiterung des Wissens
(auf der durch die Induction gesicherten Bahn der Naturwissenschaften, den
physischen sowohl, wie dann auch psychischen).
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XXVII
Als organisches Product der geojjfraphi sehen Provinz, ergiebt sich das
vom Menschen als Artbegriff concipirte, und obwohl deshalb, nach meteoro-
logiscben (und den zugehörigen) Ursächlichkeiten schwankende Wechsel
innerhalb des jedesmaligen „Milieu" (und unter den Ergebnissen kreuzender
Mischungen) Transmutationen innerhalb der Species — (jener Umbildungen,
wie in Darwin s ursprunglicher Reform liir die Taubenrassen z. B. eingehendst
nachgewiesen) — , statthaben mögen, bleibt doch die (in einen „Regressus ad
infinitum'^ verlaufende) Abstammung einer Species von einer andern für die
Naturforschung ausgeschlossen, da die Variationen um den gesetzmässigen
Mittelpunct eigener Schwere zu oscilliren haben, und bei U eberschreiten der
Peripherie sich selbstvemichten würden. ^Der Begriff der vollkommen selbst-
ständigen und unveränderlichen Species" steht der Descendenzlehre im Wege
(bei Wigand), d. h. dem Uebergang von Species in Species, aber nicht der
Umbildung jeder Artsphäre (wie aus der Wechselwirkung mit der Umgebung,
in nothwendiger Begründung, hergestellt). Each species is adapted to the
climate of its own home (s. Darwän). So oft Kreuzungen (zwischen Bastarden)
„zur Erzeugung von andauernd fortpflanzungstähigcn Mittelformen führen"
(s. Rolle), würden solche, bei vorläufiger Einschiebung in das soweit gültige
System zulässige, Uebergangsglieder, bei einer (periodisch, im Gange des
Fortschrittes, erforderlichen) Revision desselben — (mit Rectificirung zugleich
der dabei in Frage kommenden Bastard-Schwankungen) — -, ihren VoUwerth zu
erhalten haben, indem die schöpferische Thätigkeit der Begriffs bildung in
den Generalisationen sich aus sich selbst zu verstehen hätte, nicht in jener
schwindlig im Kreise drehenden Veraunftigkeit, wie aus dialectischen Dis-
enssionen durch idiosyncrasische Vorlieben erhaschbar, sondern wie im Laufe
langsam bedächtiger Rechnung aus der Masse thatsächlich vorliegender Beweis-
stucke abgeleitet, in sachgemässer Reform des Artbegriffs, als „caput mortuum
der Abstraction" (s. Knauer), bei seiner Neubelebung zur „Art", nach gött-
lichen Mensurationen (bei Thom. Aq.) umschrieben oder gesetzlich realisirt,
in typischen Schöpfungsgedanken (s. Agassiz) geprägt (um zum Geist zu
reden). Verführerisch locken allerdings die Bequemlichkeitstheorien monisti-
scher Einerleihciten, aber in Wirklichkeit gilt's den harten Kampf, um unter
den Wechseln bunt mannigfaltiger Vielfachheit dennoch stets das Gleich-
gewicht in verständiger Auffassung der Natur (und des menschlichen Verhält-
nisses zu derselben) zu bewahren. Une id^e ne vit que par la lutte (s.
Stapfer). Une science, oü Ton ne discute pas, est une science morte (s. de
Vorges). „Militia est vita hominis", in der Aufgabe steten Weiterstreben s
(zur Vollendung und Besserung). L'activitö seule c'est Tetre de la personne
(s. Cousin). Der Begriff ist das abstracto, relativ abgeschlossene Bild eines
Gegenstandes, während das Urtheil den Lebensprocess desselben darstellt
(s. Kirchner), im normalen Wachsthumsprocess (richtigen Denkens oder seiner
pathologischen Störungen).
In der Behandlung des erkenntnisstheoretischen Problems, stellt Nizolius
(im Gegensatz zum Ens der Scholastiker, das seinen Gegensatz bedingt) den
Begriff des Dinges oder „Res" (genus rerum) als Allgemeinsten hin. Nicht
von den realen Universalien, aus unbekannt umgebendem Universum, ist der
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XXVIII
Ausgangspunct zu nehmen, sondern von dem deutlich fassbaren eines ding-
lichen (individuell abstrahirt, als „Ding-an-sich"), und wenn das Elementare
im Völkergedanken in primär Gesetztem angenommen wird, als schöpferisch
Gestaltetes aus der Wechselwirkung mit geographisch-historischer Umgebung,
so wurde sich der aus den „rationes scminales** des Gedankens aufstrebende
Wachsthumsprocess im Bewusstsein gleichsam leben, in den Metamorphosen
der Vorstellungen (wie der der Blattorgane in den Pflanzen).
Auf das Anfangs- Axiom des Identitätsprincips, a,h des Ausdrucks eines
Insichseiendes, wie subjectiv (im Cogito ergo sum) gefasst (bei Descartes),
folgen (bei Kant) die Gesetze der Sensibilität, mit den Vorstellungen vo^
Raum und Zeit, der Substanz und der Causalität, wobei das Raumliche die
mathematisch aprioristische Unterlage abgiebt, aus dem optischen Apparat
des vorwiegend bedingenden Gesichtssinnes (in Verbindung mit dem Getast
für das Körperliche), die Zeit die successive Folge im Organischen
(lebendiger Bewegung), und die Causalität den Wachsthumsprocess als
solchen, also für die Zellen, oder (bei Brücke) Elementarorganismen, die
herrschenden Gesetze, die, wenn im Psychischen gesucht, ebenso sehr (wie
in den übrigen Naturreichen) ihr äusseres Substrat bedürfen, und dieses nur
im objectiv gesetzten Völkergedanken finden können (beim Menschen, als
Gesellschaftswesen). Sonst geräth man in einen „Fluss, eine Summe von
sinnlichen Empfindungen und Antworten, die, von einer oder andern Seite
angesehen, auch einen Fluss und eine Summe von Nervenschwinguugen dar-
stellen", was der „Geist" sein soll (bei Taine). Aber indem die „Kenntniss
des üehims eine bewegte Materie" zeigt, ist in keiner Weise einzusehen,
„wie aus dem Zusammenwirken der Atome Bewusstsein entstehen sollte*
(s. A. Lange), und, zum Sieg „über zersplitternden Egoismus und der
ertödtenden Kälte des Herzens" ist er zu erwarten, der „Fremdling aus einer
andern Welt", wenn in naturwissenschaftlicher Psychologie auch das Ideale
verstanden sein wird, nach den com parativ- genetischen Methoden der In-
duction, im Messen und Wägen, und gedeihlich geförderter Anpflanzung der
ethnischen Denkschöpfungen (über den Globus hin). „Niemals existiren
Gesetze ausser, zwischen, neben oder über den Dingen, die ihnen gehorchen
sollen" (s. Lotze), und so sind auch die psychischen nur in dem zu fassen,
was sich psychisch geschaö'en hat (mit dem Gesellschaftsgedanken als pri-
mären Ausgangspunkt im sprachlichen Verkehr). „La consid^ration de la
nature des cho^es n'est autre chose, que la connaissance de la nature de
notre esprit*^, und so liegt in der Seele selbst der Angelpunkt der Ent-
wicklung (für ein Verständniss in naturwissenschaftlicher Psychologie). Die
Natur verbirgt Gott (bei F. H. Jacobi), wird aber vertrauter werden, wenn
zur materialistischen Naturforschung die Ergänzung der nach ihrer Methode
behandelten Psychologie hinzugetreten sein wird. Si la devise de la science
devant Tenigme des origines du monde est „Ignorabimus", la devise de la
morale devant T^nigme des destin^es du monde peut ^tre: Sperabimus
(s. Fouill^e), und zu solchen Hoflhungen wird die Naturwissenschaft dann
berechtigt sein, wenn es ihr gelungen ist, auch die Psychologie in induc-
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XXIX
tive BehandluDgsweise hineingezogen zu haben (auf Grund des ethnischen
Materials).
Td ovnf.ia finv Davfiaavov iv rnig e^vBOi, spricht die Gottheit iu den
diakoxT] xijjv diüdeyM'AnoaxoXwv^ und bei den Wilden beginnt der Eindruck
des Göttlichen mit dem Staunen, im Atua, im Manitu, in Tu-pa u. s. w.,
nicht mit dem Erstaunen, dem Uebel und der Sünde gegenüber (s. Hart-
mann), sondern mit dem (als psychologisch einwohnend, unbewusst er-
zwungenen) Staunen über das Uiifassbare (das Unbegreifliche im Wakan).
Dann, wenn beim Nähertreten das Leid des Lebens immer schmerzlicher
zur Erapfindunjz; gelangt, schlägt die Furcht, im „timor**, (Primor in orbe deos
feeit timor), in die Fesseln sclavischen Aberglaubens zunächst, und dann in die
frommer Gottesfurcht, bewimdernden Staunens über den wunderbaren Kosmos,
dessen Wunder sich wundersamer gestalten, je tiefer das Wissen in Kenntniss
der Naturgesetze einzudringen strebt. Dass im Grunde Gott mehr des
Menschen, als dieser seines bedürfe (bei Mill), mag in dem Grau dialectischer
Logik gleichgültig erscheinen, aber im Kampf mit der Wirklichkeit, innerhalb
ihrer ethnisch bunten Welt, bringt auch jeder Sieg das Abhängigkeitsgefühl
desto schlagender zum Bewusstsein (im Räthselwuuder des Daseins). „Alle
Geschöpfe sind Gott Alles schuldig, was sie haben, aber bei diesem Ge-
schöpfe, das den Schöpfer geboren hat, geht es umgekehrt, der Schöpfer ist
dem Geschöpfe schuldig, hat ihm Alles zu danken", heisst es (bei Kanonikus
Weissenbach) von der Jungfrau (1787), in conceptio immaculata (nach
päpstlichem Decret). Zum Bewundern kommt dann leicht ein Verwundem
darüber, „quantilla prudentia mundus regatur"* (nicht nur in jener für Papst
Leo einträglichen „fabula", sondern auch bei metaphysischer im Wolken-
kukuksheim der Philosophen).
Wie überall die Apostasie, wird sich ein Abfall von unverbrüchlichen
Axiomen am schwersten in der Naturwissenschaft rächen müssea, weil bei
ihrem logischen Rechnen die Fehler mathematisch nachweisbar erfolgen,
and für Absurditäten keine Hinterthür bleibt, die Nachsicht und guter Wille
zu öfinen geneigt sein möchten. Bei dem (in der Zwischenzeit vergipsten)
Balhybius lag es, zur Zeit seines Ruhmes, nahe (für Häckel), „an Urzeugung
zu denken ** (wie für Avicenna und naturwissenschaftliche Speculationen bis
Oken), denn wer für diese ersten Anfänge des Lebens die Urzeugungs-
hypothese verwerfen wollte, wäre „genöthigt, für die Entstehung der ältesten
Moneren einen übernatürlichen Schöpfungsact anzunehmen", so dass, (damit
,das Causalgesetz seine allgemeine Geltung" nicht verliere), die Hypothese der
„Urzeugung" gerathener sei, als ein „ Wunderglaube", während (für C. v. ßaer)
gerade die „Weltbildung ohne Plan" (oder Strebigkeit) ein „Wunder" wäre,
das die Wissenschaft zurückzuweisen hätte, und in der „Vorbildung" (der
Ursprungsfrage) ein „staunenswerthes, aber vernünftiges Wunder" liegt, eben
jenes Wunder der Wunder, das sich stets als Problem gestellt hat, wie
bisher der Religion und der Philosophie, so jetzt den Naturwissenschaften.
Dass ihr erster Versuch mit solchem Fiasco einsetzte, folgt erklärlich, weil sie
sich in obigen Sätzen doppelt verläugnete, einmal in einer (nicht nur nicht
bewiesenen, sondern bis jetzt vielmehr direct widerlegten) „Hypothese" von
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XXX
der Urzeugung, und dann in der komischen Naivität, innerhalb anendlicher
Reihen mit den vier Species ausreichen zu können. Wenn beim Zurück-
schieben der Entstehung vom Organischen aut das Anorganische, für die Re-
lativitäten des Causalgesetzes ein Schrittchen gewonnen sein könnte, so bliebe
doch für die letzte Keimfrage die Problemstellung genau dieselbe, wie vorher
(bis in das minimalste Tüttelchen hinaus). Wenn trotz solch eclatanter Nieder-
lagen der gute Credit der Naturwissenschaften an der Bank der öfientlichen
Meinung nur wenig erschüttert ist, so beweist dies am schlagendsten, wie
sehr ihre Forschungsrichtung aus den Zeitbedürfnissen erwachsen, darin ein-
gebettet ist, und darf desto vertrauensvoller die Hoffnung bewahrt werden,
dass nach Hinzuziehung der Psychologie in die naturwissenschaftliche Be-
handlungs weise solch' erste Miss^griffe baldigst werden gut gemacht sein.
Die Naturwissenschaft wird gerne im ßekenntniss eines „Ignoramus''
ihr Noch-Nicht-Wissen eingestehen, so lange sie in gegenwärtigen Jugend-
ahren noch keine letzte Hand hat legen können an Vollendung ihres Ge-
bäudes, durch dessen Krönung mit der Psychologie, und auch dann für
manche Fragestellungen ein „Ignorabimus** verbleiben wird bis zur Eutropie
des Weltalls, je nach der Umgestaltung derselben unter den Geboten ihres
Schöpfers, des Menschengedankens selbst (in Abfindung mit eigenem Be-
wusstsein). Jede Hypothese soll, so lange sie noch Hypothese ist, im offen-
kundigen Hypothcsengewande auftreten, und es muss gleichzeitig das Ziel
des Forschers sein, durch fortgesetzte Ableitung von Consequenzen und Ein-
sammlung von Thatsachen entweder die vorläufig aufgestellte Hypothese
vollständig zu beseitigen oder sie zur Alleinraöglichkeit zu erheben, sie aus
einer Hypothese in eine Theorie zu verwandeln (s. Kosman). Dem Ma-
terialismus („ebensogut eine metaphysische Speculation oder Hypothese, wie
der Spiritualismus") ist nicht das Recht einzuräumen, „in der Naturwissen-
schaft über factische Verhältnisse ohne factische Grundlage entscheiden zu
wollen" (s. Helmholtz), und so bedarf es der Materialbeschaffung (für den
Völkergedanken).
Indem die im „Kampfe ums Dasein" hergestellte „Auslese" (naturlicher
Zuchtwahl) zwischen den Varietäten in der „Vererbung" durch die „An-
passung" ihre „Dauermässigkeit" (s. Möbius) beweisend, Bestand gewinnt,
so verläuft solcher Process mit schönster Ordnung innerhalb jedesmal
geographischer Provinz, wogegen mit üeberschreiten solch gesetzlicher
Schranken, der Naturforschung ihre Unterlage entzogen ist, und weitere
Speculationen über Ursprungsfragen dem Gewissen metaphysischer Hypo-
thesen zur Verantwortlichkeit für ihre Theorien zu überlassen sind, bis eine
naturwissenschaftlich durchgebildete Psychologie auch in derartigem Schaffen
Gesetzlichkeit nachzuweisen im Stande sein wird. Ohne solche ControUe
verfiele die organische Naturwissenschaft auf den von der Chemie über-
wundenen Standpunkt zurück, sofern sie, mit den constatirten Elementen
nicht zufrieden, sich dem Nachjagen der Metallumwandlungen wieder hingeben
wollte (mit allen den practisch schädlichen Folgen).
Auf Hawaii symbolisirt sich die Schöpfung als ein Emporbluhen (Pua),
und so in der Scholastik (bei Duns Scotus), wenn aus dem Seminarium der
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XXXI
Materia prima das Universum emporwächst, als Wunderbaum, mit dem ver-
wehbaren Laub der Accidenzen, Zweigen und Blättern, als corruptible
Geschöpfe, und den Blüthen in der rationalen Menschenseele (s. Werner).
Aus „rationes seminales" (b. Thom. Aq ) bringt die Erez (geschafiFene Natur)
die neuen Formen aus sich hervor (s. Knauer), das Organische (aus orga-
nischem StofiF). AUe Dinge (bei Plotin), welche potentia (dwaftei) sind,
gehen in den Zustand der Actualität {ive^ysia) dadurch über, dass sie Form
(eldog) empfangen (s. Richter). Das Singulare als solches ist Ens actu
perfectum (s. Scotus), als Substanz (bei Aristoteles). Während das Substrat
(v7cox8ifievov) potentia, ist das aus dem Substrat und der Form Zusammen-
gesetzte actu (bei Piotin).
Unter solcher Strebensbethätigung sind „toti naturae principia propriorum
actuum" eingedruckt, als Musterbilder (der Urformen) in den Idealen (bei
Plato), denn „Mundus intelligibilis nihil aliud est, quam idea mundi (s.
Thom. Aq.). Quidquid intelligitur, intelligitur sub ratione universalis (bei
Duns Scotus), und indem eine vollkommene Definition des sinnlichen Einzeln-
dinges bis auf die Gedanken des Seienden, als solches, zurückgreifen müsste
(s. Werner); — denn „ens quod est universalissimum intrai definitionem
omnium" — , so bleibt das Zielstreben hingerichtet auf harmonischen Ab-
schluss des Ganzen (wie in Nirvana, als Aromana des Dhamma).
In gesetzlich geordneter Wechselwirkung fallen Ursprungsfragen aus.
„Es giebt kein anderes Leben, als das durch Erbfolge" (s. Virchow), und
so hat die organische Wesenheit in der geopraphi sehen Provinz ihren Ansatz-
punkt zu nehmen, für die Allgemeinheit (der Art oder Gattung) ^*^) und im
Besondem (des Individuums) zu eigener Erkenntniss zu gelangen, in der
Identität von Denken und Sein (nach mikrokosmischen Verhältnisswerthen).
In hoc enim, quod cogitat, percipit se esse (Thom. Aq.), als Menschheit
(der Mensch). Das Vermittelnde für die Erkenntniss der Dinge ist der
Creationsact in Gott (nach Gioberti). L'Ente ciea l'existenze (für An-
schauung Gottes im Schöpf ungsact), bei dem Schöpfungsgedanken (in der
Natur).
ürsprungsf ragen führen in die Metaphysik weg, und fort über den gesicherten
Fussauf tritt exacter Naturwissenschaft hinaus, zurück in das alchymistische
Stadium der Metall-Umwandlungen, während die Chemie sich jetzt mit ihren
Elementen, so bunt sie auch in der Vielheit aussehen mögen, vorläufig ge-
nügen lässt, und zum Besten practischer Verschönerungen und Verbesserungen
des Lebens ruhig weiter arbeitet, in Aussicht auf fernere Aufklärungen, die
kommen mögen und kommen werden. Die Ewigkeit einer Welt überhaupt „a
parte ante und a parte post'' berührt nicht direct die sublunare Welt (im
planetarischen Kosmos), für Abkunft des solaren Planetismus (mit solchen
Fixstemsystemen etwa, für die sich bereits ein Abschluss ergiebt), und wenn
den Experten eine ursprüngliche Nebelhypothese genügt, wäre sie ihnen zu
belassen, für die weiteren Deductionen abwärts, während jenseitige Con-
structionen, in ziel-, weil endlosen Regressus führen würde, mit dem kin-
dischen Wunsch vielleicht, nach dem Mond zu greifen, während in
Jahren der Mannheit erst der Mond sich verstehen wird mit Hülfe der
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XXXII
Teleskope, Spektralanalysen, Photogramme u. s. w. Jenseits der soweit jetzt
übersehbaren Grenze des Fixsternhimmels dehnt sich noch das unendliche
All, unendlich, unfassbar wie immer. „Welche Fackel wir auch anzünden
und welchen Raum sie auch erleuchten mag, stets wird unser Horizont von
tiefer Nacht umhüllt bleiben" (s. Schopenhauer), obwohl mit Hülfe elektrischen
Licht's vielleicht, (in der Gegenw^art der rasch fördernden Electricität), noch
im weitesten Umfange für unerwartete Aufklärungen zu erhellen (durch
Zutritt der Psychologie in die Reihe der Naturwissenschaften).
Ob sich statt des „Creator mundi extra mundum", der „ex necessitate
naturae" oder „ex libertate voluntatis^ geschaffen, eine Entstehung setzt i^
aßOQfpov vXrjc: oder f.^ ^^^^ ovnovy aus (Plato's) ^itj op oder dem Köre (der
Maori), bleibt leeres Wortgeklimper für die Naturwissenschaft innerhalb
ihrer soweit umschriebenen Grenzen, die deshalb indess noch keine on-
überschreitbare Schranke bilden. Vorwitzige Uebereilung dagegen straft
sich selbst, und die bisher auf ihrem glänzenden Siegeszuge überall
triumphirende Induction hat sich schmähliche Niederlagen gefallen lassen
müssen, (im noch traurigeren Fiasco), als sie unbedacht gegen die Festen,
in denen seit Olim's Zeit die Philosophen sich festgesetzt, anstürmen zu
können meinte, ohne sich vorher mit dem erforderlichen Rüstzeug vorgesehen
zu haben (aus naturwissenschaftlicher Psychologie). In seiner Frühgeburt
gleicht der Materialismus einem prachtvollen Torso, trefflich vollendet aus-
geführt, in der Symmetrie seiner Glieder, aus den Fächern der Natur-
wissenschaften von überall her zusammengesetzt. Noch aber fehlt das
denkende Haupt, das in einer naturwissenschaftlichen Psychologie erst hinzu-
zufügen wäre. So lange dieser Torso kopflos dasteht, lässt er sich für
Namensgebung nicht erkennen, und bleibt es soweit gleichgültig, wie man
sagt (bei Buffon), deus sive Natura (s. Spinoza). Natural selection (,an
active power or deity") „implies only the preservation of such varieties as
occur and are beneficial to the being und er its conditions of life" (s. Darwin)
personifying nature „the aggregate action and product of many natural luws**,
(the sequence of events as assertained by us\ In Newton's Gravitation
setzt sich die Bewegung al^ vorhandene Wechselwirkung, ohne Rücksicht
auf einen Anfang (in Ursprungsfragen). Wohl drängt die Sehnsucht schon
jetzt zu wissen, schon jetzt zu leben im klaren Schauen, aber der Wünsche
gar Mancher hat seiner Erfüllung zu harren. Und genugsam ist gewonnen
zunächst, unter sicherem Anhalt im harmonischen Kosmos, mit zuverlässiger
Leitung der Gesetze, die mittelst einer naturwissenschaftlichen Psychologie
bis in das Geisterreich hinauszuführen versprechen. Wie von jeher in den
Religionen ihre Verheissungen dem Herzensbedürfnisse temporär genügt haben,
mit Hinweis auf ein Jenseits, das die Phantasie geschaffen, so darf gewiss-
lieh der Naturwissenschaft diejenige Verheissung Befriedigung gewähren, die
aus eigener Denkarbeit des Menschen weiter zu klären und in Einzelnheiten
auszuverfolgen, der Weg bereits geöffnet steht
In dem „gemässigten^Realismus" (wie von Thomas Aq. begründet) suchte
die Scholastik einen Mittelweg zwischen dem „Nominalismus, als Vater des
skeptischen Kritizismus, und dem Formalismus, als Vater des Pantheismus*'
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XXXIII
(s. Pesch), und seit Einführung der Induction wird sich der naturwissen-
schaftliche Unterbau psychologisch emporführen lassen (mit den daraus fol-
genden Rectificntionen für metaphysische Weiterentwicklungen).
Wenn die Form sich an der Unterlage des, Stützpunkte (gleich denen
der Ayatana) gewährenden, Hypokeimenon bethätigt, wallt Hyle auf, wo-
gegen die Form (iidog) ideeller Welt in der Seele lebt, als reine Thätigkeit
oder Wirksamkeit (im Spielraum der Rupa- Welten). Während in der sinn-
lichen Welt die Masse ((og vlrf)^ ist, was in der idealen Welt die Rolle der
Materie spielt (bei Plotin) die Form, wie in der Seele (s. A. Richter).
Omnis forma quae educitur in esse per transmutationem materiae, est forma
edacta de potentia materiae (s. Thom. Aq.). Die Materie bedeutet Substanz
„modo absolute, absque respectu positive ad aliud" (s. Duns Scotus). Die
„Materia secundo prima** involvirt eine Determination der ^Mat^ria primo-
prima** (als Mittleres zwischen Ens und Nihil), und die „Materia tertio
prima** unterliegt (wie der Bildungsthätigkeit der Samenkräfte) auch der
menschlichen Eunstthätigkeit (s. Werner), in Umgestaltung der Natur (und
Rückwirkung wieder auf den Urheber selbst). Zunächst ruht im eigenen
Auge nur der sichernde Halt, im schöpferisch gestaltenden Denken. '0 aQa
xaXovu€vo(: T^g V^^fjs '^'ovg ovdev iartv iveQycKjc tcüv oi^wv tiqIv voeiv (bei
Aristotl.). Aus gnostischem Bythos sprudelnde Quellen strömen dahin;
t(p ov fiiv^ Tov nQiOTov xivovvxog, ov de f^ vXrj, eig o de %o etdoc (s.
Aristotl.), und mit dei* Bewegung fühlt das Bewusstsein sein Ziel gesteckt,
in unablässiger Arbeit (zur Verwerthung flüchtiger. Zeit), nach dem Wurd-
giscapu oder Schicksalsbeschluss (als Reganogiscapu oder Regangiscapu) im
Word (der Welt).
Die zeitlich -historische Solidarität der Interessen füllt für die Ent-
wickelung der Menschheit in den Gesellschaftsgedanken und den in seinen
Vorrathshäusem angesammelten Wissensschatz.
Für den Einzelngedanken können die in allmähliger Steigung zunehmen-
den Transformationen, auch unter begünstigenden Verhältnissen natürlicher,
oder künstlicher, Züchtung nur selten (oder gar nicht noch) zur Vollwirkung
gelangen, indem sie zwar in Singularitäten des physischen Habitus (und zu-
gleich f6r practische Erfolge in den Culturrassen der Landwirthe) hereditär
stabil werden können, aber dann immer ein weiter Weg noch bleibt, durch
eine lange Reihe von Mittelgliedern, ehe sich dies bereits in psychischer
Folge zu äussern vermöchte (am ehesten noch psychiatrisch für erbliche
Anlagen). Das in der Vererbung verknüpfende Band (bei Hume), »die
organische Verbindung des gegenwärtigen Bewusstsein's mit dem vergangenen**
(s. Mill), wird freilich, „zur Annäherung an den positiven Begriff* des Ich**
bereits von den Naturvölkern gesucht, im Traducianismus der Stammesseele
bei ihrer Wiedergeburt (in Guinea), und auch sie glauben dabei, aus (pla-
tonischer) Anamnesis, individuelle Idiosynkrasien festhalten und nachweisen
zu können, indem sie vor dem Kinde Angedenken des früheren Lebenslaufes
auebreiten, aber die Durchschau kann nur auf höherer Stufe gegenwärtig
sein, wie etwa in der Familie des Dalai-Lama (oder eines Pythagoras als
Baddhaghosa).
Bastian, Archipelago. II. C
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XXXIV
Für die Durchnittssätze tritt die Theilnahme an den angehäuften Wissens-
schatz der Cultur erst mit der Erziehung ein, oder dann, wenn die psychische
Atmosphäre, innerhalb weicher die Geburt stattgehabt zu ihren Einwirkungen
gelangen kann, also der Gesellschaftsuatur des Menschen entsprechend, aas
und durch den Gesellschaftsgedanken, während bei der physischen Gebort
die elementar psychischen Anlagen in der Hauptsache gleichartiger bleiben,
bei Negern, Ariern oder Indianern (wenn auch in jedem dieser Kreise nach
der geographischen Provinz in eigenartiger Modification schon gefärbt), in
„races ^thiques*' (s. Renouvier), mit Erneuerung und Vervollkommnung (auf
den Wogen des Gesellschaftsstrom's).
Wie der Egoismus aus der Ernährung, geht der Altruismus aus der
Fortpflanzung hervor (im Positivismus), und der sociale Trieb entwickelt
sich unter dem Trachten nach Lust (bei den Evoiutionisten), mit dem Streben
nach Anpassung (in der Moral) bei erblicher Uebertragung (zur Vervoll-
kommnung). Und wenn in der Entwickelung das sittliche Gefühl (als
practische Vernunft) zum Durchbruch kommt, hätte dann der aus dem Ver-
gnügen (im Eudämonismus) oder dem Nützlichen (des Utiliarismus) gegebenen
Antrieb für die Auflassung zu verschwinden (als Minus im Plus). Nachdem
in objectiver Herleitung durch die Analyse verständlich geworden, spricht
dann das Resultat als Pflicht im Gewissen (bei subjectiver Rück- und Einkehr
zu sich selbst).
Während bei den Pflanzen^') in ihren unteren Wachsthumsstadien diese
durch Anwendung von Dünger in richtig componirten Bestandtheilen, durch
das Erdreich, Begiessen u. dgl. m. regulirt und verbessert werden, um wohl-
schmeckende Früchte oder lieblich duftende Blumen in bunter Farbenpracht
anzusetzen, fallt, nach der Entfaltung dieser, die Wirkungsweise solch' ein-
facher Ingredenzien aus, >^ogegen vielleicht der harmonische Eindruck der
Farben je nach dem in farbigen Gläsern durchfallenden Licht, verschönert
werden mag. Mens sana in corpore sano, und wenn für das gesunde Denken
ein gesunder Körper verlangt wird, sind doch die diätetischen Regeln, wie
für diese Vorbedingung verlangt', völlig verschieden von denen, die sich in
der Moral später stellen, für Gesundheit des Geistes, obwohl wenn auch bei
naturgemäss bestehendem Zusammenhang innerliche Verkettungen mittelst
detaillirender Untersuchung nachweisbar bleiben mögen (bis zu regulativer
Kraft in feiner abgetheilten Messstäben). Aehnlich jedoch, wie die aus
embryologischem Studium erlangten Resultate, erst nach einer langen (und
kaum mehr ausfolgbaren) Reihe von Mittelgliedern mit den physiologischen
Gesetze des ausgebildeten Organismus in Verknüpfung zu bringen sind, und
diese gegentheils ihre selbstständig unabhängige Betrachtung verlangen, so
wird eine solche für die Moral auch, imperativisch gefordert, trotz des auf-
klärenden Entwickelungsganges , auf dessen Bahnen hinabgestiegen werden
mag, bis zu niedrigst sinnlichen Wurzeln. Und wenn dann mikroskopisch
verschärfter Einblick in derartig objectiven Beobachtungen mancherlei An-
deutungen zu erlangen beginnt, über das Keimen später schädlicher Ab-
weichungen, mag vielleicht bereits therapeutische Pflege ausgeübt werden, die
der femer höheren Entwickelung zu Gute käme, obwohl dies in der Moral
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XXXV
<laDn Gate seinen eigenen Gesetzen anabhängig zu folgen bat im sittlicben
Bewusstsein, als subjectives Verstandniss eines (objectiv durcbforscbten)
Determinismus (kosmischer Harmonien). Ildvzeg avi^Qionoi %ov elöevai
OQeyovtai (bei Aristl.), und für den anovdaiog (als sittlichgat Bestrebter)
ist der vovg sein Dämon (s. Plotin), im Schauen des „Einen'' auf sich selbst
gewendet (für die t^ewQia)^ bei der in geistiger Entfaltung dem Menschen
gesteckten Bestimmung (bis zu den Sternen des Jenseits). Anima posita est
super Stellas, quia per rationem animae transcendit homo Stellas et super
eas reperit creatorem (Guiliaume de Conches), 6 &€6g '^fiiv ndnwv xQrifxaxiav
fihgov (bei Plato), wenn auch „eine Offenbarung, die alle Menschen auf
eine gegründete Art glauben könnten", eine unmögliche Sache ist (s. Reimarus).
Innerhalb des Positivismus sucht die evolutionistische Schule Englands
mehr psychologisch (im Hinweis auf Sympathien), die französische (bei Littr^),
in physiologischen Vergleichungen den Fortschritt des Egoismus zur Gegen-
seitigkeit nachzuweisen, wogegen die ethnischen Thatsachen vielmehr darlegen,
dass die im körperlichen Organismus (soweit nicht Geschlcchtstrennungen in
Frage kommen) abgeschlossene Individualität, für die geistige des Menschen,
als Gesellschaftswesen, gerade auf der niedem Stufe völlig ausfällt, und um-
gekehrt erst nach der Selbstständigkeit der Persönlichkeit tendirt, welche
allerdings dann wieder (mit eintretendem Erwachen der Moralgefuhle) sich
bewusst fortan (wie früherhin unbewusst) in höhere Ganzen freiwillig unter-
ordnet, und dabei werden die im Wachsthumsprocess entfalteten Ideale, als
entwickelnde Factoren ihrerseits eingreifen (s. Fouille^), aus gesetzlichem Ver-
standniss des Zusammenhangs mit dem Ganzen (in naturwissenschaftlicher
Psychologie), „üne fois produite par les faits, l'id^e modifie ä son tour les
faits aux-m§mes, et devient un mobile capable de r^agir sur eux (s. Fouille6) ^*),
bei Rückwirkung des Denkproducts der Gesellschaft auf das jedesmalige
Einzeldenken, das darin aufgeht (zur Gegenseitigkeit). Nicht nur Vater der
eigenen Handlungen ist der Mensch (bei Aristotel.), sondern auch dem der
Nebenmenschen, „und zwar in einem Verhältniss, das wir selbst nicht ermessen
können, denn unser Einfluss überlebt uns" (s. Fressens^). „Was, indem es
unsere Vorgänger anklagt, uns zu entlasten scheint, klagt uns in dem
Maasse an, als wir die böse Strömung gefördert und in der uns umgebenden
Atmosphäre verderbliche Einflüsse verbreitet haben'', bei „Solidaritö morale"
(s. Marion) für den Menschen (als Menschheit). Die menscUiche Vernunft
kann nie als rein naturliche Kraft thätig s^in, sondern immer nur als histo-
risch gebildete Vernunft (s. Frohschammer) für die „historisch-psychologische
Metaphysik** (als subjectiv-objective), beim Aufwachsen des Völkergedankens
(innerhalb der geistigen Atmosphäre jedesmaliger Gesellschaft).
Die Moral ist die Hygiene des Volksbewusstseins, diejenigen Gesetze be-
greifend, unter deren Geltung die Wachsthumsvorgäoge ihren gesund nor-
malen Verlauf zu nehmen vermögen. Diese (soweit die Realisirung in
Beobachtung kommt) immanenten Gesetze zu verstehen, bedarf es hier, wie
bei andern Naturgegenständen (zu naturwissenschaftlichem Studium) Vorlagen
der thatsächlichen Aussagen, also der ethnischen Weltanschauung, als die Ver-
wirklichung der Menschheitskreisungen in den geographischen Provinzen. Wie
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XXXVI
die Pflanze unter verschiedenen Variationen emporwächst (im Anschlags an
Standort und klimatischen Jahreszeit- Wechsel), aber dennoch in den all-
gemein durchgehenden Gesetzen der Zellen twickelung Gleichartigkeit zeigt,
so werden sich auch für die Moral-Gesetze Gleichartigkeiten allgemeiner Grund-
principien ergeben, trotz der geographisch-anthropologischen Variation. Als
den Mensch im Character das Gesellschaftswesen betreffend, kann die Moral
nicht aus individueller Psychologie ihre Darlegung erhalten, obwohl nack
dem aufgenommen Yerständniss des Volksbewusstseins in das der Individuen,
dieses sich selbst als integrirend entwickelnder Theil fühlen wird, und also
mit der Fähigkeit begabt, aus eigener Kraft regulirend einzugreifen. Die
pflichtgemässe Bindung der Principien läuft dann in die gesellschaftliche (oder
staatliche) Verwirklichung aus, während darüber hinaus (den individuellen
Ahnungen zu genügen) Jeder „nach seiner Fa9on^ seelig werden mag, ob
dem gottverlangeuen Ziel im religiösen Glauben entgegenstrebend, ob einem
der Noumena, wie in der Metaphysik gesteckt (zum Grenzbegriff).
Als höchstes Gut stellt sich das Gute, das aus subjectiver Empfindung
seine Fesstellung in den Ueberblick. ethnischer Thattachen zu gewinnen hat
Denn bei dem Menschen, an den das Moralgebot herantritt, handelt es sich
nicht um dieses Individuum des Ich, auch nicht um denjenigen Menschen,
wie in gesetzlicher Betrachtung eines Bruchtheils der Menschenwohnungen
auf Erden construirt, sondern um den Menschen, als Ausdruck der Mensch-
heit, für alle ihre Wandlungen über den Globus hin, im Detailstudinm
Jeder der in Einzellebensfahigkeit gegebenen Variationen, (soweit sich ihrer
zählen in den fünf Continenten). Une fois la nature humaine connue par
Tobservation et Tanalyse, vous en deduirez la fin, le bien, la loi de Thomme
par cons^quent^ car la nation du bien entraine forc^ment Tid^ d'obligation,
de devoir et de loi pour la volonte. Tout revient donc ä connaitre Thomme
(Yacherot). La vraye science est le vray estude de Thomme, c'est Thomme (s.
Pierre Charron). The proper study of mankind is man (Paper) im r^w^i
aeavTov. „Die Erkenn tniss ist erst das Setzen des Gegensatzes worin das Böse
ist", und bei der Selbstsucht des Willens (als Natürlichkeit des Willens) „ent-
gegengesetzt der Vemünftigkeit des zur Allgemeinheit gebildeten Willens*
(s. Hegel), führt die volle Erkenntniss dann zum Guten (in gesetzlicher
Harmonie). „Omnis peccans est ignorans", und so liegt in Avidya, als ür-
prinzip der Schöpfung, die Schuld der Earma involvirt (aus früherer Existenz).
In conceptu dicitur peccatum transmitti, non quia peccatum originale ibi
sit, sed quia caro ibi cootrahit id, ex quo peccatum fit in anima, cum in-
funditur (Petrus Lomb.), und dann hereditär unter atavistischen Rückschlägen
(im Traducianismus). Wer die Tugend sich eigen gemacht, ist der Weise
(bei Justus Lipsius). In der guten That begründet sich die wahre Freiheit
(nach Deutinger). In hac autem intellectione, quae est sui ipsius, transitus
continetur in intellectionem aeternam, quae est feUcitas (s. Caesalpinus). Und
dann die Steigerung zur Extase (als Theosis): Anima in illo excessu deo
innixa, osculo quodam deo unitur (s. Francesco Zorzi), den Körper halbtodt
zurücklassend, gleich dem des Angekok (wenn die Seele ausgefahren) oder
Odhin's (einstens) Bonum naturale, quum est voluntarium, fit bonum morale
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XXXVII
(bei Leibnitz), während Kant die Pflicht aufstellt, als „commandement
militaire" (s. Janet), in subjectiver Fassung, oder anderseits das „Natoram
sequi" objectiv zu fassen wäre, denn der Mensch „est sa loi ä lui mdme" (s.
Bouillier), und die Natur ^ *), welcher gefolgt werden muss, ist nicht die sub-
jectiver Launen und Idiosynkrasien, sondern die objectiv (aus ethnischen
Beobachtungen und Erfahrungen) für den Menschen festgestellte, als Gesell-
schaftswesen also zunächst innerhalb seines Gesellschaftskreises, über dessen
Bestimmungen hinaus jede Abweichung das Moralgebot verletzen muss. Der
Wilde, der den Fremden tödtet als Feind, handelt (weil im allgemein stetigem
Kriegszustande) nicht unmoralischer als der Soldat, der, wenn sein Staat im
Kriege liegt, die Waffen ergreift zur Vertheidignng eines Angriffs.
Für den der das Recht des Stärkeren (auch seiner geistig-moralischen
Macht nach) richtig versteht, sind die Verbote eines Decalog von selbst
gegeben, weil stärker stets, als der Einzelwille, der Wille der Gesammtheit
sich erweisen muss, und der Mensch im Vollgefühl des freien Willens, fühlt
diesen von selbst durch die Schwankungen eigener Freiheiten umgrenzt. Zu
der Persönlichkeit des Menschen, als hülflos und nackt (s. Plinius) auf
die Welt gestellt, gehört bereits (von primären Vorbedingungen an) die
KuDstphäre (wenigstens in einfachster Form des selbst geschnitzten Werk-
zeugs), und innerhalb dieser vermag er hier zu schalten und walten, als über
sein Eigen thum, das darüber hinaus in den Bereich der Gesellschaft fällt,
und weiter in das der geheimnissvollen Welt eines „Numen". So wagt es der
Wilde kaum, selbst denjenigen Naturgegenständen zu nahen, denen bereits ihr
Besitzer (als Innuae der Eskimo) eignet, und auch da, wo er ihrer für Lebens-
erhaltung zum Verbrauche bedarf, kann es nur unter Sühnungen und Busse
geschehen (durch Uebemahme der Mokisso und anderer Gelübde). Wie
also schon das Tödten des Thiers an sich nicht erlaubt wäre, könnte es weit
weniger noch das der Mitmenschen sein, an welchem, wenn eignem Stamm
augehörig, Hand zu legen, ebenso unnaturlich sich ergiebt, als Hand zu legen
an sich selbst (was, wenn auch auf tieferen Stadien, im Selbstbegraben und
Felsensprung geschehen mag, doch dann immer schon die Rückwirkung
mythologisch-socialer Vorstellungen voraussetzt). Though not a fixed or
final conception, the idea of social cell-being is sufficiently definite, in each
generation, to act as a guide and inOeotive to conduct (s. Fowler). Der Ethiker
Vor Allem muss ein ganzer Mensch sein, nichts Menschliches darf ihm völlig
fremd sein (s. Gizycki), in der „solidarite mutuelle des hommes" (bei Leroux),
um dem geistigen Bedürfnisse des Durchschnittsmenschen zu genügen (nicht
dem verfeinerten Luxus der „Upper-Ten-Thousand" nur).
Wie in jeder Naturschöpfung liegt in der menschlichen einwohnend, die
VollentfaltuBfg aller virtuell vorhandenen Anlagen, also auch der geistigen
in der Gesellschaftssphäre, dadurch eben, dass jeder ganz und voll diejenige
Stelle ausfüllt, wohin durch seine Geburt (durch Erziehung und Erbschaft)
gestellt, der Arbeiter jeder im Auftrag des Arbeitsgebers, der Beamte für
das Gemeinwesen, das ihn verwendet, und in der Durchschnittsmenge Jeg-
licher für die Familie, die ihn umgiebt, und für welche er als Geschäfts-
mann oder nach der gewählten Erwerbsweise seine Thätigkeit zu productiver
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_XXXVIII_
zu machen im Stande ist. Jeder hat zu wuchern mit dem Capital, das ihm
gegeben, und so vor Allem derjenigen, der mit Glöcksgütem gesegnet, Frei-
heit hat zu jfreier Thätigkeit im woblthätigen Wirken. Hier würde durch
passive Moral am wenigsten dem Pflichtgebote genügt sein. Dass der Reiche
nicht stehlen wird, und noch weniger das aufregende Risico eines Mordes
laufen, verdenkt ihm Niemand, wird Niemand aber auch als Verdienst
annehmeo, und ebensowenig, wenn er gelegentlich die abgeschnittenen Coupons
(eines ihm selbst vielleicht lästigen Ueberflusses) der Kirche übersendet, eine
Seelenmesse (und bequemen Ablass) oder Lobsprüche einzuernten. Nur in
eigener Bewusstseinsbefriedigung, seine Pflicht erföllt zu haben, wird jeder
davon durchdrungen sein müssen, von jener activen Liebe, im gläubigen
Vertrauen auf Höheres, niaiig dl aydnrjg iveQyovfuivrj, Die Enthaltung von
Sünde ist leicht genug für ihn, wenn kein Anreiz gegeben, und in solch
unbescholtenem Wandel liegt deshalb kein Verdienst, so sehr er theologisch
geltenden Maximen nach, auch als Frommer wandeln mag, oder als Heiliger
gar benedicirt selbst werden. A la pauvret^ et ä la richesse correspondent des
vertus diverses et des vices differents (s. Marion). Hierüber (unter den
„conditions ^conomiques") hätte sich Jeder, im stillen Kämmerlein, mit sich
selber abzufinden, (auch der Gelehrte, ob er für geistige Genüsse seine
Schuld der Geistesarbeit abgetragen, welcher er sie verdankt), denn die
Rechenschaftsablegung, wie einst zu fordern, wird Niemanden erspart sein,
und wie man sich diese denken mag, oder will, bleibt dabei indiflerent. Das
in Guiana und Aegypten auf Erde bereits abgehaltene Todtengericht, wird
anderswo nach dem Thal Josaphat verlegt, oder in die Wolken hinauf, und
wer für Aufstellung eines Richterstuhls dort die Fussunterlage vermisst, oder
in seinem (vorläufigen) Verständnisse des Fixstemhimmels, wie „le doigt du
dieu", auch den Thron eines Gottes nicht findet, mag sich dies Göttliche in der
ihm zusagenden Formidirung denken, nie aber wird er sich dem Gefühl
einstiger Rechenschaftsablegung entziehen können, wie vom Gesetzlichen des
Dhamma in Karma gefordert, da. die Früchte, die gepflanzt sind, zu essen
bleiben, im Güten oder Bösen. Prima et maxima peccantium poena est
peccasse (s. Seneca). Da „rien ne pese tant, qu'un devoir qu'on a voulu
rendre l^ger" (bei Vinet), hat Ernst und Ehrlichkeit als erste Forderung zu
sprechen im kategorischen Imperativ. Mit practischer Moral freilich hätten
gute Lehren ^^) Nichts oder Wenig zu thun, denn ihre Gebote sind fest und
scharf markirt durch das Wohl der Gesammtheit, wenn das Einzelwesen,
als integrirender Theil, mitwirkend aufgeht, in Solidarität der Liteiressen (aus
gesetzlicher Vergangenheit her). Was darüber hinaus fallt, bleibt unmoralisch,
wenn scheinbar auch, im Unterschiede „allgemeiner Tugend und sittlicher
Virtuosität" (s. Hirscher), durch die edelste und idealische der Religionen
verlangt, denn bei jedem derartigen Conflicte, würde der Einzelne, mit seinem
subjectiven Meinen und Scheinen, der Gesammtheit gegenüber stehn, wie sich
ihr Volkswille temporär ausgesprochen hat. In wieweit die Staatsverfassung
dabei einem philosophischen (oder theologischen) Musterbilde entsprechen
mag, mit individuell anziehenderen Reizen geschmückt, als die Wirklichkeit
zeigt, giebt damit zur Störung dieser kein Recht, dh die actuelle Staatsform
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XXXIX
stets das nothwendige Product der historischen Gesamintbedingungen ist, und
der Einzelne sich bescheiden muss, seine specielle Weisheit der aus Natur-
gesetzen realisirten unterzuordnen. Wenu ein durch humanistische Culturideen
getragener und durchwehter Staat dennoch bestandig Hunderttausende seiner
Unterthanen auf das Mordhandwerk des Krieges vorbereitet, weil durch die
poHtischen Verhältnisse aus Selbsterhaltungsprincipien dazu gezwungen, so
fiele unter die Categorie schwerster Verbrechen der Widerstand des Einzelnen
gegen Verlangen und Pflicht, die deshalb an ihn gestellt sind. Innerhalb
eines national erwachsenen Staates erfüllen sich die moralischen Neigungen
ans eigenem Antrieb, und obwohl sich Jeder ^ 7) Qber das Staatliche hinaus
in die Geheimnisse des Seins versenken mag, um Herzensbedürfnisse im Auf-
bau metaphysischer Systeme oder „in Hingabe an religiösen Glauben [sowie
an den Cult, als instrumentum regni] zu befriedigen, dürfte deshalb Keiner
doch sich berechtigt" (oder gar berufen) empfinden, diejenige weltbeglückende
Reform, die seinem Gehirn ihr Dasein verdankt haben mag, nun auch den
üebrigen anders aufdrängen zu wollen, als sich in dialectischem Streite Siege
erringen lassen, da jedes Vorgehn bis zu Gewaltmassregeln, die das be-
stehende Ganze zerrütten und stören, sich als Verbrechen stempelt, wenn
etwa nicht durch den Erfolg gerechtfertigt. Ob dies geschehen wird oder
nicht, hegt weder in subjectiver noch objectiver Entscheidung, und der natur-
gemasse Gang regelt sich von selbst. Sobald in der That die Meinungs-
abweichungen'®) der Einzelnen in Majoritäten zu wachsen beginnen, dem
bisherigen Ausdruck des Volkswillens gegenüber, so folgt von selbst, dass
die Gebote desselben, obwohl noch heilig und unverbrüchlich wie immer,
nicht mehr in voller Lust (des nationalen Einklangs), sondern nur wider-
strebend und widerwillig werden erfüllt werden, da auf die Motive eines jeden,
auch ihm unbewusst, (oder wider seinen Willen Fogar), die Gewalt seiner
eigenen Ideale zurückwirken muss in Kräftigung oder Schwächung seiner
eigenen Motive. „La conscience dun homme ne peut qu'inviter la conscience
d'un autre, apr^s avoir constat^ ce qu'elle m^me constate, ä produire ce
qu'elle m^me produit et ä determiner le vouloir en consequence (s. Renouvier),
ond damit beginnen tief innerlich die minimalen Abweichungen beginnender
Umgestaltungen, als „incipient changes" (bei Mivard), sich zu vollziehen,
die nachdem in physiologischen Correlationen allseitig angewachsen, allmählig
oder plötzlich den Staatsorganismus umgestaltet haben, im geschichtlichen
Fortschritt der Culturentwicklung. So im parlamentarischen Leben werden
die Partheien, obwohl in nationalen Fragen stets einheitlich zusammenstehend,
in den Zwischenpausen (ans principieller Ueberzeugung) vom Standpunct ihrer
Ansichten sich bekämpfen, und jede derselben trägt ihre Berechtigung**)
mehr weniger in sich, ausser derjenigen, welche das staatliche Interesse einem
fremden unterordnen will, — ein fremdes, das selbst als direct feindliches zu
achten wäre, wenn religiöse Ergebenheit sich bis zur Schmach ultramontaner
Sklaverei erniedrigt
Wenn im Conflicte zwischen Kirche und Staat sich dem Einzelnen
tiefcte und letzte der vitalsten Interessen für religiöse Bedürfnisse verkümmert
finde, bis in die Sterbe-Sacramente hinein, so fällt die Schuld voll und
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XL
ganz auf diejenige Parthei, für welche solche Ceremonien die Kraft wirk-
licher Bedeutung besitzen, ob die Untersagung nun ihrerseits selbst durch
die Trübsal der Interdicte, (wie so oft in des Mittelalters trüben Tagen), oder
dadurch verursacht ist, dass eigennütziger Bedacht auf hierarchische Vortheile
die Zwangsroassregeln der Regierung, als nothgedrungene Gegenwehr, hervor-
ruft. In beiden Fällen sind des Volkes arme Seelen ein Spielball in den
Händen dessen, der auch in einem ,,ungeblich^ civilisirten Staat die Schlüssel
fortzufuhren prätendirt, unter deren Symbolen mythologisch Gedichtetes die
Langeweile einer Zeit vertrieb, welcher die ernsten Probleme der Gegenwart
noch nicht entgegengetreten waren. Wohl verbleibt für heutige Cultur das mit
ihrer Entwicklung im Geschichtsgange verknüpfte Christenthum der allgemein
gültige Ausdruck des Cultus, und in ihm die katholische Form, als älteste
schon, eine wohl berechtigte, aber als ihrem Wesen keineswegs erbeigen-
thümlich, sondern aus fremdartiger Inoculation erst später hervorge wuchert,
kann der hybride Auswuchs ultramontanen Papstthums unbeschadet auch
wieder herausgeschnitten werden, und wird es müssen, früher oder später,
wenn allzu schroff coUidirend mit dem göttlichen Walten, wie im staatlich
nationalen Bewusstsein, als feste Gesetzlichkeit, manifestirt.
Alle die schweren Bande, welche aus kirchlichem Aberglauben und
atheistischem Nihilismus auf uns lasten, werden erst gebrochen werden im
Durchbruch einer naturwissenschaftlichen Psychologie, im physiologischen
Verständniss nämlich, und naturgemässer Diätetik, der Seele, um den im
Laufe historischer Abweichuugen aufgekeimten Entwicklungskrankheiten des
Volksbewusstseins eine rationell therapeutische Heilung zu gewähren, wenn
aus vergleichend allgemeinem Ueberblick des menschlichen Seelenlebens in
der Gesammtheit ethnischer Wandlungen, der normal gesunde Verlauf fest-
stellbar sich ergeben wird, denn dass der Ausverfolg normaler Gesundheit
dann auch zum Besten auszulaufen hat, bedingt sich aus den Vorbedingungen
der Vemünftigkeit (wenn es um solche sich auf Erden überhaupt zu
handeln hat).
Hominis conatus ad bonum et cassi sunt, si a gratia non adjuvantur et
nulli si non excitentur (s. Bemard von Clairveaux), indem der in den
praktischen Aufgaben des Lebens absorbirte Durchschnittsmensch, dem keine
Müsse bleibt, um den gesammten Gang der Meditation in allen Zwischen-
stufen aus eigener Entwicklung zu durchlaufen, den aus den Spitzen auf
ihn zurückströmenden Lichtestrost, als soweit jenseitiger Quelle einer ,,forma
superaddita'' (bei Tilenius) entflossen, anzunehmen bereit sein wird, um
durch dessen Stärkung wieder selbstthätige Kräftigung zum Entgegenstreben' ')
zu gewinnen. Wenn jedoch innerhalb des jedesmal ethnischen Kreises, dem
das Individuum angehört, das Nationalbewusstsein zu voller Entwicklung
gelangt ist, dann, bei der historischen Solidarität menschlicher Gesellschaft,
vermag ein Jeder, innerhalb des angewiesenen Wirkungskreises, ganz und
unbeschränkt bereits, den höchsten Interessen durch seine Dienste zu ge-
nügen, bei bewussier Mitarbeit an den gemeinsam der Humanität gestellten
Aufgaben.
Der für die GcseUschaft geschichtlich hergestellte Zusammenhang mit
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XLI
der Vergangenheit (unter Vorbereitung für die Zukunft) wiederholt sich bei
bei dem Einzelnen in der (früher oder später aus der Familie an den
Staat übergehenden) Erziehung. Die Kindesfreuden, im Elternhause genossen,
sind aufgesogen in Fleisch und Blut, wie die Sonnenblicke vergangener Tage
Dachschwellen in der als saftreiche Frucht erfreuenden Apricose (bei G. Eliot),
and anzuerziehen ist jene, von menschlicher Bestimmung geheischte Natur,
aus der „im Willen eine Neigung zum Guten, somit Tugend entsteht" (bei
Leibnitz), im (stoischen) KaroQx^cjfjia (perfecta ratio), zu unbewusster Aus-
übung durch die Schule der Gewohnheit erzwungen. „C'est ä la v^rite une
violente et traitresse maitresse d'^schole, que la coutume" (s. Montaigne),
von deren Meisterschaft so vieles abhängt, was im Guten oder Bösen, zum
Heil oder Unheil ausschlagen mag. Und leicht ist jede Bemeisterung ver-
loren, ohne Uebung in der Uebertragung: ßovksvov nolkä tiqo %nZ Xiyuv
u ^ ngaTzeiv (bei Epict), ein wohl weiser Rath, leichter gegeben, als
befolgt (wie so manch anderer).
Im Pessimismus hoflFt man auf das Ruhekissen der Vernichtung, denn
mit dem Tode ist „das Slrahlenbundel von Willensactionen des Unbewussten,
welches dem Individualgeist die metaphysische Grundlage bot, gegenstands-
los und dadurch die fortgesetzte Action unmöglich geworden** (s. von
Hartmann). Das wäre sehr bequem, und da „der Wechsel auf das Jenseits"
ein fingirter, der Einzelne seiner Verantwortlichkeiten damit überhoben. Aber
nein! so leicht wird es nicht gemacht, denn die Verantwortlichkeit im Ver-
schuldeten dauert fort, mit dem Uebrigbleiben der Karma, die weiter jagt,
im unaufhörlich erneuerten Wechsel der Existenzen, bis zu der durch eigene
Thatkraft errungenen Erlösung (im harmonischen Abgleich des Nirwana),
s. Rlgsphlph. Probl., S. 11. Auch im Buddhismus verbleichen, im temporären
Weltuntergange, die Farbenhimmel, aber bis auf einen, gleichsam anorganischen
Kest, um den wieder auf's Neue die Resultate von Bun und Bab an-
kristallisiren , zu organischer Fortzeugung, in neuer Individualschöpfung,
durch gesetzliches Band mit der vorangegangenen verknöpft. Aus den
„Bewusstseins-Concretionen", als Ergebnissen der Ideen thätigkeit in freier
Willensschöpfung, bleibt ein concreter Rest, der sich in moralischer Rechen-
schaftsablegung einstens nur wird annulliren können. Vor dem Tode ist Niemand
glucklich zu preisen (nach Solon), aber selbst beim diesmaligen Tode noch
nicht (für Gautaiuas Lehre), ausser wenn bereits die Megga betreten sind
(welche in das Jenseits hinauszuführen haben). .
Bei naturgemäss geregeltem Wachsthumsprocess hält sich der Körper
innerhalb der Grenzen der Gesundheit, und sofern nicht. aus hereditärer
Prädisposition erbliche Anlage zu Krankheit vorliegt, ist das Bemerktwerden
solcher auf einfallende Störung (wie in schädlicher Veränderung des den
Organismus in seinem specifischen Character bedingenden Milieu) zurück-
zuführen. Aehnlich im psychischen Leben, v^o naturgemässe Entwiekelung
zum Guten tendiren müsste aus „justiiia innata** (wie im Scholasticismus
neben ,.justitia infusa sive gratuita"* und Justitia acquisita^ unterschieden).
Das erste Beginnen störender Ablenkung (nach der Richtung des
moralisch als Böses Gefassten) regt sich in dem Confliot, wodurch die dem
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XLII
Selbst als Ziel gesteckte Unabhängigkeit der Persönlichkeit mit dem Gesell-
schaftskörper (während der UebergangsBtadien der Entwickelung) zu treten
hat, in dessen Bewusstsein die Individuen, als integrirende Theile des Ganzen,
eingeschlossen bleiben, und so gegenüber den aus ungeordneter Selbstliebe
(ex immoderato amore sui) sündigenden Engeln wird für menschliche Sünde
(als ursprüngliche, die im Traducianismns zur Erbsunde weiterfuhrt) die
ungeordnete Liebe zur beigesellten Gefährtin, „immoderatus amor amicitiae
uxoris" (s. August.) hingestellt (bei Duns Scotus), in dem dann fortspielenden
Widerstreit der Interessen zwischen Egoismus und Altruismus, (bei dem aus
Beiderseitigkeit erweiterten Kreise durch Stamm und Volk bis zur Menschheit),
unter dem „allgegenwärtigen Gesammt-Interesse der Menschheit" (s. Laas),
für den Menschen, Jeden und Alle (als Gesellschaftswesen). Im einfachen
Naturzustande der Wilden fällt die Individualität aus, als unbewusst auf-
gehend im Gesammtzusammenhange mit dem Stamm (in „summa rectitudo"
der „Justitia originalis" gleichnissweise), und jedes Verbrechen wäre deshalb
ein solidarisch verpflichtendes (wie auch in Ueberlebseln späterer Cultur
vielfach noch nachweisbar), weil gleichsam gemeinsam begangenes. Bei den
durch äusserste Reduction des Separatbesitzes fast gänzlich mangelnden
Eigenihumsrechten (innerhalb der communalen) kommt es darüber zunächst
zu keinem Streit, und die Verletzung oder Tödtung des Feindes im Fremden,
bleibt, weil zum Besten der Gesammtheit begangen, deshalb auch in den
Verantwortlichkeit dieser (die dann nach völkerrechtlicher Anerkennung des
Gastrecht's unter den Satzungen über Commercium und Connubium ihren
Austrag zu halten hat).
Die erste Rechtsfrage, welche für interne Verhältnisse zur Controverse
gelangt, ist die der Blutschuld, in Folge nämlich eines Mordes, der aus
Anhänglichkeit an den engeren Gesellschaftskreis, (dem das Individuum in
der Familie angehört), verbrochen, sich jetzt mit den Interessen der Ge-
sammtheit, (also mit der die concentrischen Kreisungen im erweiterten Sinne
umschliessenden Peripherie), in Ausgleich zu setzen hat (durch Busse, Wehr-
geld und andere Rechtsfictionen, die Einheitlichkeit der Friedensgenossenschaft
wieder herzustellen).
Je mehr dann, beim Uebergang der Mutterfolge zur Vatergewalt, die
Eigenheit ^elbstständige^ Persönlichkeit zur Üurchgeltung kommt, für arrogirte
(und stückweis mehr und mehr, sowie unbeschadet möglich, concedirte)
Privatrechte, desto öfter werden sich über Gut oder Schlecht im jedesmaligen
Falle die Entscheidungen erschweren, und ebenso später (bei humanistischer
Ausdehnung dea Gesichtskreises) über Gut oder Böse (im moralischen Sinne),
bis das (nach temporär anerkannter Weltanschauung) deckende Tertium
comparationis gefunden ist, oder, als rationell der Menschennatur allgemein
entsprechendes, aus naturwissenschaftlicher Behandlung der Psychologie (auf
Grundlage des Völkergedankens) nachweisbar erwiesen sein wird.
Sofern sich im Ueberblick menschlicher Entwickelungsgeschichte eher
eine Verminderung der guten Zuneigungen erkennen Hesse, wird moralischer
Fortschritt geleugnet (bei Bouillief), während die in den primären Friedens-
genossenschaften ^^) unbewusst (durch die Noth des Lebens für die Existenz-
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XLIII
bediDgungen desselben) erhaltene Eintracht erst wenn im Kampf errungen
imd gefestigt im Bewusstsein ihres Werthes die entsprechende VoUwurdigung
gewinnt (als Verdi enstesthat). Die ursprungliche Einheit gleicher Willens-
neigungen wird veredelt dann auf höherer Stufe der Fortentwickelung zur
Wiederholung kommen, denn „toutes les vertus se tiennent et son coinpa-
tibles entre eux, et non tous les vices" (s. Vinet), so dass die Disharmonien
dieser sich abzugleichen haben, in den den Gesammtkörper organisch um-
fassenden Banden, um den Zustand normaler Gesundheit zu wahren.
Unter Theilung der Arbeit, (wobei naturwissenschaftliche Weltanschauung,
für die ihr entsprechende Behandlungsweise, der Psychologie gleichfalls ein
selbststandiges Plätzchen einzuräumen hätte), stellt dem Determinismus gegen-
über die Willensfreiheit ein berechtigtes Verlangen darin, dass die Auctorität
der Erfahrung, wie für die sinnlich- mechanischen Thatsachen auch für die
sittllichen anerkannt werde. Der Mensch fühlt sich frei und abhängig
(s. Secretan), und desto vollkommener sich selbst, je mehr er innerhalb der
Abhängigkeit eigene Freiheit zu verstehen lernen wird. Obwohl aus Um-
setzung der Bewegung Wärme und dann das Liebt zu erklären sei, bliebe
doch die Wärme in jeder practischen Hinsicht eine besondere Aufgabe, für
die Wohlbehäbigkeit der Existenz durch Heizapparate zu gewinnen, da das
Wannlaufen, in gesteigerter Bewegung, durchschnittlich nicht ausreichen wird,
und ob für das Licht die Emamissions oder Undulationstheorie adoptirt ist,
wird dadurch das Urtheil des Aesthetikers über Farbenharmonie ebensowenig
beeinträchtigt werden, wie das der Moral über moralische Verantwortlichkeit.
Im Fortschritt der Empfindungen mag direct aus Bewegung Licht hervor-
gerufen werden, und der Mensch sich in dem Dunkel irdischer Existenz
manch aushelfendes Lichtchen erzeugen, aber die grosse Quelle des Lichtes
strömt für ihn aus solarem Jenseits, wie aus geistigem der Ideen die Gesetze
der Uoral (im Gewissen und der Pflicht). Da das Böse die Ausgaben und
das Gute die Ginnahmen darstellt, sind die Vergnügen abschätzbar (bei
Bentham), im Verdienst und Verlust (des Bun und Bab), aber dazwischen
als mitredender Factor, in der Stimme des Gbesi (bei Guineern), — der
guten Geleitschaft, die mit dem Schilde reinen Bewusstsein's unversehrt
erhält (bei Dante) — , spricht das Gefühl, den Gewissenszeugen nicht los-
zuwerden, nocte dieque.suum gcstare in pectore testem (bei Juvenal), der,
wenn er seine Thaten nicht aufgeschrieben meint durch Jama's Boten (auf
den „Tafeln des Himmels", im „Buche des Lebens"), mit sich selbst Ab-
findung zu treffen hat (für den Rechenschaftsbericht). Vor Allem bleibt sie
auszunutzen, die flüchtige Zeit, für Entfaltung einwohnender Anlagen, und
„indem die gewollte Anstrengung die Individualität constituirt, das Ich, die
ürthat des inneren Sinnes", schliesst sich auch die geistige Thätigkeit der
Bewegung an (in allgemeiner Durchdringung des Sein's).
Der in subjectiver Psychologie heraus empfundene Vervollkommnungs-
oder Glückseligkeitstrieb lässt sich objectiv als der Wachsthumstrieb normal
gesander Entwickelung auffassen, und indem sich in der ^Conscientia" die für
die besonderen Fälle der Willensentscheidung abgeleiteten „Dictamina" vor-
schreiben (bei Duns Scotus), liegt es als Aufgabe vor, die ihre „Principia
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XLIV
recte agendi" einschliesseode Synderesis, als „intellectaeller Habitus** (s.
Werner), durch die Denkkraft des vovg loyiarixov /nigog (bei Plato), in der
Seele, als uotQa x^bov (bei Joseph) richtig zu verstehen (im Ausgleich des
Selbstbewusstsein's mit der Welt, welcher es angehört).
„Die Religion ist ein allgemeines, die Seele beherrschendes Streben,
welches die fföttlichen Elemente der specnlaüven und practischen Vernunft,
sowie des Gefubrs angreift, und sie nicht in der Isolirung lässt, sondern zu
einem Ganzen, zu einer Anstrengung vereinigt, deren Ergebniss eben das
Leben in Gott ist" (s. Fressens^), das Leben in dem anderswo als Dhamma
Gefassten, — in jenen Gesetzlichkeiten, die sich nicht in den irdisch darch-
forschbaren Naturgesetzen erfüllen, sondern weiter wallen in einem auch für
die Moral -Gebote, harmonisch empfundenen Kosmos (dessen soweitige ün-
übersehbarkeit, zwar deutlich umschriebene Anschauungsformen verbietet,
aber nicht die in hoffnungsvoller Sehnsucht quellenden Ahnungen derselben).
„Nur das kann des Menschen Herz und Geist erheben, was über ihm steht;
darum wird auch immer nur ein Höheres, als die Menschheit ist, der Gegen-
stand der Religion für den Menschen sein können** (s. Hemann), im Gefühls-
schauer, um geheimnissvoll aus den herantretenden Ahnungen, io den einen
harmonischen Kosmos durch waltenden Gesetzlichkeiten, die Verstandniss-
möglichkeit anzunähern.
Indem ein jedes Naturproduct sich als Verwirklichung der Schöpfungs-
gedanken ergiebt, so wirkt im organischen zugleich die Ausentwickelung
eines Willens, der beim animalischen zu derartiger Loslösung aus materieller
Bindung gelangt, um auf die Reflex -Actionen des Körpers, (nicht indessen
bis auf dessen vegetative Processe hinein), selbstständige Bestimmung aus-
üben zu können, und beim Menschen, unter Ordnung der aus der Gedanken-
thätigkeit projicirten Vorstellungen zu eigenem Bewusstsein zu gelangen
vermag. „Das Sehen besteht erst im Verständniss der Lichtempfindung"
(s. Helmholtz), indem der organische Wachsthumsprocess (in der Denk-
thätigkeit emportreibend) das sinnliche Substrat assimilirt (zu Erkenntniss
der Aussenwelt), oti t6 vobIv ovx €§w, all* Iv €avT(p (s. Parmenides) in
selbstgeschlossener Spirale aufwärts strebend (nach jenseiligem Ziel).
* „Wie kann Etwas, das denkt und empfindet, gedacht w^erden, ohne ein
denkendes und empfindendes Subject''? fragt Kirchnel-, aber mit solchem
Subject stände man erst wieder am Anfang aller Fragestellung, während wir
uns eben in einem Netzgewebe eingesponnen fühlen, wo aus den Wechsel-
wirkungen ein Anhalt zum Ausgangspunkt herzustellen sein würde, und
obwohl die Gedanken, als Bewegungen feinster Materie (bei Holbach) oder
aus dem Functioniren des Gehirnes (s. Vogt) die Natur durch Ausschluss
ihrer mächtigsten Hälfte (im Psychischen) verkürzen, Hesse sich doch im
vorläufigen Anschluss an das Physische (als soweit Bekannterem) zu gesell-
schafilicher Geistesschöpfung später vielleicht weiterschreiten.
In hawaiischer Kosmogonie werden in der fünften Schöpfungsperiode
(unter Po-kano-kano und Po-laluli) die Vorbedingungen gesellschaftlicher
Existenz früher ins Dasein gerufen, als der Mensch selbst, in achter Schöpfungs-
periode, wo mit der Geburt Lalai's das Licht (Ao)* hervorbricht (Hlg. Sg.
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XLV
dr. Plnsr., S. 73). Aeholich bei den Maori (in Schöpfongen eines Koofiog
Der Identitatssatz beweist sich in der „inneren Augenblickserfahrung'^
selbst, als gültig, weil wenn nicht mit solcher üeberzeagung in der Auf-
fassung entgegengenommen, dann für falsch beurtheilt, mit folgenden Ver-
sachen, das Warum der Abweichung zu erkennen. Im Causalsatz vollzieht
sich die Denkthätigkeit, für eigene Richtigkeit durch innerliches Bewusstsein
derselben aprioristisch gerechtfertigt, wogegen die der empirischen Zulässig-
keit, je nach den Erfahrungen zu coutrolliren, und daraus also festzustellen
oder zu verwerfen ist. „Ueber das, was man durch Experimente erfahrt
kann man kein apodiktisches Urthcil bilden^' (so dass „die Seele ihre Er-
kenntnisse nicht aus der Erfahrung erlangt^^). Unser Glaube an die Richtig-
keit der Ansichten wird nicht durch Belehrung wahr gemacht, sonst würde
sich ein endloser Eettenschluss ergeben (s. Jehuda Hallewy), bis auf
gesetzb'ch geschlossene Ereuzungspunkte (im harmonischen Kosmos) allje, als
Anhalte zum Weiterrechnen (auch in unendliche Reihen hinaus), %6 yaq
avzn vobIv eoji te xai elvai (bei Parmenides), um aus dem Sein das Denken
zu verstehen, soweit irdisch zugänglich (und in den Keimen die Ahnungen
fernerer Entwickelung, zum Jenseitigen hinaus).
Zur Erfahrung kommt (in den Realwissenschaften) der Causalsatz oder
Identitatssatz, (die Voraussetzung, dass die Zukunft ihrem Wesen nach der
Vergangenheit gleich bleibt, und dass die Dinge ein constantes Verhalten
haben), als Postulat oder Princip, mit einem aprioristischen Element, das der
Naturwissenschaft zutritt (s. Eroman). Hierin waltet organische Lebens-
thätigkeit, und obwohl „formae substantiales nullo experimento cognosci
possunt" (s. Suarez), mögen sie doch zu berechnen sein (im psychologischen.
Calcul).
Die Causalität (in der Thätigkeit des Denkens als sein VVerdeprocess
verwirklicht) ist, wieweit in den Vorgängen der Aussen weit vernünftig be-
gröndbar, experimentell ebenfalls für Identität (quantitativ und qualitativ) zu
eroiren. Beim Organischen realisirt sich solche Wirkung im Wachsthun, als
pflanzlichem aufstrebend, wogegen das Denken, auf sinnlicher Unterlage
(zunächst der optischen) ruhend, bereits mit gesellschaftlichem Elemente
aus den Lautbildem des Sprachverkehr's verquickt ist, in den Gedanken-
schöpfungen, die als Völkergedanke am ethnischen Horizonte schwebend,
dort in ihrem eigenartigen Leben weiterweben, ebenfalls wachsend unter
der Herrschaft organisch festgeschlossener Gesetze und entfaltet in das Un-
endliche hinaus für höhere Zwecke. „Zweck und Causalität bedingen sich
gegenseitig" (s. Eirchner), und gerade eine „natural selection** hätte für
objective Betrachtung ihren Bestehungsgrund in dem jedesmaligen Zweck zu
suchen. „Verunglückte Versuche der Natur" (bei Büchner) sind nur für
menschliche Erklärung verunglückt, oder vielmehr diese an ihnen (in subjectiver
Teleologie).
Alles Wissen kommt zustande durch die beiden Factoren Anschauung
und Identitätssatz (s. Eroman), und was von der Welt gewusst wird, sind
nur Zustände und Veränderungen des eigenen Selbst (bei Eant). Aus der
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XLVI
ihr angeborenen Activität erkennt sich die Seele als Ursache, in instinctiver
Erkenntniss des Causalitätsprincip's (nach Royer-CoUard). Die Materie ist
die objectiv raumerfüllend angeschaote Causalität (bei Schopenhauer). Der
vovg ist der Seele gegenüber ro eldog, die Seele seine vlrj, cjg to ÖBxofiBvov
(bei Plotin), nach Art der Existenz verschieden (s. Richter). Yle coecitatis
sub aeterno quae jacuerat obvoluta, vultus vestivit alios idearum signaculis
circumscripta (Beruh. Chartr.), und aus verdunkelnder Unwissenheit (in
Avidya) arbeitet es empor zur Allschau des Bodhi (für Nirvana), in der
Natur, als Schauen und Wirkung aus dem Schauen (bei Plotin) im Schöpfungs-
gedanken (soweit verstandlich).
Da Jeder nur die eigene Seele kennt, die anderen Monaden^*) also nur
aus Analogie, bleibt die innere Erfahrung der äusseren vorzuziehen (nach
Leibniz), bis zur vergleichenden Uebersicht der Gesammtheit (bei der in
gesellschaftliehen Schöpfungen ermöglichten Objectivirung), und dann werden
auch die metaphysischen Bestimmungen, die nur die menschliche Auffassung
ausdrücken (nach Kant), in objectiver Betrachtung das Sein zu begreifen
anstreben mögen. Für das (logische) Rechnen im Denken hat die Logik
die Normen festzustellen, welche dann im Studium des Völkergedankens die
Entwickelungsvorgänge organischen "Wachsthumsprocesses im psychischen
Bereiche aufzuhellen durch die Induction (in comparativ-genetischer Methode),
die geeigneten Anhaltspunkte zu erhalten werden hoffen dürfen.
Die Voretellungen bedürfen des durch die Sinne aus der Aussenwelt
entnommenen Substrates, um in Thätigkeit zu treten; in dieser Thätigkeit
dagegen, in ihnen selbst, liegt die eigenkraftige Reaction des Mikrokosmos,
die Beantwortung auf die Fragestellung, welche herangetreten ist, — wie die
Säure, wenn im Contact mit dem Alkali, dieses zu reagiren zwingt, fQr
Neuschöpfung in dem resultirenden Crystall (und so wächst aus organiscben
Gesetzen die Geisteswelt empor). Das Vermögen, Vorstellungen zu bilden,
giebt nicht genaue Copien des Object's, sondern nur Symbole dafür, „und
unser unmittelbares Weltbild ist also ein subjectiv gefärbtes** (s. Kroman)
mit Einschluss eines gesellschaftlichen Element's (das im sprachlichen
Austausch weiter zu klären bleibt). Des lois ^temelles gouvernent le monde
moral, comme elles gouvernent le monde physique (s. Gracia), wie vom
vovg^ das „Eine** schauend (bei Plotin), zu verstehen (im Dhamma).
Die ewige Wahrheit producirt der Geist als ihm angeboren, „de son
propre fonds" (s. Leibniz) aus virtuell geschwängerter Keimanlage der Seele,
die nicht „als empfindungs- und vernunftlos praeexistirend*^ durch die Zeugung
erwacht, sondern unter den mit dieser in Thätigkeit gesetzten Entwickelungs-
Processen sich den physischen (im Psychischen) zufugt (mit ihrer eigenen
Weiter-Entwickelungsfähigkeit).
Mit Bewusstsein vorstellen meint „wissen" (nach Leibniz) im Selbst-
bewusstsein, als „Weltbewusstsein" und objectiv versteht sich erst das Selbst
bei Rückkehr aus objectiver Betrachtung (in der „Monde ambiante**).
Insofern, für ihre specifische Definition, kann die Seele für ihr selb-
eigenes Leben im Bewusstsein, weder bei der Zeugung (wenn die physischen
Voranlagen in erste Bewegung gesetzt werden), noch auch bei der Gebart
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XLVII
(wo das Individaam zur Einfügung in den Gesellschaftsorganismus fertig
steht), als bereits einwohnend gesetzt werden, sondern erst im Reifezustand
der Mannheit, wann das Sonder-Denken in Verwebung mit der psychischen
Atmosphäre gesellschaftlicher Umgebung zur Klärung gekommen ist, und
dann die für die Seele eigenthümliche Thätigkeit einsetzt, also, weil bereits
mit geistigen Elementen durchschwängert, aus dem auf den Boden eines
Geistesreiches gesäeten (oder eingepflanzten) Samen sprossend (zur Voll-
entfaltung der Ideen).
Dem Bösen, als pathologischer Verirrung gegenüber, drückt (im geistigen
Leben) das Gute die normal gesunde Entwicklang aus, wie sie bei dem
Henschen als Gesellschaftswesen nur innerhalb des ihm jedesmal zugehörigen
Gesellschaftskreises, (der Familie, des Stammes, des Staates oder, in äusser-
ster Ausweitung, der Menschheit), rein und voll sich entfalten kann. Wer
im Guten sein Princip und Ziel hat, ist wahrhaft frei (bei Plotin), und die
Entfernung vom Guten ist unfreiwillig (bei freier Folge des Guten aus
Nothwendigkeit) , wobei sich das Böse als krankhafte Abweichung ergiebt
vom physiologisch correcten Wachsthumsprocess (im tS eivai a^T<p), indem
die Welt der Wille Gottes (den der menschliche anzustreben hat).
Weil mit den Ideen eines Ewig- Unendlichen durchtränkt, haben die Gedan-
ken, der ihnen immanenten Natur bereits nach, über das Körperlich-Sinnliche
hinaus, fortzugehen und zu streben, in ein jenseitiges Reich hinüber. Um-
fasst sind auch sie von Klängen jener Gesetzlichkeit, die einen harmonischen
Kosmos durchwaltend, im Einklang zusammentönen, — Gesetzlichkeiten, die
im Körperlich -Sinnlichen als Naturgesetze sich verstehen, die im Ewigen
und Unendlichen sich ahnen darin, dass innerhalb gesetzlicher Gebundenheit
dem Willen seine Freiheit, in immanenter Eigenheit, selbstthätig zu erringen,
als Fassung und Aufgabe gestellt bleibt.
So oft eine Entwickelung einsetzt in Gliederung der Homogenität in
Heterogenität, unter Umsetzung des quantitativen Seins in seine qualitativen
Werthe beim Werden, ist damit (in Coordination oder Integration für Ueber-
einstimmung zwischen den differenten Elementen) ein Zielsireben für jedes-
malige Zweckbestimmung gesetzt, die bei heranbildender Auswahl implicite
involvirt liegt, krafl der aus Eigenartigkeilen des Milieu folgenden Anhäng-
lichkeiten für das normale Gleichgewicht des innerhalb solcher Peripherie
aufwachsenden Organismus (zur Anpassung oder Adaption an das Medium).
Die Versuche teleologischer System atisirung mussten sich, sobald durch
die Induction eine objective Betrachtung erlangt war, in subjectiven Con-
stmctionen als haltlose erweisen^ welche den befriedigenden Abschluss erst
wieder erlangen können bei Ausdehnung ihrer Methoden auf die Psychologie
(wie grunds des im Völkergedanken allmählich angesammelten Material aus-
sichtlich, und hoffentlich wenigstens, zu ermöglichen sein wird).
Hierfür wird eine naturwissenschaftliche Psychologie in doppelter Hin-
sicht verlangt, einmal um neben den übrigen Wachsthumsprocessen in der
Natur auch den psychischen, (wie im Menschheitswesen zur Entfaltung
gelangt) ihre naturgemässe Zielrichtung anzuweisen, und dann weil solche
Zielrichtung im Eigenen und im Andern, (für das soweit überschaubare
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XLVIII
Ganze also), nur psychisch eben verständlich, nämlich subjectiv wieder bei
Rückkehr aas objectiver Projection (mit allgemein harmonisch darchwalten-
der Schöpfungsthätigkeit).
„Die EntwickeluDg ist eine Veränderung, die von einer minder zu-
sammenhängenden Form aus, zu einer zusammenhängenden übergeht, in Folge
des Verschwindens der Bewegung und der Integration und Concentrirang
des StoflFes" (s. Herbert Spencer), und das hier waltende. Gesetz lässt sich
für klarfassliche Anschauungen, (ohne welche die auf solche Vorbedingungen
hingewiesenen Methoden der Induction nicht zur Anwendung kommen können),
nur im jedesmaligen Falle minutiöser DetailHrung ^ *) ableiten, also wie für
jedes Naturreich in getrennter Behandlung, so auch für das Psychische. Erst
nachdem solche Gesammtmasse der Einzelheiten über die constituirenden Theil-
ganzen separat durchforscht ist, lässt sich ein gemeinsamer Ueberblick des
Ganzen gewinnen, der nach dem momentanen Stande der Naturforschung,
(wie aus der Geschichte der Induction an sich ersichtlich), vorläufig noch
ausgeschlossen bleibt, und zwar aus doppeltem Grunde, weil einmal die
Psychologie überhaupt noch nicht ihre eigentliche naturwissenschaftliche
Durchbildung hat erhalten können, und dann weil nach Erfüllung solcher
Vorbedingung erst das aus der Objectivirung im Denken zurückgespiegelte
All sich seinen immanenten Gesetzen nach für das menschliche Verständniss
(soweit diesem zugänglich) würde auseinanderlegen und im Rythmus eines
harmonischen Kosmos seine Räthselslösung verkünden können. Wer vorher
mittelst erlaubter, oder unerlaubter, Kunst den Geheimnamen zu erhaschen
sucht, wird sinnloses Abracadabra reden, ob aus den Gedankenfiügen durch
metaphysische Regionen herab, ob in der Rocken philosop hie eines materia-
listischen Monismus seine Gedankenfaden spinnend, die ebenfalls nur aus
Luft gewebt bleiben, so lange mit dem Mangel einer naturwissenschafUichen
Psychologie das materielle Substrat selbst ausfallt.
L'ame et le corps ne fönt ensemble qu'un tout naturel (bei Bossaet).
La personne morale, c'est ce tout (s. Marion), und indem dieses Gunze un-
auflöslich verwebt sich zeigt mit der Umgebung, wird innerhalb der Gesell-
schaft erst die Persönlichkeit zur Erkenntniss gelangen, zum Be¥ni8stsein
eigenen Selbst's.
Die Psychologie bildet Grundlage und Voraussetzung der Metaphysik
nicht nur, sondern der ganzen Philosophie und alle übrigen Theile der
Philosophie erscheinen nur als angewandte Psychologie (nach Beneke), wobei
die Methode der Psychologie der der Naturwissenschaft zu gleichen hat, von
inneren Erfahrungen ausgehend (mit der Induction), unter den objecti-
virten Vorstellungs bilde m (zur Rückkehr ins Subjective). Die in Blüthen-
pracht duftende Rose liegt virtuell im Keime eingeschlossen, aber nicht etwa
präformirt, mit Blüthe und Duft, so wenig wie die Seele in den Voranlagen
des Menschen, der indess, als Gesellschaltswesen auf primären Stufen geistig
bereits umkleidet erscheint (in Kunstsphäre und Sprache).
Den dunkeln Schooss der Erde durchwühlend treibt die Pflanze auf-
wärts im Tageslicht die Früchte zu zeitigen, die (unter Aufhebung des bis
dahin continuirlichen Zusammenhangs) andern Zwecken dann dienen, ona
so werden in einem Jenseits erst reifen die geistigen Fruchte, welche auf
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XLIX
einem körperlichen Stamm, aus darin verwebten Sinnen-Netzen, zu reinen
und erhabenen Schöpfungen emporgewachsen sind. Und hier, weil durch
eine Absorption coUateraler Kräfte, im Sprachaustansch gesellschaftlichen
Verkehrs, die Grundlage erst geläutert wird, für bewusste Persönlichkeit,
entfaltet sich diese in einer dem Irdischen bereits fremden Atmosphäre
geistiger Agentien, nach diesen immanenten Zwecken hinaus. So lange es
sich nur um das Einzelwesen handelte, lag dem Gemüth das Festklammem
nahe, an der „Auferstehung des Fleisches", wie im Trost der Religionen
geboten, 'denn „l'äme et le corps composent un meme suppöt, ou ce qu'on
appelle une personne" (s. Leibnitz). Nachdem dagegen im Durcheinander-
kreuzen psychischer Schöpfungsthätigkeit für die neue Wesenheit eine rein
geistige Unterlage sich gebreitet findet, ist der physische Zusammenhang ab-
gebrochen, für das innerhalb der Gesellschaft einst zu unabhängiger Selbst-
existenz gelangende Wesen der Persönlichkeit (in seinem geistigen Weiter-
wirken).
Wenn mit dem allmorgendlichen Erwachen zu den Plagen und Qualen
des neuen Tages, die sorglos frohgestimmten Götter Epicurs, — im „type
de bonheur et de s^renite id&le" (s. Guyau), — sich verabschieden, heisst
es nun wiederum die TCQonona^eia eines Besseren und Schöneren zum
psychologischen Verständniss zu bringen, mit denjenigen Waffen heutiger
Zeit, die ihr als mächtige gegeben, nämlich der naturwissenschaftlichen In-
duction (und Anwendung ihrer Behandlungsweise auf die Psychologie).
Wenn aus dem Spielplatz auf den Metakosmien zurückkehrend, verblei-
ben der Seele noch dauernde Erinnerungen an die Belustigungen in der
Heimath, dem Geisterhain der Ahnen, wo auf antillischen Inseln die ver-
botenen Früchte wachsen, und vielleicht, wenn vom „Baum der Erkennt-
nisse genascht war, empfindet sichs so schwer, als sei es Sünde, in un-
stillbar erwecktem Sehnen. Dabei mag in melanischem Traum - Verkehr
mit den Vorfahren in schärferer Sinnlichkeit jene feinere Auffassung sich
erleichtern, wie sie Tertullian für körperliche Sichtbarwerdung göttlicher
Wesenheit voraussetzte, während diese aus ihren psychischen Eindrücken zu
verstehen gestrebt wird, bei philosophischer Ergründung der Psychologie, um
ihr eine naturwissenschaftliche Basis zu breiten (für gesicherten Fortgang der
Stadien). Tous nos biens ne sont qu'en songe (s. Montaigne), wenn nicht
gesichert in gesetzlichem Verständniss der Schöpferkraft, die in der Seelen-
thätigkeit auch waltet. „Les ^tres sont les forccs et les forces sont les
etres** (s. Maine de Biran), und auf geistigem Gebiete dem Studium zu
unterwerfen, in den Verkörperungen des Völkergedankens (nach den Methoden
der Induction). Der Seele wachsen beständig neue „Urvermögen" an (s.
Beneke), im Wachsthumsprocess (als „Strebungen ** gefühlt), wenn auf den
Sinnes^ebieten weidend (im Abhidhamma), bis die Bodhi erlangt ist. „Scientia
est rei perfecta cognitio*' (s. Sanchez) in Durchschau (des Verständnisses).
Anima habet apud se rerum species et excitatur tan tum ab extrinsecis rebus
{^. Pico), mit dem Reflex der Darstellungsbilder an der Horizont-Linie der
Weltanschauung. Lumen intellectus agentis non est agens separatum sed est
perfectio phantasmatis (s. Zaborella).
BMtUo, Archipelago. 11. (1
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Als objectives Princip dem ganzen Weltgestaltangsprocesse zu. Grunde
liegend, beginnt die Phantasie (als allgemeines Form-Princip), in der Menschen-
natar sich subjectiv schöpferisch zu erweisen, für selbststandige Productionen,
und so ein neues Gebiet (im Psychischen des EQstorischen) zu schaffen, über
dem Naturgebiet aufgebaut (s. Frohscbammer) mit der Yorstellungswelt der
Völkergedanken, wodurch im Echo der den Kosmos allgemein durchklingen-
den Gesetze, diese im Verstandniss des Mikrokosmos wiedertönen mög^
(auf eigenes Bewusstsein zurück):
Von Royer-Collard wird die Au%abe der Philosophie dahin verlegt,
^dass der Mensch auf dem Wege innerer Beobachtung die Grundbegriffe,
die Grundprinzipien des Verstandes suche und ansammle'' (durch Induction),
während die objective Beobachtung sich zunächst dem nach Aussen pro-
jicirten Vorstellungsbild wird zuwenden müssen (im Völkergedanken).
Die dem Selbst gestellten Fragen über das Erkennen in dem als „Mensch^
ausgesprochenen Schöpfungsgedanken schliessen bereits ihre Anticipation ein,
und in Cartesius* Satz vom Denken und Sein, schwanken noch auf der
Meinungswelle die Vorfragen selbst, vom Denken und Sein. Nee unum
hoc scio, me nihil scire (Fr. Sanchez). Toutes choses produites par notre
propre discours et sufficance, autant vrayes que fausses, sont sujettes a
l'incertitude et debat (s. Montaigne), in der Skepsis, die, wenn nicht in
mystische Umhüllung des Glaubens geflüchtet, sich seit den Pyrrhonikem
im Nihilismus verflüchtigen muss.
üeber Kant's Unterscheidung empirischer und aprioriatischer Urtheile
schwankt die vorherige Unsicherheit in Definition des ürtheiles selbst, das
erst aus dem Denken wieder im Verstandniss zu fixiren wäre.
Fasst sich im Denken die psychische Hälfte der Menschen, so
tritt jenes zu dieser, als ihre Entelechie, die potentia vorhanden,
sich actu zu verwirklichen hat. Les semences de toutes les sciences et
vertus sont naturellement esparses et insinu^s dans nos esprits (s. Pierre
Charron).
Auch der physische Körper wird äwaf^ei nur geboren, sich aus den
embryonal bereits vorliegenden Möglichkeiten zu vollenden, bis zur vor-
gesteckten Akme hin, im Kreislauf eines Entstehens und Veigehens. Mit
ihm tritt die psychische Haltte in's Dasein, ebenfalls (und mehr noch) in
Vor-Existenz gewissermassen nur, ihren einwohnenden Keimen nach, die,
wenn zur vollen Entfaltung gelangend, jenen für das Physische abgeschlossenen
Kreislauf durchbrechen, in das Strebeziel eines Unendlich-Ewigen hinaus.
Was darin waltet, als bewegende Thätigkeit, ergiebt sich eben, als die (zur
Ausbildung eigener Vollkraft drängende) Entelechie des Denkens, ein or-
ganischer Wachsthumsprocess gleichsam, der (aufwachsend aus psycho-
psychischer Wurzel) sich in seinen Schlüssen, in aufsteigender Reibe der
Schlussfolgerungen (syllogistischer Demonstrationen) realisirt, wie der der
Pflanze, nach dem Zellgesetz, in Laub-, Nieder-, Hochblättern u. s. w., je nach
den Stadien des Enlwickelungsganges, bis zu dem der Reife, wenn der
Zeitpunkt der Blüthe gekommen ist. Die Vernunft enthält in sich öwa^ii
die anderen Intelligenzen und die individuellen Intelligenzen enthalten wieder
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btgyeiq, was in jener dvvafisi enthalten (bei Plotin), aus der Einen Seele
geht eine Verschiedenheit vieler einzelnen Seelen hervor (s. Richter), in der
Entwickelung (psychischen Wachsthumsprocesses). In ihren Vermögen
reagirt die Seele aaf die Anregangen, wie die Pflanzen mit Zertheilung der
Stengelblätter in Luftverdünnung, durch Haarigkeit gegen Kälte geschützt,
unter Verstachelung die Dürre der Umgebung beantwortend (und in anderen
Manifestationen der geographischen Provinzen bei Anpassung stationär).
Die Ausentwickelung in dem Denkprocess manifestirt sich in den
Operationen eines logischen Rechnens, das, einfachsten Ausdruckes nach (in
der Mathematik), auf ein Addiren und Substrahiren zu reduciren wäre, im
Aufsteigen vom Besonderen, oder Niedersteigen vom Allgemeinen, in syn-
thetischen oder analytischen Urtheilen, die insofern sämmtlich aprioristisch
sich für ihre Richtigkeit nach statistisch gewährter Controlle (in ViTahr-
scheinlichkeitsrechnungen zunächst) entscheiden würden, und während der
Wachsthumsdauer, die dafür bedürftige Ernährung, aus den (sinnlich ver-
mittelten) Aufnahmen empirischer Erfahrung an sich ziehen und absorbiren,
venn die Sinne weiden (gochara) gehen (im Abbidhamma).
Dabei wird, wie im Datum der Mathematik, für ersten Ansatzpunl^
weiterer Operationen überhaupt, ein Gegebenes vorausgesetzt, eine Einheit, die
je nachdem mit erkennbarem Inhalte bereits gefüllt, (und eben nur dann),
em analytisches Zerlegen gestattet, im Uebrigen dagegen eines der Item
onter denjenigen Einheiten liefert, mit welchen Bausteinen die Induction
ihre Gonstructionen vorzunehmen hat, von den Thatsachen aus, ob in
physischer Natur, bei dem mehr weniger sinnlich (direct oder indirect)
er£assbarem Dinge, ob in psychischer in den entgegentretenden Anschauungs-
büdem der Vorstellungswelt, mit den (aus der Gesellschaftswesenheit des
Menschen stets bereits ein gemeinsames Element einschliessenden) Aussprüchen
des Völkergedankens (wie in naturwissenschaftlicher Behandlung der Psycho-
logie, auf Grundlage ethnischen Materiales, zu erforschen). Die Cognitio
(als „rei apprehensio") bleibt „imperfecta", weil in unendliche Reihen ver-
laufend, erhält indess in nothwendig gegliederter Verkettung der Rechnungs-
operationen ihre sicher begründete Unterlage, um nach AufiBndung der
Methoden eines infinitesimalen Calculs manch unbekanntes X künftig lösen
zu können, die innere Yerbeissung fühlen zu dürfen (im systematischen
Fortschritt der exacten Wissenschaften, mit ihrer Ausdehnung auf das Gebiet
der Geistesschöpfungen). „Allmählig baut sich in uns auf Grund der W^ahr-
nehmangcn eine ganze Vorstellungswelt auf; denn Vorstellungen sind nur
Repristinationen früherer Eindrücke, diese stehen in unserem Gedächtniss
als Totalbilder, als Totalitäten im Raum" (s. Kirchner), an den ethnischen
Horizont projicirt (bei SchaflFung von „Beziehungsformen" aus den Ab-
stractionen) unter Aufnahme eines socialen Elementes aus den Sprach-
verkörperungen und Verinnlichung desselben in der Empfindung oder „Innen-
FinduDg" durch Mano (den sechsten Sinn des Abhidhamma), um hieraus
<ianii wieder auf ein subjectives Integral zurückzugelangen (im Bewussssein).
Das animalische Denken beharrt auf dem Sehen, auf Vorstellungen in
Raambilder, die durch das Tastgefühl mit dem eigenen Körperlichen (der
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SiDDesauffassnng adäquat gesetzt werden. Beim Menschen treten dano, aa&
dem Optischen in Sprach Verkörperungen umgesetzt, die Lautbilder hinza,
im gesellschaftlichen Yerstandniss der Individuen unter sieb.
Die abstracte Zahl veranschaulicht sich in der geschriebenen Ziffer^
während, wenn nur lautlich existirend, immer ein memorirendes Zählen
vorherzugehen hat, um sie für ihren Inhalt zu begreifen, weshalb Natur-
stamme anfangs nicht zählen, sondern, gleich den Bantu, die Zahl ihrer
Heerdenstücke in räumlicher Erfüllung auffassen, oder das malayische Pancha
im Fünf der Hand sich begreift, das Zwanzig der Eskimo im Mensch (beim
Zählen der Finger und Zehen), während später die numerischen Adjective
zur Verdeutlichimg hinzutreten (in Indo-China).
Das Denken kann erst in Thätigkeit treten, wenn ein ihm entsprechen-
des Objeet in der Idee gegeben ist, die (wie der Einzelne aus der Kind-
heit) mit der Bewusstseinsreife aufwächst för den Menschen in semer
Oesellschafts Wesenheit, und so aus dieser mit dem Sprachband gemeinsamen
Wechselverkehr's bereits durchzogen.
„Die Analysis ist diejenige Methode, wenn man von dem Gesuchten,
als zugestanden angenommen, durch die daraus gezogenen Folgerungen auf
etwas Gegebenes kommt, welches zu der Synthesis^®) fuhrt" (s. Pappus).
So wird (bei der „problematischen Analysis") in der "yorstellungsmöglichkeit
eines noQiOToy das erlangt, „was die Mathematiker ein Datum nennen*^
(s. Elugel), um dann den Weg rückwärts durchmessen zu lassen (zum
Beweis).
Wenn so auf eine Einheit (im primär Gegebenen) gelangend, von der
wir uns nach jeder Richtung hin Rechenschaft zu geben vermögen, so hat
sich dieselbe fQr (logisches) Rechnen verwendbar zu erweisen (im natur-
wissenschaftlichen Sinne). Das Bedingende liegt in dem einheitlichen
Abschluss als Ganzes, ob nun der Inhalt reich oder arm sei, und wie der
Pfennig, bildet der Thaler eine Eins, wenn auch 60 Pfennige umschliessend^
Die im Niedersteigen aus der Idealität auf die sinnliche Wurzel stossende
Denkthätigkeit beginnt dort die Aussendinge zu erfassen, die wenn sie in
allen Relationen för die daraus möglichen Fragestellungen erkannt sind, —
(der Stein für chemisch-crystallinische Beziehungen, das Organische in seinen
physiologischen, das Physikalische aus seinen Kräften, die Pflanze und das
Thier im Netze systematischer Classificirung) — , wenn also im Verständniss
dem Denken selbst congruent geworden, von ihm als feste Ziffer nun wieder
verwandt werden mögen, in denjenigen Operationen logischen Rechnens, worin
das Denken sein selbsteigenes Leben eben lebt (als Denkendes), die
Schöpfungen desselben, wie aus den Vorstellungen emporgequollen, nach
Aussen projicirend, an den Horizont jedesmaliger Weltanschauung. So
stehen hier, in den Einkörperungen des Völkergedankens, neben den physi-
schen Natur- Objecten auch psychische dem Geist gegenüber, um ebenfalk
nach den Methoden der Induction verarbeitet zu werden, nachdem that-
sächliches MateriaP^) in Genüge beschafft ist, um einen Aufbau zu unter-
nehmen, der den „Luftbaumeistern blosser Gedankenwelten" (s. Kant) miss-
glücken musste, mit dem „Creator mundi extra mundum" (jenseits der
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^Grenzen meDSchlicher Vernunft''). Auch in der Psychologie wird eia
höherer Galcül (im „Methodus fluxiorum") verlangt für ihre Infinitesimal-
recbnangen des synkategorematischen Unendlichen oder „Infinitum potentia'^
(neben„ Infinitum actu"), mit seinen „Series infinitae" (der Gedankenreiche),
fär Gott (bei Spinoza), „sab attributo extensionis" (im unendlichen Raum),
und die Bezeichnung „imendlich" darf nur ein Infinitum (bestimmt -unend-
liches), nicht ein Indefinitum (unbestimmt-unendliches) bedeuten (s. Kirchner).
Tovto yaQ iaxiv 6 XQovogt oQi^nog xivi^aewg xata to tiqotbqov xai vatsQov
(bei Aristoteles), die Zeit „als Zahl an der Bewegung und die Zahl nichts
ohne die zahlende Seele^, wie der Raum nichts^ ohne die nach den Gesetzen
der Optik sehend aufi^assende Linse (im menschlichen Auge).
Plotin macht die Einheit (to ev) zum Grunde der Welt (in Gott), als
das Eins (aus dem sich die Vielheit erst erklärt). Für uns verschwindet das
Letzte und Erste im Unendlichen (für das Weltsystem schon), aber inmier
bleibt beim Ausgangspunkt des Rechnens die Eins festzuhalten, mit der
Aussicht, nachdem die Elementar-Operationen bemeistert sind, auch bis auf
einen unendlichen Calcul zu gelangen (in naturwissenschaftlicher Psychologie).
Dem Buddhismus fällt die Seele aus, weil für individuelle Geltung nur
als Toröbersch webende Fuge mitklingend, und mittönend in den symphonischen
Klängen eines Concert's der Weltharmonien. Der .Positivismus negirt die
Psychologie, da bei ihr das beobachtete und das beobachtende Organ identisch
ist, und deshalb eine Beobachtung nicht statthaben könne (s. Comte). An
Stelle solch individueller Psyche, weil für inductive Behandlungen unmögliche,
tritt bei gesellschaftlicher Natur des Menschen der Völkergedanke, als
primärer Ausgangspunkt der Studien, die, wenn aus der Objectivirung (der
an den ethnischen Horizont projicirten Vorstellungen) in das mikrokosmische
Centrum zurückkehrend, im subjectiven Bewusstsein, dieses, bei der Persön-
lichkeit des Einzelwesens auch, für seinen Zusammenhang einstens verstehen
mögen, — im Einklang mit dem All und Ganzen der Natur nicht nur, sondern
zugleich jenes harmonischen Kosmos' ringsum (nach den durch walten den
Gesetzlichkeiten desselben in transcendente hinaus).
Im Geist, weil bekannter als der Körper, gewinnt Cartesius seinen
Ausgangspunkt, „wobei die Erkenntniss des wahrgenommenen Dinges von
dem Dinge selbst zu Stande gebracht wird" (s. OUö-Lapune), in der Evidenz
(der Intuition), wogegen auch hier gestrebt werden muss, zu dem die Natur
des Dinges einschliessenden BegriflF zu gelangen, in Objectivirung für natur-
vissenscbafüiche Behandlung (des Gesellschaftsgedankens). „Was da ist,
geht den Naturforscher nur an, insofern es in die Erscheinung tritt" (s. Pesch),
und als solche Erscheinungen treten die deutlich fassbaren Vorstellungs-
formen des Völkergedankens gegenüber (für inductive Behandlung). Der
Versuch, „die Naturerscheinungen zu begreifen", fordert nicht den Stand-
punkt, „von dem aus der Blick des Geistes in die reale Welt der Meta-
physik schweift", sondern Ansammlung und Ueberblick der psychischen
Thatsachen (gesellschaftlicher Schöpfung), und wenn die Metaphysik „ein
Problem für Naturforscher, eine Wissenschaft für Philosophen", so werden
^ Unterschiede der deductiven Wissenschaft dieser, jene ihr „Problem" im
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LIV
iDductiven Sinne lösen (durch eine naturwissenschaftliche Psychologie). „La
morale, naturaliste et positiviste ä sa base, vient par son sommet se sas-
pcndre a une libre m^taphysique** (s. Guyau), wenn nicht von der Basis ah
inductiv aufgebaut (bis zur Metaphysik).
Auf dem irdischen Stamm, unter Heranziehen sinnlicher Nahrung^
emporgewachsen, entfalten sich die Früchte des Denkeos beim Herannahen
ihres Reifezustandes in einem Jenseits, das über das Irdische und Siunliche
hinausliegt. Und so „imaginationis vis judicativa pars est animi immortahs^
(s. Bovillus). „Facultas rationalis de sua essentia est incorporea" (bei Cre-
morinus). Freilich liegt das Transcendente über die Auffassung des im Sinn-
lich-Irdischen noch befangenen Auge hinaus, so lange auf dem langsameD
Wege organischen Wachsthum's die, — deshalb lieber mystisch, in einer „mentis
alienatio" (bei Eichard de St. Victor) gesuchte, — ylUuminatio*' nicht gekommen
ist. Ehe deshalb für den, der „penetrans transcendit" (bei Hugo de St Victor),
das Licht (s. Tauler) in die „ewige Finstemiss des göttlichen Wesens" (bei
Eckhardt) gefallen, schrecken in der Todesfurcht „tbe deepest midnight
glooms" (s. Bain), obwohl 6 d-avarog ovdiv nQog ^fiag (bei Epikur).
Das Jenseitige, indem es in das Unendliche, also ausserhalb irdischer
Schranken fällt, würde damit auch die Schauder eines ewigen Lebens (bei
Strauss) zu negiren haben, obwohl die Todesfurcht in Abhängigkeit
verbliebe von der Stimmung im Leben, da, wer im Einklang sich fühlt,
solchen zu bewahren hätte, wogegen der Schmerz der Gewissensbisse mit
künftigem Zwiespalt bedroht (bis der gesetzliche Ausgleich hergestellt).
Immer bliebe mit einer /letoßaaig elg akXn yevog der ZusammenhaDg
continuirlichen FHessens, im „Seelenfluidum" (bei Ulrici), xmterbrochen, ob-
wohl nicht die Möglichkeit einer Wiederherstellung abgeschnitten, wo
überleitende Brücke zu schlagen wäre. Wenn unter verschiedenen A^regat-
zuständen die Bewegung sich in Wärme umsetzt, diese in Licht^ so ist mit
der Wirkungsweise die Wesenheit selbst geändert, und obwohl durch
Strömungen in den für eine galvanische Batterie vereinigten Metallplatten
vorbedingt, triflft doch der electrische Strom für seine Effecte nach Zielen
und Zweckrichtungen hin, die, als von der Erzeugungsweise völlig unabhängig,
damit, ihrem eigenen Wesen nach^ auch nichts zu thun haben. In den
Entwickelungsstadien geistigen Aufwachsens überraschen beständig die in
den Momenten der Reife, (beim plötzlichen Aufbrechen der bis dahin all-
mählig gezeitigten Knospen), der Seele neu entgegentretenden Gedanken-
Schöpfungen, und für sie bleibt deren Neuheit dadurch un verkümmert, weil
sie sie früher selbst bereits im latenten Zustande in sich eingeschlossen.
Das, was hier selbstständig sich abschiiesst, hat sein selbst ständiges Fort-
bestehen zu wahren, auch im Nachbild des Körpers, „ut corpus tanium
immortale^ (bei Caesalpinus), durch eine „Resumptio memoriae^, wenn es so
zusagte, aber jedenfalls unter Einschluss eines bewussten Elementes, weil
mit Zuthat persönlichen Bewusstsein's (oder vielmehr durch eigentliche
Kraft desselben) überhaupt erst geschaiBFen und ins Dasein gerufen (im Ein-
klang mit kosmisch dnrchwaltenden Gesetzes). Die Materie oder (bei Plato)
ktBQOTTig ist allo (aXXa) im Anderssein (bei Plot.). „Intellectus humanus est
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actas corporis organici, ut objecti, et sie non separatur, oon autem nt sab-
jecti, et sie separatur" (s. Pomponatius), wenn aus objecti ver Forschuog
da8 Yerstandniss zum Aasgangspan kt zaruckkehrt (im subjectiv geklärten
Bewusstsein).
Wenn auch eine sog. vegetative Seele (pflanzlicher Bildung) sich als die
(aus der dvpa^tig im Keime entfialtete) Entelechie des Körpers auffassen
liesse^ so fällt doch bei der denkenden Seele, als vnvg (aus den Empfindungen
der fpvxfj aia^rjTixfj ernährt), solche Beziehung fort, indem sie auf dem
Körper selbst erst keimt, um sich dann in der Entelechie eines in das Un-
endliche hinausragenden Organismus zu entfalten, mit den Gedankenschöpfungen
(wie sie organisch emporwachsen aus dem psychischen Leben). Insofern ist
die Seele, als ovala (bei Plot.) nicht eldog des Körpers irdischer Leiblichkeit
(im ^tüov^ als Mischung der Seele in ihrem begehrlichem Theil mit dem
aiü^a\ sondern eines jenseitigen Geistesreiches (durch Ahnungen annäherbar).
Mit der Grenze der sinnlichen Er&hrung ist auch die Grenze des Denkens
gegeben (nach Vogt), wogegen umgekehrt mit der sinnlichen Erfahrung
der Boden erst gebreitet ist für das Keimen des Denkens, im Anfang psy-
chischer Schöpfungen (des Völkergedankens). Der gefahrlichste Dogmatismus
ist der materialistische (nach Virchow), weil er „die Grenzen der Natur-
forschong an Orten aufrichten will, wo letztere offenbar noch nicht competent
ist", ehe die Psychologie in naturwissenschaftliche Behandlung gezogen worden,
deren sie fähig sich beweist, indem wir auch hier „Körper haben und Eigen-
schaften von Körpern'', psychische nämlich, nach eisern nothwendigen Gesetzen
regiert (und also logisch zu berechnen, bis in das Transcendente hinaus).
Im Vegetativen gehen die Lebensprocesse mit unbedingt gesetzter Noth-
wendigkeit vor sich, während die Seele, wenn unter Aufhebung des auf
animalischen Berührungspunkten gegebenen Zusammenhanges, im rein Psychi-
schen für sich abgeschlossen, damit auch eigene Selbstständigkeit gewinnt,
indem die in Erinnerung an die Vergangenheit (mit keimfähigen Denkanlagen
f&r die Zukunft) gegebene Geschlossenheit, eine Unabhängigkeit von den
Momentan-Existenzen (im Entstehen und Vergehen) beweist, obwohl eine
im Irdischen nur temporäre, weil bei jedesmaligem Erwachen aus dem Schlaf
jene Bindung mit dem Körper stets wieder eintritt, die nur nach Zerfall
desselben auch dauernd wegfallen kann (unter Gewinnung eines innerlich
neuen Mittelpunktes, wenn der bisherige entzogen ist). Dieses im Psychi-
schen für selbstische Unabhängigkeit entwickelte Leben ruht indess, seiner
Wurzel nach, eingebettet im Materiellen, woraus die Substrate eigener Aus-
bildung entnommen werden, so dass die Seele, wenn im Fürsichsein auf sich
hingewiesen, dasjenige sein wird, wozu sie sich, während der Verbindung
mit dem Leibe (und der durch ihn aus sinnlicher Thätigkeit gezogenen
Erkenntniss) selbsteigen gemacht haben wird, weshalb eine mit mühenden
Sorgen und den (im Vergänglichen unausbleiblichen) Qualen durchsetzte
Existenz zu vollendeterer Läuterung führen mag, sofern die gestellte Aufgabe
tapfer hindurcbgekämpft wurde. In Augenblicken, wo die Seele sich freier
fühlt, kommt die Sehnsucht zu (mystischer) Einigung mit der Gottheit,
deren sie sich indess noch nicht würdig fühlen darf, so lange keimfähige
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Aolagen zu eutwickeln bleiben, und zwar mit Hülfe des soweit angewiesenen
Körpers, — nicht eine Gruft oder ein Grab, sondern vielmehr ein gedeihliches
Fruchtbett (wenn richtig bebaut in günstiger Cultur). Wie von der Geburt
an eine „Auswickelung" des Bewusstsein's, tritt mit dem Tode eine „Ein-
wickelung" ein (s. Leibnitz) im Selbst (der Bodhi). Das menschliche Denkeo
lebt von der Anschauung uud es stirbt, wenn es von seinen eigenen Ein-
geweiden leben soll, den Hungertod (s. Trendelenburg), wogegen es fröhlich
gedeiht auf naturwissenschaftlicher Weide (in fortgehender Erforschung neuer
Gesetze).
Sobald im Zwange des Denkens, aus dem „Post hoc ergo propter hoc*
der täglichen Erfahrung das Causalgesetz sich festgestellt hat, — sobald
dass der Fall des Glases sein Zerbrechen bedingt, schon für die Einsicht
des Kindes sicher steht, da es Prügel setzt (oder für die des Erwachsenen
aus unangenehmen Nachwirkungen auf den Geldbeutel im Wiederankaaf),
sobald aus dem Umschütten des Tinten- statt des Sandfasses auf dieses Papier-
blatt die Nothwendigkeit lästiger Nachschrift sich lehrt, — sobald „le premier
pas qui coute*' geschehen, folgt unabänderlich die Verkettung weiter, im
„Quidquid est causa causae est causa causati*' (bei Alanus) bis zur letzten Ur-
sächlichkeit, für Deus sive Natura'®) (bei Spinoza), und bei ferner geforderter
Auflösung fortbestehender DiflFerenzen im Zusammengesetzten für die
„Quiddilas", — da „necesse est, ut illa omnia non plura, sed unum sint" (bei
Anselm Gant.), demnach die Einheit verlangt wird, als (monistische) Entität,
„et Unum (liceat ita fari) est Un-Onmia'' (s. Patricius), (nebst sonstigen
Termini technici metaphysischer Geheimrede) — , so verbleibt das alte Problem
einer Gültigkeit des innerhalb der Relativitäten manifestirten Causalgesetzes
im Absoluten, wenn aus den Schranken von Raum und Zeit hinaus den
Gedanken bewegungen die Empfindung kommt, in unendliche Reihen zu ver-
laufen. Indem nun aber für Unendliches ein höherer Calcul^^) sich nicht
völlig machtlos fühlt, manches Unbekannte bei mathematischen Au^ben zu
lösen, bleibt für psychologische ebenfalls HofiFnung, unter inductiver Durch-
bildung eioes den Naturwissenschaften hinzugewonuenen Zweiges auf geistigem
Gebiet (sofern die gesicherte Unterlage des Material's, in den Ansammlangen
des Gesellschaftsgedankens, gefunden sein sollte).
Seit dem Entdeckungsalter erst, mit Abrundung des Globus, ist die
Grundlage objectiver Ueberschau gegeben für ein naturwissenschaftliches
Studium des Menschen, im „Schauen und Wirkung aus dem Schauen*' (bei
Plotin). Die schöpferische Natur, weil der Begriff in ihr das Schöpferische,
der Begriff selbst aber empfangen und geboren aus der ^BWQia ist, ist des
Schauens somit theilhaftig (s. Richter). Allmälig im Gange der Cultur,
beginnt die Horizontlinie der Weltgeschichte sich auszuweiten, von un-
scheinbar kleinen Anfangen an, denn für die Geschichte bildet die des
eigenen Volkes (eines von fremd-feindlichen Wogen umflutheten und bedrohten
Stammes) den Mittelpunkt des Gesichtskreises. Wenn sie in den ereigniss-
reichen Epochen ihrer kritischen Perioden temporär hinausgeführt wird über
den gezogenen Rahmen, wenn zur Zeit der Perserkriege, (wie im mythischen
Kampfe um Troja schon), die Blicke der Griechen auf den Orient gerichtet
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worden, wenn macedoDische Feldzüge nach soweit unbekannten Regionen
gelangten, nach Indien und drüber hinaus, wenn die Ausdehnung römischer
Eroberungen den Norden Europa s in ihren Bereich zogen, wenn die Fluth-
wellen der Völkerwanderung die Grenzen unseres Coutinentes überschreitend,
auf ihre Quellen im fernen Osten zurückwiesen, wenn bei den Kreuzzögen
in Syrien's Eüstenlande ebenfalls dorthin die Aufmerksamkeit gelenkt ward,
wenn in den Hundeisbeziehungen, mit Serer und Siner, millionäre Mähren
eines Marco Polo im Geschäftsprofite auch die Neugier stärkten, so kam
bei all solchen Gelegenheiten vorübergehende Erkenntniss, dass auch hinter
den Bergen noch Leute wohnten, aber die Geschichte, mit den wichtigen
nabeliegenden Arbeiten ihre eigentliche Aufgabe vollauf beansprucht, konnte
solch vorübergehend, an fernster Peripherie deutlicher Sehweite auftauchen-
den Schattenbildern exotischer Völker kurze Seitenblicke nur schenken.
„Was sollte das für eine Wahrheit sein, welche die Berge begrenzen und
jenseits derselben eine Luge ist", fragt Montaigne, so dass sich der üeber-
blick geographisch erst abzuschliessen hätte (in der Ethnologie). Dann
nach Ansammlung des Materiales hat die Induction ihre Arbeiten zu be-
ginnen, nach comparativer und genetischer Methode, welche jener glänzenden
Erfolge, wie von der Linguistik bereits errungen, um so sicherer sein darf,
wenn statt mit dem sprachlichen Ausdruck des Gedankens, mit seiner
geistigen Seele operirend (mit dem Völkergedanken selbst).
In der durch das Christenthum vermittelten Uebemahme semitischer
Stammes -Tradition, — (ähnlich der von Hellen, als Sohn Deucalion's aus
göttlichem Ursprung, wie Targitaus, als Sohn des Zeus mit Tochter des
Borysthenes entsprossen oder Jarbas der Erde, u. s. w , im Anschluss an soviele,
die von den Naturstämmen jetzt bekannt werden) — , durch die auf classischer
Unterlage beruhende Wissenschaft, gelangten in diese mit den Theorien über
den Ursprung *<>) des Menschengeschlechts alle jene Verschiebungen, welche
jetzt in der Ethnologie wieder zurecht zu rücken sein werden, in ob-
jectiver Ueberschau (zunächst im Anschluss an die geographischen Provinzen).
In ionischer Philosophie, beim theoretischen Ausgang von Einzel-
Elementen (im Wasser seit Thaies), kam in Mehrung derselben die factische
Anerkennung soweit unbestimmbarer Vielheit, in der Häufung der Principien
ursprünglicher Mischung, unter Ordnung durch den Nous (bei Anaxagoras),
auf den Vorstufen späterer Atomistik (bei Leucipp.). Bei den Eleaten dann
suchte das dialectische Denken, in Abkehr von der Wirklichkeit, von den
Sinneswahmehmungen als täuschendem Schein (bei Melissus), selbsteigenes
Genüge für sich allein, indem statt des in den Sinneswahrnehmungen ge-
leiteten Vorstellen nur das erwägende Nachdenken zur Erkenntniss des
Seines führen sollte (bei Parmenides), und als so Zeno El., (Parmenides
Schüler), auf seine Trugschlüsse gerieth, konnten die skeptischen Bedenken
der Sophisten nicht ausbleiben. Der damit in den Unsicherheiten eines
Kelativismus verlorenen Philosophie suchte Socrates feste Erkenntnissformen
aa£zustecken, in solchen Begriffsformen, wie sie sich aus Hinwendung auf
die Realitäten im ethischen Leben der Gesellschaft, aus dunkelm Vorgefühl
ästhetischer und moralischer Normen, dem davon ergriffenen Bewusstsein zu
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ergeben schienen, und wie sie fernerhin als Unterlagen för Rechtsphilosophie,
moralisches Naturrecht, Aesthetik und andere Generalisationen gedient haben,
welche allerdings bei emstgesinnter Ausfolge der Untersuchungen Gesetzes-
richtungen anzudeuten vermochten, aber, — in diesen mehr intuitiven Erah-
nungen aus dem die complicirten Culturschöpfungen einer beschränkten Welt-
geschichte Durch waltenden, — der objectiven Basis noch entbehrten, wie sie
sich, bei üeberblick des Gesaramt-Globus in der Ethnologie erst zu breiten
beginnt, und zwar comparativ nicht nur, sondern in den einfachen Natur-
stammen auch für Anwendung der genetischen Methode, beim Aufsteigen vom
Besonderen zum Allgemeinen, wie von Aristoteles bereits angedeutet, obwohl
der Skeptiker sich lieber aller assertorischen und apodiktischen Behauptungen
enthalten wollte (seit Pyrrho).
Ira Christenthum vermittelt sich eine Ueberwallung tieferer Gefühlsregun-
gen, — von denen bereits im Stoicismus (seit Zeno Citt^) und im Epikuräismus
einiges Wellengekräusel bemerkbar gewesen war, — aus dem contemplativen
Orient nach realistisch nüchternem Westen, anfangs im Gegensatz der
Religion zur heidnischen Wissenschaft, bis, als die Schulen dieser in Athen
geschlossen und die letzten Jünger zum persischen Königshof gefluchtet
waren, den hauslos gewordenen Wissensdurstigen für fortbestehende Be-
dür&isse ein neues Heim gewährt werden musste, unter dem Dache
herrschender Theologie, für die „Philosophia Theologiae ancilla**, wie dann
von den Scholastikern, im Anschluss an die Patristik, — von den an die
äussersten Grenzen des Kömerreiches in Spanien (mit Isidor's Sammel-
schriften in Sevilla) und England-Irland (in den Klöstern Banger) geretteten
Resten her, — durch die Scholastiker (mittelst der aus Aristoteles' System
entnommenen Hülfsmittel) in Schematisirungen ausgebaut
Seitdem nun mit der die Neuzeit einleitenden Reform die Grundlage
objectiven Umschaues gebreitet ist, hat die naturwissenschaftliche Richtung
einzusetzen, im Anschluss an die Elemente und Atome sowohl für physische
Kraftäusserungen, wie auch in inductiver Durchbildung der psychischen
Erscheinungswelt in der Religions-Philosophie unter ihrer Umgestaltung zu
einer naturwissenschaftlichen Psychologie (durch ethnische Thatsachen con-
trollirt), an Stelle der in hastigen Gonstructionen überstürzten Metaphysik,
der bei Vernachlässigung des Geschichtsfadens *^) in der Cidtur-Entwickelung
der naturgemässe Zusammenhang verloren gegangen war. Die Causalitat
ergiebt sich als die organisch gegliederte Verkettung im psychischen Wachs-
thimi des Denkens, und gleicher Zusammenhang wird deshalb zunächst dann
überall und jedesmalig nach Aussen hin übertragen (in den zu magischen
Sympathien und Symmetrien weiter führenden Zusammenwürfelungen des
Fetichismus* 2)), während bei zunehmendem Einblick des Verständnisses die
causale Verknüpfung, in einer beschränkten Kreisziehung, dort nur zuzulassen
ist, wo durch wiederholte (und controllirbaie) Erfahrungen (in dem Schluss
aus Analogie) gegeben (um so rückwirkend das logische Causalgesetz zu
klären). Alle Schlüsse auf Grund der Erfahrung sind die Wirkungen der
Gewohnheiten und nicht des Verstandes (bei Hume), und indem die Causalitat
kein logischer, sondern ein Erfahrungsbegriff, lässt sich der Causalnexus im
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LIX
Causal begriff nur durch Erfahruae;, nicht durch Vemunftschluss erkennen
(bei Eant), ehe nicht die Merkmale der Dinge aufgesucht sind, um dadurch
dann zu Definitionen geführt zu werden, welche, wenn in den objectiven
Projectionen des Yölkergedankens für die Vorstellungen gewonoen, sich für
das psychische Reich ebenso fruchtbringend erweisen werden, wie in physi-
scher Natur für die übrigen Reihen inductiver Wissenschaften, bei Zurück-
führen auf kleinste Differentiale (im „Calculus Variation um"), mit dem Aus-
gangspunkt der geographischen Provinzen unter ihrem jedesmal historischen
Horizont (auch für die psychische Natur).
Der „rechte Glaube" (bei Luther) ist „ein lauteres Gotteswerk", auf
der diaxoavvrj niaxBwq (durch XOQig) beruhend, in der Bindung des Gelöb-
nisses, als Mokisso (für ro kgyov Trjg niaTecoc) mit der Predigt an die
„erschreckten Gewissen" (s. Harless) bis zu „Revivals" bei imyvajaig
dfiagtiag (ethisch), für „Ruhe der Gerechten in Gott" (s. Eckhardt). Et
ut somnus perfectus perfecta quies spiritibus, ita quies perfecta mentis
(s. Cardanus), der öixaioi ta dixaia nQaiTovxag (bei Aristotl.). 1q der
Mystik der Ssufi unterscheidet sich eine Ideation (Eingottung oder Ein-
wohnung in Gott), eine Indeification oder Unification (Einsmachung oder
Umwandlung des Menschen in Gott) und eine Union (ein vollständiges
Einssein mit Gott der Substanz nach). lila, quae de deo divinitus di-
cnntur, credibilia quidem sunt simul et intelligibilia, sed nisi credantur
prius, nunquam intelUguntur (s. Kadbertus), und so, mittelst der von Natur
der Seele einwohnenden „Vis fidei** (bei Taurellus), packt die individuell
aufbrechende Offenbarung, in Erkenntniss des Totem oder Fetisch (unter
schützender Bindung des naturnoth wendig verbundenen Edro in Guinea).
Nur Gott wird erkannt, als Ziel des sich selber WoUens (s. Male-
branche) im Glauben als „Unterwerfung der Vernunft (sacrificium in-
tellectus) und damit der ganzen Persönlichkeit" (s. Linsenmann). Nequö
enim quaerere intelligere, ut credam, sed credo, ut intelligam, nara et hoc
Credo, quia nisi credidero, non intelligam (s. Anselm Cant). Tout ce que
nous voyons sans la lampe de la grace de dieu, ce nest que varitö et folie
(s. Montaigne). In religione prima est fides, quae est veritatis cujuslibet
rci cum assensione percepta (s. Gilbert de la Porr^). „Glauben" drückt,
ähnlich wie das englische „believe" (belauben statt gelauben), manche sehr
verschiedene Arten der Zustimmung aus (s. M. Müller).
Das gläubige Vertrauen liegt (englisch) dann in faith, mit der weiteren
Verzweigung durch feudum und feodh (zum Vieh) auf fides führend aus
gleicher Wurzel 'mit niOTig, während das „Geloben" des „Gelöbniss" oder
„Gelübde" (nach „kanonistischem Sinne verschieden", aber nicht etymologisch)
im „Glauben" mit „vow" auf „vovere", und somit (im Sehnen und Haben)
auf „aveo" (für ei'xij und riQoivxijr als oratio zum „votum"). Dagegen
würde credo (im Einschloss von cresco), wenn nicht suf (sanscrit) da (diöcjfii)
oder (Zend.) da (lat. do), auf dhiä, und also in Tix^rjfnL die für i^eoc aus-
gefolgte Beziehung, mit den weiteren der Ahnenopfer (Qraddha) und das
Hören in Qru (bis Qrat), wogegen in Tapti die Busse brannte und vom
Zntheilen (im Essen) Bhakti (wie bhaj)*^) der Moira entspricht (in
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LX
Gotteseinigung), mit Weiterfuhrung zur Mystik (und deren Excessen). Für
die nüchternen Chinesen dagegen ist die Religion nur Sache des Kopfes
als Lehre (Kiao) der Gelehrten (Yü-Khiao), der Vernunft (Tao-Khiao) oder
Fu-Khiao (im Buddhismus).
Die üeberzeugungskraft des Glaubens wird von der geistigen Stimmung
abhängig bleiben, und je voller mit vrissenschaftlichem Inhalt die Cultur sich
gesättigt hat, desto reineren und höheren Glaubens bedarf es, um die Nach-
frage aus dem Herzensbedürfnisse zu sättigen. Unde et in Ecclesiaticoscriptum
est: „Qui cito credit, levis est corde et minorabitur* (s. Abälard), gleich
jenem Fetisch-Anbeter z. B., der sich bereits mit dem ersten besten Gelöbniss
(im Bilde des Mokisso) genügen lässt, als „absolutes Gelübde" (s. Bellarmin),
für seinen Glauben, während der Erlösungssehnsüchtige innerhalb des
weitesten Glaubens- Utofanges sich der Gelöbnisse, beim Besonderen im „Ver-
sprechen einer Opferlei stung" (zur Verstärkung des Gebetes), noch gar viele
auferlegen mag, indem nicht nur das Gerathene, sondern auch das Gebotene
Gegenstand des Gelübdes werden kann (bei Lessius). Eidliches Gelübde
(agf. ädgehät) ist ein Sicherheitseid ; altn. sagte man „heit strengja**, feierlich
geloben (s. Grimm). „Das ist eben der Glaube im Menschen, dass er der
Selbstheit abstirbt, als der eigenen Begierde, und seine Begierde in allen
seinen Anfangen und Vorhaben in Gottes Willen einführt'' (s. Böhme),
indem der Fetischdiener (in seinem engeren Kreise) sich sei bstge wählte
Entbehrungen auferlegt, deren Bruch (als des mit dem Göttlichen geschlossenen
Vertrages) ihn verderben würde (zunächst in zeitlichem Tod). „Der Wahr-
heil sinhalt der natürlichen Erkenntniss ist in die höhere OflFenbarung mit-
aufgenommen" (s. Linsenniann), wenn in dem kritischen Wendepunkte der
Cultur die unruhig die psychische Atmosphäre durchwogenden Ideen, — in der
S'ewQlay als Schauen (bei Biotin), — eines berufenen Geistes zu neuem Abschluss
sich umrahmen, und aus prophetischem Munde verkünden, als „Glaubens-
pflicht". Dadurch bedingt sich dann auch (in der fides charitate firmata)
das ethische Element im Glauben, das auf den niederen Stadien der Rohheit,
trotz fatalistischer Kraft des bindenden Gelübdes, dennoch völlig ausfallen
mag, wogegen das in den Cultur- Errungenschaften geläuterte Gemüth, in
der Tugenderfüllung, wie durch den Glauben geboten, eben sein Genüge erst
zu finden vermag. Es ist das „Postulat der practischen Vernunft", das den
Fetischanbeter bereits zum Beugen vor seiner Gottheit führt, und wenn das
Gefühl absoluter Abhängigkeit von der Welt sich (s. Schleier m acher) mit
zunehmender Erkenntniss (und also mehrender Bewältigung) derselben zu
lockern beginnt, bleibt das moralische Ideal (bei Baumann) "oder das trans-
cendentale Ideal (s. Apelt), als unendlich Erhabenes (und somit Allmächtiges).
Der Character, als „Ausdruck der ethischen Vergangenheit des Menschen"
(s. Ulrici), hat sich in ethischer Ueberschau aus dem Gesammtergebniss der
Gesellschaftskreise zu bestimmen, um den objectiven Massstab des Sittlichen
zu gewinnen. Beim Eintritt in's Leben fast völlig determinirt, bleibt der
Wilde solchem Naturzwang „mehr weniger zeitlebens unterworfen", während
der Mensch im Fortschreiten an Vernunft und Character desto selbstständiger
und also freier wird, desto mehr „zum Herrn seiner selbst (sui juris), und
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LXI
dadurch zum Herrn der Natur" (s. Kirchner). Es handelt sich bei der
naturwissenschaftlichen Behandlung des Völkergedankens deshalb darum
eben, während jener Vorstadien des Naturzwanges, bereits das Wirken all-
gemein gültiger Gesetze, in ihren Folgen auf individuelle Rückwirkung zu
erkennen, um diese dann auch auf den höheren Entwicklungsstufen freier
Thätigkeit festhalten zu können (im Bewusstsein des Selbst).
Im Willen liegt die Selbstbestimmung des Ich, die bei normal gesundem
Wachsthumsproccss auf das Gute sich richtet (innerhalb der für ihre Gesetz-
lichkeiten soweit überschaubaren Welt), und obwohl auch der Schlechte „sub
ratione boni** handelt, denn „il est impossible d'etre dötach^ du bien propre"
(s. Leibnitz), determinirt sich doch das Gute, in der Zeitrichtung (aus all-
gemeiner Harmonie).
Unruhig bang bewegt von einer, ziellos scheinbar, in enden tbehreu de
Oeden hinausstrebenden Wachsthumsrichtung, sucht das Denken den Anhalt
eines Vastu (der üpanishad) und findet ihn (bei den Sioux) dort, „where
the god has stopped" (s. Fletcher), der „laufende" Gott (bei Plato), in dem-
jenigen unter der bunten Mannigfaltigkeit der Naturgegenstände, welcher
fortan als Totem durch das Leben begleiten soll, im Bossum gewählt ist,
(als Fetisch), für individuelle Auffassung des Morimo (bei den Betchuanen).
Wenn in mystischer Macht hingezogen zu einem Stein, so erkennt der
Korjake (s. Erman), dass dieser für ihn beseelt ist, aus Prädestination
zuertheilter Aisa und auch bei der Geburt als Geschick im Verhängniss (hinter
des Himmels Vorhang her auf Halmahera) schon gesungen, durch Carmenta,
oder bei dem Ojibbewä (s. Kohl) von den über seine Zukunft berathenden
Greisen aus lichten Höhe^ vernommen, auch (s. Schoolcraft) im blauen
Glanzhimmel (Oshau-wau-e-gheeghik), während sensitiver Empfanglich -
fähigkeit der Pubertätsjahre (im Lebenstraum). „Es ist das innerste Bewusst-
sein seines Selbst, seiner Freiheit und ihres unveräusserlichen Rechtes, dessen
Reaction gegen die Schranke und den Druck der Welt sich dadurch geltend
macht, dass er eine Ergänzung seines gehemmten machtlosen Willens in der
höheren Macht eines unbeschränkten Willens sucht, der nicht ebenso eine
Schranke seines Willens am Können fände, sondern bei dem das Wollen zu-
gleich das Wirken wäre. Unwillkürlich sucht der Mensch diese höhere
Macht" (s. Pfleiderer) im Glaubensinhalt (fides quae creditur) je nach der
Glaubensform (fides qua creditur).
In der mit dem Fortschritt der Cultur angeregten Denkthätigkeit mag
aus dieser selbst der f^vataycoyog tov ßiov gewährt werden, im ^K^og dv&Q(bn(fi
daifiCDv (bei Herakl.), oder der vovg (bei Plotin), als assiduus observator
adpositus im Genius (bei Censorinus) von der Geburt her, ein daif^iwv
yeve&liog, gleich den Fravashi zur Begleitung mitgeboren, am Dsogbe des'
Geburtstages**) (in Guinea).
Ein solcher nait der Seele selbst, wie Okra (der Ga), identificirter
Schutzgeist,**) mag in das Ohr flüstern (gleich Socrates' Daimonion), und
philosophischen Gemüthem für stillen Hausgebrauch genügen, wogegen die
Durchschnittsmasse dahin streben wird, in der grossen Natur ringsum ein
Ideal zu erkennen und sinnlich aufzufassen, wie es bei dem einem Natur-
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LXII
gegeDstande einwobnenden Edro bescheidenen Ansprücben möglieb wäre,
neben dem von der Seele (Luwo) in Doppelung (&gyptiscber) Ka abgescbiedenen
Aklama (bei den Eweem).
Der Polynesier mag auf dem Todtenbette durch die körperliche Er-
scheinung seines Atua, in der Form des heiligen Thieres begnadigt werden,
um, in seine Esseo/. aufgenommen, mit ihm geeinigt zu sein, in Unio
mystica (durch Indeation oder Indeification) , und aus Indien sind Beispiele
bekannt, dass die Bildsäule des Gottes auseinandergeklappt, um den frommen
Verehrer leibhaftig in sich aufzunehmen, wie er geht und steht, mit Haut
und Haar, wogegen die Kanaka (aus anthropologischer Praxis) die Knochen
rein schaben lassen, beim Seelenfressen der Atua (im Seitenstück des Eu-
rynomosj. In Erwiderung solcher Liebesdienste wird dann für magische
Bindungen (bei den Fantih) der Gott seinerseits vom Verehrer gegessen,
und auch gekaut (nach Ansicht der Azteken), zu Ehren Huitzilopochtli's
(im Teoqualo genanntem Sacrament).
Bei geläuterterer AufPassung der Religionsbedürfoisse wird ebenfalls der
gleiche Drang verbleiben, mit Hinerstrebung einer letzten Ursache,**) (bei
welcher gläubig abzuschliessen , die Verstandesarbeit vergeblich sich mübt),
im nahegelegten Anschluss an denjenigen Vorstellungskreis, der, mit den Er-
innerungen geschichtlicher Vergangenheit durchwebt, in der religiösen Um-
gebung des Tageslebens am vertrautesteo zum Herzen spricht.
Wenn dann, bei anachronistischer Verknöcherung der Dogmen, allzu
schrill der Missklang gellt, für das« (zum Einklang mit dem wissenschaftlich
gewonnenen Verständniss der Welt), der inneren Stimme lauschendem Denken,
so treten in den kritischen Perioden der Geschichte jene umgestaltenden
Reformen ein, von deren vielen die Annalen des Menschengeschlechtes im
Laufe der Jahrhunderte bereits zu erzählen haben (und in denen der kom-
menden gleichfalls zählen werden). Hier gilt es zu kämpfen für Jeden mit der
zugetheilten Kraft, zum innerlichen Abgleich, denn „Skepticismus, der trübe,
kleinliche Skepticismus des Weitlings, ist Schwäche" (s. Feuchtersieben).
Sofern das Denken selbstmuthig auf einen „stator stabilitorque" (s. Seoeca)
im Göttlichen (dest„Primum movens immobile") verzichten zu können meint,
und in der Kunst der vdrjaig vntjaecog genügenden Ersatz sich zu schaffen,
80 wird es die Arbeit nicht scheuen dürfen, im psychologischen Calcul die
unendlichen Reihen seines Ausverlauf *s zu bemeistem, um in den Gleichungen
höherer Grrade mit den Problemen zu ringen, die, sobald dem Geiste einmal
gestellt, keine Rast noch Ruhe lassen, bis sie gelöst sein sollten, unter der
im Sphinxräthsel schon herangetretenen Alternative (um Leben, oder um Tod).
Anmerkungen.
1) Ohne Zeitverlust, weil im letzten Augenblick ebeo, wo noch Mancherlei zu retten.
Schmerzlichste Verluste sind bereits zu beklagen, und desto eifriger muss deshalb vor
fernerer Versäumniss gehütet werden. Wie viele Flecke im weiten Ocean verloren, liegt
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LXIII
vor Augen, und das Glänzendste in den massgebenden Centren ist dahin. Noch aber
bleibt manche Nachlese auf abgelegeneren Feldern, und gerade weil sie bleibt, müssen die
Klagen stets wiederholt werden, während sonst, wenn Alles schou unwiederbringlich dahin,
auch sie keinen ferneren Nutzen hätten. Zugleich bedarf es systematisch -methodischen
Sammeins für den normalen Durchschnittstypus, im unterschied von aussergewöhnlichen
Schaustücken, obwohl allerdings diejenigen derselben, die den einheimischen Typus in
gesunder Entwickelung unter seinen allervoUendetsten Formen darstellen, dahingegen wieder
besondere Berücksichtigung erheischen würden.
2) ol loyot ol oTto itüp aQX^y (o avlloyiauoi) neben ol loyot 0/ fnl rag OQ/dc (»?
fnaytoyij). „Wissenschaft (kritisch gesucht und methodisch eingeleitet) ist die enge Pforte,
die zur Weisheitslehre führt" und ^in Ermangelung der Mathematik" ist ein der Chemie
ähnliches Verfahren einzuschlagen, um die „Elementarbegriffe zu zergliedern" (s. Kant).
3) Ratio syllogizat, et nescit, quid syllogizet, sed mens informat et dilucidat, et
perficit ratiocinationem, ut sciat, quid syllogizet (s. De Cusa), indem aus der objectiven
Durchforschung das Verständniss mit den Resultaten derselben in's eigene Bewusstsein
zurückkehrt (für subjective Klärung desselben). Die Seele (unkörperlich) ist ein tlSog
(8. Richter), die erzeugten Seelen sind rqi (tSn (bei Plotin), für Objectivirung der Ideen
(im Gesellschaftsgedanken).
4) Die scholastische Controverse entscheidet sich (bei Albertus M.) dahin, dass die
Universalien sowohl ante rem, als auch in re und post rem seien (s. Stöckl), und die
Controverse über das ^Primum cognitum", ob die Sprache mit Aufstellung von Sonder-
namen (s. Ad. Smith) oder Allgemein -Namen (bei Leibnitz) beginnt, erledigt sich durch
die Beobachtungen an Wilden und Kindern, im Beginne mit dem „unbestimmt Ver-
worrenen" (bei Hamilton). „Das erste, wirklich erkannte Object ist das allgemeine; ver-
möge dieses Object's erkennen und nennen wir später individuelle Objecto, von welchen
irgend eine aUgemeine Idee ausgesagt werden kann, und erst auf der dritten Stufe werden
diese so erkannten und genannten individuellen Objecte wieder zu Repräsentanten ganzer
Klassen und ihre Namen oder Eigennamen werden zur Appellativen erhoben" (s. M. Müller)
für Abstractionen aus anfanglich concreter Bedeutung (bei Locke) mit bildlicher Er-
weiterung (in Metaphern). Das sog. „reine Denken", das Denken ohne Anschauung ist
ein Gespenst, welches nirgendwo Heimathrecht hat, jedenfalls nicht im Tageslicht (s.
Kroman), so dass auch das Psychische an Bilder der Gedankenverkörperungen (aus
gesellschaftlichen Schöpfungen) anzuknüpfen hat (wie am ethnischen Horizont erscheinend).
Das reine Denken, als „reine Unmittelbarkeit des reinen Denkens" (s Erdmann) ist das
reine Sein (bei Hegel), als Nichtsein (in buddhistischer Negation). Unter einem Dämon
wird die in Wirksamkeit tretende Seelenkraft verstanden (bei Plotin), die Kraft, die un-
mittelbar höher ist, als die, welche wir ausüben (s. Richter), im (sittlichen) Ideal (bei
Steinhart), also ebenfalls in Personifikation, wie im Fetischismus für die niederen, so hier
für die höhemn Geisteswirkungen (in der, bei organischem Wachsthum directer Be-
herrschung mehr und mehr entzogenen, Freiheit gewollten Vorstellens im Denken).
ö) Die Forschung kann den Weg zum Unbedingten nicht durchmessen, aber die
Dichtung vermag es (s. Wemicke) , voranfliegend über die Bahn , auf welcher in schritt-
weis messender Arbeit die Induction zu folgen hat (dauernde Resultate für die Wissen-
schaft zu gewinnen). Das Universum ist ein Gedanke von uns, in diesem Gedanken lebt
das Universum ein ewig ideelles Leben (s. Silberstein}, aber ein wirkliches erst im ob-
jectiven Verständniss (durch die Inductionsarbeit). L'id^e de Tetre en g^n^ral se trouve
implicitement dans toutes nos pens6es, dans toutes nos affirmations; or Tidee de l'ctre
dans toute son ^tendue est Tidöe de dien, Petre est son nom (s. Maret). Die Idee des
Seienden (als das ideale Sein) gilt dem Geiste eingeboren (bei Rosmini Serbati). Alles,
was der Mensch durch seine Intelligenz geworden ist, das hat der Hunger bewirkt
(6. H. Schneider), „der Mensch ist, was er isst", (tQX*i *"^ ^'^^ narros aya&ov ij irjs
yttOTQot Tj^ori, doch „stehet geschrieben: der Mensch lebt nicht vom Brode allein" (und
„Wasser thut's freilich nicht"), obwohl „Kunst gehet nach Brod" (1590). Meta autem
scientiarum vera et legitima non alia est, quam ut dotetur vita humana novis inventis
et copüs (s. Bacon), und so beginnt auch die Ethnologie üppiger zu treiben, seit sie
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LXIV
practische Wurzeln eingeschlagen hat, (in internationaler Colonialpolitik). „Nor diejenige
Wissenschaft gelangt zur Blüthe, welche irgendwie zugleich den practischen Interessen
der Gesellschaft dient" (s. M. Müller), und so aus realen Wurzeln, wie den Futterkrftutern
die Botanik, der Feldmesskunst die Geometrie, erwuchs aus den Arzneien die Medicin und
aus ihr femer „der Gipfelpunkt aller Naturwissenschaft* (in der Anthropologie). Der
Mensch kann sich nun einmal hei einem hlos tMerischen Dasein mit thierischen Idealen,
mögen die Lebensformen auch im Uebrigen noch so verfeinert sein, unmöglich zufrieden
geben (s. Pesch), und so, nachdem alle Surrogate fehlgeschlagen, aus religiösen oder
philosophischen Rüsthäusem, bleibt nur das naturwissenschaftliche (wenn daraus eine,
inductiver Methode genügende, Psychologie zurecht zu schneiden sein wird, für Schatz
und Trutz).
6) Ipsa materia, carens forma atque colore, omnino invisibilis sit et incorporea
(s. Erigena). Materia non invenitur, nisi cum forma, nam si sine forma reperiretur, tone
id, quod non esset, esset (bei Averroös). Qualiter deus et quae dicta est primordialis
materia non possunt intelligi (s. Gilbert de la Porree). Cuncta ex entitate a deo data et
ex non entitat« a nihilo contracta componuntur (s. Campanella) in der Privation eines
fuij 6> (bei Plato) oder Köre (der Maori). Penitus iners, ignava et veluti demortua, obscura
invisibilisque, nigra (s. Tilesius) die Materie (den Kraftwirkungen der Wärme und Kilte
ausgesetzt). „Coelum ens nimirum constitutum est calidissimum'' („frigus contra^ in der
Erde), und so der primordiale Gegensatz von Uranus und Gäa, in Rangi und Papa (poly-
nesischer Kosmogenie). Zum voüg, als denkendem Subject, gehört das povitoy (bei Plotin).
Mentis opificum, quo ex sensibili mundo in intellectualem scandit (s. Bovillus) liegt ^for
das Transcendente) in der „forma rationalis*^ oder „forma intellectiva^ des Menschen
in seiner kleinen Welt, als halbmitten zwischen geistiger und materieUer (und ihrer
Seele).
7) Intellectus agens et possibilis sunt omnino idem re ac actione (s. Occam). Homo
est notio quaedam intellectualis iu mente divina altemaliter facta (s. Erigena). Der
Mensch ist zwar unheilig genug, die Menschheit in seiner Person aber muss ihm heilig
sein (s. Kant). Gijato t« /uky (fva^i Ifyofitva nonind^ui &tt(f tix^O (^' Pl**^)«
8) „Ausdrücke, wie Natur, Gesetz, Freiheit, Nothwendigkeit, Körper, Substanz, Materie,
Kirche, Staat, Offenbanmg, Eingebung, Erkenntniss, Glaube, werden in den Wortkriegen
hin- und hergeschleudert, wie wenn Jeder sie kennte und in demselben Sinne gebrauchte,
während doch die meisten Menschen und ganz besonders die, welche die öffentliche
Meinung repräsentiren, diese complicirten Ausdrücke in ihrer Kindheit auflesen, indem sie
mit den unbestimmtesten Begriffen anfangen, dann von Zeit zu Zeit etwas mehr hinem-
legen, vielleicht auch ebenfalls auf's Gerathewohl einige ihrer unwillkürlichen Irrthümer
verbessern, aber niemals sich, so zu sagen, ein sicher angelegtes Wortcapital bilden,
niemals geschichtliche Forschungen über die Ausdrücke anstellen, mit denen sie so frei
herumspringen, und sich auch nie ihrer Bedeutungen, ihrer ganzen Fülle und ihrem
Umfange nach, den genauen Regeln logischer Definition gemäss, versichern" (s. M. Müller),
und eine Psychologie, für welche „die Ausdrücke „idea**, „conception", „notion" so wenig ge-
schieden sind, dass sie fast mit einander vertauscht werden können" (s. Hamilton), bedarf
gewiss naturwissenschaftlicher Massregelung (oft mehr in anderer Sprache, noch als im
Englischen). La parole est le corps de la pens^e, Tintelligence prend donc un corps dans
la parole (s. Bonald), und verkörpert sich so unter derjenigen Form, welche bei den
mehr weniger zufällig gegebenen Umständen des jedesmalig geraden linguistischen
Verkehrs am bequemsten nahe liegt, so dass sich für weitere Verarbeitung derselben in
culturhistorischer Entwickelung complicirte Berechnungen nöthig machen (bei der Adoptirung
von neu entstehenden Ideen). Durch Benutzung der „natürlichen Sprache" (bei Absehen
von einer Kunstsprache) ist in der Logik ein grammatisches Element eingeführt, das die
Sache nichts angeht, sich indess mit dem logischen so eng verschlungen hat, dass die
verschiedenen Eintheilungen der Urtheile auf einer verwirrten Mischung von logischen,
grammatischen und realen Principien basiren, wie auch die der Schlüsse (s. Kroman),
während die unter Mitwirkung der Sprache zur Ausübung gelangende Denkthätigkeit an
den Thatsachen der Aussenwelt controllirt werden muss (objectiv).
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LXV
9) Les savant mat^rialistes , qai sontiennent Forigine simienne de rhomme, ont M
devances, daos leur opinions par certains sauvages de Madagascar, qui ^pretendent des-
cendre da singe a courte queue, dont le cri ressemble a la voix de rhomme, qai appelle,
et en cons^qaeiic ils rendent les honnears fanebres aax singes de cette espece, qu^ils ren-
contrent morts" (s. Loadun). Le singe, l'oars et le negre sont group^s ensemble, comme
des races hamaines dögradees issnes da commerce entre des hommes et des esprits
maavais, deos, drujs et pariks (s. Casartelli). Die Bewohner von Formosa (Pi-she-yeh-kao
or the land of vampire demons). ^like wild beast«, not belonging to the species of man**
speak an inintelligible language, (fond of ironware), nach dem Wen-Uson Tang Kao
(XIII. Jrhdt.). Die Orang Binna vervollkommnen sich aas den Affen, in Ascendenz, wo-
gegen die Descendenz der Tibeter abw&rts geführt hat, von der Frömmigkeit äffischer
VorfiJiren (mit der Reliquie des heiligen Zahnes in Lanka-Dwipa).
10) Non animam de anima creat Dens, sed singillatim de nihilo eas facit (Hilderberi
Lav.), während der Tradux die an den Kindern gestraften Sünden der Väter rechtfertigt
(mit der Erbsünde).
11) Betreffs der Lehre über die „Influences jnatemelles" pendant la gestation sur les
predispositions morales et intellectuels des enfants (bei de Frariere), toute femme devrait
s'en p^netrer et „du jour oü eile a Tespoir d'etre mere, redoubler de vigilance morale"
(1883), ein Problem, woran auch die Indianer am Orinoco (s. In Thurm) ihren Scharfsinn
erproben, zum Besten der Paternität (in der Couvade).- Indem die Seele des Kindes, im
Act der Zeugung, von den Seelen der Eltern geschaffen wird (per creationem secundariam),
wirken diese in der gottlich mitgetheilten Macht (nach Frohschammer) , und obwohl in
(nigritischen) Stammesvererbungen wiedererkannt, gilt Dsogbe als von Mawu aus dem
Seelenhimmel gesandt (bei den Eweem). Die Liebe beruht auf der Einheit der Seelen
(bei Plotin); nur weil es eine Seeleneinheit giebt, vermögen die Zaubergesänge und
magischen Künste die getrennten Seelen zusammenzuführen und sympathisch zu machen
(s. Richter), im organischen Zusammenhang (des Kosmos).
12) Mit „phonetischer Corruption" (lautlichem Verfall) „wird nicht nur die Form,
sondern die ganze Natur der Sprache zerstört** (s. M. Müller), für höhere Zwecke indess,
indem die im mächtigen Schwünge über alle Schablonen -Umfassung hinauswachsende
Gedankenentwickelung, wenn durch die Cultur gezeitigt, die Reduction des Hülfsinstrument's
auf möglichst einfache Form verlangt (im Gegensatz zur unbehülflich coraplicirten
Sprache der Naturstämme).
13) Rem concipit intellectus, intellectum voces designant, voces autem litterae signi-
ficant; rnrsus horum quatuor duo sunt naturalia, id est; res et intellectus, duo secundum
positionem hominum, h. c. voces et litterae (s. Heiricus Aux.). Eine Anordnung der Merk-
male eines Begriff's ist eine Permutation dieser Merkmale oder des Begriff's, und sämmt-
liche Permutationen bilden heisst permutiren (s. Bartholomäi). Unum quodque sicut
custodit suum esse ita custodit suam unitatem (Thom. Aq.). Die Wahrheit der Verstandes-
erkenntniss beruht auf einer Gleichung (adäquatio) der Erkenntniss mit dem Erkannten
(s. Helmont), in psychologischer Behandlung (für die Induction).
14) Si res consideres, eidem essentiae et generis et speciei et individui nomina im-
posita sunt (s. Ad^lard de Bath). Universale dicitur perpetuum, eo quod abstrahit a
tempore (s. Suarez). Als Lehre von der „Grösse** (aus gleichartigen Theilen zusammen-
gesetzt) in der qnantitas eitensiva (neben intensiva), fasst die Mathematik diese (als
Vielheit des Gleichartigen im Eins) auf der Grenze (zwischen Negation und Position).
Die Schwere muss von einem Agens hervorgebracht werden, welche nach einer beständigen
und bestimmten Gesetzen entsprechenden Weise wirkt (s. Newton). Titta^a elpai twv
oriMF cjoij^titt, lehrte Xenophanes (s. Diog. Laert.); jsaaaga rcui' jtayiior ^i^oi^ntra (bei
Empedokl.). Der Uebergang aus dem Zustande der dvvafii^ in den der iyigyeia ist nicht
als älXoüooi€ zu bezeichnen (s. Plotin), weil eine Entwickelung (organischer Kraft).
16) NuHatenus inteUigit hominem nisi humanam personam (Roscellinns). Das Einzelne
ist des Allgemeinen, nicht das Allgemeine des Einzelnen wegen da (s. Plethon). Im
Individuations-Princip der Materia signata (quantitativ abgegrenzt in der „materia com-
munis") ist die Quiddität (als allgemeine Wesenheit) individuirt (bei Thom. Aq.). Die
BastiaDf ArcbipeUgo. II. 6
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Wesenheit des Menschen (humanitas, anunal rationale) ist aUen einzehien Menschen
gemeinsam (s. Stöckl). Essentiae vel quidditates generum vel speciernm individaaotnr
secnndnm materiam signatam hujus vel illius individui (in definitio hominis, in quantnm
ponitnr homo, materia non signata). Jedes Ding, welches ein Gegenstand des Wissens
ist, hat Zahl, Ordnung der Lage, und diese bilden die ersten Grandlinien für einen üeber-
blick des Weltall's (s. Spottiswoode). Unterschieden wird nur, was getrennt wahrgenommen
worden ist (s. Stumpf). Das Bewusstsein (in Unterscheidung von räumlich -zeitlichen
Concretionen) erweist sich „als absolut identisch in allen Menschen-Individuen" (s. Schuppe).
Das Bewusstsein vom Wirklichen ist das unumgänglich nothwendige Mittel aUer Erkenntniss
eines Wirklichen (s. Uphues) in der Vorstellung (als Bewusstseins-Inhalt von einem körper-
lich Wirklichen) neben Begriffen (als einfache). Das Weltganze zu erkennen, haben wir
berechtigte Hoffnung, denn unsere auf das Allgemeine gerichtete Vernunft findet ihre
eigenen Gesetze in den Dingen wieder (s. Kirchner), und wird in Wachsthumsprocessen
selbst den der Existenz verstehen, nachdem auch die Realitäten des Völkergedankens nator-
wissenschaftlich durchforscht sind (in psychologischer Induction).
16) „Es giebt ein unzerstörbares. Allem zu Grunde liegendes Sein, das, vielleicht an
sich unerkennbar, sich fortwährend als höchste Wirklichkeit bezeugt Es ist aber nicht
nur die Grundlage des Stoffes und der Bewegung in der Aussenwelt, sondern auch die
Bedingung für die Möglichkeit unseres eigenen Bewusstsein's** (s. Kirchner) und Fort-
dauer persönlichen Elementes (in den Gedankenschöpfungen). Der Maori lebt fort im
Nachruhm (s. Hlg. Sg. d. Pin., S. 54), ]a vraie immortalit^ de Pame (für Napoleon le
Grand). Relinquamus aliquid, quo nos viiisse testemur, im Ruhm „des Schweisses der Edlen
werth" (bei Klopstock).
17) Et tenebrae erant super faciem abyssi, die kreisenden Umächte (der Po) übei
Kumulipo (als Abgrund eines Bythos). Aus dem Köre tritt bei den Maori die schöpierische
Entwickelung her^'or, gleich den Nidana (aus Avidya), die Materie setzend, als vnoxtifiipor
II xal vTtoSoxrjy ilSajy (bei Plotin).
18) Et formae quidem sunt perfectiones, per eas enim complentur et perficiuntor
essentiae rerum (s. Avicenna). Ex superessentialitate suae naturae, in qua dicitur non
esse, descendens, in primordalibus causis a seipso creatur (s. Erigena), in ngtororuna oder
ngoogiofiata (»ita n'^tlrifAtna). Im Buddhismus überschlägt sich das Sein in Nichtsein
zur Realität (aus dem Gegensatz mit Maya).
19) L'honmie est une machine, qui, mise en mouvement par la sensibilite physiqae,
doit faire tout ce qu'elle execute (s. Helvetius), wofür das mit der Psychophysik ansetzende
Verständniss sich im Gesellschaft^gedanken zu entfalten hat (ethnologisch).
20) Im Unterschiede von der individuellen begreift die formale Einheit (der Scho-
lastiker) die Art in der Schwankungfsweite ihrer Varietäten für die Distinctio formalis (als
distinctio ex natura rei).
21) Die Anpassung einer Organisations- Einrichtung macht sich meist erst im aus-
gebildeten Zustand des betreffenden Organes geltend (s. Wigand), denn „ein im ersten
Hervorsprossen begriffenes Flügelpaar leistet nicht mehr, als ein in der letzten Ver-
kümmerung begriffenes, es macht seinen Träger nicht geschickter zum Flug" (s. Henle), nnd
jeder unfertige Uebergangszustand hätte sich selbst zu negiren (durch eigene Vernichtung).
Die „Auswickelimgen" (der Art^n, als „Abartungen und Rassen in derselben Gattung")
erscheinen „vorgebildet" (s. Kant). L'id^e de cause est puisöe dans notre äme (s. Dornet
de Vorges). „Der Zufall aus allgemein mechanischen Gesetzen könnte solche Zusammen-
passungen nicht hervorbringen" (indem in der „Zusammenpassung" das Gesetz eines
Zusammenhang's eo ipso involvirt trägt).
22) Quaedam species cum suis generibus simul naturaliter existunt, ut nullatenns
genus sine illis sicut nee ipsae sine genere esse potuerint (s. Abälard). Neben dem Gcnns
im „Praedicabile de pluribus species differentibus** ist die Species im ^Praedicabile de
pluribus numero differentibus" (s. Scotus). Universale est illud, quod solet praedicari de
pluribus (s. Averroes). Jede Gattung ist (in der Mineralogie) eine besondere Substani
oder sie ist eine besondere Crystallisation derselben Substanz (s. Tschermak).
23) Die Erklärungsmöglichkeit bedingt sich nach dem Standpunkt der Betrachtung.
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LXVII
Ffir den Chemiker bleibt in der Pflanze Vieles unerklärt, alles Dasjenige eben, was über
die von ihm durchforschten und beherrschten Wirkungen chemischer Substanzen hinaus-
Mt Für den Botaniker dagegen (der die von dem Chemiker, auch für das vegetabilische
Reich, überlieferten Resultate als gegeben entgegenninmit) , ist aus dem vergleichenden
üeberblick der cellularen Wachsthumsprocesse im Pflanzenreich, ein allgemein gültiges
Gesetz derselben für die Pflanze selbst abstrahirbar, und insofern (nach seiner Auffassungs-
weise) erklärt. Erklärt nämlich innerhalb der relativen Verhältnisse (folgends einer Be-
rechnnngsmöglichkeit partieller Werthgrössen) , während im Absoluten hier ebensowohl
wie beim Chemiker (wenn über die Wechselwirkung der Elemente hinaus die von diesen
gezogenen Schranken überschreitend), eine Erklärung ausfällt, und über ihre Möglichkeit
selbst jede Aussage ermangeln muss, so lange nicht eine naturwissenschaftliche Durch-
bildung der Psychologie die Rückkehr aus objectiver Betrachtung zu subjectivem Ver-
stindniss anbahnen wird. Jeder Lehrsatz enthält Svvafiu die ganze Wissenschaft (bei
Plotin) im logischen Rechnen organischer Entwickelnng, und so entfaltet sich o xagnog^
too nvivfjittiog (ict l^yo i^g aaQxog gegenübergestellt), beim steten Fortstreben, denn
fitraßdkloy uvanaviiai (s. Herakl.), in Erholung durch Wechsel der Beschäftigung,
während einförmiges Fortverharren in gleicher Thätigkeit zur Ermüdung führt {xafAttJog
toti loiq avtoTg fAOX^'iiv x«i ay/€«T*at).
24) En transposant pour ainsi dire les conceptions supranaturelles dans les termes de
la natnre et de la conscience, on peut ä quelques-unes laisser une certaine place en
morale. Le point de depart est alors ce fait experimental que nous avons conscience de
nous-memes, et que nous concevons cepeildant les autres consciences et l'univers, mais
Sans pouvoir nous expliquer d'une maniere adäquate ni le sujet conscient, ni l'objet pensö,
ni la transition du sujet a Tobjet Qu'est-elle en realit^, cette conscience qui se pense
en pensant le reste, cette conscience sur laquelle on a fait taut d'hypoth^ses, indivisible
pour ceux-ci, divisible et composee pour ceux-la, fermee selon les uns, ouverte et pen6-
trable selon les autres, radicalement individuelle selon les uns, capable selon les autres
de s'6tendre a des societes entieres, ä des groupes de plus en plus vastes, et de se fondre
ainsi avec les autres consciences elementaires dans une conscience commune et sociale?
C'est lä le grand probleme, car la conscience est sui generis, incomparable: 6tant le fond
et la condition universelle de toute pensee par laquelle nous reduisons une chose k une
aatre pour Texpliquer, la conscience est elle-meme irreductible. On ne peut pas la faire
rentrer dans un genre sup^rieur, on ne peut pas non plus en marquer la difference propre
avec d^autres choses du meme genre, eile echappe aux fontions essentielles de la com-
prehensibilite scientifique; eile est donc la bome non pas transcendante, mais immanente
de la connaissance scientiflque: an lieu de l%Inconnaissable'* , nous donnons pour limite
a la connaissance meme. De la le principe de la relativite des connaissances. De 14
anssi Tid^al que nous nous formons d^une conscience universelle qui envelopperait toutes
les autres, d^une soci^t^ universelle des consciences (s. Fouillee). Um indess hier einen
gesicherten Ausgangspunct der Forschungen zu gewinnen, wird es sich zunächst um
scharfe deutliche Anschauungsbilder handeln (in den gesellschaftlichen Schöpfungen des
Völiergedankens) , um nach den Methoden der Induction die Bearbeitung beginnen zu
können, bei wahlverwandtschaftlich gesetzlicher Wechselwirkung (wie zwischen den Aro-
mana zu ihren Ayatana). Veras perfectusque cognoscendi modus modum sequitur essendt
(s. Ficinus). Der Character der Existenz besteht darin, dass sie die unmittelbare Einheit
der Reflexion-in-sich und der Reflexion-in-Anderes darstellt (s. Hegel). Indem die Dinge
durch ein göttliches Denken entstanden sind, können sie wieder gedacht werden (nach
Wilhelm Rosenkrantz) im Mikrokosmos (des Menschen).
25) Tutum iter est, jucundum est, ad quod natura te instruxit (s. Seneca). Omnis
cognitio fit secundum similitudinera cogniti in cognoscente (s* Thom. Aq), in harmonisch
begründeter Wechselwirkung (zwischen inneren und äusseren Ayatana). Die Art ist ein
Sammelbegriff, der die Individuen gleichartiger Natur, in eine Einheit zusammenfasst
(bei Abälard). Das Universale (als Praedicabile de Pluribus) ist ^Unum in multis et de
multis** (bei Duns Scotus), in der Einheit (für logisches Rechnen auch). Le fini appelle
de tous cot^s Tinfini, mais par des qualites, qu'il possede en lui-mcme: il suffit donc de
e*
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Lxvni
coimaitre ses qualit^s pour en indaire rinfini (s. Dornet de Vorge8\ and so ans Bekanntem
das Unbekannte zu finden (im psychologischen Rechnen).
26) „II est aussi ridicule de se mettre en col^re poor les fantes et les bizarreries
des autres, que de s'offenser de ce qu'il fait mauvait temps" (s. Nicole). Nicht freilich
kann machtloser Zorn hier helfen, sondern die Macht verständiger Massregeln zu bessern
(oder doch vorherzusagen), wenn „measures, not men" keine ^heuchlerische Phrase*" (bei
Burke). Mit den von der Natur eingegebenen Principien des ^common sense*" darf die
„speculative Vernunft und Philosophie** nie in Gegensatz treten (nach Thomas Reid), nm
die Durchschnittsnorm im Volksleben zu wahren (unter dem Gleichgewicht statistischer
Controllen). Deorum injuriae Diis curae (bei Tiberius). Verum est quod illa humanitas
quae ante mille annos fuit vel quae heri, non est illa quae hodie est, sed tamen est
eadem cum illa (creationis non dissimilis).
27) Le point de vue immanent (c'est-ä-dire psjchologique , social et cosmologique)
est le seul vrai, au moins le seul intelligible et le seul utile. Le reste est affaire de foi
individuelle (s. Fouill^e). Die Religion erscheint als höchste Zweckbestimmung, indem es
keinen höheren Zweck giebt, als die freie Rückkehr des Erschaffenen zum Unerschaffenen,
zum Göttlichen (s. Pressense) , und indem das positive Dasein des Absoluten ein noth-
wendiger Gegenstand des Bewusstsein's (s. Spencer) ist, wird es sich aus diesem wissen-
schaftlich ann&hem lassen, bei Rückkelir zum subjectiven Bewusstsein (Descart^s's) aus
der Objectivirung (im Gesellschaftsgedanken). Dass die Empfindungen auf gewisse Zustände
des Leibes sich richten, kommt her von der Einwirkung einer subtilen Materie des Leibes
auf die Substanz der Seele oder umgekehrt von der Einwirkung der Substanz der Seele
auf eine subtile Materie des Leibes (nach Crusius), im Sjstema influxus physici (s. Stöckl)
der Wechselwirkung (für menschlichen Mikrokosmos).
28) Die neue Form tritt mit einem Schlage, vollendet in ihrer weiten Abweichung
von der Stammform in die Erscheinung (s. Hofmeister), nach dem Summiren kleiner
Differenzen, Generationen hindurch, wenn eben der Moment der Reife gekommen f&r
organische Entfaltung (und indem der Mechanismus vom Bande einer Gesetzlichkeit um-
schlungen, sogestalt beherrscht wird, begründet sich darauf gerade der Unterschied des
Organismus). Le Present est plein du Passe et gros de l'Avenir (bei Leibnitz) im histo-
rischen Wachsthum (des Geschichtsorganismus). Tempus in cogitatione animi reperitor
(s. Aug.), von der Seele abhängig (bei Aristoti.), als Zahl (motus secundum prius et
posterius). Die Null ist die Negation der Position der Eins (s. Bartholomäi). Ens prope
nihil (als Materie).
29) Les aptitudes d'imitation acquierent une energie plus vive k mesure que les elements
g^uerateurs capables de les enfanter sont plus abondants, que la masse humaine est plus
compacte et que le milieu oü elles s'exercent est plus dense (s. Luys), bei legitim re-
ligiöser Begeisterung pathologischen Verirrungen ausgesetzt (in psychischen Epidemien etc.).
30) Jeder Fortschritt in den menschlichen Verhältnissen ist das Werk der unzufriedenen
Geister (s. Stuart Mill). Toute manifestation des instincts de Tame, des sentiments et
des passions de toute nature, excite des sentiments et des passions semblables chez les
individus qui sont susceptibles et de les eprouver a un certain degr^ (s. Despine) und das
uormal Gesunde wird schliesslich dominiren (als Stärkstes). Die sociale Tugend liegt
darin, dass der Mensch sein Vergnügen zum Opfer bringt, nm, dem Interesse Anderer
dienend, die grösste Summe des Vergnügens für sich selbst zu erlangen (s. Bentham),
wobei die Werthschätzung von der Richtigkeit des Verständnisses abhängig blieb, wie
bei dem Recht des Stärkeren, das aus brutalem Fausthandwerk sich veredelt bis zur
Gesetzeskraft. Sitzt die Kraft irgendwo, so sitzt sie nur im Gesetz, das zugleich Gesetzes-
kraft ist {ß. Fechner}, im psychologischen Verständniss auch (aus ethnischen Thatsachen).
31) Intellectus agens (qui infinit in animas nostras, illuminans ad scientiam et vir-
tutem) non est pars animae, sed est substantiae intellectiva alia et separata per essentiam
ab intellectu possibili (^ Roger Bacon), ein (^vQa&tv zutretender rovs^ dessen natürlicher
Zusammenhang mit den im Bewusstsein empfundenen Regungen ei-st durch eine Infinitesimal-
rechnung fixirt werden kann (im psychologischen Oalcul).
32) Sobald nur dem aus wälschem Pfafi'euthum, vou jenseits der Berge her, seit
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LXIX
Jahrhmiderteii Deutschland eingebohrten Stachel die vergiftende Spitze abgebrochen ist,
wird kein confessioneller Hader läDger Zwietracht säen zwischen den katholischen und
protestantischen Brüdern des grossen Vaterlandes. National wallt unser Leben zu deut-
scher Einheit hin, unter der Führung der in ihren geschichtlichen Schöpfungen verehrten
Führer, frei von den Fesseln kirchlichen Zwanges, und geeint mit den Stammesverwandten
gleicher Culturaufgaben. Und doppelt willkommen für fernere Blüthe, wenn ein auf
anthropologischer Grundlage geeinigt^r Yolksstamm sich mit dem unseren auch in fürst-
licher Verschw&gerung verbindet, wogegen künstlich geschürzte Allianzen (oder Mesallianzen)
m des Unheirs Tagen das Unheil beschleunigt haben. Manchmal schon hat laut und ent-
scheidend sich des Volkes Stimme erhoben, um das monarchische Princip zu stürzen, das
im particularistischen Interesse die Macht der Massen zu verachten wagte, verblendet und
eingelullt dnrch hündische Schwanzwedeleien (gleich Speichelleckerei an weifischen Thrones-
stufen). Nicht weil in goldener Wiege geboren, ehrt den König der Freie, aber frei giebt
er sich hin, als Sclave seines Königs und Kaisers, in dem sich der geschichtlich berufene
Hort des Vaterlandes erkennt. Schön und erhaben das Schauspiel, wenn über der staat-
lichen Basilika sich die kirchliche wölbt, wenn das religiöse Leben im gleichlautenden Ein-
klänge hinwallt mit dem nationalen, in frischer Förderung eines aus naturgesunden
Wurzeln aufblühenden St^atsorganismus. Sein Interesse möge in idealistischer Verklärung
dann zurückstrahlen aus dem der Religion, wogegen diese, wenn in selbstsüchtigen Wider-
streit tretend, sich damit als falsche erklären und ihre Zertrümmerung zur Pflicht machen
würde.
33) Prima autem et fundamentalis lex naturae est, quaerendam esse pacem (s. Hobbes)
in der Friedensgenossenschaft (der Naturstämme), im A4)schluss mit historischer Umgebung
(»uf anthropologischer Grundlage in der Topik). Wie Luft-, Land- und Wasserthiere den
Einfluss der Milieu beweisen, so die botanische und zoologische Physiognomie der geogra-
phischen Provinz, deren Index der jedesmalige Organismus bildet, für feinere Detail-
betrachtungen seiner Variationen (mit entsprechenden Vicarirungen) für die Gattung in
den Arten (oder innerhalb dieser). Saepe idea (tiS^a) redditur Genus, sicut tl^oe (s. Stph.
Bjz.). In der Theilnahme des Endlichen an den Ideen, besteht sein Wesen (s. Plato).
34) Monas seu substantia simplex in genere contiuet perceptionem et appetitum
(s, Leibnitz). Les etres sont les forces et les forces sont les etres (s. Maine de Biran) in
den Molekülen, als Dynamiden cbei Redtenbacher). Hoc, quod ipsa sunt intellecta in
effectu, et quod ipse est inteUectus in effectu, unum et idem est (nach Alfarabi), in
Reflexactionen wechselwirkend.
35) Nichts ist leichter, als im Allgemeinen und mit allgemeinen Federstrichen eine
Beglaubigung der Descendenz- Theorie durch die paläontologische Forschung zu zeichnen
(s. Jürgens). „Die Schwierigkeit beginnt erst, sobald wir unsere Aufmerksamkeit dem
Einzelnen zuwenden" (1883). Und da die bisher, so lange sie ihr Princip bewahrte, un-
unterbroche siegreiche Naturforschung, ihm untreu wurde, in Urtheilen über das Geistige,
ehe noch dessen Domäne in naturwissenschaftlicher Psychologie gleichfalls hätte bemeistert
werden können, muss es hingenommen werden, wenn es heisst: En presence de tant de
Süffisance, de si peu de premier et de tant d'ignorance, on hesite entre le d^dain et
1 indignation** (s. Loudun). So werden die treuen Zeugen der Natur lieber treu am natur-
wissenschaftlichen Princip festhalten (auch für die Psychologie). „Es giebt wohl kein
System, dessen Beweisführung so elend und erbarmungswürdig ist, wie die des materia-
listischen System's'* (s. Stöckl), das in der den Adepten selbst schwerverständlichen Kunst-
sprache der Metaphysik zu reden sucht, ohne das Alphabet noch gelernt zu haben, wie es
der Physik und zugehörigen Naturwissenschaften, in der Psychologie nur zugänglich
sein kann. -
36) Alles wirklich Leere ist synthetisches Urtheil (nach Sigwart). Duo sunt modi
cognoscendi per argumentam et experientiam (s. Bacon). Freilich existiren für den ersten
Anblick nur Einzelndinge, und von ihnen allein können wir die Allgemeinbegri£[e ab-
strahiren, aber jene gewinnen wiederum erst aus dem Allgemeinen Licht und Zusammen-
hang (s. Kirchner). Das Universale (bei Duns Scotus) subjectivirt in den Dingen, existirt
aber als Erkanntes im Intellect, der es denkend hervorbringt, und auf den Gegenstand
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LXX
zorückbezieht, dessen Einwirkung die Bildung des universale veranlasst (s. Wemei).
Scientia et potentia humana in idem coinciduut (^Bacon). Je weiter der denkende Geist
in seiner Forschung vordringt, desto mehr erkennt er, dass es noch unendlich viele Wahr-
heiten giebt, die er nicht weiss (s. Pascal), ^in heaven and earth" (bei Shakespeare).
87) ^Das Studium der Sprachen darf keineswegs von anderen Grundsätzen geleitet
werden, als von denen der exacten Wissenschaften. Warum mit dem Unbekannten statt
mit dem Bekannten anfangen. Es ist doch offenbar, dass wir zuerst die neuen Sprachen,
die uns zugänglich sind, studiren müssen, um sie mit einander zu vergleichen und so ihre
Verschiedenheiten und ihre Verwandtschaft zu entdecken, dass wir darnach zu denen
weitergehen, welche ihnen in früheren Zeiten vorangingen, um ihre Abkunft und ihren
Ursprung nachzuweisen und dass wir endlich Schritt für Schritt zu den ältesten Sprachen
aufsteigen, deren Analyse uns zu den allein zuverlässigen Schlüssen führen muss*" (s.
Leibnitz). Und so wird von den einfachen Organismen der Naturstämme der ünter-
suchungsfaden weiter leiten, um unter den verschlungenen Labyrinthen der Cultur-
schöpfungen gleichfalls orientirende Landmarken aufstecken zu können (für gesetzliches
Walten). Dann, statt am einförmigen Faden eintönigen Monismus zu drehen, hat sich in
breiter Ueberschau die Einheit erst herzustellen aus harmonischem Zusammenklingen (im
Kosmos), und so mag in den teleologischen oder teleophobischen Hypothesen (über Ver-
besserung oder Verschlechterung der Welt), neben der des Parallellogranmies (bei
Averrhoes) oder des Kreislaufs (bei Heraklit), die der Hyperbel (ohne Erreichung der
Asymptote) gestellt werden (bei Leibnitz) oder der Spirale (s. Kirchner) im Fortstreben
(organischen Wachsthum's in den psychischen Bereich des Unendlich-Ewigen hinaus; um
seine Früchte zu reifen, aus der Denkthätigkeit).
38) „In knabenhafter Unreife der Philosophen" (s. Cuvier), ^welche die Natur so
darstellen, als ob sie vermöge ihrer eigenen Kraft und Vernunft auf die Materie einwirken
können" (wogegen von Vernunft für sie erst die Rede sein könnte nach ihrer adäquaten,
nämlich naturwissenschaftlichen Behandlung der Psychologie) Vorher ist deutlich genug,
dass „ein Wirrwarr nothwendigerweise daraus entstehen muss, wenn die Menschen, ohne
die Bedeutung der Natur klar ergriffen zu haben, ohne unter einander über die Grenx-
bestimmnngen dieses Wortes einig geworden zu sein, an eine Untersuchung des Ueber-
natürlichen gehen" (s. M. Müller), denn erst nach Ausdehnung inductiver Behandlung auf
das bis dahin, weil als übernatürliches, der Metaphysik angehörig betrachtetes Gebiet
kann auch dieses einem wissenschaftlichen Verständniss allmählig erobert werden (Schritt
vor Schritt in methodischem Vorgehen, beim Uebertritt aus den Berührungspunkten
zwischen Physiologie und Psychologie auf dem der letzteren erbeigenthümlich reichenden
Terrain des Gesellschaftsgedankens). Unter Abweichung von der natürlichen Ausdrucks-
weise sind die Dialektiker durch ihre barbarischen Kunstwörter zu Sophisten geworden
(nach Laurentius Valla) oder selbst auf eine Drehscheibe gerathen, in der „Ars magna",
als „doctrina sive sapientia kabbalistica'* (bei Raym. Lullus). Im Gallimathias (der specu-
lativen Philosophen) unterschied sich (beim Kantianismus) ein einfacherer, wo der Verfasser
den Lesern freilich unverständlich blieb, aber doch sich selbst noch verstanden hat, und
ein doppelter, „wo der Verfasser selbst nicht weiss, was er eigentlich sagen will*
(8, C. J. Weber). Und so bedarf es objectiv gesicherter Unterlagen (für die ControUe im
logischen Rechnen).
39) Als nächster Versuch breitet sich die Bemeisteruug der Zweiheit^ in dualistischer
Weltanschauung, dann die der Trinität, um unbeschadet der untheilbaren Einheit der
Personen (s. Stöckl) aufzuzwingen (bei Abälard) in allen Phasen scholastischer Gedanken-
verehrung, aber über die drei hinaus muss mit dem Viel der Vier (wenn die Pythagoräer
am Quatemären noch festzuhalten strebten, wie ägyptische und indianische Theorien) die
Hoffnungslosigkeit sich allzu lebhaft aufdrängen, um nicht zunächst, bei elementarem
Rechnen wieder zur Eins zurückzukehren, bis jener höhere Calcul seine Einleitung gefunden
haben möchte. Die Art und Weise, wie durch Wiederholung identischer Setzungen eme
Grösse erzeugt werden kann, ist die Zahl, sie ist die Bestimmung, wie oft die Einheit
gesetzt werden muss, um die Grösse zu erzeugen, oder die Zahl ist das Wieviel (s. ßar-
tholomäi). Je grösser die Zahl (unter Verminderung der Quadratzahlen), desto entfernter
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IXXI
die unendliche Zahl (bei GalileiV Unendlich ist nur eine Zahl, die grösser ist, als jede
gegebene Zahl (s. Plotin). Das Absolute ist das Sein (bei Hegel), als Einheit (zum Aus-
gangspunkt des Eechnens im Denken).
40) Das hat weiter geführt in der Ethnologie zu den Theorien der Monogenisten und
Polygenisten, deren Ballast je eher über Bord geworfen, desto besser, denn auf's Gerathe-
wohl einen Ausgangsheerd des Mensch würdigen zu setzen, ist ein Phantasiren in's Blaue
hinein, da sich solche Fragen secundär erst anfassen lassen auf bereits vorher geschicht-
lich verbreiteten und gesicherten Bahnen, während jeder Schritt über festen Pussauftritt
hinaus aus den exacten Naturwissenschaften hinausführt (in metaphysische Leere). Wenn
die Linguistik nach Gewinnung einer indogermanischen Sprachfamilie, für diese einen Aus-
gang im Osten (auf den Pamir oder sonst) oder im Westen (in wolhynischen Sümpfen oder
im hohen Norden) anzunehmen für gut findet, mögen ihr solche Hypothesen, so lange im
Kreise der Mitarbeiterschaft gerechtfertigt, denjenigen Nutzen schaffen, den sie sich davon
verspricht, und bliebe also ihrem eigenen Gutdünken soweit überlassen, w&rend die absolute
Gültigkeit auch für die übrigen Wissenskreise sich erst nach gegenseitiger ControUe der,
jeder derselben gewissen, Resultate zur Entscheidung bringen wird. In Aufstellung der
Kassen-Eintheüung verführte die Selbsttäuschung, in den Femsichten allgemeiner Umrisse
schon das Ganze verstehen zu meinen, während sich beim Nähertreten das Detail erst
auseinander zu gliedern beginnt (unter accumulirender Arbeitshäufung).
41) So weit differiren in der Auslegung des Heuaklit zwei unserer bedeutenden
Philosophen, dass der eine in ihm schon das Ende aller philosophischen Speculation
aufspürt, während der andere ihm noch nicht einmal metaphysisches Denken, sondern
nackten Empirismus zuspricht (s. Bolliger). Wenn das für die Koryphäen gilt (Hegel
und Herbert), wie wird es dann bei dem Nachwuchs aussehen (unter dem Schwören auf
ein ai^To; i(pa).
42) Bei dreidimensionaler Welt als Projection einer vierdimensionalen (bei Kant) mit
Wiederannäherung der Atome in endlichen Intervallen (s. Zöllner), bedarf es eines etwas
umständlichen Apparates für den tischverrückenden Spiritismus unserer Universität«-
Professoren, während es der Neger bequemer hat für seine Materialisationen, die ihn aus
nächster Nähe im tÄglichen Leben umgeben (für geistige und geistliche Communicationen).
43) Zrvan (Z«^ouo/u), ov xal Tvxh^ xaXel, (s. Theod. Mops.), wurde mit Bakht
identificirt (Bagho-bakt im Minoi-i-Khard), als „fortune ou gloire** (s. Casartelli) in Zamanah
(der Schahnameh), „le destin" (le temps illimite), neben „FEspace" Thwäscha (in Qadhäta
mit der Zeit). Alles Wissen muss auf einem Glauben ruhen, der selbst nicht aus einem
Andern bewiesen werden kann, sondern nur aufgewiesen werden kann (s. J B. Meyer).
Jede Vorstellung des Göttlichen ist durch das nothwendige Wesen der Religion berechtigt,
und nmss historisch gewürdigt werden (s. Haym). Sumus igitur modi mentis, si auferas
modum, remanet Dens (s. Geulinx). Gott als Führer der Natur, lenkt Alles nach Gesetzen
(s. Cleanthes).
44) Apres la mort, Vkme du d^funt (consideree comme un jeune homme) rencontre
une jeune fille, extremement belle, si sa vie a et6 bonne, laide et abominable, s'il a mal
vecu; cette fille en reponse ä ses questions lui declare qu'elle est sa propre religion
(dtno) et ses actions, bonnes ou mauvaises selon le cas (s. Casartelli), als Fravähar (bei
Hang), in Geschlechtstheilung (wie Dsogbe Guinea's), und so wird der Gute belohnt durch
Houri im Paradies (des Islam). Die noch nicht geborenen Fravähar (azaränotäno frohär)
wohnen im Himmel Garotmano (mit Auharmazd und die Ameshaspend, sowie den übrigen
Yazd), wie die Seelen in Nodsie mit Mawu (bei den Eweem). Jeder leidet nur das
Unrecht, das er ausgeübt, wenn welche im vergangenen Leben Herren gewesen, die ihre
Gewalt missbraucht, zu Sclaven werden, arm, wer den Reichthum falsch verwandt (bei
Plotin), nach Kraft der Karma (im Buddhismus), bei dem Bühnenspiel der Schatten (des
inneren Menschen im äusseren), und einzig ernste Beschäftigung ist die ^ca>^/a, wogegen
aUe auf das äussere gerichteten Bestrebungen des Menschen nur als Kinderspiele gelten
in den Augen Gottes (gleich dem Tanz der Prakriti, in täuschender Maya).
4ö) „Verehre deinen Schutzengel in allen deinen Handlungen", lehrt der Archimandrit
Dorotheus (f 630 p. d). Die Engel stehen Völkern und Orten vor, wie es ihnen von dem
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LXXII
Schöpfer befohlen ist, und besorgen unsere Angelegenheiten, uns helfend (s. Job. Damisc).
Les esprit« existent, comme les ISem platoniqaes, avant la cr^ation des individus ponr
lesqneis ils sont destin^s (als Fravahars), c'est par leur propre volonte quMls entre dans
le Corps (tanu). Pendant la.vie, ils sont intimement li^s avec Tarne (rüb&n on nismo).
Le Fravahar a le devoir de purifier Tair dans le corps, au moyen du feu, et ainsi d'entre-
tenir la vie (s. Casartelli). Der Siamese hat sich Reinb'chkeit des Körpers zu befleissigen,
um seinem Schutzgeist Ehre zu beweisen (der auf dem Scheitel residirt). Toucher la tete
d'un Lari est repute crime (s. (>ourdioux) in Porto Novo, und für die Danw6 „perdre le
fetiche- (s. Bouche). Aehnlich in Birma (s. Vlkr. d. östl. As. 11, S. 256).
46) Quoniam quamlibet causam (earum scib'cet infinito ordine posito) et aliud definire
ab alioque definiri necesse est, eani, quae immense magis finita fnerit, ab alia se superiori
definiri consequetur, quamque diximus infinite minus esse finitum, inferiorem definire, qua
re nihil absurdius esse potest, ut nimirum, quod nihil est, alterius causa sit, et quod est
omnia perfectissime, alio minus finitum sit et imperfectius (s. Taurellus). Scientia humsna
et naturalis non potest attingere snbstantias immat^riales nisi incipiens a rationibns,
quae communes sint illis substantiis et aliis rebus (Suarez), zum Unendlichen strebend
als „Infinitum in potentia*^, ohne Erreichen des ^.Infinitum in actn^ (bis zum Jenseitsl
In der Intuition idealer Welt, wo das Früher oder Später nicht als Zeit, sondern in der
Ordnung erfasst wird, erlischt, mit dem übrigen Lebensprocesse, die Selbsterinnerung (bei
Plotin), doch hat der das Ganze anschauende Geist auch dasjenige zu schauen, was er
aus eigenem Selbst am Ganzen mitgewirkt (während individueller Existenz). Indem das
Denken die ihm gültige Auffassung der Welt als Seiendes setzt, ergiebt sich zugleich
deren Bestand, dessen Gegensatz das Denken, (in derjenigen Thätigkeitsform, welche jene
Vorstellung geschaffen hat), ebenlalls bedingen müsste. Im Fortfall des Zeitbegriffes
involvirt sich die innere Beziehung oder Nichtbeziehung zur Ewigkeit, indem inneriialb
der Relativ -Verhältnisse des Werdens der Kreislauf des Entstehens und Vergehens stets
von derjenigen Grenze umfangen bleibt, welche das Denken sich selbst zu ziehen hätte,
(so dass dieses sein innerliches Selbst erbeigenthümlich nur im Hinübergehen zum Jenseite
auszuwirken vermöchte) Granting the nebnla and its potential life, the question, whence
came they? would still remain to bewilder and baffle us (s. TyndaU), und der im Un-
endlichen an der Peripherie vergebens versuchte Abschluss (zum Anfang), könnte sich
central nur herstellen in den Kreuzungspunkten harmonischer Gesetze, als erster Anhalt
für das Denkrechnen (naturwissenschaftlicher Psychologie).
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In gegenwärtiger Lieferung folgt im Anschluss an die vorangegangene
dne Reihe von Inseln, die zum Theil, während der Reisen im Archipel,
persönlich besucht wurden. Verschiedene Mittheilungen stammen somit
aus eigenen Aufzeichnungen, andere aus ihrer Zerstreuung in der Literatur
unter beigefugtem Hinweis. Die Anmerkungen, sofern nicht unter dem Text
stehend, haben mit diesem einen nur losen, oft fast keinen Zusammenhang,
weil als Zweck der Ergänzungen geliefert zu den früheren Werken, für
statistische Uebersicht der ethnischen Thatsachen in dem dafür vorzubereiten-
den Register. Bis dahin handelt es sich als Hauptaufgabe noch um das Zu-
sammentragen des Arbeitsmateriars selbst, und bei solchen Sammelbüchem
gilt für die Leser „ne perlegant, sed ut quisque desiderabit aliquid, id
tantum quaerat" (bei Plinius).
Trotz der von Jahr zu Jahr drückender gefühlten Ermüdung solch'
monotoner Handlangerarbeit, darf sie bei den, unter dem rascher geförderten
Fortgang der Entdeckungen, unablässig neu ^) hinzutretenden Gesichtspunkten,
deshalb eben am wenigsten abgewiesen werden, da ohne zuverlässig ge-
sicherte Bemeisterung der thatsächlichen Aussagen, die Berechtigung aus-
fallen würde, eine naturwissenschaftliche Behandlung psychischer Phaenomene
zu proclamiren. Indem jedoch unter all den mit tagtäglichen Ueberraschun-
gen aufgeöffneten Perspectiven ein völlig unbekannnter Fremdling nirgends
mehr sich zeigt, sondern von überallher, (bei Entfernung äusserlich täuschender
1) Gerade im indischen Archipel ist unser Kenntnissschatz ethnologischer That-
sachen seit den letzt verflossenen Jahren im rapiden] Wachsen begriffen, nicht nur in
Folge zunehmender Vermehrung durch die Detailstudien der Colonialbeamten an Ort und
Stelle, sondern auch durch systematisch angelegte Behandlimgen, in belehrenden Beiträgen,
wie sie Wilken z. B. in rascher Aufeinanderfolge geliefert hat. Ausserdem steht ein Funda-
mental-Werk in Aussicht, von der Hand eines besten Kenners dortiger Inselwelt, indem der
Resident Riedel, bei der im vorigen Jahre erfolgten Rückkehr nach Europa, die Ergebnisse
seiner langjährigen Forschungen for die Veröffentlichung vorbereitet, und uns die Erstlinge
bereits hat zu Gute konmien lass^-n (s. Vrhdl. d. G. f. E., März 1885). In derartig auf
sorgfältigem Specialstudium und langjähriger Localkenntniss beruhonden Werken, werden
sich dann auch gesicherte Anhalte für gleichmässige Schreibart der Fremdworte feststellen,
während bei der hier cursorisch gebotenen Uebersicht, die Orthographie oft beibehalten
ist, wie bei jedesmaliger Autorität (besonders unter der holländischen) angetroffen, unter
vorgezogener Enthaltung von Rectificationen, da die wenige Müsse, welche überhaupt nur
XU Gebote stand, für den Inhalt beansprucht war, und die äussere Form deshalb meistens
bleiben musste, wie gerade vorliegend.
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LXXIV
Masken), altvertxaate Gesichter nur grüssen, verstärkt sich die Hoffnung aut
die Richtigkeit jener elementaren Grundzuge, wie sie bei erstem Beginn
dieses Studium sich abzuzeichnen begannen und damals in allgemeinen
Umrissen dargelegt wurden. Indem die darauf folgende Reihe der Ve^
öffentlicbungen in ihrem Zusammenhange als ein Ganzes*) zu betrachten
ist, wird die beim Schluss des gegenwärtigen Werkes beabsichtigte üeber-
sicht sich gleichfalls anzuschliessen haben.
Die Aufiiahme der Tafeln ist in dieser Lieferung, ebenso wie in der
vorigen, durch Herrn A. Krause, Conservator des Ethnologischen Museum's,
besorgt worden.
1) Bei der Unmöglichkeit, in jedem Einzelfalle den G^sammt-Umfang des Zugehörigen
zu wiederholen, bleibt solch selbstverstandener Hinweis in Erinnerung zu behalten, und
hätte ich so u. A. bei der Besprechung ^des Fetisch" (Berlin 1884) in der „Histoire des
rehgions" etc. meinen verehrten Herrn Recensenten für die von ihm gefühlte Lücke auf
vorangegangene Publicationen, z. B. ^Ein Besuch in S. Salvador*", Berlin 1859 (S. 300) in
verweisen, (u. a. a. 0.). Bei den allgemeinen Zusammenfassungen hat sich dann
Jedes in seiner Art einzuordnen, wie für die religiösen Vorstellungen, auch für die socialen
Einrichtungen (im Gesammtbild der Weltanschauung).
Inhalt.
Seh*
Vorwort (Metaphysische Prolegomena für die Psychologie als Naturwissenschaft) . v
Timor 1
Tanah-Papua 31
Rotti. Kisser, Savai u. s. w 60
Tenimber 90
Aaru 93
Key 98
Beispiele ethnischer Annäherungen in ihren Aussagen 99
Inhalt der ersten Lieferung.
Seit«
Vorwort v
Halmahera 8
Vergleichende Zusammenstellung 23
Temate 61
Alfuren 107
Vocabnlarien .120
Buru 134
Ceram 142
Ambon 159
Banda J64
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In einem eigenartigen Character unter den Inseln des indischen Arcbipelagos
TOD den übrigen abgeschieden, weist Timor weniger in die Richtung der polyne-
siscben Gruppen (für malayiscbe Beziehungen), noch auch in die der melanesischen
(von Alfuren zu Papua), sondern eher nach dem australischen Continente Oceanien's
oder nach ferneren Küsten selbst.
Der Aufenthalt auf dieser, im Innern fast noch unerforschten, Insel bb'eb ein
leider kurz beschrankter, auf wenige Tage nur; in Delli (Aug. 14. und 15)
und Kupang (Aug. 1 1 und 1 2). Doch hatte ich besonders am letzten Orte Gelegen-
heit, mich der schätzbaren Unterstützung eines verdienten Förderers ethnologischer
Stadien freuen zu können, des Hrn. Residenten Riedel, dem ich für die mir bei
den Sammelzwecken gewährten Erleichterungen sowohl, wie für seine gastliche
Aa&ahme zu schuldigem Dank verpflichtet bleibe.
Den nachfolgenden Aufzeichnungen, die aus den beiden Anlaufplätzen der
Postdampfer stammen, sind anderen Berichterstattungen entnommene beigefugt
(und darauf bezüglich dann vorgemerkt):
Das Feuer wurde durch Üsi-Neno auf die Erde geworfen, und Ton den Vor-
fahren der Menschen gefunden (und so in Tasmanien, wo die Stemgeister Castor
und Pollux das Feuer herabwarfen).
An den Pachä-wahan (Wurzeln der Erde)') wohnt die Göttin Üsi-Pa, wie
Mangaia's (gleich einem Kronos) gebückte Greisin (Varimatetakere).
Die Timorezen beugen sich vor grossen Steinen, um die Gottheit Maromak zu
verehren, wie Phönizier vor den Bätylien oder (nach Sanchuniathon) Bethels
(himmlischer Leiter).
Auf die Frage: „Wer schuf die Sonne?**, folgte die Antwort: Maromak ma-
kialloh ^ch weiss es nicht, oder Gott machte sie). Quien sabe? Bei allgemeinen
Sentenzen, im Abschiednehmen, Begrüssen etc., wird (in Delli) das Wort') Maromak
verwendet, wie auch auf Fragen (in dem Sinne: „Das weiss Gott**).
Neben der Sonne') (Manas) oder Neno (Oesi-Neno) wird als einziger Gefährte
(weiblicher Wandlung) der Mond (Foenan) verehrt (schöpferisch in Fiji's Ove). —
Die Tobor (oder Priester) verehren Usi-Neno in der Sonne und Tatuhan in der
Erde, als Pomalie (wie Tuma-Pomalie). — Die Sonne taucht Abends in das Meer
ein, um hinter der Erde hindurch, auf der andern Seite wieder aufzugehen. — Der
Mond beginnt sich in periodischen Krankheiten zu vermindern, und wächst dann
wieder (in der Reconvalescenz). — Wie Neno, die Sonne, heisst Usi-Neno (Usi
der Herr) die Gottheit.
Der Obergott Oesi-Neno, der Herr des Lichts (in der Sonne weilend) ist
mit Foenan (Mond) vermählt und die Sterne (Kfoen) sind Sitz der niederen
Götter, die durch Vermittlung der Nitoe (Geister der Abgeschiedenen) angerufen
werden. Von den bösen Geistern in der Erde*) (in verschiedenen Gestalten er-
Bastian, Archipelago. II. 1
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scheineod, als Riesen, Eulen a. s. w.) ist Oesi paha (Herr der Erde) das Haupt
neben Atois. Ausser den Priestern (Tabor) und (den Eingeweideschau übenden)
Zauberern (Aoteh naoes) finden sich die Beschwörer oder Ana paha (Land-
beschwörer), welche auf bestimmte Punkte das Leo (Pomali) auflegen und im
Oeme (Uma oder Ruma) leo oder Oeme pomali (heiliges Haus oder Tempel) opfern.
— Sonne heisst Manas (in Balu und Timol), Laelo (in Eoepang oder Hfilo), der
Himmel Neno, und Üsi-Neno (Herr des Himmels) steht gegenüber Usi-Pa (Herr
der Erde), wie (weiblich) Pa pa in Hawaii.
Den Dämonen (Nieto oder Nitu) opfernd, blickt der Timoreze auf die Sonne
und den (mächtigen) Mond, als gute Geister (in Urubatu und Laraula angerufen).
— Für die bösen Geister (in der Erde) opfert man schwarze Thiere, für die guten
(in der Höhe) rothe, indem (nachdem ihnen die Aussentheile, Ohren, Schwanz-
spitze, Nase u. s. w. hingeworfen sind) die Eingeweide untersucht und dann das
Fleisch gegessen wird (in dem Oemoe leoe oder Tempel, aus welchem die Ver-
fechter für den Krieg geweihte Wurzeln mitnehmen).
Wie die Flecken des Mondes zeigen, spinnt der Mann Bilano unter dem Baam
Nunuk (in Timor). Der Mann im Monde webt, als Wächter der Erde, Fäden
spinnend, um das Weltall zusammenzuhalten (im Auftrage Usi-Neno's). Die
Göttin Werjeja spinnt die (an den Sternen endenden) Lebensfäden, am Himmel
sitzend (in Litthauen), in magischer Sympathie der Astrologen, aber Favorinos
schon ^mirabatur, id cuiquam pro percepto liquere, Stellas istas, quas a Chaldaeis
et Babjloniis sive Aegyptiis observatas ferunt, quas multi „erraticaÄ**, Nigidius
^errones^ Yocat, non esse plures, quam Tulgo dicerentur, posse enim fieri existi-
mabat, ut et alii quidam planetes pari potestate essent, sine quibus recta atqoe
perpetua observatio perfici non quiret, neque eos tamen ceruere homines possent
propter exuperantiam vel splendoris vel altitudinis (homines non quod dicitor
Xo7ixfl^ Cuiot, sed ludicra et ridenda quaedam ueurospasta).
Die Gfunen-noa (Sternschnuppen) werden, vom Speerwerfen (Noa) genannt,
wenn in das Meer fallend, zu Schlangen (auf Timor). Mit Gfunen-itu werden die
Schwanzsteme bezeichnet (als Kometen). Der Gfung-näno (Abendstem) heisst der
frühaufgehende (näno) Stern (Gfung oder Kefun), Fafel-momel der Morgenstern
(Hitu das Siebengestirn). Neno sendet Gewitter (im Donner- oder Blitzstein, als
Keraunit, von Gelten bis Japaner und Birmesen u. A. m.). — Der Regenbogen
(Enös) beendet den Regen. Beim Donner oder Lotos (mit Blitz oder Limat) fiült
der Fatu-mätang, als runder Stein.
Zur Zeit der Aussaat wird zuerst ein zusammengefaltetes Tuch mit Reis daraaf
nach dem Feld gebracht, und dort von dem Meo (oder Priester) ein entsprechender
Stein gesucht. Ist dieser gefunden, unter dem Ausruf, dass der Usi-Näno gekonmieD
sei, so legt man das Tuch unter den Stein und Reiskörner auf diesen. Dann
streuen die Dorfbewohner Reis ringsumher, während von dem Meo Gebete
gesprochen werden, gerichtet zunächst an Üsi-Neno, dann an Usi-Pa und weiter
an alle die Nitu (quis quis es). Wird unter dem Stein eine Schlange gesehen, so
ist es ein gutes Vorzeichen für Fruchtbarkeit.
Usi-neno erhielt (bei der Aussaat) Reis gestreut, weil als Gott der Gewitter,
Fruchtbarkeit bringend, wenn er auf Erden herniederkonmit. — Den an dem Hsupt-
pfeiler des Hauses aufgehangenen Läuh oder Leao, (als Amuletten) wird bei
der Ernte Reis dargebracht. — Bei dem Sällalah genannten Fest trägt man
nur die abgeschnittenen Reisähren zum Austreten. — Die Belonezen erhielten
den Reis durch Emor Woroe (Woronezen), als Bewohner von Solor und Allor
(aus Gilolo stammend). — Bei Ernte (und Aussaat) werden auf Steinen (liob)
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oder unter B&umen^) (besonders von der Feigenart Nunuk) Opfer (von Schweinen,
Hfihnem, Reis u. s. w.) dargebracht, an den Himmelsgott und an die Erdgöttinnen
(wie in China).
Bei Erdbeben ruft man: Amsä ihenne (wir sind noch hier) in Delli (auf
Timor), und auch in Halmahera: »Hier sind wir noch.** In Tonga wurde auf den
Fussboden geschlagen (zur Benachrichtigung). — Das Erdbeben (als schüttelnd)
beisst Tai-nunus on Nai-nunus (schütteln). Usi-Fa schüttelt gelegentlich die Erde,
um zu wissen, ob Menschen noch lebendig sind, weshalb Lärm gemacht wird,
ihm Nachricht darüber zugehen zu lassen. — Wenn »Amsä ihenne^ (wir sind noch
hier) rufend, pflegen die Timorezen (bei einem Erdbeben), durch Klopfen auf den
Boden zu lärmen, um den Seelen (Matabiang), die aus dem Todtenlande dann nach
Oben zu kommen streben, wissen zu lassen, dass noch kein Platz für sie übrig
sei (wie es dem im Berg eingeschlossenen Uralten schlechte Nachricht, wenn
hörend, dass noch Menschen geboren werden).
Raiteruti oder das Geräusch (teruti) der Erde (rai) heisst der Donner (wie
Kilab der Blitz) und Rai-nedhloko, oder das Zittern (Nedhloko) der Erde (Rai),
das Erdbeben. — Beim Erdbeben muss man laut schreien, um dem Riesen, der
die auf den Schultern getragene Erde schüttelt, das Dasein von Menschen
anzuzeigen.
Im Pomali-Haus *) (Roema-Soengoe netto) oder Omee leo werden (auf Timor)
die Hörner und Knochen aufbewahrt (aus den Opfern für die Nitu und Swangie),
und dort opfern die Priester (Tobor), unter den Speiseverboten oder Pomali (als
geheimen). Das Leo (oder Verbot eines Tabu) wird von den Landbeschwörem
(Anahpaha) auferlegt. — Bei den Belonezen (auf Timor) fungiren die Radja Pomali
oder Datoe-toeli (als Priester). — Die heiligen Plätze (leo oder pomali) sind es von
Alters her (als Steine, Bäume u. s. w.), oder sie werden durch den (unter dem
Fürsten stehenden) Anaha-pah oder Landesbeschwörer (erblicher Würde und im
1) The shade of all dark, far-spreading trees, especiallj of the figs, is considered
lulik; offerings are made under them of rioe and flesh, and the heads of their sacriflced
goats and buffaloes are deposited under it Before going awaj on a long joumej they
almost invariablj visit such a spot in the vicinity of their own homes, and make a smaU
offering The summits of the highest mountains, and of rugged and singolarlj formed
peaks, are all lulik, and no man woold dare to break a branch of a tree growing on
them, and onlj öfter dne ceremony would he ascend them. Other spots associated with
▼arioos traditions are also sacred; and in every such tabooed place offerings are made,
and one gets such a reply to his inquiring »Why there?" as: „Oh, our forefathers had
there their buffalo enclosures and gardens^ (s. Forbes).
2) Auf dem Yato- lulik genannten Stein im Uma lulik (Pomali-House), mit besonderer
Eingangsthür für den Dato-lulik, werden Opfergaben niedergelegt (in Timor). Durch
den Tuno (usto tuno), als (wissender oder weiser) Zauberer wird der Bewohner des Gurt
Kuala (gurt-knala-utis), sowie der Hainpriester oder Lud-utis (badzim lud-ntis) ernannt,
und ausserdem heilt der Pellaskis durch Besprechen (bei den Wotjakeu). The Dato-lulik,
dressed in all the vestmeat« of his office, proceeds (in the kingdom of Bibi^u^u) to the
top of the curious Peak of Fatunarock, where a flat stone exists, which is supposed to be
the most sacred altar in the kingdom. Behind him foUow all the people — men, women
and children. The older men seat themselves on the ground nearer to the Dato; the
women, children, and younger men keeping at a respectfol distance. The Dato-lulik
then in front of the great stone adresses the spirits of the dead, then the Maromak of
the heavens, and Him of the earth. All then retum to their homes, where each kills a
fowl or a small pig, and offers to the lulik of his own house, acting as his own «house
priest", and proceeds to the river, whose soucces are rigidly lulik (in Timor).
!♦
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Besitz einer Geheimwissenscbaft) dazu erhoben. Der dato-toeli als Pomali- König
vererbt die priesteriiche Würde.
In dem Oeme-nitoe (Geisterbans) oder Oeme-leoe (heiliges Haus) genannten
Roema-Pomali») (auf Timor) unterbält eine alte Frau das Feuer für Opfer (und
eine Jungfrau bei den Damara, wie in Cuzeo und Rom).
Umel-tuang oder Umeh-tuang (Herr des Hauses) weilt als Nitu im Hause gleich
dem Kobold oder Heinzelmann *). Tbe Stichio is good or evil, inoffensive or barmful,
every dwelb'ng has its inevitable Sticbio (in Griechenland). Der Kalikantzari wird
durch die Pappas ausgetrieben (s. d'Estournelles). Die Schlangen (Kauna) und (üe
Schmetterlinge (Napan) sind Boten der Nitu, ebenso Vögel (Rolo) und Centaaren
(Mislaöng). Dem Kaffir erscheint die Seele des Vorfahren in Schlangenform (wie
der Genius) und der Schmetterling flattert geisterhaft von Litthauen bis Birma. —
In den Sette comm. ist Schrata oder Schretele ein Schmetterling (Srat oder Schretel,
als pilosus), sonst als Hexe (oder Seele in Psyche).
Moni-fa heisst Auferstehung und Tod (bei Apoplexie u. s. w.) auf Timor
(Atoni-honii, Leben). — Ni-itu als „Das oder Es" entsprach dem Etwas (in Tad),
und so in Nitu (als Negation). — Die Erde schwimmt auf dem Wasser (nach den
Timorezen).
Die Smanang (Seele) hat ihren Sitz im Blut (auf Timor), aC juih ydp yJAJXou
xoivujq S^iyl/iS<riv oLljuLdroq (ocfipot), und 80 Verbot des Blutessens (semitisch). Die Seelen
(Matabiang) erhalten Speisen (im Opfer).
Wie die Seele des Fürsten, der im Kampfe föllt, wandeln sich die Seelen der
Krieger in Bienen (Fani). Aus Bienen gehen sie dann in Erdwürmer (Mai) über,
und weiter in Termiten (Nain), womit die Seelen Wanderung (Tikau) abgeschlossen
ist (auf Timor), wie die Seele der Maori, im abschwächenden Herabsinken durch
die Stufengrade des Reinga bis Meto, noch einmal als Wurm auf Erden erscheint
und dann abstirbt für immer (ohne die Weihe*) des Vai-Ora oder Lebenswasser).
In Timor durfte die Leiche des Schuldners nicht begraben werden, bis zur
Befiriedigung der Gläubiger (und so an Afrika's Westküste). Nam si plures forent,
quibus reus esset judicatus, secare si vellent, atque partiri corpus addicti sibi
hominis permiserunt (die Zwölftafelgesetze). Tertiis nundinis partis secanto; si plas
minusve secuerunt, se fraude esto (ohne gleiches Benefiz für den Juden Shylock).
Im Verkehr mit den Seelen ist am vertrautesten der mit den jüngst Abgeschie-
denen, weil noch aus der Erinnerung genugsam in jenen sympathischen Mitgefühlen
1) The lulik house can be at once recognised, were it by nothing eise than by die
buffalo crania with which it is desorated on the outside. An officer who holds one of the
highest, and certainly the most inflnential position in the kingdom has charge of the
buildings, and presides over the sacred rites, which are conducted in them. He is known
as the Dato -lulik, or Rai- lulik. In times of peace, and on all ordinaiy occasions,
an old man or woman lives in the bnilding, as a sort of care-taker; such a person is
named the Lnliata. Sometimes an old man and his wife reside ail day in it, but they
may not both (being of opposite sex) stay all night (s. Forbes). In the smaller part are
preversed different articles of veneration — the cranimn of an buffalo, a spear, a shield,
a chopper, a gun (almost falling to pieces, and of an old, old pattem, my guide told me,
„yet it is more powerful than any other gun, howewer new*); besides these there is »
bag containing the vestments of the priest, which are a broad band of scarlet cloth for
his head, a circular breast plate of gold, wom suspended on the neck; two gold discs,
about 15 centimetres in diameter, to cover the ears, a broad crown of gold, with two
long buffalo-like homs of the same material projecting from it, and gold armlets and
earrings (in Timor).
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empfaDden, wofür sie später angerufen werden mögen, wenn nicht, weil bereits als
feindliche dahingegangen, jetzt auch im Zurückkommen so gefürchtet, und*deshalb
durch Yorsichtsmassregeln sorglich fern gehalten. Die über die dritte Generation
hinaus, in das Dunkel unbestimmter Vorzeit entschwindenden Ahnenseelen, enthalten
damit jenen unbestimmt, in Luft und Nebel verschwindenden Character, der sie nun
in den Tritopatores als ^^kosmogenische Windgütter** (s. Preller) zu meteorologischen
Processen befähigt (auf Tucopia auch), und so im herabfahrenden Blitz des Donner-
strahls manchen Schrecken verursachen mag. Indem nun zugleich der Gedanke
kommt, dass diese, früher guten, Alten, in den auf ihr Conto abnehmenden Opfer-
gaben, eigentlich nicht mehr die vollen ^justa** erhalten, schliesst sich die Vorstellung
an von einem Rechten (zurückgeschobener Kroniden), von Rache, Neid und Hass
sogar der Götter (t^bovoq beuSv), so dass die zweifelhafte Natur des Kakiroba leicht
auch in eine direct böswillig feindliche übergehen mag (je nachdem der Dualismus
sich in den Localformen dann weiterhin gestaltet).
Die Pagwaler oder bösen Geister sind älter, als die guten Geister, unter den
Nitu (mit Napan als Lotu). Die Pagwaler wurden böswillig verstimmt, weil sie
(als zurückgeschobene Geister") keine Opfer mehr erlangten, und deshalb suchen
sie jetzt aus Rache die Menschen krank zu machen. Die Wotjäken bereiten des-
halb den „Geistern der Längst verschiedenen** (Cyke pöresjos) ihr Jahres fest
(s. Buch)'), mit der Bitte, nicht zu zürnen (und Unheil zu senden).
Die Pachoil, als die im Wasser (Oil) lebenden Nitu (oder Geister) des Meeres
werfen (auf Timor) die Böte um (wie caribische Meeresdämone). Die Pachnoi
(noi oder Fluss) bewohnen die Flusse (als Nitu oder Geister). — Von den bösen
Geistern erscheint Oesi-paha (Herr der Erde) aus dem Boden, gross wie ein
Casuarinenbaum (zu schrecken) *»), während Atois in Gestalt einer Eule (Roeteroehi
oder Goeteroehi) umherfliegt. —
Treten Landplagen ein durch Regenwetter, Rattenfrass (besonders in den
Monaten April und August, wenn Schaaren aus den Bergen kommen, um Alles
abzufressen) oder sonst, so wenden sich die Christen (in Delli) bittend an die
Padres, um Abhaltung einer Procession, während den heidnischen Timorezen, die
solche Unglücksfälle als Pomali betrachten, entsprechende Ceremonien, um Abhülfe
zu schaffen, unbekannt sind (als „benighted natives^).
Der von einem Unglück Betroffene ^) (in Schiffbruch, Fall vom Baum u. s. w.)
gilt Pomali (als sacer) und darf nicht angerührt werden. — Auf Unglück bringende
Plätze streuen die Timorezen Reiskörner.
Wenn durch einen Feind schädliche Substanzen in den Körper des Kranken
bineingezaubert sind, müssen sie durch den Manani oder Meo ausgesogen werden
(massi oder Saugen), in der überall in America und Australien bekannten Operation.
— Die Suangi oder Sabalai (Manait oder Atata) genannten Zauberer sprühen
»packend ihr Betelgekau über den Kranken unter Schlachten eines Huhn's, das
nach Umhersprinkeln des Blutes gegessen wird.
Die Manani genannten Priester heilen die durch die Pagwaler (Dämone)
verursachte Krankheit, indem sie ihre Erleuchtung im Traum (Tamnai) erhalten^
und solche Träume werden von Usi-Nitu, dem Oberherm der Nitu, gesendet. —
Die Zauberseher oder Aote-naoes prophezeien theils aus einem gegen das Licht
gehaltenen Ei (sowie aus den Huhn einge weiden), theils .aus Messen der Lanze
(unter Nennung der Dämone, die krank gemacht, sowie der Thiere, von welcher
Art zu opfern).
Die Buang genannten Zauberer verursachen Krankheiten (gleich den Massait
oder Atata). Die Dok verschlingen die Eingeweide. — Zauberer, welche mit Hülfe
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der Swangi die Seele des Fürsten gefressen haben, werden an einen Baum gebunden
und du9ch Umhauen desselben getödtet (in Timor). Der als Sanang oder Zauberer
(Swangi) Angeklagte verfällt mit seiner Familie dem König (zur Ausrottung, wie
in Peru u. s. w.). — In Eulen (Athene guteruhi) gehen solche Seelen über, die
später durch Zauberkünste zu schaden yermögen (auf Timor).
Die Alau (Hexen) gehen durch den Anus ein, das Herz des Menschen za
fressen (auf Timor). Damit nicht etwas Böses durch den Mund einfährt, moss
man sich beim Gähnen im Namen der Dreieinigkeit bekreuzen (in Tirol). Gott
Haulili schützt die Lippe (in Hawaii).
Neben den kräuterkundigen Aerzten finden sich (bei Delli in Timor) die
Zauberer (Buang in Tietu) oder (in Gallole) Masahet (Sabela in Firaku). Bei
Krankheiten werden Opfergaben von Hühnern, Schweinen, Büffeln (sonst von Areca,
Reis, Fleischstücke u. s. w.) in den (den Luli geweihten) Capellen des Pomali
niedergelegt (bei Delli). — Der Name Tobor für Priester (auf Timor) wird vom
(holländischen) tooverar (Zauberer) hergeleitet (wie fetisch vom portugiesischen
feticeiro).
Auf Timor wird Oessenenoe in den Soengo-netto (Roema pomali, als verboten)
genannten Häusern verehrt durch Tobor oder Priester, welche, bei der Songo (Ein-
geweideschau) , den Nieto (Dämonen) opfern, im Ruma-Songo (Zauberhaus) der
Mana Songo (Zauberer) und Mana Sanga (der den Zauberer Verwendenden). — Jeder
Timoreze besitzt seinen Schutzgott. — Die Nitu (Dämone) werden vom Tobor
(Zauberer) gesühnt. — Die Manani (Priester) gewinnen Tamnai (Erleuchtimg) für
Heilung von Krankheiten.
Die Priester (der Masai) müssen durch ihre Zaubermittel Glück im Kriege
bringen, das Land vor Unglück und bösen Mächten beschützen, Regen erwirken.
Ein Ober-Leibön existirt für das ganze Massai-Gebiet, sein Titel ist Mbatian, der
sich meist in dem District Easongo aufhält und bei dem sich auch die Wakuavi
Raths holen. Seine Aufgabe ist es hauptsächlich, den günstigen Augenblick zur
Unternehmung von Raubzügen zu bestimmen und durch seine geheimen Künste den
Kriegern Sieg und Glück zu verleihen (s. Fischer).
Beim Begräbniss eines Fürsten (in Timor) wird die Leiche monatelang auf
dem Schoosse von Frauen gehalten, bis sie verwest, imd dann in eine Kiste gelegt,
um im Hause aufbewahrt zu werden, bis bei grosser Ernte*®) alle Verwandte sich
zum Fest versanmielt haben. Die Leiche wird mit dem Gesicht nach oben gel^,
um Usi neni zu sühnen, und nach Zufugung von Eigenthum werden Steine darauf
gethürmt. Leichen") aus dem Volk werden in Baumrinde eingewickelt begraben,
und auf das Grab legt man Reis und Feldfrüchte für die Nitu (auf Timor). — Das
Haupt des Todten wird nach Westen, das Gesicht also dem Sonnenaufgang g^en-
über gestellt. — Beim Tode eines Fürsten in Atapoepoe werden auf das Grab
(wohin alles Eigenthum mitgegeben ist) schwere Steine gewälzt (bis zur Höhe von
6 Fuss).
Der Weg, auf welchem die Leiche aus dem Hause nach dem Grabe getragen
ist, wird später mit Bambus versperrt, damit die Nitu nicht zum Krankmachen
zurückkehren können (in Timor). Die Neger streuen Domen hinauf (am Gongo
u. s. w.). — Die Seelen der Abgeschiedenen verwandeln sich in Nitu oder (Dämonen)
Geister (auf Timor).
Beim Tode legt man die im Besitz befindlichen Sachen >') mit in das
Grab, und Pferde werden geschlachtet, damit die Nitu der Gegenstände, der
Thiere u. s. w., den Nitu des Abgeschiedenen in*s Jenseits begleiten. Früher worden
auch Sklaven geopfert (zur Bedienung). — Nachdem die Todten begraben sind (in
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Delli auf Timor), erhalten die Matabiang oder (abgeschiedenen) Seelen ihre Speisen
hingesetzt (sowie Mitgabe des £igenthums).
Die Eüngeweideschau oder Taif-ate (Untersuchung der Leber) wird von
dem Manani genannten Priester**) geübt, sowie von dem Meo oder Vorfechter
(bei Schweinen, Büffel u. s. w.). Auch beim Schlachten von Hühner werden die
Eingeweide beschaut. Die Dok, welche die Eingeweide (besonders die Leber) der
Opferthiere vor wichtigen Unternehmungen zu durchsuchen haben, gehören meist
zu den Hochbejahrten. Die Litatio zum günstigen Opfern (als von der Inspection
der Exta abhängig) fand sich bereits im Ritu Romano, ehe der Senat „decrevit,
at de principum filiis sex singulis Etruriae populis in disciplinam traderentur^ , seit
„Haruspices ex Etruria acciti^ (mit den von Tages den Lucumonen gesungenen
Lehren).
Von den Thieren (auf Timor) bringen Sakatu (Ameise) und Kibitis (Scorpion)
böse Vorzeichen (alle übrigen gute). Vor der Ernte wird ein Thier geopfert, im
öffentlichen Uma-lulik sowohl, wie in der des eigenen Hauses (s. Forbes), und bei
Ernten folgt ein Fest (wie Opfer beim Regenmangel). An, Matu genannten,
Häufchen am Wege werden in Timor Gaben von den Vorübergehenden nieder-
gelegt (s. Forbes), wie bei den Obo u. s. w. (in Sumatra neben einen Stein im
Walde).
Die Anapa (Kinder der Erde ")) oder Priester bewahren alte Gesänge, wie sie
von Zeit zu Zeit auftauchen, um den Hinmielsgott **) und die Erdgöttin anzurufen
in den Mangkenet genannten Gebete. So singt der erdentstiegene Tages seine
Lehren den Lucumonen, und Mannus erscheint als Sohn der Erde (mit vielen
Genossen überall).
Dem Usi-Neno wird ein Büffel geopfert, der Usi-Pa ein ausgeloostes Schwein,
und die dabei gesprochenen Gebete werden durch die Nitu überbracht (in den bei
den Eweem durch die Wong geleisteten Diensten, und anderen Mittlem anderswo).
Pamali (tabu) heisst Nunihs (auf Timor) und (auf Rotti) Luli (Verbot ") in der
Sprache von Nord-Celebes). Lilu (Mäs in der gewöhnlichen Sprache) bedeutet
Reis in der alten Gebetssprache auf Timor. Gebete wurden in der Ununuken
genannten Sprache (alter Ueberlieferung) gesprochen (als heilig-geheim). Maromak
knows (as form of oath).
Die Timorezen heissen Ema-Dawan (Javanen")) bei den Belonezen (Beloe
oder Freund, als Bundesgenossen), in Allgemeinbezeichnung der Namen (bei
Malayen u. s. w.). Wie Makassaren handelten Bugis in Oikusi (XVI. Jahrh.) auf
Timor (s. S. MüUer).
Auf Timor (früher von Liorai oder Kaiser beherrscht), wohnen die Ema-
Weloe oder Belonezen (mit den Reichen Loeka und Waiwiekoewaihalie) im Osten,
die Tah-Timor im Westen, die Atoeli koepang auf der Insel Samau (Semeo).t —
Neben den Belonezen in Waiminko Waihalle (und Luka) fanden sich die Timoresen
in Sonobai *) (und dann Kupang). — Die Auswanderer von Belo (bei Unabhängig-
keit von Amanubang und Amarassi) setzten sich in Kupang fest.
1) Beim Zerfall von Sonabai gründeten sich die Reiche Amafuang (sowie dann Tabeno)
mid Amobie. II j a des rojamnes, dont les autorit^s ont le caract^re du sacerdoce.
Celui qui reierce est appel^ roi pomale (in Timor), oder (anderswo) un Datto, nomm6
Datto-loli, qui fonctionne comme roi pomale (s. Alfonso de Castro). Les rojanmes sont
gonvem^ par des chefs (colonel-roi on colonel-reine), les Succo's sont gouvem^s par des
Datto^s (il y a 47 rojanmes). In Afrika zeigen die Juju- Könige die priesterkönigliche
Vorstufe. In Timor bilden Uma Klara (middle class people) and Uma Eüki (little
hoQses), the lowest classes. In other districts thej put sometimes in the case of a
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. 8
Nach Anlangen der Flächtlinge von Rotti auf Timor wurde von Ceram aas
ein Reich gestiftet (s. Heymering). Die Belonezen (aus Gilolo) vertrieben die aus
Ceram gekommenen Timorezen (bei Oosterling).
An der Spitze der Raja in Amarassi oder Neirassie steht der Neidjoefa-naikh
(grosser Fürst) und unter ihm die beiden Nei-Djoefa. Das in Ambene direct
durch die Fürsten (mit dem Mofefo oder Sprecher) regierte Land heisst Bakie.
Der Geschlechtsname des Fürsten von Amfoang ist Taif-woko (Dickbauch).
Der neben dem Häuptling in Amabie herrschende Kriegsfürst (Nei-djoefa-pael)
wohnt in Oifetto (als Grenzfestung gegen Amanoebang). Die Bewohner von Uikusi
(der schwarzen Portugiesen) stammen'^) von Belonesen (aus Adonare auf Solor
gemischt). In Folge der Dienste als bewaffnete Sclaven wurden die Mardeiko*
(mardahejka, frei) von den Holländern freigelassen (in Timor und Ambon). Koepang
wurde durch Einwandern aus Amarassi erobert, nachdem die Herrschaft Bela*s
gestürzt war.
Die Belonesen sollen von Gilolo, die Timorezen von Ceram nach Timor ge-
kommen sein. Die Bewohner von Savoe und Daaw werden von Celebes her-
geleitet (und von Java). Die Rottinezen fuhren auf Ceram zurück (sowie nach
Temate und Tidore). — Die Fürsten von Timor heissen Nena-Anak (Kinder der
Sonne). — Die von Rotti nach Timor Uebergesiedelten blieben in der Hörigkeit
ihres früheren Fürsten. — In Rotti wurde eine von Solor und Syak aus dem
Alterthum heilige Kupfertrommel ausgegraben, sowie kupferne Ceremonial -Waffen.
Auf Rotti (mit Tuan Tonah oder Herrn des Landes, als Priester) wird der Krieg
durch den Meo (oder Vorfechter) eröffnet.
Auf Timor ist Waiwieko-Waihalle (mit Luka) von den Belonezen (Ema-Welu)
bewohnt, Senabait unter dem Grosskaiser (Takaip oder Liorai) von Timoresen
und Koepang oder Klaiba von den Koepanger (in Samauw). Auf dem Klaiba
oder Opferplatz der Timoresen (bei Koepang befindlich) wurde (bei ThronbesteiguDg
eines neuen Kaisers) ein Mädchen den Kaimanen dargebracht, die, wenn sie keine
Jungfrau mehr, das Opfer zurückbrachten. Die Fürsten Timor's (ausser den von
Kaiman, Fischen u. s. w. abstammenden) kamen mit einem Lontar-Blatt (der Tua-
Palme) vom Himmel, und so entstanden Menschen und Bäume.
Timor- laut ist Nordost zu Timor (als Ost). — Mantator wird im östlichen
Timor geredet. Tätu-Delli, Galloli-Motel, Kinäru-Lukotum, Manumäru-Kurahili.
Der erste Vorfahre der Lio-Rai k«m zu Baihala aus der Erde hervor
(mit Weib und Kind). — Der Liorai Sonebait stammt vom Himmel (als
Kaiser von Timor). — In Timor dürfen die Fürsten, als Söhne der Sonne, nicht
angeblickt werden. Die Gesandten verkehren in Wechselreden vor dem König.
Die Sonne oder Manas (de bitte gevende) heisst (im religiösen Sinne) Neno (de
licht voortbrengende) auf Timor (s. Temmink). When a king dies, tbe
Chief officers of the household ore called together in order to declare the king
is dead; until this declaration is made the whole family preserves complete silence
(in Timor). Das üma-tulik (in Timor) „is kept open during the whole time of
vacancj one of their own number to be rajah. K the choice should fall on a man who
helongs to the üma Eiiki, the people must pay a large amount to his familj to constitote
or, as it were, raise bim to a member of the üma Boot, of which, when once a member,
he remains always a member. If their choice should fall on a member of the üma KU»
a less sum in gold, buffaloes, or cloths is necessary to constitute him a member of Üie
highest class. So if a man belonging to the üma Klara wish to marry a woman of tiie
üma Küki he has comparativily less to pay for her Ihan if she belonged to the Um»
Klara (s. Forbes).
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war** (s. Forbes), wie der Janus -Tempel. Als das bei Nacht gesehene Feuer am
Morgen gesucht wurde (in Amarassie) vonden zij den jougling, geheel met gouden
en zilveren platen en andere Toorwerpsen van groote waarde omhangen, betgeen
hunne verbazing ten top deed rijzen (door Oesi-neno gezonden en van den hemel
nedergedaald).
Auf dem gesellschaftlich gleichartigen Niveau markirt sich als erster Unter-
schied der naturgemäss gegebene der Altersstufen, unter welchen nach dem Recht
des Stärkeren die (indianische) Soldatenbande (der Jünglinge oder vollgewachsenen
Männer) zu herrschen pflegen, bis ihre (durch den Nachwuchs ersetzten) Glieder
in das gebrechliche Greisenalter versinken (oder selbst dorthin ausgestossen werden).
Wenn dann diese (kirgischen) Weissbärte auch als die Weisen und in (geistiger)
Kraft üeberlegenen erkannt werden, im Gnekbade (der Kru), als Geronten eines
Senatus, mag ihrem erfahrenen Rath auch andere Art der Unterscheidungszeichen
zu danken sein, wie im Vermögensunterschied (der Orang kaya u. s. w.).
Indess bleibt Alles dies in wechselndem Schwanken, und ohne stete Erneuerung
in den Geschenken des Potleach-Fest (bei den Haidah) würde der Häuptling seinen
Einfluss bald verlieren (bei den Beluchen u. s. w.).
Allerdings mag der, als „dux ex virtute** an die Spitze gestellte Tua (der
Maori) aus jenen Raub- oder Raubzügen, zu denen sich, wie Scythen (zu Lucian's
Zeit), die Jugend der Masai zu vereinigen pflegt, auch im Frieden die Gewohnhei
das Commando fortzuführen geneigt sein, aber dies gleichfalls würde in der Haupt-
sache individuell verbleiben, und in dem Vasu-Recht der Neflenfolge für gesicherte
Fortpflanzung gleicher Würde noch keine genügende Garantie erhalten, so dass erst
nach dem Verschwinden des Matriarchates vor. der Patria potestas das in dieser
gebietende Haupt der Familie, vom Patriarchen th um zum Fürsten aufgestiegen,
erbliche Fortpflanzung zu sichern vermag.
Bei der Auswanderung führte der Sonebait (in Timor) die von seinen (aus
Ambon stammenden) Vorfahren, von Ternate her mitgebrachten Regalien des Kris
und der Beteldose mit sich (s. Heijmering). — In das Land des am Berg
Timave herrschenden Fürsten Nai-Kone kommend, vermählt sich der Sonibait
mit dessen am Brunnen angetroffenen Tochter (auf Timor). — Fürst Tirman aus
Beloc stiftete das Reich Amatirang (im Bunde mit Nafi-Rassie von Amarassie). —
Die Bewohner von Amanoebang (auf Timor) waren früher dem Fürsten von
Nikiniki unterworfen. — Der Fürst von Amanoebang (auf Timor) residirte in
Niki-niki (bis zum Verfall).
Zu Delli (auf Timor) herrschen die Liurai betitelten Fürsten mit ihren Adeligen,
als Datu (Dato) oder Tumungang. Die Succo der Staaten (auf Timor-Delli)
stehen unter Datto (s, Castro). Die Fürsten (Nei-Dzofa) heissen (auf Timor)
Neno-ana (Kind des Himmels) oder Oeri-leeoe (erhabener Gebieter), sowie Oesi-
(Oes-) Koko, nach der Koko genannten Schlange, deren Kopf mit einem goldenen
Kamm verziert ist. Unter den Nei-Djoefa (oder Radja) stehen (auf Timor) die
Sieko (oder Fettor). Nei oder Nai wird den Fürstentiteln vorgesetzt (auf Timor),
wogegen in Siam zu niederen Graden herabgestiegen (als Titel). Der Fürst von
Sorbiean (auf Timor) führte den l'itel Molo-oesi oder gelber (Molo) Herr (Oesi). —
Der Radja -Pomali (heiliger Fürst) oder Datoluli galt auf Timor als Herr des
Bodens, die Häuptlinge bei Kopang (auf Timor) führen den Titel Pang-Liorei.
The Leorai is judge as well as king (s. Forbes).
Die Reiche der Raja oder Leoreis (in Ost-Timor) zerfallen in Suku unter
Dato, mit den Cabo und Tenente als Gehülfen (s. Forbes), aus den portugiesischen ")
Bezeichnungen (des Captain und Lieutenant wie auch Oberst). — Neben den Kauf-
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sclaven finden sich (in Timor) die Latuun (Leibeigenen). — Die Sclaven (Ata)
recrutiren sich aus Blriegsgefangenen oder aus Armen, die sich nicht ernähren
können (Witt wen, Waisen u. s. w.). Die Timorezen sipd durch den Poni genannten
Dienst verpflichtet, die Ländereien des Fürsten zu bebauen. Sandelholz (Haa
meni) darf in Timor nur für den Fürsten gehauen werden und wird ihm abgeliefert.
— Das aus dem Wald stammende Volk (von Nemnoenie, Sohn Nei AkoeneFs be-
herrscht) in Labalaba (oder Molo in Timor) flüchtete nach Pasie, bei dem EinM
der Belonezen aus Waiwekoe-waihahe unter den drei Söhnen der Fürstin (Lieorai),
von welcher Fai-wele zum Fürst von Sonabai (als Lieorai) eingesetzt wurde.
Nachdem Nemnoenie (Bruder von Pitai, Fenai und Nessi mnaha) seinem Vater
Nei Akoenel heette gefolgt war, wurde sein Volk (hetwelk zijnen oorsprong uit
eene wildemes afleidde) durch Einwanderer der Belonezen unterworfen, unter Faiwele
oder Sonabai (Bruder Lieoe-wele's und Lato-wele's) , Sohn der Fürstin (oder
Liorai) von Waiwiekoe-waihalie (s. Temminck).
Unter dem Fürsten Bässi-Nissi (Nachkomme des ersten Fürsten Bässi-Nissi)
zogen die Koepangesen nach der unbewohnten Insel Samao. — Unter den Fürsten
Susang (in Koepang) unterwarfen sich ihm die Rottinezen (auf der Insel Lotti). —
Die Bälu aus Ceram (oder Säla) landeten an der Ostküste Timor*8 unter dem
Fürsten Läli, Vater der Brüder Pom-Läli und Patu-Läli. Die Fürsten von
Timor wanderten aus Bälu ein.
Die Fürsten von Amfoang betiteln sich im Geschlechtsnamen als Taif woko oder
Dickbauch (gleich jenem Carolus). Bei den Wenden musste der zu ei'wahlende König
den Sitz zweier Stühle ausfüllen (s. Suhm) und in Polynesien schwemmt der Grosse
auf bis zur unförmlichen Bewegungslosigkeit (gleich einem Daibut in Stein oder
MetalP®)). — Drei Brüder zogen von Bälu nach Koepang und Hessen einen Bruder,
(Bässi-manas mit Namen) seiner Hautkrankheit wegen im Wasser zurück, wo er,
einen Schwanz ansetzend, sich in ein Crocodil verwandelte, und seitdem an dem
Nisi-bässi genannten Platz (hinter dem Fort von Koepang) residirt.
Ein Sclavenjunge aus Rolti (Nachts Feuerflammen auf dem Kopf der Pferde
oder anderer Hausthiere spielen sehend und aus diesem Traume Glück pro-
phezeiend) beraubte seinen Herrn, den Radja Abineno von Hounieen (in Amarassi),
seiner Schätze und flüchtete ostwärts nach Banama oder Amanoebang, wo er
Nachts in der Nähe eines Dorfes auf einer Höhe ein grosses Feuer entzündete.
Als die überraschten Einwohner Morgens nach der Ursache zu suchen kamen,
trafen sie ihn mit den Kostbarkeiten goldener und silberner Platten ausgeziert (in
der Sonne glitzernd),*) und erfuhren, dass er von Oesi-neno aus dem Himmel
1) The Dato-lulik, (in Timor) appears at the door of the great lulik house in all
the glittering inrestments of his office, with the sacred spear and the gon and the
shield beside him, and before them all he sacrifices a buffalo. After placing a piece of
its flesh, along with siri and pinang, on the vatululik, or altar-stone, he calls on the
spirits of their dead forefathers, then on Maromak of the heavens, — in other distiicts the
deity is known by the name Urubatu and Laraula, signifying smi and moon, — and with
Him of the earth. Then in tum he calls out every man present singly, who, advandng to
the high priest each with a fowl in his hand, gives it to the Dato-lulik, who slays it
in presence of the assembled Company. According as the animal dies with its right foot
or its left foot elevated, and according as the colour of the siri juice which t<he Dato
expectorates on the brow and breast of the man before him, is bright scarlet or dark,
does the Maromak indicate whether he is chosen to fight for his kinglom or destined to
stay at home and guard the women. If the right leg of the fowl is elevated, and the siii
apittle is bright scarlet, the omens are in favour of the consnltor, who then, toming from
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herabgesadt sei, ndas Land zu beherrschen, wo er an Stelle des gehassten Fürsten
auf den Thron erhoben wurde als Ahn des Herrscherhauses in Amanoebang, (wo
es Pomali bleibt, Hounieen zu besuchen). Für f nga-Roca oder (bei Balbao) Sinchi-
Roca wurde der eines Sonnenkindes würdige Kriegsschmuck aus dem Titicaca-See
Terschafft, durch seine Mutter Mama-Ciboka (s. Montesinos).
Bässi-mnas (Krokodilen-Fürst) erhielt die Gattin des Fürsten Lai-Kopang (als
Tasi-Lepar). An den Elaiba genannten Plätzen opferten die Timoresen- Mädchen
dem Crocodil (das See -ungeheuer Andromeda's vertretend). — Bei festlichen Ge-
legenheiten wird ein neugeborenes Mädchen (in Koepang) dem Crocodil geweiht
(anter Anerbieten an dasselbe), und dann, unter ceremonieller Heiligung, auferzogen
für die Ehe mit einem Priester aus der Klasse der Anapa (unter den Töchtern
der Anapa). — Die Fürsten von Koepang stammen von Nawäs (Crocodil) mit dem
ersten Fürsten'') Lissu-Bässu. — Als Bässi-Manas (der Crocodilenfürst von Bäla)
nach Kupang kam, gab ihm Lai-Kopan, Fürst der eingeborenen Tasi-Lepar, seine
Frau zur Ehe und von ihr wurde Laskodat (der Gut verbreitende) geboren. Mit
ihrem Vater Bässi-nmassi verblieben die Söhne**) Sao-bässi und Nisi-bässi gleich-
Mls in Kupan.
Ist der Tod des Rajah unter allgemeiner Stille von den Hof beamten angesagt,
folgt Aufschrei und Klage und die Familie verlässt das Haus, wo die Leiche ver-
bleibt, und bis zum Begräbniss ^the king is supposed to be asleep, and no succesor
with reigning powers takes bis place* (in Timor). Da wegen der den Verwandten
aufliegenden Kosten die Beisetzung sich lange (^even a Century*) hinziehen mag,
geht die Pflicht des Sohnes, wenn vor der Erfüllung sterbend, auf seinen Nach-
folger über, imd währenddem wird die zusammengebündelte Leiche in einer Hütte
(„on the top of trees") aufbewahrt (wogegen die der Fürsten zu Truxillo in ihrem
vermauerten Palast). So lange die gekrönten Könige Loango^s nicht begraben
waren, blieb der Thron vacant (s. D. E. a. d. Lngkst. I, S. 266). In Gongo wurde
bei dem unter tiefem Schweigen im Lande erfolgenden Tode der König (bis zum
Begräbniss) durch eine Figur repräsentirt (s. B. i. S. S., S. 164), wie der Inca
mit sich führt (C. d. a. A. I, S. 542).
Bei Wahl des Raja aus dem Uma-Klara muss für Erhebung unter den Uma-
Boot gezahlt werden (und mehr noch, wenn aus den Uma-Kiiki). Stirbt der
Raja von Bibi9U9u kinderlos, so wird der Nachfolger aus Manufahi erbeten, for
»the payment of a certain sum to his kingdom as a hire* (s. Forbes),*') im
Uebergang zum Abschluss tabuirter Klassen (in Solar oder Lunar-Dynastien u. s. w.).
Der (für den festgesetzten Preis) freigelassene Sclave steigt zu dem Rang seines
früheren Herrn auf (ausser beim Raja, indem dann nur Dato bleibend), nach
fictiver Verwandtschaft (des Clan's u. s. w.).
In Sonebait und Waiwikoe-Waihali regieren (auf Timor) Lioraioder Riorai (und
in Loeka). Früher herrschte der Fürst von Sonebait über Timor. Der Fürst der
Tietu residirte bei Delli, der Likusu in Kailaku, der von Beluz in Ambino (Am-
bänu), der der Firaka in Luka. Im Osten finden sich Gallole und Firaku, im
Süden Caladi, im Südwesten Liksa, Lamkitu, Suaai, Waikenu. Der Fürst Laka
herrscht über den Osten (bei Delli). Die von den Malayen stammenden Hocussy
sprechen malayisch (in Delli). Die Häuser der Timorezen (bei Delli) stehen auf
vier Pfosten. Auf der Insel Kambing wird Gallole geredet (unter dem Raja der
tbe Dato-lulik, draws his sword, aad braadishing it wildly in the air, exclaims: „Pm a
man; Pm a brave," and takes his place on the hiUside apart, along with the chosen
(8. Porbes).
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Tietu bei Delli). Unter den verschiedenen Sprachen auf Timor dient das Tieta
als Sprache des Verkehres. — Maromak ist Name für die Gottheit bei Delli (auf
Timor). Nachdem die Leiche im Haus bewahrt ist, werden über den mit Kleidern
begrabenen Todten Steine im Viereck gestellt. Die Meoh oder Vorfechter, welche
för den Raja Köpfe jagen, üben zugleich priesterliche Ceremonien. Die Latum
genannten Sclaven sind Öffentlich.
Neben den Meoh (Katze) oder Vorfechter werden Asu-Paha von den Fürsten
unterhalten (auf Timor). Die Belonezen herrschten in den Reichen von Waiwiko,
Waihali und Loeka auf Timor. — Loro Sonne, Foz Reis, Mane Mann, Feito Frau,
Achi Feuer, Karau Büffel, Pachi Schwein, Ai Baum, Lafaik Kliman, Inur Nase,
Nehang Zähne, Tasi Meer. Wasser heisst Bäh (bei Tietu), ira (in Firaka), bfih
(in Liksa), bah (bei den Caladi), wuaih (bei den Waikenu). — Ano Sonne, Bulan
Mond, Ai Wasser, Api Feuer, Otak Kopf, Ischit Zahn, Jangan Fisch. Sai, daa,
tiga u. s. w. (1, 2, 3 ).
In Timor heisst die Insel Neno oder (bei den Bellonezen) Loro. Aes-lam,
Lua-lam, Tol-lam, Tailae, Ungkun, Maduen, Santae, Tutae, Bawae, Koihs (1—10),
Aes, nua, taen, ha, nim, nä, hitu, fang, säo, boäs (1 — 10) auf Timor (in Koepang).
„Besteht eine Familien • Behausung aus mehreren Häusern, so befindet sich
regelmässig eines davon in einiger Entfernung, welches Uma-lulik heisst; bei der
Residenz eines Rajah ist immer ein grösseres, das Uma-lulik des Königreichs.
Das Stammes-Uma-lulik ist meist von zwei oder mehreren anderen flankirt, wenn
das Königreich gross ist. Sie stehen fast regelmässig auf einem gesäuberten Ort,
in einem Hain, auf einer Anhöhe und von einer starken Umzäunung umgeben.
Innerhalb derselben darf kein Zweig oder Ast gebrochen oder geschnitten, kein
Blatt gepflückt, kein Stein gehoben werden, aus Furcht Tor der Rache des Lulik.
Kein Tabak darf über die heilige Grenze gebracht werden, kein Pferd oder Büffel
dort weiden. Die Baulichkeiten selbst sind gross, sorgfältig in Bambus ausgeführt,
auf Pfeilern ruhend und mit zwei Thüren versehen, eine zur Seite und eine am
Ende. Das Lulik-Haus würde schon allein an den Büffel-Schädeln kenntlich sein,
mit denen es auf der Aussenseite geschmückt ist. Ein Beamter, welcher eine der
höchsten und sicherlich die einflussreichste Stelle im Königreich inne hat, ist mit
der Aufsicht über die Häuser betraut und leitet die heiligen Gebräuche in ihnen.
Er ist als Dato-lulik oder Roi-lulik bekannt. In Friedenszeiten und für gewöhnlich
wohnt in dem Hause ein alter Mann oder eine alte Frau, als eine Art Aufseher;
solche Person heisst Luliata« Zuweilen wohnen ein alter Mann und seine Frau
beständig am Tage darin, doch dürfen sie, als von verschiedenem Geschlecht,
Nachts nicht beide darin bleiben. Es ist nicht ganz leicht, eine richtige Vorstellung
von den inneren Einrichtungen des Uma-lulik zu bekommen, da es Ketzern un-
möglich ist, hineinzukommen, ja oft nur in die Nähe zu kommen. Selbst Ein-
geborene von Timor, welche nominell Sireni (Christen) geworden sind, dürfen nicht
hinein; doch gelang es mir durch beständiges Ausfragen eingeweihter Personen
herauszubekommen, dass von den beiden Thüren (deren Richtung und Lage nicht
von Wichtigkeit zu sein scheint) die eine für den Dato-lulik oder Oberpriester
bestimmt ist, und die andere für die Personen, welche die kommenden Ereignisse
zu wissen wünschen. Durch die Thür des Dato-lulik darf nur er allein eintreten;
sie führt in einen Raum, der durch omamentirte Holzpfeiler von der grösseren
Hälfte des Hauses, welche dem Volke zugänglich ist, abgetrennt ist In dem
kleineren Theile werden verschiedene Kultusgegenstände aufbewahrt — ein Büffel-
schädel, ein Speer, ein Schild, ein Hackmesser, eine Flinte (die beinahe in Stücke
zerfällt und nach einem uralten System, aber, wie mein Führer sagte: sie ist
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furchtbarer als irgend eine andere, wenn auch ganz neue Flinte); ausserdem ist
dort ein Sack mit der Priesterkleiduug, welche aus einem breiten Scbarlachband
für den Kopf, einer runden goldenen, um den Hals gebängten Brustplatte, zwei
goldener, etwa 15 cm im Durchmesser grosser Scheiben zum Bedecken der Ohren,
einer breiten Goldkrone mit zwei davon ausgehenden Büffelhömem aus demselben
Metall, und goldenen Arm- und Ohrringen besteht. In diesem Raum ist ausserdem
das beiligste Object von allen, der vatu-lulik oder der Stein, auf welchem die
Opfei^aben für den unsichtbaren Gott niedergelegt werden. Dieser Stein wurde
dem Volke von Timor zu diesem Zwecke bei Erschaffung der Welt verliehen. In
der grösseren Abtheilung des Hauses ist eine Feuerstätte nebst Kesseln und ge-
weihten Eochutensilien zum Gebrauch des Uma-Iulik*' (s. Forbes). In Irland
war der heilige Krönungsstein von Alters her überkommen (wie in Schottland u. s. w.).
A Spot is always railed off for the lulik spear, knife and gun, before which the
head of the house makes a propriatory offering to speed his particular undertakings
(dorch dii penates, als privati). In gewöhnlichen Erankheitsföllen wendet man
sich an den Lulik der eigenen Wohnung, wogegen, wenn mehrere Familienglieder
sterben, der Hausvater sich nach dem öffentlichen begiebt („he must speak with
the lulik^), und dann das Uma-lulik zusammen mit dem Dato betritt, der die Opfer
auf dem Vato-lulik darbringt (und dabei „converses with the lulik**), gleich dem
Wulomo (der seinen Wong bedient). Bei tödtlichem Ausgang der Krankheit wird
pthe supposed Swangi** als Zauberer, den man nach dem (mosaischen) Gesetz (der
hiquisition) nicht leben lassen soll, ausgerottet, „with his whole family** (wie in
Peru durch die Inca).
Nachdem die Asoe-paha (Hunde des Landes) oder Herolde (in Timor) das
Volk im Auftrage des Fürsten zu den Waffen gerufen, bringen die Meo (Vorfechter)
einen schwarzen Hund auf die Grenze, um den dort abgeschlagenen Kopf, der
durch Einstopfen geweihter Wurzeln im Mund, Nase und Ohren bezaubert ist,'*)
auf das feindliche Gebiet zu werfen (zur Kriegserklärung). Fetialem populi Romani
bellum indicentem hostibns telumque in agrum eorum jacentem (welcher Worte er
sich bedient) scripsit (C. Cincius Alimentus). Auf Timor werden (neben den
Fürstenfamilien) unterschieden: die Orang Brani oder Meo (Krieger), Orang mardika
(Freie) und Boedak (Sclaven). Die Djoemblang (auf Sumatra) oder Vorfechter
heissen Orang Brani (auf Timor) oder Monobani (auf Savoe).
Ehe es im Kriege zum Angriff kommt, schickt jede der Partheien (auf Timor)
ihren Taux genannten Gesandten, unter welchen beiden dann die Sache gegenseitig
gerechtfertigt wird. Während der Kampf stattfindet, tanzen die Frauen einen
Tabedae genannten Reigen. Von den Assuai (Tapferen) werden den Gefallenen
die Köpfe abgeschlagen. In Bakanase (auf Timor) werden die Schädel der Feinde
auf Piken gesteckt. Die Vorfechter (Meo) werden von den Otta-Paka (Vertheidigern
des Landes) angeführt (auf Timor). — Vor dem Kriege rufen die Timorezen die
Ahnen (Nitoe) an den Gräbern an. — Like the Australians, the Timoreze do not
Bee, why any one should ever die unless he is killed, so they attribute both
sickness and death to the evil influence of a spirit or swangi (s. Forbes), und
ahnlich die Abiponen (bei Dobrizhoffer), oder sonst (wie oft ausgeführt).
Nachdem der Dato-lulik „den Kranken aufmerksam betrachtet, um den Zauber
der Swangi zu erkennen, verfertigt er zu Hause seine Medicin aus Kräutern in
einem (mit einliegendem Stein) weggeworfenen Bündel, aus welchem der Stein mit
einem Theil anhängender Eingeweide des Swangi zurückkehren wird, und durch
Essen dieser wird der Kranke geheilt, unter späterem Tragen am Halse für
ferneren Schutz**. Disease (in Timor) is believed to be the result of sorcery and
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they cany in their coi herbe and other remedies or charms, to drive away the
Swangi (s. Forbes) und andere D&mone (anderswo). For every person that dies
somebody is made Ndokki (am Congo).
Nachdem der Kopf abgeschnitten ist, wird die Zunge mit den Augen heraus-
genommen, das Gehirn gereinigt, und dann, nach Einschneiden yon Löchern, der
Kopf über den Rauch gehängt, um später unter dem Dach verwahrt zu werden. —
Die Köpfeschneller werden auf Timor gefuttert (bis sie sich gereinigt haben). —
Das Leichenbegängniss schliesst mit dem Tabedu genannten Tanz. — Die Timo-
rezen schlagen womöglich ihren Getödteten den Kopf ab, um ihn nicht den
Feinden zu überlassen. — Nach der Festlichkeit auf Gewinnung von Menschen-
köpfen (denen Reis vorgesetzt wird, um die Landsleute zum Mitessen zu rofen),
darf der Tödter einige Monate sein Haus nicht besuchen und muss durch andere
Hände gefüttert werden, bis er sich (nach Bestreuung seines Schwertes mit Ras)
gereinigt hat. — Die Hoenoe Kieve, Hoeuoe Benani und Nel Leoe genannten
Gesänge dienen bei Erbeutung eines Menschenkopfes. Der geschnellte Kopf wird
nach dem Trocknen und Festabhalten in eine der Knochenhöhlen geworfen (in
Kaimani). In Katan (auf Neu-Guinea) wird die Unterkinnlade des geschnellten
Schädels bewahrt. In Atapoepoe (auf Timor) werden Köpfe**) geschnellt (von
Kraushaarigen).
Von den Dialekten auf Timor werden gesprochen (s. Forbes): Membia or
Kaladi in Turstain, Motael, Hermera, Kaimauk, Hera, Laicor. Tetu in Barigoi,
Bibi9U9u, Alias, Suai, Hera, Saluki, Laolubar, Bailoba, Ck>tubaba. Idate in Caimi,
Lacloibar, Mantutu, Yiqueque. Lakale in Bibi^u^u, Kimauk, Vemasse, Bariqoe,
Alias, Lamoro. Haukenke in Lalea, Vemasse, Mantutu, Fatumarto, Vinilale.
Veke in Bailoba. Vaiqueno in Cova, Suai. Calolo in Hera, Laculo, Motael,
Lalea, Mantuto, Luga, Vemasse. Marai in Manufahi, Rameau, Rolule. Manobai
in Alias, Samoro, Tituluru, Turseain. Kemak in Bailobo, Cora, Sanir, Cutohabe,
Kailakuk, Attesabe, Boibau, Diribate, Lameian, Maheibo. Tocudade in Boibao,
Liquica, Maubara. Dagada in Lalea, Faturo Sarou. Macassai in Luga, Vemasse.
Naubete in Luca. Meadik in Faturo, Luga, Sarou.
Die Timorezen legten die Zähne mit Gold aus (wie die Goldzähnigen Tunan's
oder Yucatan's). In Doutranha-Bay (auf Timor) sind die Vorderzähne mit Silber-
platten belegt (s. Bennett). In Ombay werden die Zähne ausgehöhlt und mit Gold
ausgelegt. Heimdadr heisst Gullintanni, von den Goldzähnen, die Marut sind
erzzahnig (ayodanshtrah), und Indra wird mit goldenen Kinnbacken (an den Zähnen)
dargestellt (s. Röscher). Die Gorgonen (im Sinne von Apotropäen, als nur rompf-
lose Gesichter oder Köpfe dargestellt) zeigen (bei Apollod.), gewaltige Schweinshauer
(fjisyaXoyjq o&ovroig wg avm), wie die Rakhasa (Birma's). Die Asoepaha (Hunde
des Landes) genannten Meo oder Vorfecbter (als Botschafter des Fürsten) tragen
Goldplatten an den Zähnen (in Timor). Auf den Allor- Inseln werden in die vier
unteren Vorderzähne Löcher gebohrt, um Gold einzufügen. In Timor geschieht
das Begrüssen durch Nasen reiben (wie unter Maori).
Das Tättowiren^') (auf Timor, Flores, Rotti u. s. w.) geschieht mit einem Dom
(unter Einreiben von Indigo). Das Feilen der Zähne geschieht (in Timor) mit einem
Stein, oft in solcher Form, dass sie, wenn durch Siri roth gefärbt, wie Granat-
kömer erscheinen. Weisse Zähne (als den Affen gehörig) sind nicht passend für
Menschen *'). Auf Timor zeigen die Männer blaue Verzierungen auf dem einen
Arm und Frauen abwärts laufende Tättowirung auf der Brust. — Tättowiren heisst
(auf Timor) nulat, zeichnen. — Während auf Gelebes viel Gel (aus Cocos) für das
Haar verbraucht wird, lässt man dies trocken auf Timor (und so struppig). Wie
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<üe Mädchen auf der Stirn, werden die Frauen (bei den Tayal in Formosa) für
die Heirath auf Lippen und Backen t&ttowirt (s. Guerin). Unter den Dualla wird
das Tättowiren, wenn für die Männer allmählich ausser Gebrauch kommend, unter
den Frauen länger bewahrt (s. Rutherford).
Neben dem Calian genannten Heirathsbrauch **) findet sich (auf Timor) der
Haafoli unter Zahlung eines Kaufpreises von der Braut oder vom Bräutigam (je
nachdem der Wohnsitz gewonnen wird'*)). Die Timorezen begraben mit der
Leiche einen Hund, damit derselbe als Leiter in's Todtenreich diene (s. Veth),
wie Eskimo (Indianer u. s. w.). Wenn das Blind bereits kräftig zu schreien vermag,
erhält es seinen Namen, '°) indem man die Namen verschiedener Nitu ausspricht,
und denjenigen wählt, bei welchem es aufhorcht. In Lauteng the old people live
separatelj from the younger generation, having assigned to them dwelling places
«part (in Timor), wie es Wissmann in Central- Afrika fand. Unter der zwerghaften
Rasse (der Fatumatutua- Berge) herrscht der Gebrauch „for the sons to compel
their fathers when they become very old, to join some war or robber expedition,
while they attach themselves to the opposite side, and singling out their own father
slay him (s. Forbes), wie in Brasilien der vorher vom Vater geknechtete Sohn,
wenn stärker aufwachsend, dann ihn seinerseits niederwirft (s. Martins).
In Atapoepoe (auf Timor) müssen für die Erlaubniss zur Heirath sieben Kopfe
geschnellt werden, welche man an einen Pfahl vor dem Hause (um von den
Ameisen rein gefressen zu werden) aufsteckt, um dann den Haarbusch an das
Schwert zu binden. — Auf Timor folgt '^ da» Kind der Mutter,»») wenn die Mit-
gift nicht bezahlt ist, sonst dem Vater. —
Bei der unter elastischem Stammesband schwankenden Horde (mit mütterlicher
Folge) markirt sich eine Umschreibung bereits bei der (auch im Jagdzustand zu-
gewiesenen) Oertlichkeit, welche als Gegenstand von Willensrichtungen, in Ver-
werthung durch geistig geleitete Arbeit (wie beim Ackerbau) zur Verdrängung des
Neffen durch den Sohn führen wird, im Interesse des Vaters, und dann, ^when a
tribe has adopted father -right, and forbids its local clans to marry within them-
seWes, a law which prevents marriage within the clan, no totem whose males have
become extinct, either by war or natural decay, can ever revive" (so dass die Viel-
heit der Totem sich schliesslich auf einheitliches National wappen reduciren wird),
und bei Ausgestossenen, gleich den beiden Narrinyeri- Jägern (bei Taplin) „the
old law of exogamy must be disobeyed in the second generation and uterine
succession be at least partially discontinued (s. Howitt). Bei Anreizung zum Raptus
mag spätere Versöhnung (im Connubium) der mütterlichen Seite wieder ihr Vor-
recht cediren (oder eben die Elassenscheidung für die Wechselheirathen einleiten),
wogegen bei feindlich fortdauernder Abtrennung die dem Vater als Werthobject
zar Verfügung stehenden Mädchen schon bei dem Fortverkauf ein deminutio capitis
zu erleiden hätten, weil in die Gens des Mannes als Eigenthum übernommen (wie
in gleicher Anticipation für die Nachkommenschaft dann ebenfalls).
Die Gattin des Rajah (auf Timor) „is selected by the people of the kingdom
from among the best-looking daughters of some neighbouring Rajah (s. Forbes).
Die Frau (unter den Mundombes) is constituted carrier, labourer, and hard-worker
in general, and this energetic life has so strengthened her muscular System that
ihe women are in many cas'es stronger and finer then the men (s. Johnston), und
dann folgt aus der Knechtung selbst die Gjmaikokratie, wie unter den Balunda (bei
Liivingstone), im Gegensatz zum Despotismus eines Mumbo-Yumbo in Senegambien,
bis herab zur Scheidelinie am Gabun, wo männliche und weibliche Geheimbünde
sich die Waage halten, mit Ueberwiegen der letzteren nach Süden weiter, so
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dass auch Herrschaften der Amazonen folgen mögen, gleich jener (Cyrus be-
kämpfenden) Tomyris (als Königin in Angola), und die Anknüpfung solcher Sagen
an die des Maranon führt auf die durch Arbeit die Männer an Starke übertreffenden
Frauen Guyana's (s. In Thurm).
Zu Timor darf nur das für den Unterhalt Benöthigte geemtet werden, indem
aus Ueberschuss £[rankheit und Unglück folgt. Die Tainoesa genannten Kleider
wechseln in den Landschaften Timor*8 nach den Verzierungen. For every bead
the fortunate warrior brings back he receives a present from the Rajah and a
circular disk or lua of gold (in Timor). Die Timorezen bezeichnen Büffel*) und
anderes Eigenthum mit Merkzeichen oder Malah, die nach den Landschaften za
unterscheiden sind. • — Die Inoe genannten Halskugeln (korallenartig, aber ge-
schmolzen), sollen in alter Zeit in Timor eingeführt sein und stehen sehr hoch im
Preis (wie die Agrie-Perle in Afrika u. s. w.).
1) Even ZOO als op Ceylon tot het temmen van olifanten worden op Timor ver-
scheidene plaatsen door omheinige ingesloten en de buffels zoo lang gejaagd tot dat zij
binnen de opening der omheinde plaats zijn, die daarop ommidielijk wordt afgesloten.
Naderhand worden er eenige tamme buffels bijgelaten (s. Eysinga).
ABinerkiingen.
1) In der Mandjurei ist Bergbau verboten, um nicht die Erde zu unterwühlen, an
der die Vorfahren der herrschenden Dynastie geboren sind. Die Mammuth- Knochen am
Kuskokwin stammen von Riesen -Rennthieren, die durch einen Zauberer ausgerottet
wurden (s. Wrangeil).
2) Die Masai bitten vor dem Kampfe zuweilen „Ngai*, ihnen Glück zu verleihen
(mit religiösen Vorstellungen verknüpft). „Wenn es donnerte, riefen sie „Ngai", den
Vulkan nennen sie Döngo-Ngai; wenn ich Raketen steigen Hess, schrieen sie ngai,
ngai und viele sagten, als sie mich zuerst erblickten: ngai, besonders immer, wenn ich
Streichhölzer anzündete. Wenn man will, kann man ja dieses Wort mit „Gotf übersetzen
(s. Fischer). Die Guarauno (mit dem Guicidatu als Priester) verehren Gebu (s. Plassard^
3) Aurelian, Sohn eines Sonnenpriesters in Sirmium, erkennt in dem Sonnenbilde aut
der Schaale des persischen Königs seinen Vater und dann nach dem Siege über Zcnobia
die göttliche Erscheinung, die dazu geholfen, in der Sonne des Elagabal- Tempels von
Emesa (in Rom einen Sonnentempel erbauend). Sundu mmnmy (Mutter Sonne) wird
bei den Wotj&ken gegen Krankheit angerufen (s. Rytschkow). Bei den Bayansi wird der
Gott Ikurn verehrt (als Himmel).
4) Zur Erde wird als Mukylun oder Mumai gebetet (bei Wotj&ken). Dis Pater, qui
est conjunctus terrae, ubi omnia. oriuntur vel aboriuntur, quorum quod finis ortum, Orcps
dicitur (b. Varro).
5) Der Vorsud (Hausgeist) wird als Büd in den Kasten des Opferbrettes gestellt (bei
den Wotjäken). Gott heisst Getüut (bei Mundrucus), Teufel Cäuschi (s. Spix.). yiyotto,
y^yotjo (idest fiat, fiat) finis librorum, pro quo in hebraeo legitur „Amen, amen" (in den
Psalmen), apud Septaginta interpretes (bei Hieronym.). Monteiro's Esel wurde verehrt
und um seine Meinung befragt (in Südafrika), wie Cortez' Pferd Opfer erhielt (in Ynkatan).
Le Litthuanien nommait ses dieux (devas, prononcez dievas, deux) avec les diminntefs du
pere, du dieu, par exemple tßvele (prononcer tievelö), dimin du tevas, pere; dßvaStis,
dimin de ddvas, quoique devaitis signifi6 aussi fils du dieu (s. Mierzinski). I Noaide
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cadeyaBO in niia specie di somno magnetico, dnranti il qaale la loro amma yeniva coii^
dotta da im saürognolle <5 nn sairrojodde (nn pesce 6 nn uccello del regno dei morti) la
dare riceverano i responsi desiderati (s. Mantegazza). Als Boss in Lebetsoba, in der Mann
ein in dem Lanfbninnen eingemauertes Relief mit den Dioskuren wollte ausheben lassen,
am es nach Sparta zu schafifen, widersetzten sich die Bauem mit grossem Eifer, da die
Figvren die Schutzgeister (aiotxi'te) ihres Dorfes seien (s. B. Schmidt) und als das Fragment
der Demeter-Statue von Eleusis weggenommen wurde, (zur Aufstellung in Cambridge) weh*
klagten die Einwohner, da die Fruchtbarkeit der Umgegend von dem Dasein dies^ Statue
abJOLuge. Der Wehrwolf hat zwei Wirbel auf dem Kopf (in Ostpreussen).
6) The mudji is swung in the gloom of the forest (bei der Pubertätsweihe in Australien);
tbe mudji is held to have been first made and used by Daramulan, when in the beginning
of tlimgs, he instituted these ceremonies, and constituted he aboriginal society, as it ensta;
the noise made bj it is the voice of the Daramulun, ealling together the initiated, and
moreover, it also represents the muttering of thunder, which is said to be bis yoiee
(s. Howitt). Und so die Ceremonien der Mandan (auf den Anfang des Ersten Mensdien
zurückgehend). Im Pomali-Haus (des LuÜk) there is, besides, the most sacred objeet
of all the yatu-lulik, or stone on which the offerings are laid to the inyisible deity.
This stone thej believe to haye been giren to the people of Timor for this purpose when
the nniverse was made (s. Forbes), als Ombilicus (auch in Guzco).
7) Bei den Wotjäken wird gebetet: „Ihr Längstverschiedenen, möge dar Opfer
Yor euch niederfallen, ob ihr nun anwesend seid oder nicht Zürnet nicht und saget
nicht, wir hätten euch [keine Opfer gebracht. Erhaltet eure überlebenden (Ver*
wandten) bei Gesundheit, sucht sie nicht mit Eriebelkrankheit heim, erzeugt keine Krähen
nnd Elstern, macht das Vieh und die Pferde fett, gebt den Kindern Gesundheit I'^ Nach-
dem er solche Worte gesprochen, wirft der Betende, unter ehrfürchtigem Lüften des Hutes
sich verbeugend, einen Theil des Fleisches in den Trog und isst schweigend den Rest
ielbst Dasselbe wiederholt er dann der Reihe nach mit den übrigen Yorräthen. Ihm
macben es die übrigen Familienglieder nach. Nach Beendigung des Opfers wird in einigen
Gegenden der Inhalt des Troges den Hunden vorgeworfen. Reissen sie sieh darum, so
gilt das als gutes Zeichen (n. Aminoff). Wenn man zu den Geistern derjenigen Ver-
storbenen betet, welche der Opfernde gekannt hat, werden in dem Gebet statt der Anrede
Cjrke poresjos (der Längstverschiedenen) die Namen genannt (s. Buch).
8) Skohlst oder 6atfz6ptoy (b. Ulfilas) als Skogsnerte (in Schweden) und Schentai
(Skaohisal). Daemones quos dusios Galli nuncupant (b. August). Pilosi, qui graece panitae,
kidne incubi vocantur (b. Isid.). — Fantasia, quod in libris gentilium faunus solet appellari
(MabiUon).
9) Der durch die Druiden unter Entziehung des Opfems Bestrafte ward allgemein
vermieden, um Mitbetroffensein von seinem Unglück zu meiden (s. Caesar), und der blut-
bleckte Mörder war verbannt, bis zur Reinigung (bei den Griechen).
10) When the com is ripe in the ear, the Bechuana chief holds a public assemblj,
when the people proceed with axes to the field, and each man brings home on bis Shoulder
a brauch of the sacred hack-thom, with which thej repair the cattle enclosure belonging
to tihe town (s. Mackenzie). Bei den Sebetieles (in Moletlane) haben die Hirten die Rinder
so abgerichtet, dass sie dem flötenden Ton eines Homes in schnellster Gangart folgen
(8. Merenskj), durch Gewöhnung zur Tränke (um dann, wenn geraubt, zurückgerufen
werden zu können). Die unverbesserlich wilden Stücke einer jeden Heerde entspringen
gewöhnlich und sind vollständig verloren, die wilderen von den zurückbleibenden werden
sicherlich immer zum Schlachten ausgewählt, so oft man gezwungen ist, Eines von der
Heerde zu tödten. Das zahmst« Vieh, welches selten wegläuft, die Heerde zusanmienhält
und sie auf dem Heimwege anführt, lässt man länger am Leben als das übrige, d^ei*
werden diese Thiere hauptsächlich die Eltern des Stammes und vermachen ihre zahmen
Keigongen der künftigen Heerde (s. Galton). Die Plumarii übten die Kunst des Stickens
mit Vogelfedem, wie die Indianer Amerika^s (s. Semper). oi *Aiiixol rag ^tuftytts axeoigia^
xnXovat, nagä to axtia&at xal vyiTj tiouIv ja Ifiaria (s. Erotian.). Ogetsu-hime (the
godd^s of food) wird von Susano erschlagen (als Tochter Izanami's). WJÜirend bei Hotten-^
Bastian, Archipelago. II.
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totten undEorana die Frauen melken, ist ihnen bei den Eaifern nnd Bechnanen selbst
der Eingang in die Heerden-Ümzftunnng schon verboten (s. Mackenzie). Kai xigofidi
xtQafiii xorUi xcel lixiovi lixittv (bei Hesiod.). Die L&ndereien des Koro (der Gemeinde)
begreifen Yavu (town lot), Quele (arable land) und Veikau (forest) in Piji (s. Fison).
11) Beim Tode des Königs (bei den Barotze) on creuse une fosse profonde au centre
du Kraal (enclos) des beoufs, on j d^pose le corps plac^ sur son s^eant, et Ton trene
autour de lui une enveloppe en osier (s Depelchin). Da bei den Bauten in Tiberias (dnrcli
Herodes Antipas) eine alte Begrftbnissstätte aufgedeckt war, yermieden die Juden, wegen
der Verunreinigung durch (jhrftber (nach Mischna Ohaloth) eine Ansiedelung (wofür Fremde
herbeigezogen wurden). Nach den Dustan (neben Kushan bei Masudi) des Dositiieos
(Vorgänger des Magier Simon) war unrein, wessen Schatten auf ein Gh'ab gefallen (s. Abnl-
feda). Bei den MaJlemuten hat der Sohn das Grab in Ordnung zu halten, bis zum Er-
innerungsfeste in Jahresfrist, (und dann ist der Name nicht weiter zu erw&hnen). oi *ma
xpgvyaq xakov/ntyoi (s. Epiph.) mortuos baptizant (bei Philast.). In der Apoljtrosis der
Markosier (unter Salben mit Balsamduft) erh< der Verstorbene die Formeln for die
(jewalten (wie im ägyptischen Todtenbuch). Pendant un certain temps apr^s la mort du
chef de famille, de trois semaines ä un mois, les femmes ne changent rien ä leurs habi-
tudes et agissent comme si leur seigneur et maitre existait encore (s. Jardin), dann setzen
sie sich an die Strasse, um Ton Vorübergehenden misshandelt zu werden (bei den Pahonin).
Für den Nitu des Verstorbenen wird Speise aufgeh&ngt (in Timorlaut). Als Chat werden
die Wappenpfeiler für die Todten aufgerichtet (bei den Haidah), w&hrend sie als Kecken
vor den Häusern stehen (s. Dawson). Die Jarawas und die Adamanen tragen die Kinnlade
der Verwandten (s. Portmann). Die Steine, in Gabeln der Baumzweige, bei Eintritt der
Städte (der Bechuana) have been placed there by men entering the town on some im-
portant matter, and who y^hye performed this act as the means of procuring for themselres
success in the business, which they had in band (s. Mackenzie). Die Amalosi oder Izituta
(Geister der Verstorbenen) wohnen in Schlangen (bei den Zulu). Nach dem Begraben
verbrennen die Teheenika (der Tahgane) die Gebeine (bei Cap Hom). Nach Herodot
vereinigte sich die absterbende Seele mit einem Wesen, das gerade entsteht (bei den
Aegyptem). Die von den Göttern zur Oberwelt Zurückgesandten gelangen, nachdem sie
dreimal ein schuldloses Leben geführt, nach Kronos' seligen Inseln (bei Pindar). The Casa
blanca and all the ruins south of the Gila were the abodes of the forefathers of the Pirnas,
designated by them as „Vipiset" (greatgrandparents) or Ho-ho-qom (the extinct ones).
One of their chiefs, Civano built the Casa Grande (s. Bandelier). The stars were lamps
hung by the departed spirits to light the way for those that should come after 0^
Neu -Britannien). Im jSeptember, nach Beendigung aller Feldarbeiten, wird an einem
durch die Volksversammlung bestimmten Tage das gemeinsame Todtenopfer des guiien
Dorfes gefeiert (gurto Kalyken Küton), In allen Hütten wird an diesem Tage der Tisch
festlich gedeckt und mit Essvorräthen reichlich versehen. Am Nachmittage versammeln
sich alle Bewohner des Dorfes mit Ausschluss der verheiratheten Weiber und gehen aus
einem Haus in's andere, kein einziges auslassend, und in jedem Hause wirft jeder Besucher
etwas von den Essvorräthen in den beschriebenen Troog, dabei die Worte sprechend:
y,6yke pöre^os adzäd med uioe Küton Karkomf^. .Ihr Geister der Längstverschiedenen,
möge die Libation, die wir spenden, vor euch niederfallen^ (bei den Wotjäken). In den
Tumulus werden „grosse mit Wasser und Esswaren gefüllte Urnen ausgegraben" (bei den
Papel (für die Leiche hingestellt (s. Doelter). Die Oganga (im Okandoland) haben xwei
oder auch drei Namen, einen gewöhnlichen oder bürgerlichen und einen, „wenn er Medicin
macht'' (s. Lenz).
12) Regelmässige Todtenopfer werden (bei Wotjäken) gebracht: zunächst am dritten
Tage nach dem Tode eines Menschen, kuin ui, von hän, drei und ut, Nacht, denn diese
Libationen werden in der Regel gegen Mittemacht vorgenommen — wie es scheint,
streichen auch die wotjäkischen Gespenster am liebsten um Mittemacht umher — femer
am siebenten Tage, Hzyen, m, am vierzigsten Tage, nyldon m, und am Jahrestage des
Todes, arei küton. Jährlich werden aUen Manen, den öyke poresfos, d. h. den längst ter-
storbenen öyke, Opfer vollbracht Im Frühling, in der Woche vor Palmsonntag, opfert
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jede Familie zu Hanse gegen Mitternacht anf folgende Weise: der Tisch wird mit Ess-
Torräthen, Fleisch, Brot oder Kuchen, kumyska nnd Bier besetzt. Neben dem Tische anf
der Diele steht ein Trog {6umon) ans Birken- oder Lindenrinde, anf dessen Band eine
brennende Wachskerze geklebt ist. Der Hausherr bedeckt sich das Haupt mit dem Hute,
nimmt ein Stuck Fleisch in die Hand und spricht* yt6yke poresfo», dzeö ut vordy; urod
e^kare; öervylen ^n-kuke dzez juez-t^ätietj vinoj Mfd-^n itudaityty'^, „Ihr Geister der L&ngst-
Tersehiedenen, wohl hütet und erhaltet; macht keine Krüppel (aus uns), werft keine Seuchen
(anf uns); das Korn, den Wein, die Speise lasst uns wohl gelingen!^ (s. Buch). The
Pet-chie-ri (the mention of the dead relative's name) is a deadlj insnlt to the survivors
(bei den Karok), the highest crime one can commit (s. Powers). Nach dem Todtenfest
(in Jahresfrist der Beerdigung folgend) darf (bei den Kenayer) der Name des Verstorbenen
nicht länger ausgesprochen werden (s. Wrangell). Yon "Ogo^ erhftlt die Sophia das mysti-
sche Jao (bei Ptolem.).
13) During the absence of the ambassadors, the heavens had been as brass, and
Bcarcely a passing clond obscured the skj, which blazed with the dazzling rajs of a
Tertical snn. Bnt, stränge to relate, the yery day that the approach of the rain-maker
was announced, the clouds began to gather thickly, the lightning darted and the thnnder
roUed in awful grandeur, accompanied by a few drops of rain. The deluded multitude
were wild with delight; they rent the sky with their acclamations of joy; and the earth
rang with their exulting and maddening shonts. Previously to entering the town, the
rain-maker sent a peremptory order to all the inhabitants to wash their feet. Scarcely
was the message delivered, before every soul, young and old, noble and ignoble, flew to
the adjoining river to obey the command of the man whom they imagined was now
coUecting, in the heavens, all bis stores of rain. The impostor proclaimed aloud that
Ihis year the woman mnst cultivate gardens on the hills, and not in the ralleys, for the
latter would be delnged. The natives in their enthusiasm, saw already their comfields
floating in the breeze, and their flocks and herds retum cowing homewards by noon-day
from ihe abundance of pasture. He told them how, in bis wrath, he had desolated the
cities of the enemies of bis people, by stretching forth bis band and commanding the
clonds to hurst npon them; how he had arrested the progress of a powerfnl army, by
causing a flood to descend, which formed a mighty river, and stayed their conrse. These
and many other pretended displays of bis power, were received as sober tmths, and the
Chief and the nobles stared on him with silent amazement. The report of bis fame spread
like wildfire, and the mlers of the neighbouring tribes came to pay him homage. In
Order to carry on the frand, he would, when clouds appeared, conmiand the women neither
to plant nor sow, lest the seeds should be washed away. He would also reqnire them
to go to the fields, and gather certain roots and herbs, with which, he might light what
appeared to the natives mysterious fires. Elate with hope, they would go in crowds to
the town with songs, and lay their gatherings at the magicians feet. Witii these he would
sometimes proceed to certain hiUs, and raise smoke; gladly would he have called up the
wind also, if he could have done so, well knowing that the latter is freqnently the pre
Cursor of rain. He would select the time of new and fnll moon for his purpose, aware
that at those seasons there was frequently a change in the atmosphere. But the rain-
maker found the clouds in these parts rather harder to manage than those of the Bahu-
mtsi country whence he came. One day, as he was sound asleep, a shower feU, on
which one of the principal men entered his house to congratulate him on the happy
event; but, to his ntter amazement, he found the magician totaUy insensible to what was
transpiring. „Nela ka rare! (halloo, by my father!), I thought yon were making rain**,
8ud the intruder. Arising from his slumber, and seeing his wife sitting on the floor
shaking a milk-sack, in order to obtain a little bntter to anoint her hair, the wily rain-
maker adroitly replied, „Do yon not see my wife chuming rain as fast as she can?**
This ready answer gave entire satisfaction; and it presently spread through the length
and breadth of the town, that the rain-maker had chumed the shower out of a milk-sack.
The moistnre, however, caused by this shower, soon dried up; and for many a longweek
afterwards, not a clond appeared. The women had cultivated extensive fields; but the
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Be«d ^fLS Ijing on the soll as it had been ihrown ftom the hand; Üie cattle were dyisff
from want of pasture; and hundreds of emaciated men were seen going to the fields in
qoest of nnwbolesome roots and reptües, while others were perishing with hnnger. All
these circumstances irritated the rain-maker veiy mach, and he complained that secret
Togues were disobejing bis proelamationB. When urged to make repeated tiialB, he wonld
reply — „You only give me sheep and goats to kill; tberefore, I can only make goat-nin;
give me fat slaogbter ozen, and I shall let jou see oz-rain". One night, a small cloiid
passed over, and a Single flash of lightning, from which a heayj peal of tonder borst,
Btmck a tree in the town. Kezt daj, the rain-maker and a nnmber of people assembled
to perform the usnal ceremony on snch an eyent The stricken tree was ascended, and
roots and ropes of grass were bonnd round difterent parts of the tmnk. When these
bandages were made, the coi^juror deposited some of bis nostroms, and got qnantities of
water handed up, which he poured with great solemnitj on the wounded tree, wliile the
assembled multitnde shouted. ,,Pula! pola!*' The tree was now hewn down, dragged out
of the town, and bumed to ashes. Soon after, the rain-maker got large bowls of water,
with whidi was mingled an infosion of bulbs. All the men of the town were then made
to pass before him, when he sprinkled each person with a Eebris tau dipped in water.
Finding that this did not prodnce the desired efifect, the imposter had recourse to another
Stratagem. He well knew that baboons were not very easily caught amongst rocky glens
and shelving precipices, and, tberefore, in order to gain time, he informed ^e men that,
to make rain, he must have a baboon. Moreover, that not a haic on its body was to he
wanting; in short, the animal should be free from blemish. After a long and serere
pursuit, and with bodies much lacerated, a band of chosen mnners sncceeded in captnring
a young baboon, which they bronght back trinmphantly and ezultangly. On seeing the
,animal, the rogne put on a countenance exhibiting the most intense sorrow, exclaimiiig
„my heart is rent in pieces! — I am dumb with grief!** Pointing, at the same time, to
the ear of the baboon that was slightly scratched, and the tail which had lost some hair,
he added, „Did I not teil you I oould not bring rain if there was one hair wanting?^
He had ofken said, that, if ihey could procure him the beart of a lion, he would show
them he could make rain so abundant that a man might think himself weU of to be
ander shelter, as when it feil is might sweep whole towns away. He had discoTered that
the clouds required streng medicines, and that a lions heart would do the business. To
obtain this, the rain-maker well knew was no joke. One day it was uinounced that a lion
had attacked one of the cattle outposts, not far from the town, and a party set off for
the twofold purpose of getting a key to the clouds and disposing of a dangerous enemy
The Orders were imperative, whatever the consequences might be. Fortunately, the lion
was shot dead by a man armed with a gun. Greatly elatated by their success, thej
forthwith retumed with their prize, singing the conqnerors song in füll chorus. The rain-
maker at once set about prepaiing his medicines, kindled bis fires, and standing on the
top of a hill he stretched forth his hands, beckoning to the clouds to draw near, occasio-
nally shaking his spear and threatening them with his ire should they disobey his com-
mands. The populace believed all this, and wondered the rain would not fall. Haiing
discovered that a corpse, which had been put into the grounds some weeks before, had
not received enough water at its burial, and knowing the aversion of the Bechaanas to
a dead body, he ordered the corpse to be taken up, washed, and re-interred. Contrarjto
this expectation, and horrible as the ceremony must have been, it was performed. Still
the heavens remained inexorable. Having exhausted his skill and ingenuitj, the impositor
began to be sorely puzzled to find something on which to lay the blame. Like all of his
profession, he was a subtle fellow, in the habit of studying hiunan nature, affable, acute,
and exhibiting a dignity of mien, with an ample share of self-complacency, which he
could not hide. Hitherto, he had studiously avoided giving the least offence to the
missionaries, whom he found were men of peace, who would not quarrel. He frequöit(y
condescended to visit them, and in the course of conversation would often give a feeble
assent to their opinions as to the sonrces of that dement over which he pretended to
have sovereign coutrol. However, finHing all his wiles unavailing to produce the desired
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V«siilt, «ad notwithstanding the manj proofi of kindness he had receired from tho
missioiiaries, he hegan to hint that the reTerend gentlemen were the cause of the obstinacy
of the clouds ! One daj it was discovered that the tain had been prevented b j Mr. Moffat
bringing a bag of salt with him from a jonrney, that he had undeitaken to Griqua-town.
Bat, finding on ezamination that the reported salt was onlj white claj or chalk, the
naÜyes coold not help langhing at their own crednlitj. From insinuations he proceeded
%o open accasations After haying kept himself seclnded for a fortnight, he one daj
appeared in the public fold and proclaimed that he had at last discoyered the caase ot
the dronght. After keeping the andience in suspense for a short time, he suddenlj broke
forth, ^Do jou not see", he asked, ^when clonds coyer us, that Hamilton and Moffat look
at them. Ilieir white faees scare them awaj, and you cannot ezpect rain so long as they
are in the coontiy*'. This was a home stroke. The people became impatient, and poured
forth their curses against the poor missionaries, as the cause of all their sorrows. The
bell, which was rung, for public worship, they said, frightened the yapours; the prayers
even came in for a share of the blame. „Dont you*, said the chief one day rather
fiercely to Mr. Moffat, „bow down in your houses, [and pray and talk something bad in
the ground" (s. Anderson).
14) Erdbeben wird yerursacht durch Ji-shin-uwo (der Erdbebenfisch) in Japan (s.
Laogegg).* Die 80 Aeonen des Pleroma sind dreifach getheilt, in Ogdoas, Dekas und
Dodekas (s. Ptol.), Sabazios hiess ndyxoignyof. Bei den Mondt&nzen der Eunuchen
(zwischen Manganja und Isangila) wird ein in die Luft geworfenes Huhn zerrissen
(s Johnston). Bei der Heirath zwischen Mattara und Tungo (unter den Kunandaburi)
lebte die Braut, nach Ausübung des jus primae noctis durch die „totemic brethem*' des
Bräutigam^s, mit diesem, aber „had also a number of accessory husbands, all of the sume
clase as himself (s. Howitt), im Uebergang zur Polyandiie (aus dem Cicisbeat Nukahiya^s).
Auf Eapila's Rath heirathen die yier Fürsten (Potala's) Schwestern anderer Mütter, und
obwohl dies im Rückblick auf früheren Brauch den Namen Sakya hervorrief, könnten sich
doch spätere Wechselscheidungen dadurch einführen (für die Kreuzheirathen).
15) So soon as the initiated men with the novices are out of sight of the camp, ot
at the greater ceremonies have lift the Bunan circle — the woman being left behind —
it becomes lawful to openly speak of those things which elsewhere are not spoken of at
all, or only in a hushed tone. Even, in some respects, the language is altered, for maaj
words are now used for which at other times, and in other places, quite different ones
are used. The principle underlying this is, that all things belonging to these ceremonies
are so intimately connected with Daramnli.n that they may not be elsewhere spoken of
without risk of displeasing him, and the words which imply these ceremonies, or anything
connected with them, are therefore forbidden. For instance, the name of Daramäl&n may
now be freely uttered, whereas at other times he is only alluded to by the general name
of Bämban (master), or Papang (father) or more generally by a simple gesture, by
pointing the forefinger of the right band towards the sky (s. Howitt), i»^ aypoitt n^ll^
^^hgx^^ ot av»QOiitot xm\ nXavri (bei Markosier), bis zum Erlöser (s. Iren&us). The Suqe
or Club is composed of ascending grades (in Fiji).
16) The tradition conceming the ghost lodge are as follows: Long ago the Dakotas
lived in one village and had seven Council fires. When they broke up and parted each
diyision received certain gifts. To these particular Indians were given the pipe and the
mystery of the ghost lodge. One Version says: Two warriors were retuming to the cawp,
when they were met by a woman who said: When you retum, cause a tent to be pitched
within the Hne of tents, and I will come and teil you what to do in the tent. „Although
alanned at being thus accosted, the warriors did as they were directed, and the woman
came as she had promised. They entered the tent with her and she then revealed the
mystery of the ghost lodge, and gave them a pipe, saying: „When you eease to do in
this way I have told you, the people will no longer Hve." She left the tent and vanished
in cloud. Still another version states, that one day there was a woman, wearing an apron
of Artemisia, and wrapped in a buffalo skin having the hair ontside and the homs left
OB. She was holding the head in her left band and the tail in her right, her left band
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crossed over thc right and on her left arm she had a buffalo calf , together wich %
pipe, the two lying aide byside. Foor dajs she tarried mt the Dakotas and tangfat them
how to keep the ghost lodge, and left them with the words: When a mule shiül bear a
foal then will come the destmction of the earth^. Some Indiana declare that if the
father faithfallj performs all the duties and ceremonies of the ghost lodge, he therebj
averts form his child anj ponishment or bad consequences which would resnlt form mis-
fortunes or disasters received in this life (s. Fletcher). Portenta dienten zu Vorzeichen im
classischen Asia minor (in Birma n. s. w.).
20) The Malaya people are generallj natives of Malacca (s. W. Smith) unter d»i
Sclaven Accra^s und Des Marchais traf in Whydah (Judah) „Malajs^ (arabisch sprechend).
Unter Rajchow's Sohn, der in das Feuerloch gestiegen, zogen die Bubi nach Fernando Po
(von den Mpongwe vertrieben). Tovto dnf^^Qctg oQog fq)aiyfto ftfyiaior, f'tiüP c/ij^
xalovf4(poy (in Hanno^s Periplus); Madiba-di-diwala (oder Camerun) und Djamnr-FIass
(mit Camerun-Gebirge an der Küste). „Nach Yischer gehen von Loanda jährlich Can-
wanen mitten durch Afrika nach Mozambique'' , erwähnt Sprengel (1779). The Bakwiri
are a light coloured race like the Bubis of Fernando Po (s. Burton). Ebenso wie die
Tungusen und Koräken, theilen sich auch die Tschuktschen in Rennthier und Stand-
Tschuktschen (s. Sarytschew). The BiUecoola are Selish (s. Dali). Les Portngais y miroit
d'abord une colonie de leur national des Mulatres, tirez des lieux qui leur appartiennent sur
les cotes de Gnin^e et ceux-ci s^^tant alliez avec les Negres de la teire firme, se sont
tellement accoutumez anx moeurs et aux usages de ces Noirs, qu^ils sont devenu anssi
sauvages et aussi mechans qu^eux (s. des Marchais) auf Fernando Po (entdeckt 1472). The
southemmost village permanently occupied by the Mahlemute's is ShaktoHk (s. Petroff).
The extreme westem settlement of the United States or of North Amerika is located on
the Island of Attoo (der Aleuten). Ipsos exiguos homines esse et grandia quaedam capit»
asserit habere cum laevibus et detonsis (intonsis) capillis (reliquum vero Aethiopum atque
Indorum genus comis naturaliter crispatis horret) die Besadai in Tapobrane (s. Pseado-
Callisthenes). Das Judenthum unter den Chazaren stammt von den aus dem ostr5miscb»
Reich (Ende des VIJJ. Jahrh.) vertriebenen Juden (s. Fr&hn). Die Batonga in Batongi
Bay (neben den Bushman des Innern) verfertigen leichte Canoe. Although they have not
been living long on the sea-bord they have become the most noted canoemen on the
whole coast (s. Wilson) die Banaka (1856). Die Frauen (in der Bay of Biafra) have been
accustomed to use the electric fish, as a remedial agent, by putting two or tree of them
into a tub of cold water and then immersing therein a child affected with fits of coHe
(s. Hutchinson). Nach Masudi fanden sich in den von den Chazaren bewohnten Gegenden
viele Juden, indem seit den Zeiten Harun AI Raschid's, zum jüdischen Chakan Viele seiner
Glaubensgenossen aus Griehenland und dem Land der Moslimen hinwanderten, wie anch
in der Stadt Asmid oder Semid neben Derbent ein Judenkönig unter dem Schutze des
Chakan residirte (s. Rommel). Tiridates (t 312 p. d.) bekämpft die nördlichen Völker bis
zu den Hunk (bei Mos. Chor.). Zu MahaJdi, der Hündin- Mutter (der Aleuten) kam Ton
Norden her der Alte Iraghdadakh, und von ihnen wurde (neben Acagnikakh) der Vorfahr
der Menschen gezeugt (neben den durch Steinwerfen entstandenen). The Veddahs (in
Ceylon) are very nice in the shape of their arrows and the smith has difficulty in pleasing
them (zu Knox's Zeit). Unungun (der Aleuten) is a generic term, which these people
apply to themselves and which means simply ^people" of their race, as distinguished from
others (s. Dali). A the foot of the Cameroons (mit den Rumby-Bergen weiterhin), wohnen
die Bambokos, Bakwileh und Batongos. Les premiers hommes sont sortis de troas Sou-
terrains et de puits (in Acra). Die östlichen Theile Siebenbürgens, von Sarmaten bewohnt,
heissen (neben den Gothen) Kaukaland (bei Amm. Marc). Caucalandensis locus, altitndine
silvarum incessus et montium, als Hauhaland (bei Zeus). Die Bissagos fönt toT\joai8 la
guerre par mer aux Buramas, aux Balantas, aux Beafres et aux Nallus (s. Santarem). Di®
(von Einritzungen bedeckten) Ba-ngala handeln mit den Ba-yansi (die nicht landen dürfen)
von Canoe zu Canoe (s. Johnston). Die Aeltesten (der Dieri) „ordered the death of the
offender at the band of an armed party (Pinya). Die Sakya Hessen die Neugeborenen
flieh vor dem Yakha Sakyavardana verbeugen (bis auf Sakyamuni). Malsum, the wolf or
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eTÜ principle (bei den Wabenaki), was bom from bis mothers armpits (s. Leland), und sein
Geheimniss lag darin, dass er konnte ;,onlj die by a blow from a fernroot (wie Baldr durch
den Mistelzweig). From the more serious and industrial occupation of fishing, thej would
tum to racing on the tops of the snrging billows, which broke at the sea-shore (in
Batanga), und so in Hawaii (im Modell im Königl. Museum). Der Scholasticus von
Theben (s. Palladius) fand zwerghafte Besadae oder Yesadae in Ceylon (s. Ambros.)
ftp&aaa iyyvt tdip xalov/niptor Beatxdtoy (für Pfeffer). Classische Amazonen-Sagen könnten
sich (neben amerikanischem Seitenstäck) im äquatorialen Afrika wiederholen, auf der
Grenzscheide m&nnlicher und weiblicher Suprematie (am Gabun), während in Australien
die Geschlechter in Rivalitäten getrennt stehen (s. Howitt). Unter den Koupoo-se (bei
deren Reengnai-Fest Männer und Frauen getrennt essen) wird beim Tode der Frau der
Mundoo (price of the bones) gefordert, durch den Vater (oder sonst nächsten Verwandten),
also payable on the death of their children (s. Mc. CuUoch), wie beim Muru der Maori,
wo sich die tabuirten Klassen vom Volke abschieden, wie (in Etrurien) die Principes (als
Lucnmo). L'homme a 6t^ cr^^ par Anansi6 (une grosse aragn^e) an der Goldküste
(s. Bosman). Zwischen Sardonix- und Bettigo Gebirge wohnten (nach Ptolem.) die Tabassoi
(ein Volk der Mager) oder Tapasja (an der Tapti). Ammeach hat die Welt gemacht (bei
den Aleuten) in den Maskentänzen (s. Sarytschew). Aan het slaan der tiffa kau men
hooren, door welken stam de krijgsdans gedanst wordt (s. Campen), und es sehen in der
Ausfuhrung des Tjakalellee (in Halmahera). Der Versammlung der Aeltesten (bei den
Narrinyeri) stand „under the direction of an elected headman'^ (Rupuli). The Inkimbo
(am Congo) form a sort of freemasonry (s. Johnston). König Vijayaya, dessen Gattin
Pu-nyenshar aus Rgya (China) Seidenwürmer in Liyul (Khotan) einführt«, called from
India the Bhikshu Sanghagosha (s. Rockhill). He zun ke ra, Noomp, Taun, Jope, Sarch,
Ha ka wa, Sha ko we, Ha roo wunk, He zun ke choo shkoo ne, Ka ra pa ne za, Ka ra
pa ne za nuka he zun ke ra shun na, Ka ra pa ne za nuka noompa shun na, Ka ra pa
ne za nuka tan e a shun na, Ka ra pa ne za uuka jepe a shun na, Ka ra pa ne za nuka
sarch a shun na, Ka ra pa ne za nuka ha ka wa a shun na, Ka ra pa ne za nuka sha
ko we a shun na, Ka ra pa ne za nuka ha roo wunk a shun na, Ka ra pa ne za nuka
he zun ke choo shkoon a shun na, Ka ra pa ne noomp, Ka ra pa ne noompa nuka he
zun ke ra shun na, Ka ra pa ne noompa nuka noomp a shun na, Ka ra pa ne noompa
nuka tan e a shun na, Ka ra pa ne noompa nuka jepe a shun na, Ka ra pa ne noompa
nuka sarch a shun na, Ka ra pa ne noompa nuka ha ka wa a shun na, Ka ra pa ne
noompa nuka sha ko we a shun na, Ka ra pa ne noompa nuka ha roo wunk a shun na
Ka ra pa ne noompa nuka he zun ke choo shkoon a shun na, Ka ra pa ne tau (1 — 30)
bei den Winnebagos (s. Lowry). Wie hier in zunehmender Complication des addirenden
Zählens dann stets von Zehn zu Zehn eine Vereinfachung eintritt, so in der Sprache, wenn
die in Detailbezeichnungen allzugehäuften Wortmengen durch Zusammenfassung der Con-
creta in Abstractionen vereinfacht werden (mit Entwickelung der Sprache). In Surinam
dienen die in einen langen Strick oder Bindfaden gemachten Knoten statt aller Rechnungen
(s. Fermin), im Uebergang der Quippus (zur Schrift).
18) Die Avaren zeugten mit den Frauen der unterworfenen Sclaven eine neue Gene-
ration, welche, die Knechtung nicht länger ertragend, sich unter dem Franken Samo zum
Aufstand erhoben (nach Fredegar), als Creolen (gegen Spanier). Die Mikronesier von
Ponape (nach Haie) und vod Palau (nach Semper) zeigen Mischung mit Papua, die der
Gilbert mit Polynesier (wie die Melanesier Fiji's). Im Lande der Bamangwato, welches
auf die Bakaa (wie diese auf die Makalaka) folgt, befinden sich auf den Berghöhen:
gsmall stones enclosures of ancient dwellings'' (s. Mackenzie). Les aborigenes de Formose
pr^sentent dans la d^marche beaucoup du balancement des quadrumanes superieurs du
gorilles, par ezemple, leurs bras sont longs, leurs pieds enormes, dans la progression la
moiti^ ant^rieure de la face plantaire appuie seule sur le sol, qu'elle saisit, en quelque
Sorte, par un jeu perfectionnö des articulations (s. Gu^rin). Die Peschkas (neben den
Xicagues in Honduras) bei Dulce Nombre sind gefleckt, darker spots altemating with
those of a lighter color (s. Habel). Im Gegensatz zu den Ansprüchen der Taukai (oder
Gemeinen) auf das Land (in Fiji) werden die der Häuptlinge erhoben, nach dem Brauch
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Valayala-yakA-turanga (chief like doings). Nach König Rennndo's Tode wurde (s. Lem)
HeiT Schmieder gew&hlt (1874), Du Chaillu lehnte ab (unter Gamma).
19) Timor (s. Ejsinga) „is yeeltjds een last post geweest, en het behoort tot de moge-
Hjkheden, dat dit eiland, indien het bj yoortdnring nadeelige mtkomsteu ▼oor's Rgb
£nancien opleverde verlaten werd" (1841).
20) Neben dem bei Erdbeben unter Zuschnüren der Qurgel um die Regierongsdiuer
befragten Ghakan (der Ghazaren), der in einem Ziegelthurme anfigeschlogsen gehalten
wurde, stand ein anderer König, der ihn mitunter nach dem Yolkswillen aufopferte
(8. Rommel). Neben dem Ghakan, als obersten Herrn, besitzt die eigentÜdie Macht (bei
den Ghazaren) der König oder Isa (nach Ibn Dasta) , als Beg (Bag oder Bagg) oder nix
(bei Gonst. Porph.). Neben dem König (aus dem (}eschlecht Aspad's) oder Grossfürsten
^ßiiyai aQxtay) fand sich (bei Magyaren) der Gjlas und der Kärchas (Karchan). Der
König der Eweer darf nach dem Feiern seines letzten Tamsfestes die nächste Jahreszeit
nicht erleben, und dem in Peki ist die Regierungszeit auf sieben Jahre beschränkt (bis
zum Vergiftungs-Tode). The rulers of Keralam agreed, that they would send to Ghen
for a Permaul or GoTemor, who should roule oYer them for 12 years, at the end of whieh
period he should reüre from public life (s. Day), als Gheramal Permaul (goTemor from
Ghera). Der König halt sich stets auff an Fetu, bevorauss kompt er niemalen an den
Meeresstrand, sein Vorgeben ist: Sein Snmman oder Fitiso wolle solches Vermeidung
schwerer Straff Leibes und Lebens nicht gestatten (s. Müller). Als unter den von Gosar,
Sohn Torgarma^s (Sohn Jefet's) stammenden Ghasaren, der König Bulan (die Beschwörer
und Götzendiener entfernend) auf Erscheinung des Engels einen Tempel erbaut hatte
(mittelst des den besiegten Feindes abgenommenen Raubes), wurde der Gottesdienst durch
einen Geistlichen aus Israel geordnet (nach Joseph^s Brief). Der König der Sabäer durfte
bei Strafe der Steinigung den Palast nicht verlassen, und um Heitsi Eibib im Grab zu
halten, wird dasselbe mit Steinen beworfen, wie die Lophoi des Hermes (als unterirdische
Psychopompos). Das Zuspinnen (fnixXtad^nv) des Verhängnisses wird auf die Götter oder
den 6tx(fAMv bezogen (auch Zeus). Der König von New-Galabar steht unter dem Juju-King
Akoko. Seit den europäischen Beziehungen unterscheiden die Neger „entre un Roi et
un Gapitaine^, während sie früher nur den letzteren kannten (Ahin ou Ohin), seitdem als
König betitelt (s. Bosman). Der Fürst der Ardaer nannte sich (s. Isert) Herr über Himmel
und Erde (Numbo kus puntse). Wenn es regnet, so sprechen sie: Jan Gomm^ sturra (in
Fetu), der Blanquen Gott weint (s. W. J. Müller) als Jan Gommä oder Jan Gompo (ein
Yomehmer Mann). Akaua (kaiia, Gelübde), ist das Schicksal (am Galabar), im Voraas
bestimmt (durch Abasi). Buddhadassa (der das medicinische Werk Saratthasangabo in
ßanscrit verfasste) setzte in jeden Dorf bezirk einen Arzt, Astrologen, Tenfelstänzer und
Priester ein (t 368 p. d.). Die UQonoioi hatten den Orakelspruch nach dem Opfer aus-
sulegen (in Athen), durch Losung gewählt (und UqotioioI iwp atfivtHy fietüy) The Abdn
Efik, the keeper of Ndem Efik (the great idem of Galabar or the Autelaiy deity of the
country) in the ezecution of bis office is subjected to certain restrictions (the riolation
of which Ndem Efik punishes with death), so that the office is not now an object of
desire (s. Goldie), wie in Niue Niemand König werden wollte (s, Turner), und die Can-
didaten der Gonsular- Würde gern das Amt des Flamen, wenn ihnen zugefallen, los warra
(in Rom). Das krampfhafte Zittern des orakelnden Mbete ist von Sika (Erscheinen) und
Kundru (Stöhnen) begleitet (in Fiji). TfQaronxoTtot, als interpretes portentorum (wie
Galeoten (Siciliens). Der Orakelpriester (in Fetu) beginnt bald „mit einer klei°ö^ subtilen,
bald mit grober Stimme zu reden, so dass die Zuhörer meinen? in der zugeschlossenen
Hütte seyen ihrer zween, die mit einander Unterredung halten** (s. Müller) In ihrer
Ansicht über die Unterwelt wurden die Neger (in Fida) bestärkt, „par une vieille sorciere,
qui sortant de quelque coin leur racnnta bien de choses de TEnfer (s. Bosman). Die
Bulgaren prophezeiten aus dem Hundegeheul. Ganis a non canendo, trotz des ublnatae
(bei Varro). Dämonomanieen, Verzückungen, Somnambulismus, Gatalepsie, Bewegungs-
icrankheiten aller Art kommen jetzt aller Orten, wo fanaüsirte Secten ihr Wesen treiben,
in derselben Bedeutung vor, wie sonst zu irgend einer Zeit, nur in mehr beschränktem
Kreise (1845). Die practische Psychologie scheint in manchen Kreisen noch nicht über
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ikxe Eindeijahre hiBSiis gekommen za sein (s. Hecker}, und wird hoffentlich mit natnr-
wissensehaftlieher Durchbildung der Psychologie (auf Grundlage des ethnischen Materiales)
SU AÜm&hliger Reife gelangen, um Gbalo (Fetischprophet) zu werden, muss die Vorstufe
des Wongtchft (Fetisch -Sprecher oder Wahrsager) durchgemacht sein ^ Guinea). Das
Pxiesterthum des Virbius (im Hain bei Aricia), als Rei Nemorensis, fiel demjenigen zu,
der nach Abbrechung eines Zweiges den derzeitigen Inhaber im Zweikampf erschlug (aus
den Sclayen). The priests of Eattragam should be^ Brahmans and of the other gods either
Gk^ewanse or Pattea people (s. Davj), und neben den Yihara (Buddha's) dienen die Dewala
för die Ceremonieen der Eappurales, die Covillas für den „devil-dance" (in Ceylon). Spatu-
lamancia (bei Hartlieb), die maister dieser kunst nemen ain schultern tou einem toten
»chsen or pfärd, ku oder esel (1455), in Baiem (wie Mongolen u. s. w). Nkukut, super-
natural sight or yision of clairvoyance (a yegetable, the juice of which put into the eyes,
prodnces a supematural vision). It is prescribed, that a Bhikshu shall circumambulate the
chortens (caims) which contain hair and nailparings of the Tathagata (s. Rockhill).
Gahen-rabs mi-bo (oder Mahapurusha) begründete die Bon-pa Religion (in Tibet).
21) Nachdem Sheo Ram, der Letzte der Permaul, sich in Calicut für Mekka (zu den
dortigen Colonien der Majain oder Jainas) eingeschifft hatte, wurde Malabar von den
Gowlees oder Kuhhirten (des Oamatic) besetzt, unter Erare mit dem Titel Samorin (als
Oberherr). Das Streben Pseudo-Isidor's , den Episcopat zunächst von weltlichem Einfluss
m befreien, zeigte sich besonders darin, dass er den weltlichen Gerichten alle Competenz
in Sachen der Bischöfe abspricht (s. Hefele). Herakles war Vater des Melchisedek bei
den Samaritern (s. Epiphanios). An Simon wurde „auf ewig" das Hohenpriesterthum und
Fürstenthum übergeben (rjyovfAtroi xal nifxteQivi). Judas heisst Makkabäos als Hämmerer
(wie Martell). Die Perser beriethen beim Wein (nach Strabo) wie Germanen (bei Tacitus).
The cro of ane Erle of Scottland is seven tymes twentie kye or ilk cow thrie pieces of
Gold Ora (s. Jamieson). Die Könige der Parther wurden aus doppeltem Rath der Ver-
wandten, sowie der Weisen und Magier erwählt (bei Posidonias). La fete de la „petite
danse" ou de la Nouvelle lune d'^t^ dient (bei den Matebele) als Vorbereitung zum fete
de la „Grande danse ou de la „Pleine lune" ou de „Pr^mices" et des nouveaux fruits (nach
Croonenbergh). Das alte Gesetz beruht Dicht auf Abkommen, sondern auf Herkommen
(s. Maine). Jus honorarium ist alles Ton den Jurisdictionsmagistraten eingeführte Recht,
deren Geltung auf deren Amtsgewalt (Imperium im weiteren Sinne) beruht (s Wlassak).
Die H&uptlingskinder der Watima Lalai (little wives) heissen (in Fiji) Kaso (the spars
which bind the body of a canoe to its outrigger), und ähnlicher Symbolismus in Sculpturen
der Haidah (von Jacobsen für das K. M. erworben). Methusala, Sohn Henoch's, erhält
Gesammtkenntniss Ji uyy^Xiav ittov (bei Eupolemos). Die dix^v/ja^ nicht nur ein Mangel,
ist auch eine Befleckung des Herzens (s. Weiss). Die zu einem Haob (Stamm) vereinigten
GeecMechter (der Kama) wählen einen Häuptling aus den Gei (Alten), als gao-aogu
(welcher Kapitäne 17 herrschen) 1876 (s. Olpp). Die Zamaiten stiegen den Berg an einer
von Engeln hergestellten Leiter hinab (die Ahorn an einer goldenen). The whole nation
is divided into three eastes, called respectively Chitcheah, Tengratsey and Natsahi, each
occupying a distinct territory. Two persons of the same caste are not allowed to marry,
bat a man of one caste must miary a woman of another (bei den Kutchin). Stadt und
Landgebiet theilte Servius ein in vier Tribus oder Bezirke, die benannt waren nach Stadt-
theüen, Palatina, Suburana, Collina, Esquilina, aber neben dem betreffenden Stadttheil
auch das angrenzende Land enthielten (s. Herzog). The vision of bewitching Cuchulainu
by the Aes Sidhe (dweUers in the hüls) or Sidhe (fairies) in Ulster (s. O'Curry). Toiaiv
6»vy* uyoga{ ßovlriffOQot ovit &^fiiai(s (bei Homer). Der Paloedie (draagmand), wohin
durch den Gomma-hattee (toovenaar) der Geist eingeladen wird (aus einem Baum im
Walde), dient' (beim Kriegszug auf Halmahera) als Palladium (s. Campen). Als „eifer-
süchtig*' will Gott den Alleinbesitz des Menschen (im orthodoxen Monotheismus) Aeonem
quendam nunquam senescentem in virginali spiritu subjiciunt, quem Barbeion nominant
(s. Iren&us). Etnoyits fnoyoy Zu ito¥ nag^vaifav avridgiov tfnotv ilvai noatt^toyios 6in6vy
TO (thr avyyiVQfy lö dk aoq)tiy xal f^ayioy, i$ wy a/atfoiy looi ßaatXtig xa^lainaiPat,
. (8. Strabo). Die von Dejokes geeinigten Meder begriffen die Stämme der Busae, Paretaceni,
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Stnichates, Arizanti, Budii und Magi (bei Herodot). Unter den Persem standen die P»-
sargadae (mit dem königlichen Geschlecht der Achaemeniden) an der Spitze der Adels-
stämme (neben Maraphier und Maspier), und dann folgten Panthialaeer, Derosiaeer,
Germanier (als Ackerbauer), Daer, Mardier, Dropiker und (nomadische) Sargatier (bei
Herod.) Die üaren oder Varen (Chunen) nahmen bei der Flucht vor den Türken den
Namen der von diesen gleichfalls unterworfenen Avaren an (in Wechselbeziehung wie
zwischen Syrien und Assyrien, Suren und Asuren u. s w.).
22) Beim Grossfürsten (jLteyai ng^my) für jeden der Achtstftmme (bei den Petchenegen)
folgten die Oheime oder Vatersbrüder (s. Const. Porph ). Im Vasu herrscht (auf F^i)
das Neftenrecht (wie vielfach sonst).
23) In Fiji there are tribes in a state of transition from uterine succession to agnatie
under the influence of contact, and distinctions of rank are found amony them. There is
one Community which begs its chief from another, because it has not yet beamed how
to manufacture a head chief of ite own (s. Fison).
24) Sometimes when a person is sick, or some other misfortune has happened to him;
or when some calamity has befallen a kraal; the priest declares the cause of such sickness,
or other calamity, to be the „umshologu" of one of their ancestors, who has taken offence
at their neglect, in not supplying him with a sufficient number of sacrifices, and that
consequently he is hungry. When this is the case, a special sacrifice is oftered to appeue
the ghost. The spine of the sacrificial beast is carefuUy cut out, from the head to its
termination, including the tail, and carefully deposited in a place appointed for its re-
ception. The blood is caught in a vessel, and, together with the caul or inside fat,
conveyed to the hut of the sick person; or in case of some other calamity, to such place
as the priest may appoint, and there left, sometimes for two or three days. for the grati-
fication of the „umshologus" appetite. After this the spine and other bones of the sacri-
ficial beast, together with the inside fat, are carefully bumed, and the blood is buried in
the dry düng of the cattle fold (unter den Kaffir). On some extraordinary occasions a
special sacrifice is offered to the „icanti" or water „umshologu", and which assumes tiie
shape of a large snake (s. Warner). Am Yictoria-Fluss (in Australien) finden sich Stein-
häuser für Kranke (s. Baines). Der See bei Telsch verlangt jährlich sein Opfer (bei den
Zamaiten), wie die Saale (und manch anderer Fluss). Gott Tequuva (bei den Hottentotten)
hat alle Dinge geschaffen (neben dem bösen Toutouka oder Tuiquau). Die Priester
Boxolttßga waren (bei den Avaren) zugleich Zauberer (nach Theophylaktus), als Borchane
oder Bor-Chan (König Buddha) oder Gottheit (Bog). Legunt quidam aafi »^ov( {aifiyo-
^^oi'f) eorum hominum, qui a Pseudo-Beroso isto sinunt se ^lyog ayia&a^ (Casaub.). Die
Weltschöpfer (der sieben £ngel) beschlossen die Menschen zu machen, als das aus der
Höhe erscheinende Lichtbild, ohne sich fassen zu lassen, wieder nach oben hinaufigeeilt
(bei Satomüos), und so erscheint ein Weltgespenst bei der Schöpfung an der Nordwest^
küste Amerika's (während Taue aus der Einschliessung hervorblickend die Glorie schaut bei
den Maori). Der Prophet verurtheilt durch die Izituta die Umtakati oder Hexen (bei den
Xosa). Bei Gründung Kioto^s errichtete der Mikado zum Schutz der Stadt gegen die
gehörnten Höllengeister (der Oni) das Teufelsthor Ki-mon, im Nordosten (s. Langegg).
Die Oni der Teufelsinsel, von der Momo Taro die Kleinodien brachte, zeigen scharfe
Hauerzähne in unförmlichem Munde (in Japan). Vier Nat- Fürsten aus dem Himmel
Tsadumarit schützten mit gezückten Schwertern Maya während der Schwangerschaft gegen
die Palu oder Bilu (wie von Bewaffneten geschieht unter Tagalen). Der Chemiker (mr
Geheimhaltung) rief die drei Nöthe an, Feuer oder Gift oder Strang, Geissei und Schwert
(s. G. Hoffmann). In der Kirche als Staatsanstalt ist das geistliche Amt ein Staatsamt
(nach Marsilius). The leg and arm bones of men who are enemies are placed at the
but end of spears, as the natives believe it gives them the strength of the man whoie
hone they carry. They also think that it makes them invulnerable to any wounds firom
the eaten maus relations. They seldom eat a man of their own tribe ; but should one
have been killed by bis own chief, or a member of the tribe for wrong doing, the body
may be sold to another tribe; women are more often killed and eaten by their own friends
(in Neu-Britannien). Est radii alia malitiae, quam non plantavit deus (bei Manes), »o*«''
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To xaxor (bei Basilides). Im Gnosticisinus stellt sich die Frage nach der natura sine
radice et sine loco rebus superveniens, unde puUulaverit (das Böse). In Madagascar
stehen Zamhor und Niang dualistisch gegenüber (wie am Napo n. s w.). In maldng a
public coTenant or agreement with one another, two chiefs „tschwaragana moschwang",
that is to saj, an animal is slaughtered, and some of the contents of its stomach are
laid hold of bj both covenanting parties, their hands meeting together or lajing hold of
each other while covered over with the contents of the sacrificed animals stomac (bei
den Bechuanen). Beim Begrftbniss des Tuitonga (im Fytoia) the men would approach
and paj their devotions to the Goddess Cloacina (s. Stonehewer). In den Grabhügeln
werden die Töpfe zerbrochen und die Messer verbogen „to kill them, so that they may
die" (bei den Ba-yansi).
25) Nach den Ueberlieferungen der Kenayer soll der Rabe aus yerschiedenen Stoffen
zwei Frauen erschaffen haben, deren jede die Ahnfrau eines besonderen Stammes wurde.
Einer dieser Stämme entstand aus sechs Geschlechtem der einen, und der andere Stamm
aus 5 Geschlechtem der anderen Frau. Die Namen der ersten 6 Geschlechter sind : Kach-
gija, vom Gekrächze der Raben, Kali, vom Fischfange, Tlachtana, von einer aus Gras-
halmen geflochtenen Matte, Montochtana, von der Hinterecke in der Hütte, Tschichgi,
von einer Farbe und Nuchschi, die vom Himmel Herabgefallenen. Die zweiten 6 Geschlechter
heissen: Tultschina, von der Neigung sich im Späthherbst im kalten Wasser zu baden,
Eatluchtna, Liebhabereien Glasperlen anzureihen, Schischlachtana, Betrüger, dem Raben
ähnlich, der bei Erschaffung der Erde und der Menschen die letzteren beständig anführte,
Nutschichgi und Zaltana, von einem Berge unweit des Sees Skiläth (nahe der Quelle
des Flusses Kaktnu). Nach altem Brauch dürfen die Männer des sechsgeschlechterigen
Stammes sich nicht in denselben Geschlechtem verheirathen, sondern müssen sich Frauen
aus dem anderen Stamme und umgekehrt wählen. Immer muss die Frau aus dem be-
freundeten und nicht dem verwandten Stamme gewählt werden. Die Kinder rechnet man
dem Stamme und Geschlechte bei, zu welchem die Mutter gehört. Diese Sitte wird
übrigens in neueren Zeiten nicht strenge beobachtet und es ist erlaubt, sich auch in seinem
Geschlechte zu verehelichen; doch schreiben alte Leute einer solchen Blutvermischung die
grosse Sterblichkeit zu, welche die Kenayer betroffen hat. Als nächster Erbe gilt das
Schwesterkind, der Sohn hingegen erbt vom Vater nur einen sehr geringen Theil, weil er
gich noch bei Lebzeiten des Vaters seinen Antheil an Nahrung und Kleidungsstücken
gewählt hat (s. Wrangeil). Durch Rauben eines Tuches wird der Besitz der Nereide
gesichert (bei den Neu-Griechen\ Die Pustunu (Einsiedeleien) genannten Klöster werden
an abgelegenen Orten gegründet (in der Griechischen Kirche). Die Occupation ist der
letzte Grund und Ausgangspunkt des Innehabens, welches vom Rechte Eigenthumsschutz
empfängt (s. Lassen). The men of Manufahi cannot purchase wives from Bihi<;u<;u but
the men of Bibi^u^u can obtain wives by barter from Manufahi, the women of Bibi^ju^u
can obtain hnsbands from Manufahi if these men come and live during the lifetime of
their wives in the kingdom of their wives (s. Forbes). The men of Saluki can marry
with the women of Bidauk and take them back with them to Saluki ; but they must pur-
chase them, and it is not in option to remain in Bidauk with their wifes relatives instead
of paying. On the other band, the men of Bidauk can marry with the women of Saluki*
but the man must go to Saluki and live in the house of the woman, and he has not the
Option of paying for her at all (in Timor). Die Heirathsverbote der irokesischen Totem
theilen sich doppelt (in Australien auch vierfach). Amongst the Edvor-tribe or with the
descendants of Darrood, there exists a class of men, who never carry the spear and shield,
but whose sole arms are the bows and poisoned arrows (s. Cmttenden). Die Stämme der
Wejneubulckoo-Sprache, als Bungyarlee und Parkangi, are divided into two classes, called
„Muckwarra'' and „Keelparra", the relationship between the two is colled Kengoojah; a
Muckwarra must marry a Keelparra and vice versa; children belong to the same class
as their mother (s. Bonney). Among the Grebos, who live in the immediate vicinity of
Cape Palmas, the number of families is twelve, and these have been kept distinct from
time immemorial (s. Wilson). As long as descent is reckoned entirely through females,
all the members of a clan enter the world on the same level (whatever distinctions there
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28
may be, there are none of birth). Manj such tribes have no chiefs at all, Üiough ftey
maj have men, who are leaders in war-time, or of considerable influence owing to tfaeir
Position in the remarkable „clubs*' and secret societdes, which are of wide preyalence.
Other tribes have elective chiefs, but the office is not hereditary in any one line (s. Fison).
26) The warriors enjoyed a peculiar kind of distinction, as follows: Certain men,
especially appointed for the pnrpose, had to paint the knees of the wairiors with pnlrenzed
charcoal, and this was made to stick by scarifying the sldn with the jaw of a small
species of garfisch until it began to bleed alightly, after which the coloring matter was
rubbed on. This manipulation had to be repeated every year (bei den Shetimasha und
Tsonky, des ;,woanded knee^). When a man of note is dangerously ill, a family conncil
is held and it is agreed that a circmncision shall take place a sa propitiatory measure
(unter den Nanga-Gebr&uchen) auf Fiji (s. Fison). Bei den, Harang als Gott verehrenden,
Nagas (mit Khunbau oder Häuptlingen), verbanden sich die Jünglinge (verschiedener
Dörfer desselben Stammes oder auch Bundesgenossen) to raid a more distant village or
„chang" (s. Peale). Nur bei Entführung übten „the totemic brethem** das jus primae noctis
(unter den Narrinyeri), Calabar proper is under the quardianship of a god called Ndem
Efik, old Town has Ansa, Henshaio-Town has Nsumko Munko, Ekremenbo has an Antika,
Tono Shots has Ntan Ntan, Quatown has Nim (s. J. B. Walker). Die Makoko zu Bapoko
(in Batanga) bewahren ihre Sprache (s. Rutherford).
27, The Matumboka or Atimboka (am Nyassa) raise little pustules on the face (s.
Johnstone). Die Neger in Muando Nianobe tragen Nasenbolzen (s. Schauman). Die
Alkhassa (zwischen Nil und Meer) schnitten als Trophäe den Penis ab (nach Ihn Sajd).
The women (der Kutchin) bandage their feet in order to keep them small (t. Bancroft).
In the country between Shoshong and the Zambese there is a tribe of Bushmen, called
Madenassana, who are as remarkable for their tallness and stalwart appearance as were
the tribes in the colony for their shortness of stature (s. Mackenzie). Auf den Andamanen
scheiden sich die Eremtagas (jungle-dwellers) und Aryawtos (coast-dwellers). Zu den
Hottentotten oder Quena (am Cap) gehören Koikoib (oder Namaqua) und Kuhkeul oder
Thuhkeub (Kora oder Korona). Nach dem Untergang der Gonaqua- Hottentotten bildete
der Great-Fish-River die (coloniale) Grenze gegen die Kaffir (1778), welche die Hotten-
totten bis zu dem Great-Fish-River südlich getrieben hatten (1688). Nach Besiegung durch
David flohen (aus Phönicien) die Philister unter Goliath nach dem Gebirge Djaluth zwischen
Berberien und Egypten (der Hyksos) gleich den Amalekitem aus den Anaks- Söhnen (der
araxti oder Melek). Auf der Flucht vor Moses trug der Riesenkönig ^son empire sur sa
tete", als das Djebel-djerdjera (in Kabylien), und aus der Fäulniss des dort von der Last
erdrückten Leichnam's entwickelte sich die dortige Bevölkerung (s. Devaux). Pareciam
escravos trazidos de suas terras, que ficavam entre a Lunda eos cuticques ao norte.
D'estes Ultimos, que elles diziam ser anOes de cabe<ja8 enormes e caracter muito feroi,
contaramnos cousas tao extraordinarias e confusas que mal se Ihes podia dar credito.
Um d'elles aflan<;ou-nos com insistencia que as cabe^as dos cuticques chegavam a ter
tamanho volume, que quando estes catam era impossivel erguerem-se! Outro interrogado
sobre a constante questao de um lago interior, declarou que o vira, e que as suos di-
mensues eram taes, que, para o attavessar, andära em grande barco com v^las durante o
espa^o de uma lua! Disse mais que os celebres homens com a pelle do ventre estendido
ezistiam perto d'elle, tendo as habita<jues sobre estacas, no meio de grandes planicies
alagadi<jas, e que usavam de settas envenenadas, guerreando todo o estranho que apparecia
(Capello und Ives), und dazu die Analogien, (s. Deutsche Expedition an der Loango-
Küste Bd. I, S. 371). Die Zwergnation (östlich vom Mucamba-See) heisst Gnata-Chitu
(Bekleider-Fleisch), weil seine Schamtheile mit herunterhängenden Haut- und Fleischtheflen
selbst bedeckend (s Schutt), wie von Wissmann gleichfalls gehört, (als Kamigot in Loango).
In Neu-Britannien wird gesprochen von: „a race of men with tails (s. Powell). Der Woki-
etukaa (Geist eines Deutschen) findet sich stets im Wirbelwind (bei den Zamaiten), Wenn
ein Messer in den Wirbelwind werfend, fallt die Hexe todt (bei den Deutschen). Les
(Alborous) Borous (un peuple miserable et encore plus sauvage que les Busses) ont de»
visages de chien (nach Ihn Sayd), sont tres-braves (s. Reinaud). The local groups aie
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29
arranged nnder two great geographica! divisions, named respectivelj Katungal, tiiat is sea-
coast people, and Baiangfd, that is to saj forest people. Der Boor ist Mensch xaw Ifojt^v,
die Schwanen sind Shepsels (s. Merenskj). Nur der Gute (bei den Ojibois) vermag den
Fluss zu den Grlücklichen Jagdgründen zu durchschwimmen (s. Beid). Der Rischi Erich-
navama, Lehrer des gepfählten Gautama, äderte durch dessen Unschuld in Kanakayama
(nach den Dulya). II dolore 6 tanta parte dell' uomo, che doovero sarebbe difficile il
trovare un altro fatto, che fosse cosi tenacemente collegato e in mille modi intrecciato
con tutti i fenomeni deUa Tita dell^indiriduo e coi problemi social! (s. Mantegazza). Und
so bildet der Schmerz im Leid des Lebens den Gmndzug ältester und weitverbreitetster
Religion im Buddhismus (s. Allg. Grdzg d. Ethnlg , S. 72, der Fetisch, S. 19 u. a. 0.). Gott
Glooskap heisst „the Liar, because*" (nach den Wabenaki), „he promised to retum and
has never done so^ (s. Leland), gleich Quetzalcoatl erwartet (oder dem Held im' Kjff-
häuser).
28) Das Familiensjstem, und zwar in seiner höchsten Form, ist so ausschliesslich und
allein das System der Civilisation, dass die Literatur kaum ein anderes anerkennt; und
hätten wir nicht so viele lebende Beispiele von zertrennten Gemeinschaften, die „nach
dem Muster einer älteren Welt gemodelf" sind, wir würden kaum glauben, dass etwas
unserer ganzen Erfahrung und Denkweise so Widersprechendes überhaupt möglich sei.
Nach solchem Beispiel der Lückenhaftigkeit augenscheinlicher Beweise ist es im Yer-
hältniss leicht zu glauben, dass Hunderte von seltsamen Einrichtungen untergegangen
sind und nicht nur kein Denkmal, sondern auch nicht die geringste Spur oder Fährte
zurückgelassen haben, welche zu einer Vorstellung von ihrem Wesen verhelfen könnte
(s. Bagehot). So ist jede Minute kostbar (zum Sammeln des Material's). Bonney (seit
1865 am River darling) „had, as one of the early Europaean settlers, the opportunity of
knowing the aborigines. in that district, before they were spoilt by civilisation" (1880).
Arehaeology is as yet in its very beginning, when the Indians shall have departed, it will
grow t(h giant-like proportions, and every serap of Information relative to them will be
eagerly investigated; and the man does not live, whe knows what may be made of it all
(s. Leland) ans „Wabenaki mythology" (in New -England). When the last Indian shall
be in bis grave, those who come after us will ask in wonder why we had no curiosity
as to the romance of our oountry (1884). Dann wird man heulen vor Wuth und Schmerz
über die Materialien, verloren durch die Gleichgültigkeit unserer Generation für Ethnologie,
(in Vorbereitungsstufe zur inductiven Wissenschaft vom Menschen).
29) On the death of one of the chiefs, the eldest nephen on the sisters side always
succeeds bis oncle (in Duke-of-York u. s. w.). Bei der Mancipatio, oder imaginaria venditio,
wurde das der Waage des Libripens anschlagende Erz demjenigen übergeben, a quo
mancipio accipit, quasi pretii loco (s. Gajus). Girls are all „ventoeng" or profit (in Timor-
laut). Die Coemptio diente später zum Abschluss einer Scheinehe (fiduciae causa). Das
Genie giebt, indem es sich thätigt, so viel organische Kraft aus, dass ihm für die Zeugung
keine übrig bleibt (s. Nordau). The rank of Sherif is not inherited through the female
Ime, but whatever be the position of the wife of a Sherif, the issue are all Shirfa (in
Marocco). A Makalaka man swears by bis mother, not by bis father as do the other
tribes (s. Mackenzie). Damaras, die „von der Sonne abstammen**, dürfen gefleckte Schafe
nicht gemessen, gegen welche die, welche „vom Regen abstammen'', kein Verbot haben
(s. Galton). Bei den Mammuten wird die Frau für die Geburt in besonderer Hütte ab-
geschlossen (und so bei den QuacoU). Während der Menstruation hat das Mädchen ihren
Kopf unter einer Kapuze zu verbergen (bei den Eskimo). Der Seeotter sind die Geschlechts-
beziehungen zwischen Mann und Frau verhasst (bei den Aleuten); yvyiuxos ^a;ifi}^rtuo^^yof
fy üjolrj kafingä ^l9i nQOi fii jfpiaio, xa\ MßaXiv (y 4(jiol ir\y ao<f>iay (der Montanisten)
mit der Prophetin zusammenschlafend (s. Hilgenfeld). Auf allen Inseln der Karolinen
und der Marshall- Gruppe, mit einziger Ausnahme der Insel Yap, ist der Ausgangspunkt
der socialen Einrichtungen derselbe, nämlich ein durch die Einheit des weiblichen Blutes
bedingter Stanmi. Auf Yap kommt die Mutter nicht in Betracht und der Sohn folgt dem
Vater, obwohl Spuren einer ursprünglicheren weiblichen Stammesverfassung nicht zu ver-
kennen sind. Ganz dieselbe Verfassung hatte einst auch Polynesien (obgleich hier die
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«inzelneii St&mme ihre Zusammengehörigkeit nicht aufrecht erhalten konnten (wad ia
einzehie Familien „aigas^ — auf Samoa z. B. — zerfielen), indem die Nachkommenschaft
einer Franenlinie den Vorzog hatte und z. B. Hftuptlingstitel und Würden auf den Bruder,
nicht auf den Sohn des Vaters ühergingen. Die centralen Earoliner scheinen diese
Stammesverfassnng am reinsten erhalten zu hahen. Jeder einzelne Stamm fand hier
genügenden Platz, sich zu behaupten. Die Vermischung der St&mme zum Zwecke einer
Staatenbildung ist nicht so stark ausgepr> -wie auf Palau oder Ponapö, oder dieselben
unterlagen nicht individueller Willkür einzelner Stämme oder deren H&uptlinge, wie dies
auf der Marshall -Gruppe der Fall ist (s. Kubary). Als A^jiko galten die Fremden fnr
Anziko (des Makoko).
80) unter Nennung yerschiedener Namen wird derjenige dem Kinde gegeben, bei
welchem der yom Priester geschlagene Zunder Feuer f&ngt (bei den Wotjäken). Natos
si erat vitalis ao sublatus ab obstretice, statuebatur in terra ut auspicaretur rectas esse,
<iiis coigugalibus Pilumno et Picumno in aedilius tect lectns stemebatur (Varro). Nobilios
pueris editis in atrio domus Junoni lectus Herculi mensa ponebatur (Servius). Arae
statutae sunt duabus Carmentibus quarum altera Postverta cognominata est, Prosa alten,
a directi perversique partus et potestate et nomine (s. G^llius). Picus orakelte quia angur
fuit et domus habnit picum, per quem futura noscebat (als Aboriginer- König). Vor Ein-
führung einer (sonst ausgeschlossenen) Frau in den Kassim (der Kuskowimer) hat sie der
Schamane ihrer Jungfräulichkeit beraubt, seiner Obliegenheit gemäss, oder aus besonderem
Wohlwollen zu den Eltern des Mädchens (s. Wrangeil). H est des clans, oü Teponz fait
ä Thymen le sacrifice de ses deux dents canins, la marine plus enthousiaste, ajoute cehn
de Tincisive avoisinante (in Formosa).
31) Bei den Namaqua erbt der jüngste Sohn die Häuptlingswürde , bei den Eenajer
das Schwesterkind (als nächster Erbe), u. s. w.
32) Als Trophäen werden die Köpfe abgeschnitten (bei den Ohiriguanos). In Julians
Palast zu Antiochia wurden Körbe mit Menschenköpfen gefunden, zum Befragen (s.Theodoret).
Humanis capitibus Ditem zu sühnen, pflegten die Pelasger bis zu Herakles' Ankmift (s.
Macrob.). Die im Raubzuge gegen die Bamangwato erbeuteten Knaben wurden zu Machagi
(Kriegern) erzogen (bei den Matabele). S'il y a une victime humaine, on. präsente Toeil
au roi, qui feut semblant d'avaler (in Tahiti). Die Naga von Sibsagor schmücken the
skulls of enemies taken in battle with a pair of homs (s. Woodthorpe), und die TrophSen
werden im Marung aufgestellt (s. Vlkst a. B., S. 29).
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W onim di atas befasst Ati-Ati, Roembati (Tumbati), Patipi, PatangSh oder
Pattaga (gleicher Sprache), und in Wonim di bawa sind Ahdi, Aviduma u. s. w.
(gleicher Sprache) einbegriflfen. — Der südliche Theil von Tanah besar (der Papuah)
heisst Wonim, der nördliche Theil heisst Maiforr. Mit Salatan wird der Süden,
mit Utara der Norden bezeichnet (aus Üttara-Kuru). — Wonim di atas liegt
am Mc Cluer Golf, und die Küste weiterhin (bis Oetanata) heisst Wonim di bawa.
Lujiadah bezeichnet das äusserste Vorgebirge von Tanah Papua (in der Lusiade
des Ostens, bis zum Basilisk). Van der Aaa beschränkt die Bezeichnung Onin
^tot het Schiereiland tusschen de Maccluersgolf en de Kamrau-Baai, welks noord-
kusj tot de Baai van Pattipi onder den naam Onin di atas of Bowen Onin onder-
scheiden wordt van de westkust, Onin di bawa of Beneden Onin" (1879).
Misool (als Waigamma und Lahuta) bildet mit Batanta und Waigioe die Rajah
ampat (oder vier Fürstenthümer) unter dem Sultan von Tidore (über Tanaha
Papuah). — Auf Batanta und Misul (mit unbewohntem Binnenlande) wohnen die
Papua auf Pfählen in den Morästen der Küste, und ebenso (obwohl dichter) in
Waigioe und Salwattie. Der Raja von Misul herrscht zugleich „over de vier
Radja's van Onin di bawa, die van Roembatti, Fattaga, Atti-A.tti en Patipi, van
welke de eerste wederom over Onin di atas, de tweede over het landschap Kjtpauer
en de derde over de Karas- Eilanden gebiedt* (mit Aufhören der tidorischen Ober-
hoheit „die over Kowiai, Kapia en Timoraka bestaan heeft**).
Der Raja von Mysol residirt in Kampong Lelintah. — Die Orang gunung
sprechen verschieden von den Orang panteh (als Hügelstämme gegenüber der
Küste). In Waigiuh wird an der Küste eine von der Bahasa Papuah des Innern
verschiedene Sprache geredet. In Batanta (mit den Kampong Batanta imd Kaffb-
daruhm) findet sich Kimalaha (der Häupter oder Kapala). — In Japim (Jobi) finden
sich die Kampong Ansus, Sarui, Ambaai, Jaapi (unter Korano). Die Badjoes und
Makassaren handelten auf Way gamma (1732 p. d.). In Waigiu finden sich die
Ansiedlungen Samtaeh (als Sitz des Raja) und Sälolah. — Die Pulo-Ternanga
liegen der Teilanja oder Terranja genannten Küste (zwischen Gelwinksbay und
Humboldtsbay) gegenüber. In Jobi (an der Gelwinksbay) tragen die Papuah das
Haar in weit abstehendem Wulst. Die Hatammer wohnen im Arfak- Gebirge im
Gegensatz ') zu Andai oder Küstenbewohner. Die Waropeners an der Küste der an
die Arfoeren grenzenden Arfakken treiben Seeraub. Die Radja ampat stehen unter
dem Sengadji von Gebe (in den Rangstufen am Hofe Tidore's).
Papuah drückt Rohheit aus (als die Häuser ohne Erlaubniss betretend, und
sonst den Adat nicht kennend) oder (s. Hasselt) kraushaarig (mal). — Die Alifiiren
(in der Sprache Temate's) entsprechen den Papuah (in der Sprache Tidore's). Die
Papuah gebrauchen ein Knotentau, um Tage zu zählen (bei Handelsabsprechungen).
Mysol, Waigiu, Waigama, Salwatty bilden die Raja • Ampat in Tanah -Papuah.
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32
Von den Woeka im Innern Neu-Guinea's bewohnen die Woeka Marani das Marani-
Gebirge. In Wonim di bawa finden sich die drei Raja von Ati-Ati, Patipi und
Kumbati. In Ansus schmelzen die Papua europäisches Glas um, für Yerarbeitung
zu europäischen Ohrringen. Als der Raja von Gheber durch den Sultan von
Tidore unterworfen') wurde, gingen seine Besitzungen in Neu-Guinea an letzteren
über. Nach Entziehung der Meforezen befasst die Herrschaft des Raja von
Salwatti nur ^Has, Maar en Warsai op de Noordkust^ (von Neu-Guinea).
Die Papuah der Insel Merah bei Mont Aimable (zwischen Gelwingk und
Humboldtbay) drehen das krullige Haar (wenn nach dem Abschneiden durch
Muscheln wieder gewachsen) in einzelne kleine Flechten. Wulstig aussehendes
Haar findet sich besonders bei den Myforen (die sich bis Salwatty imd weiterhin
verbreitend, die geschnitzten Waffen der Byak- Insel verhandelnd) sowie bei den
Papuah der Humboldt -Bay. Die Frauen in der Humboldt- Bay (wo sich auch
Flechten finden) tragen das Haar haubenartig um die Stirn. Die Ejiaben (in
Humboldt -Bay) zeigen oft auf einer Seite glatt geschorenen Kopf, das Haar in
der Mitte in übergebogener Helmkammform geschoren. Ke Papua von Andai
gebrauchen das Gottesurtheil,') geschmolzenes Blei in die mit Pisang- Blättern
bedeckte Hand zu träufeln, als Bleiprobe (neben Heisswasserprobe und Elaltwasser-
probe).
Neben dem Raja von Ati-Ati herrschen die Raja von Tatangar, Roembatte
oder Oerambota und Tatip von Bauik bis zum Nord-Eingang des Mc Gluer-Gol&
(Telok-berow). Zwischen dem Gebirge von Gineva und dem Grebirge Eapaoa
besteht von den Sirotti-Inseln nach Bumbarei (am Golf von Mc Cluer) eine Wasser-
verbindung durch Creek, (5 Tage zu Boot). Die Prauwen aus Macassar u. s. w.
kommen nach Rapaua (in Neu-Guinea), um Vorschuss zu geben, für (wilde) Muskat-
nüsse, die dann (nach vier Monaten) bei der Ernte abgeliefert werden. — In der
Nähe des Landungsplatzes Sekar (im Mc Cluer- Golf) findet sich die Ansiedlung
der Alfuren in Sisir. Das früher auf dem Wasser gebaute Haus des Raja und
die sonstigen Baulichkeiten für den Handel in Sekar waren in dem Kriege unter
Sekrah zerstört (April 1879). — Der Austausch der wilden Muskatnüsse (auf Neo-
Guinea) geschieht meist für Opium. — Die schuppige Hautkrankheit der Papua
wird dem ausschliesslichen Genuss von Sago zugeschrieben.
Die (schlichthaarige) Bevölkerung der Mapia-Insel wurde durch Tripang-Fischer
von Gebeh ausgerottet, bis auf einige in die Berge geflüchtete Reste, die später an
den Strand zurückkehrten. Von den fünf Mapia- Inseln (um ein Binnenmeer ge-
lagert) bilden zwei nackte Felsen, unbewohnt, während die drei anderen, oben
begrünt, einige Bevölkerung tragen. — Die (schlichthaarige Bevölkerung von Lord-
North-lsland trinkt Gocosnuss- Wasser, da es auf der Insel kein Süsswasser ^ebi
Die Nase der Papua wird ausgedehnt und auch gekrümmt durch die Schwere der
darin getragenen Verzierungen. Die Papua von Waigumi (zwischen Kapaua und
Mercur's Bay) besuchen auf Piratenzügen die Aru-Inseln , wo die Häuser deshalb
auf Pfählen, zwischen Steinen, gebaut sind. Im holländischen Kriege mit den
Spaniern seeräuberte der Radja von Salwatti an der Küste von Hitoe (im Auftrage
des Königs von Tidore). Im Vertrag mit England bezeichnet der Sultan von Tidore
als ihm gehörig „the whole of the Papua Islands and the four districts of Mansary,
Karandifar, Ambarpura and Ambarpone on the coast of Neu -Guinea*' (1814).
Dussen zählt unter die Besitzungen Batjans die Insel Papouwa auf mit den drei
Königreichen Weige, Mishol und Weigamo (1610).
Während die Papua in Gelwingkbay das Haar eng gekräuselt (auf dem Kopf
anliegend) zeigen, haben die (grösseren und stärkeren) Papua des Arfak-Gebirges,
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hinter Doreh (Dorro) oder drinnen (der Bucht) das Haar in kräuseligen Wülsten
and bedienen sich ausserdem noch kunstlicher Perrüoken. Ihnen gleichen die bei
Hamholdt-Bay am Meere wohnenden Papua, welche von der Insel Ambarbakum
(zwischen Doreh und Doreh-Hum) ihren Tabak erhalten und yon der Insel Byak
(m der William-Schouten-Gruppe) künstlich geschnitzte Waflfen, die sie den eigenen
vorziehen. Die Papua des Binnenlandes (zwischen Adi und Boeme) heissen
Mairassis. Die Mafurezen (von gleichem Typus mit den Papua von Salwattj u. s. w.)
fibeo eine Art von Hoheitsrecht über die Kamn des Innern aus. Die Ohi-Insehi
and unbewohnt, ausser gelegentlichen Fischerleuten ^) an der Küste. Die Amber-
poer (in Doreh) bilden mit Amberpon, Angaradefor und Mesra den Stamm Mafor.
Nach Argensola bezeichnet Papoea schwarz. Tjandi kommt von (sanscrit.) tjihanda
(heimlich oder abgesondert). Tanah-telandjang ist Land der Nackten.
In den Gebirgen hinter Doreh -hum wohnen die als Menschenfresser ge-
forchteten Karoen (mit eng kräuselndem Haar und kleinem Wuchs in Pfahlhfiusem
lebend), durch den Fluss Wassamsum von den im gleichen Zustande der Wildheit
verkehrenden Eebar geschieden. Da die Sago -Bäume fehlen, suchen sie sich mit
grünen Blättern, im Walde gesucht (und zum Kochen in einem hohlen Bambus
gestampft) zu ernähren, sowie gelegentlich von wilden Schweinen, Elänguruh u. s. w.,
indem zugleich die Ejriegsgefangenen (nach Wegwerfen yon Händen und Füssen)
g^essen werden, wobei man das Gehirn (als Leckerbissen) im Schädel selbst brät.
Die Vandammer der Küste bezeichnen die Inneren als Sinoh Wongeh oder Camaris
(Wongeh) Menschen, (Sino)-Neu-Guinea (Fabritius). Mit Ausnahme einiger Küsten-
Niederlassungen (und Resten von älteren) ist die Insel Moratai oder Moro un-
bewohnt Von Karufa bis Uhanata heisst die Küste Papua Kovnay, nördlich von
der Halbinsel Kumawa heisst die Küste Papua Onin, nördlich Ton der Telok Brau
(Mc Gluer Bay) heisst die Küste Papua Notam. Wasser: Woay (Pya), Feuer:
Lutan, Fisch: Ihan. Zo, plu, toi pohot, plim, polam, hpiit, turual, psiu, jo-haso
(1—10) in Makyan. Der Seegeister wegen, die bei Tanakeke die Schiffe bedrohen,
darf dort nichts über Bord geworfen werden.
Wie Meforen und Swandiwoers die Küste, bewohnen die (menschenfressenden)
Karoner das Binnenland, gleichzeitig^) mit den Ambarbakken, westlich von den
Arfoeren, woran die Arfakker grenzen, durch die (piratischen) Waropener mit dem
Golf Ton Mc Gluer in Verbindung (s. Gk)ldmann). Der Gk>lf von Mc Cluer heisst
Tetor (Bay) Bantunu (in Tidore). üeber die Watoebella oder Matabella- Insel
herrscht der Raja von Amar (auf Manaoka). Korani Konori, vom Himmel auf
die Erde fallend, pflanzte zu Meijokowandi zwei Bäume, der^n Anpflanzung dem
gleichzeitig geschaiffenen Menschenpaar angetragen wurde, und die Nachkommen
verbreiteten sich dann (auch nach Mafor). Ein Papuanischer Sclave, aus Tidore
nach Mafor kommend, behauptete, Konori bei sich zu haben, und suchte die Be-
wohner gegen die Hongi-Flotte des Sultan zu vertheidigen (bis bezwungen 1860)
(«. Goudswaard). Noe-forr (Myfore) wird erklärt als Noe (wir zwei), Feuer (forr),
indem die beiden Menschen, welche die Insel bewohnten, dort von einem Zaubeoer
das Feuer erhielten. Die von den Papua zur Beschützung vor den Häusern auf-
gestellten Fetische zeigen ein Thier mit zwei Gesichtern, so dass es nach allen
Seiten zu s^en (und helfen) vermag (wie Janns).
In Englum-Mawa verfertigen die Papua die Telum (Figuren) aus Holz oder
Thon (oder verehren Steine als solche). Ooloe Kowali (Töpfer- Eiland) ist dem
Ki-ma-kolando (König der Berge) oder Fürst von Tidore unterworfen. Neben
aufgesteckten Todtenköpfen sah Keyts an einem Fels (in Speelmann's Bay) un-
Bastian, ArebipeUgo. IL g
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bekannte Buchstaben mit rother Kreide geschrieben (in Neu-Guinea). Tättowiren
heisst Kopako (nageki) in Doreh.
Die Assal, Sila-sila und Torunan genannten Bücher handeln aber die Greschichte
Tidore's. Die vier Söhne Jaffir Sadik's (Sohn des aus Arabien gekommeneo
Jaffir Noch, der sich mit einer weiblichen Djin des Berges vermählte) herrschten
als erste Fürsten in Tidore, Temate, Gilok) und Batchian. Die Kalentjoju genannten
Einwanderer aus Tumbuki bewohnten besondere Kampong in Temate. Als der
heilige Araber Jaffir Zadik durch das Meer (zu Fuss) nach Ternate gewandert,
vermählte er sich dort mit der Tochter des auf dem Berge hausenden Raja der
Djin, und zeugte zwei Söhne, die Vorfahren der Sultane von Temate, Tidore,
Gilolo und Batchian.
In Waigomme und in Silinte (auf der Insel Misol) finden sich Raja (der Papua)
unter dem Sultan von Tidore. Die Ausfuhr von Misol begreift Rasa-mala (Riechholz),
Dammer, Sago u. s. w. Der Raja (der Papua) in Samateis (auf Salwatty) gehört
unter Tidore. In Berau (am Mc Cluer Golf) wohnen die Papua famihenweis in
grossen Häusern (auf Pfählen). In den Kampongs Kapitua, Batingbura, Mabuni-bom
stehen die Häuser in Wasser (unter den Papua im Golfe Mc Cluer). Die Papas
von Skro und Sekar führen den für ihren Unterhalt (neben Pisang, Ulu u, s, w.)
erforderlichen Sago von Berau oder Berar (am Golf von Mc Quer) ein, im Aus-
tausch für das gegen wilde Muskatnüsse erhaltene Gut. In Misol finden sidi
neben Papua auch Alfuren. Bei den Orang Gunung in Tanah Papua herrschen
die Senghaji in jedem Kampong oder Negri, und daneben der Jimelaha, als Zweiter.
Auf den Vater folgt der Sohn oder der Bruder.
Die (mit Figuren verzierten) Tempel der Papua (in Humboldt-Bay) sind acht-
eckig,*) (und so in Südamerika). Wato-Wato (talanjang oder telandjong im Mal)
heissen (in Tidore) die (nackten) Papuah von Humboldt-Bay (sowie auf Pnlo
Teilanja oder Tellandjang). Die Küste bei Humboldtbay (in Neu -Guinea) heisst
Telok (Bucht) Telandjong (der Nackten) neben den Tapua Wandoma. Die Astro-
labe-Bay gehört zu Papua menah. In den Flüssen (weil Bergströme) finden die
Kanin keine Fische und es bleibt schwierig für sie, die Vögel mit ihren Lanzen
zu treflfen, da die Einfuhmng von Bogen und Pfeil erst allmählich begonnen hat
(in der Errungenschaft eines Culturheros). — Die Karun (nördlich von den Keda)
leben zusammen mit den Arfu, die ihrem Haar oft Strohfedem u. dgl. m. einflechten
(in Art assyrischer Barte). Die Krön oder Karon (in Neu -Guinea) gelten als
Menschenfresser.
Mit Sarawatty (jenseits Timor's) oder Selawati (am Endpunkt Neu-Guinea's)
könnte die Markirungslinie der Barbarei bezeichnet sein, von watas (Grenze) und
Salah (ünthaten). Tenimber Hesse sich als Tanah -Ambar (im Mal.) erklaren
(Land des Amber), beim Fischen des Amber |im Osten. Die Bewohner von ,het
eylant Papouwa" (unter den Königen von Weige, Mishol und Weigamo) seeräuberie
an „de custe van Seram (syn on deit volck van dees Moluques seer veracht) 1610
(s, Dussen). Die Waropeners an der Küste der (mit dem Arfoeren grenzenden)
Arfakken treiben Seeraub.
Norvoje (Unser Herr), der als kleiner Mann mit langem Weisshaar') Nachts
am Strande umherläuft, lebt (mit ^seiner Gattin Ingira) in den über den Büschen
schwebenden Nebeln, und kleine Bander, die er aus Liebe tödtet, werden (für ihn)
in Bäumen begraben, damit er [andere Kinder verschone (bei den Papua). — Die
Manoin oder Dämone ^) (im Arfak-Gebirge weilend) werden (als Krankheit bringend)
gefürchtet und Todesfälle an der Familie des Manoin, der sie verursach t, gerächt
(bei den Papud). Die auf den Felsen am Seestrand wohnenden Faknik ver-
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Ursachen Stürme (bei den Papua). Bei den Papua und Kaimani wird Auwre ver
ehrt. Nach mehrfachem Erbeuten von Köpfen erhält der Papua den Titel Mambrie
(Vorfechter). Auf Salawati wurde die Holzfigur eines Vorfechters von den Mo
lukkischen Kriegern geopfert (1737 p. d.).
Als Mangoendi (Einziger) oder Mansarija (Manaarmakrie oder Alter) aus
Sapeng auf der Insel Biak nach Meijokowondi kommend, dort auf dem gepflanzten
Saguweerbaum den diebischen Morgenstern (Sampari) ertappte und daher die
Marisbon -Frucht erhalten, warf er diese auf die Brust einer Jungfrau von Meyo-
kowondi, die dann Konori gebar. Als die Verehelichten Verfolgung erlitten,
schifften sie nach Mafor, wo Mangoendi Gesetze gab und (seine Fusstapfen im
Stein zurücklassend) sich nach Mesra (nördlich von Mafor) begab, um sich zu
verbrennen (dann aber, wie sein Sohn der Mutter nachwies, in einem schönen
Jüngling wieder aufzuleben). Konori begab sich darauf nach Soeb -Kalingga, von
wo er (zur Zeit der Todten - Auferstehung) zurück erwartet wird. Nach einem
Jahr graben die Papua (von Uhanata) die Leiche^) aus, um die Knochen in Felsen
beizusetzen. Die Karon entzünden Feuer auf den Gräbern. Die Mairassis (die
Todten räuchernd) schwören bei der Sonne (der in Verehrung Speisen liingeworfen
werden) und bei dem Berg Lamantsjeri (auf Neu -Guinea). In Onin wurden die
Todten auf Klippen am Strande beigesetzt, neben Bilderfiguren und Waff^en (1678).
Da die Aigambarier die Köpfe der Begrabenen zu rauben'^) suchen, werden
die Gräber umzäunt (s. Doreh). — Im Arfakgebirge muss die Wittwe von der
aus der getrockneten Leiche rinnenden Jauche gemessen (in Morie). Trauernde
lassen sich die Figur geliebter Verstorbenen auftättowiren , oder die Figur eines
demselben gehörigen Geräthes (Kopfkissen, Bogen, Pfeil, Tabaksdose u. s. w.).
Die im Rum Slam der Jünglinge (in Doreh) aufgestellten Korwar heissen Mon
(Ahnen oder Erste). — Durch allgemeines Geschrei und Lärm in den Dörfern
treiben die Papua zeitweis die Dämonen aus.
Der Freund des Kranken") (unter den Papua) begiebt sich (mit Nokin oder
Strohsack versehen) nach einem Baum, um Gott Narbrooye oder Narbrooi (der
in dem über den Wäldern schwebenden Nebel die Seelen der von ihm Geliebten
durch den Athem an sich zieht) unter Cigarren-Rauch Opfer anzubieten, und die
so zurückerlangte Seele wird dann im Sack zurückgetragen, der über den Kopf
des Kranken ausgeschüttet wird, worauf man ihm, zum Zeichen des Verbandes
mit Nabrooi, um das Gelenk ein Band bindet, das nicht abgenommen werden darf
(s. Fabritius). In Madagascar wird, nach dem Belauern der Seele, die Mütze dem
fi[ranken übergestülpt. Bei Beobah Pinga wird die Seele (vom Priester) in be-
decktem Gefäss zurückgebracht (auf Borneo). Todesfälle (in der Geelvinksbay)
werden durch den Manoewel (Manoeoen) oder Manoo-el aus fremder Kraft ver-
anlasst als Dämon, der (in täuschenden Verwandlungen erscheinend) das Herz der
Sterbenden frisst (gefürchtet, als überall eindringend). Nabi von nabar (wahrsagen '*))
ein Prophet (arabisch). Die Kokinsor heilen (in Doreh). Durch Talismane (aibimon)
schützt sich der Papua (in Doreh).
Bei Abwesenheit von Freunden wird sie derjenige zuerst wiedersehen, der
zuerst den neuen Mond erblickt hat (in Doreh). Das Auswerfen rauchartigen
Stofifes (an der Westküste Neu-Guinea's) ist Freundschaftsbezeugung, wenn seit-
wärts, abwehrend, wenn aufwärts geworfen.
Bei den Papua dürfen Frauen das Ai genannte Musik-Instrument nicht hören
(mit zugehörigen Analogien aus Australien, Ost-Aftika, Süd -Amerika u. s. w.) in
Mysterien^') der Geheimbünde (auch weiblicher). Nekkinauwi, als die den Mond
bewohnende Frau, verfertigt (bei den Papua) Gegenstände aller Art (wie auf den
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Fyi die Schöpfungen belebend). — Die im Blut wohnende Seele lebt auf dem
Grande dee Meere» fort (bei den Papua). Das Roemsram oder Roemslam (Rumi
Islam) genannte Geb£ude in Man^inama (auf der Insel Manasawari) hilngt mit
Gründung der Negerij von Doreb zusammen.
In Doreh wohnen die Wittwen mit ihren Kindern in einem kleinen Beigebäade
neben dem Yon den Familien bewohnten Hause. Unter den Arfaken wohnt jede
Familie allein. Bei den Papua wird von Schwängern die eheliche Beiwohnung
vermieden. Die im Seram (in der Geelwinkbay) schlafenden Knaben werden durch
die Sauro genannten Greisinnen (unter Oel- Einreibungen) in den Geheimnisseo
der Ehe imterrichtet (s. Goudswaard), und Mädchen durch den Priester der Casa
das dntas (in Congo).
Die Papuah von Kiat (bei Skro) verehren Kamina, als Gott, der oben ^*) lebt,
am Himmel oder Wuong, und so wird für Gottheit auch der Name Wuong gebraucht,
Kra Wasser, Tom Feuer, Kendeb Auge, Tondi Mensch, Nemehar Mann, Tambahar
Frau, Yanjan Mädchen, Yekoknemahar Knabe, Ise Fisch, Tantuba Finger, Tahn
Hand, Ejtnamba Nase, Mintab Zähne. Hrawo (Yewa), hrari, hrateri, hrangara,
hratumbu, haerekbo, haerebri, hrebteri, hrebgara, hrebtumbu oder Bara (i — 10).
Abschneiden des Haares vmrde in Skro verweigert, weil Pomali**) (als nur bei
Kindern zulässig).
Die Alifuren oder Papua von Ati-Ati (zwischen Sekar und Skro), deren
Sprache (verschieden von dem Mischdialekt der Küste) sich bis Kapua oder Ka-
puwa (Telok kapauw oder Bucht von Kapuwa) erstreckt, zählen: Nan^o, nangri,
nangteri, nangara, nangtumba an den Fingern der Hand, und wiederholen diese
Reihe ebenso an der andern Hand,'*) bis auf Pra (10) gelangend. Dann nimmt
die Verwirrung zu, so dass nur beim Nebeneinanderhalten mehrerer Hände (oder
einzelner Finger aus denselben) festgestellt werden kann, welche Zahl zu bezeichneD
gemeint sei. — Die Papua der Kampong Batimbura und Wertua in der Bucht von
Sekar (Golf von Mc Cluer) haben ihre Häuser auf dem Wasser gebaut, Hokbilder
in ihren Häusern verehrend, oder in den Wäldern Steine auf freigelegten Platzen.
— Die Papua von Birah (Nordwestküste Neu-Guinea's) leben mit verschiedenen
Familien (jede einen besonderen Ausgang benutzend) in einem grossen Haus lu-
sanunen, dessen Mittelraum den Unverheiratheten zum Schlafplatz dient.
Wenn die Papua (Neu - Guinea's) von abgeschnittenen Feindskopfen '^) zehn bei-
sanmien haben, verbrennen sie dieselben und vertheilen die Asche. Skro bildet
den Landungsplatz für die Papua von Werbing unter dem Raja von Ati-Ati. Die
Wege auf den Hügeln nach der Ansiedlung (in Skro) werden durch niedergelegte
Sträucher angedeutet. Die Papua von Sabomba (bei Skroh) legen den Tombi
genannten Holzfiguren die Augen mit Muscheln aus. Bei Krankheit vyird Wasser
dem Tada (Gott) geweiht und getrunken. Die Todten werden begraben (unter
Schweineschlachten für Feste). Häerwue (Hrebwue), Harebrick (härebrih oder
hrebbrick), Häreterick, Häretingara, Hrebtimbu, Hrebtimbu-haerepo, Hrebtimbo-
haerebrih, Hrebtimbu-häretingara, Hrebtimbu-haerebua, para (1 — 10). Panas Sonne,
Ulan Mond, Karoch Wasser, Tom Feuer, Kentep Auge, Meheng Nase, Talingan
Ohr, Moron Wind, Kiri Regen, Kortkenep Blitz, Wong Donner.
Die Malayen unterscheiden (in Neu- Guinea) Orang Panti (der Küste) und
Orang Gunung (der Berge). Skroh gehört zu dem District Unim oder (lOk
Gegensatz zu Wonim di Atas), Wonim (di Bawah) in Tana Papua (wo an der
Küste und in den Bergen verschieden geredet vnrd).
Nein heisst tar (an der Küste) oder Nonop (im Innern)
^^ II «^ » ^ T, » tuada ^ ^
Stehen (aufrecht) ^ bediri ^ » „ „ nindir „ ^
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In Skroh werden die wilden Maskatnüsse gezählt, nämlich 10 000 (Laksa) auf
«in Pikul, obwohl dieser, wenn gewogen, IV* giebt (8000= 1 Pikul), und Keti für
100 000. Nach Masueh (in Tana Papua) werden Lanzen mit Knochenspitze durch
die Ceramesen gebracht, sowie durch die Goramesen, die dort für Sago handeln.
— Waer Wasser, Yafi Feuer, Putih Zähne, Magu Auge, Isoni Nase. — Der Rajah
von Ati-Ati herrscht bis zur Bay von Kapuwa. Die Bewohner des Innern (bei
Skro u. 8. w.) heissen EaroDg (Karoni).
In Ati-Ati (zwischen Skro und Sekar) sind die Häuser (für mehrere Familien
zosanmien) auf Pfählen gebaut. — Verschieden von dem Mischdialect der Küste
(wie in Kapuah), sprechen die Alifaren von Ati-ati (Papua von Neu -Guinea),
Kra Wasser, Tom Feuer, Kendeb Auge, Canongua Nase, Mihil Zähne (Nifan an
der Küste), Tondi Mann, Tunis Pfeil, Kimina Sonne, Cavach Mond, Kohk Fuss,
Tumbu Hand, Tahn Finger, Saer Regenbogen, Gugung Donner, Gugung- nifan
Blitz (Zahn des Donners). Nango, Nangri, Nangteri, Nangara, Nangtumbu, und
dann wiederholt bis Pra (10).
Von der Bay von Kapua gelangt man in Va "^^g ^^<^^ Kopatruma (als An-
siedlung der Pagua) und dann (1 Tag weiter) nach Wertua, hinter Sekar (auf Fuss-
wegen im Bergwald). — Die Orang Kaffir in Kopatruma verehren Arassar als
Holzbilder in Menschenform (die Todten mit den -Waffen begrabend). Die Papua
pflegen Pflanzungen von Pisang, Kartoffeln, Wurzeln. Der Bogen wird beim
Sebiessen aufwärts und etwas schräg gehalten (bei den Papua). Koh Fuss, Kra
Wasser, Tom Feuer, Kapaul Dorf, Kendadin Haar, Tahn Finger, Kang Hand.
Satu (yolök), yulit, yutäri, yugara, tumbu, träkpo, haerebri, haerebteri, hraeb
mungara, pra (1 — 10); Pra-haerekpo 11, pra-haerebri 12, pra-haerekteri 13, pra-
baerengara 14, pra-haeretumbu 15, tumbuch 20, tumdjurüh 30, tumditaeti 50, in
der Sprache der Papua von Marapi (bei Kapua oder Kapuwa). Der Sohn des
Raja von Tidore war auf einer Hongi- Fahrt begriffen, um (nachdem er bereits
einen Krieg in Takaua gedämpft hatte, die Feindseligkeiten in Sekar beizulegen
(April 1879).
Wasser Wahrr (waiju an der Küste), Feuer Forr (läpp an der Küste), Sonne
Naik, Mond Paik, Auge Mkaass; Oso, sürd, kiorr, fiakk, rimm, onim, fikk, wuarr
siwi, samfiir (1 — 10), Sprache der Papua in Waigiuh.
Wasser waija, Feuer läpp, Auge tahnn, Nase sagnlung, Zähne kauf, Mund
kapion, Finger kanenkom, Hand kom, Fuss kanenpap, Fisch dohnn (jie in Waigiu),
Stein kapatt, Sonne lähsann, Mond piht, Mensch matnmoll, Mann mahnd, Frau
pilin, Kind maganani; Sah, luh, tohll, faht, linun, worum, fiht, wahU, sih, lafa
(1 — 10); Sprache der Orang Pante, als Papuah der Küste (in Salwatti).
Wasser wuar, (wayer), Feuer for, Sonne ohr, Mond taik, Augen mangasi, Nase
tcbinari (sinori), Vogel nanek, Finger prasi, Fisch ihn, Fuss waäsi. Stein im,
Meer kobur suraua, Baum aa, Berg bon, Gross ibah, Klein mungun. Sai, dui,
kior, fiak, rim, enom, fik, uar oder wuar, siuh, sampur oder samfur (1 — 10).
Sprache der Papua in Myfore (Koron und Pyaref).
Waer Wasser, Yafi Feuer, Raera Sonne, Punan Mond, Feuma Sterne, Tapatin
Auge, Frih Nase, Sair Fisch, Nifan Zähne, Eri Zunge, Tanigan Ohr, Minshia
Mensch. Sa, nua, teni, pat, nima, näm, terassa, tcranua, saputi, pasua (1 — 10);
aof Pulo Serang in der Bay von Kapua, als Sprache der Küstenleute oder Orang
Pati, während im Innern von den Bergbewohnern (Papua oder Alfuren) in anderer
Sprache geredet wird (wie in Ati-Ati).
Seb Sonne, Waer Wasser, Comina Mond, Tosu Feuer, Caba Stein, Kandeb
Aoge, Canongua Nase, Mihin Zähne, Quaer Ohren, Lekih Affe, Yarrang (jav.)
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Pferd (kusda, mal.). Tantubilko, tuberi, tubiteri, tubiJgara, tombu, haerekqao,
raeberi, repteri, helpingara, belptomburu (1 — iO). Sprache der Papaa in Skro.
Die Australier des Larriker-Stammes (bei Port Darwin) sprechen verschieden
von dem benachbarten Stamm Wumeh. Earawa Wasser, Euyuk Feuer, Ellir
Sonne, Doriar Mond, Mälak Frau, Barak Mann, Näm Ejiabe, Wonnime-tinder
See, Lärman Stein, Malloh Kopf, Demmai Auge, Tenbergä Zahn, Kuiin Nase,
Euiaar Hand, Kuiel Fass, Kunmä Ei, NamörüU Hund, in der Sprache der Larriker
(bei Port Darwin).
Larriba heisst Alter unter den Larrikia- Stämmen (bei Port Darwin), Piliata
Wurfstock, Quiiru Speer, Namilli Blasinstrument, Mädakk Armband.
Von Brauell-Brauell, als Dämon (im Busch wandernd) wird Blitz und Donner
erzeugt (bei Port Darwin). Bei Einschnitten wird Sand in die Wunde gefüllt («ur
Narbe). Die Todten werden in Rinde gewickelt, an Bäumen aufgehängt, und ein
derartiges Exemplar, wie zuerst bei der Ausstellung in Sydney (1880) zur Kennt-
niss gekommen, findet sich im Königlichen Museum Berlin's (aus Queensland).
Das naturliche System kann erst nach Abschluss der Wissenschaft selbst, oder
vielmehr in demselben eben hervortreten, denn „Natura convenire et genere convenire
idem est" (s. Roy)* so dass bei dem nothwendig vorher zu unternehmenden Aufbau
ein künstliches System, einer oder anderer Art, wird aushelfen müssen.
In der Botanik mussten anfänglich, wie überall, practische Gesichtspunkte vor-
walten, bei Dioscorides' Eintheilung nach Arzneipflanzen, Gewürzpflanzen,
Nahrungspflanzen, Giftpflanzen, Weinpflanzen, oder in der landwirthschaftlicben
Behandlung durch Columella, bis dann in den seit dem Entdeckungszeitalter auf-
gedrängten Vergleichungen, für die Induction, Versuche zur Anordnung '®) zu folgen
hatten, um das durch Markgraf 's und Anderer Reisen angehäufte Material zu be-
wältigen. Der Beginn schulgerechter Systematik datirt in der Botanik erst
seit Caesalpini, als „man anfing, die Eintheilungsgründe in den Pflanzen selbst eu
suchen^ (s. Seubert), und so im Aufbau aus dem angesammelten Material steigt
das natürliche*^) System synthetisch empor, im Unterschied von dem künstlichen,
auf analytischem Wege hergestellt (vom Allgemeinen zum Besonderen).
Im zoologischen Auschluss neben die anderen Naturobjecte gestellt, für syste-
matische Beschreibung,'®) geht der Mensch dann durch seine psychische Hälfte,
bei Behandlung derselben in die Geisteswissenschaft**) über, innerhalb der Welt
seiner eigenen Vorstellungen, wo sich das Nebeneinander durch üeberlaufen")
verschiebt in ein Nacheinander. Hier in Auflassung des Organischen, auch im
psychischen Bereich für den Menschen als Gesellschaftswesen, würde im Studium
des Völkergedankens die Ethnologie gewissermassen die Rolle der Physiologie zu
spielen haben, um aus elementar gleichartigen Anfängen die Entwicklungsstadien*)
des Wachsthomsprocesses '^) zu verstehen, und obwohl, im Unterschied von an-
gewandten Kenntnissrichtungeu die rein wissenschaftliche Erforschung voransteht,
sind die practischen Weiterfolgerungen bereits deutlich vorherzusehen (wie stets
auf naturwissenschaftlicher Grundlage).
Wenn wir in den Lehrbüchern der Architectur die Bedeutung des romanischen
und gothischen Styls oder des in der Renaissance entwickelten, in seinen Bezeich-
nungen zum jedesmaligen Schmuck schöner Künste durch Malerei und Scnlptur,
sowie im gegebenen Falle nach geschichtlicher Stellung der Bildung und An-
schauungsweise in seiner vollen Tragweite zur Darstellung bringen, so verschwinden
in dem so gezogenen Facit diejenigen (im Verhältniss minimalen) Rechnungswerthe,
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wie sie vielleicht, beim Zurückgehen auf primäre Anfänge der Baukunst im ersten
Stadium der Unkultur bereits, aus Vorstadien des Bogens etwa oder anderer
Factoren (auch beim Uebergang der Holzschnitzerei in Steingewerk u. dgl. m.)^
allerlei, für diesen Betrachtungsgang interessante, Einblicke gewähren könnten.
Aehnlich betreffs des Menschen, für den wir innerhalb des zoologischen System's**)
den durch vergleichende Anatomie gewährten Anschluss an andere Schöpfungen der
Fauna nachzuweisen vermögen, wogegen im ^R^gne humain", wenn der Mensch als
Gesellschaftswesen gefasst wird, beim Gesammt-Umblick seines historischen Cha-
rakters, solche Daten in dem zunächst gewonnenen Total noch nicht durchklingen
können, wenn auch einstens, im genaueren Detailliren**) nach den Principien der
Induction auf bereits fest gebreiteter Unterlage, im Ganzen des organischen Zu-
sammenhanges jedes Item nach einwohnender Schwere mitzuwägen hätte. Bis
dahin ermangelt der hypothetische Urmensch des Bodens, um dann in die Rassen,
die ans denselben erst hervorzuspriessen hätten, wieder zu zerfallen, und der Alalus
verstummt in sich selbst (in Descendiren der Transmutationen)*')."'
Als der Streit zwischen Realisten und Nominalisten begann (ob der Allgemein-
begriff eine Abstraction, ein blosser Name oder eine Realität sei), wurde Roscelin
(der Nominalist) in seiner Behauptung, es gäbe nur Menschen, diese oder jene,
nicht aber existire der Mensch schlechthin,***) von den Anhängern des Erzbischof
Anselmus von Aosta durch die Menschwerdung Gottes (der sich nicht mit diesem
und jenem Menschen, sondern mit dem Menschen schlechthin vereinigt habe) wider-
legt, sowie weil, wenn die Gottheit im Kopfe allein existire, für die Wirklichkeit
nur Vater, Sohn und Geist übrig bleiben, also drei Götter existiren, indem „ohne
Ahnung von dem historischen Character des dogmenbildenden Prozesses", die
Scholastik mit den Ergebnissen desselben operirte imd experimentirte, „wie mit
Marken oder Münzen, die ein für allemal eine feststehende Bedeutung haben"
(s. Holtzmann), und so nach inductiver Feststellung des Völkergedankens (aber nicht
im Operiren mit den Abstractionen des Urmenschen).
Wie sich im Character des Menschen als Gesellschaftswesen die Sprache'')
eo ipso involvirt, so auch, ihn umgebend, eine primäre Kunstsphäre des Werkzeug's,
um diejenigen Vertheidigungs- und Erwerbsmittel zu ersetzen, die ihm fSr seine
Individual- Existenz, im Verhältniss zu den Thieren (s. Plinius) von der Natur
versagt sind, und durch „Organprojection" (s. Kapp) erst zu erwerben.
Im xoa-fjLO<; vor^rog werden paradiesische Prae - Adamiten gesetzt, die der Fall
degradirt'^) bis zu den Wilden hinab, aus deren feuerlosen Vorstadien dagegen
eine naturphilosophische Conscruction sich zu den im Idealschwunge bedürftigen
Speculation«! hinaufzuschwingen wünscht. Doch wird es weder für den einen Fall
noch in dem anderen gelingen können, mit einem Sprung das Ziel zu erreichen,
sondern nur auf dem Wege langsamer und umsichtiger, sorgsamst ernster
Forschung, aussetzend von dem, was thatsächlich •*) vor Augen liegt, von dem überall
tmter primitivsten Verhältnissen auf dem Erdball angetroffenen Bilde des Menschen.
Weder die Einfachheit der Elemente, bis zur Einheit jonischer Philosophie,
(oder zur Vier- und Fünfzahl), noch die gleisnerischen Anlockungen alchymistischer
Wandlungen werden es fürderhin vermögen, der zur Klarheit einer Natur-
wissenschaft gelangten Chemie an ihren festgestellten Elementen zu rütteln, denn
so buntscheckig es mit ihrer, die Hundert bereits annähernden, Zahl auch aussieht,
so fohlt sich doch hier das Walten naturbegründeter") Gesetze, und um so leb-
hafter io den practischen'^) Verschönerungen, womit diese Wissenschaft gerade
das tägliche Leben immer reicher zu beschenken beginnt. In gleicher Entsagung
aller, auf speculativen Irrrgängen fortbildenden, Urspruogstheorien hat die Wissen-
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\t
Schaft vom Menschen festzahalten, innerhalb der geographischen Prorinzen**) an
ihren anthropologischen, von geschichtlicher Bewegung umrauscht in jedesmaliger
Weite des ethnologischen Horizontes. In den Differenzen der Yariationen'^) wird
sich hier der erste Ansatzpunkt der Berechnungen ergeben, die dann je nach der
Bemeisternng höheren CalcüFs, auch weiter fuhren mögen zum Unendlich -Elebeo
oder Unendlich- Grossen, und dem, was aus naturwissenschaftlich durchgebildeter
Psychologie als psychologisch verständbar sich ergeben mag. Immer werden for
die mikrokosmische Einheit eines Organischen die Wurzeln am umgebenden Makro-
kosmos zu haften haben — wie dieser nun auch gefasst sein mag, nicht phjsisdi nar,
sondern auch psychisch, (für die geographischen Provinzen innerhalb ihres ethnolo-
gischen Horizontes).
Wenn wir Küche und andere Tiefseefische beim Heraufdehen an die Ober-
fläche durch Zerspringen der Schwimmblase oder Umstüipung derselben (in Folge
des geänderten Luftdruckes'^)) zu Grunde gehen sehen, so tritt hier, im Extremen,
dasjenige deutlich vor Augen, was bei den Variationen geographischer'^) Pro-
vinzen, nach den physikalischen Einflüssen derselben, in gleicher Weise, wenn
auch weniger sichtbarlich , anzusetzen und in Rechnung zu ziehen ist. On tbe
borders of the desert, as the country begins to improve, the natives also improye
in stature as well, as in abilities and intelligence (s. Johnston) die Bushman'*)
(der Ealahari), s. Allg. Grndz. d. Ethnlg., S. 12.
Wie eng umschrieben sich der Kreis geographischer Bedingungen manchmal
limitirt, tritt z. B. bei einem von Menschen künstlich abgerichteten Wfuidertbier
hervor, in dem Kameel, das für lange Caravanenstrassen meist nur auf seinen
Bereich innerhalb beschränkten Bezirkes verwendbar ist und gewechselt werden
muss (wie in Ober-Aegypten). So hat sich auch für die Maulthiere Peni's ein
besonderer Typus markirt, zum Kreuzen der Wüste von Sechura (s. Citri d. a. A.,
S. 154). Daraus folgen zugleich die Schwierigkeiten einer Acdimatisation, wie bei
den Pferden und Ochsen Angola's, wo zum Theil das veränderte Futter (weil
instinctmässig für Ausscheidung des Schädlichen noch nicht bekannt) mitwirkt, and
so herrschen überall Agentien, welche, wenn erforscht oder erforschbar, sich als
einfachste aus der Natur der Sache erklären vmrden, und die Wirkungsweise der
klimatischen'^) Agentien innerhalb der geographischen Provinz findet sich, wenn
anthropologisch zum Ausdruck kommend, dann ausserdem von den Geschichtsföden
durchwebt (des ethnologischen Horizontes).
Mit Bekanntwerden des Globus wurde der mythische ürsprungsort des Para-
dieses, dessen Mauern reisende Mönche des Mittelalters sich noch genugsam (am
die Engel singen zu hören) nähern konnten, aas seinen Verstecken vertrieben (bis
allmählig zum Weltendach auf Pamir), und wenn sich der Ausgangspunkt der
Wanderungen schliesslich nach der im indisch-afrikanischen Meere untergegangenen
Insel Lemuria fluchtet, wiederholt sich für heutige Anthropologen das Auskunfts-
mittel arabischer Geographen, als sie, nach besserem Vertrautwerden mit üjein,
den mittleren Meridian der Cuppel, von Lanka in das Meer zwischen Indien und
Afrika hinaus verlegten, in Durcheinanderwirrung von tlw*« i/nnopiov (bei Ptol.)
mit Syene, duplex (s. Roger Bacon) für Azin oder Arin, so dass hier dann anch
ethnologisch wieder die Arier mithelfen könnten, ab utrisque Gadibus scilice*
Alexandri et Herculis (bei Gerard Crem.) gleich entfernt (bei Mitbewerbung
Toledo's seit ArzakhePs Tafeln).
In der Geschichte der Völker reifen die Ereignisse heran, ^*) und wenn sie wr
Fruchtansetzung gediehen, in voller Blüthenpracht sich entfalten, dann umfangen
mit Staunen die Wunder, die das Auge blenden, und bis sich dasselbe zu schfirferer
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Auffassung der Einzelheiten wieder geklärt hat, mag es ein Weilchen irre gehen
in den verworrenen Denkbildem, die durcheinander gäbren. Bald jedoch, wenn
es wahherwandtschaftliche**) Elemente sind, die zusammentreffen, wird um so
reiner und schöner dann die Neugestaltung in normaler Form herauszukristallisiren
beginnen.
In Weisse's Theologie wird (ehe an Stelle allmächtiger Willkür das Gesetz
der Nothwendigkeit getreten) dem Weltentstehungsprocess aus chaotischer Masse
eine Depotenzirung des göttlichen Willens vorangehend gesetzt (s. Pfleiderer),
während die Naturstämme meist mit jenem »isetzen, ohne auf die Subtilitäten
dieser einzugehen wagend, da (wie sie mitunter zu bemerken gehört sind) Nie-
mand dabei gewesen, der es hätte erzählen (und von den Vorfahren her überliefern)
können (wie es bei der Schöpfung eigentlich zugegangen), s. Ntr. B. d. Ps., 8. 165.
Bei animalischer Bewegung wird durch das als Willen Bezeichnete in der
phjsischen Hälfte des Organismus eine Anr^ung gegeben auf Muskelrotationen
um das (bei den Wirblern durchgebildete) Skelettgerüst, welche sich nach physi-
kalisch festen*^) Gesetzen vollziehen, und ebenso folgen in psychischer Hinsicht
auf den Willensentschluss fest bestimmte Anordnungen der Denkrichtungen (in
normaler Gesundheit sowohl, wie pathologisch) nach einem von Jenseits her in das
Geisterreich hineinragenden Gesetz, wobei in diesem Falle dann zugleich der
Wille, weil selbst psychischer Natur, in selbstbewusstem Verständniss (bis zu einem
bestimmten Grade) sich zu assimiliren beginnen (oder dies doch versuchen) könnte,
unter indnctiver Behandlung einer naturwissenschaftlichen Psychologie auf Grund
ethnischer Elementar -Thatsachen, welche deshalb zunächst (aus den Variationen
des Menschengeschlechts über die Erdoberfläche hin) registrirend zu sammeln wäre.
Nach Stellung der Erde zur Sonne zeigt sich der Cyclus in dem Aufeinander-
folgen der Erscheinungen als kein gleichartiger im Jahresumlauf, sondern ein nach
den Jahreszeiten wechselnder, aber auch hier in solchen Wechseln nicht gleichartig
stereotyper, sondern unter dem Auftreten meteorologischer Processe schwankend,
wobei das dafür präsumirbare Gesetz betreffs seiner Ursächlichkeit bei der Er-
klärung mehrentheils in Unbestimmtheit verbleibt.
Wenn hieraus geschlossen werden sollte, dass das siderische Verhältniss der
Himmelskörper zu einander noch nicht zu einen stabil fixirten Ruhezustand, (wie
auch in abgeschlossen umschriebener Reflexaction eintretbar), unter gegenseitigem
Ausgleich, gekommen sei, sondern noch im Werdeprocess fortdauere, so Hessen sich
dafar die bei der Berechnung noch anomal zwischenfallenden Veränderungen, — wie
revolutionär auf der Erdoberfläche, z. B. in den vulcanischen Phänomen, ausbrechend,
(oder am Firmament in Kometen, Sternschnuppen, Meteoren u. s. w.), — herbeiziehen,
und indem sich nun also der tellurische Gesammteffect sowohl, wie der solare oder
siderische, für die Resultate der Wechselwirkung, bald so, bald so, (nach ver-
schiedenen Richtungen) zu ändern hätte, würde dann aus den Reiz weckungen der
Berührungspunkte, im Suchen jedesmal momentan neuen Ausgleiches, das Spiel
meteorologischer Vorgänge zu resultiren haben.
Als eine Folgewirkung hieraus wäre dann mancherlei Regsamkeit im minimal
organischen Leben entsprungen, wie z. B. bei Epidemien für pflanzliche oder thierische
Ablenkungen zunächst bemerkbar, während die durchgängig normativen Schöpfungen
in Flora und Fauna, als die constant dauernden Producte aus früher ähnlichen
Ck>nstellationen einer Weltentstehung zu gelten hätten, (im üeberleben des Geeigneten).
Hier könnten dann die Luftkeime spielen in „cootagia animata*, in „flüchtigen
CoDtagien** (bei Hufeland) bis „Microbien** und „Microgermen** (pathogener) „Mikro-
organismen^ aus „symbiotischen Erregem der Pflanzen- und Lisectenkrankheiten*
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für Aeris iniquinamenta (in Miasmen)^'). Die epidemischen Krankheiten entstehen
aus Keimen, die durch die Luft getragen, dem Organismus sich einfugen (nadi
Kirchner). L'air, comme air, peut etre le menstrue de certains corps et le vehi-
cule de bien d'autres (s. Menuret). Die Menge der in der Atmosphäre vorfindlichen
Bacterien**) wechselt mit den Jahreszeiten (nach Miquel) und so eröffnen sich der
Untersuchungsrichtungen viele (bis auf die Sonnenflecken in Beziehung zur Cholera,
für kühne Rechner). Die medicinischen Begriffe waren und sind leider viel-
fach noch weit entfernt, naturwissenschaftliche Begriffe zu sein; wenn der auf sie
angewiesene nicht-ärztliche Hygieniker solche hinter dem Worte ^Miasma* oder
„Contagium" vermuthete, ergeben sich häufige Missverständnisse (s. Wernich).
Aer mortalibus solus vitae et morborum est auctor (s. Hippocr.), und die Luft ist
der Dämone voll, so voll, dass man selbst beim (langweiligen) Gähnen sie ein-
schluckt, wenn das Kreuzschlagen vergessend (wie Abt Riecherus warnt).
Aus der Zuckung im Reiz und Gegenreiz folgt beim Thier (als von der
Bodenfesselung der Pflanze im organischen Bereiche abgelöst) die Muskelbewegung
(unabhängigen Centrums) innerhalb physischer Natur, und dann aus ihrer Weiter-
entwickelung (von Physiologie durch Psycho -Physik zur Psychologie im Völker-
gedanken des Gresellschaftswesens) auch für das Psychische, so dass bei einer
naturwissenschaftlichen Psychologie sich der letzte und jüngste der Tagesgedankea
durch unauflösliches Band mit dem Gesammtsein des Weltall's im Schöpfungs-
werden gesetzlich verknüpfen, und daraus reguliren lassen würde, je nach fernerer
Klärung des Verständnisses (in den durch die inductive Methode gewährten Anhalts-
möglichkeiten). Das gelangt zum fasslichen Ausdruck bei dem Neger -Potentaten,
dem die Welt in oder auf seinem Kopfe ruht, so dass sie mit Schiefrücken der
Mütze sich verschiebt (in Loango).
Im Organismus wirkt diejenige Kraft, welche beim Hervorrufen der Dinge
ins Dasein, als Grundlage der Existenz, thätig zu denken wäre, schöpferisch fort-
waltend, wie Plato*s Gott (in beseelter Welt). Im Organischen liegt das Streben
involvirt, bei Assimilirung der äusseren Agentien dieselben in einen eigenartig
selbstständigen Mittelpunkt zu concentriren , unter stetigem Wachsthumsprocess,
und bei hindernd einfallender Unterbrechung tritt dasjenige ein, was in der Sprache
menschlichen Bewusstsein's übersetzt, als Verlangen ausgedrückt wird (zur Be-
friedigung eines fühlbar gewordenen Bedürfnisses).
Mangelt somit (auf materieller ünterschichtung) dem Körper die genügende
Ernährung, so regt sich ein (hungernder) Wunsch nach seiner Stillung, und erst
mit Erreichung dieses Zweckes wird ein Zustand der Behaglichkeit hergestellt sein.
Auf solches Ziel hin reducirt sich also bei den primären Stadien (animalischer
Existenz) das Lebensglück, und auch für höhere Stufengrade einer Cultur-Entwicke-
lung mag im beständigen Schwelgen, unter Reizerweckung immer neuer Genüsse,
die gesammte Aufmerksamkeit beansprucht sein.
Indem nun beim Menschen jedoch über seiner physischen Hälfte die psychische
schwebt, mit den für diese typischen Bedürfnissen, beginnen auch sie die ihnen
adäquate Befriedigung zu erheischen, indem der psychische Organismus gleichfalls,
für sein gesundes Emporwachsen, eine fortgehende Assimilation äusserer Eindrücke
verlangt, und wenn zum Stillstand gezwungen, das Gefühl der Langenweile empfin-
den wird, in Unzufriedenheit mit sich selbst und der Welt, pessimistisch.
Bei der verhältnissmässig grösseren Schwere der physischen Eandrücke ist es
möglich, durch diese die psychischen zu übertäuben, so dass dem gänzlich seinem
sinnlichen Leben Hingegebenen darüber hinaus keine Verlangen spürbar bleiben
mögen.
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Dies indess nur momentan, in einem temporär-periodischen Vorübergehen, da
der Körper auf die Dauer ungemässigte Ueberreizung nicht vertrag! , und jier bei
Zerrüttung eintretende Leidenszustand dann desto störender zurückwirken muss auf
die psychische Stimmung, im Gefühl innerlicher Leerheit, bei mangelndem Ausgleich.
Dadurch pflegt, bei Anlage zur Meditation, die Neigung durchzudringen, die körper-
lichen Empfindungen möglichst zu annuUiren, in Kasteiungen und Büssungen, um
von ihrer Lästigkeit frei zu werden, und ungehindert in der Region des Psychischen
allein fortzuleben. Indess Hesse sich der Plan^ in der gewöhnlich vorgeschlagenen
Ausverfolgung zu Extremen, nicht erreichen, da für psychische Gesundheit die
physische eine Voraussetzung bildet, und deshalb auch den naturgemässen Bedürf-
nissen des Körpers stets naturgemäss zu genügen ist, denn gegen Schwächung der
Gesundheit durch Ausmergelungen (durch den, in der Reform des indischen Weisen
vermiedenen, Ascetismus) gilt ebenfalls der in der Zeitperiode überfeinsten Luxus'
aufgestellte Satz von „Mens Sana in corpore sano" (bei Juvenal).
Eine Aushülfe hat sich überall auf der Erde in den Selbstm arter ungen zu
bieten gesucht, darin nämlich die Körper-Empfindungen, — für deren angenehme
Lusterregungen vielleicht die materielle Gelegenheit oder, (nach Erfahrungen der
als Folge eintretenden Krankheitsstörungen), schon die Lust selbst dafür fehlt, —
kraft gewaltsamer Mittel bis zu solcher Mächtigkeit zu steigern, dass darüber jedes
rein psychische Bedürfiiiss, weil am Ausdruck gehindert, vergessen wird, auf
geistiger Sphäre, so dass diese sich wenigstens ihres nächsten Feindes, unzufriedener
Langeweile, jedenfalls überhoben findet (obwohl aber natürlich nun hier, wie immer,
das Extreme zu eigener Selbstvernichtung zu führen hätte, bei letzter Consequenz-
Ziehung), Ntr. Bhdl. d. Ps., S. 116; Z. Kntn. Hw., S. 70.
In naturgemässer Harmonie zwischen Körper und Seele müssen, zur Einheits-
bewahrung des Ganzen, jeder der beiden Hälften ihre legitimen Rechte gewahrt
bleiben, und der geistigen wäre also ein Wirkungskreis zu schaffen, der ihr (in
möglichster Unabhängigkeit von uncontrolirbaren Launen des Körperlichen) eine
dauernde ununterbrochene Beschäftigung gewährte, damit ihr eben nicht, in un-
vorhergesehenen zwischenfallenden Hemmungen des innewohnenden Wachsthums-
flusses, solche Stauung als (in ihrem psychischen Hungergefühl) unbefriedigte Lange-
weile sich kund gäbe.
um hier vorzubeugen, mag in einfachster Form jedes Spiel genügen, während
welcher Dauer kein anderes Verlangen merkbar wird. Aber solche Dauer ist eine
durchschnittlich kurze, und mit ihrem Ablauf wiederholt sich die Frage: Saget^
was werden wir jetzt beginnen?
Da geendet der schreckliche Streit (oder der spielerische),
Auszufüllen die Leere der Stunde
Und die lange unendliche Zeit.
Vernünftige Aordnung psychischer Diät weist also darauf hin, dass sich Jeder
im Leben einen gleichmässig geregelten Wirkungskreis für seine Beschäftigungen
bilde, der sich beim Durchschnittsmenschen durch die tagtäglich wiederholten Inter-
essen desselben von selbst herstellt, und ebenso in jedem Berufe für denjenigen,
der ganz und voll demselben ergeben ist (durch practische Fesselung seiner zur
Geltung gelangten Anlagen), jährend der abstracteren Studien Gewidmete sich
auf den Forschungsbahnen seinen Zielpunkt aufstecken mag, in Verwerthung jeder
Minute der Lebenszeit für neue Gedankenbildung (wie am einfachsten erreichbar
bei naturwissenschaftlichen Aufgaben, unter den auf inductiver Basis constatirbaren
Thatsachen, während stetigen Zutretens neuer Addenda für logische Rechnungen).
Gleich dem Physischen steht, als auf demselben wurzelnd, auch das Psychische
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in directer Abhängigkeit zunächst von dem Geographischen Milieu, und gleich noth-
wendif? wie im Arctischen das Vorwiegen des arteriellen System's, (wie in den Tropen
des venösen), bedingt sich z. B. das sanguinische Temperament des Eskimo, das
melancholische des Indier u. s. w.
Nachdem nun aus solch jedesmaligen Einzelnfactoren das entsprechende Prodnct
der Gesellschaft im Völkergedanken hervorgegangen, wird also auch dieses bereits
mit einer inhärirenden Färbung der geographischen Provinz tangirt sein.
Indem dann aber derartige Vorstellung nach Aussen projicirt, in ihrem Gesammt-
eindruck auf jeden Einzelnen zurückwirkt , unter neuer Reaction solcher innerhalb
des Gesellschaftswesens, so gestaltet sich damit, als selbstständige Neuschöpfong
des Menschen, die geistige Welt seines ethnischen Gesichtskreises, und die Los-
lösung dieses von dem Specialcharacter topischer Umgebung wird bei dem (bis zq
kosmopolitischer Ubiquität steigerbaren) Wanderungsfähigkeit des Menschen be-
schleunigt, indem die geographische Provinz, unter fremdartig gegenseitig ein-
geleitetem Gedankenaustausch, sich zu dem Ethnologischen Horizont erweitert, uod
(schärfer umschriebenen Peripherie -Linien nach) darin verschwindet. Was beim
Wachsthum dieser psychischen Organisation im innersten Marke derselben als
schöpferische Spirale emportreibt, fuhrt zurück auf dasjenige Werkzeug, welches
(meist an die Respirations- Apparate angeschlossen) sich im Thierreiche schon
dem unmittelbaren Ausdruck der Gefuhlslaute bietet, und bei seiner Einverkettung
in den körperlichen Gesammthabitus, nun an dem, was diesem aus dem directen
Einfluss der geographischen Provinz bereits inhäriren muss, seinerseits gleichfdb
participirt. Dann, schon vor dem geistigen Echo des Reflexes (in den Vor-
stellungen), wirkt vorher noch das topographische der Localität zurück, wodurch
an sich bereits Unterschiede zwischen den Sprachen der Tief- oder Hochländer,
der Wüsten- und Küsten-Anwohner u. s. w. gegeben sind, und bei derartigen Be-
dingnissen des phonetischen Lautcharacters werden, je nach vocalischem oder con-
sonantischem Hinneigen, auch die Abwandlungen schon femer bestimmter Richtungen
vorgeschrieben habe, da die für Deutlichkeit bequemsten am leichtesten verfolgt
werden müssen, und so mag sich eine gewisse Nachwirkung der geograpbisdien
Provinz bis in letzte Ausklänge unter grammatischen Formen spürbar erweisen.
Wenn diese in logischen Abgrenzungen den dadurch vorgeschriebenen Gesetzen xu
gehorchen beginnen, so wird in der Freiheit von materieller Unterlage die des
geistigen Waltens bald errungen, unter dem Selbstopfer der Sprache gleichsam, die
fortan nicht Selbstzweck mehr, im Denken dessen Zweck, als Mittel nur, ford«t
Der Durchschnitt der Sprachgestaltung liegt in dem Aneinanderreihen der
Agglutination oder (in amerikanischer Version) des Polysynthismus. Aus dem in
Asien dafür gegebenen Centrum hat im Osten der lebhafte Verkehr der Städte
bis zum Monosyllabismus geführt (der bei vocalischer Durchlautung wieder des Ton-
falles für Unterscheidungen bedurfte), während im Westen innerliche Concentrirong
sich innerhalb des Consonantengerüstes abwandelte (in den Flexions-Sprachen).
Indem der den Menschen, als Persönlichkeit, durchziehende Faden der Er-
innerung, in allen seinen Momenten stets gleichzeitig bleibt, annullirt sich die Zeit
für die psychische Existenz (vrie der Raum im Reiche der Ideen). So lebt das
Geistige in einer von der irdischen derartig verschiedenen Region, dass sie, weil ab
directe Negation zu fassen, dem positiven Ausdruck sich entziehen müsste.
In naturwissenschaftlicher Auffassung ergiebt sich, im G^ensatz zur fibe^
sinnlichen Seele, dieselbe als Product körperlicher Entwickelung, über dieser
schwebend, schon in den seelischen Aeusserungen der Thiere, und im Menschen
dann, durch sprachliche Selbstgestaltung in der Gesellschaft, unabhängige Existenz
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gewinnend, wobei ein Zutritt überseeliseher Actionen theoretiscb nicht ausgeschlossen
bliebe, wie in den Pflanzen bei denjenigen, die in Insectenbefnichtung der Blüthen
Reactionen ans einem jenseitigen Reiche fühlen müssten, für deren Yerständniss
die Oi^ane fehlen. Je nachdem bei einem kurzen Nectarinm Bienen und Fliegen,
bei einem verlängerten Schmetterlinge zur Befruchtung (der Orchideen)**) angezogen
werden, würden (für den Effect) äussere Agentien in Verschiedenheit zum Bewusstsein
kommen können, aber nicht die letzteren selbst.
Für die Ethnologie bedarf es zunächst der Materialbeschaffung (im Völker-
gedanken), ehe es bei Verallgemeinerungen gewagt werden darf, über Richtungs-
andeutungen hinauszugehen, wie es ähnlicherweise bei den Vorbereitungs- Arbeiten
zur einheimischen Mythologie empfunden wurde: „habe (1843) Heft ond Band ge-
wonnen, manchen Strich gezogen, manche Falte gelegt, und mich doch gehütet, es
auf «nen Schluss der Ergebnisse abzusehen, denn wer mag das, so lange bald der
8toff gebricht, bald die Hände des Herbeiholens voll sind?*' (s. Grimm) Lf. I, S. 5,
Rlgnsphlsph. Pr. 2 S. (49).
In dem geographisch noch festgebannten Kreis der Gesellschaft gilt das Fest-
halten am üeberkommenen aus der Weisheit der Väter, als älterem und besserem,
wogegen, wenn in Wechselbeziehung zu Fremdem, die geschichtliche Bewegung
einsetzt, der Horizont sich erweitert, auf der Basis der Vergleich ungen zu Ver-
besserungen fortschreitend, im Gange der Entwickelung zur Gultur (und durch
Cuhur). Wie die Vorzeit zurück, blickt die Gegenwart vorwärts. L'age d'or du
genre humain n'est point derri^re nous, il est an devant, il est dans la perfection
de Fordre social (s. Saint-Simon), — wenn nicht durch Dynamit (anarchistisch) zer-
sprengt (im Düngen für neue Entwickelung).
Amnerkmigen.
1) In Bewerbung am Minang, Tochter des letzten der chinesischen Statthalter aus
dem Hanse Hung-vuong entstand (in Annam) zwischen den Son-tinh (der Berge) und
Thuy-tinh (der Küste) Streit (s. Marini). So in Buru u. s. w.
2) Le gonvermnent d'Axim est double (s. Bosman), il y a premierement les Caboceros
oa Chefs et ensuite les Manceros ou jennes gens (en repnbliqne). Für die Geschäfte
theilen sich die Akraer in 3 Hanptklassen, die eine baut das Land, die andere sind Jäger,
imd die dritte Fischer; diese Eintheilung pflanzt sich Tom Vater auf den Sohn fort
(s. Isert). Der in Folge einer umsichtigen oder tapferen That eingesetzte König residirt
in Anlo (bei d^ Eweem). Bei den Monarchomachen ist das Volk der Richter über dem
König, nn ihn also (wenn seiner Pflicht untreu) abzusetzen oder tödten (wie nach Langnet).
An der Goldküste steht über dem König der Braffo (s. Champion). Die Fetu ehren den
KöDig besonders wegen seines hohen Alters und wegen seines mächtigen Summän oder
Fiti8o (s. W. J. Müller). When a king dies, a sister or some other near female relative
mnst occnpy the throne day and night nntil a successor is chosen (in Southern Guinea)^
Unter den Day genannten Beamten waren die Enropäer (in Fetu) gestellt (s. Müller), als
ihr Consnl (zum Schutz). Eigentliche Könige haben die Bakhwiri (am Camerun) nicht,
sondern sie leben patriarchalisch unter ihrem Oberhaupt, das meistens nicht grössere
Macht beanspmcht, als die anderen Einwohner, durch dessen Ausspruch aber doch Streitige
keiten geschlichtet werden (s. Buchholz). Em Häuptling, der an seines verstorbenen Vaters
Stelle tritt, gilt nicht eher für einen Mann und erhält kein Ansehen, ehe er nicht einen
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Mann oder am Besten eine Anzahl von Männern (s. Buchholz) umgebracht hat (am Camenm).
Das Völkerrecht stand unter dem fas oder göttlichen Recht (im Gegensatz zum mensch-
lichen oder jus). Der Staat ist das auf einem bestimmten r¨ichen Gebiet bestehende
von Einer höchsten Macht geschützte System von Gesellnngen (s. Geyer). Einige der
reichsten Kaufleute hahen alle Gewalt in Händen, die anderen gehorchen ihnen (s. Uckert)
am Cameruns (oder Jameos). Das Eigenthumsrecht ist das ungeachtet der Unterbrechung
fortdauernde Besitzrecht (s. Byk). Der Besitztitel zum Land (bei den Maori) erstreckt
sich auch auf die „fishing-grounds" (s. White). Küpe, als Erster Entdecker, nahm das
Land von Whanganui his Patea in Besitz (unter Benennung der Vorgebirge und Flüsse).
Bei den Mutwa (in Ceylon) erben Söhne und Töchter gleichmässig an dem von ihm
erworbenen Vermögen des Vaters, but the property, which he had received from his an-
cestors, called Madusum, devolves, as among the Nayres in Malabar, to the sons of his
sister (s. Pridham). Territorium, quod usque modo servi vel Sclavi ejusdem Monasterii
ad censum tenuerunt (unter Ludwig dem Frommen). The Prince Budomels authority
depended chiefly on the respect the negroes had for his riches (zu Cadamosto's Zeit). Die
wichtigsten geschichtlichen Begebenheiten sind in mehr oder weniger engem Zusammen-
hange mit dem Wesen des Eigenthum^s (s. Felix). The Kalabar authorities pay a yearlj
tribute to the Qua people for permission to reside in their territory (s. Hutchinson). Die
Jassones oder Bogenschützen wurden mit dem Jazygier identificirt, und von Pil (Pfeil) mit
Philistaei identificirt (unter König Sigismund). Jobagy oder Grundbesitzer, als principe»
(unter Stefan) und optimates (unter Ladislaus) bezeichnete später subditus oder tributarios
(colonus oder villicus) bei den Magyaren (s. Hunfalvy). Neben den Braflfoos (Porte-
enseignes oder Porteur de sabre) finden sich die Ti^-ti6 (Crieurs), leur fonction est de
crier Ti6-ti6 (faites silence) an der Goldküste (s. Bosman). Bei den Magyaren ging die
königliche Würde auf die Brüder über (nach Ginnamus) und so bei den Petchenegem
(nach Const. Porph) auf die Oheime (Vatorsbrüder). Die von anderen Inseln gebrachten
Gefangenen heissen Kaigen (bei den Aleuten). Each Company has its specific territory
and must not wonder out of bounds to shoot'game or gather honey and jfruit (bei den
Veddah). Alle Streiter und kriegerische Helden sind agrifoi (des Ares). Die erste Un-
einigkeit entstand in Assiante, weil sich zwei in eine Frau verliebten (die Stammmutter
der Könige von Aquamboe), und in Australien entstehen Kriege um eine Frau (Helena
oder Sita). Die Teda theilen sich in Edle (Mena) und Volk, an der Spitze des Gemein-
wesens stehen Fürsten (Dardai), die für den Norden des Landes abwechselnd aus den
Häuptlingsfamilien derjenigen vier Zweige des Stammes der Tomaghera, welche im Lande
wohnen, hervorgehen (s. Nachtigal). „Die nächsten Blutsverwandten, welche die hinter-
lassene Erbschaft erlangen, sind entweder der Mutter Bruder oder der Schwester Kinder.
Hierzu beweget diese blinde Leute das Misstrauen, so sie zu ihren Weibern tragen.
Denn, sprechen sie, wie kann ich eigentlich wissen, ob dieses oder jenes Kind von mir
gezeuget sei. Im Gegentheil weiss ich unfehlbarlich, dass dieser meiner Mutter, von
welcher ich geboren bin, natürlicher Bruder und diese meiner leiblichen Schwester Kinder
sind. So reden sie." Each boy, when arrived at the age of puberty, selects an animal,
fish or bird, which he adopts as a patron (unter den Innuit). Die Epheben weihten mit
dem sündenabfegenden Wedel (s. Bötticher) im Lorbeer xoQv&aJikfi), rj^k orioySii haUlto
orvforijora (s. Hesych.). Der TiaiSayo/nog (mit den afÄTiatöei) leitete die Jugenderziehung
und die Bdftoi {BC^ooi) überwachten die Wettkämpfe (in Sparta). Beim Parra-Parra-Fest
(der Dualla) finden Ringkämpfe statt (s. Buchholz). Bei Heirath der Moormen (Ceylon)
wird Kay-Koola vom Vater des Bräutigams, und Stri-dhanam vom Vater der Braut als
Geschenk gegeben (s. Pridham). Die Jungen (in Australien) ehren die Alten (oder Burka).
Als Modaxti wurden Söhne der Perioiken oder Metoiken mit den Spartiaten erzogen (for
volles Bürgerrecht). Nach Philoch (bei Phot.) ogynava sind ofioyalaxreg diejenigen,
ovg ytyyriias xalov/ncy (s. Gilbert). Die Homogalakten begreifen die Kinder und Kindes-
kinder (bei Aristotl.) oQyioiyes 6k ilaty ol in( tifir^ &füiy ^ ^gtotoy avytoyris (s. Phot).
Jede q)vlri zerfällt dg tgCa (iiQr\y igutve xal i&yrj xal q>QatQtag (s. Harp.). Der Schwnr
heisst Enye akana Ndem Efik, als Gelübde (Kana). Bei dem Mbiam genannten Schwur
dient die Eidesflüssigkeit zum Trinken oder Bestreichen (am Kalabar). Dius Fidius {Zm
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nCauos) schützt (als Sancus) das Gastrecht (wie Zivq Siviog), Die Wittwe wird für den
Tod ihres Mannes gestraft, weil sie als seine Frau ihn nicht zärtlich genug geliebet habe,
denn sonsten wurde sie dem Fetis fleissiger geopfert und dadurch sein Leben errettet
haben (s. Bömer). Bei den Maori wird der Vater für den Tod des Sohnes verantwortlich
gemacht Das im Innern Ardrah feindliche Volk pflegte, de couper et d'emporter les
parties honteuses (zu Bosman's Zeit), wie die Abjssinier (und in Benin wurde der Priester
Johannes gesucht). In Benin galt Geburt von Zwillingen als glückliches Vorzeichen,
ausser in Arebo, wo sie getödtet wurden (s. Bosman). Der Vorübergehende legt auf den
Grabsteinhaufen (bei den Namaqua) einen grünen Zweig oder eine Blume und ruft den
Heitsi-Eibib an, dass er ihm günstig sei (s. Grundemann). Als Merkur von Juno wegen
Argus^ Ermordung augeklagt (weil primus se daemonis mortalis caede poUuisset) wurde
er von den (wegen Jupiter's Befehl) freisprechenden Göttern mit Steinen beworfen, und
so werfen Reisende Steine, solche Haufen iQ/ntttovg Xötpovg nennend (s. AnticUdes). Beim
Tode des Vaters wurde auf der linken, bei dem der Mutter auf der rechten Schläfe
gebrannt, und beim Tode des Hohenpriesters ein Glied des kleinen Fingers abgelöst (in
Tonga).
3) Bajan schwor den Römern (bei Erbauung der Brücke über die Save) mit auf-
gehobenem Schwert (sowie vor der Bibel zu dem Gotte, der sich in dem Buche offenbart).
Maremak knows (form of the oath) auf Timor (s. Forbes). Der Hunnenkönig schwor in
deo suo idolo dem Longobarden Bertaridus (640 p. d.). Gerechtigkeit ist die Seele des
Staates (nach Aristoteles). Der allegorische Löwe Shilarasi (in den buddhistischen Vihara)
bewohnt die Berge des Himawan (bei Buddha^s Geburt erscheinend). Bei Eintheilung der
Erde nannten die Chinesen (nach Abu-Zeyd) im eigenen Lande, den König der Menschen,
neben dem König der Könige (in Irac), die wilden (Pferde) Thiere (Türken), der Ele-
phanten (in Indien), der Schönen (Rom). Die Res publica, sofern sie für die Staatszwecke
auf die eigene Thätigkeit der Bürger zählt, macht die Angelegenheit des Staates zur
persönlichen Angelegenheit jedes Einzelnen, befördert in den weitesten Kreisen des Volkes
das Verständniss für die Action des Staates und erzieht zu freudigem Gehorsam, indem
die Menschen je an ihre Stelle staatlichen Auftrag und staatliches Herrschaftsrecht haben
(s. Lasson). Die Häuptlinge in Roan Kitti auf Whaua bilden die Geheim -Brüderschaft
der Dziamorou (s. Kubarj). Bei den Guarani ändert sich die Sprache nach der Ver-
heirathung (in den Wortendungen). „Wenn die Kinder ungefähr das Alter von acht Jahren
erreicht haben, so feiern dieselben ein ganz eigenthümUches, höchst sonderbares Fest.
Sie begeben sich nämlich des Morgens ganz früh auf das Feld, und halten sich den
ganzen Tag über, ohne irgend etwas zu essen, daselbst auf; gegen Abend kommen sie
paarweise und in der grossen Stille wieder nach Hause zurück. Hier hat man unterdessen
alle Anstalten getroffen, um ihnen bei ihrer Ankunft den Rücken und die Schultern tüchtig
durchzugerben, und wenn man damit fertig ist, so kommen einige alte Weiber herbei,
die sie überall am ganzen Körper kneipen und ihnen besonders zu wiederholten Malen
die Arme mit einem spitzigen Knochen durchstechen"^ (was zu ertragen ist ohne Schmerzes-
zeichen).
4) Durch die Bajgua-Pflanze wurden Fische betäubt in Nicaragua (nach Oviedo) wie
in Südamerika (und Assam unter den Naga).
ö) rJhie Sprache ist von der aller anderen Indianer sehr verschieden, aber leicht aus-
zusprechen, denn es sind durchaus keine Nasen- und Kehlentöne darin; merkwürdig ist
es aber, dass der Buchstabe F gänzlich darin fehlt, üebrigens herrscht bei ihnen in
Rücksicht der Sprache eine Sonderbarkeit, die ich nicht mit Stillschweigen übergehen
kann. Die Mädchen und die jungen Mannspersonen geben, nämlich so lange sie noch
unverheirathet sind, den Wörtern eine ganz andere Endung, als die verheiratheten Per-
sonen, und bedienen sich auch sehr häufig ganz anderer Ausdrücke, so dass, wenn man
sie reden hört, man glauben sollte, sie sprächen eine ganz andere Sprache. Etwas dem
ähnliches findet man auch in der Stadt Curuguaty in Paraguay. Die Weibspersonen
sprechen daselbst durchaus keine andere als die Guarany-Sprache , und die Männer, von
welchem Alter sie sein mögen, sprechen auch mit ihnen ausschliessend nur in dieser
Sprache; dahingegen sie unter einander selbst beständig spanisch reden. Dies ist noch
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nm 80 Tiel sonderbarer, wenn man bedenkt, dass alle anderen Spanier in Paragoaj be-
ständig die Guarany-Spraehe reden, und dass nur allein die allervomehmsten und ge-
bildetsten nnter ihnen die spanische Sprache verstehen. Diese Sonderbarkeit hat aber
ihren Gnind darin, dass die Spanier, welche die Stadt Coraga&ty erbauten, sich grössten-
iheils mit Indianerinnen verheiratheten. Ihre Kinder erlernten nun, wie natürlich, die
Sprache ihrer Mütter, und behielten yielleicht die spanische nur aus Stolz bei, um so
beweisen, dass sie yon einer edlen Herkimft wftren. Ghinz anders dachten aber die
•Spanier in dem übrigen Theile der Provinz, denn diese vergassen ihre Muttersprache,
und setzten eine andere, die sie von den Guaranj's erlernten, an die Stelle derselben.
Das N&mliche ist auch der FaU in der ganzen ungeheuren Provinz San Pablo, wo die
Portugiesen ebenfalls ihre Muttersprache vergessen haben und keine andere als die
«Gnarany-Sprache reden. Aus diesem allen scheint mir nun zu folgen, dass es die Mütter
sind und keineswegs die Y&ter, durch welche die Sprachen fortgepflanzt werden, und da»,
60 lange die Begierung nicht die Einheit der Sprache für das weibliche Geschlecht be-
stimmen und anbefehlen wird, alle Vorschriften über den Gebrauch der Sprachen ginzhcfa
vergeblich sein werden" (und so Cicero). Mai Noo, als Königin (in Birma) substituirte för
noo (weich) twat (s. Forbes), und bei Pomare's Tode wurde Nacht (Po) geändert (in Tahiti).
Bei einem Aufstand unter den Chazaren ausgewandert, zogen die Kabaren zu den Magyaren,
denen sie (als edelster Stamm) ihre Sprache lehrten, aber ihrerseits auch die Sprache do
I Türken lernten (s. Const. Porph.).
i 6) Der achteckige Tempel (in Nara) ist Nachbildung des mythischen Berges Fuda-
J raku, als Lieblingssitz der Göttin Kuwanon (s. Junker von Langegg). Die achteckigen
I Tempel von Humboldts -Bay sind mit Figuren verziert. Nachdem Mansaamakri oder
Mangoendi (Selbst), von dem Morgenstern oder Samfari (bei Saguweer-Trinken) gefang«)
seinen Zauberstab erhalten und durch das Werfen der Frucht Buwah-Ijemplong die
^ badende Jungfrau (Mutter Konoris, der seinen alten und gebrechlichen Vater erkannte)
L von der Insel Auki oder Mejokwundi (wo man den Beischlaf fortsetzte, statt sich des
Y Fruchtwerfens zu bedienen) nach Noefoor gekommen, zauberte er dort (durch Zeichen
r mit dem Stabe in Sand) 4 Häuser und 4 Prauven, verzog aber (wegen Ungehorsam) nach
der Insel Biak und dann weiter, während man in Noefoor (Myfore) sein Zurückkommen
I (und damit die Wiederkehr des goldenen Zeitalters) erwartet. Die auf Bäumen lebenden
Dämone oder Sombaon nehmen zuweilen die Form einer Schlange an.
7) Wenn der Bushman beim Graben für Wasser (am Kuisip) nicht ein Geschenk fnr
Toosip (the old man of the water) hingelegt hat, wird er krank (s. Alexander). Toodp
(a great red man with white hair) wird angerufen als „great-father, son of a Boshmao'
I (von den Bushman).
8) Neben Puluga (Pod) there are Eremchangala (the spirit of wood) and Jumwinda
(the spirit of the sea) in den Andamanen (s Portmann). Dem vom Vogelgesang entzückten
Parkenas schenkt Laima eine Lyra und dann die in Abwesenheit von Perkunas gestohlene
\ Zither (Karklas) an Abulkis (bei den Zamaiten), während die Engel dem Flügelross Flügel
schneiden (s. Veckenstedt). Ausser Diwata fürchten die Maanjan noch Waldgeister (Äla
Djumpun haket, Geist, Wald, dicht) und Luftgeister, worunter besonders Nanju (Nanro),
der Donnergott, verehrt wird (s. Grabowski). S^rapis n'est qu^une transcription helldnis^e
du mot Osor-Hapi, par laqneUe on designait, apr^s sa mort, Osiris envisag^ dans sa
manifestation terrestre, le boeuf Apis (s. Lafaye). Of üstas (of the Carrier-Tinneh) gro-
tesque and often disgusting adventures are related (s. Dawson). Falls die Spitze eines
I Fingers abschwärt, dann hat der Dayak nach einem Regenbogen gezeigt (s. Heunemanu).
Die Hexen (Baloi) oder (bei den Zulu) Abatakati bUden einen Geheimbund (bei den
Basuto), unter Hülfe der Thuri genannten Geschöpfe (besonders Affen), Beim Tode wird
ein Zauberer angeklagt (unter den Pahouin), ausser wenn sich die Ursache findet (s. Jardin),
un petit animal de la grosseur d^un oeuf, ressemblant ä un crabe sans pattes, avec bouche
et yeux enormes (von den Priestern gesucht). Die Essener besuchten zur Vorbereitmig
den Wüstenbewohner Banns, änb SMQcjy /^cv^froi' (s. Josephus). Menander (Simon^
Nachfolger) macht« durch die Taufe seine Anhänger non senescentes et immortales (bei
Iren.) und chinesische Kaiser suchten den Unsterbliohkeitstrank bei den Schulen Laotse's.
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9) C'^taü an contume general, que cbacan devait etre enterr^ ou il M^t ne (s. Snoeck)
am Rio Sestros (1702). Seit die Malayen die Gr&ber berauben, beginnen die Dajak das
Begrabene zu zerbrechen, unter sorgfältigem Verbergen der Kostbarkeiten (s. Spenser St.
John). Die Mucoculgee begruben im Boden der Hütte (nach Bartram). When th^ monming
time is over a general smash is made of aU the things in the Devil-houses (am Alt-
Kalabar). Krjgif iquotuair ^aratoio fiogiai, als unzählige Todesarten (in der Dias), von
denen den Bubi's Eine wenigstens nicht erlassen werden kann (bei ihren Orakelbefragungen).
Atropos (die abschneidende Todesgöttin) erscheint (kleiner als ihre Schwestern) gebückt
Yom Alter zusammengeschrumpft). Bei den Betsileo bestreichen sich die Verwandten mit
der abfliessenden Jauche der Leiche, die durch einen Trichter gefüttert wird, und die
Seele erscheint zuletzt als Wurm (wie bei den Maori aus Meto). Herkules^ Fusstapfen
fanden sich am Tyras (bei Scjthen) und die des Perseus bei Chemnis (s. Herodot). The
body is wrapped in a mat or a piece of cloth and carried to some imfrequented spot,
where it is deposited (s. Percival) 1805 (in Ceylon), the better sort bum the dead (zu
Enox' Zeit). Die Grönländer halten die Todten so unrein, dass Keiner, als derjenige, der
dem Verstorbenen am n&chsten angehört, den Körper berühren darf (s. Anderson). Beim
Tode eines Vornehmen (an der Goldküste) wird ein junger Sclave als Crabbach oder
Ocrah gewählt, „intitled in future to be looked on as the soul or spirit of the master or
mifitress^ (s. Hutchinson). Stirbt einer der Könige oder Häuptlinge, so hält man (in
Liberia) ein Gregre- Palaver oder Zaubergespräch (s. Wood). Aunque muere el cuerpo,
hay en la cabeza una cosa invisible, k que Uaman Evaura, que al instante come el Teatua
{en el cielo), und (auf der Isla de Amat) Tupapao (que es el nombre con qne significan toda
viäon de horro, espanto, mal) en la tierra (s. Rözpide). Die Seelen der Hebdomas (aus
Jaldabaoths Zeugung) herrschen unsichtbar mit ihren Mächten in den sieben Himmeln (als
Ogdoas unter Zutritt der Mutter). Hs appellent Tombre d*une personne Passadoor ou
Condacteur (in Benin). Neben (unsterblichen) Fravashi (mit Seele und Bewusstsein) finden
sich (im Menschen) Ihan oder Lebenskraft (bei deren Entschwinden der Körper verwöst)
und Ako (Gewissen', das beim Tode geradeswegs zum Himmel geht, weil nichts Böses
von ihm verbrochen (s. Spiegel). Die Seele (Essessah) geht nach einer herrlichen Land-
schaft (hinter Accania) oder hat (bei Bösen) als Gespenst (Arape) zu wandern, wenn nicht in
ein Thier (Löwe, Tiger, Hund, Katze, Affen) einfahrend (bei den Fetu), ^nachdem das Leben
beschaffen gewesen" (s. W. J. Müller). Jedes Ding auf Erden ist der Schatten seines
Vorbildes am Himmel (nach dem Desatir), und so sahen die Peruaner die Typen des
Irdischen in himmlischen Constellationen (eines thierischen Zodiakos). A noted headman
cannot die, but they change their identity, and hence they call the new headman by
the same name which the deceased had (s. Flickinger) in Sierra -Leone (wie im fort-
laufenden Titel der Pharaonen u. s. w.). Der Naturmensch glaubt sich überall von Seelen
und Geistern umgeben, diese sind feindlicher und freundlicher Natur, gegen Erstere fühlt
er Furcht, gegen letztere Ehrfurcht (s. Fritz Schnitze). Der Sterbende ayy(Xo»a)Q(t (beim
Augen verdrehen).
10) Trotz der Wache der Magier wurde das Grabmal des Cyrus seiner Schätze beraubt
(nach Strabo) und so manches Hügelgrab (in den Saga des Nordens), während wieder
das Grab des Darius ebenfaUs bewacht wird (nach Aristus), wie das Chaka's (bei den Zulu).
11) Die Zauberer (Kokinsos) heilen Krankheiten (in Doreh). Gegen das von den
Manoen verursachte üebel wird die Vermittelung der Holzbilder angerufen, Ori heisst
(auf Doreh) Sonne (Kokori, als Monat der Sonne), Zum Befragen der Korwar (in Doreh)
werden Opfer davor niedergelegt. Mangundi befruchtet durch den Morgenstern eine
Jungfrau, als Mutter des Korano-Konori (in Mafor). Orion (Kokori) galt als Gatte der
Plejaden (Sarmuri) bei den Papua (von Mafor)
12) Der Naka (Zauberer) entscheidet (bei den Basuto) durch Würfeln (dikgagare).
Der Gefangene, dessen Fesseln sich lösten, trug lösende Runen (literas solitarias) zu König
Edilred's Zeit (s. Beda). Artemidor verfasste x^'QooxoTHxa (nach Suidas). Am Beltane-
day (the day of Baal's fire) wurden runde Kuchen gerollt (in Schottland). Dem heiligen
Knollengewächs Lehoana, im Haushof gepflegt, wird geopfert (bei den Bakgalaka). S'il
y avait nn d6faut dans F^pine dorsale de la victime, si les oreilles se tonaient droites
BastUii. Archipelago. II. 4
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h i
apres le saciifice, on ne devait pas entreprendre la guerre sous peine d'etre batta (in
Tahiti). In Timor -laut wurden die abgeschnittenen Haare gehütet, wie am Gabun (s. du
Chaillu), und der Sumatraner begrub (s. Forbes) ^the scrabs after paring his fingemairs",
wie in Böhmen, um den Bau des ominösen Schiffes zu verzögern (in Scandinavien). Der
Tempel Tenjo-dai-jin's (der die Cultur einführte) wird aUe 21 Jahre abgebrochen, um
(unter dem Verkauf von Reliquien) aus Hinoki-Holz neu erbaut zu werden (in Japsn).
Filius dei stans in aetemum (Simon Magus). ürlag bedeutet die erste Festsetzung des
Tages, jedes Weltwesen, auch die Götter nicht ausgenommen, hat seine Orlogstunde
(s. Happel). Letona ist Sprache des Häuptlings (bei Basuto). Dank wird, in Anerkennung
eines Höheren, ausgedrückt (bei den Bechuanen) in „begging from him" (s. Mackende}.
Die Bushman zählen bis 2, dann ;^oya (viel). D. Exp. a. d. L. II, S 265, Inselgr. i. 0.,
S. 119. Zu Megasthenes^ Zeit wurde in Indien (ohne Kenntniss der Buchstaben) ÄUes
mündlich verhandelt und (nach Nearchus) waren die Gesetze ungeschrieben (s Strabo),
wogegen für Aufzeichnung von Briefen gestampfte Baumwolle diente (im Papierfilz-Buche
in Slam). In Verehrung der Naturgegenstände, wie bei Persem (zu Herodot's Zeit) ent-
spricht die Machagistia (bei Amm. M ) den Ausrufungen der Veda (wie bei Chaldäem u. s. w.).
Philo stellt die Essäer {Baioi) zusammen mit den aoqfoi (der Hellenen), die persischen
Magier und Gymnosophisten Indiens. Auf die Matu genannten Erdhaufen (in Timor)
wurden Blätter oder Zweige geworfen (von den Reisenden in den Bergen), to insure a save
descent (s. Forbes), wie bei (mongolischen) Obo (in Peru u. s. w ).
13) In the vicinity of this communal lodge also were performed mortuary ceremonies.
One year after the death of a head chief or of any of the village war chiefs, of whom
there were four or five, their bones were dug up by a certain class of ministrants called
turkey-buzzard men („ramasseurs d^os^ : ö'sh hä'tchna, in Shetimasha), the remaining flesk
separated, the bones wrapped in a new and checquered mat, and brought to that lodge.
The inhumation of these bones took place just before the beginning of the Eut-nähä
worshipping ceremony or dance. The people assembled there, walked six times around
a blazing fire, after which the bones were placed into a mound. The widow and the
male orphans of the deceased chief had to take part in the ceremonial dance (s. Gatschet).
The eiders of the Community are the Lewe ni Nanga tambu-tambu, or Members of the
Sacred Nanga. These are called the Verfe, the very old men among them being the Vere
matüa (ripe, or old Vere). Next to them, the men who have attended at least two ini-
tiation ceremonies are the Lewe ni Nanga lewu Their designation is the Vünilölö, the
Seniors among them being the Vimilölö matüa. Lastly, there are the young men on pro-
bation, the Vilavön, who are Lewe ni Nanga sewa, though it will be seen that in the
ceremonies they enter both the other division of the Nanga. Below these, and not within
the Nanga, are the women, the unitiated youths, and the children (s. Fison).
14) toy ngonatOQa xai oltay xal TiQoagyrjp xal itgonvivvor^toy "Av^gatnor UyotHft
xttltio&ai (die Valentinianer). Zamhor und Nlang erschaffen die Welt (auf Madagasear).
Auwne (das höchste Wesen) wohnt (bei den Papua) über den W^olken. Das Bild der
Gottheit Doeadilah findet sich über dem Hauptsitz (in Timor-laut). Während im Patii-
passianismus der unterschiedslose Einschluss Christi in der Gottheit festgehalten wurde,
schlössen die Monarchianer Christus von der Einen Gottheit aus, wie Theodotoß (bei
Hippolyt), communis homo erat (bei Philaster), doch erhielt Bischof Natalius deshalb
(englische) Hiebe, eine ganze Nacht hindurch (bei Eusebius). toy ;^(>iar6#' avjoy hWat ror
71 ai^ga, lehrte NoStos. Die Seelen der Fravashi oder Reinen werden gepriesen (im Ya^na),
und neben den Fravashi finden sich jan (Lebenskraft), akho (Gewissen), Seele, Bewnsstsein
(unter analogen Bezeichnungen bei Eweer und Odschi, s. Allg. Grundz. d. E., S. 63, d. Ftseh.,
S. 56) Die Hemerobaptisten warfen den Pharisäern vor, den Gottesnamen vor dem Baden
auszusprechen. Die Königin, den von Batau's Seelenbaum abspringenden Splitter ver-
schluckend, gebiert den künftigen König (Aegypten's), und so Jeshl (wiedergeboren). Nach
ihrem religiösen Tanz reizten sich die Shetimasha zum Erbrechen (nach Gatschet), wie
livaro (und Apalachen). Die Sonne wurde verehrt als Noon-day-Sun oder Kut-Näha (hali
circle) bei den Shetimasha (s. Gatschet) und „neka" (devil) means also witch, sorcerer
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(witcheraft). The thunderiiig devil, in the form of Grooroola, came down and danced on
the stage (im Kolan Nattannawa).
15) On mefctait le Bahui ou le Tabu sur quelqu'un ou sur qnelque chose et cet homme
on cet objet deyenait aussitot sacrö ponr tont autre but qne celui auquel il ^tait destin^
(in Tahiti), üne foule des choses chez eux sont „Boondo'', c'est-a-dire f^tches (am Gabun),
chaque famille a une viande, qui est roondo pour eile, si un de ses membres venait en
manger, il serait puni de mort instantan^e (s. Compiegne). Vom Essen oder Trinken
werfen die Neger für den (bösen) Samam auf die Erde (neben Jan Compan verehrt).
Tons les Malgaches, en g6neral, tiennent pour sacr^ (fadinrazana) un animiü quelconque,
qni varie selon les familles; ils n^adorent pas cet animal, mais il n^en mangent pas, dans
la crainte de mourir, parceque leurs ancetres (razana) n^en ont jamais mang^, et ce fady
se transmet de pere en fils (s. Crömazy). El-Harim (Verbietung) begreift die blutsver-
wandten Frauen des Mannes und die dem Auge des Fremden Entzogenen (bei den Arabern).
Wer verbotene Speise gegessen, wird beim Befragen nach dem Tode in den zum Paradies
des Jenseits (Bosmanque) führenden Fluss gestürzt (an der Goldküste). Jede Handthierung
hat ihren Feiertag, z. B. die Fischer den Dienstag (s. Boemer) in Akra (1769). In jedem
negrischen Flecken wird ein gewisses Thier heilig gehalten, wie der Wolf in Ningo u. s. w.
(s. Bömer). Some declare that it was a huge pig, that rooted the earth up and formed
the mountains and vallays (s. Powell). Tünder nennt man im Magyarischen solche Per-
sonen oder Thiere, die in sichtbarer^ Gestalt vor uns erscheinen und entweder ihr Antlitz
rasch verändern oder vor uns ganz verschwinden, dass auch das schärfste Auge sie nicht
wahrnehmen kann (s. Hunfalvy). Am Dienstag (dem Obossum heilig) wurde (in Fetu)
nicht gefischt und am Sonntag nicht geackert (am Cabo Corso). Das Schlangen-Ungeheuer
Kuku-barakpa wohnt im Wasser des Flusses und Aufstrudeln veranlassend (am Calabar).
The totem character of the dove among the Semites is confirmed hy the fact, that the
Syrians would not eat it (s. Bobertson Smith). Der xtsxog (tjo^jj^oc) ayyslog (neben dem
xaloi ayyiXoi) wird (in Arachoba) mit dem Teufel identificirt (s. B. Schmidt). Wer sich
nicht (gleich den Magyaren) am Dienstag und Mittwoch des Fleisches enthalten wollte,
wurde angewiesen, das Land zu verlassen (unter König Ladisjaus). Jupiter Pistor ver-
mehrte die Brote in Born, beim Aushungern durch die Gallier (s. Ovid). Wer einer Katze
schadet oder sie umbringt, dem steht grosses Unglück bevor (nach der Chemnitzer Bocken-
philosophie), und so deshalb verboten (wie in Aegypten). In Ho ist es Busu (Bann) Yams
zu essen, vor der Zeit des Yamsfestes oder Whetro (bei den Eweem), wie durch einen
Fetischpriester (durch den Tro besessen) bestimmt und unter Beinigung der Stadt durch
Katze, Huhn, Frosch u. s. w. Die Aleuten stammen von dem Vogel in Unalashka, zu
welchem der Biesenhund aus Kadiak hinüberschwamm (während der Hund, als Vorvater
vom Himmel gefallen ist) Die Kariben essen kein Schwein, um nicht kleine Augen zu
bekommen, und keine Schildkröten, um nicht plump zu werden, wie dieses Thier. Neben
den Adaje oder Glückstagen (mit Adajeprampram, überaus glückliche Tage) unterscheiden
die Fetu Unglückstage oder Adamu (s. Müller). Die au den eingeschaltenen Tagen Ge-
borenen heissen (in Mexico) Namo-quichtli (unglücklich), weil ohne (siderischen) Schutz-
geist (im Leben). Indem nach Plato die mit den Gestirnen geschaffenen Seelen durch
irdische Leidenschaften in die Wiedergeburten hinabgezogen und, fragte Petrarch (in
seinen Sonnetten), in welchem Theil des Himmels Laura geweilt haben möge (s. Charle-
mont). Die Seele der Eweer kommt aus Nodsie (als Dsogbe), die der Maori von der
Terrasse Autoia (oben).
16) Bei den Guaraunos im Delta des Orinoco (s. Plassard):
1. jisäca.
2. mandmo. •
3. dijänamo.
4. cräcabaga.
5. mijojabaci j „^e main.
mam d un cote j
6. mojo matäna jisdva.
main de Tautre c5t^ un (doigt).
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7. mojo matina minamo.
id^ id. dem.
& mojo matina dijänamo.
id. id. trois.
9. mojo matina oricabaga.
id. id. qoatre.
10. mojo deco | ^^^ ^^^ ^^^^
main dem J
11. mojo deco omn jisica.
main dem, pied un (doigts).
12. mojo deco omu manimo.
id. id. id. dem (doigt«).
13. mojo deco omu dijinamo.
id. id. id. trois (doigts)
14. mojo deco oma oricabaga.
id. id. id. quatre (doigts).
15. mojo deco omu jabaci.
io. id. id. d'un cöt^.
16. mojo deco omu matina jisaca.
id. id. id. de Fautre cöt6 un (droigt).
17. mojo deco omu matina manimo.
id. id. id. id. dem (doigts).
18. mojo deco omu matina dijinamo.
id. id. id. id. trois (doigts).
19. mojo deco omu matina oricabaja.
id. id. id. id. quatre (doigts).
20. guarao jisica a mojo deco omu deco.
homme un ses mains deux pieds deux.
21. guarao jisica daisana jisica.
id. ' id. d'un autre un (homme).
40. guarano manimo a mojo dico omu deco.
hommes deux leurs mains deux pieds deux.
8. d. E. a. d. L. II, S. 265.)
17) Der Kero (in Timor) consists of a tall bamboo surmounted by a transfixed human
figure at the apex of a triangulär figure, whose remaining angle s support representations
of human heads (s. Forbes).
18) Yalerius Cordus, Dodonaeus, Clusius, Fuchs u. A. können als die wahren Be-
gründer des systematischen MateriaPs in der Botanik betrachtet werden, die durch die
Beschreibung vorhandener Formen die Urbedingungen aUer Eintheilung derselben geben»-
(s. C. H. Schultz). Nachdem BrasaTola (f 1555) gezweifelt hatte, dass in den Schriften
des Dioskorides (und Plinius) alle existirenden Pflanzen enthalten seien .(wie auch Maranta),
verlangte Caesalpini zur Uebersicht der sich vermehrenden Pflanzen die Eintheilung in
Klassen (nach den Aehnlichkeiten) imd in Deutschland erklärte sich Euricius Coidus-
(t 1534) gegen die Autorität des Dioscorides, worauf Konrad Gesner auf Grund seiner
Kenntniss von ost- und westindischen Pflanzen auf natürliche Klassen und Gattungen
hindeutete (und Bauhin auf die Nothwendigkeit der Nomenclatur). La decouverte du
Nouveau- Monde, vers le flu du XV. siecle, marque le commencement d^une ere nouTclle
(in der Geschichte der Zoologie). Rien de plus interessant a etudier que le correspon-
dance ou analogie des principales especes animales, qui peuplent TAncien et le Nouveau-
Monde (s. Hoefer). Non enim ars illa qnae dividit genera in species et species in genera
resolvit, ab humanis machinationibus est facta, sed in natura rerum et auctore omninm
artium, quae verae artes sunt et a sapientibus inventa (bei Gerbert). Der Staat ist durch
die Natur der Menschen und der Dinge gegeben, als eine in allem menschlichen Walten
vorhergehende und zu Grunde liegende Nothwendigkeit (s. Lasson) aus organischem
Wachsthum (des Völkergedankens gleichfalls).
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19) Adanson yerlangte för das natürliche System ^l'ensemble de toutes les parties des
plantes''. Treviranus sacht die Hauptfloren nach dem Himmelsstriche in Pflanzen-Regionen
abzuscheiden (für die Vegetation der Erdoberfläche).
20) Whewell unterscheidet Classificatory Sciences (Botany and Zoology) und Organical
Sciences Physiology and comparative Anatomy). Anthropologische Wissenschaften heissen
alle Theorien, die aus der Anthropologie durch besondere Beziehungen hervorgehen, wie
Physiognomik, Pädagogik, Oekonomik, Politik u. s. w. (s. Krug), und aus der „Lebens-
Ungheit'' (bei Kant) bis zu Complementirbücher führen (wie auch in der jetzigen Auf-
fassungsweise der Anthropologie zur Ethnologie bei der Grussweise der Naturstämme zur
höflichen Berücksichtigung berechtigt). Unter ün wandelbarkeit der Principien (im jus
^ntium) sind die weiteren Determinationen (als praeceptÄ secunda) verilnderlich (nach
Thom. Aq). Hinter .dem Einzelnen ist eine innere Gemeinsamkeit aller Einzelnen in
ihrem unbewussten und der Willkür unzugänglichen Hintergrund des Daseins, im inneren
Oentrum gleichsam, das alle äusseren Verhältnisse und Gegenwirkungen an sich zieht und
sich in ihnen bildet (s. Delff) für Auffassung des Völkergedankens (im Zoon poHtikon).
21) C^est dans la Zoologie, que Thomme, qui ne s^est montr^ jusqu^ici que comme
todiant les objets, dont 11 est entour^ et leurs rapports mutuels, en exer^ant sur eux son
industrie pour les approprier a ses besoins, commence h devenir lui-meme un des objects
de ses ^tudes, mais il se Test encore ici que sous le rapport de son Organisation, plus
parfaite mais de meme nature que celle des animaux, entre lesquels il est place k son
rang par le zoologiste. A mesure que nous avancerons dans T^chelle des connaissances
humaines, il acquerra toujours plus d'importance. A peine dans la psychologie il y aura-
t-il öticore une faible partie de cette scieuce sons acrö aux animaux, et bientöt Thomme
considere sous le rapport. de ses plus nobles attributs deviendra Funique objet de sciences
qui nous resteront k parcourir (Ampere). Tout race est une rösultante, dont les Composantes
sont d'une part l'espece elle-mßme, et d'autre part la somrae des actions modificatrices,
qui on produit la deviation du type (s Quatrefages). Die Thiere sind in viel geringerem
Grade, als die Pflanzen, von der mittleren Wärme abhängig, zumal Viele von ihnen in der
ungünstigsten Jahreszeit in wärmere Districte sich zurückziehen können (s. Supan).
22) It is difficult to apply the principle of classiflcation to objects, which are not
separated by a well marked boundary and which are not snsceptible of measurement
(J. W. Lubbock). Wie die Naturwissenschaft in ihren einzelnen Specialgebieten die Ge-
sammtheit des körperlichen Seines zu ihrem Inhalt und Untersuchungsobject hat, so die
Philosophie das Seelisch -Seiende (s. H. Wolff). Die Auflösung vom Bäthsel des Orga-
nismus zerfällt in die Construction eines Naturtriebes, des Selbsterhaltungsprocesses, und
eines Bildungstriebes, des Gestaltuugsprocesses, und in die Construction des Gesetzes,
nach welchem beide mit einander verbunden sind (s. Schieiden). Wenn ein Hund eine
Viertelmeile unter dem Winde vor einem Hirsche oder einem anderen Thiere steht, und
er nimmt dessen Gegenwart wahr, so bewirken die riechbaren Theile irgend eine Ver-
änderung in seinen Geruchsnerven, (s. Darwin), und so im Durchdringen menschlicher
Persönlichkeit mit seelischem der Aromana zum Arom (in somnambulistischer Sympathie
des Od).
23) Einen bestimmt objectiven Grad von Wichtigkeit erhalten die verschiedenen Organe
der Pflanzen einzig und allein durch das Gesetz ihrer Entwickelung (s. 0. H. Schultz).
Die CombiDationen der Grundkräffce, deren Wirkung die Gestalten sind, bezeichnen sich
als Bildungstrieb (s. Schieiden). Das Studium ist ein regelmässiges Streben nach dem
Ideal menschlicher Wissenschaft (s. Kronburg). Der innere eigentliche Zweck des wissen-
schaftlichen Erkennens ist no6tisch (s E. Kuhn). In dem Gegebenen des Problem sucht
die Mathematik aus bestimmter Zahl bekannter Grössen die unbekannten zu fixiren. Auf
Versuche und daraus gezogene Folgerungen muss Alles beruhen (s. Jung).
24) Wachsthum ist fortschreitende Zunahme aus Naturproducten durch Entwickelung
von Innen heraus und Aneignung dessen, was ihm von Aussen her zu seiner Erhaltung
dargeboten wird (s. Krug). Leben ist das im Unbegrenzten des Absoluten begründete
Streben zu einem Zweck das Einzelne im Ganzen zu trennen und wieder zu verbinden
(Brandis). Wachsen der Pflanzen im Allgememen ist Vermehrung ihres Volumens und
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ihrer Masse (s. Schleiden). Die Pflanze lebt in einer fortgesetzten Zengong (Link). Die
Zellen als ^Elementartheüe oder Elementarorgane" (in der Pflanze) bilden die Grundlage
aller zusammengesetzten Organe (s. Eunth). Die VariationsßQiigkeit ist eine Gnmd-
bedingnng für die grössere Verbreitung einer Pflanzenform (s. Supan). Das Leben besteht
in einer fortgesetzten Reihe von Wirkungen und Gegenwirkungen, die zwar einem immer-
währenden Wechsel unterworfen sind, aber doch best&ndig auf gewisse Endzwecke hin
arbeiten (s. Roger).
25) Würde das anatomisch Begriffene brachycephal und doliochcephal zur ethnolo-
gischen Eintheilung mit verwandt, so zerreisse man die Gruppe, die zusammengehöre und
vermische Heterogenes (nach Welcker). The Negroes and Negritoes may ressemble each
other, not because thej are of the same stock, but on account of the faet, that the sma
total of their surroundings or, in other words, of their environment, is similar and produces
similar eflects upon those subjected to it (s. Bnchan). Nach Bourgarel sterben die Poly-
nesier besonders an Tuberkeln oder (nach Brulfert) an Bronchial -Catarrhen. La phtisie
ne figure pas sur les list^s de maladies dressöes par les anciens voyageurs (s. Quatrefages)-
Die Neu-Caledonier sterben an Lungenkrankheit (seit der europäischen Ansiedlung).
26) Quo profundus in qacunque naturae opera penetremus, eo luculentins nobi»
effulgeat ingens illa varietas (s. Sydenham) The more we study American archaeology
and ethnology, the more convinced do we became, that as yet we stand but on the tie-
shold of knowledge, peering feebly into the dark unknown, whilst every contribution
which takes us a st^p nearer to light and truth must to ever be hailed with pleasure and
gratitude (s. Buckland).
27) Die (wegen vegetabilischen Ursprungs) in der Fastenzeit -gegessene Banngans
(Anas ruficoUis) wuchs (in Irland) auf Bäumen (s. Giraldus) odor entsteht aus Muscheln,
die an Bäumen hängen (s. Moray) und die Jakun beschreiben die Vervollkommnung des
Menschen aus dem Affen (als Ascendenz). Durch den überbrachten Samen gingen die
Nachkommen Mandza^s in den civilisirten Zustand über (bei den Buraten) und so bei
Auffindung der an Quetzalcoatl überbrachten Römerfrüchte der Ameisen (wie in Guiana).
28) Es handelt sich zunächst um die Erforschung des Gesetzes der einzelnen Pflanicn
oder der Pflanzen an sich (besonders für die zusammengesetzten Pflanzen); der Baum,
so wie er dasteht, bietet durchaus keinen Angriffspunkt für die Beobachtung dar (s. Wigand),
und so für eine einfach raschere Durchschau des leitenden Gesetzes* beginnt das Studium
mit den Cryptogamen (wie mit den Naturstämmen für den Völkergedanken) Les maitics
de Part ont dit: „des observations, qui durent moins de trente ans, espace de temps
necessaire pour rentiere rövolution des sept planetes, ne peuvent etre exact** (nach Nassjr-
eddin) für die „t^ble ilkhanienne*' (s. Reinaud), wie' Materialansammlungen auch {füi die
psychologische Liduction).
29) Die Sprache ist das bildende Organ der Gedanken (s. W. v. Humboldt). Es ist
dem Menschen ebenso natürlich zu reden als zu denken (Renan). Die Erzeugung der
Sprache geschieht mit Nothwendigkeit fs. Heyse). Wie Gott die Welt durch Sprechen
schuf, so schafft der Mensch sie sprechend nach (s. Delff). L'Amörique est la partie dn
monde, oü se rencontrent, k surfaces Egales, le plus grand nombre de langues absolument
et radicalement dissemblable (s Vinson). Den Bezeichnungsmitteln der Lautsprachc
kommt zum grössten Theil nicht von Natur, sondern nur durch Gewohnheit Verständniss
zu (s. Marty). Wenn „bei dem Urmenschen keine Seelenbewegung vorging, ohne eine
entsprechende reflectirte körperliche Bewegung", so ergiebt sich vorab, „dass jeder be-
stimmten besonderen Seelenbewegung eine bestimmte körperliche entsprach, welche
physiologisch und tönend zugleich war" (s. Steinthal). Der Sprachlaut entspringt gleich
der Geberde ^us dem unwiderstehlichen Trieb, der in den Menschen gelegt ist, seine Vo^
Stellungen mit Bewegungen zu begleiten, welche zu denselben in unmittelbarer Beziehung
stehen, und so den simüichen Eindruck, den der wahrgenonunene Gegenstand herTo^
bringt, durch subjectiv erzeugte analoge Empfindungen zu verstärken (s. Wundt), und so
die „sign-language" (s. Mallery). Nach Sievers ist „eine gedeihliche Weiterentwickelung
der Lautsystematik nur auf dem Wege der genauen Erforschung und Characterisirung der
Einzelnsysteme oder Einzelnausdrücke" möglich, so dass für ethnisches Sammlungsmaterial
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noch ein weites Forschangsfeld offen steht, das mit Hülfe des Phonographen sich vielleicht
emstens bearbeitbar erweisen wird, nach anthropologischem Vorarbeiten vergleichender
Physiologie, um die characteristischen Typen nach ihrer Hanpteigenschaft zu classificiren
(s. Haffory).
30) L^^tat primitif de notre raee, n'est pas P^tat sauvage, c'est T^tat de culture
(s. Malan), und die brasilischen Indianer zeigen die Spuren des Herabsinkeus (nach
V. Martins). Nicht blos die Quelle aller Moral, sondern auch die aller Einrichtungen,
muss die Solidarität werden (s. Nordau). In seiner allgemeinen Weise ist der Staat ein
Spiegel der Vernunft des Universums und hat damit etwas Göttliches und Heiliges an
sich (8. Lasson), wenn in nationalem Wachsthum entfaltet (des Volksbewusstsein's).
31) „Zwei einleitende Vorgänge giebt es, die wahrhaft unergründlich scheinen. Der
eine ist der merkwürdige Vorgang, durch welchen die Hauptrassen der Menschen gebildet
wurden; sie bestanden von frühester Zeit an, und mit Ausnahme der Mischrassen haben
sich seitdem keine neuen gebildet. Dieser Process war in frühesten Zeitaltern auffallend
thätig, während er sich in späteren auffallend ruhend verhielt. Solche Unterschiede, wie
sie zwischen der arischen, der turanischen, der nigritischen, der rothen und der australischen
Rasse bestehen, sind allesammt grösser, als irgend welche jetzt wirkende Ursachen in
jetzigen Menschen hervorbiingen könnten. Und daher besteht eine sehr grosse Wahr-
scheinlichkeit für die Meinung (welche jetzt von grossen Autoritäten vertreten wird), dass
diese Unterschiede entstanden seien, ehe die Natur, besonders ehe der Geist und die An-
passungsthätigkeit des Menschen ihre jetzige Beschaffenheit angenommen hatten. Und
eine zweite Eigenschaft, die der Civilisation vorangegangen ist, scheint wenigstens
gleichfalls aus einem früheren Zustand ererbt worden zu sein, wenn die Entwickelungslehre
sich als richtig erweist. Unmöglich bleibt es, eine VorsteUung davon zu machen, dass
Menschen, die in Allem den jetzigen Menschen ähnlich sind, eine Existenz geführt haben
sollten, ohne irgendwelche Familienbande, wäre es auch nur in loser, von der Mutter
Seite verbundenen Gruppen und einer Spur von Zusammenhang von Vaters Seite, und
wären diese Gruppen auch nur wie die Thiere in Heerden unter einem mehr oder weniger
bestimmtem Führer verbunden. Man kann sich keine Vorstellung davon machen, durch
welchen Process der uns bekannte Mensch diesen Schritt in der Civilisation bewerkstelligt
haben sollte. Und es ist ein grosser Vortheil der Entwickelungslehre, dass sie uns gestattet,
diese Schwierigkeit in eine vorhergegangene Periode zu verlegen, in eine Zeit, in welcher
wahrscheinlich andere Instincte und Kräfte als die jetzigen mitg<>wirkt haben, die wir uns
jedoch mit keiner Einbildungskraft vorstellen können. Auf alle Fälle ist vorauszu-
setzen, dass diese beiden Schritte in der menschlichen Entwickelung schon gemacht und
diese beiden Bedingungen erfüllt worden sind** (s. Bagehot) Der Mensch (wie ihn die
gesicherte Erfahrung in allen bekannten Zonen aufweist) „lebt in der Familie, als Mann
und Weib und Kinder in einem Hauswesen, wobei allerdings die verschiedensten Modi-
ficationen des Verhältnisses vorkommen" (s. Lasson). In Peru unterscheidet sich der
Geruch des Eingeborenen, Weissen und Neger, als Posco, Pezcuna und Gralo (nach
Humboldt). Nach Empedokles war das Menschengeschlecht aus rohen Anfängen hervor-
gegangen (in Ascendenz, statt vom Urmenschen zu descendiren). Der Mensch erschien
auf der Erde im Zustand der Civilisation, „adult de corps et d'esprit** (s. Euseb. de Salles).
Die Lemuria Sclater's ist ein „anthropologisches Bedürfniss'* (nach Peschel). Aus primitiver
Mutterlauge schweifender Horden crystaliisirt das Culturvolk hervor, mit Idealschöpfuugen
ethischer Gesittung. Calhoun basirte die Vertheidigung der Sklaverei (in diplomatischen
Verhandlungen der Union) auf die Rassenverschiedenheit zwischen Weissen und Schwarzen.
Nach La Peyrere stammten nur die Juden von Adam, die übrigen Völker von Prae-
Adamiten (1665). Der Sieg der Völker über die äussere Natur ist der Sieg des Geistes
über das Materielle (s. Schouw). Ortiz Bischof von St Martha) hielt die Indianer als
untergeordnete Menschen (dem Vieh näher stehend), der Religion nicht für fähig (in
seinem Bericht nach Madrid) und auch später blieben die Eingeborenen Peru^s von der
Inquisition ausgenommen (wie lange der Sacramente nicht würdig).
32) Der Raum verschwindet in der Unendlichkeit, und von dem so hergesteUten Nichts
(eines reinen Raumes so zu sagen) vermögen sich subjective Umgrenzungen nach Maass
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und Zahl hinanszuzeichnen, in deren Umschreibnng dann eine Raumerfüllung sich ab-
Bchliesst, bei Zutritt materieller Schranken, und solcher Auffassungen, die dem Körper-
lichen des Menschen (im Tastgefuhl vorwiegend, doch auch in Empfindung von Gasarten
durch die Lunge z. B.) merkbar bleiben. Was als Schwere bezeichnet wird, waltet überall
hindurch (für jedes Partikelchen der Materie , als davon abhängig) . wobei die grössere
Masse vorwiegend überwiegt, mit tellurischem Mittelpunkt in dem der Erde. Das daneben
in der Bewegung Manifestirte, — periodisch vorübergehend im Planetarischen, woge^n
siderisch dauernd constant (bis auf soweit minimal auslaufende Störungen), — schliesst
sich an das aus dem Physischen des Menschen weiter Entwickelte im Psychischen an,
mit dem Gedanken, der in Bewegung lebt (und abh&ngig davon in allen Theilen gleich-
falls), in unabgrenzbares Jenseits auslaufend, für dessen geistige Bemeisterung in der
Ewigkeit, die Rechnung im Bewusstwerden der Zeit (geschichtlicher Art für die GeseU-
schaftswesenheit) einen Anhalt zu suchen hätte (im infinitesimalen Calcnl naturwissen-
schaftlicher Psycholopie).
83) Anthropology is the application of the instrumentalrties and methods of natural
Mstory to the study of man. The anthropologist, in this sense, is not a dilettante phi-
losopher, who inquires about old things because they are old, or into curious things
while they are curious, omitting all the great movements and heeds of society, and over-
loading the baggage-train of progress with trumpery picked up along the march. The
practical spirit of our age demands that he ask what truth, or good, or beauty comes
from such investigations, and how he can make them subservient to human weal (Otis
T. Mason). Und erst, wenn Wurzel geschlagen ist in practischen Interessen, beginnt eine
Wissenschaft fortschrittlich zu keimen, wie die Ethnologie, seit in den Colonialstaaten
in den von ihr gewährten Vortheilen erkannt (im genaueren Studium der Eingeborenen).
34) Die Makoba fragten den Missionar Mackenzie (1881), ob europäische Wissenschaft
erklären könne, warum die Ochsen, aber nicht die Büffel, die Pferde, aber nicht die Zebra
von der Tsetse gebissen würden (und das hätte sich aus der Lehre von den geographischen
Provinzen zu ergeben, für die in der Umgebung adoptirte Form des Typus einerseits, nnd
die andere, als, weil aus der Fremde, noch nicht völlig acclimatisirte) Die Basilika (unter
den Bamangwato) have chosen this position for defence against their enemies (within the
habitat of the Tsetse). Nach Massudi konnten keine Pferde im Lande der Zend leben,
die zu Fuss oder auf Ochsen kämpften (s. Abulfeda). An der Küste von Rio Tariric
(Tiliri) bis zur Escudo de Veragua wurden zahme Tapire (Dantas) aufgezogen (nach
Ceballos).
35) Die Mittel des Lebens sind nicht Überall dieselben, daher wechselt auch die
Thierwelt mit denselben (s. Schmarda). Das wichtigste Moment für die Verbreitung der
Pflanzen bilden die klimatischen Verhältnisse und unter diesen wieder die Temperatur,
wie sie durch die Stellung der Erde zur Sonne bedingt ist (s. Seubert). Gewiss konnte
der Mensch nur dann und da in der Natur erscheinen, wo dieselbe bereits zu einer ge-
wissen Reife gediehen war, aber auch nur da, wo der Character der Natur des Ortes ein
dem Wesen des Menschen homogener, ein ihm sympathisch entgegenkommender war
(s. Delff) Seit der Mensch, statt der Kraft des Löwen, die Klugheit des Fuchses sich
erbeten, beherrscht er durch Erfindung von Pfeil und Bogen (und Lenkung des Pferdes)
die Thiere (bei den Zamaiten\ wie er bei den Kasya für solchen Zweck Pfeil und Bogen
von der Gottheit empfängt (und psychische Schöpfungen vorhergehen in Hawaii). Die
Psychopathien (in der Pathologie) „sind vorzüglich Geistes- und Bewegungs-, also Him-
und Rückenmarkskrankheiten, welche aus der Quelle der überspannten religiösen Gefühle
entspringen" (s. Hecker). Im ..Mythos" (s. Forchhammer) spricht „Darstellung der phy-
sischen Metamorphosen als Erzählung einer scheinbaren Geschichte" (als sermo mythicos).
Die Volkssage ..will mit keuscher Hand gelesen und gebrochen sein" (s Grimm), und so
gilt Vorsicht gegen leitende Fragen (in Anleitung zu ethnologischen Beobachtungen).
36) Beim Heraufwinden des Ankers, aus dem das Eisenwerk der Kirchenthür (in
England) verfertigt wurde, verschied der von den Luftschiffem Herabgeklett^rte (s.
Gervasius).
37) Allg. Gesch. d. Ethn., 8. 9 u. flg.
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88) „The Basbmen of the Cape Colony and the southem part of Bechuana-land are a
degree lighter in colour tiian those of their own tribe living farther north. In the same
way the southem tribes of Bechnanas, — the Batlaping, Batlware, and others, — are
Bgfater in colour and shorter in statnre than those living in the northem part of the same
coimtiy, such as the Bamangwato. The conntry of the Batlaping is more arid and devoid
of moistnre than is the conntry of the Bamangwato. Then Üie Bamangwato reside in a
less humid country than that of the Bamapela to the north-east or the Makoba and Ma-
ghobea on the north-west. The last-mentioned tribes are all darker than the Bamangwato.
The Bamangwato themselves separated about one hnndred years ago, a portion of the
tribe sel^ling at the Lake Ngami, whilst the remainder took up their abode on the ränge
of mountains on which their present town of Shoshong is placed. It is my opinion, after
hiTing Tisited the lake, that of twenty or thirty Bamangwato from Shoshong were drawn
at random and alongside the same number of Batowana or Bamangwato from the lake,
a gtranger would be able to distingnish the latter by the greater daikness of their com-
plexion. Thus it would seem that the further you recede from heat and moisture in
Southem Africa, the lighter is the complexion, the more scanty the hair, until you come
to the light-coloured Hottentot and Bushman of the Cape Colony, the scattered „dots" of
wooUy hair on whose head suggest that if the process had only gone a little farther, we
should have found men without any hair on their heads at all** , wahrend in den kalten
Polarl&ndem wieder Behaarung hervortritt in den Ainos, neben dem glatt durch Fett-
umhüllung geschützten Eskimo. Ein Pferd, das in Transvaal die „Gall-ziekte" übersteht,
ist acclimatisirt (als „salted horse**), und so hat der Europäer in den Tropen die Probe
der kritischen Fieberkrankheiten zu bestehen (für HersteUung eines Modus • vivendi).
Lentin datirt vom Jahre 1756 den Uebergang der sthenisch-entzündlichen Constitution in
den asthenisch -fauligen, und die Bösartigkeit der epidemischen Erkrankungen in
dieser Periode war (nach Stoll) besonders durch den gastrisch-biliösen Character bedingt
(s. Haeser), in Nomenclaturen, die unter der Veränderung metheorologischer und physio-
logischer Theorien sich auch bei der Vervollkommnung mikroskopischer Instrumente
an den geschärften Einblick minimalster Lebensthätigkeit (thierischer und pflanzlicher
}Catur) anzuschliessen hätten (für etwaig wandelnde Charactere geographischer Provinz).
The natives of the tree-bearing countries have large füll eyes, the eyclids and eyebrows
being usnally not wrinkled or compressed; the more arid the country the smaller the
ejes of the inhabitants, and the more compressed and «puckered** the parts surrounding
the eye. For instance, the Makoba on the Zouga river have usually large mild eyes,
which are almost equalled by those of the Makalaka. Coming sonthward to the drier
district of Shoshong, we find the eyes of the Bamangwato a degree smaller. In the still
more arid district of Kumman, the Batlaping have smaller eyes still; and if we go farther
sonth into districts completely treeless, we find among the Korannas, Hottentots, and
Bnshmen, the smallest eyes in the country (s. Mackenzie). The Olo ngadju (Dyak) in Ba-
kumpai sind in 90 Jahren (1876) beim Uebertritt zum Islam (sowie Aufnahme von Ele-
menten aus Bandjer und dem östlichen Theile Bomeo's) so sehr zu Olo Salam oder Drang
Malayu geworden, dass ein Reisender sie nicht mehr als Dayaken des Valopetak-Stammes
ansehen würde (s. Hennemann), und bei den Vollblutrassen der Culturvölker handelt es
sich um die Wahlverwandtschaften für geschichtliche Bedeutung (s. B. i. d. M., S. 58).
Im Ahd. gilt das Adj. Dintisk noch nicht als Name des Volks, aber im Altn. kommt
PijÄskr deutsch vor, im Ags. bedeutet Peodisc, gens, populus im Engl, Dutch einen Hol-
länder, im Mhd. ist der Diutsche, Tiutsche selten (s. Grimm). Ztvc otoin(f fQ^to^ (bei
Aeschyl.). Na Guiana ingleza nao prospera o gado lanigero ali importado, a la cäe-lhe
e ^ substituida por pello grosseiro (o mesmo succuede äs avelhas da Europa em algunas das
Antillas e em Serra Leöa). Als der Prophet Unxele (bei den Kaffir) vom Himmel gefallen
galt, Hess Unhlambe seiner Herkunft nachforschen, bei noch lebender Mutter, während
der Vater nicht aufzufinden war (weil fortgezogen). Der Gebrauch, den Namens der Ver-
storbenen nicht zu nennen (auf den Nicobaren) „not only adds an element of instability, to
langoage, but destroys the continuity of political Hfe and renders the record of past events
precanous and vague, if not impossible (s. Roepstorff).
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39) Aasbildang und Verbreitung der Yegetationsformationen "wird grösstentheils durch
das gegenwärtige Klima bedingt (bei Grisebach). Als die Hauptfactoren des Eliina's
ergeben sich Wärme und Niederschlag, indirect auch die Winde und die orographischen
Verhältnisse, und aus dem Zusanmienspiel dieser vier Factoren lassen sich (in der phy-
sischen Geographie) nach dem vorherrschenden Witterungstypus Klima -Provinzen auf-
stauen (s Snpan). Je mehr das Pflanzenreich in gewissen Gewächsen die Stoffe iudiTi-
dualisirt und mit einem eigenthümlich chemischen Character ausrüstet, um so füglicher
können diese gleichsam als Herolde einer besonderen physikalischen Beschaffenheit des
Bodens und einer bestimmten Modification des Klima betrachtet werden (s. Martens) und so
„bezeichnen in Ostindien der Pfefferstrauch, der Muskatnuss-, der Campher- und Zinunt-
bäum, in dem australischen Archipel der Brotfruchtbaum, auf der Pfefferküste von Guinea
die dort cultivirte Art der Cardamone u. s. w eine gewisse Gemeinschaft klimatischer und
örtlicher Verhältnisse" (wie der Pechurimbaum am Rio Negro, der Nelkenzinmit am
Xingu u. s. w ). Prima ö tutte Findividuo che genera, poi e un organo deir individuo
poi due organi en uno stesso individuo, poi dne organi in individui separati (s. Mant«gazza\
Neben Gott steht (bei Philo) ij anoiog vXrj (aus der das Böse stammt).
40) Wenn die Erinnerung zurückgekehrt auf fern entschwundene Jahre, zn jenen
Zeiten, wo mancher Ingrimm und Zorn zu verbeissen war, wo der Deutsche, kraftvertrauend
zwar, doch schweigend über die Erde dahinzuwandem hatte, wo ihm, der das Vaterland
im Herzen trug, die Fremde doppelt fremd erschien, weil als Fremder empfangen, — und
wenn aus solcher Vergangenheit her der Blick sich öffnet der Zukunft, wie schwillt es
jubelnd dann empor, wenn aus des Globus' entlegensten Theilen die Namen entgegen-
schallen, die ihm selbst die heiligsten und tlieuersten sind, die Namen derer, die ihm sein
deutsches Vaterland geschaffen, in Macht und Herrlichkeit, wie lange ersehnt war. Und
jetzt, mit neuer Wendung der Zeit, beginnt der Widerschein sich zu spiegeln bereits in
den Continenten ringsum, wo der Adlerblick dessen, der so manche Phase deutscher
Geschichte vorausgeschaut hat, das in der jetzt bevorstehenden practisch Verwerthbare
rasch erkannt haben wird, um dann die massgebenden Sätze künftiger Colonialpolitik auf
dem Boden der Thatsachen zu begründen Tci^oito, ytrono (innerhalb natürgemäss vor-
geschriebener Schranken).
41) Kreuzbefruchtung bis zur vollständigen Ausschliessung der Selbstbefruchtung ist
Regel bei den Orchideen (wo die Natur „mittheilt, und zwar in der emphatischsten Weise,
dass sie Selbstbefruchtung perhorrescirf*). Wenn Blnthen kreuzbefrucht«t werden, erhalten
sie meist Pollen von vier verschiedenen Pflanzen und nicht solche von einer anderen
Blüthe an der nämlichen Pflanze, indem eine Kreuzung der letzten Art wenig oder keinen
Nutzen hat (s Darwin). Nur im anorganischen Stein haben wir ein in äusserer Form
umschriebenes Individuum (an den Neigungswinkeln der Crystall- Achsen gesetzlich de-
finirbar). Der Mensch legt gleichsam aus seinem Leib das heraus, was er als Functionen
an seinen eigenen Organen wahrnimmt (s. Kapp) in dem Werkzeug (als Organprojection).
Vom göttlichen Thun hat der Mensch Wissen cTol^, vom menschlichen dagegen aatfi:
(bei Thncyd). Die Indianer (in Venezuela: ^are rapidly disappearing from the con-
tinent, — root and brauch" (s. Spence). The idea of territorial sovereignty was introduced
into international law by feudalism (s. Lawrence), tat llfiq>vTos (i^v näaty uy^gunwi
xaxri (bei Eurpid.), il dXtj&^otatov Uytitti, ori novriQol oi afSgtanoi (bei Jambl.). Di^
Australier (am Darling) are most kind and gentle, and of quite average intelligence and
moraÜty (s. Bonney). rj ykivaa* ojutojuoxn v 6i y^^>' avat/ÄOioi, in den Worten Hippolyt's
(bei Euripides) und sonstige Mental- Reservation (jesuitisch oder talmudisch). Die Pythia
Perialla wurde durch Conon für Kleomeues bestochen, gegen Demaratus (le Desir^, gleich
französischem König), am „verax" (s. Cicero) oraculum des Erdnabels (dQ^foAixfn), mlKv-
dfaiatov 7wy ndvitov (s. Strabo). Kileke is spoken on the Congo to within a short
distance from Bolobo (s. Johnston). Der Handel einer grossen Compagnie mit dem freien
Privathandel verglichen, wird fast unvermeidlich ein schlaffer und kostspieliger sein
(s. Röscher). Die Nachkommen des Perseus (durch Acrisius mit dem danaidischen Königs-
geschlecht verknüpft nach äthiopischen Wanderfahrten) traten vor den Pelopiden zorück
(s. Thncyd.), als Atreus in Mycenä zum Nachfolger des Eurystheus gewählt wurde (bis
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auf die R&cher des von Perseus stammenden Herakles). Genns dictum putatur a terrae
Graeco vocabulo, quam yrjy dicunt (s. Festus) beim Hervorwachsen der (gezeugten)
Menschen (aus Erde). Treten zu den oatoig die pofiijua oder die dlxwa oder die &ffitTa,
so wird das, was für Menschen divino oder humano jure Rechtens ist unterschieden, die
Uga sind immer das, was den Göttern rechtlich zugehört oder zusteht (s. Nägelsbach).
Boobie (auf Fernando Po) significa hombre (s Navarro). Die Zauberer heissen Piai oder
Pei(»men) Irom the Caribi word „Puiai**, which denotes their profession. The Acawoios
call it „piatsan**, from the same root, the Arawaks „Semecihi" and the Waraus „wisidaa**
(s. Brett). Die Melanesier kauen Chaviba siriboca (statt Chavica betle der Malayen). Die
St&mme des Chaco heissen Wayguru oder Gaycuru, als Rauhheit (oder Rohheit), wie Bar-
baren (Chichimeken der Nahuatl) oder (hebr.) Ger (Fremder), gleich Israel im Tempeldienst
(gegenüber den Leviten).
42) Wenn auf chemisch zusammengeordnete Wahlverwandtschaft (in mechanisch-
materieller Verbindung der Elemente) physikalische Kräfte einwirken, wie z. B. das Licht
für Farbenveränderung (in Arg. nitr., Brom- und Chrom -Präparate oder sonst), tritt eine
innerliche Verschiebung der Atome ein, auf jedesmaligen Reiz erfolgend und mit dem-
selben sistirend, obwohl nun hier, bei periodisch successiv wiederholtem Einfall solcher
Reize eine periodisch entsprechend geregelte Veränderungsbewegung setzbar wäre, um
einen dynamisch gewissermassen hergestellten Mittelpunkt kreisend. Beim Aufwerfen
leichtester Staubtheilchen in gasartiges Medium der Luft, mögen diese zeitweis um ihren
selbstständigen Mittelpunkt wirbeln, unabhängig gleichsam so lange von dem specieUen
Fall der Gravitation in der Schwere, als tellurisch für das Centrum grösster Masse in dem
der Erde geltend. So etwa würde organisch der unabhängig selbstständig hergestellte
Mittelpunkt eigener Dynamik sich darstellen, bei den Pflanzen im Aufwachsen (der Schwere
entgegen) nach oben, und beim Thier in freier Fortbewegung nach allen Richtungen des
Raumes hin. Aehnlich vermag sich der Organismus aus eigenartig innerer Kraft selbst-
thäti^ zu reguliren, wie z. B. zu wechselsweisem Ausgleich der Organe in sog. Natur-
heilkraft (beim Widerspiel zwischen Schweiss und Nierenabsonderung u. s w.) kund ge-
geben, und unbeschränkter noch von äusseren Bedingungen waltet dann das Psychische
fort (bis zum geschichtlichen Weiterwirken im Leben des Menschengeschlechtes unter dem
Völkergedanken des Gesellschaftswesens).
48) Die Ursache senchenartig wandernder Krankheiten (im Miasma) gilt „für einen
chemisch differenten und isolirbaren Bestandtheil der Atmosphäre"" (bei Heule). Au moment
d^explosion d^un corpuscule heurt^ par le noyau cometaire, la foule des corpuscules envir-
ronnante s^^lancent dans toutes les directions et donnent naissanc k une s^rie entiere
d'ondes qui se propagent dans le seul (bei Schwedoflf), „d'ondes cosmiques" (bei Bre-
dichin).
44) üne seule espece peut-etre possede des attributs physiques assez nettement d^finis
pour qui soit facile de ne pas s'y tromper, c'est Tespece Bacterium termo ou bact^ridie
du charbon; quant aux autres Microbes, c^est surtout par les effets diff^rents quMls pro-
dnisent snr Feconomie vivante, qu'il est vraiment bien possible de les distinguer les uns
des autres (s. d'Ardenne).
45) Indem die Biene (bei der Befruchtung) „ihre Runde macht und frischen Honig
aufspeichert, befruchtet sie fortwährend neue Blüthen und erhält so die herbstliche
Spiranthes-Art, welche ihrerseits Honig für künftige Bienen - Generationen bereitet"
(s. Darwin), und auch für ein wieder gänzlich verschiedenes Reich (beim Verbrauch durch
die Menschen).
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Auf den „Zuidwester- Eilanden ** gilt die Insel Loewang, die mindestens
drei Mal von jedem Priester, während seiner Lebenszeit, besucht sein muss, als
Ursprung des Gottesdienstes. Neben Matsoena Makerissie Makelaveoe, als grossen
Gott,') werden die Götter Oplaire worwasse (als heller) und Oplaire mimetteme
(als dunkler) verehrt, und* dann (in Dorfern, Häusern, Gärten, ßöten) die jedes-
maligen Schutzgeister oder Ornoesa (während die Swangie gefurchtet werden).
ßeim Tode geht die verfeinert umgewandelte Seele, als Make takke Matti (das
nicht Sterbende) nach einem lieblichen Platz, wenn guter Disposition, sonst da-
gegen bis Noesese rewiali (zum Rande der Erde), w.o übermenschliche Arbeiten
auferlegt werden (oder der Schuldige selbst in Oel gekocht werden mag). Wenn
nach Angaben des aus den Mama (Adligen) gewählten Arriessere (Oberpriester)
Gott Oplaire (mimetteme) sein Opfer verlangt, werden auf Wetter die geschnellten
Menschenköpfe (auf den anderen Inseln Cocosnusse) dargebracht (mit dem Blut
der Opferthiere besprengt).
Auf Babber, Sermath (Sermattie) und Letri, sowie Wetter, Roma und Danima
(unter den südwestlichen Inseln) werden neben dem höchsten Gott (Matsoena make-
rissi makelavene oder der grössere Gott) die Götter Oplaire worwasse (der
Weissen) und Oplaine mimetteme (der Schwarzen) verehrt, indem man statt Menschen-
köpfe Cocosnusse opfert. Ausserdem besitzt') Jeder seinen (hockenden) Scbinn-
gott') oder Ornoesa (zum Privatgebrauch), Die guten Seelen gehen (im verfemerten
Zustande) nach dem Ort ungestörten Glückes, die bösen (zur Arbeit) nach Noerese
rewiale, und ehe darüber von Oplaire mimetteme entschieden ist, ersucht der
Priester (Ariessere) die Seele sieh in das Davine genannte Bild niederzulassen
[wie in Aegypten und Neu-Irland]. Wegen der Feuerlöschung*) heisst die Bestattung
Rawene-o-waai (das Feuer ausblasen).
Bei einem Todesfall (auf Wetter) wird für drei Tage oder Nächte in der
Hütte kein Feuer gebrannt (während der Feuer-Erlöschung oder Rawene-o-vaaij
am Todtenfest), damit die umherirrende Seele nicht etwa hineingerathe und sich
verletze. Dann wird sie vom Priester ersueht, sich (bis zu Oplaire's finalen
ürtheilsspruch) in dem Davine genannten Bilde*) niederzulassen, das auf den
Opferplatz (oder Wanotne) gestellt ist Der hockenden Leiche werden, bei dem
Einlegen von Esswaaren in's Grab, Botschaften für das Jenseits in's Ohr geflüstert
[während die Gallier Briefe mitgaben]. Dass dagegen mit dem Tode Alles vorbei
sei, meint die Secte der Matte die er malo (Todt ist verloren*)).
Auf Wettang (Wetter) wurde der Rumusse (Erdbeben) genannten Schlange
(in einem Fels wohnend) geopfert (s. Barche witz), als früherem ^ König auf Malaje*,
der mit seinen Unterthauen in Schlangen verwandelt wurde (unter Erschütterung
des Hauses mit Urungatte, von hinter einem Vorhang her redend). In Saparoea
erhalten das Stammeltem-Paar (Rian und seine Gemahlin), auf Goldstühlen sitzend,
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in der Drachenverwandlung, Opfer wie Erechtheus n. s. w. Auf Kisser wird Luli
(dem Schöpfer der Insel) ein Jahresfest gefeiert (s. Bär).
Beim Jahresfest auf Wetter werden Gocosnüsse statt Menschenköpfe dar-
gebracht [wie Numa Kohlköpfe substituirte]. — Auf Wetter werden die (knöpfe-
Bebnellenden) Bewohner ans den Alfuren der umliegenden Inseln als Hindoes be-
zeichnet (s. Boscher). — Nachdem der Bräutigam ein Fest für den Schutzgott
seines Stammes und den der Braut eingerichtet hat, wird die Ehe (unter Opfer-
gaben an die Ahnenseelen abgeschlossen (auf Wetter). Das Kind folgt der Mutter
(auf Wetter). — Make-takke-mattie (das nicht Sterbende) bezeichnet (auf Wetter)
die Yerfeinerte Seele (wie die Abgeschiedenen als Orang alus oder feine Menschen
bei den Paasumah). Auf Letti und Moa werden Köpfe gejagt (auf Wetter). Zu
Kolff's Zeit war das Dorf Sauw auf Wetter durch die Lettinezen zerstört, um
Prauwen zu rächen, die bei einem Schi£fbruch auf Wetter geplündert waren (1823).
Die Sudwest- Inseln (Kisser, Letti, Roma, Wetter, Moa, Luang, Sermatty,
Lakor, Babber, Damme, Teon, Nila, Serua, Keki) fuhren sprachlich (s. v, d. Grab)
aof Timor (Danune und Teon auf den Tenimber). Gott heisst Matroeme lalawne
(auf Letti), Mane tua faid (auf Rotti), Deva Pasamba (auf Sumba), Devo (auf
SaFoe), Ngaee (in Ende auf Flores), Allah Tallij (in Solor), Oesineno (auf Timor)
mit Nai maromok (bei Belonezen), Dappa (in Koepang). In Roma (wo die Frauen
ihre Brust abplatten) tolgt die Wittwe in der Würde des Dorfhauptmann's (gynai-
kokratisch). Die Bevölkerung von Klis barat, durch die von Klis-timor zerstört,
flächtete nach Hiota (auf Moa). Roma wird zum Theil durch Auswanderer aus
Kisser bewohnt (mit zwei Sprachen). Die in Damme durch die Holländer beim
Aufetand ausgerotteten Eingeborenen wurden durch Bandarezen ersetzt (1666 p. d.).
Die Zauberer oder Svangi, welche durch Halsabschneiden die von ihnen ge-
fertigte Puppe zu tödten suchen, sind bei Entdeckung selbst dem Tode verfallen
(auf Baber).') Auf Babber (Baber) wird jährlidi ein Porka-Fest gefeiert.
Sonne lerra, Sterne ptoenne, Himmel kakkeme (liantie), Gott Matroeme
Lalawne, Böses Setne (Makajatta), Seele Tatar (lele tatar) auf Letti.
Beim Bau eines Luly-Hauses (auf Letti) wurden die aus dem Walde gebrachten
Stämme durch bewaffnete Vorfechter umtanzt (gegen dämonische Schädigung zu
schützen). — Wer heilige (Luly) Vögel oder Bäume schädigt, fiel in Krankheit
(auf Letti). In den als Luly (Heiligthümer) verehrten Büschen sah man Mittags
oder in der Dämmerung (Abends) die Todten umgehen. — Starb Jemand plötzlich
(auf Letti), so begrub man neben ihm einen lebendigen Hund, um den Weg nach
der N^orei der Todten zu weisen, weil sonst das Gespenst umherirrend spuken
wurden (s. Barchewitz). Und so bei Eskimo u. A. m. Die Seelen der in Letti
aus der Inael Loewang Eingewanderten kehren beim Tode dorthin zurück (wie
die Tonga*» nach Bolotu).
Die Ariessere (oder Priester) erklären aus Mondfinsternissen unheilvolle Vor-
zeichen (auf IvCtti), und Auzeichen wurden durch das Lulu (luly) genannte Cocos-
DU8s-Zerschlagen ermittelt. Der in einer Höhle bei Battomea (auf Letti) hausenden
Schlange wurde geopfert, um sie vor einer Reise zu befragen. — Die Kleider der
Ninne-Mojang (Voreltern) wurden als Reliquien bewahrt (auf Letti), und das Bild
Oeplerra's (Grossvater-Sonne) an die Häuser gehängt. — Wer, Krankheiten®) ver-
ursachend, als Swangie erkannt wird (auf Letti), erleidet den Tod (s. Eyberger).
Bei Volksplagen opfert man dem Schutzgott des Landes (als Oran-noesa) auf Letti
(auf Rarotonga wurden Menschen geopfert zur Tarangaara oder Versöhnung).
Im Kriege trägt der Oberpriester die spitzige Helmniütze des Kriegsgottes Woet-
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Loekre. Ein Sarong, von der Frau selbst getrageo, schützt gegen Bewaffiiete
(auf Letti).
Gott heisst Üplärer-Makaresi oder Der da droben (neben Ürousse, als Schirm-
götter aus "Knochen) auf Letti, wo die Yessi oder Priester Krankheiten heilen. —
Gewitter in Blitz (Läne) nnd Donner (Kukur) sind von Üplfirer (Uplärer Makareri)
oder Gott verursacht. Bylang-mati (todter Mond) bezeichnet die Mondfinstemiss.
Sletne See, Nesi Zähne, Iram Nase, Origori Bu£fel, Ihn Fisch, Uprururu Erdbeben,
Junsu Regenbogen; ida, vom, tälu, wata, lima, näma, itu, waa, sü, sanon (1—10);
L&ri Sonne, Sibi Huhn, Taba Messer.
Die Insel Letti zerfällt in die Provinzen von Tuteke (Landung), Tomra,
Enunevang (Nuvenang), Batamiau (mit altem Fort), Lettutum, Lukuleti oder
Nuweleli (unter Orang Kaya). Die Bewohner zerfallen in Marne (Adlige), Baur
(Freie) und Budak (Sclaven) oder Orang Stamm (Arbeiter). Die Todten werden
in Letti am dritten Tage begraben, indem man vorher vor dem Schutzgott eiD
Feuer anzündet und dieses brennen lässt, bis der Priester entschieden hat, ob der
Todte nach einem glücklichen oder unglücklichen Platze gehen wird. Das Eigen-
thum des Todten wird ihm in's Grab*) mitgegeben (unter dem Haus); und Opfer
von Büffeln, Hühner n. s. w. dargebracht.
Als Götter der Schwarzen und der Weissen wurden Up-mati und Üp-Leiror
unterschieden. — Wenn ein Mann niederer Kaste ein Mädchen aus höherer zur
Ehe verführt, werden beide (auf Letti) getödtet (wenn die Busse nicht gezahlt
werden kann)
Auf Luwan^^ wird Gott üba Leere verehrt, als Grossvater (üba) der Sonne
(Leere). — Die heilige (Luly) (Blocke auf Luwang war aus der Luft dorthin
gefallen (s. Barchewitz). In javanischer Kosmogonie hört sich der Glockenton
vorweltlicher Schöpfung. Als der Fischer (auf Luwang) den zweimal in seinem
Netz gefundenen Rothstein das dritte Mal (bei der Warnung gegen ferneres Fort-
werfen) mit sich nach Hause nahm und neben den Götzen legte, begann Blat
daraus zu fliessen, für dreiviertel Jahr hindurch, bis er dann barst und zugleich
ein Knabe erschien, der (mit seiner Pflegeschwester vermählt) das Geschlecht der
Orang Patumera zeugte. Die Seelen im Geschlecht Patumera (des rothen Stein's)
gehen (auf Letti, Moa und Luwang) nach der Insel Weynau, um sich am Strande
zu waschen, wo bei Todesfällen (Geschrei gehört wird.
Hängt die Frau (auf Letti) ihren eigenen (selbstgetragenen) Sarong vor die
Hausthüre, so dass Entfernung ein Angriff auf ihre Ehrbarkeit sein würde (der
dann zu rächen bliebe), so gewährt dies sicheren Schutz gegen Eintritt von Be-
waffneten (s. Heijmering), und so in kleinasiatischen Sagen. — Den Schwangeren
war auf Letii das Nähen verboten, um den Embryo nicht festzunähen. — Auf Letti
wurde das Haar der Kinder'**) allmonatlich von der Mutter geschoren (bis zam
12. Jahre), um lang zu wachsen (s. Barchewitz). — Die Lettinezen betrachten die
Anfügsei als „Blumen der Sprache"'*) für Wohllaut (s Heijmering). — Liess sich
der Kopf des getödteten Feindes nicht erlangen, umtanzte man eine Cocosnuss (aof
Letti). — Um vom Schicksal eines Verreisten (auf Letti) zu hören, wurde ein an
der Spitze durchlöchertes Ei erhitzt und nun beobachtet, ob es auf der Seite mit
dem Bilde einer kopflosen Figur ablief (oder einer vollständigen). Das Geschlecht
der Manneskinder in der Negory Duttakey stammt von dem durch einen Mann
geborenen Kinde (auf Letti).
Ik-makaromit oder der Herr (Makaromit) des Ik (Umkreises) schlägt einen
Feuerstein, wenn es blitzt (auf Kissir). Erdbeben (Rururuvai) wird verursacht,
wenn der im Boden Wohnende die Oberflächo schüttelt. Bei dem Dorfe Kotalama
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findet sich (mit Bildero des Hupperäru) der Hügel Katiroh, und daneben (als Sitz
des Raja) der Hügel Ubusur, anstossend an Vorrilli, als Sitz des Raja oder Marue
(auf Kissir). Mondfinsterniss oder Vollon machi todter (mate) Mond ist Vorzeichen
von Kriegen und Unruhen (Vollon -panu, Vollmond). Bei Sonnenfinsterniss (Laeron-
macbi) geht die Sonne nach fremdfemem Lande, um die auf Kissir bevorstehenden
Kriege nicht zu sehen. Hakvattelein, Donner; Litterbittermaka, Blitz.
Die Frauen (auf Kissir) verfertigen Sarong, deren Herstellung (da vom Drehen
des Fadens an bis zum Färben alles selbsteigenes Händewerk bildet) oft mehrere
Jahre dauert. Sie werden dann durch die Prauwen (der Kissir) nach Lette u. s. w.
gebracht, um gegen Scbildkrötenscbalen u. A. m. vertauscht zu werden. Die Achtel
genannten Grasflaggen (mit Figuren von Menschen, Schweinen u. s. w. darauf, aus
Mark gefertigt) werden auf Haufen von Treibholz gesteckt, damit diese nicht
berührt werden (auf Kissir). — Die Kissir begraben die Todten innerhalb des
Hauses, um die abgeschnittenen Nägel und Haare nach vierzehn Tagen an einen
anderen Platz (in einiger Entfernung) unter ein Quadrat von Steinen niederzulegen
(bei Darbringung von Opfern). — Die Kissir errichten auf Hugei ein rohes Götzen-
bild (des Happelaru) in Steine eingesteckt.
Auf Kissir (wo der Raja von Makissir in Wenreli resigirt) wurden neben dem
höchsten Gott Matsuna makerissi makelavene die Götter Oplaire warwasse und
(mit Opfer) Oplaire mimetteme verehrt durch den Ariessere genannten Priester
aus den Marna (und seinen Gehülfen). In den Dörfern, und deu Häusern der-
selben, finden sich die Bilder der Ornoesa (besonders als Schutzgeister). Beim
B^räbniss (auf Kissir) findet die Feuerlöschung statt (Rawene o waai), und wird
die Seele aufgefordert, sich in dem Bild Davine niederzulassen [wie in einen Korb
oder Blumentopf auf den Mariannen], Die Götter gehen (nach dem Tode) zu
einem angenehmen Platz, die Bösen '*) nach dem schlechten (Noerese rewiale
genannt).
Die heidnischen Orang Kessir im Innern verehren den Tatä genannten Hnbbe-
leiru (Huppelär als Upper oder Oberen) oder den Sonnen-Grossvaler (Huppeläru),
indem ein von Stein oder Holz verfertigtes Bild unter Opfern (und Schlachten von
Hühnern) umtanzt wird. Bei den Eingeborenen von Yottowawa oder Kisssir wird
die Insel Wetter als Ekker bezeichnet. Die Stämme im Innern sind von den Reieli
genannten Fürsten beherrscht. Aie Feuer, Oger Wasser, Leber Sonne (Laer),
Wall Mond, Luur See, Niha Zähne, Namang Zunge. Ida, veso, vekelo, voaack,
volima, voneno, vohi, vo-aa, vo-ichgo, iduwitti (1 — 10). Auf Kisa ist schaap (hol-
ländisch) in pipi verändert (in Polynesien in hipi).
Rotti zerfällt in (westliches) Matahari najik und (östliche) Matahari toeroen.
Auf Rotti sind die Ba von Sonabait gekommen, dte Billuba von Bälu und die
übrigen Fürsten von Timao (auf Timor oder Timoi).
Die Inseln Salo, Andenara, Pura, Pandai, Allor werden auf Timor als das
Land Pachkäles (Käl oder Schildkröte) zusammengefasst (^das der Schildkröte
ähnliche Land). Die Strasse von Flores heisst (auf Timor) Lalang-tuk (der rechte
Weg).
Auf Solor, wo die Küstenbevölkerung sich von Buton (und Ternate) herleitet,
machen die (bala genannten) Elephantenzähne (die früher für Sclaven gekauft
wurden) den Reichthum aus. Die Orang-pantay (über die Orang goenoiig herrschend)
stammen in Allor aus Ternate und in Solor auch von Buton (in der Küsten-
bevölkerung). In Lamatara (auf Solor) rudern die Frauen, um die Männer mit
der Handels waare nach dem Markt zu bringen, und während zu Hause die Männer
weben, verrichten die Frauen Feldarbeit, wie in Aegypten (s. Sophocles), wo die
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Frauen Handel trieben, im Marktbesucben, die Männer daheim blieben zum Weben
(bei Herodot).
Der Raja von Ombaai (Allor oder Malloewa) residirt in Koewi. — Der in
Besora wohnende Fiirst auf Ombai kriegte mit dem Stamm Owa. — Auf Ombay
werden die Pretri genannten Eopfringe getragen*') (Wasser, als Weh in Ombay).
Die Bewa£fnung auf Allor befasst den Lobu (Panzer aus Büffelhaut), Eilili (Schild),
Eawaka (Binde), Bana (Gürtel), Bucho (Bogen und Pfeil), Hupo (Doppelköcher-
gestell). Die (Elraushaarigen) Barowaken wurden, als Eingeborene auf Ombai,
von den als AUonesen an den Küsten siedelnden Einwanderern (aus Ceram ond
Temate) in das Innere gedrängt. Die (Eräuselhaarigen) Alorezen im Gebirge von
Ombau (brauner Farbe) jagen Köpfe.
Ahi Feuer, Wäh Wasser, Lorong Sonne, Matang Auge, Inuru Nase (Niru in
Allor), Aneha Zähne (ülor in Allor), üma Haus, Hatu Stein (Wato in Allor).
Ida, rua, tolu, haat, lima, neih, hitu, balu, siah, sanulu (1 — 10). To, rua, toUo,
pa, lema^ yamu, pitu, buto, hiva, karitu (1 — 10). Wasser Wai, Feuer Api, Sonne
Wongi, Mond Ära, Auge Hama, Zähne Nihi, Fisch Eäna, Stein Fatu, Nase
Nä, Haar Hatu, Haus Uma, Reis Pamam, Mais Gandu. Hia, gahü, tälu, garSha,
gaJiwa, garä, gapitu, gattahüa, gattasia, pua (1—10), Sula(Sula-bäsi).
Neben Allah taala, der in Kelam (der Himmelsbreitung) wohnt, verehren
die Solorezen die Sonne (Rarak), den Mond (Woelan) und die Erde (Tanah). Der
böse Geist, Kobok noeran wai ahoen entsendet zeitweis seinen Diener Noeeen, um
als Luftstrom'*) (oder Wind) über die Erde hinzustreichen und durch Krankheit
zu quälen. Die Kodhan noean oder Schatten der Vorfahren (denen bei den
Gräbern geopfert wird) schützen ihre Nachkommen, und, als Mittler, um Gebete
zu überbringen, umschweben alte Feigenbäume Noeba und Nara (das erste Men-
schenpaar) in ihren Schatten, (und ähnlich bei den Batta, wie auf Savoe der
Schatten des ersten Fürsten die Insel durchschwebt).
Um dadurch von den Göttern Gehör zu erlangen, begräbt jeder Soloreze an
dem einen oder anderen Platz das (Braha genannte) Bündel (mit eingewickeltem
Silber'*)), wie die Priesterfürsten der Quiche jeder sein Bündel tragen. — Den
guten Geistern sind Häuser für Opfer geweiht («uf Solor). — Wenn ein Bau vor-
genommen werden soll, schlachtet man (auf Solor) Böcke, und ehe der Priester
den Kopf abhaut, flüstert er Zauberworte in das Ohr (s. Kluppel). — In dem
Kooke (Roemah-Pomali oder Bale) genannten Haus, wird das als Noeba Nara
bezeichnete Holzstück geschlagen, um die Dämone zu vertreiben.**)
Die ersten Besitzungen der Holländer hatten auf Solor statt, (bei dem früher
portugiesischen Fort Hendrik), und auf Adenara, wo die Lima-Pante (fünf Küsten-
länder) gebildet wurden durch die Rajah Andenara, Lomalala und Trong (anf
Adenara) und die Rajah Solor und Lamatara (auf Solor). Wie Timorezen handeb
Buginezen mit Ombai. Die Raja der Lima-Pante (fünf Küstenländer) standen
unter der als Njai Djilie betitelten Königin von Solor. Die Solor (mit den Fürsten
von Lawaijang und Lamakera) dienen (in Koepang) als Bootsleute. — In Wausili
(auf Kissa) finden sich die Reste des Portes Vollenhaven. — In Wetter werden
beim Begraben der Leiche Menschen geopfert. — Die Insel Adanara oder Sabrao
ist unter die Fürsten von Adenare, Terotig und Lamahaie vertheilt.
Als höchste Gottheit wird (bei den Rottinezen) Mane-toea-lai verehrt, der in
dem Mond oder Boelak (oder in der Ledoh genannten Sonne) seinen Sitz hat und
(aus Dankbarkeit) weisse Thiere zum Opfer erhält (während sein Name aus Ehr-
erbietung nicht ausgesprochen werden darf). Von den übrigen Göttern schützt
Manado-dae den Menschen während des Lebens und nach seinem Tode schützt
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Manado-lai (bei Sterbefällen angerufen) die Seele, üeber die menschliche Frucht
der Schwangeren wacht Mane-soelak-lai (dem männliche Thiere rother Farbe
geopfert werden), während Lonak-Lai oder Lona-Lai den ersten Lebensfunken (der
Seele) dem Fötus mittheilt, und die weitere Entwickelung des embryonalen ") Wachs-
thams dann unter Mane-soelak-lai gestellt bleibt. An der Spitze der bösen Geister
steht Mane-Ketoe-lai, der den Lebensfaden des Menschen abschneidet, im Luftraum
.wohnend, ebenso wie der plagende Nitoe oder Geist Polie-iai. Dann folgen die
Nitoe-sesongo-foeik genannten Geister, und weiter die jüngeren Nitoe bebai.
Auf dem Wohnplatz des Verstorbenen hängen die Rottinezen ein eingezacktes
Lontarblatt (oder Maik), das seinen Namen erhält (als seinen sichtbaren Nitoe
vorstellend), und an dasselbe wird (nach dem Begräbniss) ein Opferthier mit Durch-
bohrung des rechten Ohres (um desto besser zu hören, bei üeberbringung der
Wunsche) festgebunden. Nachdem dies, Maik genannte, Blatt zerfallen ist, bleibt
nur der Name*^) übrig, unter den Nitoe -nai-deak oder den Nitoe des Drausseo,
und diesen wird dann ausserhalb des Hauses geopfert (soweit zu den Nitoe bebai
gehörig), wogegen während des Vorhandensein*s jenes, Maik genannten, Blattes die
(innerhalb des Hauses ihre Opfer empfangenden) Nitoe, als Nitoe-nai-daleh (Nitoe
des Innern) bezeichnet werden.
Auf Rotti gilt Manek-soelak-lai (der im Luftraum aufschreibende Fürst) als
Schützer des Menschen, (Buchzuführen von guten und bösen Thaten), in der Luft
herrschend, als Mani-thoe-lam. Die ursprünglichen Bewohner auf Rotti (soweit bei
der Einwanderung der Ceramesen nicht nach Timor ausgewandert) bekleiden, als
Taan-Tanah (Landesherr), die priesterliche Würde. Die Fürsten führen den Titel
Manek (und der Raja kam in der Einwanderung). Durch Vermittelung der Vor-
fahren wird der Schöpfergott angerufen (s. Jackstein), als Mantoelain oder erhabener
(toewa) König (Mane) des Himmels (lain oder langit). — Die erste Niederlassung
auf Rotti) fand statt zu Pantei Rote oder Lote (an der Nord Westküste). — Die
Seelen der Abgeschiedenen begeben sich von Rotti nach Savoe, das früher bevölkert
worden ist [auf Aitutaki nach Awaiki im Westen, woher die Menschen gekommen].
— Die Rottinezen begraben in einem ausgehöhlten Baumstamm.
Bei den während der Schwangerschaft dargebrachten Opfern wird (auf Rotti)
Mane-soelak-lai oder der himmlische Briefschreiber angerufen (s. Heijmering), da
derselbe auf den Schutzgeist oder Menado-dai Einfluss ausübt (und also auf das
Schicksal des künftigen Kindes). Der Nabelstrang wird auf Rotti mit einem
Schilfmesser durchschnitten. — Vom Opferthier wird das rechte Ohr zurückbehalten
für Menado-dai, um zu hören (und die Gebete zu erhören), und bei der Hochzeit
wird, zur Erwiderung für die angebotenen Geschenke (in Sirih, Bade-Oel, Kleider etc.)
der Wunsch um langes Leben ausgesprochen. Auf Rarotonga wurde der Geist
des Gottes, dem das Kind geweiht war, durch den Priester Oro's mit einer Schlinge
aus Cocosfasem gefangen, ihn zur Erhörung herbeizuziehen. Jeder ist durch zwei
Schutzgeister begleitet, von denen der Menado-dai auf Erden und der Menado-lai
oben weilt. Vor der Brautmahlzeit werden einige Körner Reis und Fleischstückchen
für den Menado-dai ausgestreut vom Priester oder Mane-songo-nitoe. Auf Doesang
heissen die Ahnengeister Anito.
Nachdem (auf Rotti) die Seele bis zum neunten Tage am Grabe gefüttert,
und ihr Maik genanntes Zeichen (als ein ausgezacktes Blatt) im Hause aufgehäugt
ist, fordert man sie auf, da jetzt Alles geschehen sei, zu gehen uud die Nach-
kommen in ihren gewöhnlichen Hausarbeiten nicht länger zu stören (s. Heijmering),
wie bei der Verabschiedungsformel der Esthen (nachdem die justa erfüllt sind).
Den Nitoe-nai-deak (mit Nitoe bebai), als den Geistern draussen, stehen die Nitoe-
BastUn, Archipelago. IL 5
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nai-daleh (im Innern) gegenüber. Der Nitoe-Moebies übt günstigen Einflass auf
die Gesundheit seiner Nachkommen aus. Der Hoppe oder Saft der Lontar-Pahne
gilt (auf Rotti) als Trank der Götter (Nitoe oder Geister), weshalb diesen b«iH
Gruss geopfert wird, (wie Nectar beim Somafest oder die Cava auf Samoa, so
dem Wodan sein Bier bei den Allemannen).
Durch Heilung von Krankheit erweist sich der Arzt (auf Rotti) erfahren in
der Kunst des Songo-nitoe (Versöhnung der Geister), als Mane-songo- nitoe (oder.
Zauberpriester'®)}. — In dem Mane-lea-teai genannten Lanzenschaftmessen bestimmt
sich die Ursache der Krankheit,'') indem Namen aus den Nitoe -sesongo-foeik
(foeik oder wild) unter den umherschwebenden Geisterseelen (verschieden von den
jünger verstorbenen Nitoe-bebrai) angerufen wurde. Die Manesonggo opfern
(songgo) im Songgonitoe oder Pomali-Haus. — Das zuerst abgeschnittene Haupi-
haar des Blindes wird unter die geschüttelten Früchte der Saftpalme gebaogeo,
damit es sich später nicht fürchte, den hohen Baum zu erklimmen. Auf Rotd
(unter dem Manik betitelten Fürsten) finden sich 72 412 Bewohner in 1000 Kampong.
Ai Feuer, Oeiweih Wasser (Ohuech oder Weih), Ledo Sonne.
Auf der unfruchtbaren Insel Dau (Dao) beschäftigen sich die Männer mtatA
mit der Goldschmiedekunst und verfuhren die Waaren in ihren eigenen Schiffen
nach den umliegenden Inseln (Rotti u. s. w.). Die FalmsaftBchalen heissen Haik,
die Kopfbedeckung Si-langa (auf Rotti). Die dem Timoresischen verwandte
Sprache von Rotti wird auf Daauw und Savo gesprochen.
Ein von Rotti stammender Sclavenjunge, (aus dem Schatze des Radja Abureno
entflohen) erschien im Goldschmuck, als von Oesi-neno gesandt, und wurde in
Amanoebang zum Fürsten erhoben (wie der von seiner Mutter im Glanz der SomK
ausgestellte Incasohn). ^The Dato-lulik^ (in Timor), ^appears at the door of
the great lulik house in all tbe glittering vestments of bis office, with the sacred
spear and the gun and the shield beside bim, and before them all he sacrifices a
bnffalo. After placing a piece of its flesh, along with siri and pinang, on the
vatu-lnlik, or altarstone, he calls on the spirits of their dead forefathers, then ob
Maromak of the heavens — in other districts the deity is known bj the name
Urubatu and Laraula, signifijDg sun and moon — and with Him of the eartk
Then in tum he calls out everj man present singly, who, advancing to the high
priest each with bis fowl in bis band, gives it to the Dato-lulik, who stays it in
presence of the assembled Company (s. Forbes).
Bei Ankunft der Auswanderer aus Geram (und aus Madjapahit) zogen sidi <fo
Eingeborenen Rotti*8 nach Timor zurück. — Die Häuptlinge der Campong (auf
Rotti) hiessen Manek gorok (s. Clercq); die Bobangi (Geschlechter) stehen unter
Raja (oder Tomoekoen). — Die Rottinezen fuhren ihre Ableitung auf Cwam,
Tidore, Temate und andere Molukken zurück mit Herstammung der Beloneien
aus Timor.
Neben der erblichen Würde des Tuan-Tanah (auf Rotti) wurde die des Rtja
eingeführt, der von jenem zu bestätigen ist (s. Jackstein), wie durch Bhil in
Rajputana (oder der Herzog von Kam then). — An Stelle der Schrift gebrauchten
die Rottinezen das Paboeke genannte Knotentau (nach Art der Quippu). Aof
dem Hoefalaina Lipelaliha genannten Steinhaufen wurden die Verstorbenen verehrt
(auf Rotti). Die Rottinezen sind dunkler Hautfarbe, „en het hoofdhair van veien
min of meer gekroesd (s. S. Müller;. Die Timorezen sind ^gladharig en geelacbdg
^bruine menschen^. Die Alfiiren (Drang Elaffir) von Batanta haben krauses Haar.
Auf Solor ist das Haupthaar schwarz „en van nature sluik^ (s. Si Müller). Bei
den Drang Kaffir findet sich krauses Haar, wogegen die mohamedanischen Be-
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-wohner auf Key mehr lockig kräuselndes Haar zeigen (oft mit hellem fiännbart
an der rechten Seite). Nach Lafond wohnt eine kleine Rasse wollhaariger
Schwarzer im Innern von Timor. Auf Rotti (wie auf Timor) finden sich mehrfach
Kranshaarige (nach Sal. Müller), und krauses Haar bei den Eingeborenen Timor^s
/nach Moor).
Auf Savoe ist jedem Gott (für das Hundeopfer beim Fest) ein heiliger Stein
-geweiht, bei dem geschworen wird, und als Erinnerungszeichen an die Regierung
•der Fürsten finden sich 13 Gedenksteine auf der Insel. Neben Deo (als höchstem
Oott) und Djawi verehren die Savoeer die guten Geister Poelado oder Kenoese
(himmlische Richter und Urtheilssprecher), Mahoekie (der Sieg im Kriege verleiht),
Soerawoe (der die Gebete überbringt), Doheleo (der Helfer), während anter den
«bösen Geistern Seolie in der Erde lebt, mit seinem Diener Roeweh, der die aus
dem Grabe geraubten Leichen (unter Yerfiüchtigung der Seele in Rauch) seinem
Herrn zum Fressen bringt, den Hunger zu stillen, (wie den Ndengei's, dessen
Diener auf Fiji, — aber Suiter, Hela's Messer, wird erklärt: verzehrender Hunger).
Die Todten werden sitzend begraben.
Neben dem Fürsten Douwai Padji (Monneh Padji) und Douwai Toengkoet
'(MonnehWettor) findet sich (auf Savoe) der Priester (über dem vom Mord reini-
genden Roeeh) oder Douwai Elapoe-eh (Monneh Kapoe-eh), als Tuan Tanah oder
Landesherr (s. Esser). Auf Ceylon fallen in den Kapu- Dienst dortige Bestim-
mungen über das Tabu (Kapu). Von dem Stammvater Monjopait hergeleitet, zeigen
-die Savoeer auf Armen und Beinen Tättowirung der Tatou (Tata genannt). Tattoo
bedeutet Zeichnen (auf Tahiti). Die Monobanie (Orang brani) tragen Ringe, als
Kriegshelden (gleich denen der Chatten). Dem Raja (Dowai oder Douwai) stehen
die Weto zur Seite.
Bei Einführung des Islam in Java flüchteten Heiden auf die Insel Savoe oder
Raej Haewa. Die Bewohner von Savo leiten sich von den Bugis (auf Celebes).
In Savo wird Monjopait (Madjapahit) als Stanmivater verehrt (s. Heijmering),
Auf Savoe (mit der Insel Randjoewa in der Nähe) finden sich die Fürsten-
thümer von Timoe, Seba, Liai, Menia und Randjoewa unterschieden. Die Inseln
Rai-Hawoe, Rai- Randjoewa und Rai-Dana bilden die Gruppe Savoe (s. Teffer).
Auf der Insel Pulu Dau werden die in Rotti getragenen Schmucksachen gefertigt
(von dortigen Goldschmieden). Auf Samoa wird neben heissen Quellen die alte
Ficus benjamina verehrt. — Die (nicht zum Christenthum bekehrten) Rottinezen
sprechen Gebete, wenn sie die (von ihnen selbst gegessenen) Opfer auf einem
Steine darbringen. — Mutu Zähne, Ai-loko Wasser, Adji Feuer (Aie), Doro
Donner, Lodo Sonne, Lattija Blitz, Warro Mond, Hubi-doe Palmsaft (des Koli-
Baumes), Mada Augen, Hawanga Oase, Nada-u Fisch, Loko-ai Fluss, Dahi See.
Assi, due, tellu, appa, lemmi, anna, bidu, arru, heo, henghoru (I — 10).
Madjoepei (Modjopahit), der Stammvater des ersten Fürsten (auf Savai), schwebt
als Schatten durch die Insel, besonders beim Platze Kotika. — Die Herkunft der
Bewohner Savoe's wird von einem javanischen Prinzen abgeleitet, der aus Modjo-
pahit geflüchtet, mit Einwanderern aus Rotti, Timor und Flores dorthin gekommen,
in Breitung jünger neuerer Schichtung (aus halb-historischer Zeit) über eine ältere,
auf welche andere Mythen zurückgehen: Als Sohn des Himmelsgottes Pelodo (über
welche Deo waltet, als höchster Gott) vermählt sich Keka, der erste Mensch auf
Savoe, mit der aus dem Himmel in Gestalt einer Sau herabgestiegenen Fürstin,
die auf der Erde menschliche Gestalt annahm. In Erna (in Am hon) wurde die
Gottheit in Schweinsgestalt verehrt. — Unglücklich Liebende rufen auf Savoe die
Dämone Rai und Lierat an. — In Savoe werden Hunde geopfert.
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Von den Nachkommen des Stammvaters Kieka auf Randjoewa wanderte
Ngara Rai nach Savoe (Havoe), wo zwischen den (friedlichen) Einwohnern sein
Geschlecht in Verheirathung seines Sohnes (Miha) und seiner Tochter (Aloe) sich
fortpflanzte, his auf Wai-Wakka, und als dann wegen Uebervölkerung Mangel an
beb auungs fähigem Land eintrat, wurde auf Matalai's Rath die (unbewaffnete) Ur-
bevölkerung verrät herisch überfallen und getödtet oder in Sclaverei verkauft
(s. Teffer). In Island wurde in einem Winter drohender Hungersnoth der Vor-
schlag berathen, Alte und Schwache verhungern zu lassen; auf den Marquesas
wird in solchen Fällen ein Yer Sacrum ausgesandt (bis zu den Maori im Stelzen-
Jäufer,, über i\e Hervey-Gruppe am nächsten, besonders Mangaia). Monjopait gilt
als Stammvater in Savoe. Aus dem (bei den Orang Aboeng) geschnellten Kopf
tranken die Neuvermählten Palmwein.
Anmerkungen.
ä
1
1) The people of Timorlaut recognise some supreme exist^nce. whom thej call Doear
dilah, and in their houses, over the principal seat or dodokan, facing the entrance, is oq
image of the deity with at its side a platter or oebilaan on which is a little food and
drink is placed, whenever they themselves eat. They carry with them also small image«^
if on tortoise-hunting expeditions, with a tortoise carved in front of the figure, and if
on fishing excursions, with a fish in front (s. Forbes) In Neu-Guinea wurden die Schädel
berühmter Schildkrötenjäger verehrt (s. d'Alberti).
2) They have a deity named Obu. made of calabash, to which the children are taught
to offer up prayer every morning, to keep them from härm. Idem-Nyanga is the name
of the tree, which they hold as the impersonation of Idem-Efik, and a great reverence is
entertained for a shrub, whose pods, when pressed by the finger, explode like a pistol
^am Alt-Kalabar). Der Eappoerale beruft zum Dienst im Dewale (oder Kowile) Denjenigen,
von dem er geträumt hat (in Ceylon). Bei den Magyaren trat Isten an die Stelle von
Eleve (Gott). Nach Charetis wurde (in Indien) Soroadeus verehrt (als Weingott) in den
Suren (oder trunkenen Asuren). Die Clan der Munda oder Oraon enthalten sich ihre»
heiligen Thieres. ßosom, als Wald- oder Naturgeist (bei den Odschi) bindet den Fetisch
(s. Riis). Bei den heidnischen Nachbarstämmen Baghirmi's erhält die als Donner verehrte
Gottheit Opfer an einem Pfahl (s. Nachtigal) Gott Lowalangi oder Lubulangi wohnt im
Winde (auf Nias), alsj^^im Luftraum schwebender Baum (dessen abfallende Früchte zq
Geister werden). Bei den Ostjaken bedeutet Torem Gott und turum Himmel (des Wetter).
In Fida bekämpften sich die als heilig verehrten Schlangen ^et les serpens venimeui
(s. Bosman). Im Portugiesischen findet sich der Ausdruck „meu feiticinho" , als ^mein
Liebling" (s. Scherery in Fetisch (von factitius), „chose de fabrique humaine'' (s. Chavee).
In the Grebo country, Nyiswa is the common name for God, but he is sometinies called
Geyi, indicative of his character as a Maker (s. Wilson). The Bainunkas worship idols
of stone, covered with mud, omamented with sticks and all sorts of finery in the shape
of feathers and shells (s. Milchinson). Many tribes speak of the son of God, the Grebos
call him Greh, the Amina people (according to Pritchard) call him Samkombum (s. Wilson).
Aiusser dem Niengo kennen die Dualla noch eine zweite Gottheit^ Mungi, welche unnahbar
in Wildnissen wohnt; verunglückt Jemand auf unerklärliche Weise, so heisst es: „Mungi
hat ihn zu sich kommen" (s. Buchholz). Is-ten oder Gott (bei den Magyaren) entspricht
(bei den Ostjaken) Is oder Esk (als Himmelsgott). Le nom Fetiche, autrement Bossom,
dans la langue des Negres, vient de nom de leur Idole (s. Bosman). Der Dayan Summan
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(Petischkorb) wird oeben den Beamten getragen (in Fetu). Sobald ein Aschotschim
gestorben ist, wird sein Körper verbrannt und die Asche in die Luft geworfen, damit die
Seele nach der Grotte von Funta de los Reyes fliegen kann (s. Knortz). Die Todten
erlangen ia dfxata oder id rofuftn (beim Begräbniss).
3) Les bancs de corail et g^n^ralement toutes les pecheries situees dans les r^cifs
^taient des propri^t^s particulicres aussi bien que tonte portion de terre. L'ile de Moorea.
par exemple, poss^dait fort pea de mer, en dehors de ces recifs, tandis qne Tue de Hna-
kive en poss^dait plus qu'aucune autre, puisque tout l'espace qui la separait de Moorea
^tait cense lui appartenir. L'ile de Borabora en possedait peut-etre nne plus grande
^tendue dans TO (s. Bovis).
4) Die Alte, welche aus dem vom Blitz entzündeten Gras einen Feuerbrand dem
Stamm gebracht, wurde „appointed permanent caretaker of the fire" (vor Erfindung des
Feuerreibens aus Hölzern) in Australien (s. ürquhart). Bei den Damara hütet die Tochter
des Häuptlings den Feuerbrand (bei den Wanderungen ihn vorantragend).
5) Die Bewohner von Inishkea („a rudelj carved image of a man", als Idol verehrend,
für den Fischfang) have a tradition, that they are the descendants of a mighty giant,
who with bis wife came from a beautiful and fertile Island of great extent, which was
submerged by the Atlantic (the future home of the spirit« of their departed friends). The
seals, which abound on the rocky parts of the shore, are regarded with profound vene-
ration, and on no account could a native be induced to kill one, as they are said to be
the souls of their departed friends; in the hut of the king is the skin of a large white
seal, piously treasured on account of having formerly been occupied by the soul of a
maiden (1872) Die Ojibway betrachten als Ahn den Kranich, dessen thierische Form
flieh in menschliche geändert (am Lake Superior). Man was made at first with the same
shape as that of pigs, but on the remonstrance of bis brothers against the monotony of
his creatures appearance, Quat beat down the pigs to go on fours (in Mota). Unter Fohi
waren die Waffen von Holz, unter Chunnong von Stein, unter Tschigeou von Metall
(s. Premare). Sur des bambous et k Taide d'un morceau de quartz ou de verre, ils
gravent les sujets qui leur viennent k Tesprit, cases, arbres, fusils, navires, ces dessins
sont loin d'etre parfaits, mais ils ont un interet tout particulier, en ce que comme les
hi^roglyphes, ils transmettent le souvenir d'un fait individuel ou d'^v^nements propres h
la tribu (in Neu-Caledonien). Wenn die Indianer (in Panama) auf anivego (10) kommen,
thun sie ihre ausgebreiteten Hände zusammen (s. Dampier). Les Canaques (in Neu-
€aledonien) se servent pour compter de la parole appliqu^e k des objets sensibles
(s. Lambert). Die Tahitier (s. Lane Fox) having no notch to their arrows, use a piece of
gum (zu befestigen). L'orso era per i Lapponi un animale sacro, che stava sotto la
protezione di Laeibolmai, dio della caccia (s. Mantegazza). Die an den Fischgründen des
Lake Superior niedersitzenden Kraniche became the progenitors of the Cranegens of the
Ojibways (durch den Grossen Geist). Six of the tot«ms (animals and birds), which to-
gether with Bunjil have become stars, watch over the fortunes of men (bei den Woi-
worung). Bunjil (the star Fomalhaut) has his two wives with him (s. Howitt). Living
men in canoes nearing the shore (at Galega), see the forms of the ghosts and recognise
individuals, but on uearer approach they disappear; a man still alive at Gaeta, having to
all appearance died, revived to relate, that he had reached the canoe, which came for
him and his companions in the night, but that a tall blacks Tindalo forbade him to
come aboard and sent him back to the world again (Codrington).
6) Suddenly, from the forest a harsh scream of many parrots breaks forth, and then
a mysterious booming sound which fills the young men's sonls with awe. The old Vere
now moves slowly forward, and leads them for the first time into the Nanga tambutambn.
Here a dreadftil spectacle meets their st^rtled gaze, Near the outer entrance, with his
back to the Temple, sits the chief priest regarding them with a fixed stare; and between
him and them lie a row of dead men, covered with blood, their bodies appar«ntly cnt
open, and their entrails protruding. The VerA steps over them one by one, and the
awestruck youths follow him until they stand in a row before the high priest, their „soul
drjiiig up" under his strong glare. Suddenly he blurts out a great yell, whereupon the
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dead men start to their feet, and run down to the river to cleanse themselves from Ac
bload and filth with which they axe besmeared. These are the Vtre with some of the
Vünilölö matüa, who represent the departed ancestors on the occasion, the Wood and
entrails being those of many pigs which have ^fallen for that night's repast**. The scream
of the parrots and the mysterious roaring soond were made by hidden performers, the
latter being produced by blowing strongly into a bamboo trumpet, the mouth of which U
partially immersed in water (s. Fison). Und so wird bei den Pubertatsceremomen in
Australien die Auferstehung aus dem Tode symbolisirt (wie im Meistergrad des Freimaurer-
Ordens). Wenn die Menschen sterben, so wird der seelische Geist (to nv^vfin tifvytxop)
mit dem Leibe begraben, indem Bewusstsein von ihnen hinweggenommen ist, und der
himmlische Geist, den sie empfangen haben, geht zu seiner Natur, zu Christas (nach
Aphraortes).
7) Alle Unglücksfälle kommen von Ischologu bei den Eaffem, die Gott als Inkosi onkuh
(der grosse Herr) oder Umfo omkulu (der grosse Mann) bezeichnen (im Idealmensch).
It is by the Tamates that disease is caused and that charms work, when a man dies
his Nun leaves the body (in Araga). Der Konoor (Wahrsager) befragt die Leiche, ob
vergiftet oder durch einen Manoln bezaubert (bei den Maforesen). Die Crows schneiden
ein Fingerglied ab, als Todtengabe (zu Opfer). Du Chaillu war „offered the sovereignty
begnügte sich aber, als chief next to Rampano (bei den Gamma). Tiomberombi (auf Aea
Nicobaren) erhielt von Peit (als Giftschlange) für Hülfe im Kampf gegen das Fabelthier
Tekeri seinen Zauberspiegel (s. Eoepstorff). Amongst the Ba-sundi and Ba-bwende, manj
youths are mutilitated, in order to more fittingly ofifer themselves to the phallic worship,
(in Dörfern zwischen Manyanga und Isangola „there are eunuch dances to celebrate the
new moon), am Stanley pool finden sich Tempel, containing the phallic symbol, und so in
den Figuren des Tempels an den Fällen von Ntombo Mataka (s. Johnston). Les Bagobos
et Guiangas (in Mindanao) reconnaissent une trinit^ Celeste compos^e de trois freres,
Tighiama, cr^ateur de Tunivers, Manama, qui le dirige, et Todlay, dien de Tamour, eponx
de la vierge Todlibun, en Thonneur de laquelle les femmes c^l^brent quelque rares fetes,
au-dessous viennent trois puissances d^un ordre inferieur, Limbucun, Mandarangan et
Dewata (s. Montano). Daramulun, Sohn Baiamai^s, (who rules every thing), steigt auf
einen (durch Rindenstreifen repräsentirt^n) Pfad zur Erde, den Emu zu jagen, als Re-
präsentation seiner Frau Ngalalbal (in Doppelung), während der Prüfungszeit zu meiden
(s. Howitt). Auf Tahiti wurde Eri-t-Era (der König der Sonne und des Lichts) verehrt
(s. Bougainvüle). Nabeao erregt die Winde und Stürme und verschlingt die Schiffbrüchigen
(auf Book). Von der Stelle ausgehend, wo Marsaba den Schaden angerichtet hat (wenn
ein Unglück passirt ist), treibt man ihn in das Meer (s. Beina). Sturm (bei den Maforesen)
entsteht durch Faknik (im Felsen wohnend). Das Heiligthum der Eumeniden lag unmittel-
bar am Areopag, die Areopagiten hatten die Sorge für ihren Cult und ernannten des-
wegen auch die Hieropoön für die Opfer (s. Schömann), läs ano^^iiiov^ äiadrixog hütend
(bei Dinarch.). Die yga(pfj aatßadg fiel vor das Forum des Areopag (s J. H. Kranse^
Die Nopitu (in Mota) come invisibly or possess those with whom they associate themselves;
the possessed are themselves called Nopitu (s. Codrington). Malemba est uue Moquise de
grande consid^ration, parcequ'on croit, qu^elle contribue ä la sant^ (s. Dapper). Die
^lol avtfyaoi oder ofioßtüfioi hatten Kapellen innerhalb des Tempels. In Kaimani wofant
Auwre über den Wolken (s van der Goes). Für Hülfe von Unglücksfällen wird ein
Ahnenbild (Mon) verfertigt (bei den Maforesen).
8) In cases of serious iltneis, or dearth of rain, a ju-ju festivity is made; when «
number of persons go into the woods, every man twisting each of three palm leaves into
a knot. Amongst the worshippers is a supposed spirituality, fabricated by a series ot
hoops, surrounded with grass cloth; the tenant inside of which has the power of lowering
or elevating the structure by an elastic contrivance, known only to themselves (s. Hot-
chinson) am Kalabar. Neben den Schamanen heilen die Nakuzati (bei den Thlinkiten).
Der Ibök genannte Yerehrungsgegenstand (made of wood in the form of the human
person of a diminuitive size or of the human head) schützt vor Uebel (am Calabar).
Zum Todtbeten wurde der Psalm 108 (109) oder die Antiphon „Media vita" (des heihgen
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Notker Balbiolns tob St Gallen) benutzt (s. Dudik). The Myal (unter den westindischen
liegend) affected to eure the sieknesses and remove other evils, which the obeah prodneed
(s. Waddell). The VnluYolu is (in Fiji) a release from a ti^u (s. Fison). Ein jeder Na*
maker hat allezeit ein rleines leichtes und hübsches Stühlchen von Holz und Stnckes
ohne Eisen oder Kupfer gemacht, am Arme hängen (s. Dapper), und so die Bari, da«
Sitzen auf der Erde zu vermeiden (wie bei Esthen). A chain of withes, in large Hi^
and festons, stretched oTerhead across the path from tree to tree, was designed to keep
awaj evil spiiits, and all malignant influences (am Calabar). Neben den Obia- Männern
(als Zauberer), finden sich die (Schlaf tränke bereitenden) Myal -Männer (in Jamaika).
Den Bäumen wurde in Krankheiten (besonders im Fieber) geopfert (in Fida). Das heilige
Holzstück Ekpenyon (des Baumes Eköm) ist von Ekpenjön Ibri itam, dem Juju zu Odu
oder Aro (in Ibo) nach Alt-Calabar gebracht (s. GolcÜe). Suivant Jean Philopon la pierre
c^aunite (xtpavrittic X(»os), c'est-k-dire la pierre de foudre, qui tombe du ciel est produite
par une transformation du feu ^th^r^e (s. Th. Henri Martin). Wenn die Geburt nahe,
muss die Schwangere nackt (ohne jeden Behang mit Amuletten) durch das Dorf gehen
(an der Goldküste). Die Indians call the Innnit (or Eskimo) Uskeemi or sorcerers;
Kaguskeemi is the Innuit name for the casines, in which their shamans perform their
tuperstitions rites. From this root comes the word Eskimo (s. Dali). Wer Zahnweh hat,
gehe Donnerstag morgen schweigend in den Wald, nehme einen Nagel mit, stochere damit
die Zähne und schlage den Nagel in einen Baum (b. Nilsson). Die Waka ndrau ni
Kautaka (Vollbringen mit Blätter) genannte Zauberei dient zur Vernichtung des Feindes
(auf Fiji). In Doreh wird durch Kokiösor bezaubert (nach Friedmann). Charms were
prepared by the Abia-ebok (doctor of medicine) am Alt-Kalabar (s. Waddel). Bei Todes-
fall wird der Zauberer (Dang durch Eierzerbrechen festgestellt (bei den Bannar), und die
Kasya orakeln im Eierzerbrechen (Vlk. a B., S. 7). Wer in Folge des Planet Saturn an Kopf-
weh nnd Gliederschwellung leidet, verfertigt das Bali mit den Dhasa-Crod. als Oentralfigur
(auf Ceylon), und Krotho's Figur (als Saturn). Neben dem, in einem Korbe (Sesja) be-
wahrten, Snmmin oder Obossum (Erb- oder Haus-Fitiso), wird dem Sämma alles Un-
glück zugeschrieben (bei den Fetu), und der Cucu („Schutz- oder Schirm -Heiliger") oder
(in Accara) Sakun erscheint als Jäger (1673), auch beim Orakelstein (mit Steinen oder
Donnerkeilen bei der Schlacht die Feinde bewerfend). Bei einem jeglichen Summen
(Erb- oder Hans -Fitiso) ist auch ein absonderliches Gelübde (an Fetu): der eine trinket
Zeit seines Lebens keinen Branntwein, der andere keinen Palmwein, der dritte isset kein
Rehe -Fleisch, der vierte kein Ochsen-, der fünfte kein Schaf- oder Ziegen-, der sechste
kein Hüner -Fleisch (s. W. J. Müller). Bei den Eweem wurde Trowo (Tro) verehrt (als
Fetisch) Ekpenyong (a stick surmounted by a human skull adomed with feathers and
daubed with yellow point) begünstigt seinen Besitzer als Hausgott (in Alt -Calabar). Die
Fetu wahrsagten „aus feinen mit Todtenzähnen durchflochtenen Fitiso - Stricken'* , sowie
durch Aufwerfen der Oboss-Ubbues genannte Rundsteine (aus dem Fetischkorb). Mit
Apollo als 7f Qoq>riirig (Verkündiger der Bovlrj Jtoi) ist Hermes verbunden, als didxtoQOQ
(des Zeus).
9) Unter den Haidah wird die Asche der verbrannten Todten in ein Kästchen (ausser-
halb des Hauses) aufbewahrt, the idea prevails, that if their enemies should secure the
dead body of any one of their tribe they would make charms, which would render them
irresistible in battle (s. Gordon). Die Marquesas stehlen die Todten den Feinden (wie
im alten Italien). Beim Verbrennen wurde Munera auf den Scheiterhaufen geworfen
(als Grabspenden). Stones (in Florida oder Salomon) are sacred, with the notion that a
Tindalo haunts the place and can be approached there (s. Codsington). Als Amqwira
(Hexen) suchen die Geister der Todten die Lebenden zu todten (bei den Amaxosa). In
Sicilien wurde das Grab des Kqovo^ gezeigt (s. Philochor.). Nach Auffindung von Pelops
Knochen wurde Damarmenos als Wächter bestellt (durch Delphi). Neben den Ahnen
(Mora Mura bei Dieri) werden die Herren des Geisterlandes verehrt, als Bunjil (der Kulin)
oder Daramulun (der Murring) Bei den Aracanem lässt der Raulin für die Kranken
Opfer bringen an Chaorbaos (Gott der vier Tänze) und wenn auf den fortgesetzten Tanz
(Talagno) keine Heilung erfolgt, werden die Gray genannten Personen eingeladen (zum
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Leichenfest), für Bewahrung vor der Hölle (house of smoke). Nach Weissmann ist der
Tod eine Anpassungserscheinung, (aher die individuell zwecklose Dauer strebt einem weitere
Ziel entgegen in der Gesellschaft). Per-em-hrou (als Todtenbuch), Manifestation k li
lumiere (bei Champollion). Chicocka is the guardian of the dead (inLoango). Auf Yama's
Geheiss befragt Chitragupta die Todten über ihre Verbrechen (nach der Padma-purana).
Bei den feriae denecales (denicales) reinigte sich die familia funestA. Bei den Juden gilt
die Seelenwanderung im Gilgul (des Rades). Bei den Drusen untergeht die Seele die
Dakmihs (Einhemdung). Die mit des Fleisches Gewicht belastete Seele sinkt zurück in die
sichtbare Welt (nach Plato). The world is supposed to consist of several heavens overlying
one another (in den Salomon). Die Bagobos haben (bis zum Himmel) „zehn Stationen zu
passiren** (s. Schadenberg). After death their spirits will inhabit the space above the sea,
called by them Taurau (unter den Motu) in Anapata (s. Stone). The place of departed
souls was called Imai, which had two divisions (in Aneit^um). In Fate (mit Lakuiatoto
als Hades) gelten „six futures states, ending in annihilation'' (und die Schöpfung wird auf
die Götter Mauitikitiki und Tamakaia zurückgeführt). Zum „Sin-eating" (bei Jeremiah)
werden (in Wales) den Todten die Diodlys genannten Gaben dargebracht (ab Dadisa).
Die Massilier pflegten in festlicher Ernährung einen Bettler auf, ein Jahr hindurch, an
dessen Ende er, nach geschmücktem Umherführen, mit Flüchen beladen get^dtet wurde
(als Sin-Eater). Der jüdische Kirchhof heisst Beth Hachaim (oder Haus der Lebendei^
Auf dem Schlachtfeld Plataea s wurden die Jünglinge (oder Priester) in ein besonderes
Grab gelegt (neben Spartaner und Heloten) Am Binnensee (auf Santa Maria) baute
Quat ein Cauoe und als eine Regenfluth den Wasserfall von Gaua öffnete, ^the canoe tore
a Channel for itself out into the sea, and dissappeared" (s. Oodrington), wobei die erwartete
Rückkehr in einem dort anlandenden Handelsschiff vermuthet wurde, wie bei Lono (und
Viracocha, während Glooskap die Erwartung täuschte), und bei Bischof Patterson's Landung
in Mota glaubte man Quat^s Brüder zu begrüssen (wie Quetzalcoatrs Begleiter in den
Spaniern). Findet der Pahan auf der in verschlossener Hütte gestreuten Asche keine
Fussspuren, ist der Todte zu Singhbonga gegangen (bei den Kolh). Asklepios erweckt
Todte (bei Phjlarch). Die Arcadier (zu Cleomenes' Zeit) schworen beim Styx in Nonacris
oder (s. Clark) Mauro-Nero (des Crathis). Der Igorrote muss ausserhalb der Hütte sterben,
damit drinnen der Anito nicht sein Wesen treibe (weil ein meist feindliches). Im Unter-
schied vom Wetterstrahl oder fulmen (xfpavvo?) bezeiclmet daieguTtri das Leuchten des
Blitzes. W4e Massageten, Hircanier, Pontier, Derbiker assen die Hibemier (nach Ter-
tuUian) die Todten, und die Kinder waren obligez par les lois du pals de porter em-
memes le poignard k la gorge de leurs propres peres (s. Muret).
10) Some boys, when about the age of ten, have a hole bored through the septum
of the nose with bone needles (poongootah), in which they can, when grown up , wear a
bone about 6 inches long as an omament at their dances, and both girls and boys at
about the same age are marked on their ehest, arms, or back by raised scars (nincka),
which are usualy straight, horizontal, or vertical lines, about 2 inches in length, und close
together made by cutting the flesh with a stone chip (carnee moolee) in the winter season
when hoar frost is rubbed on to the flesh to numb it. Sometimes fine charcoal powder
is rubbed into the cuts to lessen the pain and quicken the healing on young people; the
scars are often very prominent, but they decrease with age (in Australien).
11) Les peuples ne sevent ni lire ni ^crire, au lieu de cela, ils ont des petits cordes
nouöes, dont les noeuds ont leur signification (in Ardrah), wie „chez plusieurs sanragea
de FAm^rique" (s. des Marchais). Die esthnischen Bauern (1782) bedienten sich eines
Kalenders aus 15 farbigen Brettxihen (s. Hupel). Der Tirthaka Sacha, fearing his bodj
would burst from its expansion (seiner Gelehrsamkeit\ bound himself with an iron girdle
(s. Hardy). The Kumai tribe was epigamic only with its neighbours along the coast on
either side (s. Howitt). Papyri natura dicitur, cum ehartae usu maxime humanitas vitae
constet, certe memoria (s. Plinius). Die beiden Riesen, welche in Verkleidung am Buttern
des Milchmeeres theilnehmend, gleich den Göttern vom Amrita tranken, wurden, (durch
Sonne und Mond entdeckt), von Vishnu in zwei Planeten verwandelt, (welche die Eclip»en
verursachen^ als Ketu und Rahu (im abgeschnitten schweifenden Kopf). Mit dem Tode
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des (eine Zeit lang die Wjtulia- Ketzerei begünstigenden) Königs Mahasen (als Kartikeyo
oder Katragam deyia angemfen) endete die Mahavanse-Djnastie (des Sonnengeschlecht's),
und mit seinem Sohn (Kitsiri-Majan) beginnt die (niedrigere) Sula-wonsa (302 p. d.).
Unter Kumara daas (515 p. d.) besuchte der Dichter Kalidasa die Insel Ceylon (die Verse
der Buhlerin ergänzend). Pakrama-Bahu wurde im Himala wiedergeboren (als Bhumatu-
dewata). The son of the Tamaha is called the Tama-tauhala, the very Tiptop (towards
whom all ranks and titles converge), und (s. Moulton) if the Tamatauhala have a son, he
is no mortal; he is the Eiki, the God himself (in Tonga).
12) Die Libertiner (s. Hilgenfeld) erklärten für Pflicht, die Werke der vartga (als
Schöpfers des Himmels und der Erde) zu zerstören (unter den Gnostikem). Mater eorum
quam foeminam a foemina nominant (der Yalentinianer). Quidam enim eorum aeonem
qnendam nunquam senescentem in virginali spiritu objiciunt, quem Barbeion nominant,
ubi esse Patrem quendam innominabilem dicunt (die Barbelo-Gnostiker). Christus (^e^iog)
ist erzeugt von den beiden Menschen -Söhnen (mit der Ruach). Primus homo (der Gno-
stiker) mit primum lumen (als Urvater in Bv&oq), Bei den Mohamedanem ist die Erde
von einem Steingürtel (Kohkaf) umgeben (wie vom Chakrawalla). L'unit^ religieuse
n'existe pas en Chine (s. Tsheng-ki-tong). Dem Bv&og (A^^rjitov) geht eine Ogdoas voran,
mit TiQOttQxri beg^nend (bei den Valentinianem). Leviores haustus in philosophia a deo
avocant, pleniores and eum reducunt (s. Baco). Nach dem Yalentinianer Ptolemäus war
Christas vierfach (/x itaatttf.aiv) zusammengesetzt (bei Irenäus). Bei all ihrer Unendlich-
keit führen die sittlichen Ideen auf Affecte zurück (s. Cameri). Als ein katholischer
Priester (vom Orden Augustinus) den Negern (in Fida) drohte, dass sie, wenn nicht
bekehrt, mit dem Teufel zu brennen hätten, wurde ihm geantwortet: Nos peres, grand-
peres et jusqu^a Tinfini s'ont v^cu comme nous vivons et ont servi les memes dieux que
nous servons; s'il faut, qu'ils brülent ä cause de cela, patience, nous ne sommes pas
meilleurs, que nos predecesseurs, et nous serons contens d'avoir le meme sort, qu'eux
(s. Bosman), wie in Friesland (bei der Taufe). Unter Constantin waren der Kirche Grund-
abgaben oder Zehenten (Decimae), als Dominialgefälle überlassen, und als von den frän-
kischen Königen die Bischöfe und Cleriker Fiscalgüter geschenkt erhielten, auf denen das
Zehentrecht bereits haftete, wurde es dann vom canonischen Recht gefordert (in re-
cognitionem superii dominii dei), als durch die fränkischen Capitularien bei den unter-
worfenen Stämmen zur Geltung gebracht (unter Carl M.). When men act with rectitude
and obey the Buddha-laws the sun moves in the middle path (which is highly salutary)
of the ox (neben dem des Elephanten und der Ziege). Nach dem xri(tvyua Ttergov
standen die Christen, als rechtgläubige Juden, den Secten gegenüber, aber mit dem
r. feindseligen Menschen** Paulus kommt eine «gesetzwidrige und närrische Lehre" zur
Geltung (zur Zerstörung des Tempels). Das Christenthum muss als geoffenbarte Religion
unter allen Umständen total bestätigt werden (meint Steudel), und so wii-d die Frage
gestellt, „was an die Stelle des Christenthums treten solle" (1881). Wie durch die wunder-
baren Erscheinungen, die sich als dem Hirtenknaben Etienne (aus dem Dorfe Cloies bei
Vendome) zu Theil geworden erzählt wurden, die Psychopathie oder Kindei-fahrt anregte
(1212), so in politischer Krisis die Erhebung der Oriflamme durch Jeanne d'Arc, und
neuerdings die Wallfahrten nach Lourdes (auf französischem Boden). Stefan erhob bei
Einführung des Christenthums in Ungarn die Bischöfe und Aebte zum ersten Reichsstand
(statt der Häupter der Stämme und Geschlechter, als Jo-baggai). Als seinen Lehrer (in
der Kosmographie) bezeichnet Kosmas den „magnum Patricium, qui ex terra Chaldaeorum
huc profectus est". Man findet unterschiedene unter denen im Feturischen Lande lebenden
Christen, welche sich gar kein Gewissen darüber machen, wenn sie mit den Heiden
Samman oder Fitiso essen und trinken, dass ist, nach heidnischem Gebrauch, einen Eyd
abstatten sollen (s. Müller). Der adulitische Bischof Musäus hörte nagd nyoi Grißttlov
axoXaaitxov, dass er nach der Insel Taprobane gekommen, li'.V« ifaiv ol ItyofKPoi Ma-
xgoßiot (in qua illi quibus Beatorum nomen est, longissimam aetatem vivere asseruntur).
Der Apostel Paulus (bei Kosmas) bezeichnete das Tabernakel, als jvjtoy lou xoauov (to
ttyioy xoofiixoy). Nur nach der kataphatischen (empirischen) Betrachtungsweise lässt sich
der Logos, als Inbegriff der causae primordiales erkennen, wogegen nach apophatisch-
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speculativer Betrachtungsweise die Satzung vom Unterschiede im Göttlichen verschwindet
(bei Erigena). Zwischen Parinirmitta (als n&chster Himmel unter Wasawarti) und ToaU
liegt (über dem letzteren) Nirwane-watte (s. Pridham). Als Patriarchensitze bezeichnete
Papst Nicolaus X. den römischen (des Petrus) , den alexandrinischen (des Marcus) und
den antiochenischen (von Petrus geleitet, ehe nach Rom kommend), wahrend die in Cob-
stantinopel und Jerusalem zwar auch Patriarchen heissen, aber nicht von Apostel eingesetit
sind. Pater Buri fand das Widerspiel des Teufels im Buddhismus (Cochiachina's), wie
Huc und Gäbet (in Lhassa). Sich in Gott und durch ihn mit der Welt Eins fühlen und
wissen und wollen, formulirt sich als Fechner's Definition der Religion (s. Pfleiderer).
Qui maxiroe creduntur objecti et humiles esse, maxime plerumque ambitiosi et invidi sont
(s. Spinoza), in der fiayaloiffv/ia (als stoisches Selbstgefühl).
13) Die Ansus durchbohren (wie Nase und Ohrläppchen auch die Ohrrinder) in der
Geelwinksbay). Neben Nasenstöcken (auf Neu-Guinea), thej have also great holes in their
e^urs (s. Dampier). Neu-Guinea wurde von Korani Konori (als grosser Geist) geschaffen
(in der Geelwinksbay). Die Bewohner der Vandammer Bay verzehren ihre eigenen Ver-
wandten (nach Bruyn-Kops) Die Papua am Utanate-Fluss brennen sich Striemen ein
(auf Arme und Brust). Scythae sagittas tingunt viperina sanie et humano sangnine
(s. Plinius), Die Bergbewohner von Misul verehren Earawari genannte Figuren (s. Coor-
engel). In Astrolabe-Bay wird in den Häusern begraben (s. Maclay). Vor dem Begraben
werden die Todten in Häuschen ausgestellt (in Wanikoro). Bei Tanzfesten dienten in
Neu-Island Masken, ^Thier- und Menschenköpfe darstellend" (s. v. Schleinitz). Das Cmoe
des Häuptlings (in Neu -Irland) zeigte „the figure-head tumed inwards** (s. Belcher).
Dalrymple identificirt Otahite mit Sagitaria (bei Quiros). Die Papuas der Macley- Küste
bleiben in den Dörfern, wo mehrere Todesfälle statt gehabt, nicht wohnen (nach Mikluch-
Maclay). Die lin Abhängigkeit von Doreh) mit den Karon- Papua kämpfenden Snunson
im Arfak- Gebirge vertheidigen durch Aufziehen der Leiter ihre Häuser (auf Pfählen an
Felsen angelegt). Their chief omaments arc Blue and Yellow Beads wom about the
wrists (in Pulo Sabuda) 1699 (s. Dampier). Der von Vink (1663) entdeckte Busen Telok
Bintuni oder Telok berow wurde von Mc Cluer genauer erforscht (1790). Im Macluers-
golf wird Laboean-batoe (Ankersteuer) dem Raja gezahlt (als Abgabe). Die Meforeien
(unter dem Raja von Salwatty) handelten in Dorey (XVlIl. Jahrh ) De Radja von Adi
heeft de soevereiniteit over den Alfoerschen stam Karoefa (s. Hemert). In 1735 zond de
Koning van Tidor een brief aan de vier Papoesche Koninge, inhoudende een aDgemeen
pardon wegens de vorheen begane geweldenarigen op de Kust van Ceram, met last zieh
in het vervolg daarvan te onthouden (s Leupe). Kapauer (neben Skroe) staat under dem
Radja van Fattaga (s. Coorengel). Das Königreich Koway (neben Kapia) zerfiel in die
Staaten Aiduma, Nomatoto und Adi (in Wonim) und auf den Papua-Inseln herrschten die
Raja ampat (Waigiu, Misol, Waigamma und Salawati). Each village has its own great
chief (loiapata) unter den Motu (s. Stone) Bei den Quissama dienen Salzblöcke als
Tauschmittel (s. Monteiro), wie in Abyssinien (Cacao in Mexico, Ziegelthee bei Mon-
golen u. s. w.).
14) „Die Makahs, wie alle anderen Indianer, sind ausserordentlich abergläubisch; sie
glauben an Träume, an Offenbarungen, an Todesvorhersehung und an die Macht Ton
Personen über die Elemente. Ein Beispiel des Letzteren fiel unter eigene Beob-
achtung. Früh im April 1864 gab es ununterbrochen stürmisches Wetter, welches sie
verhinderte, auf die Wallfischjagd zu gehen und zu fischen. Zuletzt unterrichtet«
ein Indianer, welcher vor dem Dorfe Bosette zu den Flattery-Felsen kam, dass sein Volk
herausgefunden hatte, dass Keyattie, ein alter mit ihnen lebender Mann, das schlechte
Wetter verursacht hätte. Ein Weib und ein Knabe hatten ihn bei seinen Beschwörongen
gefunden und brachten ihn zu dem Stamm zurück; worauf das ganze Dorf zu Keyattie's
Wohnung kam und ihm sagte, dass, wenn er nicht augenblicklich inne hielte und schöaes
W^etter machte, sie ihn aufhängen würden. Er versprach dieses zu thnn, und sie gaben
ihm zwei Tage Zeit, um den Wind und die See zu beruhigen. Der Indianer fugte mit
grossem Ernst hinzu, dass wir jetzt schönes Wetter haben würden. Auf die Antwort, dass
das eine thörichte Rede wäre, meinte er, dass die Indianer in früheren Zeiten fähig
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gewesen wären, es nach Belieben regnen oder blasen zu lassen, und erwähnte einen
frischen Fall Ton einem Kwilleyute- Indianer, welcher nur einige vorhergehende Sommer
während der Ualbnt-Jahreszeit schlechtes Wetter gemacht hatte. Die Kwillöyuten hingen
ihn auf, und unmittelbar darauf wurde das Wetter schön. In dem gegenwärtigen Beispiel
hatten wir zwei Tage nachher schönes Wetter, und die Indianer wurden in dem Glauben
bestätigt, dass der alte Keyattie den Sturm verursacht hatte, welcher sie verhindert hatte,
in ihren Canoes hinauszugehen, und dass die Furcht vor dem Tode ihn gezwungen habe^
denselben zu besänftigen. Wie sie denken, können sie durch Träume Ereignisse vorher-
erzählen und die Krankheit oder den Tod ihrer Freunde vorhersagen. Von einigen wird
vorausgesetzt, dass sie mehr in dieser Hinsicht begabt sind als andere; und manch^ eine
wunderbare Geschieht« wurde von diesen Träumern erzählt; aber in jedem Beispiel hatten
die Ereignisse, welche sie sich angemasst hatten, vorhergesagt zu haben, bereits statt-
gefunden Ihre Nekromanzie liegt in den Funktionen der Doctoren, (und deren Medicin)**
(s. Swan).
15) In the Adjadura tribe of South- Australia the ceremonies are ordered to be held
bj the headman of the whole tribe by bis messenger who carries a message-stick marked in
such a manner, that it serves to iDustrate his message, together with this there is also
sent a sacred humming instrument (nach Sutton). The messenger carries a message-stick
and a sacred humming instrument (bei den Chepara in Queensland), wenn ausgesandt,
zur Einweihung zu laden (s Howitt). There is one Community which begs its chief from
another, because it has not yet leamed how to manufacture a head chief of its own (in
Fiji), in a state of transition (s. Fison), wie auf Timor (bei Forbes). Die Häuptlinge
(Parghuia) sind erblich (bei den Bouli-Doupis). Bei den (Cabuniang verehrenden) Igorroten
ist die Priesterschaft der Männer (als Mamburung) und der Frauen (als Afitera) erblich
(s. Hans Meyer). In Sparta unterschieden sich Gleiche (Sfioioi) und Geringere {vno^tiovti)^
Barbed iron headed Javelin, fumished with an amentum (aus Central -Afrika). In der
Sadmga wird nicht familienweis, sondern nach Geschlechtem getrennt, unter einem Dache
zusammengelebt. Elopment among the Gippsland Kumai) is the recognised form of
marriage (Howitt und Fison). The dispersion of the immigrants broke up and scattered
the original and secret Runanga, but from its ashes arose a Runanga in every tribe
(s. Johnstone) unter den Maori (ans Hawaiki). Buguluparchuna (all near relations) hei-
rathen unter einander (bei den Diyeri). In Madagascar wurde in Löchern, an der Zimmer-
decke angebracht, die Seele eines Kranken aufgefangen (um sie wieder einzuhauchen).
The priests bring white cloth to catch the soul spirit (iwinhoihe) of the departed (auf
den Nicobaren) beim Todtenfest (s. Roepstorflf). Von den im Kriege untergegangenen
Atures fanden sich nur die Scelette in Höhlen (Guiana^s). Der älteste Sohn des Fürsten
wurde von seiner Geburt bis zur Mannbarkeit in einem Hause am Gipfel des Berges Duff
in Abtrennung von allen Menschen (ausser Dienern und Eltern) erzogen (auf Mangareva).
Le grand chef est le chef k Toiseau (dama-ammani) in Neu-Caledonien, wo der Teama
an der Spitze der Stämme steht, und dann der Mou^aou (s. Lemire). The Kojahs are
the artificially created eunuchs, in contradistinction to the Higras (impotents), or natural
eunuchs (s. Shortt). Beim Begraben (auf den Nicobaren) wird die Leiche mit Shanepannen
(Planken aus dem Holz des wilden Maugosteen) niedergehalten, damit die Seele nicht
zurückkehre (s. Roepstorfif). Bei Buddäus^ Bezug der ifgutoQiq auf cpitiag (Hrunnen) er-
innert Buttmann an die um die Nachbarschaft eines Brunnen veranlassten Vereine (mit
dem Fest einer Brunnenfahrt u. s. w.). unter Solon wurde die gegenseitige Benutzung der
Brunnen geregelt (nach Plato). Der Vertrag (1851) verhindert den Sultan und die Dattos»
para celebrar tratado alguno 6 alianza de cualquier genero con potencias europaeas com-
pania, personas etc (s. Escosura). En las dignidades religiosas la superior es el Sarif 6
SherifF, y siguen el Jabdi y el Pandita (in Jolo). Despues de la autoridad del Sultan
gigne la del Raja-Muda (s. Pazos). Die mit den Kindern ihrer Herren erzogenen ßjioßttita
(ans den Heloten) konnte auch in die lakonische Bürgerschaft aufgenommen werden
(t. Ailian.), und so nannte man rov dtxoyirfj Joi/io»' (ofxoTQißa der Athener). In den
weiblichen Geheimorden Ngembi (am Gabun) werden die Igonji im Walde aufgenommen
(8. Reade).
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16) Beim Lärmen des halbjährigen (oder zweijährlichen) Ndök (that the spirits of the
departed, who have died since the last Ndök, my be driven from the abodes of men) the
Nabikim, in which the ghosts (Ekpoes) may have taken refuge, werden in's Wasser ge-
worfen (zur Reinigung). Die Seele des Bakhwiri gelangt nach Bela, als Ruheort (s. Buch-
holz). Im Leichenhause wird ein grosses Getümmel gemacht (in Fetu), den Summen oder
bösen Geist, welcher den Menschen getödtet, zu verjagen (s. W. J. Müller). Von dem
Kleinrichter in Kurticz wurde die Frau des Maschinisten Vasass in's Gemeindehaus gebracht,
weil sie die Ortsbewohner mit ihren Hexenkünsten an Leib und Leben schädige (1884).
Major Forbes hatte einen Astrologen aus den Händen des Volkes zu befreien, den man
zwingen wollte (obwohl er die Fähigkeit leugnete). Regen zu machen (in Ceylon). Aus
Annon, dem Abgnmd des Bösen, strömt Gwyn's Fluth (bei den Druiden). Wie der (böse)
Abonsam im Himmel (oder der Erde), weilt Sasabonsam im Walde, neben Bombai-Bäumen (bei
den Fantih). Das Fest üsärä Abasi wird vor dem Essen der neuen Yams gefeiert (in Calabar).
Ils nomment le diable Irocon au Mapourou (in Cayenne) und die Caudidaten (der Piayes)
werden in der Epen6 genannten Ceremonie blutig geritzt (s. des Marchais). Motoro hiess
Te-io-ora (living god), as bis worshippers were not eligible for sacrifices (in Mangaia).
Sagitta t^net (Vejovis) ad nocendum (s. Gellius). Der Fetischpriester (bei den Eweern)
reinigt das Dorf von allem Busu (Unreinen). Die Bogaier oder Zauberpriester (der Aro-
wakken) treiben den eingesendeten Krankheitsteufel (Jawahi) durch das Rasseln der Ma-
rakka aus (s. Ledderhose). Akaean kughoudakh ist über und Siltkoughikh Konghondnkh
unter der Mittelwelt (bei den Aleuten). Tous les ans depuis que le malz ou petit milhio
est seme, jusqu'ä ce quMl soit de la hauteur d'un homme (in Fida), le serpent ou les
serpens attrappent le soir et pendant la nuit les jeunes filles, qui leur plaisent le plus et
fönt venir enragees (s. Bosman). Murua (an officer possessed by the three highest grades
.in Egbo) goes as a moumer to the funeral of anyone, who dies free of these grades,
and shakes bis Ekput and howls (s. Goldie). Mon-da-min (the spririt's grain) erwächst
aus dem vom Jüngling im Ringen besiegten Traumgeist (bei den Chippewa). The Tungak
in addition to calling the spirits proper (Ikhchingakh) also claimed the power to force
the souls of deceased members of their family to enter bis (the tungaks) body „The
spirits or principle of life (Iltkhlunghani is invoked on all occasions, but principally in
case of sickness. It is believed. that he appears in five distinct forms. A creator of the
World, called NunalnkhtA also occasionally appears in traditions of the coast people
(8. Petroff). Der beim Fest Tucuilhuitzintli der Göttin Huiztocihuat geopferten Frau
wurde die Kehle zugedrückt (ihr Schreien zu verhindern). Die als Wilialkyngis Ein-
geweihten müssen sich eine Zeitlang des Lautsprechens enthalten (bei Port Lincoln). Von
den heiligen Pflügen wurde der buzygische (in der Burg Athens) von dem Geschlecht
der Buzygen gehütet (am Fest der Aussaat), und so bei Joloffs oder Siamesen (in China
auch). A brutal peculiarity of the Egboship is this, that the want of a Single variety of
the title will expose bim, who is so unfortunate as to lack it, to the lashings of the Idem
of that particular grade, which he has not purchased (s. Hutchinson). The king placed
bis band or bis foot on the box, in which the serpent is confined and soon beciime agi-
tated (^in Vaudoux) bei den Arada-Negem in Hayti (s. St. John). Hermes (ithyphallisch)
wird auf Gräbern verehrt, als ratgonofAnog oder i/;i;/«yoiy6c, durch ig/iatov k6q>ot erinnert.
The Egbo -runner (in Calabar) represented the mysterious being, who dwelt in the hush
and executed bis orders, but in reality was merely the agent of the native nobility, who
constituted a peculiar society under pretended supematural sanction. It was the souree
of highest authority in the country, rendered the members absolutely sovereign in their
own houses and farms, and united the forces of all against any common enemy, whether
extemal aggression or servile disorders (s Waddell). Da die Königin von Sagran ihrem
Gemahl die Geheinmisse des Mumbo-Yumbo entlockt hatte (s. Moore), wurden Beide auf
Rathsbeschluss getödtet (1727). Bei dem Fest zu Ehren der Gottheiten Elung und Mungi
bleiben Frauen und Sclaven entfernt (am Camerun). Beim Segen des Aldomas wurde
der Ukkon's Becher getrunken (unter den Magyaren). Der die Demeter darstellende
Priester in den Eleusinien zu Phenos nahm ihre Maske an (s. Paus.), und so dienten
Masken für die jtadrj der Götter (in den Mysterien). Bei der Beschneidung am Gambia
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wird die Stimme Horey's gehört (s. Jobson). Die Djudjmnan (in Bonny) tragen (bei
Kriegen) den Okonko genannten Netz-Anzug (s. Köler).
17) Alemona, dea alenda in utero fetus, und zugehörige unter dii minuti (oder dii
incerti). Atropos schneidet den Ton den Schwestern Clotho und Lachesis gesponnenen
Faden (unter den Parzen). Bei den Indianern (in Ober -Kalifornien) verbleibt der Mann
(nach der Geburt eines Kindes) vier Tage lang unthätig in der Hütte (nach Kostromitonow).
Nach Abhaltung der Couvade wird der Vater (bei den Caraiben) mit Pfeflfer gerieben
(am 40. Tage). Nach den Ebionäer (der NaCutQatoi oder ^Jeaattiot) kam der Christusgeist
in Taubengestalt auf Jesus (bei der Taufe), und (nach Holsten) vereinigt sich der im
himmlischen Lichtleib praeexistirende Urmensch /^lafoc mit dem irdischen Menschen
18) Die Aleuten veränderten die Benennungen von Gegenständen, die an den früheren
Namen eines noch Lebenden oder schon Gestorbenen erinnern könnten (s. Weniaminow),
und so in Tahiti (oder Hawaii) beim Tode des Königs (wie in Sibirien der Name des
Verstorbenen nicht ausgesprochen wird). The We-ma-a-ha-i are considered par excellence
the gods of the hunt (bei den Zuni). The special priests are the members of the Great
Coyote People. (Sa-ni-a-kia-kwe or the Huutiug Order), their keepers, the chosen membera
of the Eagle and Coyote gentes and of the Prey Brotlier priesthood (s. Cushing). IltQ-
aivg xttXtiiai 0 ^hogy xal /{ aviov 7i fgattpo^tta 17 dradootg loü adov 17 nno lov iji/oi/
ykyo^ivri (und xoori als x6qo<;). Werden die Abiponen (des Stammes Nakaiketergehes) durch
die Zauber der Schwarzkünstler in* den Loaparaika genannten Zustand der Raserei versetzt,
so sucht Jeder seine Waffen zu verbergen (s. Dobrizhoffer) wegen der Gefahr (wie beim
Amok). Tov atoi^Qu xal xvgioy xavXaxnvay dyo/ndCovai (g^iostisch) die Basilidianer
(s. Theodoret). Um die Karuer (die keine geschuppten Fische essen dürfen) zu besiegen,
rieth der Jakehmo (Wahrsager) dem König der Folgier, die gekochten Fische mit Schuppen
in den Bergteich zu werfen, „weil der erste Karuer in dieses Wässerlein aus dem Himmel
niedergefahren'' (s Dapper). Zum Schutz gegen die Löwen nahmen die Samaritaner
einen jüdischen Priester an ^und adoptirten sich dessen Religion). Kinder dürfen (in
Mangema) das Fleisch von Papageien nicht essen, weil sie sonst den wackelnden Gang
dieses Vogels annehmen (s. Livingstone). Die Kolga, denen das Essen von Federvieh
verboten ist, nennen das erste Kind nach dem Vogel Juva (auf dessen Eier zu treten ver-
boten ist) in Quoja (s. Dapper). Les Paskagoulas et les Billoxis (s. Dumont) fönt secher
le cadavre (des Fürsten), im Tempel beigesetzt (mit dem Speisetisch der Häuptlinge). In
Quoja glaubte man nicht, „dass der Mensch todt sey, man habe ihm dann den Kopf ab-
gehauen" (s. Dapper). Die Potentia aestimativa ergiebt (bei Thom. Aq.) instinctives
Urtheil (s. Knauer). Die Caddoes setzen die Leichen der Krieger den wilden Thieren
aus. The Seminoles buried in hollow trees (s. Yarrow). Wherever the Chamäleon ia
found, it is regarded with feelings of dread (s. Rutherford) und der Batangi kehrt beim
Begegnen um (Unglück erwartend). Aus einer Begattung mit der Noria entstehen Götter^
Menschen, Engel, Dämone (bei Nicolaus), und dann in der menschlichen Geschichte sendet
die Noria Propheten aus (wie den Barkabbas). Osiris, als Weber des buntgestickten
Gewandes (bei Uhlemann), schafft das buntgewirkte Tuch geflügelter Eiche (bei Phere-
kydes) im Peplos (der Mysterien). Die Machacalis befolgen die Orakel einer schwarzen
Unze (aus nächtlichem Verkehr). The Dahomians, whose tutelary deity is the leopard,
conquered the Grewhes or Wydahs, whose object of adoration is a snake (s. Adams).
„In Niedersachsen präsentirten sich Abends unter 5 Uhr 3 Reuter am Himmel, darvon
der Eine, so vorritt, auff einem weissen, der mittlere auff einem grauen und der hindterste
auffeinem schwarzen Pferdt gesessen" (24. Januar 1681). Ztvi Tianiai (nannas) sAs ßaßa
(phrygisch) oder Bayaiog (s. Hesych.), entspricht (persisch) Baga (Gott). Der (böse) Leiba
schreckt in Verwandlungen (in Dahomey). Die Seele einer kinderlosen Frau geht in das
Feuer (Motoni) in Zanzuebar (s. Homer). 0 yovy vofiog rjfiiy d^ardiog dttifiivii (b.
Joseph.) für die Hebräer (des Gesetzes). Rohes Fleisch zu essen wurde als heilige Sitte
eingeführt zu Napata (im Ammonstempel).
19; Vor dem in seinem unbedachten Hause vom Regen nicht benetzten Fetizero (des
Binnenlandes an der Goldküste) haben die Seelen (beim Tode) zu erscheinen, s'il trouve,
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qu'ils ont bien vecu il les envoye en paix dans la jonissance du bonheur, mais sMls n'ont
pas bien tScu, ils les fait mourir une seconde fois, en les frappant d'un bois, qiri est fah
expres et qu'il tient toujonrs des devant sa porte (s. Bosman). Theseus steigt in dw
Schlacht bei Marathon aus der Erde (seinen Landsleut^n zu Hülfe). Die axiaftaxia diente
später nur als Uebung in den Gymnasien lin Mangaia noch bei den Leichenfesten) Der
örtliche Schutzgeist {Zci^iov) heisst aroixuo (»• B. Schmidt), als Innnä (besitiend). Genins
(s. Censor) assiduus observator adpositus est (dem Menschen), dal^mv dy^gi avfinn^
QÜftajai tv^vs yt^Ofiäyt^f ^varaytoyof tov ßiov nya^og (s. Menander). Die phGnizischeii
JCaufleute bildeten in Rhodos eine Corporation (17 avvoSof iwv Tvgiaty (^Tiogar xa\
yavxl^QOfy), die sich nach dem speeiellen Dienst ihres Schutzpatron^s (des tyrischen
Herakles) 'HgaxltiaTai nannten. Batijatissa, dessen Eniee (beim Beten) im Stein tu
Ruwanwelle-saye abgedrückt blieb, erhielt durch Oeffhen der Erde Zugang für Verehrung
Ton Buddha's Reliquien ,t 8 p. d.). Wenn krank durch die Mahimbo oder Ahnen, (die
Speise verlangen), „le Malgache fait sikafara" (im Opfer\ oder ruft, wenn einem MosaTO
(aux sortileges d'un de ses parents viyants, jaloux de sa prosp^rit^) die Ursache m-
geschrieben, einen Ampisikidy (sorcerer, devin), qui lui dit la bonne ayenture (vampila) und
die Heilmittel (s. Cr^mazj). Nannj (die Spinne) webte die Menschen und dann (als diese
weggelaufen) aus dem Rest des Stoffes den kleinen Nani^ (der „R&nke und Schelmstncke''),
neben Gott Niumboo und dem (bösen) Sissa (in Akra), sowie dem männlichen und weib-
lichen Geist mit Boten (Tie-Tie) und Sohn (s. Römer).. Auf der Fahrt zur jenseitigen
Insel wird die Seele (in Australien) von einem Vogel begleitet In Aura werden ^die
Frommen und insonderheit Diejenigen, welche auf ihrem Bette (Matt«) sterben und an-
sehnlich begraben werden, von Gott gewürdigt werden, sie aufzunehmen^ (s. Roemer).
Von (thessalischen) tfßvxnytuyoi wird ein ifaü/ua yegifQtoy heraufgeführt (bei Euripides).
Am neunten Tage, bis zu weichem die Seele an den Ort der Ruhe (Bela) gelangt, beginnt
das Todtenfest (bei Bakhwiri). Wie die Seele bezeichnet Kra den bei dem Leichenbegingnisi
eines Vornehmen geopferten Sclaven (bei den Odschi). In der Hias ist dem, der eine«
gewaltsamen Todes sterben soll, schon bei der Geburt eine eigene Ker zuertheilt, die ihn
zur bestimmten Zeit ereilt (s. Friedreich). Bei Neugriechen heisst es 1;^ xaloy taxia (der
Beliebte) in Unterscheidung eines guten und bösen Schatten (s B. Schmidt). An der
Spitze der nach dem Tode des Königs (in Loango) herrschenden Grossen stand der Ngang»
moumbi (Leichenbewahrer) genannte Prinz (s. Pechuel). Beim Tode des Königs werden
ihm seine Begleiter nachgesandt für Obia Ekpu (GhosÜand) am Kalabar (s. Waddell).
20) Zauberei (Iddön) wird von Abia-idiön geübt (in Calabar). Hermes sendet Träum«,
als riyfi7t}Q 6yiiQtoy. Wie die jungen Nereiden wohnt Cupido in einer Muschel. Bei dem
(neben dem Schlangendienst) dargebrachten Cult (in Judah oder Whjdah) la c^r^monie
est de s'assembler au pied d'un arbre (s Grandpierre). Im Wasser des Topfes neben dem
Hause (bei Popo) schwimmt eine geheiligte Pflanze, verehrt, weil ohne Erde wachsend
(s. Isert), wie Lotus (und Tulsi). Palamedes, dem die Wissenschaften zu danken sind
(s. Philostr.) schreibt, ohne die Buchstaben erfunden zu haben (bei Jarchas). Da« An-
sehen der Buchreligion hat von den Marabuten (als „Bookmann"") der Fellata weiter
gewirkt, auf die Negerstämme (bis zur Alphabet-Erfindung bei den Vey). Hieroglyphische
Schriften finden sich bei den Mosso (China's;. Quam quisque norit artem, in hoc se eier-
ceat (in Selbstbeschränkung). Ein am Weihnachtsabend geborenes Kind wird zum KaH-
kantsaros (der ein Sieb zum Zählen erhält, aber nicht bis auf drei kommen kann). Die
Seelen der Propheten sind fein und für das Licht empfänglich, das in sie eindringt (s.
Jehuda Hallewi). Beim Addiren gebrauchen sie die Finger und Zehen, auch Hölzchen
und Steinchen (in Doreh), um den Verlauf der Tage und Nächte zu messen, bedienen ne
sich eines Bändchens, und machen darin Knoten (s. v. Hasselt). Auf der Insel Bau finden sich
alte Opfersteine. Von dem aus dem Himmel gefallenen Haupt, das Valevalenoa (space)
auf seinen Sitz aufsteckte (s. Turner) „sprang the four divisions, East, West, North and
South'' (auf Samoa). Von einem verzogenen Lieblingskinde ausgesprochen, mag eine nun
gedrechselte Phrase oder Wort -Entstellung in den Gebrauch Aller übergehen (auf Rji).
^Jede Veränderung, die das monadische Sein als solches treffen würde, wäre gleich seiner
Vernichtung", und „darum ist das substantielle Entstehen und Vergehen die einzige Ve^
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i^denmg, die Aristoteles nicht als Bewegung gelten l&st" (s. Knauer). Ein Durchwandeni
der Labyrinthe (chemins de Jömsalem) unter bestimmten Gebeten galt als Ersatz für eine
Pilgerfahrt nach Jerusalem (wie in der Kirche von Bheims). C'^tait un des pays les plus
riants (bei Gap Pierson) und Neu-Guinea (s Dentrecasteaux). In der gewöhnlichen Rede
ist es characteristisch, dass die Stimme bei keinem Laut auf einem bestimmten musika-
lischen Ton verweilt, sondern beständig entweder in die Höhe oder in die Tiefe gleitet
(8. Victor). Those living persons, upon whose supposed perceptions the phenomenon of
the mental and physical companionship of the complementary being has forced itself
dtnring many years have discovered in each instance, that they are united with a „Symp-
neuma", firee from the gross extemal covering of outer body, with. whom, in virtue of
special idiosyncrasies of Constitution, communication establishes itself by new developments
in sense of sight or tonch or hearing (s. Oliphant). Der physicalische Hauptgrund gegen
die Schwerkraft ist der Umstand, dass man Bewegung nur von Bewegung ableiten kann,
niemals aas einem starren Zustand; hierin beruht der Irrthum der Gravitationshypothese
(8. Rethwisch). Nur auf den dogmatischen Ausspruch der Wissenschaft und Philosophie
die Sache zu erkennen, wie sie in sich ist, nie auf die empirische Kenntniss der Er-
scheinungea als solche, und deren ethnischen Gebrauch im Leben, noch selbst auf die
Forschung nach dem Verborgenen (s. Natorp) erstreckt sich die (negative) Tendenz der
Skeptiker (ab Negation). Die Ci^rjatg (der Skeptiker) dauert, ohne ngonefna (im Dog-
madsiren), bis im arjtAeior das Gesetz sich zeigt (als endeiktisches im indicium). Auf den
Samaritaner Dositheus folgen die drei Häresien der Pharisäer, Sadducäer, Herodianer
oder Essener (bei Hippolyt.), 7>/(f^ itTttQir^ imy (piXoaoipmr 6 raXtkaio^ 'lov^n; riyffnuy
xmiarii (s. Joseph.) Der Schriftkundige (ygaf*fiaftvg) heisst Sopher (seit Esra). In
y^vtäti und tfd-oQa ändert sich die forma substantialis. Aus fiovotfjg und ^yorij geht die
fAQyaf hervor, während Andere dem Jiv»og noch ein Ogdoas vorgehen lassen. Das Concil
(der Bilderstürmer) zu Constantinopel (754 p. d.) „rügte das thörichte Vorhaben der
Maler, die um schimpflichen Gewinnes willen darstellten, was nicht darstellbar sei, selbst
hinsichtlich der Bilder der Heiligen, welche mit todten Farben darzustellen, während sie
in solchem Glänze leuchteten, eine Nachahmung heidnischer Sitte sei, im Widerspruch
mit der Hoffnung der Auferstehung'' (s. Piper). Le christianisme est la revelation de la
vie divine pour laquelle nostre äme etait cr^, et il nous fait sentir, que nous sommes
sor la teire; il nous donne la nostalgie du ciel, il emplit notre coeur d'aspirations infinies,
qni ne peuvent se realiser ici bas (s. Virieux). 'Eßgaioig Sk 'EXitnig ywtttxog iTtt^tagCag
itttpog ftnip fy Ttoktt £oXufjion^ tjy ft tdaqog xaifßakty o Pmfiattoy ßnatkkvi, /4€f4fixttytjjM
di fy r(p f«c/y fny &vQny, ofioitog 7te<yil ovaay t^ iKq)ip kii^tyr^y^ fjir, Ttgoregoy dittyol-
ytoltat itgly ay r^^fgay le «*l xnX wgay ro Irof inttyayQirjy ttvrjjy, toi* J^ vno uoyov
100 fitixnyrifmiog Äyoi^^^iioa »«} ov jiokv fnta/ovan^^avytxkttoff'ri cf/ oXtyrii (s. Pausan.),
am Osterfest (beim Feuer -Zauber). Die Pharisäer erklären Handverunreinigung durch
Schriften der heiligen Bibel (nicht jedoch durch die Homer's) aus Liebe dafür (Jadaim),
Für Gefahr etwaigen Scheintodt^s waren die Grüfte offen (in Jerusalem), und das Gesetz
eikabte am dritten Tage das Grab zu Öfhen und nach dem Todten zu sehen (Hagahoth
Ascher Moed Eaton). Unter den B65 Himmel (als Abraxas) stand „qui Judaeorum pntatur
esse deus'' an der Spitze der sieben Siimes>Engel (bei Basilides). Creppos, id est lupercos,
dieebant a crepitu pellicularum (s. PauL Dial.). Quietalis ab antiquis dicebatur Orcus
(s. Festns). Die Empusa hat einen ehernen und einen Eselsfnss (wie die Lamia). *£ipiattt
Y^afifioia wurde als Amulete getragen. Im Grabmal des Ajax, als vom Meere zerstört,
wurden menschliche Gebeine von 11 Ellen Länge gefunden (nach Philostratus). Der
Algerier, wenn auf dem Wege verirrt, wendet die Kleider um (s. Certeux), wie man die
Schuhe verkehrt anzieht (bei Wuttke). Ein dreiäugiger Jupiter (aus Troja) fand sich in
Argos (zu Pansanias' Zeit). Trecentos Joves et Jupiteres (bei Varro) sine capitibus (s.
TertulL), knowledge is power (Fr. Bacon). Die für Apollonios Th. geöffneten Thore des
Tempels der Diktyima schlössen sich hinter ihm, als im Gesang der Jungfrauen zum
Himmel steigend (s. Philostr.) In französischen Gräbern fanden sich Geldstücke im
Schädel, mit der Aufschrift „tributum Petri" (s. Rochholz). Dem Todten wird in grünem
Kmge Wasser nachgegossen (in Franken). Das Stroh, worauf die Leiche gelegen, wird
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im Hause verbrannt, damit der Todte Ruhe habe (in Böhmen), oder an die Doiigrenze
hingeworfen, damit sich der Todte bei der Rückkehr darauf ausruBb (in Ostprenssen).
Das Stroh der Leichenbahre wird an die Dorfgrenze geworfen, dass der Todte dadurch
aufgehalten werde, oder (weil dem Todten gehörig) an der Eirchhofsthur gelassen (g.
Wuttke). Wenn die Materie sich in der Privatio findet, blieb nur das Gesetz (als Dhamma
im Nirvana erfüllt). Nach Auslegen der Leiche wird Salz verstreut und das Zimmer mit
Besen gekehrt (im Voigtland) durch Everricatores (wogegen die Congesen die Hütte nicht
fegen, weil die feine Seelensubstanz von dem Staub belästigt werden könnte). Die Kappen
tragenden Incubones konnten zur Hergabe der gehüteten Schätze gezwungen werden (bei
Petron.). Vor der Yamsfeier darf von den Erstlingen nicht gegessen werden (in Ashantie)
und für die Laien, die vor Darbringung der Erstlinge an die Priester davon essen solltes,
sind Strafen festgesetzt (im Terumoth des Talmud). Diva Potina potionem ministrat,
Educa escam praebet (s. Aug.), und durch Cuba (s. Donat ) cunis transferuntur (die Kinder).
Jovem lapidem (s. Gellius) verwandten die Römer (zum Schwur). Nickend bejahte die
Frage: „visne Romam ire", Juno (auf dem Wege von Veji). Gräbt der Bushman für Wasser
am Kuisip, so bedarf es (um Krankheitep zu verhüten), vorher eines „offering to Toosip,
the old man of the water** (s. Alexander). In sacris Martem patrem Venerem genetricem
unter den Römern (s. Macrobius). The Moquis (unter den Pueblo) believe in a great
father living where the sun rises, and in a great Mother, whose home is where Üie sim
goes down, the father is the father of evil, war, pestilence and famine, but from tiie
Mother are all joys, peace, plenty and health (s Bancroft). Die Nereiden tanzen im
Wirbelwind (auf Zakjnthus). Das Gespenst Taringahere erscheint mit Katzengesicht (bd
Maori). In Neu-Irland wurde der Gott Kaunua verehrt (nach Muddlock). In Yap wurde
ein Crocodil verehrt (nach Cantova). Saltantes Satyri (wie die Feen). Elisa's Voiher-
sagung der Schwangerschaft wird aus einem vertrauten Umgang des Propheten selbst
erklärt (bei Scherer). An der Spitze des Götterkampfes (in Aegypten) stehen Mentu und
Atmu (Tmu). Das Gespenst Ndsundu-Sambo stiehlt Fische in Fiji. Im Tempel von
Makoia war der Steinsarg des Riesen Tuorangi begraben, neben einem Stein-Idoi (in Neu-
seeland). Der haarige Maori schreckt in den Bergen (bei den Maori). Die Todesursache
wurde durch di« Tahua tutera genannte Ceremonie herausgefunden (auf Tahiti). In Rapa-
nui (aus Rarotonga bevölkert) wurde Gott Make-make verehrt, mit Moai oder Steinbildern,
über den Gräbern der Ariki. Die Maori fürchten den Riesenfisch Taniwha. Tangw^a
(roa, weil entfernt) wird in Tonga verehrt. In Tahiti folgt die Fluth, als sich die Haken
des Fischers in den Locken des Gottes Ruahota verwirrt hatten. Der erste Mond wird
von den in Doreh Zurückgebliebenen jubelnd begrüsst, weil von den auf der Reise ab-
wesenden Verwandten ebenfalls gesehen (s. v. Hasselt). Durch die vom Palmwein
stehlenden Morgenstern (Samfari) erhaltene l'^rucht schwängerte Mansaamakri oder Man-
goendi die Mutter Konori's (nach der Insel Noefoor fortfahrend) In Doreh wird das
Bild des Verstorbenen von den Leidtragenden auftättowirt, oder Gegenstände, die er m
Gebrauch hatte (wie Teller, Messer, Kästchen u. s. w.). Auf das Grab wird ein Korwar
(Abbild des Vaters und der Mutter) gestellt (in Doreh), so dass die Ahnenverehrung sich
mit zweiter Generation erneuert (wie sonst mit dritter). Die Kokinsor oder Zauberer (in
Doreh) heilen Krankheiten (s. Rosenberg). Leibliches und Geistiges bilden (bei Thom.
Aq.) die beiden „principia** (s. Knauer) gleich Rupa und Nama (in den Khanda). Für
schlimmsten derDämone galt (auf Kephalonia) t6 xovrao^aifjioyiOf als lahmer (Hinkebein),
und am schwersten zu vertreiben, weil (der Langsamkeit wegen) letzter (und stets noch
auf letzten Schadenstreich bedacht). Raka bewahrt die Winde in dem von seiner Mutter
erhaltenen Korbe (auf Mangaia). Die Juden waren in der Wüste mit Engelspeise genährt
(des Manna). In allgemeiner Dunkelheit lag der Himmel auf der Erde, bis durch die
Brüder Naleau und Laki emporgehoben (auf Nikunau). Nach den Targ. Jon. ist der üi
den Himmel versetzt« Henoch der Metatron (Himmelscanzler) geworden (s. Winer). Das
Flötenspiel des Hirten um Mittag weckt den Zorn des Pan (bei Theokrit). Annakos (oder
Navyaxoi) wird (in Iconium verehrt) mit Henoch identificirt (bei Ewald). Die beiden
Augen Avatea's (halb Fisch, halb Mann) sind selten gleichzeitig zu sehen, da, wenn die*
Sonne in der Oberwelt, der Mond in Avaiki scheint (für Mangaia). An Stelle des dem
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Kastor geweihten Tempels baut« Carl Martell auf dem Eesterberg oder Christenberg eine
Kirche (716 p. d.)« Beim Seelengedächtniss werden die in dem Bache Kunteros yor-
gezeichneten Namen angeführt (im Kaddisch-Gebet). Die Thrazier brachten ihrem Gott
Pleistorus Menschenopfer (s. Herodot). Dem Saturn werden Menschenopfer gebracht, und
zwar (nach Lactanz) de ponte Aemilio (s. Mayerhöfer). Indem der Priester im Wasser
des Topfes durch Befragen des Okra erkannte, dass im Kind die Seele von Lomo's Vater
wiedergekommen, wurde Lomote (Kind des Lomo) als Name ertheilt The sun, a man,
from whose armpit brightness proceeded, lived formerly on earth (s. Bleek) bis im Schlaf
an den Himmel hinaufgeworfen (bei den Bushman). Tangaroa came right up throngh
Papa's head (s. Gill) oder aus einem Abcess am Arm (auf Mangaia). Die Priester
(Sakta-taba) feiern dem Gott Tokom das Fest Yelbola (bei den Wogulen). The Moon has
the power of talking because he belongs to the Mantis (bei den Bushman). Wenn nach
Abtrennung aller Seelen von der Materie die Flanmien ausbrechen, lässt der Omophoros die
von ihm getragene Erde in die äussere Finstemiss fallen (nach den Manichäem). Nee
usquam deus abscidit Terras oceano dissociabili (s. Horaz). Es ist nicht immer wahr,
dass die gerade Linie die k&rzeste ist (nach Lessing). Nach den Manichficm entstanden
die Dämone „de ]^agitation tumultueuse de la Mati^re" (s. Beausobre). An dem Manidun-
gaby heiligen Hafenplatz (oberhalb Mc. Carthy Island) die Neger ^present the more ho-
nourable part of his body over the vesseFs side" (s. Poole). El Yembo (animal horroroso)
se fija ordinariamente en el vientre, entre los intestinos, pero otras veces sube al pecho
y aun al pescuezo (in Corisco), beim Tode durch den Fetizero ausgezogen und zerstückelt
(s. Iradier). Zu Charai wurden die Götter als viereckige Steine verehrt (s. Pausanias).
Mit dem Zerfall des Leibes enteilet die Seele, das Joch vielduldender Knechtschaft von
sich stossend (ApoUonius von Thyana), die Balken der letzten Wohnung zerbrechend (beim
Eingehen in Nirwana). Das Hervorrufen der Seele aus der Unterwelt durch einen Zauberer
wird von dem Priester Kalasiris für unheilig erklärt (bei Heliodor). Als Gott Crü oder
Cru wurde der Baum Manipeyro verehrt (nach Alvaro Velho), neben der Sonne oder
Bemthema (in Sierra Leone), und vor dem Kriege wird dem Götzen Ymell geopfert Nach
den Fulah entsteht Erdbeben, wenn der die Erde zwischen den Hörnern tragende Stier
(der durch Athemholen Ebbe und Fluth erzeugt) krank wird (s. Winterbottom). Die zur
Trauer bestimmten Frauen (bei den Bullamer) müssen sich geschlechtlicher Mischung
enthalten (s Matthews). Die Guaragos am Flusse St. Miguel (zwischen Moxos und Chi-
quitos) stammen von Tamoi (mit Tänzen verehrt). Die Guarani assen keine Enten, um
nicht träge zu werden (gleich langsam watschelnden Thieren). Das Feuer im Tempel zu
Mantinea durfte nicht ausgehen (s. Paus.). Die Aegjrpter meinten, <ds ja av^opra roy
noia^Cy xa\ agditv Jag aQOVQag noiovvta ra Snxfjva ian rrjg *'loiSog (s. Pausan.). Die
Materie im Sein eines eigenartigen Princips ist in der That Nichts als die logische Mög-
lichkeit, von der vergebens versucht werden würde, sie zu scheiden (s. Hertling). Kalovai
rtyyatSas (die Phocäer) die Genetyllyden (s. Paus.). Für Aeaeus, Sohn der Aegina, nach
menschenleerer Insel gebracht, schuf Zeus Ameisen zu Menschen um, und der Sohn Peleus
wurde mit dem Bruder Telamou (wegen Ermordung des Halbbruders) verbannt (nach Thes-
salien). Der Titan Anytus (Erzieher der Juno) stand bewafifhet-im Tempel der Demeter (und
Despoina). Athenagoras, Theophilus und Justin hatten die Hebräische Sibylle vor sich und
gebrauchen sie, ohne die Quelle zu ahnen, woraus die Weissagung derselben geflossen,
zu ihrer Argumentation gegen die Heiden; Clem. Alex, citirt bald aus einer notorisch
heidnischen Sybille, bald aus der jüdischen, bald aus der christlichen; ebenso verfährt
Lactantius (s. Friedlieb). Samothraces horum Penatium antisites Saios vocabant, qui
postea a Romanis Salii appellati sunt (s. Servius). "Ai^ag xi/y^, als unsichtbar machender
Helm, wurde dem Perseus gegeben (wie bei nordischen Zwergen). Als Taepo reden die
Todten im Traum (bei den Maori). In Erromango (wo die Todten ostwärts gingen) wird
das Grab bezeichnet by a depression in the earth (s. Turner). Die Orakel Pan's, in
dessen Tempel ein ewiges Feuer brannte, wurden durch die Nymphe Erato ausgelegt (in
Arcadien). nlarnrat, xal ragdttnai xal tXiyyi^ SantQ ^t&vovaa (bei Plato) die Seele (im
Sinnlichen befangen). Der Prophet Obera (in den Missionen) rief (als Gottes Sohn) die
Guarani zum Aufstand gegen die Spanier (1576). Die Euthanasie wurde durch Zubinden
Bastian, Arcbipelago. II. Q
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oder Verstopfen der Nase und des Mundes geübt in Metz, bis (1777) durch Strafe ver-
boten (s. S. Vogel). Some lived in localities, where the bear was the principal game, and
were called from that circumstance , the clan of the Bear; other lived vrhere the beavers
were trapped, and they were called the Beaver clan; for similar reasons the Snipe, Deer,
Wolf, Tortoise and Eel clans received their appellations (bei den Irokesen), the turtle became
a man, who was the progenitor of the turtle clan (s. A. Smith). Die bösen Geister zu ver-
söhnen, wurden bei einem Erdbeben Menschen geschlachtet (in Ashantie), und es scheint,
dass „die Sitte, am Donnerstag sich aller Feldarbeit zu enthalten, ihren Ursprung in einem
grossen Erdbeben hat^ das an einem Donnerstag stattfand"* (s. Gundert). Bei den Miranha
wird der im Kampfe getödtete Widersacher, als Edelwild, das sich zur Wehre gesetit
hat, wie im Triumph verspeist'' (s. Martins). Die Meeresdämone der Cariben stürzen die
Böte um, wogegen der rhodische Capitftn schwört, dass Poseidon sein Schiff nur aufirecht
versenken solle (bei Aristides). Christum autem dicit quasi per umbram putative passnm
fuisse (s. Basilides), venisse in phantasmate {thttt 64 q>riait' avtov (pavtaafay). Mathe-
matische Grundlagen der Naturerkl&rung sind Democrit's Xoyoi wie Platon's vnodfoti;
(s. Natorp). Timoleon errichtete der Automatia eine Hauscapelle (für den glücklichen
Erfolg seiner Thaten). Duplicem omnibus omnino nobis genium adpositum, lehrte Euklides
(s. Censor). Zeus Soter (bei Seneca) als Stator stabilitorque, quod staut beneficio ejos
omnia (und Simon Magus, als Stehender). Elis in Peloponneso familias duas certas habet,
jamidarum unam, alteram Clytidarum, haruspicinae nobilitati, praestantes (s. Cicero). Vor
Uebersetzen von Vieh wirft der Badaga Geld in den Fluss (für die Gottheit Ganganmia).
Anj element or phenomenon in nature which is believed to possessa personal existence
is endowed with a personalitj analogous to that of the animal, whose Operations most
reses resemble its manifestation. For instance, lightning is oft«n given the form of a
serpent, with or without an arrow-pointed tongue, because its course through the skj is
Serpentine, its stroke instantaneous and destructive, jet it is named Wi-lo-lo-a-ne, a word
derived not from the name of the serpent itself , but from that of its most obvious trait,
its gliding zigzag motion (s. Cushing), und dann weiter in den Deutungen der Zoolatrie
(bis zur symbolischen Dichtersprache). Die Götter heissen Pikwainahai (surpassing beings)
oder At&tschu (Allfathers) bei den Zuni (s. Cushing). Das atjjbtiioy, als Zeichen, wodurch
Verborgenes kund wird, gilt (skeptisch) im Unterschied des hyponmestischen und en-
deiktischen Zeichens (zur Erkenntniss der ttltjSfta), La gloire du monde et la gloire de
Dien (s. Faurel) für die Kreuzfahrer. Meh-Janang oder Ja-Mang (Dame Grossmutter)
erhält bei den Siamesen täglich Esswaren, im Kielraum der Schiffe lebend, als Schutzgeist
(in Schlangenform), s. V. d. ö. As. III, S. 252). Koturu-Peiky erhält von der (neben
sieben Feen im Silbergewande) im Goldgewande badenden Dewaganne (als Gattin) ein
Haar zum Aufwärtsschauen und Entrücken in den Himmel (bei den Todas). „Inmittelst
eröffnete der Papst zu Rom den Schatz der Kirchen mehr und mehr und verliehe nene
Indulgentien, weilen doch das heilige Jahr zum Ende und Schliessung der Pforten herbej
nahete" (Oct. 1675). Bei dem heiligen Zeichen Bolly-Guwoe werden (bei der Todtenklage)
Fasten (in Quoja) übernommen (s. Dapper). üeber die Nereiden herrscht (als schönste)
i) f^iydXfi xvga (in Mariais). In Tama (Gelübde) werden dem Höhlenkloster (Megaspilion)
xlfv^onaiöia geweiht (zum Mönchthum). Als Protus (von Akrisios vertrieben) durch Jobatos
aus Lykien zurückgeführt war, umwallten die Cyclopen Tiryns. Die Spartaner kauften
das Haus des Polydorus für Kinder, weil ohne gemünztes Geld (s. Paus.). Reges Par-
thorum non potest quisquam salutare sine munere (s. Seneca). König Binothris oder
Biophis bestimmte, dass Frauen den Thron besteigen können (in Aegypten). Der Sekel
wurde (bei den Juden) zugewogen nach Gera, als Johannisbrodbohne (bei Eisenschnud)
oder Gerstenkörner (rabbinisch). „Le profit de Tun est le dommage de Tautre**, sophisme
type, sophisme souche, d'oü sortent des multitudes des sophismes (s. Bastiat). Decrevenmt
principes nostri fieri pedicas occultas et t^rra ne viderentur operiri (in den Kreuzzügen).
Humanum sanguinem sitientes bewohnten Schottland (unter König Alex IL). Bei den
Brames isst die Frau mit dem Vater gemeinsam (s. Bertrand). GaUieni traf einen •vieni
chef aveugle"* (in Oaolani), denn „les indigenes, afin d'etre plus libres, choisissent toujonrs
pour rois des impotents- (s. Gaffarel). Sacra Anagninorum (anagmenorum) enthielt „multos
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bbros linteos'' (s. Müller). In England bedi<>nt6 man sich (zu Elisabeth's Zeit) eines
Klotzes als Kopfkissen (s. Hollinshed). Chaka veränderte den Wurfspiess (Incusa) in
die Stosslanze (Ima). Sittliche Wahrhaftigkeit seiner üeberzengung gegenüber ist jetzt
erste Pflicht (Penzig). In Rabbai (bei Mombas) wird ein Marienbild (der Portugiesen) Ton
den Eingeborenen aJs Kriegsgott verehrt. To di ff»' »orc iwat %6 tlva( ianv, airfa ^k
xa\ aQxrj roi^TaiK if tpu^ij (s. Aristotl.). Est igitur anima forma corporis (s. Thom. Aq.).
Domitian liess die gallischen Weinpflanzungen überall bis zur Hälfte ausrotten, zum
Besten der italienischen (und so wurden, fOr Temate und Banda, die Gewürzpflanzungen
zerstört). Die Seele, vom Körper getrennt, wird Kiwuli (Schatten) und geht nach Peponi
(Wohnung ;der~, Geister) in Zanzebar (s. Homer). Die Carolinier (von welchen die Be-
wohner der Palaos als Wilde gefürchtet wurden) se servent d'nne boussole k douze aires
de vent (nach Cantova). Die in Tarofofo (19. Juni 1721) und zwei Tage später an-
getriehenen Schiffe waren aus sechs, auf der Reise von Faroilep nach ülee beflndlichen,
nach Guahara abgetriebenen (während 20 Tage). Die Carolinen erhielten (1686 — 16%)
ihren Namen vom spanischen König Carlos (s. Paul Ciain). Die Xnatoi (bei Hebron) be-
zeichneten die Canaaniter (zu Josuas^ Zeit). Wie die Canaaniter (der Phönizier) in den
Tiefländern, wohnten die Hethiter in dem Gebirge. Chittim (zur Zeit der Maccabäer), sind
Macedonier (s. Winer), xfnoi yag xvngiot xal *P6^tot (Epiph.). Von den durch Sal-
manassar verpflanzten Colonisten aus Cutha, (Babel, Hamath, Sepharvaim), wurden die
Samaritaner als Cuthäer bezeichnet oder ^ov&atoi (bei Joseph). Der Köm'g von ültor Imar
im Rolandslied kommt d'outre mer. Lakedämon stiftete das Heiligthum der Charitinnen
(PaSnna und Kleta) am Fluss Tiasa (s. Paus.). Berufen durch Gottes Gnade, das Evan-
gelium den Heiden zu verkünden, kam Paulus nicht nach Jerusalem, erst später einige
der Apostel sehend (wie den Galatem mitgetheilt wird). Ardrah (oder Porto Novo)
zahlt Tribut „to the king of flio« (s. Adams). The Ostiaks of the Obi, the tme Ostiaks
(for the Samojeds bear the name wrongly), are the nearest congeners of the Voguls
(s. Latham). Die Male-diva hiessen Male-rague oder Königreiche Male (nach Pyrard).
21) To make sunshine, if a very round stone was found, it was wound round with
red thread, and stuck with owls feathers to represent rays; it was then hung on some high
tree, a banyan in a sacred place, or a casuarina, a tree which has always something of
a sacred character. The stone representing the sun might also be laid upon the ground
with a circle of withe rods radiating from it for its rays. A piece of Astraea coral stone
wora round will sometims bear a surprising resemblance to bread-fruit, and such a stone
laid at the foot of a tree will bring an abundant crop. But the possessor of such a
stone, because of his connection with the Vui, can impart the mana, the power which is
in the one, to a number of similar stones at once, and so produce a general crop for his
village (s. Codrington) in priesterlicher Magik (Melanesien's). Als der Pflanze Rivas (aus
Gayomart^s Saamen) entsprosst, das Wesenspaar Mashya und Mashyoi (Matra und Matroyao)
aas der vegetalen Form in die menschliche überging, „la raison qui est Täme (nisme, qui
est Ruban) entra spirituellement en eux (s Casartelli). *Pvotis xQrtaitti loavjtjg naiS^tag
anilafißavofjiivai ht ßfktlovg laiy jtgoj^Qtoy (pvoyjai (bei Plato). Dens est omnium factor
et in Omnibus factus (s. Scotus). Bei Avicenna wird der InteUectus potentialis als signirte
und individuirte Wesensform gefasst (nach Aureolus). Anima ut constituit naturam speciei
tanquam primam perfectibile, est numerata in omnibus individuis (s. Baconthorp). Durch
»raveuglement de son ignorance'' (s. Secrötan) hat sich das erste Wesen verirrt und so
sind die Menschen in's Böse gerathen (wie durch Avidya im Buddhismus). Vor Beginn
der Satumalien wurden die Wollenbänder Satum's gelöst (in Rom). Averroes non asserit
intellectum intelligere lapidem intellectione quae est essentia intellectus, sed intellectione,
quae est lapis apprehensus, Themistius vero asserit, intellectum intelligere lapidem appre-
hensione suae essentiae et intellectione, quae est intellectus ipse intelligens (s. Niphus).
ij {tu) xal o ^ayuroi atgsros (bei Hegesias). Als dreierlei Arten von Oertlichkeiten und
Locationen unterschied Alcinous die circumscriptive, die definitive und die Locatio per
operationem (s. Werner). Aus der vXfj gestaltet sich die fiogipri zum to n fiy ilyat (bei
AristotL) in der „forma substantialis*' (s. Thom. Aq.) als Rupa (buddh.). Intellectus hu-
manus est actus corporis organici ut objecti, et sie non separatur (s. Pompanatius). Der
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»^oD; na^uxoi (bei AristoÜ.) bildet die Resonanz für die Phantasie (s. Brentano). Na
especie hnmana, como em todas, o prodncto de fecnndacao reprodnzira, pela lei da
heran^a, os caracteres typicos dos progenitores (s. Mattos). Omne compositum cum materia
est noYum (bei Averrogs). Nihil sendtnr nisi quantum (sinnlich), wogegen in sprachlicher
Schöpfung die Einheit (als Monas) hergestellt wird (einheitlich gedacht im Yerständniss)
mit der Species (im Artbegriff zur Anordnung). Comme chaque force est dejä elle-m^e
une composition de forces, on peut dire, qu'eUe est d^jä une Organisation (s. Fouillee).
Hallucinations, lUusions and delusions are varieties of perverted consciousness (s. Stewart].
Als „ein unter gleichen Umstftnden in gleicher Weise wiederkehrendes Zeichen für den
äusserlich einwirkenden Gegenstand ergiebt sich das innere Bild" (s. Helmholtz), wie bei
der Wechselwirkung zwischen äusserer und innerer Ayatana (buddh.). InteDectus appre-
hendit esse absolute et secundum omne tempns. Unde omne habens intellectum natunditer
desiderat esse semper. Naturale autem desiderium non potest esse inane. Omnis igitor
substantia est incorruptibilis (Thom. Aq.), und so die Gewissheit der Unsterblichkeit (in
der Sehnsucht dahin). Beim Tode des Samery (Samorin) in Eolikat folgten die Bräder
(nach Abd-Alrazzai). Damit die Gesetze den Völkern anpassen, müssen sie ihren Sitten
entsprechen (s. Matter). „Leitende Idee war, aus der Allgemeinheit fahrender Habe alle
Stücke abzuscheiden, die von dem Erblasser gebraucht, getragen und verwendet waren*
(8. Grimm) im Heergeräth und Gerade (auf Schwertmage und Spillmage übergehend).
Bei weitem die zahlreichsten und wichtigsten F&lle der deductiven Methode enthalten
eine sehr grosse Zahl von Mittelstufen (s. Uphues). In dem bei der Kirchweih in der
Kapelle Makhdum Raschid^s geöffneten Brunnen „leaves of the jal-tree are thrown" (in
Miütan). In den Zweifeln der Aporetiker bestanden alle Dinge, welche die menschliche
Sinne berühren, nur bezugsweise {rdtr ngos ti). Bei Thom. Aq. ist die Erkenntniss des
Materiellen um so richtiger, je höher das Erkennende über der Materie steht, quo est
remotius a materialitate (s. Knauer). Albiruny unterscheidet neben dem „Climat reel'
(siebenfach, als astronomisches) das „Climat vulgaire*^ (als politisches), welche beide sich
mitunter decken, mitunter (ganz oder theilweise) nicht (s. Reinaud). Ausser den Tom
Staate bestrittenen Opfern {ßnfjLottlfi «Ip«) fanden sich viele, welche einzelne Gemeinden and
Gesellschaften darbrachten, wie die Gaue (6rj/^ouxa tigct) und die Orgeonengemeinschaften
(ßoyitjvixtt), neben Stammesspeisungen (in Athen). Um Fische theurer und schneller ver-
kaufen zu können, hatte der heilige Petrus, als Fischer, das Fasten eingesetzt (nach Johann von
Beichrad, Professor der Theologie). Achiaschwerosch herrscht von Hodu bis Cosh (im
Buch Esther). Among Jats marriages are generally brought about through the village
barber (Hajjam) or the bard (Mirasi) or by the Brahmans, who are appointed agents and
are called Lagi (in Gujrat). Ausser dem guten Silber und Gold hatten viele Hellenische
Staaten ein auswärts entweder ungiltiges oder stark verlierendes, und zum inneren Verkehr
bestimmtes Geld (rofna/Lid imxtoQtoy), wozu s&mmtHche Kupfer- und Eisenmünze gehörte
(s. Böckh). Die Hilarien genannten Feste (für Cybele) begannen mit dem Trauertag um
Attys (in Bom). Die Besucher der Kirchweih an der Kapelle Shah Shams „undergo
bleeding at the hands of the Nais of Bhera"" (in Shahpur). Die nächste Bedingung für
die Zusammenziehung des im Herzschlauch sich entwickelnden endocardialen Bohr's ist
(im Hühner-Embryo) das in der Entwickelung begriffene Blut oder Hämolymphe (s. Preyer).
Die Beouunidis (Beuhuuinidis) oder böhmischen Wenden bemächtigten sich Böhmen's nach
Abzug der Longobarden (s. Bluhme). Une nation est une grande solidarit^, constituee
par le sentiment des sacrifices qu'on a fait et de ceux, qu'on est dispose de faire encore
(solidarit^, libert^). Denken bezeichnet diejenige Thätigkeit des Geistes, welche in der
bestimmten Erkenntniss ihr Ziel hat und ihren Abschluss findet (s. Uphues). Akiisios,
Vorfahr der DanaS (Mutter des Perseus), war ausländischer Herkunft (für die Griechen),
von den Aegyptem (von denen die Assyrier stammten). Die Athener schlössen einen
Vertrag über ausschliessliche Ausfuhr des kelschen Röthels Ou/liof, rubrica), als bester
(bei Theophr.), wie lemnischer (nur gesiegelt vericauft) und sinopischer (s. Plinius). In
Sedjelmasa genügte eine einmalige Aussaat für sechsjährige Ernte, aber (nach Ebn Hankal)
le froment ainsi produit finit par dögön^rer en une espece de grain, qui tient le milien
•ntre le froment et Torge, et qui s'appelle lerdem tizdad (s. Jaubert). Der Leichenschmaus
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heisst Hantversuppen (in Soest) Die Andamanen bezeichnen sich als Barah-Nagar (bei Ibn
Batnta). ';Im Golf von Bengalen landet Ibn Bathntha in Sodkavan oder (nach Reinand)
Chittagong (Islam -Abad), wo mit den Laknaoti (als Piraten) gekämpft wurde (auf dem
Wege nach Kararu oder Assam). Im Caucasus oder Djebel Alca3rtai fanden sich 300 Sprachen
(nach Albiruni) als Djebel Alalson „ou montagne des Langes"* (s. Reinaud). Herakles
(Sohn des Götterkönigs mit sterblicher Mutter) bildet das Ideal der Vollkommenheit, „dem
Heile der Menschen"" (oder ^dem Heile der eigenen Nation") geweiht (s. Buttmann). Die
unter Aezeus' Regierung alsAezeer(Aeseer) bezeichneten Ljkaoner (Lykaon's) wurden Oenotrer
genannt (bei Oenotrus' Landung in Italien). Homines autem ad intelligibilem versitatem
cognoscendam perveniunt procedendo de uno ad aliud, et ideo rationales dicuntur (Thom.
Aq.). Bei plötzlichem Stosswind hat sich Einer erhängt (in Pommern). Sous le rapport
d'opinions religieuses, les habitants du pajs de Sons se divisent en deuz classes, ceux de
Tarondant sont Maleki avec quelques modifications, ceux de Tiouifonln professent les
dogmes de Mousa ben-Djafar (s. Jaubert), eine Art Destillation zur Berauschung übend
(tu Edrisi's Zeit). Primum instrumentum virtutis motivae est spiritus (s. Thom. Aq.) im
Lebensgeist, zugleich als yovg (bei Aristotl ). Ov^lv y^Q iaiiy iv i(p tv^ Jfiy^ov, j^ xarci-
lfl<p6jt yyrioftog ro fifj^hy vTraQxtty iy t^ /mjJ ffy diiyoy (s. Epicur). Im Talmud wird der
Schechina das Wort (oder loyog) zugefügt, als Memra (in der Gottheit). La Thorah 6tait
comme divinisöe (s. Shaper). Le sup^rieur ne saurait provenir de Tinförieur et Texplique
au contraire (s. Comte). Homo inter omnia animalia melioris est tactu (s. Thom. Aq.), im
Tastsinn, als mechanische Sprache (der Zeichen), wogegen der Fühlssinn im Allgemeinen
das Thierische vom Pflanzlichen unterscheidet (in nächster Beziehung zum Geruch). Der
Wille begreift (s. Ravaisson) l'opposition ideale du sujet (moi) et de Fobjet (non-moi), in
der Wechselwirkung der inneren Ayatana mit den äusseren (als Aromana). An Pasttagen
zwangen die Soldaten der Ligue Kälber, Schweine, Schafe zu Fischen umzutaufen (bei
Verfolgung der Hugenotten). Lorsque le malheur arriTe il n'y a qu*un mojen de lui
casser la pointe, c'est de lui opposer le plus vif courage (s. Beyle). Hallucinations are
purely subjective (s. Stewart), aber unter Rückwirkung der in gesellschaftlicher Zusanmien-
wirkung geschaffenen Formumgrenzungen (wie aus mythologischen Gebilden jedesmaligen
Ideenkreises). Unter Quiddität versteht Jandunus im Allgemeinen das Seiende schlechthin,
specieD aber das substanzielle Sein im Unterschied von den Accidenzen (s. K. Werner).
Wben a boat is about to sail, or when the rivers are abnormally low or set against a
man's land and wash it away, vows (asisa) are made and sacrifices offered to the rivers
(im Punjab). The last execution of a scottish witch took place in Sutherland (1722), the
sentence having been pronounced by the Sheriff-Depute Captain David Ross, of Little
Dean (s. Sharpe). Beim Eselsfest wird der Abbas comardorum (Abt der Hömerträger)
umhergeföhrt (in Evreux). Bei dem Fest Jokmaalen (in Holland) mussten die Edelleute
die Rolle der Knechte übernehmen, während die Knechte Edelleute wurden (s. Fahne).
Stones taken from the tombs of fakirs are an excellent eure for the rheumatism (in Ihelam).
Im Entstehen und Vergehen bewahrt sich ein Unzerstörbares (oi) j>9t(Qr6y). Bei Erbauung
der Pyramiden weidete Philites seine Heerden in Aegypten (s. Herodot), als (priX^itig (Spitz-
bube oder Räuber). II santuario die Yest^ era impenetrabile ad ogni uomo, perfino al Ponte-
fice Massimo, alla cui giurisdizione era sottoposto (s. Maes). Extinctis candelis proximos
cum proxima exercent (in Böhmen) ihre Orgien (s. Butzbach). Asmodeus ist Haupt der
Dftmone (als Beliar). Est igitur in anima intellectiva virtus activa in phantasmata, faciens
ex intelligibilia actu, et haec potentia vocatur intellectus agens (Thom. Aq.). Op de
vleugels van een paar jonge kiekens (iber-iber), die mede verbrand worden (nachdem das
Ebenbild Adegan gefertigt), fährt die Seele zum Himmel (in Bali). Vox quoque per lucos
Tulgo exaudita silentes (bei Virgil), wie aus dem „lucus Vestae" (bei drohendem Einfall
der Gallier) in dem Tempel eines Ajus Locutius oder Loquens (am Nova Via). Bei der
unbedingten Macht des Ptiesterthums verlor sich die Strenge der alten Pönitentialbücher
oder sie boten nur beliebige Auswahl und Preiscourant (s. Hase). Vor König und Hof
(am Weihnachten} hatte Balduin der Farzer seinen Lehnsdienst vorzuführen (unum saltum.
unom sufflatum, unum bumbulum). Wer die Bhut Bidya (Dämonwissenschaft) kennt,
bort in der Entfernung die Gespräche der Frauen (bei den Jat). The Hindus of Dera
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Ghazi Khan are generallj worshippers of Yishna, bat thej also worship tiie river Indus
(in dem zum Schatz gegen den Islam daraas hervorgestiegenen Krieger Yadera Lal). Cm
das Uerumlaafen der Frauen durch dicke Sohlen zu hindern, wurde (in Hellas) der Cothnni
erfunden, und in Afrika sind die Fussknöchel der Frauen mit schweren Metallringei
belastet (nach Zahl der Liebschaften). The family Brahman (Ganak) makes out tbe m-
tivity (janmpatri) bei der Geburt (in Benares), only written for the four Hindu castes
(s. Hackett). Long curis of hair on the head, a langooti round the waist and the bodj
coloured to an ashy tint, are the outward characteristies of the Naga-sect (in Benares)
als Yishnuiten (s. Hewitt). Membera of the Atith seet (expeUed from their order) assome
the distinctive marks of the Nagas (in Verehrung Mahadeo^s). Der eucharistische Leib
Christi hat concomitanter an allen Bewegungen Theil, welche der himmlische und natu-
liehe Leib Christi erfährt, mit Ausnahme der örtlichen Bewegung (bei Duns Scotus).
Maranatha (der Messias kommt) in der Zeit des Trübsal's, und für die Hoffenden mochte
er schon geboren sein, weil im Versteck (kleinstes unter den Städtchen) verborgen bleibend^
wie beim Berühmtwerden eines Rabbi die Frage nahe lag, ob in ihm der Vorläufer EHas
erschienen (als Phaya Alaun oder Jahanda). Afdrukken van banden en andere fignren aio
de rotswardenop de ilanden Argoeni en Ogar in de Golf van Mc Cluer (s. Leon) sind in
sehen (in Keu-Guinea). Das Wirbelthierauge hat von einem leuchtenden Punkt auch nur
den Eindruck eines Punktes, und wenn er sich bewegt, den einer Linie, das Fächerauge
aber den einer Fläche, deren Helligkeit von dem Centrum nach dem Rande zu abnimmt
(s. Carriere). Das Ding tönt bei gestörtem Gleichgewicht (nach Meng-Tung-Ye) Mors
vita est (bei Lucrez.), in Grabhäusem (Aegypten's u. s. w.).
22) Beim Todtenopfer des Dorfes (gurto Ealyken kiston) erhalten die Geister der
Längstverschiedenen Essen in den Trog hingeworfen (bei den Wotjäken). Die sprachÜch
den Mandingoe verwandten Kurankas hatten die heidnischen Gebräuche der Timmanih
bewahrt (zu Laing's Zeit). Die Lovanger, mit der Hauptstadt Banza Lovangiri oder Bari
(Boarie), hiessen früher Bramer (s. Dapper). Der Masitholus (oder Gambia) auf dem Theon
Ochema (Sierra Leone's) entspringend, mündet zwischen dem Westhom und Hippodromos
Aethiopiae (s. Forbiger). There are four tribes, that have the right of giving what is called
a king to the Egba-nation, viz. Ake, Oshelle, Olewn and Aguru (s. Burton). The-Awajali
of Ijebu Ode is never allowed to see or to converse with strangers, except through bis
ministers (in Abbeokuta). Die Suahili betrachten Lamo als ihren Stammvater, während in den
Wangwana sich die Eüstenbevöikerung als Freigelassene und Sclaven unterscheidet Die
durch die Masai (mit ihren Knegslagem besonders am Naiwasha-See) zersprengten Wakuafi
haben sich in ackerbauenden Colonien am Meru erhalten, sowie am Mbarengo-See u. s. w.
Die Djagga am Kilimandscharo schützen sich durch Fallen vor ihren Dörfern gegen die
Masai, die nach Eavirondo plündernd streifen, (sowie nach Umbuqu, der Küste u. s. w.). Der
vornehmste Leibön (als Zauberpriester) der Masai wohnt in Kissongo, und die unter den
Masai für den Handel mit Elfenbein umherstreifenden Wandirobo wenden sich an den Leibön
der Masai, unter dem sie in geduldeter Abhängigkeit leben (wie Waboni mit den Galla).
Nach dem Kriege mit den Somali haben sich die Bassetta-Galla jenseits des Tana erhalten,
sowie die Borani (in Beziehung zu den Galla Abyssiniens, als beritten). Jede der drei
Kriegerklassen (zwischen 15 — 30 Jahr), von denen die älteste herrscht, empfängt durch
ihre Sprecher Tribut von den Caravanen (bei den Masai), und ebenso jede der drei
Altersklassen, bei denen der Vornehmste, als Lytunu, durch seinen bösen Bück gefürchtet
ist Die Wapokomo bewohnen die Ufer des Tana. The Wakwafi (mit den Wa-taveta
gemischt) in Taveta are thero through the loss of their cattle (s. Thomson). The Mgoned
(of the Wasagara) practice the Miramoro or divination and prediction of fray and famine,
death and disease, by the relative position of small sticks, like spilkins, cast at random
on the ground (s Burton). Die Hornissen vertrieben die Amoriter im Kriege mit den
Juden (zu Josuah's Zeit), und der Mganga schickt eine Biene gegen seine Feinde (s. Burton),
der finnische Zauberer den Gan (als Fliege). Bei Erobenmg der Dahomeer wurden die
Eingeborenen auf das Dassa- Gebirge zurückgedrängt (s. Duncan); das Reich Eyo wnrde
von den Dahomeem unterworfen. Die Damara oder (s. Alexander) Oketenba Kacheheqne
(Omotorontorondoo) beobachten die Ejanda oder Speise- Verbote, das Feuer beim Erlöschen
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unter Ceremonien wieder entzündend (s. Anderson) nnter Abstammung von den Bäumen
(s. Halm), Omakuru verehrend (für Begen). Die Abarar oder Priester führen den Vorsitz
bei den Mahlen der Fema oder Bäthe (unter den Afer). In Quitta wird der (dem Anfue
bei Krepe verwandte) Anlo-Dialect gesprochen im Ewhe (mit Mahi oder Ogu und Dahomey).
Pillani dicuntur, qui de patre Francigera et matre Sjriana vel de patre Syriano et matre
Francigena generantur (s. Duhesne), Polein: enfant d^un chr^tien nä en orient (used loosely,
as the Word creole). üaviaxov 6h 16 %y J ly tXSu^ r\ i(p noa^ aSialQuoy^ To fikv ovy
xcrra t6 Jtoaory aSiaCQfjor to ^ht^ navti^ xnl a&nov k4yfiai /nordsf to dk Ttayji^ xnX
9iatv l/oi', anyfiif (s. Aristotl.). Dem getödteten Thiere gössen die Indianer einen Rausch-
trank ein, damit die Seele, den übrigen davon erzählend, die Thiere veranlasste, sich
tödten zu lassen, um gleicher Seeligkeit theilhaftig zu werden (in Columbien) Die (zu
den Orma gehörigen) Sadama oder Sidima in Enarea und Kafa verehren Flüsse (über
Sendjero oder Gingiro, Kambat und Susa erstreckt). Die Wasanie (und Watua) zahlen
Tribut an die Galla (denen die Waboni als Sclaven gelten) und dürfen nicht Mädchen
derselben heirathen (obwohl diese die ihrigen). Die Wadoe trinken aus Menschenschädeln
(s. Krapf). Der (als Gespenst) vom Baum herabgestiegene Hat-el-Mahes wurde zum Ober-
haupt der Afer oder Danakil gewählt, als Vater des Ada (oder Adali). Nur mit Erlaubniss
des Manki (Sultan) dürfen Ehen geschlossen werden bei den Wa-Djagga (in Ü-Djagga am
Kilimandscharo). Die Latuka (unter den Bari) stammen von den Gala (nach Baker). Die
mit den Batanga handelnden Mabaya (als Buschmänner) erhalten von den Ngumbas das
Elfenbein, welches zu diesen durch die Mpongwas, Yaunder und Bulis gelangt (aus dem
Innern). Bei dem Versuch, nach den Bahr-el-Abiad von Quorra vorzudringen, mit Unter-
stützung Duke Ephraim^s am Alt-Calabar, gelangte Coulthurst (mit Tyrwhitt) bis Eboe
(1832). Dass die unterirdischen Häuser in Rua „nicht das Werk von Menschen, sondern
von Gott seien", hörte Livingstone 1868 (am Lualaba). Die Wakami verehren die (bösen)
Miamrungu (s. Homer). Wer die Wittwe heirathet, wird Cazike (bei den Guanas). Die
Guaycurus (im Gran Chaco) tödten die Kinder, bis auf Eins (nach Azara). Die Jaranga
genannten Zelte der Tschuktschen werden aus einem Gerüst von Walfisch- und Walross-
knochen hergestellt, und mit Fällen oder Häuten des Rennthier's, Seehund's und Walross
bedeckt. Die Hullamer bestreiten sich mit Spottgedichten (von Karramukko gefertigt, wie
die Eskimo (s. Egede). An Seite der Böte befestigen die Tschuktschen eine mit Luft
gefüllte Blase von Seehundshäuten (im üebergang zum Ausleger. Auf einer aus Terrassen
aufgebauten Plattform stand (in Fiji) das keglige Tempel gebäude. Wenn befragt (auf
Hawaii) suchen die Priester den Dieb im Wasser (bei der Ceremonie Wai haruru). Der
Fundi (Zauberer) ruft den Pepo (Geist) an, beim Bruder-Eid (der Wasaramo). Die Häupt-
linge (Saelaha) kämpfen auf den Solima genannten Böten (s. Bauro). In Bauro heissen
die Kriegsboote Solima (oder Salomon). Mit der Nagu genannten Ceremonie wird Friede
geschlossen (auf Bauro). Das im Salomon -Archipel übliche Geld wird auf der Insel
Matanitu gefertigt. Auf dem He Rakau Wakapaparanga war der Stammbaum der Maori
eingeschnitzt. Am Wege von St. Leonhards nach Maniy Beach finden «ich Felszeichnungen
(bei Sydney) in Form von Menschen, Fischen u. s. w. (auf flachem Stein). Zur Erinnerung
an Tilri, der die Menschen schuf, werden die Heitiki aus Grünst^in getragen (in Neuseeland).
In Neuseeland finden sich (neben Wahi-tapu) heilige Haine und Tuahu (oder Altäre) der
Marae und Steinwerkzeuge. Les habitants des iles Bonvouloir (bei Neu -Guinea) voyoient
poor la premiere fois des Europ^ens, le peu de cas qu'ils firent du fer, annonce qu'ils
n^avaient jamais eu de communication avec eux, ni meme avec des insulaires du grand Oc^an,
qui connaissent Tusage de ce m^tal utile (s. Dentrecasteaux). Nach dem Kukumianga ge-
nannten Brauch (auf Rarotonga) pflegte der erwachsene Sohn mit dem Vater zu ringen,
um ihn bei Besiegung aus seinem Eigenthum zu vertreiben (nach Williams). Die Zimmer-
leute verehren Rokova und Rokola, die Fischer Aoko Voua und Vosavakadra (auf Fiji).
/1r,fififQog (foiV xtt߀iQoig daigoy iatiy r^ hXbit) (s. Pausan). Schildkröten werden mit
einer Harpune gefangen (in Doreh). Der Forma exemplaris (in der Scholastik) „kommt
im Gegensatz zum realen Sein des in der Aussenwelt existirenden Gegensatzes das sog.
intentionale Sem zu" (s. Knauer). In Andai wird Feuer durch Kiesel aus Bambus ge-
schlagen (s. Rosenberg). Les femmes Mandingue, Bagnouns, Cassangues, Balant^s et
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Biafades pratiquent rexcision (s. Bertrand). Bei den Damara werden Alte getödtet (s.
Galton). Die während eines Feldzug's der M&nner zum Momome (Kriegstanz) bestimmten
Frauen sind zu einem ascetischen Leben verpflichtet (in Ashantie). La principale Terta
d'un Balante est de savoir voler (s. Bertrand), und so wurde in Sparta die Ungeschick-
lichkeit bestraft. The Jaboos (between Heo and Benin) manufacture for sale an immense
number of common Guinea cloths (s. Adams). Kalamba liess alle Hunde todten (als
Zauberwesen) in Unkenge, wo die Muschilambue genannten Boschilange kein Hundefleisch
essen (nach Pogge), während der Hund der Wahuma heilig ist (bei Mtesa). DerWittwer
hat den Onkel der verstorbenen Frau schadlos zu halten (bei den Bantu). Auf Fernando
Po werden die Handelswaaren an einem gezogenen Strich einander gegenüber gelegt
(s. J. Smith). In Whydah ist nur dem König ein zweistöckiges Haus erlaubt. In jedem
Dorf der Boloes herrscht ein Häuptling oder Bee, während die Tinmanis unter einem
Gemeinherrscher (oder Oberrig) stehen (bei Valentin Ferdinand). The first person who
dies in a new house is buried inside (in Kavirondo). Indem Zwistigkeiten vielfach durch
gegenseitige Verheirathungen beigelegt werden, oder Anerbieten von Mädchen an Vor-
nehme, mehrt sich bei diesen die Vielweiberei (in Sierra Leone). Die Namenbeilegong
des Knaben geschieht unter einem Scheinkampf (in Quoja). Bei Abwesenheit der streit-
baren Mannschaft der Mandingoes empörten sich ihre Sclavenstädte (1785), ohne dass es
bei der Rückkehr der Kriegsparthei möglich war, die errichteten Festungen wieder in
unterwerfen, unci „their late houghty master were under the necessity of suing for peace*
(s. Matthews), während es den Scythen besser ausgeht (bei Herod). Der Kronerbe (in
Quoja) wurde mit dem Gesicht auf die Erde gelegt (unter Bestreuen mit Erde), um den
Namen, den er wünscht, befragt (mit dem Titel „Dondag"). 0 quäl milagro de fogo os
Ghregos tem tanto tomado k sua conta para darem a entender äs outras nacoes, qne por
sus merecimentos ainda agora vem o fogo de Ceo, como antes, que todos ob annos dao j
pagao quarenta ou cincuenta cruzados aos Turcos porque Ihe deyrem fazer suas costumadas
ceremonias (s. Pantaleam d'Aveyro). Jede Stammesfamilie hat ihren Caziken (bei den
Patagoniem), und aus diesen Caziken wird der Haupt- Cazike des jedesmaligen Volks-
stammes gewählt (aber mit der Macht auf Zeit des Krieges beschränkt). Die Frauen der
Minuane haben von denen der Gharua den Gebrauch angenommen, sich bei Eintritt der
ersten Reinigung das Gesicht zu bemalen (s. Azara). Die Makoaba oder Knopkenxen
tragen eine Längsreihe von Hautknoten (in Monomotapa). Kitara zerfiel in Uganda und
Unyoro. Die Abanten (ofn^ey xo^otorug) schoren sich den Vorderkopf, um nicht bei den
Haaren gefasst zu werden (s. Eustathios), während der Schopf die Handhabe beim Scalpiien
erleichtert (für die Indianer). In den verlängerten Lippen der Mittu „a piece of ivoiy is
inserted'^ (s. Chaill6 Long). Die Miranha, die sich die Eckzähne zuspitzen (oder die
Zähne schwärzen), tragen als Temetara ein Pflöckchen (Taboca) quer im Nasenknorpel,
aber häufiger findet sich dieser Schmuck oder ein Büschel Arara- Federn in den Ohren
(s. Martins). Die Tobas tragen Lippenpflocken (nach Art der mexicaaischen und polaren^
die Bororos Lippenanhänge (wie früher die Lenguas). Ex Turco patre et Graeca matre
(Turcopolorus gens) dicta christiana nomine (s. Raim. Ag.). Den Basuto klingt daa
Deutsche (der Missionen) wie Vogelgezwitscher (s. Merensky), und so die Sprache der
Tibbu (seit Herodot). Die vortheilhaffcen Folgen der Völkermischungen erkeimen sich
in den Engländern (s. Dahlmann). Francigenis nostris Ulis ignota diebus (Res erat cm-
nino, quid balistorius arcus) quid balista foret (s. Gull. Brito). The Wanderobbo of the
Waswahili (a small race of people) wohnen in Dörfern (s. Thomson). A palavra „anho'
tradnz-suspiro e compoe-se de ang, alma, e de ho, ir, o que vem a dar-irse a alma. Anga
significa „amar*" e ^ uma palavra feita de „ang*", alma, a, tomar: tomar a alma. Fan-
tasma, que vem a ser em guarani „anguera*" decompoe-se em-alma föra do corpo (nach
Serra). Die Frauen von Dahomey haben den Brauch „of causing a considerable elongation
of the Nymphae by artificial means (s. Adams). Das Tättowiren (Soccala) dient (in Sierra
Leone) „to distinguish the different tribes from each other" (s. Matthews). Die (portu-
giesische) Colonie der Mulatten (tirez des lieui qui leur appartiennent sur les cotes de
Guin^e) mischte sich so sehr mit den Negern (auf Fernando Po) , pu'ils sont devenus
aussi sauvages et aussi möchans qu'eux (s. des Marchais). In South Africa it is im-
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possible to define, with accuracy the exact houadaries of particular nations or tribes
(s. Alexander). Die „grosse Manufactur'* der Eunuchen für die mohamedanischen Harems
wurde in Siout durch koptische Mönche besorgt (zu Chardin's Zeit). Die helle, Rasse im
südöstlichen Neu -Guinea kaut Betel, während die schwarze Tabak raucht. Der Prophet
Mad in Raiatea hatte die Ankunft eines Ya uame one (Boot ohne Ausleger) vorhergesagt.
Cook hatte »climbed up from the Thin-Land, the home of Vatea" (auf Mangaia). Die
Eingeborenen bei E Watto (in Neu -Britannien) have a very strong resemblance to those
of the north-east coast of Neu-Guinea (s. Powell). In Fiji wird Kindern der Kopf durch
hinten aufgebundene Planken abgeplattet Die Mallikolle flachen den Schädel oben ab,
doreh Hinaustreiben nach hinten. Die an der Stirn (oder zwischen den Augenbrauen)
befestigten Phylacterien (der Israeliten) enthielten Bibelsprüche, wie die auf Lifu (s. Turner)
Reliquien einschlössen (fingemails, teeth and tufts of heir). olot voy ßgoioC itai (bei
Homer). Der Begriff, dem die Zahl beigelegt wird, grenzt im Allgemeinen das unter ihm
Fallende in bestimmter Weise ab (s. Frege). Hillel erklärte die kugehrunden Köpfe der
Babylonier aus dem Mangel geschickter Hebammen (Sabbath). Im Gedächtniss untei^
scheidet sich ^ytifirj und ttrajurtjaig (s. Aristotl.), als memoria und reminiscentia (bei
Thom. Aq.). The distinguishing mark of the Egbas is a gridiron of three cuts, or a mul-
tiplication of three upon each cheek. Freebom women have one, two, or three raised
lines, thread-like scars from the wrist up the back of the arm, and down the dorsal
regions, like long necklaces. They call this entice my husband! The Yorubas draw per-
pendicolar marks from the temples to the level of the chin, with slight lateral incisions,
hardly perceptible, because allowed soon to heal. The Efons of Kakanda wear a blue
patch, sometimes highly developed from the cheek -hones to the ear. The Takpas of
Nape make one long cut from the upper whorl of the nostril, sweeping towards the ear.
At Jjesha, a country lying east of Yoruba Proper, the tattoo is a long parallelogram of
seven perpendicular and five transverse lines. Those called Breechi wear a Aap of skin
taken from the forebead, and overlapping eyebrows, nose, and eyecomers, This style of
scalping kills many, but the survivors are greatly respected (Burton). Den ßupak wird
ein Armband aufgezwängt (in Palau) , woraus der Ring verbleibt, bis zum Fingerring ab-
gemindert (im üeberlebsel).
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i
Die im Jahre 1877 (auf Angabe von Schiffern aus Ceram) durch Capt. Sand-
mann entdeckte, und dann (von einem holländischen Kriegsschiff) durch LieutenaDt
Wyse aufgenommene ^Straat von Egeron** schneidet bei Sejrah ein, und passirt
mit (dem Rest von) Timorlaut zur Rechten und vier Inselstucken (Norosarich) zur
Linken, nach Oelili hindurch. Der östliche Zugang ist klar für die Schiüfahrt,
der westliche dagegen mit Riffen besetzt. Im Innern der Strasse finden sidi
keinerlei Hindemisse, und liegen Kampongs am Wege.
Nach älterer Tradition soll im Jahre 1820 ein englisches Schiff durch die
Strasse von Timorlaut passirt sein, doch hätte das von den Holländern ausgeschickte
Kriegsschiff Atjin zwischen den Riffen keinen Eingang finden können. Aaf der
Reise des Egeron im Jahre 1875 wurde das Schiff durch Strömungen in die Strasse
getneben, auf dem Wege nach Sejrah, wohin man nach gewonnener Orientation
umkehrte (mit dem Reise- Controleur de Neis an Bord). So wurde Capitain
Sandmannn 1877 zu weiterer Untersuchung beauftragt, und führte die Durchfahrt
aus, durch den (aus Handelsschifffahrt damit vertrauten) Orang Kaya von Sejrah.
Dann folgte die officielle Aufnahme durch das holländische Dampfboot Macassar
unter Lieutenant Wyse.
Die Kei-Tenimber oder Ketimber- Inseln heissen auf alten Karten die „Ver-
doolde Eilanden" wegen ihrer verwirrten Niederlegung.
Die Tenimber-Inseln werden (auf Larat) als Jagamassu bezeichnet (mit den
Landungsplätzen Tanwaen, Serlaeli, Kamana, Dulang). Die Todten werden am
Strande ausgesetzt. WaSr Wasser, Jafa Feuer, Laera Sonne, Nerru Nase, Nifan
Zähne, Doot-Daundin Blitz und Donner. Von den Mohamedanem her ist die An-
rufung Tuan Allah gebräuchlich. — Auf Sejrah finden sich die oberen Vorderzahiie
mitunter durch eingeschnittene Klreise (concentrisch) verziert. — Nach altem Brauch
werden den Knaben auf Sejrah Wunden längs des Armes eingebrannt.
Von den fünf Kampong in Sejrah (auf den Tenimber) steht Veiatang unter
dem Orang -Kaya von Siwa, Welutu unter Weldi, Rumsabut unter Rukkabotu.
Komotobong unter Raja Dulu, und Teemi bildet den Landungsplatz (von Oraog-
Kaya beherrscht). Mondfinstemiss gilt in Sejrah als Vorbote schwerer Kriege
(Dedan-ray oder todter Mond) *). Wenn der Dudunevan genannte Blitzstein ') herab-
fällt, muss ein Mensch ermordet werden. Arme werden begraben, Reiche auf-
gehängt in einem Gestell (in Form eines Canoe's). Wallut werden als Bilder
aus Hom, Knochen u. s. w. getragen (in Menschenform). In Kriegszeiten tanzen
die Dörfler (in Timorlaut) „the Tjikaleleh round a figure, the representative of
their deity or Doeadilah** (s. Korbes). — Laera Sonne, Yahu Feuer, Niring Nase,
Neht Wind, Ruru Erdbeben, Dodong Donner, Fetik (Fitih) Blitz (Narak), Bulang
Mond, Nara Stern, Laitan Meer, Nihuatt Zähne. Isa, irua, tälu, ichat, lima,
inäa, ihitu, oallu, isiua, sabuta (1—10).
Dudila oder Gott (oben wohnend) wird um Hülfe angerufen, und im Krank-
heitsfalle betet man zu ihm um Erleuchtung über das Heilmittel in Sejrah (der
Tenimber). Nicht ^mit dem Göttlichen im näheren Verkehr ** findet sich die Seele
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im Schlaf, sondern den &e<rfjuov tov vnvov (bei Aristotl.) durchbrechend, „nur im
Wachen kann die Seele ihre höheren Kräfte voll und ganz zur Geltung bringen^
(8. Enauer). Nur im Wachen kann sie der eigenen Idealen (je nach der Anlage
daför) entsprechenden, Gottheit sich annähen, wogegen im Schlafe der von eigen-
willigen EingrijQfen der Subjectivität weniger gestörte Wachsthumsprocess psychischer
Thätigkeit dem Göttlichen näher steht, wie in elementarischeu Gesetzlichkeiten des
All durchwaltend. Indem dagegen mit dem Erwachen „die übersinnliche Gedanken-
welt sich nunmehr ganz und voll zu entfalten bestrebt ist* (s. Spitta), verfolgt
dann wieder der Geist seine ewigen Bahnen (auch im Suchen seines Gottes).
Rapbael, der an Gott die Gebete überbringt (zu Tobias' Zeit), ist Engel der
Menschenseele (bei Heuoch). In Guinea begleitet Aklama die Seele (als ab-
getrennten Schutzgeist). *0 voOg yap ij/xTv lo-riv ev ixctcrriu beoq (s. Eurip.). Ap^»!
x*l ptC» nAvrog iyecboO ij rvjg ycurrpoq >i^ov>j' (bei Epicur), wogegen der „appetitus
iotellectivus* (der Scholastiker) auftritt, wenn die Eingeweide mangeln (auf Rupa-
Terrassen).
Die Leichen werden auf einem Gestell (s. KolfiF) oder auf Felsen im Meer
aasgesetzt (auf den Tenimber), im Zeug umwickelten Sarg, der mit Körben voll
Esswaaren umhangen ist (in Larat). All who die in war or bj a violent death
are buried, and not placed ou rocks or on a platform, where only such as die
natorally are deposited. If a man lose his head in war a coconut is placed in
the grave to represent the missing member and deceive the spirits (in Timor-laut),
the deadman goes to Noesa Nitu or Maramatta (near Ceram). On this island no
one dare land and its is with fear and great vigilance, that thej sail past it
(s. Forbes). Wie der seines Vaters wurde der Kopf des Häuptlings Moenekuss
in einem Topfe aufbewahrt, um bei öffentlichen Angelegenheiten befragt zu werden
(s. Livingstone), das abgelöste Fleisch wird gegessen (wie der Körper). In Gua-
temala erhalt der befragte Kopf seine Opfer (eines Kopfes) auf den Steinsculpturen
(Santa Lucia's). Die Papua richten den Kopf im Korwar zu (als Idol). Ata-
haalpa trank aus dem Schädel seines Feindes (wie der Longobardenkönig). Die
Papua graben ein Jahr nach dem Tode die Leiche aus, um den abgelösten ünter-
schädel zu tragen (s. Maklaj). In Nachbildung des Verstorbenen wird die Aehn*
liebkeit durch die denselben kennzeichnende Haartracht hergestellt (A. B. Meyer)
beim Korwar (der Papua). Der Inca führte sein Ebenbild und die Mcxicaner
legten ihre Tepitoton in das Grab (vde die Aegypter den Doppelgänger des Kha).
Der Gebrauch „of moulding the heads of new-born children by means of an earthen
wäre cup, so as to produce a broad open forehead^ findet sich in Afghanistan
und Multan (1884). Na van dat eiland van Nova Guinea geen wissigheid, dan
weten te zeggen, dat daer blanck volck woond aen de Zuidzyge, bewoond met
Portaguezen (1602), worauf die Reise Jansz' (1606) folgte (s. Leupe). Die Alten
(bei Westgothland) stürzten sich von dem Aethernisstapi genannten Fels hinab
(nach der Gautreks-Saga), wie die Scythen (bei Plinius), ex certa rupe praecipites
dant (Pomp. Mela), und so die Hyperboräer, in den Sitzen der Tschuktschen, bei
denen ein Verwandter den Todesstreich führt (wie in Fiji der Sohn begräbt). o\jt$
7*p Yiip*(neov(rtv ovre voa-ov^iv avTOig ßior^eiv l|ijv (s. Procop) in freiwilliger Todes-
wahl (der Heruler). Nach Chrysippos war der Genuss des Menschenfleisches zu-
lässig, selbst bei nächsten Verwandten (und hier für die ß^räbnissweise der
Kalantier und Guyaner selbst geboten). „Wenn du wirst das Frühlingsblüh^n der
Au verstehn, wirst du wissen, wann die Todten auferstehen* (smgt Rückert), wie
in den Mysterien (bei Verbindung des Fortlebens mit Ackerbau-Ceremonien). Die
(mumificirte) Leiche wird geschmückt in (ägyptischen) Palastgräbern beigesetzt, um
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die hauslos gewordene Seele zur Rückkehr (früher oder später) zu bewegen and
60 das unheimliche Gefühl ihres Umherschweifens los zu werden in der Nanaai
(oder Erinnerung). Anima humana manet in suo esse, cum fuerit a corpore
separata, habens tarnen aptitudinem et inclinationem naturalem ad corporis unionem
(s. Thom. Aq.), und so folgen die Besessenheiten durch Einfahren umherschweifen-
der Seelengeister, auch nach warmem Bluttrunk lüstern (am Avernus). Parfois
on representait Dieu sous la forme d'un vent leger, d'un petit bruissemens (s.
Stapfer), und im Zauberstab der Battak hört man den eingefahrenen Geist säuseln,
beim genauen Hinhören (s. Hagen). Gott ist so nahe, dass ein leises Gebet genügt,
ihn zu erreichen (nach dem Berakhoth), wogegen Nyamkupong zu weit (und Baal
gerufen werden muss). Durch die Wurzel Baaras wird der Dämon aus der Nase
gezogen (bei Joseph.) und so mag die durch die Nase eingeblasene Seele dort
ausfahren (beim Niesen). Magis competit, quod ex aere corpus assumat, qoi
potest inspissari faciliter et sie figuram accipere (Thom. Aq.) die abgeschiedene
Seele (bei der Materilisation). Für den Doppelseher wandert die Uhane ola umher
(in Hawaii).
Auf den Tenimber wird den Vorfahren (oder Nenne-Moyang) auf einem Stein
geopfert, unter einem Waringin-Baum (1863). — Die in den Gärten aufgestellten
Holzbilder (auf den Tenimber) halten einen Kasten zum Sirih-Eauen (wie in Ceram).
— Auf Slaro (in den Tenimber) werden keine BüfiFel gegessen, weil als Voreltern
betrachtet. In den Häusern (in Larat) findet sich auf beschnitztem Holzwerk der
Schädel eines Vorfahren. Wer sich auf den Tenimber eines Vergehens schuldig
gemacht, muss für eine Zeit lang die Insel verlassen (in der Verbannung des
Ostracismus, um nicht durch seine den Göttern verhasste Gegenwart auch die Um-
gebung zu schädigen). Der Elfenbeinknopf von Cornelis, als früherer Commaudant
der Festung, wurde auf Vordate in Verehrung bewahrt.
Beim Tauschhandel (auf Larrat) müssen von jedem Gegenstande zwei Tor-
banden sein, nach dem Adat (s. Kolff). Neben den Jonkos genannten Planken-
böten (wie auf Banda) werden Canoes mit Auslegern gebraucht {auf den Tenimber).
Wie in physischer Erscheinung (und dem mit krausig -lockigem untermischten
Schlichthaar) führen die durch ihre Aufgewecktheit von den als malayisch be-
schriebenen Characterzügen verschiedenen Tenimberer auch in ihrem Blamen-
schmuck und Schnitzwerk zu oceanischen Stämmen über (in Polynesien).
Anmerkungen.
1) In Congo wurde zum Mond um Erneuerung des Lehens gebetet (nach Merolla),
und so in den Mythen überall, s. Der Papua (Berlin 1885) S. 263. In den Sternen (Kfon)
wohnen Diener oder Kinder von Sonne und Mond (auf Timor). Opo-laha-tala oder Opo-
geba-snnlat sandte Nabiata zur Erde (auf ßuru). Njai-Loro-Kidul (Ratu-Loro-Kidul)
oder Njai-Gede Segoro-Kidul bewohnt einen Palast auf dem Grunde der Südsee (in Java).
Die Sanane wohnen „op bergen, rotsen, in riviermondingen" u. s. w. (in Buru) Onipu-
duata (Ompu oder Grossvater) wird als Oberster der Geister verehrt (in der Minahassa).
2) Die Zähne des (im Donner seiner Stimme hörbaren) Blitzthieres (bei den Manobo)
bleiben zuweilen in Bäumen oder der Erde stecken, als „alte, einer früheren Periode an-
gehörige Steinbeile" (s. Semper), und so (Europa's) Donnerkeile überall (auch in Binna
und Japan). Die Erde wird von Naga-galang-petak getragen (bei den Olo-Ngadjo) oder
Naga-padoha (bei den Batak). Gott Boluwa-dano trägt die Erde (auf Nyas).
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Die Aru- Inseln wurden Ton Costerszoon entdeckt (1623). Die Oersiwas
(Uli-siwas) stehen unter den Orang Kaya von Oedjir (Samang und Wokam), die
(Uli-limas) Oerlima unter den Orang Kayas von Wammer und Maykor. Es
unterscheiden sich auf den Aaru (s. Riedel) Tamata guli (Beamte), Tamata Djinjinei
(Reiche), Tamata Vangar Duar (Grundbesitzer), Tamata reagaga (Bürger), und
Kabean (Sclaven).
Bei Entdeckung einer Perlenbank wirft der Dorfoberste (von Convulsionen
ergriffen) mit Zaubermitteln umher, zum Vertreiben der Swangie, und der erste
Ertrag muss zur Feier eines Festes verwendet werden. Bei reicherem Fang wirft
man einen Gong ins Wasser (für den Geist), und eine grosse Perle muss unter
der Gemeinde vertheilt werden. Waren die Aruer glücklich in der Perlfischerei,
80 kehren sie nach demselben Schlafplatz (als glücklichen Yorzeichen's) zurück (um
davon am nächsten Tage wieder auszusetzen).
Sollte (auf den Aru) das Feuer ausgehen, so durfte es nicht von den
Nachbaren entlehnt, sondern aus Holz neu gerieben werden. — Feuer heisst Au
auf Wokan, und Djeh auf Oedjir (s. Eijbergen). In der Aru-Sprache werden die
Präfixe nicht zur Wortbildung, sondern wegen des Wohllautes gebraucht (s. Bru-
mund). — Neben Juba lara, Juba foelan und Juba wava (in Sonne, Mond und
Erde), als Vuban lara rensein nenpupun (Kräfte oder Geister, welche oben und
unten sind, werden auf den Aaru (s. Riedel) Taidue (Gottheit des Meeres) und
Boitai (Gottheit der Erde) verehrt, sowie Matmata ninitu heridi (oder Geister der
Verstorbenen).
Die Aru tragen übereinander gekreuzte Ohrringe (aus Silber oder Eisen) im
Ohr, und ausserdem kleine Dornennadeln längs des Ohrrandes in einer Reihe von
Löchern. Die geflochtenen Armringe am Oberarm schneiden oft in die Muskeln
ein. Am Knöchel wird ein halboffener Ring (aus Wurzeln oder Messing) getragen.
Die Aru -Inseln heissen Pulo-Arau oder Inseln der Casuarinen- Bäume. — Die
Todten werden mit einem Kopftuch umwunden begraben, bei den Alfuren von
Kubur (auf den Aru-Inseln). — Wai Wasser, Oef Feuer, Nofi Zähne, Papang
Lippe, Juhunda Nase. Ot, rui, lahsi, kaua, lim, dorn, dobang, caparua, tena,
spuch (1 — 10). — Maioni liegt auf Mombai (der Aru). Die Orang Gunung oder
Alfuren (auf Key) begraben die Todten in ihrer Kleidung.
Bei Geburt eines Kindes (auf Aaru) treten die (bösgesinnten) Mai mulmut
an dasselbe heran (s. Riedel). Feuer wird (auf Aru) auf einem flachen Bambus
mit einem spitzigen gerieben (dem ein Pfeil eingesteckt ist).
Der Fisch Serui dient den Alfuren (auf Aru) zum Omen (vor Krieg und
Perlfischerei), und wenn er vor dem Canoe vorüberschwimmt, geben sie das
beabsichtigte Unternehmen auf. Teruang (bei Dobbo) wird von Serrani (oder
Christen) bewohnt. — Gayer Wasser, Au Feuer, Rarey Sonne, Pulan Mond,
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Yurang Nase, Nini Zähne. Aetu, rua, lassi, kah, lima, dobu, dubem, karoa, tera,
cucavaiTca (1 — 10). — Auf der Insel Wanoar liegen bei Dobbo (als Landungsplatz)
die Dörfer Durjola und Vangil (von Christen bewohnt). Die im Heidenthum rer-
bliebenen Alfuren (der Aru) wohnen besonders auf Kobror (Gross-Aru). Der io
Durjela lebende Fürst (christlicher Religion) fuhrt den Titel Rajapatti (auf Am).
Die Alfuren in Ceram verehren in Niamena den Grossvater, wenn bei seiDeo
Lebzeiten ein Enkel geboreu ist, und in Krankheitsfallen wird das Herz eines
Hirsches (mit Sirih und anderen Opfergaben) auf sein Grab gelegt. — Bei den
Alfuren auf Ceram triflFt man (unter der Mehrzahl) Schlichthaarige, doch auch
kräuselndes Haar, besonders unter den Frauen, bei welchen es, als weniger aus-
gekämmt, freier nach der Natur wächst. — Die Alfuren auf Ceram sind (nach
zwei Flüssen) in zwei Parteien getheilt, durch deren Zusammengehörigkeit sich ein
Privatstreit rasch über die ganze Insel verbreitet. — Durch Zauber (Djala) wird
Diebstahl entdeckt (auf den Aaru). In magischen Bindungen der die Theile de«
All verknüpfenden Sympathien leitet sich die Vorstufe ein für die wahlverwandl-
schaftlichen Gesetzlichkeiten (wie naturwissenschaftlich, auch psychologisch geltend).
Der ^Sensus communis* erfasst den Unterschied der Sensationen (bei Thom. Aq.)
und im vergleichenden Zusammenschmelzen der Seh- und Lautbilder, wie sich mit
einander denkend, springt im sprachlichen Verkehr die Vorstellung hervor (als
gesellschaftliche Schöpfung). Ipsa enim operatio sensitiva est una namero, in
quantum est simul (s. Th. Aq.), organisch geschlossen (für das Psychische gleichfalls).
In Doppo auf der Insel Wamar (der Aru-Gruppe) wohnen meistens chinesische
(und arabische) Händler, welche durch die Prauwen aus Macassar, Ceram, Goram,
Bnrung u. s. w. handeln. Die zwischen den Inseln handelnden Böte werden von
den Arafuren (als heidnische Inländer im Gegensatz zu den Christen bei Doppo)
gefahren, und man unterscheidet die Arafuren der Berge (im Binnenland), als ohne
Behausungen (in Dörfern) lebend, von den Arafuren der Dörfer.
Auf den Key -Inseln sind die Strand be wohner Mohamedaner, wogten die
Bewohner des Innern, die im Heidenthum verblieben, als Arafuren bezeichnet
werden.
An solchen Plätzen, wo holländische Beamte (im Archipelago) aus früher
besetzten Posten zurückgezogen sind, wird die Fortführung des Eigenthumsrecht's
durch Wappenhäuser bezeichnet. Der Handel aus Goram mit Dobbo (in Aru) wird
von den Dienern des Fürsten in seinem Auftrage gefuhrt. — In Gunung Tingi
(auf Bandangaelu) wohnen Orang Kaffir, die Bergstämme (auf den Am) bewohnen
Häuser auf Pfählen. Auf den Key -Inseln wird unter den Orang Gunung das
Feuer aus Bambusstöcken gerieben.
Die Alipura oder Alifuren (Orang- Gunung) wohnen im Innern der Inseln,
die Orang- Aru näher am Meer (auf der Aru-Gruppe). Sabundah Pulan wird als
Mondgott, Sabundah Laran als Sonnengott verehrt (auf den Aru). Der Kranke
sitzt beim Feuer nieder. Die Aru von Koba oder Arafuren (unter Orang Kayu)
begraben die Todten unter dem Haus im Kasten.
Auf der Aru-Gruppe ist Amar oder Wamar (mit Doppo) von Christen bewohnt
(neben malayisch-arabischen und arabischen Händlern) und Okang (mit Orong-Ara)
wird als christlich bezeichnet, sowie Wollam, Maikur u. s. w., wogegen als moha-
medanisch Samang, Pangawil, Oedjir (Ugir), Wassir, während Orang Kafür sich
angegeben finden für Trangang, Koba (Kobroor) u. s. w. — In Durdjala residirt
der Raja (oder Ratu) der Aru, und bei seinem Tode folgt der älteste Sohn. —
Das Tripang- Fischen geschieht auf Aru mit Ausleger-Böten, deren Gestell in der
Mitte von einem Dach bedeckt ist. Bei niedrigem Wasser werden die Holothurien
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durch die nahe gehaltenen Fackeln geblendet und dann mit einem langen Speer
(eiserner Spitze an schwerem Schaft) aufgespiesst , um, nach dem Trocknen, auf
ein Stuck Holz für den Verkauf aufgereiht zu werden. — In Dobbo wagen die
Bewohner Abends nicht das Haus zu verlassen oder am Strande zu sitzen und
auszugehen, aus Furcht Yor den Kaimanen.
^Von einer Weltschöpfung *) hatten die Aruer nie gehört. Ueber ein künftiges
Leben wussten sie nichts, da kein Todter zurückgekommen sei. An wen sie sich
in Noth auf See, wo keine menschliche Hülfe möglich, zu wenden hätten, konnten
sie nicht sagen, wünschten es indess zu wissen. Von Gottes Allgegenwärtigkeit
unterrichtet, meinten sie, dass er sich wohl besonders im erfreuenden Arak finden
möchte. Gegen die Swangie dienen Figuren von Menschen, Tbieren u. s. w.. Streit
und Diebstahl kommen nicht vor, obwohl eine Regierung fehlt, ausser dem Ansehen
der Aeltesten* (s. Kolflf). Die Eingeborenen von Kola und Kobrood (aus Miscbung
von 'Sand und Lehm entstanden) gelten (bei den Einwanderern) als Waldmenschen
(8. Riedel). Die Menschen entstanden aus dem Urairbaume (nach länger an-
haltendem Regen). Reichthum (in Elephantenzahnen markirt) wird gesammelt, um
dem Dorfe aufgelegte Bussen zahlen zu können, weshalb sich auch nur Vermögende
om die Wurde eines Orang tuan bewerben. Beim Tode wird alles Eigen thum
zerstört, da die Ueberlebenden kein Recht darauf besitzen (auf den Aru).
Bei Geburt einer Tochter wird (auf den Aru) ein Fest gefeiert, aus Freude
über das unter den Verwandten später zu vertheilende Brautgeld (wogegen bei
Geburt eines Sohnes der Mutter Vorwürfe gemacht werden). Kann der Jüngling
den Brautschatz nicht voll bezahlen, so erhält der Schwiegervater Anrecht auf
den künftigen Brautschatz seiner voraussichtlichen Enkelin. Beim Tode des Vaters
tritt der Bruder in seine Rechte ein. Die Kinder folgen auf der Mutterseite. Die
Wittwe muss sechs Wochen lang in Verborgenheit bleiben (kahlgeschoren und
nackt).
Die Leiche wird (auf den Aru) im Hause behalten (die zu verwesen be-
ginnenden Stellen mit Kalk bedeckt), indem man ihr Essen in den Mund steckt,
Cigarren und Trank, unter Wiederholung der Frage, wesbalb sie nicht wieder
aufwache. Die in untergestellte Schüsseln abfliessende Jauche wird als Zeichen
der Zuneigung, in Mischung mit Arak getrunken. Ist alles vergebens (soedah
boeang, weg und beendet) folgt die Ausstellung auf einem Gerüst, und nackte
Frauen pflanzen einen Baum (Pavetta indica) am Grabe auf. Vor dem Todten-
haus tanzen Frauen, die „dans un etat de nudite compl^te, crient de toutes leurs
forces: Matua-e, Matua-e, pere, p^re (auf den Marquesas), und so priapeische Riten
vielfach mit Aufpflanzung des Phallus am Grabe. Bei Schmäben eines Todten
fordert der Verwandte Busse, damit der beleidigte Geist sich nicht an ihm räche
(auf den Aru), die (bösen) Quakar (in Bäumen) machen krank, und die Makaliwa-
Irwar (oder Swangie) fressen das Herz (zum Krankmachen). Auf den Aru wird
Sago mit dem in ein Gefäss rinnenden Leichensaft beim Todtenfest gegessen (nach
Intje Nangpoeng), damit die Seele auf die Verwandtschaft übergehe (s. Langen)
oder getrunken (s. Riedel). In Guinea wird die Frage nach dem bösen Wider-
sacher (als Ursache des Todes) an die Leiche selbst gestellt, die von ihrer auf den
Schultern ruhenden Bahre herab die Träger, weissagerisch (in ihren Bewegungen),
influendrt (wie das syrische Götterbild). Beim „Scheingehen* (in Niedersachsen)
hatte der Angeschuldigte zu dem Schein, als der vom Leichnam abgenommenen
Hand, heranzutreten, und seine Finger aufTsulegen, ob sie blute, wie der Leichnam
(im Bahrgericht). „Criminalacten von 1584 und 1592 bezeugen den Gebrauch des
Bahrrecht's in baierischen Gerichten** (s. Grimm). Um die Leiche nicht zu ver-
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Stummeln, wurde eine „wassene bant^ zugestanden (im Rheingau). Als Ueber-
lebsel ist das Duell verblieben aus dem Judicium pugnae (der ^Holmgangr^), doo
eligantur ad pugnam, et duello litem decidant (Scharmat) und „Gottesgericht, dei
Judicium wird der Zweikampf ausdrücklich genannt** (s. Grimm), wie auch m den
Agonen (Mangaia's) spielend (bis in die Schauspiele der Gladiatoren), und eine
Rechtsfrage (über Erbschaftsangelegenheiten) inter gladiatores discemi jussit
(gladiatorio judicio) Kaiser Otto I. (941 p. d.). Xyjmßptxoi qtav npog äX.X,i)Xov5 ^(utfv
d/j^La'ß'^TYia'iv xcLbonyKrbivregt li; ev no^J/unj^y fjut^ovrai (s. Nicol. Damasc). Zwischen
Yandalen und Alemannen wurde ein Landstreit durch zwei Vorkämpfer entschieden
(s. Greg. Tur.).
Warr Wasser, Sai Feuer, Lara Sonne, Fulang Mond, Matam Auge, Sunin
Nase, Nehun Zähne, Sika Fisch, Lau-abil Meer, Sabudah Gott. Aetu, rugo, lai,
kau, lima, lubu, subam, karugor, cera, uro (1 — 10), bei den Aru von Eoba (als
Arafuren Aru's). — Waier Wasser, Kaiyu Berge, Kaka Pferde, Auo Feuer, Tuang
Sonne, Pulan Mond, Nini Zähne, During Nase, Tai Meer. Aetu, rua, lahsi, kana,
lima, dobu, dubaog, karua, kasehr, rua-awe (l — 10), Sprache der Arafuren von
Aru (aus Mambui). — Oh Feuer, Yuri Nase, Nini Zähne, Gulu Haar, Valvut
Kinn, Boht Haus, Lima Gogar Finger, Ambo Gogar Zehe, Takur Ohr, Yama
Fisch, Belang Vogel, Kirjau Papagei, Panan Paradiesvogel (Burung mati-allah),
Paer Bogen, Kohll Pfeile. £ti, rua, lasi, ka, lima, dum, dibem, karoa, sira, ru-
wapa (1 — 10), zu Debi oder Hebi (Rebi) auf Aru.
Die Orang Kaffir verehren Steine oder Zweige (auf den Aru). Die Orang
Hindu verehren die Gottheit auf einem Stein mit Vertiefung, wohin Opfergaben
gelegt werden. In Manambai (wo die in Wamara gebrauchten Körbe verfertigt
werden) finden sich Sonne und Mond verehrt. — Auf Kobroor werden die Soeangi
(bösen Geister) gefürchtet.
Die Soeangi reizen im Traum (durch gehörte Stimmen) zum Morde an, und
bei Krankbeit wird ein Soeangi beschuldigt, worauf ein Alter (aus aufgeschnittener
Areca-Nuss) entscheidet, welcher Soeangi das üebel verursacht hat. Für den Krieg
wird ein Anführer gewählt, und bei dem abgeschnittenen Kopf (in den Garten
gestellt) ein Fest gefeiert (auf den Aru). — Die Orang Kaffir (auf Aru) setzen
den Todten in eine Kiste bei und nach der Verwesung werden die Knochen ver-
brannt, damit die Asche in der Erde bestattet werde (im Hause oder vor der
Thür. — Die Winde bezeichnen sich Barat (West) oder Fara, Timur (Ost), Plaltan
(Nord) oder Trangan, Utara (Süd) oder Mademor, Erhila Blitz, Erkadudu Donner.
— Die Orang Gunung (auf Aru) tragen einen halben Harnisch aus Rattan (Sala-
waku), um beim Bogenschiessen geschützt zu sein. Wihr Bogen, Langa Pfeil, Sikn-
siku Armring. — Bei Mond- und Sonnenfinsternissen, wenn (von Illja Tizi Huira-
kocha gesandt) Löwe und Schlange (der Menschenlaster wegen) die Gestirne ver-
schlingen, griffen (unter Klagegeheul der Weiber) die Krieger (unter Drommetenscbali
und Trommel) zu den Waffen, Pfeile und Steine gegen den Himmel schleadend
(um die geliebte Mondgöttin zu vertheidigen). Die Mondgöttin (Quittoa) wunle
einfach als Coya bezeichnet im „Ewig -Weiblichen" (der Rhea, Isis und andere
Madonnen). Dieu garde la lune des loups (heisst es in Burgund). In der Makran
genannten Mondfinstemiss kämpft der Mond mit der Sonne, und wird gelärmt,
weil böse Zeiten gefürchtet (auf den Aru).
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Anmerkun^n.
1) Muntuuntu (Empung-waUangwangko) oder Si-niema-in-tana (die Erde schaffend)
bildet das Haupt der Empung (oder Easuruan). Bei den Ulisiva wnrde Butu-Ulisiva
(Phallas der Ulisiwa) verehrt (nach Valentijn). Wie Pulang-Gana die Erde befruchtet,
gewährt Salampandai Nachkommenschaft, und Singalan-Burang wird als Kriegsgott verehrt
(in Bomeo). Die sieben Töchter (Putir-Santang) Mahatara's (mit der einbrüstigen Schwester
Eloweh im Innern der Erde) werden durch ihren Bruder ümban an einer Goldkette (auf
Bambusstaffeln sitzend) vom Himmel herabgelassen, wenn im Glücksspiel angerufen (auf
Bomeo). „Wir wissen nicht, was es gut ist für uns zu bitten, du weisst das Richtige,
gieb es uns", heisst es in dem (an die Erdgötter gerichteten) Gebete der Khond (und so
in dem des Apollonius Th.). Wie unter den Eedjang (s. Marsden) wird in Lampong bei
der Erde geschworen (zur Eidablegung), da sie für Alles zum Zeugniss angerufen werden
kann (wie von Buddha bei Mara's Angriff), und (gleich dem Schwarzmann der Pescheräh)
wandern die Boten Phra-Phum's, der im Innern der Erde lebt, über deren Oberfläche
beständig dahin, das Thun der Menschen aufzuschreiben (s. Vlkr. d. ö. As. UI, S. 191).
Bastian, Archipelago. 11. 7
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Uie Key-Inaelu oder (span.) Cayos (Klippen) keissen Evar (Gross und Klein).
Die Auswanderer aus Banda auf den Key heissen (auf Gross-Banda) Keij-Banda.
Durch Goranimer wurden papuaniscbe Sclaven eingeführt (auf den Key). Auf
Key finden sich als Bundesgenossenschaften die Oersiwas (unter dem Raja von
Botselari) und Oerlima (üli-siwa und Uli-lima Ceram's). Die Araber von Malabar
folgen dem Sjafismus im Archipel (wie in Cairo). Joet (Gross -Key) enthält
sieben Districle, Noehoeroa (Klein-Key) zwei Districte. Die Chinesen heissen Keh
(bei den Malayen).
In Dulla (auf Key) steht vor dem Dorf der mit Lanze und Schild gewaffbete
Schutzgott, unter dem Steu genannten Dach (s. Rosenberg). Neben den Hfiapt-
lingen oder Teteen finden sich die Besitzenden (Jeijaan) und die Besitzlosen (Koko).
In Aru und Key gehört jedem Dorf Stammeigeuthum. Ist es jedoch auf dem Land
eines Sonder-Eigenthümers gebaut, so besitzt dieser, als Tuwan tarah (Landherr)
Einfluss bei den Berathungen.
Im Anfang des Jahres 1879 wurde ein Prauw aus Key auf Gross -Aru an-
gefallen und die Mannschaft (28 Mann) ermordet, nach der Mittheilung des Orang
Kaya in Doellah bei der Ankunft dort (April 1879). Die Rosenberg - Strasse (bei
Rumat auslaufend) scheidet Ki- Doellah oder Dollah- Laset (mit dem Hafenplatz -
DoUah) von Klein-Key. — Zum Feuermachen wird (in Key) ein scharfer Bambus
über einen rundlichen gerieben, und die abfallenden Splitter streut man dann auf
das glinunende Feuer, bis der Zunder entflammt. — Die Key bezeichen sich als
Ewab (in Doellah), der Raja heisst Rat. — Auf Klein-Key oder Ewab finden
sich Raja Doula, Raja Tuall und Raja Rumat. — Key-Badoug (auf Gross-Key
oder lyut) bildet den Handelsplatz der Macassaren. Die Orang Kaffir (im Innern
der Key-Inseln) begraben die Todten.
Unter den 151 Inseln der Key -Gruppe herrschen auf Bandangaelu (als der
hauptsächlichsten) zwei Raja oder Ratu (Bandangaelu und Bandang-aeli) über die
Mohamedaner. üraen Regen, Meraeno Blitz, ünguro Donner (Gnugainaru), Angin-
rano Mondfinsterniss, Butuon Sterne, Butuon-atiko Abendstem, Pulang-bonu Voll-
mond, Pulang-ilatu Neumond, Tomor Bambus, Manshia (Manushia) Mensch, WaU
Regenbogen, Anin Wind, Timur (von Osten her), Barat (von Westen her) ßr
10 Monate im Jahr. — Mit Manshia bulang rarona (der im Monde weilende Mann)
wird die Figur im Mond bezeichnet (auf den Key).
Auf Theo (bei Key) wohnen Orang Kaffir (Yahudi oder Hindu) mit besonderer
Sprache (und Handel für Tripang und Schildkrötenschalen). Zwischen Key und
Aru wird Ambar gefischt (wie auch auf den Tenimber), als weiss (wenn noch
nicht reif), sonst roth (oder braun als bester).
Vor einem Kriege (auf Key) wurde (XVII. Jahrh.) eine (auf der Westseite
des Landes wohnende) Frau mit vier Augen (zwei auf der Stirn and zwei auf
dem Nacken) befragt, die sich mit einem (hörbaren, aber nicht sichtbaren) Geist
in Verbindung setzte (wofür sich der Janus- Tempel des Doppelgesichtigen öflfeen
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liess). — Als Padeo wird der Schutzgott (Omoesa) im Holzbild verehrt in deu
Negoreien auf Key (oder Ewar). — Ehe die Keyorezen auf Sciavenjagden (zum
Verkauf nach Banda) auszogen, beteten sie (unter verschiedentlichen Geberden) im
Tempel zu dem auf einen Stein gestellten Holzbild, vor welches die (dann von
den Priestern gegessene) Speise gestellt wird.
Vor einer Unternehmung wurde (auf den Key) eine Frau mit vier Augen
befragt, neben einem Geist; dezen zien zy nooit, maar hooren zyne stem (s. Goch).
Neben Djabu Lara (Doad Lera) als Sonnenherr wird (auf den Key) die Erde oder
Nuhu verehrt (Djabu Fafa der Arn). In Koor (auf Key) wird von den (banda-
nesischen) Einwanderern der von dem ersten Vorfahr bei Ankunft gepflanzte
Anggar-Baum als Schutzgottheit betrachtet. Die Häuptlinge auf den Key sind aus
bnginesischer und malayischer Abstammung gemischt (s. van Doren). Di6 im
XVn. Jahrh. auf den Key -Inseln wüthenden Kriege entstanden aus Eifersucht
-auf alte Vorrechte, indem gewisse Inseln nur mit Fischkörben, andere nur mit
Netzen oder mit Angeln fischen durften.
Arutu Wasser, Yaif Feuer, Laer Sonne, Buang Mond, Matang Augen, Nifar
Zähne, Niru Nase. Ain, enru, entil, anfat, elliro, anan, enfil, ennuau, ensiu, enbut
<! — 10), zu Bandong (auf Key). — Wärr Wasser, Yaaf Feuer, Laer Sonne, Wuan
Mond, Matat Auge, Nifau malek Zähne, Nirung Nase, Dauot Regen, Neut Wind,
Rua See, Hon Kopf, Toniat Mann, Nahan Haus, Murun Haar, Haboh SchifF,
Narr Stern, Mannt Vogel, Wuut Fisch, Kokatt Reis, Mo Pisang, Selaru Sago.
Ain, enru, entael, enfat, ellim, enaen, enfit, ennuau, ensiu, wut (1 — 10), zu Doula
4iiif Key (Doella- laset). — Wahr Wasser, Auo Feuer, Läawanatu Sonne, Niluno
Nase, Nino Zähne, Motulak Blitz, Loluaru Donner. Sa, rua talu, aar, lima, nemo,
itu, wahlu, siwua, putusa (I — 10). Sumbal-Aru (wir wollen nach Am gehen)^
Sumbal mulaen Kä (wir wollen nach Key gehen), Sprache in Jellat (von Moha-
medanem bewohnt) auf den Key. — Wäar Wasser, Yauf Feuer, Laer Sonne,
Baan Mond, Niru Nase, Nifan Zähne, Duat Gott; Sprache der Drang Gunung, als
(bergbewohnende) Alfuren (auf Key).
Im Kindheitsalter der Völker denkt es sich kindisch mehr, als kindlich, aber
in nuce liegen dort bereits die Keime eingeschlossen derjenigen Gedanken, die,
wenn die Jahre des Verständnisses gekommen, heranreifen sollen zu den Ideen
■der Cultur.
In kindisch läppischem Vexirspielen des Flüstergew insel der „Imizoli** (bei
^en Zulu) wird (bei den Glo-Ngadjoe) in der umgekehrten Sprache der Liau (im
Seelenlande Lewu-liau) der Sinn der Worte in das Gegentheil entstellt, während der
liier schon zu Grunde liegende Gegensatz des Nacht- und Taglebens, wie in den
flaminischen Gebräuchen noch späterhin archaistisc*he Vexirfragen bewahrend, die
Weltanschauung der Völker dann durch alle ihre Ausweitungen begleitet, bis zur
vreitesten und höchsten hinaus, in immer grossartig mysteriöser Ausgestaltung der
hier angestreiften Räthselgeheimnisse des Sein's. Auch poetisch malt es sich aus
in der Eschatologie von einer Wiederkehr aller Dinge, sei es in dem durch Surtur's
Brand verjüngten Göttergeschlecht, sei es in den an Kyfifhäuser und Birnbaum
geknüpften Sagen und Fragen (ob noch Menschen geboren werden?). Beim Erd-
beben rufen die Sudanesen: „Aja, aja, dat is: wij zijn er nog, wi zijn er nog*
{s. Coolsma). To stop the earthquake the Balinese call out: idup, idup (still alive),
as the deity below that shakes the earth thinks that all men have perished
(s. van der Tuuk). Im Erdbeben, als deoyuvjvut, spricht Gottes Zorn, ira dei (bei
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Eusth.). Aus PuDtan's Körper wird Himmel und Erde* geschaffen (in Mikronesien)^
wie aus dem Brahma^s (oder Ymir*8). Dixit (Amalricus Ch.) ^deum esse essentiam
omnium creaturam et esse omnium*' (in „pantheistischer Formel"). Der dualistisch
gegebene Gegensatz des Oberen und Unteren (in Rangi und Papa oder üranos
und Gäa) spaltet weiter, in den Geschlechtern zunächst.
Indem den Männern im Heergewette männliche Thiere, — (sin beste perdt^
so it ein hengstperdt is, ein mäerperdt gehöret nicht darin) — , den Weibern in
der Gerade weibliche zugetheilt waren, und das Festhalten während der Betfahrten
noch (für Sonderung des Geldes) von der Geistlichkeit zu der Eintheilung der Sachen
in ^männliche" und ^frauliche** geführt hat, so wird von dem Neubegründer der
deutschen Rechtsalterthümer darin „Nachwirkung der strengeren Scheidung beider
Geschlechter im Alterthum" vermuthet, wie es sich in den ethnologischen Beweis-
stücken jetzt bestätigt, bis zu den Extremen australischer Geschlechtsrivalität (im
gegenseitigen Vögeltödlen u. s. w.).
Unter Fortschritt der Gesittung mochte dann bei der Gerade auch „Vorsorge
für hilflose Wittwen oder Töchter mitsprechen **, wie etwa die Knabengeisselungeo
im Tempel der Orthieia, als Proben der Jünglingsprüfung (gleich denen der Inca)
spätere Deutungen (auf Starksein und Standhaftigkeit) zu Hessen, wenn nahegelegte
Beneidung brauronischer Festgewänder längst bereits in Vergessenheit gerathen war
(mit dem ursprünglich roheren Sinn der Pubertäts - Ceremonien überhaupt). Unter
den klimakterischen Lebensepochen greift am bedeutsamsten der Schritt hindurch
von Kindheit zur Mannbarkeit, wo sich dem Indianer im Jünglingstraum das
Geschick künftigen Lebens fixirt, und der Basutos (s. Casalis) seine (noachischen)
Gebote erhält: (Bekehr dich in Besserungl sei tapfer! meide den Diebstahl! meide
den Ehebruch! Ehre die Eltern! gehorche den Vorgesetzten!).
Damit aus der körperlich naturgemässen Mütterfolge die für historische Fort-
entwickelung erforderliche Patria potestas hervorgehe, musste vorher die Symbolik
der (in ihren Rudera vielfach noch auf der Erde hervorstehenden) Couvade durch-
laufen werden (im weit, durch alle Continente, verbreiteten Männerkindbett), *) und
bei der Adoption verlangte die Symbolik am Himmel selbst von Here, als Herakles'
Mutter, ihre Rechte, die sich bis in spätere Geschichtszeiten fortbewahrte. Adoptionis
autem talis pro gentis consuetudine edicitur fuisse modus, intra lineam interulam^
quam nos vocamus camisiam, nudum intrare eum faciens sibi adstrinxit, et baec
omnia osculo libato firmavit, idem et mulier postea fecit (Guibert). Dionysos,
als Bimatris, musste neben sterblicher Mutter, von einer himmlischen wieder-
geboren werden, in männlicher Geschlechtswandlung (aus der Hüfte des Zeus).
Wenn die im Kindbett Verstorbenen in gleichem Verliess eingeschlossen werden,
mit den gewaltsam Ermordeten, um Spuk zu verhüten, so klärt sich dies im
Himmel kriegerischer Azteken, wenn die Heldenseelen sich in ihrer Walhalla er-
götzen, den Tanzesreigen schlingend mit den Frauen, die bei der staatlichen Pflicht
der Kindesschenkung sich dahingeopfert haben, und so aus dem brutalen Act des
Raptus keimte mit der Epigamie das Gastrecht (eines Dius Fidius), als geheiligtes,
(s. Allg. Grndz. der Ethnlg., S. 48), mit fernerer Klärung barbarischer Verfinsterung
(in ethischen Lehrstrichen), s. Rlgsphl. Pr., S. 26.
Bei Erörterung der Religion nach den Principien der Sociologie protestirt der
Kirchenschriftsteller, dass das Ergreifendste und Grossartigste in der Geschichte
der Menschheit einem „kranken Gehirn" entsprungen sein soll, aber wenn der
Wilde (in der Gesellschaftsnatur der Menschheit) dem Kinde zu parallelisiren wäre,
könnten in abstossenden Gedankenbildungen, auch mancherlei Keime eingeschlossen
liegen, die, wenn im eigenen KLreise normal gesund, sich so auch bei der Fort-
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•CDtfahung bewähren mögen, und in diesem allmähligen Vorgehen von Niederem und
Einfachem zum zusammengesetzt Vollkommeneren erklärenden Einblick eröflfnen,
wenn der gesetzlich leitende Faden an thatsächlich gesicherte Vorlagen angeknüpft
werden könnte (aus der MaterialbeschafiFung). Myth is a product of the early
human fancy on the most rudimentary knowledge of the outer world (Andrew Lang)
in Spiegelung des Völkergedankens (nach jedesmaliger Weltanschauung). In der
durch den menschlichen Willen gegebenen Form zum „positiven Recht** erhoben,
entspringt das Rechtskraft erhaltende Recht seiner Materie nach dem Naturrecht, „den
Grundideen und richtigen Folgerungen der Rechtsphilosophie, so, wie sie den Inhalt
des gemeinschaftlichen Bewus8tsein*s ausmachen** (s. Linsenmann). Aber: „Nichts
in der Welt ist so abweichend, als Sitten und Gewohnheiten** (s. Montaigne), so
dass über „natürliche Gesetze** weiteste Abweichung herrscht (unter den Philo-
sophen), und es zur gesetzlichen Feststellung des gemeinsam Gültigen eben einer
Eenntniss dieses Gemeinsamen erst bedarf (in ethnologischer Statistik, und zunächst
objectiven Studium desselben).
Das mit dem Kinde (auf Ambon) geborene Crocodil wird von der Hebamme
an den Wasserplatz gesetzt, der später zum Baden dienen wird, um dort durch
verbrüderten Schutzgeist gegen dessen Stammesgenossen und ihre Bisse gesichert
zu sein. Crocodile, worauf eine Menschenseele übergegangen (s. Mohnike) gelten
als unschädlich (auf Sumatra) und auf Bangka wird das dem Menschen verwandte
{/rocodil (Buwaja) mit Ehrentiteln belegt (s. Epp). Wer zu schlecht, um von
einem Crocodil gebissen zu werden, darf in das Dorf nicht zurückkehren (bei den
Kaffir). Die Tagalen (s. Thevenot) ehrten das Crocodil als Nono (grand pere)
imd auf Buru wird kein Crocodil getödtet, weil es ein Verwandter sein könnte
(s. Valentijn). Auf den Aru werden Bilder von Crocodilen in den Häusern gehalten
(und Crocodile gelten als Vorfahren auf Baber und Wetter). Bij den Dajakschen
Stam der Olo-Ngadjoe's worden de Krokodillen be^chouwd als de dienaren van de
Djata's (goede geesten, die de onderwereld bewonen). Bei den Alfuren von Buru
gilt es, dat de skikit en de gasit, twee soorteu van booze geesten, zieh gaarne
vertoonen in de gedaante van een boomkikvorsch, terwijl bij de Makassaren en
Boegineezen de voorstelling bestaat, dat de Rewata's, eene klasse van Bescherm-
geesten, zieh alseen vogel, doch vooral als een torteldiuf, met de menschen in
gemeenschap stellen (s. Wilken), und „enkele vogels waaroder de katuil, en de
rnuizen** sind (in den Minahasa) Götterboten (s. Graafland).
Die Igorroten (in Cabugatan) füttern die Aale ihres Baches, als Anitos
(s. Blumentritt). Die Sumatraner nennen Tiger (s. Marsden) „respectfully nenek
(ancestors)„ , euphemistisch geschmeichelt (s. das Thier in seiner mythologischen
Bedeutung, Z. f. E. I, S. 57), und im Vicariren der geographischen Provinz erscheint
der Wehrwolf als Tiger in Cambodia oder als Löwe in Caflfraria (als Hyäne in
Abyssinien u. s. w.). The python and the cobra are the animals generally selected
by the antus for their habitation (in Sarawak), und so im (römischen) (Genius loci
die Schlange der Ahnenseele (bei den Bantu). Die Mönnitarris rauchen dem Alten,
Ton dem sie stammen, als in Schlange ') -verwandeltem Grossvater. Die Samaiter
verehrten die Hausschlange (zur Abwehr der giftigen) s. Mensch in der Geschichte
in, S. 201.
„De empung-rengarengan zijn de bijzondere schutsgeesten van de menschen**,
mit Jedem geboren (wie der Edro, als Schutzgeist, mit der Seele des Negers, s.
der Papua, S. 222 u. a. O.). Die Xata oder Constellationen, unter welchen der Thai
geboren ist, führen auf sein Geschlecht (Xati). „Jedem Menschen begegnet
mindestens einmal in seinem Leben ein Schutzgeist (Pagar), sei es in Form kleiner
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Steinchen, welche in einem Wasserstrudel um einander wirbeln, oder in Form
eines eigenthümlich geformten Stückes Holz, einer Wurzel u. s. w." (bei den Batta).
Nachdem der Guru (am heiligen Platze des Dorfes) den Geist hat hineinfahren
lassen, bleibt der (meist zu Häuptern an dem Liegeplatz des Hausherrn auf-
bewahrte) Pagar erblich (s. Hagen). There are many Petaras, in fact, as many
Petaras, as meu. Each man (in Borneo) has bis own peculiar Petara (s. Perhara)^
als Batara zurückgehend auf die höchste Ursache (wenn Gott selber einwohnt, im
Occasionalismus).
Wie im Schauer heiliger Haine wohnen Gotteswesen in den Zweigen der
Bäume, von denen herab die Dioscuren, oder Athene in Vogelgestalt, dem Kampf
zuschauen mögen. In Sumatra kommt dem einsamen Kampfersucher die Dryade,
als Kampferfrau, hilfreich entgegen, bei den Alfuren wird der Kriegsgeist des
Baumes in der Schhicht getragen, und in den Blättern rauschen Orakel zu Dodona
(oder unter Libussa's Linde), s. Der Baum in vergl. Ethnologie (Z. f. Vlkpschlg.
S. 301). Ist ein heiliger Baum (oder Balete) umzuhauen, wird der bewohnende
Nono (bei den Tagalen) um Verzeihung gebeten (s. Ortiz), und so bedurften die
Römer ihrer Weihefornieln (bei Cato). Dann aber wieder lauert es heimtückisch
feindlich im Dunkeln, und in den Jungein Siam's lässt sich der Phi-Du auf den
Reisenden herabfallen, um ihn im Fieber zu schütteln, s. Vlk. d. ö. As. IH, S. 277.
Die Mino- kok -anak (the spirits of women who have died in childbed) delight to
mount high trees and to startle belated Dayak, by horrible noises as they are
hurrying home in Ihe twilight (s. St. John), als Bechu - matiana nachstellend (auf
den Nyas), oder (auf Java) Kuntianak (Pontianak). Wanneer eene vrouw sterft
tijders bare zwangershap, mag haar lijk niet worden hegraven noch verbrand, maar
moet, ten teeken van de grootste verachting, of in een ravijn geworpen, of in ecn
twee voet diep open graf of kuil gelegd worden (s. Jakob). Die Hexen fliegen
Nachts als Kopf mit Eingeweiden, in den Penanggalan (in Riouw) oder Palasik
(in Menangkabow). Die Tagalen (wenn verirrt) „ziehen sich nackt aus und ent-
blödsen die Genitalien, wodurch der Pontianak erschreckt wird und nicht mehr
im Stande ist, sie irre zu leiten" (s. Blumentritt), und auch zum Zurückscheuchen
dient Entblössung (wie die der Frauen in Lykien).
Im Wäldchen des Dorfes weilen (in Guinea) die Seelen Derer, die in ihm
verstorben sind, und aus den Fetisch wäldern mag im Stimmgewirr auch die des
Purrah (bei Timmanih) gehört') werden, im Geheimbunde gleich denen der Tamates,
aus Ahnenseelen zusammengeschlossen (in Melanesien).
Unter den Begu, als Ahuenseelen, werden besonders die Sombaon (bei den
Batak) verehrt, in den Stiftern und Begründern des Dorfes, die auf hohen Bäumen
in der Nachbarschaft weilen (s. Niemann), als oipy^vpfh-on (xtiWäi oder ouciötäi) ver-
ehrt, gleich den Städte gründenden Göttern (der Hellenen). Zur Beschützung des
Dorfes (in der Minahasa) wohnt auf einem Hügel daneben die Seele des ersten
Stifters, als Si-Manembo oder Si-Manembonembo niederblickend (s. Schwarz). In
Java wird der Dorfgründer im Tjakalbakal-desa verehrt, und „eens per jaar wordt
er na den afloop van den oogst, door al de bewoners van de desa, ten hnize van
het desa-hoofd, een feest met offers gevierd, dat strekken moet tot reiniging van
de desa en daarom ook Baresch-desa hoet (s. Wilken), im Purificationsfest (s. BddL
i. 8. Pschlg., S. IX). Zu dem innewohnenden Astralgeist verhält sich der äussere
Leib nur als ein „Auswurf**, als ein coagulirter Rauch (bei Valentin Weigel)^
und in Samoa gelten die Neugeborenen als Götterkoth (als Ausscheidungen der
vom Atua gefressenen Seele).
Wie der Centralpfeiler des Dorfes, das um ihn gebaut ist, dieses schützt (im
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Phra-Lak), so der aus der Nang-Mai des Hauspfeilers gewonnene Schutzgeist
(Thepharak) das Haus (des Siamesen), s. Vlk. d. ö. As. HI, S. 497, und die Hülfe
eines „Kobold** oder „Buttmann ** (Butz), als (chinesischer) Küchengott in der
Vorraihskamraer (des Penus) ergiebt sich hier von selbst aus den populär bekannten
Neigungen des Phi Rua unter den Chatura-But und in Mysore wohnt ein Bhuta
in jedem Haus, s. Mensch i. d. Gesch. Hl, S. 202. Bei den Chamorro war da-
gegen die Seele erst einzufangen, durch den in Erwartung des Abscheidens neben
das Kopfende des Sterbebettes gesetzten Topf (der beim Begraben im Gran Chaco
der Leiche über den Kopf gestülpt wird).
Die Hausecke, worin sich der (den Sitz des Anito vorstellende) Topf befindet,
bebandeln die Tagalen „mit grosser Ehrfurcht" (s. Semper). Auf der Insel Boano
werden den Seelentöpfen (Buli-Buli), in männliche und weibliche unterschieden,
auf einem Neben t ischchen Speisen vorgesetzt (s.'Teffer), und aul den Watoebela-
Inseln (nach Riedel) werden bijzondere schoteis, „bigan'' geheeten, welke op den
lolder bewaart worden, als verblijfplaatsen van de geesten der afgestorvenen
beschouwd (s. Wilken). Für jüngst verstorbene Seelen (Wongi) werden (auf
Haimahera) die Miniatur -Häuschen (der Wongi -ma- fall a) über der Thür auf-
gehangen, und „ook voor de andere geesten van reeds vergeten geslachten is
gezoorgd** (im Kaki-roba). Die Chinesen pflegen sich über die dritte Generation
hinaus ihrer Ahnentäfelchen zu entledigen, und in längeren Reihon konnten die
„Imagines** nur in den vornehmeren Häusern Aufstellung erhalten (unter den
Adligen Rom's). Auf Rotti unterscheidet man die Todtenseelen oder Nitu als
Binnen -Nitu, dat wil zeggen Nitu van pas overledenen wier maiks nog bestaan,
die in huis dus nog vertegenwoordig zijn en daarom ook binnenshuis de offers
ontvangen, en Buiten-Nitu, dat zijn Nitu van voorlang gestorvenen, die geen maik
meer bebben, aan wie dus als niet meer in de woning aanwezig, ook daarbuiten
geofiFered wordt** (s. Wilken), windig verwehend (wie Tritopatores). Bei plötzlichem
Stosöwind hat sich Jemand erhängt (in Pommern), und im Wirbelwind saust die
Hexe (in Schlesien), als Windsbraut im „Hexentanz** (Tirors).
Je näher die Geister waren, desto einfacher die Befragung, und je gemüth-
licber sie sich fühlen mochten, desto eher war auf gütige Nachsicht zu rechnen,
weshalb man es ihnen gerne bequem machte durch Bereiten und Breiten von
Lectisternien, wie in den Schlaf kammem (Lammin -rewata) der Rewata oder De-
wata, die auch ihre Speise dorthin gestellt erhalten (in Celebes). Die Ahnen-
seelen (Empung) weilen unter dem Hausboden (in der Minahasa) auf das Temboan
genannte Brett (wo ihnen Reis hingestellt wird) niederblickend (an der dafür ofifen
gelassenen Ostseite). In den Geisterhäuschen (in Sarowak) findet sich ein Leiterchen
^for facilitating the ascent of the spirit to the offerings upon the stage, which are
placed there on all their festival occasions** (s. Low) und so bei Buginesen (in Ma-
cassar u. s. w.).
In Nähe der von Geistern bewohnten Bäume werden auf das Poposanan ge-
nannte Gerüstchen Opfergaben hingestellt (in der Minahasa). Door eene lijn van
ratan en eene keten van in reepen gescheurde palmbladeren is het toestel, als
door eene touwladder, verbonden met den eersten tak van den boom, ten einde
den geest in staat te stellen daarlangs neder te dalen en van de aanwezige offer
»p^zen te genieten. Men stelt zieh dus den geest als ter plaatse aanwezig voor.
Passeert men zulke eene pjiposanan, dan heet het ook zeer gemeenzaam: ,,E empung
wana! roensalahl lampangankul dat is: O goden daarl ga een weinig terzijde, dat
ik voorbij ga! (bei Graafland). Wenn der Gott der heiligen BüiTelschellen ein-
gefahren ist (bei den Todas) wird von den vor der Tempel hülte Harrenden eine
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oflfene Bahn gelassen, damit er beim Verlassen des Priesters den Weg nicht ver-
sperrt finde (s. Metz).
um dem Todten keinen unnöthigen Anlass zur Rückkehr zu geben (wie in
Melissa^s Fall) wurden ihm gerne seine Justa gewährt, in den „Munera" oder Grab-
beigaben, und auch die Wohnung oder das ganze Dorf mochte verlassen werden
(bei den Karen). Nach der Beerdigung wird das Sterbehaus abgebrochen, die
Fruchtbäume des Verstorbenen werden umgehauen und seine Felder und Gärten
verwüstet (s. Rosenberg). When any one is about to expire, the Surya-asin is
read in order to tranquillize the soul (in Allahabad). Durch Klagelieder sucht
man die Seelen Sterbender (in Tientsin) zu längerem Verweilen im Körper zu be-
wegen (s. Spiess). Bei den Todtenopfem kann das Fleisch gegessen werden,
„de zielen van die dieren blijven toch aanwezig (auf Rotti), und bei den Galliern
waren den übrigen Grabesgaben thierische zuzufügen (zu Cäsar's Zeit). Die
wilden Pferde (auf Sumba), als von den bei Todtenfesten Geopferten stammend,
gelten als heilige oder Djara-merapu (s. Roos). Nach einem Todesfall darf das
Haus nicht bewohnt werden (auf Buru). Huis en grond zijn, zovals het heet,
„poto'', warm, dat is: onheilaanbrengend, en worden dus verlaten (s. Wilken),
anathematisirt (in Tabu).
So bildet sich die Vorstellung heraus von den Plätzen, wo es spukt (durch
das Gespenst eines dort Ermordeten) oder dem durch heilige Anwesenheit geweihten
(im Abdruck eines Phrabat), und dann, wenn wegen hoher Wiedergeburt auch
mächtiger Schutz erwartet werden mag, errichten die Siamesen ihre San Cbao,
8. Vikr. d. ö. As. III, S. 499. Die Verstorbenen (auf Buru) worden geacht bij
vookeur zieh op te houden op te plaatsen, die bij hun leven het toneel hunner
werken en daden waren, en daarom koin, dat is: heilig, gewijd, ondscbendbaar
zijn, wo für die Geister (oder Nitu) kleine Häuschen (Ituma-koin) errichtet werden
(s. Wilken). Derartige Plätze mögen auch durch Steinhaufen*) sich markirt finden,
gleich den auf Hermes oder Heitsi Eihip bezogeuen (in Obo u. s. w.). Niet zelden
zijn de plekken voor de vereering van de geesten bestemd, gekenmerkt door groote
steenen (s. Wilken), bis zu Monolithen (bei Kasya).
Auch die Hülfen aus sinnlicher Welt Hessen sich localisiren, mit Schutzgeistem
aus Gnade gewonnen oder gewaltsam erzwungen. Bei den Tauriem wurden
Feindesköpfe im Hause bewahrt, hoch aufgesteckt, dass alle Bewohner unter dem
Schulze ständen (s. Herodot) und die Serben mauerten gespenstische Schildwächler
ein, wie Peguer u. s. w., s. Vorstellimgen von der Seele (G. u. W. V. H. 226, S. 42).
Het doel van het Koppensnellen (im Archipel) is in de met den schedel vereenzelvigde
ziel van den verslagene een schutsgeest te vinden (s. Wilken), und der Paje zwingt
die Seele eines feindlichen Stammes zum Spionirdienst (in Brasilien). Beim Auf-
hängen des Scalp über dem Grabe, the spirit of the victim became subjected to
the spirit of the buried wamor in the land of spirits (bei den Indianern) und das
Köpfeschnellen (auf Borneo) besorgte dem verstorbenen Verwandten einen Geist
des Schlachtopfers „een soort van dienstbaar wezen** (s. S. Müller), wie auf den
Philippinen (s. Blumentritt).
Die Sibasos (oder Priester) graben einen Knaben zum Martern ein (unter den
Batak), um einen Vorfechter des Dorfes zu gewinnen (s. Rosenberg), für Herstellung
eines Pangulubalang, in einem Topfe aufbewahrt, aus welchem dann die Be-
streichung des Tungkot- malehat (mit Figuren beschnitzten Stockes) entnommen
wird (bei Krieg oder Krankheit). „Wer genau hinhört, soll die summende Stimme
der Seele im Innern des Stockes vernehmen können** (s. Hagen), und solch werth-
voUe Zauberstücke gehen dann über in Regalien (wie in Kambodia von Brahmanen
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gehütet) u. s. w. In Syrien orakelt der den Theraphim präparirte Kopf (in Gewürz
und Oel, mit Teufelsbeschriebenen Blättchen auf der Zunge).
So besitzt Alles, mit mysteriöser Welt des Jenseits Verknüpfte, mysteriöse
Macht zum Nutzen oder Schaden, und wie man sich (auf den Marquesas u. s. w.)
gegenseitig die Leichen der Feinde zu stehlen sucht, — (was für Rettung der Freunde
dann wieder die Comantsche zu ihren üebungen veranlasst), — mochten lieber (und
leichter jedenfalls) einheimische Leichen verwerthet werden, in der durch Decret
des Orakels an Orestes' Gebeine aufgetragenen Schutzmannschaft, oder für die
später im Vaiican unter dem anwachsenden Tross der Heiligen vertheilten Dienste
(auch betreffs der einzelnen Knochen ihrer respectiven Skelette). Die Apayos be-
wahren Schmuckgegenstände und Waffen ihrer Anitos (s. Blumentritt), als Reliquien
(bei den Catalanganen) oder (in Sunda) Barang pasaka (s. Ooolsma), gleich den
Pusaka dolo-dolo oder Tunei-tawaria (auf den Molukken). Mit dem Totem ver-
erbten sich auch Gelübde, gleich den Mokisso (Loango's). Die Buschneger (in
Surinam) manifestent contre beaucoup de choses une antipathie particuliere qu'ils
appellent „Trefoe'*, par exemple certains mets leur repugnent (nach Coster). Und
80 der Entsagungen vielerlei (in Afrika) s. Besuch in San Salvador, S. 253. Nach
dem Verwesen werden die Gebeine der ausgegrabenen Leiche unter die Familien-
glieder (in Tombuku) vertheilt (s. Bosscher), als Reliquien (zauberkräftig), s. Der
Papua, S. -233.
Die Freigebigkeit der Todten konnte erwidert werden, (do ut des), durch die
von russischen Popen ausgestellten Pässe ins Jenseits, oder das Fährgeld eines
Obolus (im „tributum Petri^ u. s. w.). Die magischen Spruchformeln ägyptischen
Todtenbuches Hessen sich in gnostischen Abkürzungen auf Steine graviren, während
der Australier zur Beglaubigung seine Zahnlücke vorweist (als Siegel der Mysterien-
Weihe), Bei der Leichenwaschung (Pembresihan) wird ein goldener Edel^teinring
unter Gebeten auf die Zunge gelegt (in Bali) und das Todtenfest schliesst mit der
Nuhun-pada oder Lossprechung, unter üeberreichung des Bebokoran an den Priester
(s. Eck). Im Jenseits (der Ojibbewäs) herrscht Omissa-Kamigokoue (s. Kohl)
oder (in Hawaii) Wakea (mit Milu, in abgetrennten Gemächern).
Die Nähe der Todten (sofern man ihn nämlich in der Nähe zu behalten
wünschte) Hess sich er leichtem durch Anfertigung von Ebenbildern, wie aus Kreide-
stein auf Neu-Irland (s. Powell). Die zum Andenken an die, Anitos gewordenen
Ahnen, verfertigten Statuetten (bei den Bisayas) werden in „Tempelhäuschen oder
Höhlen untergebracht" (s. Blumentritt), als ^le double" im Ka (ägyptisch). Um
die (durch Tuchschwenken herbeigerufene) Seele zu befragen (auf Timorlaut) wird
ihr Ebenbild, sowie der nach dem Waschen beölte Schädel neben einander gestellt
(mit Opfergaben davor). Aan de omstandigheid dat er eene vlieg zieh op het eene
dan wel op het andere offer nederzet, of de strooken palmbladeren , die aan de
offer platsen bevestigd zijn, zieh bewegen, herkent man waar de ziel zieh bevindt
(s. Wilken); und solche Zeichen führen dann durch Erbschlüssel oder Erbbibel
zum Geisterklopfen und Geisterschrift, wie auch in China geübt (von dortigen Spirits).
„Wenn Jemand an einer unbekannten Krankheit plötzlich stirbt, so dass an eine
Vergiftung gedacht werden kann, so legt man ihn unmittelbar nach seinem Hin-
scheiden und ohne ihn zu waschen, in eine Art Sarg aus dem Stamme eines hohlen,
bambusartigen Baumes, den die Neger „Boesipapaja" nennen. Um ihn gebrauchen
zu können, spaltet man ihn der Länge nach auf, so dass zwei Halbcylinder ent-
stehen. In einen davon legt man die Leiche, deckt den anderen wieder darüber
und schnürt sie mit Bändern fest zusammen. Nachdem alle Anwesenden in zwei
Reihen von Ost nach West aufgestellt sind, nehmen zwei dem Verstorbenen durch-
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aus fremde Männer, die man oft von weit herkommen lässt, den Sarg auf ihren
Kopf und gehen vor den Theilnehmern auf und ab. Zwingt sie das Gewicht der
Leiche, einen Augenblick stehen zu bleiben, so beginnt die üntersiuchung. Mao
fragt zunächst den Leichnam, ob der Ort für die Nachforschungen geeignet ist.
Bemerkt man eine deutliche Bewegung des Stammes, so ist die Antwort bejahend.
Man wiederholt die Frage dreimal; bewegt sich der Sarg nicht mehr, so ist die
Antwort unbestimmt und man ist genöthigt, die Promenade vor den Anwesenden
wieder aufzunehmen. Es ist natürlich, dass sich Niemand von solcher Ceremonie
fern hält, um nicht getadelt und besonders auch beargwöhnt zu werden. Hat der
Leichnam aber auf die drei Fragen geantwortet, so wird er gefragt, ob der Schuldige
gegenwärtig ist und ob er zu seinen Verwandten gehört. Ist die Antwort bejahend,
so unterwirft man alle diese der Prüfung, bis der Verbrecher gefunden ist. Da
die Anwesenden, welche die Bewegungen des Stammes gesehen haben, sehr zahl-
reich sind, so zweifelt man nicht im Geringsten an der Richtigkeit der Erklärung
(in Surinam) unter den Negern (s. Prinz Roland Bonaparte), wie bei den Quoja u. s.v.
(s. Der Papua, S. 250). Die Magie unterscheidet sich als natürliche, himmlische
und religiöse oder ceremonielle (s. Stöckl), und der Magus muss also in den Dis-
ciplinen der entsprechenden Wissenschaft unterrichtet sein, um durch seine Kunst
die Wechselbeziehungen in den drei Welten (der elementaren, himmlischen und
intelligiblen) beherrschen zu können (bei Agrippa von Nettersbeim), und so operiren
die Fetizeros (durch geheime Sympathien), besonders als Medicin- Männer der
Arzneikunst oder „Medicin", auf vier „Säulen^ ruhend, in Theologie oder Gotteskunde.
Philosophie oder Naturkenntniss, Astronomie oder Meteorik und Alchymie (s.
Paracelsus).
Da die Luft (seit Democrit's Zeit bereits) der Dämone oder (bei Fellah) dw
Efrit voll ist, wird beim fortgehenden Sterben sich stets früher oder später der
grosse Reinmachetag (des Allerseelentages) geltend zu machen haben, in jedem der
fünf Continente (s. Der Fetisch, S. 20). In den Zwischenzeiten dagegen mögen
die „armen Seelen" gefuttert werden, auch ihr Handtüchchen erhalten zum Mund-
abwischen (bei den Tschuwaschen) oder ein Feuer zum Wärmen (in Tirol), und
immer bleibt für die ersten Tage nach dem Tode der Verkehr ein engerer.
Nach dem Begräbniss (für die ersten zwei Tage) schwebt (s. Wilken) die
Seele über der Matte, worauf die Leiche gelegen hat (auf Rotti). Gedurende dien
tijd wordt de ziel beschouwd met de familie mede te eten en te drinken. Op den
ochtend van den derden dag verhuist zij echter naar het graf, en wordt nu daar
verder verzorgd tot den negenden dag. Daartoe kookt men jederen morgen een
weinig rijst op het graf, waarvan de doode een andeel bekomt, terwijl het overige
door de naaste bloedverwandten wordt opgegelen. Op den negenden dag wordt
aan de ziel en dubbele voorraad gegeven, daar zij dan geacht wordt naar bet
Zielenland te vertrekken en dus ook meer noodig heeft dan te voren (bei Heijraering).
Die Eskimo geben dann einen Hund zum Führer mit, während die Siang (auf
Bomeo) aus ihrer Mitte Tempon-Telon, als Psychopompos stellen (beim Tiw«h
oder Leichenfest). Bei Rückkehr der Seele (am dritten Tage nach der Beerdigung)
zünden die Tagalen Kerzen an, es wird auch eine Matte ausgebreifet und dartaf
Asche gestreut, damit sich in derselben die Fusstapfen der Seele abdrücken, worin
sie erkennen, ob der Geist gekommen ist oder nicht, auch pflegt man Wasser vor
die Thür zu stellen, damit die Seele, wenn sie erscheine, sich in demselben die
Füsse waschen könnte (s. Blumentritt).
Wenn die Seele oder Kla, als Sasuma vom Schut/geist begleitet (in der
Stimme des Gbesi) in Sisa (bei den Odschi) sich gespenstisch wandelt, bleibt Bb
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zur Wiedergeburt (gleich Ba der Pharaonen). Njawa beteekent ziel, als levens
beginsel, leven, adem, Sumangat duidt eveneens ziel, levensgeest aan, doch wordt
verder gebezigd in den zin van verstand, bewustzijn (in Celebes). Nach dem
Tode erscheint die Seele (auf Hawaii) als ühane make, aber während des Lebens
schon abgetrennt in der ühane ola und als Schutzgeist wacht der Akua noho (in
dem Bilde Akua Kii eingeschlossen) s. Zur Kenntniss H^waii's, (S. 18). Die
Caraiben „croieiit avoir plusieiirs ames, la premi^re au coeur, qu'ils appellent
Youanni ou Lanichi, la seconde a la teste, et les autres par toutes les joinciures
du Corps, et ou il y a battement d'arteres, qu'il n'y a que la premiere qui aille
la haut apres la mort, et prend un beau jenne corps tout neuf, que le reste de-
meure k la terre change en bestes ou en Mapoia, et que toutes ces gortes d'esprits
sont de difFerent sex et multiplient (s. de la Borde). Espinas setzt eine Mehrheit
der Seelen im Ich (bei de May). In Guinea doppelt sich die Seele (Kla) mit
Aklaraa oder Schutzgeist als Dämon. Nach Dr. P. Ilaffner „reicht die Kenntniss
der Dämone über die menschliche iheilweise hinaus*' (1884). Aegyptische Dämonen-
götter (von höherer Wesenheit) erfanden die Sprache der Menschen (s. Monboddo).
Unter den drei Seelen (auf Nias) verwandelt sich die des Herzens (als Noso-
dodo) beim Tode in eine Spinne (Moko-moko) und wird (vom Grabe her) durch
Reisausstreuen des Priesters gelockt, in das Adu genannte Bild eingeschlossen, das,
wenn durch einen Sprung zerrissen (woraus der Moko-moko entweichen könnte)
neu gemacht werden muss (s. Chateliu). Mit der Aussen-Seele (Tondi sichorchor)
stirbt der Mensch und die beiden im Körper befindlichen Seelen (Tondi-siguliman
oder sipargongom und Tondi-siantahara) werden frei (bei den Batak) und steigen
als Sumangot, vom Niedergang der Sonne, von Westen her, den Pfad empor zu
Debata's Wohnung (s. Hagen). Wie Baju, Sabda, Hidep (s. Holle) unterscheiden
sich (in Sunda): Lelembutan oder Atji (het finste, als Leben), juni (wil, Sympathie,
karakter, geaardheid) und Sukma („de zieP, die denkt en weet). Von der in
Hambaruan (als Seele) vereinigten Doppelseele, scheidet sich (beim Tode) die
denkende als Liau von der Leiche ab, während die körperliche darin bewusstlos
zurückbleibt (bei den Olo-Ngadjoe). Wenn die im Traum wandelnde Seele (in
Birma) einem Belu begegnet, fliegt sie erschreckt zurück zu dem (jetzt erkrankenden)
Menschen, und wenn der Archeus, als sämlicher Geist (bei Helmont) ^von schäd-
lichen Dingen, von schädlichen Einflüssen unmittelbar ergriffen wird, so wird er
dadurch in der Art erregt, dass er erschrickt und in Unordnung geräth. In Folge
dessen entsteht in ihm eine Vorstellung (idea), welche einem Theile desselben eine
fremde und entstellende Gestalt aufdrängt. Und dieses aus dem Stoffe des Archeus
und der genannten entstellenden Form zusammengesetzte Wesen ist das, was die
samliche Krankheit oder die Krankheit in ihrem geistigen Samen genannt wird»
und woraus sich dann die wirkliche Krankheit erzeugt. Demnach ist jede Krank-
heit eigentlich eine Missgeburt, welche der seminaliter wirkende Geist, nachdem
er in Unordnung gerathen, durch ein fremdes Blas, d. h. durch einen fremden
Antrieb hervorbrmgt (s. Stöckl). So werden, wenn die Kräuterärzte nicht helfen
können, die Seelenärzte zugezogen, als Seelenflicker (in den Angekok u. s. w.).
De met de schaduw vereenzelvigde ziel, die men slechts bij het schijnen der
zon of bij licht of vuur ontwaren kan, hoewel de priesters haar altijd kunnen zien,
verlaat na den dood het lichaam en wordt een geest (Bechu-zimate), die naar het
doodenrijk en den onderewereld gaat (bei den Nyasser). Die Herzensseele (Noso-
dodo) „blijft na den dood voortbestaan in de gedaante van eene spin" (als Moko-
moko verehrt) und die Athemseele (oder Noro) kehrt windig in die Luft zurück,
ausser heim Häuptling, „daar de oudste zoon en opvolger zijns vaders Noso in
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zieh opoeemt, hetgeen hij feitelijk doet door zijnen mond op dien van den stervende
te brengen en zoo diens latsten ademtocbt op te vangen (s. Wilken), wie der
Floridaner versuchte: excipere animam ^ore", oder, wenn die Seele gleich dem
Duft über der Pflanze schwebt (in Tonga), hatte es auch durch die Nase gescbeben
können (wo der Ruach Einzug hielt).
Produit de la nature, Thomme peut avoir des raisons naturelles de croire qoe
sa pensee et sa volonte reflechies ne sont pas en une essentielle antinomie avec
le mouvement spontane de la nature. La fleure est au fond de m^me essence qie
le tronc qui la porte, que la seve qui ia nourrit, que le sol en apparence inerte
qui vient condenser en eile ses puis«ances de vie, de beaute, de fecondite. La
pensee, semble-t-il est la fleur du monde, mais une fleur conscient« et capable,
en se connaissant, de s'embellir elle-meme, de depasser son present par
rid^e de Tavenir, et de se faire ainsi le germe d'un epanouissenient superietir
(s. Fouillee). Grabesdüfte hauchen Wohlgerüche aus, wenn es sich um heiliges
Modergebein handelt, das in Gold und Edelgestein oftmals gefasst wurde (mit den
den Bedürfnissen entsprechenden Vervielfältigungen), weil sonst nichts übrig. Die
Heroen der Grabhügel an trojanischer Küste stiegen in fasslicher Greifbarkeit
hervor (zu Philostratus' Zeit) und bei den Passumah geht die Reduction der ab-
geschiedenen Seele nur bis zu den Orang-alus (mit abgefeinerter Men:»chlichkeit).
Nach Beendigung des Neujahrsfestes oder Pamangu-langu-paraing, zu welchem
die Todten von Parai-Merapu herabzukommen eingeladen worden sind, „keeren de
geeslen naar parai-merapu terug, waarbig zij een eind weegs, onder gezang, do«
mannen en vrouwen uitgeleide worden gedaan" (auf Sumba). Die Annamiten stelJec
Lichter auf den Weg, an dem Tage, wo sie ihre Seelen erwai'ten (die je nach den
Ständen, zu verschiedenen Zeiten eingeladen werden). Bis zum Tiwah oder Leichen-
fest, zum üeberfuhren (Magah-liau) der Seele (Liau) nach dem Seelenland (Lewu-
liau) wird die Leiche „in eem, zooveel mogelijk hermetisch gesloten, kist (Raung)
in huis of dicht bij het huis bewaard (in Borneo). Die Buginesen unterscheideo
die Todtenfeste der Erinnerung in Grosse und Kleine (als Wannibatowa und Wanni-
baitju). Bis das Todtenfest die üeberfahrt nach Soemba ermöglicht, ^blijft de
ziel aan het Strand van Savoe verwijlen** (und das üeberfuhren geschieht „door
den geest Amma-piga-laga*').
Auf Rotti gehen die abgeschiedenen Seelen nach Savoe, auf Savoe nach
Sumba und auf Sumba bevindt zieh een bosch (parai-merapu oder heiliges Land),
waar de dooden blijven voortleven in de gedaante van, voor menschen, onzichtbare
wezens (nach Roos). Auf Timorlaut gehen die Seelen nach Nusnitoe, auf den
Key nach Baer und Ohimas und so liegen andere solcher Nusa-Nitu oder Seelen-
Inseln zerstreut durch Oceanien hin (bis zu elysäischen im Westen). Die Seelen
auf Loewang gehen nach der Insel Metrialam, während die auf Babar oder Babber
nach Wetan (Wetang). Auf Letti gehen die Seelen nach Loewang, aber nur die-
jenigen, deren Voreltern ^van Loewang herkomstig waren*', wogegen die hol-
ländischer Abstammung (s. Heijmering) „gaan na het ovcrlijden naar Holland terug,
terwijl de zielen van de oorspronkelijke bewoners in het gebergete op het eilawi
blijven*' (bei Wilken). Bei den Wailwun gehen die Bösen oder Kugil-murri
Lügner) zu Grunde, die Murraba-murri oder Guten nach Baiame (im Hiromel).
Wie das Seelenland bildet Havaiki (in Polynesien) das Land des Ausgang's, imd
zur Seelenheimath in Nodsie kehren die Seelen zurück (in Guiuea). Die Santbal
kehren in die Heimath ihrer Vorfahren zurück (beim Tode). In Guinea kommt
die Seele aus der Heimath (in Nodsie). Die Seelen waren in Körper hinabgezogen,
ex Tov 'KeTTTOTcLTov iibipog (bei den Essenern). Bei grösserer Feinheit der Sinne
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wäre der göttlich^ Körper sichtbar (nach Tertullian), trotz der Leptomereia (bei
Epikur). Les Samaritains au lieu de dire Jahveh, disaient toujours Chem, le nom
(s. Stopfer). Der Weise gilt mehr, als der Prophet (nach dem Pirke Aboth), kein
Unwissender kann fronim sein (im Talmud). Ils reconnaissent un Dieu, mais
croyent que le soin de ce qui se passe ici bas est trop au dessous de luj pour y
vouloir prendre part (in Virginien). Die über das Böse grübelnden Philosophen
sehen sich gezwungen, ut deum nihil curare fateantur (s. Lact.). Gott ist das Böse
(bei Proudhon). Nach Pbilodemes sprechen (Epikur's) Götter griechisch oder in
ähnlicher Sprache (während anderswo das hebräische für den Himmel reservirt wird).
Adam redete baskisch (nach Erro) und (nach Goropius) war Holländisch die
Sprache des Paradieses (1580). Zu den von den Ssufi gesuchten Entzückungen
gelangend, erhielt Algahzel Offenbarungen, allzu erhaben, um sie „mit Worten aus-
zudrücken^ (in der Geheimsprache der Philosophen).*)
In Banuwa-Gindjang (himmlischer Überwelt) wohnen die Debata-diatas oder
Obergötter, in Lumban-bata-ditoru (Niederwelt) oder (die einsam öde Grasfläche)
Padan-Silungunon (der Asphodelos wiesen) die Debata-ditoru (ünterweltsgötter) und
in der Mitte (auf der Erde) die Debata-ditonga oder Mittelgötter (bei den Batak)
mit Debata-mula-djadi-na-bolon (Gott des grossen Ursprungs im Werden) als
Höchsten (oder Hasi-hasi), bei Schöpfung aus Mula-mulu (der Talein), s. Vlkr. d.
ö. As. II, S. 458. Im Fortsterben steigen die Geister (der Abgeschiedenen) zu
höheren Stufen auf (bei den Batak) bis in der obersten Welt (Banuwa gindjang)
die Macht und Unsterblichkeit der Debata gewinnend (s. van der Tuuk). Mit der
auch dem Vatikan auf das Jenseits zustehenden Macht, vermag der Kaiser von
China seinen Mandarinen Rangerhöhungen zuzuwenden, wenn er sie nach dem
Tode in den Tempeln der Schutzgötter verwendet.
Im Jenseits wiederholt sich das irdische Leben (aber ohne Krieg). ^Die Liau
sprechen im Lewu-liau dieselbe Sprache wie hier, jedoch so, dass die Bedeutung
der einzelnen Wörter sich dort in das gerade Gegentheil verkehrt" (s. Hardeland)
bei den Olo-Ngadjoe (auf Borneo). Die Sibujau (in Borneo) divide their Sabayan
into seven distinct stories, which are occupied by the souls of the departed accor-
ding to their rank and position of life (s. St. John). Bei den Orang-Beruwa
gehen die Seelen der Guten zur Früchte -Insel (Pulau-buwah), die der Schlechten
nach Tanah-merah (s. Newbold). Die Früchte des Geisterhain's waren verboten
(auf den Antillen). Weil Adam's Geist nach (irdischer) Frucht gelüstete, die da
war, wie die verderbte Erde, so figurirte ihm auch die Natur einen solchen Baum
zusammen (s. Jacob Böhme), und die vom Abhassara-Himmel herabschwebenden
Lichtwesen verlieren mit zunehmender Beschwerung des Körpers die Fähigkeit des
Fliegens, als sie von der süssen Kruste neu geschaffener Erde gegessen (s. Bddh.
i. 8. Psychig., S. 74). Die Materie (4>aj^T(t<r/xÄ 07x01;) lügt in Allem, was sie zu
sein scheint (bei Plotin), als Pakriti vor Purusha's A.ugen gaukelnd (in Maya der
Phantasmagorien). Das Werden der Welten geschah durch die Wonne, indem
Ainsoph sich in sich selber erfreute (in der Cabbalah).
Antus (Spirits) rove about the jungle and bunt like Dyaks themselres, and
not only do Antus hunt, but they build houses and work and farm, just as Dyaks
do (s. Perham). Zij die op dezelfde wijze gestorven zijn blijven samenwohnen im
Banua-niha-tou oder Schattenreich (auf Nyas). Auf dem Gipfel des Kina-balu
wohnen die Seelen der Abgeschiedenen (in Borneo), uud auf denen des „duftenden
Paradieses** die Seelen in Raiatea (auf dem Blocksberg dagegen die Hexen).
Von den Bösen, oder Böswilligen wenigstens, ist nur Böses zu gewärtigen,
und so im Kampf gegen Schwarzkunst und schwarze Magie, bedarf es der weissen
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mit theurgischen Kämpfen (zur Bekämpfung des Endoxe durch die Ganga u. s. -w.).
Beim Ambil Sumangan (het balen van de Sumangan) wird die von bösen Geintem
fortgeführte Seele (des Kranken) in ein Tuch aufgefangen (auf den üliasser), wie
es die Nicobaren gleichfalls verstehen (wogegen die polaren Seelenflicker das
Greifen mit der Hand). Ist (in Krankeit) die Seele (hambaruan) durch böse
Geister geraubt, wendet sich der Dajak an den Sangiang, um sie vom Radja Sial
zurückzubitten (dem König dei* bösen Geister), und kann der Wulomo nicht helfen,
tritt der Wongtschä ein (in Guinea), wie auch der Kapuwale an den Yakko-daro
verweisen mag (auf Ceylon), s. Der Fetisch, S. 105. Die Sakit (als böse Geister)
verursachen Krankheiten (in der Minahasa). Die Todten sind von den Orang
Sekai sehr gefurchtet; unheilbare, ihrem Ende nahe Kranke werden mit etwas
Speise im Walde zurückgelassen (s. Maclay). Die Karen verlassen ihre Dörfer
bei Epidemien.
Bei dem Manempeh genannten Opferfest muss der Verbleibort der Seele von
dem Priester ausgemacht werden, um durch ihr Zurückrufen die Krankheit zu
heilen (in der Minahasa). Bei dem Motajuk genannten Opferfest (in Bolaang-
Mongondou) wird die Seele (des Kranken) auf eine an der Stangenspitze getragene
Puppe gelockt, und dort von tanzenden Priesterinnen gegriffen (um in einem Tuch
aufgefangen um das Haupt des Kranken gewickelt zu werden). Durch „Laneae
efßgies*' werden die zum Fortjagen bestimmten Geister (auf Fiji) angelockt (wie
durch die Nabikim am Alt-Calabar).
In den Vorstellungen der Wiederbelebung und Verjüngung, wie in den Mysterien
(der Demeter) symbolisch mit dem Wachsthum des Getreides verknöpft, liegen
phallische Riten nahe bis in üeberlebsel, gleich der Froschmaske (zu Vardegötzen)
„mit einem mächtigen Phallus ausgerüstet**, die Tänzerin umarmend, unter Küssen
und oft sehr indecendenten Pantomimen (s. Manhardt). Beim Erntefest der Kim-
bundas tanzen die Frauen „entblösst und trunken um die Holzstösse^ (s. Magyar).
Duidt de stond van het plantsoen op een schraal gewas, dan begeeft de man
zieh des nachts naar zijne tuinen en daar zieh van zijne kleederen ontdoende,
tracht hij bij de boomen staande en deze als het voorwerp zijner min bschouwende,
onder het geroep van „polawanno pola** dat is „meer nagelen** door de bewegingen
van den coitus te maken, hen rijker vruchten te doen dragen (in Ambon). Ba der '
Fruchtreife des Reis „pleegt de man in het nachtelijk nur met zijne vrouw naakt
längs de velden te loopen en daar aan Ungarn en ejoni te offeren (in Java). De
tiang-deres, de palmwijn-tapper, beschouwt de plant eerst als zijne bruid, later als
zijne moeder (s. Wilken). Sic videlicet Liber deus placandns fuerat proventibas
seminum sie ab agris fascinatio repellenda (s. August).
Stirbt der Rajah eines grossen Kampong unter den Battäem, so wird er so
lange in seiner Todtenkiste aufbewahrt, bis der Reis, den man am Sterbet^^
säete, zur Reife gekommen (s. Juughuhn) und um das Grab werden „priapeiscfae
Holzfiguren** aufgestellt, nachdem der Sohn den Deckel noch einmal für die Sonne
geöffnet (wie die ägyptische Prinzessin von ihrem Vater erbat). In Timorlaut
findet sich die ^vereering van de zon als vertegenwoordiger van het maouelijk
beginsel, onder de benaming Ublera, samen getrokken van Übu-Lera, dat is Heer
Zon, in vereeniging met Lenun, de vrouwelijk gedachte aarde (s. Wilken), und so
Upu-Lero (Uplero) neben der Erde, unter ^verschillende namen**: op Babar heet »j
„Rajawa", op Loewaug „Noho-marna" (op Leti „Upu-nasa"). In Solor weideii
Rarak (Sonne) und Tanah (Erde) verehrt, und in Soemba (als ^hoogste wezen*)
^Ümbu-Awan, Heere Hemel en ümbu- Tanah, dat zooweel Heer Aarde als Vrouw
Aarde kan beteekenen** (Pu-lodo-liru und Pu-lodo-rae in Savoe). Bei Feldbestellung
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wurden an Bopo-koso und Ibu Pratiwi (Vater Himmel und Mutter Erde) An-
rufungen gerichtet (in Java). Usi-Afu (Frau Erde) wird auf Timor (s. Gramberg)
verehrt, neben Usi-Neno in der Sonne (als Anfänge des Weiblichen und Männlichen),
wie bei den Maori weiblicher Erde der männliche Himmel gegenübersteht, in Rangi
und Papa (des Anfangs, wie bei üranos und Gäa).
Lumimuut (de uit de aarde voortgekomene godin) wird durch den Westwind
befruchtet (in der Minahasa) und „Toar, uit de vereenignig geboren, is niets
anders dan de personificatie van het veijongde leven, van de wederontwakende
groeikracht der natuur bij het begin van den Westmoeson, die tegen het einde van
dit seizoen met de Westen winden zieh van de aarde verwijdert, naar het Westen
wegtrekt, terwijl de aarde zelf de Oostenwinden te gemoet gaat (s. Wilken). Bei
Beginn des Pflanzens wurde an Tow-tow (oder Gottheit des Wetters) geopfert, und
die Preussen baten den Gott Auschoveitum um seine Fürsprache gegen ungünstige
Witterung (beim Fest Zazinek).
Die Königstochter Nijola, durch den ünterweltsfursten Pokole geraubt, kehrt
zeitweis auf die Oberwelt zurück (bei den Litthauern), wie Proserpina (nach dem
üebereinkommen).
Evenals bij de Dajaks de gana, i« bij de Bataks de tondi dikwijls een voor-
werp van vereering. Zoo is dit het geval met de tondi-ni-eme, de ziel van de
rijst. Offers werden aan haar gebracht zoodra het gewas begint te bloen^ daar
men anders gevaar loopt slechts ledige aren te bekomen. Darvoor dient de pangalo-
mnk-ni-eme, het verzoenings middel van de rijst (s. Wilken). Die Seele (Sumange)
des Reis wird als Saning-Sari angerufen beim Disarukan Sumange padi (het roepen
van de ziel van de rijst), um das während des Wachsthums auf dem Felde Ver-
lorengegangene (durch Vögel, Thiere, Wasser u. s. w.) zurückzurufen, (om zieh bij
den oogst te komen voegen). Sangijang-Sri oder Sangijan-Sarri ist, als Schutzgeist
des Reis auch ^degene die dit gewas bezielt* (bei den Buginesen). Die Dayak (in
Sarowak) feiern Feste „to secure the soul of the rice, which, if not so detained,
the produce of their farms would speedily rot and decay (s. St. John). Die Be-
lebung macht bis zum Menschenblut bedürftig (in dem Meriah- Opfer der Khond)
und der Oocos entsteht aus einem Selbstopfer (in Polynesien).
Wie die E^aren die Kelah (oder Seele) des Reis herbeirufen während der
Feldarbeit, wird nach Beendigung derselben der Komdämon ausgetrieben, als der
^Alte** (in der Oberpfalz). „Mit der neuen Aussaat geht er dann wieder zu Felde,
um auf's Neue als belebende Kraft im aufspriessenden Korn wirksam zu sein*
(s. Monhardt), s. Der Papua, S. 256.
Belebungen führten dann weiter, bis zu Controversen über Pflanzenseelen, wie
sie bei der für die „Electi^ erforderliche Ernährung in Frage kommen konnte,
und sich in Betreff von Eiern in Mandaley fühlbar machten (s. Vlkr. d. ö. As. H,
S. 224).
Die Frau wird aus einem Seitenauswuchs am Körper des Mannes geboren (in
Oceanien) und Buddha trat aus der Seite seines Mutterleibes hervor (die Jung-
fräulichkeit unverletzt zu erhalten). Bei den Caraiben (s. Petr. Mart.) war die
erste Frau ans der wassersüchtigen Geschwulst, die im Fleisch von Jaya's Sohne
sich gebildet, geschaffen worden (statt aus einer Rippe). Die Seele liegt im
„Fleischhaus^ (bei Böhme) gefangen (in jener geschwulen Ausgeburt im „dritten
Principio"). ^Gott ist ein Nicht und Gott ist ein lebt** (bei Eckhard). Quod nihil
scitur (s. Sanchez).
Die Javanesen reguliren die Wiedergeburt durch Ngelmupeling, und unter
Ngelmu „verstaat men de wetenshap van zekere middelen, voomamelijk de kennis
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van bepaalde tooverformulen (Rapal of Lapal), wardoor de mensch kan verkrijgen
hetgeen door hem begeerd wordt, van welken aard dit ook möge zijn (s. Wilken).
Durch Hersagen des Ngelmu-peling-kraton wird man nach dem Tode als Fürsten-
sohn, durch Ngelmu-peling-kentjono als Reicher wiedergeboren (s. Poejisen), Onder
het opzeggen van de betrekkelijke Rapal, verlaat de ziel het licbaam en neemt
bezit van het lichaam van den persoon, wiens lot men reden vindt te benijden,
wordoor de geest van dezen gedwongen wordt eiders een good heenkomen te zoekeo
(bei der Ngelmu-peling-djatineh wird dann zugleich die Erinnerung an die früheren
Existenzen oder Jati bewahrt).
Unter besonderer Gunst mag sich im Wechsel der Wiedergeburten die Jatis-
marana bewahren (s. Kern), als Erinnerung an frühere Existenzen, wie bei Pytha-
goras (wenn er sich der Tbeilnahme am trojanischen Kriege erinnerte), oder in
Buddha's Durchschau (der Bodhi). Die Empung der Himmelsdörfer (oder Kasen-
dukan) standen in gegenseitigem Besuch mit den Erdbewohnern bis Warereh den Berg
Lokon (der die Verbindungsleiter gebildet hatte) in Stücke brach (in der Minahasa).
In buddhistischer Metempsychose geht der Verkehr ununterbrochen fort, bei Wieder-
geburten der Seele aus den Kama- und Rupa-Himmeln, auf der Erde, mit dortigem
Einfahren dann in Thierkörper, oder im Niederfahren zur Hölle (im eisernen Rad
des Kreislaufs ohne Unterlass umhergetrieben). Durch den Neid der Götter vom
Pegasus gestürzt, als er sich zum Olymp hatte aufschwingen wollen, irrte Bellerophon
fortan in einsamer Schwermuth umher, die Pfade der Menschen meidend (seit der
Gesellschaft der Himmlischen beraubt).
üeber Sisinga Mangaradja (den Fürsten von Bangkara) erzählen die Batak,
„dat hij zeven jaren in den uterus geweest, en dus ook als zeven jarig kind
geboren ist, dat hij een zwarte, met hoar begroeide tong heeft, waarvon de aan-
blik alletMi doodelijk is, zoodat hij bij het spreken dan ook den mond zooveel
mogelijk gesloten houdt en zijne bevelen nooit anders dan schriftelijk geeft. Soms
blijft hij zeven maanden zonder voedsel of drie maanden lang in slaap verzonken,
alsdan voorzien de geesten in zijne behoeften. Hij gebiet over regen en zonneshijn,
waarom men gebeden tot hem rieht dat bij den oogst möge zegenen, terwijl ook
van alle kanten de geloovigen naar Bangkara trekken met offergaven, ten einde
gunsten van zijne, wondermacht te vragen (s. Wilken), und auch dem (unnahbaren)
Juju-Könige naht man nur zagend (in Afrika).
The Muruts and Bisayas used to come with presents to the Sultan (of Brunei)
and obtain in retum a little water from bis sacred jar, with which to besprinkle
their fields to ensure good crops (s. St. John), durch den Fetisch herrschend (wie
der Muata Yamvo).
Aus dem Nebel des Anfangs geboren, wirkt das Wesen Tuha^Sihai den Wind,
durch welchen Tuha-Aloloa-nangi hervorgebracht wird, und aus seinem Herzen
(beim Tode) sprosst der Toraa-Baum, auf welchem als Frucht Lowalangi entblüht,
der Schöpfer der Dinge (auf Nias), — und aus der Erde (Mamane) sprosst der Tui-
Tonga neben dem Tui-Peleagi oder Langi (des Himmels), wie sich in Hawaii
die Schöpfung als Pua (Blühen) bezeichnet (aus Kumulipo's ür^und herauf). Die
Sonne (Phra Athit) ist (für die Siamesen) tam thammada (naÄ dem Natui^esetz)
geschaffen, als Banköt eng (selbstentstanden). Wie Mahatara werden die Djata
(der Flusse) durch Vermittlung der Sangiang angerufen (in Borneo), die Bewohner
von Lewu-Sangiang (gelegen ergens en den hemel, boven de nevelzee). Im Ur-
Wasser (Hyaster) des grossen Limbus (als ürmaterie oder Matteria prima) lag ur-
sprünglich der Same aller Dinge beschlossen, bis unter dem 4B»*ölen*' des Geistes
über das „Mysterium magnum" (eines noch ungeformten Kichts) das Weltall
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faervorkam (bei Paracekus). Die Mischung {fjSr^fuL) als Materie (bei Anaxagoras)
besitzt hepystf Alles in auch (s. Richter). Materia non est ex se positive piivata,
sed privative tantum, qnia non ex se habet formam, sed ab alio, ut generate vel
creante (Duns Scotus), und beim Hervortreten von Rupa (mit Nama) liegt Avidja
tmter (im Abhidhamma), wie Eore (der Maori), im Unterschied von nihil negativnm
(bei Fludd). Qaia poena peccati primi hominibas in animabns hominum et in
quandam profundam ignorantiam devolvuntur, nihil aliud agimus discendo nisi
easdem artes, qaae in profundo memoriae repositae sunt, in praesentiam inteUigentiae
revocamus (s. Remigins), Gott wird als das äneatov (cujus determinatio est negatio)
defimrt (bei Spinoza) im Gegensatz (des Nirwana).
Nach den Alfiiren Halmahera's (s. Wiken) is achter het uitgerspansel alles
vuur, warvoor het operwezen ter wille van de menschen een wolkenscherm
geplaatst heefit, t^*w^l de .sterren, zon en maan niets anders dan gaten zijn, die
heen en weder bewogen worden door afzonderlijk daartoe aangewezen geesten, of
volgens anderen door een heirleger van ziugelingen zieltjes, bij wijze van uit-
spanning, op en neder worder getrokken. Zons en Maansverdinsteringen nu
ontstaan door eene slang, naga, die de met deze hemellichamen speiende kinder-
zielen verslindt (bei Campen). In Ditmarschen wurde von den unter der Kirchen-
spitze sitzenden Jungen die Sonne am Strick geführt (in Polynesien in der Schlinge
gefangen) s. Die Verehmog der Hinamelskörper, z. s. E. IV, S. 368. Eiders and
priestesses often assert diat in their dreams they have visited the mansion of Tapa
(the hoogste geest, die als schepper beschouwd wordt) and seen the Creator
dwelling in a house like that of a Malay (s. St. John).
Bei dem überwältigend mächtigen , wenn auch oft uobewusst bleibenden,
Einfluss fremder Civilisations- Ideen auf den vorher beschränkt abgeschlossenen
Gedankengang 4er Naturstämme, wird dieser rasch nach Entlehnungen abgelenkt^
die sich indess, bei einiger Geübtheit an origineUe Beobachtungen, ebenso rasch
erkennen, auch wenn nicht immer so plump, wie bei den Mussoronghi (von
christlichen Missionen her) hervortretend (s. Dtsch. Expdt. a. d. Lngkst. II, S. 219),
oder in der Scbopfongsmjrthe am Alt-Oalabar, in den Buchsagen der Karen, und
den Flutfa- Sagen in vielerlei Gefluthe (auch durch Amerika hin).
Gleich aller Naturgegenständlichkeit liegt auch die menschliche eingetaucht in
die alldurchwaltende Kraft schöpferischer Erhaltung im Werden des Sein's. Aber
während bei den übrigen jene Kraftthätigkeit ruht oder mit jeder ihrer Aeusserungen
sich sogleich realisirt, sprudelt sie im Menschen ausserdem frei empor, zur eigenen
Quelle snrückstrebend. So bleibt die Seele (tota in toto corpore et in qualibet
parte totius corporis), einheitlich in ihre drei (virtuell verschiedene) Potenzen, als
Anima vegetativa, sensitiva, intellectiva, auf dem körperlich Anorganischen (als
Wesensform des Leibes) das Pflanzliche und Thierische wiederholend, bis zum
Menschen im (relativ) freien Willen, und voluntas simpliciter est nobilior intellectu
(s. Duns Scotus).
Was allerdings im Selbetbewusstsein bei der Willensleitung zur Empfindung
gelangt, kann f&r nichts Anderes gehen, als momentan ephemeres Geflimmer auf
äusserster Oberfläche, unter welcher es wogt in unergründlichen Schichten, der Meeres-
Ocean endloser Ewigkeiten. Aber dennoch, da hier im Abschlnss des Selbst, der
erste, wenn auch erst schwächlichste Anschluss gegeben ist, muss dieser immerhin,
obwohl ein erster nui und schwächlichster, desto ängstlicher und ernstlicher fest-
gehalten werden, weil eben ein Einzigstes (in irdischer Lebens weit). Ihn aber im
Denken (für fernere Yeiterfolgerungen im logischen Rechnnngsprocess) zu klarerer
Anschauung zu bringen, kann nur geschehen, wenn in den, aus Denkwirkungen
Bwiiaii, Archipelagow U, g j
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wieder hervorgetretenen, Schöpfungen auf ein Betrachtungsfeld deutlicher Sehweite
hineingeführt, mit dem Yölkergedanken der jedesmal ethnischen Weltanschauung (far
den Menschen als ,)Animal sociale^).
Dass bei einer das Sein aller Dinge durchströmenden Geistes -Woge, welche,
unter Mitbedingung innerer und äusserer Verhältnisse in jedem (singulären) Einzel-
dinge, in characteristischer Eigen thumüchkeit desselben, verschieden bricht, tiet
innerlicher Sympathien (aus dem „Universale^), im Besonderen sich verknüpfen
mögen, liegt in den unbewussten Yorstellungsgestaltungen ausgedrückt, wie sie in
ethnischen Mythen überall es phantasievoll ausschmücken im Weben magischer Fäden,
welche durch die Natur sich hinziehen, <n//Lwrv6v* itnivra,^ zwischen Gestein, Pfluue
und Thier, bis zu den siderischen Himmelskörpern hinauf, mit ihrer Bewegung
durch Götter, im Ueberlebsel aus altem Weisheitsschatz (bei Aristotl.), als im-
materielle Geisterwesen oder Engelwesen „äviterner Existenz* (s. Werner), denn
wie der von Engeln eingenommene Ort ein untheil bares Ubi ist, so die Dauer des
Engelwesens ein untheilbares Nunc, welches mit seiner Existenz zusanmienfilllt
(bei Duns Scotus).
Hier mag der Mensch jene das Ewige und Unendliche durchwehenden Be-
ziehungen unbewnsst empfinden, während sie ausfallen für ihn in den Sympathien
des Irdischen, denn dann lebt er nicht gleich den Erzeugnissen der übrigen Natur-
reiche in unmittelbarem Zusammenhang mit der Natur-Umgebung, sondern innächst
innerhalb der von dem Gesellschaftsgedanken für ihn geschaffenen Welt und dessen
Erzeugnissen in der, schon auf untersten Stufen menschlicher Existenz vorbedingteo
Eunstsphäre, die sich allmählig, im Fortschritt der Cultur, idealistisch erweitert bis
zu den höchsten und fernsten der Sterne hinauf (unter harmonischen Gesetzlichkeiten
des All).
„Wo die pessimistische Stinunung nicht existirt, kann die Religion nicht ge-
deihen^ (s. E. V. Hartmann), und wer allerdings hineingeschaut hat in die Räthsel
des Sein's, den wird das Entgegenstarren eines stummen Geheimnisses mit namen-
loser Angst erfassen. Aber wenn dann, aus dem kosmischen Walten ringsum,
harmonische Gesetze zu tönen beginnen, so träufelt aus ihnen manch lindernder
Trost, in jenen Momenten wenigstens, wenn es sich fühlt im Zusammenwirken eines
All, wo auch dem Bewusstsein des Selbst sein Ziel beschieden ist, in eigener Mit-
arbeit, die sich nicht nach Gross oder Klein bemisst, sondern nur nach dem inneren
Werthe normal gesunden Einklang' s mit der Umgebung (ob nächster oder fernster).
„Massgebend für die Menschen sind einzig und allein die Thatsaohen oder Er-
fahrungen, die er selbst oder Andere gemacht haben^ (s. Uphues), und da es sich
beim Menschen um ein Gesellschaftswesen handelt, also die ethnischen Thatsachen
und Erfahrungen (in den Schöpfungen des Yölkergedankens), so bleibt für die
„Werthbeurtheilungen des Menschen das geschichtliche Leben der Menschheit zu
Studiren ^ durch alle Ereisungen hin, unter welchen sich die Menschheit auf der
Erde manifestirt hat (räumlich und zeitlich).
Indem sich im Hintergrunde des Ich etwas Grösseres findet, als das Ich
(s. Secretan), trägt „der menschliche Geist Etwas an sich, worüber er erstaunt*
(bei Fen^lon), mit dem Staunen als Ausgang der Religion wie nnbewusst aas-
gesprochen in den Gottesbezeichnungen (des Atua, Tupa, Manitu bis zum Wakan),
und „die Vollkommenheit kann nur das Absolute sein^ (bei Robert), oder die
Wahrheit, als „unendliche Weisheit" (s. Bossuet), und zunächst gilt es das Streben
nach „Wahrheit**, auf dem langsam mühsamen Wege vorsichtiger Inductions- Arbeit
(in naturwissenschaftlicher Psychologie, auf Grundlage des ethnischen Materiars).
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Tafel IV.
ng. 1. (I C 9227). Pomali -Fetisch. Stellt ein Floss dar; an den oberen Theil des
Blattes einer Fiederpalme ist zu beiden Seiten ein Stuck Palmblattstiel gebunden
Auf dem so gebildeten Floss steht vom eine menschliche Figur mit Stockruder,
dahinter zwei Fische und ein Ruder. Diese Darstellungen sind ebenfalls aus
Palmblattstiel geschnitzt Der Fetisch war am Ufer aufgestockt zum Schutz für
Treibholz etc.*)
""ig. 2. (I 0 9559). Musikinstrument Glockenspiel mit f&nf Metallstimmen (Messing)
Der Körper des Instrumentes ist aus Holz, reich geschnitzt und bunt bemalt
und vergoldet, unter jeder Messingstimme befindet sich zur Erzeugung besserer
Besonnance ein bis fast auf den Boden reichender Hohlcylinder aus Bambus.
^g. 2a. Klöpfel zu Fig. 2, aus Holz.
1) Beim Landen am Strande getroffen worden, auf Eisser, 16. Aug. 1879).
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Tafel T.
Aus dem Rohmaterial des Hornes (Nr. 1) werden die verschiedenen Abschnittp feff-
gestellt (Klontongan, Nr. 2 - 5) , mit dem zweiten Stadium der Verarbeitung (Bukar pipt
Nr. 6 und 7) bis Eres und Plimping (Nr. 8—10), zur Herstellung des Kammes (Nr. 11
bis 13), und dazu dann als Werkzeuge:
Mattaran bezaar, grosse Raspe zum Feilen, Nr. 14, 16.
Mattaran ketjik, kleine Raspe zum Feilen, Nr. 17.
Giligan, Glattriller, Nr. 15, 18.
Pengoesick, Glattschlitzer, Nr. 19.
Gauritan, Eiseubpitze, Nr. 20.
Killir aloes, feine Peile, Nr. 21.
Bidjir kikir sedeng, mittlere Feile, Nr. 22, 23.
Gradjie Gobang, Schnitzsäge, Nr. 24.
Gradjie Reban, Breitsäge, Nr. 25.
Gradjie Seredan, Ziehsäge, Nr. 26.
Kleboet, Abkühler, Nr. 27.
Petteel, Glätter, Nr. 28.
Mipittan, Klammer zum Geradebiegen, Nr. 29.
Maattaran, Schnitzbank als Unterlage zum Hocken, Nr. 30.
Madagon plimpingan, Hauklotz, Nr. 31.
Mallagon Gobahang, Unterlage zum Sägen, Nr. 32.
Gapittan, Gestell, Nr. 33.
Bidjie Soepit, Feuerzange, Nr. 34, 35.
Palloe, Hammer, Nr. 36.
Keren Pengobongan, Brennheerd, Nr. 37.
Blebes, Nr 38.
Clumpas tatuan idiesjan, zum Poliren, Nr. 39.
Pempellas Blätter, zum Abschleifen, Nr. 40.
(Von einem Kammmacher zu Samarang im Auftrage zusammengestellt. Juli 1$<^^
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im
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V.
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Aomerktingen.
1) Von der Mutter körperlich abgelöst, soll das Kind für sein Seelentheil jetzt durch
psjchische Diät des Vaters gross gezogen werden (in Guiana), s. Ntrw. Bhdlg. d. Pschlg.,
S. 154. Die Couvade (in Surinam) «hat den Zweck, den Mann in dem Augenblick, wo die
Frau seiner Hülfe so bedürftig ist, in der Hütte zurückzuhalten. Ginge er auf die Jagd
oder beschäftigt« er sich mit Landarbeiten, so müsste er sich zu weit entfernen. Wenn
die Wöchnerin noch ihre Mutter hat, so übernimmt diese ihre Pflege; in solchem Falle
behält der Ehemann alle seine bisherigen Gewohnheiten bei. Noch aus einem anderen
Grande soU der Mann verhindert werden, seine Hütte auf zu lange zu verlassen: wenn er
mit starkem Wilde heimkehrte, würde er seine Frau zu allzu schweren Arbeiten anhalten,
sei es zu sofortiger Zubereitung oder zur Conservirung. In der Zeit, welche der Entbindung
vorhergeht, enthält der Vater sich einiger Speisen, welche auf das Kind Einfluss haben
könnten (s. Prinz Roland Bonaparte). Bei Schwangerschaft der Frau muss der Mann des
Fischens sich enthalten (auf Neu -Britannien), „stop at home to prevent the spirits taking
awaj the life of the expected baby by sucking it« breath from it" (s. Powell). Animam
ex innata seminis utriusque vi, assiduaque spirituum vitalium infusione fieri, meint Taurellus
(t 1606). Quand une femme est grosse et qu^elle sent remuer son enfant, eile s^abstient
de la compagnie des hommes jusqu'ä son accouchement (unter den Indianern am Hudson),
und die Neger enthalten sich des Beischlafes während der Schwangerschaft ihrer Frauen
(sowie während der Säugezeit). Auf dem Grunde der Seele „ist gewissermassen die Kind-
bette der Gottheit^ (s. Eckhard), „und also gebirt der Vatter seinen Sim in der Sele als
in seiner Natur'^ (seinem ejngeborenen Sun, es sei ihm lieb oder leid). Fides praeeminet
scientiae Tel intellectui nostro (s. Kadbertus). Creata essentia nostra dependet ab essentia
aetema (s. Ruysbroek). Für „Dens genuit Deum" (in der Trinität) liesse sich auch die
Formel substituiren „Essentia geuuit Essentiam^ (nach Joachim von Floris) im Esse (das
ist und isst). Intus ut libet, foris ut moris est (s. Cremoninus).
2) Bicocigera, König von Temate und Tidore fand auf der Insel Bachian neben den
bei Einschnitten blutenden Schilfrohren vier Schlangen -Eier, eine Stimme hörend, dass
daraus vier Könige (worunter der der Papous) geboren werden sollten (s. Argensola).
Saavedra retoumant de la recherche des lies des ^piceries et revenant en Nouvelle-Espagne,
d^couvrit k Cent lieues de Tisle Gilolo les cötes des terres habitees par les peuples Papous,
qu'il nomma „Nouvelle Guin6e", la croyant a Fopposite de la Guinee d'Afrique sous le
meme cercle meridien (s. de Brosses) 1527. Die eigentliche Wohnung des Papua-Kowiay
ist sein Beri-Beri (schmaler Kahn mit zwei Ausleger), welcher gewöhnlich mit einem
wasserdichten Kandjan (Pandanus- Matte) überdacht ist (s. Maclay) in Kahnhäusem (der
Orang Badjus u. s. w.).
„3) Die Geheimnisse des Cultus (unter den Wapokomo) ruhen bei den Aeltesten der
Ortschaft, welche durch ihre Zaubermittel dafür sorgen, dass alle bösen Krankheiten,
Dürre u. s. w. verursachenden Elemente fem gehalten werden. Natürlich lassen sie sich
für ihre Bemühungen belohnen, denn umsonst ist nur der Tod auch im Negerlande. Zu-
gleich benutzen diese Dorfschulzen, welche man auch Priester in den Kinderschuhen
nennen könnte, den Aberglauben und die Furcht der Menge vor bösen Kräften dazu, eine
gewisse Herrschaft über die jüngere Generation auszuüben. Zuweilen wird das Volk, vor-
nehmlich die Weiber, bange gemacht. Bei den gemüthlichen Wopokomonegem, bei denen
sich der Europäer in kurzer Zeit heimisch fühlte, war es ergötzlich zu sehen, wie die
Weiber und Kinder und zum Theil auch die Jünglinge plötzlich erschrocken in ihre
Hütten eilten, wenn aus dem Walde ein eigenthümliches Gebrüll erscholl, vermischt mit
dem Geklingel kleiner Glocken; es hiess: „Der Teufel geht um". Einige jüngere Männer
waren jedoch den Geheimnissen schon auf die Spur gekommen, denn sie lächelten ver-
schmitzt und Einer von ihnen, später bei Seite genommen und befragt, was das alles zu
bedeuten habe, antwortete, es sei ihnen bei Todesstrafe verboten, darüber zu sprechen
und danach zu forschen, aber sie wüssten wohl, dass jene Geräusche von den Aeltesten
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selbst hervorgebracht würden, nm die jungen Leute bange zu machen; wenn sie erst
Aelteste w&ren, würden sie ebenso handeln (s. G. A. Fischer). Und dann in weiterer
Ausbildung der Geheimbünde (bei Purrah, Semo, Egbo) für practische Zwecke (der Vehm-
gerichte), s. Der Fetisch, S. 8. Der Hudler, in bunter, an einander geknöpfter Jacke und
Hose, urogüitet mit zusammengereihten Semmeln, eine Larve vor dem Gesicht, die mit
einer Maus verunstaltet ist, eine Peitsche in der Hand, ein buntes, dickes Tuch um den
Hals, das auf dem Rücken lang herunter hängt, den Hut mit Hahnenfedern und einem
Gemsbarte besteckt, tritt hervor, wirft Bretzehi unter die Jungen und züchtigt diejenigen,
welche sich beim Aufsammeln darum streiten. Dann durchschreitet er die Reihen, wählt
euien, der ihm vorlaufen muss, schlägt ihn so lange unter die Sohlen, bis er ihn eingeholt
hat, führt ihn in die Schenke, wäscht ihm das Gesicht und bewirthet ihn mit Semmeln
und Wein. Hierauf sucht sich der Hudler einen anderen Vorläufer, und so geht es fort
bis Abends, wo er sich zu erkennen giebt und in der Schenke den Tanz anführt In
manchen Dörfern laufen gegen 80 Hudler, und mit ihnen als Gefolge mehrere Heien
(verkleidete Mannspersonen), welche auf Kehrbesen reiten und mit ihren Popeln, d. h.
Popanzen und Windelkindem muthwOlige Possen treiben (s. Fahne), beim Hndlerlaufen
am „schmutzigen Donnerstag** (in Tyrol), in üeberlebseln (des Haberfeldtreibens u. s. w.).
4) Aux lieux oü il s'est fait quelque combat, en ceux ou quelqne Oolonie s'est establie,
on 61ev« une petite Piramide de pierre. Le nombre des pierres marque celuy des morts
ou celuy des fondateurs, et de ceux qui habiterent les premiers le Keu oü se trouve la
Pyramide (in Carolina). Ils fönt un rond de festus ou de brins de roseaux, et felon que
les festus ou les roseaux se trouvent arrangez, on juge ce quMls signifient et a quelle
Intention ils sont lä. Cest un sacrilege parmy eux de toucher a ces ronds-li (s. Lediner).
Die Peruaner errichteten Steinhaufen auf den Höhen der Pässe (s. Garcilasso de la Ve^).
5) Nicht sind die Worte der Inhalt des betreffenden seeKschen, beziehungsweise
geistigen Fortganges selbst (s Koch), sie geben nur Kunde von ihnen (als Zeichen zum
Fixiren). Der Begriff wird so gestaltet, dass er zu dem Empfindungsinhait passt, mit
dem er verbunden sein soll (s. Uphues). Durch das Object, als „Gegen wurf" wird das
erkennende Subject zur Erkenntnissthätigkeit geweckt (s. Valentin Weig^l). Idea vera
debet cum suo ideato convenire (s. Spinoza). In der gegenseitigen Einwirkung der Dinge
auf einander liegt das Band, welches sie zu einer Welt verimüpft (s. Fick). Das Denken
ist nur «in Denken der Welt und die Welt ist nur in Denkbeziehungen gegeben, ohne
welche sie reines Abstaractum ist (s. Schubert-Soldem). Anima est, dum vivificat, dum
contemplatur Spiritus est, dum sentit sensus est, dum sapit animus est, dum intelligit
mens est, dum discemit ratio est, dum consentit voluntas est, dum recordatur memoria
est (s. Alcuin), in der Seele, als feuerähnlich feine Substanz (bei Coward). Zu dem
Archeus, in der „aura vitalis" von der Hüüe (siliqua) des Samens (materiell) umschlossen,
tritt von Aussen als „causa excitans" das Ferment (bei Van Helmont). „Au' unser Denken
ist ein Arbeiten in Vorstellungen, mit Bildern, und über diese kommen wir nicht hinaus''
(s. Kroman), und die natürlichen Symbole („gebildet von dem Volk als Ganzen") sind
durch einen „halb unbewussten Naturprocess entstanden"* (im unterschied von den „ma-
tftematischen Symbolen**). Die Rationes ideales (als exemplantes) veriialten sich als denk-
nothwendiges Prius zu den Rationes in esse essentiae, als exemplatae (bei Henricus Gh.),
im Erfreuen der Aromana (auf den Ayatsna).
Druck von Gebr. Unger in Berlin, Schunebergertftr. 17a.
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INDONESIEN
ODER
DIE INSELN DES MALAYISCHEN ARCHIPEL
A. BASTIAN.
III. LIEFERUNG.
SUMATRA UND NACHBARSCHAFT.
RUN
FERD. DÜMMLERS VERLAGSBÜCHHANDLUNG
HAKRWITZ UND GOSSMANN
1886.
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SUMATRA
UND
NACHBARSCHAFT.
EEISE-ERGEBNISSE UND STUDIEN
A. BASTIAN.
MIT DREI TAFELN.
BERLIN
FERD. DÜMMLERS VERLAGSBUCHHANDLUNG
HARRWITZ UND GOSSMANN
1886.
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LIBRARY OF THE
MUSEUM OF COWPARATIVE ZOOLOQY
DEPOSITED IN THE
PEABODY MUSEUM
0CT18 1939
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Vorwort.
In Batavia am 8. August eingeschifft, gelangten wir, nach Sichtung
der Sumatranischen Berge in die Bay von Lampong, und den Waldhöhen-
zügen der Küste folgend, auf weiterer Fahrt, unter Anlandungen in Telok
Bentang (Krohe etc.) und Benculen, nach Padang (August 12.), wo ich die
Fahrgelegenheit der Post benutzte (August 19.), welche durch die male-
rischen Schluchten des Ansteigs nach Padang führte, mit dem Ausblick auf
die Halden des Merapi, und dann nach Fort de Kok (Bukit Diugi). Dort-
hin nach einem Besuche Payakoemboe's, (in wohlbebauter Ebene mit Palmen-
waldungen), zurückgekehrt (August 25), wurde ein Ausflug nach Eota Gadang
unternommen, und dann der Weg fortgesetzt nach Fort van der Capellen
(Batu Singkar), wo ich Herrn Resident van Hengst freundliche Unterstützung
meiner Nachforschungen verdanke, auf dem Boden des klassischen Menaug-
kabouw; mit Nachklang des Namens im Dorf, von dessen Aeltesten mir das
in Silber gefasste Buffelhom (der Tradition) als Reliquie bewahrt, gezeigt
wurde, und in Pagger Rujang (Eampong Gudom) mit altem Wohnsitz des
Jang di Pertuang (und Schriftsteinen). Längs des Singkarah-See (am Fusse
dunkel bewaldeter Bergwände) wurde dann Padang wieder erreicht (Sep-
tember 1 .), wo ich mich gastlicher Aufnahme bei Herrn Steffens zu erfreuen
hatte, wie bei dem vorigen Aufenthalte bereits gewährt, (und gütiger Mit-
wirkung für Herstellung der Sammlungen zugleich).
Durch den Dampfer von Padang (September 3.) nach Benculen ge-
bracht, brach ich dort zu Pförde auf (September 9), durch aufsteigende Ge-
birgswälder Taba Penandjoeng erreichend, wo ich dem Controlleur Van
Vreede, neben seiner Gastfreundschaft, für mancherlei Auskunft verbunden
zu bleiben habe. Dann im weiteren Ansteig zu den Baumebenen Eepajang's
gelangend, im Anblick der über die Wolken vorragenden Spitze des Dembo,
hatte ich dort, bei der durch Grenzregelungen veranlassten Herüberkunfl des
Residenten Tobias aus Palembang, unter dessen gütiger Unterstützung, Gelegen- '
heit zu mancherlei Einblick in die einheimischen Verhältnisse, während der
der gleichzeitigen Festlichkeiten (11. — 16. September), und kehrte darauf, unter
nochmaligem Besuche Taba Penandjoeng's (und Ausflögen von dort nach
Rindoe hatti), nach Benculen zurück (September 18.), wo sich mehrfache Er- '
innerungszeichen an früher englischen Besitz erhalten haben (zu dem, ausser
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VI
Fort Malboroagh, die Forts und Comptoire von Nattal, Tapponooly, Laye,
Padang und Manna gehörten).
Während Padang, und seine mit den Traditionen der Malayen durch-
zogene Umgebung, die dortige Cultivation mit reichen Erfolgen belohnt hat
und durch Vermehrung colonialer Vortheile wie aus Java gezogen, die Last
der übrigen „last posts" den Holländern zu erleichtem hilft, gehört zu den
letzten auch das Gebiet der Redjang, in den von wilden Thieren mit dem
Menschen getheiltem Binnenlande ßenculens. Dazwischen aber schiessen schon
die Strahlen der Givilisation hinein, bis zu den verfeinertsten Ausläufern
ihrer Künste, und bei der accumulirend gesteigerten Rapid ität im Vordringen
des internationalen Verkehrs, mag der unvermittelt schroffe Zusammenstoss
oft mit sonderbarem Eindruck treffen.
Als ich mit meinem Wirth in Taba-Penandjoeng Abends auf der Veranda
zusammensass, ging ihm eine telegraphische Botschaft aus Benculen zn, und
während seiner Beschäftigung mit der Antwort, war ich die Treppe in den
Garten hinabgestiegen, hörte aber sogleich ängstlich und wiederholt mein^
Namen rafen, um zurückzukommen. Wie dann in Erfahrung gebracht, hatte
ich ein unbedachtes Wagestück unternommen, mich Nachts von dem Hause
zn entfernen, da am Fuss der Treppenstufen oder an der Gartenlhür schon
manche Beute von Tiegern fortgeschleppt wäre. In diesem Falle hätte em
solcher Tiegerfrass daim gleich telegraphisch nach Benculen gemeldet werden
können, und dort mit der Telegraphie weiter, (wo immer es für den einen
oder anderen Erdtheil von Intresse hätte sein mögen). ^
Auf den folgenden Seiten sind neben den Aufzeichnungen über die
Stämme Sumatra's (theils eigene, theils entlehnten) in den Anmerkungen
zugleich Ergänzungen zu den bisherigen Veröffentlichungen beigegeben, in
fernerer Materialbschaffung für dasjenige Studium der Psychologie, das den
Charakter des Zoon politikon ernstlich nehmend, von dem G^sellschafts-
gedanken primärer Stufen wird auszugehen haben, nach statistischer Einre-
gistrirung des objectiv thatsächlich Gegebenen (s. M. i. d. G. HI, S. 429).
Mit der Deduction beginnend, setzt das Denken (wenn zu einer Gultur
gereift) von einem (bei Hinschwinden und Verlorengehen der embryologischen
Anfänge, mit dem Traum der Vorzeit) unbekannt fremden Abgangspunkte
aus, der in platonischer Idealwelt eine philosophische Stütze gewinnen mag,
oder sie bei Autocratie religiöser Hierarchie aufgenöthigt erhalten wird, in
den Offenbarungen, die gläubig entgegenzunehmen sind (von der Philoso-
phie, als „ancilla Theologiae"). Als mit der Gesammtbreitung planetarischer
Unterlage (in den geographischen Entdeckungen), die aus den Vergleichimgen
gebotene Induction (bei Bacon) entgegentrat, übertrug sich die mechanische
Auffassung des Anorganischen (der Physik) auch auf das Geistesreicb (in
Hobbes, Descartes. Spinoza), bis dann mit tieferer Versenkung in die psy-
chische Eigenthümlichkeit ethnischer Kreise das Organische zum Durchbrack
kam, mit Winckelmann in der Kunst oder Goethe in der Dichtung, and
Herder dann, unter Abweisung der Absichten (bei Kant's Beseitigung der
Teleologie), die Offenbarung (ewig göttlicher Natur) jetzt in dem Geschicht-
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vn
liehen verst&ndnissinässig za erkennen strebte (för Anbahnung natorwissen-^
schaftlicher Psychologie, auf Basis der Ethnologie in den Yölkergedanken).
Des deox mondes qai s'oavraient devant eile, celui des idöes et celoi des
fidts, la Philosophie en voie d'affiranchissement s'empara du premier. D ne
pouvait en etre autrement, car Thomme trouve l'id^e en lui, tandis quiL
fait qu'il Sorte de lui-m^me pour observer la chose (s. Girard).
„Man übersieht bei der Sucht alle Entwicklung der Völker als von
Aussen überkonunen zu beträchten, nur allzusehr den psychologischen Process,
der bei allen Völkern derselbe ist, und bei der Gleichheit der Erscheinungen
der Aussenwelt unendlichen Parallelismus bieten muss^ (s. Schindler). Bei
allmahligem Vorwärtsschreiten musste, — als im Laufe der Durchgangsstadien
an die Berührungspunkte der Physiologie und Psychologie gekommen, — die
Naturwissenschaft, weil auf dem letzteren Gebiete noch unsicheren Fussauf-
tritt fühlend, in mechanische Weltauffassung zurückzufallen Gefahr laufen, bis
(unter Ueberleitung durch Transmutationslehren) auch für die Psychologie die
naturwissenschaftliche Methode (aus der Gesellschaftswesenheit des Menschen)
zur Geltung kommen wird (mit dem Material der Völkergedanken operirend)
Und der in einer Aufklärungsperiode als Ziel der practischen Schätzung aufge-
stellte Nutzen, wird über die dort kurzsichtige Absteckung hinaus sich bald
in den höchsten Fragen zur Geltung bringen, für die Wissenschaft vom
Menschen (bei ihrer inductiven Durchbildung als Naturwissenschaft). Von
solcher Enge oder Weite des Zielpunktes hängt es ab, ob der Zweck die
Mittel heiligt oder „finis non justificat media'^, denn das Seiende als Ver-
nünftiges rechtfertigt sich erst bei gesammtumfassender Durchschau (für All-
gemeingültigkeit moralischer Kechte). In dem Gesellschaftskörper des Menschen
als Gesellschaftswesen werden die einzelnen Gliedmassen der Theile als
organisches Ganze verbunden und geeinigt durch die physiologisch durch-
setzenden Beziehungsfaden, welche sich als rechtliche Einrichtungen auf-
kssen, im Uebergang zu religiösen für die ethnische Weltauffassung (in jedes-
malig localer Abänderung), um vermittelst der Naturwissenschaft zur Er-
kenntniss Gottes hinaufzusteigen (s. Kant) in ethnischer Psychologie (induc-
tiver Behandlungsweise).
Les droits de Texp^rience et de Tanalyse ont eu bien de la peine ä se
faire reconnäitre en pr^sence des s^ductions d'une science de la nature pure-
ment ä priori, qui n'etait autre chose que Tabus de la Synthese. Ce n'est
qu'au XVIII. si^cle et sous l'influence combin^ des döcouvertes de Newton
et de la philosophie incomplete de Locke, que la partie ezp^rimentale de
la methode a iU admise sans contestation. Le XVIIIe si^cle est tomb^
du cot^ oü il penchait, en entrant dans la voie de Tempil isme; et döjä,
une r^tion violente se produit dans Tordre des sciences naturelles, oü Tes-
prit syst^matique se donne carri^re. Quant ä Tordre spirituel, il est encore
presque entierement livrö, du moins pour les th^ories g^n^rales, ä Tä priori
pur. On peut constater le fait dans les tentatives des savants qui veulent
appliquer k Tesprit humain le d^terminisme absolu; car cette application de
Tid^e du d^rminisme n'est qu'une synthtee, qui affirme, sans examen süffi-
sant que les ph^nomenes de Tesprit sont r^gis par des lois semblables ä
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vm
Celles qui gouvement la mati^re. La plupart des grandes erreurs philoso-
phiques proviennent d'^carts qui se produisent sous rimpulsion de la recherche
de runit<i, c'est-a-dire d'tm d^ploiment de l'esprit synth^tiqae, qoi prend son
essor Sans one base 8u£Ssaiite d'analyse. Ge qui est rare, ce sont les esprits
capables d'ime syath^se vraie qui fasse le part des ^l^ments r^ellement dis-
tincts de Tunivers; mais les esprits t^m^rairement synth^tiques sont tr^ e
trop communs. Remarquons ä ce sujet combien il importe de cultiver l'es-
prit d'analyse, d'observation attentive et exacte. H faut en effect un tres
grand nombre d'observateurs poor poser les bases d'une synth^e solide
qu'une seule intelligence suffit ä accomplir, de m^e que dans la construction
d'un ^difice il faut un tr^s grand nombre d'onvriers et manoeuvres pour un
seul architecte (s. Naville). „Wenn man nur von richtigen Prämissen aas-
ging, wenn die Prämissen yoUständig und erschöpfend, die Scblussfolgerungen
streng logisch und exact waren, konnte man zu aller Zeit auf rein deduc-
tivem Wege zu einer befriedigenden Erkenntniss des Wahren gelangen" (s.
Boehmer) in der Philosophie (während jetzt die Prämissen selbst in der
Induction erst zu controlliren sind, für naturwissenschaftliches Ver-
ständniss).
Die Ethnologie, weil mit der Induction Yon einem diametral den bis-
herigen Untersuchungsmethoden entgegengesetzten Ansatzpunkt ausgehend,
hat manche der in metaphysischer Nephelekokkygia au%ethurmten Con-
structionen direct auf den Kopf zu stellen (bei Betrachtung vom anderen
Ende), für die Rechtsphilosophie (dnes Naturrechts) sowohl, wie fcLr die
Religionsphilosophie (mit ihren Anhängseln). Es bleibt dies indess eine
ungefährliche Revolution, weil nicht positive Institutionen, die sich ohnedem
den theoretisch beliebten Definitionen gegenüber kalt (nenn nicht ablehnend)
zu verhalten pflegen, mit Umsturz bedrohend, sondern nur die hypothetisch
hervorgerufenen Schemen, die in dem darüber schwebenden Dunstkreis der
Speculation, als Gedankenschatten schwanken, auf der Suche nach ihrer
„Weltdialectik" (eines Vemunftrechts, das erst naturwissenschaftliche Er-
forschung des ethno-psychischen Wachsthumsprocesses vorbedingt, für sein
Verständniss, auf der ganzen Breite der objectiven thatsächlichen Aussagen).
Indem die Rechtsphilosophie für das Naturrecht allgemein gültige Prin-
cipien au&ustellen sucht, wird sie, trotz idealer Abstractionen von den posi-
tiven Formen historischen Rechts, stets dennoch, ob unbewusst auch und
unabsichtlich, von den mehr weniger verblassten Nach-Erinnerungen des-
selben geleitet sein, denn das Denken hat auch auf seinen höheren Stufen stets
noch von factischer Unterlage zu zehren, wie bereits für sinnliche AufPassong,
„nihil in intellectu, quod non antea in sensu", und im Hinschielen auf „ge-
wisse Erfahrungen oder Zeugnisse" (s. Kant) wird dann die Täuschung eines
Apriori erschlichen. Indem also, bei der bisherigen, weltgeschichtlich be-
schränkten, Culturbetrachtung, stets nur (ehe das Entdeckungsalter die ge-
sammte Erdoberfläche aufschloss) über ein Theilganzes discutirt werden
konnte, mussten im logischen Rechnen die Generalisationen solche Unrichtig-
keiten einschliessen , wie unvollkommener Statistik stets unvermeidlich
inhärirend. Die Rechtsphilosophie verlegte also, in die abstract con-
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IX
struirten Primär-Zastande des Menschendaseins diejenigen Auffassungen
ilirer Vernunft, wie solche sie sich, als ihrem Ideal der Gerechtigkeit ent-
sprechend, vorzustellen und zu denken hatte, in geistvollen Darlegungen,
wenn mit Geist begabt, oder, wenn solches ermangelnd, in geistlosen, ver-
schönernd also oder verzerrend, aber jedenfalls stets beim Richtigen vorbei-
treffend, da sich dieses erst aus vorher objectiver Umschau sämmtlicher Aus-
sprüche des Volksgedankens, und der Gesammtheit seiner Variationen auf
dem Erdenrund, als naturgeschichtlich begründet wird ergeben können.
Aus unbewnsstem Eindruck besitzt der Mensch den Begriff des Eigen-
thums, in eigener Beherrschung des Selbst durch den (den Glauben bewe-
genden) Willen, im dominium (als ivvofiog dsonoxsLa), Was also dieses
Selbst in irgend welcher Weise schädigend trifft, wird auf Widerstand stossen,
in dem naturgemäss gegebenen Entschluss, das Zugehörige zu vertheidigen,
das Eigenthum zu wahren. Indem nun diese unmittelbar einwohnenden Vor-
stellungen auch auf die umgebenden Dinge übertragen werden, erkennt sich
in jedem derselben ein Besitzer, der vorher rechtlich zu befriedigen sein wird
(in religiösen Sühnungen), ehe sein Eigenthum angeeignet werden darf (vom
Menschen für selbstischen Gebrauch). Quod enim res nullius est, id rati-
one naturaU occupanti conceditur (heisst es in den Digesten), aber in „sa-
craler Form** (jus fasque). L'id^e de dieu r^v^l^e par Torgane de Tunivers,
teile est la base, que partout Thistoire profane et sacröe, la tradition, les
monuments, assignent ä l'^difice de la soci^t^ civile (s. Quiuet). Der Stamm
gehört mit seinen Göttern zusammen, in Gemeinsamkeit des Blutes (bei Plato),
an gemeinsamen Festen theilnehmend (s. PoUux), in einheitlicher Organisation
der Veita-nou (s. Thurston), als den bei gemeinsamem Gotte schwörenden
Geschlechtsgenossen (auf Fiji), und so steht ein Heros als Eponymos an der
Spitze (für sacra gentilicia), zunächst am Heerd geeinigt (als inaniov)^ mit
den Wurzeln in Ursprünglichkeit des Lebensprincips (einer Hestia), vom ersten
Schöpfungsbeginn an (auf Mangaia). Persona est homo statu civili prae-
ditus (uous homo, nuUus homo).
Das Anrecht auf das Land ist durch den factischen Sachverhalt gegeben,
wie den übrigen Landthieren, so dem Menschen (im Besitz durch Einsetzung),
und bei dem gesellschaftlichen Gharacter desselbeo, ist der Besitz des Stammes
ein communaler. Nachdem sodann in Folge individueller Arbeit (im Pflanzen,
Fangensteilen, Brunnengraben u. s. w.), der davon betroffene Theil in Privat-
besitz übergegangen ist, in das dominium ex jure Quiritium, (nach Cedirung
seiner Justa dena übernatürlich einwohnendem Besitzer), verbleibt ein ager publi-
cus, bis mit Lockerung des jus civile durch ein jus honorarium, (ein Amt-Recht
neben demFolkrecht), die possessio Platz greift, auch für Peregrini (mit dem Schutz
des Prätors oder Polemarch). Als naturgemässes Eigenthum dagegen liegt
solcher Character sogleich in dem Gewehr, in den Waffen und Geräth, wie
dem nackt (und vertheidigungblos) geborenen homo inermis (als vertheidigungs-
loses Thier) an sich erforderlich, in Verlangerungen oder Vervollkomm-
nangen der angeborenen Gliedmassen in „Organprojection** (s. Kapp) gleich-
sam (and so diesen an sich zugehörig). Wie, entgegen der Theorie, die Fa-
milie aus der Mutterseite, — mehr aus Knechtung der Frau, als aus ihrem
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X
Rechte — , sich erwachsen beweist, so wird auch die Thesis von der Erde
und Alles drinnen als ,,the general property of mankind from tbe inunediate
gift of the Creator^ (s. Blackstone) in ihr Gegentheil verkehrt. Res nullius
cedit primo cuique occupanti (bei der Occupation), aber für den Naturmensch
hat jedes Ding bereits seinen Einsitzer, als im ürbesitz eines Innuae, Kelah,
Vui u. s. w. Genium autem dicebant antiqui naturalem deum unius cujus-
que loci vel rei vel hominis (s. Servius), und wenn Bananen oder Kokos-
nüsse ohne vorherige Opfer an die Geister (unerlaubter Weise also) ge-
nommen sind, straft es sich durch Krankheit oder Tod (bei den Rerepnna).
Und so bedarf es vor der Nutzniessung (im Ni essgebrauch) vorherig reli-
giöser Sühnung, im Drang der Gelübde (oder Mokisso), bis zur Bethi-
tigung im Opfer, als „Mittelpunkt aller und jeder Religion" (s. Peip), zum
harmonischen Abgleich (psychischer Bedürfiiisse).
„Der Wille ist an ponderablen Objecten keine Kraft" (s. Boehmer), denn
„Geist und Körper sind ihrer Definition nach ganz incomparable Objecte*"
(„der Ausdruck der Verbindung von Geist und Körper sind die Funktions-
beziehuugen zwischen Geist und Körper"). Gott ertheilt der Schöpfung den
Bewegungsanstoss „d'un pied d^daigneux" (bei Lamartine). Cum vero aal
ignis calere aut moveri anima dicitur, qua illius in calore et in motu hujos
essentia est, nuUus hie locus relinquitur pasi^ioni, sed ille sie calere, sicat
moveri ista dicetur (s. Macrob). Quod semper movetur aeternum est (s.
Cicero). Die Bewegung führte Leibniz zur Geistesphilosophie („scienria
de mente").
Statt in den, den Horizont umfassenden Dimensionen mikronesischen
Pantan erscheinen die in sämmtUchen Dingen zerstückelten Einsitzer, in
zwergiger Gestalt, gleich „Tages, puerili specie, senili prndentia" (s. Cicero),
gleich Däumlingen und Daktylen, oder als Wichtel auch „in kindes maze
des vierden jares alt", („so alt wie der Westerwald"). So fassen sich
die Götter als Indigetes oder Digitii (s. Solinus), gleich den Tupua oder
Selbst-Entstandenen (auf Nukuor), im Unterschiede (s. Kubary) von der
Götterklasse der Te-aitu-tanata (Todtengeister), als animales dii (bei Labeo),
mit Aufsteigen der Heroen und Halbgötter bis zu ihren Apotheosen. Semo-
neque inferius derelicto deum depennato attollam orationis eloquio (s. Fol-
gentius). Als Einheimischer (inixcjQing) führte der Gott zu den Penaten
weiter, zum lar familiaris (b. Plautus), zu &Boi iq>iinioi und t^Boi TioTQÜoty
in Gemeinsamkeit der Mahle mit den Verehrern, wie unter Geschlechts-
genossen (s. Pollux). Among archaic men the clan or other association like
the clan forms to each individual his world. Within it his duties lie and
are recognized. Without it, he acknowledges no more Obligation towards
other roen than he does toward the inhabitants of another planet (s. Hearn).
Und so in der Nacht barbarischer Wildheiten lallt der erste Strahl anhe-
bender Civilisation, mit Verklärung eioes Dius Fidius (Sancus oder Semo),
als Zßvg Siviog^ zum Schutze für Gastfreundschaft, Connubium, Commer-
cium und internationale Beziehung weiter (in Kosmopolitisirung). Die ver-
gleichende Psychologie, wofür ein philosophisches Zergliedern sich erwünscht
erwies, wurde von Herder zunächst in den (seitdem zoologisch verfolgten)
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XI
Beziehungen des Menschen zu dem Thiere gefasst, während sie vorher in
normaler Gestaltung, (auf dem Beobachtungsfelde menschlicher Natur, als
solcher), festzustellen sein wurde, unter Vorbereitung einer die Philosophie
der Geschichte einleitenden Behandlung der Ethnologie (im Character natur-
wissenschaftlicher Psychologie).
In dem „R^gne humaine" (s. Quatre&ges), als Studiums-Object der
Ethnologie, mit ihren psychisch-physischen Stützen in der Anthropologie,
wird für die Psychologie zunächst ihre naturwissenschaftliche Behandlung
verlangt, mit dem Material der Yölkergedanken (nach deren Aussagen auf
den fünf Continenten). Als bei dem bisherigen Ausfall vorbedinglich benöthigter
Bausteinen in der individuellen Psychologie sich fQr diese die inductive Methode
an verwendbar erwiesen hatte, verblieb für die Philosophie, (auch bei zuge-
lassener Beschränkung durch die Verounft-ILritik), eine congeniale Heimath
nur in den methaphysischen Sphären des Gedankenbereiches, und der hier
von der Physik (der Physis), um ihren sicheren Fussauftritt nicht zu ver-
lieren, mit Entschiedenheit verlangte Protest, führte dann, als auf den Grenz-
gebieten der Psychologie und Psychologie, um die Seele gekämpft wurde,
zu den anderseitigen Extremen des MateriaJismus. In vielfachen Sectionen „des
cadavres, je n'ai jamais trouv^ l'äme", gesteht Broussais, die Kraft als Eigen-
schaft des Stoffes (bei Moleschott) gilt unabtrennlich gebunden (experimentell
nicht fassbar), und Laplace beim Durchmustern des Universums fand nir-
gends „le doigt de dieu", — wofür sich jedoch, wie dem Buddhisten in
seinem Dharma, ein genügender Ersatz zu gewähren hätte, in den Weltge-
setzen eines harmonischen Kosmos. „La recherche de Tharmonie universelle et
de Tunit^ qui en est le principe est Tinstinct fondamental de la raisoo, au-
quel on ne saurait jamais trop s'abandonner (s. Naville). Auch für die
Seele, die der Physiologie, trotz vervollkommneten Einblicks in electrische
DurchströmuDgen der Muskeln und Nerven, im fliessenden Flusse nicht zu
fixiren möglich, bleibt ein Ersatz zu suchen, und ein solcher wird nur
gefunden werden können, — wie dem „Zoon politikon" (bei Aristocles)
von vornherein hätte verständlich sein sollen — , wenn der Gesellschafts-
gedanke, als primärer, gesetzt wird (in ethnischer Psychologie). Sein Wirken
und Walten hat sich zu entfalten, in den Wachsthumsgesetzen organischer
EntwickluDg, nach einer (im Gegensatz zur mechanischen) positivistisch fest-
gestellten WeltauffassuDg, die ihr Individuum in dem Gesellschaftswesen zu
erkennen hat, und auszuverfolgen im Geschichtsgange (dem planetarischen
Lebensbilde der Menschheit für seine Einordnung in kosmische Harmonien).
Aus der Durchforschung des Gesellschaftsgedankens (der Völkergedanken einer
Volksseele) wird das Studium zurückzukehren haben, zu dem Sinnlichen im
eigenen Selbst, zu dem Theilganzen, das im Abschluss des durch die Sprache
geknüpften Kreises erst zur Klärung des Einzeln bewusstseins hat gelangen
können. Seit Descartes den Zusammenhang von Leib und Seele durch-
schnitten^ bis zu abgetrennt immaterieller Existenz der letzten (ausser nur
„occasionalistiscber" Berührungen etwa mit der Materie), schwelgten die Phi-
losophen im Vollgenuss himmlischer Schmuckblüthen in den Idealschöpfungen
der Speculation, und wandten sich widerwillig ab, von der Kohheit niederer
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Stadien, wo es noch embryonalisch gährt im Seelenleben (der Naturstamme).
Dass indess gerade der Character des ^self made man^ den Menseben ruhm-
YoUst bekleidet, musste zur Anerkennung kommen mit allmählig^r Aus-
füllung der „tabula rasa" (Locke's) durch die Errungenschaft der Cultur,
und hier führte dann der Uebereifer weiter bis zur Hinabverlängerung der
Seele in's Thierische, bis zum Seelengefasel über Monaden und Plastidulen
(in chaotischem Geschleim). „Die Kräfte sind mit dem Begriff der Seele
verglichen, aber deren Beziehung ist zu vermeiden, weil auf mindere Natnr-
stufen nicht übertragbar^ (s. Leibniz). De m^e que T^l^ment intermödiaire
et r^I^ment matiere, Töl^ent animique est form^ d'espöces diffi^rant toutes
les unes des autres, et ne pouvant ä aucun titre ^re confondues (s. Hirn),
im „Pandynamismus^ für mikroskopische Zerkleinerung bis auf Atome (als
Bjraftcentren). Ehe jedoch für Berechnung des unendlichen Kleinen (nach Unten)
oder des nncndlichen Grossen (nach Oben) ein höherer Calcül gefunden,
darf es sich für die inductive Forschung nur um die Thatsachen des deut-
lichen Gesichtskreises handeln (innerhalb des ethnischen Horizontes), um
diese dann nach der comparativen Methode sowohl im Angriff zu nehmen
(in vergleichender Uebersicht), wie nach der genetischen (der Scala ihrer
Entwicklungsstufen gemäss). Pour saisir les ph^nomenes de la vie, il fant
que nous sortions de nous (s. Jeo&oy), während die „Luftbaumeister der
mancherlei Gedankenwelten (s. Kant), „deren Jeglicher die seinigen mit
Ansschliessung anderer bewohnt" (wie die Rupa-Insassen ihre Viban) in
(Aristoteles') Träumen sich wiegen. Wenn nun die rationalistische Schule,
durch ihre Wolkenflüge dem Irdischen entfremdet, auf die Anfange desselben
oberflächliche Seitenblicke zu werfen, nur ungern sich veranlassen Hess, so
fand sich die sensualistische andererseits in den Verknöcherungen nüchtern
ausgetrockneter Yerstandsoperationen bald allzu wohnlich eingerichtet, um
viel Lust zu verspüren, jene trüb dunkeln Meere zu beschiffen, in denen es
gährt und brodelt mit den Denkschöpfungen der Naturvölker. So blieb aller-
dings ein gewichtiger Theil, der gewichtigste fast (liesse sich sagen), der Seelen-
kunde ausser ßeacht, das ganze Gebiet jener, für die späteren Gestaltungen
aufklärenden Vorstadien frühester Entwickelungsstnfen, und wenn mitunter
ein archaistisch daraus erhaltenes Ueberlebsel zufälligerweise zum Eindruck
gelangte, fühlte sich der Beschauer dann leicht so überraschend getroffen,
dass es ihm zu gruseln begann, im Schauer übernatürlichen Einragens, in
die Natur der Menschen-Existenz.
Was derartiges jedoch, in einem „magischen Geistesleben'^ mit dem Flor
geheimniss voller Mystik, („mystischer Erscheinungen**), umkleidet werden soll,
was sonambulistisch, hypnotisch, telepathisch die Köpfe ehrlicher Spiessbörger
zu verwirren droht, — wenn sie in spiritistischen Cirkeln mit ihren Familien
am Kaffee- oder Biertische sitzen, — Alles, was derartig in dilettantischen Flos-
keleien, (und Flunkereien auch oft), eines unverstandenen Phrasengekünges
als Enthüllungen einer Wissenschaft aufgebauscht wird, Alles dies gehört
einfach der Domäne tiefster üncultur an, den Wilden der Naturstämme, die
uns in den beregten Punkten weit über sind, und es auch hoffentlich immer
bleiben werden, (da eben im Fortschritt der Cultur das Vergessen sich be-
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dingt, uDd sieb bedingen muss). Sollen also, (wie allerdings wünscheDSwerth
nicbt nur, sondern selbst nothwendig), diese bisher vemachlassigten Entwicke-
lungsstufen aas der Kindheit menschlichen Seelenlebens zum Gegenstande
solch methodischer Behandlung gemacht werden, wie für Begründang einer
ethnologischen Wissenschaft nothwendig, so wende man sich für das Quellen-
Studium dorthin, wo die Quellen fliessen, zu den Beobachtungsfeldem der
Naturstamme, statt durch künstlicKe, (und trotz alles Gekünsteis dennoch
völlig sterile), Sensations-Reizungen im heimischen Volksleben pathologische
Störungen heraufzubeschwören, die (bei gegebenen Motiven) zu psychischen
Epidemien ausarten könnten. Dies ist es, was seit 30 Jahren zu predigen
versucht wird, seit dem Begiim literarischer Vornahmen im Jahre 1855, — was
beiläufig bemerkt sei, für denjenigen Schriftkundigen der „Sphinx'' (Heft I,
S. 21), der für den Vorwurf der „Unwissenheit** im Occultismus, (wie mir hoffent-
lich bewahrt bleiben möge), in „einer Frage, an welcher seit 20 Jahren die
tüchtigsten Arbeitskräfte sich abmühten*', hier den Vorsprung von 10 Jahren
hinzunehmen mag. Wenn diese Pneumatiker (oder Pneumopatiker) sich so
aufrichtig vom Geist (oder Geistern) gedrängt fühlen, wie das Durchblättern
ihrer Zeitschrift mitunter den Anschein erregt, so wäre es für sie rathsam,
mit ihrem eigenen Gewissen zu Rathe zu gehen, um nicht in dem tau-
meligen Schwindel spiritistischer Namensgenossen, mit der schlimmen Ge-
sellschaft derselben weiter fortgerissen zu werden. Die neugebackenen The-
osophen, — die zu der Verquickung von Astrologie, Gabbala, neuplato-
sischen Gnostizismus u. s. w. noch die Tantras fügen und den ganzen Zauber-
kram wüsten Aberglaubens aus Asien (als ob wir in Europa nicht mit dem
eigenen genug haben könnten), scheinen für heilsame Angst vor dem uner-
bittlichen Richterspruch der Earma nicht ganz unzugänglich, und so möge
er hier auch heilsam schrecken, ehe zu spät, denn Schaden ist leichter an-
gerichtet, als gut gemacht.
Mehr als Bände sprechen die folgenden Zeilen: „Die Geister schreiben,
das eine Mädchen soll da weg, sonst wollten sie es tödten. Unser kontro-
lirender Geist Tomfohrde hat uns aber gesagt, die Mädchen sollen sich nur
nicht bange machen lassen".
So rapportirt der Zimmermann Tambke aus Wilhelmsburg (bei Hamburg)
an Herrn J. Kupsch, Mitarbeiter der psychischen Studien (im Jahre des
Heils: 1884), und dieser ist hocherfreut, mittheilen zu können, dass sich aus
den Landwirthen jener Elb-Insel eine spiritistische Gemeinde zusammenge-
funden habe, die eifrig mitzuthun beabsichtigte. Was dabei herauskommen
soll, mögen die Götter oder ^Geister** wissen, für menschliches Verständniss
ist es jedenfalls unfassbar. Einiges ergiebt sich sich freihch bereits aus dem
Postscript: „Die Geister haben vier Töpfe aus dem Keller entzweigeworfen**
und die Hausfrau (wie zugefügt wird) weint in Verzweiflung, dass sie es so
nicht mehr aushalten könne. Also, nochmals gefragt, nach dem „Oui bono^,
was dabei herauskommen soll, oder übeiliaupt beabsichtigt ist? Ehrlichen
Landleuten wird durch allerlei sinnlosen Schnack der Kopf verwirrt,*) gesunde
*) Es fehlt noch für die Volkserziehung der ''kleinen Geisterseher** (oder „Spiritism.
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XIV
Bauerndiraen durch hysterische Schreckhaftigkeit für Erseagimg tQchtiger
Staatsbürger untüchtig gemacht, die Vermögens Verhältnisse vielleicht zer-
rüttet, das häusliche Zusammenleben gestört, und wer weiss, was ausserd^n.
Und was kann dabei als Aequivalent gelten ? Im höchsten Falle eine Nummer
mehr in jener endlosen Reihe einförmig öder Berichte, die sich in stereo-
typen Redewendungen um spiritistische Protokolle drehen, aus denen in sel-
tensten Fällen nur eine Beobachtung hier oder da sich einigermassen ver-
werthbar erweist. Wie andeis bei den Naturstammen, wo sich die Beob-
achtungen in Hülle und Fülle drängen, in buntester Mannigfaltigkeit und
lebenssprudelnder Frische, da hier in den normalen Entwickelungsstadien
noch Alles gesundheitsvoll emporschwillt, was bei uns unter traurigen Ent-
artungen nur pathologisch auftreten kann, da es von Rechtswegen überhaupt
nicht vorhanden sein sollte. Auch in Prevorst hat es geklopft im Tische
und am Bettgestell der Seherin, sowie im Kloster Neuenburg und der Spuk-
häuser gar vieler, aber unschädlicher und lehrreicher zugleich wäre das
Studium des Pochens und Klopfens bei Indianern, wo es Sergent (in Jowa)
gehört, oder unter den Schamanen und dort bekannten Gelärm Man gehe
den von Mittelalter her nach Sibirien leitenden Spuren der „fliegende Tische^
nach (s. Tsch^röpanoff), oder den orakelnden (b. TertuUian), als „tables
parlants^, wo sie (in Indien) Apollonius Th. schon gesehen, sowie die Entwick-
lung des tischbeinigen Alphabets, von Hilarius (b. Amm. Marc.) bis Isaak Post
(in der Union), oder bei Chinesen (s. Vincot), sowie dem Psychographen a«8
alter Praxis dort (s. Faber), und dann wird man mit den kranksinnigen Ver-
irrungen in der Heimath bald fertig sein, um zum Wohl und Besten der-
selben Alles ins richtige Gleis zu setzen. Sobald das Culturvolk zu den
Aufgaben höherer Bestimmung erwacht ist, hat es im Tage seiner Geschichts-
sonne zu arbeiten, und die Vorstadien träumerischen Naturzustandes aus dem
Gesichtskreis auszuschliessen. Zum objectiven Studium der Seelenkunde
werden hypnotische oder (b. Braid) neurypnologische und sonambulische
made easy"^), damit „der Umgang mit der Geisterwelt zum Spiel wird and das Geister-
citiren zur abgeschmacktesten Carricatur; und doch lauschen unsere Zeitgenossen auf die
unheimlich klopfenden Töne, ¥rie unsere Vorfahren, bei denen die Karthauser in dem Rufe
standen, mit den Klopfgeistem am Besten umgehen zu können**. So sagt der toII and
ganz von der Wahrheit des „Tischrückens** (in neuester Version) durchdrungene Schindler
(1858). Und ausserdem: „In dem ganzen Bereich magischen Seelenlebens kann weder
eine einzelne Erscheinung, noch der Complex aller den Eindruck einer wirklichen Offen-
barung jenseitlicher Dinge machen. Die ganze ekstatische Offenbarung ist nichts, als das
Offenbarwerden einer inneren Traumwelt, ^e längst in dem Seher schlummerte und das in
Bilder einkleidete, was als abstrakter Gedanke in der Seele lag** (1857). Was kann es
also nützen, wenn uns jeder nichtsnutzige Flachkopf seine Träumereien vorplappem will?
Dergleichen hat nur Werth, wenn in einzelnen prägnanten Beispielen aus yerschiedenen
Volkskreisen auf der Erde gesammelt, zu jedesmaliger Characterisirung derselben, während
der in Aneinanderreichung langweiligst ertödtenden Geschrebsels durch die von Geistern
dictirten Zeitschriften hingeschleppte Bandwurm durch energische Curmethode abzu-
treiben sein wird ^je eher je besser). Da auf den Berathem der Sphinx das Bedenken
konmt von einer «öffentlichen Kalamität**, von einer „wirklichen Gefahr für das geistige
Leben weiterer Kreise des Volkes**, mögen sie also aus ihrem Kreise deshalb für den Oe-
dipus sorgen (in den Artikeln der angekündigten Nummern}.
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XV
Versuche dem Psychiatiker von Wichtigkeit sein, die aus ethnischen Vor-
stellangskreisen gewonnenen Beobachtunfi^en ezstatischer Aufregungen (in Ino-
piration oder Besessenheit) für den Psychologen ebenso, aber zum Besten des
eigenen Staatslebens darf Niemand das Recht zugestanden werden, den Volks-
6(^chten psychische Krankheitskeime einzuimpfen, von denen sich im Vor-
aus nicht sagen lässt, was später daraus werden könnte (zum Schaden und
Verderben).
Bleiben wir besser dabei, die Ehre unseres Zeitpunktes darin zu setzen,
dass von ihm die Wust mittelalterlichen Hexenwesens und Zauberspukes
glücklich abgeschüttelt sei, frei zu athmen im rosigen Licht neu anbrechender
Möi^enrothe (einer Wissenschaft von Menschen), und wenn die Spiritisten
ernstlich gesinnt sind, an diesem Werke mithelfen zu wollen, so mögen sie
sich in die Beihen der ethnologischen Mitarbeiter stellen. Da giebt es genug
und übergenug zu thun, mit anwachsender Zahl der Probleme (und Sphinx-
RäthseL, so viel man ihrer will) aus allen fünf Continenten (wobei dann spo-
radisch zerstreuten Ueberlebseln ebenfalls ihr Recht werden wird, in den
Parallelen des „Volksaberglaubens"). „Der grösste Unsinn in allen Gebieten
des Geistes ist nirgends von dem Volke ausgegangen, sondern von den Ge-
lehrten und denen, die sich weise dünken; und so reicht an Unsinn der
Volksaberglaube auch nicht entfernt an den, der von den Gelehrten und Ge-
bildeten ausgegangen", bemerkt Wuttke, und aus spiritistischer Einmengung
in die grossen Massen droht gefahrliche Inficirung mit ihren Folgen. Miss
Lizzie Doten (in Trance) versicherte von ihrem Zustand, dass er „betäubend,
wahnsinnig, anormal, mystisch, versteinernd, embryonisch, schwach^ dunstig,
ohnmächtig und schrecklich war"; daher ist es kein Wunder, dass so Viele
auf diese Weise zu Opfern werden und ihr eigenes Dasein durch Selbstmord
abschneideix (s. La Roy Sunderland). In Beantwortung von Bemetti's An-
frage rieth Newton 'Grossland (1869) zur Vorsicht, da er, bei allzufrühen
Wagem auf dem Felde des Spiritismus, jährlich über 600 Lstr. verloren"
(nachdem es ihm „18 Monate geduldige Nachforschungen gekostet, um die
einfachen Elemente des Gegenstandes zu erlernen"). In dem von den Geistern
„der Erleuchter dunkler Geister" genannten Zirkel (29. März 1859 gestiftet)
„finden sich sechs Medien, welche verschiedene Sprachen schreiben, die aber
die Schreiber selbst nicht lesen können" (in Corneille, Maine), „drei von
einander verschiedene Dialecte werden auf den Sandwich-Inseln gesprochen,
einer stammt aus dem Süden Frankreichs, einer von den Südsee-Inseln,
einer ist in Characteren von dem Geist eines Indianischen Doctor durch
William Davis, einen neunjährigen Knaben, geschrieben" (s. Edmond), ein
Candidat für Pauline Seigner s Schule (s. Friese).
„Seit längerer Zeit findet man die Dämonomanie fast nicht, und sie hat
meist nur schwache und leichtgläubige Köpfe befallen. Oerodius bemerkt,
dass jetzt nur Ignoranten und Landleute an die Zauberei glauben"; bemerkt
Esquirol, der „unter mehr als 20 000 Geisteskranken kaum nur Eanen ge-
sehen, der von dieser Krankheit befallen war, und solche Individuen gehörten
fast immer den untersten Klassen an, und es waren fast nie Personen, die
vermöge ihrer Geburt, ihrer Erziehung oder ihres Vermögens irgend eine
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XVI
Stellung in der Gesellschaft einnehmen^ (abgesehen von den ^Spitzbuben^
die die Leichtgläubigkeit und Unwissenheit der Landsleute missbrauchen*').
„Man findet in Deutschland noch mitunter Spuren dieser Verirrungen des
menschlichen Geistes, die eigentlich nur noch jetzt in einigen Gegenden des
nördlichsten Europa, bei den Malakkesen, Samojeden, Indiem, und anderen
Völkern, die noch von den dichtesten Finsternissen der Unwissenheit um-
geben leben, einheimisch sind" (1838).
Unter den Prototypen eines xna^og voijTog (wie in peruanischen Cas-
teliationen gezeichnet) gestaltet sich die aus Eumulipo hervortretende Welt
(polynesischer Schöpf ung), und die mit Eore (oder Avixa der Abhidhamma)
beginnende gewinnt (in den Wechselwirkungen zwischen Aromana und Ayatana)
mit Wananga ihr Gomplement fQr Manako (in naturphilosophisch gesetzter
Polarität). Die Welt (bei Miceli) ist der unvollkommene Schatten, den Gott
auf Zeit und Kaum wirft und zu seiner Vollkommenheit nichts hinzufügt (&
Matteo di Martine). Die Materie ist der Schatten von Gottes Wesen (s.
Edelmann). Die Seele (Sunsum) fallt als Schatten in den Menschen (bei
den Asante). Aus Nodsi sendet Mawu (bei den Eweem) die Seele hmab,
um als Luwo (Schatten) einzufallen, unter Abscheidung Aklama's als Schutz-
geist. Genius est deus cujus in tutela ut quisque natus est vivit (s. Ges-
sorie). Als daz kint lebende wirt an stner muoter Itbe, so ^nzet im der
engel die s^le tn, der alroechtige got giuzet dem kinde die sAe mit dem
engel in (s. Berthold). Bei der Geburt werden zwei Genien zuertheilt, „unus
est qui hortatur ad bona, alter qui depravat ad mala" (s. Servius), und in
Socrates' Ohr flüsterte sein Dämon (daifioviov zi). Auch bei Cardanus ging
das Geräusch in s Ohr ein (gutes in's rechte^ böses in's linke), während
Scaliger nichts hörte, bei dem innerlichen Gerede seines Genius, and Tasso
sich mit seinem Schutzgeist unterredete. Carrera sprach mit ihm, wie mit
seinem Freunde, und der Schamane Iwan Smyrennikow (bei den Aleuten)
erhielt Nachrichten über die bevorstehende Ankunft der Russen durch seine
Freunde, als weise Leute fin weissem Gewände mit rother Schärpe), die
ihn aus dem Gebirge zu besuchen pflegten (s. Barssukow).
Wie Dee seinen Schutzgeist stets um sich hatte, war Cordanus über-
zeugt, davon begleitet zu sein (als Spiritus familiaris), an Campanella pflegte
er heranzutreten und Tritheim hörte sich von ihm angerufen. Peter von
Aporo führte sieben Familiengeister, in eine Flasche eingepfropft (nach der
in Oregon üblichen Manier). Der Bischof von Hildesheim (1130 p. d.) wurde
von dem Mützenkobold Hecdekin berathen, der Edelmann in Prenzlau (1614)
p. d.) von Pigmeus („so unter dem Gesindetisch gewohnt**) und Celus (im
Ofen). Der die heilige Franzisca begleitende Engel erschien in Gestalt eines
neunjährigen Knaben (wie ähnlich in tatarischen Legenden), und Torralbas
Genius wusste von den Geheimnissen der Zukunft zu erzählen (1510). Py-
thagoras wurde durch die Seele eines krotonatischen Freundes berathen, und
auch die Schamanen wählen in den Ahnen Seelen der Abgeschiedenen, statt
„Inanimaten^ (aus den Elementargeistem), wie sie durch magische Eräfie
gewonnen werden mögen (von CoUegen im Feticismus). Wie Katie King
und ihre Spielgenossen in spiritistischen Cirkeln, spielten in der „philadelphischen
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Gesellschaü^ (Pordage's) die Engel in figürlichen Leibern (XVII Jahrb.), ob-
wohl die Verwandten näher liegen^ und deshalb auch im Traamleben zu ver-
kehren pflegten (mit steter Communication in Melanesien). Dorch gesammelte
Erinnerung an die Verstorbenen („in Wehmath, die die Thränen in die Augen
treibt"), „steht der Geist da, und der Mensch kann mit ihm in Communi-
cation treten" (s. Braun) bei den Spiritisten (1885). Mit solchen Helfern
lasst sich dann Mancherlei auch ausrichten, durch Absendung eines Gan (in
Finnland) oder sonstigen Zauberteufelein allüberall (und übergenug), in Liebe
und Hass, (wie Parcelsus weiss), durch Willenskraft, wunderbare Erschei-
nungen hervorzurufen (s. Pomponatius), und beim Einlaufen des dämonischen
in's „magische Geistesleben", waren die Genii nichts anderes als des Menschen
Wille (s. Maraviglia). Dire que nous connaissons la mati^re comme r^sis-
tance, c'est dire que l'exercice de la volonte est la condidition de Tid^e du
Corps (s. Naville). Und so mit dem Widerstand, durch Inertia, „la premi^re
loi du mouvement des corps" (bei Laplace) erzeugt sich der Wunsch zu
überwinden, durch Wunscheskraft (das Wünschbare zu erlangen, wenn aus-
fahrbar). Die erste unmittelbare Berührung durch den Nervengeist kann
auch solchen Dingen zukommen, die kein Leben haben (nach Zeidler), und
dann mit den Tischen beginnt sich die Tischgesellschaft zu drehen, bis in
die Faseleien der Geisterschriften (wie in China bekannt). „Alle solche ür-
theile, wie diejenigen von der Art, auf welch die Seele den Körper bewegt,
oder mit anderen Wesen ihrer Art jetzt oder künftig im Verhältniss steht^
können nie mehr, als Erdichtungen sein" (s. Eant). Mit den Bewegungen
des Tischkippens wurden (wie früher durch Klopfen) Worte (in den spiri-
tistischen Sitzungen der Union) herausbuchstabirt durch das Alphabet (von
verschiedener Anwendung in Spanien); „es gab aber dabei auch Verwir-
rungen. Zuweilen konnte ein Geist, der nicht lesen gelernt hatte, auch nicht
bnchstabiren, zuweilen hatte er eine schlechte Schule genossen und buchsta-
birte falsch, und zuweilen war er mit unserer Sprache nicht bekannt, und
konnte im Englischen keinen Satz bilden" (s. Edmonds). „Meine Academici
haben Dreck und Steine in ihren Säcken gefunden, die Sessel sind in der
Stube herumgeworfen worden. Jedoch das konnte ich sehen, quod quid
corporei (das man dem Teufel zuschrieb) intercesserit, denn als ich nach
der Kirche wollte, war meine Peruque fort", schreibt Doctor und Super-
intendent Schuppart (Prof Theologiae). Wie Mäuschen (oder Eidechse) bei den
Longobarden, kommt bei den Birmanen, als Schmetterling, die Traumseele hervor,
und im schottischen Nebel erscheinen Doppelgänger, wie in Honolulu
(in der Seele Lebendiger, neben der Uhane Make), Dass die Zukunft
vorherzusehen, die Seele vom Körper gelöst sein müsse, wusste Odhin
bereits (nach der den Angekok noch geläufigen Praxis). Innombrables fait
observ^ depuis Tantiquit^ presqu'ä nos jours d^monstrent dans notre ^tre
Texistence d'une seconde personalit^, Thomme interne (d'Assier), k Text^rieur
c^est rimage exacte de la personne, dont il est le compl^ment (1883). Bei
den Passumah sublimirt sich die Persönlichkeit nach dem Tode zu dein
„feinen Menschen" (Orang alus) und in Guinea bleibt die gröbere Seelensub-
stanz am Grabe zurück, als Gespenst (oder Sisa). „Mon esprit se d^tache
Bastiaa, ArcbipeUgo. Ul. b
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bien uo peu de mon corps, mais il est comme un ballon capüf, qui est re-
tenu par des cordes", erzählt „Madame Schultz" (1859), wie man es auf
chinesischen Bildern des Meditirenden sieht (mit dem Gehimgeist über den
Schädel schwebend und durch Schnur daran gebunden). Und ähnlich in
den Bildern der Psicografia (bei Marco Wahltuch). La figura 5» presenta
lo spirito umano unito al corpo, e la sua sede nel mezzo del cervello, e pre-
senta parte delle idea incongrue sulla memoria, e parte d'esse ondeggianti
pella regione psicologica (1870). Der Mensch ist zur UnsterbUchkeit oi^a-
nisirt (bei Herder), unter Fortgestaltung der Naturwissenschaft zur Geschichts-
wissenschaft (in inductiver Behandlung durch das Yon der Ethnologie be-
schaffte Material), üeber der Sphäre des Mondes ist Alles ewig, unter
derselben ist Alles sterblich und vergänglich, ausser der Seele, des Menschen,
durch die Götter geschenkt (in Scipio's Traum), als aus (gnostischen) Rupa-
Himmel stammend (im Buddhismus).
In Neapel kannte man ein Medium (en Angleterre), dou^ d'une grande
puissance, qui chaque fois, que l'esprit d'une personne vivante se präsente a
lui, remarque une train^e lumineuse portant de la poitrine, traverse lespace
sans Stre interrompue par les obstacles mat^riels, et va aboutir au corps,
Sorte de cordon ombilical, qui unit les deux parties momentanement s^par^s
de Tetre vivant" (Fexistence de ce corde fluidique k depuis cette öpoqae iti
constat^e bien souvent). Dies führt auf das den Zauberärzten der Natar-
stämme überall bekannte Mittel, zum Zurückrufen und Zuröckzerren der Seele,
wenn wandernd (wie die Uhane 01a in Hawaii oder ihre Traum-Colleginnen).
Quand Ic p^risprit devient moins vaporeux, plus solide, le corps s'affaiblit et
prend un air languissent, au contraire le p^risprit devient-il fluidique, lorga-
nisme mat^riel reprend ses formes (s. Delanne); „dans le cas de d^double-
ment, Täme se d^gage de meme pendant le sommeil" (1885), und könnte sich
als psychiatrisches Beobachtungsobject bieten für „la duality C^r^brale" (bei
Ball) oder „the duality of the Mind" (s. Wigan). Wenn sich der Linga-
sharira vom Leibe detachirt, bat er sein Risico zu laufen, je nachdem, und
wie man die durch xletponia als Wehrwölfe Gesehenen verwundet im Bette
fand, so wurde Juliana Cox mit einem Messer an ihrem Astral-Leibe ver-
wundet (1663). Der Deputirte der theosophischen Gesellschaft von Amerika
war (bei dem Besuche von Adyar) so glücklich, bald nach seiner Ankunft,
einen der bedeutendsten Adepten der üimalayas in seinem Astralkörper zu
sehen (1884). In der Reihe der in seine Behandlung gelangten Idioten fand
Ireland nur Einen, „in whom there appeared to be the notion of a double
Personality" (an imbecile lad who had been in a lunadc asylam) und Lang-
ion beobachtet einen ähnlichen Fall unter den Geisteskranken zu DijoD
(sixty year old, imbecile and very talkative). „Der Wachende, der Phan-
tasmen hat, hält sie bei geringerer Schärfe des Yorstellungs Vermögens för
wirklich (s. J. Müller) bei der üallucination, als Krampf der Sinnesorgane**
(s. Hagen). Le Perisprit n'est pas un corps homogene, il poss^de des
parties presque materielies, qui touchent ä Forganisme, et des parties pres-
que immaterielles qui tiennent ä Täme; pour faire comprendre notre pens^,
nous la comparerons ä une vapeur contenue dans un tube (s. Delanne)^
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XIX
im blauen Dunst (des Spiritismus). Spiritus, sua natura invisibiles qua
modo constituti adhuc in corpore contemplari valeant, prolixe vatiocinatur
Uepidamnus coenabita S. Galli (s. Barthol.). Ces esprits, separ^s de leurs
Corps, sont ceux que notre langue vulgaire d^signe par le nom d'ames en
peine, de revenants ou de fantomes (s. Des Mousseaux). Anima enim, cum
a corpore deseritur potest in se nihil retinere corporeum, si se pure, cum
in hac vita esset, instituit; cum vero ipsa de corpore violenter extruditur,
quia exit rupto vinculo, non soluto, fit ei ipsa necessitas occasio passionis^
et malis, vinculum dum rumpit, inficitur (s. Macrob.). Wenn die Sonam-
bülen sagen, der Geist bilde sich dem erscheinenden Körper aus Luft, so
ist das nicht viel besser, als wenn das Mittelalter den Teufel sich seinen
Körper aus comprimirter Luft machen liess (s. Schindler).
Der nächtliche Geruch („als ob vom Bettzeug herrührend") in psychischer
Manifestation wirkt, wie ein „Katbartikum oder Emetikum*' (bei Edmond). Der
Teufel „macht sich den Körper aus comprimirter Luft" und öffnet die Thöre vor
den Illusionen hingehend (s. Schottus) oder nimmt Steine aus den Mauern,
zum Durchschlupfeu, um sie dann rasch wieder einzusetzen (s. Del rio), und
so spukt es im Cabinet (der Materialisationen). Der magnetische Leib bildet
sich aus den feinsten Substanzen des menschlichen Körpers (Nervenäther),
als Geisteshulle (Perisprit) oder Fluidum (s. Braun), nichtig verfliessend (im
Fluxus vielleicht). „Ein Mann, Namens Heinicke, wird vom Oberburger-
meister besucht, als er eben ein dringendes Bedürfniss hat, und wie staunt er,
als er, nach dessen Weggange, auf dem Abtritt sich bereits die ersehnte Steile
einnehmen sieht" (1857). Der Leser wird gleichfalls „staunen**, und ihn
gerne dort lassen, wo ihn mancher Hämorrhoidarius oder „Proktophantasmist^
beneiden mag (um solch bequemen Stellvertreters, in absentia).
El t€ naTQOxXeidris Tig {jiwv zvy%avki xsti^Tiiüv^
Ovx av i^idiaev ig &oi^dziov, all* avimazo
Kanona^diov, ytavanvBvaog av&ig av xarinCaio. (Aristoph.)
In vielgestaltiger Wechselwirkung der auf den tellurischen Beobach«
tnngsfeldern naturwüchsig spriessenden Gedanken (ethnisch abgeschlossener
Centren) wird sich das Thatsachengerüst in „Cognitio historica" (bei Wolf)
mit dem in der „Cognitio philosQphica" pulsirenden Leben durchdringen.
Physik und Mechanik hängen von einer selbstherrlichen Vernunft („intelligence
souveraine") ab, als einer daraus begreifbaren (s. Leibniz). Die Unter-
sach ungs weise der Philosophie ist das Gegentheil der mathematischen, wenn
nicht auf einfach sichere Erfahrungssätze zurückgehend (s. Kant) in den Ele-
mentargedanken (naturwissenschaftlicher Psychologie auf ethnischer Grundlage).
Aas den, mathematischer Physik entnommenen, Kategorien suchte Uerbart
die Grrundlage auf eine (metaphysische) Erkenntnisstheorie zu übertragen,.
aber um die Psychologie mit organisch schwellender Lebenskraft zu durch-
strömen, bedurfte es vorher ihre Erweiterung zur socialen, in Erfassung
der Individualität über den „Einzigen** und Einzelnen hinaus, in volksthüm-
lich geschlossenen Individuen, wie in Herder s Ideen vorbereitet (für eine
Philosophie der Geschlechter)- Den Ausgangspunkt bildete das Ideal des
Hellenenthoms, bis zur „Graecomonie" (bei Schiller), und von philosophischer
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XX
LeichtbewegUchkeit berauscht, verlor sich die Philosophie (bei ScheUing) in
Natarphilosophie, unter störender Rückwirkung auf die Natur- Wissenschaften,
bis die Psychologie selbst zu einer solchen wird durchgebildet sein, als ei-
gene Disciplin in der Ethnologie (fQr die menschliche Gesellschafts Wesenheit).
Ce n'est jamais que notre propre pens^e que nous apercevous (s. Condillae),
und so bliebe für den Menschen, eingewachsen in das Gehäuse seiner Per-
sönlichkeit, keine Hoffnung zur Klarheit über sich selbst, trotz aller Kunst-
grifife der Psychologie, wenn nicht mit der Ethnologie der Weg zu objectiver
Umschau eröfhet wäre (für eine Psychologie des Gesellschafks-Individuums).
Die religiöse Bindung liegt in dem als selbstverständlich gesetzten Vor-
stellungskreis oder vielmehr in dem bei aussergewöhnlichem (weil unerwar-
tetem) Durchbrechen desselben eingejagten Schreckgefühl des Wunders (im
Prodigium). Wenn das Auge einen Menschen hinter dem im Sehfeld stehen-
den Baum vorübergehend bemerkt, erwartet es das Hervorkommen auf der
anderen Seite, und würde, wenn in solcher Voraussetzung getauscht, sich
von Verwunderung betroffen finden (im wunderbaren Verschwinden), und
Vergötterung gewähren, wie für Aeneas, den, weil er „non comparuit, deum
sibi fecerunt Latini" (s. Aug.). Der Stamm achtet das Grenzgebiet des
Nachbarn, in thatsächlicher Anerkennung des in Praxis gegebenen, und so
mit religiöser Scheu bereits, ohne dass diese sich noch (oder ehe sie sich
noch) deutliche umschriebene Vorstellungsformen (unsichtbarer Hüter) schafft
(theomorphisch). Durch Hereinragen des Todes in die Welt des Lebens
schimmert bei jeder damit verknüpften Vorstellung ein religiös unheimlicher
Hintergrund hindurch, den dann die aus Reaction gegen einfallenden Reiz
(der Frage) zu selbststäudigem Schaffen angeregte Denkthätigkeit mit Götter-
gestalt zu erfüllen beginnt (für psychischen Abgleich). L'id^ de Dieu re-
vel^e par Torgane de Tunivers, teile est la base, que partout Thistoire pro-
fane et sacr^e, la tradition, les monuments assignent k l'ödifice de la soci-
^t^ civile (s. Quinet). Wer das höchste Brahma erkannte, wird zu Brahma
(bei Sankara), und statt solcher „Unio mystica'*, die mit dem, endlicher
Denkfähigkeit versagten, Abschluss letzt ursächlicher Gottheit auszufallen
hätte, wird das logische Rechnen sich in einem höheren Calcul für sein
Facit abzufinden haben, im Verfolg pythagoräischen Anstrebens melodischer
Gesetze, (aus der Harmonie der Sphären herauszuhören). Nofioi xalovnai
Ol iig i^sovg vfAvoi der Gesetze (als „carmina"), gesungen ehe geschrieben
(s. Aristocl.), und dann herauszulesen aus dem Gemälde eines naturwissen-
schaftlich gefassten Kosmos (s. Mensch in der Geschichte, I, S. 31).
Für den Naturmensch ist die ganze Natur religiös durchhaucht, d. h.
jeder Gegenstand derselben oder solche betreffenden Handlung ist mit der-
jenigen Empfindungsströmung gefärbt, welche sich uns als religiöse bazeichnet,
in demjenigen Falle immer eintretend, wenn wir an die Grenze des deuthch
Erkennbaren gekommen, in das Allsein jenseitiger Geheimnisse herauszu-
blicken wagen, in Ewigkeit und Unendlichkeit. Der Wilde steht beständig
an solcher Grenze, sobald die Gedanken das rein sinnliche Gebiet über-
schreiten, und so fahlt er sich stets und beständig auch religiös gebunden,
und jede seiner Handlungen mit sacralem Character geprägt. In derartiger
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XXI
Hinsicht wird es, unter colonialpolitischer Interesse besonders, zur dringenden
(fiir den Gewissenhaften zur heiligen) Pflicht vor der Einleitung in den bis-
herigen Culturstand nachhaltig eingreifender Verhandlungen, — wodurch die
ganze Selbstständigkeit ethnischer Existenz in Frage gestellt (und vielleicht
far immer gebrochen) werden mag, — mit dem dort eigenthümlichen Ge-
dankengang vertraut zu werden, um, ihm entsprechend, in gegenseitig ver-
ständlicher Sprache zu reden. Auch bei fremdartiger Civilisation versteht
man sich gegenseitig nicht, ohne vorangegangene Studien des Nationalcha-
racters, wie Morrison bezuglich der Schwierigkeiten politischer Verständi-
gungen in China bemerkt, aber während hier meist nur materielle Streit-
punkte aufeinander treffen, berührt ein Missverständniss des Wilden stets
sogleich schon den religiös wunden Herzenspunkt, dort leicht tödtlich (und
dann unheilbar ofi) verletzend. Religio, id est metus, ab eo quod mentem
religet, dicta religio (s. Servius), und die Furcht abergläubischer Angst
(einer Deisidämonie) veredelt sich zur Gottesfurcht (im „Beten ohn unter-
lasse), mit dem Glauben im Selbstvertrauen auf Fides („fundamentum jus-
titiae"), als altersgraue oder „cana" (bei Virg.), deren von Ancus Martins ein-
gesetzten Priestern, als Fetiales, quod fidei publicae inter populos praeerant
(s. Varro), die „Clarigatio** oblag (im Völkerrecht).
So anregend und vorantreibend die aus der Fremde einfallenden Reize
auch wirken, indem die daraus aufgenommenen Worte und Vorsteilungs-
formen im Ideenkreis wQhlen, auf seine Erweiterung und Vervielfachung
hin, so muss das Medium der Verarbeitung doch in der einheimischen
Sprache gegeben sein, die aus der Wurzel des nationalen Lebens entspros-
send, mit ihrer Entfaltung emporgewachsen, indem nur sie, als in den Vor-
kommnissen des täglichen Lebens verwandt, mit dessen Sorgen, Hoffnungen
und Wünschen durchklungen, die tiefere Regungen des Gefuhlswollens mit
hineinträgt, zur Heilung und innerlichen Durchtränkung der starren Verstands-
gestaltongen, die ihrerseits wieder manchmal auf bereits fester ausgeprägten
Ausdrücke ausländischer Gultur, wenn von dem besonderen Zweig der Stu-
dien detaillirter, zurückzugreifen hätte. Um hier nicht fremde Verknöcherung
zu bewahren, hat eben das frische Volksleben in der Frische zu verbleiben, in
der Atmosphäre eigener Denkschöpfungen aus angeerbter Sprachweise. Im
„Laube der vaterländischen Haine** umhorchend (bei Klopstock), rührt da,
wo „höher steht der Palmenwald als der Lorbeerhain**, höher der „Sänger
Gottes**, als Pindar, „Sulamith Siona, die Rose Sarons im Haar**, die Saiten
religiösen Gefühls, wie sie in deutlichen Klängen zu stimmen sind^ mit natur-
wissenschaftlicher Durchbildung der Psychologie (auf ethnischer Grundlage).
Vernunft ist Sprache, loyog (s. Hamann), der Mensch zur Sprache orga-
nisirt (bei Herder), und so dieselbe, in seinem Character als Gesellschafts-
wesen, diesem bereits inhärirend, vorauszusetzen (bei Zulassung inductiver
Methode in der „Wissenschaft von Menschen**). „Die grossen Wcltan-
schaaangen, die einst Kant und Herder in ihren weiten speculativen Um-
rissen begrenzten" (s. Boehmer), sind heute mit einer physiologischen Frage
so verschlungen und auf den Prüfstein der empirischen Analyse gestellt**,
dass sie ihren neuen Abgleich zu erhalten haben werden, durch die Geschichts-
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xxn
Wissenschaft in naturwissenschaftlicher Behandlung (kraft ethnischer Psy-
chologie).
Die neue einheimische Literatur gewährt Genuss ohne Arbeit (s. Paol-
sen) für „den Jüngling, wie eine Frucht ohne Schale, er verschlingt sie in
einem Augenblick, allenfalls mit sammt dem unverdaulichen Stein, dagegen
er bei der alten Literatur erst mühsam die Schale ablösen moss, ehe er zu
dem aromatischen Kern gelangt^ (s. Gedike). Und so, neben dem bildenden
Einfluss der Reisen (im XYUI. Jahrh ) begann sich damals der neuhuma-
nistische Gedanke des classischen Uoterrichts auf die Erweiterung der Welt-
anschauung zu begründen, die sich (neben der Kenntniss der alten Cultur-
Völker) hundertfältig zu vervielfachen b^nnt, im Studium der Elementar-
gedanken, worin die psychische Schöpfungsidee hineingedacht ist. Obwohl
in den Einzelföllen zu ärmlich, um Gegenstand methodischer Disciplinen zu
werden (wie das Geistesleben der Griechen und Römer), entfaltet dagegen
die Ethnologie den Reichthum ihrer Vergleich ungen (für die inductive Me-
thode) in den ethnographischen Museen, die bei schriftlosen Völkern auch
deren Literaturen miteinbegreifen, als Bibliotheken (symbolischer Abdrücke
des Völkergedaukens). Die griechische Bildung aus griechischer Sprache,
als „Königin des Unterrichts** (s. Passow), ergab sich als Urform und gleich-
sam Naturgesetz menschlicher Bildung (bei Ast), in Niethammer's Auffassung
eines Gegensatzes zwischen Philanthropinismus und Humanismus, während
seit Erweiterung der Philologie zur Linguistik sich beide gemeinsam ver-
binden werden für den av&Qconog (o avio ai^gwv). Der ,.gespannte Zustand"
in Folge „anhaltenden und strengen Sprachstudium's** (im Klassischen) kann
in einen „Zustand wirklichen Leidens** übergehen (s. Herbart) bei der
Jugend, die eben den natürlichen Entwicklungsprocess unbewussten Erlemens
eigener Sprache durchgemacht hat^ und jetzt einem pädagogischen „Wagestück*'
unterworfen wird, — aber immerhin aus vernünftig methodischer Schulung
ihre Vortheile (der Geistesgymnastick) ziehen wird (besonders bei dem Nutzen
späterer Verwerthung der durch die fremde Sprache aufgeschlossenen
Ideenkreise).
Wie die Anlage zu physischer Auswachsungsfahigkeit dem Körper
beim Welt-Eintritt, liegt ihm (entelechetische) Verlängerung in die psychische
an sich bereits ebenfalls eingepflanzt. Diese für das Individuum zunächst,
nur soweit, wie auf dem Boden der sinnlichen Eindrücke, ans dem, aof den
Weidefeldem der Sinne (im Sinn des Abhidharma), gesammelten Nahrungs-
stoff, die Denkthätigkeit emporwächst, in Gewinnung der Allgemeinbegriffe,
unter Klärung derselben im sprachlichen Austausch, zur Ausgestaltung der
Gesellschaftswesenheit, innerhalb der Peripherielinie der geographischen Provinz
(und nach den Modificationen derselben). Damit ist die Grundlage gebreitet^
f&r das Erwachen rein psychischer Welt, für ein von dem Körperlichen,
nachdem dasselbe die Akme physischer Entwicklung (mit Niedergang und
Verfall derselben) überschritten, mehr und mehr befreites Geistesleben.
Auch dieses wird früher oder später innerhalb der Umgebungswandlimgen
der geographischen Provinz, in hergestelltem Ruhezustand stagniren, sowie
ihm nicht, als anthropologischer, auf der Weite des ethnologischen Horizontes,
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XXTTI
neue Reize (auf geschichtlichen Wegen) zugeführt werden, um das vorläufige
Gleichgewicht intellectueller Anschauungen wieder zu höheren, und somit
(bei dem Kreuzen congenialer Wahlverwandtschaften) vollendeteren Schöpfungen
anzuregen, im Fortschritt der Cultur (unbegrenzten Weiterstrebens für diesseits
irdischen Ausblick). Individuell bewahrt das Geistesleben, wenn phychische
Existenz den Uöhezustand eigenen Wachsthums überschritten, seine Frische
in der vollen Blüthe, bis zur Abschwächung, bei völligem Zerfall der sinn-
lichen Stützen, aber die bereits vollendeten Schöpfungen dauern fort innerhalb
der psychischen Atmosphäre der Gesellschaft (im Walten der Völkergedanken
and ihren Fortzeugungen). Mit Hallers Physiologie zur Psychologie fort-
gesetzt, wird man beginnen das Denken zu verstehen (nach Herder), unter
Erweiterung zur socialen Psychologie (in einer „Philosophie der Geschichte").
Nach der organischen Weltanschauung ruht das Wesen der Dinge in einem
schöpferischen Gedanken (s. Trendelenburg). Die Methexis ist das Uni-
versum als intelligible Einheit, welche in ihrem Schooss eine immer wach-
sende Zahl von Kräften vereinigt (s. Lioy), in Mimesis (bei Gioberti). Was
in dem Menschen als Seelisches wirkt, ist nur (und mit zunehmender
CiviUsation desto durchgreifender) ein Theil der Menschheitsseele, — - unter all-
seitiger Solidarität kulturgeschichtlicher Interessen für den internationalen
Verkehr, (so dass überirdische Manifestationen der Individualseele den Wider-
spruch in sich selbst tragen).
Hat ein Naturstamm die einwohnende Anlage, wie physisch in Vorbe-
dingung gegeben, psychisch auch mit der Lebensentwicklung innerhalb der
Scala seiner geographischen Provinz abgespielt, so tritt damit^ aus selbsther-
gestelltem Gleichgewicht, ein Zustand der Ruhe ein, der, wie jede Stagna-
tion, leicht zur Versumpfung, in Entartung wieder, absteigen mag (aus dem
Blüthtstadium hernieder). Wird nun durch geschichtliche Lagerung, inner-
halb des ethnischen Horizontes der anthropologischen Provinz, im Herbeiführen
fremdartig neuer Reize, ein anregendes Einfallen derselben vermittelt, so
setzt damit frische Bewegung ein, zum Emporsteigen in Entfaltung einer
Cultur-Entwicklung, und in solche Combinationen keimt die Weltgeschichte
der Culturvölker. Indem mit Erlernen ausländischer Sprache ein zweiter
Horizont dem geistigen Auge sich eröffnet, so wird solch „nothwendiges üebel"
(s. Trapp), dem durch Erfindung einer Pasigraphie (bei Leibnitz) abzuhelfen
gemeint war, nicht umgangen werden können von Demjenigen, der an
den Wohlthaten Theil zu haben wünscht. Mehr aber noch eindringlicher
tritt das in Geltung, wenn die ausländisch-fremde Cultur in succum et
sangoinem des eigenen Volkes aufgenommen wird, wie mit Gessner's
Lehrmethode, in guter Meinung von der Antiquität überhaupt (eine ethisch-
humane Bildung) den Schülern einzupflanzen, im Inhalte des Winkclmann,
Heyne, Lessing, ein kraftschwellender Umschwung die frühere Lehr-
methode des Humanismus stürzt, welche mit der Eloquenz allein im Sprach-
gerüst zu verknöchern begann (in ,jStatarischer** Lehrart). Der Hellenismus,
der „Genius des alten Hellas, durch Petrarca herbeibeschworen" (s. Voigt)
verschwisterte sich jetzt mit germanischem Volksgeist, und der Hellenismus
hatte bereits eine vielfach nach dem Orient hinausliegende Wurzel, aus
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XXIV
Mesopotamien's, Iran's, Aegypten's voraDgegangenen Cultur-Elemente den eige-
nen hinzugesogen, so dass er dem Norden Europas, in der Fülle der Zeit,
ein bunt complicirtes Product der Culturschöpfungen überbrachte. Hiermit
wächst andrerseits die Schwierigkeit des ethnischen Studiums, das sich bei
den Naturstämmen auf einem für seine Untersuchungsweise gesicherteren Boden
bewegt. In inductiv naturwissenschaftlicher Methode bedarf es, um einen
Effect scharf zu berechnen, möglichst genauer Detailkenntniss aller in d^
Ursächlichkeiten mitwirkenden Factoren. Dies findet sich erleichtert für die
unter noth wendigen Gesetzen hervorwachsenden Elementargedanken, inner-
halb der Peripherie jedesmalig geographischer Provinz, mit ungefährem Ueber-
blick sämmtlicher Causalitäten, die eingreifen, wogegen mit historisch gegen-
seitiger Culturdurchdringung eine Vielfachheit der Wechselwirkungen hinzu-
tritt, die es beim Fortgang der Fruchtreife immer verwickelter, und oftm^ds
(bei Mangel oder Verlust ausweisender und erforderlicher Daten) fast un-
möglich wird, in der Gesammtheit der eingreifenden Bedingungen, mit der
jeder einzelne dieselbe zukommende Gewichtsziffer, nachzuweisen und aus-
einanderzulegen. Zunächst also gilt es hier, die Gesetze des ethno-psychischen
Wachsthumsprocesses an sich genauer zu definiren, um dann, je nach der
Zugänglichkeit, auch die Folgewirkungen der auf geschichtlichen W^egen
hinzugefuhrten Einflüsse logischer Berechnung unterziehen zu können. So
mag bei dem in Unendlichkeiten überleitenden Calcul, der „Gott iu der Ge-
schichte^ metaphysisch gesucht werde, nachdem der Mensch darin gefunden^
(s. Besuch in San Salvador, S. 323) und seit die Reaction gegen den anthropo-
morphischen Gott der Mythologien sich siegreich vollzogen, seit der Athe-
ismus selbst sich dadurch gerechtfertigt, „dass man, was Gott sei, so
wunderlich erklärt** (s. Brockes), — verbleibt unbedenklich die Gottheit,
deren Namen melodisch geheimnissvoll wiederklingt, in eines Jeden Ohr, aus
religiösem Gefühl, wie in der Menschennatur wurzelnd, auf psycho-physischen
Grundlagen in ethnischer Ausgestaltung des Gesellschaftswesens (mit natur-
wissenschaftlicher Durchbildung der Psychologie im Volksgedanken). Si
Dieu n exsistait pas, il faudrait rinventer(s. Voltaire), deus sive natura (bei
Spinoza), wie in Newton noch lebendig (s. Duillier) und von Darwin em-
pfunden in „the laws impressed on matfer by the Creator" (1861). Quis
deus incertum est, habitat deus (s. Virgil). A la natnre il convient de
substituer Dieu (St. Hilaire), als navroxQaTwg (bei Newton). ^Es ist ein
Gott eben deswegen, weil die Natur auch selbst im Chaos nicht anders als
regelmässig und ordentlich verfahren kann" (s. Kant). Cum ad summum
et principem omnium deum, qui apud Graecos Tayadov qui ngwtov aitiof
nuncupatur, traetatus se audet tollere, vel ad mentem, quem Graeci vovv
appellant, originales rerum species, quae Idaat dictae sunt, continentem ei
summo deo et mente, nihil fabulorum penitus attingunt, sed si quid de bis
adsignare conantur, quae non sermonem tantummodo sed cogitationem qnoqae
humanam superant ad similitudinem et exemplacon fugiunt (s. Macrob.). On
rencontre quelques philosophes ath^es a la chute de l'antique soci^t^ gr^co-ro-
maine, k la fin du XVHI. siecle, aujourd'hui encore peut-ötre, parce qu'il est
dans le g^nie de la lutte de chercher ä briser une arme dans la main des adver-
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XXV
saires. Que la lutte cesse, et bientöt les esprits reviennent aox v^rit^ ^temelles,
tout ^tonn^s, au fopd, de les avoir combattues si long temps (s. Faye). Bei
Ueberraschung in lautem Beten folgt VerwirruDg oder Verlegenheit, „gleich
ab über einen Zustand, dessen wir uns zu schämen haben'' (bemerkt
Kant). Demandez ä un stoicien dogmatisant, ce qu'il pense de la priere, il
vous r^pondra par les dilemmes en forme de Maxime de Tyr. Et cependant
depuis Cl^anthe jusqu'ä Marc Anr^le, les stoiciens ont pri^ (s. Thamin). So
dannoch gilt es ein ^Beten ohn Unteriass", das ganze Leben ein Gebet (mit
jeder Minute kostbar). Dans notre yie rapide, un moment k peine nous est
accord^, pour nous informer de cet univers, apr^ quoi il flaut mourir; don-
nons-nous donc ä la hate le spectacle de ce que les hommes ont pens^, in-
vent^ cru, esp^r^, ador^ avant nous (s. Quinet), und um uns (in den Natur-
stammen besonders, auf vorangegangenen Entwicklungsstufen). In des Lebens
baogen Kümmernissen^ von Rathselfragen gequält und verhöhnt^ „zweifelt
QDd verzweifelt der Mensch^ (s. Herder). „Ist indessen ein Gott in der
Natur, so ist er auch in der Geschichte '^ (1781), und so sei er gesucht der
„Gott in der Geschichte^, nachdem der Mensch darin gefunden (durch den
Yölkergedanken).
Von den in der vorigen Lieferung erwähnten Localitäten, waren ausser
Timor und Eessir noch Rotti, Savu, die Aru, Key und Tenimber persönlich
besucht, was erwähnt werden mag, um die von dem Recensenten des D. L. B.
gerügte Yergesslichkeit gut zu machen, die indess nicht viel Schaden thun
kann, da die eigenen Zuthaten in dem „zusammengetragenen^ Material vom
Fachmann bald herausgefunden sind. Und dass für solche allein diese Material-
beschaffungen bestinunt sind, vergisst die Kritik, so oft sie sich nicht auf
denjenigen Standpunkt der Betrachtung stellt, mit dem die Ethnologie steht oder
fallt. Die inductive Behandlungsweise der Psychologie als Naturwissenschaft
(im ethnischen Gharacter) setzt für Verwendung der comparativ-genetischen
Methode ihr Material in den Bausteinen als erste Vorbedingung voraus, und diese
zunächst also wieder die Beschaffung desselben, da es nicht, wie bei den übrigen
Naturwissenschaften in der Natur bereits gegeben vorliegt, sondern vorher
zusammengetragen werden muss aus allen Theilen der Erde und allen Zeit-
epochen der Geschichte, in dem Völkergedanken. Bei diesen seit wenigen De-
cennien erst geborenen Studien, sind wir deshalb, zu der wissenschaftlichen
Behandlung selbst, auf dem Wege der Annäherung erst, weil vorläufig noch
in anbahnenden Vorstadien festgehalten, unter Herbeiscbaffung von Roh-
material, was seine Zeit verlangt, wie jedes andere Ding, seine Jahre, De-
cennien, vielleicht Jahrhunderte, wie auch die obigen Wisseusdisciplinen manch-
mal Jahrhunderte und Jahrtausende in ihrer Vergangenheit zählen, ehe
sie zur Reife angewachsen, sich fertig fühlen durften und befähigt zu syste-
matischer Durcbgestaltung. Es würde sich das Zeugniss von .Grössen-
wahosinn oder einer „Melancholia enthusiastica^ (bei Paul Aegina) für den-
jenigen ausstellen, welcher meinen sollte, ein solches Werk riesigsten Umfangs
(bei der Wissenschaft von Menschen) in ein paar Bücherbänden zu absol-
viren. Selbst ein Lebenslauf ist kurz genug, wenn auch dem Einzelnen^
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XXVI
als ihm längst gewährte Spanne, allein zur Verfogang. Ein derartiges
Lebenswerk scheint dem avrjQ fiixgoknyog (oder juvwip}, wenn im Pflicht-
gefühl seines Amtes als „Censor Castigatorque'^ fongirend, über die Sehweite
hinauszufallen^ und deshalb erfolgt Verwunderung über Rückweisung auf
frühere Werke, als im Zusammenhang des Granzen, Verwunderung, wenn der
Verfasser im Jahre 1886 noch an demselben Buche zu schreiben meine, das
185B begann, (und aus dem anfanglich unyermeidlichcm Durchgangsstadium
der Ungeordnetheit zu allmählicher Klärung gelangen mag, mit Fertigstellung
übersichtlicher Registrirung). Für die polemische Haltimg der Kritik gegen
die Ethnologie, die stets erneuerten Conflicte, durch welche sich diese seit
ihrem Beginn hat hindurch kämpfen müssen, liegt der Erklärung nicht fern.
Grade als in der classischen Philologie, — zu reinster Vollendung der Form
gelangt — , fachgenossenschaftliche Anerkennung nur „durch reguläre, vor
Allem von technischer Schulung zeugenden Leistung^ (s. Paulsen) zu erlangen
war, als „Gelehrte zur Theilnahme an wissenschaftlicher Forschung, nicht
aber Priester und Missionäre der Humanität^ durch die Universitätslehrer
erzogen wurden, und in diesem Sinne allein die massgebenden Stimmen auf
den Tribunalen kritischer*) Organe kanzelten, gerade damals ungefähr wagte
die Ethnologie ihre ersten Versuche, in unbekannten Sprachen zu lallen, und
auch bei allmählich gereiflerem Fortschritt zu deutlichem Sprechen, musste
ihr aus dem Barbarenthum massenhaft angewälztes Material mit dem Ein-
druck eines tropisch wüsten Urwaldes treffen, ein roher Eindringling in die
£3orgsam ausgelegten Kunstgärten, zwischen den lang gepflegten Pflanzungen
der im Trivium und Quadrivium abgesteckten Beete. Um eine Kathedrale
zu bauen, bedarf es zunächst jedoch einer Herbeischaffung der Bausteine
im Rohmaterial. „De meme quon ne peut Clever un ^difice, sans mat^riauz,
de mßme aussi Ton ne peut 6tablir une v^ritable science sans un objectiv vöri-
table** (s. Girard). Wer an bereits vollendetem Bauwerk hier und da nur
aufzubessern hat, mag vielleicht jedes einzelne Steinchen hübsch säuberlich
schon herantragen, um es au zugehöriger Stelle einzusetzen, wogegen bei
erster InangrifBiahme, zumal wenn Gefahr im Verzuge, die Steine zunächst,
wie sie zur Hand kommen mögen, auf dem Bauplatz zusammengeworfen
bleiben müssen, damit später, (in späterer Generation erst vielleicht), der Bau-
meister kommen werde, um den Riss architectonisch zu ordnen. Hier gilt es
Theilung der Arbeit; ein Erster, oder bis auf Zutritt einiger Helfer, Einziger
fast, wird mit dem Herbeischleppen genugsam beschäftigt, das Ordnen jungem
Kräften zumuthen können. Um von eigener Person im besonderen zu reden
*) „Die Beschränktheit des Forschungsmaterials führt zu beständigen Zusammenstossen
mit den Mitarbeitern" (in der Philologie). ,vA.us8erdem fehlt das mässigende iHemeiit,
welches für Naturwissenschaften und Philosophie in der Grenzenlosigkeit ihrer Probleme
liegt, das Gefühl, unermesslichen und unlösbaren Problemen gegenüberzustehen, beugt den
Sinn zur Ehrfurcht vor dem Unendlichen und zur Yerträglichkeü; gegen Mitforscher^ (8.
Paulsen). „Keine unter allen Wissenschaften ist hochmnthiger, vornehmer, streitsüchtiger,
als die Philologie, und ge^en Fehler unbarmherziger" (s. J. Grimm). ,^ühn lässt sich
sagen" (1805), „dass die meisten unserer sogenannten Gelehrten dümmer sind, als döf
Bauer, der seinen Katechismus nicht lesen kann** (s. E. M. Arndt). Beim Ethnologen wird
sich mit theoretischer Gelehrsamkeit die Praxis zu verbinden haben (im Reisen).
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(in Beantwortung dem ^aitioris critices studio"), so stehen, von den allge-
meinen Niederlagen abgesehen, ganze Magazine noch ziemlich unberührt,
wie sie im Lauf der Jahre für Siam und angrenzendes Indochina, für America
(Nord und Süd), für Africa, für oceanische Inseln u. s. w. aufgeschlagen sind,
und bei der durch solche Arbeit absorbirten Zeit, blieb nur wenig Müsse für
die verführisch anziehende Detaillirang in Monographien. Da die plumpere
Handlangerarbeit zunächst verlangt wurde, gebot die Pflicht bei ihr zu ver-
bleiben, und die in erzwungener Entsagung wiederdrückende Last ausserdem
noch zu ertragen. Indess so geht's! statt Dank, oder Nachsicht doch, für das,
was schwache Kräfte beschafften, ein Gemurre nur, dass es nicht mehr und nicht
besser. Für Romane ist die Zeit gestimmt. Selbst der alten Pharaonen steife
Königstochter oder des Mittelalters schwerfallige Gesellen werden im leichten
FKttergewande vorgeführt, der Leselust lustig empfohlen, wogegen ängstlich ge-
warnt wird vor den unter der Last ihres Beweismaterials erliegenden Büchern,
als ob grosse Gefahr wäre, dass sie allzu populär würden (und der Leser dann
vielleicht gescheiter, als der kritische Mentor). Auch zur Verbesserung der oft
bejammerten Gitationsweise, fehlt es an Bereitwilligkeit nicht, selbst zum Bau
von Eselsbrücken, — denn da es Esel nun einmal giebt, bliebe „klug und
weise", auch hier dem Factischen Rechnung zu tragen (soweit unschädlich).
Was hindert, ist nicht sittliche Entrüstung so sehr, als vielmehr „die Noth
der schweren Zeit** oder „die schwere Noth der Zeit" (in Chamisso's
Kanon), — der einfache Zeitmangel eben, und sein kategorischer Imperativ, der
um so gebieterischer redet, je rascher die flüchtigen Stunden auf den Fluthen
der Lebensjahre dahineilen. Quid multa? Man wird sich, wenn in die Mode
nicht schickbar, darin zu finden haben^ zumal in der Ethnologie, die im
Selbstvertrauen auf historische Berufung, sich über den Ausfall anderer
Stützen zu trösten hätte, da ihr selten sonst ein freundliches Wort gegönnt
wird, denn wie sie den historisch-philologischen DiscipHnen, aus obigem Grunde,
ft*emd gegenübersteht, so hat sie es auch mit einem Theil der Naturwissenschaften
verdorben, im Protest gegen die Prätensionen des Materialismus, so lange
die Psychologie noch fehle in der Reihe der Naturwissenschaften. Im Zorn
darüber wird ihr selbst die Naturwissenschaft bestritten, und wenn als
Naturforscher nur ein Zoologe, oder specieller iv oqvi^cjv yivei^ — aus Peisthe-
taros) oder (Goethe's) Treufreund's Munde, — ein Omithologe gelten darf
(im X^Q^^ oQvl^wv)^ so erwidere ich die im Uebrigen warmen Sympathien
meines Kritikers in der Weserztg.*) (März 1886) mit einem bereitwilligen
•) Betreffs oppositioneller Stellung zu dem „darwinistischen Denken", wie es dort
heisst, w&re die mehrfach bereits ausgesprochene Zurückweisung nochmals zu efnenem. Aus
Wiederweckung einer alten Jugendliebe, die in der Naturphilosophie gehegt, aber über
später practischer Th&tigkeit fast vergessen war, hatten die Principien des grossen Befor-
mator, wie in dem ersten Fundamentalwerk niedergelegt, meine Zustimmung bereits gefunden,
als Manche derjenigen noch zweifelten, die später in der neuen Richtung am durch-
greifendsten gewirkt haben. Erst als die »Fanatici* unter den Jüngeren ihre Bocken-
philosophie zu spinnen begannen, wurde gegen solche Profanirung gleicher Protest ein-
gelegt^ wie gegen die mythologische Symbolik der Naturphilosophie andererseits. „Est
modus in rebus*^ und die richtige Mitte wird (nach Auseinandersetzung der mit der Philo-
sophie bestehenden ControYersen über das Zoon poUtikon und seine Gesellschaftsseele) in
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Zugestandniss, nicht in die Kategorie der Systematiker zu gehören, unter
Vorbehalt der weiteren Anfrage, ob ein Qber das Bienniom undTriennium hinaus
fortgesetztes Studium der Naturwissenschaften, in chemischen Laboratorien, in
Privatissimen über Pflanzenphysiologie u. A. m., mit den für das medicinische
Fach nöthigen Cursen Anrecht darauf gewähre, naturwissenschaftliche Ghnmd^
Sätze für die Psychologie zur Verwendung zu bringen. In der Ethnologie hat
^ich Geschichtswissenschaft und Naturwissenschaft zu organischer Einheit zu
verbinden, und zwar in derfenig inductiven Behandlung der Psychologie,
wodurch sich diese zu einer Naturwissenschaft gestalten würde, um auf dem
<iurch das Material der Völkergedanken gebreiteten Fundament den historischen
Wachsthumsprocess zu verstehen (für die Gesellschaftswesenheit des Menschen).
In der chaotischen Masse des zusammengetragenen Materials wird es bald
mit zündenden Lichtblitzen schimmern, wenn wahlverwandtschaftlich die
Affinitäten auf einander treffen, und dann eine elementare Spannungsreihe
sich klärt in dem Primär-Gedanken unter fest bedingten Differenzen. Sollten
vor ihrer Zerspaltung in die Unzählbarkeit entwicklungsfähiger Denkmög-
lichkeiten, diese primitiven Typen durch der Statistik gesetzliches Band zvl
umfassen sein, so mögen sich den Geistesgeburten ihre Namen abzwinge
lassen, um in den zugehörigen Rubriken eingeordnet, als Bausteine dann
methodischer Verarbeitung vorzuliegen, für den künftigen Aufbau einer
Studienhalle, die der Psychologie geweiht sein mag (im Gewände der Natur-
wissenschaften).
der natorwissenschaftlichen Psychologie gegeben sein, — so sehr durch die.Zeitstimmaiig
begünstigt, mn anch das tempor&r im Spiritismns nebenher laufende Aeffchen zu toleiiren
(s. de Seele, S. 5). Dazn dann die Affentheorien der Natorstftmme, in Ascendenz der
Jaknn oder Descendenz der Tibeter (mit Anschluss an die Lehre des Bnddhismns). So
sehr dem „Self-made-man'' der Ruhm des Verdienstes zu gönnen, das eigener Ansizengiuig
zu danken, so werden doch die mit thierischen Vettern oder Ahnen verknüpfenden F&den
erst dann wieder fortzuwehen sein, nachdem jenem Orakelwort des „Gnothi-seauton" ge-
horchend, der Anthropos seine erste Pflicht erfüllt hat, im Aufblick nach Oben (nun
Studium ethnischer Psychologie).
März, 1886.
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Inhalt.
Seite
Vorwort V
Redjang 2
Passumah 7
Lampong .... 14
Batta 18
Menangkabow 32
Engano 50
Nyas 53
Kubu 64
Malayen 103
Tafel-Erklärungen.
In Bezug auf die wechselnde Schreibart der Stammes-Namen (meist im Anschluss an die
verschiedenen EntlehDungen) wird in einem, dem Schluss des Werkes zugefugtem, Anhang
das Sprachliche des Archipel seine besondere Behandlung erhalten, im Anschluss an eine
Gesammt-Uebersicht der Ergebnisse (nach dem gegenwärtigen Standpunkt der indonesischer
Forschungen).
Die den Tafeln (L — III.) zugefügte Zeichnung eines Mauervorhangs aus Priaman in
Sumatra (eine kürzliche Erwerbung des Königlichen Museums) illustrirt die Nachklänge
epischer Dichtungen, die, vom Festlande her, den im Archipel bunt gebrochenen Fär-
bungen einheimischer Cultur sich zwischenmischten, ehe über sämmtliche Inseln die gleich-
förmige Decke des Islam gebreitet wurde (in malayischer Version).
In den ursprünglichen Annalen der Malayen (den Seyara Midayu) spielen die Bilder
der Alexander-Sage in den Gestaltungen Iskander Dhulkamaims, von Badakschan herab-
reichend nach Padang in Sumatra, und unter den Heerzügen der Chera, sowie (nach der
Chola Purva Pattayan) der Pandiya (Pandion's) gegen Salivahana, von Skandapura, der
Stadt des Exiegsgottes (Skanda), forterstreckt zum Uimalaya, wo in graeco-bactrischen
Sculpturen sich die Werke eines Dhenuka-kata (Xenokrates) , oder anderer Künstler der
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Tavana oder Yonaka, (Yayaua-mondja und Eambodja-mondja), spiegeln mögen, wie aas
Eamphoxa^s alter Pracht, auf den Tempelbildem Inthapataburi^s, (Indraprasthapuri's) in
Spiegelung Indraprastha^s (der Pandava), von Phra-Pitsanukam (Yiswakarma) dort aus-
geführt (und in Angkon-Yat zu sehen).
Auch die Phasen brahmanischer Yorgeschichte, die sich, aus den Kacbklfingen der
Indapratha^s (b. Ptol) den jetzt buddhistischen Reichen Indochina's, als eine von Büsi
(Rischi) gebreitete Unterschichtung hindurchzieht (s. Yölker des östL As. I, 8. 289), dürfen
ihre Aufklärungen erhoffen bei entsprechender Einordnung in die Greschichtsbewegnng,
welche bis zum Inselmeer Indonesien^s fortgefluthet ist. Aus den EntzifTemngen kambodischer
Inschriften treten die aus Sumatra bekannten Namen hervor, auch auf der im Original
dem Königlichen Museum einverleibten Figur, die in der Hinweisung auf Nepal vom Mi^jana
kündet, während aus Lanka-Dwipa's heiliger Insel das Hinayana seinen puritanisch engeren
Kreis über Birma und Siam gezogen und in den Wanderungen der Laos oder Shan die, nach
Osten und nach Westen getrennten, Geschichtshälften des asiatischen Continent^s sich zu
durchschlingen beginnen.
Aber je staunender nun die Yision sich weitet vor dem Riesenbau, der einstens hier
emporsteigen mag, in historischer Gonstruction, desto dringlicher fühlt sich die Pflicht
gestellt, die Stützpfeiler zu festigen, die ihn zu tragen haben, und also derlndnction die
Bausteine zu beschaffen, in thatsächlichem Material.
Und 80 werden in diesem Buche über Indonesien die ersten Capitel, gleich vorliegen-
der Lieferung, mit Materialansammlungen zu füllen sein, ehe in den späteren, die Be-
handlung zu den monumentalen Zeugen gelangt, die in Mendang Kamulan von Hastinapnn
aus der Hinduzeit (wie die Steinbilder Sumatra's) reden, für den Anschluss einer allgemeineren
Uebersicht, deren Yorarbeiten dann bereits für die Benutzung bereit liegen. „Ohne die
Sorgfalt far den Thatbestand giebt es kein Recht zum Urtheil*' (s. TRENDELENBUBa), und
„pour juger sainement des choses, ii faut se placer de maniere ä en apercevoir tdus les
d^tails" .8. Quetelet). The laws of the natural life must be those of tbe spiritual life
(s. Drummond), und so ist, hier auch, nach der Induktionsmethode zu arbeiten, in Material-
beschaffung zunächst, obwohl, da „the immaterial world is a firmer realitj than the material"
(s. Huxley), das Yerständniss (des Zoon politikon), nach objectiver Durchforschung der
Yölkergedanken, zurückzuführen hat zum eigenen Selbst (bei der Gesellschaftswesenheit der
Menschen).
In der Mitte der Zeichnung steht Ravana, zehnköpfig, als Tossakam, und neben ihm
sein Bruder Indrajit, während auf der anderen Seite Rama mit Lakshman herbeirieht,
begleitet von Hanuman und seinem Affenheer, den Steinträgem zum Brückenbau, während
die von Sugriva zugeführten Yerbündeten als Bären unter den dämonischen Feinden auf-
räumen.
Aehnliche Darstellungen treffen sich mehrfach im Dekkhan mit Telugn-Inschriften znm
Theil, und in Sumatra sind tamulische Inschriften gefunden, die dann wieder mitzureden
hätten, auf laßn^Jiov rtiaot (Java-Diva oder xQ^&rig v^oo() in den Einwanderungen ans
Kaiinga (für (Geling Wesi) oder aus Guzerat durch Bhmvijaja Savelakala (Sohn Easuma-
chitra's), als Gründer von Mendang Kamulan (in Mataram), unter Rückweisung bis auf
Adi-Saka, als Ersten, — und Aller-Ersten, wo möglich, wenn sich bequem mit im Anfang
abschliessen Hesse, in solch steten Wandlungen eines Neuschöpf ens aus dem Zerfall, wobei
also der Induction noch Arbeit genug auferliegt (und die der Materialbeschaffung als
erste vor Allem, und unerlässlich erste).
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j^ eben dem für jedesmalige Insel characteristischen Typus, der — von den, einigen
Alforenstämmen (wie denen Ceram's u. a.m.), melanesisch beigemengten Zügen (derPa-
pua) abgesehen, — in den Dajak (Bomeo's), Batak (Sumatra's), Turaja (Celebes*),
Tnbaru (u.s.w.Halmahera's), dem Eindruck nach (besonders bei den Tenimber), zu den
Eanaka (Polynesiens) oberführt, finden sich längst der Küstangstrecken (im indo-
nesischen Bereich) und mitunter auch in das Innere dominirend hinein, die malayischen
Mischungen veränderlich schwankender Bevölkerung, welche in ihrer Verwandtflchaft auf
den Halb-Inseln (besonders der indochinesischen) diejenige durchbrochen hat, wodurch
für die Hügelstämme am Brahmaputra, und des auf der Wasserscheide zwischen
Menam und Mekong trennenden Grenzgebirges, mit den Eingeborenen des Archi-
pels vielfache Nebeneinanderstellungen geliefert werden würden.
Auf derjenigen der grossen Sunda-Ineeln, die mit fünferlei Alphabete redet, auf
Sumatra, tritt der locale Typus in seinen Verschiedenheiten nach dortigen Rich-
tungen auseinander, woher fremde Einflüsse zugeströmt sind. Als Autochthone in den
Wäldern angetroffen, führen die Kubu und Lubu hinüber zu den in eigener Genealogie
Ton den Weiss-Affen (des Ophir) hergeleiteten Eingeborenen auf dem Chersones,
wo die traditionell im malayischen Stammsitz verknüpfenden Fäden mit dem in
Padang gegründeten Reiche sich zusammenschürzen (neben isolirterer Stellung
Korinchi's). Von der Zwischenstufe in Palembang (und der Nachbarschaft bis Siak)
verlaufen die Beziehungen zu den Passumab in Verwandtschaft mit den Redjang,
während die Lampong durch Bantam nach Java hinüberweisen, wie (am andern Ende)
Atchin nach dem Dekkhan (und durch Inschriften bezeugte Tamulen), und im
centralen Hochland wieder am Toba-See die Batta einen neuerlichen Absteig nach Delli
gefunden haben. In characteristisch markiter Eigen thümlichkeit hat sich die eth-
nische Phyöiognomie auf den Nyas erhalten (neben der Mentawei-Gruppe), und enger
umschlossen noch auf Engano, ein Seitenstück im Land der „Nackten* zu Nicobaren
und Andamanen, auf der von späterer Cultur geschlagenen Brücke zu Indien, zu Indo-
China und weiter China dann, (das auf dem W^asserwege frühzeitig bereits zu
spielen begann, im Handelsverkehr des Archipel). Die heiligen Djawet der Oloh
Ngadju und Gt-Danom (s. Grabowsky), aus Mahatara,8 Töpferarbeit, (gleich der
Menabozho's, auch in ägyptischer Schöpfung), führen (wie auf Eorai Korea's) durch
Talaing auf Telingana und Kling, sowie in Martaban's Beherrschung durch W^ajumin
(s. Völker des östl. A. Bd. I, S. 255) auf Sukothay (und in Mythen kambodischer Vorzeit
dann weiter). Die Alphabete der Tagaler (mit ihrer Modification in dem der Bisayer)
weisen zum Lampong (nach Pardo de Tavera) und aus Sumatra sind die Alphabete der
Buginesen und Macassaren entlehnt (s. Kern). Dem Macassarischen und Buginesischen
ähnelten (nach Leon) die Schriftzeichen, welche (neben Handabdrücken) auf den
Felsen der Inseln Aergoni und Oegar (im Golf von Mc. Cluer) gesehen werden,
wo unnahbar der Palast des Kasoeak durch schreckhafte Heiligkeit in ungestörter
Bastian, Archipelago. III. I
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Stille gebullt, die Annäherung der Papua fem hält. Andrerseits aber klingt in den
Sagen von Bolotu polynesische Erinnerung (s. ^Wandersagen der Polynesier*,
Vrhdlg. der Ges. f. Erdk., Bd. VIII, 1881, S. 260) an vorväterlichen Wanderzug,
wie in den scandinavischen die an Odhin's Heimath, und mythisch geschmücktes
Byzanz in Tyrkland (b« Snorri) oder Graecia (bei Paul. Diac), wo auf AJinherm
ans Deucalion's Stein die Leleger zurückführten im ägäischen Inselmeer und in den
Karem sich die täuschenden Wechselbilder spiegeln, unter welchen, in indischem
Archipelagos, die Malayen für europäische Fernsicht in Trugbildern sich wandeln
(bis durch ethnologisches Detail fixirt).
Als die Biku ampat (die vier Biku oder Stämme) aus Madjapahit nach Sumatra
kamen, trafen sie dortgeschwänzte Menschen, die in einer dem Redjang ähnlichen Sprache
redeten, aber nicht aus dem Mund, sondern aus dem Bauch, und da diese auf der
Flucht (die Flusse aufwärts) durch die Sawa (Reisfelder) liefen, wurden sie Red-
jang Sawa (Saba) genannt (von den Biku Ampat unterworfen).
Im Dasun (Dorf) Labosine (bei Tala Penanjoeng) finden sich noch Nach-
kommen der Redjang-Saba, doch ist der Schwanz (m Folge der fortgehenden
Kreuzungen) alimählig verschwunden.
In früher Vorzeit waren die Redjang Saba ausMadjapahit nachSumatra gekommen.
Weil die Flusse aufwärts gezogen (Mredjang), erhielten die Redjang ihren Nameo.
Die Marca Semidung und die Marga Banhadji (bei Sekaiyung) zogen von Palembang
aus die Flüsse aufwärts (nach den Siedlungen der Redjang).
Biku Brümbo (des Marga Selupu), der von dem Fluss Ketaun ( in Sumatra)
nach Madjapahit zurückkehrte, brachte von dort einen auf dem Wasser schwimmenden
Stein für seine Schwester in Palembang, setzte denselben aber später zu ülum-
Moessi (bei Dusun-Klobak) oder Kapahiong am Moessi-Flusse nieder (in der Nähe
von Tala Penandjoeng), und dort veränderte sich die frühere Eisenmasse in Stein.
Die Serampei sind längst des Batang Hari und Palembang eingewandert. Aus
dem Walde kamen Madinneh (vom Tieger stammend) und Matammun (vom
Hirsche stammend) nach Madjapahit, als sie, um den Besitz der (aus dem
Wasser erschienenen) Frau Kapitän Buno Kapitu streitend, den Schiedsrichter-
spruch des Ratu oder Fürsten anriefen. Dieser erhob Madinneh zu seinem Mantri,
entschied aber gegen ihn, weil er geschwänzt sei, und nun flüchtete Madinneh nach
Sumatra, als Amiberr der Orang Redjang Sawa. Nachdem sodann Matammun die
Seefrau geheirathet hatte, zeugte er mit ihr den Stammbaum der Madurczen, der
Balinezen, der Buginezen, der Macassaren, der Javanen und der (die Inseln
bewohnenden) Orang (Prenata) Laut.
Die Geschichte der Redjang ist durch Marlim Kasinda (aus dem Dusun Sukarami)
geschrieben. Die Redjang Ampat Patoeiai (aus Soengei Lama) stammen von den
Redjang (jenseits des Boekit Barisan). Die Anak Seravai (in Silebar, Salsema und
Manna) gehören zu den Passumah, die Bewohner von Kaoer und Ko€ stanmien aus
Lampong. Neben Passumah ülulutang finden sich Passumah Ulumana bei Tand-
joeng Sakti und Passumah Lebai bei Bandar.
Nach den Traditionen der Rawas kam ein Fürst aus Madjapahit von der Küste
Sumatras nach den Oberlanden, wo er am anderen Ufer des Flusses eine Frau
mit langem Haar erblickte. Mit dem unerfüllten Wunsch, sie zu erlangen, ihr
gegenüber am Ufer hinlaufend, wurde er bei einem grossen Baum ermordet, wo sich
sein Grab befindet. In Rapit (der Rawas) finden sich Fundamente von Gebäuden
aus Ziegelsteinen. Die Malayen in Rawas leiten ihre Suku aus Menangkabau. In
der Rawa findet sich die Mar^a des Suku Pinda (ein Marga oder Stamm, der
zu wandern liebt), weshalb dort keine schön dauerhafte Häuser gebaut werden. Die
Djambi sind geflüchtet (von den Rawas). In Pangkhalan und Tiku (in Rawas) finden
sich Panghoeloe (Häupter) aus Menangkabau. In Redjang trifft man Pfahle und
Hölzer am Wege mit Redjang- Schrift beschrieben zur Mittheilung (besonders
zwischen Jünglingen und Jungfrauen). Wenn die Mädchen aus den Dörfern (der
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Redjang) zum Tanz zusammenkommeD, führen sie zur Yertbeidisung zum Wege
Schwertmesser mit oder Bambus. Die (zu den Redjang gehörigen) Marga von Lais,
Pali, Ayer bessi, Ayer Padeng, Bentunang (sowie Kirkap, als malayische) finden sich
im Dißtrict von Lais, (an den Flüssen befestigt). Die Serawier (in Saruma) sprechen
einen nialayischen Dialect dem Redjang verwandt. Die Seraiwier wohnen zwischen
<ien Malayen und Redjang. Bei Kapahiay findet sich ein Dorf von Redjang Saba (aus
den eingeborenen Stämmen). An den Häusern der Malayen (bei Padang) gehen
<lie Pfeiler bis zum Dach, während die Häuser in Redjang auf Holzblöcken ruhen
(und auf losen Steinen). Bei den Redjang (und Malayen) musstc der Angeklagtn
mit dem über ihn ausgesprochenen ürtheil sich einverstanden erklärt haben^ sonse
war es ohne Gültigkeit, und ging man dann zum Batu Prangal (dem Krieg durcht
Steinewerfen) über, worauf die Parthie grösserer Verluste als die überwundene
erklärt wurde.
Die Redjang unterscheiden die Se-Nene (Nachkommen desselben Grossvaters,
die Se-Payang (Nachkommen desselben Urgross vaters), die Se-Muning (Nachkommen
desselben Ürurgrossvaters). Jenseits der Se-Muning war das Heirathen frei erlaubt,
dagegen wenn innerhalb enger Verwandtschaft erfolgend, Busse zu zahlen war.
Am Begräbnissplatz des Dorfes hat jeder Stamm seine Stelle, wo das Grab der
Poyang (Vorfahren) durch Steine ausgezeichnet ist. Beim Begraben wird der
Kopf nach Norden, die Füsse nach Süden gelegt. Die Abgeschiedenen oder (bei
den Passumah) Orang-alus (feine Menschen) heissen (bei den Redjang) Ton
Koemoen (Menschen der Nacht), als Nene Poyang (Ahnen). Im Anfang war Nichts,
bis es zu rieseln begann, wie Wasser, und als es sich dann im Duftgeruch ver-
breitete, begann der Schöpfer sein Werk, bei Entfaltung der Erde gleich einem Blatt
(nach den Redjang). In Benkulen stammte der Depati Bangoen Negara (als Haupt von
Soengei Leraaoe, Balei Boentor und Benkoelen) aus Meng-kerbaoe, wogegen aus
Madjapahit der Depati oder Bangsa Raden (als Haupt von Seiebar mit Tandjoeng
Aoer, Lima, Boeah Badait in Djengaloe), und Beide stellten sich später unter die
Oberhoheit von Bantam (s. Ophuijen). In Soengei Itam kam Toean Kasoenda
von Palembang. Im Vollmond sehen die Redjang einen Kiju Bringin (Waringin-
Baum). Der Regenbogen (Gunea) vnrd von den üjiii verursacht. Beim Erscheinen
von Sternschnuppen sucht man, als niedergefallen, einen weissen Stein (bei den Red-
jang). Die Sternschnuppen heissen Cherit-Biritang (das Gescheiss der Sterne oder
die geschissenen Sterne) oder (in Redjang) Toi-Bintang. Der Bintan^ Soloa (Fackel-
stern) steht neben dem Siebengestirn (bei den Redjang). Bulun piroah (der volle
Mond) ist der Vollmond, Bulum sunt (der ablebende Mond) der Mond des letzten
Viertel und Bulum bückenei (der klimmende Mond) der Neumond.
Wenn die Redjang eine Betarak (Götterbefragung) beabsichtigen, begeben sie
sich an einen abgelegenen Punkt des Waldes, wo sie mehrere Tage in Fasten und
Gebete verbringen, bis der Dewa im Traum erscheint und die gewünschte 3^it-
theilung gewährt. Von Kesambi haben sich sieben Brüder als Stammherren der
Redjang verbreitet. In Lebong (mit Maranam als Hauptort) finden sich der Danau
(See), Lebong (Wasserkute). Das Grab des Tuan-Se-batu hitam (Herr des
schwarzen Steins) findet sich bei Suban (zwischen schwarzen Steinen). Bei Ehe nach
Semando oder (bei Redjang) Sando (Verpfändung) folgt das Blind der Mutter (bei
Djujur dem Vater). Der Passirah (mit dem Pamangko als Gehülfen) steht über
der Marga, und der Depatti über die Dörfer. Mädchen urd Jünglinge desselben
Marga dürfen nicht einander gegenüber tanzen.
Diwo Kaiyangang (Kaiyangang oder oben), als der in der Höhe Wohnende,
ist das Haupt der Diwo (Dämone oder Götter bei den Redjang). Patongoa ist der
stehende Regenbogen (als ein Stück gesehen) und Gunje der volle, am Laenge
(Himmel). Bintang Soloa (Funkelstern) ist der Morgensteru. Die Atau (Hantu
der Malayen) oder Dämone wohnen im Walde. Von den Djin sind die am Flusse
wohnenden die Gefährlichsten. Die Seele (Njaboi) der Abgeschiedenen geht zu
ülutattoh (Tuan Allah). Die Dukun (Zauberärzte) rufen bei Krankheit die Diwo an.
ülu Djeddi (Mulu-Djijoi) wird als der Erstgewordene verehrt. Die Erde war früher
da, wo der Himmel (bei den Redjang). Donner heisst Gurua und der Blitz Semi-
tuane (aus der Erde durch einen Djin nach oben geworfen). Das Erdbeben (Gpo)
entsteht aus Bewegung der Schlange (Raja Naga), die am Mittelpunkt der Erde
ruht (bei den Redjang). In der Mondfinsterniss wird der Mond vom Drachen gepackt.
Der Mela Ikat wurde (bei den Redjang) als Engel verehrt (neben Satan, als bösem
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Geist). Durch Badjo-Doa (Lehre des Koran) reinigen die Redjang das Dort,
wenn Unrecht geschehen (wie bei Schwängerung von Mädchen), damit die Engel
und Vorfahren nicht zornig werden.
Gott heisst Mulan-Jeddi (ülu- Jeddi) oder Ülu-Apjiddai (bei den Redjang). Die
Nene-Pavang (abgeschiedenen Vorfahren) werden verehrt (bei den Redjang). In-
dem Redjang- JBuch (aus Lais) sind durch den Jüngling (Boedjang) aus Jetlang
Tandah Putis (völlig frei, moralisch sowohl, wie physisch), die Gebete an die Djin
taeriboe ( 1000 Geister) geschrieben, die bei der Betarak oder Götterbe fracang, (um
in "Waldeinsamkeit beim Traum Offenbarung zu erlangen) gebraucht werden. Von
dem Jungling (Boedjang) aas Unda Kawarisa (Einen iu jeder Hinsicht Freien) ist die
Geschichte (Loyang) von dem, was vor Himmel und Erde war, geschrieben (in
dem Redjang-Buch aus Lais). Bei den Redjang wird mit Tanjung der Vorsprang
bezeichnet, den die Flüsse in ihren Windungen bilden und mit Loeboe die Wasser-
tiefen, die sich dahinter ansammeln.
Redjang bedeutet mit dem Fuss aufstampfen (im Malajischen). Zur Erinne-
rung an stattgehabte Verhandlungen in den Dörfern der Redjang dient neben dem
Fest (Bimbang) das Einschneiden eines Zeichens in die Pfosten (des Tako Kayu).
Unverwundbare Menschen heissen Betuah (unverletzlich oder heilig), und so zuge-
hörige Gegenstände, wie Schiffe, Böte u. s. w. (bei den Redjang). In Doa-toi oder
(malayisch) Rindoe hatti gehören die Redjang zu der Marga Selupu, wobinzu
einige von Mussi gekommen sind. Im Redjang wird Suku als Sumai bezeichnet,,
weil gleicher Landang oder Umai. Die Messer zum Einschneiden der Redjang-
Bachstaben auf Bambus heissen Piso Raut (Messer zum Schlitzen).
Carta di Lubu Pau dayang narika turung mandi lamun patas (bukundang)
pundang jau sama marika dalam hatti. Jni surat.
Ka ga nga ta da na pa ba ma sa ra la wa ya ha Ha nja nda a mba.
Dayang, Mädchen, — Turum mandi, nach dem Bad gehend. — lamun, wenn,
patas, kundig. — pundang, Gefährte. — jau, fern. — marika, gedacht werde. —
dalam hatti, im Herzen.
Die Redjang kamen unter dem Fürsten Anak Dalam nach Benkulen (aus den
Hochlanden). Die Passumah sind von Pager-Rujong gekommen (mit den Serawei).
In Sarangdahoei (in Bandar) bewahren die Passumah das Buch ihrer Traditionen.
Die Häupter der Redjang heissen Proattin (aus dem Lampong). Die Serawei
kommen von den Passumah. Die Orang-Lebong (als Redjang) gelten für Eingeborene.
Die Redjang sind von Lebong ausgewandert. Die Bewohner von Moko-Moko kamen
von Pagger-Rujang. Die Malayen stammen aus Pa^er-Ruyang (nach den Redjang).
Die Raja der Korincbi heisst Datu Seiapa Langin Kain (Herr der acht Leintucher).
Die Redjang pflanzen Paddi arang im Osten, raddi pulut am Wege und am Rand
Paddi gunung, während Paddi gedang den Haupttheil des Feldes einnimmt, in
dessen Mitte auf einem Gestell Benzoin verbrannt wird (unter Gebeten). Auf den
Ladang bepflanzen die Redjang jedes Feld mit zwei Sorten Reis (an den vier
Ecken) und legen bei der Aussaat Körner jeder Art auf ein in der Mitte ausge-
breiteten Bambus. Beim Eid ziehen die Redjang im Kreuz einen Kreis auf der
Erde (Pita) und legen die Hand darauf. Bim Eid, die Hand auf die Erde legend,
ruft der Redjang die Strafe de« Melik-Ikat und des Poyang (Vorfahr) auf sich
herab, wenn er lügen sollte. Nur derjenigen, der Unihaten begangen, wird vom
Tieger gefressen (beim Erzählen von Lügen wird mit dem Tieger gedroht). Nach
den Redjang können sich die Passumah in Tiger verwandelte (als Wehrwölfe).
In den Marga der Redjang finden sich alte Erbstücke (Harta Lama), bei denen
geschworen wird (wie Schwerter, Kris u. s. w.).
Als Birmanie, Selupu, Jirkalong (Axt am Bäum), Merigi (Graben um Baum)^
Semitul (Donner), Tubai (Rest ohne Namen) gehen die Marga auf mythischen
Ursprung zurück (bei den Redjang). Bei Gebeten verbrennen die Redjang Benzoe
(Kaminjan) In den Redjang ampat betula sind begriffen die Merigi, Jirkelang,
Birmani und Selupu, wozu die (fürstlichen) Semitul und die (namenlosen) Tubai
kommen, als sechs Marga (der vier Stämme). Für die Staatseintheilung wandten
sich die Redjang (ampat betulai) mit sechs (statt vier) Marga an den Fürsten
Semitul oder Guru (als Donner und als Lehrer). Dieser kam zu einem Baum, den
er umgraben liess, die dabei Beschäftigten Merigi benennend, sowie Jirkalang die
den Baum mit der Axt Fällenden, wogegen die dabei mit Saft Beträufeken als
Birmanie bezeichnet wurden und als Selupu die nach dem gefallenen Banm sich
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Buckeodeo, während die ohne Namen Uebriggebliebenen den Stamm der Tabai
bilden. Unter den Kriegeu der javanischen Fürstin Imbang Saya (aus Sunda) and
den Tuanko Orang Muda von Menangkabouw wurde die Grenze mit den Redjang
(am Kataun) festgestellt. Lebong (wo sich Raja Djungur aus Menangkabouw nieder-
liess) zerfällt in vier Marga, als Toebau (mit dem Suku Simalakka und Aman),
Selupa Birmanie und Djurkalang (unter Auswanderungen nach Lais und Redjang)
"Wie früher an Pager-Ruijang waren die Redjang dann dem Fürst zu Palembang
unterworfen. Die Malayen heissen Orang (Tun) Dareh (bei den Redjang)) In
Lebong verbreiteten sich die Redjang (aus Madjapahit).
In Redjang, Lebong und Sendang (sowie einem Theil von Ampat-Rawang) wird
Redjang gesprochen. In Oojun-Oeloe und Enim, sowie in dem Ranau-Districte
wird Lampong gesprochen. In ülu Rawas (an Lebong grenzend) wurde früher
Redjang gesprochen. Die Serawei (mit sudanesischer Sprachmischung) wohnen
zwischen Redjang, Lampong und (verwandten) Passumah. Soengei, Tenang, Batang-
tei, Limoen u. s. w. sind unabhängige Staaten (unter Djambi gerechnet). Lebong
(den Redjang verwandt) begreift Serampei. Moeara rupit ist Hauptplatz von Rawas.
Die Ampat-Lawang (mit Tebi-tinggi als Hauptplatz) sind Malayen, mit Redjang
(und auch mit Passumah) gemischt. Vom Fluss i^etaun bis Benkulen wird Redjang
fesprochen und dann das (zu Passumah gehörige) Serawei bis Koe (de r Lampong
n Lebong begreifen sich Samalakko (zu Merigi gehörig), Moara Ruman (zu Birmani.
gehörig), Kalandano (zu Selupu gehörig), Tess (zu Jirkalang gehörig) und Atas-
tebing (zu Jangabetulai gehörig), als die fünf Marga von Lebong, aus denen die
Marga Samalokko, als Erste, dorthin kam. Die Redjang (der Bikku ampat als
vier Stämme) leiten sich her aus Lebong (Ürsprungsplstz oder Vorkommniss). Die
Dörfer der Redjang bei Benkulen nennen sich nach den Dörfern in Lebong, woher
die gekommen sind, das Land zu theilen. Die Redjang von Talang amput (Talang
oder Wohnung) kamen aus Palembang.
Die Redjang zerfallen in die Stämme der Marigi, Bermani, Salupi und Joru
Kallang (1821). Bei Benkulen wird der Dialect des Redjang, Lenibah und Serawei
unterschieden. Bei den Redjang finden sich die Bang (Stämme) Tubei, Sinita,
Djuru, Bermani, Sarupu und Djuru Kalang. Durch die Madjapahiter aus Benkulen
vertrieben, kehrten die Redjang dorthin zurück, als jene durch die Bantammer
vertrieben waren. Rienzi leitet die Redjang (in Sumatra) von dem Fluss Redjang
(an der Westküste Bomeos) her. Die Redjang in Moesie sind den Redjang in Benkulen
verwandt. Nach Benkulen kamen Tuan Baginda Mrharadja Sakti (als Depati Bau-
goen Negara) aus Menan^kabau und Tuan Kamanda aus Madjapahit (beide dann
unter Bantam gestellt). Vor dem Sitzungs- (und Fremden-) Raum des (an den
aussersten Säulen) mit Holzschnitzereien von Elephanten, Tiegern, Krokodilen (auch
Menschen) verzierten Balei (in den Dörfern der Redjang) steht ein Pfeiler, dessen
Tier Kopfenden in Hornform (mit Schlangen) auslaufen, und unter jedem derselben
steht ein Bote, um das gefällte Unheil nach den vier Weltrichtungen zu verkünden.
In Benkulen unterscheiden sich Orang Toea (Panghulu oder Mantrie) oder
Häupter, Anak R^a (Nachkommen der Häupter), Orang Baik Baik (Kaufleute,
Priester u s. w.), Orang Mardieka (Gemeinfreie als Landbauer, Fischer u. s. w.),
Orang Beroetang (Pfändlinge) und Boedak (Sklaven^ Am Grabe der Vorfahren
(mit der Hand auf der Erde, die dem Meineidigen keine Früchte bringen möge),
auf die Familienreligion oder Sumpahan (Pesikko oder Sactian) schwörend, (oder
das zum Eintauchen benutzte Wasser trinkend) zieht der Redjang den Paju sumpah
(zerstörenden Fluch des Eides) auf alle in der Sache verknöpften Familienglieder
berab, die als Eideshelfer zu fungircn haben. Hidup anak Adam (lebend sind die
Kinder Adams) rufen (unter Gelärm) die Redjang beim Erdbeben (Gumpu der Pas-
sumah), um Raja Limbu (Diener des Raja Naga) zu beruhigen.
Ini laiang boedjang malang maling senda kawirisan djadi hendak oilai itoe
boemi gadi dohailai itoe langit dooloe mango lamoen lamoen langit gadi dahakloe
langit sapa palasua mosir lamo abang itoe apu tanahanjadi tun apatanah gadi
dahaclai apa langit boemi beloeni langit posu belom kaire keivean beloem toein
boeh apa ada takala itoe, als (schöpferischer) Ilimoe gegen Hantu auf (Bambusschrift
(der Redjang).
Ini soeiat boegang melang dalam gatalong tung deng poitat lepat sana lepus
kirn boentankoe laipoet dari goe langjang dirikoe lepas dari pandjian loepoet sana
iang materang sambar lepat koe ini materuno handau sebar sana maritjih amsitoe
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Sana niariljih bilang boemikai iui lagin moendi bilang langih taoet kada kaitoelah
mana sagan kena badan Pemali lonion tebing badoui pemalang ritik ritik oitangge
manik toewen pelakat tiegapoeloeh djin sariboe milenda engi (von deu Djin
striboe, 1000).
Als Kessel mit fünf Zacken steigt der Blitz aus der Erde auf (bei den Red-
jang). Bei den Kedjang (Redjang oder Grenze) werden die Orang-aloe (feindünne
Menschen) genannte Geister (oder dewa) verehrt (als Seelen). Die Kubu oder
Kaboewai treiben stummen Handel. Der Kopf der Redjang wird durch Drücken
geformt (bei der Geburt). Siang Schoi (Sian Schon) oder Semangat Paddi (als
Geist des Reis) wird von den Scheunen nach dem Feld zurückgebracht (bei den
Redjang) in Verehrung (für die Ernte). Als ülu Djedi heisst der Erstgeborene
Mulu-Djadi (bei den Redjang).
Soe, doe, tigoe, mpar, limu, nämm, tuju, dlapan, sembulan, sapilu (1—10)
sikat oder sawi (50) sebidak (60) bei den Passumah. Dua pulu, 20. Selikur, 21.
Dua likur, 22. Sembilon likur, 29. Tigu pulu, 30 (bei den Redjang). Die Sera-
wei sind von Redjang Ampat lawang gekommen (verschiedener Sprache). Der (im
Jahre 1878) die Redjang zum Aufrunr anstachelnde Malaye behauptete auf dem
Ladang durch Allah und die Propheten, sowie durch sämmtliche OrangAlus
besucht zu sein, und von ihnen begabt worden mit der Macht über die Winde
(wenn in die Hand blasend), ferner mit der Wissenschaft der Chinesen (Kraft
über drei Leute), die Wissenschaft des Tiegers (Kraft über 10 Leute) u. s. w.
Aus Ramin-Faser werden Fäden gedreht (bei den Redjang). Tschagak dient
als Gestell für Fackeln. In Einsamkeit ergeben sich die Redjang der Batarak.
Die Redjang, als freie Grenzwächter (Redjang Siendang mardika) lieferten Flücht-
linge nach Palembang aus.
Beim Heirathen nach dem Adat Djudjur Tenga (Adat Semando jang beradat)
in Andelas Soengei Kroe und Lima ßoea Bada ist kein Talie Koelo im Gebrauch
(der Djudjur Ketjil atouw kabanjakam entspricht dem Semando balik djurei). Auf
den vier Märkten von Seiebar (sowie an den Strand platzen) gilt der Semando jang
beradat oder die Adat Orang ambil anak. In Lais ist das Heirathen nach Djudjur
Agang (für den Anak Pembarab) theurer, als der Djudjur tenga (für Anak depatie).
Bei Semando tiba bephadat folgt der Mann, ohne Zahlung an Brautschatz (antaran),
wogegen bei dem Semando balik Djurai die Frau dem Mann. Der Adat Palankan
(in Kroe) bestimmt die Vergütigung, wenn eine jüngere Schwester früher heirathet,
als die ältere. Fällt (in Kroe) bei Mangel an Söhnen das Erbrecht auf eine
Tochter, so sucht sie den Stamm unter dem Adat Semundo ambil anak fortzu-
setzen. Nach dem Adat Anggouw oder Gantie tikar tritt ein Verwandte des Ver-
storbenen in dessen Rechte bei der Wittwe ein (in Kroe). Wird eine jüngere
Tochter früher als eine ältere (in Kroe) geheirathet, muss der Bräutigam an die
letztere (nach dem Adat Palankaan) Busse zahlen. In Seloemar wird geheirathet
nach Djudjur agong, Djudjur tenga, Djudjur ketjil oder Kabanjakan.Semundo tra
ambil anak, Semundo berahat, Semundo balik Djuraij. Wird (in Kauer) die Ehe
nach dem Adat Orang Ambil anak geschlossen, lässt sich der Mann bei der Frao
nieder, doch geht ein Theil der Kinder (als Balik Djoeray) nach seinem Doesso«i
zurück (s. Abegg). Nach dem Adat-Mengangaoe (in Manna) kann der Bruder des
Verstorbenen die Wittwe ohne Entschädigung zur Frau nehmen.
Der Jujur (neben der Modification als Libei im Austausch der Jungfrauen
von Beguppok in Preis Verminderung für Entstellung) kann durch Telasi gadis
(Entführung) auch gegen den Willen der Eltern erzwungen werden, unter Bejahung
des Mädchens im Haus von Verwandten (bei den Redjang). Bei Nothzucht ist der
Tippong Bumi (zur Wegnahme der Schandflecken von der Erde) zu zahlen. Die
Ehe wird bei den Battah durch Toehor, auf Timor durch Belis, auf Celebes durch
Soenrang, in Benkulen durch Jujur- oder Semando geschlossen. Nach Zahlung des
Djujur kann der (bis dahin im Hause des Schwiegervaters verbliebene) Kambil-
anak (Pflegesohn) die Frau nach seinem Dorf mitnehmen (bei den Passumah)
u. s. w. (nach dem Oendang). In Sindang wird der Eid am Ufer des Flusses ab-
gelegt, indem Asche in den Fluss geworfen und die Poyang (Vorväter) angerufen
werden.
In Lais wird die Ehe geschlossen durch Djudjur Agang, Djudjur Kabanjakon
Semando Berhadat, Semando Tidat Berhadat, Semando Balik Djurai; in Benkulen
durch Djudjur (als agung, tenga und ketjil), Semando beradat, Semando balik djumij»
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Semando jangtida atouw belom beradat (Semando tahanibil anak oder Adat orang
ambil anak).
Bei den Passumah wird die durch die Mutter geworbene Frau gekauft und
bleibt 15 Tage im Hause des Seh wieger svaters, bis dann der Mann auf seinem
Ladang (Feld) ein Haus errichtet, sowie (nachdem dort der Anbau geordnet ist)
ein anderes im Dorf. Bei den Redjang gehört das Land dem Dorf, doch wird
Jedem das von ihm gewählte Stück, zum Eigenthum überlassen (so lange im Anbau,
gehalten) so dass es dann auch erblich auf die Kinder übergeht, welche die Erbschaft
theilen, während die Mutter nur eine geringe Abfindung erhält. Als Privateigen thum
sind nur besondere Felder der Sawa zu betrachten, sowie die Gärten beim Haus, selbst-
gepflanzte Bäume u. s. w. Durch den Tabung Mongungung genannten Hadat ist
bei den Malayen (Bencoolens) jedes Dorf für dort geübte Missethat verantwortlich.
Raja Pajing Serunting gilt beim Ranau-Meer aus Negri Blanda (bei den Passu-
mah), als Iskander, unter den Passumah-Stämmen herrschend (als Pasiran).
Moko-Moko (moeka-moeka) wird ein Baum am Strande, in Menschenähnlich-
keit, benannt (s. Rütte) im Herzen (auf Nijos). Die wegen Blutschande am Kelaun
dorch den Sultan von Moko-Moko auf dem Floss Ausgesetzten trieben zu neuen
Niederlassungen. Das Geld in Moko-Moko besteht in kleinen Kupfermünzen (s. Rütte.).
In Moko-Moko unterscheidet sich die Pfandsklavenschaft, als Sando-gong oder grosse
Pfandschaft (mit unbedingter Macht des Herrn über die Sklaven), Sando-aku-bandu
oder Pfandschaft unter Verbürgung (indem der Pfändler einen von ihm unterhaltenen
Diener stellt), Sandong-gong-betali oder Pfandschaft mit einem Tau (wobei die Bluts-
verwandten frei kaufen können) und Sando-babla oder Pfandschaft mit Rückseite
(indem die Pfändler beim Landbau zur bestimmten Lieferung verpflichtet sind). In
Moko-Moko werden die eingeborenen Anak Soengie von den aus Indrapura zugewan-
derten Anak Passiseer unterschieden (1833). Die Anak Lakieta in Soengij Lamauw
kamen von Palembang. Der erste Tuanku Raja zu Moko-Moko wurde durch seinen
Vater Tuanku Raja Gadang (in Menangkabau) eingesetzt. Von den Suku oder Bang
rtn Moko-Moko) stammen Panei, Malaju, Kumbang und Kota-pliang in Menangkabau
h, Bogaart). Neben Budak (Sklaven) finden sich (in Moko-Moko) Pfandlinge als
Sandogong (ganz der Willkür des Herrn überlassen), oder als Sando akoe banda
(beim Tode einen Ersatzmann bedingend), sowie als Sando gong betali (durch Blut-
verwandte freikaufbar) und Sando bablah (für die Schuld auf dem Hesitzthum
arbeitend, im Anbau). Das Haupt der Marga (als Pangerang oder Dalm) setzt
in entfernte Districte durch die Imbihie Krea Vertreter ein (in Kroe). Die Häupt-
linge unter den Jünglingen (in Doessoen) fuhren den Titel Krea (Depatie oder
Proatie) oder Tommongong.
Vor der Auswanderung (nach dem Ayer Mioe) aus Perdipa in Passumah Lebar
wurde der Semendo, weil der für das ganze Land (der Passumah) Betende, als
Djagat Sembaijang bezeichnet (im Besitz des von dem heiligen Vorfahren Mas
Panghulu vererbten Gebetbuches), und fünf Familien in Perdipa (unter den Passu-
mah) wohnend, bewahren noch die alten Gebote der Pojang, welchengemäss (ohne
Annahmszulässigkeit von Bangun oder Blutgeld) Mörder oder Ehebrecher zu tödten
sind (durch Lebendigbegraben). Vor (verbotenen) Hahngefechtspielen muss der
dadurch beleidigte Poijang mit dem Opfer eines Büffel gesühnt werden. Die Heirath
ffeschiebt (wie auch von anderen Stämmen befolgt) nach Doedoek Semando, indem
der Mann ein kleines Brautgeschenk (Mas Kawin) überreicht nnd sich dann im
Dusun der Frau, (welcher die Kinder folgen), niederlässt (ohne Dienstbarkeit im
Ambil-Anak und andererseits Minderung des hohen Kaufpreises bei Djujur). Tänze
sind nur ausnabmweise zulässig (s. Gramberg).
Kapitän Buno Kapitu (aus dem Meere kommend), als Ahnherr der Madurezen,
Balinezen, Buginezen, Macassaren, Drang Benata (auf Inseln), sowie der Javaner, ver-
mählt die Frau mit dem (gegen den vom Tieger stammenden Madinneh, aus dem Walde,
streitenden) Matammun (vom Hirsch stammend, aus dem Walde), neben Madimih,
als Mantri des Ratu von Madjapahit, flüchtend zu den Orang Redjah Sawä (in
Sumatra). Bei den Passumah besteht der Hauptreichthum in Matten (südlicher in
Geschirren). Die (heidnischen) Malayen im Binnenlande zu Lais (bei Benculen)
nennen den Tiger Situan oder alter Herr (als Grossvater). Die Passumah fürchten
die Seele ihrer Vorfahren, als stets in ihrer Nähe, aber körperlos, so dass sie die
Leichen (weil ohne weitere Bedeutung) in die Wildniss fortwerfen. Die Passumah
stehen unter Passirah. Als bei Ansiediung der Passumah die Tochter des Fürsten
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am Flusse Reis wusch, gerieth einer der Sma genannten Fische (wie dort zahkeieb)
in den Topf, und so entstand der Name Kersemah oder Passumah. Die heidnischen
Redjang in Lebrong beten zum Feuer und legen den Eid ab, indem sie mit der
Hand ein Kreuz berühren, das auf der Erde gezeichnet ist. In Lais finden sich
am Balei zwei Menscbenfiguren, in Bustenform (mit Verehrung betrachtet). Wenn
ein krankes Kind im Schlaf lacht, hat es ihm der Hibou angetban (naeh den Red-
jang). Die Redjang ampat betulai (vier Pfeile) wohnen bei Lais, die Redjaug
ampat lawan^ (die vier Thüren) bei Kapahiang. Unter den Redjang ampat betalai
finden sich als Marga: dir Birmani (Tröpfeln des Baumsaftes), Selupu (Bücken aaf
den niedergefallnen Baum), Jirkalan (Axthauen im Baum), Tubuai (der Rest ohne
Namen), Semital (des Guru) oder der Donner, und Merigi (Graben um den Baum).
Bei dem Steingrab, auf dem Hügel bei Kapahiang, wird als Heiligthum geschworen
(Kramat Poyong oder Grab der Vorfahren). In Ampat lawat darf nicht in dem-
selben Dorf geheirathet werden (bei den Redjang).
Die Seelen der Abgeschiedeneu, als Orang-Alus oder Fein- Menschen (bei den
Passumah) werden (bei deu Redjang)) als Ton Koemoen bezeichnet, oder Leute
(Ton) der Nacht (Koemoen), weil (obwohl der Körper begraben ist und deshalb
unsichtbar), dennoch bemerkbar erscheinend, in den Träumen der Nacht. Bei
Verwüstung des Reis durch Ratten oder Insekten rufen die Redjang den Geist des
Reis (Semangkat Paddi) an. Am 7., 14. und 100. Tage feiern die Redjang das
Fest des Todten (nach der Bestattung), um den Geist gegen seine Hinterbliebenen
(die ihn nicht durch Missachtung beleidigen dürfen) günstig zu stimmen. Nene-
Poyang (Ahnen),oder Grossmutter (Nene) undPoyang (Urgrossvater), heissen (bei
den Redjang) Orang-alus (alus oder fein).
Bei der Ernte bringen die Redjang den Siang-Schoi (den Geist des Reis) nach
der Scheune und dann bei der Aussaat zurück, unter Anrufung in Gebeten bezeugend,
dass man ihn auf dem Felde sechs Monate lang verpflegen werde und dann nach
der Scheune zurückbringen (unter Brennen von Benzoe. Nachdem Boeroe mit dem
Mädchen Moda (auf einem Lontarblatt) vom Himmel herabgefallen auf Noesah
Endeh (die Grube eindrückend, wo noch die Fussspur sichtbar) uud ihre Nach-
kommen dann mit dem Fürst Amboe Ngobee aus Sadraga (auf dem Festland)
sich vereinigt, kam ein Fremdling (auf einem Walfisch reitend) aus Madjapahit hinia
(und dann ein Chinese).
Neben Alla-Taala werden (bei den Passumah) die Orang Alus (körperlose
Menschen) verehrt, als (gute) Dewa oder (böse) Djin (deren Seelen in Thiere über-
gehen). Die Passumah zerfallen in Passirah berampat (oder vier Passireh) neben
den Mardika oder Freien. Die Sprache der Passumah (früher dem Fürst in
Palembang untei^würfig) ist dem Malayischen verwandt. Die Korinchi von Sunga-
panu (malayisch redend) sind ursprünglich von Solok (bei Indrapura) eingewandert.
Der (rauchende) Berg Merapi wird als Gunung janti (männlich) betrachtet bei den
Korinchi (in ihrem Lande als Pik von Indrapura) neben dem Gunung Betina (als
weiblich).
In Folge eines Streits trennten sich die Serawei von den Passumah (Rambai
oder Srawei, als singend). Lais ist benannt von Pozsaalai (lai oder gross). Die
Redjang bezeichnen sich als Redjang sindung mardika (die freien Grenzbewohner).
-Redjang heisst Hängebrücke (im Malayischen). Bei den Malayen tanzen die
Männer (im Kriegsranz u. s. w.), bei Redjang und Passumah (sowie bei Lampong)
die Frauen, bei den Batta Männer und Frauen. Bang heisst Stamm (bei Redjang
und Lampong). Zu den vier Bang der Redjang, tritt als herschend der Bang
Semutul unter dem Pangirang (OberfÜrst) und Soengie limau. Die Ansiedlungen
der Redjang werden von den Proatin (als Häupter der Negoreien) regiert, die
unter den Passirah (Häupter der Districte) stehen. Die Lampong haben sich von
dem Hochlande Blatta über die Hügeldistricte verbreitet Die Lampong werden in
Djoerei (Stämme) getheilt. In Bencoolen leben Redjang bei Lais, Serawang nnd
Boelang (anch in Palembang), im Küstenlande Passumah in Manna und die Kau
in Kau. Unter den Abung (der Lampong) hatten sich heidnische Gebräuche er-
halten. Bei Loeboe Sikappong finden sich Reste aus indischen Tempeln. Die
Redjang erstiecken sich vom Oberland oder Bang-ulu (ulu, oben), als Bencoolen bis
zu den Lampong.
Benua kling (älteste Dorf der Passumah) wurde (bei der Einwanderang aus
Madjapahit) durch Ratu Bongso gegründet, und dann folgte Poyong Dewata, Poyong
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Jeddikanjagat, Poyong Meogali Sokti, Poyong Singi, Poyong Aria-Lumbar, Poyong
TaDgu Rayu, Poyong Siogo Tepinjalan, Dipatti Banko (vom Marga Semidang) u. s. w.
Bei Missfällen begiebt sieb der Passumah (zum Bertarak) nach einem
geweihten Platz, um (nach einem Opfer) unter Fasten die Dewa (in ihrer Rang-
ordnung) anzurufen, sowie die Nenek Moijang oder Vorfahren (s. Boers). Die
Dewa wohnen besonders unter Bäumen (bei den Passumah). Im Dorf der Tieger
(bei den Passumah) sind die Häuser mit Frauenhaar gedeckt. Dise ausgezeichnete
Frucht der Kaiapogading genannten Cocos- A rt ist bei dem Baum dem darin woh-
nenden Dewa zu danken (bei den Passumah), und im Schatten der Waringin-
Bäume wohnen Dewas. Zauberer (Geistermenschen) mögen mit Orang Alus vermählt
sein, dann eine unsichtbare Familie zeugend (s. Presgrave). Im Unglück zieht
sich der Passumah (nach Opfer und Fasten) in den Wald zurück (zum Bertarak)
unter Jammern die Reihe der Dewas anrufend, sowie die Nenek Poyang. Die Zauberer
der Passumah (gute Dewa imd böse Djin verehrend) sind den Orang-alus vermählt.
Nach den Passumah findet sich ein Bringin (Waringin-Baum) im Vollmond.
Der Blitz besteht iu einem Kessel mit fünf Zacken, aus der Erde aufsteigend und
Bäume verbrennend. Man findet Steine (Anak petus oder Blitzkinder) in der
Form von Aexten, durch Menschen verfertigt (zum Schärfen von Waffen benutzt,
die dann Alles durchschneiden). Als Ulu Djedi (der Erstgeborene) auf die Erde
kam, sah er, mit seiner Frau an der Quelle eines F'lusses stehend, den Fisch Smah,
und so erhielt das Volk den Namen Passumah. Als Vorfahr der Passumah kam
Poyang Tonbungsu mit seiner Frau Poyang Potri Rambutmas (Prinzessin Goldhaar)
von Madjapahit nach Palembang. Bei den Passumah heisst der Reis, mit seinem
Ehrennamen, Sangseri, als Semangat Paddi (Geist des Reis) beim Pflanzen, unter
der Bitte, Ernährung zu gewähren. Mit Senang Sehoi (Siang Sehoi) oder Semangat
Paddi wird der Reis (Poi) als mit seinem Ehrenuamen angeredet, wenn man ihn
aus den Scheunen nach dem Felde bringt, und dort zu bleiben bittet, bis er nach
5 Monaten und 10 Tagen zurückgebracht werden würde. Bei der Ernte, wenn die
Passumah kommen, um den Reis zu binden, reden sie den Sangserian, sprechend,
dass sie ihn jetzt, wie früher gesagt, für fünf Monate und zehn Tage auf dem Felde
(Ladang) gelassen, und da die Zeit nun abgelaufen wäre, wiederkämen, um ihn
zurückzuholen nach der Scheune, indem bereits ein neues Haus für ihn gebaut sei.
Die Ampat-Sumbai (vier Stämme) heissen (bei den Passumah) Uluturah (am
Oberende des Thaies), Pengjalan, (als ältester im Mittelpimkt zum Ziel), Sumbai-
besa (grosser Stein), Tanyugain (Blumen- Vorsprung). Benua-Kling wurde als
erstes Dorf in Passumah gebaut (nachdem sich die Redjang schon in Lebong be-
fanden). Poyang-Jaru (Sohn des Poyang Tonbungsu) Hess sich am Moara lamatnng
(Nebenfluss des Mussi) nieder, wogegen sein Sohn Poyang Susu Nanyatyatt nach
Benua Kling (durch den Grossvat^r erbaut) zurückkehrte. Die Passumah sind von
Palembang für Grenzwächter (Sindang) erklärt (und so genannt). Die Binnenländer
heissen (bei den Fürsten Palembang's) Prang Kepoengoet (aufgeraffte oder beschützte
Menschen). Von Prapou, durch die aus Passumah ausgewanderten Semindp ge-
stiftet, fand eine weitere Auswanderung statt, die sich (mit Anggat) im Lande
der Marga Adji (Kommering) oder Makakou niederliess (als Pangesan-Adji). Die
Seelen der Abgeschiedenen verwandeln sich (bei den Passumah) in Orang alus
(feine Menschen). Neben (gute) Dewas und (böse) Djin verehren die Passumah
ihre feinen (oder unsichtbaren) Menschen (Orang Alus), mit denen auch Heirat hen
einzugehen sind, obwohl die Familie dann, gleich der Mutter, unsichtbar bleibt.
Jeder Passirah in den vier Stämmen (der Passumah) ist unabhängig, doch treten
sie durch Peloe Rakon in gemeinsame Berathung zusammen. Die Passumah sind
nach dem Sumah-Fisch (Cyprinns) genannt. Das Haupt des (muhamedanischen)
Stammes Anak Semundo heisst Nabi Panghulu (in Passumah). Bei den Passumah
wird die Satra-rentjang (eingeschittene Schrift) verwandt. Ausser Lebah gehören
die Bewohner am Ranow-See (bei Kroe) zu den Passumah. Der Ana-Ponjalang-
Stamm ist der älteste unter den Passumah. Von den fünf Häuptlingen der Passu-
mah bilden vier die Pasirah-berampat.
Wenn im Passumah-Dorf ein Mädchen sich vergangen hat, wird die Schuldige
(als Schande für das Dorf) in's Gebirge gebracht, wo sie (unter Hinsetzen von
Essen) allein zu verbleiben hat, bis zur Geburt. Bei dann erfolgender Rückekhr hat
die Familie in der Mitte des Dorfes einen Büffel zu schlachten, und nach dem Fest
gilt die Gefallene dann wieder als Jungfrau. Der Gipfel des Berges Dempo im
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Lande der Passumah) wird von den Bewohnern ans der Ebene Palembangs auf
Pilgerfahrten besucht. Bei den Passumah arbeitet die Frau auf dem Feld, während
der Mann zu Hause bleibt und kocht. Die Redjang zeigen ihren Reichthum in
aufgestapelten Matten. In Rawas wird von den Ulu-Rawas aus Redjang gesprochen.
Zum Unterschied von den Orang-Menankhabau werden die Bewohner von Djambi
(bei den Rawas) als Malayer bezeichnet. Die Bewohner von Benkooien heissen
Serrawei in Maua (zwischen Kroe und Benkulen) bis Passumah. Die Serrawei
(in Mana) wohnen an der Küste der Passumah, als Passumah ulumana (mit den
Passumah grenzend). Auf dem Berg Seganton Maha-Meru von Frauen angetroffen,
wurden die drei Jünglinge (als Nachkommen Alexander's M.) nach Palembaug ge-
bracht, worauf Sri Tri Buwana nach Singapura zog, während seine Brüder zu
Fürsten von Menangkabow, und (der Jüngste) von Palembang, erhoben wurden. Unter
den Söhnen des Sultan Mohamed von Johoer (1086) wurde RajaKetjil (von seiner Mutter
in Singapura geboren) im Palast zu Pagger-rajang auferzogen, und Hess sich (durch die
ßugineser aus dem eroberten Djohor vertrieben) in Siak nieder (als Fürst des Landes).
Der Ahn der (aus Loebir gekommenen) Goemaijer stammt aus der Sonne, der
der Pesumehnezen aus dem Mond (auf dem Gipfel des Boekit ßesar abgestiegen).
Die Bewohner von Ogan kamen aus Benkulen. Die Gumaiyer stammen aus Lubi
Rembang (Ogan Ulu). Die Passumah stammen von dem Bruder (aus Madjapahit),
dessen Schwester in Palembang blieb. Die Küstenanwohner (der Passumah) ge-
langen beim Tode nach einer von Sonnengluth verbrannten Ebene, ohne Schalten,
bis Allah kommt (mit dem Schirm). Die Passumah wanderten ein unter den
Lampong in Ranouw. Passumah Ulu Mannah wurde von Passumah Lebar bevölkert.
Die Häupter der Kubu heissen Djenang (oder Dattu). Die Passumah (Bersemah
oder reich an Sma-Fisch) bezeichnen sich als Orang-Ulu (des Oberlandes).
Bei dem durch Balo-Sariboe (Leiter der Auswanderung bei den Passumah)
mitgebrachten Messer des Vorfahren (Poyang) Siding Brisi wird in Kesam ge-
schworen. In Passumah wird der Bram genannte Gährsaft aus Reis getrunken.
Das Anrufen der Dewas (in einsamen Fasten) heisst (bei den Passumah) ßertarak
(in Zeit von Noth). Die Riesen, welche auf Ansprache eines der Nenne-Meizang
(von Palembang) keine Antwort gaben, wurden durch seinen Zorn in die Stein-
bilder auf dem Plateau von Boenkal-Batoe (in Passumah-Lebar) verwandelt (s.
üUmann). Semendo fungirt als Priester der Passumah (in den bei Auswanderang
zurückgebliebenen Fremden). In Pasaman bewahrte der Sultan von Sabluan ein
Holzstück des Baumes, worin der Vorfahr der Eingeborenen grossgezogen war,
während sich beim Sultan Kanali eine Reliquie des buschigen Bartes seines Ver-
fahrens findet. Für einen als Risau (ausserhalb des Gesetzes) Erklärten wird kein
Bangun (Blutsgeld) gezahlt (ausser an dem Fürst, dem er gehört). Praman (Brahma)
ist bei den Beadjoe ein Diener Hat-Ala's (Allah's). Am Grabe des Albino (in
Muar) legen die Malayen Gelübde (Niyat) ab. In allen Ländern unter dem Winde
(Negri yang De-bawah angin) wurden, statt der Ochsen, Büffel geopfert (s. Marsden),
Was die Pasemahers betrifft, so sind diese eingetheilt in eine Anzahl von 6
Stämmen oder sumbaj's, jeder mit einem eigenen Namen (s. Witten). Bei den Pas-
sumah darf nicht in demselben Dorf gebeirathet werden. Die Dämone (Hantn)
wohnen in einer Höhle und verkünden sich, beim Hervorkommen, durch den Geruch
der Djambi-Blüthe (oder Pinang). In der Nähe von Bandar findet sich das Dorf
Gunung Klling (schön oder Kliner, der Kling) In Passumah werden Buchstaben mit
dem Sewar genannten Messer eingeritzt. The breath, that goes out of the month
18 lort two arms lenght away (im Tode), mit dem Wind zu mischen und ihm za
folgen (s. Forbes) bei den Passumah (der Ulu oberer Quellen).
Mensch, tschermüng — Mann, lanang — Frau, bitinö — nicht, didu (tida) —
Neumond, bulan pai — Vollmond, bulan besar — Blitz, petus — Donner, guma
— neu, pai — Fuss, Kakin — Hand, Tanjang — Daumen, Bai-Tanjang — Matter,
Bai — Zeigefinger, tunho — Mittelfinger, tjari tengah — Ringfinger, tjari manis ^
Kleinfinger, klingking-an — Haar, bumba — roth, abang — grün, yang — blau,
blauw (biru) — Mondfinsterniss, Nahoe (bei den Passumah).
In Sumedang dienen zur Musik Stücke aus Bambus, sowie Panspfeifen ans
Bambusrohr. In Ghirandan sind die Musikinstrumente besaitet. Die Passumah
gebrauchen die Schrift der Redjang. The Surat bantal, a prayer inscribed on
lades of bamboo, placed below the pillow will insure for a mother a Bafe deliveiy
(bei den Passumah).
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Als aas Passumah an der Ostküste gelandet, blieb die Schwester in Palerabang,
während der Bruder nach Passumah zog (s, Presgrave). Von den Javanen Mad-
japahit^s in Palembang stammend, bewahren die Mardika (unter den Passumah) einen
heilige Kris und die Lanze des Raden Patrah (nach dem Untergang des letzten
Königs Brodo Djudo). Erst die Verwandten jenseits des Grossvaters dürfen heirathen
(bei den Passumah), Als die Passumah nach Palembang kamen, herrschte dort
die Fürstin Poyang Puttri Sendung bidu (ein Schiff tragend). In Padang langar
(Ebene des Streits) findet sich bei dem Dorf Babaton Tanjung Resam (in Passumah
Lebah) das Grab des Poyang Serunting aus dem Marga Semidang. Jemu klam
(dunkle Menschen) sind die Seelen der Abgeschiedenen (Orang-Alus) bei den Passumah.
Als Demaug Leybar Dawon (aus dem Stamme Sjoelana) in Palembang (am
Tatangu- oder Malajoe-Fluss) herrschte und dort (von Srievana stammend) drei
Jünglinge (als Nachkommen Alexander M.) erschienen (von zwei Frauen auf dem
Berg Segoentaug Maha Mejroe gesehen), wurde Mentjatrie zum König von Menang-
kabo (als Sang-Sakrah), Kheldoetanie zum König von Tandjong-Poera (als Sang
Maniaka) und Niela Manah zum König von Palembang (als Sang-Oetama oder
Sri Torie Boewana) erhoben, mit der Tochter Demang Lejbar Dawon's, der als
Mangko-Boumiezurücktrat, vermählt (Roorda von Eysinga). Damang Lebar Dann
(der Häuptling des breiten Blattes) in Paralembong (auf Andalas) war Enkel des Raja
Sulan (Chulan).
Als Talanie, Fürst von Jambi (am Moeora Jambi) mit seinem Hofmann
(Hoeloe ballang) Schach spielend (mit Steinbildern) seinen durch die Sternseher
(Noedjoem) als gefährlich erkannten Sohn an der Küste ins Meer versenkt, und
dieser, nach Siam gelangt, vom Könige als Nachfolger angenommen, wurde er nach
seiner Ruckkehr besiegt, und die ganze Bevölkerung Jambi's nach Siam fortge-
führt. Dann kam (aus Rum) Datoek Padoeka Berhala (Sohn Zeinat's Abieden)
nach der Insel Berhalla (am Jambi-Fluss) und sein Sohn Datoek Padoeka Nang-
soen (mit der Tochter Demang Lebar Daun's in Palembang vermählt) Hess sich
in Oedjong Djabong nieder, dem Sultan von Mataram huldigend (bis unter seinem
Nachkommen Kotta Toea gebaut wurde). Als nach dem Tode Orang Kaija Peda-
taran's, (der Kotta Toea nach Ternem verlegte), ohne Nachkommenschaft zu hinter-
lassen, die fünf Söhne seines in Mataram lebenden Bruders (Orang Kaija Kamo)
berufen wurden (und die Stadt Rengas Tendek gebaut war), entsagte der Aelteste
(Neija Oerier) dem Thron, weil kränklich, Kimbong Srie, weil einäugig, Maijang
Mongkoer, weil lahm, Boengsoe, weil hässlich, so dass die Würde auf den Jüngsten
(Baroedjoe) fiel, der sie aber nur unter geregelter Form annehmen wollte, indem
er von dem rechtmässigen Thronfolger (Neija Oekier) der sich für einen Tag mit
der Königswürde bekleidete, eingesetzt wurde. Da nun die anfangs in Saha ge-
festigten Nachkommen Neija Oekier's später nach Jeboes zogen, muss noch Einer
aus diesem Doessoeh bei der Krönung eines neuen Fürsten von Jambi für einen
Tag seine Würde bekleidet haben (s. Boers).
Sung Nila ütama gründete Singhapur in Tamasack, wo Damang Lebar dawn
das ihm erschienene Wunderthier für einen Löwen (Singha) erklärte. Der Raja
von Kling liess auf dem Grabe des Hulu Balang (Kämpfer) Badang, (der den Fels
in das Meer geschleudert und den Stein gespaltet), zwei nach Singhapur gesendete
Steinpfeiler errichten (unter Sri Rama Virama). Die Flüchtlinge aus Indragiri in
Malacca standen unter dem Raja Narasinga. Nach Eroberung Cota Melijei's gründete
Chaw Sri Bangsa (Sohn als König von Siam) die Stadt Patani bei der Hütte des
Fischers (Tana's Vater). Als Nachfolger des Raja von Champa (der ihn mit Kuh-
milch aufzog) baute Pogalang (aus der Frucht des Betelnuss-Baumes geboren) di^
Stadt Bai oder Metakat (des Raja Subal, Sohn des Raja Kadaü), und sein Sohn
Potri heirathete die Tochter der Raja von Cochi.
Nach Ermordung des Raja Rakon verfasste Raja Kasan (Sultan Mudhafer Mah)
die Gesetze Kitab ündang-ündang (in Malacca), Raja Kraing Majoco in Baluluc
(in Macassar) zeugte mit der Tochter von Kraing Detendrang Jagenak den Sohn
Samoloco. Als der Raja von Moloco (bei der Eroberung von Castela) nach
Malacca floh, fanden sich dort der Raja Racan und Tun Talani (unter Sultan
Alaeddin). Von Sultan Mohamed (in Malacca) zur Werbung an die Prinzessin
Gunong Ledang gesandt, fand Tun Mamed auf dem Hügel einen bezauberien Garten
mit tönenden Bambus. Der Sultan in Malacca sandte für Gewebe mit verschie-
denen Mustern nach Keling. Neben den Hamba Radja (Leute des Raja), die mit
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dem Raja aus Padang kamen, finden sich in Siak vier Suku (Tanang Dator, Pas-
sisir, Agam, Kampar) mit der (malayischen) Institution (als Suku), und dann die
(eingeborenen) Orang Sakai in den Wäldern (sowie die Oraug Akit auf den
Flössen).
Die Sprache der Komeringer am Flass Komering, (den Poeyang Rakian aus
Madjapahit von Palembang aus auffuhr, weil schwereren Wassers als der Ogan)^ ist
mit Javanisch und Malayisch gemischt. In Siak wird beim Kampfersuchen eine
besondere Sprache geredet. Singapore heisst Selat (die Strasse) und Indragiri. In
dem Ranau-District Palembang's werden die Hörner der bei Festen geschlachteten
BüiFel im Bale bewahrt. Der Neugeborene wird in Blida vom Vater in die Höhe
feworfen und mit der Pieke aufgefangen (doch nicht verwundet, wenn acht) in
alemhang (s. Rademacher). Von dem durch Soeran (Sohn von Tarsie Badaros aus
dem Stamm der Hindu im Geschlecht Alex. M.) mit der Princessin Waning Kijoe
von Tjoelan gezeugtem Sohn kam Botjitram zu dem in Moeara Tantang (Palem-
bang) herrschenden Fürst Demang Lebar Daon (aus dem Geschlecht des Königs
Solam). Daniswara, König von Mendang Kamulan, liess durch seinen Sohn Palem-
bang erobern. Auf dem Berg Landjang (in Bawean) herrscht Raja Babi (aus Pat-
jiram stammend) bis zur Ankunft des Islam aus Palembang, worauf Sidik (aus
Champa) den Thron bestieg (s. Wiselius). Die Fürstin Ordondja von Gailoucary
(in Thaoualicy) hielt einen Hofstaat von Frauen (zu Ibn Batuta's Zeit). Der
Fürst von Palembang ward durch Frauen bedient. Aus den (neben Lingganezeo)
die Karimata-Inseln bewohnenden Siakker stammt das Oberhaupt. Neben den Me-
nangkabou (in Tamba-Rawang) finden sich in Soekadana (auf Borneo) Siakker, die
mit dem Fürstengeschlecht gekommen, dann Lingganesen, Buginezen u. s. w. In
Palembang geschieht die Berufung zu'einem Pujang (der sich göttlicher Abkunft fühlt)
durch einen Traum (im Tiefschlaf).
Der Fürst von Mataram sandte seinen Sohn Gadja Minpoer (mit seiner Ge-
mahlin Ratoe Madjapahit) nach Banka, wo die am Tandjong Toein^ (in Blinjoe)
schiffbrüchigen Cochinchinesen in Goenoeng Plawan angesiedelt wurden (mit dem
Drang lom vermischend), bis später unter Palembang fallend. MarahSilu, Bruder Marah
Chaka's vom Berg Sangkung (oder Pasangan), liess sich (in den Bergen von Javan
schweifend) in Semadra nieder und wurde dort durch den (von Mohamed's Prophe-
zeiung über die Insel Semadra geleiteten) Fakir (aus Mecca) zum Islam bekehrt. Die
Binnenländer von Taroemon werden durch die Orang Atas (Buschmenschen be-
wohnt. In den Binnenländern von Palembang sollten grossköpfige Zwerge wohnen
(zu Rademachers Zeit). In Delli findet sich eine Kota Jawa der früheren Kolonie
(bei Ujong Gornb). Als Nakhuda Muda von Samangka (mit Beistimmung von
Kiria Mindjon, dem Gesandten Bantam's) die umwohnenden Pangerang zur Aus-
rottung der (köpfeschnellenden) Orang- Aboeng, (die nach Palembang getrieben wurden),
versammelt, veränderte er die grossen Drei Männer-Lanzen (weil für die Berge nicht
brauchbar) in eine kürzere (unter den Lampong).
Die aus Palembang gekommenen Ampat Lawang (mit malayischem Dialect)
heissen die vier (ampat) Thüren (lawang) gegen die Grenzen der Kikin, Mussi, Red-
ang und Passumah. Als die aus Palembang Flüchtenden den Fluss durch einen
Trawar-Baum gesperrt fanden, nannten sie ihre Ansiedlung Rawas. Der Jang di
Pertuan besar von Rantau Binoang oder Temboesei ist der angesehenste unter den
Häuptlingen in den Rokkan-Ländern. Die Stämme im Innern von Palembang (als
Rawas oder Mussi, Sendang, Ampat Lawa, Redjang u. s. w.) bezeichnen sich als
Ulunesen (in Tebi-Tinggi). In Ampat-Lawang werden die Stämme (oder Suku)
als Butju bezeichnet. Nach dem Adat Tangong menanffong herrscht in jedem
Marga (zu Palembang) gegenseitige Verpflichtbarkeit. Wie in Padang herrscht in
Kwantan der Adat Kamanakan (Erbfolge der Schwesterkinder). Bambang ist die
Ehe bei Entführung in Bengoebelan, wenn solche mit Einwilligung des Mädchens
erfolgt (in Palembang).
Die in Palembang ansässige Tochter Iskander's gebar Pangheran Sidikada-
yang, und von ihm stammen die Fürsten von Palembang. Sein Bruder, Dipatti
Karnng Udara. gründete das Dorf Umbahan (bei Palembang). Da die vier Maiga
in Lebong sich nicht an Palembang unterwerfen wollten, weil dort eine Frau
herrsche, wandten sie sich (durch ihren Schiedsrichter aus der Marga Semitul) an
den Sultan von Bantam, wurden aber von ihm an Samadulah, Fürst von Pagger-Rujong
verwiesen, und dieser verpflichtete sich zum Schutze gegen die Fenide von der See-
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i3_ ,
Seite her, wogegen die vier Marga die Verpflichtung, auf dem Lande zu schützen,
übernehmen mussten (die Einkünfte unter die Passirah vertheilend). Nachdem die
Schwester (aus Madjapahit) in Palembang geblieben, zog der Bruder nach Passu-
mah Lebar. wo sein Kris bewahrt wird. Jn Passumah Lebar gebort der Grund
dem Passirah und kann von den Anak buah nur durch Herrendienst (bei Hausbau
u. 8. w.) zum Niessbrauch erworben werden (1817).
Die jeder für sich unabhängigen Passirah (der vier Stämme) vereinigen sich
(in Passumah lebar) bei gemeinsamem Handehi zu Pelurakan. Der Ana-Panjalang-
Stamm (in Passumah Lebar) ernannte früher (als ältester, und mardika oder freier)
die Passirah der übrigen Stämme. In Gunung Agung (am Fuss des Dempo) wurde
von dem Häuptling des Stammes Sumbie üluh Lurah (Radin Mangalo) ein unbe-
siegbarer Speer, (dem man beim Schlafen nicht die Füsse zukehren durfte), aufbe-
wahrt, und im Tempel als Orakel befragt, mit hörbarer Stimme antwortend (s.
Presgrave). Wer den Fluss Dempo überschreitet, wird in Tieger verwandelt.
Nach sieben Reichszerstörungen (durch Untertauchen der Erde) herrschte Ratu,
Vater des Mantri Kedaiyo (mit Ratu Buku Ilambidu oder Schwarzzunge vermählt)
in Madjapahit, wo der (von zwei Semang bewachte) Benuang-Baum (dessen dämo-
nisches Geschrei die Menschen sterben Hess), durch den Sohn umgehauen wurde, und
die Stammväter dann als Biku Bihungo (der Mariggi). Biku Bidjembo (der Jiru-
Ealang), Biku Brümbo (der Selupu) und Biku Birmanie (der Birmano), auf Kokos-
nüssen emporfuhren (nach Moara Ketaun). Als Wali Toea vou Madjapahit ausge-
wandert, vermählte sich ihre Tochter mit dem Fürsten von Palembang, während
ihr Eukel Atong Bangsa nach Passumah zog. Sultan Indra-Rahim gründete die
Dynastie in Palembang. Aus Langkapoera, (der zuerst zwischen Palembang und
Djambi ausgetrocknete Fleck) entstand das Reich Menangkabouw.
Unter den Nachkommen des aus den Wolken nach dem zwischen Palembang
und Jambi aufgestiegenem Festland (Pulo Langeawi) herabgesandten Sultan Hida-
yet Alla Taala berrsdite Raja Lskander Zulkarnaim im Lande Trang, und von ihm
stammen der Sultan von Rum (Sri Maharaja Alif), der Sultan von China (Sri Ma-
haraja Dipang) und der Sultan der Goldinseln in Menangkabouw (Sri Maharaja di
Raja Berdoulet). Wer die Siegelschreiben des Sang di Pertuan m Pa^er-Rujong
nicht achtet, wird den Fluch derselben auf sich niederziehen, so dass seine Ernten
fehlschlagen. Der Büffel Sibenoang Sacti gehört zu den Regalien in Meuang-kabouw.
Unter den Regalien (in Menangkabouw) findet sich das Netz Songsang kali, dem
jedes Jahr ein Faden zugewebt wurde (bis an's Ende der Welt). In Pa-Lembang
(Lembang oder ausgespülter Grund) bilden die Wahit-Boemie die ursprünglichen
Bewohner (des Erdbodens oder Bumi) Angka Widjaha (in Madjapahit) setzte seinen
Sohn Ana Dammar (Ana Dila) in Palembang ein.
Zuerst trat (in Sumatra) der Hügel Boekit Siboentang, (wo Alex. M. begraben
liegt), aus dem Meer (bei Palembang). Durch Hariyo Damar, Sohn des Königs
Angko Widjojo in Madjapahit, wurde Palembang oder Lebar Daon, (gross wie ein
Blatt), erobert (wo der sich dann den Islam oder Rachmat einführte). Die Orang-
Midjie (Sikap auf Java) wurden in Palembang, (Lembang oder angeschwemmtes
Land), durch die Mienyang iu ihren Diensten unterstützt, unter den Keij-agus (Kiai
oder ehrwürdig) über den Orang-Snouw (s. Levenhoven).
In Siak finden sich neben den Hamba-Radja (als Leute des Radja, die mit
ihm aus Padang kamen), vier Suku (Tanam Datar, Passisir, Agam, Kampor) mit
der (malayischen) Suku-Einrichtung, und daim die eingeborene Bevölkerung der
Orang Sekai (m den Wäldern) und der Drang Akit (auf den Flüssen). Der Raja
von Siak (aus Djohore stammend) kam (auf der Verbannung) über Palembang nach
Padang, und dann nach Siak (XVI. Jahrhundert). Kampor (im Innern) wird von
einem Datu beherrscht, der von dem Raja von Pulo Laway an der Mündung des
Kampar-Flusses (mit der Herrschaft über die Inseln) abhängt. In Pulo Laway
finden sich Malayen neben den eingeborenen Orang Sakai. Lima-kotta bildet die
Grenzprovinz zwischen Padang und Kampar. Bei Ankunft des Sultan von Siak
(aus Menangkabau) wurde das Reich Gassep zerstört. Die (einen, von dem Malay-
ischen abweichenden, Dialect redenden) Orang Sakai (in Siak) stehen unter. Baten
genannten, Häuptlingen. Wenn die Orang Sakai begraben, versetzen sie sich drei
Einschnitte auf die Stirn, um die Leiche mit Blut zu betröpfeln. Die Orang Saki
(in Siak) leben in wilder Ehe. In der Kampher-Sprache der Orang Saki (in Siak)
wird Raja als Tungane bezeichnet.
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Die malayischen Stämme der Sawang und Tsedduhn fanden sich als ursprüng-
liche im Lande, bei Ankunft des Sultan. Im Alphabet der Lampong finden sich
mehr, den Javanischen ähnelnde Formen, als in dem der Redjang.
Die Vorfahren der Lampong stammen aus einem Ei, das in einen grossen
Binnensee lag (s. Zollinger). Naga Bisong, (des Drachengeschlechts) von dem
ersten Ratoe in Madjapahit mit einer Bidadari gezeugt, brachte das Gesetzbuch nach
Pamangilan (in Kemmering), und liess da« auf dem Bukit Pasagie gefundene
(durch eine Schlange) ausbrüten (für Bewohner). Der Komering-Fluss (wo sich
viel Töpfer finden) grenzt dem (Lampong-komering genannten) Districi Lara-
pong's (von Palembang) ab. Die Binnen-Stämme (Lampong*s) verehren die See,
wenn dieselben zuerst erblickend. Von der See zurückkehrend, brachte ein Häupt-
ling nach seinem Dorf im Innern ein Gefäss mit dem (aus Ebbe und Flut leben-
digem) Wasser des Meeres (um es bei sich fortleben zu lassen). Als Tieger
(Elephanten oder Krokodile) schweifen die Seelen der Ahnen zum Schutz um den
Kampong (der Lampong). und (ausser wegen Missethat) erweist sich nur ein Tieger
fremden Kampong als Anthropophag, und solche zu tödten wäre uulzlos, weil im
Kramat wieder auflebend. Erst nach Sprechen einer Zauberformel und einer
an den Platz-Geist (als genius loci) gerichteten Bitte um Vergebung, wagt es der
Lampong, aus einem Flusse Wasser zu schöpfen oder 'sich im Schatten eines
Baumes niederzulassen (s. Steck). In Lampong wird Tjampala (Busse) auferlegt
Atong Bangsa, Enkel des aus Madjapahit nach Palembang gewanderten Wali
Toa, (dessen Tochter der Fürst von Palembang heirathete), zog nach Pasemah, von
wo Sebo oder Huldigung, aber kein Tribut an den Fürsten von Palembang gebracht
wird, weil die Orang Sindan Mardika die Grenze gegen die Bahtammer in Lampong
bewahrend schützen.
Minak-Begendoch, Sohn des Oempoe-Sidenting, zog von Segalobrah nach
dem Rarem-Fluss (in Lampong), und bei Ermordung der Sohn nach dem Fluss
Aboeng. Als die dem Sultan von Bantam ihre Unterwerfung anbietenden Aboenger
an den Radja Balauw von Telok-Betong verwiesen wurden, schreckten sie diesen
zur guten Behandlung, indem sie öffentlich einen Sklaven, heimlich einen Büffel schlach-
teten, und des letzteren Fleisch essend, vorgaben, dass er das des Ersteren sei (9.
Canne). Die Aboeng zerfallen in vier Stämme oder Boewaj (Noeban, Soebing,
Noenjaj und Noeuji). Neben den Oemboel oder Dörfern zerfallen (in Lampong)
die Tioe oder Städte in Suku (Kampong oder Tempoek) oder Biliek innerhalb der
Marga (s. Du Bois). Die Stammesgenossen (Mianak-koe) stehen unter einem Haupt
DieOeloer mapodon (unabhängige Fürsten) besitzen (in Lampong) Papadon (Ehren-
sessel). Pantak bawang (mit dem Recht, drei Kris zu tragen) kommt den hohen und
Tadjir (mit zwei Kris) den niederen Häuptern zu (in Lampong). Der Häuptling von
Doesoeu Karangan (in Lampong) nahm aus der Westküste (Sumatra's) oder von
Kemmering zuwanderndes Gesinde auf. Seeräuber oder Schiffshändler krönten
Häuptlinge der Lampong als Könige (1800 p. D.). Die von den Lampong be-
drängten Stämme Sumatras (in Palembang) trugen Martjavijaja oder Alit vijaja
(Vorgänger des Königs Ankavijaya) in Madjapahit ihre Unterwerfung an, und dann
wurde Sunda (mit dem südlichen Sumatra) erobert (während Indragiri schon früher
besetzt war). Aija Damar, Feldherr Ankavijaja's (in Madjapahit) wurde (nach der
Eroberung Bali's) zum Statthalter in Palembang eingesetzt (mit den Lampong käm-
pfend), und dortige Unruhen wurden durch den Feldherrn Katu Pengging oder
Adaje Ningrat, der die Subrong-Inseln (kleine Sunda-Inseln) erobert hatte, unter-
drückt. Von Sumang Gamung Jata erhielt Raden Patah von Demak einen ma-
gischen Kettenpanzer, aus dem in der Schlacht 1000 Ratten zum Angriff heraus-
springen würden.
Von den Lampong bedrängt, unterwarfen sich die Stämme Palembang's an den
Minister Jajanada (XIII. Jahrhundert) des Königs Raden Alit-Vyaja in Madjapahit
Durch den Feldherr Arja damar (später nach Palembang versetzt) eroberte Anka-
rijaja (von Madjapahit) Khongkos und Bali, sowie durch seinen Schwestersohn
Adaja Ningrat die Molukken (1438). Von den (aus Sakala Brah in Blalauw stam-
menden) Eingeborenen, die durch die Lampong verdrängt wurden, finden sich
Ueberbleibsel in Erdwällen und Bauten. Die Lampong schmücken in Verehrung
alte Grabplätze der Vorfahren aus (s. Marsden). Die Lampong bewahren die Bata
Benauang genannten Schüsseln (aus Osten), wie die Dayak mit Bild des Drachens auf
denen Korea's, wo auch die Seladon-Schüsseln Analogien bieten (zu Ceram u. s w.).
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Die Komiing (früher unter dem Reiche von Madjapahit in Palenibang) gehören
zu den Lampong (sowie die Ranoh). In Payakombeh (auf dem Hochlande Padang's)
wohnen die Orang Lubu (neben den Orang Kubu bei Mandheling). Die Orang
Kubu, zwischen Lalauga und Djambi, sprechen Malayisch (als weggelaufene Sklaven).
Die Kisang sind von den (bis Koraring streifenden) Passumah (an Redjang grenzend)
ausgewandert. Die Korinchi kommen zum Handel nach Indrapura (an der Küste)
längs des auf dem Pik zu Indrapura entspringenden Fluss Indrapura.
Nach Batoe Brah kam der Stammvater Oempoe Pernong in einem Schifi,
während der Vorfahr (Poeijang) Oempoe Beloengoe von Boeay Beloengoe aus
Pager Oeijoeng ausgewandert ist (in Blalauw). Unehelicher Verkehr wird mit
Sklaverei gestraft (bei den Passirah), Diebstahl durch Pfandsklaverei bis zur Zahlung
des doppelten Werthes und der Busse. Die Abung zerfallen in vier Boewai oder
Stamme. Die von Naga Bisang hergeleiteten Stämme wohnen in Toelang Bawaug
und Sekampong. Die Makakauer haben sich an den Grenzen von den Semendo
getrennt. Nachdem Minak Pamoeka Begodoeh sich am Wai (FJuss) Aboeng nieder-
gelassen, breiteten sich seine Nachkommen über die Umgegend aus. In Kajoe Agong
wohnen Nachkömmlinge der Boewai Soebieng ans Wai Oempoe (s. Du Bois.)
Anf dem Berge Dempo, (wo der Depo genannte Mann vom Tieger gefressen
war), findet sich ein von Tiegern bewohntes Dorf, (die den dortigen Lärm verur-
sachten) unter ihrem Häuptling, der auf Beleidigungen seine Unlerthanen aussendet.
Wer den Bach auf dem Dempo überschreitet, wird in einen Tieger verwandelt. Unter
den auf dem Dempo wohnenden Gottheiten findet sich Tuan Junjungan, Allah, Tuan
Maliini Puti, Tuan Bujung Rungun. An Andalas Soengei Kroe (Kreang) grenzend,
liegt Seiebar (mit Andalas Soengei Mouw) an der Poeloe-Baai. Der District Kroe-
ang (in den Ommelauden von Benkoelen) heisst Andalas Soengei Kroe (im District
Sillebor findet Andalas Soengei). Als Abung ßungo manjan, Abung Bungo tscha-
matscha, Umpurr Sagurro Kwuang und Abung Bua Impo kamen die vier Stämme
der Lampong von Bantam. Die Redjang waren früher den von Bantam eingesetzten
Fürsten unterworfen. Nach dem Falle Madjapahit's befestigte sich die Herrschaft
Bantam's auf Sumatra und dann folgte die des Sultan von Palembang.
Aus dem von Gott mit reichen Schätzen der Paläste auf Erden niedergesetztem
Paar (Sang Dewa Ratu Senambala und Widadari Simoehoen) entsprossten sodann
Sidjawa (oder Sang Bermanah Sakti), als König von Madjapahit, ferner Sipasoen-
dajang (Pakoeloen Sang Dikasa), als König von Padjadjuran, und Silampong (Ratoe
Onglankara), als König von Blalaw (in Lampong). Der Brabmane in Malva Hess
sich seinen Sessel (mit Bildern Vasudeva's, Maheswara's, Narayana's und Buddha's)
nachtragen (und die Häuptlinge in Lampong ihren Ehrensessel). Die Kampong-Häupter
(bei den Lampong) werden durch Suku-Häupter und Pangowas (Familienhäupter)
gewählt. Die Stämme der Kaboeaijan sind durch fremde Häuptlinge zu Vereinigungen
in Marga gezwungen. Die Lamponger leiten sich aus Sakalah Brah (in Blalauw). Die
Nachkommen des (nach dem Fluss Rarem in Lampong gewanderten) Minak-Begendoeh,
Sohn des Oempoe Sidentang (von Segalobrah im oberen Palembang) wurden Orang
Aboeng genannt, von dem früher in Palembang angewohntem Fluss Aboeng. Unter
seinen Nachkommen tödtete Sobing den (malayischen) Radja di Lavet (am Toelang-
Bawang- Fluss), als Mörder seines Vaters, dessen wiedergewonnener Schädel mit
dem jenes nach Tjanggak-Getja heimgebracht wurde (an den älteren Bruder Oenjai),
um dort unter Festen begraben zu werden (s. Canne). Im Auftrage des Sultan
von Bantam stürzten die Orang Aboeng den Riidja Balauw oder Blauw (in Telok-
Betong) indem sie offen einen Sklaven (im Geheimen einen Büffel) schlachtend,
die Emwohner Blauw's durch Vorgeben von Menshhenfresserei erschreckten. Die
Lamponger nennen sich nach dem Fürst Oempoe Seroentiang des See Lampong.
Die Lampong kämpfen mit einer von drei Männern getragenen Lanze, indem der
vorderste die Spitze lenkt (mit dem Schilde schützend).
Die Djunke der Chinesen, die durch Nachoda Radhen Pahawang (der Lam-
ponger) angegriflfen, auf den Strand lief, verwandelte sich durch die Dewa in die
Insel Banka. Die das Dorf Tioe ausmachenden Gehöfte (Oemboel) zerfallen in
Soekoe oder Toempoek (bei den Lampok). Der in Lampong entspringende Kome-
reng-Fluss strömt längs Passumah nach Palembang. Nach den Lampong ist Engano
von Frauen bewohnt, die durch den Wind befruchtet werden. In Komaring wird
Lampong gesprochen. Von den Dialecten der Lampong wird das Abung im Binnen-
lande gesprochen, das Babäan (mit Javanisch und Malayisch gemischt) an der
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Küste. Vor Einführung des arabischen Alphabets in Menougkabon wurde dort
das javanische Alphabet gebraucht.
Ake Antak steht am Scheideweg der Seele (bei OrangLom). Der Radja von Blaow
wurde geschreckt durch den Cannioalismus der Orang Abung. Eine Gesandtschaft
von Malacca wurde nach der Zauberhütte der Bergprinzessin gesandt. Soekna
(Seele) geht als Grille aus der Nase des Schlafenden. Die Seele des Pawang oder
Pohang (in Malacca") geht beim Tode in einen Tieger über. In Ampat-Lawang heisst
der Tieger Sobat (Freund) oder Si-tua (alter Herr. Der Lampongsche Affe, der
Cocosnüsse abwirft, heisst BVu (im Malayischen).
Es sollte in Kurgem kein Lamponger mehr existiren (Güte für Dummheit an-
sehend) als men hen nan zie zelven overliet (s. Du Bois), da jeder Fremdling so-
gleich, als allge mein für Verwandtschaft zur Stütze gesucht, mächtigen Einfluss ge-
winnt. Auf Du Bois' Amtsreise (durch Lampong) kam mit seiner ganzen Familie
ein Kläger (sieben Tage Herreise), gegen seinen Häuptling zu klagen, der ihn
wegen des Tappie (Unterrock) seine Tochter gebüsst hatte, obwohl von seiDem
Grossvater das Recht dazu erkauft war, wie sich durch Zeugen beweisen liease,
wenn sie nicht von Gegnern ermordet seien (1821). Um den bei Hochzeiten Köpfe-
schnellenden Aboeng von Samangka) von den Bergen) entgegen zu treten, verän-
derte Nakhoda Moeda die lange Lanze (der Lampong) in eine kürzere. Bei Blut-
schuld muss der Lampong (neben der Sühne) zwei Menschenkopfe (für das Grab)
liefern, sowie einen Sklaven, der durch die Verwandten des Ermordeten getödiet
wird. Die Häuptlingswürde der Marga wird (unter den Lampong) erblich nach
dem Adah, (unter den Entscheidungen des Gesetzbuches Nagasa). Bei den Aboeng
bildete sich eine Confoderation unter den Marga seit Oenjai, als den Aeltesten tod
Minak Begendoeh*s Söhne. Radhen Inten, Häuptling im Stamme (Boeai) Ratoe
Saksi (und Marga-Fürst von Negara Ratoe und Vantaran) übten durch Hülfe der
Seeräuber Einfluss auf das. südliche Lampong aus (1832). Tanah Lampong ist
vom See Lampong oder Oempoe Seroentiang (Vorfahr der Lampong) benannt
Lampong wurde vom Sultan von Bantam durch vier Beamte (Djmdjem) regiert
Um unter den Lampong Beleidigungen beizulegen, wird ein Sklave getödtet (s.
Jackson). Alte Bäume werden, als durch Waldgeister bewohnt, von den Lampong
verehrt.
Dem, als in das Wasser gefallen, wieder aufgestiegenen Stein (bei Benkulen)
nähern sich die Lamponger nur unter Verehrung. Die Seelen der Ahnen (bei den
Lampong) schweifen (um ihre Nachkommen zu schützen) um das Dorf in Gestalt
von Tiegern, Elephanten und Krokodilen. Ausser Missethätern werden die Be-
wohner nur von fremden Tiegern (ans anderen Kampong) gefressen, doch würde
Tödtung nichts nützen, da das Thier, als Kramat (heilfg) sogleich wieder au%e-
lebt, um sich zu rächen (s. Steck). Raden Tambal, um Fluss von Palembang in
ein Krokodil verwandelt, schützt die Bewohner. Während bei den Lampong der-
selbe Kampong verschiedene Suku umschliesst (die ihn ausmachen) sind in Padang
die einzelnen Suku durch verschiedene Kampong zerstreut (jeder Suku mehreren
Kampong angehörig). Putchau-aur ist das Haupt der vereinigten Suku (vier Larah
bildend), während an der Spitze der Suku der Ponghulu Andika (oder Hadat) steht,
und über den Kampong der Ponghulu Kampong (in Padang). Die Datu der vier
Suku (in Siak) herrschen über die Leute (nicht über das Land), und in jedem
Dorf (wo verschiedene Suku zusammenwohnen können) findet sich ein Pangholu
für vierfache Rechtsprechung. Die Orang Saki (in den Wäldern von Siak) stehen
unter dem Batin von Sialang Mnda, dem Batin von Pauw, Stopang und Sialang
Ketchil (als Suku), welche Batin am Platze leben (wogegen die Datu der malay-
ischen Suku in Siak).
Zu der ursprünglichen Bevölkerung der (unter Kapala stehenden) Malayen
(als Savang u. s. w.) kamen (in Siak) die vier Suku (Tanah Datar, Kampar,
Lima poeloe und Passir) unter den Datu pusakoa (die Pfeiler des Reichs oder Tiang
Raja) mit den Hamba-Raja (des Gefolges), als Siak Ketchil (mit Rampar) und
Siak besar (mit Betun), unter den zwei Datu-di-dalam. Ausserdem findet sich der
Datu Laxamana (in Buku-baloe), über die Flotten gesetzt, und der Datu Bandar
(zur Beaufsichtigung der Zölle) in Poekong baroe, wo der Handelsweg des Innern
ausmündet. Die Orang Akit leben auf Böten am Sungi-Mango und haben ihröi
Standplatz am Ufer, um Waldproducte zu sammeln (neben den Fischern. Die
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Orang Akit stehen unter Tierzehn Battin. Am Kampar-Fluss haben die Akit ihren
Standplatz am Lande.
Die von den Eltern besprochenen Ehen heissen, wenn öffenth'cher Kenntniss
Mingan-wawali (gute Ehe), wenn im Geheimen Sabombangan-Kiempoenan (Ent-
führung mit sfillschweigender Beistimmung) unter den Lampong. Neben dem Mi-
oang-wawaTi (gute Ehe) genannten Hoc hzei tsvertrag, findet sich (in Lampong) die
Sabombanojan Kimpoenan (vorhergewusste Entfuhrung), indem der Vater dem im
Haus des Brautpaares verborgenen Mädchen mit bewaffneten Freunden nachgeht,
zum Scheinkampf mit den Dorfbewohnern (bis zur Einigung). Nach altem Gesetz
der Lampong durften gleiche Dorfbewohner nicht als Sklaven, sondern nur als
Pföndler gehalten werden. Beim Aufwerfen von Grabhügel feiern die Lampong
Feste. Da die Wittwen des verstorbenen Bruders durch den jüngeren zu über-
nehmen sind, warten oft 4—6 Wittwen auf einen Knaben, der noch nicht beschnitten
ist (unter den Lampong). Mahanai (Jungleute) werden mit der Heirath Pangawa
QKriegsleute). Nach dem Samalang genannten Brauch muss der älteste Bruder alle
Wittwen der Familie heirathen (in Lampong). Die Suku (bei den Lampong) spalten
in Tjangke (Zweige), und wenn das Haupt einer Tjangke im Wani-Tjangah (vierten
Verwandtschaftsgrad) zum Kapala Suku steht, so kann bei Ausheirathung eines
Jünglings mit einem Mädchen einer anderen Suku das Penetis Boengkor bezahlt
werden, um die Tjangke zu den Rechten eines Suku zu erheben.
Neben dem Djujur oder der Vergütigung, (welche den Eltern für den durch
das Fortgehen der Tochter zugefügten Schaden gezahlt werden), haben die Lampong
zweierlei Ehen (Semando), als Semando lapos (lapos oder frei), wobei die Frau dem
Mann folgt (unter gegenseitiger Beschenkung), und als Semando ambilanas, wo
der im Hause des Schwiegervaters wohnende (und für ihn arbeitende) Mann zum
Adoptivsohn (Ämbil anak) aufgenommen wird. Die Zahlung des Djujur (bei den
Lampong) wird als Vergütigung betrachtet für das Fortfuhren der Frau, und bei
Reichen geschieht es meist, dass die Schwieger-Ellern, wenn ihnen der Vater das
erstgeborene Kind bringt, diesem die eingezahlte Summe zurückgeben. Von Kenali
in Blalauw, als ihrem Stammland, sind die Lampong durch die Mussi-Districte nach
Abung gezogen und haben sich von dort über die Tiefländer (Lampong) verstreut.
Die Lampong des Stammes (Marga) Biniagan (in Semangka) leiten sich ab aus
Menangkabau. Bei dem Passirah (Häuptling) von Pakinhadji (in Tulungbawan)
bewahren die Lampong ihr ältestes Geschichtsbuch, das auf Rinderhom geschrieben,
von Niemand berührt werden darf. Titel sind (in Lampong) käuflich (unter Schlachten
von Büffeln). Wer gegen das Ceremoniel des Fürsten verstösst, hat Busse zu zahlen,
und für einen Fremden ist sein Wirth verantwortlich Die Lamponger (mit dem
Najasa genanntem Geschlechtsbuch) stammen aus Palembang. Vor der Aufnahme
in der adligen Gilde des Dorfes (bei den Lampong) wird der Candidat in einem
Sieges wagen umhergezogen (naig pepadon). Für die verschiedenen Klassen finden
sich getrennte Sitze im Sessah (Gemeindehaus).
Worte verschiedenster Bedeutung erhielten oft (bei den Lampong) die Unter-
scheidung nur durch längere oder kürzere Aussprache der Silben oder Aenderung
des Accentes (s. Zollinger). Die Lampong theilen Tag und Nacht in 20 Zeit-
räumen (unter besonderen Benennungen). Die Djanipe oder Zauberformel (in den
Rindenbüchern der Lampong) sind aus Lampong mit Javanischem und Malayischem
gemischt. Die Bambus-Bücher der Lampong enthalten Banduug oder Liebesge-
sänge. Die Lampong von Lontar gehören zu dem Stamm (Kaboewai) Hadji-Djoe-
gah (mit fünf Suku). Nach dem Brauch Samalang (unter den Lampong) hat der
Bruder der Familie seine verstorbenen Gebrüder zu sich zu nehmen. Die in
javanischer und malayischer Mengung geschriebenen Baumbast-Bücher der Lam-
pong handeln über Zauberei. Grosse Elephantenzähne, sowie die Gading Belang
(gefleckten), Gading Passak (schwarz gestreiften) und Gading Goeroe (hohl läutenden) -
müssen (in Knauer) von den Häuptlingen abgeliefert werden (wenn nicht zurück-
gekauft).
Geringer, als der Papadon genannte Ehrensitz (vom Sultan in Bantam be-
lehnt) ist (unter den Lampong) der Sasako genannte, und darunter folgt der La-
wang kori genannte Ehrenbogen, sowie die Simbangan genannten Ehrenzeichen. Das
Sesset oder Rathhaus ist nach dem Rang der Dörfer verschieden (unter den Lam-
pong). Die Lampong leiten sich von den Dewa her auf Sumatra (Pulu Agaja
oder Indalus).
Bastian, Archipelago. lU. 2
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Die Korinchi trennten sich in Djambi (über Limoen) von den aus Madjapahit
Eingewanderten. Tanah Riang, älteste Ansiedlung der Korinchi, wurde gebaut
durch Dipatti Hang di Laman oder der im Felde (Laman) Verschwundenen (Hang),
von dem man nur die Kleider fand, nach Ankunft aus Pager-Rujong, in Begleitung
seiner Schwester Putti Bidara Putti, die nach Djambi zog. Dipatti Hang di La-
man, von dem sich als ihren Stammherrn (und ersten Fürst in Korinchi) die Für-
sten in Tanah Riang ableiten, verschwand (ilang) als Fürst (Dipatti) in Ramang
(Grundfläche des Dorfes). Bei den Korinchi finden sich die Suku Penaua, Tenah-
Kampong, Rambai, Tebintingi, Kota-baru, Kota-Kuning u. s. w. In Korinchi
finden sich vier Marga, als Birmanih (unter Pattiang), Birmanih (unter Tanah Ka-
mantang), Jirokalang (unter Seleman), Salapu (unter Tanjok Tanih). In Batang
Asai (in Djambi) findet sich der Suku Malayu. Tanah jang ist der älteste Marga
(neben Tanah Kamantan, Tanah Tanah, Seleman) unter den von Mengkabouw Ge-
kommenen, wogegen die Marga Seleman von Djambi kam.
Korinchi heisst (bei den Malayen) Surambi alim Menangkabau, als Vorportal
des Staates Menangkabau. Indrapura gilt als zweite Stadt nach Pager-Rujang, and
von dort wurde Ayer bangsie bevölkert. Als der Sohn des Fürst von Pagger-
Rujang beim Baden, zu Lontau im Fluss Sinamo, von einem Krokodil bedroht
wurde, schützte er sich durch eine Umzäunung (Pagger) aus Rujong-Bäumen. Das
Gebiet von Menangkabouw stösst mit den unabhängigen Staaten von Kwantan und
Batang-Hori zusammen. Ausser den Tiga luha oder drei Landschaften (Tanah
Datar, Agam und Limapulu) werden Kvantan-Sungi-ngiang, Natal (Durian di taku
Radji), Kampar, Djambi, Siak, Indragiri, Sikilang Ayerbangis u. s. w. als Vasallen-
staaten Menangkabau s aufgezählt (im Buch Chandramatta). Im Suku Simabur (in
Menangkabau) wird bei. dem Penghalu das heilige Hörn bewahrt (aus dem Büffel-
kampf). Im Dorf Menangkabouw finden sich zwei Suku (Simabur und Kotiangir)
und ausserdem in der Negri die Suku nämlich Mandheling, Pilihan, Tjinago, An-
dalas (als ansehnlichster) und Bawabukut (Barobukit). Aus den alten Suku, die
Malaiyu, Kotor, Pilihan, Kotiangir heissen, hat sich der Suku Andalas gebildet
(nach dem Baum Andalas benannt). Der Jang di Pertuan gehört zu den Kota-
Pilehan (und so der Fürst von Menangkabouw).
Der Ase-Pelaro genannte Gottesdienst der Korintji (mit eingeschnittenen Intjong-
Bücher) begreift Tänze an die Vorfahren und Devada. Die Korintchier kommen
als Händler nach Padang (in Unabhängigkeit). Die Einwanderer aus Menang-
kabouw verbreiteten sich von Pulo Sanka über Korinchi (s. Barnes). In Ko-
rinchi findet sich der Titel Dipata, Fürst von Korinchi (mit javanischen Worten
gemischt) unter Einfluss von Djambi. Der Vornehmste der vier Raja von Ceranti
(Korinchi) stammt aus Soengi Pagoes Campei (nach Valentijn). In den Kwantan-
ländem findet sich die Landschaft (Singingi) Sungingi in Ran tau (als Ran tau Sin-
gingi). Kotta-Tinga (bei Barros) ist durch Korintchi bewohnt. Die den MalUm
(oder Padries) gegenüber am Genuss berauschender Getränke Festhaltenden werden
Makka genannt (in Sumatra). Soetan Roemandoeng (Sohn von Bondakandung) ver-
mählte sich mit Putih ßangsor (aus Sungeh-ngiang oder Sungingi in Kwantan) Der
Tuankore von Kota tuah wurde gezwungen den kriegerischen Massregeln der
Padries zuzutreten. Die Rinchis (Padries) erstreckten ihren Einfluss bis Siak.
. Als die Batta unter Raja-Guru-marsakot in Baros einwanderten, trafen sie
auf Hindu bei Ajer Boesoet, und Tuan Kadier (der Sohn des Raja) fiel gegen die
aus Troesan (vom Kampong Boro) nach Bara einwandernden Malayen. Als der
Raja Manoersah über die Batta in Boros herrschten, wurde die Küste durch das
grossköpfige und einäugige Volk der Gara Gasie verwüstetet Bei Loeba Toewa
(in Baros) sind beschriebene Steine gefunden (s. Deutz) und bei Kotta Toewa (in
Baros) Zierrathe aus Gold und Silber (neben dort erhaltenem Mauerwerk). Vor
Ankunft der Batta (aus Toba) und der Maleyer wohnten die Tjatie (Hindu) in
Baros (s. Deutz). Die Drang Battah gehören zu der Bangsa Malaiyu aus Tanah
Dareh (in der Marga Semitul begriffen). Das Oberhaupt der Batak (am Toba-
See) gilt als Bartuwah (weit mit übernatürlichen Kräften begabt). Die Batoeba-
rahoese zerfallen in Datoe (mit ihren Geschlechtern), die Inteh , die Orang
mardika, die Orang mardikaan und Hambas. Cippus (Sippe) bedeutete (bei den
Galliern) truncus arboris, unde rami progerminant (s. Caesar). Beim Fest vor
einem Kriege wirft der Datu (Häuptling) die Stricke (Oombu Sipoha«) auf das
Ulos genannte Tuch, um aus den Verschlingungen im Fallen den Ausgang w
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prophezeihen (hei den Batak). lu Padang unterschied man (1833) zwischen weissen
!Malayer (als weiss gekleidete Padries) und schwarzen Malayer (dublin Fin in Irland
für die Wikinger aus Lochland). Die Vorfahren der Malayen kamen von Priangan
{Geisterland) oder Preanger (bei Padang Panjang). Die Battak in Deli stehen unter
oebaiza oder Panghoeloe genannten Häuptern. Die Malayen (in Padang) unterscheiden
Laras duai (in zwei Stämmen). Der Napar genannte Stein wird (in Payakombi) nach
dem Brennen von schwangeren Frauen gegessen (bei Ampiloh). Die malayischen
Stämme trennten sich in Priang aus Verschiedenheit ihrer Rechtsanschauungen über
Blutrache und Sühne. Preauger (Priang) bezeichnet Bergwaldstrccken.
Die Oranff Lussun (der Batta) sind ünterihanen der Malayen-Sultane von
Serdang und Deli (s. Hagen). Die von den liefer wohnenden Mandahelinger als
Orang Oeloe oder Obere Menschen (mit verschiedener Sprache) bezeichneten
Stamme (bei Botoeng) werden von den Orang Loeboe (Menschen der Tiefen ab-
geleitet (s. S. Müller). Das Originale droht hier, wie überall, durch die Berührung
mit der europäischen Cultur zu Grunde zu gehen (s. Hagen) unter den Batta (mit
dem Tabaksbau in Deli). Mandheling ist von Padang Lawas bevölkert, wo sich
die Einwanderer aus Toba niederliessen. Ein an die Hanpt-Marga angeschlossener
Stamm wird (bei den Battah) als Baijo-Baijo (Fremdling) zugelassen, üeber die
Karos des Innern finden sich (bis Singkel) die Alias, sowie die Gaijos (nördlich
von den Battak). Sumatra wird als Barat sama attara (N. N. West) erklärt (oder
Samudra vom Meer).
Als Binnenstämme zwischen Achin und Sinkel gleichen die Alias und Riah
den Achinesen, die Karrau den Batak. Die Achinesen zerfallen in Sagi oder
Stämme mit verschiedenen Moekim oder Gemeinden. An der Spitze jedes Sangli
standen zwei Panglima und die sechs Panglima bildeten den Reichsrath des Sultan,
nachdem sie durch die Panghoeloe (an der Spitze der Kampong) den Willen der
Gemeinden in Erfahrung gebracht hatten. Die Shahbandas (oder Meister) wachten
über den Handel. Um beim Tode eines Sultan (in Atchin) den Nachfolger zu
wählen, überirugen die Panglima den Namen seiner Söhne auf Sawah-Felder, um
zu sehen, welches Reis am üeppigsten wachse. Wie in Achin wird in Sinkel bis
Tappanobie durch Malabaren (Orang kling) gehandelt (s. W. L. Ritter). Zu Achin
findet sich (bei den XXVI Mukim) eine Grotte mit Resten indischer Bildnereien
J sowie sonstige üeberbleibsel von Monumenten). Nach Niewhof gebraucht der
LÖnig von Achin die Menschenfresser des Innern als Henker (das Fleisch zu ver-
zehren). Von den Sagies oder Stammen der Achinesen wohnt einer (als den Land-
bau treibend) im Gebirge, die anderen beiden am Strande (zum Handeltreiben).
Die Pedrizen wandern nach Achin zur Arbeit. Die Malayen leben nach eigenen
Gesetzen in Achin).
An der Ostküste erstrekte sich das Reich Atschin (später bis Langkat, früher)
bis unter Siak , an der Westküste bei Padang und Indrapura, ehe die Holländer
sich in Baros festsetzten (1638). Auf den Banjah-Inseln haben sich die Atchinesen
mit den Eingeborenen gemischt. Nach Valentyn lag Sumorlanga zwischen Pedir
und Atjeh. Die Atchinesen der Ebene bezeichnen die Atchinesen der Berge als
Orang Tunong, dann folgen die Gayu (mit den Alias) zwischen den Hafenplätzen
Edi (nördlich von Deli) und Baros. Die Bergstämme werden bei den Atchinesen
als Orang Tunung bezeichnet. Auf dem östlichen Abhang der Battaländer leben
(nach Pedizu) die Orang Gajas, auf dem westlichen die Orang Alas (oder wilde
Menschen). Bei Pedir findet sieh das Dorf Samodra (Sumatra). Bei dem heiligen
Grabe in Pedir werden von den Atchinesen ihre bindendsten Eide abgelegt. In
Pulo-bay, südlich von Bencoolen, findet sich eine Colonie der Atchinesen. Die
Beinah (oder Kabal) sind unverwundbar (in Atjeh). Atjeh wird von Telugu Acheh
(als Waldblutegel) hergeleitet. Pedir war das mächtigste Reich auf Sumatra (zu de
Barro's Zeit). Sumatra (von Samudra in Atchin) hiess Pulo Andalas (Insel des
Andalas- Baumes). Die Orang Atcheh sind aus Menangkabouw gekommen. Der
Kamporg an der Küste von Atjeh wurde an dem für Pfefferpflanzungen geeigneten
Punkte zum Handel gestiftet,, unter unabhängiger Anerkennung des ersten Begrün-
ders und nur wenn vortheilhafte Ankerplätze den Handel dort beförderten, wurde
nominell die Oberherrlichlichkeit des Sultan von Atcheh anerkannt. Sequeira (von
Emanuel ausgeschickt) landete (1608) in Sumatra, durch Alonzo Taleaso (1506)
entdeckt (zu Pedir in Atchin).
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Als Raja Ahmed mit seinem Bruder Mohammed in dem Lande Pasey landete
(um die Stadt Samarlang zu gründen) fand Mohammed beim Umhauen eines Betong
(Bambus) das Mädchen Betong (mit einem goldglänzenden Haar, dessen Ausreissen
üiren Tod herbeiführte), und Raja Ahmed, von dem in einem Sourou (Walddickicht)
angptrofl'enen Greis, erlangte den von einem Elephanten zum Baden herbeigetragenen
Knaben Marah Gadjah, und als bei der Vermählang der Prinzessin Betong nod
des Prinzen Marah Gadjah die Söhne Marah Silou und Marah Kousouma geboren,
wanderten diese (als im Kampf ihres Grossvaters, seinen Sohn zu rächeo, mit sei-
nem Bruder, beide gefallen) nach dem Land Berouan, und Marah Silou (mit den
in einer Falle gefangenen Büffel, die ihrer Verwüstungen der Pflanzungen wegen
nicht im Lande gestattet wurden) nach Bouloh Telong, um sich bei Magat Sekander
(der mit Magat Kedah dem Sultan Maiek El Nasser von Rimba Djaran verbfiodet
war) niederzulassen. Zum König erhoben, trieb Marah Siloa den ihn angreifen-
den Sultan Malek (dessen geflüchteter Krieger Haria Benong vom König von Baros
zum Schwiegersohn angenommen wurde) über Benoua und Koubou nach Koomat
(zur Zeit des Propheten Mahomed, der vor Einführung des Islam in Semoudra
prophezeite) und gründete (auf dem Platz, wo einie Riesen-Ameise gefunden war)
die Stadt Semoudra (nach der Hikayat radja-radja Pasey). Der von dem Kalifen
gesandte Fakir spuckte in den Mund Marah Silou's (als Melek-el-Saleh), um ihm
die Glaubensformel zu lehren. — Nachdem Sultan Malek-el-Saleh von Semoudra
Dar el Salam sich mit der Prinzessin Ganggang (des Königs von Perlak) vermählt,
landete ein Schiff der Kling (die Ooldminen aufzufinden) und auf dem Platze, wo
der Jagdhund Si-Pasey mit dem Wilde kämpft, wurde die Stadt Pasey gebaut för
seinen Sohn Sultan Malek el Tlaher. Als unter dessen Nachkommen Malek el
Mahmoud in Pasey herrschte, wurde die Flotte des Königs von Siam (Tribufor-
dernd) zurückgeschlagen und der in Semoudra herrschenden Bruder Malek el
Mansour gefangen gesetzt. Unter seinen Nachkommen wurde der zum Wett-
kampf kommende Pendikir der Kling von Toun Brahim Bapa (Sohn des Saltan
Ahmed) besiegt. — Als Sultan Ahmed seinen Sohn Abi-el-djelil (der in die Prin-
zessin Raden Galah Gamarantchang von Madjapahit verliebt war) tödtete, trieben ihn
die Javaner (bei Eroberung Pasey's) nach Mondouk (auf dem Rückweg Djambi and
Palembang unterwerfend). — Nachdem der Ratou von Madjapahit die umliegenden
Inseln zum Tribut gezwungen, schickte er, um auch Poulo-rertcha (Sumatra) zn
unterwerfen, einen Büffel (zum Wetikarapf) dorthin. In Djambi landend, schiffteo
sie den Fluss hinauf nach Priangan und schickten eine Herausforderung an Patih
Souatong, der (mit Patih Katemonggongan) durch ein (ein Säugen verhindertes) Büffel-
kalb siegte und so die Javaner zwangen, Kleider bis auf die Füsse (gleich den
Frauen) zu tragen (die Krieger durch Eingiesseu des Festgetränkes in langen Bam-
bus, und Nachbtossen derselben, tödtend).
Unter den Marga-Sipirok ist der Serega genannte Marga der bedeutendste, in
Ankoba der Hahsab genannte, in Mandhaheling der Pohohan genannte. Doch finden
sich Mitglieder derselben Marga auch in andere Districte, wo sie unter den dorügen
Marga als Bagus (Gäste) leben, und (obwohl nicht an der Regierung theilhabeod)
geehrt wurden, weil die Möglichkeit für Kreuzheirathen gewährend. Die Marga
(mit Unterabtheilungen) fuhren (bei den Batta) oft verschiedene Namen. Der Se-
rega genannte Marga der Batta besitzt auch einen Thiernamen (des Affen), sowie
einen Baum-Namen (zum Gebrauch). Innerhalb desselben Marga darf bei den
Batta nicht geheirathet werden. Damit der Dämon in den Sibisu einfährt, sitit
derselben, mit Laken überhängt, über den Rauch verbrennenden Weihrauchs oder
Huskas (bei den Batta). Die Datu (Aerzte) opfern (bei den Batta), die Sibisu be
schwören. Die Batta erstrecken sich . bis zum Toba-See, jenseits mit den (auf der
anderen Seite an Atchin stossenden) Gayus grenzend und südlich davon die Warang
Alas. Unter den Batta in Gross Mandheling (bis zur Küste bei Ajer Bangor)
wohnen (bei Fert Elout) die Uba oder Luba. Alte Gebäude bei Siboga, sowie die
Thürme aus Porzellan auf den Brapi in Mandheling sind (nach den Batta) das
Werk des Bishnu genannten Debata. Auf den Inseln Pulu Menindan und Pulu Se-
mingindan wird den Dämonen (am See Toba) geopfert. Bei den in Karten ver-
theilten (und nur innerhalb solcher heirathenden) Battah zerfällt jedes Dorf (Utah)
in verschiedene Ripe (oder Weichbilder).
Zwischen Penjambangan (mit Bazaar) und Kotta-nopan wohnen (in Gross-
Mandheling) die aus den Gebirgen (wohin sie, bei Mangel an Unterhalt, aus der
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Sklaverei der Battah zum Einsammeln von Waldproducten entlassen waren) in einem
Kampong vereinigten Soelise (einen Dialect des Batta redend) unter den Enamor»
genannten Häuptlingen (böse Geister als Begus verehrend). In Benkulen findet sich
die Ehe als Samando soeka sama soeka (mit Geschenken des Mannes und beider-
seitige Ausrichtung des Hochzeitsfestes), Samando djoedjoer (durch Kauf) und Sa-
mando Ambel-Anak (Dienstschaft des Mannes). Neben der Entführung kennen die
Batak die Heirathsschliessung durch Kauf (Mangoeli) oder die Sumando (wenn der
Mann, ohne Zaiilung, in das Haus der trau einzieht). Die Batak unterscheiden
Koela-Koela (Blutsverwandte aus der Familie der Frau), Nianakken (Blutsverwandte
durch Einheirathen der Tochter) und Sennina (demselben Marga angehörig, als von
gleichem Vater stammend). Ausser durch Mangoli (Djoedjier im Malayischen) und
durch Soemondo (Ambil-Anak der Malayer) wird (bei den Batak) die Ehe durch
freiwillige Entführung geschlossen. Die Redjang und Lampong dürfen nicht in
demselben Stamm heirathen, und da bei ihnen das Djnjur-System herrscht, (das mit
Beziehung zu Malayen allmählig in Semendo übergeht), folgt das Kind dem Vater.
Die Passumah (bei Palembang) sind den Redjang (bei Bent'oolen) verwandt. Unter
den Korinchi cirkuliren, als Geld, Ringe, um aus deren Messing die Gamelang (für
Musik) zu verfertigen. In Kampar sind indische Alterthümer (in Pagodeform) ge-
funden (auf Sumatra).
In der Oeta oder Gemeinde (aus verschiedenen Marga) findet sich (neben dem
Häuptling) der Adel, als namoramora (fürstlich von beiden Eltern) und anginiradja
(fürstlich von Vaterseite), dann die Gemeinfreien (Hallak nadjadji), die Ompong
dalam (vorbehaltliche Freigelassene mit Herrendienst), die Pansjkoengdangie (zeit-
lich Freigelassene, um den Loskauf zu erarbeiten), die Atoban (Sklaven) und Per-
aing-iran oder Pfandler. An der Spitze des Weichbildes oder Ripe (mit Hausge-
sinden verschiedener Stämme) steht der Namora siobar ripe (bei Battak). Die
Coloiiieen (Pagaran) erhalten ihr Oberhaupt von dem Mutterplatz. An der Spitze
der Bundesgenossenschaft der Djanjian (Koeria im Mal.) steht der Panoesoenan
(s. Willer). Kandi-awan, Sohn Sri Moho Poengoong's in Galoeh, vertheilte sein
Reich Auf den Oberfürst oder Pamoesoek mit jüngerem Bruder, Sohn oder Neffen
als Stellvettreter oder Radja Padoeara, folgten (bei den Battak) die Siobar Ripeh
und dann auf die Natoras angini radja (Vertreter des Adels), die Vertreter der
Gemeinfreien in den Soehoe-Soehoe (deren Töchter mit dem Adel nicht heirathen
können, weil entfernter Verwandschaft neben den Baijo-Baijo (deren Töchter mit
dem Adel heirathen können), ferner die Hoeloebalang (Soldaten aus verschiedenen
Stämmen rekrutirt), die Nataras ompang dalam (die Aelte.sten der Ompang dalam),
die Nataras Pangkoengdangie (Aelteste der Pangkoengdangie). Die richterliche
Gewalt liegt bei den Peroehoeman genannten Versammlungen (s. Willer).
Bei den Battak werden unterschieden, Personen als der ersten Klasse gehörig
(Häuptlinge, Adelige, Freie) und Sachen der zweiten Klasse (Frauen, Pfändler,
Sklaven). Die Verwandtschaft bildet die Margas (innerhalb welcher nicht gehei-
rathet werden darf). Verschiedene Marga können zu derselben Gemeinde oder
Oeta (aus dem Haupt mit den Adeligen und ihrem Gefolge, sowie den Hatlak nad-
jaJjis oder Freien bestehend) gehören, in Ripe oder Weichbilder (mit einem Ael-
testen an der Spitze) zerfallend (die aus einer Anzahl Hausgesinde bestehen). Die
vier Marga der Battak (als Saboe, Pohan, Babor oder Pasariboe und Lotoeng) zer-
fallen in viele Nebenstämme. Das pindah marga, das Uebertreten in eine andere
Marga, streitet mit den Gewohnheiten (v. d. Haan) bei den Batak. Jeder Marga der
Batak hat seine nationale Melodie. Von den Stämmen der Batak erkennen die
Timor (des Tieflandes) und die Karauw-Karauw (des Hochlandes) die Oberherr-
schaft Deli's an. Die Gemeinde (der Batak) steht unter dem Oberhaupt oder
Pamoesoek mit seinem Stellvertreter (Radja Padoeana), dann die Siobar Ripeh,
die Nataras angini radja (Aelteste des Adels), Soehoe Soehoes (Vertreter der Hallik
padjaji) mit Baijo-baijo, ferner die Hoeloebalang (Kriegsanführer), die Nataras
Ompong dalam (Vertreter der Ompong dalam) und Nataras Pangkoeng dangie
(Vertreter der Pangkoeng dangie). Mit Battah wird eine Heide bezeichnet (in
Menangkabow) von Battak (hartköpfig), wie Kapalo Battak (ein Hartkopf). Bei
Jagd- oder Fischfang ist den Battaks der Gebrauch gewisser Worte verboten, beim
Kampfersuchen wird die Hata ni partodoeng genannte Sprache geredet, bei der
Todesklage die Andoeng-Sprache, mit den Dämonen die Hata ni begoe sijar, bei
Festen die Hata pangaraksaou (in Anrufungen), in Zauberformeln die Hata tabas^
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in den Büchern die Hata poda oder Lehrsprache. Oppo (Ompoe) beisst Gross-
vater (bei den Batak). Der See der Batak heisst Laut Ayer tawar (Susswasser-
see) Die Batak schreiben auf Rindenpapier von Unten nach Oben (s. Anderason),
Batang taro (Klein-Toba) heisst Toba-Toba (viel von Toba stammend). In Snud»
ist die hohe Sprache (Menak) mit Javanischem, die niedere (Koering) mit Malay-
ischem und Battakischem verwandt. Redjang oder (bei den Batak) Rodjangist
(bei den Malayen) die Zeichnung des Thierkreises mit Wahrsagungen daraus (als Koe-
tika). Die Atchinezen sind aus Batak und Malayer gemischt mit Chuliah (Indien's).
Ehe (unter Batak) geschieht durch Kauf oder Mangoli, (mal. djujur) und Semeodo.
Hat der Mann das ganze Kaufgeld (Toehor) für die Frau bezahlt, so ist sie (mit
den Kindern) für seme Schulden voll verantwortlich (bei Batak). Der Batak hei-
rathet meist die Tochter des mutterlichen Oheims (als Nichte) Poem (Poeng oder
Empoe) wird (auf Java) Ehrentitel zugefugt (als Herr), gleich oemboe (in Sumatra^,
empoe (Grossvater) oder oppoe (bei Batak), empoeng (bei Alfuren), oepoe oder
opu (auf Borneo) u. s. w. (s. Niemann). Das Talengket genannte Committee (be-
jahrter Leute) wird zur Untersuchung der Neuvermählenden niedergesetzt (bei den
Batak). In Sibrajah senden die Batak die Asche derTodten auf einem mit Bildern
verzierten Schiff nach der Stadt Sanggarpoera oder Sanggarapi ab. Zwischen Soeko
Moelia und Sala Boelan (unter den Batak Deli's) finden sich auf einem beilig ^
achteten Stein die Umrisse eines vom Teufel Besessenen, der beim Sterben des-
selbeo dort eingedruckt blieb. Auf den Gräbern von Pakanton Lombah finden sidb
Pferdereiter (s. S. Muller). Bei Baros (auf Sumatra) ist eine goldene Münze (mit
Stern) aus der Hinduzeit gefunden (s. Gout). Ausser Sjafeiten der (orthodoxen)
Sunna finden sich (in Atjeh) auch Schiiten und sufischer Einfluss (nach luynboll).
Scheich Jumal Alam, der den Islam in Achin einführte, wurde vom den brahmi-
nischen Fürst in Passir (nach der Bekehrung) zum Sohn (und Nachfolger ange-
nommen. Weil schwer zugänglich hatte sich das reiche Königthum Lovai frei von
Tribut gehalten (zu Marco Polo's Zeit).
Die Batacher oder Batalus auf Sumatra (s. NjewhoflQ essen nicht nur Fremd-
linge» „maar doden hunne vaders en in hunne bogen ouderdom dergelyx hunne broe-
ders en eeten die ook** (1682). Nach Herodot assen die Padaioi (Batta) ihre kranken
Vervvandten, ehe das Fleisch durch Krankheiten verdorben sei (in den Begus).
AnoyevojutJvujv ie tuTv yovsiuv^ r*5 y^pYioriov täT; o^ n'koyoLTouq (si sint adalimentum qoi-
dem utiles eorum carnes, eis utentur tanquam propriis membris, ut, pede ampulato,
eo uti oportuit, et iis similibus) bei den Stoikern (s. Sext. Emp.) Als die Batak
durch die Mahomedaner mit dem Brauch derselben bekannt wurden, aus Todesstrafe
wurde (zur Vertheilung der Verantwortlichkeit) beschlossen, dass „tous les babi-
tants, Sans exeption, partageraient cette responsabilite redoutable, en mangeant le
supplici^ (Saint-Pol Lias). Massagetae et Derbyces miserrimos putant qui aegrota-
tatione moriantur, et parentes cognatos propinquos cum ad senectam pervenerint,
jugulatos devorant, rectius esse ducentes ut a se potius quam a vermibus come-
dantur; Tibareni quos dilexerint senes suspendunt in patibulis (s. Hieronymus). Die
Padaioi (bei Herodot) assen die Alten und Kranke (gleich Batak). Auf der Insel
Malhan (zwischen Serendyb und Kalah) wurden Fremde gegessen. Tov'g \nrip4^^
fjLvixovTöL iTt/jkifjLOxTovoLiTcLVTeq iiq Tyfv^epYifxUv IxTid^otcrov (dieKaspier), wie Alte undKranke
die Baktrier (bei Strabo). Die Australier (bei Rockinghambay) essen die Leichen
ihrer Verwandten und Häuptlinge, um deren Tugenden zu erlangen (s. MorriU).
Die Zendj (mit gespitzten Zähnen (mohaddadat al-esnan) frassen einander (nach
Masudi), aber nicht Weisse (s. Ihn Batuta), da deren Fleisch nicht reif (nadedj).
Bei der Eroberung Malaca's rief der Bandahara die Jünglinge auf zu Amokb^,
um sich dem Vaterlande zu weihen.
Unde etiam qui se fortiter gerunt usque ad mortem et se pro patria devovenl
et occidendos offerunt, propter hanc fortasse causam in strenue decertant et moriun-
tur. Nam etsi quando obeunt, vitam amittunt, attamen quando vivunt, gandent et
laetantur dum celebrantur laudibus. Est autem verisimile, nonnullos quoque eorum
opinantes, quod post mortem similes eos laudes expectent, praevisam mortem eli-
gere. Est etiam satis probabile. alios hoc pati, videntes quod in vita essent tole-
raturi perpessu longe difficiliora, si essent contemplaturi (bei Homer etc.) Propter
multas igitur rationes quidam gloriosum mortem malunt appetere, non quia bo-
nestum (xötl ou Sia ro noyepiqn(n)^(tq viyeiq^cti ro nctpoL tici tuTv ^oyjmxLTtxwv d/wXXov /uLefsr
xaKov,) Games sua intra viscera famelici condidere Anthropophagi (s. Dobrizhoffer),
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4nit Fleisch von Schafen und Hammeln zusammengekocht (b. Herodot), unter Ver-
golden der Schädel (bei Issedonen) oder Trinken des Knochenpulver (s. Biet),
und so als ehrenvolles Begräbniss bei Kalantier (und am Orinoko). Die Keren schleppen
ferrend Verwundete und Todte auf dem Schlachtfeld (im Gefolge des Ares). Bei deu
Tupi wurde der von derPaje als unheilbar erklärte Kranke getödtet und gefressen (nach
Vasconcellos). Sunt praeterea nonnulli Barbari, qui eos, qui sexaginta annorum
aetatem excesserunt, immolatos comedunt, at eos, qui juvenes obierint, terra condiunt
(s. Seyt. Emp.) Der Höchste (in der Kathavalli) ist der Verschlinger (Attri),
„whose food is the priest and the soldier, and death is bis sauce" (s. Colebrooke).
Die weiblichen Dämone Boroe Saniyang Naga wohnen im Wasser (bei den
ßa(ak), der Schutzgeist Borapati ni tono wird in der Ernte angerufen. Als die drei
Hauptgötter (Debato natoloe) werden Batara Goeroe Soripada und Mongala boelan
gesetzt (durch Satti-satli oder Opfer verehrt). Den Parsoemangilan oder Geistern
der Blutsverwandten wird geopfert. Ist das Zaubermittel Pangoeloebalang (der
Batak) aus einem Menschenkopf fertig gestellt, dient es als Vorfechter (Oeloebalang)
zum Kriegsgeist (unter Beschwörung). Die Baumbastbucher (Poertaka oder Sopiyan)
bandeln meist von Zauberei (bei den Batak). Die Poestaka (der Batak) geben
Abbildungen zu der Geheimwissenschaft. Die Batak (in Delli) gehen in Wind
über (beim Tode). Beim Leichen fest (der Batak) fegt der mit Thierfiguren bemalte
Guru oder Priester den Dämonen fort (mit dem Besen), als evericator (der Römer).
Vor dem Begraben der Leiche öffnet der Sohn den Sarg (bei den Batak), damit
der Vater zum letzten Mal die Sonne schaue (wie die ägyptische Prinzessin).
Die Batak in Assahan verehren drei Götter, einen oben, einen in der Luft und
einen unten. Bei einer Mondfinsterniss (in Delli) ruft man die Sonne an, den
Mond loszulassen. Bei gewaltsamem Tode (der Batak) bleibt von der Doudi (Seele)
Etwas über, als Sumangot (Geist) fortlebend (badu kindjang, in die Höhe zu
steigen), während der in Krankheit von den Begu Gefressene ganz zu Grunde geht.
Die beim Tode aus der Nase ausfahrende Seele (der Batak) wird (wenn gut) zum
Himmel emporgetragen, und (wenn böse) nach dem glühenden Kessel, um durch
Suraya-guru (in Annäherung der Sonne) gequält zu werden.
Das Jahresfest (um Unheil der drei Gottheiten abzuwenden) hält der Raja von
Ambaloe (bei den Batak) unter einem Thronhimmel ab, mit einem beschnitzten
Zauberstabe in der Hand (s. Van den Bor). Die Sibasso (Zauberer) werden von den
Batak für günstige Witterung in Verwendung genommen. Neben Dibata ^Gott)
verehren die Batak die Ahnen (Sumangot) neben den Begus (Dämonen), sowie die
durch Antu Perburu oder Namora Setan beherrschten Geister (von dem Dato
oder Si Basso beschworen). Die Sibaso (bei den Batak) reden bei Besessenheit
durch die Geister aus Tano batak toroe (in* der Unterwelt). Wenn die Tondi
(Seele) des Reis gestört ist, legen die Batak das Sühnungsmittel Pangalamoek nieme
auf das Feld. In Ankula, wohin (wie nach Sipirok) die Batak aus Toba einwan-
derten, stammt der Radja aus der Marga Si Regar (und der Natobang Bayo Bayo
aus der Marga Arahab), in Ankoba aus der Marga Arahab. Als Oberhaupt ver-
schiedener Dörfer wird der Raja als Pamoesoek oder Panoesoenan bezeichnet. Bei den
Batak bestehen die Koeria oder Stämme ans den Abtheilungen der Ripe nangedang
und Ripe Getan. In Baiige dürfen keine Schweine gezüchtet, und in Loeboe-Si-
Regar und Si Andjoer kein Gewebe gefertigt werden (am Toba-See), wo sich monopolis-
tische Arbeitstheilung (wie auf den Inseln der Marquesas) findet (in Guiana u. s. w.).
Der Fürst von Bakara (Si Singa Mangaradja) am Toba-See erhält Huldigung
unter den Batak (für Ernte). Bei Entstehen eines Wirbelwindes ^durch böse Zau-
berer gesendet) stürmen die Batak mit ihren Waffen darauf ein und errichten dann
zur Abwehr ein Vogelbild. Die Wurzelbilder (Mann und Frau sitzend) am Ufer
des Beloeroe werden von den Batak für Gelübde besucht (in Krankheiten). Bei
Regen stellen die Batak den Zauberstock oder Tunggal-panalaon mit Kalk bestrichen
neben das Feuer, und für Regen übergiessen sie ihn mit Wasser (s. Rosenberg).
Die Dorfbewohner von Namora di baladji wurden durch Zauberei in Gocos- Affen
verwandelt (bei den Batak). Das durch das Fusswaschen des Panghulu geheiligte
Wasser in den Bädern beim Dorf Taboh (mit der Taboh genannten Irommel)
dient (in Naning) gegen Krankheiten (auf der malayischen Halbinsel). Die Zauber-
stätten heissen Toengal panaloean (bei den Batak). In der Wohnung des Singa
Maha Raja werden Schlangen gefüttert (am Meer von Toba). Singa Raja, Priester-
fürst der Batta, wohnt zu Bangkara (am Toba-See). Der Kopf des durch Ver-
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dursten (nach dem Eingi*aben) getödteten Knaben wird in einen Topf unter einem
Waringinbaum begraben, bis man (bei einem Kriege) von der verwesten Masse in
das viereckige Loch die Panghulu-balang genannte Holzfigur (ihr eine Seele zu
geben) einfügt (bei den Batta). In der Eisenbahnbrucke über das Göltschthal setzt
der Volksglaube das Einmauern eines Kindes voraus (s. Ploss). Auf Fiji Hess der
Häuptling Menschen unter den Hauspfosten eingraben (zu Jakson's Zeit). Im An-
temis-Bade zu Ephesos waren Jungfrau und Jüngling lebendig eingemauert, und
seitdem hatte eiu Dämon Besitz ergriffen, dreimal im Jahr einen Jüngling und eine
Jungfrau erwürgend (bei Prochoros). In der fULeTcLaTdcrig des Johannes lässt sich
der Apostel lebendig eingraben (durch seine Jünger). Vor einem Kriege hängt der
Kampong (der Batta bei Delhi) eine Beschwerdeschrift (mit Holzmodellen von,
Lanzen und Fusspfeilen) auf, bestimmte Summen für Entschädigung angebend,
bei deren Nichtbezahlung ein Angriff Mgen würde (bei Wiederholung w^erden zu
gleich einige Pisang- Bäume im Voraus zerstört, um die Drohung ernstlicher zu
machen), v or einem Kriege (bei den Batta von Puk-pak) wird mit dem verrottet
wieder ausgegrabenen Teile eines (bei Eingraben unter heisser Sonne) mit Pfeffer
und Ingwer gereizten und (nach dem Versprechen als Vorfechter zu dienen) durch
Eingiessen von siedendem Blei getödteten Knabens, der Holz- Vorfechter oder Pan-
ghulu-balan (als Holzfigur am Nabel) eingerieben. Vor Kriegszügen oder bei Krank-
heiten rufen die Batak o Inaug Ho, Inaug, Ho, Bego, Bego (zu dulden, ach, o Begu).
Auf Adie, (wo die Sitte des Köpfeschnellens nicht herrscht), bleiben die Kinder
bei dem Vater. Das Köpfeschnellen dient zum Trost der Hinterbliebenen, da nun
auch Andere einen Todten zu beweinen haben werden (in der Mivahasa). Zur
Kriegserklärung stellen die Batak auf dem Weg nach dem feindlichen Dorf Pfeiler-
figuren auf, (wobei auf einen Bambus die Ursache auseinandergesetzt ist), und
rufen dann (durch Abfeuern der Gewehre) die Aufmerksamkeit nach diesem Platz
j^zur Kenntnissnahme. Unter den Suku-Häuptern in Batoebarah stehen die Tongkeh
m den Kampong (bei den Batak). Die östlich vom See Toba gelandeten Vorfahren
der Batak wanderten nach Silindung (und weiter). Die Pangalones genannten
Händler vermitteln den Verkehr (der Batak). Die Dörfer der Orang Oeloe (in
Mandheling) stehen unter Datu. Die Kupferpfeifen der Batak werden in Si-Lin-
dong und Gross-Toba verfertigt. Die Ackerbaugeräthe (der Batak) begreifen Tad-
jak, Hoedali, Goeris, Sasap, Djadjap. Neben den Namen (Menangkobon) werden
Salärs (oder Spitznamen) gebraucht. Einige Seelen (nach dem Tode in Begoe
verwandelt) gehen in Samboan (als Geister der Wälder und Berge) über, die auf
die Ernte Einfluss üben, so wie die Lebensereignisse (bei den Batak). Unter
Tanz und Musik werden die Si-Basso genannten Priester (stets verheirathet, als
männlich oder weiblich) davon ergriffen. Wer sich nach dem Berge begiebt, um
die Schriften auf Bambus zu lesen, erhält die Kenntniss, Krankheiten zu heilen (in
Ambaloes). Geister oder (bei den Batak) Nitu heissen Litu in Favorlang (auf
Formosa). Im Paradies des Himmel (gegenüber der Unterwelt in Hawaiki für die
Gemeinen) finden sich (auf den Marquesas) die Vornehmen, mit den in der Schlacht
gefallenen Kriegern und den am Kindbett verstorbenen Wöchnerinnen (sowie Selbst-
mörder). Mit ihrem Gemahl reisend, hielt die (aus einer Eidechse verwandelte)
Van Djomba die Sonne auf, für längeres Tageslicht (bei den Batak), wie der poly-
uesische Priester in Schiingenfestigung (der Indianer u. s. w.). Der Stier Ranggir ent-
wickelte sich zum Menschen (bei den Batak). Hidjo (Selido's Vater) incarnirte
sich als Eber (bei den Batak). Die Töchter des Büffel Ranggir verwandelten sich
in Menschen. Die Batak von Poerbo Seriboe bewahren die Kinnbacken der ge-
schlachteten Büffel, als Reichsthumzeichen (durch die Menge). Mahishasura, der
grosse Asura (als Büffel), wird von Skanda getödtet (im Mahabharata). Die Seele
ist verloren, wenn aun der Erinnerung entschwunden (bei den Batak). Orang Man-
dopa heirathete diejenige der sieben Töchter Batara Guru's, deren Kleid (als vom
Himmel zum Baden herabgekommen) weggenommen war (bei den Batak). Als sie
(nach Geburt eines Sohnes) aufwärts zurückgekehrt, versuchte Orang Mandopa erst
auf dem Riesenbaum und dann über dem schlüpfrigen Fels zum Himmel zu steigen,
den er durch Erfassen der herabhängenden Zweige eines himmlischen Feigenbaums
(Kajoe ara baroengge) erreichte, und dann angestellt wurde, den Blasebalg Batara
Guru s zu ziehen (beim Schmiedefeuer). Khunsinghonsakon wird durch den Zweig
eines Oelbaums gerettet (V. d. ö. A. I, 343). In Kampong Boekoem finden sich
Büffel-köpfe zur Dach Verzierung (unter den Batak).
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Nach den Batta besitzt der Mensch sieben Seelen (Tondi), die den Körper
(bis auf eine) verlassen können (um umher zu wandern). Die, Ompu oder Oppu
(Grossvater) genannte Ahnen, unter dem Oppu-dewata (als Obersten), werden au
den Gräbern angerufen (bei den Batta). Am Grabe des Stammes-Häuptling werden
(wenn der Datu bestimmt) Tänze aufgeführt (bei den Batta). An den 8ombaon
oder Betplätzeu (bei Bäumen, Steinen u. s. w.) werden (von den Batta) die Begu
oder Dämone verehrt (neben den aus abgeschiedenen Seelen entstandenen Begu).
Je nach dem Schlafplatz oder der Art der Lage deutet der Battah Träume aus.
Die Zauberstöcke (der Battah) werden aus solchem Holz gefertigt, woran Jemand
aufgefressen ist. Die Batta fressen Kriegsgefangene, sowie wegen Schulden (Ehe-
bruch u. 8. w.) Verurtheilte. Nach Menangkabau gekommen, blieben dort älteste
und jüngste Brüder (als Stammväter der Malayen), während die beiden mittleren
nach Toba wanderten. Der Huskus (Wahlspruch) wird an die Dämone gerichtet
(im Weihrauch). Der Singa-maga-raja-bakkara genannte Hauptpriester der Battah,
stammte bei der Einwanderung (in T*)bah) von einer verbannten Frau, welche (die
Götter anrufend) geschwängert wurde; beim Tode wird der Nachfolger aufgesucht.
Als Reste von Tempeln und Figuren (des Siva-cult) finden sich indische Monu-
mente (unter den Battah) bei Periibi (in der Nähe von Sijirok). In Padang-si-
tempoean (bei Pertilis) findet sich ein indisches Grab. Ganaganan (Götzen) werden
bei den Batta für Krankheitsfälle gefertigt. Die Wissenschaft der Datu wird in
Pustas (Bambu-Bücher) gelehrt (bei den Batta). In dem Tambu-Raja genannten
Buch findet sich die Geschichte der Malayen. Die Malayen werden bei den Batta
bezeichnet als Alak-darit (Alak oder Menschen) von den, als Darit bezeichneten,
Padangschen Bovenlanden. Der Diwata oder Gott (der Batta) weilt im Himmel
(Solgol), der Teufel (Sibolu) in der Unterwelt (Api-naroka), während die Begus
umherschweifen. Die Datu (Aerzte) opfern, den Sibolu beschwörend (bei den Batta).
Im Absterben der Geister (bei den Batta) erlangen sie höhere Stufen, bis zu
dem Oberhimmel (Banoewa gindjong) aufsteigend (in Unsterblichkeit mit den
De was). Der Datoe (Zauberer) wird (bei den Batta) beim Wahrsagen befragt.
Die Opferthiere für die Götter müssen weiss sein (bei den Batak). Bei Sühnungen
der vier Geister entscheidet der Priester durch Zerschneiden einer Lemone (bei dan
Batak). Als der von Hadji Goeroe (Batara Goeroe's Diener) zur Erforschung der
bodenlosen Tiefe ausgesandte Rabe sich verirrte, kam Batara Guni (die vier Wind-
strecken um Licht anrufend) mit dem Bock herab, um (auf dem durch ihn empor-
geholten Holzfloss stehend) das Land zu bilden und mit der vom Himmel herab-
gebracbten Erde (nach Trocknen derselben) Mann und Frau, die (neben eigenen
Bandern) einen Sohn aus angeschwemmtem Bambus (bei dessen Spaltung) erhielten
(nach den Batak). Neben Sori pada (Gott der Luft) und Mangalla bulang (Gott
der Erde) verehren die Batak (als höchsten) Uatara Guru, dessen Tochter Puti
orla bulan, (als Naga padoha) die, früher getragene, Erde in's Wasser versinken
lassend, auf weisser Eule (mit einem Hunde) niederkam zu dem von ihrem Vater
herabgeworfenen Berge Bakarra, worauf die nun entstehende Erde wieder auf das
Haupt des (durch Layang layang nandi, Sohn Batara-Guru's gebundenen) Naga
padoha gelegt wurde (s. Rademacher). Den (guten) Dibata steht (bei den Batak)
der (böse) Antoe Perboeroe gegenüber, und sein Gefolge bilden die Dämone, gegen-
über den Begoe Tinasian (oder Schutzgeister). Jeder Stamm (der Batak) verehrt
die auf waldigem Berg als Begu umherschweifenden Seelen der Ahnen, die, wenn
angerufen, in den Körper des Aeltesten (Orang Batoewa oder Sie Basso) hinab- ^
steigen.
Aus Hagen's durch eigene Erfahrungen in verständiger Beobachtungsweise
wichtigen Mittheilungen ober die Batta ist das folgende entnommen:
^Wird dem Bagar sein Opfer nicht richtig oder etwa garnicht dargebracht, so
rächt er sich durch Entsendung von Kranktieit, Wahnsinn oder Tod in der Familie.
Wird er aber gut gepflegt, so fährt er zu gewissen Zeiten in Familienglieder theil-
weise auch in Fremde, zu diesem Zweck bezahlte Leute, meistens jedoch in die
Hausfrau, welche dann unter Pontangschlägen und Gesang der Umstehenden in
einen Zustand der Verzückung geräih (natürlich unter Assistenz des Guru), mit
starrem Blick eine Zeit lang steif dasitzt, und schliesslich angiebt, welche Opfer
an schönen Kleidern (für die Frau) und Esswaaren (für sich selbst) der Geist ver-
langt. — Die Sombaons sind grosse, mächtige Geister, welche der Batta ehrfurchts-
Toll mit dem Namen ^radja" anredet. Das Gebiet derselben ist stets ein bestinmutes.
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ßei es eine Bergspitze, ein Baumwipfel, ein Wald etc. Der eine Sombaon Sileang
Nagorata ist ein vornehmer, grossmächtiger Geist, ein anak Nebata. Der aodere,
minder an Ansehen und Macht, weil kein anak Nebata, heisst Gursudu bangiin.
Beide hüten den Berg. Ein dritter Geist, Radja Persoangan, hütet dortselbst die
ausgedehnten Schwefelfelder. — Unter den Saniang Naga Chorsik und ßoru Sani-
ang Naga, wohnt der erstere, der männliche Geist ganz nahe dem Gestade,
der letztere, weibliche, Geist, in einem grossen trocknen steinernen Haus in der
Tiefe der Seemitte. — Der Geist der Zwietracht und des Mordes mit feurigen Augen,
langer Vother Zunge und Krallen an den Händen, schleicht bei Dämmerlicht um
die Ecke. Der Talisman besteht gewöhnlich aus einem ausgehöhlten Bären- oder
Eberzahn, einer Tiegerklaue, oder auch aus eijiem kleinen Büchschen von Gold
und Silber (bei den Weibern) in welche vom Guru eine Medicin gethan wird, welche
ihren Träger schützen soll. — Bei allen Malayen und Battas ist gleichmässig der
Glaube verbreitet an menschliche Wesen, welche die Kraft und Macht besitzen,
sich sammt ihrer Wohnungen unsichtbar zu machen, die orang bunian (von buni,
tönen, da man sie voraus nicht sehen, wohl aber hören kann) im Batta'schen „pli-
munan^ oder „komang**. Eine andere Varietät der „orangbunian** sind die ,,orang
kumang** (batt. homang), die ihre Füsse verkehrt tragen, die Ferse nach vorn, die
Zehen nach hinten, sonst aber den „orang bunian" völlig gleichen. Gewöhnlich
geht die Sage, dass diese geisterhaften Menschen in „steinernen Häusern*' wohnten;
was sich vermuthlich auf indische Ruinen bezieht. — Wenn eine ansteckende
Krankeit im Lande ist, *bo kann man, um sich sicher zu stellen, den Kampong
sperren (panabari huta). — Alle männlichen Nachkommen eines guru werden
wieder gurus. Die Kaste gipfelt in dem als Halbgott verehrten Priesterkönig
mit dem indischen Namen öing-Mangaradja zu Bakara am Tobasee, den alle
Battas in Süd und Nord gleichmässig verehren. Bekanntlich soll derselbe eine
schwarze, mit Haaren besetzte Zunge besitzen, deren Anblick todtbringend ist,
weshalb er seine Befehle schriftlich ertheilt. — Die Attribute der gurus sind die
Zauberstöcke, tonkat balehat, und die pusiahas.
„Den (zur Zauberei) abgeschnittenen Kopf begräbt man (s. Rosenberg) unter einem
Waringin (Ficus beujamina) und entnimmt nach Bedarf von Zeit zu Zeit der
faulenden (oder auch mit noch andern Zauberingredienzien gekocht aufbewahrten)
Masse kleine Stückchen, welche man (das heisst stets nur der guru) in einer Höh-
luug der Zauberstöcke oder Kriegspaniere (tonkas balehat, nicht pangulu galang,
wie von Rosenberg sagt) verschliesst, wodurch der Stock seine Seele erhält. Be-
schreibungen solcher Kriegspaniere finden sich bei Junghuhn und (mit Abbildung)
bei von Rosenberg. Die Stöcke dienen jedoch nicht blos als „Kriegspaniere** (ein
unglücklich gewählter Name, da sie auch im Kriege nichts weiter als Zauberstöcke
sind, welche die Seele des unsichtbaren Vorfechters einschliessen), sondern auch,
und noch viel häufiger, in den Händen der gurus zur Vertreibung von Krankheiten.
Wer genau hinhört, soll die summende Stimme der „Seele" im Innern der Stockes
vernehmen können. — Von den drei Seelen weilen zwei beständig im Körper,
während die dritte stets ausserhalb des Körpers, aber trotzdem im innigsten
Zusammenhang mit ihm verbleibt. Diese drei Seelen heissen mit Namen:
Dondi Sign li man oder Sipargongom, Dondi Siansahara und Dondi Sichorchor. Diese
letztere ist die ausserhalb des Körpers verweilende. Stirbt dieselbe, wo sie sich
auch grade befinden möge, so int auch der Mensch in der nämlichen Stunde todt.
Die zwei im Körper befindlichen Seelen werden frei, und steigen als Sumangot
'vom Niedergang der Sonne, von Westen her, den Pfad empor zu Debata's Wohnung,
wo sie ein paradiesisches Leben in ewigen Wohlergehen und Lustbarkeit geniessen.
Die Leichenbegängnisse finden auf dreierlei Art statt: Verbrennung, Beerdigung und
Aufbewahrung der Leiche im Hause. Die verschiedenen Marga's (Familienstämme)
huldigen entweder der einen oder anderen Art, wenigstens die Vornehmen und
Radja's, während der gewöhnliche Mann meist seinem Belieben und seinem Geld-
beutel folgt. Dem Todten wird noch vier Tage lang Essen an seinen gewöhnlichen
Platz im Hause, und danach noch vier Tage lang auf sein Grab gestellt mit den
Worten: „Hier ist dein Reis; iss!** Die Leichen legt man zu unterst in's Grab
querüber an's Kopf- und an*s Fussende, und stellt den Sarg darauf. Im Dorfe
Tinging am Tobahsee wurde Folgendes erzählt: Stirbt hier em Radja, so wird er
unter den gebräuchlichen Ceremonien nach drei Tagen beerdigt, seine Knochen
jedoch nach drei Jahren wieder ausgegraben und in einem kleinen geschnitzten
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Sarge im Hause entweder für immer oder our für ein bis anderthalb Jahre aufbe-
wahrt. Oft müssen die Verwandten dies auch mit Aufwand ihrer letzten Mittel
thun, da nach di Haan, die Seelen der Todten die üeberlebenden öfters mit allerlei
Krankheiten und Gebrechen heimsuchen, so lange, bis ihr Wunsch nach einem
richtigen Begräbuiss, den sie durch des Guru's Mund kund geben, erfüllt ist. Ausser
den Seelen der Ahnen giebt es aber noch viele andere Abtheilungen im Geister-
reiche. Eine derselben bilden die Schutzgeister, Bagar genannt, besonders bei den
Orang timor und Karo. Ein Timorbatta gab hierüber S)lgende Erzählung, welche
nach Berichten der Orang lussum controllirt worden ist : Jedem Menschen be-
fegnet mindestens einmal in seinem Leben ein Schutzgeist, Bagar, sei es in Form
leiner Steinchen, welche in einem Wasserstrudel auseinander wirbeln, oder in
Form eines eigenthümlich geformten Stückes Holz, einer Wurzel etc. Erkennt
nun der Mann dies oder vermuthet er einen Bagar darin, so bemächtigt er sich des
Gegenstandes und bringt ihn zum Guru, um von ihm Gewissheit zu erhalten. Nun
b^ebt sich der Guru damit auf den heiligen Platz des Dorfes, wo der pangulu
balang steht, nimmt eine gehörige Mahlzeit zu sich, und macht den Geist in den
betreffenden Gegenstand hineinfahren unter mancherlei Ceremonien, wobei das
Wasser mit Limonensaft die Hauptrolle spielt. Damit ist der Bagar fertig, und
der glückliche Finder nimmt ihn mit nach Hause, wo er ihm einen eigenen Platz,
gewöhnlich zu Häupten der Liegerstatt des Hausherrn, anweist, und ihm allmonat-
lich einmal (in Vollmoud) oder hie und da auch z\veimal Reis uüd ein rothes
Huhn opfert. Der Guru beobachtet dann, ob der nur ihm sichtbare Bagar auch
wirklich kommt, ob er Appetit hat oder das Essen verschmäht. Hie und da bekommt
der Bagar auch ausseretatsmässigen Hunger und theilt dies dem Guru mit, worauf
derselbe dem betreffenden sagt: Dein Bagar ist hungrig und verlangt dies und
das Opfer*'.
Si Deak Paroedjar, Tochter Batara Guru's, (Sohn des ursprünglichen Wesen
Moela Djadi Nabolan), nahm (nach der Bildung der Erde) ihren Sitz im Monde
(wo sie beständig spinnt), mit ihren Brüdern (Si Hala Poriamon und Si Hala
Soeksang) vermählt. Ihr Sohu Tuan Sorba di Banua (mit Si Boru Baso Pait ver-
mählt) kam vom Himmel zur Erde, das Dorf Lobu Sihalaman am See Toba
gründend, wo der Stammvater der vier Marga (unter den Batak) geboren wurde
(s. Henny). Von Batara Guru's Söhnen umschwebt Inda-Iuda den Menschen und
überbringt die Wünsche desselben an seinen Bruder Hasi-Hasi, wie dieser an Mengala
Bulan, dieser ferner an Soripada und dieser schliesslich an seinen Vater Batara Guru
(durch den sie bei Mula Djadi Nabalan vorgelegt werden.)
In der oberen Welt wohnen die Götter Batara gura dolie (der Gerechtigkeit),
Soripeda (der Gnade) und Mengala boela (des Bösen), in der mittleren die Schutz-
geister (Sembahen), die Dämone (Bego) und die Ahnen (Temoegan), wogegen Raia
Patoka in der Unterwelt (bei den Batak). Der (gute) Debata steht (bei den Batak)
Antoe Perboerqe (mit den Quälgeistern) gegenüber, während die Begoe Tinassan
schätzen (s. Weddik). Bei den, Debatta Assi-Assi verehrenden, Batak werden die
Orang Betoea oder Sie basso inspirirt. Die Seele (Kesak) des Guru (bei den Batta)
steigt zu den Drei (Göttern) auf, wo alles Glück ist. Die Raiatea bewohnenden
Geister (Tii) schufen den ersten Menschen (s. Ellis), und so durchschweben
die Vorfahren das Land (bei den Batak). Malin Demon beraubt Boroe Tapi
mombang soero ihres Flügelkleidcs (bei den Batak). Die Vorfahren(Oppu) werden
in der Ompu-devata yerehrt. Der Vater (Oempung Oetara Goeroe diatas) mit
der Mutter (Boetara di Atas) oben (im Himmel) wohnend, hing den mittelsten
seiner drei Söhne in der Mitte, (wo er verbleiben wollte) auf (während der
älteste oben, der jüngste unten ihren Sitz nahmen) und dieser (als die ihm ge-
gebene Erde verweht wurde) durchstach den Grund, sodass die Erde gefestigt
wurde, und bildete aus dem Körper des herbeigeflogeuen Huhns alle Dinge in
ihrer Verschiedenheit (bei den Batak). Bei Festen rufen die Batak die drei
Vorfahren an, als Batara Guru (obere), Sariepada (in der Mitte) und Mengala
Boelan (darunter) mit deren Boten Radja Inda (e. Henny). Bei den Batak dienen
die Sibaso als Vermittler zwischen Menschen und Geistern (bei Beschwörungen)
Bei den Batak fungiren die Guru als Priester (s. Marsden). In Sumatra
wird mit einem alten Kris auf Beffräbnissptätzen geschworen. Der auf einem
Baum in der Nähe des Dorfes weilende Sombaon schützt die Bewohner, macht
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macht sie aber auch krank (bei den Batak). Die Batak melden die Seen, als den
Sitz böser Geister.
Im siebenten (höchsten) Himmel wohnt Diebata (Diebata Manoengal oder Die-
bata Manganaon), im sechsten seine Tochter Si Dayang marnjalanjala di langt
(die flammende Magd des Himmels) mit dem Menschen Wächter Toean Dang Balari,
im fünften Toean Roembio Kayo (die Ernte schützend), im vierten Si dayang Bien-
tang Brayon (über Heilkräuter wachend), im dritten Dato obal baloetan (seinen
Verehrer im Krieg mit unsichtbarem Schild schützend) und Dato siebong bona
(den Lebensathem der Gefallenen erneuernd oder wegnehmend), als Tinagasan
(gute Geistor), wogegen im zweiten Himmel (mit dem Vogel Amporik Garoedoe)
der (böse) Namora Setan (angekettet, bis ihn Diebata zur Strafe der Menschen loa-
lässt) und im ersten seine (Ünkeuschheit und Scheltworte anregende) Frau Boroe
Rangapoerie Bat^^etong mit dem Diener Namora si Dangbella (bei den Batak).
Der Himmelswächter (Ompong Randong namora) führt die Seelen zu Tuan dang
Batari, um, wenn schlecht, zur Strafe in die Welt zurückgeschickt zu werden, während
die guten (wenn vom Adel) bei Tuang dang Batori wohnen oder (von guter Her-
kunft) bei Dato obal baloetan. — Ompong Oetara Goeroe Diatas (der Batak) stieg
mit seinem Sohn in die Mitte, zum Ansetzen von Erde für die Festigung bei
Durchstechen.
Als Radja Iskander moeda, Sohn des (vom Sultan Iskander stammenden Ma-
haradja) Menangkabouw, durch Poela Pertjah zog (um in Atschin, Siak, Kampar,
schwangere Frauen zurückzulassen) kam er (bei Siukoeaug den Batang-Gadi auf-
wärts fahrend) in das Gebiet der (weil im Nebel verborgen) unsichtbaren Hallak-
Boenian und nahm aus diesem Geisterland den durch Zaubersprüche den Nebel
vertreibenden und dadurch sichtbaren Boroh-Si-Ambil mit nach Menangkabouw, wo
er au-iserdem eine Frau aus Pagar-oeijaiig heirathete, deren Tochter dem Fürsten-
geschlecht in Menangkabouw Ursprung gab. Als bei seinem Tode die Frauen
haderten, wollte Si-Ambil mit ihrem Säugling nach ihrer Heimath zurückkehren,
konnte dieselbe aber (weil irdisch gemischt) nicht wiederfinden, und wurde in
der Wildniss irrend, durch die Hunde vom Jagdzug des Häuptlings Namora Pa-
loengani aufgespürt, und als Sklavin nach Kotta Bargot gebracht, während der
Säugling in Hundekot h (um von Hundemilch zu leben) geworfen wurde (aber von
den unsichtbar wohnenden Boenian gehütet wurde). Als bei einem Bau das Kind
eingemauert werden sollte, entfloh die Mutter (von den Boenian unterstützt) und
wurde von dem Häuptling (der in Geistesumnebelung den eigenen Sohn geopfert hatte)
in der Hütte, worauf Turteltauben koseten, bei der Verfolgung im Walde nicht ge-
sucht, so dass sie nach Dori Soit entkam, wo ihr der Häuptling Namora Palmaton
soviel Land schenkte, als der Waringin-Baum beschattete. Dadurch bereichert gelangt
ilir Sohn (Na Roea Roar) zum Ansehen und wurde deshalb, als malayische Kauf-
leute, die für Sklaven zu kommen anfingen, auf dem Bazaar durch die im Spiel
verarmten Eingeborenen beraubt waren, zum Schiedsrichter angerufen, und es gelang
ihm (als die Kaufleute bewaffnete Hülfe gebracht hatten), sich (mit Erniedrigung
Namora Paimahon's und seines Geschlechts) zum Herrn des Landes aufzuwerfen,
als Ahnherr der Fürsten des (durch Batta aus Tobah bevölkerten) Mandheling.
Nachdem Debata siebenmal die Form, in welche die Seelen gefahren, zer-
brochen hat, können auch sie zu der ewigen F'reude einziehen (bei den Batta),
während sonst auf Berggipfel oder Baumwipfel lebend (s. Hagen). Die Sibaso
werden von den Begu besessen (bei den Batta), neben den Datu als Zauberdoc-
toren (s. Schreiber). Neben den Begu (Krankheiten verursachend) finden sich
Sombaon und Sumangot (bei den Batta). Nach Wameck findet sich von den sieben
Seelen der Batta eine im Leibe, eine am Himmel und fünf ausserhalb des Körpers,
(aber nur bei zeit weisem Verlassen, um Gesundheit zu bewahren). Während (unter
den drei Seelen) Dondi Sichorchor ausserhalb des Körpers verweilt (bei den Batta)
bleiben die andern beiden (Dondi Sigulinam oder Sipargongom und Dondi Siansa-
hara) drinnen (s. Hagen). Die Batta betrachten die Begu, als Hauch oder Luft
(angin sadja), mehr als die Sombaon zum Schaden geneigt (h. Hagen). In Toba
lässt der Fürst vor dem in Gestalt von Steinen oder Holzstücken aufbewahrten
Begoe schwören (Maclaine Pont). Beim Gottesurtheil entscheidet das längste Stehen
im Wasser, bis zum Oberleib (unter den Batta). Die Eidesableger (bei den Batta)
essen von dem zuckenden Herzen eines geschlachteten Tbieres, um beim Meineid
ebenso gefressen zu werden.
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Als im Auftrag Batara Guru's für dessen schwangerer Frau das mit einem
Männchen schwangere Reh suchend, der Rabe aus dem Loch (dessen Abgrund
nicht durch einen Rottanstrick zu tiefen, mit dem herabgeworfenen Bambus geprüft
•wurde) in Dunkelheit umher gefuhrt, auf dem (im Wasser schwimmenden) Bambus
ruhte, und der Gott mit seinem Gefährten im Flügelkleide gekommen (im Licht
von den vier Weltgegenden), aus mitgebrachtem Holz ein Floss (auf den Hörnern
des Bocks) baute und auf der ausgebreiteten Erde Bäume pflanzte, bildete er (nach
der Rückkehr durch die Schwalbe wiedergerufen) aus rother Erde seiner Frau das
Menschenpaar, (durch Zauberformel belebt), und aus dem im Wassergefäss der Frau
verfangenen Bambus (nach Schöpfung von Sonne und Mond) kam beim Spalten
ein Mensch hervor, der in eine Tengolenfrucht verwandelt, von der schwangeren
Frau gegessen und dann mit ihrem Kinde geboren wurde. Als dann die Frau noch
einen Sohn und später eine Tochter (Beru A Iahen) geboren, vermählte sich mit
dieser der Bambus-Mensch, (weil nicht verwandt), und gebar sie zwei Töchter, den
beiden Brüdern zu Frauen, als Stammväter der Geschlechter besondere Häuser
bauend (bei den Batta).
Aus dem Haupt des Stammes (Marga) erhob sich bei den Batta der Rajah als
Besitzer des Landes, der die umliegenden Stämme zum Anschluss bewogen und im
Dorf an der Spitze der vornehmsten Marga stand, während der (um die Ehen mit
einer verschiedenen Marga zu ermöglichen) meistens gleichzeitig ausgewanderte
Nebenstamm oder Baijo-Baijo — in seinem Häuptling (Natobang Baijo-Baijo) den
Rathgeber im Balei-Balei stellte und ihm dann noch der Natobang Anggi ni Rajah
(jüngerer Neben- Rajah) zur Seite steht aus derselben Marga als der Rajah, aber
geringerer Würde als der oder nächste Blutsverwandte des Rajah, über diejenigen
gebietend, die den Djujur oder Brautpreis noch nicht gezahlt haben, so dass deren
Kinder bis dahin der Frau folgen. Wandern andere Marga ein, so können sie,
wenn ahnsehnlich in gleicher Weise vertreten werden.
In den Anrufungen der Batak werden die Götter der Niederwelt (Naga padoha,
Rangga puri u. s.w.) aufgefordert, emporzusteigen, die Götter der Oberwelt nieder-
zusteigen, die Götter der Mittelwelt zu bleiben (an ihren Ort). Die Erde wird
(bei den Batak) vom Bock (Naga padoha) auf den Hörnern getragen, wie (bei
den Malayen) vom Stier (lamba), als Nagagalang petak oder Naga pusai, oder (in
Menangkabau) vom Büffel (zwischen Elephant und Stier stehend, der Grösse nach).
Der Drachen (Naga galong petak) stützt die Erde (bei den Dayak). Der Berg
Palakir (woher der Kalk zum Sirih-Kauen erlangt wird) gilt dem Batak als Haupt-
sitz der Dämone. Die Zunge des Maharaja Singha (am See Toba) ist schwarz
oder haarig (s. de Raet). Im Dorfe der Batak werden als Schutzgeister desselben
die Boru na mora (Boru Saniyang Nag«) und Martua Sambaon verehrt (s. Burton).
Nachdem Debati Hasi-Asi die Schöpfung vollendet, überliess er dieselbe seinen
Söhnen Batara Guru, Sori-Pada und Mangana Bulan; die durch ihre Stellvertreter
regieren: als Debata Digingang, Debata Detora und Debata Dostonga (die Götter
des Oben, Unten und Mittel) neben Begu (bei den Batak). Als der von Alex. M.
stammende Fürst von Menangkabau sein Reich bereiste, zeichnete er die Erbfolge
bei den Batak mit dem Zeichen eines schwarzen Fleckes unter der Zunge (s. Burton).
Die Homany genannten Geister belustigen sich mit Hazardspielen in den Wäldern
(bei den Batak). Batara Guru Pinaijungan, der verbannte Sohn des Alam-Sjah
(in Pager-Rujang), wurde von Pertimbal, der über die Suku (Tombak na Sapang)
der Batak herrscht, als Fürst anerkannt, während sein Bruder Batara Guru Payon^
sich mit der Tochter des in einem Baum (bei Kota Bargot) gefundenen Hantu (Si
Modom) vermählte (s. Vigelius).
Ausser der Sprache der Batta (als Toba, Dairi und Mandheling) findet sich
die Hata-andoeng (der Leichenfrauen), Hata nibigoe sejar (der eingefahrenen Geister),.
Hatapeda (der Zauberbücher), Hata tabas (der Gebete), Hata partodoeng (der
Kampfersucher). Als die Batak aus Tobah nach Pertibie (mit malayischen Wilden)
kamen, fanden sie Backstein- Ruinen am Boeroemon (s. Willer) beim Zusammen-
fluss mit dem Batang Paneh. Der (aus Tobah gekommene) Adel der Batak wurde
aus dem Kampong von Goenoeng toea oder Kotta Sintur durch malayische Fürsten
aus Menangkabouw verdrängt imter Patoean Moksa, Vater Soelthan Natora's (Vater
Baginda Maharadja Hindu's, des Stammherm des Fürstengeschlechts). Unter Sie
Adjie Goeroe Toenga wanderten die Batta von Tobah nach Pertibi (malayische
WUde in Backsteingebäuden antreffend). Da man der Sprache des Narren folgte.
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entstanden (unter den Batak) verschiedene Sprachen (neben dem Toba). Die Ge-
meinde der Batak besteht aus dem Adel, als namoramora (wo beide Eltern zum
Adel gehören) oder Anginiradja (wo nur der Vater zum Adel gehört), aus Hallak
nadjadji (Bürger), Ompong dalam (Freigelassene, die aber bei Noth durch da«
Haupt wieder einberufen werden können), Pangkoen gdangie (zeitlich freigelassene
Sklaven, um den Loskaufspreis zu erwerben), aus Atoban (Sklaven) und Persin-
giran (Pfändler). Ein Bund verschiedener Gemeinden bildet den Djanjian (unter dem
Panoesoenan, und der Fürstenzweig, der mit der Kolonie auszog, bleibt in Tompok
oder Verbindung mit dem Stamm. An der Ostküste wird das Dairische durch die
Batak von Karo-Karo und das Tobaische oder Pardembanam Battak gesprochen.
Das Alphabet der Batak (sowie das verwandte der Redjang und Lampong) zeigt
Abkürzungen des javanischen.
Die Bataks zerfallen in drei Hauptstämme, die jeder einen besonderen Dialect
sprechen, nämlich die Toba's, die Mandailinger und die Dai'rier. Sie bewohnen die
Residentschaft Tapanoeli in dem Gouvernement Sumatra*8 Westküste, und die
Residentschaft Sumaira's Ostküste. Die Stamme, die in dieser letzten sich finden
aus den Hochländern her in Deli ansässig zu den Dai'riern gehörig, tragen den
Namen Karo-Karo (Wilken). Von den neun Söhnen eines Königs von Toba, der
sein Land veriheilte, stammen die Batak, die sich bei üebervölkeruug über die
benachbarten Länder verbreiteten, dann aber, als neue Uebervölkerung ein-
trat, unter den (während Regierungslosigkeit wüthenden) Kriegen durch den Bego
(Dämon) Nanulain in gegenseitigem Hass zum Menschenfressen angeregt wurden.
Die von dem (auf einem Zeugschiff) aus dem Gontinent Tanah Besar gekomme-
nen Wali-Olah getödtete Schlange veränderte sich in den Berg Seboentang oder Kad-
jang Sabidaiig (bei Palembang) und der Radja Prie genannte Djin zeugte mit der
Frau Wali-OIah's oder Radja Ischander, eine Tochter, die sich mit ihrem Halb-
bruder badet, als dieser durch eine Schlange getödtet wurde, worauf der Radja einen
Pfahl von Arengbäumen, als Pagar-Roedoeng, errichtete. Der von der (im Schlaf
durch einen Dewa geschwängerten) Tochter geborene Sohn, wurde von Ischander in
die See geworfen, aber von Garuda nach dem Berg geführt, und kam ungekannt
nach Pagarroejong zurück und vermählte sich (als Sabatang)mit seiner Verwandtinn
aus den Jang di Pertuan. In Madjapahit mit dem Titel Nachoda Radhen Poehawang
beehrt, kehrte Sabatang über Bantam zurück bis an den Boekit Seboentang, wo sein
gestrandetes Schiff durch die Dewa in eine Insel (Patang-Oejang) verändert wurde, die
sich mit Boekit Seboentang vereinigte. Von Sabatang's in Sakalobrah (am Ausfluss des
Soengi Kommering aus dem Lahoet Ranouw) gezeugten Kindern starben Alle bis
auf den jüngsten (Empoe Seroentieng) mid dessen Nachkommen breiteten sich
längs der Flüsse (Moesi u. s. w.) aus, indem die späteren stets die früheren abwärts
drängten (als Stämme der Lampong).
Als Awi-ditchou, der Holobalang (oder Pahlawan) des Chaher-el-Nawi oder
Ohahrnawi (Königs von Siam) durch die, in der Kiste der Geschenke, in den Palast
eingeschmuggelten Krieger des Königs von Pasey (der, weil mit dem Tode bedroht,
von seinen Hofleuten nicht befreit werden konnte) gefangen genommen, wurde
dieser in Siam zum Wächter der Hühner angestellt, bis von seinem Mantri (gleich ara-
bischen Kaufleuten gekleidet) zum Gegengeschenk für den Baum aus Gold und Edel-
steinen erhalten und nach Pasey zurückgelangt. Als (vom Berge Sanggong ent-
sprungen) Marah Süou durch seinen Bruder Marah Tschaga von Pisangam nach
dem Walde Djoroun getrieben war, baute er auf dem Platze, wo sein Jagdhund
Si- Pasey eine katzenartige Ameise anbellte, die Stadt Semoudra (nach dem Sad-
jerat Malayou) und nach der Bekehrung zum Islam (als Sultan Malek el Saleh)
die Stadt Pasey. Bei seiner Rückkehr vom Chaher-el-Nawi trieb Sultan Malek el
Tlaher (von Pasey) seinen Bruder Malek el Mansour (von Semudra) über Padang
nach Mendjong (auf Rath des Toun Perapatih Toulos Toukong Sakara) und dieser,
zurückgerufen, starb auf der Durchreise in Padang Maya (Padang), wo ihm aus
dem Grabe Sidi Ali Ismaieddin*s eine Stimme zurief, dort zu bleiben on est
bien ici (s. Marre).
Das Buch Ali-Siporhas lehrt (den Batak in Sibonga) die Angriffe auf den
Feind, und durch den Strick Rombu siporhas wird die gegenseitige Kraft gemessen.
Neben dem Perhola-an genannten Buch (als Tagesweiser) gebraucht der Häuptling
die Tondung-hujur und Tondung- ranga genannten Schnitzstäbe, einen Diebstahl
aufzuspüren (1826). um Plagen zu sühnen bestimmt der Datu (Häuptling) das
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Opfer aus seinem Buch, uud bei dem Fest fällt dann einer der Theilnehmer bewusst-
los nieder, um mit Inspiration durch Ahnenseelen zu weissagen (bei den Batak).
Die ßatak unterscheiden die Schriftsprache (Hata-Haba-i-tan) von der gewöhnlichen
(Hata Tohop).
Im Anfang war Nichts, dann kam das Wasser zu fliessen und darauf der
Geruch, mit dessen Entstehen auch Tuan Allah dawar, der nach dem Wasser ging
und den Menschen formte. Das Land war klein wie ein Fusstaplen, dann erschien
der Himmel, gross wie ein Blatt. Darauf erweiterte sich das Land zur Grösse
einer Schüssel, der Himmel zur Grösse eines Schirms, und es erschienen neun .
Götter Dewah Allah, Dewah Mohamet, Dewah Kejauanaog, Dewah Keyinjanjan,
Dewah Prapah und Dewah Fropong, Dewah Tscheratscha, Dewah Tscheratsching,
Dewah Kassendeng, Ade Kuloi, Dewah Parbantanan. Darauf kam Puttri Sasi
Inosari zu Padang Ma-unjalo, die ohne Mann Kinder gebar. Dann kam Sangussi
Gasang, dann die neun Vögel. Die neun Vögel legten Eier und jedes Ei bestand
aus neun Theilen, woraus beim Aufbersten die Erde mit allen Völkern kam, aus
einem Theil, während der obere Theil zum Himmel wurde, und aus dem dritten
Theil Sonne, Mood und Sterne entstanden, aus dem vierten die Luft, aus dem
fünften das Meer und die Flüsse, aus dem sechsten kamen die Vorfahren des Rajah
Iskander, aus dem siebenten kam Nakudu Suridantu zu Sapulo Sepampang Maha-
dewa oder Ujung Tanjung Turnan Dewa (der Vorsprung, wo die Götter nieder-
steigen), gleichfalls als Vorfahren Iskanders, aus dem achten entstanden Sand und
Steine, aus dem neunten Gras und Bäume, sowie Krese Tamban Ayam (der Sand
der Hühnerzeugung) als Vorfahr der Fische.
Der jüngste (und schwesterlose) unter den Söhnen des ersten Menschen, zum
Himmel (für Belustigung mit Bedadaris) erhoben (durch Gott), kehrte mit den Djatie-
Djatie genannten Goldhörnern als Iskander Zulkarnaim auf die Erde (in Rum)
zurück, wo er mit der in Kain sang sunkoUo gekleideten Göttin den (nach Merapi
auf Java oder Sumatra fortziehenden) Sohn Serie Maha Radja di Radja (nebst
dessen Brüdern) zeugte, und von diesen wurden seine Schiffsgesellen mit fünf
Mädchen vermählt (aus den Geschlechtern der Tieger, Hunde, Katzen, Ziegen und
Menschen). Aus dem Himmel rückkehrend, hing Iskander im Anblick seiner Brüder
in der Luft (bei den Malayen). Von Bentan nach Ruko kommend, fuhr Sang Sa-
purba den Fluss Buantan (Siak) aufwärts nach Menangkabouw, wo ihm die Bewohner,
durch seine glänzende Erscheinung (weil Nachkommen Alex. M,) überrascht, zum
Fürsten einsetzten in Pagar-rujang (mit Analogien auf Timor und in Peru).
Adam (Vater) und Mutter Awa hatten 99 Kinder, von welchen 98 unter ein-
ander heiratheten, während das letzte (als Sikander Churnnaim) seine Frau im
Himmel suchte, und Adam folgte als Raja. Aus seiner Ehe entsprangen drei Söhne,
Radja Alif, Radja Depang und Radja Simaradja, von denen der Erste Fürst von
Kum wurde, der Zweite von China und der Dritte von Pagerrujung, und dieser
Hess sich am Merapi bei Priangan Padan Panjang nieder. Einer seiner Nach-
kommen (Rjat Slmaradja II) zeugte mit seiner Frau einen Sohn, der als Jang
Dipertuan über Menangkabouw herrschte. Dieser Radja Siraaradja II (Vater von
dem Sohne eines Radja, der als Jan Dipertuang herrschte), starb, und seine Frau
vermählte sich mit Tjati Bilang Pandei, von dem sie zwei Söhne hatte, als Para-
patie Sabatang und Chatib Tumannoengan. Als die Bevölkerung sich vermehrte
(unter Radjo als Jan Dipertuang). vertheilten sich die Brüder, um in einer Ebene
um 6 Uhr eine Berathung zu halten. Um 7 Uhr kam der Fürst (Jang Dipertuan),
ohne 'dass seine beiden Brüder da waren. Heim Warten sah er einen Mann mit
flimmerndem Schwert spielen und rief Prang laiu-laiu kanya (kanya, komm her).
Der Mann sitzt vor dem Rajah wieder, mit seinem Stock in die Erde gepflanzt.
Dann ruft der Radjah einen unter dem kayu (Baum) Bodi Sitzenden, und einen
anderen, von den unter dem kayu (Baum) Boreang, sowie aus der anderen Gruppe,
ebenfalls Einen, der an einem Holz schnitzte, als Orang Tupang Kaiyu (Holzgabel).
AJs diese vier, jeder mit seinem Stock in der Erde, hintereinander sassen, ermahnte
sie der Raja, wenn Parapati Sabatang und Chatib Tumangoengan kommen sollten,
ihnen zu folgen. Durch den Willen Allak^s waren die Stöcke in einem Viereck ge-
pflanzt, und (bei dem Ausbleiben der Brüder) wurden die Orang laiu-laiu und Orang
kayu Boreang ungeduldig. Als die Brüder ankamen und die Stöcke im Viereck
gepflanzt sahen, beschlossen sie darüber ein Kleid zu spannen, als Balei für sämmt-
fiche Stämme, für Orang laiu-laiu, als Malaiyu, Orang kayu Bodi, als Suku Bodi,
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3^
Orang kayu Boreang, als Suku Pilehan , Orang Tupang kaiyu, als Suk Petappang. Die
Oraog Malaiyu sind die vornehmsten, weil sie zuerst ihren Stock in die Erde pflanzten.
Von den Radja nan tiga sello (drei Zweigen) des Fürstenhauses von Menang-
kabouw (in Pagar-rudjangj residirte der Radja Alam (als Oberhaupt der Ijang di
Pertoean) im KampongKoedam, der Radja Adal (der Gesetzgeber nach dem alten
Hadat) in Kanipong Tenga, und Raja Hebadad (der Priester) im Kampong Balei
django, während die Reichsgrossen ihre 8itze in Soengie Larah, Soeroeaso und
Padang Gautieng hatten. Mit Jang die Pertuan (die als Fürst betrachtete Person)
bezeichneten die Malayer ihre Fürsten (um dirccte Bezeichnung als solche zu ver-
meiden). Von drei Brüdern aus der Nachkommenschaft Kjai Toemanggangon's
(als erster Maharadja di Radja oder Jang di Pertuwan in Priangan) zog der älteste
nach Sungi-tarap, der zweite nach Surohasa und der jüngste naeh Pagar-rujang am
Bakit-Bungsu. Als Kinder Iskander's (um jeder ein eigenes Reich zu gründen),
begaben sich sieben Söhne (von Madjapahit) nach Lebong, Menaingkabouw, Passu-
mah, Stabong (an der Quelle des Komering-Flusses), Blidoh (an der Ostküste),
Djambi, Dchaua oder Java, wo der jüngste blieb, während ihre Schwester (Mantri
Sandang Bido) sich in Palembang niederliess, mit Bagus Skarang vermählt, der
vom Himmel in die See gefallen war, in dem Roban Sambilan Pitang genannten
Meer (nahe dem Platze, wo das Meer fest ist). Auf Nangkudo Sidang Berdamo
in Jangka bringing kalevakto folgte sein Sohn Mangku Derrabal Tschindano. dann
dessen Sohu Rabulselasse, weiter dessen Sohn Batara Guru und sein Sohn Raja
Iskander (in Madjapahit gestorben). Der Fürst Nangkudo Sidang Berdamo war
mit der Schöpfung der Welt entstanden. Von Jangka bringing kalevakto (weil das
Land zu klein war) fortziehend, sah Iskander die liebliche Insel (Pulo Cheri) und
gründete dort Madjapahit.
Der erste Mensch, auf dem Merapi erscheinend, rief einen Rajab (von dem die
Bewohner Tarah Datar's stammen), einen Landbauer (Stammherr der Bev^ohner ia
Agam), eine Ziege (von welcher die Bewohner Solok's abgeleitet wurden) und einen
Hund (Ahn der Küstenbewohner an der Westküste Sumatra's) in's Dasein. Die
Anak Soengi (in Ampat bla) und V. Kota oder Moko Moko) leiten sich aus Menang-
kabouw (in Suku vertheilt). Die Anak Pasisir (in der Proatin Landschaft) kamen
von Indrapura längs der Küste. Die Anak Lakita in Soengei Itam sind den aus
Ampat-Lawang abkömmlichen Stamm verwandt. Dem Raja Binniang aus dem
Meer, (wo er nur dachte, ohne zu essen), hervorkommen sehend, schützte der Füret
der Malayer die Augen mit der Hand an der Stirn und deshalb werden die Hol-
länder begrüsst durch Anlegung der Hand an die Stirn. Raja Binniong aus Rum
(Siambul) kam, um die Einkünfte zu essen, Raja Skander Britandu oder der Ge-
hörnte (aus China), um die Kaufwaaren zu essen, Raja Tatagulin Sakta (in Pager-
Rujong), am die Erde zu essen, und Raja Binniang der Compagnie (aus Holland
oder Europa) entstand im Meer für sich allein. Poyang Meradja Gedang zog nach
Menangkabau, Maharadja Ratu nach Lebong, Maradja Bongso nach Passumah, Ma-
radja Sapi nach Slalung, Maradja Sing nach Djambi, Maradja Pandu nach Blidah,
während Maradja Mokso in Java blieb. Der Poyang Maradja Gedang in Menang-
kabouw zeugte als Vater die Söhne Tumangoengan und Propati, wie Maradja Ratu
in Lebong die Söhne Biku Bijiingi, Biku Brahmain, Biku Margi und Bikn Brümbo.
Der Fürst von Djambi gründete Singapura.
In der Mitte Java's wurde Madjapahit von Iskander gegründet, mit dem Land
Padang Padaratan und westlich davon Tanja Kamulang. Der südlich von Madura
gelegene Hügel Skanda Malai oder Berg Skanda's (Kartikeya's oder Subrahmanya's)
wird Sicander Malai (Berg Alexander' s) genannt, weil dort der Arzt von Alex. M.
(l>. Langles) begraben sei (s. Wilson). Auf Alex. M. folgte in Sogdiana (nach
Orosius) der Feldherr Scythianus (Scythaeus Praefectus). Auf den Münzen Skan-
dragapta's (unter der alten Gupta) findet sich der Pfau (auch zum Reiten), Der
Untergang der im Sand begrabenen Stadt Amirkote wird (von den Rajputen Bi-
kanir's) auf die Besiegung des Johyas durch Iskander Ruroi zurückgeführt. Durch
den am Maha-meru (mit dem Fluss Malayo) in Indalus (auf Sumatra) lebenden
Häuptling Demang Lebar Dann als Oberherr anerkannt, bauten Sri Tun ßuwan«
(Nachkommen Iskander s) mit den Orang di bawah angin die Stadt Singapura bei
üjong-Tanah (in Tanah Malayo). Unter den Nachkommen Alexander Magnus*
(Sohn Darab's) heirathete Tsoelana (Nachfolger Tsoerana's) die Prinzessin Mathab,
Tochter des Königs Tatab Harad (drei Söhne zeugend) und kehrte dann nach der
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33
Goromandelkuste zurück, wo sein Sohn Rama Madaliejara sich in Bantja Nigara
niederliess (Modeliar).
Als Bondak andang oder blutsverwandte Mutter (Bon da oder Mutter), empfing die
Fürstin von Menangkabouw den Besuch des Fürsten von Atjeh, um sich zu vermählen,
doch verlor dieser, als ein Büffelkampf vorgeschlagen wurde, indem der Büffel
des Fürsten (obwohl jung) mit eisernen Hörnern bewaffnet war. Dann kam der Rajah
von Rum, um Heirath zu erfragen, und versprach (bei Zusagen) in zwei Jahren zurück-
zukommen, starb aber in Rum. Zuletzt kam der Fürst von Siam (gleichfalls als Sohn
Iskander's) wurde aber abgewiesen. Dann gebar die Fürstin (ohne Vater) den Sohn
Sutang rumandang (als Indradjati oder vaterlos), (der durch das Essen einer Cocos
beschwängert) mit Cocosmilch ernährt wurde. Auf Pulo Langkapuri trennte
sich (als Sohn Soetan Iskander Zoelkarnain's) Maharaja Raja von seinen Brüdern,
nach Pulo Mas (Sumatra) ziehend. Auf dem Boekit Segantang Maha-Meru am
Sungie Malayo (der in der Tantang fällt), liegt (bei Palembang) ein Nachkomme
Alex. M. begraben. Botjitram, Sohn Suram's (Sohn des Tarsie Badaros aus dem
Stamm der Hindu vom Geschlecht Alex. M.) und der Prinzessin Tjindani WeRsie
(von Tjulan) kamen, aus Amdani Negaro, zu Demang Lebar Daon (aus dem Stamm
Solam's) am Muara Tantang (bei Palembang). Der Fürst von Menangkabouw
stammt vom Sultan Iskander Alum, der auf dem Gipfel des Berges Gunung Seilan
herrschte. Von Iskander (Nachkommen Adams) stammend, liessen sich die drei
Sohne in China, Indien und Menangkabouw nieder (wo das Land durch Sieg des
Büffel über den Tieger erobert wurde). Von den durch Iskander mit der Tochter
des Meeres (unter Wasser) gezeugten Söhnen, Hess sich der jüngste in Johore nieder,
und dann (nachdem er die niederdrückende Schlange Si-katimuno mit dem Schwert
Simandang-giri getödtet) am Vulcan, der aus dem Meer hervorgestiegenen Insel
Sumatra (Pulo Percha). Die Schlange Si-katimuno wurde durch das Schwert Sang
Sapurba's (Nachkomme Alex. M.) bei Gründung Menangkabou's in drei Theile
zerhauen [in Sakyamuni's Lehre].
Der anfangs auf der Spitze des Bukung Bongso bei dem Badeplatz (Pentjoeroes)
der Quelle ansässige Raja kam dann herab nach bukit (am Abhang) und schliesslich
an den Fuss, zu Pagger-Rujang wohnend, ein Kampon^ Gudon, als Raja alam
(weltlicher Raja) oder Jang di Pertuan, während der geistliche Fürst (Jang Putuan)
in Tanggor residirte und der volksthümliche Fürst (Raja Hadat) in Balejangot.
Der weltliche Fürst (Jang di Pertuan) gehörte zum Kampong Sudam, als Raja-
alam (in Pagger rujang). In Kampong Tanga wohnte der Raja ibadat (als geist-
licher Fürst) und in Kampong Balejangot der Raja Adat (als Hüter der üeber-
lieferungen. Die Landschaft (Rantau oder Hochmoore) von Rantau-Kwantan, Kwan-
tan-Singingi, Rantau-Batangbar bilden die Länder von Kwantan. In Kwantan
wurde Aril (Tribut) an den Jang di Pertuan (in Menangkabouw) bezahlt, dem die
verschiedenen Rajah Ehrendienste leisteten ^m Reiche des Sirih, u. s. w.), und
nach dem Fall von Pagger-Rujang nahm der Kaja (Tuan besor) von Besarah (am
Kwantan-Fluss) den Titel als Jang di Pertuan an.
Die von WaliOlah, auf einem Zeugschiffe vonTanah besar (am Festland) schiffend,
getödtete Schlange verwandelte sich in den Boekit Seboentang (Kadjang Sabidang
bei Palembang), wo er sich niederliess, von dem Djin (Dämon) Raja rrie als Is-
kander betitelt. Nachdem sein Sohn beim Baden durch eine Schlange getödtet,
weshalb ein Zaun von Arenbäumen (roedoeng) gebaut wurde (als Pagar-roedang),^
wurde der von der durch einen Dewa geschwängerten Tochter (Raja Prie's) geborene
Sohn (Sabatong) in's Meer geworlen , durch einen Garuda nach dem Berg-
gipfel zurückgebracht, und heirathete unwissentlich in Pager-Roedang mit der Fa-
milie des Jang di Pertoean von Pagar-Roedoenof, (ebenfalls Enkel Iskander's), und ver-
wandelte (auf der Rückreise von Madjapahit^ sein bei Boekit Seboentang aufge-
laufenes Schiff (durch Tapa oder Busse und Opfer an die Dewa) in die (bald mit
dem Boekit Seboentang verbundene) Insel Patang-oejang, wo er in Sakalobrah
(am See Lahoet Ranouw) wohnte (an der Quelle des Kommering). Von dort ver-
breiteten sich die Nachkommen seines jüngsten Sohnes (Empoe Seroentieng) längs
der Flüsse (die Vorgänger weiter abdrängend) durch die Länder der Lampong
(s. Du Bois). Iskardo wurde vom Doppelgehömten erbaut. Nach Klitarchus traf
Alex. M. im indischen Gebirge auf ein Heer von Affen, gleich feindlichen Armen
(s. Aelian). La conie, qui chez les Israelites, etait le Symbole de la puissance et
de la force, est, pour les Bassoutos, celui de la confiance et de la severite (s. Casalis).
Bastian, Arcbipelago. III. ^
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Die Nordländer bedienten sich der Hörner des Auerochsen zum Trinken und zum
Verfertigen von Lanzenspitzen (s. Plinius). Als dem Prätor Genucius Cipus Homer
wachsen, erklärte das Orakel dies als Zeichen des Königstbums, weshalb er sich
verbannte (s. Val. Max.), und so symbolirt das Hörn die Herrschaft (bei Daniel).
Die Könige von Badakshan leiteten sich (zu Polo's Zeit) von Alexander, mit
der Tochter des Darius vermählt. Der königliche Stammbaum von Badakshan
wurde auf Alexander (Philipp's Sohn) zurückgeführt (nach Ferishta). Zu Baber's
Zeit leiteten sich die Fürsten Badakshan's von Alexander M. Nach Abul Pazil
leitete sich der königliche Stamm von Sewad und ßyore (der Yussufzi) von der
Tochter Zulcamein's Secander (von Kabul eingewandert). Die Fürsten von Durwaz
leiteten sich von Alexander M. (s. Elphinstone). Die Tungani-Stämme von Yar-
kand leiten sich von Alexander M. Die Fürsten von Kulab, Sheghanian, Wakban
leiten sich von Alexander M. (wie in Chitral, Gilgit, Iskardo, Badakshan und Dur-
waz) aus dem Tadjik-Geschlecht (von Bakhtur-Zamin). Iskander heisst (in Sumatra)
zweihömig wegen des gehörnten Bildes auf der Münze von Alex. M. (s. Marsden).
Die josephischen Stamme Ephraim und Menesse trugen Stier- oder Widderhöroer
auf ihren Fahnen (und für Josua). Bei Daniel wurden die Perser und Meder, ab
zweihömige, unter Widdern symbolisirt. Als von Noah's 99 Söhnen der jüngste
(Iskander Dhulkarnain) seine Frau im Himmel gesucht hatte, wurden ihm (in Rum)
drei Söhne geboren, von denen sich der jüngste (Surya maha radjadiradja) mit
seinen Begleitern einschiffte, und als noch Alles mit Meer bedeckt war, auf der
Spitze des Merapi landend, baute er, bei Ablaufen des Wassers, die Stadt Preang,
neben der grossen Ebene (Padang panjang), und als bei fernerem Ablauf des
Wassers die drei Landschaften (von Tanah datar, Agam und Limapulu) den Blicken
erschienen, zerstreuten sich die Malayen dahin, indem Surya maharadja di radja
sich in Pagar Ruyang niederliess.
Raja Secander, Sohn Raja Darab's von Rum (aus dem Geschlecht Makadumiah)
als Zulkarnein zeugte mit der Tochter des Raja E^ida Hindi den Sohn Raja
Arastan Shah und dieser mit der Tochter dos Raja von Turkestan den Sohn Raja
Aftas. Aus seinem Geschlecht herrschte Raja Suran in Amdan Nagara und zog
(nach Besiegung Ganggi Shah Juana's in Gangga Nagara mit der Festung am Flusse
Uinding bei Perak) gegen Raja Chulon in Glang Kiu (Khlang Kiauw im Siame-
sischen) und Johore, und dann nach Tamsak (wo das Schiff aus China über die
weite Entfernung berichtete). Nach einem Besuch der Barsam unter Rajah Aktab-
Al-Arz (im Grunde des in einem Glaskasten durchfahrenen Meeres) kehrte Raja
Suran mit einem Seepferd auf die Erde zurück und baute Bijnagar im Lande der
Kling. Von seinen Söhnen durchkreuzte Bichitram Shah die Silbon genannte See
und erschien (nach Zerstreuung der Flotte) in glänzender Erscheinung den das
Reisfeld bearbeitenden Mädchen aus Belidung auf dem Berge Sagantang Maha
Meru (am Fluss Malayn), zwischen zwei Begleitern auf einem weissen Stier sitzend
und von dem Bath (oder Sänger) als Sangsapurba (Trimurti tribhuvera) begrüsst.
Die Tochter (Wan Sindaria) des Raja Demang Lebar Dawn von Palembang oder
Paralembang (im Lande Andaluz) heirathend, wurde von ihm der Vertrag mit dem
Volke (der Malayer) geschlossen, dass dieses nicht rebelliren, aber die Fürsten ihrer-
seits es nicht unterdrücken sollten (beim Bau des Badehauses Pancha Presadha in fünf
Terrassen). Nachdem Sangsapurba zum Fürst von Palembang (mit Damang Lebar
Dawn als Mangkubumi) erhoben und die in einer Glocke den Fluss hinabgeschwom-
mene Prinzessin Putri Tunjong bui (oder Schaumglocke) mit dem chinesischeo
Gesandten vermählt war, wurde dieser zum Statthalter des oberen Palembang (wie
der jüngere Bruder Damang's zum Statthalter des unteren Palembang) eingesetzt
während Sangsapurba (mit Damang) nach Tanjongpura (wo der Fürst von
Madjapahit einen Besuch abstattete) schiffte und dann (seinen Sohn Sang Nila
Ulrama, als Nachfolger des Fürsten Paramisurit Bentan zurücklassend) nach dem
Kwanton (bis Menangkabouw aufsteigend). Sein Sohn (Nila Utama) schiffte von
Bentang nach Tanjong Bemban und gründete dann Singhapura am Fluss Tamasak
(als Sri Tribuana), seinen Sohn (Raja Kichil Besar) mit der Tochter des Klin^
Raja Adi Bernitan Raja Mudeliar (in Bijanagara) vermählend (mit dem Titel Sri
Vicrama Vica). Von seinen Nachfolgern flüchtete Raja Secander Shah (von der
Bitara von Madjapahit besiegt) nach Moar und gründete dann Malacca. Die Fürstin
Bondakandung oder blutsverwandten Mutter (die Fürsten von Rumi und Siam im
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Büffelkampf abweisend) gebar (ohne Vater), als Indradjati, den Sohn Sutang ru-
manduij (durch Cocosmilch ernährt) in Paggar-rujang.
Die Suku-Eintheilung einführend, übernahm Fürst (Jang Dipertoewan) Ejahi
Toemenggoengan (in Menangkabouw) die Herrschaft über die (aus den Linien
Kota und Pilehan zusammengesetzte) Abtheilung Kota-Pilehan (in Tanah Datar),
die über Bodi-Tjiniago (aus ßodi und Tjiniago) seinem Bruder Perpatih Sabatang
(in Agam) überlassend. Die Kota-Pilian folgt dem altüberlieferten Adat, wogegen
die Bodi-Tjiniago ausserdem Berathschlagungen zulässt. Jeder im Volk, vornehm
oder gering, gehört (auf Timor) zu einem Stamm, nach dem ursprünglichen Wohn-
ort oder nach dem ursprünglichen Stammvater genannt. Solch ein Stamm heisst
naak fes (Wilken). Kleisthenes vermittelt den Üebergang aus dem gentilicischen
Zustande in den demotischen (in Attika).
Zu den vier Suku von Rumbowe Ilir kamen später die vier Suku von Rum-
bowe Ulu. Batta Ampar ist der vornehmste unter den von Menangkabouw nach
Rumbowe eingewanderten Suku. Als Namen von Suku finden sich Sipanja, Bodi
Malaiju. Prauw, Djambi, Mandheling u. s w. Datu Raso Jeso (von Merapi nach Pri-
anganin Padang panjang wandernd) zeugte mit der (schönen) Poetih den Sohn Rjai
Toemangongon und die Tochter Indra Sati, während später seine Wittwe ihrem
Gemahl aus anderem Stande den Sohn Perpatih Sabatang gebar, der (nach Reisen
zurückkommend) Indra Sati umwarb, aber von dieser an einer Hauptwunde (als sie
ihn gegen einen Schlag seiner Mutter schützte) als Halbbruder erkannt wurde. Kjai
Toemanggongon theilte dann die Stämme, (Ehe innerhalb eines desselben verbietend),
und kämpfte mit dem (verbannten) Perpatih Sebatang (der zu Sintoa in Tanah-datar
seinen Kris durch den Batu bertikam bohrte, drohend, dass er so seinen Verfolger
durchbohren würde, wenn nicht sein Bruder), bis bei Frieden der eine Stamm
(um nach Agam zu ziehen) an Sebatang überlassen wurde, während Toemangongon
in Tanah datar blieb. Als die Frau Watou-Gunung (des Menschenköuig in Java)
an einer Kopfwunde in ihren Gatten ihren Sohn erkannte, reizte sie ihn (zu seiner
Vernichtung) zum Kriege gegen die Dewa an. Suku ist viergetheilt und die vielen
(nach Bäumen, Oertlichkeit u. s. w. benannten) Suku gehen auf vier Mutter-Suku zurück.
Am Gabun, wo die Frauen Inumerisch überwiegen, beginnt die Reaction gegen die Des-
potie des stärkeren Geschechts in den Geheimbünden des Nordens (durch rivalisirende).
Der jüngste Sohn Adam's (dessen Brüder nach Indien und China gezogen)
vertheilte in Sumatra die Suku, den Suku Kumba nach einem Kumba-Baum (unter
dem sie sassen) benennend, den Suku Malayu (Laya oder Berge) nach den Füttern
eines im Kriegstanze aufgeworfenen Schwertes. Nachdem Surya maharadja, auf
dem Merapi gelandet, in der Stadt Preang (Freudenstadt) die Gesetze verkündet,
(je nach den practischen Fällen), brachte er sie unter Berathung mit dem Häupt-
ling Pipaht-S in Tamyong zur Ausführung. Von Sri Maharadja di Raja (auf Berg
Mar-apie) stammen der Raja Alam oder Oberherrscher (in Pagar-rujang), der Raja
Adat oder Richter (in Soempoe-Koedoer) und der Raja Ibadat oder Priester (in
Boea). Seine Wittwe (Indo-Tjalita) gebar dem Tjati-bilang-ponde zwei Söhne
(Tamangongan und Sebatang) neben der Tochter Indrajati (wobei in Folge der
Heirath mit Sebatang der Suku eingeführt wurde).
Der Häuptling der Ampat Suku (Kampi, Pani, Tigi-lara und Malayo) residirte
am Berge Sungei-pagu in Menangkabouw. Der Adat negri (neben dem Adat Koran)
wurde von den Stamm-Häuptern Katamangoengoeng und Papatih Sebatan aufge-
stellt (nach gegenseitiger Berathung). Die Penghaloe hadat sind zugleich Pengha-
loe andiko, als Häupter der Familien (Mamak) neben den Drang tua (Aelteste)
mit Orang tjerdoek pandei (als mit dem Hadat vertraut) und Drang patoet (An-
gesehene). Die Panghulu Suku mit den Panghulu andiko bilden den Panghulu
adat (im Gegensatz zu den Panghulu rod). Die Nagri Sembulang (Neun-Staaten)
wurden durch die Menangkabauer in Malacca gestiftet. Der Laras Kota-Piliang
bleibt bei dem alten Hadat, wogegen der Laras ßodi-Tjiniajo auch die Moepakat
oder Specialberathung (nach mohamedanischem Gesetz) zulässt (besonders hinsichtlich
des Bangoen oder Blutpreis). Der Adat Kawi (nan terhadat) gilt bei relegieusen
Sachen (in Padang).
Im alten Platz wohnten die Vorfahren der Suku Bodi-Tjinago in Sungitarah,
wogegen die Kota Pilehan in Limakoun wohnte (mit der Suku Malaiyu). Die
Kegne (zu Padang) zerfällt in 14 Suku und der Suku in Boah proet (Leibes-
frucht). In dem Kampong vereinigen sich die demselben Ahnherrn (Nenek) Ent-
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sprossenen. In PaggerrujaDg finden sich sieben Stämme, getheilt in die Nandgs
baleh oder drei Yereini^ngen (fürstlichen Geschlechts), die Gudam, Tanga und
Balejangat, und in die Nan ampat baleh (die vier Vereinigungen) der Mandheling,
Padang-datar, Nan-ampat und Nan-sambilan. Die Stämme von Pajakombo stammen
Yom Tieger, die von Solok vom Hunde, die von Tanah dator vom Büffel, die von
Agam vom Schaf.
In Tanah-datar kann in derselben Suku, aber nicht in derselben Boewah
peroet (Familie) geheirathet werden. Bei den Malayen heissen die Familien Sa-
Nenek (einer Grossmutter), wogegen (bei den Battah) Sa-Ompoe (eines Grosa-
vaters). Neben den vier Suku (Tanah-datar, Lima-Pulu, Pasisir und Eampar)
findet sich in Siak (Siak Sri Indrapura) der Suku Talung (und der Hamba-Raja).
Der Mittelstand wird aus Jutze oder Oranffbaijik-baijik gebildet. In den Wäldern
leben die Orang Utan. Die Datu der Suku bilden die Orang besar dalem (neben den
Datu Banda des Handels). DieFamilien oder Boewah proet (mit Anak Boewah oder
Einzelgliedem) bilder Soeka unter den Laras (bei den Malayen). Die Datoe nan
berampat (Häupter der vier Soekoe) oder Datar nan Kaam pat soekoe repräsentireo
im malayischen Dorf die Hauptversammlung der Suku (auch wenn mehr, als vier).
Mit Datoe nan berampat (Häupter der vier Suku) wird die Gesammtbeit der Dorf-
regierung (auch wenn aus mehreren Suku bestehend) begriffen (im Anschluss an die
vier Ursprungsstämme). Von den Stämmen in Menangkabow stammen die Koebang
(in Tanah-datar) vom Tieger, die Batipoe vom Hunde, die Tjandjoeng (in Agam)
von der Katze, die Lima-puIu von der Ziege u. s. w. Solche Suku, deren Mamak
sich in einen Tieger verwandelt hat, furchten nicht die Begegnung von Tiegem.
Kjai Tommanggoengan und Perapatih Sebatang (die Gesetzgeber der Ma-
layen) führten auf Rath des Tjatjah-Bilang-Pandei die Vertheilung in Suku ein.
Durch Tjatjah-Bilang-Pandei ordneten Kjai Toemanggongan und Perpatih Sebatang
die Hausgesinde der Suku unter Panghulu, und bestimmten, da die Neffen des
Nachoda m Priamon (während der Reise nach Atjeh zum Flottmachen des Schiffes)
besser, als die Kinder, gehorcht hatten, dass auf jene das Erbrecht fallen solle. An
der Spitze jedes Suku (Stammes), der in einem (oder mehreren) Kampong, (Flecken)
wohnt, steht ein Panghulu Suku (über den Panghulu Kampong, bei Mehrheit der
Kampong), und die Gesammtbeit der Panghulu Suku in der (aus sämmtlicben
Kompong gebildeten) Kota oder (unter Einbegriff des Teratak oder Grundgebietes)
Negari bilden die Regierung in Wegari, als Rapat Penghuiu.
Von Priang Padang Pandjang verbreitete sich (unter Perapatih Sebatang) der
Laras Bodi-Tjiniago (aus dem Suku Bodi und Tjiniago gebildet) über die Ebenen (in
den fruchtbaren Gründen des ersten Besitzergreiters), während der Laras Kota-Pilihan
(aus dem Suku Kota und Pilihan) sich (unter Kjai Tommanggoengan) mit den Bergen
genügen lasssen musste. Auf der Insel Langka-Pura (bei Palembang) gelandet, zogen
die Brüder Pera-pati-si-batang und Kei-Tamanggungan nach dem Berge Priangan (oder
Siguntang-guntang). Aelteste Ansiedlung der Limapulu Kota sind Kota namampal,
Kota nagodan, Ayer tabi (limbukan) und Payabasu. Dazu kommen die Rono
(wono) negri, als Simalongong und Laras lubu, sowie ferner, im Umkreis ange-
siedelt, die (sieben) Laras (munkar, gugu, sarilama, param, laban, situyu, batu-
ampar). In rreang Pandang panjang fciden sich die Suku Gugu und Skladi, zum
Suku Kota-Pilehian gehörig. Der Suku Pilehian ist der ätteste. Balahan kandon
(zweigetheilt) wird gesagt, wenn ein Theil der Familie nach einem andern Platz
zieht Die Mitglieder des Suku von Batipo heissen die Tieger von Kota-Pilehan,
als die Kriegsbeute liefernd. Der Kota nangedan enthält den Kampong Kohe
Ketchil (Kota Kolchi) u. A. m. Neben Kota nangedan findet sich Kota namampa.
Die (aus Tanah-datar stammende) Bevölkerung von Soengei-Pago zerfallt in
5 Hauptstämme, als Soekoe-Malajoe, Soekoe-Panas, Soekoe-Tigalaras und Soekoe-
Kampei (s. Lange). Neben dem Jang-di-Pertoewan (an der Spitze jedes Suku)
stehen die Saudi. Der (von dem Soethan von Pagar-rujang stammende) Raja Sambah,
(weil Sambahjang oder Ehrerbietung empfangend), residirte als Jang-di-Pertoewan
des Soekoe-Malayu in Kampon-dalem bei Pasir-dalang, wo früher der Soethan oder
Gesandte aus Pager-rujang seinen Sitz gehabt. In Lebong finden sich die vier
Marga der Birmani, Jirkalang, Selupu und Semarigi, und ausserdem ist noch die
Marga Tubai hinzugekommen. Die Marga Semitul stammt von den Samadulah
(aus Pager-Rujang). Sumatra heisst Pulo patjo (bei den Redjang) oder Pulo pertja
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(bei den Malayen). Die Bewohner des Dorfes Tanjong-Heram (bei Taba Perand
joeng) gehören zum Stamm Selupu (ihrem Ahnherrn nach).
Von Pager-Rujang gesandt, baut der Fürst (Tuangko Subajon) in Sugelimau
(bei ßenkulen) einen runden Bale (Bale bontar) im Dorf, und dort heissen alle
Söhne Rajah (Fürsten) und alle Töchter Sitti (Prinzessinnen) in der Marga Si-
mitul. In Rindu-hatti wird beim Grabe des letzten Raja von Pager-Rujang
geopfert, der dort die Sewah-Cultur eingeführt hat (aus Menangkabouw), und in
Folge der guten Ergebnisse als über den Reiswachs waltend betrachtet wird. Den
Kuantan aufsteigend, liess Songsapurba durch den Kämpfer Peramas Cumambang
die Schlange Sacatimuna (Jcktimam) tödten und sich zum Raja von Menangkabouw
in Pagar-Rujang erheben. Der Fürst von Pagar-Rujang führte javanische Titel.
Der Fürst von Pagger.Rujang legte einen Zaun (Pagger) an, damit seine Kinder
nicht vom Regen fortgeschwemmt würden. Jenseits des Bua- Flusses lag das alte
Pagger-Roejong, das nach dem jetzigen Pagger-Roejong (am Gunung-Bongso) ver-
legt wurde (durch Verschanzung aus Ruang-Bäumen gegen Feinde befestigt).
Zwischen Juruasso und Pagger-Ruang finden sich in einem Reisfelde Steine, als
Fundamente alter Gebäude. Die Mohamedaner schreiben die Schriften auf dem
Stein (zu Pagger-Rujang) dem Sheitan zu. Die Steine in Pagger-Rujang sind von
Orang Hindu beschrieben.
Der Fürst von Menangkabouw theilte sein Reich dreifach, als Menangkabouw,
Sourouassa und Pagger-Ruang. Der von Meraju ausgewanderte Stifter Menang-
kabouw's hatte sich zuerst auf dem Gunung Bongso niedergelassen. Das Reich
Menangkabouw wurde aus Tanah Datar, Agam und Limapulu Kota gebildet. Die
(unter freien Panghulu stehende) Tanah Andika (Pangkallan) war früher von Me-
nangkabouw abhängig. Der Sultan von Indrapura war vierbrüstig auf Sumatra (s.
Dalrjmple), wo der Sultan von Menangkabouw über die Insel Percho herrschte.
Aus Menangkabouw (in Barros) kam das Gold Caraatra's (s. De Barros). Neben
Pacem, Achem und Camper fand sich Menangkabo auf Sumatra (s. Barbosa).
Der Maha-Raja von Menangkabouw leitete sich von Lankapura ab. Die besten Kris
-wurden in Menangkabouw verfertigt und von dort ausgeführt (s. Argensola).
Beim Tode Sultan Alifs (1680) zerfiel Menangkabouw in Susuwasa (mit der
alten Hauptstadt zu Menangkabouw), Pagar-Rujang und Sungei-trap. Der Stifter
des Reiches Assahan (javanischer Befestigungen) kam von Menangkabouw. Nach
dem Tode des Raja Alpha wurde das Reich Menangkabouw dreigetheilt (1680 p. d.).
Die Batoe-Raja (in Mahi) dienten zur Krönung des Fürsten von Menangkabouw.
Die Fürsten von Menangkabouw zogen von Bukit Gamba nach Pager-Rujang. Als
in Folge von Zwistigkeiten unter den Mantris die Bevölkerung von Moko-Moko
sich nach Menangkabouw wandte, erhielt sie den Sohn des Tuanko von Priaman
zum Fürsten und Sultan Sidi Sherif in Dusun Pase. Vor der Schöpfung in den
V^olken wohnend, wurde Sultan Gagar Aham mit dem (sprechenden) Vogel Ho-
cineta auf die Insel Langkapura (zwischen Palembang und Jambi) gesandt, das
Königreich Menangkabouw zu gründen. Die Quellen bei Menangkhabow bilden
den r luss Sello, der sich mit dem aus dem See von Serkarat entspringenden Fluss
Ombilan vereinigt, nach dem Indragiri abfliessend.
Als in Tanjong Bunga das Kind eines Begleiters (im Gefolge des aus Indra-
pura geflüchteten Königs) durch einen Alligator gefressen war, wurde um die Stadt
ein Zaun gebaut aus Rujong oder Nibong (als Pagger-rujong). Die Fürsten von
Sungei-Trap stammen von Perapati, wogegen von dem durch diesen (und seinen
Bruder) zur Bekehrung aufgenommenen Paduka Sri Sultan Ibrahim (Xerif von
Mecca) der Fürst von ragar-rujang und Suruwasa. Von Noah's Gefährten kamen
die Stifter von Menangkabouw nach dem Berg Siguntang-guntang zwischen Djambi
und Palembang. Nach dem Tode des Sultan Alif wurde das Reich Menangkabouw
zwischen den Fürsten, von Suruassow, von Pagger-Rujang und von Sung-Tarap
dreigetheilt (1680). Pagger-Ru'ang wurde als Zaun von dem Fürsten gebaut, um
das Grab seiner Kinder gegen Krokodile zu schützen. In Gmiung (bei Buli) hat
der Suku Bodo Tjiniaga alte Penghaha-Regierung, welche die Ansprüche des Kai-
sers von Pagger-Rujang zurückwies, bewahrt.
Während bei den Malayen ausserhalb des Suku- (Stammes) geheirathet werden
muss. war in der Familie des Raja von Pagger-Rujang (dessen Nachkommen sich
in Seruassa niedergelassen haben) Heirath im engsten Verwand tschaftsverhältniss
statthaft (bis zu der zwischen Bruder und Schwester). Der Sohn der weisen Fürstin.
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Boenda kandjong angetraut, wurde Sutang-rumandung (durch Imbang paga entfuhrt)
durch Chandramatti zurückgebracht (Pagger-Rujang wiederherstellend).
Als Sri Maharadja di Radja, von Pnangan padang pandjang ans sein Reich
erweitert, Hessen sich von seinen Söhnen Radja Alam (Oberherr) zu Paggerroejong
nieder (in Roema di Koedam), Radja Adat (Gesetzgeber) zu Soempoe-Koedoes
(im Roema di tenga) und Radja Ibadat (Priester) zu ßoea (im Roema di boekieti
während seine Wittwe (Indo Tjalita) ihrem zweiten Gemahl (Tjatibilang-pande) die
Söhne Sultan Padoeka gebar (Kjai Tamangongon) und Sultan Samarung (Perpati
Sebatang) gebar (neben der Tochter Indrajati). Da Perpati Sebatang, ohne zu
wissen, seine Schwester heirathete, wurden die Kreuzheirathen der Sultane be-
stimmt. Indu-Samang vertritt die Fremden gegen die Kampong. Die auf Merapi
(in Sumatra) geschaffenen Menschen wanderten in drei Theilungen nach Batu-
sangkha, Agam und Anamkota. Von dort für einen gemeinsamen Markt aufs
Neue nach dem Plateau von Merapi zurückkehrend, fanden sie den Weg so schwierig,
dass Viele starben, unter alten Steingräbern dort begraben liegend.
Als die (in Rechtssprüchen weise) Fürstin ßoenda-Kadjong in Menangkaboow
die Herrschaft für ihren Sohn Sutang-rumandung führte und dessen durch Imbang
jaya, Fürst von Soeng-Ngiang (am Uli-djambi, oder oberer Djambi) entführte Braut
durch die Heldenthat Chindramatta's (Erinnerung), oder Zeichens des Auges
(Matta), Pflegebruder des Kaisers, zurückerworben, zog Imbang jaya gegen Pager-
roeang und (während die Kaiserin mit Sohn und Schwiegertochter zum Himmel er-
hoben wurde) zerstörte er es, wurde aber in seinem Lager durch Chandramatti er-
mordet, der von dem Bruder (des Fürsten) Tiambunko als Gefangener fortgeführt,
aber (nach dem Tode dieses) bei Thronentsagung der Wittwe, zum König erhoben
wurde und Pager-Rujang wiederherstellte, (aber bald darauf starb, worauf das ganze
Reich verfiel.)
Die Fürstin Bonda-Kandong (in Menangkabouw) dachte ihren Sohn Sutang-
rumang, für den sie die Regierung führte, mit Putri-Bongsa, Tochter ihres
Bruders, Tuangku Orang Moeda zu vermählen, aber dieser, unzufrieden mit der
Wahl, entfloh nach Soengi-Nejiang, wohin dann der Kaiser seinen Pfl^ebrader
Chandramatta (zur Entführung) sandte, dem es durch seine Heldenthaten auch ge-
lang, trotz der gegen ihn ausgestellten Wachen in den Pallast zu dringen und die
Prinzessin zurückzubringen. Als dann nach der Zerstörung Pager-Rujang's und dem
Tode des Imban- Jaija, die Wittwe ihres ihm gefolgten (aber gleichfalls verstorbenen)
Bruders den Thron besteigen sollte, fürchtete sie den Fluch der (unter Aufhebung
zum Himmel) verschwundenen Bonda-Koendong und schlug den (deshalb aus der
Gefangenschaft entlassenen) Chandramatta vor, der noch eine (wenigstens indirecte)
Beziehung zu der alten Kaiserfamilie (als Pflegebruder) begehrt. Vor ihm wurde
dann, unter Wiederaufbau Pager-Rujang's, das alte Reich von Menangkabouw in
voriger Grösse hergestellt, aber mit seinem Tode zerfiel Alles.
Als Priangan padong panjang noch eine Waldwildniss war, Hessen sich die
Vorfahren von Tatanja Gashana, Perpetti Sabatang, Katumungungun und die
Prinzessin Kajasahan (durch welche Passumah später bevölkert wurde) dort nieder,
zum klären und pflanzen, worauf der mit einer Tochter Kajarahan's vermählte Fürst
von Rum sich in Pager-rujang niederliess. Dem Tuanko (in Menangkabouw und
Pulo Mas) wurde der Tukup Bubung genannte Tribut gezahlt, als Ersatz für das
mit Gold überlastete Schiff, das bei der Ankunft aus Kum im Kampf mit Sika-
timuno an den Klippen des Feuerberges unterging (nach den Undang ündang von
Moco-Moco). In Pagger- Rnjang fanden sich die buku Djemba, Pisang, Gundji,
Kola u. 8. w. (alle schliesslich auf die Vierheit der hauptsächlichsten Suku zurück-
gehend).
Das Land Medan suchend, wurde der (in der Schlachtordnung des Naga-ter-
bong oder fliegenden Drachen kriegende) König von Moghul Kyrun (aus der Stadt
von Sah ul Sayah abfahrend) nach seinem Aufenthalt in Hindustan durch den ge-
sehenen Bergrauch nach der Insel Pulo Percha geführt, wo er eine im Meere «uf-
und absteigende Insel sah, »it einem Manne darauf, der beständig Erde in's Wasser
warf, um die Bildung des Landes zu hindern, als Sikatimuno, der durch des
Königs Schwert (Chemundai^ Giri) getödtet wurde, worauf sich die Insel Lanka-
pura bildete, unter dem Namen von Saguntang-guntang Penjaringang (zwischen
Palembang und Jambi), wo der Sohn des Königs (Jang depertuan Rajah Puti)
herrschte, und dann sein Nachkomme, bis im Kriege Allah-addeen Sahs mit Radin
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Tamangong Sara Sari (Susunan von Mataram auf Java) nach Indrapura (der zweite
nach Pager-rujang). Die Bevölkerung von Menangkabouw zerfällt in die Laras
von Kota Pilihan und Bodi-Tjiniago (in Districte). Unter den 12 Stämmen in
Srimenanti findet sich Sri Lummah, Menangkabowe, Tanah-datar, Paja-Eumba
u. 8. w. Als älteste Stämme wurden Piliang, Bodi, Petapang und (als erster) Ma-
laiyu in Pagar-rujang vertheilt.
Aus Anlass der zwei Zweige von den Laras Kota-Pilian und Boedi-Tjiuiago
zusammengeschmolzen, führte Soeri (Sri) Maharadja die Vertheilung nach Suku ein.
Durch Bandhar (Verbannung) entzieht sich der Suku der Verantwortlichkeit für
die Busse Pampas (bei Verwundung) oder Denda (bei Diebstahl) bei den Malayen.
Der Häuptling des ältesten Stammes (im Kampong) heisst Panghalang Poetjoek
Auer (Haupt oder Spitze des Auer-Baumes) und fungirt meistens zugleich als
Panghaloe Kampong. Die fünf Panggau (als Panggau-lima) stehen (in Kroe) unter
dem sechsten, als Panggau (Lampong^s). Die Sawa-Felder in der tiga blas Kota
sind induviduelles Eigenthum, können aber nur mit Einstimmung des Panghulu
oder der Stammesgenossen verkauft oder verpfändet werden. Die Indoek oipe
• (oder Soekoe) stehen in Tapanoli an der Spitze der Hausgesinde. An der Spitze
der erblichen Panghulu andiko (oder Familienhäupter) steht der Panghulu Putjuk
(bei den Malayen).
Die Nachkommen der Orang Gadang raja (vom Fürst zu Pagger-Rujang an-
gestellt) gehören höheren Rang an (als Patrizier). Die Malim manti Doebalang
mit Penchalu heissen Orang Berhadati oder Djinni (im Dorf). Bangoen ist Blut-
geld (bei den Malayen). Die Busse heisst Boengan (wiederaufstehen) in Sumatra.
Aller Ünterhörige des Suku Pengaloe heissen Kamanakan (Neffen). Die Orang
Berhadat sind die mit den Hadat Bekannten, während Djinnis die Rangstufen
bezeichnet. Tummonog bedeutet in* Favorlang (auf Formosa) den ersten Beginn
des vom Anwachsen aus dem Wasser (s. Happart). Das buch Tambo Radja
(Königsbuch) heisst auch Undang Sembilan (die neuen Satzungen). Mit Bunda
(ibur) wird eine (fürstliche) Mutter (im fürstlichen Sinne) bezeichnet in Bunda-
Kandung (Kandung oder Uterus) von Menangkabouw. Die Pfähle der malayischen
Häuser sind durch ein Gehege verbunden, um ein Unterhaus zu bilden (in Su-
matra). Nach Eröffnung der Bewässerung (in Padang) wird das Fest der Sawah
sapulob (10 Reisfelder) gefeiert (von den Beamten). Bei Kriegen (in Padang)
bleibt der Grobschmied unbelästigt (auch wenn aus feindlichem Dorf). Aus den
Padanda (Priester) richten die Kerta (in Djambrana). Nach den Malayen (von
Wellesley) ist eine weisse Katze glückbringend (s. Vaughan).
Die Malayen tragen den Balam- Vogel (zum Kämpfen) in einen übet hängten
E[äfig. Priang-padang-panjang bezeichnet die fröhliche Vereinigung auf der langen
Ebene. Früher verfertigten die Malayen Papier aus Bast und Blättern der Seri-
bulam (um mit Holzstinen die Schrift einzugraben). In den Sambu genannten
Köcher aus Bambus werden Briefe (auf Papier geschrieben) zum Versand ge-
steckt (in Padang). Ilir ist Ebene in Palembang (im Gegensatz zu Ulu oder Hoch-
land). Die Wasserräder (bei den Malayen) dienen theils den Reis (zwischen Steinen)
zu stanapfen, theils zur Bewässerung der Felder (in Sumatra). — In die Sapil ge-
nannte Rothfarbe wird das erhitzte Gold (nach Abkühlen im Wasser) bei Mischung
von Salz, Pulver und Alaun (zum Sieden erhizt) getaucht. Nach dem Abtrocknen
wird das Gold nochmals in die gleiche Mischung (mit Zusatz von Schwefel und
Citronensäure) mit einem Draht emgetaucht gehalten, und dies so oft wiederholt,
als für die Röthung erforderlich (bei den Malayen in Sumatra). — Der Malaye trägt
in der Hand einen Käfig mit Tauben, als glückbringend. In Menangkabau wurde
früher die gelbe Farbe, als fürstliche, betrachtet. Die Frauen in Payakombo tragen
den Sarong seitlich geschlitzt (so dass beim Gehen das Bein vortritt), aus der Zeit
des Padri-Kriges, um bei der Flucht ungehindert zu laufen (oder auch nach hinten
zasammengelegt, so dass sich das Bein dann dort beim Gehen entblösst). Die aus
Padjajaran geflüchteten Baduis wenden sich an Schutzgeister, weil nicht würdig
den Gott Pun anzurufen. Durch Beschwörung (Ngeleak) wird krank gemacht (auf
Bali). In Java fährt der Mensch (als Leak) in Thiere. Aul den Moscheen (in
Menangkabau) steht vielfach ein Zieranfsatz (über der Spitze) in Speerform (auch
Blumen) oder einen Hahn tragend.
Nach dem Adat in Jambi muss bei der Thronbesteigung des Fürsten ein
Mann aus dem Volke (dem Doessoen Jeboes angehörig) einen Tag lang die könig-
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liehe Würde bekleiden (s. Boers). Die sämmtlichen Hfiupter der sukus, die pan-
ghulus, wie sie wohl in Kürze genannt werden, bilden, im Rath vereinigt, die Re-
gierung der Negari (s. Wilken). ^Der Panghulu Kampong in jedem Suku hat
den Ehrenplatz in der Versammlung, Rapat oder Rape, der Familienhfiapt»**
Panghilu (rangh-ulu) bezeichnet die Ursprünglichen von ülu (Stamm oder Ursprung).
Häuptlingen in den Molukken stehen (neben der Volksversammlung) Gehülfen
(Marinjo) zur Seite. Die Panghulu Suku und Putjuk Awal bilden (in Padang)
den Rath der Negorij, unter dem Kapala Putjuk Awal, der dem Vorfahr (Nenek)
am Nächsten steht.
Die Panghoeloe, als Njawa negri (Herz der Ansiedlung) und Malim, als Soeloe
negri (Fackel der Ansiedlung) fungiren beim Gottesdienst mit dem Rath der Mantti
und Doebal, als Tulang negri (Glieder der Ansiedlung) für Angesehene (zum Rechts-
sprechen). Munang (Mengbala) zur Verlängerung der Ohren werden von den
Frauen die Subang genannten Ohrringe getragen. Die Rapat Penghaloe (Elapat
oder Versammlung) bildet die Regierung (im Bali versammelt an der Tabou odo'
Trommel). Die Skythen tauchten die Waffen in Eideswasser (wie in Siam). Die
Felder gehören dem Hoeta (Dorf) bei den Batak. Bei Heirathen zwischen Per-
sonen vom Adel, selbst von fürstlicher Abkunft, mit Frauen von niedrigerer Geburt
(erlaubt und auch vielfältig vorkommend) sind die Kinder dann nicht von dem-
selben Stand als der Vater, oder doch nur zur Hälfte, sipuwe, von seinem Adel, wes-
halb sie auch ana> sipuwe heissen (s. Matthes) bei den Makassaren und Bugineseo.
Als die Javaner aus Palembang auf das Hochland Padang's kamen, wurde
das Gottesgericht eines Kampfes zwischen ihrem Tieger mit dem Büffel der Malayen
vorgeschlagen, worauf der Sieger das Reich Menangkabouw gründete. In Menang-
kabouw wurde der Elephant des Raja Prie von dem dreihörnigen Büffel (Baedjan
Galieng) des Raja Ischander überwunden. -Raja Ischander's dreibörniger Büffel
(Boedjang Galieng) besiegte den Elephanten des (Djin) Radja Prie in Menang-
kabouw (nach den Lampong). Für Berathungen versammelten sich die Häupter
von Menangkabouw am Tampat-perdameian (Friedensplatz) am See von Sinkara.
Als Bruder von Key Dummul Alum Maharaja Alif (Sultan von Rum) und von
Nou Alum Maharaja Dempang oder Dipang (Sultan von China) besass Aour Alum
Maharaja Dirja oder Durja (Sultan von Menangkabouw) das Schwert Chirak-Siman-
dang-diri (womit der böse Si-katimuno getödtet war), sowie den weithömigen
Büffel Si-Binuwang Sati, den Elephant Hasti Dewa u. s. w. Als reiche Kaufleute
(Djambier oder Javaner) nach Menangkabouw kommend, (zur Wette um ihr Geld
oder das Land), den mitgebrachten Büffel zum Kampf anboten, entzog der Fürst
ein Büffelkalb eine Zeillang seiner Mutter, und dieses (mit einem Eisenpfriemen
am Munde bewaffnet) durchstiess den Büffel (nach dem Euter suchend). Mönang-
Karabau ist Menangkabau von Mönang (Sieger) und Karabau (Büffel).
Mit Minang wird das Holzmodell bezeichnet, zum Saugen des Büffelkalbes,
und so der Name Menang-Kobon, im Auferziehen des siegreichen Kabau oder Büffel.
Als der Bandahara der Javaner einen grossen Büffel nach Taojong-Bunga brachte
(mit Messer an den Hörnern) wurde derselbe durch das Büffelkalb des Jang di
Pertuan befragt, da dieser, Milch suchend, den Leib mit den Messern seiner Hönier
aufschlitzte. Wie der Wolf den Stier, besiegte Danaos (als Eindringling) den Ina-
chiden Gelanor (in Argos). Als Danaos in Argos um die Herrschaft streitet, ent-
scheidet der den Stier niederkämpfende Wolf für die Fremden, sowie der den Tieger
besiegende Büffel für den Einheimischen in Menangkabouw.
Können Streitigkeiten zwischen verschiedenen Kampong derselben Negorij (bei
den Malayen) durch den Rath der Panghulu Suku nicht beigelegt werden, so hatte
fim Gottesgericht) das Prang-Batu (Steingefecht) auszusprechen, oder (wenn eben-
älls ungenügend) der Prang-Bedil (Waffen kämpf), bis Einige gefallen waren (unter
Verhinderung eines Ueberganges in wirklichen Krieg). Im Hause des ältesten
Panghoeloe im Dorfe Menangkaboe wurde für den Rundtrank (des aus Zuckerrohr
verfertigten Kilang) ein mit Silberrand verziertes Büffelhorn aufbewahrt (beim Tan«,
während der Feste, getragen), als das Hörn des überwundenen Büffels des Mcner's
(des Kaboe des Laut), der mit dem Büffel des Gebirges zu fechten kam. Pagger-
roejanff liegt am Fnsse des Gunung-Bongso (als jüngsten der Berge).
Als (weil frauenlos) das jüngste aus den 99 Kindern Adam's zum Himmel
(mit Luft-Musik) aufgenommen, kehrt er (nach dem Spalten des Baumes Sidanatod
moentahi) aus dem siebenten Himmel mit goldenen Hörnern zurück, als Iskander
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DhnlkarDaim (auf den Berg Sikoentang in Rum) und von seinen Söhnen landet Ma-
daradja-dapang in Tjina und Sari Maharadja Alif herrschte in Rum (bei der Rück«
kehr, nach dem Sueben der Krone), während Sari Maharadja di Radja nach Poeloe
Djawi (Sumatra) segelte (mit dem Hund Malim, einer siamesischen Katze, einem
Tieger von Tjampa und einer Ziege), auf dem Berge Serang Schiffbruch leidend.
Als beim Ablaufe des Wassers der Berg Barapi hervortrat^ wurde das Kind des
Fürsten nach Tanahdatar geschickt, das des Tiegers nach Agam, das der Ziege
nach Rana Lima Poeiah, das des Hundes nach Lohak Koeboeng und das der Katze
nach Tjandong Kota Lawas. Nachdem der Platz, wo der aus dem See gekommene
Hirsch geschlachtet, Priangan genannt war, erhielt bei der Volksversammlung der
Fürstensohn Soetan Paduka Nasar den Mamen Dato-Katoemang^oengan und Dato
Soetan (von der Reise nach Moere zurückgekehrt) den Namen Parpatih Sabatang,
während Dato Sari Maharadja zum Paughoeloe eingesetzt wurde. Nachdem der
von Prauw-Führer gebrachte Riesenbüffel durch die List des säugenden Büffels
besiegt war, wurde der Name Poloe Partjah (gebrochene Insel) in Menangkabouw
verändert.
Der jüngste Sohn aus dem Himmel zurückkehrend mit der Tochter und acht
Söhnen des Riesen Indra. Jatie zeugte drei Söhne, die bei der Schifffahrt auf Langka-
porie über die goldene Krone in Streit geriethen, worauf sich Sarie Maha Radja
di Radja nach Sumatra (Djawi) begab. Von den in Goenang Merapi angetroffenen
Mädchen zeigte sich nur eine (im Essen) menschlich und bevölkerte (mit den Schiffs-
gefahrten) Tanah Datar, wogegen die Tiegerfamilie nach Agam, die Ziegenfamilie
nach Rana Lima poeloe, die Katzenfamilie nach Tjandjong Kata Lawa, und die
üundefamilie nach Labong Tiga-blas zog.
Zu den Datoe Djoerei (Notabein) der Negorij (in Padang) gehören, neben den
Orang Ampat Djenies (als Panghoeloe mit Manti, Maliern und Hoeloebalang) die
Anak Radja (fürstlichen Stamms aus Pager- Roejang), die Tjerdik Pandoe (mit dem
Adat vertraut), die Orang-Toea (Alten) oder die Orang Patoet (gute Familien), die
Toengganei (Familienväter), die Priester (Seeh, Imam, Chatieb, Bilal uud AJoema),
wahrend neben den Orang bangak (Gemeinen) und Anak boah (als Unterthanen
der Panghoeloe) sich die Sklaven (Anak hoedjong mas, oder Gekaufte) die Boedak
finden (s. Stibbe). Nachdem Ala-ed-dijn (in Tandjong Bouuga) durch sein
Büffelkalb die Javaner besiegte, errichtete er gegen das (Menschen raubende)
Crocodil die Umzäunung Pagar-rouyang. Als die nach Tandjong Bounga kom-
menden Javaner zum Weltkampf mit ihren Büffeln herausforderten, siegte der
Rajah durch sein (mit Elrismessern und Hörnern bewaffnetes) Büffelkalb und liess
dann die zum Trinken aus langen Bambus (beim Festmahl) den Kopf zurück-
werfende Javaner durch das Zerschneiden der Arterien tödten (s. Ratfles).
Als die Orang Malaiyu von Madjapahit, wo sie ihren Fürsten geholt hatten,
zurückkehrend, einen Fürsten in Padang pauyang wählen wollten, wurden sie von
der Sonne verbrannt (laiyu oder verwelken) und erhielten so den Namen der
Orang Malaiyu. Von Madjapahit kommend, zogen die Orang Malaiyu über
Djambi und Limoen nach Pagger-Rujong. Raja-Assall herrscht als erster Fürst
der Malayen in Pagger-Rujong über Menangkabouw. Die mit Poyong Maradscha
Gedang nach Menangkabouw Gekommenen kehrten nach Madjopahit zurück, ihren
Fürsten zu holen, und wurden dann bei der Wiederankunft in Padang payang von
der Sonne verbrannt (laiyu), als Orang Ma-Laiyu. Im Buche Assel Raja wird
die Geschichte Menangkabouw's erzählt. Die Malayen in Borneo leiten sich aus
Menangkabouw (s. Crawfurd). Die Bewohner von Menangkabouw bezeichnen sich
als Orang-dareh (dareh oder Land) oder Daira (Darat) von Dareh alang
(Menangkabouw).
Die Orang-darat oder Tambus wohnen am Lande, die Orang-Laut oder Orang-
Rayet auf dem Wasser (in Liniga). Die wilden Eingeborenen von Rhio und
Lingga sind unter ihrem Batim von Johore dorthin versetzt, zur Ansiedelung in
Bulan-Strait (in Bruijnkops). Die Anlegeplätze der Orang-Laut sind an Muschel-
haufen zn erkennen (s. Horsfield). Epp unter^cheidet Orang-gunung (Orang darat)
und Orang-Kling (in Banka). Bei dem Erfolge der llanos gegen Banka richteten
auch die Rayat oder Orang Laut mit Panglima Raman (buginesischer Herkunft)
ihre Angriffe dorthin. Mit Tanah Datar oder Gauland (Datar oder Boden, im
Gegensatz zu Laut oder Meer) bezeichnen die Malayen das von ihnen bewohnte
Hochland (in Menangkabouw). Die Malayer von Phrom-Pen (in Kambodja) leiten
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sich auft Menangkabouw. Die Bewohner von Si-Malu stammen Ton einer aas
Menangkabouw verbannten Frau, von einem Hunde geschwängert (s. Netscher).
Als der Baum (in Madjopahit) umgehauen war, fiel er ins Meer, und alle die
darin bausenden Djin zogen nun die Flusse aufwärts, so dass sie sich in sämmt-
licheu Ländern zerstreut finden. Als dann der Biku Brahmano zimi Essen rief,
erschien auch (durch die Geister dorthin gefuhrt) ein Fremdling auf dem Platz,
und dieser wurde das Haupt des Stammes Semidang, dann ein Gast, der eine Patai-
frucht brachte, als Haupt des Stammes Bangpatai, ein anderer mit dem Namen
Jedai-ini (Haupt des Stammes Jedai-ini) und der Ginda-Sulu Genannte (Haupt des
Stammes oder Marga Ginda-Sulu, sowie ein Turbanträger (Haupt des Stammes
Banhadji). Nach dem Essen ffrub man die Mädchen wieder aus und kehrte nach
Madjapahit zurück, wo Ratu Biku Itamlida (den Sturz des Reiches voraussehend)
seine Tochter nach Selerbadaun (Palembang) schickte, und dorthin folgten die
Häupter der fünf Marga (Semidang, Banhadji, Indai-ini und Ginda-Sulu). Nach
dem Tode des Ratu-Biku beriethen die vier Söhne und schifften auf CocosnGssen
nach Moara-Kataun, den Fluss aufwärts fahrend nach Lebong oder den Stammes-
platz des Ursprungs (für die Redjang). Biku-Bidjüngo gründete das Dorf Sama-
fakka, Biku-Birmano das Dorf Tapus telok dunan, Biku-Brumbo das Dorf Danaa
Sukokaiyo, Biku Bidjümbo das Dorf Blabi Diatu tebing und das Dorf Kota-Dono.
Von diesen vier Stammvätern leiten sich die Familien der Redjang. In ßantam
und Buitenzorg schreiben die Sundanesen meist malayisch (und arabisch), während
an der Preanger die javanischen Schriftzüge gebraucht werden. Sri Sedanat, als
Reisgöttin, entstand aus Dewie üma's Ei (auf Jawa). Die Portugiesen fanden
Klöster iu Bantam. Si Ambil wurde durch Erscheinen der Taube auf der Flucht
geschützt (aus Padjajaron flüchtende Sundanesen durch ein Reh). Ardeshir Nigan
wird (in den Sejara Malaju) mit Ardeshir Babegan identificirt (nach Braddell).
Die von Awoe-Awoe Langit stammenden Kentol bilden einen Adel in Bagelen
(auf Java).
Der unterirdische Gang (Gowa) bei Dessa Patter wurde von heiligen Schlangen
bewohnt (auf Baweam oder Lubock). Die Kaling (in Java) verehren die Kali
Wungu, Demak und Kendal (s. Roorda von Eysinga). Die Bediu rufen die Gott-
heit Patang jala und Batang yala an, als Hari Batang tulung Manng. — Dort in
Madjapahit wuchs am Meeresstrande der Benuang-Baum, von zwei Siamang oder
Affen (der eine weiss an Händen und schwarz an Leib, der andere schwarz an
Händen und weiss an Leib) bewohnt, und wenn der dortige Djin nach Norden,
Süden, Westen oder Osten ausschrie, so starben dort alle Menschen. Diesen bösen
Zauber zu zerstören, beauftragte der Ratu seine zwei Söhne, den Baum umzuhauen,
und die Axtstiele wurden aus dem Holz des Orangen-Baumes (Batang Tjenuk)
verfertigt, der deshalb gestraft ist, nie hoch zu wachsen. Indess gelang das Um-
hauen nicht, bis einem der Brüder im Traum enthüllt wurde, dass sieben Mädchen
umhergestellt werden müssten, und um diese gegen das Fallen des Baumes za
schützen, grub man sie in die Erde ein. Der Graben war von Biku Bijüngo ge-
zogen, und so erhielt der Stamm Mariggi (Priggi oder Graben) den Namen, das
Holz (Kalang) von Biku Bidjembo (des Stammes Jiru-Kalang) umhergelegt, die
gehackten Bambus (Pelupu) von Buku-Brümbo (des Stammes Selupu) darauf ge-
breitet und Biku-Birmano (des Stammes Birroano) kochte das Essen aus gegährtem
Reis (Tapai). Sultan Mansur Shah Raja von Calantan stammte vom Raja von
Cholen. .Die Kalang (in Java) wohnen bei Kali Wungu, Penak und Kendal (s.
Roorda von Eysinga).
Die Menangkabouw (der malayischen Halbinsel) stammten (nach Light) von
Pulo Percha (in Sumatra). Die Berge von Roembo wurden (nach Rademadier)
durch (malayische) Maning-Cabou bewohnt Nach Hamilton (I7()0 p. d.) hiessen
die (bei der Holländischen Eroberung Malacca's) nach dem Innern Geflüchteten
Monocaboas (in Djohore). In Padang wurden im Gegensatz zu den Menangkabouw 's
(als Orang Darat oder Landes kinder) die Atas-angin (oder Stänune ^über den
Winde**) als Seeschwärmer (von Ayer Aji bis Barus) betrachtet (s. Holloway).
Bei der Eroberung Kambodia's durch Tak (König von Siam) flüchteten die Ma-
layen nach Pontianak. Malayu oder Malvi^a (mit der Malli) bildeten einen Tbdl
von Rishabu's Reich. In den Staaten Rumbowe (mit Gunong Ledang), Sangie
Oojong (Semonjong), Johole und Srimenanti wird (auf der Halbinsel) der Dialect
von Menangkabouw gesprochen.
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Das Gebirge Rombon (im Innern yon Malaka) wird durch den Maning Cabaa
genannten Stamm der Malajer bewohnt. Die Malajen yon Johore unterscheiden
sich von den Menan^kabouw*s, die sich aus Pulo Percha (Sumatra) auf der Halb-
insel von Malaca mederliessen (s. Light). Aus Menangkabouw eingewanderte
Häuptlinge in Sungie, üjong, Rumbow, Johol und Naning erhielten Land von dem
Sultan von Johore. Die Orang Benua (Orang ülu) heissen Orang-darat-liar oder
Drang Utan (bei den Malayen). Menangkabouw stand (1624) unter dem Fürsten
von Johore (s. Valentijn). Das in Menangkabouw gesprochene Malayisch bildet
einen selbststandigen Dialect. Als klassische Schrift des Malayischen gilt das
Malaysche der Halbinsel Malacca. Die Bajow, aus Menangkabouw stammend,
erhielten \om König von Goa eine Insel der Bugis. Der Pallast und das Grab
der Fürsten aus Menangkabouw (mit den Negri Sembilan) finden sich in Srimenanti.
Von den Nachkommen des Fürsten Kandi Hawan zu Poerwo Tjarito (in Ban-
joemas) schwängerte der büssende Damar Moejo durch sein auf den Schooss ge-
legtes Messer seine Dienerin, den starken Raden Bandhong gebärend, der als
Schwiegersohn des Fürsten von Madjapahit die bisher das Brautbett verhindernde
Schlange tödtete, aber dann selbst als Schlange büsste (als Brückenstamm über
einen Fluss). Als von den Dorfbewohnern von Pening im Spiel zerhackt, ging die
Seele in ein Kind, durch Erdbeben das Dorf überschwemmend und dann in Luft
aufsteigend, als Soekmo Ngamboro, um der Wittwentochter im Walde Krendo
Wakhono die verlorene Spule zurückzubringen, und als rother Hund mit ihr den
SohnDjokoPangalanan (als Jäger, mit Hund, vorfahren derKalang) zeugend, während
das Grabmahl des gleichzeitig mit dem Tiger getödteten Hundes (als Stein in
Hundeform) sich bei Krendo Wahhono findet (s. Winter).
Paduka Sri Sultan Mahomed (von Bruni) erhielt von Jang di Pertuan von
Johore den Nobal nagara oder gunta alamat (s. Low). Der Jang depertuan resi-
dirte in Djellabu (auf der Halbinsel). Die Verwandten des Jang di rertuan (von
Menangkabouw) wurden überall an der Westküste als heilige Personen verehrt
(s. Marsden). Das Reich des Jang di Pertuwan in Menangkabouw wurde beim
Tode Sultan Alifs zertheilt. Der (Brahmanische) Fürst von Indrapura führte
(aus dem Islam) den Titel Duli Jang di Pertuan. Out Romania ist genannt
nach der malayischen Frucht Rumenya (Murrium) oder (siamesisch) Pring. Der
im Wasser gefundene Pflegesohn (Kijai Kimao Jiwa) des Toddy-Bereiters heirathete
die Prinzessin Pati Goja Mada in Madjapahit. Sabatang erhielt in Madjapahit den
Titel Nachoda (Schiffs führer) Radhen Poehawang. Dewa Kasoema von Djenggala
heirathete die Tochter des Kalingeschen Hindufürsten, der einen weissen Affen,
auf schwarzes Tuch gemalt, anbetete (s. Almisn). In Garut (südlich von Pre-
an^er) wurden in einem Heiligthum alterthümliche Glocken und Opfergeräthe (beim
Jahresfest in Wasser getaucht, dessen Trinken Glück bringend war) bewahrt, so-
wie Lontar- Bücher, in denen (neben Batara-Guru mit Dma, neben Brahma, Vishnu,
Maka-Iswara) auch Siwa- Buddha (ßatara dewa Buddha) angerufen wird. Vijayo
heirathete die Tochter Panduwo's, Königs von Dakkhina Madhura. Als Sohn des
in Sinhapura herrschenden Suroitra (Bruder Vijayas) kam Panduvansadewa auf
Lanka zur Herrschaft. Tolban auf Manipa war aus Jawa bevölkert (s. Valentyn).
An der Ayer Sompachh (Eideswasser) genanten Quelle aus Manipa (Herrea oder
Basia) oder Gondea wurde geschworen (s. Valentyn). Tanah Sassak (Lombok)
heisst Salipara (bei den Balinesen). Der königliche Titel Aji fällt in Java mit dem
mobamedanischen Haji zusammen. Bei Verfall von Kwali, Hauptstadt von Galoe
(bei Cheribon), zog Dewa-Sasana nach Pakoe-Padjadjaran (die in Reihen ge-
pflanzten Pakoe-Bäume) bei Boyor. In früherer Zeit war der Pakoe- (Farm-)
Baum der heilige auf Java (wie. später der Waringin).
Malaka wurde genannt nach dem Baum, unter welchem der König einen seiner
Hunde unterliegen sah, aux prises avec un pelandok (chevrotain) blanc (s. Marre).
Durch den Dämon, den er beim Zerreissen seiner Netze im Johor-Fluss über-
rascht, mit Kraft begabt, schleuderte Si Badang im Wettkampf mit dem Kling-
Helden (am Hofe Singapore*s) die Felsen an den Eingang des Hafens (als Binder-
niss für die Schiffe der Kling). De wind ontstaat in diepe kloven en gaten, po-
poeitan kaliing, en woordt veroorzakt door djihins, di daar en verblijf houden
(e. Hasselt). Als Maoelana Oemar Masoit, ermüdet unter einem Baum sitzend,
verwundert nach den redenden Vögeln aufsah, nahmen diese erschreckt den Baum
beim Elmporfliegen mit und an den Wurzelstellen bildete sich der heilige See Tel-
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logo Kastobo (auf Bawean), aus dessen Wasser Maveluna durch einea Pelikan fort
getragen wurde. Als der von der Schlaiige Si Hala Godang (deren Eier er zer-
schmissen) verfolgte Yiehhuter auf der Flucht an die Grenzen der Erde in den
Mund gelangt war, stellte sich dieser (da keine Busse angenommen wurde) an seinen
Platz, um alle 30 Tage von der Schlange gefressen zu werden. König Si Patob
(Portugal's) Bruder Si-Angore Eugland*s heilte Raja Bojan von seiner Krankheit,
erhielt aber eine Weigerung auf Werbung um die von ihm geliebte Tochter, wo-
rauf er den siebenköpngen Garuda herbeirief, der Alle tödten musste (ausser der
Tochter), bis Tuangko Gambu Pertioennu ihn tödtete (dann Portugal und Eng-
land erobernd).
Das Fabelpferd Kouda-Semberani, worauf (im Sedjarat malayou) Radja Souran
(aus Indien) Land, Luft und Meer durchreist, heist Pars el Bahri ^cheval marin),
wonach le cheval de TArchipel indien doit etre une importation de la Perse (s.
Marre). Der Ratou von Madjapahit trug den Titel Inkang-Sinouhoun Qier Himm-
lische). Als Marah-Gadjah, der von einem Elephanten gebrachte Knabe, der
Fürstin Batong (mit der er die Söhne Marah Silou und Marah Kousouma gezeugt]
ihr Goldhaar ausgerissen (worauf ihr Tod erfolgte), wurde Marah Silou von Magot
Sekander zum König in Kimba Djaran (auf bamoudra oder Sumatra) eingesetzt,
während Marah Kousouma im Karbau-Kampong herrschte. Einen Steintopf mit
einem Haar findend, suchte der Toeanko (Häuptling) Malim-Demmang (in Jepore)
die zugehörige Frau und fand sie in der unter der (aus Elephantenzähneu strö-
menden) Quelle des Seramie-Flusses badenden Poetri-Boengsa, die aus dem Hiomiel
herabgekommen), ihres Kleides beraubt, um sich in Kampong Dalam eine Festung
zu bauen (in Moko). Tuangko Gamhong Pertoeanan, Fürst von Trousan, befreite
das Land von Räuber, nachdem er einen siebenköpfigen Garuda im dreitägigen
Streit überwunden. Die im (sudanesischen) Dongeng zum Tode verurtheilte Krabbe
(wegen Tödten der jungen Otter) wird aufgegessen (s. Engelmann).
Nachdem Sri Iskaiider Shah von Singapore nach Malacca geflüchtet war, kam
der Häuptling Too Patair (aus Menangkabouw) über Malacca zu den (Jacoon und)
Rayet utan (Eingeborenen) von Naning und Hess sich (nachdem er die Tochter
des dortigen Häuptlings geheirathet) in Taboo nieder, mit Ausbreitung der Colo-
nisten über Sungie-Oojong, Rumbowe und Johole (sowie über Jompoie, Serting,
Jellabow, Srimenanti und Terachi), indem die Negri Sembilan (9 Staaten) gestiftet
wurden, unter den Rayet utan (während die Küste, Pahang, Muar, Malacca u. s. w.
von Rayet laut, mit den Malayen von Singapore, bewohnt wird). Als von dem
Sultan von Johore (XVII. Jahrhundert) der Bugis-Fürst Dyen Kam-Bodia über
die Negri Sembilan eingesetzt war, beriefen diese aus Sumatra den königlichen
Prinzen Raya Malaywar, der, nachdem (im folgenden Bürgerkriege) Dyen Kam-
bodia (f 1773) nach Rhio getrieben war, als Eang Depertuan besar eingesetzt
wurde (durch die Panghulu). Bei seinem Tode sandte der Raja von Menangka-
bouw seinen Sohn Raya Adil (über Siak und Malacca), um in Rumbowe als Eang
Depertuan besar zu herrschen (und so war von dort die Investitur zu erhalten)
nach dem Adat dhulu (allen Gebrauchs). Von den Negri Sembilan (9 Staaten)
erkennen vier den aus Menangkabouw gesandten Prinz, während die übrigen von
Johore abhängig sind. Das Grab von Too Patair (zu Lubo Koppong) wird als
Kramat verehrt (s. Newbold)
Währeud in dem am Mündungsland des Delhi-Flusses gelegenen District die
dem Sultan direct unterthänigen Hamba-raja (Fürstendiener) wohnen, stehen die
Malayen oder (vier) Ka-ampat Suku unter Datu und scheiden sich durch eine
Grenzlinie von den ihnen unterthänigen Stämmen der Battah. Singapore wurde im
Land der Kalang gegründet. Der aus Johore geflüchtete Bajow, der sich als
Fürst in Sulu niederliess, verlangte von dem um seine Tochter freienden Prinz von
Jawa die Einführung von Elephanten (aus Siam), Hirschen u. s. w. Seine VViltwe
heirathete Sultan Sherif (den Islam einführend). Nachdem der Batin Alam (aus
Roum) in Malacca gelandet, seine Colonieen in das Innere ausgesandt, fielen aus
Sumatra die (menschenfressenden) Batta ein, wo dann Batin Meragalaog nadi
Roum flüchtete, bis er, bei Rückkehr von dort, die Feinde besiegte, während bei
dem folgenden Einfall der Batta die (der Religion von Radjah Brahit folgenden)
Mantras (unter Batin Xangei-bisi) in*s Innere getrieben wurden. Nach Sequara's
Angriff auf Malacca schickte Raja Mahmud (um Hülfe von Constantinopel zu bitten)
den Laksimano (mit 42 Prawen) über Atchin (an den Maldiven vorüber) n»ch
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Djiddah. Von den (die Sonne verehrenden) Semang unterscheiden die Malayen
^eben den im Verkehr stehenden Semang Bila) die Semang Bnkit (der Berge) und
Semang Bakow an der KGste (s* Anderson).
In Gochin (Cochhi oder Sümpfe) wurde bis China gehandelt (s. Hamilton). Die
Händler besuchten die Maldiven, als insulas Male. Die (im stummen Handel) Gewürz-
nelken austauschenden Bewohner der Insel Barthabil (mit Vulcanen) hatten, (neben
Haaren gleich Pferdeschwänzen) Gesichter, welche mitLeder überzogen Schilden ähnlich
schienen. Nach Bdrisi handelten die Bewohner der (an Eisen und Tiegerfellen
rauben) Insel Zanig mit Zanzibar. Der Opoe Ealao (auf Kalao) wird von Boui
angestellt. Von Bonerate und Ealao wird besonders mit Flores gehandelt.
Als unter den acht Dewa, mit welchen Narada (Diener des Dewa Werang,
Vater Garu's) ein Bale zu bauen hatte, Anta (weil als geflügelte Schlange händelos,
nicht mitwirken konnte, entfielen ihr Thränen, die zu Eiern wurden, und aus dem,
an den Guru überbrachten entstand das Mädchen Puhatji, welche an die Paradies-
firucht gewöhnt, bei Enthalten von derselben jede andere Speise zurückwies, und
80 zu sterben hatte, worauf aus ihrem Grab die Reisflanze aufsprossto. Als Reis-
gottin entstand Sri Sedanah oder Sri dana aus dem von Batara Guru an De wie
Uma übergebenen Ei (in Java). Wenn auf den Merapi (in Java) Feuer gesehen
wird, baden dort die Seelen der Prinzessinen. Bei einer Mondfinsterniss in Djoijo
ist dem Fürsten etwas Unangenehmes zugestossen, und lärmt man deshalb, um die
Leute wach zu halten. Als die zwei Schüler eines in Java büssenden Heiligen,
denselben beim Gebete verhöhnt, indem sie seine Pantoffel versteckten, verfluchte
er den Einen in den Tieger, den Anderen in das Crocodil. Von Nyer Sänge
(bei Lais) bis Moko-moko ist das Land nur längs der Flüsse bewohnt, durch (ver-
schiedene Dialecte sprechende) Malayen-Stämme. Von Eetaun führt ein Weg nach
Lebong, von Moko-moko nach Korintchi, während das übrige Gebirge unbewohnt
is,. Oenang-Oenang-Simpeit-tschaija, als Geschlecht der Redjang, ist im malay-
ischen geschrieben. In dem Mintja genannten Tanz, (während der Mineri von
Mädchen und Knaben getanzt wird) tanzen die Männer mit den Waffen (in Lais).
In Lais und Palli werden grosse Ohrringe (rund) getragen. Die Stämme des Marga
Lais sind mit den Stämmen vom Marga Beutoenam verwandt, und von den vier
Stämmen in Ayer Bessi ist einer mit dem Von Lais verwandt. Bei Gunung Selan^,
Tabab adjoes, Suka-datang, Padang-Vala, Ayer seruja u. s. w. in der Marga Lais
finden sich alte Gräber der Redjang iu Form von pyramidalen Erdhaufen, mit
Holzplanken gestützt. In Djagabaia (bei Lais) grenzen die Malayen der Küste
mit den Redjang.
Die Bewohner Luzon's leiten sich von einem Mann und einer Frau, die aus
einem auf Sumatra geborstenem Bambus entstanden sind (s. Dalrymple). Schabahu
(aus der Wildniss) gründet Schapura (in Lala), von wo sein Sohn Wijaya nach Lanka
zieht (in Tambapanni herrschend). Nach Agatharchides handelten die Araber
bis zu den Gewürz-Inseln). Hindus aus Poenastara kamen in Schiffen nach Siam
(dessen Bewohner nach Pegu wanderten). Der Asura Naraka (Sohn der Erde)
herrschte in der Festung Prag-jyotischa (in Karoarupa). Unter den Anakoda (auf
Samba) stehen die Meraboo) oder Aeltesten. Die Aeltesten, oder Häuptlinge, unter
den Manguian (auf Mindoro) heissen Tanungan.
Himmel und Erde haben die Hauptgötter Ugismanama und Mandarangan er-
schaffen. Durch die Götter Todlei und Malibud kamen die Menschen in die Welt
und zwar auf folgende Weise: Im Anfang ragte als einziges Land der Vulkan Apo
über die mit Wasser bedeckten Gegenden. Als das Wasser nach und nach zurück-
trat, bildete sich Vegetation. Die ersten Pflanzen, weiche wuchsen, waren ein
Bambu, und eine Arecapalme. Todlei nahm den Bambu und öffnete ihn. Es kam
ein kleiner Knabe heraus, den er Cambulan nannte. Darauf spaltete Malibud die
Palme, es kam ein Mädchen heraus, Namens Beigebei. Cambulan und Beigebei
heirathen und bildeten so das Stamm-Eltem-Paar, zu dessen Nachkommen der
Gott Salibud kam, für Tauschhandel zu unterrichten (s. Schadenberg) bei den
Bagobos (in Mindanos).
Vom Sturm verschlagen, gelangten der Walfischfänger Bouraha naxsh einer von
Frauen bewohnten Insel, deren Liebschaften sich zu entziehen, er sich von einem
Fisch nach der Insel Sainte-Marie (Nossi Ibrahim oder Nossi Bouraha) tragen
Hess, wo von ihm die Kunst des Pirogen-Baues sowie des Walfischfangs ein-
geführt und den Madagesen gelehrt wurde (s. Carayon). Es wird dem Todten ein
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Pferd, ein Buflfel, Schwein und Hund (nach dem Schlachten) mitg^eben (auf
Tjumba oder SandelhoutJnsel). Nach dem Kriege mit Gebij wurden die Man-
sinaner (bei Dorei) besiegt und fielen dann mit jenen durch Gilolo an Tidore.
Die Boeli-boeli genannten Töpfe (die auf Makassar zu Zaubermitteln dienen) gelten
auf Boano als Wohnplatz der Todtenseelen (im Hause) und erhalten Speisen hin-
gesetzt. Djaga-Langkara, Sohn von Radja-Adjang in Tjina-Soempe, wurde (bei
den Makassaren) mit einem Zeichen auf der Stirn geboren, wie die Sonne glän-
zend (die Prinzessin aus Mediua nach Aegypten zu führen). Der JaTaner wirft
sich beim Erdbeben auf die Erde und beisst hinein.
Das Zahnfeilen (Kak nihi) findet statt, wenn (bei den Lubu) de t«ekenen oan
puberteit, namelyk by de jonges het haar op de pubes, bij de meisjes de menses
zieh vertoond hebben of wanneer jij als mataveu en virakoa aangemerkt worden
(s. Riedel). The coifFure seem to depend on the kind of hair, straight or frizzled,
that nature has given them, when frizzled it is arranged in a mop, and when
straight it is combed out and crimped with an instrnment (s. Forbes), to hang
down the back in a ^cataract**; the arrangiug of their hair is one of their raost
enjoyed occupations (auf Timorlaut). Bei den Jlongoten wird bestimmt, wie lange
der Bräutigam im Hause der Braut pienste zu leisten hat (s. Schadenberg) und
sind Menschenköpfe zu liefern (auf Luzon). Die Ilongoten schicken Kerbstöcke
(als Bejuku-Stock) zum Einladen bei Versammlungen (s. Schadenberg). Die Ilon-
goten wählen den Tapfersten zum Anfuhrer, sonst schlichtet der Aelteste des
Stammes (der auch in Krankheiten die bösen Geister beschwört). The Tenimber
islanders recognise some supreme existence whom they call duadilah (s. Forbes).
Die Eingeborenen (in Larentuka) wore triton shell armlets, squeezed on just
below the Shoulder so tight, that one was astonished, that Strangulation of the limb
was not the result (s. Forbes). Als Forbes einen Haarabschnitt von den Eingeborenen
bewahren wollte, they becamme quite afraid and exitedly demanded them back (auf
Timorlaut) wie am Gabun (zu Duchaillu's Zeit). Makiama oder makiina bedeutet
Jemand soll Vater oder Mutter sein, als Vater oder Mutter erkennen, makioki
Jemand soll Kind sein, als Kind erkennen, bei den Alfuren der Minahasa (3.
Graafland). Die Ilongoten bekämpfen die Negrtios (Dumagas). Der 60jährige
Greis Baubanei galt (auf Samal) als unsterblich (zu Sehadenberg's Anwesenheil).
Nach dem Tode gehen die Seelen an den in der Erde befindlichen Ort Quilut
(auf Samal). Nachdem Poeti Orla Boelan, Tochter Batara Guru's, auf den durch
ihren Vater geschaffenen Berg Bakarra (mit Eule und Hund) herabgekommen
(Menschen zu zeugen), sandte Batara Guru seinen Sohn Laijang-Laijang Mandi, um
Nagapadoha's Hände und Füsse zu binden, damit er nicht wieder (wie früher)
die Erde abschüttele.
Die Papua (Waigiu's) heissen Hindu (weil Heiden) und (als Buschleute) Al-
foren (s. Bernstein). Auf der Insel Mixoal (unter dem Fürsten von Misool und
dem Fürsten von Waygamma) wurden (XVII. Jahrhundert) die geraubten (oder
von Salwatte gekauften) Sklaven an die Ceramer verhandelt (s. Rooselaer). Onin
(mit Onin Lascar wegen des Sklavenhandels) am westlichen Theil von Neu-Guinea
wurde (nach Rumphius) von Banda und Geram besucht. Rigg erklärte Indalas
(Sumatra) als Hind-alas (alas oder Busch) in Javam-Sundah (der Hindu). In
Salwatti wurden (XVII. Jahrhundert) Raubschiffe nach Neu-Guinea ausgerüstet
(und ebenso in Waigius). Die Orang-Biduanda Mallang wohnen am Pulai-Fluss.
Die Papuer von Misool (Misoal und Manoal) trieben Seeraub auf den Aru-
oder Keg-Inseln, sogar in Ceram, Banda, Goram u. s. w. (1689). Die papuaniscben
Seeräuber hielten sich bei Ony auf, bis sie nach dem Ost-Monsun, auf der Ostküstc
Cerams hinfuhren (und dann weiter bis Celebes, Goram u. s. w.). Neben den
Koro war (Vorfahren) und Blis (Iblis, als der Böse) opfern die Papua (in Dorei)
an die Manoewen, die plötzlichen Tod verursachen, und an die bei den Taknik
genannten (und vermiedeuen) Plätzen wohnenden Mons vor Seereisen u. 8. w.
Nach jeder Seereise brennen sich die Papua von Doreh eine Narbe auf den Ann.
Die finnischen Zauberer tragen ihre Werkzeuge als Sackmänner (Kukaromies), wie
in Halraahera (bei Bantu u. s. w. von Indonesien Lf. I. S.).
Die Könige von Arn neben den Pulo Sembilan (bei Perak) waren mit den
Portugiesen gegen Atchin verbündet. Apparet mutari locorum Status, bemerkt
Plinius von Cottinara und Nachbarländer^ weil er die geographischen Namen nicht
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aus Sltesten Nachrichten belegen konnte. Die Inschriften in der Provinz Wellesley
und von Rukit Mariam sind in Charakteren geschrieben, die denen der Mon ähneln.
Argyre (Perak im Malaysch) wird mit Giling wesi identificirt Temala (bei Ptole-
mäus) oder Land des Zinn (tema in Mal.) führt nach der malayschen Halbinsel
(s. Leyden). In this towne many of the great earthen pots are made, which in
India are called Martauanas, and mauj of then carrjed throughont all India of
all sortes both small ad great (s. Linschoten) in Martauan (zwischen Pegu und Siam).
Auf den Peutingerschen Tafeln findet sich Andre Indi und Damirice in Indien.
Mit Baihera bezeichnen die Araber den Fürsten von Guzerat und des Golfs Cambay
(nach Reinaud) und Canoge lag in Djorz (Douab). Nach de Barfos wurde Malaccä
durch Händler aus Guzerat besucht. In den Zinn-Minen Banka's ist eine stehende
Holzfigur gefunden.
Sang Kajana Tapa, whose daughter had been impaled out of jealousy by Se-
cunder Rajah, invited Javanese of Mujapahit, who conqaered Singapore. Malte-Brun
supposes the country, called Carain by Marco Polo to be the country of the Cari-
ains, which is spread over Ava. The inhabitans of Kardandon (with Karayan not
far from the same part of Tibet) had no idols, according to Marco Polo, adoring one
God. According to the petition, sent by a Christian Karen to fhe Govemor General of
India, the women have to blacken their faces and affect rudeness, not to be carried
away by the oppressing Birmese. Pangeran Ratu Babie, the first prince of Bawean,
was carried on shore by a sea pike (in a shipwrek). At the Missigit in the dessa
dipanga (on the island Bawean) are relics of two large pots, (feeding the people)
which were brought there by a priestess, visited by the pilgrims to the tempel).
Mani Ferendau (having fallen in the sea) mounted oji an alu-alu fish and, being
carried on shore, pulled himself on land by means of a Gandasuli-tree. His de-
scendants are forbidden to eat the Alu-alu fish or to wear the flowers of the Pan-
dasuli (according to the Malay annals). When the Malacca meu (sent as ambassadors
by Sultan Mansur) assisted the king of Siam in a campaigne, they changed their
Position in battle, because, being Islamites they could not fight with their faces to
the sun (according to the Malay annals). If a Chinese is going to Peking to engage
in Hterary competition his relatives sent bim cakes of boiled rice, the name of which
prononnced in the Mandarin-dialect, has the same sound, as the word used to de-
signate that he has been successfull. The pointed curves ou the top of the roofsof
Vat's are called Hang Hongsa (tail of a swan). Von den Inseln der Nackten
(Lendjebalous) bei AI Ramny (oder Sumatra) gelangte man (zu Soleyman*s Zeit)
nach den Inseln Adaman, und dann an das weisswolkige Meer Banda's (als Milch-
see am Erdrand). Pandya bildete das südöstlichste Reich der Tamil oder Drawiden.
Jeboes liegt auf der Nord Westküste Banka^s.
As soon as life is extinct the man's body is brought out on a hier in front
of his house and laid on the grouod, with the bead in n'ont of a stake driven into
the ground. The hier is Struck several times and the questions put, ^Have you
died by the will of Allah Stalla?** or ^Has death been the result of the machi-
nations of mortal man?" If the body move forwards to strike the stake, the
reply is supposed to be in the affirmative. If the intimation is that death has not
been natural, the corpse is questioned in order to find the delinquent through all
the Rajah-ships, tili the correct one is indicated; then through the Soas or villages
and trough all the individual, of the selected Soa, tili the culprits name is obtained
(s. PWbes), Sühne zu zahlen (in Buru), und so in Afrika (auch beim Bahr-Gericht).
Es war keine Kleinigkeit, den Merinyo des Platzes zu bestinimen, uns ein
Boot uud Ruder zu geben, um die Ufer des Sees zu erforschen, und erst nachdem
er lange den Geist des Sees angerufen, entschloss er sich uns zu begleiten. Nur
mit äusserster Ehrerbietung und Furcht wagen sie sich auf seine Oberfläche. Sie
haben manche ihn betreffende Legenden. Eine von diesen ist, dass zu gewissen
Zeiten ein Lagundi-Baum (Vitec sp.) plötzlich in der Mitte des Sees herauswächst;
sein Erscheinen wird von fürchterlichen Stürmen, von Wind und Wellen und dem
Gekreisch der Vögel am Ufer begleitet. Sobald der Sturm sich legt, ist der La-
gundi entschwunden. Ein anderer Aberglaube ist, dass beim Abfeuern einer Ka-
none ein Gewittersturm losbricht, der von den erzürnten Geistern gesendet wird.
Jeder Häuptling pflanzt deshalb bei seiner Ankunft einen weissen Stock als
Friedenszeichen in das Seeufer. Die Walkolo-Leute, welche mich ruderten, blieben
hei ihrer Beschwörung die ganze Zeit, wo wir aus waren, und sie weigerten sich
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positiv, mich bis in die Mitte oder auch nur weit vom Ufer zu rudern. Auch ein
Krokodil — eins der heiligen Thiere der Buru-Mythologie, soll im See leben, von
dem aus es jährlich einmal an's Ufer kommt**. ?in Buru). Am See auf Ibague's
Höhen, aus dem Bachue hervorging, verhalten sich selbst Jäger still, weil durch
Geräusch Hagelwetter entstehen (Culturl. des alt. Am. I. S. 318).
Behind each house (in Buru) a small thatched structure they calied the Ma-
takau, the sacred place of the Al^furu wherein, by burning dammar, he propiti-
ates the Great Spirit Allah Stalla. The Matakau is a small platform erected od
a short pole and roofed over with palm-leaf thatch from whose eaves all round
hanges down a long fringe of split-up palm leaflets. Inside are preservrd a knife,
a spear, a Kau turin or thik walking-stick constantly carried bv the natives on
their journeys (with these they are adepts at quarter-staff), a dish containg siri,
betel and chalk, and a piece of scarlet cloth. Before sowing any of their fields,
some of the seed is always placed inside the Matakau, dam mar is bumed, and their
ritual performed in order to secure its fructification. Their most dreaded and
respected oath is made, holding the sharp top of a sago palm leaf in the band,
on the sacred knife and spear taken from the Matakau; for they believe in tbe
power of these pomali-weapons to harmthem at any unguarded moment Another
form of adjurauon is in dnuking after making their declaration, water in wich had
been placed salt (that they may melt away), a blade of Kussu-grass (that they
may be scarred as by its edges) a lance and a knife (that their bodiis be pierced,
cut and run through) if they haye sworn falsely (s. Forbes), wie im siamesischen
Eideswasser drohend, Geograph, u. Ethnol. Bilder. S. 206).
Batoe Djampa stiehlt .für die durch seinen Vater (Hal-Allat) gefutterten
Menschen den Reis und wirft das Feuer hinab, auf dem Weg die Sonne entzündend
(bei den Dayak). Nach dem Traum wird das Holz für die Figur des Harn-
pontang bestimmt (bei den Dayak). Der sjarke Jarang bawan errichtet (bei den
Dayak) die von den Göttern aufgetragenen Arbeiten (als Hercules). Samhila
Tiong, Sohn eines Kahaian-Häuptlings, der zuerst (im Auftrage seiner Mutter) für
die Leiche seines Vaters (um Sklaven zur Begleitung zu geben) einen Kopf schnellte,
wurde beim Fest (unter dem Gesang der Biiang) in den Vogel Antang verwandelt
(8. Becker). Die Kloa (oder Erdgeister) verkehren (bei den Dayak) die Neuge-
borenen in Pehingen (Monstra). Die von den (wahnsinnig machenden) Waldgeistem
(Idin Nyarung, Krian oder Pujut) bewohnten Plätze heissen (bei den Dayak)
Pahewan (unnabar). Bei den Dajaks heisst die Adoption von Kindern mambai,
vom Grundwort ambai, während ein angenommenes Kind anak ambai genannt
wird (s. Hardeland). „The next lower rank consisted in the privilege of sitting in
the Balai on State occasions against a wooden piilar, calied the Lesako. It entitled
the relatives of its possessor to a sum of blood-money less only than could be de-
manded by those of members of the Order of the Pepadon, and a like proportionate
djudjur for bis daughter,s band. Should he be afterwards elevated to the rank of
the Pepadon, the Sesako was nailed to the back of the Pepadon. The Lavang
Koree, or „honour door**, the third rank, was a gateway of carved wood or stone
which was erected near to the dwelling of the holder** (bei den Lampong).
„Wiewohl die Galelas und Tobeloresen das Wort Allah durch djou maduhutu,
dju madutu, Herr richtig übersetzen, haben sie durchaus keinen Begriff davon.
Er wohnt, wie der djou wangi, Herr Sonne, im dipa (dipang), Firmament, mit
dem ongihia manggo (dohida manggo), dem naga oder Drachen, wogegen aber
der djou tona maduhutu, (djou tonaka madutu), Herr Erde Recht, in der Erde,
tona, sich aufhält, dem man opfert und zu dem man betet. Demselben untergeben
ist der Geist obe pereki, Alter Herr, der die Aufsicht über die Reisfelder hat
Weiter bestehen noch ausserdem bintoo, (binotoo), böse Geister, welche sich
in grossen Bäumen , besonders in dem waringi magola, (obaharama magoa),
Ficus Benjamina und Ficus Altimeraloo Rab. aufhalten, der djou magoguli magiti
Herr Krieg, der im seni, einem für ihn errichteten kleinen Gebäude, wohnt,
und der djou bokaku Herr Krankheit, Blattern u. s. w., die aus anderen Gegenden
eingewandert, zeitweilig sich auf dem Gebiet der Gabelas und der Tobeloresen
niederlassen. Unter die bösen Geister gehören gleichfalls die toka (tokataa) oder
Suwenggi, d. h. Personen, welche verbotene Speisen gegessen und eben dadurch
in Suwanggis verwandelt wurden. Vorzugsweise verschlingen die Suwanggis die
ogoma (ogomanga), Seele des Menschen. Die Suwanggis, die auf frischer That
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ertappt werden, werden mit ihren Verwandten von den Stammesgenossen todt-
geprugelt und ins Meer geworfen. Die Geister, denen man aber in den meisten
Fällen opfert und die bei Krankheiten oder anderen Gelegenheiten angerufen
werden, sind die der Ahnen. Man theilt sie in ogoma odiki oder ogomanga dikiiü,
frühere Verstorbene, in ogoma damumu ani oder ogomanga mahungi, später Ge-
storbene und in ogoma dilike oder ogomanga dilikene, Geister derer, welche durch
einen Unglücksfall ums Leben gekommen sind, z. B. durch den Blitz, durch einen
Fall von einem Baum u. s. w. Die ogoma odiki oder ogomanga dikeriii, werden
auch mit dem arabischen Worte djin, djini angeredet. Bei Krankheit oder bei
irgend einem Unternehmen werden diese personlich beim Namen angerufen. Bis-
weilen ruft man einen bestimmten Geist an mit den ogoma dangodu. als den Gei-
stern, die ihm angehören. Die ogoma oder ogomanga, als nitu wohnen auf opasi
oder opahi Sandbänken oder schweben über dem Strande, odowongi dowongi, auch
wohl über der Oberfläche des ongololame oder Meeres. Hier und da findet man
bei den Wohnungen der Eingeborenen ogoma dilike ma vala, nämlich des ogoma
otaku oder ogomanga pilikene mayala oder ogomanga otau, kleine Hütten, in welche
die ogoma oder ogomanga auch bisweilen sich einige Zeit aufhalten, wenn es ihnen
einfallt. An allen Orten kann man dem ogoma oder ogomanga Opfer, wie unge-
kochten Reis, rohe Eier und Sirih-pinang darbringen. Der für dieselben bestimmte
Platz aber ist der otaba, ein hölzerner Kübel, welcher sich oben in jedem Hause
befindet, und der olale oder owanga, in dem doro matuhu oder nedi matuhu, dem
Gebäude, in welchem der Padi oder Reis nach der Ernte aufbewahrt wird. Vor
dem Opfern muss man bei feierlichen Gelegenheiten erst die ogoma oder ogomanga
aufrufen dnrch die gomahate oder gomateree als Individuen, welche zu dem Zwecke
in einem hypnotischen Zustande sind. Ist der betreffende Geist von einer dieser
Personen aufgerufen, dann stellt sich der Betende vor den otaba und spricht z. B.
bei Krankheit: ogoma naga Oparasi de ogoma dangodu nahino aniino norisima
lano odo la bobaku nomi bari lake mini sakahika oder ogomanga na^o Oparaki de
ogoma mata mata niaino inomo niohimanga nioolomona bobaku nimi Bari Iahe mini
haka joka d. h. O Geist des Oparasi (eine von den Personen, die eines unnatürlichen
Todes gestorben sind) und andere (welche dazu gehören oder dabei interessirt
waren), komme zu Deinen Speisen, iss davon und lass die Krankheit verschwinden,
damit wir aufs Neue kochen können. Zwei oder drei Stunden später sagt dieselbe
Person wieder: ogoma nako kani odo ei niaboi deda sore oder ogomanga naga kani
olomohi johoreni nio lomo booto uva johoreni, d. h. O Geist, wenn du noch issest,
dann niese, wenn du nicht mehr issest, dann niese nicht. Hört man einen der An-
wesenden niesen, sore oder horeni, oder eine Eidechse rufen, dann isst der Geist
noch und nährt sich von dem Essen der Speisen. Auch kann man in dem ogoma
matahu oder dem Opferhäuschen des Dorfes, in dem hölzernen Kübel mit dem Bilde
des kodoba oder koloba Pandion Haliaetas, die Opfer niederlegen. In den Wäldern
ond auf dem Meere reicht ein Gelübde hin, hat man aber viel Wild oder viele
Fische gefangen, dann muss man an dem Ort, wo man sich zum Essen setzt,
aaf einer Schüssel ein Stück Wildpret oder Fisch mit Sirih-Piuang niederlegen,
bevor man etwas zu sich nimmt. Die ogoma oder ogomanga zeigen sich in der
Form von guxu mi oder gurumi Schatten. Elrokodile, gosoma oder ogohomanga
and Haie, gasangu oder gavangoto sowie Steine und alte Gegenstände werden
nicht verehrt. Ausser in Träumen, toguruga, (dahina) oder naanere, (raina) kann
man mit den ogoma ogomanga in Berührung kommen mittelst imodota wosa
odiki (imadotoko wohama dikirii) oder maiodeno meimongoho (maihi omokul,
maihi omongoo), d. h. mittelst Künste, die Geister der Ahnen, mit denen man zu-
sammentreffen will, in sich aufzunehmen. Diesen Zustand nennen einige einen gemeinen
Traum, taguruga pomonero naanere romarama andere einen zeitweiligen Wahnsinn,
togosa oder togotanga** (s. Riedel).
Der König von Gilolo hiess Djilomo Kolano oder Bucbtkönig, als an der
Bucht (von Dodinga) residirend, und bei der Auswanderung wurde der Titel
Kolano nach Temate, Tidore und Batjian mitgenommen. Die Samales ziehen Nachts
die Leiter herauf, damit der böse Busao nicht in's Haus kann, neben dem guten
Manao verehrt, unter Divata (nach Merchan). Der Todte wird an der Hütte be-
graben (bei den Ilongoten). Die Götzen (Schlangen und sonst getrocknete Thiere)
werden (auf Halmahera) in den Saboea öder Tempeln aufgehangen, neben den
Blättern des Arenbaumes (Gotta Madolo), um Küegszüge anzudeuten. Bei dem
Bastian, Arcbipelago. m. 4
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Menschenopfer (Huaga) nennen die Bagobo den Act des Einhanens auf das Opfer
Sac-Sac (s. Schadenberg). Die Dayak von Kapua schneiden symbolische Zeichen
in Pfeile für Mittheilungen (1840). Praman ist Sklave Hata ala's (bei den Dayak).
Vishnu wird in Süd-IncSen als Pirmal verehrt Gott heisst (bei den Kayan) Ta-
nangen (b. Bumi). Bei Heirathen unter den Moluccos (900 p. d.^ oder Mi-li-kfi
wurden chinesische Tassen gekauft (1618). Eaharingan [ist von Oet Danom be-
wohnt (die Olo Oet der Busche). Die Oet Danom rühmen sich oft ihrer schöoen
Frauen, die durch Ehebruch ihre Männer durch Busszahlungen bereichem (Maks).
Jeder Raja richtet zum Denkmal seiner Regierung in der Hauptstadt (auf Sava)
einen grossen Stein auf (s. Lange). Die von den früheren Gannibalen (Hi Goeta)
stammenden Seuggoehoe sprechen (bei den Banten-Beten-Opfer) die Mantra (in
Memantra), während das Lesen der Seda (Maweda) den Priestern verbleibt (in Bali).
Auf ein Floss gesetzt (in Sintapura im Reiche Lala) kam Sijaja nach Lanka,
während seine Kinder nach Naggadipo Tlnsel der Nackten) trieben (die Frauen
nach Mahendra). Der Jaxini wurde vertrieben, als Yijaja die Tochter des Königs
Yandova von Mathura heirathete, und nach seinem Tode folgte Panduvan cadeva,Sobn
des Bruders Sumitra (in Sintapura). Von Yidudhabha vertrieben, fluchtete Pandn-
Cakja, Sohn Amitodana^s (Budaha*s Onkel) nach dem Ganges und seine (von Königen
umworbene) Tochter Bandrokankana landete in Gonagramako (um dem König
Ceylon*s vermählt zu werden). DasMalayischeBenuwa muss(nach den lautlich geltenden
Regeln) im Alfurischen (von Boeroe) fenuwa, und in behasatanah (von Ambon) henawa
gewesen sein (Wilken). Lao-thonh (Tu-long) oder lonlon-thanh (en spirale comme
im coquillage) wurde erbaut durch die Dynastie Thuc's (aus Cao-bang) 257 a. d.
Als erster König von Chera-desa war Sri Yira Raja Chakrawarti aus dem
Stamm (Culam) der Reddy (unter Telugu) oder Ratta (von der Suryavamsa) in
Skandapura geboren. Yon seinen Nachfolgern beschenkte G^vinda Raja die Jaina
Brahman in Kongani Yarma, während Tiru Yikrama von Sankaracharva zum Siva-
Glauben bekehrt wurde (und dann die Länder Chola, Pandya, Kerala und Mala-
yalma unterwarf). Srimat Hari Yarma verlegte die Residenz von Skandapura nach
Dalavanpura (in Karnatadesa). Bhu Vikrama Raya (Kongoni Mahadhi Raya III)
dehnte die Erobernnffen aus. Skandapura lag westüch vom Gazzelhatty-Pass. Die
anamitische Prinzcssm Hnyen-tran, die mit Gbechi (König von Gsiampsa) vermählt,
sich beim Tode ihres Gatten verbrennen sollte, wurde durch eine G^andtschdt
zurückgeführt. Nach den Kriegen mit den Laos (Nam Ghien) in Unterstützung
durch die Moi, während Ciampa (Chiem-thanh) und Cambodia (Chon-ap) Tribut zahle,
erbaute Gao-bien (als König von Annam)den Festungspalast Dai-la in Giaochan (18-
Jahrh. p. d.). Nach Besiegunff der Seeräuber eroberte Ly-thaithong (König von Annam)
die Hauptstadt Put-the der Ciampa (das Serail mit Tänzerinnen fortführend) 1047 p. a
Des bateaux de commerce de Siam, de Pua-sa (Malaisie) et de Lo-lac (Birmanie) pa-
rurent au port de Hai-dong et demand^rent k cre^ des etablissemeuts de trafic (unter
der Herrschaft des anamitischen Königs Thien-to (148 p. d.). If diseases are not
cured by an incantation and the person dies (in India), they say the words of the
incantation are not pronounced rightly or a word was left out or they impute
it to somme other accident; the power of the incantation they never question (s. Ward).
Poor women not unfrequently break out in vehement exclamations against the god
of death: Ah, you wretech Yama! was this in thy mind? (in Indien) In Sumba wird
der Todesgott mit Speeren angegriffen (auch vielfach herausgefordert). Tout le
Probleme religieux est contenu dans la Mythologie compar^e (s. Lefevre), nach
Ansammlung der Beweisstücke (aus allen Theilen der Erde).
Nachdem die weisse Rasse mit Kleidern nach Sumatra vertrieben, wurde die
braune Rasse (nackt zurückbleibend) von dem Gesetzgeber Liho in acht Stämme
getheilt (auf Engano). Engano (Pulo Telandjang oder die Insel der Nackten) heisst
E-loppeh (die Erde) oder Kepo-taigoeka (Pulo Telandjang). Die Bewohner von
Engano nennen sich Kerik-ye-e (s. Rosenberg). In Engano trifft man das Haar
^ennigzins naar buiten omgekruld*. Yon Gott wussten die Enganos nichts, ver-
sprachen aber ihn, wenn er kommen sollte, gut zu versorgen, voraussichtlich, dass
er viele Geschenke mitbrächte (van der Straaten). Auf Engano wird bei Krank-
heit der böse Geist Kohie verehrt ^s. Djoera^an Boewang). Die Kon-e oder bösen
Geister sind (auf Engano) zuweilen sichtbar. Die Dämonen (Kwe) schweifen in Engano
(in der Wildniss lebend). Erblichen Priesterfamilien am Pfuhle Ekohoh liegt der
Verehrung des Erdbebengottes Liho auf (in Engano). Wer viele Yerwandte hat.
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iRrird in Bngano als Oberhaupt anerkannt. Die Häupter der Keeikj^ oder Enganoer
heissen Ama-amoe (Väter), Der Häuptling von Phahan oema (iu Engano) hatte
sich (bei Mangel an Elindern) nach seiner Frau genannt als Ama Pah (Ama oder
Vater) 1868.
Bei Elriegen (auf Engano) können Frauen und friedliche Stämme unbeschadet
durchreisen. Vor Einfuhrung des Eisen gebrauchte man auf Engano Lanzen mit
feuergehärteter Holzspitze. Auf Engano wurden durch Buginezen (mit Handels-
waaren) Sklaven geraubt (1863). Reisende können auf Engano von den Frucht-
bäumen essen, müssen aber Steine oder Schalen (zum Zeichen des Wieviel) darunter
lassen. Fremde (Orang tepi) sind Zauberer (auf Bngano). Die Hütten der Engano
sind bienenkorbartig. Durch Ausbrechen der Augenzähne wird das Mädchen auf
Engano heirathsfähig. Der verheiratheten Frau werden vom Vater zwei Zähne
ausgezogen (auf Engano). Beim Tode jüngerer Geschwister wird kenoekoe, älterer
Nu-ieyah, der Eltern kha-howka, eines Freundes Na-noah dem Namen (auf En-
gano) zugefugt, von Wittwern Poeho, von der Wittwe kha-boekoe. Auf Engano
wird der Todte in seinem Hause begraben, das dann (wie alle Cocosbäume) zer-
stört wird. In Engano werden die Todten begraben oder in's Meer geworfen.
Mit dem Ealela-lelah genannten Tanz fest wird (auf Engano) die Trauerzeit beendet
8. Walland). In Engano werden den im Fischnetz eingegrabeneu Todten beim
%
I si
sind kleine Inseln neben
Pulo Telendjok.
est Geschenke gebracht.
Ea, Steine.
Juba, Haus.
Loga, Sand.
Polo duo
Pulo Bankai
Pulo Satu
Käpu, Insel.
In den Dörfern auf Enguano ist Kar-
kaua die grösste.
Käpu (Kipu) kulit kimd heisst die Insel
Sumatra auf Engano, wie die eigene
Insel Käpu (die Insel) heisst.
Noki, klein (nuki).
Kakuka, gross.
Kajojo joijo, hoch.
Kahau, warm.
Mohonaga ika, kalt
Euanni, Mensch.
Hadudu, Mann.
Amimi, Frau,
üa-ua, Kind.
Kaikoko, roth.
Kaudaijo, weiss.
Kaelonelo, schwarz
mäno, essen,
bäjo, trinken.
Kilä obi, Blitz.
Lieh, Donner (Erdbeben).
Kiu, Wind.
Eguno, Berg.
Aepo hu aepo, Baum.
Kidaiika, Herz.
Lio, Zunge.
Die Sonne heisst Bokka-kahu (bokka-
moendi niedrig), der Mond Kanoeah
(moenah niedrig), Wasser e-boh (lebo-
leboh niedrig), Feuer apoeah (abie nie-
drig), Stein eeah (pakopako niedrig),
Mensch fakka, Hund Be-oh, Schlange
Nanoah u. s. w.
Kai 1.
Ha
adua 2.
akölu 3.
chäpa (gapa) 4.
aniba 5.
Kakina 6.
aniba-dua 7.
ppa-yapa 8.
Tawai kai 9.
Kapawul 10.
Kai kuka duaka 20.
Aieka, Fuss.
Aiyo, Fisch (Kuo).
Uapo, Hand (Nagel).
Anepo, Daum.
Kraya Ika, Ohr.
Kähepa, Vogel.
Aehpi, Cocosnuss.
Pirbiki, Pisang.
Lekia, Reis.
Kluba. Haus.
SchiflF, Juba kolikimo. Die Prauwen der
Enganesen sind mit Figuren verziert, in
der Mitte (kuä oder Dämon genannt),
unterschieden als kuae kuka oder kakuka
(grosse) und kuae (kwe) noki (Kleia),
Kinua, Mond (Kanooah).
Kuka-kinua kubai, Vollmond.
Minua, Stern.
Kipopolopo, Mondfinsterniss.
Kahau, Eisen.
Koijo, Schwein.
Von einem Keai (Orang Chino), der
in einem Prauw nach Engano kam,
stammen (in Verbindung mit weiblichen
Schweinen) die Enganesen.
Ebo, Wasser.
Obi, Feuer.
Eueh, Mann.
Kahau, Sonne (Bokka-Kahu).
Bakaika, Auge.
Eudu, Haar.
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jka-jka, Zahn. Kuna kukubo wohin gehst du?
Wnu, Nase. namana, morgen.
Popoai kakai ihka, kann |es gesehen wai ika, übermorgen.
werden. baihäba, gestern.
Euliya, woher kommst du?
In der niederrn Sprache auf Engano finden sich buginesische Wörter.
Auf den Pagi wird erst zu dem höchsten Wesen über dem Himmel gebetet^
dann zu den männlichen und weiblichen Gottheiten im Monde und schliesslich zu
dem bösen Geist unter der Erde, der die Erdbeben verursacht. Die Bewohner der
Insel Babi gehören zu den Oraog-Marussi oder Maros auf Pulo Nako-Nako (und
ebenso die Bewohner von Bulo Baniak). Die Orang-Mentawei auf den Poggy-
Inseln legen die Todten auf das Rati-Aki genannte Gestell (s. Crisp.). Auf den
Pagi-Inseln wird die Leiche auf Baumzweigen beigesetzt (und solche Plätze aus
Furcht gemieden). Auf den Pagi wird das Tättowiren (Tetee oder titi) in der Ju-
gend begonnen und später (nach Tödten von Feinden) aufgefüllt. Auf den Pagi-
Inseln werden bei Krankheiten Hühner und Schweine geopfert (unter Weissagung
aus den Eingeweiden). Wenn (bei Noth) der Aelteste die Sinetoe (Geister) im
Walde anruft, antworten sie m-t Geisterstimme (auf den Mentawei). Auf den
Pagi-Inseln werden die Todten an Bäume gehängt. Sumatra heisst Seraiba auf
den Pagi-Inseln. Die Pagi-Insulaner leiten sich von den Oraug-Mantawei auf der
Insel Si-Biru (und ebenso die Insulaner von Si-Porah). In Serampei zeigte sich
ein versteinertes Boot.
Auf den Pageh-Inseln hat jedes Dorf einen Dukun oder Priester. Das Haar
der Pagi -Insel ist ^eenigzins knallend** (Hinlopen). Beim Bau eines Gemeinde-
hauses raubt man in Poggi einen Kopf (eines Ermordeten), Gm Pora, zum Auf-
hängen darin (während das Dorf monatelang für Fremde unzugänglich gebalten
wird. Bei den durcheinander lebenden Pagiem gehört das Kind der Mutter.
Nur nach vollständiger Tättowirung ist erklärte Ehe (auf Fischfang geschlossen),
zulässig, und dann gehen die mitgebrachten Eander in den Besitz des Mannes über.
Mantoow heisst Mensch, Gott heisst Seraloggye Saneetoo (auf den Pagi).
Als die Mentawei-Inseln noch von Dämonen bewohnt waren, fischte einer der-
selben einen geschlossenen Bambuskahn, aus dem (beim Oeffnen) vier kleine Wesen
in Menschengestalt hervorkamen, die unter dem Sonnenlicht rasch zu Menschen
erwuchsen, worauf sie sich in den Wald flüchteten, ein Haus zu bauen, indem ihnen
der Dämon den Samen von Pflanzen gab und sich in eine Eidechse verwandelte,
um sie gegen Ungeziefer zu schützen. Da er das aber nicht gegen einen grossen
Affen vermochte uud die von ihm aufgefressenen Früchte durch die von der Arbeit
zurückkehrenden Menschen ihm zur Last gelegt waren, wurde er von zwei der-
selben getödtet und gegessen. Diese fielen sogleich todt nieder (indem aus ihrer
Leiche der Ipoe-Baum zum Pfeilgift erwuchs), während die andern beiden (Mann
und Frau) Stammeltem der Insulaner wurden. — Die, Senetu genannten, Dämonen
verursachen Gewitter (auf Mentawei)' Auf den Mentawei werden von den Priester-
fürsten die Sinetu (bösen Geister) gesühnt). Aus Furcht vor den bösen Geistern
der Erde, setzt man (auf den Mentawei) die Todten auf ein Gestell bei (oder in
Baumzweigen).
Die von den Sinetu in einem Bambus aufgefischten Menschenpaare entflohen
(bei den Mentawei) in den Wald nach einem Platz, der sich den Sinetu im
Traum als mit Früchten gefüllt zeigte, und diese (auch von den Menschen im
Traum gesehen) fanden sich dort am nächsten Tage ein, worauf der Iguana zu
bewachen kam, aber (weil die Affen nicht vertreibend) durch zwei Menschen, die
sogleich todt niederfielen (um den Ipu-Baum des Pfeilgifts zu erzeugen) erschlagen
wurde, während das andere Menschenpaar durch Vermehrung die Inseln bevölkerte.
Die, Sinetoe genannten, Dämonen (auf den Mentawei) werden (wenn benöthigt)
durch die A ehesten an den ihnen heiligen Plätzen angerufen und antworten dann
mit der Stimme eines alten Mannes.
In Mentawei wird zu der oberen Macht gebetet, dann zu der im Monde (männ-
lich oder weiblich), sowie zu dem Dämon, der Erdbeben verursacht (s. Marsden)^
Die Bewohner der Mentawei nennen sich Tschagalalegat (Chagalelegat). Sumatra
heisst Seraihu (auf den Mentawei). Kriecht eine Schlange (oder anderes Thier)
über den Grund, wo ein Baumstamm zum Hausbau geschleppt wird, lässt man
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ihn unbenatzt liegen (auf den Mentawei). Sonne heisst Soeloeh, Mond Lakko
Wasser Oinon, Feuer Aloetet, Mensch Seribenoea, Vogel Omeij (auf den Mentawei)
Neben dem Paneeran (Radja) steht auf den Mentawei der Koeteh-Doelak (der
Oeremonien), dann der Doekoen (die Sinetoe oder Dämonen beschwörend, als
Arzt), imd der Roebei Hiba (Wahrsager). Bei gewissen Oelesenheiten (wie Erhebung
•eines Fürsten, Entbindung einer Frau), sind die Dörfer der Mentawei Fremden
unzugänglich. Nach dem Todtenfest für den Fürsten ziehen die Mentawei auf eine
nahe liegende Insel, um dort aus dem Hinterhalt einen Menschen niederzuschiessen
(oder wenigstens an einen Cocosnussbaum zu schiessen). Auf den Mentawei gehen
die Seelen der auf der Insel Pora Verstorbenen auf die Insel Pulo Setan, um dort
Dämone (Sinatoe) zu werden. Todte werden (auf den Mentawei) auf einer Platt-
form ausgelegt (Rati Aki). Die Seelen der auf Pora Verstorbenen werden durch
ihre vorangegangenen Verwandten nach Devils-island (s. Horsburgh) gefuhrt (in
Mentawei). Die Seelen von Pora (der Mentawei) ziehen nach einer nördlichen
Insel (als Dämone), einer VYi<rog ^AifuLOvwv Arabien's (bei Ptol.).
Die Pantang (Verbote) fordern auf dem Mentawei Enthaltung von Arbeit von
7 Tagen bei einem Sterbefalle, für 4 Tage bei der Geburt eines Knaben, für 9 Tage
bei der Geburt eines Mädchens. Nach der Heirath, nach AuffShrung eines grossen
Hauses u. s. w. wird eine 6monatliche Abwesenheit von dem Dorfe verlangt Auf
den Mentawei werden die Leichen ausgestellt, und sollte man sie begraben, würde
infolge Siakau^s Zorn das Land in das untere Feuer versinken (s. Mess). Vor der
Hochzeit hat der Bräutigam seine Liebe durch einen Raubzug zu beweisen (in den
Mentawei). Bei Baader's sonambüler Besessenen prägte sich jeder der einzelnen
Krankheits- und Schmerzgefühle an einem besonderen Dämon aus, der den spe-
ciellen Schmerz hervorgerufen hatte: Anzian zerkratzen, Lucifer zwicken und
stechen, Archian Glieder zerren, Sunian Halsumschnürung, Mean Mundaufreissung,
wie in den Teufelsmasken Ceylon's zu sehen (oder in den Namen der Begu bei
den Batta).
Die malayischen Districte der Atchinezer (auf Nyas) sind aus Bandar Sapoeloe
und Menangkabouw bevölkert (Christie). Bei einem Kriege der Malayer (von Pa-
dang) gelten Maliem (Lehrer), Toekang Arne (Goldschmelzer) und Soedagar (Kauf-
leute) als neutral. Die Moras oder Moruwi der Banyah-Inseln sprechen von Nyas
verschieden. Auf den Batoe-Inseln wird das gute und höchste Wesen zu erhaben
geachtet, um auf irgend welche Verehrung Werth zu legen. Auf den Batoe-Inseln
finden sich nicht nur Bilder von Holz, sondern auch von Stein (1851).
Auf den Batu-Inseln wohnt ein Gott im Himmel, einer zwischen Himmel und
Erde, einer auf, einer unter der Erde, und um dem letzten nicht anheim zu fallen,
werden die Todten nicht begraben. Im Bauche jedes Menschen wohnt Tnach den
Nyassen auf Batoe) der Loeloeeh genannte Geist, der, weil mit den Bedürfnissen
der Persönlichkeit bekannt, dem Ereh (Priester) auf Verlangen darüber Auskunft
feben kann. Das erbliche Oberhaupt (bei den Nyassern auf Batoe) heisst Sioeloe.
leben dem Raja von Boeloeara finden sich die Häuptlinge Tello, Lorang, Si-
gata etc. auf den Batoe-Inseln.
Als Alles noch flach war, warfen sich die bösen Geister mit den Sternen (auch
Sonne und Mond antastend) und vertrieben ihr Haupt Siakau, der zur Vertheidigung
einen Bambus umhieb, aus dessen Seele vier Menschen entstanden, welche die Erde
zu bebauen anfingen, die Vertheidigung gegen Mäuse an Siakau (in Form einer
Eidechse) überlassend. Da er sie indess gegen die Affen nicht schützen konnte,
vereinigten sich zwei, um die Eidechse (Akau) zu tödten und ihr Fleisch zu essen,
während die andern beiden flüchteten, als Stammväter der Mentawier, die indess
dennoch mitunter krank werden, wenn durch die, über die Missethäter hinweg-
wehende Luft getroffen.
„Die Woli, auch wohl Laloe genannt, wohnen im Süden von Nias. Ihr Stamm-
vater Woli soll nach Einigen von Tora abstammen, nach anderen Zeugnissen da-
gegen ist er der vierte Sohn von Toeha-Barege-dano gewesen.*' — Die Maroe's
scheinen zuletzt angekommen zu sein, denn da sie von der Ostküste aussehend
den Norden umfahren sind und sich endlich auf Hinako niedergelassen haben,
scheint daraus ersichtlich, dass Nias damals schon bewohnt war. — Man findet viele
Wörter im Nias'schen, die im Batak'schen und Malaiyschen dieselbe Bedeutung
haben; solches wird auch wohl mit dem Javanischen der Fall sein. Auch giebt
«8 Stein- und Holzbilder, welche Buddhistischen gleichen, und viele Niasaer habeu
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richtige chinesische Augen. — Latoere fattert die Menschen ^die für ihn Schweine
sind) jeden Morgen und Abend und zwar nach der Zeitrecnnung von Lowalangi
und Latoere; und da ihre Tage die Länge unserer Jahre haben, kommt es, dass-
sie nur zur Erntezeit ihr Futter von ihm empfangen**.
In der ersten Klasse der Bechoe (auf Nyas) essen die (im Norden der Insel
streifenden) Brüder Afoeha und Nadaoja (der mit Hunden im Getümmel jagt und
ein Jagdnetz stellt im Regenbogen) den (auf die Erde fallenden) Schatten des
Menschen (worauf der Tod folgt, wenn Latoere auch den von dem Hunde fallenden
Schatten isst). Zur zweiten Klasse gehört der Tieger (dessen Schatten in einem.
Sdiiff auf der Insel kommt), zur dritten die Bechoe laoeroe und Bechoe safore
(de Bechoe's von de graanmaten en de Bechoe's der Yarkensmaten), zur vierten
die Abgestorbenen, zur fünften de Bechoe „van gestorven dieren", zur sechsten „de
Bechoe s van hooge, gestorven en verrotte boomen, die Selewe-Najarata naar be-
neden heeft gezonden", zur siebenten die Bela (in Chatelin).
Neben den Adju nobo (Ahnenbilder) wird der Kriegsgott (Adju horo) auf das
Haus gesetzt, dasselbe zu schützen (in Nyas). Auf Nyas (Tano Niha) wird Su-
matra als Tano Tawa bezeichnet (der Malayen oder Tawa). Die Priester der
Nyas heisseu Aereh. Der Jäger im Mond heisst (auf Nyas) Lamendono, einen
Mann vorstellend, der in alter Zeit (den Tod fürchtend), in den Mond flüchtete
und dort seitdem fortexistirt, nach Abwerfen des Bauches (ohne zn essen). Der
Donner entsteht durch Gezänk, weil ein Stein auf die Erde gefallen. Wer unter
dem Regenbogen hindurchgeht, fällt in die Fallstricke des Bäcbu und erkrankt
iauf Nyas). Labalangi, Gott; Bächu, Dämon; Morabanassi, Meer; Niha, MenscL
n der Sprache der Nyas. In der Mondfinsterniss oder Baua fomalua (fabaggi)
fechten Mond (Baua) und Sonne (luo).
Jambang Ujaja, der (wegen Entführung seiner Tochter) mit dem Fürsten von
Menangkabouw kämpft, bevölkerte die Mentawei-Inseln, welche sich um die (bei
einer Seeschlacht) gesunkenen Kriegsschiffe gebildet hatten. Die Bewohner der
Mentawei-Inseln stammen aus Sunginung, indem ihre von dort ausgewanderten Vor-
väter sich auf einem Boote in's Meer begaben, und als sich dies beim Umschlagen
in eine Insel verwandelte, dort blieben. Die Sprache der Mentawei ist der Sprache
der Lubu verwandt. Auf den Mentawei unterscheiden sich die Stäname nach den
Zeichen des Tättowirens. Die Todten werden auf Gestelle (in sitzender Stellung)
beigesetzt (auf den Mentawei). Die Mentawei opfern (für Vorzeichen) unter hei-
ligen Bäumen, indem die Priester oder Aereh die Eingeweide eines Huhnes be-
schauen. Nyas gilt als Aufenthalt abgeschiedener Seelen auf Sumatra (in Padang).
Die Nyas hängen die Todten ausserhalb des Dorfes auf (in Gestellen an Bäumen),
bringen aber später die Knochen zurück und^ begraben sie unter aufgerichteten
Denksteinen (in länglicher Form).
Als Sudawa, zweite Frau Baloegoe Loewomewona's, aus Eifersucht gegeu die
erste Frau (Selewe Nazarata), auf deren Anlass die Erde (mit den Menschen) ge-
schaffen war, in ihren Kindern das Geschwisterpaar der Bela herabliess, und damit
in deren Nachkommen die Krankheiten verursachenden Bechoe (auf Nyas), begab
sich Sinoi (Frau Hoeloe's) zu Selewe Nazarata für Heilmittel, und wurde so (im
Anfertigen der Adoe-Adoe aus den entsprechenden Holzarten unterrichtet), die erste
Priesterin (unter den Ere). Da jedoch die darüber erzürnte Sadawa noch stärkere
Bechoe auf die Erde schickte, können die von diesen verursachten Blraukheiten
nur von demjenigen geheilt werden, der unter den gut gesinnten Bela sich einen
zum Freund (oder Schutzgeist) gemacht uud nun durch Einfahren desselben be-
sessen ist (woher der Ursprung der Priesterschaft auf die Bela zurückgeführt wird).
Die Insulaner von Nyas nennen sich Ono Niha oder Brüder des Mejischen in
Tana Niha (Land des Menschen). Bei der Heirath feiern Braut und Bräutigam
(nach Opfern eines Huhns im Gemach) die Brautnacht auf dem Reisfelde. Zu
Anfang des Jahres stossen*die Frauen (auf Nyas) einen gellenden Ton aus, der
durch ein einige Zeit anhaltendes Tremuliren mit der Zunge hervorgebracht vrird
(s. Rosenberg), auch so auf Sumba (nach van der Chijs). In Nyas tragen die
Wittwer einen künstlichen Kopf mit sich, zur Erinnerung an die verstorbene Frao.
Der Regenbogen gilt (auf Nyas) als ein von Nadaaiga ausgeworfenes Netz, um
Menschen zu fangen (s. Rosenberg). Ebbe und Fluth wird durch einen auf dem
Grunde des Meeres laufenden Taschenkrebs verursacht. Sternschnuppen sind der
Dreck der Sterne (auf Nyas), Die Nyas hängen die Knochen der bei Festen ge-
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sdilachteten Schweine als Trophäen im Rathhaos auf. Die Ereh (Priester) bringen
Opfer (Adjoe-Adjoe) für die Begus (auf Nyas) neben dem höchsten Wesen (als
Loeboelangi oder Halowalangi).
Die Boloearezen (als von den Njas verschieden) leiten sich von den Buginesen
(s. Homer). Die (haarigen) Boeloearezen reden eine von dem Nyas verschiedene
Sprache (s. Homer). Die von Nyas stammenden Bewohner der Insel (Pulo) Batu
(Stein) zahlen, (damit das Wasser nicht Salz wird), Tribut an den Baja von Bu-
luaro, der (in einem, dann versteinerten, Boote gelandet) seinen Begleitern nur
soviel Kinder zu zeugen gestattete, dass die Bewohnerzahl seines Kampongs stets
100 bleibt (ohne Ueberzahl zu erlauben. In dem £lampong Babo Lawena (auf
den batoe- Inseln) finden sich (neben Bildern von Vögeln und Vierfüssern) zwei
platte Steine, das menschliche Herz darstellend, der glatte das gute, der rauhe
das schlechte.
Bruder und Schwester in Nyas, ohne einander zu kennen, trafen sich nach
Schiffbruch im Walde wie Mutter und Sohn bei der Schöpfung (in der Minahassa)
und Kota-Pilehan (nach Rückkehr seiner Schwester). Orth Gunung (auf Java)
wurde aus der Mucke (an Kopfwunde erkannt). Ein Mann aus dem Volk (der
Jebas) fungirt in Jambi als Fürst Begus Kinder von Boloeara (der Nyas). Die
Begus bei Auswanderung von Sri Ambil gelangten von Menangkabouw nach Batak.
In Menangkabouw wird panas wie paneh aui^gesprochen, Ajas als Atje (e als a).
Die Bewohner von Poloe di-Maloe (nördlich von Nyas) stammen von einer aus
Menankabouw verbannten Frau. Heilige Lieder finden sich in Priangan (bei den
Pagger-Rujang). Bei den Benua jagt Hantu Saburo als wilder Jäger, mit Hunden,
und beim Hören des Sturms werden die Kinder im Hause festgehalten (während
des Vorüberziehens).
Als der mit seiner Schwester von den Pageh-Inseln nach Tanah-Massa ge-
kommene Bruder nach dem Tode seiner (als Geist das Kind fortpflesenden) Frau
noch weiter Umgang mit ihr unterhielt, wurden die Nachkommen als Geisterkinder
oder Begu in Baloeara bezeichnet, und der Radja von Baloeara führte die Ober-
herrschaft in Batoe (während Heirathen mit den Nyas verboten waren). Mach
Besiedelung Tana Massa's (aus Pageh) gelangten als Schiffbrüchige Bruder und
Schwester nach Nias, die dort im Walde verirrt wieder zusammentrafen, ohne sich
zu kennen, die Insel bevölkerten. Als der Sohn, der (mit seiner Schwester) von
Pageh nach Tana-Massah gezogen, in dem Lasara genannten Zauberboote mit
Pageh kriegte, wurde er getödtet^ während das nach Tanab-Massa zuj-ückkehrende
Boot am Kampong Paroe- Lasara auf das Land gezogen wurde.
^Der Ere wird gerufen, untersucht den Patienten und fragt den Lea, welcher
böse Geist seine Hand im Spiel habe. Hat er dies vemonmien, so fertigt er ein
hölzernes Bild und bindet einige Palmblätter daran fest, worauf ein Huhn ge-
schlachtet wird, dessen Herz und Blut man dem Teufel bietet, damit er es als
Opfer nehme und den Kranken loslasse* Thut es dies, so entsendet er eine Feuer-
fliege, die nur dem £re sichtbar ist und von diesem mit einem Tuche gefangen
und dem Kranken auf die Stirn gesetzt wird. V7ird der letztere danach nicht
gesund, so hat der Bela den Ere missleitet und es wird ein mächtigerer Geist
angerufen. Mitten vor dem Hause wird sine mit Palmblättern verzierte Stange
aufgerichtet, von deren Spitze eine Kette mit gleichem Schmuck nach einem vom
Er^ auf der Firste des Daches befestigtem Trog läuft. Jener nimmt nun ein
Schwein, bringt dasselbe aufs Dach, bietet es dem Geiste zum Sübnopfer an, tödtet
es und lässt es vom Dache herunterfallen. Der nach dem Schwein begierige Teufel
lasst sich von der Kette herunter, und der betreffende gute Geist sorgt nun dafür,
dass derselbe nicht wieder herauf kommt. Hilft auch diese Beschwörung nichts,
so wird angenommen, dass mehrere Teufel die Krankheit verursachen, und jetzt
wird eine allgemeine Jagd auf dieselben angestellt. Alle Dachlucken bis auf eine
werden geschlossen, nachdem alle weiblichen Wesen aus dem Hause entfernt sind.
Die zurückgebliebenen Männer hauen nun mit ihren Schwertern nach allen Rich-
tungen um sich und machen auf Pauken und Becken einen solchen Lärm, dass die
erschrockenen Teufel sich schleunigst davon machen**. (Rosenberg).
Nach Tödtung von Feinden trafen (auf Nyas) die Vorfechter (Samoei) und
Dorf häupter (Sioeloe) den Kalamboeloe genannten Halsring (aus Cocosnussfasem).
Die Würde des Raja (auf Nyas) ist erblieh im Sohne derjenigen Frau, für welche
der höchste Jujur gezahlt ist. Wird der Häuptlingstitel (aut Nyas) von Salawa
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zu Belugu erhöht, muss ein Menschenkopf geopfert werden. Wer den letzten
Athemzug des sterbenden Häuptlings (auf Nyas) auffängt, folgt ihm in der Wurde,
(s. RosenbergV Nach Jahresfrist werden (auf Nyas) die Knochen des Terstorbenen
Baja durch einen Sklaven gereinigt, der dann getodtet wird, um seinen Kopf am
Fussende des Grabes beizusetzen.
Der Ereh (Priester) der Nyasser gehört der Familie des Dorf hauptes an und
manifestirt sich durch unsinniges Umherlaufen oder Irren im Walde. Bei Krank-
heiten befragen die Ereh (Priester) den Bela (Mittler-Geist), xmi zu wissen, welcher
fute Geist über den jedesmal bösen Geist Macht hat (auf Nyas). In Nyas werden
ie Kirchhöfe auf beschatteten Felsen am Meere angelegt. Die Dela oder Burg
(des Banoea Leboea) wird (auf Nyas) in die Erde eingebaut, als Ruheplatz für
die Ahnenseele, (die männliche Nachkommen hinterlassen hat), mit aufgestellten
Steinen, worunter der grösste den Erzvater oder Foeroega repräsentirt
Der böse Toukeh verschlingt Seelen aus der Erde kommend, der böse Saho
im Walde und Lewako oder der durch sein Begegnen entruckte (auf Nyas), wo
Adjou Nowa die Häuser, Lawolo die Dörfer und auch Siraha schützt. Für den
Erdbeben verursachenden Liho werden durch vier Familien (erblicher Priesterschaft)
die gebrachten Opfergaben in die E-koh-oh genannte Kuhle geworfen. Der Loeloeh
genannte Geist wohnt im Bauch des EJreh (auf Nyas), um über Krankheit befragt
zu werden. Zij die of dezelfde wijze gestorven zyn, blijven samenwonen (auf Nyas)
in dem Todtenzelt (s. Chatelin), im Zusammenordnen des Gleichartigen (wie bei
Geschlechtem, Altersklassen, Ständen u. s. w.).
Bei der Thronbesteigung auf Nyas wird ein Sklave verbrannt, als erschreckende
Strafe für Untreue (nach Donleben). Bei der Erhebung eines Si-oeloe oder Raja
wird ein Sklave verbrannt, um die Marter, die des Ungehorsam wartet, anzuzeigen
(auf Nyas). Bei der Weihe eines Raja der Si-Oeloe (auf Nyas) wird ein Fest
gefeiert und ein Sklave lebend verbrannt, um die Belohnungen und Strafen der
Gehorsamen und Ungehorsamen zu zeigen. Bei der Huldigung des Raja von Sa-
mang Bawa (auf Nyas) wird ein Verbrecher langsam verbrannt, unter dessen Ge.
schrei der Fluch ausgesprochen wird, dass den Raja, wenn meineidig, dieselbe
Strafe treffen möge (s. Weddik).
Bei der durch Elia (der erste Mensch) auf Nyas eingeführten Verehrung wird
als Aloloa oder Ueberschuss (des Herzens) eine Spinne (im Moko-moko) verehrt
Durch das Fest Manao Siboreo wird das auf dem Götzenbilde am Grabe gefangene
Moko-Moko-Thier nach der Wohnung gebracht (auf Nyas). Auf Nyas werden
vier Gottheiten verehrt, eine im Himmel, eine zwischen Himmel nnd Erde (über
Sonne und Mond), eine auf der Erde und eine unter der Erde (s. Francis). Die
Nyasser tragen, um sich gegen wilde Thiere zu schützen, Zähne von Krokodilen,
Haare von Ebern etc. am Schwertgriff. Der Donnerstein (Lela gooi) dient als
Amulett (auf Nyas). Door Hia's zwaarte beide de aarde zuidwarts auer (auf Nyas).
Als krankmachender Dämon kennt der Nyasser die Seelen verschlingenden
Dämonen Lulueh (im Bauch vorhanden), Lewaka, Saho, Tukeh. Auf dem Dorf-
platz werden die Idole Adjunowo und Lawolo Siraha verehrt, im Schrank (in
den Häusern) der Schutzgeist. Neben dem Gott Sumban wohnt der Gott der
Todten in der Erde. Die Priester (Ereh) feiern die Opferfeste (Adju-Adju). Bei
Krankheiten wird die, als (nur dem Ereh sichtbare) Feuerfliege, zurückgesandte
Seele zwischen die Augen auf die Stirn gesetzt. Bei Austreibung der Dämonen
werden Ketten, woran sie sich herunterlassen, aufgehangen (auf Nyas).
Die von Lubu Langi auf die Erde (im Innern, Osten, Westen und Norden
von Nyas) niedergelassenen Kinder Tuada Hiah, Tuada Bua, Tuada Tulu und
Tuada Heijli wurden wieder zum Himmel aufgenommen, nachdem sie mit ihren
Frauen Nachkommen erweckt, wogegen diese (durch Sünden in Krankheiten ver-
fallen) auf Erden zu bleiben hatten. Von den durch Loeboe-langi (höchste Gott)
auf die Erde (mit Frauen) gesandten Söhnen (Toeada Hiah, Toeada Boea, Toeada
Hoeloe und Toeada Heijli) stammen die Menschen (auf Nyas), die ihren nach dem
Himmel zurückgekehrten Vätern nicht folgen konnten, weil sie wegen Sünden
Krankheiten unterworfen wurden. Baloegoe Loeomewona wordt wel veel geroemd
en bezongen, maar orees koestert men voor hem niet, en zulks niet alleen, omdat
hy de menschen met meer barmhartigheid shjint te behandelen. Loeomewona
woont te hoog en de gedachten der menschen klimmen zelden hooger, don tot den
top der klapperbomen. Baloewa-danos dichter bij, hij heeft de aarde in zijn
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macht (auf Nyas) und Toeha-Sangarofa die See (s. Chatelin), Der Gott Lubu-
Langi wohnt im Winde (auf Nyas), die Erde wird Ton ßatu Beana oder Latu-
Rafano gestützt Die bösen Geister stehen unter Nadaaiga.
Evenals Lowalangi dankt Latoere zijn oorsprong aan den yrucht aan en top
vao den Tora'a (auf Nyas). Toen Latoere de onderste oruchten aan den Tora'a
zieh wilde toeeingenen, maar niet in Staat was, daruit menschen te sheppen, verloor
hj ze als menschen, doch kre^ ze later als Tarkens Tan Lowalangi ten gescbenke
(s. Chatelin). Zu den guten Begoe oder Geistern gehören (bei den Nyassem von
Baloe) A.djoenowo (der die Seelen zu sich nimmt), Lawolo (der Häuser und Dörfer
schützt) und Siraha (der die Dämone vertreibt); zu den bösen Toekeh, der
(gestalten wechselnd) in der Erde wohnt und Seelen raubt, ebenso wie die Wald-
geister Lewaka und (schwarz von Farbe) Sabo, welche sich die (zum Essen) ge-
raubten Seelen der Kranken gegenseitig zustecken, damit sie vom Ereh oder Prie-
ster bei Beschwörungen nicht gefunden werden (s. Horner).
Aus den Mittbeilungen des Missionair Thomas über Nijas (bei Chatelin) ist
das Folgende entnommen (zunächst über das Entstehen und Gestalten der Welt):
Nach der Meinung der Niasser befinden sich verschiedene Erdkugeln übereinauder;
einige behaupten, dass vier derselben über und vier unter uns smd; andere geben
keine Zahl an. Noch andere behaupten, dass sich acht Erdkugeln über uns be-
finden und die unsrige die neunte ist, während sie diejenigen verspotten, welche
zu sagen wissen, wieviel Erdkugeln unter uns sind. Diese Erdkugeln sind aber
nicht zugleich entstanden, sondern nacheinander, und man denkt dabei an die ver-
schiedenen Länder oder Inseln, die von den Vorfahren der Niassers bewohnt wurden;
und wo sie sich auf ihren mannigfachen Reisen während einiger Zeit aufhielten,
bis sie endlich auf diese Insel (Nias) kamen. Aber nicht alle blieben hier ; einzelne
zogen weiter nach einem anderen Lande über See: das wurden vielleicht die Be-
wohner der Batoe-Inseln.
Alle Erzähler kommen darin überein, dass zu Anfang nichts als Finsterniss
war; andere sprechen von einem Nebel, der Alles erfüllte, und dann sagen manche,
dass aus diesem Nebel, andere, dass aus der Finsterniss Toeha-Sihai, auch wohl
Toeha-Nihaihai-nangi genannt, hervorgetreten ist; so geheissen nach seiner kleinen
Erdkugel, die vom Winde getragen wird und nur Raum für ein Haus hat; das ist
die erste oder oberste Erdkugel. Dieser Sihai hat aus seinem Atem ^seiner Seele,
noso) den Wind (angi) entstehen lassen. Dieser Wind wurde der Lrsprung von
Toeha-Aloloä-nangi. Hiervon rechnet man die zweite Erdkugel. Als Toeha-Aloloä-
nangi gestorben war, entsprosste seinem Herzen ein Baum, Tora'a genannt.
An der Spitze zeigten sich drei Knospen zu gleicher Zeit; die aus der ersten
Knospe hervortretende Frucht wurde der Ursprung Lowalangi's (Gott), die aus
der zweiten Latoere's (kein böser Geist), die aus der dritten Nadoja's und Afocka's
(böse Geister). Hierauf brachte der Baum in seinem Mittelpunkt wieder drei
Früchte hervor: aus der einen kam Barasi-Loeloeö zum Vorschein, aus der zweiten
BaHoe (beide keine bösen Geister) und aus der dritten Feto-Alito; dieser ist die
Ursache geworden» zum Entstehen vieler Geschlechter böser Geister, die die Menschen
nicht allein krank machen, sondern auch tödten. Ganz unten an seinem Stamm
trug der Baum wieder Früchte, welche die Menschen hervorgebracht haben. Einen
geringen Unterschied macht es, dass nach Einigen ein Paar Menschen aus zwei
Früchten, nach Anderen drei Paare hervorkommen; alle sind darin einig, dass dort
der Ursprung aller Menschen gesucht werden muss, so dass wir Europäer keine
Teufelskinder sind, wie wohl zuweilen behauptet wird.
Als diese beiden untersten Früchte noch sehr klein waren, sprach Latoere zu
Barasi-Loeloeö und Balioe: „Die untersten Früchte gehören mir". Aber Balioe
antwortete: „Versuche denn, ob du daraus Menschen machen kannst; kannst du
das, so gehören sie dir an; anders nicht". Aber Latoere konnte daraus wirklieb
keine Menschen schaffen. Darum sandte Lowalangi den Barasi-Loeloeö dorthin; dieser
konnte aber nichts als den Leib der Menschen bilden, indem er dem Einen eine
männliche, dem anderen eine weibliche Gestalt gab. Darauf nahm Lowalangi von
dem Winde samboea fondoejoe ein bestimmtes Gewicht, gab es Balioe und sprach:
„Stopfe dies Alles in den Mund der Menschengestalten als Seele; wenn der Mensch
das Alles zu sich nimmt, wird er ein hohes Lebensalter erreichen, und sonst stirbt er
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soviel eher, als er von dieser ihm angebotenen Seele übri^ gelassen hat^. Balioe
that, was Lowalangi. ihm gesagt hatte. Hierauf gab er mnen Namen. Dasselbe
nmi, was Barasi-Loeloeö und Balioe bei dem ersten Menschenpaar gethan haben,
thun sie noch immer bei jedem Menschen im Mutterschooss.
Aus dem Obigen erhellt, dass die Niasser sich Lowalangi nicbt als Baum Tor-
stellen, wie man wohl behauptet hat, sondern als berrorgetreten aus der* Fracht
eines Baume». Einige sagen, aus den ersten Früchten; [Auf Tonga entsprosst das
Gescblecht des Tui-Tonga aus Baumes wurzel].
Der erste Mensch, der nach Einigen Toeha-Barege-dano hiess, nach Anderen
Toeha-Ba-wonorege-tano oder Toeha-Oroedoea-zihono , wohnte mit seiner Frau
Toeti auf der der dritten Erde. Was die Zahl der Kinder dieses Ehepaars betrifft,
so herrscht hierüber Unsicherheit in den Erzählungen. Einige sprechen Ton einem
Sohn, andere von zehn Söhnen. Von diesem ersten Menschenpaar bis auf Sirao
sind sechs Geschlechter gewesen.
Auf der vierten Erde ist Goloe-banoea geblieben, auf der fünften Tarewe-kara
auf der sechsten Hoeloemogia, auf der siebenten Droendroe-tano, auf der achten
Sirao. Dieser Sirao (nicht Siraoe) ist ein Mensch, und nicht dieselbe Person als
Bela, wie man wohl behauptet hat. Nun wollen wir hören, was das Volk über
unsere Erde erzählt, nach ihrer Meinung die neunte in der Reihe.
Ein Theil der Dörfer Siraos war herabgestürzt, als dieser bei Droendroe-tano
für seinen Sohn Loeomewona um seine Tochter anhielt. Diese Werbung erfreute
Droendroe-tano und seine Frau Saota sehr, Siloesi aber nicht; sie weinte nur. Um
sie nun zu dieser Ehe zu bewegen, gab ihr Vater ihr fortwährend Geschenke, aber
sie nahm sie nicht an; das tliat Loeomewona. Die Ursache dieses Widerwillens
war der Bergsturz. Darum nahm ihre Mutter ihren Kamm, strich sich die Haare
glatt und herausfiel ein Gegenstand von der Grösse einer kleinen Bohne, welchen
sie ihrer Tochter gab, indem sie sagte: „Hier ist Staub, um die Erde jjrösser zu
machen**. Nun stimmte diese der Ehe zu und gab den Staub ihrem Schwi^er-
vater Sirao, der einem seiner ünterthanen, namens Hadidoeli, den Auftrag gab, die
Erde um den eingestürzten Theil grösser zu machen. Dieser klopfte den bewussten
Platz grosser als er früher war.
Als Siloesi die Gattin Loeomewona's geworden war, erhielt sie den Namen
Selewe-Nazarata. Ihr Gemahl wird gewöhnlich Baloegoe Loeomewona und in der
Sprache der Priester auch wohl Amada Loeomewona genannt. Baloegoe ist ein
Oberhaupt, der ein grosses Fest (owasa) gegeben und bei dieser Gelegenheit diesen
Namen angenommen hat. Baloegoes giebt es auf Nias sehr wenige; diejenigen
täuschen sich, die behaupten, dass jeder Häuptling ein Baloegoe ist. Anstatt Droen-
droe-tano schrieb man früher Toendoe-dano, was für einen Niasser nicht auszu-
sprechen ist. Droendroe-tano ist der Name eines Menschen und nicht, wie man
wohl geglaubt hat, des Firmaments oder Sternenhimmels, der heisst banoea oder
banoea-sijawa.
Obwohl Hadidoeli die Erde über uns grösser gemacht hatte, blieb sie doch xu
klein für die grosse Zahl Menschen; darum sandte Sirao den Sohn Hadidoeli's, Si-
laoema, hernieder, um eine neue Erde zu schaffen. Als Silaoema herunterkam,
bemerkte er einen dicken Dunst ; er legte da oben drauf Grastengel (loehe inbihara),
ausserdem etwas Anderes und Erde, die er mitgebracht hatte, und begann darauf
zu klopfen. Demzufolge gingen diese Stoffe au^ bis sie den Umfang der jetzigen
Erde (nicht Nias allein) erreichten. Die Erde wird von unten mit einem Ring
umgeben, der durch Selewe-Nazarata's Zauberkraft in eine Riesenschlange (sawa)
verwandelt ist; ihr Rachen ist die Oeffnung des Abgrundes (awoe-woecha), in den
die See sich ergiesst, und zugleich erhebt sich aus ihrem Rachen eine Feuerflamme,
welche die See zum Kochen bringt. Davon kommt die unaufhörliche Bewegung
der See; dass sie trotzdem nicht brennend heiss ist, kommt von der grossen Ent-
fernung, in der sie von dem Rachen der Schlange nnd also von dem Feuer sich
befindet.
Erdbeben, wiewohl nicht alle, entstehen, wenn die Schlange sich bewegt.
Die Niasser glauben, dass die Erde sich unter der See fortsetzt und auf
anderen Stellen wieder zum Vorschein kommt, wie sie an den ringsum ihren
Wohnsitz gelegenen Inseln sehen; die Schlange aber befindet sich nach ihnen
am untersten Rand unter der Erde. Silaoema bekam auf seiner Reise einen
droendoe (einen Zweig von etwas dergleichen) mit, damit er unter dem Schattea
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desselben von seiner Arbeit ausruhen könnte. Hiervon machte er sich ein
Schirmdach im Norden von Nias ; die Zweite pflanzte er in den Boden, und
daraus entstand der nördlich gelegene Wohnsitz der Nadaoja's. Als der Erdball
fertig war, wurde Lamonia herunter gesandt, um die neue Erde zu erweitem. Um
dies zu thun, ass er 2 mal 8 Tage nichts, so wurde die Erde fest und dauerhaft.
Mit derselben Absicht pflanzte er im Siiden von Nias bei Mazingo eine Holzart,
fosi genannt, als Talisman (i folambae dano). Früchte dieses Baumes werden
noch heut im Norden verkauft; man glaubt z. B., dass die Schweine, wenn sie die
Frucht in ihr Futter bekommen, fett werden, dass der Reis, in einem Sack ver-
wahrt, an dem eine solche Frucht festgebunden ist, sich vermehrt und dcl.
Als die Fasttage für Lamonia vorüber waren, empfing er neun Teller, jeden
mit einer verschiedenen Speise gefüllt. Er wählte reife Pisang und warf die Schüssel
mit oero (Garnelen) fort; das übrige wurde wieder weggenommen. Weil er Pisang
gegessen hatte, darum sterben und vergehen die Menschen; die Schlangen assen
die fortgeworfenen oero und deshalb sterben sie nicht; hätte Lamonia diese gegessen,
dann würden die Menschen unsterblich geworden sein. Mamoni, die Enthaltung von
bestimmten Dingen, um Unglück zuvorzukommen und Segen zu gemessen, steht
darum mit Lamonia in Verbindung.
Die Erde war nun fertig, und Lamonia kehrte nach oben zurück. Es gab
aber nur zwei Holzarten, obwohl später mit dem Regen so dann und wann ein
Saatkörnchen niederfiel. Ueberdies mano;elte noch Eins und das Andere.
Das Hinunelsgewölbe halten die Niasser für die untere Seite der Erde Sirao's,
die früher viel näher bei der unsrigen gestanden hat. Auch glauben sie, dass der
Gesichtskreis wirklich an die Erde reicht, und die Mekkapilger machen ihnen
weiss, dass Mekka auf der oberen Seite liegt. Die Sonne halten sie für das rechte
Auge Toeha Ba-wonorege-tano's, das sein Sohn auf Befehl des Vaters nach seinem
Tode ausgestochen, und aus dem er die Sonne geschaffen hat; der Mond ist sein
linkes Auge, und die Sterne seine Kinder vom Monde. Aber droben haben die
anderen Erdkugeln auch Sonnen, Monde und Sterne; das sind die Augen Toeha
Aloloa-nangi's. Dort hat man auch Wasser, das sea heisst und aus dem Saft des
Tora'a kommt, und aus diesem Sea entsteht die See. Wenn man in den Monaten
des Ackerbaus, während keine Wolken am Himmel, hoch in der Luftdas Geräusch
(Rauschen) von Wasser hört, so ist das das Rauschen des Sea, der Wasserflut
dort jenseits von Baloegoe Loeomewona.
Der Glaube, dass Sonnen- und Mondfinsternisse bösen Geistern zuzuschreiben
seien, findet sich ebenfalls (wie anderswo). Der Nebel ist der Rauch aus der
erhitzten Erde. Der Regen entsteht auf folgende Weise: I. wenn irgendwo Ehe-
bruch getrieben ist, 2. wenn das Buschge wachs auf dem Grabe eines Priesters um-
gekappt ist, 3. durch Regenmacher, die auch Donner hervorrufen. Jeder, der den
wahren (richtigen) Talisman besitzt, kann Regen entstehen lassen und aufhalten.
Der Regenbogen ist der Rand des Netzes (nicht das Netz selbst), das Nadaoja
über die Erde gespannt hat, um die Menschen zu fangen.
Auch die Niasser sprechen von einer grossen Wasserfluth, die in unvordenk-
lichen Zeiten ihr Land überströmt haben soll. Davon wird hier Folgendes erzählt :
Ehemals war ein Krieg entstanden zwischen den Bergen; jeder von ihnen wollte
der höchste sein. Das verdross Baloegoe Loeomewona, der sich an sein Fenster
stellte und also zu den Bergen sprach: ^Ihr Berge, ich werde euch alle bedecken!"
Und jetzt nahm er einen goldenen Kamm, und warf ihn in die See, wo er sogleich
in einen Riesenkrebs (kalimango) sich verwandelte, sodass dadurch der Ausfluss
der See verstopft wurde. Hinzu kam noch ein gewaltiger Regen und zufolge dieser
beiden Ursachen zeigte sich eine unsägliche Wassermasse, die höher und höher
stieg, bis alle kriegführenden Berge bis auf drei (andere sagen zwei) bedeckt waren.
Nur die Menschen, die mit ihrem Vieh auf die Berge geflogen waren, blieben am
Leben, alle andern ertranken. Auf diese wunderbare Weise schlichtete Baloegoe
Loeomewona den Streit der Berge. Aber der Krieg selbst ist sprüchwörtlich ge-
worden und wird mit Bezug auf kriegführende Häuptlinge gebraucht.
Der obenerwähnte schreckliche Krebs bedeckt noch zuweilen mit seinen Scheeren
den Rachen der Schlange, wodurch Ebbe und Fluth entstehen. Früher jedoch
waren in der See keine Meerbusen. Ueber das Entstehen derselben erzählen die
Sagen der Niasser das Folgende: Einst befand sich in der See eine fürchterliche
Schlange (haria), die jedes Schifl* verschlang, das die See zu befahren wagte. Nun
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lebte da unten am Seestrand bei Wodo ein gewaltig starker Mann, Laowo-maroe
fenannt, seine Frau biess Siboi. Dieser Mann ging zu Schiff und wusste durch
list die Schlange zu überreden, dass sie ihren Hals immer kleiner machte, und
als er klein genug war, legte er ihn auf sein Schiff und hieb ihn mitten durch.
Zufolge der Zuckungen und Krümmungen des mit dem Tode ringenden Ungethüms
entstanden die Meerbusen der See, die nun nicht mehr zur Ruhe kommen wollten,
[wie bei Maori]. Laowo-maroe wurde nun Seeräuber, so dass die See wieder
ebenso unsicher wurde als früher. Endlich wusste man mit Hülfe seiner Frau za
erfahren, worin seine Kraft bestand. Nachdem ihm sieben Haare ausgezogen waren,
war er ein schwaches Wesen geworden und gelang es ihn zu tödten. —
Wenn diese Erde vergeht, so kommt die Erde über uns hernieder und wird
der fernere Wohnplatz der Beechoe's. Aber ein grosses Feuer scheidet sie, sodass
sie nicht zu einander kommen können. In diesem Augenblick kommen die Bechoe's
von den Katzen und legen ein grosses Schwert (gari) über das Feuer, damit die
Bechoe's von den Menschen darüber sehen, die Katzen-Bechoe's gehen voran, die
Menschen-Bechoe's halten sich mit den Zähnen an ihrem Schwanz fest, und so
bringen sie alle auf die Oberseite, die sie früher nicht geschlagen oder verkauft
oder nicht übers Wasser gebracht haben. Die sich dessen schuldig gemacht, werden
hinabgeworfen ins Feuer, wo sie den Tod finden. Die hinüberkommen, werden
wieder Menschen auf der neuen Erde, und sind sie auch nicht ganz so wie hier, so
arbeiten und leben sie auch dort wieder fort. — Der alte Sirao, der einmal Befehl
gegeben hatte zur Schöpfung der Erde, so^e auch für die Bevölkerung von Nias,
was bei den Eingeborenen Hoela-Niha und Tano-Niha heisst. Die meisten Angaben
stimmen darin überein, dass Sirao neun Söhne hatte, doch halten Einige Hia für
einen Sohn, Andere für einen Enkel Sirao's. Dieser bestimmte nicht, dass seine
Söhne bei ihm blieben, noch wer sein Nachfolger werden sollte, sondern er steckte
seinen Speer in den Boden und sagte: „Wer von euch bis oben an das Eisen
reichen kann, bleibt hier; die anderen müssen hinunter.** Das gelang nur Locome-
wona darum blieb er allein oben. — Durch Hia's Schwere neigte die Erde süd-
wärts hinüber, weshalb Sirao Gozo und Sawae nach Norden schickte, um sie wieder
in Gleichgewicht zu bringen. Aber dadurch hob sie sich in der Mitte auf und da
sandte Sira den Bruder Hia's, Namens Daeli (sprich Daili) zum Flusse Idanoi.
Andere behaupten, dass Daeli von selbst heruntergekommen sei; seine Füsse be-
schwerte er mit einem ausgesuchten Schleifstein so gross wie ein Bauernhäuschen
und band es mit Obi-Ranken fest, damit der Wind ihn nicht mitführen sollte.
Diesen Stein zeigt man noch südlich von Ono-Waembo, (und aUe anderen Wetz-
steine sind von ihm hergekommen).
Zu der siebenten Klasse (der Bechoe's gehören die Bela's. Man glaubt, dass
diese ursprünglich Menschen gewesen sind. Hierüber wird Folgendes erzählt: Sa-
dawa, eine Nebenfrau von Baloegoe Loeomewona, wünschte ihren Sohn Bela auch
zur Erde niedersteigen zu lassen, als Sirao bereits die übrigen ersten Bewohner
hinunter geschickt hatte. Sie befestigte ihn an einer langen, dünnen Kette (raewe-
raewe'ori), die jedoch vom Winde so heftig bewegt wurde, dass sie riss, weshalb
Bela fiel und auf einen hohen Baum zn liegen kam. Er musste deshalb seinen
Aufenthaltsort auf hohen Bäumen suchen und sich mit dem Wild der Wälder
nähren. Aber neidisch über das Glück der Menschen wirft er sie irgendwo nieder,
wodurch sie ein Uebel bekommen an der getroffenen Stelle. Jetzt können die Bela's
nur von den Priestern gesehen werden, früher jedoch sahen sie nicht nur alle
Menschen, sondern sie machten einander auch gegenseitig Besuche, reichen sowohl
als armen; holten auch Feuer bei einander, wie die Niasser dies noch heut beiein-
ander thun. Als nun einmal ein Sohn Hia's zu den Bela's ging, um Feuer zu holen,
hatte die Frau augenblicklich kein Feuer, weil es ausgegangen war; aber sie konnte,
wie alle Bela's, Feuer machen, welche Kunst die Menschen nicht verstanden, weil
die Bela's das Mittel auch vor den Menschen verborgen halten wollten. Darum
wollte die Frau, während sie Feuer anmachte, den Sohn Hia's mit einem Kleid
bedecken; er sagte jedoch zu ihr: „Durch dieses Kleid kann ich sehen; setze einen
Korb über mich hin**. Da koimte er aber auch noch durchsehen und bat sie also
lieber einen noch über ihn zu werfen. Das that sie und schlug Feuer. Der Mensch,
der Feuer holen kann, hatte nun seinen Zweck erreicht; er hatte aufgemerkt, wie
sie zu Feuer kam und lachte die einfältige Frau aus.
In früherer Zeit machten die Götter die Menschenkinder nur krank, um sie an
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der Qual sterben zu lassen; daher waren sie sehr herunter^kommen, so dass si&
später von allerlei Unpässlicbkeiten heimgesucht wurden. Darum ging Sinoi, die
Frau Hoeloe's, hinauf, um Selewe Nazarata zu bitten, ihr die Ursache all des
jetzigen Leides mitzutheilen. Sie offenbarte dieselbe Sinoi, aber sorgte auch für
Erlösung von den Qualen. ^Von 30 meiner Kinder, sprach sie, werde ich 30-
Holzarten machen und sie euch herabsenden. Wenn ihr euch dann krank fühlt,
so nehmt von dem Holz und macht euch adoe-adoe (Gotter) daraus; dies geschieht
durch Menschenbilder aus dem Holz zu schnitzen, denn diese Holzarten waren
Menschen, und wenn ihr aus dem Holz wieder Menschengestalten schnitzet, so wird
wieder eine Seele (noso) hineinkommen. Selewe Nazarata gab Sinoi grundlichen
Unterricht in der Priesterschaft, weshalb diese die erste Priesterin wurde. —
Hoelahada, Sohn Sirao's, nieste so stark, dass ihm der Kopf vom Rumpf flog;
der Kopf wurde oben in der Erde verborgen und daraus wuchs die Kokospalme
(Klapperblume). — Sirao sandte erst Hia, auch Toeada Hia, auch wohl Hia Walangi
genannt, hinunter und zwar nach dem Süden bei Mazingo, zugleich mit einer
Wohnung, die dort noch vorhanden sein muss und die Eigen th um lichkeit hat, dass
es nie hineinregnet, obwohl kein Dach darauf ist, wie auf anderen Häusern. — Die
Seele des Menschen ist sein Athem und wenn die Seele den Körper verlässt, kehrt
sie zu dem Winde zurück und also auch zu Balioe. Weil sich die Seele (noso) in
den Wind auflöst, hat sie keinen Fortbestand. Die Seelen der vornehmen Häupt-
linge aber bleiben bestehen, indem der älteste Sohn seines Vaters Seele in sich
aufnimmt als ehekn oder anstatt seines Mundes den Geldbeutel (tohosa^ auf den
Mund seines sterbenden Vaters legt, damit seine Seele (eheka) hineinfahre. In
dem Beutel verwandelt sich die eheka in Gold oder wird geschmolzenes Fett oder
etwas dergleichen. Arme Menschen haben solche eheka nicht [excipere animam]. —
Die Menschen (auf Nias) sterben nicht in Folge des Anfessens der Schatten
(durch die Bechoe's oder bösen Geister), sondern dadurch, dass Latoere alsdann
auch die Schatten auffrisst, welche die Menschen oben gegen den Himmel werfen,
was unvermeidlich den Tod zur Folge hat. — Zur zweiten Klasse der Bechoe's ge-
hört der harimou (Tieger). Die Niasser behaupten, dass der Tieger sich in dem
Land der Fremden aufhält und dort die Menschen anfällt; sein Schatten kommt
gleichwohl auf einem Schiff nach Nias. Besonders meinen sie, dass er bei Gele-
genheit von Epidemien herüberkommt. — Einen anderen Ursprung (als die zweite
Klasse, die aus dem unteren Theil des Tora*a gekommen) haben die Bechoe-laoeroe
und Bechoe-gafore Tdie Bechoe's der Kornmaasse und die Bechoe's der Schweine-
Klasse). Kicht alle Korn- und Schwein emaasse haben einen Bechoe; nur die
ersten, die Sirao für die Menschen heruntergeben Hess, haben sie. An denen,
welche kleinere Maasse besitzen, rächt sich der Bechoe durch Krankheiten. Man
täuscht sich aber, wenn man meint, dass überall auf Nias ein gleiches Maas besteht
oder dass die Bewohner sich scheuen, kleinere Maasse zu gebrauchen. Eine vierte
Klasse der Bechoe's sind die der Gestorbenen. Diese Bechoe's gesellen sich gern
zu den Hinterbliebenen und suchen sie mit sich in's Todtenreich zu führen. Eine
fünfte Klasse bilden die Bechoe's von gestorbenen Thieren. Eine sechste Klasse
sind die Bechoe's von hohen, abgestorbenen und verdorrten Bäumen, die Selewe-
Nazarata heruntergeschickt hat. Diese haben deshalb einen Bechoe, weil sie früher
Menschen gewesen sein sollen. Zu der siebenten Klasse gehören die Bela's. Man
glaubt, dass diese ursprünglich Menschen gewesen sind. Eine Abtheilung der Bela's
und ihnen verwandt sind die Matianambela d. h. die Geister der bei ihrer Geburt
gestorbenen Frauen der Bela. Diese unterscheiden sich durch ihre Grausamkeit.
Sie rauben die Menschen, denen sie allein begegnen.
Die Priester (er6) sind allein im Stande die Beehoe's zu sehen. Die Priester
theilen sie in solche, welche die Schatten der Menschen aufessen, und in solche^
welche die Menschen mit dem einen oder andern werfen, oder schlagen, soderstechen,
was alles Bj-ankheiten im Gefolge hat. Es giebt 7 Klassen Bechoe's. Sehr viel
genannt und gefürchtet werden die beiden Brüder Afocba und Nadaoja. Sie sollen
aus der Frucht der Tora'a gekommen sein und gehören znr sechsten Klasse der
Bechoe's. Ihr Wohnplatz wird auf der nördlichen Spitze von Nias gesucht, von
wo sie ihre Streifzüge unternehmen oder lieber auf die Jagd gehen, denen die
Menschen sind ihre wilden Schweine, die sie zu tödten trachten, indem sie die
Schatten aufessen, die von den Menschen auf die Erde geworfen werden. — Wohnt
Baloewa-dano unter der Erde, so wohnt Toeha-Sangarofa auf dem Grund des
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Meeres und aller Gewässer. Die Fische heissen seine Schweine, weshalb er aach
von allen angerufen wird, die sich mit dem Fischfang beschäftigen. — Sind, nach
der Meinung der Niasser, Lowalangi und Latoere, Loeomewona, Baoewa-dano und
Toeha-Sangarofa mit einander verwandt, so besteht auch Verwandschaft zwischen
Barasiloeloeö und Balioe. Sie sind aus der Mitte des Tora'a-Baumes entsprossen
aber vermuthlich nichts anderes als Diener Lowalangi's. —
Von den Niasser werden die Götter niedrigen Ranges mehr gefurchtet, als die
hoher im Rang stehenden, auch selbst wenn diese stärker sind. Baloegoe Loeome-
wona wird wohl viel gerühmt und besungen, aber Furcht hegt man vor ihm nicht
und das nicht allein, damit er die Menschen mit mehr Barmherzigkeit zu behandeln
scheint. Loeomewona wohnt zu hoch, und die Gedanken der Menschen klimmen
selten höher als bis zur Spitze der Klapperbäume. Baloewa-dano ist näherbei; er
hat die Erde in seiner Macht und hat eine Abneigung gegen Alles was schlecht
ist. Wenn irgendeine grosse Sünde begangen ist, z. B. ein Mord verübt, so lässt
er als Beweis seines Zornes die Erde beben, und sind schwere Sünden allgemein,
so schickt er einen bösen Geist mit Krankheit als Strafe. Nadaoja allein hat
Hunde, mit denen er auf die Jaed geht. Ein ehemaliger Priester und Vogelsteller
soll einem seiner Hunde, der in seine Macht gelangt war, das Haar abgesengt
haben. Der Volksglaube behauptet, dass diese Hunde so gross sind, dass, während
sie mit den Pfoten auf dem Boden laufen, ihr Kopf den Himmel berührt, von wo
die Niasser sie zuweilen bellen hören, wovor sie sich sehr furchten. Nadaoja
spannt auch ein Jagdnetz über die Erde, dessen Schatten der Regenbogen ist. Daher
kommt es, dass die Niasser so in Furcht sind, wenn ein Regenbogen am Himmel
erscheint, und die Kinder, wenn sie draussen spielen, unverweilt ins Haus rufen. —
Erst machten sich die Bela's vor den Menschen unsichtbar und warfen sie mit
Asche, Sand und anderen Dingen, woraus allerlei Krankheiten entstanden. — Die
rachsüchtige Sadawa wurde darüber (dass die Krankheiten geheilt wurden) sehr
zornig nnd holte noch viele andere stärkere Bechoe's herüber, um die Menschen
zu peinigen und durch Krankheiten und Opfer arm zu machen. — Fünf Zaubermittel
sind: der Fingerring, der Speer, das Hühnerei, Wasser in einem Teller und das
Aufheben eines Goldkörnchen mit einem Fäserchen eines Kokospalmblattes. — Erst
wenn ein gutgesinnter Bela Jemanden wahnsinnig hat werden lassen, kommt ein
Priester, um ihn zu erlösen und ihn in dem Amt zu imterrichten, zu dem Bela ihn
erwähl hat. Und dieser spiritus familiaris (Hausgott) weist dem Priester auch den
männlichen oder weiblichen adoe an, der unter einer Hundertzahl anderer, welche
die Niasser verehren, dem Kranken die Gesundheit zurückgeben kann. Es giebt
auch Bechoe's, die dann und wann in eins oder das andre Haus eindringen. Wird
solch ein Bechoe von einem Priester entdeckt, so ist dieser im Stande, ihn in einer
Nacht zu vertreiben. — Nicht alle Bela's sind den Menschen feindlich; wie es gute
Menschen giebt, so giebt es auch gute Bela's. Aus ihnen ist das Priesterthum
entsprossen; sie sind die Hausgeister der Priester. Jemand, den sie als Priester
erwählt zu sehn wünschen, machen sie tiefsinnig, worauf er nach dem Wohnplatz
der Bela's flüchtet. Wenn nun eine solche Person 2 bis 3 Tage vermisst wird,
dann sucht die Gemeinde ihn auf unter Trommelschall. Ein Priester entdeckt ihn
dann in der Spitze eines Baumes; dann werden die Bela's angerufen, ihr Opfer
loszulassen und man opfert ihnen eine weisse Henne. Nun kommt der Flüchtling
herab und wird nach dem Kampons zurückgeführt, wo ein Priester ihn 14 Tage
unterrichtet. Man verrichtet auf seme Kosten auch Opfer für seine Gesundheit,
auch um ihn in Stand zu setzen, die Bela's zu sehen und ihn in den Priesterdienst
einzuweihen. An die befreundeten Bela's wenden sich die Priester, um Wahn-
sinnige zu heilen. Durch anhaltenden Trommelschall w^erden sie gerufen und legen
bei ihrer Ankunft ein ganz kleines Thierchen, das auch ungeweiht sein kann, auf
die durch die Priester ausgebreitet gehaltene Nachthaube. Dies Thierchen nennen
sie Soemange, welches der Priester als Arzneimittel an die Stirn oder Schulter des
Wahnsinnigen hält. — Die zweite Frau Baloegoe-Loeomewon's, Sadawa mit Namen,
sandte auch ihren Sohn Bela mit seiner Schwester zur Erde. Aber sie bediente
sich nicht einer Kette, sondern einer Schlingpflanze; diese brach entzwei und die
beiden fielen und kamen auf einen Geobaum, wo sie zu bleiben verurtheilt wurden. —
Manao heisst das Fest, welches gefeiert wird, wenn man das moko-moko von
dem Grabe des Vorstorbenen holt, um es zu dem gewöhnlich schon viel früher
gefertigten Bilde des Gestorbenen in's Haus zu bringen. Banoea Seboea (grosser
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Wohnplate) ist der Ort der Vorfahren. Trifft man das moko-moko nicht auf dem
Begräbnissplatz, so sucht man es auf dem dela (Brücke, oder als banoea seboea.) —
Dies moko-moko nennt man aloloa dodo (das aus dem Herzen hervorgekommene). Man
nennt es auch noso-dodo d. i. Seele des Herzens. Das Herz ist ein Mensch an sich
selbst oder lieber der Mensch in Person und der übrige Theil des Körpers ist nicht mehr
als die Bedeckung desselben. Im Menschen ist nichts, das nicht im Herzen seinen Ur-
sprung nimmt. Darum spielt das Herz (dodo) denn auch in ihrem Sprachgebrauch
eine so bedeu-tendeRoile. Das moko-moko hält man für die Fortsetzung des Herzens
und also des ganzen Menschen. Ist das moko-moko geholt und zu dem Götzenbild
gebracht, so tritt es in das Herz des Bildes und hält sich da versteckt; aber der Priester
sieht so oft als er dem Vorfahren ein Opfer bringt, am Munde des Bildes ein
FJämmchen wie von einer Lampe. Es kann sich ereignen, dass ein Riss in das
Bild kommt, aus dem das moko-moko entschlupft. In solchem Fall muss es zurück-
gerufen werden, und dies nennen sie latano saho; in diesem Fall muss auch ein
neues Bild gemacht werden. — Gestattet der Bechoe endlich soemange, die Gesund-
heit, zuruckzuschenken und stirbt der Kranke dennoch, so haben entweder Lowa-
langi oder Latoere den Tod verursacht oder der Priester hat gelogen, wenn er
sagte, soemange bekommen zu haben. Den soemange sieht nur der Priester. — Auf
dem Platz, wo der Bechoe (den der PriesteT todtgestochen) gefallen war, war das
Gras etwas niedergedruckt. —
Selowe Nazarata hat; so lautet die Sage, die ersten Reiskörner durch Rinoi,
welche die erste Priesterin auf Nias war, herunterbringen lassen. Diese Körner
wurden gepflanzt bei Wosi, im Süden der Insel. Als die Körner ausschlugen, Hess
sie auch den niedersteigen, der die Aehren füllt und Malisa heisst. Das Volk
nennt ihn aber meist Sibaja oder Sibaja Wabe. Niemand sieht ihn als die Priester
und ihnen allein ist es bekannt, dass Sibaja Wahe hässliche Geschwüre und dabei
eine Hautkrankheit hat; darum sagen sie von ihm: Er ist unrein! Genannter Gott
nun muss alles für die Reisernte schädliche Ungeziefer vertreiben. Darum heisst
eines der Götterbilder auch Sibaja, obwohl der eigentliche Name Na'oeroe ist. —
Auch die Kartoffeln (obi) kamen mit Daeli herunter nach Nias, und zwar aus den
Ranken, mit denen er den Schleifetein festgebunden hatte. — Von Seboea (einem der
Söbno Sirao's) sollen auch die Europäer stammen; ihre Vorfahren sollen über die
See gezogen sein. — Boronadoe, der Sohn Lamonia's, wurde von Sirao in den Süden
(yon Nias) geschickt. Seine ganze Nachkommenschaft muss das Priestetamt be-
kleiden, die fosi bewahren und ihre Früchte verkanfen. Wenn sie die Erde ver-
flachen, kommt Hungersnoth. [in Beherrschung der Erde durch den Ganga Mo-
kisso Umsie] — Eine schwangere Frau bei den Niassern muss eben vrie ihr
Mann sich einer Anzahl von Dingen enthalten, die an sich selbst gleichwohl
nicht schlecht sind, und man nennt dies mamoni ira. — Der Gott giebt Acht,
dass Niemand zu den Arbeitern (bei der Ernte) in^s Feld kommt; selten dürfen
sie nur flüsternd mit einander sprechen und ausserhalb des Arbeitsfeldes müssen
sie alles mit andern Benennungen (Feldsprache) andeuten. Grüsse Vorübergehender
werden nicht beantwortet Das Erntefest (momboi) ist ein Familienfest. — Den auf-
recbtstehenden Stein nennt mann einen männlichen, den der davor liegt, einen weib-
lichen. Der grosse Stein war der Erzvater (foeroega) aller. — In der Siube schlägt
der Priester unter dem Bilde der Vorfahren ein Ei auf und lässt das Dotter auf eine
Schüssel fallen [Kasja]. — Die das moko-moko von dem Grabe nach der Wohnung
gebracht haben, müssen 4 Tage lang in einem kleinen durch Matten abgesperrten
Soimmerchen dort bleiben. Wenn sie dann fortgehen, müssen sie die Augen schliessen.
Sofort nach ihrem Tode errichtet man den Eltern ein hölzernes Bild in dem
Hause, eine menschliche Gestalt vorstellend, und bringt davor Opfer bei irgend
einigermassen bemerkenswerthen häuslichen Ereignissen. Sie bestehen aus Schweine-
borsten, Hühnerfedern, Eierschalen, Einiges von Leber, Lunge und Herz von
Schweinen und Hühnern. — Ein kleines Thierchen nimmt bei der Verehrung der
Vorfahren eine wichtige Stelle ein. Es heisst bei ihnen moko-moko, und sie halten
es für das aloloa (den Ueberrest, auch Extract) des Herzens des Verstorbenen, in
Wirklichkeit ist es nichts audres als eine kleine Spinne. — Um den Geist von der
Wohnung abzuhalten, zieht man im Westen (der Insel Nias) mit einem Messer einen
Kreis herum und setzt Stöckchen darauf, teolaga genannt — Wenn ein bechoe si
mati auf dem Acker erscheint, so kommt nicht viel aus der Ernte heraus. Im
Todtenreich stirbt der Bechoe soviele Mal als die Zahl der Jahre beträgt, die der
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Gestorbene erreicht hat, und zuletzt ist, falls der Gestorbene einen männlichen
Nachkommen hinterlassen hat, der Bechoe ganz schwarz geworden. Ist er als
Kind gestorben, so wird er ein Regenwurm. Ist er ermordet worden, so geht der
Geist m ein andres Insekt (larewe) über. — Die auf dieselbe Weise gestorben sind,
bleiben zusammen wohnen, und die noch sehr kleinen Kinder kommen unter Auf-
sicht und Pflege ihrer Grossmutter. — Nach der Meinung der Niasser wird nur
denen ein Fortbestehn zuerkannt, die männliche Nachkommen besitzen. — Wer keinen
Sohn bekonmit, nimmt wohl eine zweite oder dritte Frau, oder nimmt einen Sohn
an, um später nicht arm zu sein in der zukunftigen Welt (banoea foerie). — Nicht
nur die öeele verlässt den Körper beim Tode, auch der Schatten des Körpers thut
es, und Ton dem Augenblick an nennen sie den Schatten bechoe si mati (Geist des
Todten), Der Schatten des Lebenden wird nach dem Tode ein Bechoe und dann
ist man ängstlich vor ihm. Er geht schnurstraks zur Unterwelt, dem Todtenreich
(bauna nicha tau), jedoch erscheint er Avährend 4 Tagen dann und wann in der
Wohnung des Gestorbenen, weshalb man an den 4 Tagen Morgens und Abends
einige Speisen unter das Dach setzt, mit den Worten: „Komm, nimm Deine Mahl-
zeit; du bist hungrig.** Nach den 4 Tagen bringt man auf das Grab des Verstor-
benen seine Matte, einen Teller, Fleisch oder einen Bambus, und damit verbietet
man dem Bechoe, das Haus fürder zu besuchen.
Die Kubu, als Orang Utan (oder Waldmenschen), sind mit der Schöpfung
selbst entstanden. Die Orang Kubu stanmien von den Wahit Bumi (Eingeborenen).
Die Bounoauw „ofte wilde Menschen** wohnten (zur Zeit Van Twist's zwischen
Nanningh und Moar (1642). Bei der Section eines Timoresen in Padang fand sich
am Steissbein der Leiche ein knorpeliger Auswuchs, der beweglich war (nach Dr.
Moscovy's Mittheilungen). Im Innern Neu-Britanniens werden geschwänzte Menschen
angegeben (s. Browne) und auf Neu-Guinea im Binnenland von Hood-Bay (s.
Lawes). Die Kubu heissen Tai-Orang (Auswurf der Menschheiten) bei den Ma-
layen (auf Sumatra). Der Name der Koeboe kommt von Ngoeboe (ein im Walde
Schweifender). Die in zwei Suku (als Verwandte) zerfallenden Kubu hören das
Gesäusel der Todten an den Perantoean genannten Leichenplätzen (s. Boers). Die
Sprache der Orang Oeloe in den Oberlanden von Tolong und Sibadakh ist ver-
schieden von dem Mandahelischen (während die Orang Lubu tiefer wohnend, sich
mehr nähern). Die Olo-Ot leben wilder, als die Olo-Ot Danoem (Wasser-Ot).
Die (malayische) Sprache der Lubu geht allmfihlig (1863) ins Mandhelingische (der
Batta) über (s. Godon). Die Bali von Botoeng werden mit Holzbildem von Hund,
Schlange, Krokodil verziert (um davor zu beten). Die Lubu (in Sumatra) mit lang
herabhängendem Haar (in runden Grashutten im Walde lebend) schiessen ver-
giftete Pfeile (mit Bogen und Blasrohr). Die Loeboe (bei Elout) schiessen vergiftete
Blasrohrpfeile. Die Sprache der Orang Loeboe (bei Fort Elout) ist (nach S.Müller)
von der Mandhelingischen verschieden. Die (unter dem Fürst Perong-Mandopa) in
Angkoba befindlichen Loeboe sind später südlich nach Mandheling gedrängt.
Die Koeboe am Moesi stammen von Batang Leko. Die Orang Loeboe auf
Boekit Perkoeboean gleichen den Orang Oeloe. Die (haarigen) Orang Kubu (oder
Gugor) gelten (in Palembang) als Sklaven Alex. M's. Die (mit den Orang Oeloe
verwandten) Orang Loeboe) (in Mandheling) sind aus Pagar-Rujang vertrieben.
Zauberer heissen Sibaso bei den Lubu Gott Doeblang Singo pati. Die Koeboe
zerfallen in zwei Truppen (Suku genannt) gleichen Blutsverwandten (mit den Pas-
sirah. Der Kubu scheut die Begegnung mit Fremden, um nicht von Brustkrank-
heiten angesteckt zu werden (Churchtes). Die Eingeborenen unterscheiden sich (auf
Sumatra) als Orang Ulu von den Malayen (s. Morsden). Die Loeboe liar (bilden
Lubu) finden sich, in den Wäldern bei Natal, Trussan (zwischen Padang und Indra-
pura), Ayer bangis u. s. w., als Orang Utan oder Orang Benua (unterschieden von
den Mauas oder Menschenaffen). Die Loeboe liar auf Sidoa doar (bei Natal) sind
kraushaarig (schwarz und klein), wie in Achin (als Wilde), wogegen die Loeboe
jinnah (oder zahmen Lubu) glattes Haar haben. Die an den Hügelabhängen
lebenden Lubu (ein sonderbares Malayisch redend) sind Sklaven der Fürsten unter
den Batak (in Mandheling). Die Sprache der Lnbu ist malayisch.
Die Orang Kubu (oder Lubu) wohnen in den Bäumen, wo sie sich zwischen
den Zweigen kleine Häuser aufrichten (bei Mandheling). Die (Blasröhre gebrau-
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chenden) Orang Kubu bekleiden sich mit Zeug aus geklopftem Baumbast, worin
Tom eine Oeflfnung geschnitten ist. Die Kubu legen ihre Todten, die durch Ein-
schnitte ihrer Körperflüssigkeit entleert sind, auf Baumzweige zur Bestattung. Die
Eabu sollen wegen Unsittlichkeit aus Palembang in die Wälder vertrieben sein.
Die Lubu (einen malayischen Dialecte redend) dienten früher als Sklaven in den An-
siedlangen der Malayen. Loeboe bezeichnet stehendes Teich- Wasser (im Fluss).
Die Eubu (am Kalan-Fluss) sprechen ein verderbtes Malayisches (stummen Handel
treibend). Die Dewa werden als böse Geister verehrt bei den Kubu. Der Kappala
Kuria (Oberhaupt) von Panjebungang (bei Fort Eloui) führt die Regierung über
die Lubu-Dörfer. Die Patti fimgiren als Häupter der Districte bei den Korinchi.
Hören die Kubu bei Todesfall ein säuselndes Geläut im Walde, so haben sie
die üeberzeugung, dass der Abgeschiedene ein Geist geworden, wogegen er sonst
OD^lücklich weggestorben (matie sadja, gänzlich gestorben) ist. Die Leiche wird
rmit Waflfen und Hausgeräth) auf dem Perantoean genannten Platz (an einem
Gestell) beigesetzt, und die Gegenwart der Geister, die dort Opfer empfangen,
giebt sich den Vorübergehenden ebenfalls durch säuselndes Geläut zu erkennen.
De meest gevreesde geest der Koeboes is de Loder api meleboeroe van viens nabij,
heid menabijheid verwitegt wordt door en dof geluid in de wilderniss (s. Hasselt),
Um den in einem Todesfall bewiesenen Zorn der Götter zu sühnen, verlassen die Kubu
während der Melangoen (Trauerfeier) ihren Wohn platz.
Beim Eid reiben die Lubu die Hände über aufsteigendem Weihrauch, unter
Anrufung des Geistes von Namore Padang. Im Unglück ruft der Lubu den Tinar-
gassar genannten Geist (der Mandhelinger) an (wie der Buschmann den Gott
Morimo der Betchuanen). Die Lubu feiern ein test bei Pa uitjah batoe (Steine
aof Kopf- und Fussende des Grabes zu legen). Als man eines Tages den Fluss
Aik-matah herab im Dorfe Kotor-Siantor (in Gross-Mandheling) einen Maisstrauch
herabtreiben sah, sandte der Jang-di-pertuan seine Doebalang (Vorfechter) den
Fluss aufwärts und diese fanden an der Quelle dort ansässige Lubu (Ladang be-
bauend). Nach Kota Siantar gebracht, erhielten sie die Erlaubniss dort zu bleiben,
mit der Verpflichtung, dem Jang-di-pertuan Dienste zu leisten, und bei Auswan-
derung seiner Familienglieder (zu Coloniestiftungen) dieselben mit einem Theil ihres
Volkes zu begleiten. Aehnliche Entdeckimgsweisen am Canca (Citri, d. a. Am. I, 238).
Die Frau folgt dem Manne, dem auch die Kinder gehören (bei den Lubu).
Der Kranke (bei den Lubus) wird (unter Anrufung der Geister) mit Benzoe be-
räuchert, und der dadurch beschwindelte Zauberarzt (Mal im oder Dukun) giebt den
Ort der Krankheit zu erkennen. Die Lubu nennen ihre Felder Lampong (mit
Djagong bepflanzt). Zu den Lubu gehören die Ulu (in Klein-Mandheling). Die
Sprache der Lubu ist der malayischen verwandt. Die Kubu kochen die im Tuch
gewickelte Nahrung (Reis, Schlange u. s. w.) nach dem Eingraben durch ein über
der Erde angezündetes Feuer. Die mit den Batta verwandten Mandahelinger lassen
die Orang oeloe (bei Baner-pandjang) von den (östlichen) Orang loeboe (des Nieder-
landes) stammen. Die Orang Lussun (als Grenzstämme gegen Deli) sind Unter-
thanen der Malayensultane von Serdang und Deli (s. Hagen). Beim Rückzug der
Malayen kamen die Stämme der Orang Karo, Tobah und Timer vom Oberlande
herab (während neuerdings die Malayen wieder verrücken). Seele (Njawi) heisst
Tondi (bei den Lubu) und Gott Doeblang Singo pati. Die Kubus (in Sumatra) are
the descendants of the younger of three brothers (s. Forbes). Sinetu (auf den
Mentawei) antwortet mit der Stimme eines alten Mannes (dämonisch). Die Kubu
lauschen auf das Gesäusel am Begräbnissplatz.
Das Haar der Semang ist „long and in tufts** (s. Mc. Nair). Die Bewohner
der Insel Dyngano (Engano) hatten: lanck opstaend haar of gelyck een bosboom
geweest hadde op haer hooft (van der Doos) 1596. In Batavia unterschieden sich
is. Barchewitz) Mestizinnen (aus Europäer, mit portugiesischen Abkömmlingen,
>a5titjinnen aus Europäer mit Mestitjinnen, Postitjinnen aus Europäer mit Castit-
jinnen. Die Earradai wohnten (in Peripolus) zwischen Godavery und Kistna. Nach
Kazwini hatten die (schwarzen) Bewohner der Insel Ramna (b. Java) statt der
Haare eine röthliche Wolle. Bei den Serua ist das Haar der Frauen weniger kraus,
wegen des Auskämmens und Oelens. Auf den unbewohnten Inseln Menindau und
Semrindau wird Qm Meer von Taba) den bösen Geistern geopfert (s. De Raet).
Die Foyang (am Gunung Bermun) begeben sich (für Heilung von Krankheit) mit
ihren Schülem an die öawi genannte Hütte, um durch Anrufungen inspirirt zu
Bastian, Archipelago. in. ^
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werden (indem ihre Seele unter Musik aufsteigt). Kamine (Mensch) in Sprache
der Kamee wird von den Burmesen als Kway-myee (Hundeschwanz) erklärt von
deren Kleidung (s. Hughes). Auf den Inseln Bulang und Battam (bei Rhio) leben
wilde Baummenschen. Auf den Serwatty-Inseln werden die Heiden bei den Christen
(und Serrani) als Djinteo (Hindu) bezeichnet. Inter.paludes quibus Nilus oriretar
werden die Zwerge gesetzt (bei Flinius). Haarzwerge zeigten sich (nach Kazwini)
in Ramni (oder Sumatra). Die Nackten auf den Inseln Necuveram (Necara) oder
Agaman (bei Java) waren imndsköpfig (zu Marco Polo's Zeit).
Auf Borerate und Kalao ist das Haar ^by velen min of meer kroesig** (s.
Bakkers), in gemischter Bevölkerung (Sklavenhandel mit Flores treibend). Die
Tschinkaten (jenseits der Inkülüchlüaten am Kwichpock^ gelten für geschwänzte
(s. Wrangell). Am Yurua gilt der Stamm der Ugina (oder Coata Tapuija) als
geschwänzt (s. Martius). Nach den Malayen (der Halbinsel) zeigen die Orang
Gargassi (in den Bergen von Kedah und Singgoro) vorsteckende Zähne (gleich den
Belu Birma*8) und die Orong Sakai liar gelten als geschwänzt. Die Ai-le-kutu
(country people) auf Vanua Levu vermutheten Jackson ^one of those £jilou tamata
ta falangena" (incarnate Devils with a tail). Bei den Papua zeigt sich Hervortreten
der Hüften (unter den Frauen). Avoir Toeil americain (der Indianer) meint rechts
und links sehen, ohne den Kopf zu wenden (gleich dem steifhackigen Buddha).
Maclay fand (zum Theil grosszähnige) Melanesier auf den Anachoriten, sowie
auf Agomes (der Hermit), dagegen Mikronesier auf Ninigo (Echiquier). Auf der
malayischen Halbinsel werden die Orang Gargassi (zwischen Kedah und Singoro)
als kraushaarig beschrieben (mit vorspringenden Zähnen). Die haarigen Orang Gugu
wohnten auf Sumatra bei Labun (s. Marsden). Während von Java (und Sumatra)
bis Sumbawa glattes Haar vorherrscht, lockt sich dies in Flores (sowie Ceram,
Ambon, Boeroe u. s. w.) bis zum Kraushaar der Papua. Les Mantras et les Dy-
akons ont assez ordinairement les cheveux crepus sans etre laineux (s. Borie). Iin
Gegensatz zu der schwarzen (hitam) Hautfarbe der Alfuren wird (durch die Ma-
layen) die hellere Guli Lanza (von der Lanza-Frucht) benannt. ZoUinger sah (auf
Flores) overgang tot Kroeshaar (gekruli). Die Batta haben krausligtes Haar und
ähnlich die (durch runden Kopf unterschiedenen) Gayu. In Paya-kombo findet
sich (auf Sumatra) ein heller Stamm der Malayen.
Im Innern vonSumbas erzählt man sich von Geschwänzten (auf Borneo). Im König-
reich Lambri (auf Klein- Java oder Sumatra) finden sich Menschen mit Schwänzen
(zu Marco Polo's Zeit). Die Orang Gugu gelten für geschwänzte (nach Marsden). Das
wirr (ungekämmte und ungebundene) durch einander wachsende Haar (auf den
Inseln von Manoeran uud Ramuk bei Waigioe) gleicht (s. Goldmann) einem ^raag-
bol" (doch alles behalve wollig). The features of the Sakai or ^plains** meo, are
those of the Negro (von den glatthaarigen Semang verschieden) 1858. Die (dunkeln)
Tudas haben „naturally curly hair'^. 'Die Semang gleichen den Jakun (Orang
Benua), baving the same curly and matted, tliough not frizzled, hair. Bei den
Seelong (im Mergui-Archipel) findet sich zuweilen Kraushaar (nach Helfer). Nach
Kazwini fanden sich geschwänzte Haarmenschen (wie Vögel zwitschernd) in El-
Ranmi (Sumatra). Das Haar der Benua ist ^in general smooth and lauk, but in
some it is frizzled, and in all somewhat more dry and tangled, than in the Malay,
arising from the little oil they use (s. Logan). Neben den Orang Kubu, waren die
Orang Gugu haarig (bei Marsden).
Die Seele des Körpers verfliegt im Wind, wogegen die Seele des Herzens, ak
Noso-Dodo (Noso oder Seele) oder Atotoa Dodo (das aus dem Herzen hervor-
kommende) in der Nähe der Wohnung verweilt, und, wenn dort gefangen, zum
Bild des Abgeschiedenen gebracht wird, um (als Moko-moko) in dessen Herz ein-
zugehen (auf den Nyas). Auf Engano werden Sterbende auf ein Boot ins Meer
gelassen (und so gebrechliche Alte oder Kranke). Die Dörfer der Nyas sind auf
dem abgeplatteten und nach allen Seiten abschüssigem Plateau des Hügelkammes
gebaut, nur mittelst Leitern ersteigbar. Am Ende findet sich das Schädelhaus
(mit dem Abgott), in der Mitte des Dorfes ein Springstein (zur Üebung). Die Vor-
fahren sind in einem Schrein am Haus aufgestellt, und für Todte werden runde
Denksteine gesetzt.
Die Bilder Adjoe-Adjoe werden, wie für Krankheiten, auch für Krieg durch
den Ereh oder Priester (bei Nyassem) verfertigt. Nicht nur Personen (Orang
betuah, als unverwundbar) gelten (in Sumatra) betuah (sacred, impassive, invulne-
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rable, not liable to accident), sondern auch things inanimate as sbips and boats
(Marsden). Neben dem Gott Samban Kwit (Herr des Himmels) verehren die
Niasser die Adjoenawo (Adjoe-nowo) genannten Holzbilder, als männlich (Isramo
Tjoea) und weiblich (Isra-gawe). üeber dem Klingfels (Batu beragong) findet sich
(in Samawang) eine btein-Ioschrift. Am Platze des Strandes, wo nicht gefischt oder
gefangen werden darf, sind Pfeiler mit weissen Lappen aufgestellt (auf Nyas).
Auf Sumatra sind ein halbes Dutzend Alphabete im Gebrauch. In diesem einen
Factum spräche (oder schriebe) sich Viel, wenn in Betracht gezogen wird, dass aus
dem ganzen übrigen Theil der Erde, abgesehen von den modernen zwei Erfindungen
(der Cherokee in Amerika und der Vey in Afrika) neben dem semitischen (mit zu-
gehörigen Töchtern), die Theorie im engstem Kreis sich bewegt, wenn die arische
(oder indo-europäische) Sprache auf gemeinsamen Ursprung zurückgeführt wird,
80 dass nur noch etwa die scandinavischen Schriftzüge (der Runen), die turdi-
tanischen (oder iberischen) und libyschen zu nennen wären (und dann die Hiero-
glyphen Aegypten's oder für solche zugleich ihre vemaculären Aufschlüsse, gleich wie
in Japan und China, mit den yucatanesischen noch in Frage gestellt). Die Vielfach-
heit der Volksstamme, der Batak, Passuma, Redjang, Lampong, Gayu, Kubu, Lubu,
Malayen u. s. w. auf dieser einen Insel eröffnen gerade hier wichtigsten Einblick in
ethnologisches Werden, indem die europäisch-asiatische Culturwelt des Westens,
durch die Ausläufer indischer Halbinseln in indonesisches Inselreich (bis in poly-
nesisches des weiten Ocean's), an diese Stelle in unmittelbarem Contsat mit Natur-
stämmen tritt, die in Amerika, vor der üeberleitung des Atlantic, trotz atlan-
tischer Mythen abgetrennt war, in Afrika durch Wüste oder schwer passirbare Nil-
fölle, und im Norden in zerstreute Stämme sich verlor, die wenn wahlvervandt
rasch in die mächtige Geschichtsströmung hingezogen wurden, oder sonst zu schwach
für eigene Reaction, verblieben, was sie waren (wenn nicht dem Untergang ver-
fallend). Dagegen hat sich in dem indischen Archipel ein einigendes Völkerleben
entwickelt, aus dem besonders das ethnische täuschende Schattenbild der Malayen
hervortritt, einen Character von (carisch schwankenden) Leleger oder Vidivarier mit
deren Verwandten.
Tuo bua heissen die Buchstaben (hoeroef) bei den Redjang (als Ali batar); die
Bucher heissen Suöt' (Surat). In Rawas, Moessi-Uli u. s. w. wird die Schrift üla
Reutjang gebraucht (in einem dem Redjang, Passumah u. s. w. verwandten Character),
um roalayische Worte auf Papier zu schreiben. Moe tangun, Daumen (Mutter der
Hand) — Tunju, Zeigefinger (Hinweiser) — Idon^ng, Mittelfinger (Mittler) —
Manih, Ringfinger (der Süsse) — Krekeng, Kleinfinger (das Endchen). Die Red-
jang-Schrift (Suöt oder Surat Redjang) ist von den Diwao verliehen, während die
Malayer (Tun Malaiyu) ihre Schrift aus Pager- Rujang erhielten. Abang, roth —
Poteah, weiss (puteoh) — Ijo (ijang), grün (idjoe) — melua, schwarz (meläoh) —
kuning, gelb — biru, blau (bei den Redjang. Do (So oder Satu), duai, alau, pat,
limo, num, tujua, tlapon, sembilan, sapulua. Zahn, Epen — Fisch, Chkan — Huhn,
Mono — Stein, Butoch — Berg, Teboh — Fluss, Bietti — Vogel, Slon — Ohr,
Tiu — Bart, Jangul — Haar, Buu — Nase, Yung.
Die Mappila (der Südwest-Küste Indien's), von welchen die Tellicherys das
Vattebuttu- (Tamil-Malayalam) Alphabet bewahrt haben (statt des Arabischen)
feiern in Liedern die Thaten des Kattiyali Marokka, als Admiral des Zamorin (in
Malayalam) in Malabar. Neben dem alten Alphabet (Dewehi Hakura) wird auf
den Maldiven ein neues (Gabali Tana) gebraucht (mit singalesischem Dialect). Auf
den Laccadiven wird ein Dialect des Malayalam geredel. Die älteste Inschrift
Sud-lndien's findet sich in Amravati. Nach Eroberung Madnra's (der Pandyas)
durch die Cholas wurde das Vattebuttu Alphabet durch das neue Tamul ersetzt.
Das Alphabet der Lampong ist mehr dortiger Sprache angepasst, als das der Red-
jang der ihrigen, (indem Buchstabenbezeichnungen hierzu erfunden werden mussten).
In Sumatra findet sich (wie sonst als Kinderspielzeug) ein Fernsprecher (aus Tau
mit Bambus). Tempelruinen werden beiPitza-Kolling (unter Batak) gefunden (s. Kessel).
Tempelruinen finden sich bei Sanggauw auf Borneo. Die beschriebenen öteine bei
Pagerroeang heissen Batoe Kasor Kadoedokhan Toewankoe Sati Pagerroejang (mit
dem Sabawa genannten Steinbild) in Reisfeldern (s. Müller). Wie der Malayer kann
sein Hahn Batoea (unbesiegbar) sein. König Selichulawunifumatiauhwa von San-
bo-tsai (Sumatra) erhält und kauft von China (1003 p. d.) Glocken für den buddha-
schen Tempel Chengtienwanshou. Auf den Korimon-Inseln findet sich eine Hindu-
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Inschrift (nach Netscher). Am Krater des Eabah (bei Benculen) liegt ein Steinbild.
Der Name der Märtyrer (und lebend Empfohlenen) wurde aus dem (ffefalteten)
Diptychon gelesen (im Canon), als Ueberbleibsel der Zickzackbucher (bei Indo-
chinesen u. s. w.) In Kotapanam (bei Tigabatur) findet sich ein Steinbild mit
Brüsten. Die Seele des Reis (im Archipel), als Kelah (der Karen) personificirt sich
in den Erntegöttcm (Tolksthümlicher Bilder*), und die an den Baumwurzeln pflan-
*) In den Felsentempeln zeigen sich die Asana verschiedener Stellungen an den
sitzenden Kanphatas Jogis, von Goraknath gestiftet, seit Matsyendra (Schüler Adinath's).
Chenna Basava, Neffe Baswa's (durch Madevi, dem Brahmanen Madiya Raya geboren, als
Sivas Stier Nandi, gründete die Secte der Jangamas. Der Dalai-Lama zeigte Sankaiya
seine Eingeweide, weil rein (obwohl nicht waschend). Neben dem Pow-wow (Träumer)
und Meteu oder Meda (Beschwörer) finden sich unter den Priestern der Delawaren) die (bei
Krankheiten und Leichenbegängnissen fungirenden Einsiedler (oder Kitzirakka). Je nach
dem hypochondrischen Winde in den Eingeweiden, (aufwärts oder abwärts), nach Hudibras
Meinung (s Kant), fährt er aus, oder in die Visionen hinüber (in Verzückung). Die Suiya-
makhan durch die Sonne ^Atma den Buddhi) mit Buddhi (und Ahankaram) gefüllt, stre-
ben, in Entsagung des Weltlichen, ihm gleich zu werden im Glanz (als Vertreter der
Gottheit, die Augen erleuchtend). Der Sanyassi (bei Namakallou) empfahl seinen Schülern
ä tenir les ouvertiu*es du corps si exactement closes qu^aucun des cinq pranaras, qui y sont,
ne puisse trouver d'issue pour en sortir, im Schluss der Gesichtsönnungen mit den Fin-
fem, „et pour boucher les ouvertures inferieures, croiser les jambes" (s. Dubois) im kreuz-
einigen Sitz (des Buddha im Dhyani). Der Ritus erhält die Weltordnung in rtam (als
Wahren). Aditi heisst deva-matri (Mutter des Gottes) als Mutter Vishnu's (in der Zwerg-
Awatara) und Indra's. Marttanda, die Sonne, ist ausgesetztes Kind der Aditi (mit 7 Söhnen,
als Adityas). Die Negritos verehren den Mond diu*ch Tänze und Feuer in Vollmond-
nächten (8. Schadenberg). Der Waldfrau Aranyani werden (in Veda) die täuschenden
Töne zugeschrieben, die man im einsamen Walde hört, und täuschende Gesichter (s. Ludwig.)
(Indonesisch imd in Tibet) heisst Sanghiah Gottheit. In Kanchi werden Siva und Durga als
Ekambareswara und Kamakshi Dewi verehrt. Die Doivugnu Brahmanen wahrsagen durch
Chiromantie und Astrologie (s. Ward). Anaxagoras bezeichnet die Weltgeister als IfTtio-
rftTov Tf Tiavjtoy ;jfpijjii«7a>v xaC x(r&a{i(6TaTov, Die Linga sarira verfeinert sich im Orang
alus. Wenn der Mensch mit seiner ganzen Seele sich dem Höchsten, was er von der Natur
wahrnehmen kann, zuwendet, so hat er die Religion (s. Perthaler). Das Wesen der Be-
ligion besteht nicht in Formen des Cultus oder der Sittlichkeit, sondern in der sittlichen
Erfüllung hat sie ihr wirkliches Leben (s. Happel). In Philä wiu*de ein Falke heib'g ver-
ehrt, bei dessen Tod ein anderer aus dem Isegerland gebracht wurde (s. Strabo) in Er-
neuerung (als Phoenix). Tout devient l^fi:itime et nieme vertueui pour le salut public (s.
Helvetius). Die Entführung wird (bei den Araukanem) diu*ch Geschenke gesühnt (m
Eechtsgültigkeit der Ehe). In den Kellergewölben der utyaoa oder OTifti wurden die
Mysterien gefeiert (in griechisch-ägyptischem Cultus). Nunquam satis quaesitus Osiris
(s. Ovid), zum Suchen (und Finden). Als Amuletten werden an der Sklavenküste die Ond^
(Eka) getragen (objets superstitieux auxquels on attribue une vertu quelconque). Auf
Neu-Irland wird die Sonne (Logas) verehrt (nach Lohmann). Die Kavi (und Karapan)
finden sich unter den Ketzern (im Avesta). Der terminus gratiae peremtorius objectivns
bildet den „durch die Natur des Gottesreichs (objectiv) begründeten fendpunkt der Gnaden-
zeit" (s. Oertel). Auf dem axvTakt} genannten Stab waren lesbare Inschriften gravirt (bd
den Griechen), wie auf dem Messagestick (der Australier). Die Schrift sagt mit sich über-
einstimmend bis zum Schlüsse, dass die Zeit Antichrists und Israels der Wiederkunft des
Bräutigams zur Ueimholung seiner Braut vorangehen müsse, (s. Luthardt^. In Sardinien
bildeten sich Gesellschaften, um ein Jahr hindurch zu Ehren ihres Heiligen ein Thier
aufzuziehen, „das sie darnach an seinen Tagen mit Freuden essen" (s. Münster). Deorum
voluntate in astrorum numerum sunt delati; Erigone Signum Virginis, quam nos fortitiam
adpellamus, Icarus Arcturus in sideribus est dictus, canis autem Maera Canicula (Hygia).
L'homme pourrait etre d^fini un animal qui a besoin de superffu (s. Quartrefages) in freier
Müsse (zur Kunst). Die ffgoiokoi änderten die Kleidung der Gottheit nach den Ta^en der
Ceremonien an den ägyptischen Tempeln). Die Salier auf ihren Umzügen durch die Stadt
verweilten in den Mansions genannten Behausungen (der einzelnen Quartiere) Presque
toutes les femmes sont oblig^es de subir trois ans d'initiation, dans des especes de
couvents oü elles sont toujours en grand nombre. Tout le temps qu'elles sont dans
le fetiche, il leur est defendu d'entrer, la fille chez ses parents, la femme chei son
mari; tout le temps aussi, leur personne est inviolable. Cette inviolabilite sert parfois »
Topprim^ pour se mettre ä Tabri de la persecution. Une esclave, ime femme veut eile
fuir les tracasseries de son maitre ou du mari, eile entre dans le fetiche, c'est-ä-dire eile
cherche asile au couvent des danwes. II lui est toujours facile de s'y refufi:ier: eile na
qu'ä pousser le cri de Convention qui annonce que le fetiche est entre en efle, et la voila
dans le fetiche. (s. Bouche). Exorcistam oportet abjicere daemones (s. Bona). Das Rtam
st (im Veda), das Gesetz der Bedingungen des physischen, religiösen und moralischen
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2ende Kraft (gleich der Pushkaiti's unter dem Hollunder) pflanzt sich zur Eräfd-
fing dem Saatfeld ein (mit dem Maibaum). In Saworsock (bei Fort Van der
apellenj fanden sich beschriebene Steine (als Batoe besurat). Einzeichnungen
mit bildhchen Darstellungen auf Felsen und auf Höhlen (wie in Australien) sind
in den Key-Insehi gefunden (und auf Inseln des Mc. Cluer-(Jolf). In Tanjong (bei
Lebens und Gedeihens, als im unauflöslichen Zusammenhang stehend gedacht und vor-
gestellt (s. Ludwig), gleich Dharma (Indra ist dharmanä, gewaltig). Die Schamaninnen
(in Kamtschatka) prophezeien, wenn JBillukai bei einem Gewitter einfährt (nach Steller).
Den Altar des Gottes Consus auffindend, lud Romulus zu den lud! consuales ein (für den
sabinischen Mädchenraub). Als der Eine, der allen passt, wird der Sonne, als der-
jenige, der wiedergeboren wird, der Mond erklärt (im Brahmodyaia). Dass das ün-
endEcne gegenüber dem Nullpunkt die Allmacht darstellt, ist einfach lorisch; aber solche
Allmacht Gottes wurde bedeutungslos gewesen sein, wenn sie sich nicht dokumentirt hätte ;
um mit sich selbst in Harmonie zu stehen, musste das Bewnsstsein der Allmacht eine
allmächtige That als Echo haben, und solch ewig allmächtige That bestand eben in der
Ehreckung eines solchen Echos aus dem Nichtseienden (s. Pilgermann). Das Bhakti
(Chaitanya's) setzt die unbedingte Hingabe an die Gottheit. Der Glaube genügt zur
oehgkeit (in der Reform). In den kühlen Spalten der Meteorsteine ist das erste Leben auf
die Erde gefallen (b. Helmholtz). Das Götterweib Ligopup gebar Aleulap, Vater des
Lnffeleng, mit Hamulul im Himmel und Tarisso (Mutter des aus dem Scheitel geborenen
Olifat's) auf Erden vermählt (in Ulea). Auf den Nicobaren werden die Seelen der Bösen
gesühnt (s. Chopard). Der König von Lowango sprach mit dem Dämon aus dem Baum
seines Hofes (van der Broecke). Marapati gilt als Todesgott (und herrschend). Von den
Charvakas werden die Varhaspatjas una Lokayatas als atheistiscn bezeichnet (bei Madhava).
The Tripujas worship, the three kingdoms of nature (im Dabistan). Die Griechen ent-
nahmen den Aegis von den Pallasbildem libyscher Frauen, welche mit Troddeln behängte
ZiegenfeUe trugen (s. Herodot). Le 20. Novembre demier, Teveque de Poitiers a publik
un mandement qui ordonne un Te deum dans toutes les ^glises de son divocese ä Toccasion
de la croix qui a paru k Mignö. II est motive sur de deux brefs, du pape (18. avril et
18. acut 1822). Le Saint-Pere est persuad^ de la verite du miracle (1028). Pua-ua-mai
(bud forth or blossem) bezeichnet (auf Mangaia) die Schöpfung (s. Gill). Bei Entfernung
der Unterlage „tritt das Gewicht des Kölners wieder als Kraft auf, welche Bewegung
hervorbringt** (s. Zech), und dieses Fallen in der Gravitation („allgemeine Anziehun«:'')
verknüpft sich irdisch mit dem Mittelpunkt der Erde, als Richtungsziel, wogegen bei Um-
setzung durch Wärme der Gaszustand entgegenstrebt (aufsteigend). \\ egen inrer grossen
Fruchtbarkeit ist die Katze Symbol der Geburtsgöttin Freya (s. Friedrich). Schakti, Göttin
der Kinder, reitet auf einer Katze (in Indien). In Bubastis (mit Verehrung der Bubastis
nebst Horus der Buto übergeben) durfte keine Katze getödtet werden (da Artemis vor
Typhon als Katze geflohen). Den Aegyptem galt die Katze als Symbol des Mondes, weil
nach der Zahl seiner Tage vermehrte Junge werfend (s. Plutarch). Ein Mädchen, das
den Katzen schmeichelt, erhält einen schönen Mann (in der Wetterau). Neben As, als Isis,
steht As-ra (Osiris), mit Äsen und Aesir). Typhon war roth, Horus weiss, Osiris schwarz
(s. Plut.), Vishnu schwarz, Siva weiss (in Indien). Die Erste der Musen in Hermopolis hies
Isis oder Dike (s Plut.). Torres sah bei Deli einen in Stein gedrückten Fuss Mahomet's,
der von Mecca gebracht war Engalap. der Gott von Yap, ist mit Rongala, dem Gott in
Feis, freundschaftlich in gegenseitigen Besuchen verbunden (s. Chamisso). Unter Fasten
ertheilten die Dri-Kanan (Priester) die orakelnde Antwort (des Anidsch) auf Fragen in Jaluit).
Die unter die axiat auf den Asphodeloswiesen gebannte Seele konnte au den iffv/onofAnna
gerufen werden (zum Befragend Unter den Geneimfiguren Samothrace's erscheint Adamas,
als menschliches Vorbild (männlichen Geschlechts). Wie in Urdhu-nareeswar in einem
Körper (weiss und gelb^i Siva und Durga, so findeu sich Vishnu und Swa vereinigt in
Han-Hara (schwarz und weiss). Die Göttermutter wurde als fraijijrog imofiytj verehrt
(von den Orgeonen). Neben den „chants des fun^railles (les thr^nes , il existait de bonne
neure a Athenes un dithyrambe leneen" (s. Girard), und Klage um Sino, wie um Jarilo in
Weissrussland (zur Wiedererweckung). Die Glieder des Gottes Te manava-roa (the long
lived) unter dem Hügel Rangimatia (auf Mangaia) begraben, dienen „to mark of the
düferent districts, into which the island is naturally divided** (s. Giip, und so dienten die
Mounds in Thierform (des Totem) zu Lagern der Stämme (bei den Indianern). Die Mit-
gheder der Clubs (als Speisegenossenschaften) unterscheiden sich (auf den Marquesas)
durch verschiedene, dem Körper auftättovirte Zeichen, wie ein Viereck auf der Brust
diejenigen anmerkt, die zum Club der Krieger gehören (s. Krusenstern). Um ohne be-
rauscht zu werden, trinken zu können, streut man mit Myrrhen zerriebene Asche eines
Schwalbenschnabels in Wein, nach der Erfindung des assyrischen Könif^s Horus (s. Plinius).
Llle de Rotouma est divisee en 24 districts, gouvemes par autant de chefs, qui portent
le titre Hinhangatcha; chacun d'eux par rang d'age parvient k Tautorit^ supreme et rexerce
Pendant 20 lunes sous le nom de (/haou (s. Lesson), als Fürst oder Chao (in Siam^.
Neben dem Fürsten oder Morena (der Basutos) stehen die Monemotse (maitres de la ville)»
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Fort Van der Kapellen) findet sich ein Gewichtsstein, der demjenigen, der ihn hebt,
Gewährung seiner Wünsche giebt. Boat, machen — Boat ilua, neu madien — Boati
ilu lagi, herstellen (bei den Passumah). Wenn Briefe in Palembang rasch befordert
werden sollen, bindet man Federn an, und zwar schwarzer Farbe, wenn sie aach
die Nacht gehen sollen. In Limakoun (bei Sintua) findet sich ein (durch das Schwert
las yeui, les oreilles, les bras du chef (s. Casalis). Les Basoutos donnent aox princes qm
les gouvement le titre de Moröna (r^nä, etre prospere, etre tranquille). Die Bassutos
berathen in Petso (Versammlimgen). Die Jaina heissen Tirthja oder Tirthaka (bei den
Buddhisten). Ueber den Molaos, den (temporären) Edicten der Fürsten, stehen die Mekhoas,
les US et coutumes, qui de fait constituent la veritable loi du pays (bei den Bassutos).
Die Bewohner von Mauke oder Mauti beweisen den grössten Widerwillen gegen den
Genuss des Weins (1839). Die Sueben hatten die Einführung des Weins verboten und
die Sachem der Indianer protestirten gegen die des Feuerwassers (durch die Goverments.
Agents). Ueber keinen Gegenstand gab es so gute Staatsbeschlüsse, als über den Handel
mit Igelfellen (zum Rauhen der Tücher benutzt), und liefen beständig Klagen darüber bei
dem Kaiser aus den Provinzen, ein (nach Plinius). Nördlich von Mascnau finden sich
Beste einer zerstörten Stadt, mit Mauern, von den Europäern aufgeführt (s. Campbell).
Die Augen der Katzen, Rinder, Schafe funkeln durch das Tapetum lucidum (beim Sehen
im Dunkeln förderiich). Brasilien war vom heiligen Thomas (St Thome) oder (im india-
nischen Dialect) Zome besucht (naeh Nobrega). ,^'eil man die Töpfe im Meyen grebt, da
sie sich selber verrathen und einen Hübel machen, darnach sich die, so ihm nachgehen,
richten, las ichs natürÜch ungemacht, und von Gott und der natur gewirkte Töpflfe sein*
(s. Matnesius), als selbstgewachsene Töpfe (in der Lausitz). Moifat fand Ruinen un Lande
der Bakones. Nach der Fluth herrschte zuerst Vamsa Lekhara über das Pandja-Reich.
The Hamburg-Indians (oder Tka) wohnen an der Mündung des Scott-River nach Steele).
Die Parias (in Süd-Indien) wurden durch die Vellalar (Tamerar oder Tamileer) oder Feld-
arbeiter herabgedrückt (zur Verachtung). Beim Feste der Egathal (einzigen Mutter) wnrde
(in Madras) em Pariar zum Bräutigam gewählt. Die wandernden Korawas (als Korb-
macher) waren früher Krieger (in den Hügeln Süd-Indiens\ Von den Kindern Basudewa's
(in Madura) war Kakrasan weiss und Kresna schwarz. Die Wachinsi (Besiegte) in üsambar»
sind heller als die (nach Krapf) vom Bergland Dschagga gekommenen Wanika und die
durch Mischung mit W^anika (bei Emery) geschwänzten Suahili. Die Germanen und Gallier
benutzten Kochtöpfe (nach Diod. Sic.) Die Bechuanas tanzen das heilige Thier. Als
heilige Tänze feiern die Pawnees (s. Lillda): The Scalp Dance, The Pony Dance, Medicine
Dance, The White Horse Dance, The Eagle Dance, Circle Dance, War Danse, The Buffalo
Dance, The Pipe Dance. Mit der Schlinge (Zhaga) werden die bösen Geister (Tibet's) ge-
fangen (durch die Dragshed). In Polynesien werden die Atua in Schlingen gefangen (die
Sonne bei Indianer u. s. w.) Gaunab (das Mantis-Insekt) wird als böser Widersacher
Tsui-Goab's verehrt (bei den Hottentott, und dann im Uebergang (zu Bushman). The
World from the first era of the Sarpinicala to the third was peopled by a race of men
of immense stature and longivity, called Yugalas (from their being bom and dying m
pairs bei den Jainas (s. Miles). The Ramanujas assert three predicates of the universe,
comprehending the dei^, it consists of Ahit a Spirit, Achit or matter and Iswara er Ood
("s.W^ilson). Nach den Sipasier, the stars and the heaven, are the shadows of the incorporeal
effulgences (in dem Akntaristan). Maya-Sakti (Gattin Mahadeva's) bildet die Welt (nach
den Saktianern), als Jagat-amba in der Shat-Chakra (der Lebenden), and above them is
Indra, that is the window of life and the passage of he soul, which is the top and die
middle of the head (im Dabistan). Ahriman, das Erzeugniss der Zeit (^bei den fiehdmier)
wird, wenn im Umlauf der Welt die Zerstörung gekommen, vernichtet werden (unter
seeliger Erneuerung). Auf Malku's (oder Alkus) Bezauberungen (bei den Parsen) folgt
die Fluth (s. Hyde). Die halbe Periode von Brahma's Leben (in 100 Jahren) bildet ein
Pararddha (the ihalf of a Para). Den 15 Auswanderern nach Yoruba vereinigt, bildete
Okambi (mit dem Diener Tetu) die Erde aus der in einem Packet mitgebrachten, im Wasser
des Weges ausgestreut (als König in Yoruba). Adam the holy fatber of mankind, ^«
Just, is nobody eise but Ali-Murtaza (nach dem Ali-Hahier). Mahabad (als erster König)
and bis wife were the survivors of the great period (nach dem Dabistan). Brahm (im Be-
ginn) nachdem er Busse geübt, schuf die Brahmanas zur Hütung der Vedas, damit die
Väter und Götter befriedigt und das Recht geschützt werde (nach Yainavalkya). Luft
und Wasser sind durchsichtig, weil die beiden innew^ohnende Natur gleichartig mit *>
T<j) «i'J/ff) i(f) av(ü aiüuaii ^bei Aristoti.). Im Anfang mit dem gebreiteten Nebel fand ach
der grosse Manito (nach deu Walam Olum der Lenape). Der Herr des Lebens oder
Omahank-Numackschi ^neben Numank Machana, als erster Meusch), geschwänzt p)ei den
Mandan), erscheint bald in der Gestalt eines alten, bald eines jungen Mannes (s. Neuwied).
Viele M.andan8 und Mannitarris glauben, dass sie lebende Thiere im Leibe haben, der
Eine ein Bisamkalb, dessen Ausschlagen er öfters fühle, Andere Schildkröten, Frösche,
Eidechsen, einen Vogel u. dgL Bei den Mönnitarris finden sich Medicintänze der Weiber,
wo die Eine vorgab, sie habe eine Maiskolbe im Leibe, welche sie hervortanzte, und die
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des Raja durchlöcherter) Stein und bei Kubur Raja beschriebene Steine (wie in
Suruasso). Houtman (auf Sunaatra) veröffentlichte ein malayisches und madagas-
carisches Wörterbuch (1603). In Pangkhalan Kota boru (bei Payakombo) sind
Reste indischer Alterthümer gefunden. In Mandhiling wird ein dem Batta ver-
wandtes Alphabet gebraucht. Die Serawai oder Ogan (bei Palembang) besitzen
man nachher mit Wermuth wieder hinein complimentirte (s. Neuwied). Die Geistergötter
(auf Palau) nehmen die Gestalt von Thieren, Fischen, Steinen oder Bäumen an, und diese
Verkörperungen der Kalits heissen ihre Canoes oder Amlajs. In Beziehung auf einen
Eingeborenen, dessen speciellen Gott das Canoe repräsentirt, neisst er sein Kasingl (s, Ku-
bary). Le nom de Coronis, mere d'Asclepios, est celui de la comeille {Kooatyrj) 1 oiseau
k la longue vie, symbole de sante par conseqnent (s. Decharme). Beim Abhauen des Weiden-
baums starb der Czeche, dessen Seele dann übergegangen (s. Grohmann). Anfangs war
Palau finster und unbewohnt und auf einem Steine (Royoss a bujul an der Westspitze
von Ejmelijk) lebte der Geist Irakademgel mit seiner Gemahlin Ejluajngadassakor (mit
einer Muschelaxt Sonne und Mond meisselnd), und als das Kalit-Ehepaar die Leute
schuf, machte der Mann die Männer, die Frau die Frauen (s. Kubary). Irrwische (I)ukepoten
oder Tückbolde) sind die Seelen ungetauft verstorbener Kinder (in Mecklenburg), und die
der Neugeborenen werden in Polynesien als besonders tückisch (im Dämonenheer der
Abgeschiedenen) gefürchtet (weil vor Gewinnung der Anhänglichkeit verstorben). Zum
Schutz des Hauses hängt man in Schlesien eine ^Unruhe" (einen an einen Faden ge-
bundenen Distelkopf) an die Decke, und die stete Bewegung vertreibt die Hexen (deren
Anwesenheit sich im Stillstehen beweist) und dergleichen baumelt überall (unter Negern,
Ainos u. 8. w), an Bäumen (in Irland), unter f japanischen) Tore oder (in Loango) üm-
kula u. s w In den Affenstädten ienseits des öeoirges am Miltine in Afrika) fand Ar-
chagathus die Affen verehrt (s. Diod. Sic). Der Affen-Mensch (der Dhangour) war (1824)
in den Wäldern von Nerbudda angetroffen (s Piddington). Severina obtint du pape Sainte
Sixte Pordination d'un eveque sur son domaine. afinque les martyrs pussent etre honoris
tous les jours par l'oblation du Saint-Sacrifice (s. Allard). Stoici duo mansuros ajunt
animos semner negant (s. Cicero.) Thaies Milesius omnium rerum principium aquam e^t
nrofessus, Ueraclitus Ignem, Ma^orum sacerdotes Aquam et Ignem (s. Vitruoj. Bei
rherekydes Syr. wurde die Erde aJs Urprinzip aufgestellt (s. Seit. Emp.) The Vedantikas
identify the raramatma and Jivatma. Die Tabitier i Tibeter) call God Kajak (T Kon
Mtchoff). Die Djaina verehren Djeinessouara (Paramattma oder Para-para-vastou). Among
the celestial spirits are nine Brahmas, who are the ansus »^the rays of Brahma) nach dem
Jangaman (in Dabistan). Als Prajapati's (mit Ushas) Sohn wird Rudra, Vat^r der Maruts
als Nicht-Weiner) oder Vavu's (von den zwei Welten für Gesundheit geschaffen im Wind)
wegen heilender Kräfte (wie durch Aditi gebracht) angerufen (nach dem Veda) Der Engel
Gabriel erschien als Dihvat-al-Kalbi (the ape-god) dem Propheten (Mohamuied). Etemity
(Bubash), the relation ot Stahle with uustable, as the relation of the Hedvens with intelli-
gences Jm Desatir) neben Revolutions of Time (Roukesh). Von Agni heisst es „vidatha^ya
yajnasya prasädhanah" (derjenige, durch den allein das Opfer zu Stande kommt), indem
ohne Feuer ein Opfer unmöglich wird (s. Ludwig). Eka murtis trayo devah (Brahma,
Vishna und Maheswara) im Mahat (den Grossen) nach der Matsya purana. Der bei der
Finstemiss verirrte Mond wird durch die Gesänge (der Koloschen) wieder auf den Weg
zurückgeführt s. Weniaminow . Für Verehrung Koras im Himmel (Homi) dienen Tsui-gab
(Morgendämmerung), Khab (Mond) und Heitsi-Eibib (als Baum) zur Vermittlung (bei den
Namaqua). Dadu saith i. do uno me, o God, as thou thinkest best i^s. Johnson), heisst
es im Gebet Apollonius Th. Der Schamane hat den Kuschtaluite (Otterzun^e) genannten
Talisman sorgfältig zu verbergen (bei den Koloschen), weil ein üngeweihter, der mn finden
sollte, den Verstand verlieren würde (s. Weniaminow). Der Aether («^i ^f/V) heisst ngunov
oioixnov (bei Aristotl.). Die Anhänger Vahed's (1282 p. d.) «believe the necessary original
principal to be a point of earth (im Dabistan), und so als Urelement bei Phereydes Syr.
(gegen Aristoteles' Ansicht), wie bei Schöpfung durch Michabo (oder in Yoruba) wie aus
rother Erde (Adam's). Heraklit's pegmata correspond with th<* sheer (tanmatra) particles
of KapiWs Sankhya, bis intelligent and rational pnnciple, which is the cause of production
and dissolution. is Kapila's Buddhi or Mahat" (s Coleorooke;. Oapt. Donald Mackay fand
unter den Steinhaufen auf der unbewohnten Fanning-Insel: ^a stone case, filled with ashes,
fragments of human bones, stone shell and hone tools various omaments, spear and arrow
heads of hone ad stone (s. Edmund Fanning). Demetrius findet sich als Dattamitra neben
Menander oder Milinda. Die Sprache der Brahmanen heisst Vada Mozhi (die nördliche)
im Tamilischen. Die Baumseele wohnt ein aus dem Menschen. Nach Forzanah Bahram
hatte Gott Zardusht's Geist einem Baum eingefügt, und sein V^ater, von der Milch der
die vertrockneten Blätter des Hains fressenden Kuh genährt, theilt den Einfluss seiner Frau
Dughduayah mit (nach Mobed Sarush , by eating the green foliage the vegetable spirit
is afflicted (in dabistan) Von Swabhavah (aus der Allmacht entstanden) proceeded forth
Prakrit which siginifies Simai (universe), from Prakrit came forth Mahal-tat (nach dem
Bhagavat). Angromainyus stellt bei der Schöpfung den nützlichen Thieren schädliche
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ein besonderes Alphabet. Die Rewang unterscheiden sich als die Redjang ampat-
patulai (in vier Stämmen). Neben den arabischen Characteren bedient man sich
(in Palembang) der Satra Ren^ong (rentjang oder schneiden) genannten Schrift, die
mit einer Kris-Spitze auf Lontar oder Bambus eingeritzt wird. Die Passumah (aas
Madjapahit) gebrauchen die Rentjong-Schrift (wie auch die Redjang).
entgegen (wie dem Hand den Wolf u. s. w.). Gottes Glorie wohnt im vierten Himmel
als dem mittelsten der sieben (nach Rad Gunah). Auch als Jesus litt, war Gott mid
Mensch in ihm vereinigt (nach Dioskoros), gegenüber der Zwei-Naturen-Lehre (Leo's).
Gott als Sonne im Feuer wurd von den Agni pramana verehrt (in Dabistan). Gott (41ika
oder Himmel) wird als Goraknath verehrt (bei den Yoffi). Den Ruf vom Minaret hörend,
sagte Ibrahim Kakok: -This is the voice of God"; at tnis moment one of his companions
broke wind, he subjoined: „This too is God, tMs too the divine ton^e" (in DabistanX
xmd so wurde Gott Pet verehrt (in Aegypten). Ohne gleich den übngen Göttern und
Wesen beim Weltuntergange zu vergehen, scnlafen dieHiranjagarbha adayan i^jvaräh hinüber,
um bei der Neuschöpnmg dem I^vara behülflich zu sein (s. Deussen). Nach Abul Firai
erklären die Mohamedaner (im Psalm): Manifestavit Dens e Sione coronam laudatam,
actilan mahmudan'*, by „actilan", crown is to be anderstood, Kingdom. and by ^mahmudan'^
praised, the very name of Muhamed (s. Troyer) und nfgtxiviof wird als Mohammed oder
Ahmed übersetzt (statt nagaxkr^ioi). Als der Haji die Frage, ob er in Gottes Haus Gott
fesehen, verneinte, meinte Kawan, dass er vielleicht nicht zu Haus gewesen (in Dabistan).
rang oder (bei Gladwin^ Zareng (Lareng) repräsentirt die Gottheit in der höchsten der
sieben Welten (bei den Sipasier). Nach Khan Azem wird der Herr des neunten Himmels
erscheinen, als Messias (m Dabistan). De deo jam loqui volentibus patent viae, una
nnoffatixa (negativa sive repulsiva), altera vero Kaia(pmtxa (s. Erigena). Shadib (unter
Zohak) maintamed that the self-exist^d lord is the same with the eartii (im Dabistan).
Brihaspati oder Brachmaspati wird als Herr des Gebets angerufen (in dem Veda), im
Planeten Jupiter, neben Mahi Putra oder Erdensohn (Mars), Soma-putra oder Mondessohn
(Merkur), Sukra (Venus) und Sanaiscara (Saturn) oder der Langsame (mit Rahu und Ketn).
Missi-walu (the great light of the dawn) wurde (durch Otosis) zu Missabo (Rabbit) im
Algonkin (s Brinton). Neben Karhef man! (inner revelation) geschieht Kahef suri (eite-
sior revelation) durch Rahbaniyet (unter Istidraj und Makr Ilahi). Gegenüber den Huris,
Kasurs u. s. w. (den guten Seelen) erscheinen den bösen Seelen ihre Gewohnheiten in
Scorpionen, Schlangen u. s. w. in Qualen (nach den Mashayin oder Peripatetiker). Wie
Prana (expiration and Inspiration) or breath und Apana (flatulence or crepitus) bei den
Hindu, werden (bei den Persem) Alayi und Pasayi unterschieden (im Dabistan). Die wan-
dernde Seele (Samsarigamanam) vermag nicht zu Brahma zu gelangen (nach Sankara).
Neben dem Körper finden sich zwei Seelen (Paramattma und Djivattma). Die Dacota
scheiden 4 Seelen. Die Holzgötzen (Te tin aitu) werden periodisch (durch die Rapakhan)
erneuert, während die alten Bilder (Wai soni) im Tempel aufbewahrt werden ,s. Kubaryit
In der Emanation sinkt der Geist durch Projectionen (rtgoßoXat) zur Materie hinab (bei
der Gnosis) Hai, als vorübergehende Extase, wurde durch Uebung zum dauernden Zustand,
als Makam (bei den Sufi). Ahriman existirte früher als Ormuzd (nach den Ulemi Islam).
Was der Prophet mit göttlicher Zunge sprach, war ein Hadis (sacred saying) unter den
Mulyat (der Sufi). (tri av ij TiQtojri H'^xh ytvprtrixri olov avio (Aristl.). The secret of the
soul was first revealed, when Pharao declared himself a God (nach Sahel Ihn Abdullah).
Kalmer (als Altotas) bei der Rückkehr aus Aegypten (1771) unterrichtete Joseph Bal-
same oder Cagliostro (in Malta), sowie (in Ingolstadt) Weishaupt (für den Illuminaten-
orden). Wie Simon Magus von der schönen Helena war Cagliostro von Seraphine Feli-
chiani begleitet (als Prinzessin von Santa Croce). Quomodo modemis temporibus maleficae
actus camales cum incubus daemonibus exercent et qualiter ex his multiplicantur, erörtert
Sprenger). Schröpfer, um das Hauptstück seiner Geister zu zeigen, erschoss sich im
Rosenthal (1774). Das Toutou-nima (Fingerglieder Abschneiden), wird für einen kranken
Verwandten geübt (in Tonga), amener la guörison (d'ürville). Durch die „Benediction*
werden ^Dinge dem profanen Gebrauch entzogen und zu einem gott«sdienstlichen gewid-
met*^ (in der katholischen Kirche), unter der Scheidungslinie des Tabu lim Sacer). Alus
ist der böse Geist (auf den Carolinen). ..Maledicta sint omnia membra corporis illorum',
heisst es (s. Martene) in der formula excommunicationis (beim Bann des Bischofs). Gute
und böse Laksmi, hundert und ein, werden mit dem Menschen geboren (nach dem Veda).
Bei den Tschimsian (s. Dawson) unterscheiden sich neben den Sim-ha-lait die Mihla
(den „Einzigen oben" verehrend, als langhaariges Bild), die Noo-hlem (Hunde-Esser) und
Hop-pop (Cannibalen). Als Schutzgeist der Inseln Moriljo und Fananu wird Hannulap
verehrt (nach Floyd). Als oxoiakaiq schickten die Lacedämonier um einen Strick ge-
wickelte Geheimbefelde (s. Polyaen). Mrs. Hickes and her daughter (17 16) were hanged for
selling their souls to the devil and raising a storm by pulling ofif stockings and making a
latter of soap (in England. Die Bagobos vertreiben durch Lärm das Krokodil, das sich
bei Finstcmiss dem Mond oder der Sonne (zum Verschlingen) nähert (s. Schadenberg);
Von Vilidhi Laiami werden (bei Unglück verkündenden Körperzeichen) die schlechten Laksnu
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Bund, Blitz — Banua, Donner — Baua, Mond — Baua sedei, Neumond —
Baua sedua, Vollmond — Luo, Sonne — Dumi, Regenbogen. Sarah, dua, telu,
öfa, lima, oenö, pitu, wualu, siwa, pulu (1 — 10) auf den Nyas. Soyo, roth —
Aitu, schwarz — Safasib, weiss — Blaau, blau — Limaa, grün — Aebua, gross
— Ide-ide, klein — Paigi, sehen — Manga, essen — Mofano-fano, gehen, — Idano,
vertrieben, die reinen sollen bleiben (nach dem Atarwan). unter den bösen Geistern (Da
oder Geg) finden sich die Lhamayin und Dudpo (in Tibet), und dann in Pflicht genommene
Trabanten (wie in Ceylon). Die Bettelmönche Vishnu's (mit dem Nahman in drei Linien,
als Pouttou oder Zeichen, auf der Stirn) beleben den im Pahvadan getödteten, nachdem
die Strafe gezahlt ist (s. Dubois). Hero, der Sohn des Pamphilier Armenius, berichtet
(auf dem Schlachtfeld wieder auflebend) über das in der andern Welt Gesehene bei Plato).
Quid quid est. illud est (Soinoza). Der heilige Stanislas erweckte einen Todten, um
gerichtliches Zeugniss abzulegen (unter Boleslaus). Fouhi verfertigte Waffen aus Holz,
Chinnoung aus Stein, Yü aus Metall. Als Schüler des Jogi-Das, der (als Befehlhaber
unter dem Raja von Dholpur) auf dem Schlachtfelde getödtet (und wieder belebt, im Ge-
birge unterrichtet) war, empfing Birbhan von Sat-Guru die Lehre der Sadh in Farakhabad).
Kacha, vom Jackall gefressen, zerhauen und in den See geworfen, durch Sukra ver-
schlungen, wird dreimal wieder erweckt (in Mahabharata). Der Verzehrte wird aus dem
Leibe gerufen (im Dabistan). Neben den Jogatscharya und Vischnanaoadin finden sich
die nur den Gedanken Anerkennenden (Tschittamatsa oder Wei-shi), sowie die nur den
Begriff Anerkennenden unter den Idealisten des Mahayana (s. Wassilew). God is simple
sound (s Jaimini). Sound alone is God (s. Chuvunu) in indischer Philosophie (bei Ward).
Der Caraibe Racoumon, von Gott Louquo in Schlange mit Menschenkopf verwandelt,
wurde als Sternbild an den Himmel versetzt, über Donner und Sturmwmd herrschend
(s. de la Borde). Siwa findet sich in Salsette als Jogisvara (Herr der Jogi). Für die
Seele ist Kenntniss Gottes das Höchste (nach Yajn). „Mort aux medecins, .mort aux em-
poisonneurs" hörte sich als Volksschrei (in Paris) bei der Cholera (1832). Die Götter
neissen Satya Dharmä//ah (im Gesetz sich bewahrheitend). Die Delawaren verehrten die
Gottheit als ^something all light^ (s. Brainerd). Als Symbol der Gottheit trugen die De-
lawaren die Zeichnung eines Menschenkopfes (in Wzinkhoalican). At the füll moon in
Ashwinu, the Hindoos sit up all night ana play at dice, in order to obtain the favoor of
Lakshmee, the goddess of wealth (s. Ward) an Schalttagen (Aegypten). Gott (der Eine,
der immer war) oder Ekhummescha schuf zuerst Birmah, Wishnu und Sivah, dann den
Moisasur und alle Dewatas (bei Rhode) Auf Zarduscht's Frage nach der Verehrungs-
weise antwortete Gott (s. Shea) every bright and lurainous object is the effulgence of my
light (im Dabistan). Ehe die Gottheit Batara Windoe Boewana zum Himmel ging (in
Salem) had hy zieh zijn beeld laten maken (nach Tjondro Ne^oro). Nach den Kachta-
ehenda-souitamby giebt es kein anderes Mokscham, que celle qui resulte des plaisirs sen-
suels ^s. Dubois). Das geschlechtlose Brahm ist die abstaraktest denkbare Erschaffungs-
Weltordnungs- und Welterhaltungs-Fakultät vor Schöpfung, vor Weltordnung und Welt-
erhaltnng (Niklas Müller). Das System der vier Yuga bei den Brahmanen findet sich in
dem System der Saren bei Berosos (s. Eckstein). Die (brahmanischen) Brüder Mudgara-
Gomin (als Verehrer Siva's) und Sankarapati (als Verehrer Buddha's) erfahren von Siva
oder Mahadeva (auf Kailasa\ dass die Erlösung auf dem Buddha-Wege zu erreichen
(Taranatha) Die Secte Mimansa setzt blindes Schicksal, während die Secte Nastiba zwei-
felt und die Secte Sagarasastra der Gleichgültigkeit folgt. Die Wiedergeburt ist sub-
stantialis (bei Weigel). Die Thadeser genannten Sanyasis bleiben jahrelang auf einem
Bein stehen (nach Fani). Die Lehren über Mahabad und Hoshang (im Desatir) sind auä
der Mystik der Sufi entnonmien(nach Erskine). Anquetil verbreitete in Europa als Bücher
Zoroaster's die Mittheilungen im ^Gipsy of Suraf* (s. Jones). Senkerakas (Chengeren-
gacheh) aus Azend (Hind) wird durch Zirtusht's Avesta bekehrt (im Desatir) und so der
Hrahmane Biras oder Bias (aus Azend). Der persische König war zur Kenntniss des Far-
hang Abad (code of Abad) verpflichtet (im Dabistan). In der Cledonismantie wurden aus
dem Hören von Namen Vorhersagungen gezogen (in Smyrna), wie in ägyptischen Tempel-
vorhöfen (und in Siam) s. Volk. d. östl. As. I. S. 321 . Nh-vana erklärt sich als cxtinction,
annihilation, aneantissement complete, oü il ne reste absolument rien (s. Burnouf . Im
Minu (azure heaven), there are many gradations (nach dem Paimaa-i-Fachang) bis zum
Minuivan-Minu (heaven of heaven\ Die Madhyamika halten den Mittel-weg ein zwischen
den Extremen des Samuriti und Paramartha (wie in Kaut's Antinomien) Auf Fiji ver-
ursacht Gott Ndengei (als Schlange in der Höhle liegend) durch Umwenden die Erdbeben.
Durch dreimaliges Ausspucken lässt man den Regen aufhören (im Erzgebirge) und durch
Zungenschnalzen (am Congo), während der Tahuna fluchend bannt im Gebet (oder Karakia).
Nach Milan (in Iran) the air is the truly self-existent God (im Dabistan. Mula-prakriti
gilt als die Maya des Höchsten (in den Bhagavad-gita). Das Geschlecht der Joxidae runter
den Karem) verehrte den Spargel (von der Ahnin her). Nach Musaylima waren For-
schungen über Tradition und Weltschöpfung zu vermeiden (weil Gott gehörig). Die Zweifel
über den Friedenskuss (in vestigium) des vor dem achten Tage getauften Säuglings (quod
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Wasser — Alita, Feuer — Ifu, Zahn — - Ilia, Fisch — Turu, Finger — Lima,
Hand — Aha, Fuss — Däfi, Stern ^ Fofo, Vogel.
Zunge heisst Lidah, Tieger Notong, Sohn Koeloep, Tochter Koepik (bei den
Kubu). In Siak wird beim Kampfersuchen eine besondere Sprache gebraucht Die
Schrift der Orang Komring ähnelt der der Batta (1849). In Malacca wurde mit
indischen Buchstaben geschrieben (1537). Calder sah in der Hütte (der Tasmanier)
jcharcoal-drawings (von Känguruh, Emuh, Kämpfen u. s. w.). Bei Barros sind Stein-
Inschriften im Alt-Tamulischen gefunden (auf Sumatra). In Trausan finden sich
alte Stein-Monumente. Beschriebene Steine finden sich auf Sumatra (bei Fort
van der Kapellen). In den Legoe (Heldengedichten) auf Ambon werden Worte
aus den verschiedenen Dialecten durcheinander gebraucht. In the Crokes-Island
dialect a cluck occasionally occurs in the middle of a word, which is effected by
striking the tongue agaiuät the roof of the mouth (s. Earl). Lampong signifies
-bobbing on the water" (s. Forbes). The Kisam-people write in a character called,
from its being inscribed on bamboos, with a poinied knife. Rentjong (s. Forbes).
Der Stamm von Perak schreibt auf Blätter des Stebbal. olvwbev xoItw xätäyp«-
äovreq elg opbov in den Alphabeten des indischen Archipels (zu Jamblichos*^ Zeit).
Die im Dravidischen (Telugu, Tamil, Tulu und Canarischen) vorkommenden Per-
sonaUEndungen des Verbum fehlen in Malayalam, obwohl noch nicht in der alten
Inschrift von Cochin und Kottayam der Juden und syrischen Christen (VIII. .Jahr-
hundert). Unter ältesten Inschriften Java's (840 p. d.) wurde eine Platte in Djeng-
gala ausgegraben (1866). Zur Festeinladung schicken die Batin der Benua Knoten-
schnüre, um die Zahl der Tage anzuzeigen. Der Accha Telugu (reines Telugu) ge-
nannte Dialect (unter möglichem Ausschluss des Sanscrit) enthält canaresiscbe
Worte (s. Brown). Das (tamulische) Epos Chetamani (von Jairia Terudevar in
Mylapor verfasst) handelte von den Thaten des Königs Jivaka (s. Percival). In
Linakum (bei Fort van der Kapellen) findet sich der Batu batikon genannte Stein
mit einer Durchlöcherung, die das Schwert des Fürsten dort zurückgelassen.
Tjao hidup, Lebensweise — Tjao semannui, mannhaft — Selawui, Frau —
Semannui, Mann — Tuhn (Ton), Mensch — Ana (Anak), Kind — Teiiigun, Kammer,
— Tschoa Balea Igai di rakai, unbrauchbar — Choa jijai, missglücken — Melia,
sehen — Choa samo lai, ungleich — Fiti attoü, kleinmüthig — Lonak attou,
Schwachheit — Attoü jabat, feigherzig — Lai attoü, stolz — Reang attoü, Wunsch
— Reang suang, freiwillig — Choala, wollend oder nicht — Lingit, verlieren —
Hadjung datung, kommen lassen — Hadjung baleh, zurücksenden — Badah, Platz
vestigium infantis, in primis partus sui diebus constituti, mundum non esse) werden be-
seitigt mit: „Onmia munda sunt mundis'* (bei Cyprian). A positive law, in its widest sense,
may be defined as the exnression of the idea of right involved in the relation of two or
more human beings (s. Miller). Zur Freiheit des Menschen gehört der bene moratus venter
(s Seneca), continuellement oecupe k se vider et a se remplir (s Bordeu). Si Taction
vitale est extreme dans Pencephale, tout languit dans Tappareil digestif (s Reveille 6Parise).
Each of the four Clements has its separate Guardian, from the Nuristan (region of
iight) or the wold of Intellects, which an^el is styled Parvardigar or Parvardigar-i-Gunah
(dara or Dara-i-Gunah) and in Arabic Rab-un-naw or .,Lord of the Species" (nach den
Sipasier oder Yazadier) Jede Secte verehrte ihren Ischta-devata (als ausgewählten). Eveiy
kind of thing has its god (the god of specie) oder dara (in Persian). Als neben dem
Körper verstorbener Freunde schlafend, der New-Caledonier im Traum eine Eidechse sehend
und die Hand ausstreckend, sie zu fassen, einen Stein berührte, verehrte er diesen als
Fetisch, hörte Atkinson auf die Frage, why he treasured a certain fetich-stone? (s. Lang).
Die Kuh ist der Himmel, die Kuh ist die Erde, die Kuh ist Vishnu Prajapati (im
Atharvan). In Idol Kenu-anu wird der Geist in seiner Wohnung verehrt (auf Kuk) Alle
Götter sind Aditi (im Atharvan). Akas wird verehrt als Baghela (s. Wilson). Rohita
stieg zirni Himmel auf njit Gluth, der Inbrunstvolle, in seiner Mutterleib kehrt er zuröck,
wird wiedergeboren, er ist der Götter Oberherr geworden (in Atharvan). Aus Prakriti
rief der Schöpfer die 14 Bhuwanas hervor, bis zu Ahankar und Mahat oder Mahat-tatvam
(nach der Bhagavat). «Das Schauspiel der Hurra, die Festtanze der O'Waihier, hat uns
mit Bewunderung erfüllt; die Worte verherrlichen meist, wie Pindarische Oden, den Ruhm
eines Fürsten** (s. Chamisso). In der Bhagavad-Gita treffen Sankhya und Vedanta auf
Berührungspunkte zusammen. Le Pralaya, c'est le chaos, c'est k dire la dissolution de
tout ce qui existe (s. Jacolliot). Als die Welt noch unter den Wassern begraben, 1«^ Tat
(intellect) schlafend am Haupte Adsesh's oder Sesha's (nach dem Bhagavat). Der Fylgia
oder Folgegeist begleitet (als „Genius des Menschen**).
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— Letah di blakong, hinten hinstellen — Letah dl bawa, unterstellen — Bala
masok, hineinlegen — Letah tchinona, hinstellen — Niuhn, viel — Riang niuhn,
verzeihen (bei den Redjang). Die Worte untergehen die Lautverschiebungen der
Inseln (wie Ruma u. s. w,).
Umua, Haus — Ihkun, Fisch — Buong, Vogel — Gumlia, Haar — Jama ipu,
-woher kommt ihr? — üku piggi di Kapong, ich komme vom Dorf — Mun uku
dataug, ich werde morgen kommen — Sebilai, gestern — Ini biiai, heute . — Apa
ma ini, was giebt's zu essen? — Apan ton Kada, was sagt der Mann? — Ape
gin doo, wie heisst das? — Kutuna, Alle — Choa, nicht — Kemindai, komm her
— Guai, machen — Guai titi, fein machen — Manua ba-us, schön machen —
Manua opoi, Feuer machen — Manua azoim, säuern (menua) — Menua ba-us-igai,
herstellen (rechtmachen) — Menua umpoi, neumachen — Menua binai, anmuthigen
— Menua senga, abkühlen — Lema, auffrischen — Lema atioii, trösten — Menua
klömön, verdunkeln — Menua kittscha attoii, entmuthigen — Tscheikai, beenden —
Menua tekejut, erschrecken — Menua küng, trocknen — Menua pandah, verkurzen
— Menua baia, verfertigen — Metiua atai uku sakit, ärgern — Menua atai uku
riang, erfreuen (bei den Redjang).
Nachdem Dipatti (iapja-maddo (mit Elophantenfussen und fünf Haarflechten
um das Haupt) die Redjaug-Schrift von den Dewas (in Madjapahit) offenbart er-
halten hatte, theilte er sie dem Ratu oder Fürsten mit, und diesem wurde dajin
auch der Hadat gelehrt, worauf die Dewas*) ferner die verschiedenen Arten der
*) Durch Istidrag (prodigy of chastisement) führt Gott den Ungehorsamen zu eigenem
"Verderben (wie die griechischen Götter verblenden, wen sie verderben wollen). In einem
Flammenwagen auf den Berg Gorodin (zwischen den Dörfern Michailitsy und Bobynin)
herabkommend, nahm Gott den reinen Leib des Menschen Daniel Filipji an (1645). unter
den Empörungen ge^en Omar proclamirte Abdallah (Wahab's Sohn) die Göttlichkeit Ali's
(und sem künftiges vV'ieder-Erseheinen). In Salamis wiu-de der Stein verehrt, auf dem
Telamon gesessen (beim Ausschauen nach Ajax), zu Trözen der Stein, unter welchem
Theseus Schwert geborgen ist. ifofajoQ J'faiiy 6 ^Iv ßlaiog 6 Si xata (pvai (bei Aristotl.).
Für den Propheten (der Shwanee) war das Leben im Körper und das Feu'^r auf dem Herd
dasselbe (s. Brinton). Muhamed, Sohn Hason's (t 873 p d.) lebt (als Mahadi) verborgen
mit Elias bei Jesus Christus' zweiter Erscheinung hervorzukommen). Da der Koran neben
dem Gesetzbuch den reli^ösen Glauben enthält, „a faki is at the same teme a lawver and
a theologian- (wie bei Moses und Zoroaster) in Theocratie (staatlich-kirchlichen Einheit).
Tamas kehrt zu Andhatamasa (great darkuess) zurück (nach dem Madhu) Acharis oder
Brahma Sampradayis), als Ge^er der Mukt, durch Sattvam angestrebt, während Rajas
<nach Tugena oder Laster) umhertreibt (in Lohn und Sti-afe) an den Guna (der drei Hy-
postasen). Das Anurvam (als «früher nicht Dagewesenes") begreift ^die Fortbestände des
Werkes oder die Vorausbestände der Frucht" (m Karma-Mimansa). The doctrine, of the
Kamanuyas, is called Visishthadwaita or doctrine of unity with attributes (s. Wilson^. Die
als Heruka vergötterten Heiligen, im Charakter Siva's fs. Gorma , fungiren neben Budha,
als „female genii~ (s. Schlagintweit) neben Samvara (oder Dakini). Tara ithe delivererl
auf Siva's Brust stehend, erhielt Menschenopfer (als patronesi of leaming). Der Hund
Zering Goash hütet die Seeleubrucke (Chanivad), im Zurückschrecken Ahriman's (durch
Gebell . * Zwischen der die erste Intelligenz darstellenden See (mit dem Fluss als ersten Geist i
und unabsehbarer Wüste, traf Mohamed den Engel Michael (als Cherub), den heiligen Geist
bezeichnend nach Avicenna). Die Wazaramo stallen Mgan^a genannte Hüttchen auf
(temples to the spirit of Rain) Die Seele steigt durch die Planeten auf, vor Mond und
ßonne auf dem Berge Alburz ruhend . Die Seele heisst Tschipey (oder abtrennbar) und
tschitschank Schatten) bei den Delawaren (s. Brinton). In demAraya befreien die Raksas,
Sarpa, Väter von den (die gereinigten , hund^^rt Todesarten (Mrtyu) mit aller Bedrängniss,
und im Asura Sanda dient {in Raksasam) Bhagah zur Reinigung (s. Ludwig). Schlaf tritt
ein in der Nacht, mit Fehlen des begleitenden Schattens von der Seele (aus dem Licht-
reich . Chivarina, als Inanindra und Gusuvagurinah verbrannte sich im Bahin Neshisten
kreuzbeiniKen Sitz), als der Lebensf^^'ist den Körper verlassen (zu Kaschmir). Baroness
Julie Güldenstubbe stand unter der Fürsorge des Geistes Muff als dreijährif^es Kind . Die
daiftovti ioitovyoi walten im Hause (für Koboldsdienste , der Jnf/utoy yfy^dhog bei der
Geburt als angeboren;. Gleich den Nomen der Edda, als Urd (das Gewordene, Wer-
dandi (das Werdende und Skuld (das Zuwerdende , singt Lachesis von der Vergangenheit,
Klotho von der Gegenwart imd Atropos von der Zukunft (unter den Moiren der rarcae).
Die Seele entfliegt (in Indien) aus neunthorigem Käfig des Körpers, als Vogel (wie in
Böhmen), tit^rifja qu)vn^ zur Vermeidung böser Worte, wie die ^langh** gewordenen (in
8iam;. Homo homini lupus (der Fremde als Feind). L'amour est Tarne dans le dien de
la vie morale s. Vacherot). Sanjnya-skandha intends the knowledge or belief arising from
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Gesänge (Minjombi) und Tänze (Minari) mittheilten, (um dann zu verschwindeo).
Siebenmal tauchte die Erde im Wasser unter, bei der nacheinaDderfolgeoden
Zerstörung der Reiche Tanjung-bunging (Vorsprung oder Tanjung von Sand),
Sauor, Solo, Tanjung-Kumulau (-Pflanze), Tanamadjo, Tanaho majo manis (der
süssen Frucht) bis dann Tana Madjapahit (die bittere Frucht) aufblühte, unter dem
name or words (s. Shea). Die Magier hielten beim Gebet Zweige in der Hand (nach Strabo)
als Barsbm (der Parsen). Die Seelen der Verstorbenen gehen in den Körper der ^ossei
Eidechsen und des Frischwasser-Aals über, weshalb diese Thiere eben (unverletzlich) sind
(auf Palao), und letztere in einem heiligen Hain gefüttert (s. Hernsheim). Die Geister der
Verstorbenen schwirren umher (bei den Wapokomo). alsMsukaifKukumsuia oder Schmetter-
ling) und die Traumseele (der Birmanen) fliegt als Leipja (Schmetterling). Wiederholt
muss der Bekenner die Erfahrung machen, dass eine Entlarvung dem Ruhme eines Me
diums nicht nur nichts schadet, vielmehr ihn beträchtlich erhöht (s. F. Schnitze). Argu-
mentum ab utile (in Opportunitätsfragen). Penetralia sunt Penatium deorum sacra (s,
Festus). Das Fest der Laren hiess Celebritas sigillariorum (bei Macrob.) ftir die Statuten
(signa oder Magunculae). Es wird nicht die fertige, instinctive Handlung, sondern nur das
ei^enthümliche Organisationsverhältniss vererbt, nach welchem ein subjectiver Zustand,
eine Empfindung oder Wahrnehmung, ein ganz bestimmtes Gefühl oder ein ganz be-
stimmter Trieb zu dieser oder pener Bewegung hervorruft (s. G. H. Schneider). Der Wille
ist die Fähigkeit der Seele sich ihrer eigenen Vorstellung (Beweggründe) gemäss zur
Thätigkeit zu bestimmen (s. Drobisch). luv <f^ ioyov foytog ^vyov C^^ovaiy ol Ttollol w«
iS(ay i/oyjfg tpQovriaiv (Seit Emp.) für Eingehen der Individualschwanknngen in dem
^vvov navKay (b. Heraclit). Die Dinge richten sich nicht nach uns, ihre Seinsweise li^
in ihnen selbst {r^nto nitpvxfv) bei rlato (s. Hardj). Umsetzung (afioißn) ist die wahre
Signatur der Welt (s. Hardy) ein Feuer (bei Heraklit), als das All- Vergängliche im Budd-
hismus bis zum unvergänglichen (des Gesetzes), tl^ai S^ rriv q)votv cf*««<f«, lehrten die
Pythagoräer (s. Stob.), als vollkommene Zahl, „und von ihr kehrt die Einheit, die Monade
erst zu sich selbst zurück" (s. Hardv), als Einheit der Theilgrössen (innerhalb höherer
Einheit, die als die Eins des Ausgangspunktes angesetzt ist), nltoa xfyqati fx laoiq hu
Toi) xivovfAivov (s. Aristotl) ^y n ioj koyinuxip ytxQ fj ßovXriaig ylvnai, xdi fy r^ aüo/^
^ ^nixfvfjiin »rtl d x^vfjog (Aristl.). öltog öi 6 yovg inriy 6 xar^yi^ytttty la n\}ayfiaia
vovjy (s Aristotl.) of^fv töatg xn\ Galijg w'ijjij nayia nlrigr) {f^fiZy dynt (s. Aristotl.) iait
fihy yno ourcü; fniairj^oy ii tag ay tf/toiiuey nyHQtoTiov fntoiriuoytt^ o t 6 ny^Qmnog lur
fntarrjuoycay xn't fnuyiwi' fniaTijjuriy (s. Aristotl.) In dem vollendeten Horos haben sich
alle Theile imd Glieder in Wahrheit wechselweis zu bedingen (organisch), tj ^ly oi'r loe
\lfO(pr]iixov (vi^yiitt tnr ii»0(»Of ^ ijj'tgrjaig, i; J^ lov dxoiaiixo" (ixoq ^ axovnig (s. Aristotl).
y fj^y ovy 6v U ^gtiiai ^ Kii Tufetari ovo xQfyfij xa\ xt/iouiOfi^ya inr^y atg xt/otQto/i^^yny,
1/ Ö€y^ fy) xai (fua (s. Aristotl.) ov (ihv olv iaiiy r\ öiffiif lovt* fotfy oQaioy (AiistotL).
Das Denken (und vernünftifjfe Erkennen), obwohl gleichsam ein Empfinden, ist dtavon ver-
schieden durch Einbildung und Fürwahrhalten (bei Aristoteles). Der Geist ist nicht«^
bewegend ohne Trieb (bei Aristotl.) t/oi tU rng onnX'f}fß((og tfmqpfp«/, fninr^iLii] xal J.ifa xai
^QoyrjGig xnl raynvjfn lovitüv (Aristotl.) Individuum est in sensibilibus ipsnm ultimnm
in genere substantiae, quod de nuUo alio praedicatur, imo ipsum est prima substantia
secundum philosophum et primum fundamentum omnium aliorum (s. Thom. Aq.), als Aus-
gangspunkt inductiver Studien im Organischen (wie das Element im Anorganischen).
(payinain ereooy xai nfaf^tjoKog xcel 6tttyo(ng (s. Aristotl.) 0(>«|/c ^hy yao fnt^vftta xttl
iivuog xai ßovXrjaig (s. Aristotl.). üpadana (the being conceived) is that state in whieh
the desire adheres to something, assumes a shape (s. Bigandet . Ein Wille, der nicht frei,
ist kein Wille (nach St Augustin). Die Psychologie (als Theil der Anthropologie), fasst
den Menschen in der Einheit von Leib und Seele, in Physiologie und Psychologie zerfallend
(bei Schleiermarher). Spirituality (neben Indopendence of thougt, Catholicity of Spirit,
Immediacy is the fourth and last battlecry of the Sadharam Brahmo Somaj (s. Böse). Im
Manas-dharraan-Sastra finden sich Lehren, ^qui ont ete emprunt^s non seulement aoi
Brahmanas, aux Sutras et aux Upanishad, mais cncore au Budahisme et meme aui anciens
Puranas (s. Laouenan). Manu c est Petre pensant (s. Neve). L'acquisition de la Bodhi est
bien Toeuvre la plus difficile, la plus longue et la plus laborieuse, que le buddhisme con-
naisse (s. Feer). Die Secte Chevia begründet sich auf der Logik (Tarka-Sastra-Gottam's),
mit Kyayam Vedanta, Miniansa, Sanka, Pattandjala, Bassia). Aus Svabhavah entsprang
Pakriti als Simai (universe). Dem Rhetoriker ist es peinlich Gott als Hund zu denken,
wogegen dem Sufi Gott, der im Hunde nicht erschiene, ungenügend erscheint (im Dabistan).
Abavanalavanasty (de nihilo nihil fit) gilt in der Secte Adouitam für Maya (s. Dubois), wo-
gegen die Douitam die Materie neben Gott setzen (und die Seele als Ausfluss). Die Secte
Vedanta gründet sich auf dem System der Adouitam (Rien n'existe que le Moi).
Dans les regions äquatoriales, la (juantite d'oxygene absorb^e ä chaque inspiratiol
pourrait ctre consideree comme infeneure d'environs un sixiemc au moins k celle, qpi
entre dans le poumon, quand la temp^rature est ä 0** (F6ris). nolXä yap nage tnf
fniotrifAiiv axokoB-ovai laig q^ayinafatg, xai fy roig aXkoig C^o'^ ^^ yotiaig ovö^ loyiOftk
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Fürsten Ratu, Vater der Maotri Eedaijo, vermählt mit Ratu Buku (Bikku) Ilam-
lida oder Schwarzzunge (lida oder Zunge und hitam oder schwarz), und die Söhne
Biku Bijüngo (der bärtige), Biku Brahmano, Biku Brümbo und Biku ßidjembo
gebärend, sowie die Tochter Man tri Sundara Puttih, mit Bagus Skarang (aus Mekka)
vermählt.
ioTiyy ttXXa qxtyittoltt (s. Aristotl.). Jt^ij yng iaur avrri 1} ovoin yiPvif fov9iy avir iavroy
akXtt atüCUy wad^rt fthy roictviri irjs iffvxrjS (^QXV ^vrafiig iajtv ola ato^tip 10 l/ov aviriv
5 toiovioy (s. Aristotl.). S16 ytlotoy Cv^*^ 'ov xoiv*v Xoyor xai inl rovjtoy xal icp*
ii^Qtty, Off ovSeyog iarai idiy oyifoy fStog Xoyogy otiJi xata 10 oixtioy xai aiofxoy ejSofy
d(pirtag t6>' ToioCioy (s. Aristotl.). »7 fiiky yccQ ata&rjois uXXoftoais t'S <*»'«« Joxh (s. AristL).
TO ytig aliioy tov dyat naaty ij ot/o/a, rd Ss Ch^ loig ioiOi 10 iiyaC (atty, ah Ca de xal
dgxh fOVTtoy rj ipvxtj (s. Aristotl.). tag rj xfifaXri idy ^(}tay, oSitog al ^(^ai %wv (pvituy
(s. Aristotl). iy dh ToTg ^x^vaty oXriy Jvydfjfi ixaoroy iaii loiy yor}iioy (8, Aristotl.) tya
TOV dfl »al Totf &f{ov ^itifx'^^'^ V t^^»'«''»«' (zeugen die Lebenden Gleichartiges). Der
Dhjani Budhisattwa Padmapani '(Avalokiteswara oder Chenresi vanchue) wird mit
11 Köpfen dargestellt. Neben dem physischen Substrat (Chüta-äcraja) des Lebens findet
sich das morabsche Substrat (Karma-äcraya) aus den Werken (in Vedanta). Garbha (Keim)
im Sanscrit entspricht Nying (Nyingho oder Maja); Laut und Sinne finden sich unter
einer ursprünglich naturgemässen Verbindung (nach Jaimini), bei dem auf das Hören fol-
genden Verst&ndniss in Sphota, „derived from sphut, to bud, to open" (s. Cowell) und der
Sinne gilt für die Sprache der Aryas (nicht die der Mechhas;. Von Prakriti und Karana
(in üpadana und Nimitta-Karana) unterscheidet sich (bei Ocellus) y^ytaig und atna yivi-
a*wff (s. Colebrooke\ Das Heeersche System erklärt sich für das erste, welches nicht
nur Wahrheit oder Eine W^ahrheit, sondern welches alle Wahrheit zu^ besitzen meint (s.
C. H. W^eiss). tüiv fAty dya&toy dXXoy oidtya aitiaitoy, rwv de xvxwy dXX nna öei ^rjieiy
la aitia, dXV ov loy Stoy (Plato). Bei vermehrter Kraftthätigkeit geht die mineralische
Form in vegetabilische über, dann in animalische, und diese unter weiterer Vervollkomm-
nung zum Menschen, von Adam bis Muhamed (who is the top of the ladder) ; when
Muhamed's; body had attained greater perfection, trom it Mahmud arose Mahed Mahmud
in Gilan), in organischer Alchemie der Descendenz (bis zum Prophetenthum). Die Organe
melken aus dem Leben ihre Theile heraus (im Kaushitaki-Upanishad). Die Zweiheit oder
Dwitwatwa (mit folgenden Zahlen) eignet allem Daseienden (nach der Nyaya). Obwohl es
ein höheres und niederes Brahma giebt, ist dasselbe ohne Zweites (nach Sankara). Der
Schluss von der Identität des Denkens und Sinnens im menschlichen Bewusstsein auf eine
absolute Identität dieser Gegensätze ist nach keiner Regel zu rechtfertigen (s. Bachmann)
bei Hegel (in der Philosophie). Die Purvaprajfiä (vorherige Erfahrung) bildet sich aus
den Eindrücken (väsanä), welche die Dinge in der Seele hinterlassen (s. Deussen). In
Yoga, als Anstrengung der Uebung (doxoig) entspricht der Yogin dem Asket (s. Kern).
Erst nachdem Pränas in die mit der moralischen Bestimmtheit behaftete Seele eingegangen,
iolgt die Seele mit ihm in die Gluth (tejas) in Vedanta (s. Deussen) unter Zusammen-
rollnng der Organe (eingezogen). In Abhava (Beraubung oder Verneinung) unterscheidet
sich Pragabhava (voran gehend), dhwansa (Zerstörung), atyantabhava (ohne Anfang und
Ende), anyonvabhava (wechselseitige) in der Verschiedenheit der Bheda (nach der Vaishes-
hika). Mahal (the great soul) attend's the birth of all creatures imbodied (s. Shea). Die
Secte Sankia (Kapilai) erstrebt (auf das System der Douitam gegründet) Einigung durch
Yoga. Nirwan and Tirwan and Rizwan (im Dabistan) bilden -the intelligence, soul and body
of the heaven of Nahid" (Venus). Aether wird (s. Aristoteles) erklärt von der steten Be-
wegung (del .9«iV). Die Seele wird durch dreierlei (Bewegung, Empfindung und Unkörper-
lichkeitj bedingt (nach Aristotl.) to d*avi6 iariy i xai' ^vi^yeiay (matiifirj np 7H}dy^aii
(8 Aristotl.). Time (diman) is aportion of the revolution of the Great Heaven (in Desatir),
neben Zirwan (in the supemal language). Qu eis prometteurs que ces bhouddhistes, on
arrive ä la fin du Soutra, attire nar un titre d'une reduisänte clart^, sans avoir, helas, rien
appris (s. Renan). Histoiy connrms the su^gestions of psychology, that admiration was
one of the principal sources of religions feehngs (s. Troyer). ov ydg fioyoy rd öt* dei tov
o^fOTixov ^o oy drjXovy, wantQ ot TtXeiaroi iwy OQtay k(yovatyy dkXd xal ir^y afrfay^evnaQ-
Xtiy xa\ JiJiifa(vea^ai (s Aristotl.) (x leSy daaqdiy filv (pavtQwtiQoy «'^ yfy^J"' ^* aajpkg
xal xatä t«V Xoyov yytoQi/uwKQoy (s. Aristotl.). del ydg (y 1^ f(f(^rj^ vTidgxft övydfify
to TiQOTQoy (s. AristotL) in der Entwicklung des Organischen (auch psychisch). Pari-
kapita ist das fertig Gemachte (wie im Andern) Paratantra das Abhängige (wie aus Anderm).
Parishpanna ist das voll zum Durchbruch Gekommene. Nullus intellectus potest ponere
distinctionem divinorum attributorum, sistendo in contemplatione divinae essentiae quoad
intra, absque omni comparatione ab extra (s. Thomas de Ärgentina). Surya, Chandra und
Agni bilden die drei Augen Sivas (Astamnkha). Nach den Sphären des Mondes (Mah
Payah) und der Sonne ;Kur8chid Payah) gelangt Ardai nach Kurutaman oder Gardishman
(der Seeligen) und das höchste weilt in Girutuman (Himmel des Himmels). Nach dem
Seiung hat Gott Tuda Himmel und Erde geschaffen (s. Stevens). Mit Arama (dem Licht-
gott) vermählt, schickte der Regenbogen (bei den Moxos) Regen (s. Eder). Nach Dawir
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Vermeintliche Aehnlichkeiten täuschen oft am schlimmsten, je ähnlicher sie
sind. Anf dem Berührungsgebiet zwischen Tibetisch und Sanscrit können gerade
jetzt besonders Etyinologiern böse Missverständnisse herbeifuhren, nicht nur unge-
lehrte, sondern auch gelehrteste. Unsere zur Linguistik erweiterte Philologie
nähert sich einer jener im Entwickelungsgang periodisch unausbleiblichen Epochen,
wo chaotische Verwirrung einzureissen beginnt, bis ein Meister Genius auf Neue
Ordnung geschaffen hat. Wie damals als Ende vorigen Jahrhunderts dem bisher
von der Classicität abgeschlossenen Studium plötzlich und unerwartet mit dem
Sanscrit und Pali ein noch gänzlich unbearbeitetes Arbeitsfeld hinzutrat — wie
Haryar leuchten die Sonne und die Himmelsgestime heller, als die Körper der Propheten
(die nur unter den Menschen einen ersten Platz einnehmen). Die Etas sind aus dem
Erdenball entstanden (1876). Earthquake is caused by a pigs cratching itself against an
iron bar stuck into the earth (bei den Amois). Die Chandra-bhakta verehren den Mond
als Vermittler zur Sonne (im Dabistan). In der Besiegelung (bei den Sufi) symbolisiit
sich der Prophet in vollendeter Form, als Mond, dessen Theilung die Vollendung hervor-
treten lässt (in figurative language). Ardai sah (zwischen Rash-Rast und Sarush-Ized") aa
der Seelenbrucke Mihr Ized oder Mithra (mit einer Waage). Wenn der Erdpfahl durch
Rütteln der Schlange ins Schwanken ger&th, entstehen Erdbeben (bei den Bagobos).
Im fünften Himmel (des Mars) sah Mohamed die Höllenstrafen (nach Avicenna^. Neben
Linga (Siva-Lin^a) wird Bhaga (the female Organ) verehrt (in den Agama). Brahm
ou raramatma (mi Manava Dharma Sastra) r^git Tunivers (s Loiseleur). The Ramanandis
(mit VaLragis oder Viraktas) verehren Vishnu als Ramachandra (und Krishna). An«
Pnrusha's Munde kam das Brahma (in Bhaflpavata). Der Magier Sameri oder (nach Seiden)
Al-Sameri (als Aaron) lässt ein Kalb sprechen (im Dabistan). Sankara lehrt das ^Brahme
Para Brahme (als Höchstes). Zartusht thront (nach dem VLraf-nameh) im Himmel Ana
Gurra Roshni mit seinen Söhnen (Assad-Avaster, Ozoar-tur und Kurshid-chehar). Von
Zoroaster's Saamen (Huo im Bade beiwohnend) wurden von den im Wasser, (unter Hütung
von Izeds), badenden Jungfrauen seine Söhne geboren, als Oshederbami, Oshedermah und
Sosiosh (die Bekehrung der Welt vollendend), und so predigte Osthanes im Wasser (zur
Zeit der Achämeniden). Jamantaka fimgirt als „Ringer" oder „Henker ' Jama's (Erlik
Chan's). When a jar is perceived, there is nrst produced in it a quality. called „cognizedness*
(jnatata), this „coguizedness" becomes on object of perception (in der Mimansa, wogegen
„the followers of Prabhakara hold that knowledge is an object of internal perception [s.
Cowell). In der Nyaya werden bei Samanya (Gemeinsamkeit) der Grattungsbegriffe ,Jati;
in den Ünterschieds-Eigenschaften (Upadhi) die Arten umschrieben, während die Bauddhas
nur Individuen als existirend gelten lassen, und die Abstraction, weil täuschend, verwerfen
gl^ominaüsmus und Realismus]. Der Mula-Prakiti, als materielle Unterlage, steht
urusha gegenüber im Idealen (bei Kapila). Genus non est aliqua res extra animam
existens de essentia iUorum, de quibus praedicatur; sed est quaedam intentio animae prae-
dicabilis de multis, non quidem pro se, sed pro rebus, quos significat (s. Duns Scotiis>
Durch künstliche Cultur lassen sich die (pflanzlichen) Sexualorgane bis zu gewissem Grade
in einander überführen (wie bei den Ranunculaceen u. s. w.). Dlud quod primo et im-
mediate denominatiu* universale, est tantum ens in anima, et sie non est in re (Dana
Scotus). Die Qualitäten sind Differenzen, wenn die Differens der nämlichen Gattung ent-
lehnt wird, der die betrachteten Dinge angehören (s. Plotin). Sous la protection de Tor-
ganisme social, l'individu se döveloppe, prend conscience de lui meme et de ses besoins
(de la Flecherel oi5 /urjy t6 yt ata&riTixtt) flyai oü.)' iJ afaS^ijaig ßi^yf^&og (anv^ a/A' f
roiov(ft xa( xnxn ibv loyov (s. Aristotl.). Prakriti (pradhana) ist Mahat (bei den Pasupatas
oderMaheswaras). Dem organischen Theile der Pflanze fehlt oQoq ^itüQiauiyoQ (bei Aristotl.).
In every thing a medium is best (nach dem Serushi-Kerdar). Die Entelechie und Fonn-
bestiramung ist (hei Aristoteles) dem Begriffe [koyo}) nach das Frühere (s. C. H. Weisse).
Die Wahrheit des Seins, sowie des Nichts ist die Einheit beider (bei Hegel). Khodadad
held intelligence and souls to he simple uncompounded beings, and the stars and
heavens to be the conipanions of God (unter Zohak), nach der Secte der Khodaiyan
(in Dabistan). Ein concreter Begriff ist eine Wortvorstellung, welche mit mehreren ^m
verschiedenen Zeiten wahrgenommenen Sinneseindrücken verknüpft ist (s. Stricker). ^^
ri 7i()((^ris xakov ^€i(t novov, 6 fj^y jiovog of^reiai, i6 cf^ xalor ^^yHy ny re noiio^i
(liaypov utta riSovr.q^ to /u^k riSv otytfai, to ^h «iaxQov piivH (bei Musonius). Nach den
Anvitabhidhana-vadinah (followers of Prabhakara) giebt erst die Satzverbindung den Worten
ihre Bedeutimg, wogegen diese für die einzelnen gilt bei den Anhängern Kumarila's (ab
Abhihit anvaya-vadinah). Nam genera et species et atoma propterea semper sunt et per-
manent, quia inest eis aUquod unum individuum, quod solvi nequit neque destrui (s. Eriffena).
Ipsa enim natura habet esse in intellectu abstractum ab omnibus individualibus. et nabet
rationem uniformem ad orania individua, quae sunt extra animam (s. Thom. Aa.). Der
Vard des Schutzbaums fVard Strad) offenbart sich zuweilen, sei es als ein Lichtiein, sei
es als des Menschen Scneinbild (s. Mannhardt}, in Dryaden (oder Hokweitlein).
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damals aDfänglich gesundigt wurde, ist denen genugsam im Gedäcbtniss, die deshalb
um so mehr die mächtige Reform gefeiert haben, welche ßopp und dessen Zeit-
genossen in Begründung des indo-germaniscben Forschungsreiches zu danken ist.
öegenwärtig eröfl&aen sich nun weiter hinzutretende Gesichtspunkte, die ostasia-
tischen ToDsprachen verlangen ihre Berücksichtigung, und sind zunächst, wie recht
and billig, noch diejenigen Principien in Angriff genommen worden, die sich unter
den bis soweit festgestellten Regeln als legitim gültige erwiesen haben. Hier droht
nun aber bei fernerem Vorgehen auf gleicher Bahn bedenkliche Verschiebung und
Verzeichnung, da die augenblicklich herrschenden Maximen sich aus den Beweis-
stücken eines thatsachlich durchaus verschiedenen Materials abgeleitet haben, nämlich
von denjenigen Aussagen, wie durch die grade nach entgegengesetzer Richtung hin
organisirten Flexions-Sprache gesprochen. Hier, an diesem Wendepunkte linguistischer
Geschicbtsentwicklung wird nun also zunächst erst wieder zugewartet werden müssen,
bis innerhalb der über bisher ungebrochenes Terrain erweiterten Peripherie des Arbeits-
kreises die Gesammtmasse objectiver Facta (mit Vertiefung sinologischer Disci-
plinen besonders) zusammengetragen sein wird, nach ungefähr statistischer Ueber-
sicht, allgemein gültige Elementar-Regeln für logische Berechnungen aufzustellen.
Und wenn dann, im Emporklimmen an der Stufenleiter der Umschau, andere grosse
Sprachenfamilien, wie die poly synthetischen Amerika' s, die der Bantu in Afrika
u. 8. w., deutlich genug an dem Horizont eingetreten sein werden, um sie ernstlich
vornehmen zu können, werden auch dann aufs Neue Revolutionen erfolgen, zer-
störende zwar, aber in solcher Zerstörung Neues zugleich und höher Vollendetes
fortzuschaffen (mit Hülfe der bald durch die Ethnologie zu liefernden Beiträge).
Wenn derartig also die philosophisch geschulten Autoritäten selbst sich momentan
häufig genug auf schlüpfrig unsicherem Boden fühlen, wenn in tibetisch-sanskritischen
Religionsschriften die etymologischen Umrisse in einander überlaufen, was ist dann
von den uncontrollirten Eindrücken des Laien zu erwarten oder Tielmehr zu fürchten,
der aufs Gerathwohl etymologisiren zu können Yersucht ist, wie ihn des Wortes
verkehrte Aussprache meist ausserdem, oder auch ein verkehrtes Heraushören, je
nach launenhaft durch sonstige Theorie bedingter Stimmung zufällig anmuthen mag?
Also „hands off"!, so lange selbst die Weishäupter noch ihre weisen Häuptern
zu schuttein haben, über manchen unsicheren Zweifel auf allen Seiten.
So lange die Sprache noch unmittelber eine Deckung des Gedankens zu schaffen
vermag, deckt sie denselben mit ihrem Ausdruck, wogegen später die allegorische
Verwendungsweise einzutreten hat, so dass die Adoptirung bestimmt prägnanter
Fremdwörter, die bereits einen bestimmt in*s Bedürfniss tretenden Gedanken —
Complex repräsentiren, nicht nur zulässig ist, sondern sich mitunter auch durch die
Vorzüge der Objectivitat empfiehlt. Die Emancipirten liessen sich durch Entgewal-
tigte und dergleichen nur unverständlich wiedergeben, und auch bei den Römern
selbst, denen die juristische Etymologie beständig gegenwärtig war, weniger bezeich-
nend erweisen, als grade für denjenigen Ausländer, der dieses Wort in dem neuen
Sinn, eben dessentwegen, angenommen hat. Statt Elephant liesse sich Rüsselthier,
statt Kameel Buckelthier u. dgl. m. sagen, wie Galagou (auimal venu par la mer) das
Schwein bezeichnet (auf den Marianen), oder des weissen Mannes Vierfüsser (bei
den Indianern), das Pferd aber mit dem recipirten Namen wird die Sache bequemer
abgemacht (und sachlich zugleich).
Die aus Türkischem, Persischen und Arabischem zusammengekünstelte Sprache
Balaibalan war (bei den Sufi) in der Neshki genannten Schritt (des Arabischen^
gefasst (s. Rousseau), und die Asmani oder himmlische Sprache (der Mababdiler)
systematisch aus dem Persischen entstellt (s. de Sacy). Unter der Protection
Compton's (des Bischofs von London) übersetzte George oder Psalmanazar den Ka-
techismus in die von ihm erfundene Sprache Formosa's (f 1763 p. d.). Die heili-
gen Sprachen (in Amerika) sind (wenn nicht archaistische Formen enthaltend) „simply
affectations of expression and form a sort of slang, based on the every day lan-
guage and current among the initiated** (s. Brinton), und ähnlich bei indochine-
sischen Geheimsprachen, wie in birmanischen Geheimschriften (Punno-yeik-ganan
und Tsun-kalha-ganan) und siamesischen (Fonsinha und Salaiek) u. s. w. (s. Remarkß
on the Indochinese Alphabets) Journal of the R. A. S. 18G7, S. 8 u. l\g.
Nach den Mittheilungen Floyd's (auf den Carolinen) hat sich derselbe ^diesen
Insulanern sehr schnell verständlich machen und sie selbst verstehen können, er
fugte aber hinzu, dass es sehr schwierig wäre sich stets eine Unzahl Ausdrücke
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gegenwärtig halten zu müssen, die niemals in Gegenwart von Feuer ausgesprochen
werden dürfen. Für ihre Gesellschaft haben sie sozusagen eine Etiquette-bprache.
Nichts beweist besser den grossen Respect dieser Wilden für das Geschlecht und
die Aufmerksamkeit, welche sie dem sozialen Leben widmen. £s hiesse gegen
jeden Anstand Verstössen, wollte man diese erste Regel der Konversation nicht
beachten. Der Mann, welcher dagegen verstiesse, wäre aus der Gesellschaft aus-
geschlossen und würde niemals in die Gecenwart von Frauen gelassen. Trotzdem
erzählte Floyd, er hätte, als er sich allein mit ihnen befand, sich den Spass
gemacht, ihnen gegenüber dieselben Ausdrücke zu brauchen, die für die Männer
üblich sind, und diese Sprache hätte sie sehr amüsirt und sie hätten gelacht und
untereinander gezischelt, sobald ein solches Wort, welches verpönt ist, ausge-
sprochen wurde. Trotzdem sah er sich gezwungen, sofort seine Sprechweise zu
ändern, sobald die Insulaner erschienen, in ihrer Gegenwart herrschte das genau-
este Ceremoniell. Sie hatten die Peinlichkeit so weit getrieben, dass sie ihm an-
drohten, ihn auf eine wüste Insel zu bringen, falls er fortfahre, gegen den den
Frauen schuldigen Respect zu Verstössen, durch den Gebrauch der in ihrer Gegen-
wart verbotenen Ausdrücke. Und man darf nicht denken, wie man bei soviel
Rigorosität leicht könnte, dass dieselben equivoque wären, durchaus nicht. Sondern
die gewöhnlichsten, allgemein gebrauchten Gegenstände ändern vollständig ihre
Bezeichnurg, sobald man mit Frauen spricht; es ist fast eine andere Sprächet
(s. Hertens). Die Asmani (himmlische) genannte Sprache des Desatir ist künstUch
aus der persischen gebildet (nach de Sacy). Die Weltsprache (Wesermann s) wurde
von Tritheim auf 100 Meilen Entfernung geredet (1621). Die Aegypter legten zu-
fällig ausgesprochenen Worten orakelnde Bedeutung bei (nach Plut), wie die Hebräer,
c'est ce qu'ils appelaient ßath gol (s. Lenormant), und ähnlich in Siam (s. Völker
d. östl. As. I. S.) Non licet allegorizare, non in supercoelestibus intelligendum
(s. Irenäus), Die Stoiker suchten ihre naturphilosophischen Ideen in den Göttern
des Volksglaubens durch allegorisirende Auslegung nachzuweisen, und Philo's alle-
gorische Erklärungen wurden von der Gnosis weitergeführt (in den Testamenten).
Baba Lal, der den Weg von Dwaraka nach Latore (some hundred miles) in weniger
als einer Stunde hin- und zurücklegte (im Auftrag des Guru Chetana Swami)
wurde als Lehrer (der ßaba-Lulis) bestätigt, „a medley of Vedanta and Sufi tenents*
(s. Wilson).
Während „every ludian synthesis (in America) must preserve the consciousness
of its roots and must not only have a meaning, bui be so framed as to convey
that meaning with pression** (s. Trumbull), finden sich imCultur-Austausch europäisch-
asiatischer öeschichtsvölker die Entlehnungen in solchen Fremdworten, welche gerade
unter Ablösung von sinnlicher Wurzelbedeutung feinere Gedankenwelten ermög-
lichen, so dass allzu pedantische Sprachreinigung aus unverständiger Beraubung
leicht wieder zu theilweiser Verarmung fuhren könnte. Das Wort ist Schwester
des Verständnisses, das Verständniss Schwester der Sprache (s. Pimander). Wie
das Wort den Mittelpunkt des BegriJff's bildet, so ist das Denken in Begriffen wc
sentlich ein Denken in Worten (s. Lipps). Der Laut wird Wort, indem es auf
eine Reihe von Vorstellungen bezogen wurde, welche einer Reihe von Wahrneh-
mungen entsprechen (s. Curti). Worte sind nicht die Sprache, sondern nur das
Mittel, wir wollen nicht Worte zum Resultat, sondern Verhältnisse, Gesetze und
um selbst diese Metapher zu vermeiden, wir wollen die Erscheinungen der Natur
in ihrem wahren Zusammenhange, in ihrer wahren Abhängigkeit von einander
kennen lernen (s. Gruppe). Le nom et la forme ont pour cause l'intelligence et
rintelligence a pour cause le nom et la forme (s. Bumouf) im Buddhismus, mit
dem „Principe de la solidite qui nuit la raison au langage, les faisant mutiielle-
ment decouler Tun de Tautre" (Pouchet). Ein sichtbares Bild des „Urbaren*' (s.
Hamann) liegt in der Sprache, nach dem Sprechen Gottes für den Menschen (als
Ebenbild Gottes). Im Streit der Sprachen und des Gedankens giebt Pn^japati
diesem den Vorrang vor seinem Nachahmer (in den Satapatha-Brahmana).
In den Kinderjahren, wo die Monate der Zeit nach wegen kostbar zählen, ist
nichts auch mechanisch erlernbar, Owung conenels Anschauungen und Kenntnisse
aus der Naturwissenschaft, während es der Geschmack im Voraus durch Ueber-
lieferung verdorben heisst, wenn in den Schuljahren bereits mit Theorien unter-
halten wird, deren Werth aber nur dann sich bewährt, wenn objectiv ergeben.
Deshalb muss auch die classische Erziehung vorwiegend (wenn auch nicht öber-
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wiegend) fes^estellt werde, denn ,,the social life of the Greeks is more than a
matter of antiquarian curiosity, it is of practical value and interest to us all (s.
Mahafiy), indem besonders grade im hellenischen Leben die Geschichtsentwicklung
sich in fester Umrahmung abspielt, während mit zunehmender Erweiterung inter-
nationaler Anziehungen die Grenzen mehr und mehr sich verschieben, so dass um
so mehr der Halt in den durch das Studium gewomienen Einheiten zu suchen bleibt.
Die sinnliche AuflFassung verbindet sich mit einer psychischen Schöpfung,
wodurch das von Aussen Entgegengenommene innerlich verarbeitet und assimilirt, dem
Bewusstsein eingefügt wird. Sehen wir das Wort „Lama^ geschrieben vor uns, so
combinirt das Auge die Buchstaben, in Verbindung mit der lautlichen Aussprache.
Je nach der Einkörperung aber in die Vorstellung dann, mag nun der Gedanken-
gang auf Thiere in Peru oder Priester in Tibet fähren. „Golden^ ist ein ver-
trautes Wort metallischen Glanzes, mag aber in der Imaginationskraft zugleich einen
armen Volksstamm Sibiriens hervorrufen, durch Phantasie (im Sinn griechischer
Terminologie in der Philosophie) oder durch Einbildung, im wahren Hineinbilden,
obwohl hier die Nebenbedeutung des Falschen oder Trügerischen zugleich die Noth-
wendigkeit der ControUe beweist (bei inductiver Behandlung naturwissenschaft-
licher Psychologie).
Auf der Inschrift von Pageroedjang wird der König Aditydhamma als Eroberer
der Welt gefeiert. „Die sanskritische Inschrift des Mandjusri-Bildes (auf Java)
ist in Kawi-Schrift, aufgestellt durch den Adhirajo (Oberfürst) der Arya für Djina^s
Lehre. Nach Cohen Stuart ist das Bild des Arya Vang9adhiradja (Arya Wangsa
Dirdja) angestellt in Djinalayapura. In der Inschrift auf der Rückseite hat
der Minister Suddhadhi (in anderer Aditya ^arma vergleichbar) den Tempel gebaut
SJ65 der Aera (^aka's)''. Auf der Kupferplatte von Kobantanan werden dem
oster (Ka Phikkuang) königliche Ländereien vermacht. Am Gap Romania
finden sich üeberbleibsel früherer Wohnungen in Ziegeln, Steinpfosten (chinesischen)
Topfschaalen u. s. w. Am Krater des Kabah (bei Benkulen) fand Priup van der
Hoeven ein sitzendes Steinbild (mit Schwert). Dem bei Liwa (in Kroeni) gefun-
denen Steinbild wurde (unter dem Namen Pemanoekan) geopfert. Bei Kota China
(in Delli) findet sich ein Stein mit Inschrift (s. Anderson). Unter den Hindu-
Ruinen in Pertulis) findet sich ein achteckiger Opferstein. Von den Na-apoea-kha-
haleh (Menschen, die lange vor uns gelebt haben) oder Vorfahren wurde der nach
Sumatra wegen der Krankheit seiner Frau zu flüchten beabsichtigende mit dieser in
Stein verwandelt (bei Rabo), wo Steinewerfen Stürme erzeugt (s. Walland). Die
Inschrift aus Malang auf Jawa (mit Anrufung des Dhyani Buddha) ist in einer
dem Nepalesischen ähnlichen Schrift. An der Westküste der Insel ßintam (oder
Karimon) findet sich eine Felsinschrift. Die Wälle des Fort Kota Bangun (bei
Bulu China) sind mit Figuren von Tiegern und Menschen verziert. Das Fort um
Delli Tuah wurde durch die Prinzessin Raja Putri Ija gebaut (aus Stein).
Die Inschriften in Menangkabao (656 p. d.) stammen von Aditja dharma oder
Adithjadharman, König von Jinalapura in Java (Sieger über Sivaraja), in Surat
ala patt.nna (Stadt des Götterlandes) residirend (und Vihara oder Klöster bauend).
Buddha wird als Svajambhu (Adi Buddha der Nepalesen) angerufen. Auf der ja-
vanischen Inschrift aus Malang werden die Dhjaui-Buddha mit ihren Sakti genannt.
Die Inschriften von Menangkabao sind (in Sanscrit) mit Kawi-Buchstaben geschrieben.
Die Inschrift Sii^pore's war (nach Laidley) im Kawi-Alphabet. Die Inschriften
von Tokoon (in Wellesley) enthalten (nach Prinsep) den Namen Buddha's (s. Low).
In sudanesischen Inschriften finden sich die Könige Dewa Sasana, Dewa Niskala
und Vastukatchana erwähnt. Prinsep erklärte die Inschrift am Eingangsfels von
Singapore (wie von Bland copirt) für Pali. Hindu-Münzen sind in Meddah gefunden
(s. Low). Die Sanscrit- Inschriften von Tjampea und Djamboe (bei Buitenzorg)
sind im Vengi-Character (400 p. d.) von Purna Varma. Die Inschriften von Kebon
und Kopi (auf Java) gleichen den östlichen Cera (600 p. d.) neben Abdrücken von
Elephantenfuss. In Lematang Oeloe finden sich Steinbilder aus den Hindu-Zeiten)
(s. Tombrink), durch die mit der Lida Pahit (Versteinerungskunst) Begabte aus
Menschen und Thieren versteinert.
Adityawarma, auf der Inschrift von Pager-Roejong (1356 p. d.) mit dem Batoe
Beragong (1347 p. d.) genannt, baute in Java (1343) einen Tempel des Mandjusri
(s. Kern). Bei Sigountoun (auf Sumatra) finden sich zwei Hindubilder. Das
Versmass auf der Inschrift von Pagger-Roejong erinnert (nach Kern) an den
Bastian, lodonesien. III. 6
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Lalita-vifitara. Am Batu bara-FluBS (in Sumatra) finden sieb Reste indischer Tempel.
Nachdem Ki-Maas-Oedi, von Toean Poetri Kapos Petang (in Madjapahit) ge-
boren, als Ahn der Marga Ampat Petoelai-Tjoeroep nach Tanah Abang gekommen,
wurden dort die Steinruinen angetroffen (s. Tombrink) aus rother Erde (in der
Festung). Als der Fürst von Xäanie, nach der Geburt eines Sohnes, mit seinem
Harfenmann Si Pait Lida Schach spielte, wurden Brett und Figuren in Stein ver-
wandelt, und daher stammen die Steinbilder in Zambi (s. Boers). Zu Pabaug
wurden Menschenopfer vor HolzbUdern gebracht (1576). Batu Sangkor (Fort von
der Gapellen) ist nach einem Stein (bei Paggerrujang) benannt (in Form eines
Vogelkäfigs oder Sangkar). Der Batu batikon (geschlagener Stein) war von Pepatih
Sebatan mit seinem Kris durchlöchert (bei Kampong Simakoun).
Die Inschriften von Brambanen (sowie von Dyang') gleichen den Pallava. Das
«Ite Alphabet Cambodia's entspricht dem ostlichen Calukya. Das östliche Calakja
folgte (VlI. Jahrb. p. d.) den Vengi-Königen nach der Besiegung Harshavadhana's
durch Sajya^raya von Kalyanapura (durch den jüngeren Bruder gegründet). Die
Inschriften der Calukya sind in Sanscrit. Die Charactere auf Sumatra tragen eine
mehr archaistische Form als anf Java. Auf der Inschrift Mandjusri's (auf Java)
heisst es, dass der Oberkönig des Geschlechts der Arja (1226) in Jinalaja dem
Mandjusri eine Statue aufgerichtet. Die Hindu-Bilder (in Jambi) werden Schachfiguren
(Buah chatoor) der Riesengeister genannt. Die Eönigsgräber bei Lima Kaum heissen
fcoeboer Raja. Das weibliche Steinbild (von Goemaij-Lembak) hält in dem einen Arm
ein Kind vor dem Mund des Stieres, aus dem sich Schaum entlastet (s. Tombrink).
Das Steinbild in Penautean heisst Batu-Rusu (versteinertes Herz). Auf dem Bukit
Besar soll das Steinbild eine mit einem Hund sich mischende Frau vorstellen. In
den Tempelruinen von Lematang-Ilier finden sich verzierte Steine. Der König
mit seinem Hunde wurde (auf der Rhinoceros-Jagd) durch Lida Pahit (dort er-
trinkend) in Stein verwandelt (als Batoe-Raja am Ogan). In der NShe von Baros
ist ein Stein mit alter tamulischer Inschrift gefunden.
In Bandoe Alam fanden sich Lanze und Kris des Pujang, durch den Bruder
(dessen Schwester in Palembang geblieben) nach den Passumah mitgebracht, als
Regalien (schützender Kraft)*). Die Passumah von Datar-Rindo stammen von dar
*) Drei Knaben (Gott der Vater, Gott der Sohn, Gott der heilige Geist) schützen
fegen den Feind (im Voigtland). Das Beschreien (wodurch die Gesundheit verloren)
urch "Knecht oder Mann'', durch „Magd oder Weib"
Geilsdorf). Von den „Würmern im Menschen" (s. Köhler) wird der Speckwurm, der Beit-
wurm. der Fresswurm, der liegende Wurm beschworen (im Voigtland). *JE«v t« tic fx^Qov
nr\firivai i(^ilri /icfce afAiXQwv danavatv Ofjioiats Slxatov adlxto ßlaiptiv fnaymyaTf ria( xsl
Xttja6iOfioig toig d^tovs tag (paotnitS-ort^q aq>iaiv vnriottuy (s. Plato). Ais dritten Kopf
trä^ Cerberus (als Serapis) neben Löwen und Wolf den des Hundes, mit sanftem Anbliä
(s. Macrob.). Durch Erwecken der odischen Kraft auf das fünfte Nervenpaar erklärt sich
das angenehme Gefühl der Küsse (nach Reichenbach). Das Volk der Nomäer wurde durch
Löwen vernichtet (s. Aelian). Libysche St&dte sind wegen der aus der Wüste überfallenden
verlassen ^Diod. Sic). Otterhftute dienten in Irland ^XV. Jahrh.) als Geld zum Steuer-
zahlen (Gilbert). Serapis erklärt sich Nicoereon (von Cypem) mit dem Kopf am Himmel
den Bauch im Meer« den Leib auf der Erde, den Ohren m der Luft, die Augen als Somio
Serapis erweckt Todte (s. Aristides). Feuerreiber (Pramantha) und Sohn der &de, der
Themis, Mutter des Hephastos (bei Aeschjlus) oder Clymene (bei Hesiod), ist Prometheos
Stammherr der Menschen), geschaffen unter Zutritt der Athene, aus Zeus' Haupt geboien
(s. Euripides), in der Seele von oben herab (oder von aussen her). Jure natura« aequom
est, neminem cum alterius detrimento atque injuria fieri locupletiorem (Pomponius). Dem
Todten seine Justa. Wenn das Futtermännchen, das dem Bauer in Besorgung seines Viehes
hilft, seinen Lohn bekommt, muss er davon (in Thiemendorf). Die Bode (bei Quedlinburg)
forderte ein Menschenleben, wenn man nicht einen schwarzen Hahn in den Fluss warf (s.
Köhler). La connaissance d'nn dien cr^atenr, p^munerateur et vengeur est le fruit de la
raison cultiv^e ou de la revölation (s. Voltaire). Styx, von deren Kindern (Sieg, Gewalt,
Hass, fij-aft) Zeus^ (im Titanenkampr) Hülfe (fiir seine Verbündeten) erlangte, wurde ans
Dankbarkeit zur Hüterin des grossen Götter-Eides gemacht (s. Hesiod). Den Eidbrüchigen
(als Impius) sind die Götter irati. Der von Poseidon an Minos geschenkte Stier ver-
wüstet, wild geworden, die Insel Greta, bis von Herakles lebend nach dem Peloponnes
gebracht, von dort nach Attika stürmend, dieses verwüstend, und erst vou Theseus be-
zwungen, nach dem Tödten des Androgeos, Sohn des Minos, dessen Frau Pasiphae mit
jenem Stier den stierköpfigen Minotaurus gezeugt hatte und aus Eifersucht gegen Proeris
die Nachkommenschaft in Schlangen und Scorpione durch Zaubermittel verwandelte, bis
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Schwester de« Fürsten Yon Palembaug. Varma war Titel der Venffi- nod Vallava-
Xüoige. Die Vengi-Eönige an der Telagu-Eüste waren den Palmya bei Madras
(in Tamul) verwandt. Gudhasnpadala (Vater des Piyapanao), als König von Ean-
dali (Sumatra) wurde durch buddhistische Priester zu einer Gesandschaft an den
chinesischen Kaiser Wa veranlasst (502 p. d.).
xvmv afyog kvißaXtP kU yvyaixbg <pvaiv xa\ 6 JlUycoc tovs o\ffft( ngoiegov f^ixQivtr tte
if^y xvoTiv. Die Schlangen meiden die Esche (in Tirol). Les enfants morts avant Tage
de dix ou douze ans, c^est-ä-dire avant d'avoir pu se rendre ntiles, sont cens6s s'etre
laiss6 s^duis^ par quelque mauvais g6nie: on les appelle abicon (mort des la naissance,
mort-n^). Les abicou ne sont pas ensevelis avec solemnit^ ; on les porte bors de la maison,
hors de la ville meme, car üs n^ont pas assez vöcu poor acqu^rir, par leors Services,
droit de cit^. On les enfouit k la campagne, ou bien. tout simplement, on les jette au
milieu des broussailles. La mere seule ne sera pas indifferente k fear sort, et eile viendra
porter des offrandes, afinque les mauvais g^nies ne maltraitent pas trop son enfant dans
rantre monde (s. Bouche). Die Matter giebt dem Kind einen Hund mit (bei d^n India-
nern. Im D&monenkult (des Atharva) fungiren die Puga-y&jaka für den CTossen Haufen, die
Gramayaji für die Dorfopfer, die Abrahmanaktah u. s. w. (neben den rriestem des Rig\
Auf der von Easoeak bewohnten Insel (mit beschriebenen Steinen) darf (im M. Cluer-Golf
nicht gelandet werden (s. Leon). lieber dem N&gelgeschabsel ist Ita-Ahu zu sprechen im
Umziehen mit einer Lmie und Aufwerfen von Erde oder Forttragen in die Borge (nach
dem Shad-der der Parsi), damit nicht für Bezauberungen gebraucht (s. Shea). La struc-
ture du spectre d'autre-tombe (l'homme posthume) est le calque fluidque de tous les
organes du corps humain (s. Assier). Inter serpentes nostratium errores in ruinam ani-
morum evectos, locum principalem tenet Spiritismus (1868). Den D&mon des Berges Ber-
moun anrufend, tödtet der Mantra eins der weissen Hühner, das andere freisetzend). Durch
Verehrung der Joginis (nach den Tantras) wird dem Feind geschadet. Wenn der Scha-
mane in Verzückung fäUt, entsteht grosser Lärm im Räume (s. Matuschkin). Katie King
(Tochter des Missionars John King) oder Annie Morgan begleitete Mss. Florence Cook
?als Medium). Die Knaben gehen auf die „Zetten*^ (am Schutzengelfest). La nuit les
demons se r^tirent dans Tocöan (s. Courdioux), und so lässt man bei Tage die Fremden
nicht in die Stadt, damit die Dämone nicht gleichfalls eintreten (in Joruba). Die
Amois (in Formosa) prefer not to sing on ordmary occasions, believing that music is
intended to delight the spirits and if used unnecessarly or irreverently, so doing may
offend the powers of the air (s. Taylor). Die Brahmadvis-Abrahm-an oponirten gegen die
Priesterherrschaft (in Indien). Die Dainu (Khokusu, wenn männlichen Geschlechts) oder
Hexen, die durch den Blick krank machen (oder Blut ausziehen) wurden von den indischen
Rajas periodisch ausgerottet (s. Ward). Wer den Rakshasas opfert, soll vernichtet werden
(nach dem Veda), doch sind die AbfiUle (Kana) für die bösen Geister (wie für die Ko-
bolde, was unter den Tisch fällt). Der Todte (bei den Amois) is particularly requested
not to think of retuming, and wamed, that if should he do so, he will be stoned, spit on
and every effort made to drive him away fnachdem ihm die von der Familie bewiesene
Aufmerksamkeit vorgehalten, trotz der Beschwerlichkeiten letzter Zeit). Die Priesterinnen
Vishnu's heissen Garada-bassoys (femmes des Garudah), die Siva's: Linga-bassys (femmes
du Ungarn) mit Zeichen der Vermählung (s Dubois}. Den wilden Fräulein (Saliger) werden
Kreuze eingehauen. Zu den Lamayin (mit Yakcha, Naga, Rakshasa), von den Maharaja
oder Gyalchen Zhi bekämpft, gehört Dusmayinpar chi (untimely death), durch Sringan,
Dechad, Jungpo u. s. w. beschleunigt ( s. Schlagintweit). Christus, unter den Evlia (oder
Heiligen, gilt als Ruh Ullah (bei dem Moslem). Zu den Darwand (Abriman's) gehören die
Darong (böse Geisterin Menschengestalt). Miamrungu wird als böser Gott verehrt. Bei Krank-
heiten wirft der Pepo (Dämon) durch den Mganga ausgetrieben (bei den Wakami\ In der
Spitze seines Königsturbans (üpompero oder Küemba) bewahrte Kinn^asu das Dawa oder
Zaubermittel (der Unsterblichkeit). Durch üebung in Zauberei verhert der Arya seine
Kaste (nach dem YajneQvara). Der Dakini erscheint gut oder böse, je nach den wohl-
wollenden oder schrecklichen Wandlungen des ihm zugehörigen Buddha) und so die Per-
sonification des Gewissens (im Parsismus). Den bösen Geistern (Mitti oder Dawhapa) wird
Puya (die Verehrung) dargebracht (bei den Garos). Lhamo (Dhurga herrscht als Köni^
der Dakini. Auf einem ]&euzweg kann der Teufel nichts holen (in Tirol). Die Dakmi
stehen unter Bogda Dakini und „the highest Dakini is also the femaie companion the
Sakti Vajradhara" (s. Schlagintweit). Die Koma (oder Dämone) wohnen bei den
(Mulungu verehrenden) Wanika (unter dem Geheim-Orakel des Muansa) in Gräbern,
Donner und Blitz (und die Geister der Verstorbenen gehen in neugeborene Kinder
über). Der Tisch der Indianer (in Jowa) antwortete durch Klopfen (s. Sargent). Die Theo-
manten begriffen die Engastrymitoi, die Theopneustae oder Enthusiastae und die Ekstatiker.
One of the Farjud or miraculous powers possessed by the Yezdanian chief of Iran, from
Kaiomors to Jemshid, was their appointing a certain class of officers to watch over the
animal creation, so that they shomd not attack each other (in Dabistan). Zu den Dschigd-
sched (Matakalas oder Naiman Dokshat) gehört auch Vaiswaravana oder Bisman Tegn
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Bei dem als natargemäss gegebeneD, mit Nothwendigkeit in anorganischer
Natur, wie in organischer, herrschenden Recht des Stärkeren, wird das im Namen
schon schwächere Geschlecht dem männlichen im Naturzustände unterwürfig sein^
wie beim Zusammenordnen der Altersklassen anfangs, so lange brutale Gewalt nur
gilt, die mittleren der vollkräftigen Kriegern dominirt, bis später in Bemerktheit
(Fürst der Jakscha). Die Dragshed tragen den Nagel oder Phurbu (zur Bekämpfung der
bösen Geister), wie die Petizero (in Loango). Das Antonius-Glöckchen verjagt den Teufel i^in
Rajiggen). Der Zauber zur Unschädlichmachung der Gifte führt zurück auf das Trinkendes
Soma durch Brahma mit zehnfachem Haupt (in Atharvan). Bei Knochenbruch wird Rohani
angerufen, dass das Glied sich zusammenfuge, wie eine gute Nabe des Wagenrades (im Atha-
rvan) und 80 wird ein Stuhlbein geschient (beim Beinbruch). „Paidva geh zuerst vorans,
wir gehen hinterdrein cUr nach, treib die Schlangen aus dem Pfade" (im Atharvan). Der
Apfel pippidi) ist Heilmittel für Wurf, bei Durchbohrung ('im Atharvan). Fest, wie Himmel
und Erde, fest, wie die Bäume soll die Krankheit (der Erkältung) stehen, zur Heilung (im
Atharvan). Aufgerufen habe ich Himmel und Erde, aufgerufen die Göttin Sarasvati, auf-
gerufen Indra und Agni, den Wurm zu tödten (im Atharvan). Das Habichts-Opfer (Sjena-
yaga) wurde für Verfluchung eines gehassten Feindes angestellt (bei den Brahmanen).
Die Nakazati oder Heien (der Koloschen) erlernten ihre Künste von Jelch, und auf der
Erde weilend (s. Weniaminow). lieber weggeworfene Sachen hat der Teufel Macht (m
Tirol). Der Bieresel soll sich in einigen Wirthshäusem aufhalten, und wenn ihm nicht alle
Nächte ein Krug mit Bier an einen bestimmten Ort gesetzt wird, Alles zerwerfen (s. fl.
L. Fischer). The name given to the conservative angel of mankind is Farun Faro VMshur
(nach dem Paiman-i-Farhang). La secte appel^e Baoudah-matta ne compte point de
Prahmes dans ses rangs (s. Dubois), die Matene (als Gott) mit vier Sactys (oder Mächten)
Baoudah verehrend (von aer Frau des Brahma Thaoudamy geboren). Der Zahnstocher
muss nach dem Gebrauch in einer Mauer verborgen werden (nach dem Sad-Der). Die
Dämone können in den Menschen nicht eingehen, ausser wenn des heiligen Geistes be-
raubt (s. Theod. Mops), wie bei Dienstbarmachung der neugetauften Kinder durch Satan
(bei dem Presbyter Jesus). Die Prophetin Sijah oder (nach Erpenius) Thegjazis (aus den
Tamimiten) in Bahrein, vermählt sich mit dem Propheten in Yamäma (s. Elmacin). Car-
danus war von einem Dämon famiHaris begleitet (f 1Ö76). Für den armen Sünder werden
Brosamen in's Feuer geworfen (ia Tirol). Die Heimchen waren kleine Wesen in blühender
Kindergestalt, mit blonden Lockenköpfchen, welche mit unermüdlichem Fleiss dem Land-
mann bei allen seinen Beschäftigungen an die Hand gingen, ihn oft auch mit schuldlos
kindlichem Muthwillen neckten und dann lachend verschwanden (s. Köhler), bis von Pertha
fortgeführt (im Voigtland). Bei der „Heuresis" schrien die Verehrer laut (s. Juvenal)
Allen zu, dass Osiris wiedergefunden sei (in Rom), wie um Ostern (in Russland). Osiris
kam in Wolfsgestalt, um Iris und Horus beim Kampf gegen Typhon Hülfe zu leisten
(s, Diod. Sic.) An dem „Isidis naviguim" genannten Fest wurde die Schififahrt (im Früh-
jahr) eröflBaet (in Italien). Der Gott des Hades trägt eine mit Hundsfell gefutterte Kappe
(zum Unsichtbarmachen). Am Ararat wird heiliges Wasser um die Anker getragen (von
Tartaren und Armenier), um die Rosenstaare herbei zu zaubern (nach Nordmann). Wenn
am Berg Kasins zu den Seleuciden genannten Vögeln ^Rosenstaaren) gebetet wird, er-
scheinen sie die Heuschrecken zu vernichten (nach Plinius). Beim Backen (in Tirol)
wird die Bück oder Gott genannte Figur geformt (s. Zingerle). Durch Pflege des
„Heugütel" (Geist eines ungetauften ißndes) wird es mit dem magern Vieh besser
hm Voigtlande). Ein Besen umgekehrt vor die Thürschwelle gestellt, verhindert den
Eintritt der Hexen und bösen Geister (s. Wuttke), indem, wie (in Franken) der Leiche
Wasser nachgegossen wird, ihrem Wiederkehren auch vorgebeugt wird durch ^das Aus-
kehren der Stube hinter dem Sarge her" (wie durch den Everriator). Beim Gebet hörte
Pater Hieronymus Gladich Klopfen auf dem Altar (in der Kirche) oder (zu Hause) auf
dem Tisch und auf der Truhe (zum Anmelden der Engel). Isis, bei dem Suchen nach
Osiris, war von Hunden begleitet, zum spüren und beschützen (s. Aelian). Die , Winsel-
mutter" und „Wehklage" (im Voigtland) heult vor der Thür eines Kranken, wie die
„Klagefrau" oder ., Klagemutter" (im Erzgebirge). Im Kriegssang der Lenape wird der
Grosse Geist droben um Erbarmen angerufen (bei Hecke wälder). Die in den Ställen Unfug
treibenden Schretzelein (im Voigtland) hindern das Gedeihen des Viehes bei harter Be-
handlung desselben (s. WidmannJ. Am Seelentage werden Ej-ümchen ins Feuer geworfen,
um die Seelen im Fegefeuer zu kühlen (in Böhmen). Die Russen fürchteten in Gefangen-
schaft zu ^erathen, da auch die Seelen den Feinden als Sklaven dienen müssten (s. Leo
Diaion), wie bei den Dayak (als Kopfjäger). What ever is. is right (s. Pope). Alles Seiende
ist vernünftig (bei Hegel). Die unffesegneten Thiere schaden, wer sie anrührt (in Tirol).
Zum verdienstlichen Selbstmord cfient der Sturz vom Fels Kalu-Bhoiruvu (zwischen
Tapti und Narmada), wie bei Hyperboraer. Bei Kamvu-Üurunu (freiwilligem Selbstmord)
wird der Name des Wahlgottes ausgesprochen (am Ganges). Zu den Deinen geh Dein
Geist, und so eile Du zu den Vätern, nicht Dein Geist, von Deiner Lebenskraft, Deinen
Gliedern, deren Safte, nichts von Deinem Leibe bleibe hier zurück (im Atharvan). Die
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tond Anerkennung der psychisch höheren Macht, Kraft des angesammelten Schatzes
der Erfahrungen, die Weisheit der Weisbärte zu herrschen beginnt (mit den Ge-
Tonten eines Senatus) und ein Grauer (Graf) oder Herzog (im Kriege). Während
Knechtung der Frau, liegt (naturgemäss ebenfalls) ein gegenseitiger Zusammenschluss
am Nächsten, eine Wahrung gemeinsamer Interessen, und so imEinandergegenübertreten
Seele des Sterbenden wird beschworen, de vouloir bien se placer dans cette corbeille,
pour y faire doresnavant sa demeure" (durch die Macanas) auf den Mariannen ^s. Gobien).
Der Todte soll seinen Platz bekommen im weiten Ort, „wo die Erde ihn nicnt drückt"
(in Atharvan-Veda). Sit levis terra. Während die eines gewöhnlichen Todes Gestorbenen
/Zike-kaua) auf Erden bleiben (bei den Kaiganen), erschemen die Seelen der im Kriege
Gefallenen (Tahit) ihren Hinterbliebenen im Wordlicht (s. Radioff). Tous les morts illustres
sont des anuts (esprits), qui agissent d^une maniere plus on moins efficace pour les in-
terets de leurs aecendants (in Kusaie), und werden die Mächtigen darunter täpUch an-
gerufen (s. Gulick). Wer den Marktstein verrückt, erscheint als feuriger Geist in Tirol).
Die Thür des Paradieses, eng wie ein Nadelöhr findend, sprach Mohamed (auf Ja-
bril's Geheiss) „dam Madar'- (the breath of Madar) zum Eintritt (nach den Madarier). Als
Phantom boul wurde dem Raja Curara-Pala zur Strafe für den falschen Mord vorgezaubert
(in Pattam) Auf der Erde wandelt der Krieger, in den Wolken die Seele (nach i^en
Oabirol). In Yucatan an image of the dead peron is made, of wood for a king, of
clay for a noble. The back part of the head of this ima^e was holloved out and a portion
of the bodv having been bumed the ashes were placed m this hollow, which was covered
with the skin of the occiput of the corpse (s. Bancroft), und so die Halbmasken Neu-Ir-
land's. Die Karayanier fragen den Sterbenden, ob er durch Feuer, Wasser oder Erde be-
graben sein will (in Dabistan). Die Saraal legen dem Todten einen neuen Anzug ins Grab,
sowie eine Harzfackel für die Auferstehung (s. Schadenberg). Am Merang oder auf das
Orab gesetzte Pfosten werden Opfergaben dargebracht (in Jöuru). In der Frage nach Un-
sterblichkeit weis't Nachiketas alle irdischen Anerbieten Yama's zurück (in der Katha-
üpanished). Der Todte darf nicht beweint werden, weil die Thränen ein Hindemiss bilden
auf der Brücke Chinawad (nach den Parsen). Im Sag-did wird vor den Sterbenden ein
Hund gestellt (nach dem Sad-Der). Beim Herannahen des Todes übergiebt der Heilige
(unter den Kera-Tabitier) sein Buch und seine Geräthe Einem aus der Versammhmg, m
dessen Hause er wiedergeboren sein wird, um sie bei der im Alter von einem Jahr tem-
porär erlangten Sprache zu erkennen (nach Fani). Shinge (Todtengott) fungirt als Choigyal
(Dharma-Raja) im Richten (Jama's). Todtenhemd macht unsichtbar (in Ambras). Auf
aen Gilbert bestreichen sich die Trauernden mit der Jauche des Todten (s. (>ulick).
Ke^enwasser heisst (bei den Neu-Griechen) iV^orixo y({)6, wie 16 fx lav //log vötoo
(bei Theophrast), und ßg^/ti 0 &tjs (b. B. Schmidt) oder xarougaH 6 &t6i (s. Mahaffy).
Im Kample mit Varuna (mit Vritra gleichgestellt) wird Agei gewonnen (und Indra). Isha
(Frau) ist so genannt (s. Glaire;, parce qu'elle a ete tir6e de Ish (homme). Da mit der
Schöpfung Brahma's Werk zu Ende gegangen, hat seine Verehrung aufgehört (ausser zu
Pushsaram in Ajmir). Hadrianus cogitasse fertur qui templa in omnibus civitatibus sine simu-
lacro jusserat neri, quae hodie, idcirco quod non habent nomina, dicuntur Hadriimi (s.
Lampridius). vaoyy laov w cptu Zsv, beteten die Griechen (zur Zeit Marc. Aurel's), und
80 die Christen (im Heer). Im Kampfe mit Vritsa (im Feindlichen) oder Ahf (als Schlange)
gewinnt Indra das Regenwasser (im Veda). Zum Schutz in der Regenzeit für Devi (Par-
vati), bannte Sankara (Siva) eine Wolke (in der Vamana- Purana). Der Kukuk schreit Regen
(in Tirol). Saraswati findet sich als weibliche Energie neben Mandjusri und Yiswakarman
(SohnBrahma's). Goyastah, weil gegen die Wahrheit verstossend, wurde der Böse (s. Hyde),
als Bomasp oder Dämon der Lüge (im Zendavesta). Als Ajivaka bilden die Verehrer Na-
rayana's einen brahmanischen Mönchsorden. Ehanna (im Kullavagga) wird bewusst, „that
alter this present lifo, there would be none beyond" (s Rhys. Davids). Vijaya (Tochter eines
Brahmanen) mit Yame vermählt, erlangt durch Opfer die Befreiung ihrer Mutter aus der
Hölle (in der Bhavishya-Purana). Die Boo-Kho oder Festordner werden als politische
Propheten zu Men-alonng oder embryonalen Königen (bei den Karen). Der Baum Tuba
oder (im Aethiopischen) ewige Seligkeit (s. Herbelot) wächst im Himmel, wie der (dornige)
Baum Zäkum in der HöUe (nach dem Dabistan) Die Seelieeu gemessen das Oel Medio-
zerem (bei den Parsi). Oel aus heiliger Lampe vertreibt die Furcht in Münster (s. Zie-
gerle). Jabilka and Jabilsa signify the double celestial Jerusalem of the Sufis (in Dabistan)
Östlicn und westlich (nach Laheji). Nach dem Tode nehmen die fünf Elemente (bei den
Schlechten) sogleich einen neuen Körper an, für Qual (bei Manu). Beim ersten Bestellen
des Ackers muss dreimal umgepflügt werden, ohne den Pflug auszuheben, weil sonst der
Bilmschnitter kommt (in Reichenbach), und da Romulus den. heiligen Umzug bei dem
Thore unterbrach (an der Stadtmauer), bedurfte es für diese besonderen Schutz (durch
dämonische Schildwachen). Fd xaQnovq avitt^ St 6 xlriCite unp^^n yatay, im Preisen für
die Ernte (zum täglichen Brot). Der Aelpler im Algäu und. im Bregenzerwald hat einen
Familienbaum, den man heilig hält und unter welchem mau oft das Abendgebet verrichtet
(b. Rochholz). Der Priester sieht die Seele unter der Wandlung bei den drei Todtenmessen
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der Geschlechter (in Australien), vollziehen sich die (mikronesischen) EinhündelangeD
in Club's, (um nach der tartarischen Parabel als Köcher zu widerstehen, wo der
einzelne Pfeil hilflos würde gebrochen werden! Hier mögen dann die Frauen aus
eigener Initiative gewisse Recht für die Verwaltung sich wahren, und bei Verletzung
derselben sie eine Vertheidigung versuchen, und obwohl solche in Ausnahmefällen
(in Tirol). Der Apis wurde Epaphus genannt (s. Herodot), Sohn der Jo (als König yon
Aegypten). In Indien stellten die Könige Wagenrennen mit Rindern an (si Aelian}, wie
in Kambodia. An die a(i^«v*c l(>cür«f knüpft Sokrates die erste Erhebung des Menschen
an, an ihnen erkennt er die Befreiung von der Herrschaft des Stoffes, den üebergang Ton
dem Leibe zur Seele, an welchem die Liebe sich über den geschlecntliehen Trieb erhebt
(Bachofen). Nach Nymphodor rührt das Hervortreten der Frauen in Aegypten von der
Verweichlichung: der Männer durch weibische Arbeiten unter Sesostris ner. Aus dem
Munde des schlafenden Lanzknechts des Erzbischofs Heinrich zu Rheims schlüpft ein
Wiesel (im Traum). Als das rothe Mäuslein beim plötzlichen Rütteln der schlafenden
Magd nicht in den Mund zurückkam, bleibt dasselbe mausetodt (s. Köhler) zu Wirbach
(XVII. Jahrb.). Ce serait une belle chose de voir son äme {k Voltaires Aus dem ursprune-
lich allgemeinen Wirbel schieden sich in unzählbaren Versuchen die Elemente verwancB-
schaftlich ab, zur Scheidung vom Himmel, Erde und Meer (bei Lucrez), in der Wirbeltheorie
(Descartes'). Die (als Zwitter) iahrum das Geschlecht wechselnde Hväne (s. Plinius) l&sst
ihren Schatten (aus dem Mond) auf Hunde fallen, um sie zu behexen (s. Aelian), am
Tage blind (s. Oppian). Juba kam Scipio mit Elephanten zu Hülfe , die aber in der Schlacht
bei Thapsus erbeutet wurden (von Caesar). Der aus den Gebeinen des Phönix entstehende
Wurm verwandelt sich in einen Vogel (nach Manilius). Beim Bruch wird das Kind durch
ein gespaltenes EichenstSmmchen gezogen, das beim Zusammenwachsen heilt (im Voij^t-
lande). Die Kinder werden aus homem^aum genommen, oder Tannen inProveis (s. Zm-
ferle). Trau-canh (Hofarzt in Annam) renfermadans le caveau äcot^ des biens, une jenne
Ue vierte avec une racine de gensing dans la bouche, pour Tempecher de souffrir de la
faim et de la soif, et y ^claira une grande jarre pleine d'huile et gamie d'une lonpie
mSche, (des esprits gardiens des tr^sors). Auf dem Berge Kaba (in Kapahiang) findet sich
ein schwebender Stein und eine Brücke nach dem Himmel (zwischen Feuer und Schwefel),
so dass der Name Kaaba von Mekka entnommen wurde. Der im Himmel geschaffene
Hund wurde für Hülfe des Menschen herabgesandt (bei den Michigamies). Tomo (auf den
Andamanen) zeugte mit der (nahe seinem Hause) schwimmend angetroffenen Frau Elewadi
die Rasse der Tomola, die durch Puluga's Fluth vertilgt wurde (bis auf zwei Menschen-
paare). Lorsque M. de Blosseville vinta le village de Leukiliki, k une lieu du Port Praslin
dans rinterieur, il ne fut re(;u qu'apres que des natnrels eurent execute une danse
nomm^e Louk louk; les dansenrs etaient entierement cach^s sous un vetement bizarre,
fabrique avec des lanieres de feuilles de pandanus, imitant une ruche ambulante, et qu'ib
suspendent k des poteaux sur la grkve (s. Lesson). Comme les Wadoö, les Manjemas
sont anthropophages (s. Baur). Die Dravgen (als Wesen, welche früher auf Erden gelebt,
in Höhlen und Grabhügeln unter dem Boden hausend), können ihren Aufenthaltsort nicht
verlassen, und fügen solchen, die ihn betreten, Schaden zu (in Skandinavien), als Eigner
fleich den Innuae (der Eskimo). Lamech's Gesang athmet die Wildheit der Steinzeit, ün
anz um die Leiche des Schlachtopfers, den Kinnbacken eines Höhlenbären als Waffe um
das Haupt geschwungen (nach Lenormant). Aux fetes, on pr^leve parfois une certaine
quantit^ de biere, quon place religieusement dans la partie la plus reculee de le hutte;
\e8 vieillards vont, au bout de quelque temps, boire cette liqueur sacröe comme les pretres
juifs mangeaient les pains de nroposition (s. Casalis). In Hungersnoth werden die Gruben
(zum Fanden der Antilopen) aem Molimo gewidmet (bei den Bassutos). Der Aedil Vo-
lusius flüchtete in Verkleidung unter der Maske des Anubis aus Rom (Val. Max). Tont
etre auquel les indigenes rendent un culte est appeM Molimo (holimo, en haut, au ciel),
celui qui est au ciel (s. Casalis). Les vovageurs, en arrivant k la frontiers d'un pays
teanger, cherchent k se rendre les dieux de ce pays propices, en se frottant le front avec
nn peu de poussiere qu'ils ramassent sur le chemin, ou en se faisant une ceinture d'herbe
(bei den Bassutos), wogegen auf Raubzügen, ^on a soin, en traversant les bas fonds et les
cours d'eau, localit^s tout particulierement hant^es par les ombres, de faire entendre les
cris et les sifflemens auxquels les conducteurs de bestiaux ont recours lorsqu^ils chassent
un troupeau devant eux, den Molimo s zu überreden «qu'au lieu de venir enlever du b^tail
k leurs adorateurs, on leur en amene" (s. Casalis). Tiberius verbannte die Anhfager
ägyptischer und jüdischer Riten aus Rom nach Sardinien (s. Tacitus). Der Wassermann
zieht seine Opfer hinab, als Nix zum Ersticken oder (im Dänischen) naken. Les vieillards
(in den Phalansteren remplissent le sacerdoce de Tenseignement, avec tous les avantages
que leur procurent une longue exp^rience et une grande pratique (s. Fourier). Le pajs
est partagö en quatre districts, gouvemös par un ^and chef ou Mwene (bei aen Wadoe)
mit abhängigen Mwenes, als „chef de villages" (s. Baur) Der Sachem wurde durch Auf-
setzen von Hörnern geweiht (bei den Irokesen). Nach dem Recht der Madjlis (können
Contrahenten vom Vertrage zurücktreten, so lange noch nicht auseinandergegangen (s.
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eine mehrweniger vorübergehende Geltung halb amazonenartiger (und Bolbst gjnaiko-
kradscher) Verhältnisse (wie unter den Lunda- Stämmen Südafrikas) herstellen mag,
wird sie in Mehrzahl der ßeispiele doch wirkungslos sein, weil der gegenüberstehende
G^ner eben der ^stärkere** ist (von Natur aus).
Im Ganzen wird also von dem (weil Zoon politikon) als Stamm (in Vorstufe
des Volkes) handelndem Wilden (dem Naturmensch der Naturstänmie) die Frau der
Knechtung unterliegen und soweit im Eigenthum des Gemeinwesens betrachtet werden,
mit all den weiteren Folgen, die zum Brautkauf fuhren und „partus sequitur ventrem**
(in lykischer Fortfuhrung des Muttemamens). V7enn hier die Reactien der Jungen,
gegen die Tyrannei der Alten und (im mittleren Alter) physisch Stärkeren, den
Wunsch nach Entscheidung im Raptus zur Austührung gebracht hat, werden dann,
bei Einleitung eines jus connubii, in bunter Mannig^ltiffkeit die Heirathsbräuche
hervortreten, wie sie in der Majorität (bei statistischer Übersicht) exogamisch sich
weisen (und in weil bestimmt gegebenen, desto characteristischen Ursächlichkeiten
auch endogamisch).
Bei den Lampong unterscheiden sieh: 1. Kawin, huwelijk gestoten met toes-
temming van de wederzijdsche ouders, onders voorafgaand bedingen von djoedjoer,
onderscheiden in: a. Karialan, wanneer de djoedjoer voluit en in geld betaald wordt;
b. Ramban, wanneer de djoedjoer geheel dan wel gedeeltelijk wordt bethaald in
goederen, welke eene gefingeerde warde hebben; c. Serok, wanneer de djoedjoer
geheel dan wel gedeeltelijk bestaat uit van anderen geleeude goederen, welke na
het huwelijk weder worden teruggegeven; d. Sesan, wanneer de door de bruid ten
huwelijk gebrachte goederen na het huwelijk geheel, dan wel gedeeltelijk, moeten
worden teruggegeven; e. Tjaka manoek, wanner het meisje gedwongon wordt tegen
hären wil door bare ouders. 2. Pineng, huwen met djoedjoer en met veel staat-
sie in het dorpshuis. 3. Saboebangan nakat, wanueer het meisje het ouderlijk huis
ontvlacht ee zieh naar dat vun baren beminde begeeft. De huwelijksgift wordt dan
veel later betaald en is veel minder. Dikwijls is dit slechts eene vooraf bespro-
kene handeling met onderling goedvinden, om, zonder den trots der onders te grie-
ven eene lagere djoedjoer te bedingen. 4. Saboebangau nidjoe, wanueer de brui-
eegom met zijne makkers het meisje chaakt. Gok dan is de djoedjoer dikdikwijls
minder. 5. Tjamboer soembaj of medjang kemegianan, alsdan komt de man bij
de schoonouders inwonen, om de djoedjoer met zijn arbeid te verdienen. 6. Sa-
manda ngababang, als de man verplicht is bij de ouders der vrouw intewonen tot
tijd en wijlc de broeder of zuster der vrouw gehuwd is. 7. Njamatang, als de
man overleden is en de vrouw met diens broeder hertrouwt (s. Harrebomee).
Nach dem Stand des Mädchens wird (in Benkulen) der Djoedjoer in Agoeng,
Tenga und Ketjil unterschieden, und die Talie Koelo ist verschieden festgesteflt
für Pasira, für Pembarab oder Proatin und Grang ketjil (Kabanjakan). Bei dem
Semando folgt der Mann der Frau, hat aber durch Zahlung des Antaran bei dem
Semando beradat gleiche Rechte auf Kinder und Güter, während bei dem Semando
balik djoereij ein Eind nach seinem Tode an die Verwandten zurückgegeben
werden muss, bei dem Semando jang tida atouw belom beradat (Semando taäiambil
anak der Grang ambil anak) verliert der Mann (ohne Zahlung des Antaran) alle
Rechte auf Kinder und Güter (s. Abeg^). Nach Gderbomius pflegt in Russland
ein Wittwer eine neue Frau für seinen ^ohn zu heirathen (bis derselbe erwachsen
ist). Die Heirath bei den Malayen der Padang'schen Hochländer heisst sumando,
wiewohl man daf^r auch das arabische Wort nikah gebraucht (Wilken). Die Ka-
manaken (Blinder der Schwester) übernehmen die Poesaka (Erbschaft) bei Mangel
an Kindern der Schwester oder sonst die Indoe Soekoe (älteste Frau des Stammes)
Van den Berg) im Minhadj At-talibin (chafitischen Rechts). Der Verkauf eines Terrains invol-
virt zwar zugleich den Verkauf der Bäume und der perennirenden Gewächse, nicht aber den
Verkauf denenigen Gewächse, deren Wurzeln neu un Jahre treiben (nach dem Minhady At-
talibin). Nach Aufgehen der Saat kann der Bodenherr von seinem Acker den Bebauer nicht
vertreiben (bei den Bogos). In einer mondhellen Nacht (um 12 Uhr) Hessen sich ^1746) die
Zwerge bei Lengenberg über die Elster setzen (die Gegend verlassend). Nach Mach ist „dM
öatomige Molecm in einem Räume von 4 Dimensionen" zu denken (und HoflTs „Lagerung
der Atome im Räume*" wird von Wislicenus erörtert). Verboten (Miko) wie der heilige Hain
der Wapokomo, ist das „Hegeholz** (hegen, abschliessen) am Kauleichigt (s. J. Schmidt).
Wie der Waldfrau wird (in Tirol) den ünholdinnen oderDrutten (Druiden oder Druitten)
gesponnen (s. Zingerle). Die Mondfran spinnt (bei Alfuren) den Leoensfaden (der Parzen).
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nach Adat jang terhadat (in Padang). Bei dem (in Oeloe kinol Anak Moeiah
febräuchlichen) Djoedjoer Kambil anak zieht der Mann nach dem Doessoen der
Vau, bis die Kinder heirathsfähig sind, worauf sie nach seinem Wohnplatz zurack-
kehren. Bei Mangel an Kindern muss der Mann bis zum Tode der Frau bleiben,
wenn nicht gesetzliche Gründe zur Scheidung*) vorliegen (in Kauer). «Die Stamme,
*) König Yima (die Kastentheilung einführend), pflanzt Ahuramada's Garten (als durch
Dämonen-Mischung zwischen Engeln und Menschentöchtem das Uebel Wurzel geschlagen),
die Erde bevölkernd (nach der Fluth). Als Frau Yama's, (der die Schwester Yami zurück-
gewiesen) gilt, Vijaya (als Gebärerin). Jem (Djemshid) legt die zurück^^etriebenen Dämone
unter Schloss und Rieffei in der Hölle (s. Spiegel) und Yama fungut, wie im Himmel
(der Veda) in der Hölle ffür die Purana). Eine Dämonin ehelichend, gab Jem seine
Schwester (Jemak) einem Dämon zur Frau (nach dem Bundehesh). Huscheng lernt das
Feuer kennen, aus dem durch den Blitz entzündeten Baum. Manu, Sohn Vivawats oder
(im Zend) Vivanghat reibt Feuer. Als Eraj von seinen Brüdern getödtet ist, vermfihH
(einen Rächer aufzuziehen) Feridun die nachgeborene Tochter mit seinem Neffen Pescheng,
durch welchen Minoshehr (Manuscithra) gezeugt wird (auf dem Berg Manus geboren).
Jam gewinnt den verschlungenen Leib Tahmurath's zurück, „unter dem Scheine, als ob
er sich von Ahriraan zur Präderastie verführen lassen wolle* fs. Spiegel), und Yama weis't
die Vorschläge Yami's (zur Fortpflanzung) zurück (wegen geschwisterlicher Verwandtschaft).
Ramanand erklärte (den Weber) Kabir für einen Brahmanen (weil Brahma kennend). Bad-
hata's Schüler (unter den Sikh) showed themselves very obedient to the orders of their
master and believed, that stealing for him deserved praise and recompense (im Dabistan).
Den Bang der Bini Hashem trinkend , wurde Mohammed mit den Geheimnissen der Eneel
über die Vorherbestimmung erfüllt (im Dabistan). Auf einen Stein springend, Hess der
heilige Pawn Pishna seinen Fusseindruck zurück (bei den Tibeter). Von dem Verfassen
der Mimansa führt Prabhacara den Titel Guru. Manjusri (dessen Glanz lieblich ist) oder
Manjughosha (dessen Stime lieblich ist), heisst Manjudeva (der liebliche Deva) oder Man-
junatha) ale Ananda im Manojnacabdhobhigaijta. Rakshasas are termed the pious man
of the Satya-Yug im Dabistan). The wise men Ox Yunan selected a Sage, named Tutia-
nush (im Desatir) zur Unterredung mit Zertusbt (in Batkh), a golden chair was placad
for the Yunani sage (durch Gushtasp). All Rakshasas, that is devatees, folgen dem Weg
Smriti (mit den Vedas). Die Abadijer (unter den Schülern Azer Kaivan's) finden sich im
Dadistan Aursah (s. Fani). The pope ^sis Vertreter Aisia's) throws nobodj into error, be-
cause the Lord Jesus ha« in the Holj Gospel made an arrangement with him, to that
effect, nach den Tarsa (Aisujah) oder Christan (im Dabistan). A celestial volume called
Payman-i-farhang in perffect accord with the Mahabadian code, is transmitted to Kayomers
(s. Troyer). Pradyumma, bei der Geburt in die See geworfen, wurde von einem Fisch
verschlungen (bis von Mayadevi, Gattin Samhara's herausgeschnitten). The Jainas say,
that the ojiginal founder of their religion was Gautama, one of the seven Rishi (nach dem
Mirat,-i-Ahmadi) in Guzerat und Marwar (s. Miles). Das vorzüglichste Begräbniss (of the
Fersendajians) was the vase of aqua-fortis (im Desatir). Mofanna (vom Khalif Mohadi
belagert) zerstörte sich durch Scheidewasser (wovon nur die Haare übrig blieben). Die
Magier (Mogh) oder Magh (excellent) standen unter dem Mogh-bed (prefect or iudge of
fhe Magi (oaer Mobed (s. Troyer). Foedus ferire (ÖQxia nfjLvnv), Bei der Blutsbruderschaft
wird ein Huhn getödtet (in üzigua). Portentum ergo fit non contra naturam, sed contra
quam est nota natura (St. Aug.). Der Kaufpreis (Tnamamth) fällt (bei den Kabylen) mi
denjenigen, der über die Frau disponirt (s. Hanoteaux-Letoumeux). Da die UngewisÄeit
der Vaterschaft nicht stattfinden darf, muss entsprechend der Verbindungen ausser der
Ehe einengewisse Grenze gezogen werden, die indess nur die Frau bestimmen kann (nach
Enfantin). Syri complures pisces non esitant et eorum simulacra inaurata pro diis pena-
tibus colunt (s. Ayginus). Die (mal.) CoUaborations-Gemeinschaft unter Ehegatten (s.
Wilken) ist (bei den Malayen) oft mit communio bonorum prorogata nach dem Tode de«
Einen verbunden (s. Kohler). Le corps des d^funts est aromal-eth^r^ (s. Fourrier). Bei
neunter Station der Seele „Pastre est en 6tat de contsunon aromale, et les autres astres
le tiennent en quarantaine quant aux Communications. On ce bome ä lui foumir ample-
ment le necessaire aromal comme un navire pestif^re". Aus Sen-Hapi (Wohnung Hapis)
oder (bei Grieben) Sinopion (als Aufbewahrungsort der Api) kam Serapis oder Osor
Hapi (auf Sinope zurückgeführt). L'emp^reur Tsin-chi-hoang nt brüler les livres d'histoire,
les livres classiques ceux d'astronomie et le livre classique lang, ceui de medicine,
d'astrologie et d'agriculture furent öpargn^s (s. Gaubil). Der Gott Tapuariki (auf Nukunaa)
manifestirt sich als Donner (s. Turner) Vivum laniant dentibus taurum cmdelis epulas
aunius commemorationibus excitantes (s. Firmicus) die Cretenser (beim Fest des Bacchus).
Die Geschlechtstheile der Gefressenen (auf Viti) wurden an einem Baume der Ra-Ba
(Versammlungsplatz im Dorf) als Beleg für die Anzahl der Geschlachteten aufhängt
(s. Kleinschmidt). Nach Abschaben des Fleisches nehmen die Abiponer die in Leaer ver-
packten Knochen nach Hause (bei der Todtenbestattung). übi caro et ossa et saguines
et membra sunt ibi necesse est, ut sexus diversitas sit (s. meronimus), bei den Auferstandenen
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in welche das Volk getheilt ist, heissen suku. Ursprunglich müssen es nur vier
sukas gewesen sein, nämlich Kota oder Koto, Piliang, Bodi und Tjeniago oder
Tjoeniago, die in deu angegebenen Ordnungen paarweise vereinigt zwei Abthei-
lungen, laras oder, nach der Menangkabow'schen Aussprache, lare bildeten. Aus
diesen vier sukus sind im Lauf der Zeiten, durch Abtrennung, alle die gegenwärtig
(im Fleisch). Zu den ütuq oder Dämonen (der Chaldaeer) gehören „les sept Maskim ou
tendeurs de pieges (s. Lenormant). Unter den Yek oder (feistem (bei den Thlinirit)
be^rüssen die Kee-yek oder oberen die in den Schlachten üefaUenen, wogegen aus natör-
licben Tod die Takee-yek (Landgeister) und Tekeee-yek (Seegeister) folgen (s. Dali). Weil
die Tunpinambolier (mit Tech als Verwundungsru^ von dem Gebrüll dos Donners, welchen
sie ..Toupan" nennen, heftig erschreckt wurden, so bedienten sich die Europäer (zu
Lery's Zeit) dieser Gelegenheiten, ^sie zu belehren und ihnen zu sagen, der Gott, von wel-
chem geredet, sei es, der, um seine Macht zu zeigen, Himmel und Erde auf diese Art
erschütterte" (Tapa). Die Geschiedenen stehen, während ihre Leiber im Grabe ruhen nnd
dem Tage der Auferstehung entgregenreifen, von Anfang an in voUem Bewusstsein, also
als lebendige Geister, vor dem Throne Gottes und Jesu Christi (s. H. Karsten). La vie
doit disparaitre ici-bas, et les oeuvres materielles, les plus grandioses de Thumanit^ elle-
meme s effaceront peu k peu sous l'action des quelques forces phvsiques qui lui survivront
pendant nn temps. II nen restera rien, pas meme des ruins. Mais nous esp^rons, nous
savons qu'il n'en sera pas de meme des oeuvres de l'intelligence, qui nous auront rap-
proch^s de notre modele divin (s. Faje). Das „selige Kinderreich" (s. Mühe) steht inner-
halb des Paradieses ^unter Obhut der Engel und seliger Menschen" (1881). Indem nach
^neutestamentlicher und naturgemässer Auffassung die Unterwelt nur für die Seele der
Aufenthaltsort ist" (als Hades), kann die Gehenna i^als Feuerpfuhl) nicht dahin versetzt
werden (s. Oertel). Lapides qui divi dicuntur ex proprio templo Dianae Laodiceae adyto
SUD, in quo id Orestes possuerat, auferre voluit (Heliogabalus). l)i>inum animorum con-
cilinm coeturaque erreicht der Abscheidende (bei Cicero'. Seit Sehwanow's Verbannung
nach Sibirien erwarten die Skopzen den Erlöser aus der Umhegend von Irkutsk. Kann
ein (frommer Einsiedler (oder Sahed' sich der Frau nicht gänzlich enthalten, geniesse er
sie einmal im Leben, einmal im Jahr, im Monat und in der Wocbe im Dabistan^ und die
jährliche Periode wurde von dem Oberpriester im Belus-Tempel beobachtet (und so vom Wi-
yatao in Mictlan). Bei den Magiern bezeichnete die Vereinigung des Geistigen den Kaum
(8. Damascius). Ardai Viraf s Bericht wurde (unter Shapurj durch Azarbad vervollständigt
Cnach dem Shah-nameh-naser}. Die himmlische Hierarchie (bei Dionys-Areop.) erscheint
im höchsten Stadium der fio^n/ot. Da\is (Viehhüter in Hyde Parkj, zu dessen Apostolat
durch Nees von Esenbeck sein Schüler Wittig verpflichtet wurde, dictirte nach Ablauf des
Verzückungsstadiums (über die Naturgesetze . Catharine Theot, als Mutter Gottes, stiftete
die Secte der Theotinianer (1794). C'est une chose assez frequente, tant dedans Tue,
qu'es autres pays voisins, que les sorciers batissent des petites loges de palmes, es lieux
les plus cachös des bois, et la plantent de petites idoles faictes de cire, ou de bois,
en lorme dhommes, les uns moindres, les autres plus grands; mais ces plus grands
ne surpassent une condee de haut La, en certain jours, ces sorciers vont seuls, portant
avec soy du feu, de l'eau, de la cheir ou poisson de la farine, mais, legumes, plumes de
cotileur et des fleurs; de ces viandes ils en fönt une espece de sacrifice ä ces idoles. et
anssi bruslent des gommes de bonne odeur devant elles; avec les plumes il paroient Ticlole
et 8€ tenoient un long temps dans ces logettes, tous seul et faut croire (jue c'estoit k la
communication de ces espnts" (s. Evreux) in Brasilien. Hyllus fiel im Zweikampf mit dem
für die Rechte der Pelopiden streitenden Euchemus, König von Tegea. L'eflfect de com-
merce, la lettre d'^change entre le travail passö et le travail futur, est le prix payable ä
terrae et en espece d'une marchandise forcee pour necevoir le compl6ment, qui Im manque
ou pour etre vendu (s. Girardin). Quaerendi ergo erunt alii hommes ante Adamum, non
ante Mosem, quorum neque peccata fuissent imputata, neque mors regnans, cum ab Adamo,
non a Mose, imputari peccatum mors regnare coeperit (s. Peyrerl Eine einheitliche
Staatsrelißion muss festgesetzt werden in den „sentimens de sociabilite" (nach Rousseau).
Porisma (erklärt Pappus), quod proponitur in porismum, hoc est, in inventionem et in-
vestigationem propositi. Ei^ Zc'^s 2'tvQttxii für Heiden, Juden und Christen (zur Zeit Ha-
drian^s). Bischof Reinbem (in Colberg) „reinigte das von unholden Geistern besessene
Meer, indem er vier mit dem heiligen Salböl getränkte Steine hineinwarf und dasselbe
mit Weihwasser besprenc^te" (s. Kratz). Beim Ertrinken im Ganges wird die Seele, indem
sie aus dem Leben durch das Wasser geht, abgewaschen (zur Reinigung). Die Missilima-
Idnaken verbrannten die Todten, damit die Seele desto rascher an ihren Ort gelange (nach
Karies). „So viel ist gewiss, dass die Wilden ihre heiligen Gebräuehe nnd Lehrsätze nicht
weniger geheim halten, als die älteste Welt" (s. Kraft). Zur Heilung des Reissens (im
Voigtlana) wird Hosti Hostis (statt an den Menschen zu reissen, zu wüthen und zu toben)
durch Gott den Herrn in den wilden Wald gewiesen, an ein Brünulein von Milch und
Honi^ (1865). Isis Pharia (von Pharos) wurde von den Schiffern verehrt (mit aufgeblähtem
Schleier). Horus tritt aus dem Kelch der Lotus hervor (den Isis trägt), ?rie Brahma (aus
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bestehenden, deren Anzahl wohl vierziff beträgt, hervorgecangen. Die Einheit der
territorialen Eintheilung, der District, in dessen Verbindong aie suk zu betrachten sind,
ist die negari, bestehend aus einigen Kotas und Tarataffs, Dorfer mit den Yon ihnen
ausgegangenen Niederlassungen.^ Aanvankelijk, toen het aantal suku's nog Tier
bedroeg werd ongetwijfeld iedere negari door leden van slechts eene soku
der auf Narajana's Nabel wachsenden). Money is simplj the svmbolical störe of nneipected
labor, commodities are the produce of expended labor (s. Macleod). Der Kaiser von China
dependeth not, ne makethe no Money, bat of letter imprinted or of papyre (s. Manndevüle).
Die Karthager gebrauchten Ledergeld (nach Aeschines). Die axrimovyoi ßaaiXrifg (oder
ugiairjii) bilden als ßovXrif}>6QOi den Rath des Fürsten ^s. Schwalbe). La veritable d^mo-
cratie se trouve d'etre en meme temps la veritable th^ocratie (s. Brocher de la Flachere).
Mulier est finis familiae. Ari sind Priester in Tahiti. Le tatoua^e heisst bei den
Botumezen Chache (s. Lesson). In Coorg (Eudagu) findet sich Polyandrie). Die Eri anf
Otahiti oder Amat erkannten den Eri Otu für ihren Oberherm an (s. Amich). Prior aeiis
erat quam fern cognitus usus, quo facilis magis est natura et copia major (s. Lncrez).
Bei den nördlichen Euru hatten die Mädchen volle Freiheit). Neben dem canaresischen
Alphabet (mit dem Telugu verwandt) finden sich die Charaktere Hala Kannada (archaisti-
schen Sanscrit's). In das Khradha^aru genannte Zimmer zieht sich ein ärgerliches Mit-
glied der Familie zurück (bei den Hindu , um seinen Zweck zu erreichen (rar welchen er
aurch den Hausherrn befragt wird). Die Tilffairi x^i''^ bestimmt, die Handlungen (bei
Hesiod). Wenn bei bem Echataschi oder Erinnerungsfest vder Tlinkiten der im Erb-
schmuck aufgekleidete Wirth „sein Versteck verlässt, wird von aussen ein Geschrei des
Thieres vemonmien, dessen Namen die Familie führf* (s. Holmberg). On lit dans les
lois de Manou: Celui qui n'a pas d^enfant male peut charger sa fille de lui donner un fils
qui devienne le sien et qui accomplisse en son nonneur la c^r^monie funebre. Pour cela,
le pere doit prövenir T^poux auquel il donne sa fille, en pronon^ant cette formule: Je te
donne, parde de bijoux, cette fille qni n'a pas de frere ; le fils qui en naitra sera mon fils
et c616brera mes obseques (Fustel de Coulanges). Von Persien gekommen (s. Athenäos)
ist der Hahn das Bild Bahram^s, als Eriegsgott (im Zendavesta), für Var Behram des Sie-
ges (in Mars). Die Panlanll genannten Sternkundigen leiten die Seefahrten der (von
Kuk stammenden) Mortlock-Insiüaner (s. Eubary). Das Schwein heisst (auf den Maiiannenj
Galagou (animal venu par la mer). Mater semper certa est, etiam si vulgo conceperit,
pater vero est tantum, quantum nuptiae demonstrant. Bei Aijasp's Eroberung Balkh's
wurde Zoroaster durch den Türken Turburatur getödtet (während Gushtasp's Aufenthalt
in Sistan). Der Neffe hängt von seinem Oheim ^Chal) ab (bei den Arabern). Die Sntra-
vädien stammen (auf Ceylon) von den Sthaviras oder Altgläubigen (s. Eem). Sravacas is
the name given to the Jains in the districts of Bahar and Patna cnach Hamilton). The
skulls, beinfif stripped of the flesh, were kept in baskets (in Braou) auf Neu-Guinea (s.
Rees). Die latis (Jainas oder Buddhisten) vermeiden einen Fluss zu passiren, „for fear that
an animal might come under their feet" (im Dabistan\ These insects have an assignment
for their daily subsistence written upon my body, meinte Mian Lal (ohne seine Gewänder
vom Ungeziefer zu reimgen). Seit Kaja Jonak i Vater Sitah's^ wurde Janaka der Titel der
Eönige von Mithila (s. fioyer). Au lieu de Palaone, les Nagos disent „oran", affaire, con-
testation", demelö (s. Bouche). o xuxct q>Q6yriaiy Ityoinfyog yovg ibei Aristotl.) fehlt Thieren
(und manchen Menschen). Bei Eroberung Magadha^s durch die Muhamedaner (1200 p. d.)
flüchtete (bei Zerstörung der buddhistischen Klöster) Sangama-Srijnana nach Birma ^und
Eambodja). In den combats de la Table ronde wurde nur mit armes courtoises ou gra-
tieuses gekämpft (1552 p. d.). Mokanna legte, als einäugig, eine silberne Maske an, weü
der Glanz seines Gesichte nicht zu ertragen. The Graphic signs correspond to the Manual
Signs 8. Rafinesgue; bei den Chipeway (im Neobagun). Changran-ghachah (Sankara-acha-
rya), Lehrer Jamasp's (Gushtasp^s Bruder) wurde durch Zoroaster bekehrt {tum Zenda-
vesta\ Der Desatir wurde unter Ehusro Parviz übersetzt und commentdrt (s. Troyer).
The Buddhist monks subject themselves to observances of no ordinary hardships (s. Barn
Das Sen). Die Guaymies verwendeten eine heilige Sprache (s. Franco). Unter Dualla
geht der Geheimbund der Mungi um (aus dem Walde hervor). Die religiösen Ceremonien
sind mit Ghasal (Waschung) verbunden (bei den Smartas). Nach Ananda Giri (und nach
Madhava) nahm Sankara keinen Theil an Verfolgung der Bauddha (durch Eumarila Bhatta).
Der Brahmane (als Grahasta verheirathet) zum Sanyasi übergehend ^doit ce conformer en
tout aux instructions, ^u'il a reines de son Gourou, der Contenjplation ia Yoga) ergeben
(durch Salokiam, Samipiam, Souaroupiam, Savodijjam), unter Prüfungen (bis zur Ohn-
macht bei den Sanyasis oder Einsiedlern zu Bellapura in den bei Namakallu unter Tapassas
(in Achta-yoga, Sabda, Brahma u. s. w.). Die Guru der von dem (brahmaiuschen) Aua-
choreten Madhwacharya in Tulava (1190 p. d.) gestifteten Seete der Madhu-Achans oder
Brahma-Sampradayis sind Brahmanen oder Sanyasis in den Math). Die Secte Sakheja
feiert Orgien im Sacäer-Fest). Die zweit« Gebiut erfolgt bei Annahme des Munji oder
Zanar (unter den Smartas). Der Eönig der Jebu zeigt sich (als unsichtbar) nur hinter
einem Schleier (s. Borghero). Chatur Vapah wanderte trocknen Fusses auf dem Wasser
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bewoond. Doch ook bij de Maleiers beerscht bet verbod van bet buwelijk in den
8tam, en zoo moet ook bij ben, op dezelfde wijze (als bij de Bataks), tusscben de
stammen, die onderling bet jus connubii badden, eene uitwisseling van leden bebben
plaats gebad. Bij de Lampongers beeten de stammen, waarin bet volk verdeeld
18, buwaj of kabuv^ajan. Daarnaast beeft men eene verdeeling van bet land in
The Druses recken the oath Washet, by Sket; more binding than Walla, by God
(8. Erskine). Die Sanhican „the stone implement people*' (s. Brinton), verfertigten (bei
Trenton) Lanzenspitzen und andere Steingeräthe (wie Aobott^s Funde beweisen;. Zur Fort-
pflanzung des Geschlechts schlägt Yami ihrem Bruder Yama, (den Mädchen verehren für
einen Gemahl), Heirath vor. Der zuerst ausgesprochene Name ergiebt sich als das Ihsa
(Markirungszeichen oder Mahs , der Existenz in früherer Geburt (nach Vahed), und so bei
Namengebung in Samoa, für das Totem (der Indianer). Mije Gush, quod hominem auribus
brevibus vel curtis denotat (s. Pococke), gründete (als ßga^vwios) die Secte der Magier
(nach Mohammed Al-Firauzabad). on fjiivtoi riaaagts riaay al (pvXal tig iQfa fjiigri ixuoirj
iittgriio xal i6 fx^gog tovio ixahiio igiiivg xal tQvot: yal iigaigla (PoUux). Auf den
Earimon-Inseln finden sich Inschriften an einem Fels. The Paiwans (in Formosa) sprang
from a rock, which opened, and two being, male and female, burst out (s. G. Taylor). Die
Phyle (nach Aristoteles) 6ifjiQr\jtin (tg tQia fiigfi rgnivg xal ft9iti xul q)QaT{)ttts (s. Photios).
Wer nicht würdig war, die Füsse des Königs zu küssen, küsste die Pantoffel (bei den
Mahabadiem). When a widow of the weaver cast resolves that she will die Suttee, she is
boried alive, as the bodies of persons of this cast are buried and not bumt (s. Ward^.
Wenn sich Fremde (Batak, Nyas u. s. w.) unter den Malayen niederlassen, nehmen sie
die Rentjang-Schrift. Der König hat zu Bett zu gehen, unter Instrumentalmusik, und so
zu erwachen (nach Yajnavalkya), wie zur Zeit des ApoUonios von Thyana (in Indien). Die
„Wissenden" (in den Vehmeerichten) waren Beisitzer der Freigrafen (s. Drugidin). Unter der
Herrschaft derMahabadier finden sich „separate hospitals for women, where they were attended
bv skilfol female physicians" im Dabistan). In Byzanz fanden sich Hunderte (ixaiooivg) als
Theil der Phylen (in -Hundred"), Beim Jahresempfang der Frauen (um Klagen über die
Gatten anzubringen), aurch die Hauptgemahlin (oder Mutter^, entfernt sich der König aus
dem PaUast in der Dynastie Mahabad^s). Die Beati Paoli bildeten (in Sicilien) eine Geheim-
meUschaft der Rächer (1185 p. d.\ Nach der Secte der Akshiyer (der Mobed Akshi) galt
Heirath in je engerer Verwandtschaft desto empfehlenswerther (im Dabistan). Der König
von ükama heisst Mrungu Schakeli, Gott der Zweite oder Menga Sha, (Schöpfer der Berge).
Oyibo okiti agba, „le blanc est un singe, blanchi par les ans", crient les enfants d'Abb^o-
kouta h la vue d'un Europ^en (s. Bouche). Eltern (in Indien) give an unpleasant name
to a child, who may be bom after repeated bereavements (s. Ward), wie in Siam (Vlkr. des
östL As. in. S. 219). Vor dem Sultanat Kisabengo's (Vater Simbamene's oder der Löwin)
wählten dieWasigua ihre Häuptlinge. „Stets wurde der lauteste Schreier, der freigebigste
Käufer oder der stärkste Haudegen dazu genommen" (s. Homer). Die Kriegslist der vim
Kampfe mit den Wahamba) dem Unterliegen nahen Wadoe (an den Berten von Sadani),
die auf dem Schlachtfelde gefallenen Todten zu braten und zu essen, schlug ihre Feinde
in die Flucht (s. Homer , und ähnlich verfahren die Kreuzfahrer (in Syrien). Als Anthropo-
Sha^n galten (zu portugiesischer Zeit) die Zimba (oder Jaga) genannt „Kaffem", die bei Tete
en Eingeborenen unter „Encosse" genannten Häuptlingen gegenüberstanden (j,Inko8i der"
Bantu). Beim Tode des Königs hfit der in Bumbiurri erzogene Kronprinz seinen Einzug
in Fuga (Hauptstadt) Usambara's. Die Frau ist Gefährtin des Mannes, adjutorium simile
sibi (in den Genesis). Liberos, si debiles monstrosique sunt, mergimus is. Seneca) als „Kiel-
kröpfe (Luther's;. Von den „twenty-three Indian kinglets" (in Jersey) wohnten neun am Unken
Ufer des Delaware (zwischen Cape May und den Fällen) zu Evelin's Zeit (1635). „Vater und
Mutter, Sohn und Tochter, Hof und Wohnung^ Knechte und Geräth" (s. Mommsen) bilden die
Elemente des Hauswesens (unter Autonomie im Familienrecht der deutschen souveränen Fa-
milien). „Der Mensch besitzt dominiimi sui, so dass die Sklaverei seiner Natur widerspricht"
Le Bau^ appeUent ses „enfants" ceux qui lui sont joamis et cieux-ci lui donnent le titre de
pere, babba (in Porto novo); au dessus des Balles sont les chefs (oloris). The science of
drawing up figures in a mystical manner (bei den Derwischen- ,4s called the Ibm Vifd"
(science of calculation). Das Heirathen der Tochter eines väterlichen oder mütterlichen
Oheims war seit Mohamed's Zeit verboten (nach dem Sadikiah). Arabes prisci agros linea
in duas partes inter deum et idola deviserunt (s. Pocock). Res fructificat domino, und so
folgt das Kind der Mutter. Beim Tode Yasan-Ajam's in der vierten Dynastie (seit Maha-
bad) trat allgemeine Verwilderung ein, bis sein Sohn Gilshah oder Kayomers aus der Ein-
samkeit zurückkehrte (die Div bekämpfend). The Lulis (public Girls) werden hoch-
geschätzt (in der Agama), als Deva Kanya (daughters of the gods). The Puget sound
and Alaskon canoes are hewed from the trunks of the white cedar tree (s. H Hall). The
irrational elements of the savaj^e myth are the legacy of savage modes of thought and
have survived in the religion of Greece from a time , when the ancestors of the Greeks
were savages (s. Lang). Rechtgläubigkeit bedeutete allenthalben die Uebereinstimmung
der Vorsteüungen von höheren Naturen und ihre Verehrung mit dem, was man unter
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districten, marga of migo geheeten, ieder uit eenige dorpen met daarlij behoorende
nederzetdngen, tijuh en umbul, bestaande. Jedere dusdanige marga nu wordt
door leden van een buwaj of kabawajan bewoond (s. Wilken).
Bei Gültigkeit des Kaufpreises tritt für Zahlungsunfähigkeit das Abarbeiten ein,
wie bei den durch Jacob in Labans Familie geleisteten Diensten. Der Tschuktsche
jedem Volke den wahren Glauben oder den Glauben der Väter nannte (s. Meinert\ Die
Thiere des Totem waren mit metaphorischen Namen bezeichnet (bei den Lemwesj, der
Wolf der Minsi als Ptuksit (Round Foot), der Truthahn der Unalachtigo als Pullaea (he
does not chew), die Schildkröte der Unami als Pakoango (Crawler), nthe great original
tortoise, which bears the world on its back** (s. Brinton). Die Prophetinnen (Wallfahre-
rinnen) oder Gottesmütter regelten das Schiff (neben den Propheten, als Helfer) bei den
Skopzen oder Gottesmenschen (Ludi Bogii). Die Hindu unterscheiden (in Eheschliessung)
Vivaha, Asurvivahah, Gandharvivahah, Rakshasa-vivahah und Pisacha-vivahah (im Dabistan).
„Die Araber halten Maurer, Zimmerleute und Schiffsvolk für unehrlich, glaubend, dass
solche Leute keine Seele hätten** (s. Männlingen). Jede der drei Abtheilungen der Lena^e
(„our people**) war in zwölf Pamüien getheilt „bearing female names** (s. Brinton). Die
von Atbar im Gangmahel auferzoffenen Kinder blieben stumm (im Dabistan'. Wo sich
Skopzen in CTösseren Mengen finden, treten sie zu einem Schiff zusammen, mit dem
Steuermann als Propheten (zu einem Fahrzeug der Erlösung, wie im Hinayana und Mahayana),
und so sonst in russischen Secten (s. Pfizmaver). Mahabad theilte die Rasten, als Hirbed
(Mobed) oder Birman, Chatraman, Bas und Sud (im Dabistan). Rtam, als Abstraction, be-
zeichnet ^Recht**. „Wahrheit", im höchsten umfassenden Sinne, mit der Beziehung auf den
fesammten Weltlauf, soweit der Mensch denselben übersah, das regelmässig ungestörte
neinandergreifen aller der dabei betheiligten Factoren (s. Ludwig^. Als von den Sanjasis
besieg (im Hardwar), ersetzten die Mundi ihre Rosenkränze aus Tulasi-Holz mit den Ohr-
pflöcken der Jogis (1640 p. d.). Als der Polizei-Minister Decazes den Bauer Martin, dem
die Erscheinung Gefahren des Königreiches verkündet, dem Arzt Pinel überwiesen, hielt
sich der Gross-Almosenier für zurückgesetzt, da übernatürliche Erscheinungen vor den
geistlichen Richterstuhl gehörten (1816). In der Menstruation darf die Frau weder nach
dem Himmel, noch nach den Sternen blicken (^im Shad-Der), und erhalten deshalb einen
Hut aufgesetzt unter den Aleut3n (und so in den Masken Neu-Irlands, wie an den Hütten
der bei der Menstruation Abgeschlossenen aufgestellt). Die Waganda „tragen grosse Bier-
schläuche um den Hals, in welchen Trinkrohre angebracht sind, damit sie nach Belieben
davon saugen können'' (s. Felkin) und so die Red-Karens Wie an anderen Theilen von
Neu-Guinea herrscht auch in Aroma eine Theiluuff des Erwerbes; während das eine Dorf
sich fast nur mit Fischfang beschäftigt, ist ein anderes im Anfertigen von Kanoes berühmt,
und ein drittes liefert den beiden ersteren im Austausch die Erzeugnisse des Bodens
(s. Finsch). Le Maitre (Olouwa) est Balle, roi de la maison, c'est-ä-dire, qu'il a dans la
maison un pouvoir souverain an der Sklavenküste), soumis aux Olorisan chefs, et ceux ci
au roi (s. fiouche). Vier Frauen (nach Mohamed) erlangten Vollendung, Asia (Pharao's
Frau), Maria (des Imam's Tochter), Khadja des Propheten Frau und Fatima ;des Pro-
pheten Tochter). Der Köuig besitzt kein Recht auf das Land, als dem gehörig, der die
Frucht seiner Arbeit davon geniesst (nach dem Mimansa). Taken out of the hands of his
parents in infancj, educated in the entire subjection of the passion of sex, and kept in a
State of little less than entire confinement, with füll feeding, it is not surprising, tliat the
features of the face should contract a feminine softness, undistinguished by the bold
variety of swell and fall belonging to a musculas frame, accustomed to exercise, bemerkt
Moorcraft von dem Portrait des Lama in Ghertope (executed in silk, but both the form of
the person and the countenance announced more of the female, than of the other sex).
Männer und Frauen wohnen getrennt in Bambus-Hütten (auf Duke-of-York) „Piaton
aussi, le divin Piaton, met hors la lois t^ut particulier qui a quitte son pays sous pre-
texte d'etudier les lois des autres peuples. Meme chose se pratique chez les noirs.
Quiconque voyage chez les blaues leur est assimile; comme eux, il sera ayibo et etranger.
Aussi, on disöngue Toyibo foufoun et Toyibo dou-dou deux d^nominations que Ton tradnit
mal dans les r^cits k effet par blanc-blanc et blanc-noir. Oyibo signifie plutöt etraneer
que blanc; T^tymologie de ce mot est oyibo, celui qui arrive, qui vient (d'au delä aes
mers ; celui qui est ötranger au continent africain. (s. Bouche) Le roi se r^servant le
monopole du vol, les negres se sentiront moins portes ä cette speculation, parce qu'il est
toujours dangereux de ce mettre en concurrence avec le roi (in Dahomey); die Weissen
dagegen sind um so mehr auf ihre Hut so dass im Ganzen die Diebstähle selten vor-
kommen, ohne viel Belästigung der Polizei). Etiam hosti fides servanda (bei den
Römern), während früher hospes oder bestes (jeder Fremde ein Feind). No Amazonas
comtudo a crenca na Oiara ou mäe d'agua e na moia on boia d^agua 6 geral e prevalece
em muitas tribus. Tanto um como autro sdo espiritos d'agus, porem parecem diflferir em
que öultimo tem geralmente a forma de uma serpente. Es crevi o nome da primainr de
conformidade com a pronuncia que ouvi no baico Amazonas. Parece significar ou o sen-
hor (senhora) d'agua (yguara), ou o ente que mora n^agua com poder de sahir (yguara).
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dient einige Jahre im Hüten von Renntbierheerden für seine Braut bei dem Häuptling
(oder Erema). In der Eyrbyggjasaga wirbt der Berserker Halli (weil arm) Asdis
(Tochter Vigstyr's) durch Arbeit (statt Geld). Die Yoganzan-Ehe (der Tochter
eines sohnlosen Mannes) wird mit der Bedingung abgeschlossen, d&ss der aus der
Ehe entsprungene Sohn als Sohn des Vaters der Tochter betrachtet werde (in
Persien).
Julgo mais provavel que a ultima etymologia 6 a verdadeira. Corresponderia entao a caa
pora 'morador das florestas). Von Martins da a forma Ypupiära que eile deriva de
„Y pupe uara (jg-agua; pup6-em; uaramonador). A particula uÄra nao precisa de
posposicao, pois que ella significa morador em, e em caso nenhum (toma posposicao.
Cametä e o nome de uma peouena cidade no Tocantis, Cameta-udra (cametaense)
seria um habitante de Cametä Kaa ^ floresta; kaa-ndna, habitante da floresta. Sia
forma jpupiara e realmente usada, o que duvido, deve entretanto ter uma etjmologia
differente da proposta por von Martins. 0 mesmo auetor diz que a Ypupiära Wasser-
Unhold) tem 08 voltados para traz. Este 6 um caracter do Curupira, e podia parecer
pelas notas de von Martins que suas id^as sobre os personages mythologivas dos
mdios ndo eram perfectamente ciaras. Näo collecionei lendas sobre a boia d'agua ou
cobra d'agua excepto a da paituna. Suppöe-se que e uma enorma serpente que vive n'agua
e algumas vezes atira-se sobre o homem. Segundo Bates, a mäe d'agua 6uma immensa
serpente aquatica de muitas vintenas de bracas de comprimento e a legenda provavelmente
originou-se da apparencia de uma enorme sucurugu. Tout leur science se bome ä savoir
lier d'un grand nombre de manieres differentes une Crosse poignöe de brins de paille, et
h pouvoir ensuite retirer chacun de ces brins sans qiril s'emDrouille avec les autres. Celui
qni ne sait point accomplir ces importans mjsteres ne doit point boire i la meme coupe
2ue celui qui y est initi^ Ils n'aiment pas qu'on siffle dans leurs maisons: siffler attire
es esprits qui peuvent les teier ou les rendre malades (s. d'ürville) in den Mulgrave-
Inseln. Beim Kartenzeichnen der Inseln zog der Tamol Taliaur hinter den Pelju-Inseln
einen Strich im Westen, indem jenseits „das Himmelsgewölbe schon zu sehr der Erde ge-
nihert sei, als dass dort noch eine Schifffahrt möglich wäre, dort würde man höchstens
noch am Boden kriechen oder im Wasser schwimmen können" (s. Kittlitz). Auf dem von
Steinw&llen umgebenen Versammlungsplatz oder Puel-Dzierani der Geheimbrüderschaft der
Dziamorous (unter dem Mandziap in KoanKitti; wurden neue Mitglieder aufgenommen (in
Ponape). näan noXi^ (fvaa faiiy^ iXntg xa\ al TiQuiiai xoiytoy^ai (s. Aristotl.). Die Seelen
(Kuhane) schweifen umher (auf den Marquesas). ^ Unter sieben Klassen werden (bei Du-
perrej) Tone, Penmei, Lesigue, Neas, Metkos und Memata unterschieden (auf Ualan).
Agros ab universis occupatos mox inter se secundum dignationem partiuntur (bei den Ger-
manen', versammelt im Tinff oder Concilium ^als Palaver) Neben den Eskimo Jm Norden)
finden sich (in Labrador) the Montagnais, wno inhabit the coast, especially of the river
and Gulf of Lawrence, and the Nascopies s. Stears). Bei den Setchuanen tragen die
Frauen oft Waffen (nach David). Da die auf Raja Rajendra^s Jagd (zu Madura) in Ferkel
verwandelten Kinder von Minakshi Durga aufgezogen und von Choka Nayaka (Siva) unter-
richtet wurden, wuchsen sie zu Menschen auf, mit Schweinsköopfen (s. Wilson). Die Co-
lonien mussten aus Verwandtschaftspflicht Aliirte {aufjua/oi), jede von ihrem Mutterstaat
werden (s. Hegewisch). Aus dem ersten Menschen, in Stein verwandelt bei Guam, stammen
alle Völker (s. Gobien). Unter den vegetabilischen Nahrungsmitteln sind den Indern die-
jenigen verboten, dont la racine ou la tige s'arrondit en forme de tete, conmie les oignons,
Teil, les Champignons (s. Dubois) und ähnlich, (wie bei den Pythagoräem), bei den Aegyp-
tem, quibns haec nascuntur in hortis numina (s. Juvenal). Der Meineidige ruft die Ver-
nichtung auf sich nieder (iriy f^taUiay) beim Opfern ,vor den Eumeuiden). Stesichorus,
worin Homer wiedergeboren (s. Antipater), besang den Ruhmesfürsten (bei Quintilian).
Im Gemeinwesen der Gerechten blüht Alles, ohne Missgeschick im Festgenuss der Erzeug-
nisse (s. Hesiod). Imperio pariter devotus et uumini (devotus numini majestatique ejus).
Der Grund der fehlenden Wärme-Erzeugimg scheint darin zu liegen, dass die Fleisch-
fresser eigentlich unreif geboren werden, und dass sie die ersten 9—12 Tage noch gewisser-
massen das Fötusleben ausserhalb des Uterus fortführen (s. Gurlt), auf die Mutter hin-
gewiesen (wie die Beutelthierchen). Le Tigre est le roi des quadrupedes (nach dem Fong-
8ou(thong) bei den Chinesen (s. Stanislas Julien). In dem durch Mayer's Streit mit Horb
(und Aehnlichen) veranlassten Händeln wurde die Menge gegen die Pietisten aufgehetzt
(1693). Scapham scapham dicere. Aleus, Gründer von Tegea, vereinigte die Gemeinden
(in Tegeatis) mit vier Phylen (Klafitwits, Inno^oTnq^ uinokltaviaiiq und jl&aviaiiC), In
Pegual oder Canopis wurde das Decret bei der Pestverheerung erlassen. Haine-Anua
oder Frauenland (m Neu-Guinea) darf von Männern nur für Begattimg besucht werden
(s. M'Farlane). Ol 6k yo(j.O\^hcu t« ^ly (pvXmxa dtmya xoi la irj/uoTixa ngoann^iy^ Ir*
^^ lovg Oiaaovg xal i« (poatgixtt xal nukiv OQyfatytxa xaXovutya (s. Athen). Hermun-
daren als Duri-magni (ermin, gross). Auf Funopet fand sich eine zahme Hunderasse
(s. Kittlitz). Les vieillards :in Morilleu) sont en general choisis comme juges (s. Mertens).
Der König darf nicht verehrt werden, weil von Gott nur als Beamter angestellt (nach
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In Zugehörigkeit der Frau zum Stamm steht das fränkische Mutterland im
Ripus (als Frauenhabe) dem jüngeren Vaterland, als Sala des (Herrengutes) gegen-
über (s. Lippert), und wenn aus früherer Knechtung das Mutterrecht zu gynaiko-
kratischer Oeltung gelangt, werden die Männer auf unedlere Beschäftigungen zurück-
gedrängt, wie iu Aegypten (zu Herodot's Zeit). In Lima-Pulu arbeiten die Fraoeo
auf dem Feld (und beim Webestuhl), während die Männer, zu Hause bleibend,
kochen oder (meist in den Moscheen) nähen. Die Frauen der Malayen helfea bd
den Arbeiten auf dem Felde, ausser beim Pflügen (in Sumatra). Bei den dem
Depati schuldigen Herrendiensten auf Billiton rechneten die verheiratheten Töchter
zur Familie des Vaters (s. Schepem). Die neben den Häusern der Depaü und
Ngabehi lebenden Orang Magar Sari sind (verschieden von den Darat) vom Herren-
dienst befreit (auf Billiton). Billiton fiel von Madjapahit an Palembang. In Kwao-
tung nmss das Mädchen vor der Heirath ihre gesammte Kleidung mit eigenen Händen
verfertigt haben, und auch selbt die Baumwolle gepflanzt, um zuerst daraas Garn
zu machen. Bei gemischter Ehe unter den Lom (auf Bangka), wie wenn eine Fraa
der Orang Mapor oder Bergvölker mit einem Oranc Darang an der Küste freit,
folgt der Mann der Frau (nachdem der Priester bei der Eheschliessunc die Stirnen
zusammengedrückt hat). En gen^ral il n'est peut 6tre point de peupTe au monde,
qui meprisent plus le Sexe (s. Charlevoix). Cependant (en Canada) les enfants
n'appartiennent qu'ä la mere, ils ne reconnaissent qu'elle; le pere est toujours
comme etranger par rapport k eux (r^pecte comme le maitre de la Cabane).
Bei den Dajaks wird die Gruppe von Verwandten, die soweit möglich unter
einem Dach zusanmien vereinigt bleibt, hauptsächlich durch die Abkömmlinge in
weiblicher Linie, bei den Alfuren durch die in männlicher gebildet. Das Familien-
leben hat also bei diesen einen mehr patriarchalen, bei jenen einen mehr matriar-
chalen Character (Wilken). Einen deutlichen Beweis für die ursprünglich weibliche
Abstammung findet sich (bei den Alfuren der Minahasa) in dem jetzt noch für
^Familie** gebräuchlichen Namen sanatotoan. Dies Wort, abgeleitet von toto =
Milch bezeichnet „die dieselbe Milch getrunken, gesogen haben ^ und weist deutlich
auf die Zeit zurück, da die Mutter noch den Ausgangspunkt der Familie bildete.
Die Gruppe von Verwandten, die dasselbe Haus bewohnen, bezeichnet der Malajer
mit sabuah paruT, buchstäblich die von einem Bauch sind, indem parui die Menang-
kabau'sche Aussprache von perut „Bauch* ist (Wilken). This is what ihey call
„tungguwan putus*, and the expression is used by the lowest member of commo-
nitj, to have a wife, a family, collateral relations, and a settled place of resi-
Theophil. Ant.). Die als Geld dienende Muschel (oder Diwarra) wird auf fi^espaltene
Bambusfäden gezogen (in Matapi). Nach Hockins gab es neben dem weltlichen Ober-
haupt auch ein fi^eistliches (auf aem Palau). Der Grottesgeist Kennit verursacht Tod nnd
Krankheiten (auf den Mulgrave-Inseln). In Tan und Palau wird Betel gekaut, in Pompe
und Eusai wird Eawa getininken. Der Pedal, als die zum Reis-Enthulsen gebrauchte Hoh-
stange, wird bei der Verheirathung verehrt (in Indien). Der Tiger heisst Li-Fu (Vater Li)
weil (einer aus der Familie Li in einen Tiger verwandelt wurde (nach dem Yuen-kian-hn-
han). Les koua et le Ho-tou contiennent le vrai principe des r^le de Tastronomie (bei
den Chinesen). Während der Herrschaft Maha-pati's, Enkel Veeru-Vahoo's (aus dem Stamm
Oautama), der sich (im Aufstand gegen König badhumulla) des Throns von Delhi bemich-
tig^te, wurde der Buddhismus eingeführt, durch Buddha, Sohn des Königs von Benares (im
Timee-Jetu), bis Dhurundhara den buddhistischen König Adityu stürzte (s. Ward). An exogi-
mous totem kin, with female descent, has become agens, with male Mnship (s. Lang]. I>»
alle Wölfe und Füchse (besonders aber die ersteren) Medecine (Chupah) sind, tragen die
Mönnitarris, wenn sie in den Krieg ziehen, den Rückenstreifen einer Wolfshaut mit dem
Schwanz hinten über den Rücken hinabhängend (s. Neuwied). AUe acht Jahre kehrte das
Fest des Septerion wieder, den Sieg Apollo's über Python zu feiern (in Tempe). Les
membres ^taient solidaires les uns des autres (s. Wescher) in den Eranien (der Griechen).
Eine üebergangsklasse zwischen £1-Muran (Krieger) und El-Morua (Verheiratheten) bilden
(bei den Masai) die Seveles, die, obzwar schon verheirathet, gelegentlich in den Krieg
ziehen (s. Fischer). Die Potenzier-Theorie treibt die Djnamisation durch Hochpotenzen
bis zu Infinitesimal-Dosen (in der Homöopathie), unter den Klassen der El-Muran leitet
als älteste die Mrischo (neben Kishanffop, Ngarebut, Liteyo), und die El-Morua lerCülen
in die Klasse Woldikot, Ondoat und Niangus, jede mit ihrem Leigwenan oder Sprecher
(s. Fischer). „Leute, die sich in einem gewissen Wohlstand befinden'*, stehen als Wase
oder Aelteste der Ortschaft (Fischer) vor" (bei den Wapokomo). Gilir sind die Geschlechts-
folgen (unter den Semendo). Das Schilf Victoria (1520) war das erste Holz, soriel die
Historier gedenken, das um die ganze Erdkugel ist herumgeschleppt worden (s. Decker).
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deoce, is to have a ^tangguwan^ and this thej are anxious to support and perpe-
taate (Marsden). Auf Njas (s. Schreiber) beginnen viele Districtnamen mit ono,
zaweilen von einem Nasenlaut gefolgt, als Ono-Laso, Ono-Limboe, Ono-Djihoera,
Onon-^^aramo, Onon-Amalo u. s. w. Dies Wort ono nun bezeichnet ^Kind, Kinder^
und in weiterer Ausbreitung also gewiss auch ^Volk*^, in derselben Weise wie bei
uns der Ausdruck „die Kinder Israels** für ,,das Volk Israel (s. Wilken). Im Toba-
schen Dialect gebraucht man, um Glieder desselben Stammes zu bezeichnen, den
Aasdruck „dongan**, der im Allgemeinen Kamerad, Genosse, naher Verwandte be-
zeichnet, doch im Dairischen ist das Wort dafür „sennina** (van der Tunk).
^Bei der Heirath sind die folgenden Besitzthümer zu unterscheiden: die harato
pambaowan. Guter dem Mann genörig, von ihm in die Ehe mitgebracht, sowohl
der ihm zukommende Antheil an dem harta pusaka seiner Familie als sein eigener
harta pentjarian — harato dapatan, was der Frau gehört, sowohl von dem harta
posaka ihrer Familie als ihrem harta pentjarian, und harato suarang, dasjenige was
während der Ehe von beiden erworben ist, das harta pentjarian also von Mann
und Frau gemeinschaftlich. Das ererbte Gut heisst harta pusaka, das selbstge-
wonnene harta pentjarian oder nach der örtlichen Aussprache harato pusakö und
harato pantjarian (s. Wilken). Reipus oder (nach Clement) Reif gehört (im lex
salica) zur weiblichen Gabe (als Morgengabe) wie Veno (das Gewundene oder die
Aussteuer) im Slavischen (s. Lippert). In Sinkel geht das Vermögen auf die Kinder
über. In Neu-Britannien hat der Mann jede Ausübung der ehelichen Pflichten von
der Frau zu erkaufen (mit dem Diwarra genannten Muschelgeld), im Gegenüber-
stehen der Geschlechter (wie in Australien).
Der Djoedjoer (in Lampong) besteht in daw (te betalen aan de ouders van
het meisje) und in Pengadjin (te betalen aan de gasten als huwelijksgetuigen) sowie
das Festmahl (s. Harrebom^e). Der König von Roibahat (wo nicht Frauen sondern
Männer geheirathet werden) herrscht in Malai (s, Edrisi). Bei Tschuktschen und
Kosacken wurde die Ehefrau dem Gast überlassen (s. Georgi), wie am Congo
(and sonst). Nach dem Udwaha-tattwa unterscheiden sich £e Arten der Ehe-
schliessung, als Bramha, Daiva, Arsha, Prajapulva, Asura, Gandharva und Rak-
shasa (s. Ward). In der Shujumburu genannten Heirathsform wählt das Mädchen
(in den Puranas). Bei dem unverbrüchlichen Freundschaftsbund ausschliesslich
zwischen jEwei Männern abgeschlossen, wird, im Fall von Begattung, auch die Frau
überlassen (auf den Karolinen). If the husband cannot pay the füll price at once,
bis family has to undertake part of the responsibilitj of payment and tili then the
woman is in servitude to the whole familj (in Buru), very often she is purchased,
wben yet a child (s. Forbes). Die Benennung des Brautschatzes bei den Alfuren
von Geram ist harta oder arta, welches dem Malayischen entlehnte Wort im All-
gemeinen .Güter^ bezeichnet. Bei den Boeroeschen Alfuren heisst der Braut-
schatz haleli oder kaleli (Wilken). Der Brautschatz heisst im Makassarschen sun-
rang, im Buginesischen sompa, und regelt sich nach dem Stande der Braut
(Matthes).
In Rawas besteht das sogenannte terdjun pesuwi, wobei die Frau gegen Zahlung
eines Brautschatzes oder kulo aus ihrer Familie in die des Mannes tritt, zu der sie
mit ihren Kindern als Gut angehörig verbleibt, und das semendo betanam batu,
wobei gerade das Umgekehrte geschieht, kein Brantschatz gezahlt wird, die Frau
dann aber ihre Familie nicht verlässt, der Mann zn ihr kommt und die Kinder
nun auch der Familie der Mutter folgen (s. Wilken). „Bei den Alfuren der Mina-
haaa bleibt der Mann im Hause seiner Eltern, während die Frau dort einzieht. Das
junge Paar bekommt aber auch hier ein eigenes Gemach und bildet ein besonderes
Hauswesen, awu, oder, wie es im dortigen Malayisch der Minahasa heisst,
dapur. Here (in Celebes) the woman eats with her husband, nay, by a custom
which points at the equality of the sexes, always firom the very same dish, the
only distinction left to the latter being that of eating from the right side (s. Crawford).
Semendo oder, was die ursprungliche Form ist, sumando, ist augenscheinlich das
(rrnndwort sando ^Pfändlingschaft, Pfändling^ mit dem Infix um, durch welches
Infix Znstandswörter gebildet werden, so dass die ganze Form buchstäblich bedeutet
^n Pfändlingschaft sitzen, Pfändung sein^ (van Hasselt). An erster Stelle gilt bei den
Redjangers und den Rawasers die Regel, dass die Frau bei der Heirath für Gut
aus ihrer Familie tritt und zur Familie des Mannes übergeht, zu der auch ihre
Kinder gehören. Das Ausscheiden ist auch hier vollkommen. Das ersieht man
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aus dem für die Heiratb, wenigstens in Rawas, gebrauchten Wort, terdjan pesuwi.
Das Wort terdjun bezeichnet ^Sprung*', und pesuwi ist ein weiss gefleckter Hirscb,
der, wie man sagt, auf den Bergen lebt, jedoch ein einziges Mal zur Ebene nieder-
steigt (s. Wilken). In Billiton gehören die Kinder (wie auch der Mann) zum District
der Mutter (s. Schepern), Das Kind folgt dem Suku der Mutter (in Siak). Als der
Fran folgend, kommt der Mann unter ihrem Häuptling (auf Billiton). Die Seka oder
Orang Laut (in Billiton) sind in Suku vertheilt, die unter Demang (oder Kapala
besar) stehen. Die Kinder gehören zum Suku der Mutter. Der Suku Djuru ist
mohamedanisch (gleich den Darat), die übrigen (Suku Katapang, Parak Blantu,
Olim) sind heidnisch (mit einer, vom Malajischen verschiedenen, Kehlsprache). Der
in Padang bei der Frau einwohnende Mann, wird nur als Orang Menoempang (zeit-
licher Bewohner) betrachtet, da sein dauernder Aufenthalt bei den Schwestern ist.
In Lima-pulu stellt die Frau die Frage an den Mann (durch ihre bei dessen Mutter)
und wirbt besonders um Hochgestellte (unter Zahlung einer bis zu üblicher Grenze
steigerbaren Summe). Nach einem Jahr kann eine andere Frau denselben Mann
(umsonst) fordern, und so bis vier. Bei ferneren Anforderungen muss dann stets
vorher eine der früheren Frauen verabschiedet werden, wogten die erste Frau
stets beibehalten wird. Nach Geburt eines zweiten oder dritten Kindes pflegt die
(malayische) Frau fernere abzutreiben (durch Trinken eines Aufgusses des Gasubi-
Baumes) Eine von ihrem Mann verabschiedete Frau, hat drei Monate zu warten,
bis fernere Heirath gestattet ist, und bis zur Geburt, wenn Zeichen von Schwanger-
schaft vorhanden sind (bei den Malayen). In Tiga-Loeroug (zu Indragiri) erben
die Kinder und Schwesterkinder zu gleichen Theilen. Unter den Semang sind die
Frauen gemeinsam. Die Sukai (in Siak) leben in wilder Ehe.
^Die Frau (bei den Chinesen) wird als aus ihrer Familie aus- und in die
ihres Mannes eingetreten betrachtet und theilt Namen, Rang und Ehren ihres
Mannes und wird von ihren Eltern nur als Gast behandelt^ (s. Plath). Auch in
Bengkoelen kommt neben den der Exogamie entsprechenden Eheformen djudjur und
ambil anak noch eine andre vor, die vollkommen mit dem semendo bidup-idup in
Rawas übereinstimmt und ganz sicher aus der Zeit datirt, wo kein Gesetz mehr
die Heiraih aus dem Stamm zur Pflicht machte. Diese dritte Art von Eheverbane
ist am bekanntesten unter dem Namen semando beradat, anch wohl semando mar-
dika, die freie Ehe, oder semando suka sama suka. Ehe mit gegenseitigem Einver-
nehmen (s. Marsden). „Die Männer, welche eine Frau von einem anderen Stamme
heirathen, müssen sich bei ihr aufhalten und das ihr zugehörige Land bearbeiten.
Sie besitzen ausserdem ihr eigenes Land in ihren Stämmen resp. ihrer Heimath,
von wo sie die Producte meistentheils nach der Familie der Frau bringen*' (auf
den Mortlock-Inseln). „Von den mehr im Binnenland ansässigen Dajaks, besonders
in den Landschaften Doesoen, Moeroeng und Sijang, meldet Schwaner, dass die
Neuvermählten ungefähr ein Jahr nach dem Schliessen der Ehe im Hause der Eltern
der Fran wohnen bleiben, von ihnen unterhalten werden, aber auch ihren Antheil
an der täglichen Arbeit verrichten. Das folgende Jahr verleben sie gleicherweise in
der Wohnung der Eltern des Mannes. Danach müssen sie selbst fnr ihren Unter-
halt sorgen und können das eine oder das andere elterliche Haus zu ihrem blei-
benden Aufenthalt wählen oder sich selbst eine Wohnung bauen. Agnates, kinsmen
connected through male desccnts, exclude cognates, kinsmen through females, to the
fourteenth degree. The same preference for- males is observable in the rules of
succession shown to prevail in the Punjab. There can be no doubt-, therefore,
that agnatic succession among collaterals is the general principle of Hindu usage
(s. Maine). Die fenna auf Boeroe, die ifan auf Ceram ist eine vollständige
agnatio (Wilken). „Die Leviratsehe trägt in der Abtheilung Kroe (Bengkoelen)
die Lampongsche Benennung adat anggaw, anderwärts hei&st sie, wie in Redjang,
ganti tikar.^ Die Leviratsehe heisst (bei den Lamponger) samalang oder adat saoia-
lang, in einigen Strichen anggaw oder adat anggaw, welcher letzten Bennennung
sich auch bei den Pasemaheri findet (v. d. Tunk). Auch bei den Sklaven gilt dieser
Gebrauch (Coniets de Groot). Sowohl bei den Dajraks als bei den Alfuren der
Minahasa bezieht bei der Heirath das junge Paar keine besondere Wohnung. Bei
den Dayaks bleibt in der Regel das Mädchen in dem Hause ihrer Eltern, während
auch der Mann da einzieht. Die Neuvermählten bekommen aber ein eigenes
Gemach und bilden eine besondere Familie lawang. So ist es der Fall bei den
Stämmen, welche den westlichen Theil von Bomeo bewohnen, wiewohl von dieser
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Regel auch znweilen abgewichen wird (Veth). Die Frau folgt gegen Bezahlung
ones Brantschatzes, djinamu, zum Betrage von 20 Dollars (auf Si-Maloer), dem
Mann. Die Kinder sind das ausschliessliche Ei^enthum des Vaters. Die Verwandt-
schaft ist also eine agnatio. Ganz in Ueberemstimmung damit ist das Erbrecht.
^Beim Tode des Vaters werden Eigenthum und Besitz gleicherweise unter die
Kinder, Söhne wie Töchter, vertheilt. Wenn die Mutter stirbt, müssen die Güter,
die sie in die Ehe mitgebracht hat, an ihre Familie zurückgegeben werden und
können ihre Kinder darauf keine Rechte geltend machen" (von Langen). Die Be-
nennoDg für Brautschatz ist beli (auf Timor), welches Wort, gleich boli bei den
Bataks, dem malayischen beli entspricht und also ^Kaufsumme" bedeutet. Bei den
Beloenesen ist haafoli der Ausdruck für ^heiratben mit Brautschatz ^ lexicographisch
-▼erkaufen" ( Wüken), „Mangoli ist die Heirath, bei der die Frau gegen Zahlung eines
Brautschatzes, boli, tuhor oder djuduran, aus ihrer marga, aus ihrer Familie tritt und
in der Familie, zu der marga ihres Mannes übergeht, zu der dann auch die Kinder
gehören.*' Der Charakter des Brautschatzes ist der einer Kaufsumme. Dies
wird bereits angedeutet durch das Wort beulinika, das augenscheinlich zusammen-
gesetzt ist aus uiha „Mensch", hier dann bestimmter „Frau" und beuli, das dem
Batakschen boli, dem malayischen beli entspricht und idso „Preis" bezeichnet (auf
Nias). Die Timoresen zerfallen in eine Zweizahl von Stämmen, die einigermassen
in Gebrfinchen und im Dialect von einander verschieden sind, nämlich die eigent-
lichen Timoreseu oder To Timor und die Beloenesen oder Erna Beloe, von denen
die ersten die südwestliche, die andern die nordöstliche Hälfte der Insel einnehmen.
Noch ein dritter Stamm muss genannt werden, die Koepanger oder Aoeli Koepang,
die nur eine kleine Strecke des äussersten Südwestendes bewohnen (Wilken). I
soon leamt that great power and inflnence attached to their (the female part of
tbe Community in Sarawak) opinions on matters in general, and that to stand well
with them was more than half any Djak battle (Brooke). Die einflussreichsten
Personen dieser Landschaft waren denn auch zwei alte Frauen, die schon geraume
Zeit die Obergewalt in Händen hatten — they led one to suppose the whole coun-
try belonged to them, with every one in it. „Ein weiblicher Radja, Dajang Bomi
mit Namen, lebte (1824) in einem grossen und gutgebauten Hanse von Eisenholz,
mit ihrer Schwester Dajang Ringa und zwei männlichen Günstlingen oder Bei-
sitzern, die ihnen niemals nahten, ohne sich vor ihnen zur Erde zu werfen" (bei den
Gandis). Neben den Wörtern lumoluta „Köchin" und tumetemu „Stampferin", welche
auf die vornehmlichsten Beschäftigungen der Frau hinweisen, findet man, besonders
in Gesängen und Sagen, dafür den Ausdruck tetenden „Lehmerin". Doch nicht
minder von Wert für die Bezeichnung des Verhältnisses zwischen den gegenseitigen
Ehegenossen nach Alfurischer Auffassung, ist das Wort mahatamu, die Erziehenden,
das von dem Mann mit Hinsicht auf seine Frau, und umgekehrt von der Frau mit
Bezug auf ihren Mann gebraucht wird, und auf dieselbe Weise gebraucht, „käsende"
oder Essgenosse (Wilken). Der Bataker betrachtet das weibliche Geschlecht gleichsam
nur als ein nützliches Hausthier, dem er nicht einmal gleiches Bürgerrecht mit dem
männlichen einräumt, und das er von allem Besitzthum, von aUen seinen Bera-
thungen, Ergötzungen, Spielen u. s. w. ausschliesst (Junghuhn). Die Frauen (bei
den Bataks) werden gar nicht für Personen angesehen, nicht als Zweck für sich,
sondern lediglich als Sache; eine Frau kann eigentlich nie etwas besitzen, sie selbst
ist vielmehr immer das Besitzthum eines anderen, sei es ihres Vaters oder Bruders,
solange sie noch unverheirathet ist, oder ihres Mannes, der sie gekauft hat, oder
dessen Erben, seien es nun Brüder oder Söhne, nach dem Tode ihres Mannes
(s. Schreiber).
„Die Frau erbt nicht und da sie nichts besitzt, wird auch von ihr nichts geerbt.
Wenn der Mann stirbt, kommen für die Nachlassen schaft zunächst die Söhne in
Betracht. Diese treten in alle Rechte und Pflichten des Vaters, was der Batak
durch folgende Rechtsregel oder uppama ausdrückt: butar-butar mataktak, butar-
butar manikki-i, mate pe ama na adong anak na mangganti-i (Wenn ein höl-
zerner Dachbalken undicht wird, wird er wieder durch einen Dachbalken ersetzt,
wenn der Vater stirbt und ein Sohn ist da, to tritt dieser in seine Stelle). Stirbt
ein Sohn vorher, so erben die Enkel mit Ausschluss des Theils, wofür jener auf-
gekommen sein wird. Sind keine männlichen Nachkommen, so erben die Brüder,
die Brüdersöhne, kurz die nächsten männlichen Agnaten des Verstorbenen. Beim
Tode des Vaters bleibt der Nachlass ungetheilt, so lange noch unverheirathete Söhne
Baitian, Indonetien. in. •
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da sind. Sobald nachher alle verheirathet sind, wird n»eist zur Vertheilung des
Nachlasses gaschritten. Allein seltene und kostbare Gegenstände bleiben als Erb-
stucke in der Familie.*' not-W*; hc ryjq fii'^irpoc yewdioyjc noii^a'Aq^ y^v curjf^ov (firägt
Zeno) und ov xaxios netpoL TroXXoTg iibi<rToiAj ujore ml\ tov noLT^pot, sx rtf; Ovyorpög xcu
TW OjjLOfjuijrpiov EX rvj(; cjULO/uLvirplau; (meint Chrysippus). Der (neben Djoedjoer) gebrfiuch-
liche Semundo unterscheidet sich in Seloema als Semundo berhadat oder Seautarw
(der Passer oder Märkte) und Semundo tra ambil anak (des Oeloe). Wenn bei Adat
orang ambil anak (in Eauer) der Mann der Frau gefolgt ist, kehrt (wenn nicht durch
ein Abschiedsfest unter Büifelschlachten an den Doessoen des Mannes, derselbe ganz in
den Marga der Frau übergeht) eines der Kinder (durch Bali Djoenaij) nach dem Dorf
des Vaters zurück (s. Abegg). In Australien bezeichnet *a peculiar folding of the
hands" (s. Howitt) das Recht der.Heirath in der zugehörigen Klasse (s. Fison). Im
Malajischen Suku wird ausserhalb geheirathet, bei der Familie des Raja von Pagger-
Rujang aber in engsten Verwandschaftsgraden (bis Bruder und Schwester). Neben der
Ehe durch Kalym findet sich Mädchenraub (Kukim) bei den Wotjäken (s. Buch). Von
dem Kaufgelde in Djoedjoer Agoeng bleibt etn Theil als Talie Koelo, der (wenn
der Mann ohne gesetzliche Gründe die Scheidung verlangt) von den Verwandten
der Frau nachträglich eingezogen, ohne Scheidung aber nicht gefragt wird (in Manna).
Bei den Malayen (in Padang^ wird der Mann von den weiblichen Familietigliedem
des Mädchens (meist ans emem andern Stanmi) gefragt und zahlt nach der Ab-
holung (Mendjapoet) den Hadat kawin, den die Braut (mit ungefähr der Hälfte
des Werthes) erwidert. Meist folgt der Mann der Frau. Will indess diese ihm
folgen, so verliert sie ihre Erbberechtigung in der eigenen Familie und tritt unter
die Verantwortlichkeit des Mannes (die Scheidung steht dem Manne immer, der
Frau unter Bedingungen zu). Die Panghulu in Pangkhallan heissen Ninieh (und
bleibt die Frau bei den Verwandten). Tohor ist der ßrautpreis bei den Batak.
Die Griechen nahmen Hetären neben der ydfjLervi (gesetzlichen Frau).
Personen, die in weiblicher Linie mit einander verwandt sind, dürfen (auf
Neu-Caledonien) nicht zusammen heirathen (s. Letourneau). Auf den Fidji-Inseln
erscheint die mütterliche Verwandtschaft oder vielmehr das zur Verwandtschaft ge-
hörige Erbrecht, noch in dem Recht, das der vasu, Neffe oder Nichte, besitzt, um
sich zuzueignen, was seinem oder ihrem Oheim, worüber der Oheim Macht hat,
gehört (Williams). Auch auf den andern Inseln des Carolinen- Archipels und ebenso
auf der Marshall-Gruppe ist ^der Ausgangspunkt der socialen Einrichtungen der-
selae, nämlich ein durch die Einheit des weiblichen Bluts bedingter Stamm^ (s.
Eubarj). Der Stamm oder suku (in den Padangschen Hochländern) umfasst auch
die Abkömmlinge ausschliesslich in weiblicher Linie von derselben Stanunutter (s.
Wilken). ^Ein Kennzeichen der Ehe bei den Völkern, welche die Exogamie und
das Patriarchat üben, ist die Mitgift. Bei den Bataks heisst diese Einsetzung djud-
jnran, wiewohl die Benennungen boli und tuhor oder tokor ursprünglicher sind*^.
Der Batak nennt seine Frau sein tinokor, Kaufstück, sein djolma, Mensch, sein
pasigadoug, Mittel um zm Speise zu kommen, sein parsonduk, Speiseaufschöpferin,
welcher letzte Ausdruck mit dem Brauch in Verbindung steht, dass der Mann
zuerst ist und dabei von seiner Frau bedient wird (s. von der Tuuk). Auch von
den Lubus auf Sumatra wird genieldet, dass die Männer oft ihre Schwestern und
Mütter zu Lebensgefährtinnen nehmen (Wilken)." In der Regel heirathet der Alfure
in seinem District, Selten wird er eine Frau aus einem andern District nehmen.
Aber zwischen den Districten, welche stammverwandt eind, besteht zuweilen das
jus connubii. So ist dies der Fall mit den vier Districten nm das Meer von Ton-
dano (Tolian, Tolimambot, Remboken und Kakas), die zusammen einen Hauptstamm
ausmachen, den sogenannten Tou-lour.* Der Römer heirathete kein a-orfyivi^a^ (nach
Plut). Das Schliessen von Heirathen ist bei den Bewohnern dieser Inseln (Pageh
oder Pggi) unbekannt. Sie leben in dieser Hinsicht ganz nach Gefallen unter ein-
ander. Die sämmtlichen Frauen sind das Eigenthum der Männer und die Männer
vriedemm das der Frauen. Wenn ein Mädchen schwanger wird, ist das Kind un-
getheilt und ganz das ihrige. Der Vater, ohnedem meist unbekannt, hat nie einiges
Recht darauf (Wilken). Bugut, in Verwandschaftsbeziehungen bis zur vierten Generation
(beim ürgrossvater oder Urenkel) verbietet gewisse Fleischsorten (wie die des weissen
Büffel, der Turteltaube u. s. w.) für die FamiUe in Sun da (s. Riggs), Nach dem Hadat
Mendjapahit folgt (unter den Malayen) der Mann der Frau. Ist das Geschlecht des Raja
eines Pusaka (Erbrecht) ausgestorben, bestinunen ihn die Penghulu durch Pamako
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(bei den Malaven). Neben dem Atsa Penghula (oder Adel) finden sich die Oran^
baojak oder Volk (bei den Malajen). Der Pfändung (Pasingiran) ist Sklave des
Glfiabigers oder Eingir (in Mandheling).
Die Kinder eines Adligen aus niedriger Ehe sind (bei Makassaren und Buffi-
nesen) nur zur Hälfte (sipuwe) vom Adel, als Ana-Sipuwe (s. Matthes\ „Der Sohn
eines Sklaven oder Leibeigenen und einer adeligen Frau ist adelig (bei den Berber) ;
der Sohn eines Edeln und einer Sklavin ist Sklave; der Sohn eines Edeln und
einer Leibeigenen ist leibeigen bei den Tuareg (s. Duvejrier). Si liber homo servam
superduxerit, vel ingenna servum, proles illa utriusque matrem sequi debet, non patrem
(Constit. Friderici L) Bei einer ungleichen Anzahl von Kindern, giBhört das jüngste,
gegen Zahlung einer bestimmten Summe, im Makassarschen panggajang, im Bugi-
nesischen papalappa, der Mutter zu eigen (Matthes). Wenn die Ehe (bei den Beng-
koelezen) ohne Bezahlung ist, gehören die Kinder alle ausschliesslich der Mutter,
während die Ehe, wobei der Vater wenigstens auf ein Eand Anspruch hat, die
semendo balik djurai, zu Stande kommt durch Zahlung eines kleinen Heirathsguts
das antaran (Wilken). Bei Cheutah (fruit festival) bringt der Raja der Sakai ein
Oebet Sumbah oder Hautues (s. Haie). Beim Begräbniss auf Buru fühlen sich die
TrSger (beim Entfliehen) vom Sarg gefasst, der gegen einen Pfahl stösst (bei Missethat).
Saboeaija ist (nach den Davak) Stammvater der Sangiang und von den Söhnen (und bei-
den Enkeln Pandjarawan Katingan und Pampoeloe Hawan) werden besonders die zwei
ältesten und die zwei jüngsten angerufen. InNoth ruft der Davak durch Berturak (Pasten
und Beten) die Vorfahren (Nenek Poyong) an, Opo-Tata-rattoa wird auf Ceram ver-
ehrt. Weil von Schweinen stammend, vermeiden die Bewohner von Bwool, das
Fleisch derselben zu essen. Durch Pela (Bund) verpflichtet sich die Gemeinde zu
gegenseitiger Hülfe (auf Ambon). Als Sassie (romali) sind Gegenstände unnahbar
(auf Ambon). Anf Seezügen dient zum Schutzmittel der Ogoma (bei Galela) oder
(bei Tobelorezen) Ogomanga des Pandion Haliaetns, in einen Topf eingesperrt (s.
Riedel). Durch Mai oder (bei Tobeloresen) Maihi erforschen die Galela die Zu-
kunft (im Spalten einer Areca-Nuss oder Messen eines Bambu^. Die bei Festen
gebrauchte Sirih oder Tabaksdose wird zu Hanse im Rauch aufgehangen, und (als
Verbleibplatz der Geister) nicht weiter berührt (in der Minahasa). Die Komering
Oeloe (unter den Komering in Palembang) glauben an die Seelenwanderung (Bilder
anbetend). Am To-Wadjo (vom Wadjo-Baum) landet das Floss der Prinzessin,
Wird das Verbot (boboso), Fisch zu essen, vom Arzt oder Sousou (der Galela)
übertreten, verwandelt er sich in einen Suwang. The Burueses are firm believers
in Swangies or spirits of their fellows, endowed with the power to go about disem-
bodied, working evil (generally) to their neighbours (s, Forbes). Die Seeleu der
Benua gehen nach Pulo Bua, oder bei blutigem Tode nach dem Dämonenlande
Tanah Mera (Rothland\ wo die Nahrung auf Pulo Bua (Frucht-Insel) gesucht
werden muss. Wer ein Haus baut (bei den Galela), opfert, ehe das erste Okatu
(aus Saffo-Blätter) festgebunden wird, vier Schüssel Reis den Vorfahren (s. Riedel).
Die Waldgeister verursachen Verwirrung (in der Minahasa) durch Inadoek (Be-
schwindelung). Die durch Zauber verursachte Krankheit wird durch Mawi (Wahr-
sager) ausgemacht (in der Minahasa). In den Lontarschriften (in Kawi) von Tjile-
gon werden über der Erde (Buwana Kahanan) sieben obere Welten (loka) genannt
and sieben darunter (in Patala). Die Mütter (in der Minahasa) binden an das
Handgelenk der Kinder ein Päckchen mit Teufelsdreck, um den schlimmen Einfluss
der Djiwa (welche Gestank scheuen) fern zu halten. Der K!aiser bringt das Chai
genannte Opfer im Che-Che-Tempel (in China). Mit Sanane, als heilige Erklärung,
werden Berge und Quellen geweiht (auf Buru). Neben den Siri (bösen Geistern)
verehren die Buginesen den Schutzgeist in Dewata Pangonrowang.
Der Stamm (Naak-fes) begreift die am Wohnort Geborenen (auf Timor). Die
soku Kota und Piliang folgten mehr Datuk Katumanggungau, während die beiden
anderen Bodi und Tjeniago sich an Parpatih Sabatang anschlössen, und führen die
Namen auf javanische Amtstilei (Tumenggung und Patih) zurück (s. Wilken). „Sa-
mandei, eine Mutter habend, die von derselben Mutter sind, ist die malajische
Benennung für Familie. An der Spitze der Familie steht in der Regel der älteste
Bruder der Mutter. Diese Person, der Oheim von Mutterseite also, der roamaq,
wie er heisst, ist in seinen Rechten und Pflichten der eigentliche Vater der Kinder
seiner Schwester, seiner kamanakans*. Das Familienhaupt trägt den Namen tung-
ganei, panghulu mmah oder tuwo rumah (Wilken). Der tungganei der ältesten
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od(^ urspranglicbea huah parui ist das Haupt des kampueng und heisst als solcher
paDghttltt kampueQg^. Sa-maad«! (Mutter der Kinder) ist ein Mamak (mit dem
ältesten Bruder der Mutter als Haupt) eingeschlossen (und weiter dann im Sukm).
rewttTflt^: Ofiwi' 0/A07V1W Mwwuov^ kaX T*fs «wTifs earutg jMTC'jK^Ofu^ (s. Pollux).
-Ihre Heirathseeremouien schränken sioh^blos darauf ein, dass der Bräudgam
der Braut ein kleines Geschenk macht, nachdem er sie vorher förmlich von ihreia
Vater zur Ehe verlangt hat; allein dieser erUieiit seine Einwilligung jedesmal ganz^
uphedenklich» weil durchaus keine Art von Ungleichheit der Stände und der scq-
stigen Verhältnisse unter ihnen statt hat. Dagegen aber wiUigt keine Frauenspersoa
in die ihr vorgeschlagene Heiratb ein, ohne vorher mit dem Bräutigam, seinem
Vater und seinen Verwandten sehr genaue und umständliche Verabredungen wegen
ihrer künftijgen Art zu leben, und ihrer sämmtlichen gegenseitigen Verhältnisse^
die nieht in der Haushaltung die nämlichen sind, getroffen zu haben. Es wird
hierbei gewöhnlich aasgemacht, ob die Frau verbunden sein soll, Decken für den
Mann zu verfertigen? ob sie ihm helfen muss, seine Hütte zu erbauen und das
Feld zu bestellen, und wie weit diese Hülfe gehen soll? ob sie alle Nahrungs-
mittel ohne Ausnahme, oder bloss die Gkmüse zubereiten muss? ob der Mann nur
eine einzige Frau, die Frau aber mehrere Männer» und wie viele Nächte sie auf
ihren Antbeil mit ihm zuzubringen hat? Ausserdem erstrecken sich aber auch
BO^ die Bedingungen und vorläufige Stipulationen von Seiten der Braut bis auf
die allergeringsten Kleinigkeiten, die ihnen im täglichen Leben vorzukonmien pflegen.
Dessen ungeachtet steht es beiden Geschlechtern vollkommen frei, die Ehe wieder
zu trennen^ (s. Azara) bei den Paya^ua. ^ Folgt die Frau aus einem andern Stamm,
hapu, dem Mann, muss sie von diesem mit Land versehen werden, während ihr
Anrecht auf die väterliche Erbschaft verlustig geht. Folgt der Mann der Frau nach
ihrem Hapu, erhält er dort ein Stück Land zur Bebauung, das sein Eigenthum
bleibt, auch wenn er später (nach dem eigenen Hapu zurückkehrend) seiner Fraa
nujr gelegentlbhe Besuche abstattet. Die Frau erhebt den Mann zu ihrem Rang,
aber nicht der Mann die Frau. Die Frau sucht den Mann zum Eintritt in ihren
Stamm zu bewegen, um diesen zu stärken**. Die Söhne (bei den Hebräern) erbten
ausschliesslich von dem Vater. Nur bei Mangel an Söhnen gingen die Besitzungen
auf die Töchter über. Solch eine Erbtochter war aber verpflichtet. Jemand aus
dem. Stamm, aus dem Geschlecht ihres Vaters zum Manne au nehmen, damit das
Erbe auf diese Weise bei dem Geschlecht, bei dem Stamm bliebe (Wilken). „Stirbt
eines der Ehegatten kinderlos, so holen die Blutsverwandten des Verstorbenen alles
was sein Eigenthum war, ab**, bei den Dajaks (s. Perelaer), und so im Muru (bei den
Maori). De stammen, welke ieder door een eigen naam onderscheiden worden, heeten
hier marga. Het district, de eenheid van de territoriale indeeling, in verband waar-
mede wij de marga hebben te beschouwen, is de kuria, ook wel saksi of djandjian
geheeten, bestaande uit een aantal dorpen met de daartoe behoorende nederzettingen
huta's en pagaran's.
Die 10 Principal Brahman Tribes, begreifen the five Gaur Tribes of Northern
India^ 1. Kanyakubja Brahmans. (Kanyakubja Brahmans Proper, Eanoujiya Brahmans
of Bengal, Varendra, Rarhiya, Pashchatiya, Dakshinatija, Sarjupäria or Sarwariya
Brahmans, Sawalakbi Brahmans, Mahä-brahman or Acharja, Gangä-patra or Sons
of the Ganges, Gayawäl, Pryägwal, OjhÄ, Bhanreriya, Bhüinhar Brahmans, Kin-
wars, Bemwärs, Sakawärs, Dunwars, Kastwärs, Jijhatiya Brahmans, Sanadhija
Brahmans). 2. Saraswat. (Panjati, Ashtbans, Bärahi, Bawan or Bhunjähi). 3. Gaur.
(Ta^a Brahmans). 4. Maithila. 5. Utkala. (Superior Brahmans, Inferior Brahmans,
sowie Dakhin Sreny, Jajpür Sreny, Panyäni Sreny, Utkal Sreny). The five
Drävira Tribes of Uentral- and Sonthern-India begreifen. 1. Mahk*äshtra ßrab-
Dütfins. (Kahrade Brahmans, Brahmans of Kouka). 2. Tailanga. 3. Drävira. 4.
Kamäta. 5. Gurjar. Dann Nagar Brahmans, Bhikhshuand Mehta, sowie Supplementaiy
Tribes of Brahmans, (Sakädwipi or Magadha Brahmans, Mathurä Chaubi Brahmans,
Malwä Brahmans, Kurmächali Brahmuus, Naipäli Tribes, Eäshmiri Brahmans, Sapt-
Shati Tribe, Shenevi Brahmans, Palashe Tribe in Indien (s. Sherring\
Die Esthen vermeiden auf der Erde zu sitzen, wegen der bösfeindlichen Machte
darin und am Bahr-el-Abiad wird ein Stühlchen am Riemen getragen (und stets
fertig zum Niedersitzen). The Rai (prince) of Gund sits upon the ground, the
lower people sit upon chairs, he being the lord of the earth (and the others are
not so (nach den Surwar in Kaiinga). Als heimliche Acht oder heimlich beschlos-
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«ene Acht wird das Fehmgeridit von den Fehmenoten abgebalten (ante)* dem
Stuhlherrn).
„Jede mai^a, als Reich, umfasst yerschiedene Dörfer, jedes mit einem Häupt-
ling. Jede Dorf-Gemeinschaft besteht aus Familien -— untereinander blutsverwandt
oder nicht — und zwar die Hauptfamilie als Kern des Dorfes, die von dieser ab>-
stammenden, ttnd die von verschiedenen Plätzen und zu verschiedenen Zeiten ein^
gewanderten. Jede dieser Gruppen oder Familien hiess suku und jede wählte eineti
ihrer Angehörigen, um sie in allen sie berührenden Angelegenheiten zu repräsen-
tiren. Demgemäss bestand eine Dorfgemeinschaft, und besteht mehr oder weniger
vollständig noch jetzt, aus verschiedenen sukus, jede mit einem Haupt, und alle
dem Dorf-Häuptling untergeben, welcher letztere in erster Linie der Repräsentant
der Stammfamilie ist, sodann, wenn dieser keine Erben hinterliess, eine von den
sakus gewählte Persönlichkeit. Ein gewöhnlicher Streitfall innerhalb eines suku
-wird vor das Haupt des betreffenden suku mit einigen seiner alten Männer gebracht ;
von ihm kann ein Appell zum Dorfhäuptling mit einem oder mehreren der Eapala
sukus stattfinden. Von mehr als Ein suku betroffen, kam der Fall vor dem Dorf-
häaptilng mit den uninteressirten Eapala sukus. Von diesem Dorfgerichtshof kann
an den Häuptling der marga appellirt werden, womöglich zugleich mit den Dorf*
bäuptlingen der marga, was früher naturlich nicht möglich war. Dieser Gerichts-
hof entschied also in Fällen von Streitigkeiten, die sich über ein Dorf hinaus er-
streckten. Eine marga war somit ein kleines, unabhängiges Furstenthum, oder
vielmehr ein clan, dessen Grenzen durch die ersten Ansiedler zum Platz bestimmt
worden, und der zuerst von demjenigen der Ansiedler beherrscht zu sein scheint,
der der einflussreichste war oder dem die nächste Blutsverwandschaft mit den
Häuptlingen oder Fürsten von Menangkabou das Recht auf den Titel eines Pen-
jimbang gab** bei den Lampong (s. Forbes).
Bei den Lampongs heissen die Stämme, in die das Volk getheilt ist, buwaj
oder kabuwajan. Demnächst hat man eine Eintheilung des Landes in Districte,
marga oder migo genannt, jeder aus einigen Dörfern mit dazu gehörigen Nieder-
lassungen, tijuk und umbul bestehend. Jede solche marga wird nun von Mit^
gliedern eines buwaj oder kabuwajan bewohnt (s. Wilken). „Die Stämme, welche
jeder durch einen eigenen Namen unterschieden werden, heissen hier marga (bei den
battaks). Der District, die Einheit der territorialen Eintheilung, in deren Verbindung
wir die marga zu betrachten haben, besteht aus einer Anzahl Dörfer mit den dazu
gehörenden Niederlassungen, huta's und pagaran's**. Mit Kleisthenes' Reform ging
die stammliche Eintheilung in demotische über (in Attika). Vielfältig geht man von
dem Dorf, dem wanua oder roöng, aus, (bei den Alfuren von Minahasa auf Celebes)
um neue Niederlassungen zu gründen, -tumani*, wie solches heisst (Wilken). „Die
Stämme heissen (auf Ceram) ifan. Neben dieser Stammeintheilun^ giebt es auch
eine territoriale Eintheilung. Die Einheit derselben, der District, fünrt den Namen
amani und umfasst eine Anzahl von Gehöften, lohoki's.^ The actual use of the
Jand by the householders of each Maeg was regulated by definite usages (s. Hearn).
Die Alfaren (von Boeroe) sind in eine Anzahl Stämme, fenna genannt, eingetheilt.
Jeder fenna ist durch einen besonderen Namen unterschieden. Die Mitglieder des-
selben fenna wohnen vereint in einem District, gleichfalls fenna genannt, bestehend
aas einer Anzahl humalolins, Dörfer oder besser vielleicht Gehöfte (s. Wilken).
In der Binah genannten Heirath verlässt der Mann das Haus seines Vaters,
«m der Familie der Frau anzugehören (mit seinen Elindern). Laban beansprucht
die Frau und Kinder Jacob's als ihm augehörig (woher Rebekka erkauft wurde).
Von Sohn, Vat^r oder Brudersohn hat der Schwestersohn die Pflicht, den Mord
Äu rächen (nach der Ruskaia Prawda). Die Ehe ist ein dem Staat gebrachtes
Opfer (bei Metellus). Celui qui veut se marier doit avoir eu commerce avec toutes
les filles k marier du canton (in Popayan). In den Pueblos de Behetria (in Nica-
ragua) wählte das Mädchen ihren Gatten bei Festmahlen (Gomara). Von einer
kampulan rumah, einer suku also, oder besser dem in dem Dorf anwesenden Zweig
einer suku, sagt der Malaye: ^rumah säkumpulan nan bäkarib babaid; kaäl^ sä-
pa^aw, kabawah säure; säutang, sapiutang; sämaln, säsopan^ das heisst: ^Die
Bewohner einer kumpnlan rumah sind Familienglieder; sie haben eine Krone und
eine Wursel; Schuld und Schuldforderung haben sie gemeinschaftlich , Schande und
Ebre theilen sie gemeinsam^. Das Wort (marga) ist das Sanskritische varga,
titailich Abtheilung, Stamm, Familie (s. Wilken). ^In den Sundalindem werden
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die Niederlassungen, die sich, ähnlich den dukuhs, aus den lemburs, ^e das
Dorf hier heisst, entwickelten, babakan genannt. Dieselbe Erscheinung wie auf
Java trifft man auch auf Sumatra, hauptsächlich bei den Malayen der Padang-
sehen Hochländer. Wenn die Bevölkerung eines kota oder Dorfes zu staä
zunimmt, bilden sich kleine Niederlassungen, tärataqs, die, was Rechte und
Pflichten betrifflt, mit dem Mutterdorf verbunden, „bätali", wie der Malaye es
nennt, bleiben. Eben solch ein Ausschwärmen der Bevölkerung, und aus demselben
Grunde, findet auch oft in den Batakländern in den huta, wie das Dorf hier heisst,
statt. Die also entstehenden Niederlassungen tragen den Namen pagaran. Ganz
in derselben Weise treffen wir auch, wie in den Padan^'schen Hochländern, neben
dem dusun oder dem Dorf, talang, und in den Lampong^schen Districten neben den
tdjuh, eben dem Dorf, umbuls, beide sowohl umbuls wie talangs Gehöfte, welche
sich, infolge der Uebervölkerung aus den Dörfern, zu denen sie gehören, entwickelt
haben** (s. Wilken). Im javanischen Dessa zählen die Rangstufen des DjurutuJi,
Mudin, Kabayin, Kapala, Bandonyan (bei der Landvertheilung), secundum digna-
tionem (bei den GermanenV
Die Kuria (Saksi oder Djanjian), als territorialer Bezirk des Marga oder
Stamm (oder mehrere solcher), mit zugehörigen Huta und Pagaran für die An-
siedlungen, begreift normalmässig zwei Marga, als Namora-mora (oder ursprung-
liche) und Bajo-bajo (oder fremde) im jus connubium (bei den Batak), so dass man
„in elke kuria twee stammen, twee margas gekoppeld aantreft" (s. Wilken). Typisch
wird jede kuria jetzt gebildet durch zwei margas, die namora-mora und die bajo-
bajo, wie sie heissen. Die namora-mora ist die marga, welche von Anfang an die
kuria bewohnt hat, während die bajo-bajo augenscheinlich erst später durch Umzog
hineingekommen ist, in die kuria also ursprünglich nicht zu Haus gehört. Dies
zeigt schon das Wort hajo-bajo an, das „ Fremdling, Gast bedeutet. Die zwei margaa
nun sind unverbrüchlich mit einander verbunden. Keine Gründung ist vollständig,
bei der nicht beide gegenwärtig sind (Wilken). Von den Desa (als Dorf) werden
(in Siedelungen) die Dukuh ausgesandt (bei Javanen), von Lembar die Babakon (in
Sunda), von Kota die Tarataq (in Padang), von den Huta die Pagaran (bei den
Batak), von Tijuh die ümbul (bei den Lampong) oder Talang des Dusun (in Su-
matra), von Wanua (voong) die Tumani der Matani (in der Minahasa). Arva per
annos mutant et superest acer (in Germania). The Theel-boor cannot seil his
hereditary theel, or alienate it in any way, even to his nearest relations. On hid
death, it descends to his yoimgest son (s. F. Palgrave).
Die Sprache der Drang Laut, als ünterthanen (Rajat) des Sultan, ist (im Lingga-
Riow- Archipel) durch den Accent verschieden von der der Malayer (als Drang Negri
mit Buginesen und Chinesen). Die Orang Badjo heissen Orang-Raja (in ßhiouw
und westlichen Bomeo, Orang Seka (in Bangka), Orang Djohor (bei Pulu Uwut
im südlichen Borneo), Orang-wadjo (bei den Buginesen), Tau-ri-djene (bei den Ma-
cassaren)^ Wong-Kambong (bei Javanern), eine, von der der Malayer abweichende,
Sprache redend (als Tripang Fischer). Bei Priang (in Sumatra) findet sich das
Grab des malayischen Stammvaters Tum. Die malayische Halbinsel hiess (in
Indien) Malanka oder Mahalanka. Die Orang Malajoe (von Malacca) gelten als
die eigentlichen Malayen (bei Valentyn). Die Malayen stammen von klana Tan-
jung Pura (Fürst von Nuso Kentjono) oder Si Mafayu (als Wanderer). Die Ma-
layen heissen Masu (in Birma) und Khek (in Siam). Im Gegensatz zu den Malayen
der Küste (Benculen's) werden die Bergvölker Baly Bugies genannt (nach Coles).
Der Fluss Malayu (bei Palambang) wird von Layu (schnell im Javanischen) erkl&t
Die Malaiyu (auf Lingga) erklären sich als niedergebeugtes Volk (von verwelken).
Neben Ceylon fand sich (zu Cosmas' Zeit) MäX^ als das Land, wo der Pfeffer
wächst. Wanneer veele volken van verscheiden talen te Malakka gekoomen waren,
hebben zy eene byzondere. tale opgerecht (nach Nijhoff) im Malayischen. Die Ma-
layer der Halbinsel stammen von den Sungei-pagu Malayu (auf Sumatra^.
Mit Djawa werden (ausser den Javanern) auch die Malayen (im Bugmesischcn)
bezeichnet, und andere Völker, die weiter von Celebes entfernt sind (auch Djawa-
Pego oder Berg- Javaner) mit Padjawa oder (besonders auf Java handelnde) Kauf-
leute. Als Djawa-Djawa werden die Sklaven von Bueton, Sumbawa etc. bezeichnet
Die Eingeborenen (und sonstige Fremde) gelten als Djawi bei den Arabern (s-
Matthes). Die Malayen heissen Java (in Ceylon). Die Bewohner Palembang'»
heissen Djawa bei den Binnenländern (s. Storm van Gravesande). Die Bewohner
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103
TOD Blidah (bei Palembang) sollen von Java stammen. Die malayische Sprache,
im Arabischen geschrieben, heisst ßhasa Jahwi. Der Fürst von Djaba ehrte den
Boed (Tempel) oder Buddha (s. Edrisi). Nach Ibu Batuta residirte der König von
Djawah (zu der Secte Sjafei gehörig) in der Stadt Samathrah, (während der König
von Moel Djawah ein Ungläubiger verblieben). Das Malayische heisst Tjawa im
Siamesischen. Die Malayer heissen Djau (bei den Batak) oder Javi (Dawa auf
Nyas). Die Suku (der Malayen) vereinigen sich zu Negri und diese zu den Laras
oder Bundesgenossenschaften, an deren Spitze der Angesehenste aus den Suku-
Häuptern (als Putju-Auer) steht (s. de Kmderen). Von Boelo-Boelo sind Djawi
(Leibgarden) an Boni zu stellen. Die Bewohner von Blida (bei Palembang) werden
von Java hergeleitet. Die Malayen in Rumbowe folgen dem Addat Zeman Dhulu
und dem Addat Dattu Nenek.
Die Malayer erhielten ihren Namen, weil vom Hinduismus zum Islam überge-
zogen (malaukan oder verändern). Darat ist das Festland im Innern und Rantau
das Küstenland (bei den Malayem). Der Malaye, wenn frei, im Gegensatz zum
Sklaven) besitzt neben seinem Namen einen Galar oder Titel (-Namen). Bei den
Moros malayos (s. Pazos y Vela Hidalgo) fungiren (bei Heirathcii, Krankheit,
Todesfällen) die Pandita (in Jolo). Die Malayen der Halbinsel sind aus dem Meer
entstanden (s. Light). In Leyte konnte (nach Pigafetta) mit dem Fürsten malayisch
?eredet werden (durch die sumatraischen Sklaven). Die den Reformationen der
*adre (unter Nan Rintje gegenüber fortbestehende Parthie erhielt den Namen der
Malayer (in Agam). Raja Podisat (Bodhisatwa) sandte Colonieen von Malayen
(und Girgani) aus Queda nach Slam. Die Rayet Laut heissen Cellaten an der
Strasse von Selat. Im Kriege der Malayen (zu Padang) galten Maliem (Lehrer),
Teekang-Ame (Goldschmelzer) und Soedagar (Kaufleute) neutral. Die Orang Lom
(oder Belom) schweifen in Bangka.
Chiamasi la citta Malaiure cosi Pisola Malaiur (s. Polo). Palembang hiess
(zu Albuquerque's Zeit) Malayo (bei den Javanern). Nach de Barros lag Tana
Malayu neben Palembang. In Panffunting findet sich ein Kampong Malaiyu (kein
Suku) bei Pagger-Ruang, während in Limakoun sich ein Suku Malaiyu findet.
Qui Vidivarü (Vividarii) ex diversis nationibus, acsi in. unum asylum coUecti sunt
et ffentem fecisse noscuntur (s. Jomandes) und so Malayen und Cariben (gleich Garier
und Leleger). Die Besisi, als Eingeborene auf Pulo Besar betrachten die Malayen als
Einwanderer. On appelle les Musulmans Imali (Malais) in Joruba (gens de Mali).
Die Moslem (aus Mali) heissen (in Porto novo) I-Mali (ou Malais). Icheri (am Ogun)
zerfällt in zwei Quartiere, celui des Malais et celui des Paiens (s. Bouche). Beim Länder-
Suchen (Boeka negrie) lassen sich malayische Colonisten unter einem Nakhoda (Schiffer)
an der Mündung der Flüsse nieder und empfangen dann (in Verbindung mit dem
Mutterland^ durch den Jang di Pertoewan (von Djohore oder Lingga) einen Spross
aus dem Fürstengeschlecht (s. Logan). Die Malayer wohnten an dem (um den
Berg Mahameru herumströmenden) Fluss Malajoe (Mallajoe oder Malladjoe) oder
Maladjoe, in den Tatang fliessend (s. Yalentyn). Moloc est un mot Malais, qui
signifie le chef de quelque chose de grand (s. Gemelli) als Melech (Königshäupt-
ling). Europäer heissen (bei den östlichen Batta) Malayu dangan gigi puttich (Ma-
layen mit weissen Zähnen).
Die Prijai, Abkömmlinge des Sultan von Palembang, sprachen javanisch, bis
sie allmählig das Malayische zu gebrauchen anfingen (seit Anfang des XIV. Jahr-
hunderts). Das Malayische ist in Bhasa Dalam und Bhasa Dagang (hoch und
nieder) unterschieden. Die Telugu Pariars heissen Malar Malaya Dhwaja (in Ma-
dura) vom Vater Chitrangada^s, der Frau Arjuna's, (mit der Tochter des Schlangen-
königs von Manipur vermählt). Auf Marco Polo's Fahrt von Bintang (Pentan)
nach Java minor (Sumatra) lag das Königreich Malaiur (Maleyur oder Maletur)
am Wege (mit eigener Sprache). Nach Valeutyn wurden die Malayer als Orang de
bawahaugin (Leute unter dem Winde) betrachtet. Bhasa jawi galt als Malayisch (s.
Werndly). Die Timorezen heissen Ema Dawan (Javanen) bei den Beioenezen (Beloe
oder Freund, als Bundesgenosse). Die Nachkommen von Malayerinnen mit einem Kling
oder Bengali- Vater heissen (in Wellesley) Jawi bukan (noch kein Malayer) oder Jawi
pukan («Jadi bukan). Im Singhalesischen bezeichnet Malaija (mala oder Blumen)
den Garten (Indras). Die Malayarasers (der südlichen Ghaut) waren in die Berge
geflüchtet. Die in Boeko Konora angesiedelten Schiffbrüchigen aus den Sangi-
Inseln erhielten den Namen Malajoe-K^nora (auf Ternate).
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Was die BezeichnuDg der Molukken betrifft, ist die yod dem Sultan toh Tidom
aus höchsteigenem Munde entgegengenommene Erklärung mitgetheilt (s. Zeitschrift
für wissens<£aftliehe Geographie, IL Jhrg. S. 154), im Werthe einer populär dort
landläufigen, wie es scheint. Als die Portugiesen nach der Eroberung Malaccas,
unter den über den Archipel eingezogenen Erkundigungen, ihren Blick besonders
auf die aus ihrer Verschleierung hervordämmemde Heimath der kostbaren Gewürze
zu fixiren suchten, hörten sie die Araber von Königreichen und Königen reden, die
sich damals schon, wie später europäische Nationen, im blutigen Hasse befehdeten,
von ihren Inselfesten aus im dichten Schwärm derselben, und im Anschluss zugleich
an die(Mulük-et-tawäif) Moulouk-ai-Thaoua!f aus den Gestalten (der Iskandersagen).
Die Handelsbeziehungen umfassten die ganze Weite der mohamedanischen Weit
und noch Drake traf „four turkish Envoys** in Temate (1578), aber die Araber
waren neuerdings erst den Malayen gefolgt. Bei Antonio Galvano gilt die Ent-
deckung der Molukken (Moluca), als an Reichthümer gleichwerthig den west- und
ostindischen, so dass in einem Kitab-al-Molk „le livre des Riches**, (s. Herbelot)
sich der Name auf Molouk (les rois) zurückführen liesse (os reis de Maluco).
The riches of those Islands is something wonderful, whether in ^old, precioos
stones or in all manners of spicery (bei rolo) in der See von Chma (s. Yule).
Sono appena cinquant'anni che i Moro hanno conquistati Molucco e s^abitaoo
(1521). Der Name des die Molukkischen (Inseln begreifenden ArchipekgM
(neben dem von Moro, von Papous, von Celebes und von Amboina) „heisset in der
Landessprache Moloc, ist so viel gesagt, als ein Haupt, ein Kopt^ wie es auch
in der That, in Ansehung der benachbarten Orte, das oberste oder gleichsam das
Haupt ist. Andere halten davor, das Wort Maluco komme aus dem Arabischea
und hiesse ein Königreich, gleich als wenn dieses nur das einzige Königreich .in
der Welt wäre. Die Inseln aber, die man insonderheit die Molukken nennt, sind
eigentlich nur funf^ (s. Argensola). No fim deste anno de 1511 mandou Affonso
Dalbuquerque tres navios as iihos de Banda e Maluco (s. Galvano) oder MauJuca
(und Ternate als Gumnape). Bei Serrano's Schiffsbruch (1512) ^os reis de Maluco*^
schickten für die nicht nach Mindanao Entkommenen (estes foram hos primeyros
Espanhoes que viram as ylhas do cravo). Dabreu kehrt nach Malacca zurück (von
wo der Handel sich einleitete, und dann die Kriege seit Zutritt der Spanier).
Bei der Rückehr von Zubu (nach Magelhaen's Tode) trafen die Spanier eine
Insel, von welcher der Pilote sagte, che quello era Malucco (per la cual cosa noi
rin^raziammo Iddio), und ankerte dann in Tadore oder Tidor (s. Pigafetia), von
Raia Sultan Manzor (1521) beherrscht. Tutta questa provincia, in cui naacono i garo-
fani chiamasi Malucco (Tarenate, Tadore, Mutir, Machian e Bachian). Die Moluccas
begreifen die Inseln Ternate, Tidor, Motiel, Macchiam nnd Bacchiam (Cupe, Douco,
Montil, Maca und Saque). The Chinese were the first, who made themselves Master»
of those islands, and alter the Persians and Arabians, who introduced Mohamme-
danism there (s. Harris). Von den „cinq Archipelagues nommes de Maluco, da
More, de Papuas, Gelebee et Amboyna; le premier s'appelle au langage du paj8
Moloc, c*est-ä-dire Teste, pour ce qu'il est chef de tous les environs (s. D'Acity).
Unter den vierzehn mächtigen Fürsten, welche unter dem Namen König über die
Molukkischen Inseln herrschen, rühmen sich die von Temate und Tydor einer
|;öttlichen Abkunft (s* Argensola). Lingua patria piper Molaga dicitur (s. Barthema)
m Sumatra (de alio piperis genere). roloh Moluhque (in den Maldiven) gehört
mit Addon zusammen (s. Laval). Als Alfonso Dalboquerque unter Antonio Dabrea
(sowie Francisco Serrao und Simao Afonso) Schiffe ausschickte (mit dem Hindu-
Kaufmann Cogequirmani oder Khoja Kirmani) die Inseln von Maluco und andere
des Archi^elago zu erforschen, beauftragte er ihn, keinen Händler von Malacca, die
er in den Ilhas do Cravo antreffen würde, zu belästigen (s. Birch). Nach den Chinesen,
den Javanern unterworfen, wurden die Molukken von den Malayern erobert (s.
Argensola). Im Streit mit den Spaniern über die Molukken lieh Johann IIL von
Portugal dem Kaber 350 000 Ducaten (zum Ankauf der Rechte Portugal's).
Als ersten Batin (der Mintira) setzte Batin Changei Bisi oder Eisennagel (von
Gunung Penyarongi in Menangkabouw) einen Raja in Menangkabouw ein, einen Binda-
hara in Pahang, und einen Panghulu in Ulu Pahang. Sein Sohn Batin Krat Tiga (drei-
getheilt) wurde von dem aufständigen Bindahara von Padang (der ihn vergebens za
tödten gesucht) in drei Stucke zerschlagen, aber auch diese vereinigten sich wieder
zum lebendigen Körper, so dass weitere Nachstellungen auf Rath des Raja unter-
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105
lassen wurden. Die Pangbulu von Songie Ungong stammen von Sekudai, Sohn
der Prinzessin (von Suncie Ujong), die, als sie über die Nackheit eines Botin oder
Hfiuptlinfls (der Jakun) lachte, durch seine Zaubersprüche gezwungen wurde, ihm
in den Wald zu folgen, wo die Vermählung statt hatte. In der Rechtspflege (unter
den Mintira) folgt der Batin den Altgebr&ucben oder Sila-Sila, der ranghulu (im
Balei^ dagegen den Birundang (Schriugesetze) und der Raja der Adelan (Gerech-
tigkeit), in Aequitas (neben Jus). Durch die Wahrsagungen der Powan wird den
malajischen Goldsuchern (in Johole) der schätzereiche Boden ausgedeutet, imd das
Prüfen geschieht mit Hülfe der Chulias oder EQing. In Sumatra, Bomeo u. s. w.
gelten als ^Standard of value, cakea of benjamin or of bees wax^, auch Salz (wenn
tbeuer) oder Goldstaub (s. Crawford).
Der Gipfel des Gunou^ Tonkat ist am Fuss vom Himmel, in Gunong Tonkat
Subang, einen Ohrring breit, und Gunong Kap stösst an (nach den Binua). Der
Hinamel hängt an einem Faden als umgekehrter Topf über der Erde, und die an
dem Ende desselben aufwachsenden Gräser würden Alles schliessen, wenn nicht
beständig von einem Alten abgeschnitten und gegessen (bei den Mintira). Indem
eine menschliche Stimme gehört wurde, trat (von Pirman geschaffen) Raja Binua
aus dem Bambus hervor. Der Mintira, nachdem er dem Jin Bumi geopfert und im
Traum einen guten Platz für Opfer angezeigt erhalten hat, ^plants some bangl^,
which has the property of driving away the evil power or bad spirit, that lurks
in the ground^ (huang badi tana) und dann wird (mit Opferjzaben) der Reis ge-
pflanzt (s. Logan). Bei den Orang Benua, welche Dewafi und Bilu verehren, gehen
die Seelen der in den Besawye und Chinderwye genannten Bezauberungen sowie
in der Tuyu-Kunst (um aus der Ferne zu tödten) erfahrenen Poyang in Tiger über
und (um das Wissen zu üben) muss der Sohn am siebenten Tage allein am Körper
räuchern, und wenn Nachts der Tiger zum Sprunge bereit erscheint, ohne Zucken
neues Raucherwerk zufügen. Dann lallt er (beim Verschwinden des Tigers) in Ver-
zückung und sieht zwei schöne Frauen, die ihn fortan als Schutzgeister begleiten
(s. Newbold). Bei der Nachts geübten Wahrsagnng (Besawye) räuchert der Poyang
uod föUt dann (bei Eintritt des Berggeistes) in Verzückung, um zu prophezeien.
Den Dämon des Berges Bermoun anrufend tödtet der Mantra eins der weissen
Hühner und setzt das andere frei. Der Poyang schadet (bei den Mintira) durch
Tuju (Spitze), als Zauber. Die Pavan oder Zauberer schaden durch die Lemu
genannte Kunst und heilen Elrankheiten (der Dämone) mit den Tankal genannten
Ceremonieen (bei den Mantras). Die Silong (in Mergui) bezeichnen die Dämone
als Nat (birmanisch). Der Bomo oder Zauberpriester (der Biduanda Kallang) ruft
die Hantus. Der Hantu Pinyakit verursacht Krankheiten (bei den Mintira).
Als erster Berg erschien der Merapi, dann der Sago und als jüngster der
Gunung Bongso (jüngster Berg) inmitten des Wassers, das sich dort früher fand.
Der Berg Segutang (zwischen Djambi und Palembang) heisst Seguntang Mahameru.
Der Soemai (in Palembang) wechselte in Gestalt eines Tigers und Menschen.
Von Menschenseelen bewegte llger heissen (in Sumatra) nenek (ancestors) statt
satwa (Wildthiere) , und im Innern bewohnen sie eine Stadt (Marsden). Kun-
duFs (des Mondes) Gattin Moyang Birtang sitzt unter einem Baum in den Mond-
flecken, zum Fangen der Menschen Schlingen drehend, die eine Maus zernagt (bei
den Mintira)* Nach den Binua schürzt Moyang Birtang im Monde (um Menschen
lu fangen) seine Schlingen (die indess beständig von der Maus durchbissen werden).
Jin-Bumi oder Erdgeist (als Höchster unter den Jin) ist (nach den Benua)
der Diener des (unsichtbar über die Wolken weilenden) Pirman, der von den Po-
yang (durch Tiger begleitet) unter Vermittlung der Jewajewa (Dewadewa) ange-
rufen wird (s. Logan). Die Pulong genannten Dämone werden von den Hexen
zum Schädigen ausgesandt (in Perak). Praman ist Sklave Hata-Ala's (bei den
Dayak). Nach den Benua hängt der Himmel über der Erde als umgekehrter Topf
(mit dem Rande) an einem Strick, und seitdem derselbe gerissen, kann man nicht
mehr, wie früher, daran herabsteigen. In Ilim (zwischen Perak und Selangore)
werden die Sakai oder Jawon, als übernatürlicher Kräfte theilhaft, befragt Die
Todtenseele der Smangat (bei den Mintii-a) wird durch Bayang Lassa auf Flügeln
des Windes nach Pula Bua (Frucht-Insel) oder Nganguari gefuhrt, wo auch die
nach dem öden Tana-Mera (Rothland^ verbannte beele (blutig Erschlagener)
ihre Nahrung holen (s. Logan). Die Orang Sabimba dürfen keine Hühner essen
(auf der Insel Battam). Nach einem Todesfall verlassen die Orang Sabimba ihre
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Hütten. Um eiDem Feind durch Tuju (Zielen) zu schaden, -wirft der Poyanc (bei
den Mintira), wenn der Wind in der gewünschten Richtung weht, Wachs
in's Wasser, worin er mit eiuer Kerze das Bild desjenigen erblickt, der yon der
Krankheit betroffen werden soll (s. Logan). Anf den Wunschplatz Batu-Treh (mit
der nur von Frauen zu pflückenden Blume Chinkwi) darf der Mintira kein Feaer
bringen. Ueber das Grab entzünden die Mintira das Feuer Ungun, damit der
Todtengeist (Smangat) sich wärmen kann. Die Malayen verursachen Tod durch
Tujo. Durch die Fendinding (Doa pendinding) genannten Zauberlieder schützt sich
der Mintira gegen bösen Zauber. Bei Krankheiten unter den Orang Badjoe werden
die Dewa durch die Sauroe beschworen. Auf Sumatra begann das Pflanzen firfiher
mit dem Aufgang der Flejaden (bin Tang banyak). Für trocknes Wetter verbleibt
der Zauberer (fastend) in der offenen Luft, gegen die Wolken rauchend (auf Sumatra).
Von den Hantu Prinyahit (Krankheitsgeister) ist der Hantu Hamoran der
mächtigste (bei den Mintira). Der Hantu Saliuro jagt (mit seinen Hunden) Menschen
im Walde (und an der Hütte, wo er vorübergeht, werden die Kinder festgehalten).
Der Hantu Penjadin saugt im Wasser Blut aus Daumen und Zehen. An der QueUe
der Flüsse wohnt der Hantu Tingi. Der Blutausfluss Verwundeter wird durch das
Saucen des Hantu Pari verursacht. Die Orang Muka Kaming (am Raya-Fluss),
die keine Hühner essen dürfen, fürchten (als lebende Wesen verachtend) Nabi Ma-
hamad (die Frau Allah Taala's). Die Sonne hatte früher Kinder (die sie der
Hitze wegen verschlang) gieich dem Mond in den Sternen, uud da dieser die seini-
gen am Tage verbarg, wurde er von der Sonne gejagt, um ihn in die Eclipsen zu
beissen (bei den Benua). Nach den Benua sitzt im Monde der Menschenfeind
Moyang Birtang (Gatte der Frau Kundai oder Mond), um Taue in Schlingen zu
schürzen, die Menschen zu fangen, wenn sie nicht beständig von einer Maus würden
durchbissen werden (s. Logan). Yama führt die Seelenschlinge (in Indien).
Die Semang sühnen den (bösen) Feuergeist (Jin-oss) durch Gebete. Von den
Jin, als Mittler zwischen den Menschen und Pirman, erhielt von letzterem der Jin
Bumi (der Erde) die Macht zum Beleben, der Thiere sowohl (geistig), wie der Berge
(nach den Orang Benua). Die Orang Sabimba (auf der malayischen Halbinsel)
leiten sich von den schiffbrüchigen Bugis. Die Pelisit oder Bajang genannten
Dämone (bei den Semang) verursachen Krankheit (Maxwell). Auf dem Wunsch-
felsen Batu Tr6 in Klang wuchs die (nur von Frauen zu pflückende) Blume Chink-
wi, die allgemeine BIraft verleiht. In Sumatra werden weisse Blumen auf das Grab
gepflanzt (s. Marsden). Mit Gott Allah Taala ist seine Frau Nabi Mahamad (alle
lebenden Dinge zerstörend) vermählt (nach den Orang Muka Kuning). Um Zauber-
kunst (Tuyu) zu erlangen, verweilt der Sohn des (in Tiger übergehenden) Poyang
(bei den Orang Benua) an der Leiche, und wenn durch vorspringende Tiger nicht
erschreckt, erhält er den Besuch zweier schönen Frauengestalten (als Schutzgeister).
Die als Wahrsager (und Dichter) am Hofe des Königs von Canoje wohiienden
Brahmanen erzogen Raben (nach Soleyman). Die Stein- Alterthümer (unter den
Passumah) stammen von Sarung Sakti oder Lidah-Pait (versteinernd). Die Negari
Banije-balingka zerfällt in zwei Dörfer, bewoond door de Orang Tjindakoe, van
velke die van t'eene dorp de gedaante van mensch of tigger, die van het andere
de gedaante van mensch of varken kunnen aannemen ; hun koning is door een aan
xijn navel bevestigde keten an eene rots geklonken (s. Hasselt). Durch Tuyu (Zielen)
sendet der Poyang (der Benun) Krankheit mit dem dorthin wehenden Winde, Wachs
in das Wasser werfend, worin er das Bild seines Feindes mit einer Kerze sieht.
Der Finne schickt seinen Gan (im Hexenschuss).
Von dem durch Engel mit Schirmen (Oeboer-Oeboer) und Flaggen (Pandie-
Pandie) in den Himmel gehobenen Sohn (ohne Frau) des ersten Menschen), stammte
bei seiner Rückkehr zur Erde (mit einer Gottin und den acht Kindern des Riesen
Indra-Jatie) Maha Raja di Raja in Jawi oder Sumatra (während mit Hawaiis
Lalai, das weibliche Princip im Himmel die männliche Hälfte sucht). Die Bediu
rufen die Gottheit Patang jala oder Batanangjala an (als Hari Bitang Tulung
Maung). Der Todte ist (nach den Badui) iroes packh bach (durch und durch todt),
doch geht der Gute nach Artja Domas, der Schlechte nach Kawah (s. Koorders).
Nachdem der in gelben Kleidern im Tempel als Priester (Sami) lebende Kon
Loewang Hawat die (Ajodajja angreifenden) Barmanen zurückgeschlagen (auf Bitte
seines Bruders Kon Loewang Kiran, Fürst von Siak), bestieg er den Thron Siam's
als Priesterfürst (Raja Sami). Das Reich Law zerfällt in Wyang Tzan und Law
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Tzandlai Der König yon Slam (Tisinang Sura Madin), von Geistern (Djin und
Dewa in Membang) abstammend, wurde durch den Gebirgsbewohner Kang Luwang
Bamma Eut, den er zum Aufseher der Reisfelder bestellt, getödtet.
Rajah Selon von Soengei-Eoenjiet ruft, wenn Elephaoten die Reisfelder ver-
wüsten, die Hülfe seiner Urgrossmutter an, die (wie ein Traum gelehrt) in einen
Elephanten verwandelt war. Nachdem der Grund für das Padang-Feld (bei den
Mintira) geweiht ist, wird erst Gebüsch gepflanzt, um den Boden von den bösen
Geistern zu reinigen (buang badi tana) und vor der Ernte schneidet der Hausvater
sieben A ehren. Bei den Biduanda Kai lang, die von Kallang (bei Singapore) nach
dem Fluss Pulai zogen, besiegte der Bomo (oder Zuuberarzt) in Elrankheitsfällen
die Hantu. Als die Berge Chimundang und Bechuak, (die jungen Frauen Lulumut^s),
sich im Streit ihren Kopfputz zerstörten, trat ihr Gemahl, als Berg, dazwischen
Qyei den Benuer). Das vom Schöpfer ausstrahlende Licht wurde zum Meer und
in dem aus diesem aufsteigenden Schaum bildete eich die siebenfache Erde (der
Malayer in Perak. Dem Berala lujock (zu sühnendes Idol) genannte Fels (am
Perak-Fluss) werden Bananen, Betelnüsse u. s. w. geopfert.
Der Boden ist nur die Haut der Erde (Kulit bumi), von Pirman bei der
Wasserfluth durchbrochen (nach den Binua). Als das erste Paar aus der Praw von
Pulai- Holz, (worin sie herbeigefluthet) hervortraten, gebar die Frau den Sohn aus
der rechten, die Tochter aus der linken Wade. Die Sonne als Frau wird von
ihrem Gatten am Faden gehalten und gezogen (nach den Mintira). Dass nicht zu
viel Licht dem Menschen schade, erschlug die Sonne ihre Kinder, während der
Mond die seinen verbarg, und deshalb wird er bei Tage von der darüber zornigen
Sonne gejagt (bei den Mintirae). Bei den Semang heisst die Sonne Mitkatok,
Hand l^, Wasser Bateao, Zahn Yus (s, Newbold). A mass of material like
the mountain-ranges protruded to one side further from the fulcrum (the centre
of the earth), than the rest of its crust, musi have a tendency to make the earth
lop sided, and a depression on the opposite side drawing the weight nearer
to the fulcrum and therely diminishing its force, instead of being a compen-
satory movement would, only add to the disturbance (s. Murray), betreffs der Ein-
wendungen gegen die hypothesis „of a submerged continent, on the ground that it
might disturbe the equilibrium of the earth** (1866), und für solche Gefahr haben
bereits javanische Mythen vorgesehen (im Bergversetzen der Götter). Die Ichthyo-
phagen an der Küste (der malayischen Halbinsel) heissen Akkyae oder Rayet laut
und die Eingeborenen des Innern (neben tättowirten Halas in den Bergen reraks)
Semang, Sakkye (Drang Boekit), üdai, Jakuns (Rayet ütan). Die Malayen er-
zählen von den Mawa (mit einem Eisenarme) und den (behaarten) Biliang (s. New-
bold), neben den Belandas, Berisik etc. Die Melanesier heissen Orang Sakai in
Pahang, Kalantan und Toeng^anu, und Orang Semang in Singgoro und Kedah (8.
Maclay). Maclay fand die („melanesischen") Orang Sakai in the mountains of
Pahang and Kelantan, as for as Singora und Ligor. Die Malayen von Padaiig
leiten sich aus Rum ab (die von Palembang aus Hindustan). Bei den Bewohnern
Neu-Gninea's (in der Nähe der Schouten-lnsel) fand sich ein chinesisches Por-
zellan-Geschirr (1616),
Calang (unter den Negri Sembilau) wurde durch einen Fürsten der Bugis
erobert, wogegen Jetlaboo (unter den Negri Sembilan) durch Raja Sabmi (aus dem
Königshaus von Menangkabouw) von Johore (unter den Negri Sembilan) abge-
rissen wurde. Zu Kampar wird der (malayische) Adat KamunaJkon beobachtet. Im
Menga (dem Gesang beim Kopf- Fest) kommt Singabang Buronc mit seinen Schwieger-
söhnen (den heiligen Vögeln) durch die Pintu langit (HimmeTsthür) herab (bei den
Dayaks) als weisshaariger Jüngling (s. Perham). Der Fürst von Perak leitet sich
durch Sultan Mahomed Bansoo von der Königsfamilie Menangkabau*8. Die (von
Mensch und Frosch stammenden) Tiger (oder Gunung Blumut) nahmen in ihrer
Heimath zu Chenaku (im Menangkabou-Lande) die menschliche Form an (s. Hervey).
Von Bintang fuhr Sang Sapurba Trimunti Turi Buwana nach Ruko nnd dann von
Balang den Fluss Buantan aufwärts (nach Menangkabouw). Die Tochter des Raja
von Johore heirathend, gründete der Sohn des Raja von Menangkabouw (in Pa^er-
rujang oder Pulau Perechek) den Kampong Menangkabow (in Johore) als Jaug
Depertuhan (s. Ketchil). Der Sultan von Rumbo (bei Malaka) leitet sich aus
Menangkabouw. Bandelan (Tantalam) oder Merdelang gilt als verdorben aus Me-
nang (Land) und Bon (Dort) bei Ligor. Indragiri, von Madjapahit erobert, wurde
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als Hochzeitsgabe der Prinzessin Radin Gala Chandra Kiran durch ihren Vater
mitgegeben, als sie sich mit Mansur-Shah (in Malaka) vermählte (1380 p. d.) Na^
ning erhielt einen Fürsten aus Menangkabouw, als Janff di Pertuan Besar (1758
p. d.). Tu-Puttair, Häuptling aus Menangkabouw, den Fluss Naning (von Malaka
aus) aufwärts fahrend, liess sich unter den Jakun (mit deren Prinzessin er sich
vermählte) zu Taba nieder (XIII. Jahrh. p. d.) Der Raja von Rembau (in <i^
Halbinsel Malaka) wurde von Menangkabau aus eingesetzt (als Fürst von Rum-
bowe). Drake traf bei der Audienz (in Temate) four turkish envojs, who wcre
tbere to negotiate in matters of trade between Coustantinopel and Temate (1578).
Die Drang Binua (des Bodens) heissen Drang utan oder Drang darat liar (bei
den Malayen). Zu den Benua (von Johore) geboren neben den wilden Drang Pago
(mit den Jakun) die Pahang, während die Drang Salumba (von der Insel Battamto
eingeführt) Gutta Percha sammeln, neben den Biduanda Kailang oder Drang Sleiar
(der Flüsse) und Drang tambusa (Ryot Laut) oder Drang laut (der See). Die
Seele des Pohang wird m Musik zum Himmel geführt (bei den Binua). Die Sonne
heisst Pemataan, der Mond Kacbil, Grossvater Nenek, ürgrossvater Poyang (Mo-
vang) oder Munchi (bei den Benua). Die vier Stammhäupter der Benua heissen
Nenek (unsere Vorfahren) bei den Malayen (s. Newbold). Bei den Sakai sind die
Frauen tättowirt. Die Ddai wohnen in Muar, die Jakun in Palungan, die Mintira
in Gunung Bermun, die Sakai in Gunung Kinabui, die Besisi in Sungei Ujong. Die
Diakon (südlich vom Berg Dphir) bauen ihre Hütten auf (Bäumen. Die Jakun (in
Johore) leben an den Quellen des Johore, Banut, Batu Tahat und Muar (s. Favre).
Eaharingan ist von Ot Danom bewohnt (oder Dlo Det in den Büschen), äa
nestas yhas de Maluco homes con esporoes nos artelhos como galos, disse me el
rey de Tidore q'na ilha da Batachina os avia con rabos e nas Daboino humbode
q*deitaua leite por hus peitos (Antonio Galvano).
Am Batong Si Anos (bei Eota Gedang) liegt der heilige Toeankoe Malim
Katjis begraben (von einer Jun^au geboren). Weisse Siamong, Unka, Alligatoren
sind bei den Benua verehrt. Die Kay et laut oder Akkye stammten von einem
weissen Alligator und einem Delphin. Um die Religion Radja Brahit's zu ver-
nichten, liess Batin Xangeibisi die auf Eidechsenhaut geschriebenen Bücher von
einem Hunde fressen (bei den Mantras). Die Fische aus dem See (Taluga) auf
Berg Dphir (in Sumatra) können gefangen und gekocht werden, fliegen aber (vor
dem Essen) dorthin zurück (s. Homer). Zur Eidesabiegung trinken die Sekah
Wasser, worin Waffen getaucht sind (wie Thai). Das Eideswasser heisst Sampah
Letia Berkaiha-darah (bei Malayen). Der Poyang spricht Bezauberungen bei
Herstellung des Pfeilgiftes (bei den Benua) Die rawan oder Zauberer schaden
durch die Lemu genannte Kunst und heilen Krankheiten (der Dämonen) mit den
Tankal genannten Ceremonien (bei den Mantras).. Bei Elären des Jungle wird
dem Jin Bumi geopfert (bei den Beuua). Auf dem Quellenstein (bei Menangka-
bouw) wird den bösen Geistern geopfert.
Die Frau, welche die Chinkani-Blume auf dem heiligen Fels Baton treh (dem man
nicht mit Feuer nahen darf) gepflückt hat, zieht Liebhaber herbei (bei den Mantras).
Die Kinder der Jakun (bei denen Heirathen besonders in der Frucht-Jahreszeit
stattfinden) folgen, nach ihrem Belieben, dem Vater oder der Mutter (aber der
letzteren, wenn noch nicht urtheilsfähig). Die Jakun stehen bei den (die Malayen
verachtenden) Akkye in Achtung, so dass ein Jakun eine Frau der Akkye heirathen
mag, aber nicht umgekehrt. Die Nabelschnur wird mit Sambilu rotan genanntea
Rattan- Messer abgeschnitten (bei Drang Sambila). Als die Tochter Dattu Klarabu's,
der die Jakun nach seinem Astanah (Pallast) eingeladen, über den nackten Zustand
dortigen Häuptlings lachte, wurde sie durch Singen der Beschwörung Chinderwye in
den Wald zu folgen gezwungen. Als dann (sich zu rächen) der Vater zu einem
Hochzeitsfest einladen und dabei den Palast in Brand stecken liess (zur Vertilgung
der Gäste), entkamen nur zwei Jakun (Mann und Frau), nach Rawang (am
der Seeküste) fliehend, als Vorfahren der Rayet laut oder Drang Rawang (Akkye).
Auf den Batin (mit dem Jennang und Jurokra) folgt (unter den Häuptern der
Jakun) der Pauang. Neben dem Batin (der Benua) finden sich die Gehülfeo Jen-
nang und Jurokra. Auf die Erhebung der malayischen Häuptlinge in den
Menangkabau-Staaten der Halbinsel üben die Batin (der Jakun) Einfluss aus (s.
Newbold) und ebenso in Johore (auf die des Panghulu), wie die Bheei (m
Rajputana).
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In Siftk bild^L die Shwasiß usd andere die ursprangliche Bevölkerung der Ma-
laien («nter Kapala), woxu die vier Suka (Tanah-datar, Eampor, Lima poeloe und
Pltssir) kamen, unter den Data pusakan (die Pfeiler des Reichs oder Tiang Rajah)
mit dem Hamba Rajah, als Siak Eetchil und Rampar, sowie Siak besar und Betun
aater den zwei Datu di Dalam. Auss^dem findet sich der Dato Laxsamana (in
Bakin Baloe) über der Flotte, uud der Datu Bandar (we^en der Zölle) in Poekong
baroe, wo der Handelsweg des Innern ausmundet. Die Datu der yier Suku (in
Siak) herrschen über die Leute (nicht über das Land), und in jedem Dorfe, wo
Tersdiiedene Suku zusammenwohnen können, findet sich ein Panghulu für einfache
Rechtssprechung. In den Dörfern der Hamba-Radja liegt au<^ der Besitz des
Grandes bei ^n Pangholu. Die Orang Akit leben auf Böten, am SongiiManffo,
und haben ihre Standplätze am Ufer, um Waldproducte zu sammeln (neben der
Fischerei). Die Troeboek-Fischerei wd von den malayisehen Dörfern, die sonst
Landbau treiben, periodisch geübt (in Brouwen-Strassen).
Beim Begraben versetzen sich die Orang Sakai (in Siak) drei Einschnitte auf
die Stirn, um die Leiche mit Blut zu betröpfln. Die Orang Sakai (in Siak) stehen
unter Baten genannten Häuptlingen (in einem vom Malajischen abweichenden Dia-
lect redend). Bei den Benua verfolgt der Bräutigam die Braut in einem Canoe
stromabwärts. Die Orang Sakai liar, als Wilde, stehen den Orang-Sakai-Jina
gegenüber (als zahme). Bei den Waldbewohnem (Siak's) werden Orang Rawa,
Orau^ Aki u. s. w. unterschieden (s. Nieuwenhuizen). Nach den Malaien finden
sich im Innern der malayisehen Halbinsel die kannibalisehen Bennang, die blut-
schänderischen Pan^an, die Pikat von Java (mit den Siamang mischend]^ die Mawa
(Begegnende mit Eisenarm erdrückend), Biiiong (die Haut wait den Klanen zer-
reissend). Im Innern von den Mentira, am Gunung Bermun (mit den Besisi),
folgen die Sakai. Die Orang Benua oder (in Perak) Sakai wurden bei der Ein-
wanderung aus Sumatra in's Innere getrieben. Les Sakeys ont emprunte aux Ma-
lais leors noms de nombre (Saint Pol Lias). Neben den Malayen finden sich in
Rumbowe die Orang Benua (mit den Stämmen Udai, Sakkye, Jakun, Rayet Utan)
und ihre Poyang ooer Weisen werden von den Malayen als mit übernatürlichen
Kräften begabt angesehen (besonders in Herstellung des Upas-Gifts). Der malayische
Stamm Bodoanda zerfällt (in Rumbowe) in Bodoanda Jakun und Bodoanda Java,
und die Panghulus aller Staaten (bei deren Erwählung die Botin oder Häuptlinge
der Orang Benua mitwirken) müssen einem dieser Stämme angehören (unter den
Negri Sambilan), indem der Könie von Johore den Titel Selab Maharaja dem
Panghalu der Bodoanda Jakun verneh, und Sedia Raja dem der Bodoanda Java
(welche miteinander abwechseln). Die Malayen unterscheiden bei den (mit den
S^manff verwandten) Sekai die Orang Sekai liar (wilde) und Orang Sekai dina
^hme). Die Semang (in Kedah) und Bila (in Perak) heissen Dajak in der
Strasse Malacca's (nach Leyden). Vor Ankunft der Malayen auf der Halb-
insel fanden sich die Rayet Laut an der Küste und die Rayet Utan (Jacoon) im
Inneren.
Die Seiung (bei Stevens) „poss^dent uoe croyance traditionnelle k Texi-
stence d'un dieu qu'ils appellent Tu-da, qu'ils n^ardent comme le plus grand et
le meilleur des ^tres, qui a cree toutes choses dans le ciel et sur la terre. Ils
ffardent aussi une tradition distincte du deluge, apr^ lequel, disent-ils, Dieu est
descendn du ciel, et a assingne aux differentes nations et tribus le lieu qu'elles
oocupent et le role qu'elles ont k jouer (s. Harmand).
Die Sakai werden von den Malayen unterschieden, als Alias (tättowirend und
die Nasenknorpel durchbohrend) in Ulu-kantu, als Sakai Jina (ansässige) und Sa-
kai Bukit bei Ulu Bistang (in Johore). Die Sekah im Billiton-Archipel (in fünf
Suku) leiten sieh von einem aus Johor verbannten Djoehar oder Yorfechter. Von
dem weissen Ünka und weissen Siamong (nach den Jakun von Sungei Ujong oder
Runbau) entsprang der Stamm Nenek Tukol (unter To Batin Kakanda Unka) in
Kalang, der Stamm Nenek Jelandong (unter To Batin Saribu Jaya) von Sungei
Ujong, der Stamm Nenek Jelandong (unter To Batin Johon Lelan rerkasseh) in
Lantei kulit und der Stamm Nenek Karoh (unter dem To Batin Karah) in Ulu Pahang
(s. Borie). Die Sika (auf Billiton) haben „lang gekroesd zwart haar*' (1851).
Nach Logan sind die Semang Negritos. Die Orang Seka (auf Billiton^ sind Fischer
(neben den Orang darat als Landbauer). Während die Orang Sakai liar (als wild)
in den Wäldern schweifen, handeln die Orang Sakai-jina (als zahme) mit deu Ma-
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layen. Die Orang Sakai (in PahaDg, Ralantang and Tnn^ana) sind den Orang
Semang (in Singgar und Eedab) verwandt. Der Rajah der Orang Benoa residirte
in Tandiong-genteng am Kaban-Fluss (auf der malakkischen Hsdbinsel). AU die
Tochter Datu Elambu's, die über die nackten Jakun (am Palast arbeitend) gelacht,
durch den Zaubergesang Cbinderwye in den Wald zu folgen gezwungen, verbrannte
der Vater die zu einem Fest eingeladenen Jakun, ausser einem Mann und einer
Frau, die auf ihrem Canoe in See fluchtend, Orang Laut wurden. In Suogie
Ujong, Johole und Jompole hängt die Wahl des Panghulu (unter den Malayem)
von den 12 Botin oder Häuptlingen (der Jakun) ab. Seitdem sich die Malayen in
Muar (von Jakun bewohnt) festsetzten, gilt dort das Undong Malayu als Gesetz.
Der Vorfahr der Batin (bei den Jakuiy kam am Fluss Johore zur Erde nieder (als
Fürst mit seiner Fürstin), die Erde bevölkernd. Zur Zeit des Gouverneurs van Twist
in Malacca (1665) hörte der zur Anknüpfung. von Beziehungen (mit den Elephanteu-
jägern) abgesandte Menie, dass die „Bounoauws ofte vdlde menschen^ (Orang Be-
nua) durch die ^Manicaber** geplündert worden (s. Leupe). Die Batten sind die
Häuptlinge der Orang Utan (mit Jakai und Mantra verwandt), in Mischung mit
Malayen (auf der malayischen Halbinsel). Die am oberen Malacca-Fluss (von Jansz)
angetroffenen Wilden, (im Trinken von Seewasser, wohinein ein Eris gesteckt,
schwörend), waren von den Manicabem beraubt (1642). Auf der Halbinsel Ma-
lacca werden Nachkommen eines Eling- Vater und Malayischer Mutter als Djawi-
pakan bezeichnet.
Der erste Batin (mit Eisen-Nägel) Batin Changei Bisi in Gunong Peayarong-
Menangkabau setzte einen Raja in Menangkabau ein, und seitdem müssen die Batm
bei der Installation eines Raja gegenwärtig sein (unter den Mintira). Von den Häupt-
lingen der Girgani, die Siam gegen Eeddah unterstützten, ritt Gii^ani R^a Sang
Wira Angkara (in birmanischer Herausforderungs weise) auf dem Wunderthier Sera
(nach dem Marong Mahawangsa). Raja Marong Maha-Wangsa (Gesandter des
Raja von Rum) durch Sturm nach Eeddah verschlagen, baute Lankasaka unter
den eingeborenen Girgaui (s. Low) eine Gesandtschaft von Ealaoffi in Atjeh auf
Pulo-Percha schickend. Der Panghulu von Rumbowe wird abwechselnd aus einem
Jakun -Stamm (Bodoanda- Jakun) und einem Malay-Stamniffewählt. Der Rang der
Fürsten oder Raja von Quedda wurde früher an den Hauerzähnen erkannt, die
sich mit Raja Bersiyong zu verkürzen begannen.
Die Eüstenbewohner der malayischen Halbinsel zerfallen in Subi genannte
Stämme (unter Häuptlingen). Neben dem Batin steht (bei den Mintira) der Jinnang
(als Inkra oder Jorokra). Bei Vertheilung der Erbschaft unter den Malayen des
Kiouw-Lingga-Archipel bekommt die Frau die Hälfte und unter den Eindem der
Sohn das Doppelte der Tochter (s. Bruyn Kops). In Johore wurde die Höhe des
Adels nach der Länge der Nägel geschätzt (s. Njeuhoff). Die Häuptlinge der
Orang ütan (oder Orang Rayet) in Johore heissen Batten. Der SultAU von Lingga
stammt von Djoha (aus Pahang). Die Puan (Fürsten) der Orang Dika luaran
stehen unter dem Girang Puan zu Tjibea der Baduei oder Oerang Para Hiang
(ausserweltliche Oerangare oder Offenländer). El Sultan y sus hijos basta la ter-
cera generacion usan el titulo de Paduca, el de Maulana equivale ä Magestad y
el de Majasaria quiere decir limpio y sin mancha (in Jolo), daneben dann der Raja-
Muda (s. Pazos).
Tjata, Sohn Selalou's, von dem sich die gilir oder Geschlechter herleiten in
Palembang zog von Batoe Brah nach Eroe. Die Bewohner Makakau's stammen
von den fünf Eiern, die auf den Berg Seboentan vom Himmel fielen, indem sich
Sendang Bidoe in Palembang niederliess mit Boedjeng Djava, Semidang in Leme-
tang Oeloe, (von wo Tjik Pananten nach Makakau zog) mit Goemeij und Akoeng
Boengwe in Pasemah (s. van Vloten). Die malayischen Häupter heissen Panghoeloe
boeah paroet (die ersten unter den nächsten Blutsverwandten) mit dem Panghoeloe
Poetjoek au wer (die Spitze des Bambus) als A ehesten (s. Eroesen). Als Häupter der
Dörfer (unter den Ana-buah) the dupatis belonging to each river (unter den Rejang)
meet in a judicial capacity at the Ewalo (s. Marsden). Bei den Eorinchi leben
viele Familien in einem langen Haus, auf dessen Verandah die Unverheiratheten
schlafen (nach Campbell), und so auf Bomeo (bei den Dayak). Die Binnenländer
von Dragoian (Indragiri) auf Java minor (Sumatra) assen die Kranken, damit nicht
die bei Zersetzung gezeugten Würmer durch ihren späteren Tod die Seele schä-
digten (nach Marco Polo). Die Bewohner von Gilolo (Bato China de Moro) waren
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Cannibalen (nach Mandelsloe). Auf der Insel Capul (in den Philippinen) wurde ein
Nagel Yon Zinn durch die Eichel des nengeborenen Knaben getrieben (s. de Noort).
Der erste Beherrscher Lioe Kioe's bezeichnete sich als Enkel des Himmel (Tien-sun).
In Tibet descendirt in Entartung das Menschengeschleeht vom frommen Affenpa-
triarchen, wogegen «die vom Berg Ophir niedersteigenden Affen sich zu Menschen
veredeln (in den Drang Birma).
According to his titles (in a letter of the high priest) the Sultan of Menang-
cabou is possessor of the word, named Chooree-ce mendong-genee, which has 190
gaps, made in the conflict with the arch-devil Se kattee-moono [Sri Stikya or kattyu
MuniJ, whom it stew. At the time God made the heaven, the earth, the sun and
moon and even before evil spirits were created, Sultan Paggar-AUum had his resi-
dence in the clouds, but when the world was habitable. God gave him a bird,
called Hacinet, that had the gift of speech. This he sent down to earth, to look
oatfor a spot where he might establish an inheritance and the first place alighted
apon was the fertile island of Lancapore (between Palimban and Jambee) and from
thence sprang the kingdom of Menangcabou. The Sultan of Menancabow (according
to his letter to the Sultan of Moco-Moco) keeps the flower Champaka that is blue and
to be found in no other country, but his (being yellow eise where). The Sultan
of (Anac-soongey) Indrapore (in Sumatra) is mentioned as having ^four breasts^
(a. Marsden). The Sultan of Rom is the eider, the Sultan of China (Negree Cheeno)
the second brother of the Sultan of Menangcabow. Thecityof Malacca was founded
(1260 p. d.) by a Javan, called Paramisora and his son Aachem Darxa and in the
rei^s of thejr successors the people began sradually to be converted to Mahome-
tanism by Persian and Guzerat merchants (s. Barros).
According to de Couto in the reign of Casemo, the second son of Raja Sabu (who
founded Malacca), an Arabian priest arrived and converted the king, calling him Xa
Mahamed (1384). Corneille le Brun was informed by the king of Bantam that
the people of Java were made converts to the Islam about 300 years before. The
superior beings, who have the power of rendering themselves visible or invisible,
are called orang aloes (fine or impalpable men) by the natives of Sumatra, posses-
sing the faculty to do good or evil, if spoken of particulary, they are caUed by
the appellations of Malaykat and jinn, which are the angels and evil spirits of the
Arabians. The Battas (in Sumatra) use the word daibattah or dawattah, the Cin-
galese: dewijoo, the Biadjoos (of Borneo) dewattah, the Papogas (of Neu-Guinea)
wat and the Pampangos (of the Philippines) diuata (s. Marsden). The Sumatras
call tigers nennav (ancestors) or setuo (the old people). Certain trees (chiefly the
jawee jawee or banyan) are the residence or rather the material frame of spirits
of the wood. At Bencoonat (in the Lampong-country) there is a long stone, Stan-
ding on a flat one, which thrown in the water, raised itself a^ain to its original
Position. The inland people make offerings to the sea, on beholding it first. The
Chief deity of the Tagalas, is called Bathala mei Capalar diuata and they adore
their ancestors, who distinguished themselves by courage and abilities, as Xumalagar
(^manes). People, who dont keep silent at the tombs, are eslaved. The crocooile
i» called nono (grand father). They worship stones and points of land (by shooting
arrow to pass them). The priests show contorsions at their sacrifices. The first man
and woman were produced from a bamboo, which burst in the island of Sumatra.
The people paint the body with coloured figures, and pierce the ears. They wrote
from top to bottom, tili the Spaniard showed them to write from left to right
They hire people to weep at funeraly und kill slaves on the tombs (s. del Pezzo).
The betooah are unvulnerable and not liable to accident and this quality is
extended by the Sumatrans some times to things inanimate, as ship-boats. According
to Ruscelli (1561) the kings of Sumotra (or Sumatra) paid tribute to the Cham of
Tartary. The term Malay, in common speech (like that of Moor on the west of
India) in almost synonymous with Mahometan. When the Sumatrans or natives of
any of the eastern islands, learn to read the arabic characters and snbmit to cir-
cumcision, they are said to become Malays (munjaddee Malayo). Every native
Christian is called a Portuguese (s. Marsden). The great man in Sumatra sometnes
set their teeth (after filing them) in gold, by casinc, with a plate of that metal
the under row (this Ornament in contrast with the black dye, having a splendid
effect). In the middle of the town (campongs) in Sumatra stand the bali (or town-
luill). The Sumatrans abstain from eating white buffaloes (which makes the body break
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out in blotches). The Battas of Sumatra use cake of Benjamin for money or beads.
The country people (in Sumntra) often assist tbeir memoiy, bj tjinr knots on a
string, which is produced, when thy want to specify the number. The people on
the sea-soast (in Sumatra) generally employ the koran in swearioff (from their
long intercourse witb the Malays), but the inland people keep, laid up in their
house ^certain old reliques, called in Rejang, pesakko, and in rassumah, sactean,
which thy produce when an eatb is to be taken. The wearing apparatus (soom-
patan) consists of a rusty creese, ,a broken gun-barrel etc., which i» dipped in
water and given as drink to the person sworn. Te people of Madagaacar drink
consecrated water in swearing. In Rejang and Passumah (in Sumatra) the word
daway or dewah (of Javane9e derivation) is used, to express a superior, invi-
eible class of beings. Immortality is*) the lot of the rieh rather than good men
as the rieh go to heaven, there is no room there to the poor.
31 Mawu der von Niemand und Nichts zu Uebertreffende(wu, übertreffen), wohnt in Mawvme
enEweer). wie Atua undManitu im Wunder des Unbegreiflichen (als Wakan). DieAostra-
er (in Queensland) .make the liver the seal of affections (thanganya). Teutat (Teutates) sig-
nifie (en Breton) p^re du peuple (teut, peuple; tat, pere) und Irmensul (hirr,long: mein,pierre),
als Säule (s. St. Foix). Die Kinder werden aus einem grossen hohlen Escnenbaume ge-
holt (in Bruneck). Athene wurde auf der Burg als Schlange (des Cecrops in Erechtheus)
veremt (als Genius loci in Schlangenform), und weil diese den Honi^kucnen (der Priester)
unberührt lassend, den Fortgang der Götter anzeigte, yerliessen die Athener den StMia
(beim Anzug der Perser). In Unterredung mit dem Grossen Geist lös't der Oberpriester
der Killistinoer die Bande, mit welchen man ihn umschnürt hat (s. Carver). Die ver-
meinten Thiere müssen den Menschen starr anschauen; gegen das Vermeintsein giebt es
kein Mittel, als St. Johanniswein (in Tirol), Beim Schemen-Laufen bespritzt Eübele-Maja
die Zuschauer (zu Fassnacht). Die Indianer (amMaranon; sevend der Meinung, es w&re Schad,
dass ihrer Freunden Leiber vielmehr von der Erden selten verzehret werden, als von
ihresgleichen (s. Luzero). An den Fuss des Cocos-Baumes werden, als Sitz der Elus oder
Geister (der Früchte Tuba und Rimay) Cocosnüsse gelegt (in Falalep). Wer durch den
Macahna geheilt wird (auf den Marianen) musste demselben als Knecht des Aiiiti, au
Dankbarkeit, dienen (s. Bononi). Die Yerehrong der Thiere erfolgte für Einigung zu gegen-
seitiger Kräftigung (in Aegypten^ unter gemeinsamem Wappen (s. Diodor). Die Menschen-
Seelen, als Manen (unter den Lares familiäres) galten als Kinder der Mania [in Etruri^).
Wie bei dem Pfahl neben den Wohnungen (unter Niederlegen von Jagd- oder Kriegs-
trophäen) schwören die Baghirmi bei der Lanze (s. Naehtigal). Die Minyer (aus Lemnos)
tauschten Frauen in Sparta (s. Herodot). Nach Verbrennen des Körpers ging die bis dahin
nur herumschweifende Seele in das Schattenreich oder Nav ein (bei den Czechen). Pieros
führte aus Macedonien den Dienst der Musen in Thespiae (am Fuss des Helikon) ein
^8. Pausanias). Die JoSiagd des JoPjägers (oder Helljägers) muss mit Brod abgekauft werden
(in Basum). Die Aloidae (aus Thessalien) kamen mr ihre durch Thrazier geraubte Mutter
Iphimedia nach Strongyle (auf Naxo8\ Tu si hie sis, aliter senties (Terenz). Apis vero
Aegyptius artem medicam invenit, quam Aesculapius auxit (8, Suidas). On the sea-coast,
oDjjosite deen Maar, there is a naunled cave, called Tarn wirring, road of the spirits,
wmch, the natives say, forms a passage between the mainland ana the Island (und die
Seele des Begrabenen wird durch Piut piut chepetch hinübergetragen zu den Wolken).
Bei der (fiako/uartsia fvom Bischof Sofronios geübt) wurde ein Knabe besorgt (aus dem
Ei). Grelübde bei QueUen, Bäumen oder in Hainen abzulegen^ wurde auf der Synode m
Paderborn verboten (1785 p. d.). ol /uky fir) tlvm tiJv iffv^n^ i<paaar (ex qmbus fuit
Dicaearchus Messenius). Am Axau-tatiu (forbidden tree), mit „fruit both of the masculiae
and femine c^ender^, wird Abends umtanzt in Fiji). Aus den Sagen vom Mäusetborm
schliesst Liebrecht auf einen alten Brauch, „bei eintretendem öffenUichen Unglück
(Hungersnoth, Mäusefrass u. s. w.) die Götter durch Opferung der Landeabäupter ver-
mittelst Hängen derselben zu versöhnen''. Sacrum aedificium, consecratum deo, sanctum
murum, qui sit circum oppidum, religiosum sepulcrum, ubi mortuus sepultus, aut hamatus
Sit, satis constare ait (Gallus Aelius\ Die (weiblichen) Genetyllides standen unter Aphrodite.
In Britannien schweift Köni^ Herla umher (nach Gnalterus Mapes). Le d^funt est panni
les dieux, il s'nnit aux serviteurs d'Horus (U est avec son ombre k P^tat de dien panni
les hommes', fdta (bei Diod.) oder 'Yfi/w (bei Philo) wurde (nach Theodoret) ab Imßi
(bei den Samaritanem) gelesen (A^cd der Juden). Heracles kämpft als Hirte Recaranas
oder (bei Verrius Flaccus) Garanus mit Cacus, Knecht des Evander oder (bei GelUus) Ge-
sandter des Königs Marsyas (an den Tyrrhenerfürst Tarchon). Pherecydes astroloßfus
(s. Laert.) dictus est, qui tantum dargovouog fuit (bei Fabrit). Men mark, when they nit,
but they never mark, when they miss (s. Bacon). Der ursprüngliche Häuptling Tlasidrok-
pah, aus^ einer Höhle geboren, zähmte den (jrayal (bei den Toung-tha in Chittagonff).
Die Pinarii (von Pinus, Sohn Numa's) fungirten (mit den Patitii), als Priestergeschlecht
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In den Wäldern von Coorg wohnen die wild eii^eborenen Malay Cudiru (3.
Hamilton), unter den zur Klasse der Nair gehörigen Coorgas. Die Vavahara Ma-
lika genannten Gesetze Travancore's wurden durch einen Srahmanen aus Malabar
verfasst Das Tula wird mit kanaresischen Characteren geschrieben, während von
den Brahmanen die Malayalim-Charactere für Sanscrit gebraucht wurden. Die Ma-
an der ara maxima (des Herkules). In Quinctiorum familia aumm ne feminas quidem
habere mos ^t (Plin.) unter den Tattu (in Lifu) finden sich figures of hirds (s. Erskine).
Mavatu^ aiQnirjyog (0 vtxriaa<: lovi Zxv^ag)^ cujus statua eo in loco erecta est, qui vo-
catnr JBorreum vel Modius (^i' t^ xaXovß^vtp *h(}ti(p^ 0 faii fiSifiog), Noam-kles-to'-wa
fthe Almigthy) signifies „Great Spirit of tiie west" (bei Wintun) oder (bei Trinity Wintun)
Bohimi Wita (the great Man), av^navin re dvaiy vovv xa\ (pqovrimv xal dfdiov (Xe-
nophanes). Alyuniioi fihv yvig NtClov ytvia&ai natda "Hcpatajov^ ov ag^tti (pilonofpta^s
i}( jovi Tigokaxtataq^ Uq^kq tlvut xaX ngo(prirag (Diog. Laert.) In den Zwölfnächten geht
das Jorschfarken und der Gotsborig um (in Dürrbach). Witches oder Euingnal gambaleeüi
(solitarv or wandering by themselves) werden nicht angesprochen (in Australien). Zu den
Sacra rnblica traten aus den sacra privata diejenigen Sacra Gentilicia, welchen bestimmten
Sodalitates übertragen waren (pro populo). Die wahre Einfachheit in der Verschiedenheit
der Elemente und Gesetze liegt in der harmonischen Zusammenstimmung (s. Hirn). Die
Sodales der sacra peregrina erhalten sich durch Stips (wenn nicht aus der Area CoUegii
dotirt). Beim Jahreseingang an den Argeen erschien die Flaminica dialis mit un-
gekämmtem Haar, d. h. in Trauer (s. Marquardt). Romulus war Augur (wie Remus).
T6 noLV nnftooy «tVm (Melissus). Die Hampatang stellen dienende (hamba) Bilder (patong)
dar (in Bomeo). üngetaufke Kinder kommen zwischen Wolken und Himmel (zwischen
Gahouter und Sahül) beim Sterben (s. Zingerle). ar^xos yovy cpaoiv r^Qt^ov ^usth.). Bei
allmähliger Entwickelung aller Dinge aus dem Wasser, ersieht sich der Mensch ids um-
gebildeter Fisch (bei Anaximarder). „Entia non sunt multiplicanda praeter necessitatem",
für die von der Vernunft gesuchte Emheit, wobei dann aber leicht die Blendung durch
vorsclmelle Polgerungen für die Theorie folgt. II n'est guere de grande decouverte, qui
ne traine apres eile, comme son ombre quelque grand erreur (s. Naville). Laulaati erschuf
die Welt (auf Mare). iml 16 Crirovftivoy avvagnaaovai (alioqui id de quo quaeritur, simul
velnt an probatam arripient). La reügion n^est civilisatrice, que si eile est en harmonie
ayec les conditions de la civilisation (s. R6ville). Megalen Sabini receperunt, disciplinam
augurandi ab eo docti (s. SoUnus). Die Abchasen bestatten auf Bäumen. Die Issedonen
bewahrten den Kopf des mit Schaffleisch Gegessenen (nach Herodot). Dingir (akkad.) oder
Dingira (dingiri) als (assyr.). An oder Hu (s. Tiele) [Tingir]. Alsdann, spricht der Herr,
wirst du mich heissen Ishi und mich nicht mehr einen Baal heissen, denn ich will den
Namen der Baaljm von ihrem Munde wegthun (bei Hosea). Cook beschreibt die Bewohner
von MalicoUo als „kissing like geese'^. Das Seelenland (Lo6ha) la^f westlich (auf Lifu),
unter Verehrung Laulaatrs (als Schöopfer). Mercurius primus, qui m Proserpinam dicitur
^enitalibus adhmnivisse subrectis, supremi progenies Goeli est (Amobius). Auf Pate ist
die Welt durch die Götter Mauitikiüki und Tamakaia geschaffen. Opooamane, Okeeo,
Oenamoe, Opee-peetye, Onooko, Oetanow, Falee-aitopoo, Onoetye, als Götter auf den
Marguesas (bei Cook). In den Ruinen (bei Macaw Bank) werden an jedem Freitag Fuss-
tritte gehört (s. Fowler). Die Aethiopier im Heere des Xerxes waren halb weiss, halb
roth bemalt. Die Arowaken drehen sich beim Sprechen den Rücken zu, weil die Hunde
einander ansehen, und (in Afrika) werden Zähne ausgebrochen, weü sie von Hunden ge-
zeugt werden (sonst von Rindern). Die missgestalteten Kirkonwäki (Kirchvolk) wohnen
unter alten Kirchen (bei den Finnen), no&stijg ns ala&riais (als Ovrafii^ oder ^$ig) der
Phantasie (s. Aristotl.) rj (pavraaia av ttrj xlvriatg vnu \f\<; ata&ija(o»( rrjg xai' ivhQytiay
Ytyofi^yri (pei Aristoteles), wie Chetasik (im Buddhismus). Bei den Pankhos und Ban-
jagis wird Khozing (patron deity of the nation) verehrt (in Chittagong). Quo antiquissimo
augures non esse usos, argumento est, quod decretum collegii vetus habemus, omnem
avem tripudium facere posse (s. Cicero). In Neuvorpommem und Rügen brii^ es Glück,
in die Gruft eines vornehmen Hauses hinabzusteigen und dort den kleinen Finger eines
Todten zu holen (s. A. Kuhn), wie Hottentotten u. s. w. die Finger abschneiden (bei
Trauer). Die Akualapu (Gespenster) wurden an Begräbnissplätzen gesehen (in Hawaii).
Mit einem Trudenfuss an der Thür können die Truden nicht durchkommen (in Tirol).
Jara^, der Beherrscher der Palaos (oder Paulo), residirte in Yalap (nach Cantova). Von
Aniti, als Geist des Abgeschiedenen, wurden oie Manganiti durch die Mahcahnan oder
Cahnan verehrt (auf den Marianen). Actores poeticarum fabularum removent et societate
civitatis et aliis honoribus omnibus repellunt homines scenicos (die Römer), als doctores non
erudiendorum, sed perdendorum puerorum (s. Cyprian). 6 dv &ios rifiiy nnyitoy xQ^h^''^^^^
^itiov (Plato). Insignia magistratuum ab Tuscis pleraque sumpserunt (Sallust), die
Römer, obwohl für sie Barbaren, tuscisch oder galliscn redend (s. Gellius). Die Tartaren
wallfahrten zum Grab Jermak's, für Heilung von Krankheiten (s. Müller). Die Kinder der
Indianer werden stets nach der Mutter benannt, weil ^ein Kind seine Seele vom Vater,
den Körper aber von der Mutter erhalten", und die Benennung nach dieser ohnedem
Bastian, Indonesien. III. O
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layalim Sprache (an der Malabar-Kusle) ist vom Tamul abgezweigt (mit Vattebuttu-
Alphabet), und in den Mappila- Characteren ist das arabische Alphabet für die Mo-
hamedaner modificirt. Curzen findet Verwandtschaft zwischen Tamulischen und
Malayischen. Mit Malakuta oder (bei Hiuen-Thsang) Mo-lo-kui-tcha ist das König-
reich Tanjore verstanden (s. Bumell). Malediven wird hergeleitet von Mala (Ca-
sicherer sei (s. Carver). Von den Erscheinungen {(patyofjfpa) unterscheidet Plato die
Dinge an sich (oyito^ 6via), In Sassenhausen (bei Berleburg) wurde ,dem Todten im Grabe
ein paar Eimer nachg^ossen (s. Kuhn). Die Purgamenta dienen den Römern (als Sühne-
mittel (s. Petr.). Die Walriderske oder Hexen (in Rheden bei Diepholz) fahren auf einem
Sieb durch die Luft nach Holland (s. A. Kuhn). Der berümte Syrer in Palästina heilt (im
Austreiben) den (befragten) Besessenen durch Beschwörungen oder nöthigenfalls durch
Drohungen, gegen gute Bezahlung (bei Lukian). Abgeschnittene Nägel sind zu yerbrennen
oder zu vergraben (vor dem Huldevolk oder ElbenJ. Bei Turnus' Verwundung wird ein
marrubischer (marsischer) Priester gerufen, die Schlangen besänftigend (durch die Göttin
Anguitia). Aus den im Wirchow-See versunkenen Glocken, durch die eingewanderten
Sachsen Sassenburg's den Wenden (Wirchow's) geraubt, klingen noch Klagelieder in
menschlichen Stimmen (s. Temme). Die durch Muramura geschaffenen Eidechsen, aufrecht
gestellt, verwandelten sich beim Abschlagen des Schwanzes in Menschen rbei den Diyeric).
Der mit der Mütze geborene Mensch muss diese (von der Mutter aufbewahrt und zn
Pulver gerieben) selbst gegessen haben, sonst verzehrt er nach dem Tode die eigenen
Hände und Füsse und aus dem Grabe steigend, nachdem er die ganze Verwandtschaft
verzehrt hat, läutet er die Glocken, so dass Alle, die es hören, zu sterben haben (bei Eas^
suben). Zur Abh^tung des Gewitterschadens (der Wetterhexen) wird von dem bei der
Krautweihe (Krutwye) gesegneten Krautbündel auf dem Herde verbrannt (s. Montanus). Von
Ibambo (Fantome) begreifen Abambo (in Plur) „les Manes (bei den Pongwe). La le^nde
de la pers6cution des chretiens par Ndron a pris germe dans Tidde apocalyptique (s. Hocnaxt).
Für (üe Stampa oder Gsanga (als Pertelweibchen mit den Kindern) werden Speisen übrig
gelassen (in Tirol). Die ungesegneten Thiere, die der Herrgott bei der Erschaffung nicht
Egnet hat, schaden Jedem, der sie anrührt (in Tirol). Die Himmel gelten achtfach
ralu) bis zum neunten Hinmiel oder Lagituaiva (auf Samoa\ Im Unterschied von
moe (als Tiefschlaf) bezeichnet Moe-uhane einen Traum (aui Hawaii). Nunmdeii,
nach Schöpfung der Fische durch die in die Lake Alexandria geworfenen Steine, ^went
to Wyirrewarri* (heaven). Neben den flamines majores (drei an der Zahl), finden ddi
zwölf flamines minores (fünfzehn im Ganzen). Unter den weissagenden Göttern (in
Aegypten) erhielten Latona zu Buto am meisten Besucher in ihren Tempeln (s. Herodot).
Die Larentatia (im December) wurden der Acca Larentia gefeiert (als Pflegemutter des
Romulus). Die Stämme der Nado wessier unterschieden sich mit Schlangen, Schildkröten,
Eichhörnchen, Wolf und Büffel (s. CarveO- Treten auf die Gräber beunruhigt die Ver-
storbenen (in den Maldiven). Indem die Priester durch die Tschitschikue von den Geistern
die Ursache der Krankheit erfahren, vermögen sie dieselben zu heilen (bei den Indianern).
In Abhängigkeit von Natur-Causalität ist die Freiheit mit absoluter Causalität verbunden
(bei Kant). Tempel und Stadt wurden durch dedicatio geweiht (sonst andere Dinge durch
Consecratio). Unter den Heiligen wird Hieronymus mit Löwen, Antonius mit Schwein,
Doroinicus mit Hund, Marcus mit Stier, Johannes mit Adler dargestellt. Die Abiponen
bedecken die Leichen mit Stachelzweigen. Nach Polycarp's Märtjrrerthum (170 n. d.)
wurde sein Gedächtniss gefeiert (in Sm;piia), an dem Geburtsfeste (der Heiligen). Miss-
geburten werden an Bäume gehängt (bei den Jakuten), weil die Zahl der bösen Götter
vermehrend (s. Gmelin). Accipies hanc animam ore pio. Die Epulones luden zu den
Göttermahlzeiten ein (in Rom). In der Pest ist der Hell angekommen oder verjagt (s.
Dreyer). Au lieu de veritables meubles et de veritable monnaye verbrennen die Chinesen
(mit 1 Todten) Papiemachahmungen (s. Lubere). Der Myllos (aus Honig und Sesam)
wurde an dem Feste der Ceres umhergetragen (in Sjracus). Verum illud Catonis ad
modum scitnm est, qui mirari se ajebat, quod non rideret haruspex, haruspicem cum
vidisset ^s. Cicero). Alle Zauberei kommt aus der Brunst und dem Hasse und damit heilt
man aucn (bei den Co6runas), und so bei Paracelsus (zum Heilen oder Schaden). In den
brasilischen Wäldern hört sich der Schall des Gespenstes Curupira (s. Bates^. Der
Gipfel des Chickmung oder Kylas (wohin die Seelen ziehen) wird als heilig nicht be-
stiegen (von den Garo). Die Garos (wie die Aracanesen), ,have a custom of setting up
variously carved and peeled posts to avert sickness or any ill luck" (s. Goodwin-Austen).
Das Gespenst Uchuella-chagu lockt den Getäuschten in den Wald (Poppig). Die Mbayas
erhielten durch den Vogel Caracara die Botschaft, unter den andern Kationen zu wandern
fAzara). Die Unverheiratheten wohnen im Bolbang genannten Haus zusammen (bei den
Garo). NTia minh khi 'maison infernale) construit plus ou moins luxurieusement (in Co-
chinchina) un modele reduit de maison (s. Landes). Der Schädel der Häuptlinj^ wurde
(zur Verehrung) mit Oel gesalbt (in Nanumea). „Eating up" is the only physical force
which a Chief has at his command to keep bis people in order (bei den Kafir); the
booty is alwajs divided among the party engagea to such service, the Chief reserving
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Bares) oder Berg und Dwipa (aus Sanscrit). Malaiber (Malawar oder Malabar)
oder Manibar indigems Malayala audit (s. Apetz). Nach den Chinesen (502 p. d.)
stammte die Frau Suddhodana's aus Poii (Pori oder Poji) an der Nordkuste von
Sumatra Auf der Reise nach Elataha (Ghma) besuchten die Kaufieute (zu Soma-
dewa's Zeit) Suwamadipa (Sumatra) oder das Goldeiland (XII. Jahrb.). Der
only a very small portion for himself (von Wamer). Oro, Vater des Teriia potuura (Bruder
des Tetoimata) ^is a mere log of wood" (in Tahiti). Temeharo (Bruder Tia's) is the prin-
cipal god of Pomare's family (Temeharo schützt die Insel Matea). Im Gegensatz zu
M^ke (mit Tanzen verbunden) wird Lele sitzend gesungen (auf Fiji). Der RingSpger
hösst Drogadrofl^aiwale (als heiserer), weil sich heiser schreiend über das Leid des kleinen
Nachbars, der bei der Trauer stückweis abgeschnitten wird (auf Fiji). Im Magen des
Seenngeheuers findet Nganaoa seinen Vater und seine Mutter lebendig dasitzend (s. GiU).
Tüpa beherrscht die Winde ^n Tahiti). Nganaoa tödtet den Octopus beim Angriff auf
Rata^s Kanod (in Aitutaki). The rule of each great temporal souvereign was indmerently
caUed a mangaia (peaceful reign) or a koinara (bright shining of tue sun). Tangaroa
wird (auf Mangaia) aus Papa^s Haupt geboren (oder aus einem Abcess am Arm). The
Mangaian method of securing stone-axes to wooden handles (Tanemata-ariJd) was intro-
daced by üna from Tahiti (or Iti). üeber die von der Pest weggerafften Partholaner
iTirde der Tamhlacht (tamh oder gewaltsamer Tod) genannte Grabhügel errichtet (bei
Dublin). Durch den Dlui Fulla genannten Strohhalm schlugen die Druiden mit Krankheit
(in Irland). Die NMssichin (Vorwissendon) heissen (im Galischen) Tahishatrim oder
öchattenschauende (als Seher). Den Nachts bei Grab Vorübergehenden antwortet oft der
Sada (als Eule), um Blut (wenn ungeräch^schreiend (bei den Beduinen). Die Geister des
goldenen Geschlechts sind von Zeus zu Wächtern und Aufsehern der Menschen bestellt
äs D&mone (bei Hesiod). Ud ist Sonnengott (bei den Akkadier). Angelus est homo in-
corporeuß (von Comenius). Das Eichhorn erregt Streit zwischen Adler und Schlange (auf
dem Yggdrasil-Baum). Niemand soll den Leuten gleiche Busse ertheilen, dass man den
Knecht büsse wie den Herrn und den Eigenmann wie den Freien (nach dem Schwa ben-
Spiegel). Cuchulainn unterstützt die Amazone Scathach in Bekämpfiing der Amazone MU
(unter Sprüngen auf dem Seil). Der ßaaUfui trägt die ßaaUidtg genannten Schuhe zum
Abzeichen als Amtstracht (in Athen). mQixaQnia^ ntgtßgaxioyta^ mgiatpvgia {^plllta ntgl
lavq noöai) als Ringe an Handknöcheln, Armen und Füssen getragen (bei Ae^yptem).
Aridfius Thespesius sieht die Seelen aus feurigen Blasen hervorplatzen (bei Plutarch).
Daemon in farvi animalis figura penetralibus excedere visus (aus dem Tempel des Swan-
towit). Ein jegliches Volk machte seine Götter (unter den Samaritern), die von Babel
machten Sucnoth-Benoth, die von Chut machten Nergal, die von Hemath machten Asima,
die von Ava machten Nibchas und Tarthak, die von Sepharvain verbrannten ihre Söhne
dem Adramelech und Aramelech (bei der Rückwandemng aus Assyrien). Am Todten-
sonntag oder Sommersonntag wird der Tod (Morena) als Puppe ausgetragen (oder ersäuft),
und die Mädchen bringen dann ein Bäumchen aus dem Wald, den Sommer (im Gegensatz
zum Winter). Im Nipiskewin (nipiskew, blasen) heilen die Zauberärzte (der Cris) durch
Blasen (s. Lacombe). Der Alitwa genannte Mjsterienbesitz (eine Maultrommel etc.) geht
vom Häuptling auf den Nachfolger über (bei den Haidah). In der fünften Nacht kam der
Fijier zum Haus des Verstorbenen playing comical games, to make bis friend langh and
be meny and drive away the thoughts of the dead (beim Fest Vakadredre oder Vaka-
mama). In der Halle Setsu-bun-no-ma wird am Abend des Setsu-bun die Ceremonie des
Bohnenstreuens abgehalten (bei den Bewohnern Nara's) unter mystischen Gebräuchen zxa
Bannnng der bösen Geister Yaku-harai (s. Junker v. Landegg), indem der als Teufel
(Oni) Verkleidete vom Priester verfolgt wird (und aus der Miya verjagt). Die Gottheit
als to n(Qtti rov ovgavoif (bei Aristoteles). Da alles Sein (aucn die Materie, als Ens in
potentia) durch Gott, ist er auch die Ursache der Mat'Cria prima (nach Thomas v. AquinoJ.
Wenn Kner der Gandharvas (Gatten der Apsaras) sich an eine Frau hängt, wird er durcn
das Brahma vertrieben (im Atharvan). Die inra nvtviJLnia (bei Jesaias) entsprechen den
sieben Kräften oder Lebensgestalten der Seele (bei Delitzsch). Lapis lazuli e petra che
vene de Organia fand sich (XV. Jahrb.) auf dem Bazar ürgendsch's (s. Merrifield). Juno
wird in Thespiae als Stein verehrt, wie Cupido in Tanagra, Diana in Corinth, Jupiter in
Sicvon, Hercules in Hyetes etc.). Der Halios Geron, als Alter vom Meere (in Fischschwanz
enaend) zeigt Menelaos die Rückfahrt (den Argonauten ihren Weg). Issedones (nach
d'Anviue) von ^aogda (Wagen); Asparakae, als Keitvolk (bei Visdelou); Bautisos, Fluss
der Bautae Bhotan's (bei Lassen). Harang wird durch Speise gesühnt (bei den Naga)
placed at the wayside (Peale). In Manono sind die Gräber der (aus Mischung mit ton-
ganischen Geschlechtem stammenden) Häuptlingen längs der Küste auf gemauert (s. Gräffe).
Manes a mane (früh, am Morgen), als Helle und Reine (gleich Lichtwesen der Deva mit
üshas, als Morgenrötlie, zum Verscheuchen der Finstemiss). Qu od simulacrum frngum
adultamm regiones mysticae docent, wurde für Venus geweint (bei der Adonisfeier). II
est rare, qu'un personnage notable seit enterr^ saus etre chausse de vienx souliers, voir
weme de grande bottes (Jeannet) am Congo (1869). König Ifricus flüchtet vor den
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Sultan ^ebesaran) von Indragiri führt eine gelbe Flagge (auf Sumatra). Marco
Polo reiste von dem Königreich Maleiur (Singapore) nach Sumatra oder Java minor
(Jabodio oder Java bei PtoL). Die Goldminen von Silleda (auf Sumatra) wurden
im XYII. Jahrhundert durch Sklaven aus Madagascar bearbeitet (von den Hollän-
dern). Der König von Nakur (1416) hiess König der tättowirten Gesichter (auf
Assyrem (und Aethiopem) in die Wüste der Bar-bar (s. Leo Afr.). Im Jahresfest wurde
„ai linu** laUiyov) geklapt (auf Cjpem). Kebo (Gott des Wissens und des Schriftthams)
wurde (mit seiner Gemahlin Tasmet) in Borsippa verehrt Zakarijja-al-Amari (bei Gold-
ziher)' a tronvö une fols son sheikh al-Gamm dans sa cellnle avec sept jenx Tquand
rhomm« atteint k la perfection, il possede autant d'jeux que la terre a des chmats).
Odins Valhöll (für Helden bestimmt) im Gegensatz zu Bettiagrigen). Unartige Kinder
wurden von Arges Steropes geholt (durch Akko und Alphito geschreckt). Aus dem von
Athene bei Zerstückelung durch die Titanen fortgetragenen Herz wird ein neuer Zagrens
gebildet (in Wandlungen). Chaldaeis sed major est fiducia quicquid dixerit astrolofi:as,
credent a fönte Hammonis relatum (s. Juvenal). Des Rektors Jungius Behauptung, dass
sich im Griechischen des Neuen Testaments Barbarismen fänden, wurde durch die theo-
logische und philosophische Facultät Wittenberg's für eine Gotteslästerung des heiligen
Geistes erklärt, der aadurch geredet (1630). Bei manchen ähnlichen Eindrücken werden
die nur gleichartigen Bestandtheile gegenseitig gehemmt, die gleichartigen bleiben allein
zurück, und so entstehen allgemeine Bilder oder Schemata, die häufig die Begriffe er-
setzen (s. Hollenberg). Kaiser Theophilos Hess die Brüder Theophanes und Theodor „anf
scythische Weise" durch Einritzen in das Gesicht misshandeln (nach Genesios). Novg und
voov fit y et verhalten sich wie Sehkraft und Gesehenes (bei Plato), wie Aromana und Aja-
tana (in Abhidhamma). Sepulcrum fecit et locum sacravit hospitalitatis causa (Euander
dem getödteten Argus). Onne sich dabei aufzustützen, ohne cue mindeste Anstrengung
erhebt sie sich mit wunderbarer Gelenkigkeit aus ihrer Lage auf dem Rücken auf die
Eniee oder sogleich auf die äussersten Spitzen der Fusszehen empor, in flugreich auf-
schwebender Stellung (1843), bei der „schwebenden Stellung" (Mana^s von Mörll). Marco
Polo hatte in Samara auf Java minor (Sumatra) den Monsun (für 5 Monate) zu erwarten.
Le Messie apparait k Timproviste, apres d^etre cach^ pendant quelque temps (s. Yemes),
wie der Mahdi (im Islam). Dionjs beschreibt das Ancile (der Arcadier oder Samothraker),
als thrakischer Form, ab ambecisu (bei Varro). Der Geist des Menschen (als Seele) fährt
in Thiere (wie des Eenaima in Tieger). Indem Socrates vorauszuempfinden meinte, was
Crito sagen will, „ce fait est dejä celui d'un hallucin^" (s. I.41ut). Efs sind (bei Socrates)
die iloyoi, die in und mit der Sprache gegebenen Begriffe (s. G. Schneider). Nach seinem
Tode wird Ambrosius mehrfach gesehen (nach Paulin), auch in Florence, „k plusieurs re-
prises (s. Baunard), Peveque Zenobius attest aquMl Ty avait reconnu parfaiteraent (früherem
Versprechen gemäss). Als bei Auffindung des Sarggefässes mit Livius^ Resten im Kloster
S. Gmstina (in Padua) dieselben auf Polentone's Antrag in einem Mausoleum beigesetst
werden sollten, und das Volk herbeiströmte (wie zu den Gebeinen eines Heiligen), zer-
schlug der Stellvertreter des abc^esandten Abtes den Schädel (eines auch für weiblich ge-
haltenen Gerippes). . Von den Manoins (Landgespenster) verursachen den Tod Derjenigen,
die nicht an Altersschwäche sterben, von den Fakrik (Wassergespenstem) werden Gfewitter-
stürme verursacht (in Neu-Guinea). Bis jetzt lässt sich die Unmöglichkeit der Telepathie
ebenso wenie beweisen, wie die der Planetenbewohner (s. Preyer). In dem von zwei Geistern
(deutsch und polnisch redend) Besessenen (s. Meschek) wurden Cysten mit Embryonen der
Taenia Solium im Hirn gefunden (bei der Section). Als Nixidi (bei Testus) wurden „Tisch-
füsse in Form knieender Männer" (s. Wisse wa) verehrt, als Beutestücke nach Rom ge-
kommen Taus Korinth). Posuit catenas Beati Petri prelibatas et catenas Beati Petri ne-
ronianas (Archadius) in Rom (zur Befreiung „a Servitute demonum). Two ideas exaotly
alike will be receiyed by the mind as one, but whenever one hemisphere is so deranged,
that the two hemispheres work out of accordance with one anotner, the sentiment of
difficulty, incongruity and disparity appears (s. Ireland). Trois cranes placess en tete de
trois lignes d'ossements recouvrant le fonde de cette tombe apparurent aussitot (8. Ang.
1871) c^etaient bien les tetes vener^es de Saint Ambroise et des i^aints Martyre Gervais et
Protais (in Mailand). Id vero, quod purgatur, decitur februatam (s. Servius). Febrnnm
Sabini purgamentum (bei Varro). Die fromme Edeldame Severina erhielt vom Papst Siitus
die Oroination eines Bischofs zuerkannt, damit die auf ihrem Gute begrabenen Märtyrer
täglich regelrecht bedienstet würden (s. AUard). Da« Kassia (im Gegensatz zum Chine-
sischen) bedeutet schon einen [erheblichen Fortschritt auf dem Wege zur Agglutination,
resp. Flexion (s. Winkler). Die Materie (vnodoxh lov ytvoyoiog) bildet (für die sinnliche
Erscheinuns:) das fx/uaysToy^ als bildsame Masse, aus aer Alles geformt ist (bei Plato).
Das Sacerdotium der Sodales Augustales vermenrte log r^aatgag leomavyag (in RomN
Die alten Bewässerungswerke (auf Aneiteum) werden den Natmases zugeschrieben (s. Inglis).
The nobles (a sort of sacred persons) associate by means of signs and speech not known
to the people (auf Streng island) by night in cavems or vaults (s. Stemdale). Am Mananes-
Sonntag (Leiskatod) oder Todsonntag wurde der Winter ausgetragen (bei Lätare). Sodales
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Sumatra). Von Muscat reiste man über Kaulam-Malay (Chulan bei Mabar) nach
^en Inseln Lendjebalous (des Nackten -Canoes mit Cocosnüssen), imd dann nach
dem unter die Herrschaft Zabedj (Java's) gehörigen Kalah-ßar (Bomeo), sowie
weiter über Betoumah (Tenoumah) und Kedreudj durch die Thore China*s (Sender-
Foulat) bis Ehanfou. Im Gegensatz zu Malaya-vara oder Malabar (Malai oder
Titü dicti ab Titiis avibns (Varro). In Earteja hatten die Wächter des Magazins mit den
den Pallisadenzaun übersteigenden Poljpen als ungeheuer zu kämpfen (s. Plinius). Per
totum oppidum eo die sedent sacerdotes Liberi, anus hedera coronatae, cum libis et focula
pro emptores sacrificantes (s. Varro). Caesar Hess die aufrührerischen Soldaten durch den
f'Iamen Martialis auf dem Campus opfern (dem Mars). Plato's Ideen (als Gedanken der
Oottheit) sind xf*fQioiai (im Pürsichsein). Dass die Tusker (bei Städtegründung) aeneo
Tomere uti fand sich in den tangetischen Heiligtiiümem, und der sabinische Priester
wurde mit ehernem Messer geschoren (s. Macrob). navagiaiov xal Ototf'OQoy ßCov nennt
Eua«ius das Grasabweiden solcher, die wie wilde Menschen lebten oder wie Verwirrte in
der Stadt umherirrten (L. Lange). Aer, quo diogenes Apolloniates utitur deo (s. Cicero^
Die ovafa ngottgov vitaQ^ovaa ist (bei Plato) nicht ein psychologisches, sondern ein lo-
msches Prius (s. Auffahrt). Hiro's skull was perserved at Opoa (s. TyermannV Für das
randot genannte Fest schmückten die Bisayer die Tempel (oder Simba). In jeaer etrusbi-
schen Stadt wurde Juno, Tina (Jupiter) und Minerva verehrt. Volentem ducunt fata, no-
lentem trahunt. Bei der Belagerung von Veji wurde Juno evocirt (und nach Rom ge-
bracht). Bei den Esthen wird der Sterbende von seinen nächsten Verwandten aus dem
Bett gerissen, um nicht darin zu sterben (s. Kruse). Als im Streit (auf Tahiti) Fatu (Te-
fatou) die Wiederbelebung verweigert, erneuete sich Hina im Mond (s. Moerenhout). Neben
dem Domovoy (oder Hausgeist) finden sich (bei den Wenden) Lyeshia (Waldgeister) und
Vodvanuie (Wassergeister). Mit Lado (Did Dado) «Js Grosser) war Lada als Gattin ver-
bunaen (bei den Slaven). Schmerz entsteht im Lebendigen, wenn die Harmonie seiner
Bestandtheile aufgelöst, Lustempfindung, wenn sie wiederhergestellt wird (bei Plato), sonst
ein mittlerer Zustand (s Brandis). Mit allen Höfen und Gütern, welche dem Schutzheiligen
des Stifts und dem Bischof übergeben wurden, war Echtwort oder Erbexenschaft, Mannbar-
keit in der dietine, Jagd und Fischerei verknüpft (s. Moser). Le Casuiste est le practicien
de la morale (s. Thamin). Septimius Severus liess seine magische Bibliothek im Grabe
Alex. M. niederlegen. In den Hainbäumen des Hauses wohnt (bei den Letten der Mahjas
Kun&:8 (Herr der Heimath). Animas sacratorum hominum, <juos Graeci ZuaHva^ vocant
dis debitas aestimabant (s. Macrob). Natura non vincitur msi parendo (s. Bacon). Bei
death-talk (e tara kakai) or talk about the devouring" (eaten up oy the gods) wurden (in
Mangaia} die Tan^ gesprochen (s. Gill). Neben den Lune und Lararan genannten Figuren
wurde (bei den Bisayer) die Davata verehrt (Anito der Tagalen). Motoro (in Mangaia) is
«quivalent to *'EQioi in the sense of libido (s. Gill). Alrjdfiog cT^ oyioi rov ieatXvoytog,
ovoifiOiim 7toT€ i$ avl^Qtonov tnnog^ xal otitog, ti ivyot f^ tnnov wvi\v (Fest. Emp.)
Aire (Are) oder Eire ^ Irishen) ist gemeinsamer Name für die Edlen nächst dem
Könige (s. Windisch). Beim Ausgang der Verwandten aus dem Trauerhaus, in dem sie
eingesperrt gehalten, haben sich dieselben mit einem Korbgeflecht zu bedecken (auf Ton-
garewa). Aa nefifotia nee minus saepe ad convivivia procedunt armati (s. Tacitus) die
Germanen (mit dem Degen in der Hoftracht). Als Matoome (und sein Bruder) herauf-
stieg, das Heerdenvieh Matoomyai's fortzuführen, an das Ende des Berges, so erzürnte
dies seine Schwester, welche Medizin zur Erhaltung von Leben und Gesundheit besass,
so dass sie zur Höhle zurückkehrte, ihre kostbare Medizin mit sich nehmend; hierdurch
kamen Krankheiten und Tod in die Welt, und herrschen in ihr bis auf diesen Tac;. Die
Eremtaga des Innern unterscheiden sich von den Aryoto der Küste (auf dem Anaaman).
Bei den Esthen versetzt einer der Umstehenden dem Sarg mit der Ferse des linken Fusses
drei Stösse, damit nicht der Verstorbene durch nächtliches ümherwandeln die Zurück-
gebliebenen störe (s. Kruse). Neben den Xosas und Tembus, die (gleich den Pondos)
nach den Pondumisi zuwanderten, spricht die Tradition anderer Stämme* „of their origin
from, or from among, the Uhlanga (cave) oder (in the upper coimtry) reed (s. Nicholson)
aus den Sümpfen zwischen Natal und Delagoa-Bey (wie die Tolteken vom Tola-See). Bei
Herzkrankheiten sagen die Andamanesen, that either Eremchaugala has shot the sufferer,
or Juruwin has speared him (s. Man). Neben den Moquis, als Zauberpriester, unter-
scheiden sich die Huecubuyes oder Kenis (bei den Araucanem). Wenn der Kumai das
im Traum durch die Erschemungen Verwandter Mitgetheilte zu behalten weiss, ,,he should
be a mnlla-mullung*^ (Doctor). Les habitants de Giaochi (Annam) qui viraient du produit
de la p6che ^taient souvent attaquös et mordns par des monstres de mer, tels que ser-
pents, caimans, requins. Le roi Hung-vuong leur ordonna de tatouer le corps de maniere
a pouvoir tromper les habitants du royaume aquatique par une apparence de peau semr
blable l^ la leur (b. Truong-Vinh-Ky). Ungesehen (in Enuakural an der Mahlzeit de-
hlinden Alten (Kuij theilnehmend, verwirrt Tane ihre Rechnungen (wie in indochinesischer
Erzählung^ Tapairu (ancestral spirit) sometimes applied to the female Ariki (bei den
Maori). Als Tara tödtet Kali oder Vanrala den Kiesen Sumbha. Veeteni, ins Leben
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Mali) waren die Maldtven die Inseln Male's. Die Mala wohnen, als NachkommeD
früherer Sklaven, in Nord-Arcot. Nach Abulfeda wird Malabar Ton Maaba durch
Cap Comorin getrennt. Der Weihraach (yavana) kommt von Arabien oder (in
Indien) Yavana (s. Lassen). Der Eöniff von Ehomor (Comorin) residirte in der
Stadt Malai (nach Edrisi), als Malik el Djezer. Nach PtolemSus bildete der Hafen
zurückgekehrt, unterrichtete über die Tranergebräuche uud die Eva genannten Leichen-
spiele (auf Mangaia). Pou-o-manu oder der Pfosten (pou) des (Gottes) Manu (in Hawaii,V
the post of a Chiefs house, into the hole of which a man was first put as a sacrifice and
the post set in (s. Andrews). Die beiden Manu (general name of the feathered tribe)
genannten Götter standen am Thore Lono^s (in Havaii). Bis die Sapindikarana vollzogen,
bleibt der Todte körperloser Geist (Hunger und Durst leidend;. Dem Heros opfert man
auf einer fa/aQtt. Die Naga tättowiren nach Kopferbeutung. Rata hilft dem Keiher im
Kampf mit der Seeschlange (auf Aitutaki). Vedi se far si dee Fuomo excellente (Si
ch'altra vita la prima relinqua (Dante). Die Hermunduren und Gatten kämpften um nie
Salzquellen, da an solchen, dem Himmel nächsten Orten, die Gebete am besten erhört
würden (s. Tacitus). Die ünglücksdeutung des Kometen für den Fürsten abzuwenden, rieth
der Sterndeuter Babilius (auf Nero's Anfrage) Tödtung eines Vornehmen (s. Suet). Corvi
in auspiciis soli videntur intellectum habere sifi^nificationum morum (s. Phnius) mit weis-
sagenaen Vögeln (wie in Indien). Zu den Akuanoounauna (a class of gods, who were sent
on errands) gehörten Keawenuikanohilo, Kapo. Kapua, Kamakukou u. s. w. (auf Hawaii).
Nicht Gottesläugnung oder lasterhafte Entweihungen galten als Verbrechen, aber zu zwei-
feln an St. Franciscus, ^le Thaumaturge du Perou" (s. Barbinais). Die beim Tode vom
Körper getrennten Seelen verbleiben während des Tages in den Bäumen, Nachts herab-
kommend, Würmer imd Frösche zu essen im Adelaid). Neben Atamai (intelligence) als
Seele (oder Geist), bezeichnet Agaga „disembodied spirit" (in Samoa). Stühle und Tische,
die bald einen Sarg tragen sollen, pflegen entsetzlich zu krachen (in Büren). Won (watch-
man or wolo) begreift, wie Fetiscne, Idole (amaga' als Götzen (bei den Akra). Omne
opus naturae est opus intelhgentiae (s. Alb. M.). Die Seelen sind den Stemengeistem,
die Leiber der Materie entnommen (nach E^hrem). Ku dro, einen Gott (Edro) erreichen,
bezeichnet träumen (bei dem Eweer). Osoloyeli (priesthood) begreift Osofo oder Priest«
(sorefo, one who prays) und Osofoyo (prietesses). Ex negatione veritatis sequitur positio
veritatis (s. Alex. Mal). Den Römern zogen die Dioskuren in den Schlachtlinien voran
(wie bei aen Bantu die Ahnen). Le corps et son double sind (nach Dassier) verbunden
(durch „un reseau vasculaire invisible) oder die im Traum entweichende Seele durch
ein ,cordon fluidiqne (s. Kardec). Die Traumseele fliegt bei Birma als Schmetterling
(Leipya). Im Brief der fünf Inquisitae wird gemeldet, dass Anno 1488 im Costnitzer Bischoff-
thum und Gebiet heftigen .Sturm, Hagel, Plitz und Ungestümigkeit des Gewitters gewesen,
dass dadurch die Früchte auf dem Lande in die 4 Meilenwegs lang sind jämmerlich
niedergeschlagen und verderbt worden. Als nun die Bauersleute solches den Hexen Schuld
gaben und übel auff sie schalten, sind ilirer 2 er&;rifl'en und gefänglich eingr zogen worden,
Anna von Mindela und Agne" (s. Bemigius). Die Häuptlinge und Saco in Cueba (mit Tequina
als Priesterärzte) wurden in Hängematten getragen (Oviedo). Zu den Atisajas (super-
human attributes) der Jina gehört ^the raimin^ of flowers and perfumes*^ (his langnage,
which is Arddha Magadhi, is intelligible to ammals, men and gods). Als Panchnanana
(fünfgesichtig) wird Siva für Heilungen angerufen (in Bengalen). C'est par le moyen de
rint^gration que nous pouvons acquerir, dans une mesure restreinte et approximative, ü
est vrai, la conscience de Favenir (de la Flechere). La raison ne peut pas enseigner ce
qu'elle ignore (s. Haureau). Weil bei Fundamenrirung des Baues für Tiberias (durch An-
üpas) Knochen gefunden waren, wurde die Stadt, als unreine, von den Juden vermieden
(während später der Grund zum Bau durch die Knochen der Reliquien geweiht wurdet
Statt böser Geister, die sioh durch das Wort vertreiben lassen, sind die Krankheiten durcn
Diät oder Arzenei zu heilen (Plotin). Nach dem Pythagoräer Asignotus gehen nur die
Seelen gewaltsam Gestorbener um (s. Lucian). Die dxitvxtov 6fxm (bei Pollux) bestraften
leblose Dinge (durch Fortschaffen), wenn Schaden verursachend (in Athen). Auf den
Spukplätzen Hawai's sieht man Nachts die Oiho genannten Processionen von den Seelen
verstorbener Häuptlinge umherziehen, und wer ihre Pfeifen hört, muss sterben; in Man!
wurden sie durch eine kopflose Erscheinung geführt, als der durch £[amehameha besiegte
Häuptling. Der Knauf (des Opferpfostens) wird „aus wegstehenden, durch Einhauen mit
der Axt in sich zum Aufkräuseln gebrachten Spähnen" gebildet durch den Yupavraska
(oder Schnitzer), der die Splitter herabhaut (Ludwig) [AinoJ. Frequenter daemones simulanfe
se esse animas mortuorum (b. Thom. Aq.). Wenn an emer Stubenthür angepocht wird,
80 soll man die Thür nicht aufmachen, ehe man weiss, wer angepocht hat, denn es kann
der Tod seyn (1759). Der (den gekreuzigten Sophisten anbetende) Christianer (von denen
Peregrinus, der ihre wundersame Weisheit gelernt, gepflegt wurde) hatte sich überredet^
mit Leib und Seele unsterblich zu sein und in alle Ewigkeit zu leben, dem in Palaestioa
gekreuzigten Magier, der die neuen Mysterien in die Welt gebracht, göttliche Verehrnag
erzeigend und Lehre ohne Prüfung, auf Treu und Glauben, hinndimend (cfr. Lukian). Die
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Nigama (Negapatam an der Coremandelkuste) das Rendez-vous der Handelsflotten for
den goldenen Chersones (in Beziehung mit Malai-oo-Kolon und Tamala).
Der Beamte in den Dörfern der (einen Dialect des Tamil redenden) Gadar (im
westlichen Ghat) fuhrt den Titel Malaija-pndy oder Haupt der Bergdörfer (in Ani-
roalli). Lejden erklärte Malaju aus dem Tamolischen von Male (Gebirge). Mala-
Verehrer der Reliquien oder Heiligknochen galten als Theophagen (b. Etienne). Neben
dem Phallus wurde in den cerealischen Mysterien das weibliche Symbol verehrt (als xreif),
unter mimetisch-dramatischen Aufführungen (der ^vaim und (nonom). Megalanthropo-
genesie (b. Millot) dient zur Züchtung. Dieb leitet sich aus der Heimlichkeit (nach Grimm).
Unt^r Emfluss der Rosenkreuzer glaubte Sömmering (wie G. Forster) an unmittelbaren
Verkehr mit den Todten (durch inbrünstige Gebetsverzückung), und so üniversitäts-
professoren an den Spiritismus (und dessen Erscheinungen aus anderer Welt). Das König-
reich Gambre hat den Namen von einem schiffreichen Wasser, das Gambre heisst, und ist
dieser Könip underworffen dem König von Melli, den man nennt den grossen Keyser der
Nebeer (b. Munsterus). Am dritten Tage nach dem grossen Kalender feierten die Römer
ihr Fest, weil an diesem Tafife (nach Numa's Ceremonialgesctz) die Götter den Gebeten
besondere Aufmerksamkeit schenkten (s. Lukian). Dass für die ünangesessenen derselbe
Quell der Gerechtigkeit in einem Staate springe, wie für den hofgesessenen Mann, fehlt
jeder Schein der Bilüßrkeit (nach Moser) und dem Naturstamme gilt nur innerhalb seiner
Gesellschaft das Moralgesetz (mit jedem Fremden als Feind). Die Apollinaristen leug-
neten in Christus die \pvxn loytxri. bei Ersetzung derselben durch das nnv^a (eröttlicher
Natur). Johannes Evangelista de caüce venenum bibens, non est laesus (Agenda Sacram.),
wie Siva (als Blauhals). Der Wein heisst Blut des bösen Geistes (bei ägyptischen Enkra-
titen), aus Zerreissen der Titanen (für Dionysius Zagreus). Die Manichäer (Apotaktiten
oder Hydroparastaten) bezeichneten sich als Sakkophoren, im Anschluss (wie bei Ämmonius
Saccas) an Scythianus, als Sakhyamuni (der Sacae). Le culte fetichique a ^t6 connu
de toutes les races humains (s. Firmin). Moses' Nechüstan (eherne Schlange) wurde unter
Hiskias zerschlagen. Comes perpetuo adhaesisse Lacydi Philosopho dicitur (die Gans).
Der Magus, der die neuen Mystenen einführte, wurde Frophet (Thiasarch and Synagogen-
Meister) der Christianer, (die co? &t6v aviov liyovyio)^ , Christo ut deo carmen**
singend (bei Plinius). Dens Christianorum Onochoetes (der d^oxoriiat oder Asinarii). Haec
i^sa redemptoris nostri opera, quae ex semet ipsis comprehendi nequaquam possunt, ex alia
ejus operanone pensanda sunt, ut rebus mirabilibus fidem praebeant facta mirabiliora
(8. Hincmar). Auf einem Wandgemälde aus den Catacomben des heiligen Calixtus sitzt
der gute Hirt mit der Syrinx (s. d'Agincourt). ^Der Schriftstellerstand ist nur ehrenwerth
und ruhmvoll, wenn er kein Gewerbe ist", meint Rousseau, aus Leidenschaft (par passion)
schreibend (ohne Verfasserkunstgriffe). l>urch Benedictio ovi paschalis konnten die in
deu Quadra^esimal-Fasten verbotenen Eier wieder gegessen weraen (sowie Fleisch). Ante
spiritalem cibum et potum wurden die Knochen „hominis mortui** (si martyres, sed necdum
Tindicati) angeschmeckt (in Karthago), wie die Reliquien geküsst (s. Euseb.) Quare Pascha
Christus, si non Pascha figura Christi, per similitudinem sanguinis salutaris et pecoris
Christi (s. Tertull.). Die mystische Nachtfeier ^vanxrjy diavvxxiQivmy erleuchtete Con-
stantin (in Tageshelle). Nicht allein den Händen, sondern auch den Kleidum und Schriften,
Bildern und Rosenkränzen, ja Allem, was von unserer ehrwürdigen Mitte herkam, ent-
strömte die wunderbare Kraft, Glieder, welche damit berührt wurnen, wieder gerade und
gesund zu machen, erzählt von der Ehrwürdigen Anna von St. Bartholomäus (unbeschuhten
Karmelitin) Cyprianus a Passione Domini (1816). Nach Hinrichtung des Dionysius Areo-
pagita, erhob sich sein Rumpf, seine Arme ergriffen das abgeschlagene H^upt. und so
ging er vom Montmartre bis an den Ort, wo später die nach ihm genannte Abtei St. Denis
erbaut wurde" (nach Abt Hilduin). Pater Augouard (m der Congo-Mission) wurde bei
seiner Krankheit .,fast böse auf den heib'gen Joseph", aem empfohlen wurde, sich um die
Angelegenheit mehr zu kümmern, bevor seine Statue aufgenommen werden würde (1884).
En 1587, le frere Feiice mourut en odeur de saintet^. le peuple accourut se disputer ses
restes, tous les habits du meine furent dechirös par devotion, on lui coupa la barbe, on
d^tacha meme du cadavre des morceaux de chair fi la tete et aux pieds (s. Dejob). Das
Blut (des heiligen Januarius) kehrt, wenn es bedeckt oder fast nicht mehr im Angesicht
des heiligen Hauptes ist, wieder in seinen vorigen festen Zustand zurück (s. Stadler).
Adam, der als Erstgeborener im Innersten der Unterwelt gefesselt lag, erhöh sich, als bei
Oeffhung der Thore die Stimme des als Logos herabgekommenen hörend (s. Epiph ). Der
Palmsonntag (des Palm-Esels) hiess Dominica capitilavii (des Kopfwaschens), wie auch der
Gründonnerstag neben dem Fusswaschen, als dies capitalavii (wie in Siam beobachtet). Die
Apostel versammelten die Völker in ihrem Fischemetz (Ephr.) des Fischers der „reinen
Fische" (bei Cl. AI.). Die Cocospalme heisst He-Tohu-Oran^a oder Lebensanzeiger (bei
den Maori). Im Aargau wird bei der Greburt eines Sohnes ein Apfelbaum, bei der eines
Mädchens ein Birnbaum gepflanzt, und gleich diesen gedeiht oder verkümmert der Neu-
geborene (s Mannhardt). Die auf dem Landgut der Flavier befindliche Eiche des Mars
schoss bei Vespasian's Geburt einen kräftigen Zweig (während die seinen kurzlebigen Ge~
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yalam hiess früher Tamul. Die Pulinda, als Kinder der Jatini Kuveni bewohnten
Malaya. Das Land Malayalajn (Berggegend) wird (im Sanscrit) als Kerala begriffen
(Choromandel oder Cholamandalam). Das Malajalam berührt sich in Trivandnim
mit dem Tamil (Dravida) oder Malabar (in dravidischer Sprachfamilie). Schiffe
heissen Malahu (in babylonischea Keilschrift). MocXatov Kw'Kov axpov lag (nach Pto-
schwistein entsprechenden verdorrt waren). Die als Tanam-tuboh ^epflanzte Cocospalme
wächst mit dem Neugeborenen auf (in Bali). Die Seele (bei Abiponen) heisst Loakal
(Echo). ^Die Seele kann sich nicht vom Körper, sondern nur in sich zurückziehen, wie
beim Schlaf, ebenso beim Denken", lehrte (bei Nemesius) Ammonius (&todiJaxro(;), Die
Seele (Sumangat) kann in Indonesien) ^in een ander mensch of in een dier overgaan, war
door er zulk eene geheimzinnige betrekking tuschen die twee wezens ontstaat, dat het lot
van den een geheel van den ander afhangt (s. Wilken) wie beim Edro (Guinea's). Nach Empe-
dokles fällt die Seele durch Schuld (auagrfa). Die Sprache ist bildendes Organ des Gedankeis
(Humboldt). In Wanderungen durcn Pflanzen und Thierkör^er reinigt sich die Seele, von
moralischer Verschuldung (bei Empedokles), zwischen arogyr} und vtlxog (zum Sieg iener.
Als der ägyptische König (XIX. Dyn.) auf Verrath der Gemahlinnen, zum Niedernauen
dessen Lebensbaums Soldaten schickte, aussitot qu^ils eurent atteint Tarbre, la flenr oü
r^sidait le coeur de Satu fut coup6e, et lui-meme mourut au bout de peu d'instants
(s. de Roug6). In der Deuteroskopie sieht sich der Lebende doppelt (liegend oder sitzend),
als ühane 01a (in Hawaii). Plato spricht von der Idee des Tisches, des Bettes, des Schmutees
u. s. w. (s. Bachmann) [FijiJ. Appropinquante morte anima multo est divinior (s. Cicero).
Neben dem Körperlichen nnden sich die 7td(fri der Materie (bei den Stoikern), iXrj «wf
^yovoit für das nrnfia (im anoiov und u^yt^oo). Homo iungens se Incubo non vilificat,
immo digiiificat suam naturam, et ita juxta hanc considerationem, daemonialitas neqoit
esse gravior bestialitate (s Sinistrari). Im genialis lectus (als Ehebett) pflanzte sich die
Seele fort (durch Wiedergeburt im Stamm). Vor der Ehe opferte der Mann den Trito-
patores (unter den 9ioC yfyi&kioi). Die Feuer ^der Astralgeister (bei Psellus) bilden die
erste der fünf Gattungen (unter den bösen Geisternd. Nach Cornelius Agrippa erhält der
Mensch seinen Astralgeist oder Geburtsdämon aus dem Stemenlauf (s. Horst,. Pasu (Seele)
in Pusam oder Materie (der drei Malam) eingehüllt, hat sich zu entwickeln zum Lichte
Siva's (nach der Siva-Gnana-Potham). Tne Hindoos are careful to conceal the words of
initiation, and do not wish to declare to strangers, shat god they have chosen for their
guardian deity (s. Ward). Dionysos est un Apollon infernal et Apollon un Dionysos so-
laire (s. Girard). Osiris wurde als Sonne verehrt (s. Plut.) und in der Unterwelt (als
Anu). /fioyvaog f.v xvfl^Xaig vno xrn * P4ag tv/wp xa9nQ^dtv xal SiuMi ^of rtltraf xw
Inßwv Ttuaav naoa tfig (htag irjy ötaaxevffy «va naoay itp^gtro Tiji' yijy (nach dem
Scholiast.). Die Sonne darf von ihrem Lauf nicht abweichen , sonst würden die Erinnjren
(Dike's Gehülfinnen) sie zur Erde reissen (bei Heraklit). Im Gott .//« verehrte der Perser
den Himmelskreis (nach Herodot). Die Anten und Slawen verehrten den Gott des Donners
(nach Procop). Rechter Glaube kann nicht sein, wo nicht rechte Reue ist und rechte
Fureht und Schrecken vor Gott (1528). Gott ist das unwandelbar selbige Sein («V«»
iirgfljks xat idvTov b. Plotin) im ewigen Leben (s. Vogt). Nihil melius illis mysteriis quibus
ex agresti immanique vita exculti ad humanitatem et mitigati sumus, initiaque (ut ap-
pellantur) ita re vera principia vitae cognovimus, neque solum cum laetitia vivendi rationem
accepimus, sed etiam cum spe meliore moriendi (s. Cicero). Die vier üntersuchunpfraeen
(to 7£ (an, lo oto»', Ji« t/, t6 ilrai) lassen sich in Bezug auf das Erste nicht stellen (bei
Plotin). Les jeunes gar<jons que fl^trit le nom de „tantes" sont souvent attaches a de^
fenmies, chez lesquelles ils attirent et recoivent habituellement les p^derastes (v. Tardieu).
Tribades vel Frictrices utebantur .oXfoßtp hoc est mentula coriacea qua se invicem subi^e-
bant tanquam viri foeminas (v. Eilh. Lubinus). Refert Galenus. Aegyptios omnibns vir-
ginibus carunculam praecidere ne excrescat atque ideo cum aliis mulieribus coeant (s.
Tiberius Decianus). Clytoride mulieres nonnullae praeditae feminas alias et maxime puellas
consectantur et non desunt, quae etiam masculos ineunt, ut ait Seneca (Sinistrarius de
Ameno). Hoc oportet intelligi, quum multum animus corpore praestet observeturque, ut
casto corpore adeatur, multi esse in animis id servandum magis (Cicero). Für die Liebes-
höfe wurde ein Liebesgesetz arr^ts d'amours) abgefasst (XV. Jahrn.). Als Huber den Sati
Beza^s bestritt, ^dass die Ursache der Verdanmiung der Verworfenen bloss das Wohlgefallen
Gottes sei, der sie erschaffen habe, um die Macht seines Zornes an ihnen zu zeigen*",
wurde er auf der Synode von Bern verdammt (1588). „Regnum coelorum clauditis ante
homines**, warf Servet den Calvinisten vor 'die ihn verbrannten . Wegen der Predigt, dass
die Menschen nicht erlös't werden, weil sie erwählt sind, sondern umgekehrt, gewählt
werden, weil sie Glauben haben, wurde Bolzer, unter Androhung von Prügelstrafe, ver-
bannt (auf Calvin's Veranlassung, weil der Prädestination widersprechend). Die Croaten
und Servier wurden von den Zupan genannten Alten beherrscht (nach Const. Porph.) Die
Radimilchier, Katilicher und Severier lebten ohne Ehe (nach Nestor). Die Drevier frassen
einander (nach Nestor;. Das Tättowiren (Ule) wird von den üegboto geübt (in Dahomey).
Les desseins sont tres vari^s; les uns indiquent la nationalit^, les autres le rang, la con-
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lemfius) am Ende der goldenen Halbinsel; ij MotXif ist das Pfefferland (bei Cosmas).
Die (aromatiscben) Aetbiopier scbickten zur Sübne ein Scbiff mit zwei Ausländem
nacb der glucklieben Insel des Südens (s. Diodor). Zu Jambulos Zeit (der dort
Alpbabete fand) durften nur 400 Mitglieder in jeder Sippscbaft zugelassen werden
[Bedaui]. Die Todten werden zur Zeit der Ebbe beigesetzt, um mit der Flutb
•
dition ou la profession, d'aatres enfin sont de purs omements (s. Bouche). Im Natur-
zustände (staüis naturae) haben Alle ein Recht auf Alles (nach Hobbes). Soma wird als
Hairis bezeichnet in Veda), als das höchste Uavis (der Theil-Ceremonien (TCavi]. Die Ge-
häude haben eine Art von „labyrinto** bei deo Häuptlingen der Bajati (s. Oviedo;. Ti/n^yri
bezeichnet die für den König zu seinem Gebrauch abgesonderten Ländereien (bei Homer),
als tabuirt im Tempelgebrauch). ^gya viutv^ ßovXaC 6i juiooay^ tv/a\ J^ vfQovitoy (b.
Hesiod.) und so der Aelteste als Priester (s. Nukuor). FaTay n niuuT,t(toav riefen die Emter an.
Menü ist Sohn Surya's oder Vaivaswat's (im Surjavansa). üniversa vero gens Ethiopum
Etheria appellata deinde Atlantia, mox a Vulcani filio Ethiope Ethiopia (s. Plinius}. Im
Sjair Bidasari (der Mala jen) erwacht Bidasari Nachts, wenn das am Tage (während ihrer
Ohnmacht) trockene Goldfischchen, worin ihr Vater den Sumangat (Lebensgeist) eingefügt,
ins Wasser gesetzt war (s. Van Hoevell). Praeter Hecataeum Herodotus mmtorum aliorum
auctorum libros cognovit in iisque legendis multum versatus est (s. Hachtmann), wie die
Schriften Charo's, Xanthus', Hellanicus' (und anderer Vorgänger). „Die grosse, schon in
alten Zeiten erkannte Lehre der Zeugung, dass wir unser Leben in unseren Kindern fort-
setzen, ist merkwürdigerweise in keine lieligionslehre aufgenommen worden**, bemerkt
V Hensen (1881), liegt aber in den religiösen Anschauunfiren der Naturvölker (unter den
Stammesgeburten der Seele) überall zu Grunde (und archaistisch auch in der Lehre der
Erbsünde^ Von der Welt des povs ausgehend, tritt die Seele in das Reich der <4>vaig ein
(s. Plotin). In bestimmten Weltperi6den wurde die Seele, unter Verlust der Flügel, durch
den Fall in die Welt versetzt (nach Plato), wie die aus den Abhassara-Hinunel Herabge-
kommenen (bei der Schöpfung). Nach der Incorporirung folgt die Metensomatose (s.
Plotin) der Seele (in den Wanderungen nach der Erschaffung). Everj Hindu has ms
Parohit, to whom he is client or Jijman, and who accompanies the barber when bound
on the business of betrothal, and the women of the househald, if the^ are obliged to
joumey anywhere (in Rohtak^ Nach Posidonius (Schüler des Panätios) träumen die
Menschen unter Einfluss der Hölle auf dreierlei Weise (s. Cicero). Der beim umkippen
der Welt (in Grönland) von den Ertrunkenen allein üebrigfi^ebliebene stiess einen Stock
in die Erde, aus flem die Frau entstand (s. Cranz). Auf dem Herrgottsstein zu Henden-
hammer mit der abgedrückten Form von Jesus' Leib, der dort geruht, fühlt sich der Nieder-
sitzende gestärkt (s Ernst). Marowit (halb Feder halb Schuppen) wurde mit Löwenkopf
dargestellt (kurzarmig mit Krallen). Nach Boios sind alle Menschen früher Vögel gewesen
(s. Athenäus). Le grand vaduno asperge d'eau lustrale Tidole et la foule (in Porto Novo).
Chaque idole k son Aza-daho (jour de fcte), de temps en temps quelques hou! hou! pro-
nonces en frappant de la main sur la boucle sont un indice pour le Voduno, que tous les
assistants lui sont unis d'esprit et de coeur (s. Courdioux). Osque illud Piatonis strahlt
besonders in Plotin, in welchem ille revixisse putandus (v. Aug.). Etxoifg /Avd^oi (bei
Plato). D u'v a que le mechant, qui soit seul (s. Diderot). The Dandi has no particular
time and mode of worship, but spends bis time in meditation or in practices corresponding
with those of the Yoga and witn study of the Vedanta work, specially according to the
commentaries Sankaracharya's (s. Wilson). The Dandis (Sanyassi) are the only legitimate
representatives of the fourth Asrania or mendicant life (after passing through the previous
stages of Student, householder and hermit). Von (Sankara's) Dandi, die (weil das Studium
der Vedanta) die Yoga (Patangali's) üben, nehmen die Atit Mitglieder aus allen Klassen
auf (unter den Hindu). Brahma heisst Adikavi als erster Dichter). Die Purva-Mimansa
(neben dem Uttara-Mimansa) oder Vedanta heisst Karma-Mimansa, in contradiction to the
theological, which is named Brahma-Mimansa (s. Colebrooke). Dharma, virtue (moral)
means an act of devotion (neutr.). Um den Ocean der Unwissenheit, worin die Welt ver-
sunken, zu kreuzen, erhielt Kapila zum Boot den Sankhya Karika fnach Gaudapada). The
whole religious and moral code (of the Chaitanyas) is comprisea in one word (Bhakti),
the momentary repetition of the name of Krishna (der seine Verehrung höher stellt
als Yoga im Bhagawat). The Guru Padarraya in servile veneration of the spiritual
teacher stellt ihn (als Gott gleich) Krishna (bei den Chaitanyas). "06 oi, Jvo (lai^
fjiia ifji Cf^^ifg xal juta lov i^aydrov {/1ia^oxr\ i^iy öa)(!fxtt 'AnonjoXtov)» In der Sankya
war die Schule Patanjali's als Seswara-Sankhya von der Kapila's unterschieden (als
Niriswarasankhya). Aus den (nach reformirten Vorbildern) von Spener (in Frankfurt)
eingeführten Conventicula pietatis (1670) entstand (1680) der Name Pietisten (unter
den Lutheranern). Seit Marc Aurel kämpften die Gladiatoren nur mit stumpfen Waffen
iin weiterer Abschwächung zur Symbolik). Der Hund Berecillo blieb vom Jagen der
Indianer berühmt (bei den Spaniern). Wie in der ägyptischen Symbolik die Gedanken
statt in Schriftzeichen durch Bilder zum Ausdruck gebracht werden, so ist das Wissen
nicht aus Reflexion, sondern von der Anschauung zu gewinnen (nach Plotin). Non licet
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fortgespnlt zu werden. Die Frauen waren eemeinsam (und so die Kinder). Es
wurde in zwei Sprachen geredet (gleich dem Hoch und Niedrig des Jayam6chen(.
Für Knaben wurden Vorzeichen aus Vögel entnommen. Die Alphabete waren von
Oben nach Unten geschrieben (wie auf Sumatra). Die Javanerinnen können die
Gelenke der Finger rückwärts biegen, und nach Jambulos waren die Knochen der
esse Christianos (s. Sulpic. Severus). Bei der Weltschöpfong erhielt die Seele den unsterb-
lichen Theil von dem Demiurg, den sterblichen von den Göttern (s. Plato> Die Scytiien
stammen von Söhnen des Targitaos (von Zeus mit einer Tochter des Borysthenes gezeugt .
Die dtot nUaayoC (von Dodona und auf CretaJ erscheinen (bei Homer) als troiscfie HuBs-
völker (mit Leleger und Cauconen). Ilantq o* ö*ol roJv i»v6iv dai/Ltovi« (im Psalm der
Septuaginta). T6 nvivfuta xäi fj ^'oxh xal to (jcu/ua wurde bei den Pharisäern unterschieden
(s. Joseph.). Die Pharisäer als aus Abrahams Samen waren von Sünden frei (wÜurend dem
auserwählten Volk der Juden gegenüber die Heiden der Erbsünde verfallen waren). Sfi
loy "^yytoaioy iv Idf^riyaig naQÜivoq öi^^fiyf fJi^XQ*' ^^f «»loro^rff (Lukian). Gott (Ahgah-
yolunaffo oder der Reine) wird bei den Cherokesen) als Oohnehlahnohee (der Schöpfer'
oder Ehquahahdahnodohgee (der grosse Geist) verehrt (s. Tekate). Das Volk, das nichts
vom Gosetz weiss, ist verflucht (nach den Pharisäern), und nur die Brahmanen durften die
Veda lesen (als Wiedergeborene). Gegen den Gott des Stoikers Timokles wendet der Epi-
kuräer Damis ein, weshalb er nicht gleich dem Steuermann (unter irdischen Menschen'
nur auf das seinem Schiff zuträgliche bedacht sei (s. Lukian;. Im Drama des Lebens hat
Jeder die ihm zugefallene Rolle naturgetreu zu spielen, nach Epictet (dessen Abhandlung
Marcus Aurel durch Junius Rusticus erhielt ; ,.der grösste Bewunderer und getreuste
Nachtreter des Sklaven war der Kaiser** (s. Weygoldt,. Endowmeut-house dient Salt-
Lake-City für die Geheim- Ceremonieen der Mormonen. Die Beschneidung hatte für den
Hebräer den Sinn der Adelung s. Sack) TnXiXaloQ fvitv^fv, ^yat^ttXai'rtttgy f7t((ßQivo; h
t^dov ovgayov oggoßarriar«: xn) tn xdlXiata fx^fundtjxtüi (s. Lukian). *Ey fx igtbir xn«
i} iroi T(jia, (s. Lukian) Trephon's Schwur (für Kritias . 'Ennr iv ovQavfT^ ßKntov Jtxmovs
trixaöfxovi xal hßißXioii inq nga^ng nnoygacpouivog^ auch bei den Scythen, ii ivxn yf
Xirjaios xal ^v ^Oyiat (Lukian). Die Hebräer schwuren mit der Hand aufs Zeugungsglied,
und bei der Abhängigkeit des testis vom Vorhandensein der testiculorum waren Frauen
vom Zeugniss ausgeschlossen (bei den Römern). Gott ist der universelle Herd, von dem
den Menschen nur der entfernteste, der schwächste Rauch bleibt, (nach Alexis; im eksta-
tischen Zustande (s. Mayo). Bei den Barbaren entstanden, verband sich die christliche
Philosophie unter Äugustus mit dem römischen Weltreich zu gemeinsamer Blüthe fnach
Meliton SardX Da in Fincenu viele der Götzenbilder begraben waren, blieb glückliche
Existenz gewiss. L'equitö present de respecter ce gouvemement quelqu'il soit et de traiter
avec lui de Facquisition ou de Foccupation du territoire, q^u'on convoite (s. Calvo) bei der
Colonisadon (1885;. Le roumain affecte certaines proprietes des dialectes les plus anciens
de ritalie et oeut meme servir k les manifester (s. Quinet). Die bacchantischen Mädchen
schöofen Milcn und Honig aus dem Fluss, wenn unter Inspiration des Dionysos (s. Plato).
Die Muse wirkt in den Inspirirten gleich dem Stein von Heraclea oder (bei Euri^ides)
Magnet (s. Plato). La doctrme de la reincamation, c'est-a dire-celle qui consiste a ad-
metia-e pour l'homme plusieurs eristences successives, est la seule qui rq)ond h Tidee que
nons nons faisons de la justice de Dieu a Fögard des hommes plac^s dans une condition
morale inferieure, la seule qui puisse nous expliquer Tavenir et asseoir nos esp^rances
(Allan Kardec). ^OoytJvy^g fiaty ot XQiywyovvitg dXX^Xoii &twy rj rjQwtoy (y hgoU ««<
xotyri &vrinoXovyrt(l oder nach des Seleukos' Erklärung (s Snidas). Bei den vor Pon^e
als liseln auftauchend gesehenen Schiffen tranken die Priester Ava (zur Beschwörung .
Der Eremit Paulus in tSebaischer Wüste wurde von einem Mönch mit Hirschgeweih (als
Satyr) versucht (bei Pietro Lorenzetti). Les Aryas honoraient leurs ancetres, dont quelques
uns, tels que les Ribhous, devenaient meme des demi-dieux (s. Langlois). La religion indi-
viduelle nait la nremiere, la religion sociale vient se greffer sur eile, pour la r^leguer dans
l'ombre (s. Brocner de la Flechere). Les abikous (enfants morts en bas ftge) sont tour-
mentes par les mauvais genies (an der Sklavenküste) Miaza-nopte (Mittemacht) gilt als
ein Gespenst, welches vom Untergang der Sonne an bis gegen Mittemacht auf dem Scheide-
wege unter der Gestalt verschiedener Thiere umherwandert und wieder verschwindet
Dun Scotns weist der Gottheit als höchstem Weltprincip die dreifache Primität eines
Primum efficiens, Primum eminens und Ultimus fims zu (s. Werner), Zu St Angelo in
formis (in Calabrien) wird der Teufel durch eine vom Hals zu den Füssen herabfallende
Kette gefesselt. And every prophet, who speaks in the spirit, ye shall not try nor test,
for every sin shall be forgiven (heisst es in der öia^oxn rojy Stodixn ATtuaiüXtuy)^ beinjr
in an ecstasy (s. Spener). Avec Crösh, gdnie d'obeissance ä la loi, et Rashu, genie de la
rectitude, Mitrö se tient pres du pont Cinvat, pour peser les actions de Thomme, qui rient
de mourir et pour lui faire ou non passer le pont, selon ses m^rites (Casartelli). I^a pe^
est engendree par un d^mon nomm^ Namtar, la fievre par un autre du nom dldpa lin
Assyrien). L'Iapa agit sur la tete de l'homme, le Namtar sur sa vie, l'Outouk sur son
front, TAtal sur la poitrine, le Gigim sur ses visceres, le Tetal sur sa main (s, Menant).
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südlichen Indier sehr biegsam, wie die gespaltene ZtiDge zum Nachahmen aller
Lautarten diente (ähnlich der trillernden Zunge bei Gesängen auf Sumba).
'Emeatwg ol ßdpßepa Tovg ''E%v\vivg 'twves 'Keyovtnv (bei Hesych). Alex. M,
Als Melech Yavan*) (bei Daniel). Le Ghez rend l'idee de Grec par junanawi (s.
Lenormant). En Perse le nom des Grecs est Yauna (Yavanu im Assyrischen).
•) Car war Bruder des Lydas und Mysus (s. Herodot). Als Leleger die aegfiischen
Inseln bewohnend, waren die Carier als Seeleute an liinos tributpflichtig. Durch die
Dorier und Jonier von den ägäischen Inseln vertrieben, verdrängten die Carier die Leleger
und Pelas^er auf das Festland (nach Strabo). Die Caunier (aus Greta eingewandert)
gelten (nach Herodot) als eingeborene Carier. Nach Strabo befinden sich Befestigungsreste
der Leleger in Carien. Nach Thucydides waren die ägäischen Inseln von Piraten (als
Carier und Phönizier) bewohnt. Minos vertrieb die Carier aus den Cycladen (nach
Thucydides). Die Carier hiessen ß{(gßagoq)(ov(ov (bei Homer). Die Griechen nahmen den
Helmschmuck der Carier an (s. Herodot). Apries (in Aegrpten) nahm Carier und Jonier in
Sold. Die von den ägäischen Inseln durch Dorier und Jonier vertriebenen Carier Hessen
sich auf dem Festlande Cariens nieder (mit Vertreibimg der Leleger und Pelasger). Der
Autochthon Lelex (bei Aristoteles) als Stammvater der Leleger, war Onkel des Teleboas
(Stammvater der Teleboer) in Acamanien (mit Taphiem). Die Carier (mit dem Holzthurm
zu Mylassa) waren den Lydem und Mysem verwandt. Als Stammvater der Phönicier war
Phönix oder Chna (vor der Geburt Jupiter's) aus der Erde entstanden. Labrandeus (mit
dem Dojppelbeü) wurde als Stammvater (von Lydus, Car und Mysus) in Mylassa verehrt.
Lelex, Stammvater der ^aus Deucalion's Steinen entsprossenen) Leleger, war (nach Pau-
sanias) aus Aegypten gekommen. Nach Hesiod sind Leleger von Xiytiy {avlkiy^vitq oder
Sammelvolk) zu leiten (bei Strabo). Piratische Carier besiedelten (bis zum Austreiben
durch Miuos) die Cycladen, und als mit Abzug der Athener die Särge aus Delos entfernt
wurden (s. Thucydides) fanden sich die meisten als carische ^in den Begräbnissen mit Waffen .
In Minos' Thalassokratie rüsteten ihm die Leleger seine Schiffe aus (statt Tribut). Auf
dem nach dem Aufenthalt unsterblicher Staatsmänner führenden Stemenweg der Milch-
strasse, blickt Scipio auf die Erde nieder (bei Cicero), wie der im Jugendtraum aufge-
stiegene Indianer (s. Kohl). Mit dem Lituus (in Aehnlichkeit des Erummhoms gebogen)
bezeichnete Eomulus die Himmelsgegenden (bei der («ründung) und Attius Navius (als
Schweinehirt) die Viertheilung des Weinbergs (die gelobte Traube zu finden). There
is a traditional worship of tutelary village deities (Bhumian) neben der Verehrung
Parmeshwar's (bei den Ihat). The Bhumian was once a man (nach der Apotheose am
„Than" verehit). L'autel est en forme de demicercle (sanctuaire des Parrohs) bei den
Timmanih (s. Vohsen). Vermischung des Blutes mit dem Abendmahls wein kommt in der
altchristlichen Kirche vor (complementum communionis) ; mit Blut verschrieb man sich
dem Teufel (s. Menzel . Um nicht den heiligen Namen (Aucharmazdi) auszusprechen,
wurde Anhoma gewählt (im mystischen „Om") neben Anro-Mainyus (ann schlagen) oder
Ganak-Minoi (mit zatano und Satan). Ueber die Erscheinung des Heilands deponirt
(9. März 1873) der Messknabe vor dem Bürgermeister von Leime (bei Kiffis, Kr. Altkirch;.
In Piasterion wurden dem GottLykos jeden Neumond Knaben geopfert (in der nfQioöoq des
Johannes). Danou Dangbö (le serpent sacr6) est un grand fetiche, cruelque chose comme
qui.diroit la sagesse increee (s. Bouche). Als die Fetische des Negerlindes von den Missi-
onären durch eine Medaille der seligsten Jungfrau ersetzt waren (in Dahomey), liess der
Vater dasselbe bei den Weissen (nach Borghero;. Salus populi summa lex esto (s. Cicero).
Wie man bei der fide promissio die Götter zu Zeugen anrief, so konnte man statt
ihrer auch die Mitbürger, die Quiriten zu Zeugen anrufen (s. Schulin) im Obligations-
recht (in vadimonium oder sponsio), in selbstbewusster üebemahme religiös bindender
Gelübde (gleich Mokisso u. s. w.). Gott ist purus actus (bei Erigena). One of the
earliest dirisions is that of rights arising from delict and right« arising from contract (s.
W. G. Miller)^ the earliest form of Obligation would arise in a state of primitive innocence
where obligations would be performed without their being specificaDy feet to be burdens
or bonds (9ie great source of obligations in the family and tne state). Die Welt als leben-
des Wesen besteht aus Himmel und Erde, wie Seele und Körper (bei Plotin). Neben Mo-
togon, der durch sein Blasen Alles geschaffen, fürchten die Australier (bei Perth) den bösen
Cienga (im Erdinnem . Wer Häunthnge, Priester, Priester, Mädchen, Alte beleidigt hat (in
Australien) geht nach Viami^ als schatten- und wasserlose Sandebene (s. Perron d'Arc).
;el des Clopas (Jesus Vetter) wurde (unter Trajan) angeklagt mc uviog artb
Simeon, Enkel
jJttßtJ xcii ;^p/oar/«i'oi; fs. Heges.), wie der Enkel des Apostel Judas, Jesus Vater (unter Do-
mitian). Ignatius, Bischof von Antiochia, wählt sich Jesus Christus aus dem Stamm David's
und Abraham's. Secondo che ci affigon li disiri e gli altri affetti, l'ombra si figura (Dante).
Weiss auch der Satan, dass Gott und sein Reich zuletzt den Sieg behält, so hört er docn
nicht auf, in seinem Gottgleichseinwollen denselben zu trotzen und zu widerstreben, und ihm
durch Verführung möglichst viel Abbruch zu thun, und sein Reich zu mehren, in welchem
er trotz der Strafe, die seiner und der Seinen erwartet, sich dahin in seinem selbstgerechten
Trotze und in der Herrschaft über die Verdammten, welche ihm trotz seines Gebunden-
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The Male-arasars (hill-kings) of the Southern Gats speak partly corrupt Mala-
yalam and corrupt Tamil (Monier Williams). Malli quorum inons Maleos (Ptol.)
Tptkiyyw ßaa-ikeiov (bei Ptol.). Die javanische Sprache (Yawam) heisst Swawakam
(in Tamil). Yawakoti (bei Aryabhata) bezeichnet Ostpunkt Java's (nach Kern).
Nach Fontaine gehört der Dialect der Giraia (unter den Rhiner) zum Malajischen.
seins mit Ketten der Finstemiss verbleibt, „von selbstständiger Herrschaft so ausreichenden
Grenuss und Befriedigung zu schaffen hofft** (s. Philippi), der „dumme Teufeh benannt (1884).
Zu den von Ohang Tsang (unter den Han) gesammelten Ueberresten des mathematischen
Lehrbuches Kew-chang-swon-shuh (nach dem Bücherbrande unter den Tsin) schrieb Lew
Hwu^ einComraeutar (263 p.d.). Der ,Simius dei" (s. Tertullian) äfft die christlichen Cere-
monieen auch in Afrika (s. Horrer) Die Bewegungen des Puls haben ihren Ursprung im
Herzen, und zwar im linken Ventrikel, als nvkv^auxri (bei Nemenos). Durch die Kraft
der Sorrintelliffenza (im Glauben) tritt aas unbegreiflich Geheimnissvolle, das auf gewöhn-
lichem Wege der Erkenntniss nicht zu erreichen, in den Geist ein (s. Gioberti;. Along the
roads frequented by travellers (unter den Mahabadier) there were manj caravansarie&
between every two of which were posted sentinels, so that the voice of a person, reached
from to the next, in everj halting place was a Shudahband (physician) and a Timari, and
the inns were also constructed near each other, mit reitenden Boten oder Rawand (the
ümras despatched Nuwands to the king's court). Emperor Eieulung (in China) raised
Shing Wong in the scale of deities (the Protector of to alled cities). Formerly the rank
of this god was inferior to that of a governor-general (s. Gray). Kwan-te, the god of war,
and Manchang, the god of leaming have their votaries everyvrhere in China), Manchang
is esuecially worshipped by coliegians and schooboys (Kwan-te, a distinguished general in
the third year of tne Christian era). Bei den Nathi-wathi wird Tha-tha-puli als Gottheit
verehrt, wie Tnlong bei den Ta-ta-thri (in Australien). II est t^m^raire et mal-adroit de
disputer k une nation teile que la Chine ses titres authentiqnes (s. Voltaire)* Deum sem-
piternum immensum, omniscium, omnipotentem expergefactus a terffo transeuntem vidi
et obstupui; tegi aliquod eins vestigia per creata rerum (Linne). Die Umgegend von Ar^
war dürr, weil über Hera s Bevorzugung (durch Inachos) Gott Poseidon zürnte, der da-
gegen (aus Liebe zu Amymone) die Isiederung von Lema befruchtete, indem auf denStoss
des Dreizacks die Quellen hervorsprudelten (nach dem iQ(aivn), Forma nihil aliud est
quam divina similitudo participata in rebus (s. Thom. Aq.). Ztvi IJan(a( (Ilannai)^ als
Baßa (phrygisch) oder Bayaios (s. Hesych) wurde verehrt in Baga (pers.) oder Bog (slav.).
Quod ab bis gentibus fertur eorum Deum fuisse locutum, quem fanatici nominant (s. Fre-
de^arius). In der Inuen genannten Beschwörung spricht der Abia-Inuen als Vogel (am
Calabar). Brother of the great Hinung was the West-wind, who with him, brought firom
the cloud the viVifyng rain and who finally assisted tJie Iroquois in the extermination of
the powerful stone ffiants (s. E. A. Smith). The charm of the chum-dasher (mandhani da
phul) „has the effect of attracring all the butter in the chums of the neighbours into that
of the possessor of the charm (in Muzaffargarh). In acquirung the rudiments of civilisa-
tion, such as drinking, lying, tliieving. and twisting red handkerchiefs round their heads,
the Blacks show themselves to be very apt pupils (in Anstralia) 1885 (s. Fineh-Hatton).
Maecenas räth dem Kaiser Augustus die Magier in keiner Weise zu dulden (s. Dio Cass.)
und so wurden die Zauberer der Patagonier periodisch ausgerottet (vom Häuptling). »Die
letzte Grundlage des Rechts ist die sittliche Geselligkeitsliebe**. Die übermenschliche
Macht, mit der der Mensch in verschiedener Weise rechnen zu müssen erlaubte, wurde
mit dem Ausdruck Mäya bezeichnet, mochte man ihre Bestätigung den hohen Göttern
oder den bösen Mächten oder aush nur dem Menschen zuschreiben (s. Ludwig). „Die
Mäyä kann, soweit sie die Fähigkeit der Götter bezeichnet, doppelt unterschieden wird,
in eine solche, durch welche die Welt erhalten wird und eine andere, welche störende
(dämonische) Einflüsse beseitigt" (die Mäyä der bösen Mächte wird wirksam gedacht durch
Fluch, Beschwörung u. s. w.**). fMana der Maori]. Der fish-priest'* (der Tsimshian) is
„working on the hcarts of the fish", to be abundant during the Coming season (s. Mayne).
„Le üouvoir de lancer dans le corps d'un ennemi un petit os enleve ä un squelette et
qui donne la mort subitemenf wird dem Karakul zugeschrieben (in Australien). Im Teich
von Lamellin finden sich keine Fische (sino par tiempo de Quaresma periodisch i Dies les
Srevino aquellos peces para al tiempo mas estrecho de sus ayunos (s. Calancha). Die von
er Frau des Kaggen (Heuschrecke) adoptirte Tochter (des Stachelschwein) vermeidet mit
ihrem Vater (als „Allverzehrer") zu leben, um nicht von ihm aufgefressen zu werden (bei
den Bushman) Der chinesische Beamte trägt die Chou-Chou genannte Halskette aus 106
Kügelchen. Sur ces cent-huit grains mystiques, 72 repr^sentent autant de pierres pricieux
ou de mötaux, qui se trouvent dans le sol de Chine et le 36 autres les planetes et les
constellations qui peuplent le ciel de la patrie. A gauche de ce coUier, deux fils de peile
Slus petites rappeJlent le respect du aux ancetres et la pi^tö filiale due aux parents. A
roite, un autre fils plus petit est le symbole de la fid^bte due au souverain (s. Daiyl;.
Pour passer le temps avec moins d'ennui, TAustralie s'amuse parfois k fümer certaines ra-
cines seches et poreuses, d'une saveur douce et agr^able, ü prise meme, en guise de tabac
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Gleich dem Cham gehören Piak und Charay zu den Malayen). Die Malayalis
stammen von einer tamulischen Colonie. Die Festung Sikander Mokam (bei An-
stieg der Thaldat-Hochebene) gilt als Lagerplatz Alex. M. (s. Schlagiutweit). Das
Bild Alexander's M. wurde als kräftig wirkendes Amulet getragen (s. Trebellius
Pollio), in Ringen und Geschmeiden, oder auf Kleidern (bei den Macrianer).
la poudre qua renferment de petites fleurs (s. B^renffier). La carte de Siam d'AnviUe dit
qne le pays de Na^os ^tait jadis „peupl^ des joifs" le renseignement est puisö dans Edrisi
(8. Bouche). Quana dans la guerre quelque chei est vaincu, c'est son Mzimou qui Ta
abandonnö qui ne Faime plus (bei den Wanyamuezi), und so wird auf den Gräbern (wie
auf dem seiner Mutter in Isura durch Kapera) geopfert (s. Livinhac). Aegypten wurde
im Süden durch Troglodyten, Blemmyer, Nubier und Megabanische Aetniopieu be-
grenzt (8. Araber). Die Troglodyten warfen den Leichnam lachend fort (nach Artemi-
dorus). Hinter den Fleischessem am Hafen Antiphilos wohnen die an der Eichel Ver-
stümmelten (deren Frauen ausgeschnitten werden) und die Bewohner von Deire waren an
der Eichel verstümmelt (bei AJrila). La libert^ consiste k ne döpendre que des lois (Vol-
taire). L'öl^ment positii de la soci^te, c'est la bieufaisance, c'est l'attrait, c'est la grace
(Flachere). Bellum omnium in omnes (s. Hobbes) beim Naturzustand (des ^esellschafts-
losen Zustandes). Les premieres personnes sont collectives (s. Brocher de la Flachere). Es
glaubt der Mensch die freie That zu thun, und ist doch nur ein Spielball des Geschicks
(b. SchiUer). This is less than the length of a wave of red light. Indeed a first-rate
microscope would enable us to discem objects not exceeding in diameter the length of
the smallest waves of the visible spectrum. By the microscope therefore we can submit
our particles ta an experimental test. Tf they are as large as the light-waves they will
infambly be seen; and if they are not seen it is because they are smaller (Tyndall). Sehen
der Kreisbewegung der Seele aus Selbstbewegung der Weltseele (s. Plato), ist die Bewe-
gung des Körpers (wegen der Schwere) eine gradlienie (bei Plotin). Die Chemie kennt
äre Grenzen (J. B. Dumas), die Zoologie leider nicht (in der Descendenz). In Bezug auf
die Bewegung ii ix Swauitog 6db<: ^«c hilvoy o X^yfiat Svvnofhm) sind Wechsel (,ufraßolv)^
Entstehung (yiy(ftig), Anderswerden {aXloituaig) nur als Arten aufzufassen (s. Plotin). Die
Ruhe ist die Negation der Bewegung (und zwar in bestimmter Bewegung). Die Bewegung
ist nicht als Negation oder Ruhe zu fassen, weil die Bewegung etwas Positives is^ die
etwas mit sich bringt und Wirksamkeit besitzt, also nicht als Negation aufgefasst werden
kann (bei Plotin) aber (s. Richter) „in der intelligibelu Welt ist die oictoi( nicht als Nega-
tion der Bewegung in gleicher Weise aufzufassen, wie die Ruhe" (ijpf/ii« zu xfvrjaig). Die
Relation definirt sich als ein Verhalten (s. A. Richter), als die Art eines Dinges zu sein
in Bezup auf Anderes, das aus dem Verhältniss zweier Dinge resultirt (bei Plotin). Von
den drei Elementen, welche die ovaia bilden, ist die Materie das vnoßaf^Qtt der Form (bei
Plotin\ L'uccel divino (trattando l'aire con leteme jjenne) erscheint Dante (Ecco Angel
di Dio\ Os homini sublime dedit, coelumque tueri jussit et erectos ad sidera tollere
vultus (s. Ovid). Menschliche Bildnisse, als Bathata (Väter der Vorfahren) erhalten (in
Manyuema) Opfer aus Ziegenfleisch (s. Livingstone). Die Drav^en, die, aus früherer Leb-
zeit auf Erden, daran gebunden sind, hausen unterirdisch in Höhlen und Grabhügeln, den-
jenigen schadend, die ihre Aufenthaltsorte (als Besitzthümer) betreten in Scandinavien).
Die Beziehung Vohuman's zum Schöpfer wird als Sohnschaft und Ahuramazda's zu ihm
als Vaterschaft bezeichnet (im Din-Ksurt). Die Ahnen (der Chinesen) erhalten die Ci ge-
nannte Bewirthung fan den Tafeln). Vor den Idolen auf den Berghöhen fam Amur) «stand
small botes, containing miUet or sand, and iron pots; the supplicant having elicited sweet
sound from the not by striking with a stick, throws a small siece of wood or straw into
the box, as an offering to the god (s. Ravenstein'. Die in den Tiefen der Wasser lebende
Schlange Wuocol tödtet die bei Nacht Trinkenden (nach den Australiern), La nature des
etres moraux (in der Psychologie) pourrait se subdiviser en psycho-physiologie et Psycho-
pathologie (s. de la Flachere). Als Anna (in Quedlinburg) in ihre „estasis nel, reaete sie
viele liebliche Verse, strophenweise mit der ordentlichen Skansion** ^s. Francke). Den
Heiland schauend, hörte von ihm Rosamunde Juliane von Asseburg, dass er sich mit ihr
verloben wolle und ihr „Bräutigam bleiben" (der Teufel erschien mit gräulichen Hörnern
und hässlichem Gesichte Der Schatten lebet und bewegt sich von ihm selbst nicht, son-
dern, wenn der Baum sich reget, so reget sich der Schatten auch; also der Mensch lebet
und webet in Gott (Johann Amd). Als das ewige Licht in die Finstemiss heineinleuchtete,
entzündete sich das Feuer der Sonne im Sternenhimmel, und aus der Stemenwelt wurde
das siderische Leben hervorgerufen, in lebendige Geschöpfe (Vögel, Fische, Landthiere),
die ihren Geist von Gestirnen erhielten, den Lem von der Erde (nach Böhme). Iwan Ti-
mofejewik wurde von der 100jährigen Greisin Irina Neterowa geboren (t 1716) zur
Gründung der Secte der Gottesmenschen oder Geistler (nach den Skopzen). Die Sphoro-
phylle sind ungebildete Laubblätter (s. Schenk). Die erste Anlage am Vegetationspunkt
für Laubblätter, Kelchblätter, Blumenblätter, Staubblätter u. s. w. ist dieselbe (im Laufe
der Entwicklung der betreffenden Organe eine eigenthümliche Gestaltung gewinnend) im
Wachsthum (auch psychisch). In der Blattwandlung der Melanophen die Blätter (s. Hanstein)
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Param Rama recovering Malajalam (Malai-ala, hüls and wayes) from the sea,
peopled it witb Brahmans und statt des eingesetzten Gouvernenrs die unterdrückten
Bewohner: „bronght an a foreigner, one Eeja Perumal from keya puram und made
him ruler for tweJve years, als Cheraman Perumal, kine of Malai-nad. Antiyoko
nama yonaraja (auf Asoka's Bdicten), als Antiochos II. (könig der Griechen). Im
zeigen nach den Wandelformen (des Typus). Every pordon of a plant, which has a distinot
Sart or function to perform in the Operations or phenomena of vegatable life is called aa
»rgan (s. Bentham). Princes of Rose-Croii de Heroden (Sovereim Princes of Rose-Croii),
considered the ne plus ultra of Masonry (s. Heckethom). Les Philal^thes travaillent beaacoap
lessciences ocultes (s. Couteuk), durch Martinez Pasqualis gestiftet (1750). unser (jeist und
Geraüth ist wie ein Wasser, darüber der Oeist Gottes ohne Unterlass schwebet, sobald er
stille wird und von keinem Winde der zeitlichen Gedanken hin und her bewegt, bleibet
Gott darin, spricht sein kräftiges Wort in solch still Wasser (Johann Amd). Die Grund-
rechnungsarten im Logik-Kalkul (wie in der Arithmetik) ergeben sich als Multiplication
(Determmation), Division (Abstraction), Addition (Collektion) und Subtraction (Exception).
Nur derjenige ist verdienstvoll, der aus inneren Motiven thut, was ein Anderer nur thun
kann aus äusseren Motiven (L. Stephen). Die Differentialrechnung sucht die Grenzvei^
hältnisse aus der gegebenen Relation der Grösse, die Integralrechnung sucht diese Rek-
tion aus den Grenzverhältnissen. Go right forward like a horse in blinkers, neither looking
to the right band nor to the left (Tylor) in inductiver Forschung (der Ethnologie). Die
Orocodile wurden in Ae^ypten verehrt, weü den arabischen und libyschen Räubern am
Durchschwimmen des NU verhindernd (s. Diod.), und in ArsinoS gefuttert, wogegen von
den Herakleopoliten das Ichneumon (als Feind der (orocodile) verehrt wurde (s. Strabo).
In Eurachi wurden die Orocodile in einem Teich gefüttert (s. Orlich), wie das „Suchos"
genannte Crocodil oder (bei Herodot) Champsae in r 0x06 nlatynoXig (s. Strabo), wogegen
in Tentyra das Crocodil verfolgt wurde (aurch darauf reitende Tentyriten gebändigt).
Oapt. Donald Mackav fand unter den Steinhaufen auf der unbewohnten Fanning-Insel ,a
stone case, fiUed with ashes, fragments of human bones, stone shell and hone tools, vaii-
ons Ornaments, spear and arrowhead of hone and stone (v. Fanning). Nach Gulick waren
die zum Begräbniss dienenden Steinreste (auf Eusaie) Grabmäler, übriggeblieben aus den
.«anciennes residences royales" (s. Le Gras). Der Aegypter setzt die ausgetrocknete Leiche
als Gast zu seinen Mahlzeiten und Trinkgelagen (wie Lukian als Augenzeuge erzählt). Als
das delphische Orakel den Sieg Sparta's über Tegea an die Gebeine des Orestes knüpfte,
wurden die dort vergrabenen durch Lichas beschafft (v. Herodot). Les villosites sont ou
tres rares ou absolument nulles k la surface du corps du Negre, sauf les quelques points
toujours gamis de poils chez Thomme. En revanche, Fappareil glandulaire cutanö, est
chez lui extromement d6velopp6; ces deux faits se rattacheut encore ä la meme cause et
s'expliquent nar le balancement d^organes connexes; le sang, appele ^ la surface du eorps.
abandonne les bulbes pileux trop profondement enfonc^es, mais par la meme raison, il
afflue dans les glandes sebac^es, qui sont placöes superficiellement; il est tout simple qne
les Premiers s'atrophient et que les seeondes se dfeveloppent exceptionellement le deve-
loppement lui meme rend compte de Texag^rations de Fodeur propre ä la race negre (s.
Quatrefages). Die gleiclizeitige Thätigkeit der strömenden (erwärmenden und erkältenden)
Ursachen bestimmte als Toteleffect (besonders durch Yerhältnisse der Ausdehnung und
Oonfiguration zwischen den undurchsichtifi^en continentalen und den flüssigen oceamschen
Massen) der Inflexionen der auf der Erdoberfläche projicirten Isothermen; die Perturba-
tionen erzeugen die convexen und concaven Scheitel der isothermen Curven (A. v. Hum-
boldt). Discha, als Utemi gefangen, wurde gewaltsam in das Quikuru übergeführt (in Gonda)
nach der Sitte (U^unda's). Erklärt der Kronprätendent bei seiner Gefan^ennehmung, er
wolle gerne Häupthng werden, so wird derseloe, als ungeeignete Persönbchkeit von den
Yanjapara umgebracht (1882). Die Sankya setzen als Ursache der Welt eine nnbewusste
Materie, aus dem Verhalten in Sattva (Reinheit , Raja (Leidenschaft) und Tamas (Dunkel-
heit). Nach Kanada bilden die Atome den Grundstoff, mit den Bildern der Welt im Ober-
wesen. Die Vedanta geht auf Brahma zurück. Sankara nach Begründung des Math m
Sringagiri) repaired as far as Eashmir (on the throne of Saraswati) und über Badasi kasu-
ma nach Eedamath (where he died). Indra, im Innern der Erde, als seine Mutter, gezeugt,
den Vritra zu verderben, trifft ihn, als Eunuch, mit seinem Blitz, seine Mutter zur Wittwe
machend (in der Veda). Der in der Wabeuo-Eunst Erfahrene verfertigt aus Gras oder
Zeug ein Bild des Jagdthieres und schiesst auf dasselbe (in der Hütte aufgehängt). In
Themistiana Indiae Provincia, cum ferro et chalybe careant, ex lapidibus Smaragdini et
obscuri coloris (lapidis aethiopici speciem nonnulli vocant), cultelias parant cum mann-
briis elegantissimis (s. Aldrovandus). L'acte constitutif de la soci^tö est l'acte meme des
volont^s qui forment cette union, pour obtenir ce bien commun (s. Hugonin)). Auf der
Jagd einem Büffel folgend, gelangte Dragosh von Moramor oder Siebenbürgen (wohin der
Rest der römischen Siedler vor den Barbaren geflohen) an die Moldau (als EönigX ^^
in der Eunst tritt der Volksgeist am vollkommensten in die Erscheinung, weil da das
Gemüth des Volkes, der Mittelpunkt des geistigen Lebens in die Erscheinung tritt (s.
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Mahabharata sind den Pandavas die Javanas yerbündet (als degradirte Xatrja bei
Manu). Ueinin ist Griechisch (im Koptischen). Insula Melai est, in qua arbores
piperis proveninnt (Greogr. Nub.). Tij'i' 'keyüfjLiw^v MaXe, tvid to ninepi ytverou (Cosm.).
Maleiguian bezeichnet den Bergen (Malei) Angehörige (als Mann der Berge). Neben
Bugis, die bis Quedah eroberten, ist Persi durch Malayer (aus Menangkabouw) be-
wohnt, dann durch (weisgekleidete) Korinchi, sowie durch die (den Batta-Barak
verwandten) Rawa (an der Ostküste Sumatras fischend), und die (zu den Batta ge-
hörigen) Mandheling (s. Mc. Nair). Die Stämme des Innern zerfallen in die (neger-
artigen) Samang und die Orang Benua (Jakun oder Basisi) oder Sakai (Orang
Laut oder Orang Bukit), als eingeborene Malayer (im malayischen Dialect sprechend).
Im Gegensatz zu den Orang pantei sind (auf Allor) die Oran^ Gunung Heiden
(s. von Lynden). Die Küsten Solors (mit Bergstämmen im Inner^ sind von Orang
Badjoes bewohnt. Die Orang pantei (über die Orang Gunung herrschend) kamen
aus Temate nach Solor (und Allor). Die Orang beroet und Orang laut von Pulu
Trong (in der Karimata-Grruppe) wohnen auf Prauwer (s. van den Berg). Seeräuber
heissen Manuschi-tero oder böswillige Menschen, sowie Orang Badjak (in Tabello).
Die Beadjoe heissen Olo Ngadjoe als Olo oder OJoe (Mensch) und (javanisch)
wahdjo (Yolkshaufe). Auf Djohor (mit einer Prinzessin auf Seezug verschlaffen)
Hessen sich die Badjou auf den Küsten Borneo*s und Celebes', sowie auf den Solok-
Inseln nteder (mit Orang Laut und Orang Raja verwandt). Die Orang Laut leiten
sich von einem weissen Alligator oder Delphin. Die Orang Mapor schweiften in
den Wäldern (auf Bangka). In gemischten Ehen (wie aus den Orang darat) folgt
das Kind der Frau.
Badjorezen von Kima und Takawau verehren die Seegötter Toewan Santri
Dursch). Wenn es im Luftraum, wenn im Winde es war, wenn in den Bäumen oder in
den GesträucheH, was als es gesprochen wurde die Thiere hörten, dieses Brähmana soll
nun auch zu uns kommen (in Atharvan), im Sinne des einzelnen Ausspruchs (s. Ludwig) als
Magik (der Sympathien zum Zauber). Bhamya (der Mudgala) ist Sohn des Bharmyana.
In Polygnot's Gem&lde (der Unterwelt) sass Eurvnomos (das Fleisch der Todten von ihren
Gebeinen nagend^ als Schmeissfliege (mit grinsendem Gebiss) auf einer Geierhaut (zu Delphi).
Brahman, ab Weltall, ist zu verehren, um darin Werdend (tajjal&u- durch den Menschen,
aus (Willens-) Kraft gebildet (in der Cändilya-vidya). Nirvana litt^ralement) signifie „nu-
dit^** (s. Laouenan). Die Grösse ist die vir} der Schönheit, diese die Form (bei Plotin).
Das Recht ist ein organischer Theil des Geisterlebens des Volkes (bei Savigny). ov yaQ
uU fiyat drvotov, b ti jurj näv ^.ort (bei Melissus). Durch Benutzung des Eichenzweiges
aus der Quelle auf der %gd xoQvtpij erzeugte der Priester des Zeus Nebel (für Re^en).
^Egfiov tou t{naidiyi.a70v not^aydgrii (jtoiuriyy Hirte). Deus ^ o firmamento azul (Emitai),
bei den Fulupen (s. de Barros). Jeder Bissen, den wir essen, ieder Schluck, den wir
trinken, illustrirt die geheimnissvolle ControUe des Geistes durch den Stoff (s. Tyndall).
Hiram (oder Adoniram) der Freimaurer (klärt der Meister vom Stuhl den jungen Meister
in den französischen Logen auf) ist „derselbe, was Osiris, Mithra und Bachus, was alle
berühmten Götter in den alten Mysterien sind** (s. Aumiller). Zrjy (Zeus), ^«uj (äobisch),
Divus Pater (deus), Tina oder Tinia (tyrrhen.), Tius (goth.), Zio (alth.), Diewas (litthJ. Zevg
vnatog und /»ot^ios {OXvßnog), als ^vxatoa im Wolf (von lux, Licht). In Zeus' Räumen
auf dem bykäischen Berg werfen Eintretende (von Thieren und Menschen^ keinen Schatten.
Zii/g ijv Zsvi iau, Zivg Haoercety i /ufydle Zev im dodonäischen Orakel (bei Paus.), Wenn
der Tribus die sacrale Beziehung abging, so war sie dagegen politisch von der höchsten
Bedeutunfi^ als Grundlage der Steatsverwaltun^ (s. Mommsen). Eingeweihte hatten (nach
Aristocles) nicht Etwas zu lernen, sondern gefühlvoll erregt zu werden, na&fTy xal Sian-
d^ijvai (s. Synesius). Die Guineer entiialten sich zu ^Ehren ihres Fetisches einer gewissen
Art Speise oder Getränke" (auch der Ehegelübde). Daher isst einer kein Rindfleisch, der
andere kein Ziegenfleisch oder Hühnervieh; der dritte enthält sich von Palmwein oder
Branntwein (s. ViUault). Gehasste Todte werden unter das Wasser gelegt (bei den Utah).
Die Tempelterrassen des Götterberges waren verschiedenfarbig (in Ecoatana), wie Mexico's
Himmel (im buddhistischen Verbleichen). Die Person des Häuptlings, als Lal caus der
Familie Aidey) war unverletzlich (bei den Lushai). Zum Opfer, während des Kampfes mit
dem Asura, ward die Erde in den Mond (als das Schwarze desselben) versetzt (im Veda).
Mansf eider Thaler (auf Graf Hoyer geschlagen, der aus Mutterleibe geschnitten war)
machten fest (im dreissigjährigen Kriege). AxS Geheiss Adi Buddha's kam der Lokeswara
Padmapani als Matsyendra (-Nath) herab, um in Fischform Siv zu belauschen, wie
Parvati in dem Yoga belehrend (s. Hodgson). Einem bestimmten Quantum von Erregung
aus bestimmten sensibeln Nerven entspricht erfahrungsgemäss ein bestimmtes Quantum
von Empfindung in bestimmter Intensität (s. Boehmer) in .psycho-physischen Aequiva-
lenten^ (wie im Abhidhamma zwischen inneren und äusseren Ayatana hergestellt).
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128
Moeda Laut und Toewan Toliman Laut. Die Seelen der Guten werden im Himmel
beschenkt, die der Bösen schweifen in der Luft (s. Spreeuwenberg). Die Sakai in
Perak (die, beim Donner ihre Waffen schüttebd, den bösen Geistern drohen),
sühnen (als männliche und weibliche) die oberen und unteren Dämone (Njani und
Pateh). Aus dem Dornbuschhaus, wohin Mann und Frau getreten sind, wird unter
singender Anrufung der Geister ein Laut gehört, worauf das Paar in Besessenheit
hervorkommt und prophezeit (s. Logan). Die Jakun ^in Johore) yerehren die
Flusse Johore, Banut, Batu, rahat und Muar. Die Biadjoos (oder Dauker bei
Banjer) beten zu Dewatta. Die Sekah fürchten Gespenster zu begegnen, in den
Antu laut und Antu darat (zu See und Land). Dämon heisst Choleng in der
Sprache der Jokong (auf der Halbinsel). Von den Hantu (der Mintira) yerursacht
der Hantu Kamang Entzündung und Schwellung, der Hantu Kalumbachan die Pocken,
der Hantu pari Blutung (an der Wunde saugend). Der Hantu Saburo (der Jagd)
in Teichen und Lachen, jagt mit dem Sokom (Blackmouth) genannten Hand ^ei
den Mintira), der Hantu Tingi wohnt in den Quellen der Flüsse, der Hantu Pen-
yaden wohnt mit Hundskopf im Wasser, der Hantu Dago schweift als Reh auf
den Gräbern, Jder Hantu Chika saugt Wunden u. s. w., durch den Hantu Pinyakit
werden Krankheit verursacht (s. Logan). Der Boerong hantu (Spukvogel) heisst
(bei den Malayen) Boerong soewanggi (Zauberrogel). Yama heisst (in Bengalen)
Kalapetja (Todten-Eufe). Die Seelen der Orang ßenua gehen nach der westlichen
Sonne, wenn nicht durch die an den Gräbern schweifenden Geister (für deren
Entfernung Feuer angezündet wird) gefressen. Auf Sawu (wo Haawu, Sohn Eika*8,
aus Westen landete) wird Leo (als männliches Prinzip) verehrt, in der Sonne des
Firmaments (oder Liru), sowie Rai oder Erde (als weibliches Prinzip) befruchtet
unter Donner (Doro liru) und Blitz (Bela), mit Opfer für die Wango oder Nita
(s. Riedel). Der Mittelpfosten des Hauses ist (bei Port Moresby) Kaevakuku ge-
weiht, wie Blitz und Donner Semese und Tauparau (s. Chalmers»), In Orokolo
(auf Neu- Guinea) besuchte Iko das Land der Geister (wo die Gestorbenen fortleben).
In Rhiouw finden sich Orang Benua, Orang Barut und Orang Tambus (als
Eingeborene). Die Orang Benua oder Orang ütan leben unter Zwei^hütten im
Walde, die Orang boeroet und tamboes auf Schiffen (in Rhiouw) zwischen den
Inseln des Boelang- Archipel umherfahrend. Bei Heirathen erhält unter den Orang
Benoea (auf Rhiouw) der Sohn das Blasrohr des Vaters, das Mädchen einen irdenen
Topf (oder die Scherben eines solchen). Die Orang Setar (von Tangong Buaye)
heissen Orang Utan. Die Binua sprechen von den Orang Pago am Sungei Page
(Neben fluss des Muar) als wild und nackt (zu den Udai gehörig). Von den
Djemadja-Gruppen (West-Anamba's) ist die Djemadja allein bewohnt, während die
andern Inseln nur gelegentlich durch Orang Kaya besucht werden. Die Zinn-
Minen in Sungie Ujong wurden von dem Dämon Kummong gehütet, den die Ma-
layer zu beleidigen fürchten.
Die Orang Belom (Lom) opfern (in Krankheiten) dem Hantu Mapor (Berg-
geist) oder (durch kleine Prauwen) dem Hantu Bujuh (Wassergeist) 1862 (auf
Bangka). Die Vorfahren der Orang Loni oder Belom (auf Bangka) kamen aus
den Hügeln Semidang, dessen Gipfel allein bei der grossen Fluth trocken geblieben.
Die Orang Laut (Rayet) heissen Sicca (auf Banki^. Auf Billiton werden Orang
Darat (Landbewohner), Orang Seka (Fischer) und Orang Dagang (Fremde) unter-
schieden. Die Orang Belom (Lom) stammen (auf Bangka) von Mann und Frau
aus dem Hügel Semidang (nach der Fluth). Die Orang Laut von Johore und
Bintang (mit Rhiow) heissen Sellati. Neben den Orang Sabimba (in Battamto)
finden sich in Johore die Orang Laut oder Ryat Laut (Drang Tambusa), als
Meerbefahrer, sowie die Fluss-Nomaden als Biduanda Kallang oder Orang Sletar.
Die Tripang-Fang treibenden) Seka wurden früher als Piraten von der Land-
bevölkerung gefürchtet (auf Billiton). Die Orang Sekah und Orang Laut (in Billi-
ton) müssen auf den Böten wohnen, da sie, wenn auf dem Lande niedersitzend,
durch Blitze zerschmettert werden würden (s. Levenhoven). Die Fürsten von Riouw
und Lingga trieben Seeraub (178f)) mit Hülfe (einheimiscner) Rajat und Manos (von
Mingadanao). In Banka finden sich Orang Darat oder Gunung (als Einheimische)
und Orang Kling (als Fremde).
Am Fluss von Bengkalis darf kein Holz gehauen werden, weil dort der König
der Troeboe lebt, der, wenn durch Lärm gestört, unwillig verzieht, so dass die
Fischerei erfolglos bleibt. Die Troeboek-Beschwörung für die Fischerei in Brouwers-
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129
straat (an der Mündung des Siak-Flusses) wird durch die Djindjang R^ia betitelte
Frau (erblicher Wurde) ausgeübt (zusammen mit der Bidoe genannten Frau). Die
Malajer yon Riouw zerfallen in Orang-Darat (der Küste), Orang lawut (des Meeres),
Orang selat oder selatan (der Meerenge oder des Südens), Orang perampokh (See-
räuber) und Orang benua (Landleute oder Eingeborene).
Bei dem Beschwörungsfest der Troeboek-Fischerei (in Rhiouw- Archipel) wird
die Djindjang Raja genannte Frau im fürstlichen Seidenschmuck unter ein Zelt
(auf dem Yersammlungsplatz bei Boekit Batoe) gesetzt und nach Tänzen mit den
vier Batin (Häupter) der Fischerstämme durch B^ucherungen und Einreibungen be-
nebelt, worauf sie (in Extase) an den Laksamaea betitelten Batin Batoe Anordnungen
für das Fest giebt (wie inspirirt), und dann in diesem Zustande oft Tage und
Wochen lang verbleibt, während alle Anwesenden auf die Verkündigung zum Beginn
des Fischfangs warten. Hat der Geist seinen bevorstehenden Fortgang kundgegeben,
80 wird sie in einem Staatsfahrzeug nach dem Zelt an der Mündung des Beugkalis
(wo Djangi, die Gottheit der Troeboek, wohnt) hinausgefahren, und dort von wil-
den Zuckungen (die sich auch auf die Batin übertragen), ergriffen , bis durch den
sanften Gesang der Bidoe genannten Gehülfinn (die die Kleider wechselt und Nah-
rung giebt) beruhigt, um von der Gottheit ergriffen den Schemel zu besteigen und
dort zunächst (in einer nur der Bidoe zur Erklärung verständlichen Sprache) die
secbszehn Geister des Fischfangs, jeden einzeln, über die Hindernisse und die Ab-
hülfen desselben zu befragen, dann aber (in neuer Verzückung) im Namen der
Gottheit Djangi den Fischfang (für den der Bathin von Sindra mit seinem Boote
an der Flussmündung wartet, als eröffnet zu erklären (s. Gramberg).
Bei ungestümer See werden (unter den Orang Sekah) Braut und Bräutigam^
ieder in ein verziertes Canoe-Modell gesetzt und muss dann, beim Zusammentreiben,
der Bräutigam die Braut in das seinige hinüberheben , um sie nach dem Lande zu
rudern. Die Orang Benua tragen die spitzohrigen Hunde, die sie auf der Jagd
begleiten, auf dem Arm, bei schlechten Wegen. Für das Zähnefeilen (fierasa giei)
dient in (Naning) ein Stein aus Atschin. Nach den Jakun mischen sich die Udai
im Walde mit wilden Thieren (besonders mit den Siamang-Affen). Aus der rechten
Wade kommt der Knabe, aus der linken das Mädchen (bei den Jankun). Aus
der rechten Seite der Geburtsorgane gingen Knaben hervor, aus der linken Mädchen
(nach Parmenides). In jedem Dorf der Battah findet sich ein Priester, glückliche
und unglückliche Tage zu weissagen, wie zu begraben (s. Marsden). Die Merktage
dienen für die Witterung (in europäischer Tagewählerei).
Nachdem die Leiche (in Naning) in einer Seitenkammei* beigesetzt ist (durch
eine Flanke gegen die abfallende Erde geschützt), wird das Grab erhöht, unter
Aufsätze für zwei aufrechte (bei Frauen flache) Steine (Nissan oder Nishan). Die
Malayen der Halbinsel opfern bei festlichen Gelegenheiten (wie die Araber ein
Kameel) einen Büffel (mit dem Galo Rumbow genannten Messer), und derselbe wird
in zwei Hälften getheilt, die eine für die Mukim oder Gemeinde, die andere für
die Fürsten und Priester (in Naning). Menangcarbo wurde von einem Kampf
zwischen Büffel und Tieger benannt, worin jene siegten (s. Marsden).
Die Orang Gunang (oder Darat) verbrennen (in Banka) Benzoin (vor der Ernte)
unter Bäumen für die Hantu oder Blis. Im Flusse wohnte der (Akke Timbang
genannte) Dewa (Primistii Guru). Für Anlegung von Feldern befragen die Orang
Gunung (auf Banka) die Hantoe oder Blis in Träumen, und bei Noth wird der
Akke Timbang (Primisti Guru) genannte Dewa angerufen. Als mit Pirman's
Dnrchlochung die Erdoberfläche (Kulit bumi oder Haut der Erde) das ausströ-
mende Wasser überfluthete, wurde der Erde neue Festigkeit gegeben, durch das
Aufsteigen des Gunong Lulumut (mit den Nachbar-Bergen) und aus dem dort stran-
denden Canoe kam das von Pirman in einen Baumstamm eingeschlossene Menschen-
paar, worauf die Frau aus ihrer rechten Wade einen Sehn und aus ihrer linken
eine Tochter gebar, die sich verfältigten (während die Geburten „desselben Uterus
sich nicht vermählen dürfen**), und beim Anschlagen des Bambus (worin eine
Stimme gehört war) trat im Raja Binua der Fürst hinzu (s. Logan). Die vornehmen
Männer (bei den Redjang) lassen die Nägel (besonders am Zeige- und Kleinfinger)
langwachsen (s. Marsden). Die Stämme der Joorcallang, Boremanie, Seloopo und
Torbye leiten sich von vier Brüdern ab (bei den Redjang).
An den Küsten der Salayer, wo unter den Oepoe der Oepu (Fürst) der von
Banto-Bangong den ersten Rang einnimmt, fanden sich Badjos oder Toe-ri-djenes
Bastian, Indonesien. IIL «^
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130
(Wasservolk). Die Eingeborenen (der Langa und Wogo) sind von den in Rioeog
versammelnden Piraten Kinder der Ilanon und Magindano, aber nicht der Beadjoes
und der von Goa. Die Badjoes oder Orang Raja an der Nordostküste ßomeo's
(sowie auf Solok und Celebes), leiten sich von einer durch Sturm verschlagenen
Prinzessin aus Johore. Nach Von der Tuuk steht das Malayische in der Sprache
Madagascars dem Batta (Toba's) am Nächsten. Das (gemischte) Malayische der
Molukken heisst Basa Timor (des Ostens). Die Sprache der See-Dajrak ist dem
Malayischen verwandt. Das Binnenland heisst (bei den Land-Dayak m Sarawak)
Kadayo. In Tanah Boemboe wird eine aus MaJayischem und Buginesischem (mit
Dayakischem) gemischte Sprache geredet Bei ihren Kaubzägen gegen andere
Stanune, gehen die die Flüsse hinabkommenden Dayak (zwischen Brunei und Sa-
rawak) oft in die See hinaus.
Die Biadjak-Tjengari (verschieden von den Biadjoa) „tirent leur origioe de
THindoustan, se sont meles aux Chinois, aux Javanais etablis k Ealemantan et am
Mangkassas de Celebes" (in Kalemantan oder Borneo). In Billiton als Orang Seka
bekannt, an der Nord Westküste Bomeo's als Orang Raija, in Pulu Laut (im süd-
lichen Borneo) als Orang Djohor, zerfallen die von den Buginezen als Orang Bad-
joes und von den Makassaren als Tauridjene (Wasserleute) bezeichnete Orang
Elambaeg (der Javaner) oder Umhertreiben in solche, die ihre Frauen und Kinder
auf den Küsten zurücklassen, und in solche, die ganz auf den Schiffen leben (als
friedlich-furchtsames Volk) vom Fischfang und Handel (s. Vosmaer), Auf den
Küsten-Inseln Koetei's finden sich Badjaves (s. Zwager). Die eine besondere
Sprache redenden Orang Badjoes (an der Küste von Laiwioe) leiten sich aus Ti-
doeng (bei Macassar) ab (ehe sie sich nach Badjoa in Boni zogen). Die Baweaner
(von Madura stammend) sind mit Buginezen und (um Dessa Dipanga) mit Javanern
gemischt Die von den Biajus (oder Seeleuten) auf Borneo Ansässigen gelten als
frühere Eigenthümer der Insel. An der Küste zwischen Keo und Ende haben sich
Malayen, Buginesen und Macassaren niedergelassen (auf Flores). In Mittelfloies
kämpfen die Rokka gegen die buginesischen Piraten von Ende und Amboegaja.
Die Endorezen herrschen über die Bergstämme (auf Flores). Von den bis zum
Gebirge wohnenden Tongo in Flores wurden die der Küste durch macassarische
Häuptlinge beherrscht (1855). Nach Padbrugge (1677) nahmen die (in den Mo-
lukken schweifenden) Badjorezen ihren Ursprung von China (und Japan), mit Ja-
vanern, Makassaren, Balinezen etc. gemischt. Nach dem Radja Antouw stammen
die Badjorezen von einer versunkenen Insel bei Gad (auf Makanar). Als ein Kind
der Orang Badjoes in Kendari unter einem Mangoe-Baum spielend, plötzlich krank
geworden war, wurde dieses in einem Aufzug durch die anführende Frau (in Mannes-
kleidung), als Ma-Sauroe (unter Kris-Schwmgungen) umtanzt, bei Streuen von Reis
und Loslassen eines Huhnes (um die Seele zurückzubringen). Die Orang Salumba
(um Sungie Tamrau) leiten sich von den Bugis. De Kustlanden (von Kaidipan eo
Bolaang-Itam) werden door de Holontalosche Vorsten als tijdelijk verblijf an de te
Boentoe-deoe, of Daoe, sich ^evestigd hebbende Badjo^s van Kalidoepa afgestaan
(s. Riedel). Auf Batsjian (mit dem alten Platz Sekie am Fluss Kasi-Ruta) finden
sich Sapangala, Gallap, Sumbaki, Singadon, Dapoat, Lata-lata, Mandioli, Obi,
neben Amassing (An Siedlung des Königs). Der König von Labuang oder Laboha
setzte sich am Kasi-Ruta in Beziehung zu den Alfuren des (seitdem unbewohnten)
Inneren (bei der Gründung des Reichs).
Neben dem (höchsten) Mamban^ verehren (in Bangka) die Orang Belom (mit
früher von der malayischen verschiedenen Sprache) den riesigen Ahnherrn Ake
Antak und die von ihm besuchten Plätze. Sein Haus steht auf der Kreuzung des
Seelen weges (wie der Priester dem Todten in's Ohr flüstert) und er weist nach
links (zur Hölle) oder nach rechts (eine Zeitlang begleitend). Wenn in Krank-
heiten für den nuschgeist (Hantoe Mapor) geopfert wird, legt man Eier u. s. w.
an einen Baum, werm für den Wassergeist (Hantoe boejoe^ in eine Prauw (die
man versenkt). Von dem krank machenden Zauberer wird ein Abbild verfertigt,
das man mit Nadeln prickelt, bis Genesung eintritt. Mambang, den Geisterfurst
übej Leben und Tod (die Seelen aufnehmend) verehrend, bringen die Orang Belom
auf Bangka (nachdem der Zauberarzt durch Tanzen und Singen m Extase gekommen)
ein Opfer in einem Korbe (der im Baum aufgehängt wird), wenn die Ejrankheit
durch einen Waldgeist (Hantoe Mapor) und in einer kleinen Praaw, wenn durch
einen Hantoe Boejoet (Wassergeist) venirsacht, während von der Hexe, die Krank-
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131
heiteu verursacht, ein Abbild gemacht wird, um es zu prickehj. Dem Sterbenden
flüstert der Priester einige Worte in's Ohr, damit die Seele beim Hause des (als
Vorfahr verehrten) Riesen Ake Antak getheilten Kreuzweges den richtigen PJPad
finde (1862). Mit Schmelzen des ^Atzman^ schwindet der, auf dessen Namen ge-
tauft, dahin (im Siechthum).
Die von Djoehar (Vorfechter oder Panglima des Fürsten von Johor und Ma-
lacca) stammenden Seka (in Billiton) zerfallen in fünf Suku, unter Häuptlingen
{Demaeg oder Kapala gaar) und darunter Aelteste, als Batien oder Ketoea (s.
Verstege). In der Boengoeran-Gruppe (Gross- Natuna) wohnt der aus Rhiouw an-
f;estellte Drang Kaya am Ranai-Fluss,. während die anderen Inseln wegen der
lanos verlassen sind, und wurden dadurch auch die Drang Laut meistens fortge*
führt. Die Ilanoen-Piraten kapern den auf den Riffen fischenden Drang-Laut am
Slantan (wo früher Siakol-Piraten ihren Versteck fanden). Die kleineren Inseln
der Natuna-Gruppe sind aus Furcht vor den Ilanoes^Piraten verlassen. Auf der
Tambella- Gruppe haben sich die Bewohner mit einem quer durch die Bucht auf-
gezogenen Wall aus Korallensteinen gegen die Ilanos-Piraten geschützt (die indess
Veremzelte, oder auch Fischer, fortzuführen wissen). Die Bewohner von Papoe-
Oni und Amalas rüsteten jährlich Piratenschiffe aus (1826). Die Drang ütan
Hetar (an der Strasse Singapore's) kannten keine Götter und fürchteten nur die
Gallang Piraten, „who are men like themselves" (s. Thomson), und so fürchteten
Celten nur dass etwa der Himmel einfalle (in der Botschaft an die Macedonier).
unter Chandra Baun rüsteten die Malayen (12d7 p. d.) eine Flotte gegen Ceylon aus.
Bei Versetzung vom Lingga-Archipel nach Kateman „hielden de Drang Sodkoe Nam
op tot de Drang Laoet te behooren" (Schot). Die Drang Laoet leiteten sich von
den Buginezen (1725). Malayen von Celebes trieben (zu Wilsons Zeit) an die Palau
an, aus Salibago (nach Johnson) 1859 (s. Semper). Bei den Redjang fassen die
vornehmen Männer ihre Zähne in Gold, indem sie mit dünnem Futteral davon die
untere Reihe bedecken (s. Marsden). In Yucatan wurden den Zähnen Goldstifte
eingebohrt.
Die Inseln des Riouw- und Lingga-Archipel wurden durch Seeräuber der lianos
verheert (1802). Die Seeräuber von Mapar (unter Linffga) durften alle Fahrzeuge
anfallen, ausser die dem Hafen Kalambak nähernden (s. Angelbeek). Die Drang
Sabimba auf der Insel Battam (an der Südküste Johore's) leiten sich von SchiflP
brüchigen der Bugis (aus Celebes), die, da ihre Angehörige wiederholt von See-
räubern geplündert wurden, in's Innere gezogen, unter dem £id, keinen ^Ladang^ zu
bauen, noch Hühner (welche durch Krähen verrathen könnten) zu halten (s. Loean).
Früher fanden sich Seeräuber auf der Serasan-Gruppe. Der Dngis-Fürst ünku
Klana erhob Zoll am Muar-Fluss. Als die auf Böten ankommenden Fremdlinge
die Stadt Pamoekan verwüsteten, flüchtete die Bevölkerung von Tanah-Boemboe
in's Innere (auf Borneo). Der Kampong Melajoe (auf Tambelan) ist gegen die
Seeräuber befestigt. Die Piraten von Reteh (zwischen Jambi und Indragiri)
stammten von den Lanun auf Mindanao (s. St. John), durch den Sultan von Linga
gerufen (zur Bundesgenossenschaft im Krieg). Die Piraten von Balaniui sind von
den Mindanesen abhängig. Am Sokawan-Fluss waren in den Piratenflotten Ma-
layen und Dayak gemischt. In ihrer Herleitung der malayisehen Fürsten von
Alexander Magnus erzählen die Seyara Malayu oder Annalen der Malayen, dass
Rajah Secander, Sohn des Rajah Darub von Rum, ans dem Stamme Mackaduniah,
über das Reich Zulkarneini herrschend, in Folge seines Wunsches, die aufgehende
Sonne zu sehen, nach den Grenzen des Landes Hind kam nnd Sjahar el Bariah
(Tochter des besiegten Kayd (Kideh) Hindi (Rajah von Kannouj) heirathete, deren
Sohn (Aristan) Arsjathun Shah auf Kayd Hindie's Thron folgte und sich mit der
Tochter des Fürsten von Turkestan vermählte. Aus dem Geschlechte Alexander* s
zeugte Rajah Narsa mit der Tochter des Tarsia Burdaras (Schwiegersohn des Rajah
Sulan von Amden Nagara) drei Söhne: Rajah Herian, der über das Land Hindostan
herrschte, Rajah Suren, der von Rajah Sulan zum Nachfolger ernannt wurde, und
Rajah Fanden, der in Turkestan herrschte. Auf dem Marsche gegen China (das
allein von den Ländern im Dsten und Westen seine Dberhoheit nicht anerkannte)
kam Rajah Suren nach Gangga Nagara, wo er den Rajah Gangi Shah Juana
besiegte und seine Tochter rutri Ganga heirathete. Dann besiegte er den über
alle Rajahs unter dem Winde herrschenden Rajah Chulen vom schwarzen Stein-
schloss am Flusse Johore (im Lande der Klang Kins) und vermählte sich mit
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seiner Tochter (V. d. ö. As., V, S.7). Geflügelt auf die Erde herabkommend,
fandeu Suwaone Male und Suwanne Malai, die Töchter des Königs Sinlayon in
Khao Khrailat, den König Thepha Sintong mit seiner Gemahlin miter einem Baame
schlafend, und entführten ihn mit sich nach Khrailat, wo ihr Vater ihnen ihn als
Ehegatten anrieth. Indess gelang es Sintong bei Nacht zu entkommen und den
Fuss des Hügels zu erreichen, wo er nach manchen Abenteuern sein Weib wieder-
fand. Die Devada kehrten jedoch zur Erde zurück und stahlen seine Frau hinweg^
um sie ihrem Vater zu bringen. Der von ihr geborene Sohn stieg dann, von
Devadas begleitet, zur Erde- nieder, um seinen Vater zu suchen. Alles auf dem
Wege erobernd (nach siamesischer Version). Die Malayer, als Holz (mala) bringend
(Aya) aus Menangkabouw, wurden, als von Sklavenflüchtigen (aus den Molukken)
stammend, von Buginesischen Piraten an den Küsten Sumatras zum Holzfällen benutzt.
In Malayala fuhrt Male (dravidisch) auf die Berge der Malayalim (adl) und dortige
Eingeborene oder Bergbewohner (im Küstenzug Maiaya's), während in dem auf
Schiflferzügen gemischten Seevolk (der Orang Laut) sich die Karer spiegeln (in alter
Weit, und die Karaiben in neuer).
Druck von Gebr. Unger in Berlin. Kcbönebergerstr. 17 a.
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Y on den nachfolgend in einzelnen Stücken wiedergegebenen (und durch
Herrn Conservator Krause beschriebenen) Sammlungen ist die auf Tafel III
befindliche der Güte des Herrn T. H. Der Hinderen zu verdanken, der
sie während der Reise übergab, die auf Tafel I als werth volles Geschenk
übersandt durch den besten Kenner der vertretenen Locali täten, Herrn Missionar
Chalmers. Die Gegenstände auf Tafel II wurden einem auf einem Kopf-
jagdzag befindlichen Boot entnommen, das an unserem, nach der Abfahrt von
K isser bei Tuteke, geankerten Dampf boot Nachts für einige Minuten anlegte
(zum Austausch benöthigter Artikel).
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Tafel I. \
I
Neu -Guinea. /
Fig. 1. Fesihnt aus Bast auf Rothenbügeln; schwarz, weiss uud roth bemalt; einen Alba-
tross vorstellend. Der Hut wird an Festtagen von den der Göttin Kaevakhku
geweihten Personen getragen. Die Flügel klaftern 80 cm weit. Von Lilo.
Fig. 2. Schild aus hartem Holz, in der Mitte mit gemustertem Geflecht, natorgelb und
schwarz überflochten. Die Federkanten sind roth, der Behang besteht aus rothen
und gelben Federn und Pflanzenfasern. Die Rückseite hat einen Handgriff aus
Rottang. Von Eerapunu; dieselbe Art Schilde wird von den Binneneingeborenen
gebraucht. 84 cm hoch
Fig. 3. Sogenannter Menschenflüiger (Mancatcher). Der Bügel besteht aus Rottang und
hat vom eine Art Rassel aus Fruchtschalen. Der Apparat wird dem zu Fangenden
von hinten über den Kopf gedrückt. Der in dem Bügel befindliche dient dazu,
den Widerspenstigen zu zähmen, da er mit demselben einen Stich in den Nacken
bekommt, falls er nicht den Anordnungen des Fangenden folgt. Von Hula.
Fig. 4. Steinaxt aus schwftrzlichgrünem Dioritschiefer mit helleren Streifen Die Holz-
schäftung ist ca. 70 cm lang und am Knie mit Rottangstreifen umflochten; die
Handhabe ist am Ende mit rothen Federn geschmückt. Von Mount Stanley.
Fig. 5. Schlägel für Bastzeug; aus hartem Holz geschnitzt und mit verschiedenen Mnstem
an den vier Längsflächen versehen.
Fig. 6. Tabakspfeife aus Bambus mit eingebrannten Verziemngen und Behang aus Federn
und Fmchtkemen. Von Maiva.
Fig. 7. Kalklöffel aus Palmenholz mit reich verziertem Griff. Mit diesem Löffel wird der
znm Betelkauen gebrauchte, gebrannte und trocken gelöschte Kalk in den Mund
geführt. Doreh.
Fig. 8. Drillbohrer, bestehend aus der hölzernen Bohrspindel, die unten mit einer Stein-
spitze bewehrt ist und darüber zwei Wirbel oder Schwungscheiben trägt. Diese
Spindel wird mittels des Bohrerbügels in drehende Bewegung gesetzt 60 cm
lang. Port Moresby.
Fig. 9. Apparat zum Anfertigen von Stricken, aus Holz. 44,5 cm lang. Port Moresby.
Fig. 10. Armband aus weissen und rothen Muschelscheibchen und schwarzen Früchten.
Von Port Moresby.
Fig. 11. Kurze flache Keule aus sehr hartem Holz; der Griff ist mit Schnüren aus Cocos-
faser beflochten. 67 cm lang.
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Tafel n.
Timor, Letti.
Fig. 1. Grosse Trommel; aas einem Stück Baumstamm geschnitzt. Der obere Theil, der
Rmnpf, ist aasgehöhlt and mit Thierfell überzogen. Das Fell wird durch einen
am Rumpf festgekeilten Bambusreif mit schmalen Bambusstreifen gespannt ge-
halten, la sind die Schlägel.
Fig. 2. Kanuverzierang. Ein starker Strang aus Cocosfaser ist mit Cocosfaser- Stricken
übersponnen und Ovula ova- Muscheln verziert.
Fig. 8. Hut, aus Palmblattstreifen geflochten; von oben gesehen.
Fig. 4. Pansflöte aus Rohrstücken mit sieben Tönen.
Fig. 5. Blashom; aus einem Rindshom gefertigt.
Fig. 6. Doppelkamm, zugleich Kopfputz; aus Bambus, mit Geflecht verziert; der eigent-
liche Kamm hat elf Zähne.
Fig. 7. Kamm, zugleich Kopfputz. Ein fünfzinkiger Kamm aus Bambusspaltstücken läufl.
in eine Handhabe aus, die durch einen kleinen Schirm in Form eines Viertel-
kreises geziert ist.
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II
^
y
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Fig.
1
Fig.
2.
Fig.
3.
Fig.
4.
Tafel HL
Geräthe and Zierrathen der Batta auf Sumatra.
n. 13. Tabakspfeife, ,,tiilpang^^, ans Messing mit langem Rohr, über die ganze
Oberfläche reich omamentirt.
Götzenbild, Holzschnitzerei, „tnngkot malehot". Die Angen sind eingelegt, der
Schopf besteht aas Menschenhaar.
Ohrring ans Gold, „duri duri"; wird in das erweiterte Ohrloch geklemmt.
Tabakspfeife, „tulpang^S Kopf aus Messing; reich omamentirt, Rohr ans schwarzem
Holz mit Messingbeschlag.
Fig. 5. Gürtel ans starker Messingkette mit reich omamentirtem Schloss und Messing-
glocke. Die grossen Zwischenglieder sind geflochten und mit Bleidraht verziert.
Solche Gürtel machen nach dem Volksglauben kugelfest.
Fig. 6. Saiteninstrument mit 4 Saiten (von denen zwei fehlen). Das Instrument ist aus
Holz gefertigt, der Griff mit einem Kopf geziert.
Fig. 7. Zahn vom Wildschwein, mit Messingkette und Bommel, Amulett. Der Priester
weiht es und versieht es mit Zauber, damit es gegen Krankheit und Yerg^iftung
schütze.
Fig. 8. Armring ans Messing, mit Kupfer tauschirt, „golang golang^. Der Ring ist
offen, die Enden greifen auf eine halbe Windung übereinander.
Fig. 9. Gürtel aus starker Messingkette mit zwei festen Zwischengliedern. Das Schloss
ist mit stylisirten Thierköpfen reich verziert und, wie das Gürtelende, mit einem
Anhänger geschmückt. Der Anhänger des Schlosses hat einen Schellenkranz.
Macht (wie Fig. 5) nach dem Volksglauben kugelfest.
Fig. 10. Büchse ans beschnitztem Bambus, für Tabak. Der Deckelknopf ist mit Perl-
schnüren, an deren Enden Schellen hängen, verziert.
Fig. 11. Ohrholz, „hau sibong", vierkantig; wird in den Löchern der Ohrläppchen ge-
tragen, um sie offen zu halten.
Fig. 12. Kamm, „suri^^, Zähne aus Bambusstreifen in Messingfassung; mit Perlen verziert.
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INDONESIEN
ODER
DIE mSELN DES JIALAYISCHEN ARCHIPEL
A. BASTIAN.
IV. LIEFERUNG.
BORNEO UND CELEBES.
BERLIN
FERD. DÜMMLERS VERLAGSBUCHHANDLUNG
1889.
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BORNEO
UND
CELEBES.
REISE -ERGEBNISSE UND STUDIEN
A. BASTIAN.
MIT DREI TAFELN.
BERLIN
FERD. üCMMLERS VERLAGSBUCHHANDLUNG
1889.
y/ / 3S^ Digitizedby Google
öc W. ^^^
LIBRARY OF THE
MUSEUM Of COMPARATIVE ZOOLOQY
DEPOSITED IN THE
PEABODY MUSEUM
0CT18 1939
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Einleitung.
Bei meiner Ankunft in Maeassar (6. Mai) hatte ieh mich der Oast-
Arenndschaft des Gouverneurs, Herrn Tromp, zu erfreuen, sowie der an viel-
seitigen Belehrungen reichen Unterhaltungen, die mir durch Herrn Matthes
in bereitwilligster Weise gewährt wurden, als werthvolle Geschenke seitens
solch' höchster Autorität. Mit Herrn Dr. Czurda konnte die Herstellungs-
weise von Sammlungen besprochen werden, und ist seitdem eine aus-
giebig zusammengestellte von ihm nach Europa mitgebracht bei seiner
Heimkehr. Herrn Bensbach waren wiederholt Mittheilungen betreffis der
Turaja zu danken, sowie ausgewählte Sammelstücke, die dem hiesigen
Museum einverleibt wurden.
Nach einer Besichtigung der Fttrstengräber zu Tello (11. Mai) und
einem (kurze Anlandung in Pare-Pare einbegreifenden) Ausflug (16. Mai) nach
Koetei auf Bomeo (in Samarinde), wurde bei Rttckkehr nach Maeassar
(20. Mai) dem Rajah von Goaw (Jung-Ayah) ein Besuch abgestattet
(23. Mai). Bei dem Grabmal Tunisumbaya's (in Bontobirain) rührt der
Steinban aus Speelman's Zeit her, und von den heidnischen Fürsten-
gräbem zu Tummalata, unter denen das Batara-Goaw's hervorsteht, waren
einige f&r mahomedanische Bestattungsweise wieder eröffnet worden, wie
das Sultan AbduUah's, des ersten Convertiten. Daneben finden sich (jen-
seits der umschliessenden Erdwälle in Ziegelresten) die Gräber der Priester
in Tingimai. Die Abreise von Maeassar (26. Mai) führte uns, mit Anlaufen
in der Bucht von Palos (29. Mai), nach der Bucht von Tontoli (30. Mai),
der Bucht von Amurang (31. Mai) und dann nach Menado, wo die Alfnren-
Gräber, Tembukar genannt, in Augenschein genommen und interessante
Mittbeilungen von dem alterfahrenen Missionar, Herrn Lindemann, entgegen-
genommen werden konnten. Der letzte Anlegeplatz auf Celebes war
Gorontalo (2. Juni), worauf die Fahrt weiter ging nach den Molukken
(zum Aufenthalt in Temate).
Bei meinem ersten Aufenthalt zu Batavia im April 1864 (s. Völker
des östlichen Asiens, Bd. Y) würde ein Besuch auf den übrigen Inseln
des Archipel, (von denen eines Regierungssitzes abgesehen), noch mit
mancherlei Umständen -und Schwierigkeiten verknüpft gewesen sein, be-
sonders wenn ein solcher Periplus in kurz gefasstem Zeitmasse hätte ab-
solvirt werden sollen, wie dem Durchreisenden gerade zu Gebote zu
stehen pflegt.
BastUn, Arcbipelago. IV. a ^^ j
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n
Als ich auf der in diesem Werke behandelten Reise wiederum in
Java landete; waren die Rundreisen der Postdampfer seit langen Jahren
bereits zur Gewohnheit geworden, hatten indess bis dahin nur die grösseren
Inseln in ihre „Echelles" hineingezogen.
Daneben war seit kurzem eine Privatgesellschaft gebildet, deren
Dampfer Egeron, — der Entdecker seiner Strasse, — auf abgelegeneren
Gruppen anlief, und ein glücklicher Zufall ermöglichte es mir, an der
letzten Rundreise eben noch Theil zu nehmen, da die Gompagnie bald
darauf liquidirte.
Einige der ausnahmsweis bertthrten Häfen wurden im Anschluss an
die regelmässigen Etappen der Postdampfer bald darauf angefügt, und die
Fahrten derselben dehnten sich rasch aus, von Jahr zu Jahr in weiteren
Kreisen gezogen, betreffs der bis dahin unberührten seitwärts verbleibenden
Inseln und Inselchen. Gleichzeitig begann unsere Kenntniss von Indo-
nesien eine überraschend schnell veränderte Gestalt zu gewinnen. Während
die Ethnologie bis dahin über Java, Sumatra, Celebes, Bomeo etwa hin-
aus, sich bald im Schwanken eines alfurischen Hjrpothesen-Meeres verlor
und bis zur Ausdunkelung in schwarze Papua fortgezogen war, traten
damals umfangreiche Monographien an's Licht, gleich denen Gampen's
über die Molukken; die wissenschaftliche Bearbeitung des Materials wurde
von Wilken in die Hand genommen, und Rieders lang vorbereitetes, und
lang erwartetes, Fnndamentalwerk bot fortan eine festgesicherte Basis,
um zum Beginn eines theoretischen Aufbaues ermuthigen zu können.
Die seinem Buche eingefügten Abbildungen schienen zu beweisen, dass
Manches aus versteckten Winkeln noch erlangt werden möchte, ehe mit dem
unauf h^tsam vordrängenden Anreiz des civilisatorischen Verkehrs auch dort
der Zersetzungsstachel hineingetrieben wäre, und deshalb, um vor dem Ein-
treten solcher Katastrophe das Vorhandene möglidist noch zu retten, kam
zur rechten Zeit auch diesmal wieder die Hülfe des ethnologischen Hülfs-
comit6's, um den trefflichst erprobten Sammlungsreisenden Jacobsen aus-
zusenden, unter den vom Museum für die einzuhaltende Richtung und Mass-
nahmen ausgefertigten Instructionen (1887). Und auch diesmal hat er seine
Erfahrungen, sein Geschick und sein Glück, den Erwartungen gemäss be-
währt, indem durch die von ihm und seinem Begleiter Kühn eingelaufenen
Sendungen das Museum für Völkerkunde mit einer ethnologischen Samm-
lung aus dem indischen Archipel bereichert ist, die vorläufig an Reichhaltig-
keit Manches, was sonst derartiges vorhanden ist, übertrifft, und hoffent-
lich auch anderswo den Wunsch erwecken wird, zur ferneren Vermehrung
des dem Studium erforderlichen Materials beizutragen (unter Theilang
der Arbeit und gegenseitig ergänzender Vervollständigung).
Unter solcher Sachlage gewinnt das vorliegende Werk eine veränderte
Gestalt, indem es sich, bei dem kurzen Aufenthalte, von kaum einigen
Wochen oder Tagen an jedem Ort, nur um einfache Wiedergabe der ge-
machten Aufzeichnungen zunächst zu handeln haben wird, bis der spätere
Abschlnss des Ganzen einen allgemeineren Ueberblick zulässt
Borneo war nur vorübergehend in Koctei besucht (wie bemerkt), nnd
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Celebes, wo sich der Aufenthalt zweimal wiederholte, bietet eine Vertretung
ersten Ranges bereits in den Arbeiten Matthes', dessen freundlicher Unter-
stützung meiner Zwecke ich mich (in obiger Erwähnung) zu erfreuen hatte
(sowie Schätzenswerther Mittheilungen seitens der Missionare der hollän-
dischen Gesellschaft in der Minahasa).
Das sonst in Anmerkungen mitgetheilte Material schliesst sich, gleich
früherem, an die fortgehende Beschaffung an , unter Vorbereitung eines
imgesammt umgreifenden Registers (dem darüber Vermerkten gemäss).
In den aus den Sammlungen unseres Reisenden angehängten Figuren-
tafeln stellen sich die Bilder dar, die wie in den Ornamenten auf brah-
manische Vorzeit von Khmer bis Thai, so in der Haltung, auf das Evan-
gelium des Heilswortes in den Aryani-satyani hinweisen, und wenn aus
indonesischem Ahnencult in den, prähistorisch dunkleren noch (melanesischer
Fernen), verlaufend, auch dann in der, — aus des Eremiten scythischer Sakya,
(und Tschuden bis Thrazier), oder Sakyamuni's (und Mani's) Lehren wieder-
hallenden, — Stimme eines Buddha-gosa's, betreffs desjenigen zu künden
scheinen könnte, was graues Alterthum von seinem Pythagoras geredet,
aus pythonischen (oder pythischen) Vorzeiten, in weiten Wanderungen.
Und so wanderte weit und vielgestaltig der Seelengeist, metasomatisch
sowohl wie metempsychosisch, innerhalb des Kvxlog ävayx^g (b. Diogenes)
für die Befreiung (b. Euxitheus), nach Wahlfreiheit im Schai-en-Sinsin
(s. Stern), in Seelenwanderungen der Aegypter (b. Herodot), getischer (des
Zamolxis), gallischer (zu Caesars Zeit), im üv&ayoqov koyog (s. Diod.), wie
von Pherekydes gelehrt (s. Cicero) aus orphischen Mysterien (bei Plato),
vierfach (bei Alidschi), den Thiergenuss verbietend in der Philosophie des
Empedokles (s. Clem. AI), Kovqoq ts Koq^ t«, und Lavater (1794) „6tait
persuad6, que sa femme dans une de ses existence anterieures avait ^t^
la fenmie de Porce Pilate" (s. Muhlenbeck). Lichtenberg war gestorben,
ehe geboren (in Gedanken), und in Averroös war Pythagoras Seele hin-
eingewandert, nach dem Urtheil des Pomponatius, „philosophus acutissimus"
(s, Vanini), während Bland in West- Australien als Wieder-Erscheinung des
verstorbenen Eingeborenen Yowanong erkannt wurde (1829) und der
Reisende Wissmann seine Negermutter zugeführt erhielt (in Afrika).
Was hier nach Abscheidung der Elementargrundlagen des Denkens
(unter den geographisch variirten Differenzirungen des Völkergedankens),
im Nachgehen auf historischen Wegen, der Forschung übrigbleiben mag,
wird auf Java aus dortigen Monumenten seine Anknüpfung zu erhalten
haben, und bei dieser Gelegenheit folgen nachstehend betreflfs der in
unserem naturwissenschaftlichen Zeitalter angezeigten Methode psycho-
logischer Behandlungsweise, einige weiter zugefügte Bemerkungen.
Bei der Ethnologie, als vorbereitendem Studium für eine naturwissen-
schaftliche Behandlungsweise der Psychologie (in der ^Lehre vom Menschen")
handelt es sich zunächst um eine Dreiheit principieller Axiome, und zwar
um die folgenden: um den Ausgang vom Gesellschaftsgedanken (des Zoon
politikon), um die Bedingungen desselben unter den Agentien geographisch-
hi^orischer Umgebung, und um die Verwendung comparativ- genetischer
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Methode im logischen Rechnen der Induction (anter ControUe der Dednction).
Gestetigt bei objectiver Umschau durch den Ansatzpunkt im Gegebenen
mag dann das Denken^ unter Integrirnng des Selbst nach den Verhältniss-
werthen eines (unabhängigen) Theilganzen, mit wachsenden Fähigkeiten
allmählig fortschreiten bis auf Begabung mit einem höheren Calcul^ zum
Yerständniss gesetzlicher Harmonien (jenseits der Schranken von Raum
und Zeit), um im Unendlichen die Ursächlichkeit zu ergründen, nV^^^ ^^
infiniti fönte oritur^ (s.Leibniz), in alldurchwaltenden Gesetzen (des Kosmos).
Nur der Schein eines Seins (cf. Herbart) erscheint, und was bei Generali-
sationen die Speculation sodann aus metaphysischer Verzweiflung über
täuschende Maya, zum nichtigen Spiel der Negationen weitergeführt hat,
wird sich in einem „naturwissenschaftlichen Zeitalter" durch Sichtung der
Einzelnheiten klären lassen (nach Zutritt der Psychologie als Naturwissen-
schaft).
Im Alter siecht Alles dahin, in Stagnation niedergehend, gebrechlich
zum Untergang. Aber schon ist die neue Generation geboren künftiger
Welt, und so im Satuminischen Zeitalter dauert das paradiesische fort,
„Jove" nondum barbato", bis der Gott dann die Herrschaft ergreift, und
jfortan die Verantwortung eintritt, im strengen Regiment.
Streng und ernst, auf Genauigkeit, ist die Anforderung gestellt in solch'
naturwissenschaftlichem Zeitalter inductiver Methode, und „der Fortschritt
des Wissens liegt im Ausverfolg der Methode, wichtiger als theoretische
Gelehrsamkeit" (b. Gomte), un logischen Rechnen (auf thatsächlicher
Unterlage).
Jetzt im ersten Beginn einer mächtig neuen Wissenschaft, die sich
uns zu eröffnen verspricht, bedarf es geduldiger Entsagung zum Abwarten
gereifter Früchte aus den Wurzeln dessen, was heute erst gepflanzt Und
hier, im Drang des „geheimen Bautriebs" (s. A. Lange), verirrt sich dann
leicht die von der Naturphilosophie befreit erachtete Naturwissenschaft
dennoch immer aufs Neue wieder in metaphysische Ingredienzen hinein
(im Heissgespom der Hitzköpfe). „Men cannot, or at least, they will not,
await the tardy results of discovery they will not sit down in avowed
ignorance. Imagination supplies the deficiencies of Observation. A theoretic
arch is thrown across the chasm, because men are unwilling to wait tili
a solid bridge be constructed" (s. Lewes). Am Anfang des logischen
Rechnens heisst es die Elementar -Operationen erlernen (der vier Species
zunächst), und dann mag einstens vielleicht die Fähigkeit gewonnen
werden, fortzuschreiten bis zu Unendlichkeitsrechnungen (in naturwissen-
schaftlicher Psychologie).
Die in der Culturgeschichte eines Volkes angetroffenen Systeme der
Philosophie bringen die (bei dem Natnrstamm in mythologischen Bilder-
symbolen wogende) Weltanschauung (nach jedesmal herrschender Stim-
mung) zur Darstellung, und vertreten insofern die Religion der geistigen
Aristokratie (unter den Gesellschaftsschichtungen), etwa in der Form einer
Religionsphilosophie.
Mit dem gesammten All hat dann die Psychologie, als das •im
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schaffenden Individuum bewegende Agens, mehr weniger bewusst (oder
unbewu88t) eingeschlossen zu liegen, verknüpft mit den höchsten und letzten
Fragen (fttr Anfang und Ende).
Seit der durch Herrschaft einer dogmatischen Theologie erzwungenen
Discrepanz zwischen Glauben und Wissen (in der Scholastik), wurde die
Psychologie ihres Anrechts auf leitende Aussagen beraubt, unter jene
nominalistische Dialektik verwiesen, worin sie sich in der modernen Logik
seitdem bewegte, ehe sie jetzt, mit ihrer naturwissenschaftlichen Durch-
bildung, die alten Anrechte auf entscheidendes ürtheil, (je nach dem
Massstab bereits gewonnener Befähigung daftir), zurückzufordern haben
wird (mit dem Ausgang vom Zoon politikon in der Geschichte der
Menschheit).
Wenn erwacht im Stadium der Gultur findet der Geist, innerhalb seines
psychischen Gesichtskreises, dasjenige fertig vor, was in den träumerischen
Vorstadien der Kindheit unbewusst sich gezeitigt hat. Eben weil, beim
Heranreifen des Zoon politikon zur Mannheit, die Ideale draussen mächtig
genug geworden sind, um durch ihre Reize bedingend einzuwirken und,
über das materiell sinnliche Auge hinaus (für Auffassung des Ueber-
Sinnlichen), ein geistiges, (mit Plato's zweitem Seelengesicht), in Thätigkeit
zu rufen, — zu erzwingen durch „kategorischen Imperativ" (sils Karijyoy)
— eben damit constituirt sich das Bewußtsein mit verlängerten Denk-
reihen jenes philosophischen Denkens, wie charakteristisch somit für die
Cultur. Was hier statt hat, und zunächst allein stattfinden kann, ist ein
Subtrahiren der Deduction, aus den Complexen des fertig zusammen-
gesetzt bereits gebildet Vorliegenden, um auf ein Einfacheres (zur Ver-
deutlichung) zurückzugehen, bis auf die Eins, wo möglich (monistisch
zufrieden).
Und diese, im mathematischen Sinne, reclamirt dann ihre Selbst-
ständigkeit, im Sein der Substanz, mit der Eins, der eine zweite sich
anfügen kann, eine dritte u. s. w., aber für räumlich analoge Gesichts-
empfindung im Nebeneinander zunächst, da das Nacheinander für ernste
Betrachtung sich, als nutzlose Spielerei erweist, wenn, „mit Grazie in
infinitum", ad absurdum geführt, bis im höheren Calcul sich Ansätze bieten
sollten für variable Functionen (und Infinitesimalrechnung logischer Trans-
cendenz).
So gelangt die Metaphysik aus der zur Allgemeinheit eines Ur-
Princips ausgeweiteten Substanz (b. Spinoza) auf Leibniz' Monade, die
Alles bereits „in nuce" in sich trägt, ftlr die angebomen Begriffe, von der,
auf völlige Negation (b. Berkeley) verfallenen Materie abgesehen, indem
aus dem Instincte eines noch sinnlicher umschränkten Auges, die Atome
gesetzt wurden (b. Democrit), während im Vorgefühl des Auseinander das
Potential Angelegte zu seinen Realisirungen sich entwickelte, kraft der
der Entelechien (b. Aristoteles), einer Kraft im Stoff (für organisches
Wachsthum).
Indem sich nun, bei objectiver Ueberschau, die comparativ-genetische
Methode bietet in der Induction, bleibt die Eins als Ausgangspunkt zum
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Ansatz im Gegebenen, aber in Macht ihrer ganzen Fülle enthüllt sich sodann
die honte Mannigfaltigkeit der Natur; wenn in ihrer festgegliederten Durch-
forschung fortschreitend; die Naturwissenschaften hinaufgelangen bis zum
Einschluss der Psychologie (bei der Lehre vom Menschen).
8ofern die Metaphysik, mit subtrahkenden Deductionen zu ihrer Eins
hingelangt (einer metaphysischen also), daraus wiederum aufsteigend, das
All subjcctivistisch zu reconstruiren versucht, wird sie in den Fluthwogen
jener unklar durcheinandergewobenen Allgemeinbegriffe verloren gehen,
woraus Kant's dialectische Kraft seinen künstlichen Apparatus (schema-
tischer Kategorien) zusammenzinmiem wollte, in dessen Maschinerie die
Psychologie selber völlig entschwindet. Für ihre eigene Erklärung bedarf
es eines Rückgreifens auf die embryonalen Vorstufen der Cultur (in der Un-
cultur), wo dasjenige noch im Werden begriffen ist, was das Culturvolk,
in der ausgewachsenen Physiologie des Gesellschaftskörpers, als fertig
bereits Gewordenes zu übernehmen hatte, und als „conditio sine qua non"
zur Erreichung solchen Zwecks liegt der Ethnologie die Aufgabe vor, das
Material zu beschaffen (in dem Völkergedanken). Das Culturleben jedes
Geschichtsvolkes, das, den Traum prähistorischer Vergangenheit ver-
gessend, zur hellen Sonne auf der Bühne seiner Thätigkeit erwacht, be-
ginnt mit der Deduction, einer (zerlegenden) Durchforschung der, (als un-
willkührlich in embryonalen Vqrstadien hervorgesprosst), fertig vorgefun-
denen Ideen (im Wissensschatz). „Le travail du philosophie n'avait la
plupart du temps pour objet que de transformcr des hypothfeses en
demonstrations par le double art d'une dialectique raffin^e et de Tdloquence*^
(im Alterthum). La psychologie n'a et6 possible comme science que
quand la science elle-mgme en fut venue k reconnaitre que Texperience
etait sa loi fondamentale, qui n'arriva que dans les si^cles derniers, k
l'epoque oü les sciences physiques et naturelles eurent fait assez de
progi'ös pour pouvoir imposer k toute science, ce piquant de ce nom,
l'imitation de leur esprit et de leur methode*^ (s. Gilardin). Und hier
hat sich (statt subjectiver Selbstbeobachtung) die Psychologie in objectiver
Umschau (über den Völkergedanken) den übrigen Naturwissenschaften
anzureihen, um zur Verbindung mit der Ontologie dann zurückzukehren
(wenn im logischen Rechnen das Denken seine eigene Aufgabe zu lösen
beginnen wird).
Als Socrates die Philosophie, den Menschen, auf die Erde brachte, um die
sie sich (auch nach Confucius' Ansicht) mehr, als um den Himmel zu kümmern
hätten, lag in der analytischen Methode („progressus a principatis ad
principia") die erfinderische oder heuristische vor, da obwohl die Logik
(als Formalphilosophie) neue Wahrheiten „nicht hervorbringen lassen kann",
doch die unbewusst geschaffenen Ideen in ihre naturgemäss verflochtenen
Componenten würden zerlegbar sich erweisen müssen (in der Katechetik).
Anderseits wird die Synthetische Methode, in Beschaffung des Rohmaterials
zum Aufbau, anfänglich auf's Gerathewohl im Sammeln zusammenzuraffen
haben, bis beim Aufeinandertreffen der wahlverwandtschaftlichen Elemente
ein zündend erklärender Aufschlag den organischen Ordnungsprocess be-
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ginot, und nun sich Glied an Glied geschlossen erweisen muss (in natur-
gesetzlicher Nothwendigkeit).
So aus dem Primär -BegriflF der schwankenden Horde (des Zoon
politikon) ergiebt sich z. B., mit dem Rechte des Stärkeren, die Differen-
zirnng der Geschlechter, Vertheilung nach Altersklassen, die Raubehe,
Exogamie, Mutterfolge, Connubium, Hospitinm u. s. w. in schlussgemässer
Folge (als thateächliche Sachlage), cf. „Die Welt" etc. (S. 456).
Plato's idealistischer Fassung gegentlber (in Betrachtung der Ideen
aus übematttrlicher oder übersinnlicher Quelle), wies Aristoteles auf die
Erfahrung hin, mit der aus ursprünglicher Wurzel hervortretenden
Entelechie, (einer subjectiven in den Manifestationen der Seele), aber trotz
der Beachtung der übrigen Naturreiche, fehlte noch einheitliche Ver-
knüpfung, in vorläufig kosmogenischer Hypothese, und der (durch Er-
kenntniss des Zoon politikon in seiner Wesenheit) gebreitete Weg zur
Verknüpfung der Metaphysik wurde nicht gewagt (fftr Verbindung der
Psychologie mit der Ontologie), sondern dem „Nous" seine Thür, von Aussen
her {ih)qa%)'iv\ zugelassen (statt einer Fortführung logischen Rechnens bis
zum Infinitesimalcalcul).
Im Chaos unbestimmt wallender Gefühlsregungen (unter allgemein in
Zufälligkeit schwankenden Combinationen des Traumes und Traumhaften),
tritt ordnend (b. Anaxagoras) der Nous hinzu, und hier in seiner Rech-
nungsoperation hat sich das in den Verhältnisswerthen richtig einwohnend
Zusammengehörige aus eigner Kraft (organisch aus psychischem Wachs-
thumsprocess) zusammenzuordnen, und mit dem Eindruck der Richtigkeit zu
treffen; dann eben die Willensthat, in solchen Momenten der Richtigkeit, her-
vorrufend, wenn als richtige erwiesen. Und dieser Process wird bei zeitweiser
Enthaltung vom Willenseingriflf erleichtert, damit vorher in der Meditation
Alles ungestört durcheinander gemengt, sich gegenseitig durchdringen
kann, um das wahlverwandtschaftliche Element desto geeigneter für die-
jenigen Aeusserungen zu gestalten, welche als entscheidende ein Facit
abzuschliessen haben (aus den Gleichungsformeln im Denken), wenn die
in Lehrsätzen jedesmaligen Glaubens zunächst, hypothetisch, gestellte Auf-
gabe, durch Forschungslinien erklärenden Wissens, in ihre Componenten
zerlegt wird (soweit das Verständniss reicht), unter ControUe einer experi-
mentellen Erfahrung (auf thatsächlich gesicherten Unterlagen), aus den
Völkergedanken in der Speculation (oder vorahnendem Einblick wenig-
stens in die Region der Ideale).
Auf seinem Wohnsitz, der Erde, deren geologische Abschichtungen
auf dunkelem Untergrund hinabreichen, findet sich der Mensch umgeben
von einer VielfÖrmigkeit des organischen Lebens, theils in seinen
Gestaltungen (pflanzlicher Art), mehr weniger direct dem Boden an-
geschlossen; theils (beim Thier) in jener Freiheit der Bewegung, zu deren
Bethätigung sich im eigenen Organismus Befähigung findet. Dabei, im
Umschwung des Wandels, überwölbt sich dem aufblickenden Haupt ein,
gleich dem Stützort der Füsse, dunkelnder Hintergrund, aus dem zer-
streute Lichterscheine leuchten, dasjenige seiner Organe treffend, mittelst
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welchem vorwaltend die Umgebungswelt zu ihm redet (im Auge), und
(damit) Gedanken weckend, die über das im Tastgefühl körperlich 6e-
fasete, (dem Leiblichen entsprechend), zu geistiger Auffassung fortleiten (in
dem durch Denken innerlich Entfalteten).
Die Zahlen, als (pythagoräische) Principien der Dinge, in der „mathe-
matisch^ (s. Galilei) geschriebenen (und geordneten) Geschichte der Natur
(oder der Welt), kommen mit materiell Realem (in den elementaren Grund-
formen) unter den fünf regelmässigen Körpern (bei Philolaos) zum Ausdruck
als geometrische Zahlen (Grössen oder Raumgebilde). So manifestirt sich
die Bildungskraft im Krystall, unter seinen nach der Achse ummessenen
(und messbaren) Linien (im Begrenzenden, als Begrenztes), und wenn
sich durch die mit dem Körper (nach harmonischen Zahlenwerthen) als
ihrem Organ verbundene Seele die elementaren Grundformen (in optischer
Strahlenbrechung fttr das Auge) wieder auslösen lassen, setzen sie zu-
gleich fttr die Unbegrenztheit (acustisch) ein, im Rythmus, mit Ausklingen
in Harmonie (nach gesetzlichem Walten), zum (psychologischen) Zählen
(in der Samkhya). Es ist ein alldurchwaltendes Gesetz, das in materieller
Raumbegrenzung sich unter geometrischen Formen erfüllt, und das arith-
metisch dann weitergeht, bis in einen Infinitesimalcalcul hinaus, „Matheseos
pars sublimior^ (scientia infinita generalis), auch psychologisch (im logischen
Rechnen).
In Mass und Zahl ist das All begründet, unter Mass und Zahl („numero,
pondere et mensura^) manifestirt sich das Sein, im Umschwung der Himmels-
körper sowohl, wie bei dem, was auf Erden in die Erscheinung tritt, bis
zum Menschen hinauf. Und ihm geht das Zählen dann weiter, bis auf
Unendlichkeiten hin.
Und wo liegt hier die Aufgabe? Bei der Zahl als Gegebenem,
so lange darüber hinaus Negationen nichtig zu entschwinden haben? mit
dem Unendlichen anderseits? wo Endliches nicht ausreicht, über des
Himmels Gestirne hinaus den ruhenden Pol zu suchen (in kosmischer
Harmonie).
Soweit jedoch eine Aufgabe im Zählen gestellt ist, heisst es, vor Allem,
ein Abrechnen mit sich selbst: im Gewissen für innerlichen Halt an dem,
was als ewig Dauerndes sich enthüllt, wenn der Einklang gewonnen ist, in
eigener Wesenheit, harmonisch die Einheit herzustellen (mit den Gesetzen im
All). Die (philosophische) Geschichte der Natur, weil „mathematisch ge-
schrieben^, wäre für die Geometrie des Raums arithmetisch auszu-
rechnen (im Denken). Ex numeris et mathematicorum initiis proficisci
volunt omnia (die Pythagoräer). „In jeder besonderen Naturlehre ist nur
soviel angebliche Wissenschaft enthalten, als Mathematik darin enthalten
ist" (s. Kant), und diese in den anorganischen Forschungszweigen an sich
verlangte Vorbedingung findet in den organischen ihre Berücksichtigung
bei der Lehre von den geographischen Provinzen, aus der nothwendigen
Wechselwirkung des Organismus mit seiner Umgebung (für logische Be-
rechnung),
Bei Herleitung des Willens aus den Wunschregungen (b. Brown) oder
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IX
Instincten (s. Reid), wttrde das Denken schliesslich dann „auf den Grund
der Seele" kommen, wo die „Organe und somit alles Wirken aufhören",
auf den Grund, wo „Nichts eindringt, als Gott" (b. Eckhardt), aber mit
ihrem „doppelten Antlitz" (s. Lasson) dann nach oben strebend, hat sich
in Gewohnheit der normale Zustand geistiger Gesundheit zu festigen, denn
„bona in habitum solidata voluntas" (s. Abälard) fuhrt zum höchsten Gut
(in der Tugend), auf den Megga (des Abhidhamma). Von jenseits her
quillt 17 aei ovaa (fvtnq (b. Porphyr), als „Quelle des Lebens" oder „Amini
sayagaktschi" (mongolisch), ein anfanglos ewiger Gott (s. Nil), während fttr
das Ende hin die Fäden auslaufen in jenes Gesetz, dessen Nachklang
(als welterhaltendes Dharma) in den Moral-Ideen redet, die, als unbewusst
in gesellschaftlicher Atmosphäre geschaffen, aus derselben zurttcktreffen
auf das Individuum, mit dem Eindruck eines „sens divin" als „le seus
de Tabsolu ou de Tinfinitude" (s. J. Simon), oder bis zur „causa occasio-
nalis" (s. Geulinx) eines Occasionalismus (aus Reizwirkungen) in der „thöorie
de la Vision en Dieu" (s. Nourrisson) für Malebranche, nach welchem „nous
voyons seulement en Dieu les id6es, dont les verites itemelles dependent"
(s.Gilardin), in Erigena's Vertheilung an die „secunda, quae creatur et creat"
(während die erste die in Gott subsistirenden Ideen als „causas primor-
diales" begreift). L'entendement de Dieu est la r^gion des verites eternelles
ou des idees dont elles dependent (s. Leibniz), ftir den Einzelnen jedoch
mit dem „Influxus physicus" (zum Brückenschlagen zwischen somatischen
und psychischen Vorgängen). Hier wandelt der „Gott in der Geschichte",
der „Gott, der wird und vergeht" (b. Eckhardt), aber jenseits (solch per-
sönlichen Anthropomor{)hismu8') steht die „Gottheit", zurückgezogen in die
Unendlichkeiten des siderischen Alles, — von denen es möglich geworden,
die mathematischen Gesetze der Bewegung darzulegen, — da die Geschichte
der Natur „mathematice" geschrieben ist (s. Galilei), wo aber in all den
unzählbaren Sternen, die flinunem, ein jeder meist mehr Geheimnisse ein-
zuschliessen hat, als jene kleine „Tellus" oder Magna mater: unsere
„Ymn" (mongolisch) oder Mutter, die wir noch wenig genug kennen.
So wandeln sie vorübergehend dahin auf der Erde, die Tathagata,
im jedesmaligen Buddha seiner Periode, aber darüber hinaus winkt, am
Ort der Geister (b. Malebranche), in unveränderter Ruhe stabiler Be-
wegungsschwingung (für die fortgehende Welterhaltung) das Nirwana als
Ziel (auf psychologischen Pfaden erreichbar). Der in Tuschita (für irdische
Incamation) aus dem Meditationshimmel Wiedergeborene kündet die Selig-
keiten, die er dort geschmeckt, damit ein „Appetitus intellectivus" geweckt
werde, in Sehnsucht nach dem (im Heiltrank der Mysterien weihenden)
Lebenswasser oder „Vai-ora" auf dritter Himmelsterrasse (bei den Maori),
oder von dem „ScepterhaJter" (Otschirvani) bewahrt (für Mongolen), und von
Ishtar gesucht (in der Unterwelt), mit der Gottheit Unendlichkeit, als das „all-
gemeinere Gesichtsfeld" (b. Malebranche), unter verschwinmiendem Horizont
(in Ewigkeiten hinaus). In der Hypothese „des id6es innees" ist die Idee
angeboren, soweit „la facultä de la produire" (s. Descartes), vorhanden (mit
den übrigen Potentialitäten physischen Lebens), und diese im Individuum
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angelegten Keime entfalten sich sodann im Zusammenwirken auf der Sphäre
des Spracbaustausches zu den Idealen , welche die ethische Bestimmung
lenken und leiten. Gleichwie in seinem Tempel, oder seiner Stiflshtttte,
wohnt Gott (b. Malebranche) im Menschen, der ihn dort priesterlich bedient,
aber dieser mit schaffendem Wirken in die irdische Atmosphäre aus dem
Jenseits hemiederreichende Einfluss verläuft, seinen Manifestationen nach,
zunächst in den Gesellschaftsgedanken (einmündend) aus, und da jeder
Einzelne wieder, für seinen Theil, mit diesem nur zu thun hat, ver-
bleibt ihm hier, innerhalb solcher Schöpfungen, an welchen er selbst mehr
weniger integrirend participirt hat, wie die Entscheidung freien Willens
zum Handeln, auch die volle Verantwortlichkeit dafür, nicht also die Ent-
schuldigung eines „nudus spectator hujus machinae" (s. Geulinx), gleich
Purusha (dem Tanz zuschauend). „La justice, la distinction essentielle du bien
et du mal est la verit6 premifere de la morale** (s. Cousin), im Abwägen der
Karma (i^wischen Bun und Bab), und solches Abrechnen (im logischen
Rechnen des Denkens) wird dann erleichtert, mit getlbter Verwendung
eines höheren Calcul bis in die Unendlichkeiten hinaus (bei naturwissen-
schaftlicher Durchbildung der Psychologie). „Objectum generale omninm
idearum est extensio tov infiniti, intelligibilis, immutabilis et incommen-
surabilis, ex ciyus intuitu formamus quicquid aspicimus sive intra sive
extra nos^ (s. Malebranche), aber aus diesem unabsehbar Masslosen klingt
es dann (unter den „Limitationen des Unendlichen" in Gottes-Ideen) nach
Mass und Zahl (harmonischer Gesetzlichkeiten im All).
„Sumus igitur modi mentis, si auferas modum, remanet ipse deus"
(s. Geulinx), als das Universum (b. Malebranche), denn „ausser Gott ist
die Creatur ein lauteres Nichts" (s. Eckhardt), aber so lange, und weil
sie ist, zur Erkenntniss des eigenen Seins verpflichtend (den Orakelspruch
des „Gnothi Seauthon" zu erföUen) im Gewissen, auf die innere Stimme
(nigritischen Gbesi's) Antwort gebend, im Wechselgespräch mit den „Muster-
bildern" (s. Anselm) aus innerem Sprechen Gottes (bei der Weltschöpfung), in
Brahma's Wort oder, (beim Zaubern), der Angekok (s. Holm). „Noys ad
naturam loquitur" (in der Schule von Chartres) und so sind die von ihm ge-
lehrten Gesetze statt hineinzutragen in die Natur (durch philosophische Ueber-
weisheit), gegentheils wieder abzulauschen (mit naturwissenschaftlicher
Induction). Indem die Kategorie nur Anwendung findet auf die Er-
scheinungsobjecte, die in unserm Bewusstsein sind (s. Kant), schreiben
wir der Natur Gesetze vor, nicht sie giebt sie uns; wir bringen Natur
überhaupt nur durch unsere Gesetze zu Stande (üeberweg). Die Ver-
nunft ist Ursache der Weltordnung (bei Hermotimus), aber „Man can invent
nothing in science or religion, but falsehood and all the truths which be
discovers are but facts or laws, which have emanated from the Creator"
(s. Nott). Das Wirkliche ist (b. Parmenides) das Volle {nUop), d. h. das
RaumerfQllende (s. Zeller) im Pleroma (des Neibban). En Dieu il n'y
a point de succession de pensees et de volont^s (s. Malebranche). Heraklit
setzte die Zeit als Erstes (s. Sextus). JTvd-axÖQag yiyoJ yeyyijtoy «rr*
inivoiav jor xocffioy ov xava xQoyov (s. Stob). Die Welt, im Begrenzten
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XI
abgeschlossen geordnet, athmet das grenzenlos Unendliche in sich ein,
zum Beleben des Daseins, zeitlich gezeitigt ans dem Zeitlosen (im Pytha-
goräismus). Der Gedanke des Unendlichen wohnt der Seele ein, ohne
aus ihr zu stammen, begreiflicher, als das Endliche (b. Campanella), weil
innerhalb der tciTestrischen Existenz des Gesellschaftsmenschen entstehend
(unter den Wandlungen des Völkergedankens).
Das Gute {äyaOvv) ist, wie mit dem Schönen {xaXov) mit dem Zuträg-
lichen {(iifiX^nov, XQV^^t^^^) identisch (s. Ueberweg), in Socrates Lehre,
der (unter dem allgemeinen Walten der göttlichen Vernunft) die Philosophie
vom Himmel auf die Erde brachte (in praktischer Ethik), aus nothwendiger
Folge der „Dike", zur Busse in der Schule Anaximander's, Lehrers des
Parmenides, der im Ceramikon gehört war (s. Plato). Das Gute erklärt
sich aus Verwirklichung des Ideals für den Menschen, als Mensch (bei
Ferraz); ii^ xo äya&bv (s. Eukl. Mg.). „Omne bonum est per se ipsum'*
(s. Anselm) mit Gott (als „summum bonum"), indem „die Güte, die Wahr-
heit und überhaupt alle Universalien eine von den Einzelndingen unab-
hängige, nicht bloss diesen immanente, an ihr Bestehen gebundene Existenz
besitzen", vergleichsweis unter sich (in Relativitäten). Die iXsvx>eqm be-
ginnt na^^riaia (b. Antisthenes). Glückseligkeit liegt (bei Socrates) in der
evnqal^ia (nicht in der evTVxia). Höchstes Ziel sittlichen Strebens ist die
äna&Ha (b. Stilpon) in Bedürfnisslosigkeit (für Antisthenes), zur Ver-
nichtung im Nirvana, das aus relativem Gegensatz zu Maya sich als
Realität (des Pleroma) erweist (ftlr naturwissenschaftliche Weltanschauung).
In dem, vom Denken, nicht Erreichten setzen sich die Universalien
des Guten, mit dem „Summum Bonum" als Gott (^quo majus cogitari non
potest"), und da deshalb, ehe sie in das Denken überhaupt einzutreten
vermögen, ihre vorherige Setzung sich erforderlich erweist, wurde solche
durch den Glauben verlangt (bei dogmatisch herrschender Theologie).
Credimur ut cognoscamur (s. St. Aug.). „Neque enim quaero intelligere
ut credam, sed credo ut intelligam" (bei Anseimus). Es sind dies die
embryologisch unbewusst, während des Traumzustandes im psychischen
Wachsthum, geschaffenen Ideen, welche nun in gesellschaftlicher Sphäre
des Culturvolkes an seinem Horizont schwebend, es zum Denkbeginn (mit
der Deduction) erweckend anregen, und aus dem Ganzen auf den Theil,
(im Einzelnen) rückwirkend, mit der Induction zum Bewusstsein gebracht
werden mögen (kraft naturwissenschaftlicher Psychologie). „L'analyse et
la Philosophie naturelle doivcnt leurs plus importantes decouvertes ä ce
nioyen sdcond, que Ton nomme induction" (s. Laplace), in gesetzlicher
ControUe (mit der Deduction).
Indem die (in schottischer Schule) aufgestellten Vermögen („les fStiches
de ridolatrie philosophique"), deren sich die Seele bedient, „selon les
occasions et les besoins" (s. Gilardin), -— obwohl ihr bereits vollendetes Ge-
dachtsein vorauszusetzen wäre (wie die dem Agenten vom Kaufmann ge-
gebenen Anordnungen 7,quand vient le moment de Texöcution), — durch die
Operationen des Criticismus in einander transformirt wurden, so hätte
(wie hier im Mikrokosmos) auch im Makrokosmos die in ihren Aneinander-
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XII
reihungen einen Anfang supponirende Descendenztheorie die Antieipation in
Betracht zu halten^ (quam pietor praecogitat imaginem quam factoros est)^
wenn es sich bei der „Substantia secunda^ am Rückgang auf „Substantia
prima" handelt, welche Brücke erst mit Zutritt der Psychologie zu den
übrigen Naturwissenschaften wird geschlagen werden können, bei Ausgang
von der Gesellschaftswesenheit des (zoologisch denQuadrumana nächststehen-
den) Menschen (als „homo sapiens"). Die ,,Qualitates occultae" der Seelen-
vermögen, aus Yerhältnisswerthen logischer Bechnungsgleichungen unter
festen Ziffemstellungen der Definitionen geklärt, sind auf die psycho-
physisch nachwallende Dünung aus organischer Lebensquelle zurück-
zuftlhren, und wenn dann das aus den Sinnesempfindungen aufsteigend
emporwachsende Denken, innerhalb der Regionen des Sprachaustausches,
auf die dort hineinragenden Fragen stösst, tritt in weiterer Abrechnung
mit den Idealen der Wille in Thätigkeit, beim Bewusstsein der Freiheit
unter selbstgesetztem Gesetz (in Harmonie mit dem, was im All durch-
waltend herrscht). Die „Universalia ante rem" bilden die „causa exemplaris"
der Dinge, identisch (in Gott) mit der „causa efficiens" (s. Alex. v. Haies).
Das „Universale in re" vertritt die Form der Dinge (s. Gilbert de la Porree).
&6oi*g iJbiv €tya& (päffxoyireg ap&QianQSiSstg Si (b. Xenophanes), also rück-
wirkend aus den gesellschaftlich unbewusst geschaffenen Ideen auf das
Bewusstsein des Einzelnen (als integrirend), und so aus Differenzirungen
weiterschreitend, im Infinitesimalcalcul logischen Rechnens (naturwissen-
schaftlicher Psychologie). „Tout idee simple vient d'une id^e complexe,
tonte idie vide d'gtre vient d'une idie qui contenait TStre, c'est-i-dire le
jugement" (s. Garnier), im Detailliren anwachsender Arbeit, unter ent-
sprechender Erweiterung neuer Gattungsbegriffe (während die früheren
auf einzelne Arten zurücktreten).
Die Dinge sind da, in der Gegebenheit des Seins (bei den Eleaten),
und der Verfolg unendlicher Reihen aus sinnenf&lliger Vielheit auf ür-
sprungsfragen hin, auf das Werden im ersten Entstehen, führt zu den
Widersprüchen der Vexirsätze (Zeno's). Für diese metaphysische Specu-
lation wird die Vermittlung scheinbar unvereinbarer Contraste mit dem
Zutritt inductiver Forschung gewonnen werden, auf dem naturwissenschaft-
lichen Wege (wenn auch von der Psychologie betreten). Weil in Einheit,
ohne Anfang und Ende, ist das Sein ewig-unendlich (b. Parmenides), aber
nicht unermesslich {äveXivvtiToy^ sondern in sich abgeschlossen {nfnsQaif-
fjtiyop), im Kreis (weil vollkommen). Die Gottheit thront als Einheit im
Centrum des äusserst Umschliessenden (neqtixoy), als antiqov (b. Philölaos),
in der Eins (die Wurzel aller Zahlen), als Anfang oder Grund aller Dinge
(s. Noack). Die Gottheit ist der Kreis, dessen Mittelpunkt allenthalben,
dessen Umkreis nirgends ist (s. Herder), im Augenblicksbewusstsein der
Gegenwart (fttr das aus gesellschaftlicher Sphäre in eigener Wesenheit
durchklärte Selbst).
Den Räthseln der Welt, im eigenen Dasein gegenübergestellt, ver-
langt es, sie zu lösen, aus der Bestinmiung des Menschen, und das ringsum
lagernde Dunkel dem geistigen Auge erhellend zu klären.
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Auf die Frage die Antwort, — zuerst kurz und abgerissen im engen
Horizont des Naturzustandes, dann mit Erweiterung desselben unter Ver-
längerung der Gedankenreihen, bis die Philosophie ihre complicirten
Systeme eingewickelt, und verwickelt, in sich trägt, um aus dem Zu-
sanunenhang zu entwirren, was durch das Denken geschaffen.
Als die aus der Geschichte der Cultur bedingte Methode der De-
dnction, seit der Ueberschau des Globus, durch die Induction ersetzt
(oder ergänzt) zu werden begann, musste die Metaphysik die früher ge-
währte Befriedigung verlieren, und fand sich völlig geleugnet im Positi-
vismus, als Ausdruck der Zeitrichtung, welche nun, um dem fortdauernden
Bedürfnisse zu genügen, sich der Naturwissenschaft zuwandte, und diese
scheint, aus dem in dem Detail organischer Entwicklungen gewonnenen
Einblick, weiteren Enthüllungen des Ganzen jetzt entgegensehen zu dürfen,
unter objectivem Einbegriff des Menschen, in zukommender Stellung auf der
Wesensreihe. Bei der zugleich durch die Erhaltung der Kraft materiell ge-
währten Stütze, schien die Darlegung zu genügen, bis auf ürsprungsfragen
hinaus, obwohl solch momentan täuschender Eindruck rasch wieder nichtig ver-
wehen musste, wenn nun die tieferen Gefühle auf wahre Befriedigung hin ge-
prüft wurden (während die Psychologie den Naturwissenschaften noch fehlte).
In der Evolution (der Entwicklungstheorien) lag, in controllirender
Prüfung, ihre Rechtfertigung ftlr alle Glieder, bis die Kette auch den
Menschen einreihen sollte, und hier gleichfalls die psychische Hälfte in
methodische Bearbeitung wiederum zu nehmen hätte, bei jenen der Philo-
sophie von jeher gestellten Problemen, so dass vorher erst eine natur-
wissenschaftliche Behandlung der Psychologie würde vorausgegangen sein
müssen, ehe sich eine naturwissenschaftlich abgeschlossene Weltanschauung
herstellen lässt, in heutiger Gestalt (als eine ^naturwissenschaftliche^),
und die Kernfrage fällt also in Verwendung comparätiv- genetischer Me-
thode (zum Aufbau aus der durch den „Völkergedanken" gelieferten Unter-
lage). Das kritische Verfahren schreitet jedesmal erst vom concreten
Einzelnen zum Allgemeinen fort (b. Fries) in der allgemeinen Psychologie
(oder philosophischen Anthropologie), als Grunduntersuchung des mensch-
lichen Geistes (b. Kant) durch die Induction objectiver Erfahrung (zur
Rückkehr in's Subjective). Die Tugend liegt in vernünftiger Einsicht
(bei Phädon), dem Einsichtigen (iysifTa^evoc) gehörig (s. Soerates), bis zur
Durchschau (in Bodhi).
Das Nichtsein, als, im Nichts, nicht vorhanden (b. Parmenides), quod
penitus non est (ein gar Nichts), fasst sich (b. Erigena) im Gegensatz
des Höheren (bis zur Hyper-Ousia) zum Niederen, indem für das Höhere
in selbstständig eigener Abgeschlossenheit das Wenigere (oder Niederere),
weil im integrirenden Theil absorbirt und aufgenommen, unter solchem Ganzen
verschwindet, und da für das aus dem Niederen Aufstrebende, das Höhere,
ehe nicht erreicht, noch nicht vorhanden, gestaltet sieh dieses — in abstra-
hirender Theologie (b. Pseudo-Dionys), als änoffauxri (neben xaraq^cctixii,
aus Bejahung) — zu dem in die eigentliche Realität umschlagenden Nicht (für
immanent das All durchdringende Gottheit) im Nirwana (aus der Harmonie
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XIV
des Dharma). Das reine Sein, als mit dem Nichts identischer Begriff,
bildet den Ausgangspunkt dialectischer Entwicklung in der Logik (b. Hegel),
Das Seiende, als ungeworden und unvergänglich, ist unendlich, nach
Baum und Zeit (b. Melissus), fot* ydq dvm^ (ifjSiy d^ ovx tlpm (s. Par-
menides). Dass Nichts sei, anzunehmen, ist unmöglich, da dann auch
Nichts erscheinen würde (b. Herbart). Aus dem „Kore'^ als ro jiny ov
(b. Plato), oder „Noch-Nicht" entsteht die Welt (bei den Maori). Das
dem Guten Entgegengesetzte ist nichtseiend (b. Euklides Mg.), als ab-
normal (für den Zustand psychischer Gesundheit). Alles ist ungeschaffen
{äyivfjxa^ wegen der ünkenntniss tlber Entstehen und Vergehen (b. Melissus),
aus Avixa (des Buddhismus), im absoluten Sinne (gegen das Umschlagen
des Sein in Nichtsein), wogegen in ihren Relationen gleichwerthige
Aequivalente sich ersetzen (unter Erhaltung der Kraft).
Die Realität liegt in dem Individuum, als „quantitas determinata^ (in
der „materia signata^) nach individualisirenden Schwankungen, für das
Einzelwesen in „substantia prima" (b. Anselm), und „die Abart der Rasse
tritt dann auf, wenn die Charaktere der Varietät sich vererben" (s. Quatre-
fages); so ergiebt sich die (unter der Bedingung einer Abstammung im
Genus definirbare) Art (species), als „conceptus mentis significans univoce
plura singularia" (s. Occam), aber mit der Immanenz des Allgemeinen
(b. Thom. Aq.), und so aus dem naturgemäss Gegebenen controUirbar, bei
richtiger Fassung (oder mit thatsächlichen Rectificationen dementsprechend
angeschlossen). Die Ideen („formae exemplares") liegen (b. Bernhard von
Chartres) als „ewige Begriffe der Gattungen und Arten und auch der
Individuen in der göttlichen Vernunft" (s. üeberweg), zum Ausrechnen
(logisch), beim Herausrechnen (im organischen Denkprocess der Logik).
Die Sankhya setzt eine Pluralität individueller Geister (mit dem Ziel
auf Befreiung aus der Körperwelt), als allein existirende Individuen (in
der Scholastik), und für jedes rechnet (in moralischer Verantwortung) die
Karma, den Schmerz zu heilen (als Dukha). Den eingeimpften „Seelen-
leiden", „durch welche die Existenz und die Veredlung des Geistigen
im Menschen und des Menschengeists im Allgemeinen bedungen sind"
(s.Semper) folgen aus dem Hunger des „Appetitus sensitivus" (b. Thom. Aq.)
zu harmonischem Ausgleich mit der Umgebung (in den Verkörperungen
der Völkergedanken). Abwehr des Kummers sucht Hegesias {nHai&dvaioq)
in Heilung des Schmerzes (durch buddhistisches Heilswort). Dasselbe
Denken, welches das Weltall durchdringt, kommt im Menschen zum Be-
wusstsein (s. Bordili). Die Natur hat in Alles einen Gedanken (to aoqi^v)
gelegt (s. Epicharmus) zum Schöpfungsgedanken (gesetzlich).
Als „Ens per se subsistens" spricht Substanz das an sich abgeschlossene
Ding aus, wenn und weil, solchartig, im Logos gefasst. Die ovaia (bei
Aristoteles) bezeichnete sich im dortigen Dasein (als f* lor«) und auch
Descartes hielt, beim Ausgang von seinem Fundamentalsatz, den psycho-
logischen Standpunkt noch fest, obwohl bereits den Substanzbegriff auf
die, für ihn letzten, Formen einer Verallgemeinerung, (bei der Substanz des
Denkens und der Substanz iit Ausdehnung), übertragend (ohne die vor-
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_ XV
herig allmählige Sichtung der Zwischenformen). Als nun (bei Spinoza)
der Substanz die „causa sui" (statt Mher Abtrennung, in Gott), zugefügt
wurde, war für das schrankenlose Gespiel metaphysischer System-Schemen
Alles vorbereitet, wie bald zum vollen Schwung gelangend, bis Kant,
wiederum zur Prüfung auffordernd, kritisch zu scheiden begann, und der
auf die Psychologie erneute Hinweis seinen Halt bekam bei dem An-
erbieten naturwissenschaftlicher Begründung mittelst der Psycho -Physik,
bis zum thatsächlichen Materialgewinn, in den Bausteinen des Gesellschafts-
gedankens (für Verwendung inductiver Methode),
Wenn die Substanz aus ihrer in sich (oder an sich) bestehenden Selbst-
ständigkeit definirt wird („quae ita existat, ut nuUa alia re indigeat ad
existendum"), so hängt dies psychologisch von dahin gerichteter Aufmerk-
samkeit ab (von dem Einstellen in den Gesichtswinkel geistigen Focus').
Der Baum ist als solcher fassbar, so das Blatt, und dies, statt eines
(zufUlligen) Anhängsels, als (fvfißeßfjxog, mag bei Einblick in Pflanzen-
physiologie als innerlicher Modus (statt Accidenz) erscheinen,, in einer
Eigenschaft, deren es für die Eigenthümlichkeit (des Ganzen in seinen
Theilen) bedarf.
Wenn sich unter den „titres nominaux" (b. Maine de Biron) das Haus
als „ens per sc subsistens" einführt, kann die frei davorstehende Säule un-
abhängig in ihrer Eigenart ausserdem gefasst werden, die tragende nur
im Zusammenhang des Ganzen, und so etwa das Dach ebenfalls nur, weil
in die Construction zusammenhängend übergehend, wie Thür, Fenster,
Stockwerk und sonst constituirende Theile, die sich erst beim Zergliedern
wieder deutlich auseinanderlegen lassen. Das Haus ordnet sich höher
ein unter den Wohnungen (mit Palast und Hütte), oder architectonisch
überhaupt (neben Tempel, Festung u. s. w.). und ob nun das Haus ge-
macht ist von Menschenhand, oder der Baum hervorgewachsen aus seinen
Wurzeln, immer kann es deshalb optisch als „per sc existens" gelten,
während dann weiter erst bei optischer Umschau, (oder Durchschau des All
mit Allwissenheit einer „Bodhi"), die ürsprungsfrage (nach der „causa
sui'*) zu verfolgen wäre (auf dem inductiven Gang naturwissenschaftlicher
Psychologie). Nicht nur als Anfang und Ziel aller Dinge, sondern auch
als urbildlicher Grund (ratio exemplaris) wird Gott (b. Plato) gesetzt
(8. Fidanza). Illatici Huira Cocha (üi-sprüng des Glanzes aus dem all-
umfassenden Abgrund) wurde als Gottheit aufgestellt von Huarman Vira
Cocha („el mozo Huira Cocha"); aus irdischer Spiegelung des dunkel ver-
hüllten Ursprungs im Ginnungagap oder Abgrundsschlund (eines Bythos
oder KumuHpo).
Für die Ousia liegt die Ursächlichkeit (zureichenden Grundes) in dem
T* iffUj darin nämlich, weil aus psychologischem Verständniss als selbst-
ständig Ganzes fassbar, (sei es physisch-sinnlich oder metaphysisch-dialek-
tisch). Die Qualitates occultae in dem Substantiale der Dinge (bei scho-
lastischer Substanz) verlieren sich mit der Essentia in das Vexirräthsel
der Materie, wie von jeher äffend („Agnostiker" jetzt, und Gnostiker einst).
Und so, wenn für empirische Substanz Ursprungsfragen verfolgt
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XVI
werden, äfft der „Regressus ad infinitnm"; und „monistische" Honaden
(Leibniz'), gleich „realen Wesen" (b. Herbart), täuschen durch die Antici-
pation des als Ziel Gesuchten, während die absolute Identität (Schelling's)
oder die absolute Idee (Hegers) in das Dharma überführen würde, kos-
mischer Harmonien, wie gesetzlich zu klären nun eben im logischen
Rechnen (naturwissenschaftlicher Psychologie).
Das Vermögen heisst das hylische, weil es dem Urstoff zu ver-
gleichen ist, der selbst durchaus keine Form hat, aber da« Substrat
(vTtoxetfisyoy) in jeder Form bildet (b.Ibn Sina); im vovg vhxog (s. Landauer);
ayivfiTOV iov Jfoi ävouXBd-qov itruv oiXov itovpoyevsq u, xcä ärgefidg lycT
äTdl€(fTotf (s. Parmenides). In der Substanz (ens per se subsistens) liegt
noch nicht die „causa sui" einer essentia (für oitrlat TTQtSrai), als selbst-
bestehendes Ding (an sich) neben dem accidens (oder modus). Kai äqx^y
air&v sha^ adro rö iy, lehrten die Pythagoräer (b. Aristoteles); iy äq^a
navtiav^ setzte Philolaos (s. Jamblichus). To^i^dv %' iv tfavxeo %c lUyev
Kad-' iavvo re xsZtai (s. Parmenides), das Sein (tdg yi^saiq lUp dnia߀<na$
xal aTtKfcog SXcd-gog)] akiag ttqo aklagy setzte Archytas (Archainetos) im
Begrenzten und Unbegrenzten (s. Syrian); Ttjy i^iv yäq fiomda h toTg
yofjToTg eJya^ x6 ii Ir h %oXg äQi&fiotg (s. Just.); äqx^y cedtwp tfvai adto to
Iv {Tov vavv fAoydda re xal iy iXfyoy), Ol äg^&fjtol q^vcn nqiaxo$, wurde
von den Pythagoräern gelehrt (s. Aristoteles). Rationalis fabrica naturale
quoddam postulans principium numerus est (s. Cusanus). „Recidit ratio-
cinatio omnis ad duas operationes animi, additionem et substractionem"
(s. Hobbes), im logischen Rechnen (naturwissenschaftlicher Psychologie).
Mit Ausdehnung, als charakteristisches Merkmal, würde die Materie
bei der optischen Auffassung noch der Täuschung durch Phantasmagorien
ausgesetzt sein, während sie sich, im Gefühl der Dichte, substantiell be-
weisst, und objectiv in der Schwere (für naturwissenschaftliche Eigen-
schaft). Unter dem aus der Substanz (als Hypokeimenon und „causa
causarum", oder „causa sui" im Absoluten) mit den Accidenzen oder Eigen-
schaften Zugänglichen fasst hier also das Denken, was mit seiner körper-
lichen Unterlage congruent auf gleichem Niveau; und wenn im zeitlichen
Entwicklungsverlauf (relativer Ursachwirkungen) zu höherem aufsteigend,
treten die Verhältnisswerthe in entsprechende Verschiebung vom Sinnlichen
zum Uebersinnlichen (eines geistig Angestrebten).
Wenn (im Materialismus) von einer „Materia" gesprochen wird, entzieht
sich diese, als „materia prima" (im Sein), weiterer Durchdringung zunächst,
als ein Erstes eben (mit dem Gegensatz nur des Negativen im Nicht-
sein), und mit der Weiterfolge erst klärt sich das Verständniss (pro-
portioneil) im Zählen eines logischen Rechnens, das sich dann, um die Ur-
sächlichkeit eines „primus motor", (stehenden Bewegungszustandes, in Ruhe)
anzunähern, bis zu rationeller Methode eines Infinitesimalcalcul vervoll-
kommnen mag (bei naturwissenschaftlicher Behandlungsweise der Psj^cho-
logie). Das Materielle trägt seine logische Rechtfertigung soweit in sich,
als die Wurzel desjenigen Werkzeugs, mit welchem das All durchdrungen
werden soll, aber die Ergebnisse besitzen, ob betreffs des Geistigen oder
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XVII
betreffs des Körperlichen gewonnen, gleichgesioherte Realität, sobald die
Richtigkeit der Rechnnngsweise aus der Controlle bewiesen steht. Wenn der
Sensation, als äusseres Fenster (für die Sinnesempfindung), in der Reflexion
(b. Locke) ein inneres Fenster gegenübergestellt wird, schaut dahinter wieder
eine ^qualitas occulta" heraus (in hinterstehender Seele), wogegen (nach
Leibniz' Einwand) bei dem in den Sinnen Befindlichen die Thätigkeit bereits
immanent zu setzen ist, um dann physisch sowohl, wie metaphysisch, zur
Auswirkung zu kommen, wenn die Passivität der Erkenntniss sich in der
Actiyität des Willens bethätigt, in den auf vollendeten Stadien, bei An*
näherung des Reifezustandes, auseinandergelegten Functionen des Wachs-
thumsprocesses (für das in sich selber geschlossene Selbst).
Das der Passivität des Sensualismus zugefügte Ingredienz eines
Elementes „a priori" vertritt den innerlich drängenden Wachsthumstrieb,
der aus dem Sinnlichen in das üebersinnliche hinüberstrebt, und dann
sich innerhalb der Gesellschaftssphäre (des Zoon politikon) bewegt,
zwischen dessen geistigen Schöpfungen (idealer Güter),
Nur in der Ausdehnung besteht die Materie (b. Descartes), aber für
den Begriff der Körper hat die Wirksamkeit („action") hinzuzukommen
(b. Leibniz), zum jedesmaligen Abschluss der Schöpfangsgedanken, deren
Wurzel, als über das Relative in das Absolute hinausfallend, nui* im
höheren Calcul wieder würde angenähert werden können (im rationellen
Rechnen der Logik).
Die Zahl ist eine aus Einheiten (ix ixovadwv) zusammengesetzte Viel-
heit (bei Euclid.), in's Unendliche {ßn* ro anHqov) fortschreitend (des
Unendlich-Grossen) oder dahin verlängerbar (des Unendlich-Kleinen), aber
zum Anfang bedarf es eines Gegebenen, einer Monas also (to itqwiov tp),
neben der Monas als solcher (im Dualismus), der Dyas gegenüber, iiA
Absoluten der Gottheit (b. Pythagoras). Da alles Zusammengesetzte ein
Einfaches voraussetzt, ergeben sich die Classen der Monaden (für Leibniz),
und indem die in harmonischem Ausgleich abgeschlossenen Ideen Ein-
heiten darzustellen haben, fassten sie sich in Monaden als Henaden
(b. Plato), für den Monismus (henotisch).
Was als Eins gefordert wird, hat aus der für Verwendung comparativ-
genetischer Methode (der Induction) unumgänglichen Vorbedingung Gewäh-
rung zu erhalten, damit das (logische) Rechnen überhaupt zu beginnen ver-
möge, und wenn diese Eins, bei der Wechselbeziehung organischer Wesenheit
mit klimatisch-geographischer Umgebung, mittelst einer Gleichung gedeckt^
als solche gesetzt wird, verbleibt die Aussicht, dass nach genügender
Uebung in den Elementar-Operationen später aus den (thatsäehlioh con-
statirbaren) Differenzen (im „Calculus differentialis") auch für Unendlich-
keitsrechnungen die Fähigkeit gewonnen werden möchte (mit naturwissen-
schaftlicher Durchbildung der Psychologie, auf Grundlage der Völker-
gedanken). Leibniz voit (s. Gratry) „dans son proc6dd g^ometrique in-
finitesimal, le vraie proc6d6 logique applicable en m^taphysique, lä oü ne
s'applique pas la d^duction par voie d'identit6" (quae nulla analysi ad
Bastian, Archipelago. IV. b
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XVIII
identitatem rednci possunt). Ov not' St^v oid' Haxe, inel yifp itn^v 6fu>v
nav (8. Parmenides); im Daseienden (actneller Realität).
Die fünf regelmässigen Körper (Kubus, Tetraeder, Oktaeder, Ikosaeder,
Dodekaeder) sind die Grundformen der Erde, des Feuers, der Luft, des
Wassers und des fünften (allumfassenden) Elementes (s.Philolaos), als Akasa
(in Indiens Weltäther). Um die Correspondenz zwischen That und Leiden
auszudrücken, wurde die Gerechtigkeit als Quadratzahl {aQ^&fwg Ufaxtg
Xaog) bezeichnet (bei den Pythagoräern). Die geometrischen Archetypen
(in Timäos' Piatonismus) liegen materiell verwirklicht, aber erst psycho-
physisch erkennbar, und social -psychisch zu solcher Erkennbarkeit ge-
bracht, — also psychisch (in menschlicher Auffassung) erkannt — , sind sie
zunächst insoweit nur vorhanden, während in der hier vermittelnden Mani-
festation, organischen Werdens, aus lebendigem Urquell es sprudelt in neu-
platonischer Natur oder ^vmg (b. Porphyrius), im „Weltenbaum" zur
Entfaltung gelangend (mit der Weltgeschichte Bilderwelt).
In räumlicher Veränderung bekundet, ergiebt sich beim Gegensatz
der Ausdehnung (als Raum erfüllend) zum Denken (cf. Descartes), die
Bewegung als dessen Wesenheit, unter Erhaltung der Kraft, zum Aus-
verfolg aus innerlich gestetigten Schwingungen (physikalischer) Atome
(b. Democrit), für Passung in sich thätiger Monaden (b. Leibniz), aus
(chemischen) Wandlungen, mit Fortgang vom Potentiellen (b. Aristoteles)
nach den Verwirklichungen eines organischen Werdens hin, auch im
Psychischen lebendig: „sentit animus se moveri" (b. Cicero), wie zum
Bewusstsein gelangend, mit der Willensthat (in Selbstsetzung aus dem
Gesetz).
In ununterbrochener Bewegung realisirt sich der Zeitverlauf fär die
Existenz aus dem Daseienden im Bestehenden, oder für lebendiges Werden,
um in jedem Moment desselben aus thatkräftigen Schöpfungen mitzuwirken
im erhaltenden Walten (reifender Vollendung).
Wenn die Vibration der Aetherwellen, — aus (indischem) Element des
„Akasa" (im Panchatvam als Fünfheit), — in den Sinnes-Empfindungen sich,
(bei Fortgang der für die Aequivalenz zwischen Arbeit und Wärme an-
genommenen Krafterhaltung in der Hypothese), auf den Bahnen electrischer
Muskektrömungen zum activen Bewegungsausdruck weiterverfolgen lassen
möchte, so würden analogerweise daneben rythmische Gesetze erklingen
dürfen, aus den sprachlichen Schöpfungen gesellschaftlichen Gedanken-
austausches (im organischen Wachsthum psychischen Lebens).
Soweit aus dem (atomistischen) Hypokeimenon das Materielle der
Elemente sich m Kraftcentren auflöst, hätte sich im Unendlichkleinen der
Ansatz zu bieten für den Infinitesimalcalciü logischen Rechnens (zum Un-
endlichen und Ewigen hin).
In den „ Anu" oder Atomen Kanada's, (als Kömeriresser der Nyaya),
schreitet die materielle Vergröberung, (von den Sonnenstäubchen an), mess-
bar vorwärts, in afitxQoreQa ikoXqa (b. Sennert), bis als Korn zu fassen, in
buddhistischer Kosmogenie (s. Sangermano). Wie an Köre (der Maori)
setzt an Leai („Nothiug") der Beginn an (auf Samoa), und als Erstes
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(wie auf Sumatra) beginnt es zu duften im Geruch („Nanamu", fragrance).
Dann folgen (s. Turner) Efuefu (Dust), Hoa (pereeivable), Maua (obtainable),
Eleele (Earth), Papatu (Rocks), Maataanoa (Stone), Maunga (mountains),
worauf (in Vermählung mit Malaeluia) die Tochter (Faieefa) geboren wird
(als Urweibliches), wie Lailai (auf Hawaii).
In der materiell hylozoistischen Auffassung der Jonier war als Ur-
princip das Element gesetzt, von dem die Entwicklung ihren Ausgang
nahm, unter dem Gegensatze der Relationen im Widerstreit bewegt,
während jenseits verhüllt, im Hintergrunde des Absoluten für religiöses
Geftlhl, die Gottheit {zo &€toy und ol &sol) verblieb (aus mythologisch-
dichterischen Gestaltungen).
Als sie, mit der Ordnung durch den Nous, eingreifend hinzutrat
(b. Anaxagoras), begann jetzt der gegensätzliche Riss des Dualismus durch
die gesammte Weltanschauung zu klaffen, bis in das Jenseits hinein, und
auch als Aristoteles, um für die Erklänmg solchen Eingreifens den An-
satz zu gewinnen, den „Nous" psychologisch mit der Menschen - Natur
(als thätiges Agens) verknüpfte, blieb derselbe eine von Aussen (SvQad-sv
oder i^io&sv) hinzugekommene Zuthat, welche für psycho-physische Einheit
ihren naturwissenschaftlich ergänzenden Abschluss erst aus dem Völker-
gedanken zu erwarten hat (auf gesellschaftlicher Sphäre des Zoon politikon).
Die Eleaten suchten aus der Thatsache des Daseienden (im Sein,
als Wirklichen), den festen Pol im Kreisen des Entstehens und Vergehens
zu gewinnen, aber um so mehr hatte die dem Menschen wirkliche Welt
dem Charakter eines flüchtig Vergänglichen und Täuschenden zu verfallen,
bis zur „Negation der Negationen", im Nirwana als Gegensatz der Maya,
(nach der Construction des Abhidhamma).
Hier suchten nun, (nach der Zählmethode des Sankya), ol xaXovfieyo^
UvO^ayoQeiot zu vermitteln, um in den Zahlen das Gesetz der Dinge zu
finden für die, (s. Stobäus) xar^ inivomv {od xavä xQoyoy) entstandene,
Welt, und nachdem das Rechnen mit dem pythagoräischen Rechentäfelchen
genügend geübt sein sollte, um in das wirklich Vorhandene geschärften
Einblick zu gewinnen, mag einstens dann vielleicht die Zeit gereift sein,
für höheren Galcul, in einer Infinitesimal-Rechnung, auf Ewig-ünendliches
hin (im logischen Rechnen des Denkens). Tä räy äqid-ix^&v aro^x^ta rcSy
oytmv tnoix^ta napzfay eha^ vnikaßov, xal röy SXov ovqavbv aquoviav efyat
xttl oQ^d-fioy (die Pythagoräer). Numerus est unitates (s. Hobbes); rov 6Xop
odQaroy aq^toviav tlym xal äqi&iibv, lehrten die Pythagoräer (s. Aristoteles).
Die Zahl als Gesetz der Dinge bildet die Ursache ihrer Eigenschaften
und Verhältnisse (b. Philolaus). 'Aqx^^^ ^^ *«i Oildlaoq äSiaifOQfag tö
iv xcä iiopdda xaXov<s$ xal xiiv fAovdda Sy (Theo). Auf das Eine zum
Seienden folgt die Entwicklungsstufe des povg vofjtoq und dann die des
vovQ yosQog, bis zu den nach aussen hin wirkenden Schöpfungskräften
(b. Proclus), in Erhaltung der Welt durch Buddha's Wort (kraft moralischer
Tugend), s. „Die Terrassenhimmel der Buddh." (Z. f. E. 1881, V. d. A. G.,
October).
Setzen wir die Erde, (den kosmogenischen Hypothesen zufolge), als
b*
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ausgebrannte Schlacke, hinausgeschlendert in die ihr vorgezeichneten
Kreisungen ; innerhalb der Räunüichkeit des Alls, so mögen sich aus der
allmählig in der Peripherie angesammelten Atmosphäre (hypostasirte oder
hypothetische) Feuchtigkeiten niederschlagen, worauf die aus der Quelle
des Lichts als Wärme einfallenden Strahlen baldige Entwicklung anregend,
das Glestein zersetzen werden, um, nach pflanzlichem Organismus, im
thierischen zunächst, mit Wttrmern zu beginnen, die sich dann (der Philo-
sophie, oder Theosophie, Samoa's gemäss), zu Menschen verroUkommnen
(in der Evolution), durch angemessene Reihen von Uebei^angsstufen, wie
in der Genealogie der Descendenzler (vom Affen her), woraus sich die
Jakun vervollkommnet haben (cf. „Gcogr. u. Ethnolog. Bilder", S. 551).
Doch da physiologische Einzelnheiten im Detail hier nicht in die Brücke
einzufügen sind, mag der anregende Keim, wie in Gestaltung der ein-
zelnen Wesen, auch beim Menschen direct jenen Schöpfergedanken aus-
drücken, der für ihn dann weiter wirkt in Umgestaltung der Cultur, für
den Zoon politikon, und seinen Völkergedanken, gesetzlicher Schöpfung
(auf geographischen Grundlagen, aus klimatisch-siderischen Beziehungen).
Dies im Daseienden erweckte Leben eines Werdens, das unter typisch
geschlossenen Kräfte -Aeusserungen zeitlichen Verlaufs, dasjenige in den
Momenten der Gegenwart wiederholt, was im räumlich ausgedehnten Stoff
aus der Vergangenheit bereits vollendet vorliegt, findet sich bei der
Pflanze noch gebunden an irdischer Schwere, abgelöst in thierischer Be-
wegung, (mit elastisch empoilschnellender Wärme), und bei dem Menschen,
mit dem in's Jenseits hinausstrebenden Willen auf seine Zukunft hin-
gewiesen (im lebendigen Fortdauern). So als Baiwe (der Lappen), wärmt
die Sonne im Rennthier, für die Bedingungen der Existenz, und solche
Vorstellungsweise im neuplatonischen Urquell (der (fvtfig), mag aus Er-
haltung der Kraft weiterfahren in naturwissenschaftlich durchgebildeter
Psychologie bis zum Inflnitesimalcalcul (des logischen Rechnens).
Was ist es, das hier lebt? was, (beim organischen Wachsthumsprocess
des Denkens), mit dem Ausdruck des Bewusstseins sich zeigt, aus ewiger
Satzung? Was kann es sein, als ein Selbstgefühl dessen, was in har-
monische Gesetze hineinreicht, soweit es reicht (im Verständniss).
Das der Materie bewegend Einwohnende, das sich in den Kräften
(chemisch - physikalischen oder lebendigen) manifestirt, vermag sich im
Anorganischen erst nach jedesmaliger Ueberführung in den Flüssigkeits-
zustand zu bethätigen, ausser den, im Magnetismus (im Zusammenhang
mit electrischen Sti'ömen), hervortretenden Einzelnfällen, oder in den
Zwischenstadien strahlender Wärme (bis zum Licht). Im Organischen ver-
bleibt der eindrucksfähige Zustand — (in statu nascenti), — um im niederen
Verweilen beständig auf die wechselnden Eindrücke der Umgebimg
zuckend zu reagiren, während auf höheren Entwicklungsstufen die
rj'thmisch eingeleitete Muskelbewegung selbstständige Centren erlangt in
Willensäusserungen, welche, wenn bis auf psychisch fortschreitende Grade
angewandt, dort mit dem Bewusstsein sich zur Ausgleichung bringt^ in
einheitlicher Thathandlung (des Denkens).
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XZI
Was wirr im Traume schwirrt, besitzt nur die Bedeutung unklar (auf
körperlicher Unterlage) verschwimmender Nachklänge aus dem Wach-
zustand bewussten Liebens, während m diesem der Gedanke, der unter
gesetzmässigem Walten sich entfaltet, den allgemeinen Gesetzlichkeiten
eingefügt bleibt (unter den Harmonien des Kosmos).
Der Wille ist die unter rythmischen Reizbewegungen im Organismus
— (nach Zahlen- VerJiältnissen bedingt, wie die chemisch werkthätigen) —
hergestellte Zielrichtung.
Im Amoeben- Zustand, unter gleichartiger Zellenmasse, folgen die
Gegenreize dem augenblicklichen Anreiz, um darnach im Buhen wieder
zu verklingen, wogegen bei complicirter Structur der Wille auf jedesmal
bestimmte Zwecke hingerichtet hervortritt, und neben den physisch an-
geregten Störungen verlangen dann zugleich die psychisch eingreifenden
Motive ihren Abgleich.
Indem nun beim Menschen neben psycho-physischen Agentien die des
Logos hineinspielen, aus den im gesellschaftlichen Sprachaustausch ge-
wonnenen Conceptionen, hat im Gegensatz zu dem Gefühl eines fremd
Hinzugekommenen, das der eigenen Individualität zu erwachen, im Be-
wusstsein, mit dem der Wille verkittet bleibt, zur Klärung des Selbst
(als integrirender Factor im Gesellschaftsgedanken).
Die aus allgemeiner Schöpfungskraft im Physischen gleichmässig
immanente Thätigkeit tritt mit den Sinnen in die Aussenwelt hinaus, von
wo die Beize in ungeregelt periodischen Unterbrechungen einfallen, und,
je nach dem Fall, den Gegenreiz erwecken, bei Anregung der Bewegung
im Zustand der Buhe, durch die Aufmerksamkeit, welche in den Willen
übergeht, und hier nun, mit höherer Fortentwicklung, können sich, im
Psychischen, bereits Fragen stellen ftir diejenigen Beantwortungen, die in
philosophirendes Denken überführen und hier ihre idealen Objecte vor-
finden, die sich aus der gesellschaftlichen Atmosphäre dem ihr angehörigen
Individuum zum Probleme stellen, (um an ihrer Lösung mitzuwirken). Ol
d'oQt&fiovg €hod ifaaiv adid ra nqayiuna (die Pythagoräer), äQi&fjLovg
inoifjüay %ä 5vxa (ij äQ$&(jLW xä ovxa). Die Zahlen, (in den Principien
des Begrenzenden und der Unbegrenztheit), erzeugen (nach der Einheit)
die Reihe der arithmetischen (monadischen) Zahlen und dann die geo-
metrischen Zahlen, als Grössen oder Baumgebilde (b. Philolaos), und
geometrische Aufgaben sind arithmetisch zu lösen, beim Weg vom Sinn-
lichen zum Uebersinnlichen (durch logisches Bechnen).
In ihrem Verhältniss zur Physiologie, die durch Bückführung der
Lebenskraft auf anorganisch in der Zellbildung wirkende Kraftäusserungen
den Naturwissenschaften zugefügt wurde, hat die Psychologie, unter Fort-
ftlhrung gleicher Methode, in der Psycho-Physik eine Vorburg feststellen
und befestigen können, und daneben bewegt sich die philosophische
Physik, um im subjectivistischen Bäsonnement über die im eigenen Selbst
beobachteten Vorgänge, auf Dasjenige hin Vermuthungen zu wagen, was
sich analogerweise bei den Mitmenschen, im Allgemeinen, annehmen lassen
würde. Wenn hier dann über das Sinnliche hinaus, ftir die höheren Con-
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ceptionen im Idealen (oder Uebersinnlichen), eine wechselwirkende Her-
stellung, (nach Art der Reflexbewegung im Nervensystem der Physiologie),
versucht worden, so verlor sich das Denken ftlr seine Beziehungen zum
Sein, in die (Mystik der) Intuition, um das Absolute zu erfassen, ehe
noch die Rechenkunst aus proportioneilen Verhältnissen (des Relativen)
ihre genügende Uebung erlangt hatte, um einen Infinitesimalcalcul durchzu-
bilden, wie es die naturwissenschaftliche Psychologie zu unternehmen haben
wird, beim Ausgang von dem Gesellschaftsgedanken in seinen ethnischen
Diflferenzirungen (mit anzuschliessender Integrirung des einbegriffenen Theils
im Einzelwesen, fUr das Selbst eigenen Bewusstseins).
Auch im Idealen steht seinem Object die Anschauung gegenüber, jene
über dem Sinnlichen in übersinnlicher Sphäre schwebende Anschauung, die
nach Umsetzung der Hör- und Sehbilder in lautlich generelle Verklärungen,
in die Welt der Vorstellungen hineinschaut, in die höhere Region der Ge-
sellschaftswesenheit, worin sich deren Schöpfungen bewegen und das
geistige Auge treffen, in Potenzirung des Sinnlichen bei Jedem, der als
Factor mitgewirkt hat, — an Hervorrufung dessen, was in gemeinsamer
Zusammenarbeit vollendet, jetzt der Empfindung wiederkehrt (fUr eigenes
Verständniss).
Der Zellwachsthumstrieb im Organischen erweist die lebendig fort-
schreitende Schöpfungskraft, die das All durchwaltend, im Anorganischen,
(nach momentanem Aufblitzen der Krystallisationsthätigkeit), in dauerndem
Bestand verbleibt (soweit nicht periodisch, den Eigenschaften gemäss, durch
fremd eindringende Körper wieder umgestaltend erregt). Im abgeschlossen
verlaufenden Cyclus bildet sich kraft solches 2iellwachsthumstriebes der
Organismus, dessen Einzelntheile, nach besonderen Functionen arbeitend,
sich zum einheitlich Ganzen gegenseitig ergänzen.
Auch in das Psychische setzt sich aus dem Physischen der Zell-
wachsthumstrieb fort, dort ununterbrochen im Allgemeingefühl weitergehend
bcthätigt, aber (je nach näheren oder entfernteren Nachwirkungen früherer
Reizungen) zu bestimmten Tendenzen hingelenkt (im Denken), und dann
den socialen Organismus gestaltend (mit seinen Structuren im Rechtlichen,
zur Blüthe des Religiösen). Die Fähigkeiten der (gleich äusseren Reiz-
einwirkungen mit Eigenschaften begabten) Seele liegen in der bestimmungs-
fähigen Eindrucksfähigkeit (zum Selbstgefühl des Bewusstseins).
In alF dem sinnlich Zugänglichen, verläuft das darin Thätige in dem
für die Auffassung Veränderten zeitlicher Bewegung, mit einem (kürzer
oder länger) in sich verschlungenen Cyclas. Solch' physikalische Kräfte
(der Wärme, Polarität, Electricität, Magnetismus etc.) führen sich über in
die lebendigen, organischen Wachsthums, für veränderte Zustände der
Materie im geregelten Verlauf, und unter periodischen Verdichtungen,
in keimföhige Samen, deren innere Bildungsfähigkeit, wenn wieder aus
der Latenz frei gesetzt, sich geordnet auseinanderfaltet, statt in gewjüt-
samer Detonation, wie wenn z. B. künstlicher Weise gewaltsame Verdichtung
hergestellt ist (etwa bei der flüssigen Kohlensäure etc.). Bei animiüischer
Muskulatur compensirt sich das Zucken in materiellen Zersetzungen, unter
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temporärer Begleitung psychischer Erscheinungen (wie etwa blitzendes
Aufleuchten bei electrischen Kraftwirkungen). Fällt nun solcher, auf
materielle Unterlage rückftlhrbarer Strahl, (oder Blitz), in sonst bereits
psychisch gebreitete Atmosphäre hinein, wie den Gesellschaftskörper des
Zoon politikon umschwebend, so entzünden sich jene Ideen, die aus Raum
und Zeit in ewige Unendlichkeit hineinragend, dort sich mit den, terrestrische
Bereichsweite überschreitenden Kräften berühren, wie sie das All durch-
walten (in kosmischer Harmonie), und woraus dann wieder das individuelle
Selbst (für eigenen Ziflfernwerth) herauszurechnen bleibt (in der Logik des
Denkens).
Das Lebensgefühl, in der del oifSia (pv(fig (b. Porph.) hervorquellend,
entfaltet im organischen Wachsthum das Gefühl eines (übersinnlich) Gött-
lichen; zum Unbegreiflichen (in der Gottheit) — oder Tahu-wakan (der
Sioux) — , führt, „arcanus sensus, contactus quidem obscurus" (s. Thomassin),
als „le sens divin" (b. Gratry): das beginnende Verständniss der in das
Irdische, aus dem eingemischten „Elemente a priori" (b. Reid) hinein-
ragenden Ideale, die in Klärung des Sprachverkehrs aus der gesellschaft-
lichen Sphäre (des Zoon politikon) entgegentreten, weil ihr adäquater
Gegenreiz vorhanden ist, um je nach der Stufe der Entwicklung in
höherer und hehrerer Gestaltung zur Empfindung zu gelangen, aus des zum
Buddha Erwachten „Dharma" (naturwissenschaftlich begriffen im „natur-
wissenschaftlichen Zeitalter").
Der Stoff ist die Möglichkeit {dvva^ig) zur ErfttUung {iyieXexeXa oder
ip(Qy€Ta) durch die Form (b. Aristoteles), und diese wird hineingetragen
mittelst der Zahl (bei den Pythagoräem) im Denken, da sich Nichts ohne
Zahl denken lässt (s. Philolaus), für das logische Rechnen (im Bewusstsein
der Welt).
Jfj^oxQnog Tov del ovx ä^tot dgxv^ QfiteXv (in der Atomistik), während
die Eleaten vom Daseienden ausgehend, an Stelle des Werdens, das Sein als
Grundprincip feststellten, um den Satz von Uebereinstimmung des Seienden
mit dem Denken auszusprechen, imd Spinoza ertheilte der Substanz,
worin die Gottheit immanent, die Attribute der Ausdehnung und des
Denkens (im Monismus), während Schelling den dualistischen Gegensatz
von Natur und Geist im „Identitätssystem" (bis zum Synkretismus positiver
Philosophie) aufheben wollte, wie Hegel im System des absoluten Idealis-
mus durch dialektische Entwicklung der Subjectivität (Fichte's), wogegen
beim Denken die Gottheit dem Menschen innewohnt (s. Aristoteles), denn
„Es denkt" (im psychologischen Wachsthimisprocess), als „Tad" (brah-
manischer Schöpfung). Allgemein waltet das Weltgesetz und demnach
(in der Sankhya) seine Zahl, der Zahlen Zahl {pi dQid-fjtoi yvc« ngcStoi),
kraft Dharma's Gesetzeskraft, und aus solcher Gleichheit, unter relati-
vistisch-proportionellen Ausgleichungen (zwischen Aromana und Ayatana)
zum Absoluten hin, mit (des Erwachten oder Erweckten) Durchschau der
Bodhi, in jene Psychologie, die, um ein leeres Gespiel der Negationen
zu meiden, sich mit naturwissenschaftlicher Erfüllung zu sättigen hätte
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XXIV
(im naturwissenBchaftlichen Zeitalter der Naturwissenschaften^ um auch
die Psychologie anzureihen).
Der Welt, in der wir leben, bietet sich die Vorstellung von der Welt,
(in „Welt der Vorstellungen"), um sie lebendig zu durchdringen mit der
Erkenntniss, die in verwandteren Vorgängen, als nächstliegenden, deutlicher
klärbar, von dort dann weiter hinauszuschreiten haben würden: hinaus
in die Unermesslrchkeit des Alls, soweit die Fackel des Wissens nun eben
reicht, im jedesmaligen Falle gesichert jedoch, zugleich (im inneren Ver-
trauen), für die Richtigkeit des Vorgehens, durch die ControUe logischen
Rechnens (innerhalb kosmischer Harmonien).
Llnduction et la d^duction sont les deux proc^dis logiques fonda-
raentaux de la giometrie comme de toutes les sciences (s. Gratry), und
so für die Psychologie (bei naturwissenschafüicher Durchbildung derselben).
Wie aus dem, einem Irdischen zugewandten, Spiegel dieses, reflectirt
sich (s. Bautain) in dem des Himmlischen das solchem Angehörige^ und
was hier im Einzelnen wieder erschemt, strahlt zurück aus den im
Sprachverkehr hervorgesprossten Idealen der Gesellschaftswesenheit, wie
in den Völkergedanken typisch modificirt (geographisch-historisch).
Die Geschichte ist die Entwicklung der Ideen (s. Cousin) zum Welt-
verständniss (bei Erweiterung über das Menschengeschlecht). Und der
Ausgang (zum Anfang)*) ist in dem Gegebenen zunächst zu nehmen
(für ünendlichkeitsberechnungen der Zukunft).
Die körperhaft sinnlichen Productionen wachsen (unter allgemein
waltenden Gesetzen) aus dunkel verhülltem Urgrund in das Dasein empor,
die bei höchster Blüthe derselben (in der Menschheitsconstitution) ent-
falteten Manifestationen eines Geistigen schreiten fort, dem Jenseits der
Zukunft entgegen, und zwar einem für irdische Augen (im Horizont in
Raum und Zeit) allzu blendend strahlenden, als dass in deutlichen Einzeln-
heiten sich jetzt bereits schon die Umrisse unterscheiden lassen, worunter
ewige Unendlichkeit abgezeichnet zu stehen hat (wie im logischen Rechnen
zur Gewissheit verfolgbar).
(s. Aristoteles), zum Ausrechnen (in naturwissenschaftlicher Logik). ftQX'i'' H^^ ^^^
uniiyjtay fAoyaday lehrt Pythagoras (s. Suidas). Bei der Uebereinstimmung (ohne
Causalnexus) zwischen Denken und Ausdehnung (in Ordnung und Verbindung) ist
jeder Gedanke immer nur die Idee des zugehörigen Modus der Ausdehnung
(b. Spinoza) und Gott die Eine Substanz (mit den Attributen des Denkens und der
Ausdehnung). Denken ist Rechnen (b. Hobbes) in naturwissenschaftlicher Logik
(der Psychologie). „Quum pictor praecogitat imaginem quam facturus est, habet eam
quidem jam in intellectu et intelligit jam esse quod fecit** (s. Anseimus), und so in
der Evolution (mit dem Zweck gegeben); i^ aydyxijg l'y oUtai tiyat t6 oy xai tdl9 ,
ovJiy (s. Parmenides), bis auf eine Rechnungsweise mit negativen Grössen (im
höheren Calcul). HegeFs Logik behauptete, dass sie sich im Gegensatz gegen alle
Anschauung und selbst im Gegensatz gegen das geometrische Bild im Element der
reinen Gedanken bewege (s. Trendelenburg). T6 yttxog nolti nayta (s. Hermias) mit
wechselwirkenden Gestalten (aus der Negation), in Ruhe der Harmonie (b. Em-
pedokles), als Nirwana (zur Realität, durch Negation der Negationen).
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XXV
Indem die Wurzel eingeßchlagen liegt (psycho- physisch) in der un-
versiegbaren Quelle stets wallender Schöpferkraft, wodurch sich das Seift
erhält (im Werden), participirt das Bewusstsein an der ^va^g ätl ödaia,
aber weil innerhalb der Peripherie des Existirenden, seine eigene Essentia
sich erst gestaltend, liegt diese hinaus über den Kreislauf des Endlichen^
weil in das Unendliche hinausragend durch darauf gerichtete Gedanken
(ans den Harmonien des Alls ernährt). Hier liegt zugleich derjenige
Zusammenhang eiageschlossen bedingt, der sich dem Sehnen in HoflEhung
auf einstiges Wiedersehen ftthlbar macht, durch physische Verknüpfung mit
verwandter Liebe und durch geistige (mit dem Geistesverwandten). Im
Bewusstsein stetigt sich der nothwcndig gegebene Fortbestand (wie, wo
oder wann nun auch inuner), nothwendig gegeben als solcher im Noth*
wendigen (xar' apay^riv der Atome) gefestigt (mit Bewusstwerden des
Gesetzes).
Der in gemeinsamer Abstammung gegebene Zusammenhalt, der kraft
stärkeren Rechts (des stärkeren Geschlechts) bei den Thieren mitunter
bereits (heerdenweise) Ausdehnung erhält (mit der Macht des Brunsttriebs),
erweitert sich beim Menschen unter dem Bande der Sprache (im gesell*
schaftlich freien Verkehr), und so tritt, im Ausdruck der Einheit, die
fictitive Familie hervor, bei der Gens (als Clan) sowohl, wie etwa in den
stereotypen Namen eines Geschlechtsvertrcters (auf Samoa), zur mytho-
logischen Anknüpfung (an den Ahn).
Auch hier kommt ein Recht des Stärkeren zur Auswirkung, indem
die unter günstigen Verhältnissen verlängerten Gedankenreihen oberer
Gesellschaftsschichtungen dominirend über die unteren weggreifen, diese
beherrschend.
Im persönlich engeren Verkehr des Gedanken- und Sprachaustausches
kann dann selbst, unter besonderen Veranlagungen, persönliche Rück-
wirkung statthaben, durch psycho-physische Leitung im Einzeln-Individuum
(bei der Suggestion).
Und der Culturgang bedingt sich unter dem Einfluss derjenigen
Ideen, die in ihm zu leitenden werden und bei vernunftgemässer Leitung
die Gesundheit bewahren (durch vemunftgemässe Lebensweise).
In der Harmonie kosmischer Gesetze wird für innerliche Befriedigung
gleichfalls der Einklang gefordert, die Stimme des Gbesi zu besehwichtigen,
in des Schwarzen's Herzens-Gewissen ebenfalls, und weisser dann, weiser oder
beller, erstrahlend in activer Tugendbethätigung (der Civilisation), wenn
der Gerechtigkeit gerecht, (unter Sühnung*) jeder Schuld, wie verschuldet).
*) Anazimander lässt in unendlich weitem Walten des Vergehens und .Ent-
« Stehens die Jtx^ ordnen (zur Busse der Adikia) nach „Bun** und n^A^'' (der Kanna).
Kud^ ii^oQ/uiyriy tf« (fatjt i« ndyia yivia^ai (der Stoiker). Die Gerechtigkeit {SUi}
wirkt im Sein (des All und Ganzen) als zusammenhaltendes Mass der Dinge
(b. Parmenides). dai/map ^ navxa xvßiQv(< (im Daimonion der Gottheit). aXnov aga
u (avir (and Heilswort dem Schmerz). *0 tov 'OQtpaag Ovqavos ovqog xal ndytutv
ffvktt^ d¥€n ßovXtrai (s. Ach. Tat.), tlg "Egtoia /uitaßeßlijad^aijoy dltty fdtkXoyza dttfjuovQ-^
y«ri/, (lehrte Pherekydes), lolg 'OgffixoTs ro ngiortazoy aUioy XQoyoi ngoatigr^xm (Proclus).
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XXVI
Der xifxXog drayxtig innerhalb der von Mara beheiTSchten Sinnes-
bimmel wird, wie Jaldabaoth's Zaun (in der Gnosis), durchbrocben fttr
das höhere Licht der Rupa-Himmel*), aus denen sodann das neue Evan-
Die Eurythmie besteht in einer geschlossenen Aneinanderreihung gleichgeforrater
Raumabschnitte (s. Semper). Pulchra numero placent (s. St August). La r^lit^
morale non plus que la r^alit^ physique ne s^imagine pas, eile se constate (s. NooT'
rissen). Es handelt sich um rd ik ngog alXtjXa (nicht rä /uiy xtvra xu&* avtd). In
die Moral setzt Socrates das Allgemeinprincip {x6 xa^oXov). Morte carent animae
(s. Ovid). Der Mensch (von den übrigen Wesen verschieden) begreift (Cvyitjoi).
Jedes Schliessen (um die Zusammensetzung aus den Theilen zu gewinnen, oder die
Theile aus einander abzuleiten) kommt in Denkoperationen (wie beim Zählen) auf
ein Addiren und Subtrahiren hinaus (s. Hobbes), für die Logik (das Instrument des
Erkenncns) in der Rechenkunst (computatio sivo logica). Denken ist nichts anderes,
als ein Rechnen, d. h. ein Addiren und ein Subtrahiren, unter welchen auch das
Multipliciren und Dividiren begriffen sind (b. Hobbcs), „auf ein Entstehenlasscn und
ein Wiederauflösen zurückzuführen" (s. V. Mayer). Taine reproduisant les id^es de
Hobbes a cru pouvoir r^duire k un calcul toute Top^ration de la pensöe et com-
parer l'union et la d^sunion logique k une addition et une soubstraction (b. Noor-
rissen), in Induction und Deduction (logischen Rechnens). Als reale Einheit der
Vernunft-Ideen unterscheidet sich (b. Piaton) iydg von /uoyas (die Einzelnheit der
im Raum auseinandertretenden Gegenstände). Was nicht mehr als Monas existirt,
kann sich auch nicht denken als Einheit, was sich aber als Einheit weiss, ist auch
Monas noch (s. A. Günther). In der Ewigkeit ist nicht Zahl (s. Eckhart), lo iy
tiyai rpijai xov diov (Xenophanes). Plato führt die Ideen auf die Zahlen (s. Theo-
phrast), tlaiv nQ$9fio( ro i(d>i (b. Aristoteles). „Omnis opinio ratio est" (s. Cicero) im
logischen Rechnen (richtig oder unrichtig). Die Zahl ist eine aus Einheiten (ix
/uoyadiay) zusammengesetzte Vielheit (b. Euclid). ro IV crot^fioy xai aQxn^ g^acty
iiyai Twy oyiuty (die Pytbagoräer), iy ilyai ro ndy (Parmenides). Nichts kann ohne
Zahl gedacht werden (b. Philolaos). Die vollkommenen Erzeugnisse der Urkraft
sind selbstständige Einheiten oder Henaden (avtortXH ^yadtg) im Neuplatonismus
(s. Arnold). Le premier principe, d'apr6s les Pythagoriciens, est TUn, ro A', qui
s'^l^ve au dessus de tous les contraires (b. Plato), pris dans un sens Eminent et
sup^rieur TUn est le principe universel (cf. Eudorus), comme le dit Damascius: l'Un
pr^c^de la monade (s. Chaignet), jov^ ugt&juovi ahCovi tiyai totg itkkoti r^g ovaCas
(die Pytbagoräer), i^ €<Qi&/uüiy r« oyta (s. Aristoteles). '0 loyog, ij av/Li<poyia dotl^/utoy
(bei den Pythagoräern) zum harmonischen Verständniss (kosmischer Kräfte).
*) Die Sebastici im höchsten Stufengrad (der Pytbagoräer) lebten der Medi-
tation (s. Photius). Die Pytbagoräer theilten das All dreifach (Olympos, Kosmos,
Uranos). L'homme est un Dieu tomb^, qui se souvient des cieux (s. Lamartine),
aus dem Aufenthalt in den Meditations- Terrassen (beim Wechsel der Existenzen).
Der „Philosophos" kommt aus dem himmlischen Vaterland in die Versammlung der
Menschen zur Betrachtung (wie Pythagoras erklärt). Neben dem Himmel, ab
5Xv/u7tog iffx^'^s unter den die Kugel umspannenden Kreisen aus Starrem und (oben)
Feurigem (b. Parmenides), bezeichnet „Aether den Raum, wo die Gestirne kreisen"
(s. Steinhart), rag ipvxdg nf/untty nort /u(y ix xov l/u(payovg tig t6 dfiStg^ noxi äk ayd-
nakir tffict (s. Simpl.) die Gottheit, und Jlxri nokvnotyog fx^t xXtitdag d/uoißovg^ (am
Thor der Aether-Regionen). Ilvkat vvxxog rf xai ^/uaxog schliessen die oberen Welten
ab (zur Wägung in Karma). n^tüxoy /uiy dy^qianoy yiyecdai xai xoxe *<or (s. Jam-
blich). Die auf der Oberwelt zurückgesandt, dreimal ein schuldloses Leben gefShrt
haben, gehen ein in's seelige Reich des Kronos (b. Pindar), iyut S'v/u/uty *€cf a/aß^
xog, ovx ixt »ytixog (s. Suidas) im Spruch (des Empedokles). Gott wird und vergeht,
nicht die Gottheit (b. Eckhardt), wie das Dharma bleibend dauert (unter Vorüber-
gehen der Tathagata, für jedesmalige Periode).
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XXVII
gelium herabkommt, für letzte Wiedergeburt zur Menschwerdung (in
jungfräulichem Leib) s. „Buddh. i. s. Ps." (S. 244 a. a. 0.).
Die Sprache ist das den (geistigen) Gesellschaftskörper, (den Zoon
politikon auf psychischer Seite, als seine Besonderheit bedingend), durch-
ziehende Existenzprincip (mit den Worten, als Ausdruck der Functionen),
seelisch gleich der (leibbildend gefassten) „anima vegetativa", als
„Entelechia", und worin sie sich bethätigt, (im Product solcher Be-
thätigung), ergiebt sich als Vernunft*), bei Ausemandersetzung des Einzel-
wesens mit den ihn einbegreifenden Gesellschaftsgedanken (nach logischem
Rechnen).
Wenn Sprache und Vernunft zu gleicher Zeit entstanden sein sollen
(b. Geiger), so hätte sich dabei die (in und durch Vernunft bethätigte)
Sprache (in ihrer Essentia), als eine jener Vorbedingungen der Existenz
überhaupt zu ergeben, wodurch in diesem Falle der Stempel der Mensch-
heit erst aufgeprägt wird (ftlr die Gesellschaftswesenheit der Menschen).
„Wie in der Natur ebenso liegen auch der Kunst nur wenige Normal-
formen und Typen unter, die aus urältester Tradition stammen, in stetem
Wiederhervortreten dennoch eine unendliche Mannigfaltigkeit darbieten,
und gleich den Naturtypen ihre Geschichte haben" (s. Semper), nach
dem „Gesetzcodex der practischen Aesthetik" (unter „ästhetischer Noth-
wendigkeit"), in Wechselwirkung mit geographisch-historischer Umgebung
(bei den ethnologischen Sammlungen). Durch die „speculative Aesthetik"
(„viel Kunstrhetorik, aber wenig Kunstempfindung") wird das „unmittelbar
anschauende Denken" keinerweis gefördert, und „so erinnert die specu-
lative Aesthetik in manchen Beziehungen an die Naturphilosophie; wie
diese die exacte Forschung, wird jene die empirische Aesthetik zur Nach-
folgerin haben" (1878), durch inductive Behandlung der ethnologischen
Thatsachen, als naturnothwendiger Ausdruck des normalen Volksgeistes
(in seinem Schöpfungsgedanken), während im künstlerischen SchaflFen der
Individualität eine ausnahmsweis das gewöhnliche Niveau überragende
Begabung hervortritt (und deshalb, als Ausnahme, nach Feststellung des
Regelmässigen erst, richtig gewürdigt werden kann). Als Logik des
unteren Erkenntnissvermögens (b. Wolf) erhält die Aesthetik ihre Begrün-
dung (durch Baumgarten), zum Anschluss an die sinnlichen Gesetze der
Psycho-Physik für ethnische Variationen (nach dem StoflF zugleich). Das
*) Indem wir nicht in Worten, sondern in ganzen Sätzen denken (s. Waitz),
länft die concreto Existenz der Abstracta in das Organische aus (beim psychischen
Wachsthnm des Denkens). Die Erkenn tniss bedarf der Sprache, um sich zu aU-
gemeinen Ideen zu erheben (s. Dugald-Stewart). Non de rerum generibus neque de
rebus, sed de sermonibus rerum genera significantibus (s. Boethius) in den „voces**
(b. Anselm) handelt die Dialektik (statt über „res**). Les langues se sont d^velop^es
selon des lois constantes, naturelles; elles se sont perfectionn^es par Tnsage. Leur
etymologie a insensiblement disparu pour faire place k des termes plus elliptiques
et plus abstraits, de plus k plus appropi^s k Tintelligence et aux besoins de chaque
peuple (s. Gilardin), nach geographisch-historischen Differenzirungen (im ethnischen
Typus).
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XXVIII
Schöne*) ist das Gefühl der Weltharmonie, in der wir uns selber ein-
gestimmt finden (s. Leibniz); beim Uebergang vom eldog zur tdda (im
Noumenos).
Je naoh verhältnissmässiger Abschätzung im System mögen sich
Arten, für ihre Variationen, zu Gattungen erweitem, unter Zuziehung von
Kreuzungen (in den Rassen), soweit rationelle Erklärung auf dem Boden des
Thatsächlichen zu verbleiben vermag, und auch eine Descendenz darf aüs-
verfolgbar sein, soweit vorangehende Entwicklungsstadien eines Geschöpfea
als frühreif in's Leben getreten nachweisbar wären (mit schon erlangter
Fortpflanzungsföhigkeit), während über den selbstständigen Abschluss hinaus,
der Zusammenhang, beim Zusammenbruch, in primäres Blastem eingerührt
wäre, also in die den Ursprung berührenden Räthselfragen, die nicht
direct zu lösen sind (unter welcher Titulatur sie auch eingeschmuggelt
werden sollten), ehe nicht zu den im organischen Werden waltenden Ge-
setzen vorgedrungen ist (auf dem Wege einer naturwissenschaftlichen
Psychologie).
Das Protoplasma hat keinen Ursprung, als aus sich selbst, und wo
'*') Das Schöne ist der Ausdrack des Unsichtbaren durch das Sichtbare
(b. JouflProy). Die Verwirklichung des Phantasiebildes ist die Kunst (b. Hegel).
Das Bedürfniss des Schönen geht aus dem Innern des Menschen hervor, die Be-
friedigung kann nur in der Welt der äussern Erscheinung gefunden werden
(s. Schnaase). Der Stil, als das in sinnlich künstlerischen Formen verkörperte Em-
pfindungsvermögen bestimmter Zeiten oder Nationalitäten (b. Rumohr), spricht sich
im Völkergedanken aus (im ethnologischen Setzen). Tout s'enchaine dans Tharmonie
de la cr^ation (s. Gilardin). Kad-' aQ/novlap Cv^taraVai xa oA«, lehrte Pythagoraa
(s. Diog. Laertes), ^Vi yuQ ag^oyta noXvfuayiiuv iyoiatg xai ^tx^ (pgoy^oynoy ci&futpQttCti
(s. Nikom.). Zeus vorwandelt sich zur Weltbildung in Eros (b. Pherekydes), nfim-
itaxov iniv''B{jiaTa ^twy /uij tiaaro mtyxiav (s. Parmenides). Die höchste Schönheit ist
die geistige Schönheit im Menschenleben (s. Fries). „Essentiae rerum sunt immu-
tabiles" (neben Accidenzen) für den „Modus essendi" (modus agendi), als Accidenz (in
der Art und Weise eines Dinges zu sein). Die Eigenschaften bilden, als „notae sire
characteres^ (Determinates) der Dinge, die Attribute (als proprietates). Das An-
geborensein der Idee beruht auf der „facalt6 de la produire^ (b. Descartes). Der
Stoff ist Möglichkeit {ßvyrtfitg) zur Erfüllung (iyxtUxaa oder Mgyna) durch die
Form (s. Aristoteles). Im „sentir des rapports** (b. Destutt de Tracy) fasst sich
(sensualistisch) das Rechnen nach Verhältnisswerthen (für die Logik naturwissen-
schaftlicher Psychologie). Alle gesunde geistige Entwicklung besteht darin, dass
Energie von niedrigen Zwecken auf höhere hinübergelenkt wird (s. Höffding),
(fttyfgdy oxi ngoxtQoy iyioytta dvya/uioj^ ioxt (s. Aristoteles). There is the sympathy
with both forms of feeling: the mental and the senaational (s. Hack Tuke). Die
sicherste und klarste Beziehung des Verhältnisses der Philosophie zur Religion and
Gottheit, wird stets in dem Verhältniss jener zu Kunst und Schönheit herzunehmen
sein (Sk Weisse). Tov XQ^yov dii ngoXaf4ßdyti iy^gyita Ixiga ngo ixioag^ itag x^s ^09
dtl xtyovyxoQ nQtoxtas (s. Aristoteles). Les infininiment petits ont une existeuce reelle
(Sk Polsson). Der Gedanke muss bis auf die Elemente der Metaphysik zurückgehen,
ohne welche keine Sicherheit und Genauigkeit, ja selbst nicht einmal bewegende
Kraft in der Tugendlehre zu erwarten ist (s. Kant). II faut accepter les r^ultats
de Texp^rience, tels qu'ils se prösentent, avec leur impr^vu et leura accidents
(s. Claude-Bemard). Omnia regulantur lege aeterna (s. Thom. Aq.), und so herrschen
Naturgesetze auch im Ueber-Natürlichen (der Psychologie).
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XXIX
Protoplasma ist, entsteht nnr Protoplasma (s. Preyer), und so steckt der
Anfang, wie nnter all' solchen Titeln (und zwar um kein Tüttelchen näher) im
Räthsel (der Welt). „L'ivenement le plus interessant pour Tespfece hnmaine
est, Sans doute, la deconverte du nouveau monde et le passage aux Ind^s
par le cap de Bonne-esp6rance" (s. £aynal), bei Anbruch der Neuzeit (mit
inductiver Forschungsmethode). Wenn die Philosophie ihr Grau in Grau
malt, dann ist eine Gestalt des Lebens alt geworden, und mit Grau in
Orau lässt sie sich nicht yerjüngen, sondern nur erkennen; die Eule der
Minerva begumt erst mit der einbrechenden Dämmerung ihren Flug
(s. Hegel), aber seitdem bereits, (nach dem Traumschlaf in der Na6ht der
Meditation), hat ein neuer Morgen getagt (mit ethnischer Psychologie).
Wie schon die Art, ist Genus oder Familie eine geistige Schöpfung,
aus gewissen Denknothwendigkeiten hervorgerufen, aber unter dieser
Terminologie im Genaueren nur durch jedesmal gültiges System bestimm-
bar, und an dessen Wechseln also theilnehmend, weshalb für unbestimmte
Allgemeinheit, in noch unbekannter Grösse, die Idee snbstituirt werden
mag (als Schöpfnngsgedanke), von dem „genus humanum^ z. B., im genus
ursinum, genus leporinum u, dgl. m. Hier würde dann das terrestrische
Zerbrechen in die durch die physiologischen Agentien der geographischen
Provinzen bedingten Variationen folgen, und so bietet sich in den
Gleichungen erster Ansatz zum logischen Rechnen (mit den Differenzen).
Die Schöpfung ist die Verwirklichung der göttlichen Ideen (s. Lamennais)
im Schöpfergedanken, der Schöpfungsgedanken, (wenn nachgedacht).
Wenn der Begriff der Gattungen oder Arten leichtmüthig Preis zu
geben wäre, würde, ohne den durch die Ordnung des Nous in das primäre
Chaos eingeführten Anhalt, ein Rückfall in dieses drohen, inmitten unend-
licher Reihen (für Ursprungsfragen). Für das logische Rechnen bedarf es
der Stützpunkte des Systems, aber dieses darf nicht, mit philosophischen
Prätensionen, als definitiv Fixirtes in die Natur hineingetragen werden,
sondern aus ihr vielmehr lernend, hat mit Vervollkommnung noch unvoll-
ständiger Induction, das jedzeitig geltende System dem correspondirenden
Standpunkt thatsächlicher Erkenntnisse sich anzuschliessen (für Erkenntniss
den Denkens in verständlichen Begriffen).
Der Ausdruck ä^xv wurde zuerst von Anaximander gebraucht
(8. U. Ritter), und diese ä^xv*) is* i^ach ihm das „Unendliche" {äTi^iQoy}^
für Verbindung des Gleichartigen (bei der Entmischung) nach dem
Gemusstsein (im Entstehen und Vergehen unter Ordnung der Zeit).
^fllxöxQiTo^ tod äsl oihc ä^^ot äqx^^ fi^^Tv (s. Aristoteles), an den Atomen
festhaltend, mit späterem Fortgang vielleicht zum höheren Cälcul (in
naturwissenschaftlicher Psychologie), nach Erlernen elementaren Rechnens
(auf dem Abacus pythagoricus).
*) Die ^QX'i ^^ ^oQttno^ (s. Simplicius) in der «jtvVk amigo^ (Anaximander^s), fv
a^/ff ndvxiAv (s. Pytb.). Der Anfang ist unmittelbar (s. Hegel), uQxni itnmÜQxowM^
und ^xro$ werden unterschieden (b. Aristoteles). Aus der Unsiebtbarkeit in Gott«
als ttQxiMv-noi (b. Plutarch), treten im Limbus („Mysterium magnum") die sichtbaren
Dinge hervor (s. Paracelsus).
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XXX
Die Welt ist geschaffen nach den Musterbildern, aus dem inneren
Sprechen Gottes (b. Anselm); und so fasst sich die Welterhaltung als
fortgehende Schöpfung (nach Buddha's Gesetzeswort für seine Periode).
Die Ursache, als Totalursache (causa integra), ist die Sunune aller der-
jenigen Accidenzen, sowohl des thätigen als leidenden Theils, die, wenn
sie alle vorhanden sind, die Wirkung ebenso nothwendig machen, als sie,
wenn auch nur eines fehlt, dieselbe unmöglich erscheinen lassen (b. Hobbes).
Die zur Hervorbringung einer Wirkung erforderlichen Accidenzen des
thätigen Theils machen die „causa efficiens^ und die des leidenden
Theils die „causa materialis^ aus (s. Mayer). „Patet igitur, quod Dens et
Hyle et mens una sola substantia sunt^ (s. David Din.). Linduction n'est
au fond qu'une d^duction conjecturale, hypoth^tique, qui se verifie k son
tour par ses cons^quences et qui se change par cette v^rification en une
d^duction certaine et definitive (s. Gilardin). Adräq äxiviftov fi^dkor
fiBiqaaa dsfS^&v iaxiv, äraQxog anavoxov (s. Parmenides). Quidquid est
causa causae est ctiam causa causati (s. Alanus). Ilayta (pwre^ ixet u
^eXov (s. Aristoteles). „Ogni cosa ha la divinitd latente in se^ (s. Bruno).
OiXoq oQa, oSXog di voitj oiXog di t'axovei (s. Xenophanes), als Uli in
Hawaii.
In der Seele (des Lama) lebt Tschöngu im Bilde fort, während
Prul-gu wiedergeboren wird und Lon-gu in den Himmel eingeht, auch
Ngobunitgu erreicht werden mag (im Nirwana), also in den Hauptpunkten
(mutatis mutandis) der Psychologie Guinea's entsprechend, in Sisa neben
Kla und Bla (Ka und Ba zur Pharaonen-Zeit). Die Seele '^) (b. Philolaos)
*) Die Seele (ab Endelechia) „velat emanatione deflaxit^ (b. Bernhard von
Chartres) und „naturam inforroavit** (mit dem anvollkommen Bösen in der Materie).
Sans la psychologie Jamals ou n'aura de passage k la theodic^e, k la morale,
k Tontologie, aux autres parties de la science philosophique (s. Gilardin), bei Ein-
heit des Denkens und Seins (b. Parmenides). »Lust- und UnlustgefQhle sind die
einfachen Grundphftnomene, aus denen das gesammte Gefühlsleben des Menschen
sich aufbaut" (in den Psychosen). Die höchste Vernunft (bei den Stoikern) als
feinster Stoff (nytv/ua iy^tQfioy) entspricht den Orang-Alus (der Passumah). Tjr rfc
xpvxn^ tctoQiay ivXoyiog uv iv TiQuiroig ttdklrifuv (s. Aristoteles). Sentit aiiimus se moveri
(s. Cicero). KaSäntq iy aw/uau lovrtp xi^ntM (s. Philolaos) die Seele (w? i^ <pQovg^
Tiyi). Die Urseele (b. Proclus), als das an sich Lebendige (avroCdSoy), ist die Ganz-
heit {nuy) in den Theilen (s. Steinhart). Die Unsterblichkeit der Seele (b. Alcmäon)
folgt aus immerwährender Bewegung (dg «ti xtyov^iyvj). Die Seele bleibt nach dem
Tode fortwährend mit derjenigen edlen Substanz verbunden, die man den universellen
Verstand nennt (b. Ibn Sina), als göttliches Wissen der Religionsstifter (s. Landauer).
H6n ynq noi iyto ytyo/uiyfjy xot^gdg tt xoQt i( | Baftvog j'oitoyug re xnl i2y ulXl OiXonas
Ix^vs, in Empedokles Seelenwanderung (Fieischgenuss verbietend). Die Tecunas
(die Maske des Teufels Itoho zu Tänzen verwendend), glauben, dass die Seele nach
dem Tode in andere Leiber, auch unvernünftiger Thiere, übergehe (s. Monteiro),
im Hinstreben auf höhere Rangstufen der Wiedergeburten, vom Loka-tsit zum
Lokattara-tsit, (s. ^Relig. Pr.", S. 52). The Kamilaroi and Wiradhuri tribes (on the
Darling) have a traditional faith in „Baiame** or „Baiamai" (theMaker); he makes
the grain to grow and provides all creature food (gave them a sacred wand, which
they exhibited at their »bora^, the initiatory rite of admission to manhood). Near
the Narran-river is a hole in a rock (where, they say, Baiame used to rest). Baiaine
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XXXI
ist nach den Zahlenverhältnissen ihrer Harmonie mit dem Körper ver-
banden (8. Clandianus); zur Strafe an den Körper gefesselt (nach den
„alten Theologen mid Wahrsagern"). Nach dem yovg (im Haupt), der
^X^ *«^ oUsd^fiaig (im Herzen), der ^li(o<fig (im .dfA^aX6g\ der /4f^(f$g
(im atdo%ov\ unterscheiden sich avd-qwnoq, t^oVy (pvxov und l^vajtavua
(b. Philolaos). „Anima non est homo" (s. St. Thomas), in Verbindung mit
dem Körper (auch bei der Auferstehung), aber erst in Qesellschaflswesen-
heit vollendet (beun Zoon politikon).
In seelischer Präexistenz (b. Plato), weilt (dem Neger-Philosophen)
Kla bei Mawu in Nodsie, um am Geburtstag des Dsogbe (unter den
Eweem) geboren zu werden, als Schatten oder Luwo in den Körper ein-
fallend, mit dem Reflex als Aklama (für Personification des Edro) im
mitgebomen Genius (b. Censorinus), als Schutzgeist (des Totem) zu be-
gleiten, durch irdisches Leben, wie auch die Fölgie (in Norwegen), oder
Fylgja (mit Lamingja) sich gern in Gestalt emes Thieres zeigt, „das mit
der Sinnesart des Menschen stimmt, dem sie angehört" (s. Grimm). Was
von der göttlichen Seelensubstanz, während der Berührung mit dem Leib-
lichen, dort ankleben bleibt, wird als Bla in der Stammesseele (mit erblicher
Fortpflanzung des Traducianismus) wiedergeboren, während die moralische
Verschuldung (im Gbesi oder Gewissen redend), — dasjenige also, was
beim Tode nicht wieder voll in die Hälfte des idealistischen Prototyps
(eines polynesischen Atua) übergehen kann — , als gespenstisches Sisa (der
Odschi) am Grabe schwebt, und von den Priestern nach den Inseln des
Volta fortzuscheuchen versucht wird, doch widerstrebend nur, weil lieber
neuen Einkörperungen, in Metempsychosen, nachstellend, um durch fort-
gehende Reinigungen die Schuld zu sühnen (indess beim gewaltsamen
Eindringen, als dämonisch Böses der Besessenheit gefasst und ausgetrieben).
Was sich nun aus dem himmlisch Oberem eines i^oa^sv zutretenden Nous
(b. Aristoteles) im Körperlichen abschattirt, spiegelt aus den im psychischen
Wachsthumsprocess gereiften Idealen der Gesellschaftswesenheit, in deren
Atmosphäre lebend und webend das Individuum zum Bewusstsein erwacht,
und indem und weil solche Ideale aus überirdischen Gestirnen strahlen,
hat sich die jenseitige Ursächlichkeit vorauszusetzen, aus einem „lex
aeterna" (b. Thom. Aq.) in harmonischen Gesetzlichkeiten des Kosmos
(flir logisches Rechnen des Denkens).
Mit dem Ich, dem Grundpfeiler des positiv Wirklichen, dem Nicht-
Ich gegenüber (eines Negativen in Negationen), unterscheidet sich das
Wirkende (in den Empfindungen) und die Thätigkeit (des Willens). Den
Sinnen stehen ihre adäquaten Ergänzungen gegenüber (als Aromana der
Ayatana); und auch die Muskularbewegung verläuft innerhalb weiter oder
(the sapreme judge, who awards to men their future lot) once showed the black
fellows how to get rid of „Mullion", a demon in the form of an eagle, who lived
in a tree and devoured many people (s. J. Ridley). Die Guten gehen nach War-
rambool (fruchtreiche Wasserlaufe) am Himmel (the Milky Way, als indianischer
Seelenpfad).
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XXXII
enger mnschriebener Peripherie, in der Reflexbewegung der Pupille beim
Auffall des Lichts, oder ob in der beabsichtigten Schliessung der Angen^
lider ohnedem (je nach dem Rückgang auf die bewegenden ürsäcblich-
keiteh bei den Bewegungen^ die im muskulären Zucken erfolgen, bis auf
lang complicirte Bahnenreihen hinaus).
Ausserdem jedoch manifeistirt sich jene Thätigkeit des Willens, wo-^
durch der Einzelne, innerhalb der aus gesellschaftlicher Psyche ge*
schaffenen Sphäre, seine Eigenheit markirt, ajs integrirender Theil (oder
als Theilganzes) im Ganzen (der Gesellschaftswesenheit des Zoon politikon),
und hier wird die Action sich um so mehr als recht und gut, (als normal
gesund also), beweisen, je mehr im Einklang eben mit den idealen Gütern
ethischer Moral im (ethnischen) Völkergedanken, entsprechend den Stadien
der Cultur, worin derselbe gepflegt worden ist.
Als Nomologie erforscht die Psychologie die den Erscheinungen (in
der Phänomenologie) unterliegenden Gesetze, um (in der Ontologie) die
des Geistes zu folgern (s. Hamilton), beim Ausgang von den ^principles of
common sense" (self-evident truths), durch innere Erfahrung zu erkennen
(s. Reid), aber objectiv erst zum Verständniss gebracht für eigene Erfassung
eines Selbst (durch logisches Rechnen). Das „Ich*) der intellectuellen
Anschauung" für den Philosophen reservirt (b. J. G. Fichte), entfaltet sich
für Alle und Jeden im Besonderen aus der GeseHschaftswesenheit (im
naturwissenschaftlichen Zeitalter).
Wir leben in der Activität des Willens (beim Denken), in den während
des psychischen Wachsthumsprocesses (unter aufeinander folgendem Um-
gestaltungsstellen) ununterbrochen, (beim Wachzustand), fortgehenden Ent-
ladungen desselben, und erst aus dem so gebreiteten Licht kommt auch der
abdunkelnde Hintergrund der Allgemeingefühle zum Bewusstsein (mit kurz-
dauernder Nacherinnerung aus dem Schlafträumen), die „caecas cogitationes**
(b.Leibniz) zurEmpfindung bringend, in welchen es weiterwallt aus den Unter-
schichtungen im Wurzelgetriebe (dem physischen Organismus eingesenkt),
*) DaiB Ich (le moi de chaque homme) est tout k la fois la conscience de ce
qu'il est et le 80uvenir de ce qu'il a et^ (s. Condillac), mit dem Hinstreben auf die
Zukunft (durch Willens-Erahnung). „Penser c*est vouloir** (s. Royer-Collard). Die
Willensfreiheit ist im Weltplan (nQuyota) eingeschlossen (b. Procius). *H g:vxi f«
oyra niZ^ iart nayxtt (s. Aristoteles). La personne est la conscience de rimpersonnel,
c'est Tesprit (s. Janet). Vouloir c'est affirmer (s. Saisset). Croire sans la credivit^
serait aussi dificile, que voir sans la vue (s. Durand)^ in Glaubensfreiheit (für die
Gläubigen). Une psychologie bien faite, rigoureusement dMuite^ pr^juge» pas ^
verites, qu'elle decouvre toutes les parties de la philosophie (s. Gilardin), und der
Heligionsphilosophie (in naturwissenschaftlicher Freiheit). In idea quam de in-
tellectu et conscientia interna sollicite instituta hausi, distinguere oportet id qaod
reale est, in ea facultate ab eo quod limitatum est, tunc vero vice limitationis ad-
jungo ideam infinitudinis (s. Bilfingerius). L'inteliigence a ponr objet les v^rit^
^temelleS) qui ne sont autre chose que Dieu mßme (s. Bossnet), im Asangkhara-
Ayatana (der Dharma). Mau kann nicht bejahen und verneinen im gleichen Sinne
\ind unter gleicher Bezeichnung, ein und dieselbe Eigenschaft desselben Gegen-
standes (s. Aristoteles), als Princip der Identität (im Syllogismus).
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xxxm
und, auf rückwirkende Kraft des Willens hin, die dem vergänglichen Seelen-
theil (b. Aristoteles) noch angehörigen Wieder-Erinnerungen (aus dem 6e-
dächtniss) hervorrufend, unter Auf- und Niedertauchen der Vorstellungsbilder
(sprachlautlich einwohnender Schöpfungen), zum (sistirenden) Herausgreifen
des Angezeigten, aus den „rapidae cogitationes" (b. Aug.), mit Hin-
richtung auf das Gedankenziel (vom Jenseits her hereinleuchtend). Was
also hier, im (übersinnlichen) Sinn (des Manas), thätig ist, entspricht,
(gleichwie bei den übrigen Sinnen geschieht), seinem adäquaten Correlat
in der Wechselbeziehung (zwischen Aromana und Ajatana, in jedes-
maliger Identität), um subjectivistisch von dem Objectiven zu künden,
von den ^Modi" einer Substanz, die über irdischem Horizont hinausliegt,
in ihren Wirkungen nur spürbar (wie das Gesammtall durchdringend).
Bei der, (durch Rückbedingung des Zieles), auf ewig unveränderliche
Gesetze hingerichteten Thätigkeit des Denkens, kommt aus den (auf psycho-
physischen üebergang) in eine, reizwirkenden Wechselfällen des vergäng-
lich Irdischen ausgesetzte, Constitution eingeschlagenen Wurzeln, die Regula-
tive des Wollens (im Hcgemonikon) zunächst auf ein Nichtwollen hinaus,
für Abhalten der Störungen, damit die zum Aufsprossen angeregten Ideen
sich, der ganzen Weite einwohnender Anlagen nach, entfalten mögen, um
aus dem dadurch Erkannten erst wieder das Festhalten der Richtungslinien
fttr fernerhin zur Andeutung zu bringen. Wie die sinnlichen AuflFassungen,
(um Hallucinationen abzuhalten), auf ihre Deutlichkeit, sind die abstracten
Schlussfolgerungen in jedem Einzelnfalle zu prüfen, prüfend zu rectificiren,
zu controUiren im logischen Rechnen, auf der Basis thatsächlicher Beweis-
stücke, nach comparativ-genetischer Methode, für die Methoden natur-
wissenschaftlicher Psychologie (durch das in den Völkergedanken gelieferte
Material).
Hierfllr kommt sodann das Studium der Selbstbeobachtung zum Austrag,
indem es sich bei dem Eingreifen des Willens, um das Herausspüren der
kritischen Knotenpunkte (in der Zellbildung des Wachsthums) handelt, wann
und wie der Impuls forderlich wirkt, in richtiger Richtung (oder sonst:
unrichtig verwirrend), denn nur bei naturgemässer Lebensweise, xatä q>imv
(b. Speusippus), können die Functionen des Lebcnsorganisnms ihren nor-
malen Fortgang nehmen (nach den Grundsätzen physischer oder psychischer
Diätetik).
Schon in den körperlichen Nervenreflexen macht sich das Zwischen-
greifen des Willens, (betreffs seiner Richtigkeit), merkbar, beim Zusammen-
spiel der Respirationsapparate, um asthmatische Beschwerden etwa zu ver-
meiden, oder beim Hinwirken auf peristaltische Bewegungen u. dgl. m. Wer
dann freilich „ante dcfaecationis actum" (in den Worten eines zoologischen
Collegen aus dem Jahre 1879 p. d.), die Seele schon zu riechen meint,
wo er sich noch auf dem Mistbeet erst findet, worin veredlungsfähige
I Samen eingepflanzt sind, (für ihre Entelechie), gesellt sich, im krassen
Materialismus, seelenverwandter Gesellschaft, in den, die geistige Ver-
krQppelung ihrer idiotischen Individualität spiegelnden, Spiritisten oder auch
den mystisch verzückten Schwärmern, die in Selbstbeobachtung die Gptt-
Bastian, Archipclago. IV. C ^^^ j
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XXXIV
heit suchend, in den, (gleich Schnsterpech schwarzen), Abgrund umnachten^
des Dunkels versinken (eines gnostischen Bythos der „Umbilicani^). Im
hellen Tageslicht inductiver Forschung ist naturwissenschaftlicher Welt-
anschauung ein mtthsam langer Weg gesteckt, und demgemäss dann
wieder wird ernstlicher Anstrengung dauernd ihr Lohn auch winken (in
der. Culturarbeit),
Wenn die Moral in menschlicher Natur als bereits begründet gesetzt
wird (b. Bouillier), so hat daraus solche Natur (oder Wesenheit), als die eines
Zoon politikon zu folgen. Weil das Auge „sonnenhaft", wird von ilnn
das Licht empfunden; d. h. weil angelegt dafär, in dem entsprechenden
Organ, mit zugehörigen Vorbereitungen uixd Einrichtungen, und so hätte
die Moral, als in der organischen Sinnesthätigkeit des Zoon politikon fllr
vorveranlagt zu gelten, indem, und weil, die ethische Veredelung eintritt,
die Ideale also des Guten und Schönen sich demgemäss vorausgesetzt
finden (in kosmischen (besetzen).
Der wurzelhafte Keimspross des Ealonkagathon ruht in der natur-
gemäss nothwendigen Tendenz normaler Entwicklung, beim Zustand der
Oesundheit, und während der Wachsthumstrieb, so lange im Contaol mit
den Sinnesempfindungen, sich in den Formen des Schönen einkörpert^
beginnt die Ausbreitung, nach ganzer Weite einwohnender Thätigkeite-
möglichkeit, wenn in das Gebiet des Guten einlaufend, um seine Gebote
des Rechten und Richtigen zu stellen, zur Richtschnur des socialen Lebens.
Ein Jeder tritt für sich persönlich ein in den moralischen Ent-
wicklungsgang, mit eigenster Verantwortlichkeit, um abzurechnen im Ge-
wissen, nach Bun und Bab (gemäss der Buchhaltung eines Abhidhamma),
und die Erftfllung der Pflichten — (der Verantwortung, bei der Revision,
genügt zu haben) — erweist sich bei dem Wilden in seiner Horde oder
dem Bürger der Civilisation, je nachdem (unter gesellschaftlicher Be-
ziehung), schwieriger oder leichter, wie man will, schwieriger: sofern
höhere Aufgaben gestellt sind, leichter: weil für die Lösung bereits aus-
giebige Vorbereitungen getroflFen sind (auf ansteigendem Culturgrad zur
Heranerziehung).
Die Theorie des Fortschritts „n'est vraie que pour l'ensemble du
monde et de Thistoire, c'est sc leurrer que de Tappliquer aux individus,
aux peuples et aux sifecles" (s. Jules Simon), denn jeder Einzelne tritt
neugeboren wieder ein, in dem ihm zugehörigen Gesellschaftskreis, für
seine individuelle Conduitenliste innerhalb des Gesammtzeugniss, bei der
Erziehung des Menschengeschlechts (s. Lessing), für dessen philosophische
Geschichte (b. Herder). Der Fortschritt in Wissenschaft und Moral wird,
weil in der Unendlichkeit des Alls verlaufend, nicht auf der Erde seinem
Abschluss finden, sondern gegentheils mit wachsenden Aufgaben die
Pflichten vermehren, unter angestrengterer Thätigkeit des Willens. „Ces
grandioses thiories sur Tinutilitä future de la vertu, ne fönt penser qu'i
l'jnutilit6 de leur röfutation" (s. Gilardin), denn für was die normal
organische Entwicklung anzustreben bleibt, fällt der Schwerpunkt anf
Begründung des Gesuudheitsgefühls geistiger Existenz im tugendhaft
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XXXV
Guten^ weshalb ans Elngfaeitsregebi schon (wenn man so will); das Ein-
halten rationeller Diät vorgeschrieben liegt (zu eigenem Besten und dem
des Allgemeinen).
In den Aufzählungen der zum Gegenstand der Logik und Moral
(b, Bacon) hingestellten Seelen vermögen, wie nach Reid's Vorgang von
Hamilton ausverfolgt (in schottischer Schule)^ arbeitet eine künstlich zu-
sammengesetzte Maschinerie unter Desjenigen Leitung, der die Fabrik ent-
worfen (oder erbaut) hat, so dass sich ein Occasionalismus (b. Geulinx) be-
nöthigen würde, um den Zusammenhang festzuhalten, der sich dagegen
innerlich erklären würde, aus dem Entwicklungsprocess organischen Wachs-
thums, vom Physischen zum Psychischen erweitert, und hier sodann mit
neu eingepflanzten Keimen begabt (auf gesellschaftlicher Sphäre).
Die in ihrem Namen bereits auf die Gesellschaftswesenheit führende
Sociologie hat, bei ihrem Ausgang innerhalb des in jedesmaliger Cultur-
geschichte gegebenen Beobachtungskreises, unverzüglich sogleich in Aus-
einanderlegung der Einzelnheiten einzutreten zu können gemeint, wogegen
seitdem der üeberblick des Menschengeschlechts, in der Vielheit seiner
Phasen, gewonnen ist, zunächst eine Feststellung der durchgängig elemen-
taren Grundzüge, (und soweit nur in Allgemeinheiten erst noch), benötiiigt
sein wird, aus den Völkergedanken der geographischen Provinzen, um
auf thatsächlich gebreiteter Unterlage vorher das Detail in Verarbeitung
zu nehmen, (von den Differenzen gesetzlich wandelnder Variationen aus).
Indem Alles nach Mass und Zahl geordnet Ist, für das, was über das
(dem Mass zugängliche) materiell Körperliche hinausgeht, die Zahlen also
zunächst ihre Gültigkeit erweisen, {äg^djAot ela^v ol ädoi\ beim Ineinander-
wirken gesetzlicher Harmonie, so treten, (unter Ablösung gleichsam), die
höheren Gestaltungen der (auf die niederen Gedankenregungen leitend
zurücktreffenden) Ideen in Erscheinung, wie sie, obwohl im Physischen
keimend, doch aus geistiger Atmosphäre während des psychischen Wachs-
thums, ernährt sind, um culturgeschichtliche Erzeugnisse zu zeitigen (im
gesellschaftlichen Durchkreuzen wahlverwandtschaftlicher Organismen,
ethnischen Charakters).
Beim practischen Ausgang von den „Data" eines Dedomenon, — zum
ersten Anhalt eines logischen Rechnens (ehe die naturwissenschaftliche
Psychologie für einen höheren Calcul sich befähigt ftlhlen kann), —
mögen XJrsprungsfragen metaphysisch abgeschnitten werden durch jenen
„Dens" (sive natura), in der „essentia existentiam involvens" (s. Spinoza),
bei der Substanz (oder Gott-Substanz), „causa sui" (in den Vorbedingungen
des Seins), und beim Absehen von „causae finales*^ (vorbehaltlich weiterer
Theilnngsmöglichkcit in der Corpusculartheorie) handelt es sich (für
Descartes), zunächst um „causae efficientes**, äusserliche im Druck und
Stoss, bis zur Verinnerlichung (b. Newton), anthropoidisirend wieder (aus
dem „Weltgehirn").
Da (stoischem) „ingenium" (s. Seneca) für sein anoiog ovaia (b. Diog. L.)
der iy adr^ loyog das Ansinnen gestellt hat, „ut quae alia erant, et dissi-
miles essent et imparia", nach dem „principium identitatis" (b. Leibniz),
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XXXVI
80 kommen in der Unendlichkeit vieler Attribute die „Schöpfergedanken*^
(b. Agassiz) oder ^Sehöpfungsgedanken" (im ünbewussten) zur Anregung,
wenn ^omnia individua" (seelisch gefasst) „animata" gefasst werden, für
die ^res particulares**, als „Dei attributorum aflFectiones sive modi", und
zu den Modi der „Res extensa'* tritt dann aus der „res cogitans" der
„modus cogitandi" mit dem „Intellectus'* (zum „Conceptus") fttr die „idea
adaequata'' bei praestabilirter Harmonie (in „Ordo und connexio").
Indem der „Res extensa" die „Res cogitans** drinnen steckt, sind
die Attribute somit da, im Vorhandensein, als selbst Substanz (oder dazu
gehörig), bei Immanenz (der Ursächlichkeit), ohne Möglichkeit demgemäss,
zur eigenen Begreifung, sieh selbst in's Gesicht zu springen genöthigt za
sein, aus nQiZrai Svmcu (b. Aristoteles); obwohl darüber, dass sie über-
haupt aus der Einheit zerstückelt, das Warum seine Frage zu stellen hat,
um (wie für die Modi der „extensio"), vom Standpunkt der Erdstellung
aus, die Zweifel zu beantworten (innerhalb des Kosmos und seiner gesetz-
lichen Harmonien).
Neben dem in „Quies** vorhandenem Daseienden (un Anorganischen)
tritt dann (bei der Extcnsio) der „Motus" hinzu, die Frage (ro ot>4v
ff xtp^atg) über die c??x«* (b. Aristoteles), betreffs jener Bewegung im Um-
schwung des Oberen, aus den „Theoi" (als „Laufendem'*), bequemlicb gern,
und dadurch (fttr hineinfallende Attribute) käme das Werden im Organischeu,
— für Cwt] im vofjTOp äfid xal voeqov (b. Proklus), — nach den Besonder-
heiten der geographischen Provinzen, zur Manifestation fttr Ver^eichung
aus dem „in alio esse** (neben dem „in se").
Immerhin anticipirt sich die Natumothwendigkeit, als (immanent)
einwohnend, auch bei actueller Verwirklichung des „potentia" Vorangelegten
(vom Samen zur Frucht), aber mit dem Psychischen des „Zoon politikon^
beginnt, auf gesellschaftlicher Sphäre, eine Neuschöpfung (vom Entstehen
ab), indem der „Modus cogitandi" (in seiner Unterscheidung von der
„cogitatio absoluta'') zur „Natura naturata'* gehört, die hier in „statu
nascenti'^ gefasst wird, beim Umschlagen der „Natura naturans" in das
Verständniss, (zur Klärung des Bewusstseins im Selbst), nutteist des
„Clement metaphysique" (s. Gilardin), für den „Arcanus sensus" (s. Tho-
massin) oder „le sens divin du monde suprgme" (b. Gratiy) als „Manas",
in Wechselbeziehung mit Dharma (bei Einklang physischen und moralischen
Gesetzes), cf. „Terrassenhimmel der Buddhisten'' (Z. f. E. 1881, V. d. A. G.).
Gott, als „res cogitans" und „res extensa" ist die natura natnrans,
wogegen der Intellectus, als bestimmter „Modus cogitandi'^, zur natura
naturata gehört (b. Spinoza), für die „idea adaequata" (im Conceptus), dass
der Zweck, als riXoq rrjc noqeiag („ratio perveniens ad finem suum"), be-
griffen werde (oder ergriffen, in Erahnung). Quidquid entitatis bonitatio^
perfectionis est, in quacumque creatura, totum est eminentius in Deo
(s. Thom. Aq.), in Transcendenz (der Induction), durch „Analysis infiai-
torum" oder „Analysis indivisibilium" (s. Leibniz) zu bemeistera (un
logischen Rechnen).
In objectiv vergleichender Uebcrschau der NaturgegenstÄnde war anch
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XXXVII
der Mensch gleich den übrigen einzureihen, bei seinem Platz im „Regne
hmnain'^ (s.Quatrefage8) unter den Naturreichen, ganzjedoch und voll, seiner
vollen Natur nach, nicht physisch nur, sondern auch psychisch, so dass
die Forschung, wenn zu ihm gekommen, zunächst auf sich selbst zurück-
zukommen hätte, da ihr ganzes Denkgebäude wieder auf dem Menschen
selbst erst ruht, und zwar seinen gesellschaftlichen Schöpfungen nach für
den Dnrchschnittstypus der Gesellschaflfigedanken, worin aus dem Mitwirken
eines Jeden zukommender Stellenwerth sich zu schätzen und zu erkennen
haben würde (im Bewusstsein des Selbst).
Was in einer durch den Willen verstärkten Wunschesrichtung sehn-
suchtsvoll Über das Shinliche hinausstrebt, verläuft philosophisch oder
religious-philosophisch in die Mystik, ,wenn die Anhalte an Dogmen reli-
giösen Glaubens sich nicht mehr stichhaltig erweisen, und die göttliche
Essentialität erfasst werden soll, statt ihrer Manifestationen, in den Gesell-
schaftsgedanken des Zoon politikon (für den Einzelnen).
Nul donte que le sens destinö, ä percevoir Filament mötaphysique,
r^lement profond qui subsiste ä cöt6 des apparences du monde des corps,
ne nous fasse percevoir quelque chose de dieu (s. Gilardin); „con un
certo instinto beatifico, verso di se** (Gott hat die Seele geschaflFen).
In Berkeley's Phaenomenalismus liegt das „Esse'' der nicht denkenden
Dinge im „Percipi", ohne reale Existenz der sinnlichen Objecte, obwohl,
da die abstracten Ideen durch blosse Worte veranlasst sind, nur Einzel-
vorstellungen gelten, vom unendlich allweisen Geist zum geordneten Ein-
druck gebracht (nach den ihren Sinnesempfindungen inhärirenden Eigen-
schaften), und an der „veracitas" zu zweifeln, verbietet schon der
zweifelnde College, „im schnell voreiligen Sprung von der skeptischen
Betrachtungsweise zu dogmatischen unbewiesenen Voraussetzungen"
(s. E. Reinhold), statt prüfend inductiven Weg (der Thatsachen).
In der Psychologie der von Maya's Sohn Belehrten, hat zu der
Wechselwirkung zwischen Aromana und Ayatana über zeitliches Entstehen
und Vergehen (im Existenzwechsel) hinaus, der Sinn der Manas hinzu-
zutreten, fllr allgemeine ewige Wesenheiten in gesetzlicher Durchschau
(des Dharma). Und die Welt, in der wir leben, als integrirende Bruch-
theile jedesmaliger Gesellschaftswesenheit, erweist sich als jene Welt der
Vorstellungen eben, worin die Völkergedanken entgegentreten, aus der
Buntheit ihrer realen Existenzen. Wenn hier dann das Individuum den
zugehörigen ZiflFemwerth (seiner Fraction) für subjectives Einverständniss
herausgefunden, mag es psychö-physisch auch betreffs seiner Sinnes-
empfindungen sich abfinden, im Zusammenhang mit sonst organischen
oder anorganischen Kräften der Naturlehre, aber unter den Täuschungen*)
*) Die ganze Welt ist Täuschung (nach Parmenides), nnd xaia ndvx ada^ rpi^H
iMta iptirn der Weg (zur Gottheit), in Durchschau (derBodhi), geleitet von heliadischen
Jungfrauen, ngoXinoveag ötü/uara yvxrog tig q^aog, aus (polynesischem) Po (einer „Avixa")
in Sige (oder Mutuhei). nl^^^u, dont Tessence nous est impön^trable, ne nous est
s^cr^t^ que par ses attributs, comme la maniöre par ses qualitös^ (s. Gilardin). Die
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eines flüchtig Vergftnglichen in Ranm und Zeit, hat das Bewusstsein
seinen innerlichen Halt an harmonisch durchklingenden Gesetzen zn stetigen,
in (natur-) wissenschaftlicher Annäherungsmethode (für die Erahnungen
aus bewährter, und erfahrungsmässig geprüft beftmdener, Religiosität).
Die göttliche Existenz liegt in der Essenz selbst (b. Thom. Aq.),
unter Einheit der Substanz mit ihren Attributen, während diese im end-
lich Irdischen zur Auffassung kommen, bei der Vielheit persönlicher In-
dividualitäten (ftlr die Samkhya).
Das Unendliche zerbricht sich ün Endlichen, und dessen Sein beruht
auf solcher Unendlichkeit, als (peripatetischem) Hypokeimenon, dessen
Eigenschaften beim Niedergang materiell verdunkelt, aus dem inneren
Kerne ideal zu klären sind (im Verständniss).
Was mit auffallendem Licht in geometrischen Umrissen fUr den
optischen Apparat als Ausdehnung erscheint, im Nebeneinander, fasst sich
im Ineinander für die Idee bewusster Empfindung, aus dem Dasein selbst^
und so wird das akustische Nacheinander, nach den Pnlsschlägen zeitlich
gemessen, im Leben selbst durchlebt, für die Momente des Denkens in
seinen Schöpftingen (eigenen Verständnisses).
„Die Entdeckung ihres Grundbegriffs ist der positive Anfang der
Wissenschaft" (s. Harms), wie in Cartesius' Begründung der specifischen
Differenz (zwischen Körper und Seelenlehre), indem das Wesen der
Materie in Ausdehnung besteht, das Wesen des Geistes im Denken, da
es nur eine Geometrie des Körpers giebt, keine des Geistes (wohl
jedoch eine Arithmetik, im logischen Rechnen).
Boyle (f 1691) hob zuerst die Nothwendigkeit hervor, dass man
zwischen den chemischen und metaphysischen Elementen zu unterscheiden
habe, und dass sich die Chemie, ohne sich um die letzten Bestandtheile
der Dinge zu kümmern, damit begnügen müsse, die früher unzerlegbaren
näheren Bestandtheile zu lernen (s. Hell), und so hat die Ethnologie zu-
nächst bei den Elementargedanken Halt zu machen, bis im Operiren mit
denselben durch zunehmende Uebung (in naturwissenschaftlicher Psycho-
logie) genügende Fähigkeit erlangt sein sollte, um Infinitesimalberechnungen
zu wagen (auf Ursprungsfragen*) hin).
Vernunft findet ihre Befriedigung erst in der letzten, Alles umschliessenden Einheit
(b. Eckhardt),, ausser Gott ist die Creatur ein lauteres Nichts (s. Lasson). Les
prcuves de dieu metaphysiques sont si eloignäes du raisonnement des hommes et
si impHqu^es qu'elles ne frappent pas (s. Pascal). Das Sein ist absolute Position
(b. Herbart), aus partieller Durchdringung der einfachen Wesen entsteht die Materie
(mit materiellem Element der Atome). Das reine Sein ist die reine Abstraction, und
damit das Absolut-Negative, welches gleichfalls unmittelbar genommen, das Nichts
ist (s. Hegel). Gott, als das ursprüngliche und absolute Denken, ist selbst erst f&r
sich das Setzen seines Seins, und dadurch das Wissen von sich und seinem Sein,
und ist dieses die absolute und ursprüngliche Thätigkeit (s. Gabler). „Piaton et
Aristotle entendent par hypoth^se un point de d^part positif dont Tezistence est
donn^e" (s. Gratry), zum Ausgang im Gegebenen (beim Rechnen).
*) Diogenes Ap. identificirte die Luft als Ur-Element (b. Anaximenes) mit dem
vov^ (des Anaxagoras). Thaies hi^t den Urstoff (b. Aristoteles) „auf dem. Wege der
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XXXIX
Im Apeiron (Anaxiroander'a) setzt sich' als Princip («gx^) daß Ur-
wesen, während Anaxagoras den Nous hinzutreten lässt, und dann der
Anfang in Cohflict kommt mit der unendlichen Reihe, sofern nicht aus
Anaximander's Schule (s. Theophr.), in Parmenides' Fassung das Sein sich
abschliesst, auf die Atome hin bei Leucipp, der auch die Elemente, als
Wurzeln, lehrt, gleich Empedokles, nach Beider Lehrer Parmenides
(s. Simpliciiis), und dann wird wieder Parmenides, der mit Aminias lebend,
dem Dipchetes ein Denkmal errichtete (s. Sotion), zu den Pythagoräem
gerechnet (b. Strabo),- wie ebenso sein Lehrer Xenophanes mit Pythagoras
zusammejigesellt sich findet (b. Heraklit), oder ein Saccas (im Sacktragen
ägyptischen Ammonius') auf Sakyamuni sich deutelt, und Scythianus
heiliger Formel (im Sfani padme hum).
Parmenides wurde zu den Pythagoräem gerechnet (s. Diog. Laert.),
und bei Empedokles Umzügen als Wunderthäter (übet magische Kräfte
gebietend)^ sollten in seiner Philosophie die, exoterisch ausgeplapperten
Grundzüge esoterischer Geheimlehre, waneq iivatriqw xhe&v (s. Jamblichus),
als „pudenda" (b. Hamann), gehütet sein {iv äno^^fixo^g Xoyog). Durch den
Mund der Priesterin Themistokleia waren Pythagoras' Lehren tiberliefert
(«*. Aristoteles), von Qhaldä^m (in Tyrus) unterrichtetes. Neanthes),. sowie bei
Galater und Brahmanen (s. Alex. Pol.), oder aus der Schule des Oberpriesters
Oinupheus in Heliopolis (unter König Psemetnepserphres), auch in brah-
manischer (s. Apulejus) über „quot partes animi", in Belehrung bctreflFs
der Seele (s. Euseb.). Ein Schüler des Assyrer Nazaratus (s. Alex. Pol.),
brachte Pythagoras t^v iavvotf (fiXodoipiap äno lovdaloav elg ^EiX^vag
(b. Hermippus), von Gymneten Aegyptens und indischen Weisen geschult,
Indnction gefanden" (s. Byk) Aus Luft (««»V) und Nacht (»'i'l), die den Tartarus
erzeugte, geht durch das Welt-Ei die Welt hervor (b. Epimenidee); vdtnQ fy (ptiap
i^ ft^jlff ( jcal vXfi, ^ ^s indyti ri yq (s. Hellanicus) ; ix yal^g yuQ ndvvu xal iU yn^ navia
TiUvtijf (Xenophones). StoflP, Form, Ursachwirkung und Zweck bilden xiie rier a^/a^
(b. Aristoteles). Philolaos fügte den vier Elementen ein fünftes hinzu (als Shttti) im
„ Akasa** (der Inder), und Buddha ein sechstes, als Bewusstsein (in Vorbedingung von
Namä-Rupa), xa iy t$ atpuiqif a(ojuaia niyie inti (b. Philolaos). In der qv^oicti liegt
der innere Entwicklungstrieb (am Nabel). Protagoras belebt die yiytatg statt ovaia (im
eleatischen Sein). Die Bildung der Materie beruht in der Eduction der in ihr liegen-
den Formen (b. Ihn Roschd). Die Substanz, als „Ens per se subsistens" (nach „causa
sui^), scheidet sich von Accidenz oder Modus (bei Substentialität). Die Substanz
bildet die Ursache (quatenus nondum est in actu); (auy 6y4inou QvSiy^ dfi ^k yiyye
ta$ (ausser bei den Eleaten). 'B /Liky, ontog (üuy re xai to^ oiSx tm* fuf tlyat, tlit&ovg
ian KÜtvHg, dXjj&tCjj yuQ oTujdtt (s. Parmenides). Es bedarf, einer Unterlage
(vnoxtTadai) für die Entstehung (yiytcts) im Sein (iy rd Ttdyra). Das Sein ist zunächst
gedachte Substanz {yotiti^ ovaa) im Denkprocess (yoiiaig) der Spbstanz als Gedachtem
(b. Proclus). PiXd'Aaog, ((fv^ifB to fAiy i^ ovgayov nvgo^ Qviytö^f v6 di i$ vditrog ütXtiy$axoü
mQtütqotpfi Tov dtQos ano^vS'iyto^ (lym rag dyaSv/utduftg igo(pds xov Koa/uov (s. Stob).
Li'unit^ est la forme n^cessaire de la conception de T^tre (b. St Anseimus), beim
Ausgang von der Eins, im logischen Rechnen (bis zur Vervollkommnung im höheren
Calcul). Der Syllogismus bewegt sich um das Principium tertii intervenientis (r<
^tt^hi xtjg dyitfpQdoKas)^ in relativen Gleichungen (des Rechnens): die Induotion führt
aber zum Transcendentalen (mit höherem Calcul).
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XL
(8. Philostrat.), und durch AglaophemuS; Oberpriester zu Lebethra, ein-
geweiht (in td Ttsqi &€Av o^yux).
Ohne Lehrer (s. Suidas) ergab sich Pherekydes dem Studium (coni-
paratiß secretis Phoenicum libris). Der dem Orpheus und andern Weis-
sagern, sowie den Weltweisen (wie Pherekydes) gehörige Name „Theologia"
wurde von Clem. AI. auf die christliche Lehre angewandt (s. Eibovius);
von alten d-soXoyok (bei Aristoteles); t^^ äXri&Biaq tpiXo^saiiov^g erklärt
Pythagoras*) die Philosophie dem Tyran Leon (von Phlius), theosophiseher
Weisheit entbrechend, wie o\ dno t^g 2x4tp€wgj als Agnostiker die Gnosis
verieugnend, oder aus Sophistenthum dem Snfismus verfallend (in Aber-
glauben und Unglauben nihilistischer ^6galit6").
Die Kernfrage heutiger Zeitaufgabe fällt dahin, wie fttr die idealen
Güter der Cultur, welche in bedrohlich heranziehender Umwälzung der
Weltanschauung nihilistisch verloren zu gehen drohen, ihre morsch
brechenden Stützen durch dauerndere zu ersetzen sein wtlrden, der Zeit-
strömung entsprechend.
Der Römer war innerhalb seines Staatsgebäudes in religiöser Ver-
quickung mit den Rechtsinstitutionen, durch Pietät gebunden, ebenso der
Hellene in seiner ^Eusebeia" gegen die Götter, oder, bei weiterem Auf-
*) Pythagereoram disciplinam eaque qaae Socrates repudiabat, hiDzazulemen
reiBte Plato nach Italien (8. Cicero). Ex Tyrrhenia cum patre Samum migravit
(Pythagoras), Pherccydcm Syrium Sami primum audiyit (s. Suidas). Hippasos, Vor-
fahr des Pythagoras, wanderte vor den Herakliteu aus Phlius ((pdXo^ des Pelo-
ponnes) nach Samos. Mnesarchus war von Tyrrhenien ausgewandert (s. Diog.),
als Vater des Pythagoras, geboren in Tyros, bei Begleitung der Mutter auf einer
Handelsreise des samischen Kaufmanns und Steinschneiders (569 a. D.). Zu den
Insignien der hebridischen Druiden gehört der Pfeil (s. Toland), wie ein goldener von
Abaris getragen (als Symbol ApolFs). Die Druiden verehrten (in blutigen Riten)
Uesos, Teutates und Taranis (s. Lucan), sowie Belenus, als Apollo (der frommen
Hyperboräer). Die Croteniaten verehrten Pythagoras als Sohn des hyperboräischen
Apolls (s. Aelian). Das Orakel zu stiften kam Olenus mit den Hyperboräem nach
Delphi (s. Paus.). Latona gelangt als Wölfin nach Dolos (zu den Hyperboräem).
Aristeas (aus Proconnesus) als Priester des Apollo {(potßoXafinjog) war bei den
Metapontiern wieder erschienen (die 'AQt/udüntta schreibend). Die Hyperboreer
opferten dem Apollo Esel bei Sonnenaufgang (s. Kallimachos). Die Stadt der
Citherspieler (bei den Hyperboräern) war dem Apollo geheiligt (s. Diodor), der sich
des Lobgesanges der Hyperboräer freut (bei Pindar), und neutraler Heiligkeit er^
freuen sich die Harfenspieler der Gothen (s. Jemandes). Orpheus, qui et vetusUssi-
muB poeta et aeqnalis ipsorum deorum, deum verum et magnnm ngiotoyofoy, primo-
genitum appellat (b. Lact.). Die Theliden, zu dem Geschlecht des Thaies gehörig
(s. Diog.), stanunten vom Phönikier Kadmos (aus Theben). Ölen hatte den Griechen
die ältesten Hymnen gedichtet (s. Paus.). Epimenides (unter den Kureten) schrieb
(auf Felle) Kadaofdot (als KafhaQttis) oder Sühnlieder, sowie /^^a^oi (Orakelsprüche),
gleich Veden practischen Gebrauchs, gleich Karakia (bei den Maori). „In modern,
as in ancient times, the extreme points between which philosophy has oscillated
are the same^ (s. Martineau), unter gesetzlichen Fesseln (psychischen Wachsthums).
Das Ziel der Philosophie bildet j z^g ^v^ns oioitiqla (b. Porph3rr) und die Be^iimg
vom Bösen liegt in der Beinigung (xu9^Qa%s\ nach psychologischem Heilswort (des
Abhidhamma).
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XLI
wachsen des Bildangstriebes, philosophisch bei Möglichkeit harmonischen
Abgleiches in der, von ihm selbst gebildeten, Mitte eines eng xmA fest
umschriebenen Horizontes (seiner „Oikoumene").
Dann mit östlich aufflackerndem Licht, begann durch Europa's Aus-
dehnung die Herrschaft der heiligen Bücher, welche von der Masse des
Volkes mit mehr weniger abergläubischer Scheu, von den Gebildeten mit
Verehrung entgegengenommen, in ihrer Autorität gestärkt wurden, weü
aus fremder Feme stammend und so zugleich durch jenen Zauberbann
ergreifend, der dem Eindruck des Unbekannten einzuwohnen pflegt.
ünunterdrttckbar jedoch regte sich der Forschungsdrang, in das
Dunkel vorzudringen mit dem Lichte des Wissens, um das Unbekannte
in Bekanntes zu verwandeln, soweit die Denkfaden des Erkemaens reichen.
Und seitdem, mit dem Entdeckungsalter, der Globus aufgeschlossen
lag, trat jetzt der Mensch entgegen auch aus jenen Theilen desselben,
die durch die Cultar bisheriger Weltgeschichte nicht gedeckt waren, und
damit war sodann ein neues Problem gestellt, in der Lehre vom Mensehen,
das objectiv nach comparativ-genetischer Methode der Induction zu lösen
sein wird, bei Zufügung der Psychologie an die Reihe der Naturwissen*
Schäften, auf Grundlage des Völkergedankens, um auch für die
Schöpfungen im geistigen Bereich die Gesetze eines organischen Wachs*
thums aufzufinden (in der Harmonie des Kosmos).
Einheit der Weltanschauung ist das Stichwort. In unserem thaten*
schwangeren Occident hat sich der dogmatisch verknöchernde Absehluss
religiöser Deckung für die Dauer hinaus stets zu kurz erwiesen. Be-
ständig fand der scheinbar stabile Horizont periodisch sich durchbrochen
von regerer Geschichtsbewegung, weiterstrebend auf Ergänzungen hin,
ans den im Forschungsgange gewonnenen Ergebnissen, und so spaltete
sich, zwischen Glauben und Wissen auseinanderklafi'end, jene zerrissene
Weltanschauung, welche gegenwärtig es gelten wird, einheitlich wiederum
abzuschliessen, und zwar im Ausverfolg derjenigen Richtung, die sich im
Kampfe als die mächtigere erwiesen hat, die der Wissenschaft, im „natur-
wissenschaftlichen Zeitalter'* die Psychologie erwartend, zu priesterlicher
Weihe {xfXs^, als ziloq in der Teleologie).
Im passiveren Orient gewährt sich das Schauspiel einer auf weite
Strecken hinaus durch den Glauben unverrttckt umschlossenen Welt-
anschauung, mit innerlich hineinverarbeitetem Wissenssystem, bei zeitlich
ältester und räumlich umfassendster Religion, der buddhistischen, (als
Beligions-Philosophie). Was hier deductiv systematisch zu entwerfen ver-
sucht wird, das wird nach der unserer Gegenwart congenialen Archi-
tektonik inductiv emporzubauen sein, auf der in Natur der Dinge selber
gegründeten Basis einer naturwissenschaftlichen Weltanschauung, die im
Fortschritt des logischen Rechnens bis zu einem Infinitesimalcalcul hinauf-
führen mag, bei naturwissenschaftlicher Behandlungsweise der Psychologie,
aufgemauert mit thatsächlich gefestigten Bausteinen, wie im ethnischen
Material zusammengetragen.
Als sich der gesunde Menschenverstand dem „human understanding''
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_ XLTI
zngewandt; war das von Kant besiegelte ürtheil der Specnlation ge-
sprochen, die „Möglichkeit einer Metaphysik, sei es als Psychologie,
Kosmologie oder Theologie" geleugnet (b. Locke), und wird auf diese,
seitdem verwüstet liegenden Forschungsfelder, das Denken dann erst
zurückzukehren vermögen, wenn sie sich für die dem „Appetitus intellec-
tivus^ des Zeitgeschmackes anbauf&hig erwiesen haben, für dauernd sub-
stantielle Ernährung aus thatsächlich angesammelten Anschauungen, (in
der Welt „der Vorstellungen").
Im Rückschluss aus den Wirkungen auf bewirkende Ursachen ergiebt
sich die Kraft, in ihren Verwirklichungen theoretisch gefasst (je nach dem
System).
Wenn organisch, statt in momentaner Krystallbildung sich abzuschliessen,
der im statu nascenti stets unterbrochene Gang, in den Gang des Wachs-
thums beweglich tibergeführt, einen temporären periodischen Abschlnss er-
langt hat (für Neuzeugung in der Pflanze), kann die Entwicklung (als
Entelechie) in animalischen Geweben derjenigen ganzen Thätigkeit nach
zur Aeusserung kommen, welche als psychische sich zunächst in den, von
ihr bedingten, Muskelzuckungen (oder Bewegungen) erfüllt, (ähnlich wie
electrische Polarität bei Herstellung des aus Wahlverwandtschaften ge-
festigten Salzes), während im ferneren Stadium noch ein freier Rest ohne-
dem übrig bleiben mag, wie gleichsam der im Eisen über die materiellen
Grenzen hinaus seine Femewirkung (im festen Aggregatzustand schon)
bewahrende, einer Seele (b. Thaies) oder des Magnets (tellurisch).
Für das, was hier Seelisches zu nennen wäre, bleibt die Möglichkeit
physischer Erscheinung ebenso ausgeschlossen, wie etwa fQr Polarität,
Magnetismus, Schwere u. s. w. , die sich dichterisch allegorisiren mögen,
aber nur den begeisternden Sinn verkörpern, worin dann auch sonstige Gre-
spenster ihren Spuk treiben, als Seelen, die aus dem Grabe erstanden,
oder etwa in göttlicher Verklärung aus den Pflfinzen hervorgetreten sind
(in der Dryade der Pflanzenseele).
Femer noch als dämonische Thierseele, steht die dem Menschen inne-
wohnend gesetzte Seele der Möglichkeit körperlicher Realität, weil bei
der Gesellschaftswesenheit nur als das Resultat durcheinanderwirkender
Agentien ergeben, innerhalb welcher die eigene Seele, für ihr Bewusst-
sein, sich der Verhältnisswerthe erst sicher machen muss (im logischen
Rechnen).
Betreffs des Psychischen im Thierreich, (oder auch im Pflanzenreich,
wenn man will), realisirt sich die Seele stets nur an den Stoffdingen jedes-
maligen Falles, ohne denkbare Erfassbarkeit im freien Zustande, weil ent-
weder latent im körperlichen Bestehen, oder erftlUt in der Bewegung (und
mit dieser periodisch jedesmal aufgebraucht).
Dagegen tritt unabhängig selbstständige Existenz eben dann hmzib
wenn innerhalb der gesellschaftlichen Seele die individuelle ihres eigenen
Stellenwerthes, als iptegrirender Theil des Ganzen, sich bewusst wird (in
dem aus den Differenzirungen gezogenen Facit).
Sie gewinnt dadurch ein ebenso unzerstörbares Sein in ewiger Un-
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XLIII
endlichkeit, wie für die Kraft überhaupt zu setzen, weil über terrestrischen
Horizont hinansgreifend in kosmisches Walten (in harmonischer Gesetzlich-
keit). Und zwar ist hier der Bewnsstseinfactor involvirt, wenn als solcher
ftir sich selbst geklärt. Beim Psychischen des Menschen würde also, über
die Entwicklnngskette hinaus, noch ein neues Entstehen hinzutreten, das
vergängliche Werden überdauernd.
Weiterhinfort lässt sich der Gang (zur Verfolgung von Einzelheiten)
nicht überblicken, weil durch schmälste Ritze des Vorhangs, der ihm eii>
„Allerheiligstes'* im Weltgeheimniss verschleiert, in das Jenseits kaum hinaus-
blickend, das irdische Auge seine Unterscheidungsfähigkeit verliert. Aber
mit Gewissheit der üeberzeugung hätte bei gesetzlich befestigter Sicherung
des selbstgeschaffenen Geschicks seine Zielweisung zu reden, da^sjenige
überdauernd, was als Entstehen und Vergehen empfunden wird (für den
Stufengang im Dasein).
In naturgeschichtlicher Auffassungsweise erscheint das Seelische als
eine Function des Körperlichen, und die Möglichkeit sinnlich auffassbarer
Erfahrungsweise bleibt dadurch ausgeschlossen.
Neben der ^vx^i x^QSTmxij (und animalischer Reflex-Seele), erweist sich
die individuell bewusste Seele des Menschen, als das Product solches Be-
wnsstseins, wie im logischen Rechnen aus integrirendem Theilganzen im
Gesellschaftskörper (und seiner Seele) gewonnen (in Folge der, soweit,
dem Menschen als Zoon politikon eignenden Wesenheit).
Dieser Gesellschaftskörper zeigt ein unter der gegenwärtig in Actualität
herrschenden Verfassnngsanlage des Erdglobus aus neuer Entstehung gezeugtes
Product, nämlich eine aus physikalisch-siderischen Agentien hervortretende
Verwirklichung, die wo sie zu einer (nicht sinnlichen, sondern geistigen)
Auffassung gelangt, sich dadurch als verwirklicht erweist, — im Ganzen:
solcher Auffassung nach; und für die integrirenden Theile (in jedem Indi-
viduum): gemäss des Bewusstseins, welches in seinem Verständniss sich
selber ergreift (und begreift). Dass bei derartig naturwissenschaftlichen
Dcnk-Methoden, congruenter Erscheinungsweise (innerhalb der dem Menschen
eignenden Welt der Vorstellung) noch mehr sogar (wenn man so will),
als bei einer an körperliche Vorgänge ' geknüpften Function (des See-
lischen), jede sinnliche Erscheinungsmöglichkeit ausgeschlossen bleibt, be-
darf keiner Bemerkung, und anderseits ergiebt sieh der Hinweis auf den,
mit und in der Verwirklichung einbegriffenen, Fortbestand, jedenfalls ftlr
das dem Verständniss zugänglich einbegriffene Element, aus Unbekanntem
zu eliminiren (in logischer Berechnung).
Indem das auf die Beantwortung der über eigene Wesenheit gestellten
Fragen hingerichtete Streben, das als Philosophie bezeichnet wird, irgend-^
wo ihren Ansatz finden muss, wird mit einer an sich bewiesenen Wahrheit
zu beginnen sein, autrement de syllogisme en syllogisme on remonterait ä
rinfini, sans trouver jamais la majeure, qui devrait Ätre la base de toute
la d^duction syllogistique, „notttia principiorum non fit dialectice" (s. Gi-
lardin). Um nicht in die ^folie du doute^ des Skepticismus zu verfallen,
im Zweifel über eignes Selbst, bietet sich in Descartes Fundameatalsatz
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XLIV
das Bewusstsein als Criterium der Gewissheit (bei Malebranche), and das
im Gesichtskreis des Culturvolkes, in der Welt seiner Weltgeschichte, um-
schanende Bewusstsein (mit, je nach der Höhe, verlängerten Gedanken-
reihen) findet hier die ideal geschaffenen Güter fertig bereits vor Augen,
innerhalb welcher jetzt die Dednction ihre Arbeiten vornimmt (zum Auf-
bau des Wissensgebäudes).
Diesem, zu allen Zeitperioden philosophischer Cultur der verschiedenen
Geschichtsländer, allein möglichen, — weil (gleichmässiger Uauptrichtung
nach) allein geöffneten — Wege hat sich, seit der die europäische Welt-
anschauung umgestaltenden Doppel - Revolution beim Morgenanbruch der
Neuzeit, ein zweiter zur Seite gestellt, der dem in seine eigenen Räthsel
verhüllt umschlungenen Subjectivismus die Hülfe objectiver üeberschau hin-
zuzubringen verspricht, um mit Verwendung comparativ-genetischer Methode
die Forschungen inductiv zu beginnen, in dem als naturwissenschaftlich
gefassten Sinne (bei Anweisung der Psychologie).
Ausschlaggebend war hier der Hinblick auf VölkerstUmme, die in
selbstständiger Abgeschlossenheit, auf den Vorstadien der Uncultur in den
Horizont der Beobachtung eintraten, und zwar in variabel differenzirbarer
Abhängigkeit von den physikalischen Bedingungen klimatisch - geogra-
phischer Umgebung, auch ftlr Einleitung und Fortgang historischer Be-
wegung (unter den Reflexen des Völkergedankens, aus der Gesellschafte-
wesenheit des Menschen).
Indem nun auch hier, für den Ansatz ersten Beginns, das Didomenon
in einer Eins zu suchen war, lag sie naturgemäss bereits ausgesprochen
vor, in Gleichungsformel des Organischen mit seiner Wandlungswelt (aus
terrestrisch-siderischen Ursächlichkeiten), um gesetzlichen Welten nachzu-
gehen (in den Harmonien des Kosmos).
Die Analysis des Unendlichen (nach dem Wesen dieser Rechnungs-
art) „offenbart das Geheimniss des Zusammenhangs zwischen Ursache und
Wirkung" (s. Apelt), wenn selbstgesetzt im Selbst zum Gesetz (bei In-
tegrirung des Einzelnen in seiner Verwobenheit mit der Gesellschafts-
wesenheit durch des Gewissens Gewissheit, zum eigenen Bewusstsein).
Beim Ausgang von dem Gegebenen ist das geometrische Verfahren
angezeigt, auf dem Wege der Identität (um analysirend zu zerlegen),
während die Infinitesimalberechnung, mit dem Gegebenen aufbauend, ans
Verschiedenheiten, zu neuen Enthüllungen (in der Bewegung) fortschreitet
(unter jedesmal rückgängiger Controlle), als das „principe de transcen-
dance** (s. Gratry), in der Induction neben der Deduction, als „principe
d'identiti" (im Syllogismus). „Passer du fini a Tinfini par Teffacement
des limites du fini" bildet „le proc6d6 infinitesimal" (le proc6di dialee-
tique compar6e au procidö syllogistique).
Von religiöser Ueberzeugung durchdrungen, fand (oder erfand) befan
Anbruch des naturwissenschaftlichen Zeitalters der Schöpfer der, dessen
Fortgang beherrschenden, Induction die am Himmel regierenden Gesetze.
Geometria ante rerum ortum, mentis divinae coaetema (s. Keppler). Auch
auf dem Himmelskörper der Erde kommen sie zur Auswirkung, und hier
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XLV
beim Vordringen der Erkenntniss in das Detail zugänglich tellnrischer
Erscheinungen; gestalten sie sich (arithmetisch) zur Transcendenz^ in die
psychischen Wachsthumsgesetze logischen Rechnens hinaus (bis zum Infini-
tesimalcalcul). Lex aeterna est ratio seu conceptus gubemationis rerum
in Deo (s. Thom. Aq.) in Harmonie des Kosmos, bei Einordnung des
Menschen, nach objectiver Umschau über den ,,yölkergedanken^ seiner
Gesellschaftswesenheit (im Zusammenhang mit den siderisch- klimatischen
Agentien der geographischen Provinzen, fftr historische Entwicklung der
Cultur). In der Geschichtswissenschaft fühlte der Geschichtsgeograph sein
Ergriffensein von religiöser Bedeutung^ und auf geographischer Grundlage
hat sich die Geschichte des Humanismus über den Erdenraum zu erweitern^
um betreffs eines „Gott in der Geschichte^, zunächst den Menschen (in der
Geschichte) zu verstehen, aus eigener Selbsterkenntniss, wie mit altem
Orakelwort im Tempel bereits eingeschrieben (auf künftige Erfüllung hin).
Was durch die Sinne, a posteriori, in uns aufgenommen wird,, als
Object draussen (eines Nicht-Ich's), hinterlässt zugleich, neben den materiellen
Eindrücken, seine a priori gefassten, gleich denen eines Zusammenhangs im
Ganzen, der Verhältnisse der Theile zu einander, der Umgebung, sowie
vom Raum, worin — von der Zeit zugleich, nach welcher -— erscheinend, und
das Total eines solchen, aus dem psychischen Wachsthumsprocess vor-
geführten, Gesammt-Eindmckes setzt sich sodann (nach sinnlichen Aequi-
valenten) in ein lautlich producirtes Seitenstück um, was aus der Sprache
des Mitmenschen, im Wort, seinerseits wieder als posteriori gleichsam
Aufgenommenes zurückkehrend, neuerdings aprioristisch (in obigem An-
schluss) fassbare Schöpfungen zeitigt, im Wachsthumsfortgang des Denkens.
Und indem dann auch diese wieder, unter lautlichen Wortumrissen, in die
sprachliche Sphäre hinausgeworfen werden, indem auch sie auf's Nene
aus ihr als Geistesschöpfungen zurückhallen, so ist damit in gesellschaft-
licher Atmosphäre der Wissensbaum eingepflanzt, um im Laufe seiner
ideellen Entwicklungsproductionen zum Reifen der Culturblüthen empor-
zusteigen.
Was hier sich nun gestaltet, innerlichen Schöpfungsgesetzen gemäss^
mnss dem entsprechen, was im Draussen waltet, wie nach den Variationen
der Völkergedanken (unter geographisch - historischer Umgebung) hervor-
tretend, aus „Ordo ordinans** (b. Fichte), dem „Ordo ordinatus" gemäss,
m prästabilirter Harmonie (b. Leibniz) nach festgeschlossenen Gesetzlich-
keiten (im Kosmos).
Den Ayatana im Innern haben die Aromana da dranssen zu ent-
sprechen, in nothwendig bedingter Wechselwirkung, und unter einander
wieder ergeben sich die physiologischen Consonanzen (optisch und akustisch).
Das dem Taubstummen wie ein Trompetenstoss klingende Roth
associirt sich mit rundvollen Vocalen (o, a), mit dem Dicken im Antasten,
substantiellen Geschmacks, das lichttönende Violett mit ätherischem
€teschmacks-Geruch u. dgl. m. (und dazu die den Beobachtungen der
Kindesseele entnommenen Erfahrungen).
Aus Parmenides Setzung des Seins folgt von selbst^ in immanenter
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XLVI
Realität, dass ausser Sein: {Nichts. Verbindet man nun hier, syntaktisch
bequemer, mit der Copula (fttr die Prädieation), ,,aus8er dem Sein ist
Nichts^, so verfahrt, bei Zusatz des grammatischen Artikels (wenn an
Sprachkrankheit laborirend) der sophistische Schiuss (enantiopoiologischer
Sorte) zum Satz: ^Ausser dem Sein ist das Nichts^, das reine Sein, als
Nicht-Sein (b. Hegel). Im „ist" dagegen, als conjugirte Form infinitiven
Seins, liegt dieses eingeschlossen und ausgesprochen, das „Sein ist",
nämlich: „das Sein seint", und demgemäss das „Nichts nichtet", im
nichtigen Nichts, (als Nichtsnicht).
Und dabei wird es nach dem logischen Princip der Identität zu ver-
bleiben haben, bis für Transcendenz die Uebung gewonnen wird, in
Rechenkunst mit negativen Grössen vielleicht, beim künftigen Durchbildungs-
gange naturwissenschaftlicher Psychologie (durch das Denken, als logisches
Rechnen). Die nothwendige Tendenz aller Naturwissenschaft ist, von der
Natur auf das Intelligible zu kommen (s. Schelling), in naturwissenschaft-
licher Psychologie (nach comparativ-genetischer Methode).
Beim Frage- und Antwortspiel des Denkens über das Warum handelt
es sich um das Erkennen einer Ursächlichkeit im Wissen (s. Vico), um
des Unabänderlichen im „post hoc" gewiss zu werden zum „ergo hoc", wie
bei den zugänglichen Naturkräften experimentell zu constatiren, und jede
exacte Naturwissenschaft hat sich dann selbst die Grenzen (gleich den
elementaren in der Chemie) zu stecken, bis wohin solche Gewissheit, als
gewiss eben, zu gelten hat, wie auch, bei hinlänglich weitem Beobachtungs-
kreis, gleiche Wiederkehr der Phänomen unter geregelten Variationen
ihre eigene Bestätigung gewinnt, aus sich selbst, innerhalb des fOr die
Umschau gewährten Horizontes (wie im organischen Leben aus Beziehung
zu den geographischen Provinzen). So auch gälte es ün psychischen Wachs-
thumsprocess, wenn fttr die Beobachtungen das genügende Material ge-
geben sein wird, und hier mag sich dann ein weiter Weg der Einschau er-
öfinen, zur „causa causarum" hin, aus innerlicher Entfaltung mitwirkenden
Factors (in Selbsterklärung). Dens (omnium rerum causa immanens) ist
„causa efficiens" (ens infinite absolutum), aus unendlich vielen Attributen
bestehend (b. Spinoza); causae cognitio a cognitione effectus pendet
(Res particulares nihil sunt, nisi dei attributorum affectiones sive modi,
quibus Dei attributa certo et determinato modo exprimuntur.) L'£16ment
m^taphysique existe par justa-position, par intra-position dans Tobjet, il
se perfoit conune Tautre 616ment dans la perception compl^te de Tobjet
(s. Gilardin), in Anstrebung der Unendlichkeit durch höheren Calcul
(logischen Rechnens in naturwissenschaftlicher Psychologie). „Tout mou-
vement intellectuel, dit saint Thomas d'Aquin, vient de dien, comme
de sa cause premi^re, et vient comme cause seconde, de rintelligence
jcr6i, qui Top^re" (s. Gratry). Voila donc deux raisons, que je trouve
en moi, Tune est moi mSme, Tautre est au dessus de moi (s. FSnelon),
in Idealität der Gcsellschaftsgedanken (aus dem Reflex ewiger Wahrheit),
sinnlich gefasst in geometrischen Umrissen der Naturgegenstände (bei eon-
geniablen Beziehungen) oder (arithmetisch) in Transcendenz (fttr die Ethik).
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XLVIl
Der Geiftt^ dessen wesentliches Attribut das Denken ist, tot nntheilbar
Eins (b. Cartesius), Was Seelen-Achtel oder drei Viertel einer SeelC; in
Begierde, eines Gedankens ist, kann Niemand angeben (s. Harms) ^ aber
allerdings die Verhältnisswerthe der Theilseele (im Qesellschaftsgedanken
zur Integrirung). ^Une mnltltude de facultas ne divise pas plus Tarne, que
troid facolt^s^ (s. Garnier), ans Einem (der Dreieinigkeit). In der Gesell-
schaftswesenheit waltet (aus dem Xoyog ivd^ad^ftog hervorgesprochen), der
Xo^og nQoq)6Qixog (der Stoiker), in den Yölkergedanken (nach geographisch-
historischer Differenzirung). Ttadvoy 6^ ic%t vo$Xif ts xalj ovp€K€if iau
vifiim (s. Parmenides), und aus solcher Einheit im Sein und Denken*) folgt
eine „Art von absolutem Identitätssystem^ (s. Krug), wie in dem, har-
monisch einem Nirvana (durch Bodhi) einverleibten, Gedanken als welt-
erhaltendem (des Buddha).
•) übique denique est perceptio (Bacon). Das philosophische Wissen ist der
denkend anerkannte Begriff yon Kunst und Religion (s. Hegel). Im Mensehen
steigert sich das Vorstellen der Monade zum Denken (b. Lelbniz), beim Streben
nach neuen Vorstellungen im Geist zum Wollen (für die Determination). 11 xCy a
d^autres id^es, que celles qu'on apper^oit (s. Merian); Aoyo( iany o lo li fy ij Ari«
^rj^iSy (s. Antisthenes). Socrates sucht die Wahrheit in nüchterner Ueberlegung
{yijfpoyTt 'Ä6y(ü). Eubulides und Alexinos galten als Erfinder der Fangschlttsse in
der megareischen Schale, aus der eleatischen her (seit Zenou). Toute la science
n'est qu*une langue bien faite (s. Condillac). „L'homme parle naturellement, comme
naturellement il pense" (s. Gilardin) ; le language est pour la pens^e ce que le corps
est pour notre 4mc (la pensöe pure, sans le signe sensible des mots, nous serait
imperceptible, eile passerait k travcrs Tesprit, sans laisser de trace, seien la compa-
raison de Bonald, comme sans le tain qui la retient Timage des objets traversait
le yerre sans s*y r^fl^chir). Ka&* ug/uoyiap toy xoa/uiy avytaxdxM tfavi (Pjthagoras).
Das Einzelwesen ist Substantia prima (b. Anselm), die Species und das Genus Sub-
stanz in secundärem Sinne (substantia.secunda); ot< dintfi^ny IXtyoy ol dno ilvdnyoQov
fioydda xul ^y^ /uoya^ f4iy yag naq avtoZg yojulitTo jj iy zotg yotiiots ovaitj iy cfc x6 iy roU
uQt&fioie (s. Anonym.), iy ngtoToyoyoy (b. Nicomachos), als Ausgang (im logischen
Rechnen). Novi ian ßac$Xhs ^ftXy ov^ayog rk xai yns (s- Plato). Aus dem Bewusstsein
entsteht Name und Körperlichkeit (s. Oldenberg) und beim Sterben bleibt das Be-
wnsfitseinselement übrig, im Sein der neuen Wesenheit, als sechstes Element (im
Buddhismus). In Verbindung mit der Materie (in den Dingen) existiren (s. Gilb.
Porr.) die „formae nativae" verwachsen (concretae), nicht abgetrennt (inabstractae)
Neben dem yovg 9tütQrjttx6s (im yotty) steht der yovg nQaxrtxog (aus Willenskraft der
Seele). Die auf einer Erfahrung beruhende Psychologie hat die Basis des Philo-
sophirens zu bilden (s. Fries). Indem die Denknothwendigkeit das objectiv- reale
Sein verbürgt, ergiebt sich die Ablösung von der WillkUhr aus dem organischen
Wachsthurasgesetz des Denkens (nach festgeschlossenen Gesetzen in kosmischer
Harmonie des All). Les dtudes philosophique ouvraient, selon Texpression d'Humbert
<Jte Romans „la voie ä des ^tudes plus hautes" les 4tudes plus hautes, c'^taient les
^tiides theologiques (s. Douais). „Existit ergo procul dubio aliquid quod majus
cogitari non valet, et in intellectu et in re** (s. Anselmus), deus noster (quo majus
cogitari non potest). La demi^re d^marche de la raison est de reconnaitre qu'il y
a une infinite des choses, qui la surpassent (s. Pascal). XQ^ ^itUyta^m noaa nSy
Xoytoy tl^n tuiy ^iaXixuxioy ^ ^au J« to fdiy inayuiyij, lo 6i avXXoyia/uog (s. Aristoteles).
Darstellung intellectueller Anschauung ist philosophische Construction (s. Schelling).
Die skeptische Unerfassbarkeit (axarakrj^la) der Dinge (b. Pyrrhon) entspricht der
Unbegreiflichkeit in der Gottheit, als Wakan (bei den Dakotah).
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XLVIII
Was als psychische Thäti^keit bezeichnet wird^ bleibt unter ihren
verschiedenen Interpretationen derjenigen Vorstellungsweise einbegreifbar,
wie natorwissenschafUich als Kraft gefasst (in ^psychic force"). Die
Kraft in ihrer Transmission und Transmutation fuhrt auf Bewegung, mit
der Schwere als Mittelpunkt (innerhalb des Planetarischen).
Der Stein fällt hernieder, die Pflanze, in der Erde gefestigt, strebt
aufwärts durch organische Wirkung, und diese erhält das Thierische be-
weglich, als Wurm am Boden kriechend, als Fisch schwimmend, ab
Vogel fliegend, und in den Quadrupeden auf vier Stützpunkten regulirend,
während bei der menschlichen Gestalt das Aufrechtstehen ein Baiandren
voraussetzt, im Gang unter den nnwillkflhrlichen Bewegungen halb ein-
gereiht; mit dem Centrum als Schwerpunkt in der psychischen Kraft,
die aus dem Bewusstsein leitet (und auch unbewusst eingreift, wie in den
physischen Processen des Stoffumsatzes).
Im normalen Zustande (im Wechsel des sicheren und unsicheren Oleich-
gewichts der Mechanik) lösen bestimmt abgeschlossene Vorstellungen ihre
entsprechende Bewegungscomplexe aus, während bei pathologischen
Störungen ungeregelte Bewegungen und hysterische Paroxysmen eintreten
mögen, oder, unter Fortbewahrung der Erregbarkeit in den Muskeln (und
ihrer Biegsamkeit im kataleptischen Zustande), Abschluss der cerebralen
Innervation; oder doch ihres Bewusstseins, im Schlaf aufgehoben (wie
ganz, oder halb, im hypnotischen Halbgeträume).
Zur Annahme einer psychischen Kraft würde die Möglichkeit von
Wechselbeziehungen zu folgen haben, bei inducirten Störungen (clectrisch
auch ftlr den Magnetismus), aber was, suggestiv, im mentalen Process zu-
geführt werden sollte, hätte stets erst die Sphäre des Bewusstseins (oder
doch eines träumerischen Halbbewusstseins) zu passiren, weil hier erst
eine effcctiv eigentliche Bedeutung gewinnend, für Ausgestaltung des
Denkens in sprachlichen Lautbildem, unter mehr weniger willkührlicher
charakteristischer Specificirung (mit Zwischengreifen an sich gegebener
Nebenbedingungen).
Was als Substrat zu Grunde liegt, aus dem Hypokeimenon, bliebe
bei psychischer Hyle unsichtbar für die „Essentia" (in der Existenz), als
feinstes gleichsam {XsntaraTop re navxoav xQVl^^^ ^^* Tca&aQdirccToy) im
Geistigen (b. Anaxagoras). „Per substantiam nihil aliud intelligere pos-
sumus, quam rem, qui ita existat, ut nulla alia re indigeat ad existendnm"
(s. Cartesius). Die Erde (auf Hawaii) heisst Paa-nona-iho (als selbst-
gefestigt), „fest- sich -selbst" (fest in sich selbst) oder „fest- eigenes -Mark*
(fest aus eigenem Mark), frei schwebend im Aether (Akasa) oder gestölpt
auf Elephanten (des indischen Weisheitsgottes). Das, was wir auf der
Erde als Schwere fühlen, rührt von einem Drucke des Weltgases her,
desseu Atome zu der Erde (von oben nach abwärt») in grösserer Menge
strömen als von derselben (nach aufwärts); die eigentliche Urquelle der
Wärme ist das Weltgas (s. Schramm). Die Schwere wird unter die
„primaria» qualitates corporum universorum** gestellt (b. Cotes), aber nur ab
„quaestionem" (Newton's), weil noch nicht „exploratam*^ (experimentell).
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XLIX
Ad natoram substantiae pertinet existere (s. Spinoza) im Dasein (des
Gegebenen).
Wie die physischen Nervenregungen, nach Ablauf jedesmaliger
Thätigkeitsäusserungen, in den Zustand der Ruhe zurückfallen; so die
psychischen, obwohl hier aus lautlich umgewandelten Zeichenandeutungen
beim Menschen (wolkig -traumhaften Kachklängen nach, in Folge der in
gesellschaftlicher Atmosphäre wogenden Gedankenbilder) ein Gedächtniss-
schätz aufgespeichert liegt, aus welchem, so oft der Anlass gegeben, die
Erinnerung den ümriss ihrer Persönlichkeit hervorzugestalten vermag.
Temporär, wie gestaltet (die Gestaltung), folgt anschlüssig im Zeit-
verlauf das dadurch bedingte Erbleichen, aber was dann im Momente des
Daseins als Schöpfdng des Denkens sich Ewig - Unendlichem eingeftigt,
verbleibt dort mit inhärirendem Element aus der Persönlichkeit (die
schöpferisch mitthätig sich erweist).
Im gegliederten Organismus ist jedes Organ in Gemässheit der ftlr
dasselbe specifischen Functionen thätig, der Magen verdauend, die Leber
mit Gallenbereitung, die Nieren in der Thätigkeit der Hamabsonderung,
und so secemirt das Gehirn, zwar nicht (oder noch nicht) .Gedanken,
sondern psychische Thätigkeit der Kraft, „seelische Vermögen oder
seeHsehe Kraft** (s. Lipps), auf welche (durch die Sinnesthore) Vorstellungs-
bilder einfallen, die, in Folge der für die Menschen typischen Gesellschafts^
Wesenheit, sich in lautliche Begriffsäusserungen umsetzen und mit diesen
associirt stehen.
Ausser dieser Doppelung, der Vervielfachung des Denkens, indem
innerhalb des geistigen Elementes jedesmaliger Persönlichkeit, ein Theil
von Aussen (von den mitintegrirenden Gliedern des zugehörigen Gesellschafts-
körpers, in gegenseitiger Wechselbeziehung) herüber genommen ist, unter-
scheidet sich die eigene Zuthat nun im Eindruck des Bewusstseins, das
in logischer Brechung fortzuschreiten hätte, zum deutlichen Bewusstwerden
des Selbst (aus harmonischen Gesetzlichkeiten).
Dem Körperlichen gegenüber gewinnt das Geistige seine „phäno-
menale Differenz" (s. Witte) dadurch, weil es, obwohl individuell durch
jenes angeregt, doch der eigenen Wesenheit nach erst gesellschaftlich zur
Verwirklichung gelangt (also auf rein psychischer Sphäre), %6 ßax>oq
ixdctov fi vkfi (s. Plotin), im Dunkel (muttemächtiger Po).
Die den Denkgesetzen, (den Vorgängen ihres organischen Wachsthums
gemäss), betreffs einer Ursächlichkeit gestellten Fragen führen (im logischen
Rechnen) auf (relative) Verhältnisswerthe zurück, innerhalb' eines Kreis-
laufes des Vergänglichen im Endlichen (als peripherischer Abschluss des
Zeit-Räumlichen).
Soldiem Vergänglichen (oder Un-Ewigen) und Endlichen gegenüber
bilden Ewiges und Unendliches Negationen, wodurch die Möglichkeit der
Beantwortung negirt wird, so lange nicht ein höherer Calcul für die
Lfdsung gefunden ist (in inductiv-naturwissenschaftlicher Psychologie nach
comparativ-genetiseher Methode).
Nicht in einem ontologischen Beweis wird deshalb das Mysterium des
Bastian, Archipelago. IV. d
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Seins zu enträthseln sein; sondern nur in einem psychologischen (znr An-
näherung des Absoluten).
Wenn, um auf einen Anfang zurückzugehen, die Denkreihen in ihre,
dem Physischen eingewobene Wurzel sich versenken, so stossen sie (mit
zunehmend eigener Verdunkelung) auf das compact undurchdringliche
Geheimniss der Materie, die freilich bei objectirer Umschau durch die
übrigen Naturreiche in manchen ihrer Wechselbeziehungen sich erklanmgs-
fähig erweist, aber für den Uranfang (der „causa causarum^) über den
Horizont irdischen Gesichtskreises im Jenseitigen hinausliegt
Aus jenem Jenseits her beginnt es nun jedoch zu reden, wenn bei
aufsteigender Richtung der Denkreihen (unter zunehmendem Licht des
Wissens), der psychische Wachsthumsprocess, einem Reifestadium seiner
idealen Früchte genähert, für den Genuss derselben Empfänglichkeit föhU,
wenn durch die in Unendlich-Ewiges auslaufende Bewegung zwar nicht das
Unendliche und Ewige sich versteht, aber die aus causaler Wii^ung ge-
zeitigten Schöpfungen des Göttlichen aus seinen Qualitäten im Guten,
Wahren und Schönen, als Zielpunkte (für die Bestimmung des Menschen).
Die Antinomien (der Metaphysik) sind „des inconmiensurables et des
irr^ductibles, dans le genre des grandeurs qui n'ont pas de commune
mesure, comme le rapport de la circonference au diam&tres^ (s. Gilardin)^
und an Stelle der Speculationen über eine Quadratur des Kreises hätte
hier ein höherer Calcul zu treten, im logischen*) Rechneu (naturwissen-
schaftlicher Psychologie).
„The Logic of induction häs not yet been constructed" (s. YPTievell),
und konnte es nicht vor Verwendung comparativ-genetischer Methode (für
die Gleichungsformeln logischer Berechnungen).
Bei der Psychologie des menschlichen Mikrokosmos „la logique n'eu
est qu'une d^pendance, eile repose tout entifere sur le jeu de la volonte*^
(s. Gilardin), in der Thätigkeit des Theilganzen innerhalb der gesellschaft-
lichen Einheit (geographisch-historisch differenter Völkergedanken in ihren
'^) n(tQ/i4(yCSiig /uhy ypiQ ioixi rov xaxd Xoyoy Mg atrucS^aiy MiXtütog «Ti rov xatn
iflV vX/jy (s. Aristoteles). L'id^e de Tetre sans rcstriction, de l'infiny, de la geueralit^
n'est point Tid^e des creatures ou l'essence qui leur convient, mais l'idöe qui re-
presente la Divinit^, ou Tessence, qui luy convient (s. Malebranche). Le proced^
infinitesimal atteint le fond et le principe d'un phenomöne concret, r^el, actael,
savoir: le 'monvemcnt (s. Gratry). Der Modus (b. Spinoza) bildet „substantiae
affectiones sive id, quod in alio est, per quod ctiam concipitur" (neben „in se esse*).
Ce qui est au-delä de la science est absolument inaccessible k Tesprit hnmain, mais
inaccessible ne veut pas dire seul et non-existant (s. Littr^) und die Zugänglichkeit
mag im Zusammenhang herausgerechnet werden (bei Durchbildung des logischen
Rechnens zum psychischen Infinitcsimalcalcul). Hegel hat die Philosophie zur »eh
selbst begeisternden Wissenschaft erhoben, in weither, wie in der Mathematik von
Anfang an Streit um Principien nicht Platz greifen kann (s. Michelet). Bcheliiti^
erwartet für die Wiedergeburt der Philosophie aus den Wurzeln göttlicher Offen-
barung die Annäherung jener Zeitepochen» wichtiger für die Welt, als wie drei
Jahrhunderte der Entdeckung einer andern Hemisphäre, um das „transcendente
Positive" aus der Religion durch Erfahrung aufzunehmen (im naturwissenschaftlicbeB
Studium der Völkergedanken).
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LI
Variationen), und das Göttliche zugleich als das All durchwaltend, in
immanenter Ursächlichkeit des Absoluten (soweit psychologischer Erfassung
zugänglich).
Neben der Substanz mit dem Modus (oder Accidenzen), als „aflfectiones
substantiae^ konunt zum Attribut das von dem Verstand in der Substanz
Aufgefasste (s, Spinoza), unter fortgehender Verarbeitung, zur Assimilirung
des „Pabulum^, wie dem Appetitus intellectivus schmackhaft (bei einheit*
liebem Abgleich).
In Totalursachen („causa integra") ergiebt sich (aus der Summe der
Accidenzen), den physikalischen Agentien der geographischen Provinz
gegenüber, als ihre „causa efficiens^ die jedesmal organische Wesenheit
als „causa materialis^, aus der Urmaterie oder „materia prima^ (b. Hobbes),
die „als solche kein bestimmter, von andern sich unterscheidender Körper
ist, sondern erst durch das Hinzutreten des Accidenzes der Formen zu den
besonderen Dingen werden muss" (s. S. Mayer). So fällt die „Essentia
existentiam involvens** (s. Spinoza) über den Horizont der Geographischen
Provinz hinaus, der sieh in dem Charakter eines Schöpfungscentrum nur
soweit bedingt, als aus der Gesellschaftswesenheit des Menschen die
ethnische Weltanschauung reflectirend (in dem Völkergedanken).
Im Werden (zur Stetigung mit dem Sein) bewahrt sich das „Prin-
cipium individuationis" in seiner Identität (ob nach Einheit der Materie,
ob Einheit der Form, oder Einheit der Accidenzen) unter der Bewegung
des Wandels in der Harmonie nothwendig geschlossener Gesetze kos-
mischen Waltens, in den Welten, — (und so auch der „Welt der Vor-
stellungen").
Wenn die Vermögen des Verstandes (bei Reid) dem des, in seiner Frei-
heit (b. Locke) bestrittenen, Willens unterworfen werden, in jeder Activität,
so liesse sich das auch bis zur vegetativen Seele (b. Aristoteles) als forma
corporis (formans), neben „anima sensitiva" (und „motiva**), sowie „anima
rationalis^ (intellectiva) sive intellectualis (scholastisch) zurückverfolgen,
und wenn dann die menschlichen Seelen, (gleich den Engeln), als stoffliche
Formen (formae separatae) gesetzt werden (b. Thom. Aq.), an Stelle inner-
lich (unter hypnotischen Erscheinungsfolgen) wirkender Entelechie, so ist
das Seelengespenst fertig (für spiritistische Revenants), mit Anhängsel des
Auferstehungsleibs (s. Oswald) im Körper, den die Catharer der Vernich-
tung überweisen (weil Werk des Satans), um aus den Fesseln die <rc3/tia
(oder (f^fi4x) des Unsterblichen zu befreien (b. Plato). Die physischen Zell-
bildungen (gleich pflanzlichen) verfeinem sich im „Orang alus** (der Pas-
sumah) zu psychischen, bis in physo-psychische Ausläufer, aus dem Sinn-
lichen in die Region des üebersinnlichen, aber dort tritt dann i^m&ey
(gleich dem Nous, als Intellectus agens) fremdartige Reizeinwirkung hinzu,
— in Suggestion des vovg, als „suggestus" für menschengestaltige Seele
(b. Tertullian) — , aus den das Individuum gesellschaftlich umgebenden
Sphären, und derjenigen Schöpfungen, an welchen die integrirenderi
Factoren selbstthätig unbewusst mitgearbeitet haben. Hier nun, im Unter-
schied der unwillkührlichen Thätigkeit, (einer anima motiva), macht sich
(1*
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die EmpfindaDg eines in freier Entscheidung unabhängigen Willens fühl-
bar, denn dem Denken strömt es in zwei verschiedenen Richtungen zn,
einmal aus derjenigen der in Zwang gebundenen Nervenbahnen, denen es
seinen Wurzeln nach selbst eingesenkt ist (mit einer schwach rückwirkenden
Einflussbefähigung in den Gefühlswallungen), dann aber aus der jenseits
höheren, wo es sich im Zusammenhang mit einem Fruchtreifen (in idealen
Gestaltungen) fllhlt, worin es, als an sich bereits activer Mitarbeiter, auch
fernerhin durch eigene Entscheidung (soweit sie reichen sollte) zu in-
fluenziren vermag, und um so selbstständig freier, je mehr der Mechanis-
mus, in welchen die Einfügung statt hat, seines innersten Getriebes nach
verstanden, desto leichter nach normal richtigen Principien geleitet werden
kann (wie dem Zustand geistiger Gesundheit zusagend).
Der Zugang, — (wie bei sonst akustisch Sinnlichem, in allgemein
gültige Rythmen austönend) — , geschieht durch das Ohr in solchen Laut-
Complexen, die, weil seelisch geschaffen, demgemäss ihrem innerlich be-
dingenden Sinne nach verstanden werden können, wenn durch Associations-
reihe die symbolische Hülle des Wortes für jedesmalige Bedeutung zn
vertrauter Gewohnheit geworden ist, und ähnlich lässt sich unvollkommen
angelegter Zeichensprache auf optischem Wege ihr Verständniss abgewinnen
(etwaig nöthigen Falles). Gleichzeitig hallt ein „clamor concomitans^
nach, aus psycho-physischer Unterlage (in physo-psychischer Modification),
und das so, auf den im Sinnlich-Körperlichen naturgemäss gebreiteten
Bahnen (als miwillkührlich bekannten), gleichmässig mechanisch fort-
wirkende Denken beginnt sich, im Bewusstsein, jetzt zu klären für über-
sinnliches Verständniss, beim Zutritt eines ^sens divin^ (aus dem ^Appetitus
intellectivus").
Beim Sehen des Baumes schafft sich zunächst (in optisch-akustischer
Goncordanz der Schwingungen) sein lautlicher Doppelgänger, und so
stehen im Geist zwei mehrweniger einander deckende Seitenbilder neben-
einander zusammen, und indem hier hei unbestimmtem Verschwinden der
verschiedenen Eiuzelnheiten unter einander (im Ganzen), die als besonders
charakteristisch typisch durchschlagenden vorwiegender heraustreten, ist
dadurch die Einleitung fernerer Generalisationen erleichtert, welche dann
wieder in rückgängiger Controlle analytisch auf die Einzelnheiten zu prüfen
sein würden (bei logischer Durchbildung).
Ausgesprochen in der Activität des Willens (s. Descartes), als
Hegemonikon (der Stoiker) mit dem „Conatus" der Monade (b. Leibniz),
schreitet die Kraftäusserung ^^ramenö k la nation de volont6^ (b. Maine
de Biron), aus Physischem fort in das Psychische für das Leben der Seele,
die aus der individuellen Mitwirkung schaffend auftritt in der gesellschaft-
lichen Atmosphäre, worin die geographisch -historisch variirenden Völker-
gedanken schweben (in naturwissenschaftlicher Auffassung der Psychologie).
Ununterbrochen durchdringt Zersetzung und Erneuerung der Zellen die
Gewebe des Organismus, periodisch folgt die peristaltische Bewegung des
Verdauungsäpparates, rythmisch fungirt das Respirationssystem im Zn-
sammenarbeiten verschiedener Nervenbahnen zum gegenseitigen Ausgleich
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(bei deren Störung asthmatische Besehwerde eintritt), und so stellt sieh
in den psychisch durehwaltenden Empfindungen momentan harmonische
Einheit her, wenn die Thätigkeit des Willens jedesmalig sich zu verwirk-
lichen hat, auf die Muskelaction im Körper sowohl, wie zu idealen
Zusammenfassungen im Denkprocess, der die sprachlich geschaffenen
Generalisationen dann weiter aus den Rückwirkungen auf das individuelle
Selbst zu verwerthen hat (in der Logik des Rechnens). Im Emporwachsen
der innerlich mit dem Körper, nach obenhin mit Gott geeigneten Seele
(b. Malebranche), erhebt sich das Denken, in Fülle »einer Kraft, aus
psycho - physischer Grundlage zu der Cultur-Idee des Ewig - Unendlichen
(in ethnischer Psychologie der Naturwissenschaft).
Wenn auf undeutlich verworrener Unterlage der Gefühlswallungen in
der über den physischen Nervencentren (aus deren Üeberschuss gleichsam
gebildet) schwebenden Region des Psychischen, bestimmte Triebe deut-
licher hervortreten und sich in Wahlverwandtschaften einigen, so ent-
springt bei solchem Zusanunenschluss der zuckende Strahl, der den Muskel
treffend, diesen bewegt (worauf, unter Erschöpfung der aus der Latenz
hervorgerufenen Kraft, der Zustand der Ruhe zurückkehrt).
Im physischen Vegetiren bereits hat sich nach normal dm*chgehenden
Wiederholungen die entsprechende Gleichförmigkeit gebildet, in der Reflex-
action, auf den Reiz folgend und diesen in umschriebener (oder vor-
geschriebener) Form beantwortend, üeber diese Gebundenheit hinaus be-
wahren die auf animalische Muskeln einfallenden Willensregungen eine
verhältnissmässige Weite peripherischer Freiheit, aber unter genügender
Analysirnng der ursächlich wirkenden Reize würde sich (bei ausreichend
vorliegendem Beweismaterial), schliesslich stets die Gebundenheit des
scheinbar freien Willens an gesetzliche Naturbedingungen ergeben (wie
unter den kosmischen Harmonien an sich erforderlich).
Ueber diesen innerhalb des Physischen gebreiteten (oder in dasselbe
rückgreifenden) Regionen des Psychischen, schwebt nun (beim Menschen)
eine höhere noch, worin die materiell in Zellwandlungen realisirten Wirkungs-
weisen sich im Wachsthumsprocess des Denkens manifestiren, um Ideen
anzusetzen, als Blüthen, die zu Früchten reifen mögen, wenn naturgemäss
sorgsam gepflegt (bei Richtigkeit und Correctheit des logischen Rechnens).
Was bei diesen Entfaltungen eines organischen Wachsthums innerlich
sich ffthlt, wäre gleichsam das Tad (brahminischer Schöpfungsvorzeit),
denn Es „denkt" (ergo sum).
Hier auch treffen psychische Polaritäten aufeinander, hier auch mögen
sie beim wahlverwandtschaftlichen Aufeinandertreffen neue Schöpfungen
zünden, und sich dann in dementsprechendem Willensausdruck manifestiren,
aber hier dann eben auch ist der vermeintlich freieste Wille für seine äusser-
sten Wurzeln an die organischen Wachsthumsvorgänge gebunden, und dass
er, innerhalb des geregelt gleichmässigen Fortgangs derselben, überhaupt
in temporär periodische Erscheinungen tritt, steht in Abhängigkeit von den
Reizen, die zwischenfallen, störend oder ablenkend, und deshalb Rehabili-
tirung erfordernd (um den Zustand der Gesundheit zu erhalten).
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Die hier zur Geltung kommenden Reize, sofern über das Sinnliche
hinausliegend,, (im üebersinnlichen eben), stammen aus jener psychischen
Welt, die im Sprachaustausch geschaffen, den Gesellschaftskörper um-
giebt, und, weil alle die constituirenden Individuen in sich einbegreifend,
auf ein jedes derselben also auch, in Einzelnheiten, zu reagiren vermag
(wie je nach umständen geboten).
Hier ebenfalls greift der Wille, (wenn auch jiach verschiedener Weite
der Combinationen), nur momentan vorübergehend ein, und wenn er aus-
geklungen (betreffs des Sonderzwecks, für welchen hervorgerufen), tritt
wiederum der Ruhezustand ein, der sobezüglich allerdings als stehende Be-
wegung zu fassen wäre, im organisch fortwaltenden Wachsthumsgang des
Denkens, wenn angeregt durch die Reize des „Appetitus intellectivus",
nach dessen Befriedigung strebend, im ümhertasten an seinen Idealen, —
die in der psychischen Welt der Gesellschaftsgedanken geschaffen, aus
dieser hineinragen in die Welt der Vorstellungen jedes Einzelnen, und
dort ihre Fragen stellen.
Je seltener der Wille selbstwillig zwischeneingreift, desto edler und
vollkommener wird der „Nisus formativus", wie in Reinheit einwohnend,
zu seiner naturgemässen Entfaltung gelangen, für erweitertere Ausschau
in die Unendlichkeiten des Alles, auf den Stufengraden zunehmenden
Reifestadiums, und um, in solcher Hinsicht, das Weltgeheimniss sich selbst
enträthseln zu lassen, handelt es sich bei der Meditation nicht sowohl
um die Thätigkeit eigen-sinnigen Willens, sondern eher vielmehr um seine
Zurttckdrängung oder Unterdrückung, damit ohne störend ablenkenden
Zwischengriff Alles sich rein, gross, hehrer entfalte, wie potentiell an-
gelegt.
Gleichzeitig freilich, um nicht dem bethörenden Rauschtrank der Mystik
zu verfallen, macht sich hier die substantiell ernährende Kost der Natur-
wissenschaften erforderlich, um mit thatsächlichen Bausteinen zu rechnen
(gleich den Völkergedanken in naturwissenschaftlicher Psychologie). Der
Wille ist ein Streben, mit der Vorstellung einer Erreichbarkeit des An-
gestrebten verbunden (s. Herbart), und die Vernunft ahnt, wie im Schönen
das Gute, dass die Ordnung der Welt in der Idee Gottes ruht (b. Fries),
nach kosmischen Harmonien (in den Idealschöpfnngen).
Wenn innerhalb der Welträthsel zum Rathen und Berathen geftlhrt,
bat die Seele zunächst sich selber sich zuzuwenden, ihr eigenes Hand-
werkszeug kennen zu lernen, in der Psychologie.
Wenn sie verachtend, ^hanc historiolam animae" (cf. Spinoza), tijy
tfiq tpvxv^ lüToqifiv (b. Aristoteles), wenn in den Wolkenregionen eines
absoluten Idealismus schwebend, mit ontologischem Geträumc, erschöpft
sich die Philosophie im Leeren und Nichtigen der Negationen, bis wieder
aufgerüttelt zum Erwachen, in Erinnerung der Selbsterkenntniss eigenen
Bewusstseins (seit cartesianischer Reform).
Auch hier indess findet sich eine erzwungene Grenze gezogen, wenn
die Deduction mit ihrem Subtrahiren zu Ende ist, und anderseits hat ein
addircnder Aufbau aus psycho-physischen Unterlagen auf die „Grenzen
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jdes Naturerkennens" zu stoBsen, wenn nüchternem Sinn des Naturforschers
jene wilde Jagd auf die in Unendlichkeiten fortstreichenden Zahlenreihen
(frühreifer ürsprungsfragen) nicht behagen kann (weil unfruchtbar hoflF-
Dongslos).
Nur wenn mit Gewinnung thatsächlicher Bausteine auch in der
Psychologie die comparativ-genetische Methode der Naturwissenschaften
zu inductiver Anwendung zu bringen möglich sein sollte, könnte hier eine
Aussicht auf neue Perspectiven eröfbet sein, beim Anschluss an die Lehre
Ton den geographischen Provinzen für die Gesellschaftswesenheit des
Zoon politikon (unter gesetzlichen Variationen des Völkergedankens).
^L'ontologie ou la science des Stres ne peut avoir de base scientiiique
ailleurs que dans la psychologie, dont eile est elle-mßme un coroUaire et
une d^pendance" (s. Gilardin), und so wird im Buddhismus eine religions-
philosophische Lösung versucht, welche in naturwissenschaftlicher Zeit ihre
dementsprechend naturwissenschaftliche Wendung zu erhalten hat (in der
Psychologie als Naturwissenschaft). „La psychologie bien entendue contient
l'ontologie" (s. Garnier), findet sich abgeschieden dagegen, als (nach Hutche-
json's Vorgang) Reid (1739) aus dem Schlummer erweckt war, durch Hume's
Skepticismus (wie Kant). Es handelt sich in der Psychologie nicht um
die Seele allein, sondern um Seele und Körper, „c'est ce compose qui
porte le nom d'homme'* (s. Bonnet), aber jenseits der Grenzen des Sen-
sualismus beginnen die Ideen zu keimen, auf einer psychischen Sphäre
der Gesellschaft (im Gesellschaftsgedanken des Menschen als Zoon politikon).
Wenn nach Passivität der Aufnahme, als Perception (s. Locke) bei
den niederen Vorstellungen, für die höheren eine Activität hervortritt, so
wtirde sich dies (in objectiv naturwissenschaftlicher Auffassung) dahin
modificiren, dass aus den mit den Sinnesempfindungen eingesäeten Keimen,
aus darin schlummernden Voranlagen, der Wachsthumstrieb geweckt
wird, zu seinen Gestaltungen emporzustreben, als „Intellectus agens"
(b. Averröes), das Universale aus den Einzelnheiten abstrahirend, in eben
dem Vermögen, das afficirt wird (s. Pourgain), indem die Dinge ohne
Vermittlung durch „formae speculares" angeschaut werden (s. Aureol.),
und während es heisst „voluntas est superior intellectu" (b. Duns Scotus),
würde der Wille nur in den dafür bestimmten Actionen zu bewahren
sein, weil bei der Meditation gerade so lange zu unterdrücken, bis in den
kritischen Momenten seinen Stempel aufdrückend, einer „Materia signata*^
(b. Thom. Aq.), in materieller Schöpfung, wie geistiger (idealer Ver-
körperungen). Unter den Verhältnisswerthen vereinigt (in psychischer
Zellentwicklung) der Mittelbegriff durch „Interventio medii" (b. Buridan)
im logischen Rechnen (zur Schlussfolgenmg). „La moralite morale ne
plus que la realitö physique ne s'imagine pas, eile se constate" (s. Nourisson).
Sicherer als alle Sinneswahmehmung gilt (bei den Nominalisten) „die
intuitive Erkenntniss des Intellects von unseren eigenen Zuständen", und
mit den Worten, als willkührlich auf Uebereinkunft {avv&tjxij) beruhenden
Zeichen (in „flatus vocis"), föUt die Psychologie auf Selbstbeobachtung
zurück (vor innerlich realistischer Begründung), indem bei Discrepanz
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zwischen Wissen und Glauben die Ursprungsfragen fern zu halten bleiben,
betreffs der Schöpfungsgedanken (oder Schöpfergedanken), einteiligere
Dei est divina essentia et divinum esse est ipse Deus (s. Tbom. Aq.).
Wenn die Selbsterkenntniss höher ist, als die Wahrnehmung von äusseren
Objecten (b. Petrus de Alliaco), folgt leicht Verfltlchtigung bis zur Negirung
(b. Berkeley), denn das Allgemeine existirt nur in dem denkenden Geist,
als „conceptus mentis, significans univoce plura singularia^ (b. Occam),
aber indem der Begriff sich bildet, muss er durch ein anticipirend
Bildendes bedingt sein, ftlr den ^sens divin^ (b. Gratry), in Aromana (der
Ayatana). Die Richtigkeit des Rechnens liegt in der der Verhältnisswerthe,
betreffs der Formeln derjenigen Gleichungen, worin sie gestellt werden,
ob allgemein generalisirend (mit unendlichen Reihen weiter), ob in minn-
tieuser Mikroskopik erschöpfend im Detail, bei stets vorausgesetzten ö^t
(im Horus), als „termini" (b. Petrus Hispanus). „Scientia est de rebus
singularibus quod ipso ipsis singularibus termini supponunt^ (s. Occam),
und so zeigt sich in der Beschränkung der Meister (im Grossen und im
Kleinen). Die Realität liegt in den Universalia, aus denen die Individuen
durch das „principinm individuationis^ bedingt sind (b. Duns Scotos),
und wenn sich dann der Einzelne integrirt in der Gesellschaftswesenheit,
die „Haeccitas^ in der „Quidditas^, mag die so gewonnene Rechnungs-
methode auch weiterhin verwendet werden (zur Verwerthung für Ursprungs-
fragen auf dem Wege der Annäherung).
So findet sich die moderne Psychologie, aus der Logik (nominaUstischer
Dialektik), in philologische Ttlfteleien zerkrtlmelt, beim „Denken und
Sprechen'* (s. M. Müller), oder auf metaphysischen Wolkenflügen (einer
Identitätsphilosophie) verloren gehend, indem es zur Stütze idealistisch
wölbender Gebilde zuvor eines thatsächlichen Gerüstes bedürfen wird,
wofür das Material den Bausteinen der Völkergedanken zu entnehmen
wäre, zum Ausbau einheitlicher Weltanschauung im naturwissenschaftlichen
Zeitalter (der Naturforschung).
Was mit der sinnlichen Nachwirkung zum Eündruok kommt, bei den
Gestaltsumrissen (nach proportionellem Zusammenhang) im Zugehörigen
(im Auge), nach der Cadenz (im Ohr) u. s, w., wird mit den math^natisch
unterliegenden Grundzügen, (wie optisch und akustisch schon correspon-
dirend), je nach dem Zusammenstimmen mit zornig oder sanft gestimmter
Gefühlsanlage im Angenehmen oder Unangenehmen (des nadvg) klingen,
mit äusserlicher Rückbeziehung auf Schönes oder Hässliches, und wenn
dann solch' Schönes unter den „titres nominaux" (b. Maine de Biron)
seinen sprachlichen Ausdruck gefunden und mit denselben eingeschlossen
wiederum, entsprechend correspondirende Beantwortung findet, ergäbe sich
insofern ein Sinn des Schönen (b. Hutcheson), aber als ein psychologisch
gezeitigtes, und deshalb ausverfolgbares Product, das obwohl nach der
anthropologisch variirenden Constitution (und also auch der ethnischen
in Gesellschaftswesenheit) wechselnd, immer sich anznschliessen hätte an
allgemein gültige Gesetze (wie das AU' durchwaltend). Und wenn, wie
das Schöne, ebenfalls das Gute (im zusaramenstrahlenden Glänze eines
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^Kalonkagatbon^) mit harmonischem Eindruck durchdringt, fühlen auch
hier sich allwaltende Gesetze, wie im organischen Wachsthum überall, in
dem des Gedankenbaumes bethätigt, der in gesellschaftlicher Sphäre das
Individualleben mithineinspinnt (und was in der Moral theoretisch zu ent-
werfen versucht wird, rechtlich bestätigt in der Praxis).
Unter Gefühlswallungen zeugt sich das Ideal, das dann, (mit Aquino's
Spiegel des göttlichen Lichtes), aus dem Reflex geistigen Horizontes zün-
dend zurückwirkt (aus sprachlichen Umrissen der Denkschöpfung).
Die Psychologie, (die zum Kennenlernen des Handwerkszeugs in
geistiger Thätigkeit stets voranzugehen hat), tritt in der Identitäts-
philosophie scheinbar zurück, weil gewissermassen das ganze System,
dessen Substanzbegriff in der Identität des Subjectiven und Objectiven
föUt, eine ungeheuer ungeheuerliche Psychologie bildet, in den meta-
physischen Regionen, mit dem Sein beginnend, dem angeblich Einfachsten,
aber in Wirklichkeit Complicirtesten von Allem, weil bereits die gesammten
Keime des Alls „in nuce^ einschliessend, und so könnte nur die Aus-
einanderlegung organischer Wachsthumsentwicklung (vom Potentiellen
zum Actuellen) zum Ziele führen, im logischen Rechnen (naturwissenschaft-
licher Psychologie).
„Tout proc(&d6 logique consiste k r^poser ou ä unir, par n6gation ou
affirmation, tous les attributs rapport^s au siyet, que les effets rapportes
aux causes^ (b. Gratry). La synthise unit entre elles les propositions deri-
v6es les unes des autres, Tanalyse s6pare et divise, mais en decomposant
eile constate le lieu qui unissait les parties (s. Gilardin), in Induction und
Dedaction (logischen Rechnens).
Esse essentiae nihil aliud est quam modus ille, quo res creatae in
attribntis Dei comprehenduntur (s. Spinoza), oder aus „Natura" (in der natur-
wissenschaftlichen Auffassung). Die reflectirende Urtheilskraft, die von dem
Besonderen in der Natur zum Allgemeinen aufzusteigen die Obliegenheit
hat, bedarf eines Princips, welches sie nicht von der Erfahrung entlehnen
kann (s. Kant). „La raison naturelle, sans reflexion, nous donne les verit6s
pr^iferes, puis vient le raisonnement, qui analysant et deduisant tantdt
retrouve ces verit^s et tantöt les perd" (s. Bersot). Die Empfindung (eine
Function stofflicher Theile) erlangt, im Weitergange des Processes, das
Bewusstsein (s. Cameri). Das Denken wird als subjectives Postuliren eines
transsubjectiven Inhalts gefasst (b. Volkelt). In der „neueren Philosophie"
gestaltet sich die Anthropologie (mit Einschluss der Physiologie) zur
Universalwissenschaft (s. Feuerbach). „Wenn die Psychologie am Anfang
der Entwicklung in der Peripherie stand und das fertige philosophische
System im Centrum, so stehen am Ende der Entwicklung die historischen
Systeme, als empirische Objecte der Psychologie selbst, in der Peripherie,
während die Stellung der Psychologie, nach einer langen, aber meist
centropetalen Bewegung, eine centrale ist, entsprechend dem Umstand,
dass für das menschliche Denken eben der denkende und beobachtende
Mensch es ist, welcher im Mittelpunkt seiner Beobachtungen steht, und
damit ^ für sich, auch im Centrum der Welt" (s. Avenarius). Das
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psychische Element ist der wesentlichste Factor in aller Culturbewegung,
um den sich Alles dreht, und die Psychologie ist daher die vornehmste
Basis aller in einem höheren Sinne gefassten Culturwissenschaft (s. Paul),
zur Durchbildung nach comparativ-genetischer Methode (in der Ethnologie).
Indem die Sinnesempfindungen, wie auftreffend (extrorsum), ihre
adäquaten Reactionen hervorrufen (introrsum), indem sie sodann in die
überschüssig, über den vegetativen Reflexorganisationen im Organismus,
schwebenden Nervensphären einfallen und dort unklar wogende Gefllhb-
Wallungen anregen, — welche wallen und schwellen, um je nach vorwiegen-
der Richtung in Leidenschaften zum Ausdruck zu gelangen, auch, nach
Umständen, wieder auf Muskelbewegungen überspringen — , so liegt hier
die individuell traumartige ünterschichtung gebreitet, auf welche, bei
Zutritt der Sprachschöpfungen aus gesellschaftlicher Atmosphäre, der
Gedankenbau baumartig emporzusteigen beginnt, im psychischen Wachs-
thum innerlichen Triebes (als im Willen bethätigt).
Was aus der das All erhaltenden Werdenskraft (im Sein), als „conti-
nuata creatio" (oder „conservatio mundi") auch im individuellen Organismus
lebendig wirkt, gestaltet sich, auf den Denkregionen des Gesellschafts-
körpers, zu den Manifestationen des Willens, im Bewusstseinsgeftlhl der
Freiheit für das' Selbst, als integrirender Theil (zum Herausrechnen der
Verhältnisswerthe im Ttgög w).
Vom Primus motor her durchströmt das All mit Leben*), ^ äsi oiaia
ffvmg^ in selbstthätigen Monaden der Atome einer ^essentia existentiam
involvens", deren „causae secundae agunt in virtute primae", und so aus
den Verhältnisswerthen der Vielheiten im Sein zu einander, hat das logische
Rechnen fortzuschreiten zu verknüpfender Einheit (im Gesetze harmonischen
Gleichklangs).
Wenn aus dem Sein (von der Aussenwelt her) die im Innern zu-
sammenströmenden Empfindungen dort, (den, ihren Schwingungen nach, auf-
gelösten Wahlverwandtschaften folgend), mit einander sich kreuzen, macht,
je nach der Eurythmie, Lust oder Unlust sich fühlbar, mit hervortreten-
dem Wunsch zum Abgleich etwaiger Disharmonie, — einer, wenn nicht zum
*) Individua omnia, quamyis diversis gradibus, animata sunt (b. Spinoza), in
psychischer Ontologie (zu Selbsterkenntniss). Alle Sinnesthätigkeit führt sich auf
eine einzige zurück in der Empfindung (s. Herbart). L'id^ologie est une partie de
la Zoologie (s. Tracy). In der Seele giebt es nur das einzige Vermögen iyffioyanr^
als activ und passiv (b. Zeno), im Willensausdruck (der Persönlichkeit). „L'inductioa
c'est une marche reguliere du particulier k l'universel" (s. Saisset). „L'induction nous
donne k la fois l'avenir et Tanalogie" (s. Royer-Collard). „La raison a deux procedes,
deduction, induction, proc^d6 de continuit^ et proc^d^ de transcendance" (xa
gegenseitiger Controlle, im logischen Rechnen). En toute forme, en tout monve-
mcnt, en toute expression rationelle de grandeur variable de tout genre, soit
qu'elle r^pond au temps, k Tespace, au mouTcment, soit qu'elle n*y r^pond point,
Tanalyse infinitesimale, c'est universel proc^dö de la raison, appliqu^ aux mathe-
matiques, Tanalyse, disons-nous, atteint et met k part les deux dlöments essentiel»,
le variable et Tinvariable (s. Gratry). Die Modi sind (b. Spinoza) „affectiones attri-
butorum" in der Substanz (prior natura suis affectionibus).
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Schmerz fortgehenden, doch weiter noch vervoUkommenden Ausgleich ver-
langenden, (und um so eindringlicher zwar, je stärker bereits die Verlockung
des Angenehmen sich spürt). Das Ziel liegt vor, die Wege dahin sind ver-
schiedene und derjenige, der aus Gewohnheit (in Associationen) der ver-
trautere (oder beliebtere, also rathsamere) geworden, pflegt gewählt zu werden
von der Entscheidung des Willens. Diese, auf den im Körper gebreiteten
Nervenbahnen, — bis zu deren (in zuckfähigen Muskelfasern) auslaufenden
Endigungen — , rückgleitende Willensthat vermag ihre (in solchartigen Er-
fahrungen geübte) Befähigung auch dann femer zur Verwendung (und Aus-
werthung) zu bringen, wenn über das Sinnliche bereits erhobene Empfindungs-
vorstellungen, (im üebersinnlichen also), miteinander streiten, obwohl hier,
(um die naturgemäss einwohnenden Wahlverwandtschaften im gesetzlichen
Auswirken nicht zu stören), ein vorläufig passives Zuschauen (unter Willens-
enthaltung und Entsagung) rathsam erscheinen muss, um erst im Moment
vollendeten Reifestadiums den Abschluss activ zu bestimmen, mit Ziehen
eines Facit (im logischen Rechnen).
Das logische Rechnen setzt an mit der Aufmerksamkeit (als „Wizara^
des Abhidhanmiia), die Ideen entspringen aus der „rattention^ (b. Laro-
migniire), un acte de volonte (b. Cousin), und hier kettet sich Glied an
Glied, bis zur ausbreitenden Erweiterung auf gesellschaftlicher Sphäre,
mit zurückwirkendem Einfluss der dort geschaffenen Ideale auf das als
iutegrirender Theil dem Ganzen eingeschlossene Einzelwesen, t^tf iieqixriv
oder Idi^iqv oiaiav (b. Gregor Nyss.), um seine Entscheidung zu treffen
(nach moralischer Verantwortlichkeit).
Die Hinrichtung der Aufmerksamkeit liegt, ihrer primärsten Ver-
anlassung nach, in dem unwillkührlichen Muskelspiel am ocularen Apparat,
um bei dem Arrangement, fttr richtig geordnete Justificirung der optischen
Einstellung, einen jeden Theil des Mechanismus in diejenige Stellung zu
bringen, wie zu seiner vollsten Auswirkung, ursprünglich physischer Ver-
anlagung gemäss, vorbedingt. Wenn und indem dies geschieht, tritt ein
selbstständig neuer Schöpfungsact hervor, im Hervorspringen des Bildes, das
gesehen (das als gesehen empfunden), und dieser aus (schöpferisch) all-
durchwaltender Gesetzeskraft electrisch treffende Funke zündet nun weiter
im aufklärenden Verständniss, mit organischer Fortentwicklung (und dem-
entsprechender Auswirkung) des Denkprocesses, unter Zutritt bewussten
Erkennens des Selbst, wenn auf den sprachlich einfallenden Generalisa-
tionen, das Theilganze in der Persönlichkeit sich nach zukommenden Ver-
hältnisswerthen rechnend fixirt hat (der Gesellschaftswesenheit des Menschen
entsprechend).
Solch unerschöpft strömende Schöpferkraft durchdringt erhaltend das
Sein in seinen Individualisationen, den organisch lebendigen Kreislauf ent-
lang ebensowohl, wie bei dem nach momentanem Krystallisationsabklang
in temporärer Fortdauer anorganisch verharrenden Bildungsact. Dem
Eskimo steckt in jedem Ding sein Innuit, wie im alchymistischen Vorgang
der Elementargeist, aus den fttr ungeschultes Denken naheliegenden Per-
sonificationen, und wie die Pflanzenseele poetisch ausgeschmückt aus
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Dryaden reden mag, (oder aus „Nanna"), erbebt sieb aus dem verwesenden
Leib das Gespenst der Sisa (in Guinea), oder ein Wiedergänger (neben
traumbaftem Doppelgänger), ein „Ubane ora^, sonst überall (in spiritistiseh-
zerknäueltem Wust), naeb anthropomorpborisirendem Hang, der aucb in
Bildungsgestalt des Körpers sebon die Seele suebt, von der ^anima
vegetativa" ber, — ^zart, bell und luftartig" (b. Tertullian), als denkender
Körper (Voltaire's), (ftlr den „Orang alus" oder Feinmenscb der
Passumab), — wäbrend das, was seeliscb Zeit und Raum überdauert, ans
den ewigen Ideen erst eingetreten ist, aus spracblicb-gesellscbaftlicber
Gestaltung in Wecbsel Wirkung mit prototypiscben Mittelgliedern, die ans
den Aeeidenzen verbüUt unterliegender Substanz gefasst, bei der ünend-
liebkeit des Alls dann erst anzunäbem sein würden, wenn dem logiseben
Reebnen sein böberer Caleul binzugewonnen wäre (bei allmäblig fort-
scbreitender Durcbbildung naturwissensebaftlieber Psycbologie, im Verlaufe
mensebbeitlieber Culturgesebiebte).
L'epoque de TAritbmitique des infinis de Wallis (cf. Montucla) be-
zeicbnet den neuen Fortscbritt, „ä Taide d'une induction" (in infinitum
continuata). Aus dem gegebenen Effect die Ursaeben zu suchen, stellt
sieb im Problem des Differential -Caleul, aus der ürsacbe der Effect im
Integralcalcul, ftlr die Mecbanik (s. Apelt). Das ^Infinitum creatum sive
Transfinitum" (neben dem „Infinitum aeternum sive Absolutum") bezieht
sieb auf die „actual unendliche Zahl der geschaffenen Einzelnwesen"
(s. Cantor), zum Ausgang (im Gegebenen).
Wenn auf den Syllogismus beschränkt, in der Deduction (anagogisch),
würde der Wissenschaft der Fortsehritt fehlen (s. Aristoteles), um
Wahrheiten zu finden, kraft der Induction (epagogiseh). Newton stellt
der Syntbesis (als Deduction) die auf die Erfahrung gestützte Analysis
voran (in der Induction), sofern es sich bei dem in der Physik Gegebenen
um ein Hinabsteigen zu den Ursachen handelt, wogegen psychologisch
die Induction selber aufzubauen hätte (synthetisch), und dann in
rückgängig durchwandernder Deduction, die ControUe zu üben (analytisch),
„utique futurum erit, ut et philosopbiae moralis fines itidem proferantur*^
(in der „pbilosopbia naturalis").
Was durch innere Erfahrung erkannt werden soll (b. Reid), die
„principles of coramen sense" (seif- evident truths), sind die in der Ge-
sellscbaftsregion (des Zoon politikon) entfalteten Allgemein- Ideen, worin
jeder Einzelne unbewusst hineinwächst, und sie beim Erwachen des
Bewusstseins fertig bereits gebildet in sich allerdings vorfindet (zumal
unter verstärkendem Hinweis darauf bei der Erziehung). Um hier auf
genetische Entstehung zurückzugehen, kann individuell der psycho-physische
Weg betreten werden, während ftir den Gesellschaftsgedanken selbst, die
objective Umschau, durch Fülle der Völkergedanken hindurch, vorher-
gegangen sein muss (zur Verwendung comparativ - genetischer Methode).
Und hier, bei Zusammenhang mit klimatisch - siderischen Agentien (in
den geographischen Provinzen sowohl, wie beim Fortschritt vom Sinnlichen
zum Transcendenten), hat nicht das mechanische Beschreiben einer „tabula
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rasa^ (b. Locke), durch Hineinragen einer unsichtbaren Hand^ (sei es
göttlicher oder spiritistischer), zu gelten, sondern die Weisung organischer
Entwicklung aus den potentiell angelegten Keimen (im Einklang mit har-
monischen Gesetzlichkeiten im All).
Indem, neben der demonstrativen Entwicklungsmöglichkeit eines im-
manenten Verhältnisses in den Vorstellungen, Gewissheit (b. Hume) nur
besteht, soweit sich thatsächliche Beziehungen zwischen den Impressionen,
als Wahrnehmungen des äusseren und inneren Sinnes, constatiren lassen,
so bliebe hier die aus den Ideen neu wieder hinzutretende Anregung bei-
zufügen, um auf der Unterlage anorganisch wahlverwandtschaftlicher
Wechselwirkungen, aus gewohnheitsmässiger Association, fortzuschreiten
zur Causalverknttpfung im organischen Wandlungsprocesse psychischen
Wachsthums, fttr Entfaltung derjenigen Geistesschöpfungen, die sich, wenn
richtig gebildet, in normalem Einklang zu erweisen haben mit harmonisch
das All durchwaltenden Gesetzen (nach logischer Berechenbarkeit).
Die Aufmerksamkeit, (durch „Witarka" zu „Wichara", in „Wiraya" fort-
dauernd), bildet den primären Ansatzpunkt zum Ausgang geistiger Thätig-
keit (in bewusster Auffassung), also (psycho-physisch genommen) einer
Muskelbeweguug zunächst, fttr Einstellung des Focus im deutlichen Sehen
oder im lauschenden Hören (und Umhertasten mit den Nerven-Endungen
der Fingerspitzen). ^Beim Fixiren zum deutlichen Sehen des Gegenstandes
werden die Augenachsen darauf gerichtet durch die Wirkung der vom
Nervus ocumolotorius versehenen Muskeln, der auch die Bewegungsnerven
der Iris durch die Wurzel des Ganglion ciliare abgiebt" (s. J. Müller).
Was mit Aufmerksamkeit umfasst (oder erfasst), sinnlich empfunden wird,
tritt damit gewissermassen in einen Act muskulärer Bewegung ein, in einen
lebendig, ^in statu nasceuti" empfänglichen Moment der Willensthätigkeit,
um somit der physischen Constitution gleichsam sich einzuleben.
So, bei unwillkührlichem Zutritt eines Aus- und Abgleich unter bereits
vorbereitenden Combinationen, ergiebt sich (bei vorläufigem Ausgang
vom Didomenon, xmter Absehen zunächst vom Rückrechnen auf die Wurzel
der „causa causarum"), ein erst materieller Ansatz zu dem, was beim
Hinzukommen psychischer Beobachtungsobjecte (aus gesellschaftlich sprach-
licher Sphäre) zum Urtheil sich zu klären hätte, und hier wäre die Auf-
nahme durch das Ohr vermittelt zur Rückverfolgung lautlicher Gebilde
(im Denkgewirke).
Was nun weiterarbeitet im Gedankenleben, würde fort sich führen
auf den (bis zur „Erhaltung der Kraft" gesuchten) „Primus Motor", (^öt/v
6 T$ xlvei), bei Entfaltung des Weltprocesses in den Wachsthumsvorgängen
des Psychischen (unter objectiver Umschau), zum Zersetzen complicirter
Gebilde (und psychologischem Wiederaufbau).
Der Beginn der Forschung verlangt „collectionem singularium seu
inductionem" (s. Leibniz), in Beschaffung des Rohmaterials (auch für den
Völkergedanken).
Das psychische Rechnen, beim Ausgang vom Gegebenen (einer Eins),
bewegt sich zunächst innerhalb der „vier Species", also im Addiren (zur
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Indüction) oder im Subtrabiren (zur Deduction) „verbindend und trennend",
und insofern, — - im Unterschied von der deductiven Methode, welche mit
idealistisch bereits fertig überkommenen Znsammensetzungen anhebt, —
erweist sich die Indüction in ihrer Art hypothetischer Deduction, (nach
der mathematischen Controverse), für vorläufige ControUe in den Speeia-
lisirungen der Einzelfälle (zum realistischen Aufbau).
Bei höheren Generalisationen, zum Bemeistem der gestellten Aufgabe,
benöthigen sich die Aushülfen des Multiplicirens und Dividirens (in der
Logik), bis zu Logarithmen eines etwa höheren Calcul (der Infinitesimal-
rechnungen).
„ün mSme proc6d6 g6n6ral s'applique au rapport du fini k Tinfini,
soit en g6ometrie, soit en mitaphysique" (s. Gratry), und so im logischen
Rechnen des Denkens (nach naturwissenschaftlicher Durchbildung der
Psychologie). Essentia involvens existentiam (b. Spinoza), ruht ak „causa
sui" (der Substanz) im dunkeln Urgrund, der gesetzlich zu klären (in kos-
mischer Harmonie).
Die normal verlaufenden Körperfunctionen kommen nicht zur Empfin-
dung; solche ftllt aus oder fehlt, und wenn das Total des Eindruckes die
Bezeichnung eines Wohlgcfühls erhält, ist dies eine abgeleitete des Unter-
schiedes aus dem Gegensatz zu der mit störendem Schmerz aufgedrängten
Empfindung des Missgefühls, nach wiederhergestelltem Abgleich desselben
(im Gefühl frisch-froher Gesundheit). Bei harmonisch bestehendem Zu-
sammenhang mit dem übrig gesammten Sein (in wechselweis allseitigem
Abgleich), mangelt die Abscheidung des individuellen Seins, das insofern,
als ein Nichtsein also, in ungestörter Wohligkeit sich auflöst, diese ab
angenehme empfindend, weil (und nachdem) sich unangenehme Empfindung
merkbar gemacht, und ihre Beseitigung gefunden hat, — in der Liebe
(des Liebens und Geliebtwerdens), die deshalb, als Eros, die Sinnes-
schöpfung einleitet, weil vorangegangenen Schmerz aufhebend: jene
j,Dukha^ nämlich, die in den Viersätzen des Abhidhamma durch den
psychologischen Heilsprocess vernichtet werden soll (im Nichtsein eines
Nirwana, als Realität, beim Gegensatz zu täuschender Maya). In materieller
Körperempfindung lässt sich, bei genügender Kenntniss der physiolo-
gischen und physikalischen Reizwirkungen, unter rationeller Diätetik ein
Wohlgefühl, (bei Constitutionen noch nicht eingewurzelter Erankheits-
Störung), mehr weniger bewahren, wogegen die, mit ihren psychischen
Fühlfäden bis in die Denkregionen auf gesellschaftlicher Sphäre hinans-
gestreckt verlängerten, Empfindungshüllen der Gedankenreihen ungetrübte
Stetigkeit schwer zu gewinnen vermögen, bei der Uebersichtslosigkeit der
unberechjenbar bedrohenden Störungen, so dass hier nur kraft gesetzUchen
Einblicks ein Anhalt gewonnen werden kann, auf den religiös durch-
dringenden Grundsätzen des (ethisch) Guten, unter philosophisch beruhigen-
der Auffassung einer einheitlichen Weltanschauung (kosmischer Harmonieu).
Im tröstenden Schlaf kehrt das Wohlgeftthl des Nichtseienden zurück,
im Ohngeftthl gewisscrmassen, abct zugleich eine Ohnmacht für das
Pflichtgefübl Desjenigen, der seiner im Dasein gestellten Bestimmuogs-
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LXIII
erfttUung bewusst, den Lockungen schwelgender Vergessenheit nur soweit
nachzugeben hat, wie von diätetischer Vorschrift (fttr physische und
psychische Gesundheit) verlangt, zur Ausnutzung der in den Momenten
pulsirenden Lebens hinschwindenden Zeit (in die Ewigkeiten hinaus).
Das, wenn bereits dem utcrinen Leben (b. Bouillier) immanent ge-
setzte, mit der vegetativen Psyche (b. Aristoteles) zusammenfallende Be-
wusstsein, (vis sui conscia), realisirt sich dem (in der Welt der Vorstellungen)
von Aussenher zugetretenen Nous, für seine physiologisch hergestellte
Verbindung im Organismus, betreffs specifischen Sonderausdrucks in dem
hergestellten Gegensatz erst des Ich zum Nicht-Ich (b. Fichte), in Selbst-
ständigkeit eines „Principium individuationis^ innerhalb der „Ichheit" (als
im ^Ich intellectueller Anschauung^), bei dem Einzeln - Gedanken als
integrirender Theil des Gesellschaftsgedankens (unter den geographisch-
historischen Variationen des Völkergedankens).
Zu den Nervenschwingungen, welche aus unmittelbaren Reflexactionen
iü den Functionen körperlicher Organe sich bethätigen, oder (bei sinn-
licher Auffassung) mathematisch geregelte Complexe der Aussenwelt
rythmisch beantworten, treten die durch den Willen veranlassten, welche
mitunter bis in Körperfunctionen hineinzugreifen vermögen, aber nur da,
wo den Bahnen des Muskelfasergewebes folgend, für die Respiration (auf
Verzweigungen des Nervus vagus bis zu sympathischem System), und so
bei peristaltischef Bewegung, mit Schliessmuskeln zum Schluss, wogegen
der Magen mit dünndarmigen Gewinden u. s. w. sich ihnen entzieht, und
nur in Folge einer allgemeinen Verstimmung, (Lähmung oder Störung
der Nervenschwingungen überhaupt, und so auch der im Gehirn mit dem
Willen zusammenhängenden), influenzirend (oder, passiv, influenzirt) sich
erweisen mag.
Der Ausgangspunkt für Auftreten solchen Willens selbst liegt nun
aber erst in einer als psychisch bereits charakterisirten Sphäre, in einer
durch relativ zulässige Unabhängigkeit vom Psychischen in sich soweit
selbststandigen, wo im Fortgang organischer Wachsthumsprocesse diese,
Tvie sonst in chemischen Umsetzungen der Zellbildungen (aus der Latenz),
Kräfte ausgelöst frei setzen, welche unter- und miteinander geordnet, in
geschlossener Action hervortreten bei der Willensthat, die sich dann, auf
gesellschaftlicher Schichtung, mehr und mehr vom Materiellen abwendet,
dem Idealen entgegen (wohin das Ziel für den Reifezustand gerichtet ist).
Diese Schöpfungen, im Reiche (und Bereiche) des Geistigen, tönen
mit Durchklang einer Persönlichkeit, weil in Individualitäten wurzelnd,
welche in der Einheit des gesellschaftlichen Ganzen ihre Theilgrösse in
Yerhältnisswerthen herauszurechnen vermögen, und dazu befähigt sein
müssen (kraft logischen Denkens naturwissenschaftlicher Psychologie).
Durch den Widerstand sich als Begrenztes empfindend, kommt das
Ich zum Bewusstsein (s. Maine de Biron), in seinem geistigen Leben,
durch Klärung der Verhältnisswerthe des Einzelnen zum Ganzen, jedes-
maligen Gesellschaftsgedankens (im logischen Rechnen), xatd to änv^^i/totf
fifTQiap um xarayo^ffiv (g. Greg. Nyss.) wird im Göttlichen nur erlangt
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LXIV
(bei annähernder Erkenntniss). Les idies abstraiteS; comme teUes, ne
Bont que les premiers mdimens de notre intelligenee, elles deviennent
notre intelligence elle-mSme en devenant g^n^rales (s. Laromigui&re); unter
gesetzlicher Einfügung (in harmonische Symphonien).
Die theistische WeltaafTassung, mit dem Prios göttlichen Willens
(s. Duns Scotns) an Stelle des Verstandes (b. Thom. Aq.), als „lex
aetema^) einer (pantheistischen) Nothwendigkeit (s. Spinoza); setzt eine
anthropomorphische voraus, indem überhaupt bereits von Verstand und
Willen geredet wird, nach dem Menschen als Mass der Dinge (b. Pro-
tagoras). „Dieu n'est pas plus esprit que corps" (s. Ffinelon). „Das Wesen
des Menschen ist nur in der Gemeinschaft, in der Einheit des Menschen
mit dem Menschen enthalten^ (s. Feuerbach), in der Gesellschaftswesenheit
(des Zoon politikon). In objeetiver Umschau (unter naturwissenschaft-
licher Betrachtungsweise) erkennt das Denken die ihm zugängliche
Immanenz all waltender Gesetze, die sich dann zu vervollständigen
hat, in allgemein kosmischer Harmonie (jener Gesetzlichkeit, die
sich selber setzt). „Pour Dieu, penser et vouloir se confondent, sont
identiques" (s. Gilardin), in den Symbolen menschlicher Auftassungsweise,
die sich zu interpretiren haben, soweit der Menschengeist, (in Durchschau
einer Bodhi), die Labyrinthe des All zu durchschreiten vermöchte (vom
Faden der Gesetzlichkeit geleitet).
Immerhin, sobald der Denkprocess die seinem normalen Entwicklungs-
gange adäquaten Ziel-Objecte, (in den Moral-Ideen), gefunden hat (fllr
Manas unter den Aromana der Ayatana), wird den pathologischen Störungen
des abirrend Verkehrten (im Bösen und Schlechten) vorgebeugt werden
können durch rationelle Geftlhlsdiätetik (den Zustand geistiger Gesundheit
zu wahren), und wie dies in gesellschaftlicher Sphäre auszudrücken wäre,
hat aus der Durchforschung der Völkergedanken sich zu ergeben (nach
comparativ-genetischer Methode). „Im Licht-Leben lieget Alles natflriiche
Wohlseyn, in den finstem Kräflften hingegen aller Krankheit Grund ver-
borgen" (s. Retzeln), und wie der böse Zauber (durch Mintapa oder
andere Sauger), heilt sich moralisches Uebel im Predigen (evangelischen)
Heilsworts (eines Viersatzes).
Die in den Reflexactionen der Körperfdnctionen vorausgegebene Ver-
anlagung (zur Combination) gestaltet sich bei psychischer Entwicklung
des Denkens zu der durch die Erinnerung mit dem Sinnlichen individuell
verknüpften Gewohnheit, welche auf der den Zoon politikon in seiner
Existenz umschwebenden Gesellschaftssphäre (des Gesellschaftskörpers),
sich aus den Schöpfungen bewusster Gedankenthätigkeit (unbewusst, und
insofern mechanisch gleichsam), den (beim Zustand der normalen (Gesund-
heit) unter den Prototypen eines Guten (im Rythmus des Kalonkagatbon)
waltenden Ideen gesetzlich einzufügen hat (unter den Harmonien des Alls).
In prädestinirter Correlation der Kräfte bedingt sich aus den physi-
kalischen in geographisch -historischer Umgebung, (siderischen Klimas im
Tellurismus), die Körpererscheinung mit dem Fortgang zur psychischen
Functionsthätigkeit, und diese wiederum, auf der höheren Sphäre gesell-
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LXV
schaftlicher Hyle gleichsam, ruft diejenige organische Schöpfung hervor,
welche in Ewig -Unendliches rerlaufend, zugleich dem als Factor ein-
geschlossenen Selbst seine Integrirung zu ermöglichen hat (aus den
Differentialen im logischen Rechnen).
Auf physikalisch bedingter Unterlage des in individueller Bestimmt-
heit physisch umschriebenen Körperlichen treten die chemischen Folge-
wirkungen aus dem Stoffumsatz im Organischen mit dem Totaleffect der
Lebenskraft hervor, bis zum Psychischen hinaus, (in lebendiger Energie),
und hier wiederum, auf dem Stufengrad des Menschen (für seine gesell-
schaftliche Sphäre) beginnt die Schöpfungswirkung psychischer Kräfte, um
in der Welt der Vorstellungen jene Ideen hervorzurufen, welche das All,
wenn nicht durchwallend, doch durchwandernd, seine Probleme zu be-
greifen, als Aufgabe sich gestellt finden, ftlr naturwissenschaftliche
Psychologie, bei ihrer Begründung auf die Völkergedanken : damit sich das
Denken auf eigenes Bewusstsein zurückgeflihrt finde, in der terrestrischen
Weite seines Bereiches, und dort bereits, über das planetarisch im Wandel
Veränderliche hinaus, — mit Fixsternen (zum Anhaften und Anhalten) ver-
knüpft, als leitende Ziele des im Umkreisen gestetigten Pols (aus ewig
unabänderlicher Gesetzlichkeit). In der Beständigkeit („persistence") der
Kraft liegt das Absolute (b. Spencer), und der Begriff der Dauer (als
Voraussetzung der Zeitfolge) entspringt aus der Empfindung beständiger
Identität (s. Eoyer-CoUard), in den Momenten*) gemessen (der Pulsationen).
Indem sich zum deutlichen Sehen die Augen auf den Focus ein-
stellen, wird hier vorwiegend (in Mehrzahl der Fälle), noch in jener mehr
weniger unbewussten Thätigkeit gehandelt, wodurch auf einfallendem Reiz
der gestellten Frage ihre Antwort folgt, im Nervenreflex, mit secundär
weiterem Zutritt gewohnter Anordnungsweisen. Immerhin kennzeichnet sich
in dem optischen Eingreifen des Einzeln-Gegenstandes, unter den sämmt-
*) Dieu embrasse dans le mßme instant le präsent, le pass6 et l'avenir (s. Gilardin),
im ewigen Flusa (des Werdens). 'H yytSatc tou hiioiov rtp o/uoCm (b. Empedokles) ent-
spricht den Beziehungen zwischen Aromana und Ayatana (von der Sinnesempfindung
an). 'Aofnovttt de mtyrtog i$ tyatrrliav yCmat (s. Nicom.). Als mit Zutritt des Geistes
(b. Anaxagoras) in der Weltordnung, (und nayta j^jf^ar« o/uov), die Schöpfungs-
bewegung beginnt, ordnen sich (als aniQftaiu navtwy XQ^f*^^^*^y)i zunächst die gleich-
artigen Theile (tu 6juoio/L4iQ^ oder zä o^otojuiQtl <yroi/tr«) im ZusammenflieSsen, neben
dem Gegenüber im Abseheiden des ungleichartigen (r« ((yojuoto/ufQrj)^ und so in primär
sehwankender Horde trennen sich die Geschlechter zunächst (in Differenz). „La
mati^re ign^e, en tout que la plus l^g^re, s^^leyait au-dessus des autres et atteignait
les limites sup^rieures de Tunivers" (s. Riaux) in den aTtgäym (b. Stob.), der (färben*
wechselnden) Weltreiche (b. Parmenides), iy cfe /uiaf^ toviov Jtci/utoy ^ nuyitt nvßtqyu
(Eros gebärend), riytaty ay&Q<6n(oy ix ^Xiov TiQvÜToy yiytadat (zum Pacarina der laca)«
Wie mit dem Brennstoff die Flamme, ist die göttliche Natur mit der menschlichen
verbunden, deren Gedanken sich frei durch die Schöpfung ausbreiten (s. Greg. Nyss.),
von Behna*8 Sitz (bei den Maori). Nach Schöpfung der himmlischen Welt durch
den uyii^yfiXH ^tog {jufa tig^i) wurde das a(tQ$ a/uagtCag durch den ayytkog itvQUoi
hervorgebracht (s. Apelles). Stog (s. Theophilus) diu lo rt dti xlytiy tu ndyia (und dtu
t6 Skuy), Der ^kCg uyyiaatoq (b. Saturnin) lässt im Satan den Beherrscher der vXri
bekämpfen, durch sieben Engel {JtyytXoi xoa^oxqdroQig).
Bastian, Archipelago. IV e
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Lxvr
lieh übrigen Eindrücken auf der Netzhaut, eine Belbstständig umschriebene
That, zur Einigung unbewussterweise in das Bewusstsein.
Und so im Fortgang des Denkens, bei weiterem Entfalten des wal-
tenden Denkprocesses, ertheilt sich durch Concentriren der Aufmerksamkeit
der Impuls für die Richtung, worin die Meditation hinlenkt, für Lösung
vorliegender Probleme.
Die Mitwirkung eines Muskelgefasers, (wie schon beim üebergang in
das Ganglion ciliare der Iris) beginnt allmählig fortzufallen, immer aber
bleibt das die Immanenz der Wirkung bedingende Nervenweben (oder
NervengCAvebe), im ferneren Denken, mit mechanischer Fortpflanzung der
Licht- und Schallwellen „durch Seh- und Hömerven in das Gehirn", bei
Czolbe's „extensionalistischer" Psychologie (statt „punktüalislischer").
Was hier nun einem iipiimd^^g (gleich Antisthenes), in den (geistigen)
Focus einaoistellen wäre, sind die lautlich aufgenommenenSprachschöpfungen,
unter Generalisation idealistischer Begriffe (wie ergriffen), uüd gleich dem
ocularen Anschluss an die geometrischen Grundzüge d^r Optik, geht es
dabei in der Akustik rythmisch fort, dem (logischen) Rechnen (der Arith-
metik) gemäss, vom Endlichen aus (bis auf höhereü Cälcul ini Unendlichen).
Seitdem das kühne Wagniss philosophischer Dialektik, der Natur
ihre Gesetze vorzuschreiben, sich nicht stichhaltig bewährt, und die Natur-
philosophie die bescheidene Stellung eines lansdienden Zuhörers an-
genonmien hat, lässt sich mit der Naturwissenschaft wieder auf die f>-
findungskunst einer heuristischen Methode zurückgreifen, wie sie, (so lange
im unbewussten Gefühl des richtig Guteü dem geistig Gesunden sym-
pathisch), bei Socrates' ünterrichtsweise, für solche Einschränkung, durch-
führbar gewesen war, im kombinatorischen Spiel einer Ars magna (b. Ray-
mund Lullus) dagegen, in die ZahlenkabbaUstik metaphysischer Specnla-
tionen verlief, während. es für die Theorie der Induction — als dem Enotes-
punkt, um Erfahrung und Speculation zu verbinden (s. Apelt) — - zunächst eines
minutieus sorgfilltigsten Durchsichtens des Details bedarf, auf dem fest-
gesicherten Material thatsächlich gebreiteter Basis beruhend, auch für die
Psychologie, — als „psychische Anthropologie" zur Naturwissenschaft
gerechnet (b. Fries), wenn durch die von der Ethnologie gewährten
Hülfsmittel die Verwendungsweise comparativ-genetischer Methode einstens
vorbereitet sein wird, um den naturwissenschaftlichen Aufbau zu krönen,
(durch eine inductiv ausgestellte Psychologie).
Der „Hebammendienst^ zur Entbindung der Gedanken*) (in der Kate-
♦) Indem die oQ^al &6^t (b. Plato) flüchtige Natur, i(og ar ti$ avtng dtjüi} $thia(
Xoyta/uip ist damit gesagt, dass der Xoytüftog die Beproduction des apriorischen
Wissens, die ayajuyriats vollendet (s. Guggenheim). Der Intellectus materialis (Akl
hayyoulani) definirt sich „vera facultas intelligibilia comprehendendi, veraqn«
potentia, qualis in pueris deprehenditur" (in Tarifat), Une humanitc vivante et
permanente, tel est le sens de la th^orie averroistique de Funit^ de Fintellert
(s. Renan). Der Satz der Identität und des Widerspruchs (unter den angeborenen
Ideen) ist die Bethätigung elementarer Grundlinien im logischen Rechnen (psychischen
Wachsthums). •
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LXVII
ehetik) würde erfolgreich daiin erst statthaben können, nachdem die Von
Pestalozzi (in Nachfolge Ronsseau's) für den Unterrieht Verlangten An-
schauungen beschafft sind, also (soweit es sich um ethische Fragen han-
delt) aus ethnisch beschafftem Rohmaterial ein Ueberblick vorläge, der
Völkergedanken zunächst (in statistischer üebersicht ausgebreitet).
Dann erst werden in festen Prindpien reale Errungenschaften der
Citilisation auch den in Barbarei der üncultur verbliebenen Gliedert! der
Menschenfamilie mitgetheilt werden können, denn gegenwärtig, mit dem
steten Wechsel der Systeme, besitzen die Fortschritte der Geschichte nur
für ihren auf unsere Weltgeschichte bezüglichen Umkreis eine effectivere
Bedeutung. Unter dem tieferen Einblick in das Wogen der Geistes-
schöpfungen, durch Ausöffnung in die durch die Schrift erhaltenen Culturen
der Vergangenheit, finden wir uns inmitten eines wunderbar prachtvollen
Kunstbaues, in dessen labyrinthischen Gängen umherirrend, das Auge oft
hier und da eine neue Eröffnung erblickt, die zur Lösung des Räthsels
führen zu wollen scheint. Stets jedoch bleibt die Herkunft des Baues,
der Sinn des Baumeisters, in seinen Ursprüngsfragen verhüllt, und wenn
wir fremden Völkern etwa von dem vielen Grossartigen, was sich uns zeigt,
was wir gesehen und stets noch sehen, erzählen, mögen sie ihrerseits
staunen, auch sich unterhalten fühlen, aber wenig befriedigt nur, wenn
die höchsten und letzten Fragen des Daseins hervortreten, bei denen wir
Alle miteinander, gleich dem rohgrob Wilden auch die feinst Beleckten,
in Pyrrho's inoj^ bei der äxacahiipd , vor dem Tahu-Wakän stehen zu
bleiben pflegen, einem Unbegreiflichen, — bis eben etwa begreiflieh ge-
macht, in objectiv naturwissenschaftlicher Durchforschung (der Psychologie).
Ob wh* es freilich herrlich weit gebracht, in höchster Blüthezeit der
Philosophie (beim Volk der Denker), scheint auf Widerspruch zu stossen
(im Rivalitätenhader). „Non content de susciter des oppositions arbitraires,
Hegel en est venu ä confondre les oppositions avec les contradictions, et
a placä le criterium de la verit^ dans Taffirmation des contradictoires, oü
la logique du genre humain a toi^jours mis rinfaillible criterium de
Terreur" (s. Nourisson), und wäre dann der Gegensatz durch Negation in
sich wieder auf hebbar (nach kretischem Lugschluss). „La m^taphysique
universelle du genre humain, et de tous les grands philosophes est ren-
vers^e ä Tdgard de celle de Hegel" (s. Gratry), une attaque directe ä
la raison („un eifort pour renverser les lois intellectuelles necessaires,
connus et pratiquies depuis le commencement du temps", durch Umgestal-
tmig der Logik, in „verkelirter Stellung").
Unter siegreichem Fortschritt der inductivcn Methode bis zur Physio-
logie, waren dort (nach psycho-physischem Vorstoss), dem Materialismus
seine Grenzen des Natur -Erkennens gesteckt, denn wenn bei innerlich
bewiesener Einheit von Geist und Körper, dem Metaphysischen nicht ver-
traut werden konnte, da „Anima non est homo" (s. Thom. Aq.), wenn
nicht zu dem, aus chemischer Zersetzung vermoderten Körper, zu seiner
Wiederauferstehung in (scholastischer) Verklärung zurückgekehrt werden
sollte, so würde zu tröstendem Anhalt nur das spiritistische Seelgespenst
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LXVIIt
übrigbleiben, wenn sich für die „Armen an Geist** (oder auch die „Ritter
vom Geist") nicht, auf höherer Sphäre der Gesellschaftswesenheit, aus dem
Gesellschaftsgedanken, (mit den Variationen des Völkergedankens), ihre
Ideale sollten wiedergewinnen lassen, im logischen Rechnen (nach com-
parativ-genetischer Methode); und so wird es hier der Materialbeschafiung
zunächst bedürfen (in ethnischen Thatsachen).
Aus Beobachtung der Phänomene in seelischen Vorgängen lassen sich
(in der Experimental- Psychologie), unter fachmännischen Cautelen, (um
pathologisch schädlichen Störungen vorzubeugen), mancherlei Belehrungen
entnehmen (ftlr die Psycho-Physik), aber die träumerisch nachdämmemden
Erinnerungen, welche sich dem gläubig umschleierten Auge gespenstisch
zusammenballen, (im theosophischen Spiritismus), werden erst im WiUens-
schaffen, jedesmalig scharf gefasster Gedankenthat, zu denjenigen Mani-
festationen geklärt, woraus sich der Beruf der Seele erahnen lassen würde,
für die Stellung des Menschen im Kosmos (den Gesetzlichkeiten seiner
Harmonien entsprechend).
Erst nachdem im Gesellschaftsgedanken ein einheitliches Ganze zum
zuverlässigen Ausgangspunkt für die logische Berechnung der im Theil-
ganzen gültigen Verhältnisswerthe gewonnen ist, wird eine systematisch
gesicherte Forschungsbahn geöffnet sein, zum Verständniss der in ernstlich
fortdauernder Arbeit erkämpften Unabhängigkeit (des eigenen Selbst).
Und dann würden sich Dogmen (wenn man will, im Sozusagen) aufstellen
lassen, wie sie in naturwissenschaftlicher Weltanschauung sich stichhaltig
zu erweisen hätten für die Ethik (in der Praxis des täglichen Lebens),
nachdem die naturwissenschaftlich (auf den Völkergedanken) begründete
Psychologie ihre (theoretische) Umschau abgerundet hat, zur statistischen
Bewältigung des zusammengeströmten Materiales (thatsächlicher Aussagen).
Wenn der jung gepflanzte Stamm zu Früchten gereift, wird manch' ersehntes
Erlösungswort seinen Ausspruch finden, wie bis dahin in der Mitarbeit
bethätigt an den aus dem Culturleben der Menschheit emporsteigenden
Idealen (ethisch befriedigender Güter). Für die Practiker in Socialpolitik
hätten die über Ethik geschriebenen Bücher als überflüssig zu gelten, da
in dem Leserkreis, soweit sie reichen, ihre Grundsätze bereits gelten,
(unter der Darlegungsweise des Verfassers oder einer ähnlichen). Für das
allgemeinere Bedürfiiiss emöthigt sich eine den Ansprüchen intellectneller
Fragen genügende Ergänzung des rechtlichen Codex, in kurzen Sätzen,
wie meist religiös gefasst, oder (im naturwissenschaftlichen Zeitalter der
Gegenwart) naturwissenschaftlich (bei dementsprechender Durcharbeitung
der Psychologie).
Da das Vorhandensein des Apriori nicht geleugnet werden kann,
stellt sich die Kernfrage, ob dasselbe „a posteriori beweisbar", und indem
dies zu bejahen bleibt (so lange sich das Wissen nicht dem Glauben
überlassen will), folgt die weitere Entscheidung über das Wie?
Hier kann die innere Erfahrung (b. Fries) nicht helfen, denn die in
Sich eingeschlungene Subjectivität vermag aus der Verhüllung (gleich
Brahma bei der Weltschöpfung) durch Entfaltung erst sich zu klären, und
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LXIX
auch die Beobachtung der Vorgänge an Andern, verbleibt in Vermuthungen,
ohne zwingenden Causalgrund.
Was hier vorliegt, sind die idealen Güter, welche in der Gesellschafts-
wesenheit bereits geschaffen wareq, fdr das, im Zusanunenhang des
Ganzen umschlungene, Bewusstsein des Einzelnen, und jetzt diesem
als Erkenntnisse ^, priori entgegentreten, welche sodann a posteriori
zu erweisen wären, bei objectiver Umschau (nach comparativ- gene-
tischer Methode) (Iber die Thatsachen der Völkergedanken, die ihrerseits
wieder sich naturwissenschaftlich bedingt ergeben, im causalen Zu-
sanmienhang mit den Agentien historisch-geographischer Provinzen) unter
den Harmonien kosmischer Gesetzlichkeiten). Zwischen Physiologie und
Psychologie „il reste un vaste espace sans mattre, qu'aucune donn^e
scientifique n'a permis d'atteindre^ (s. Gilardin) bis zum thatsächlichen
Material in den Völkergedanken (fllr Verwendung comparativ -genetischer
Methode), um die Psycho-Physik des Individuums durch logisches Rechnen
abzuschliessen in der Gesellschaft»wesenheit (naturwissenschaftlicher Psycho-
logie).
Innerhalb des irdisch umschränkten Körpers erfasst sich das Denken
nach seinen Verhältnisswerthen nur, kraft logischen Rechnens (in Raum
und Zeit). Wenn dann jedoch über das Sinnliche hinausschreitend, in
die psychische Atmosphäre, wo die Gesellschaftswesenheit in sprachlicher
Bewegung lebt, dann berühren sich die Gedankenreihen mit idealen
Schöpftmgen, in denen es aus ewigen Wahrheiten klingt, von jenseitiger
Ursächlichkeit her (eines Ewig - Unendlichen). Und während hier nun
transcendental, bei der Verlängerung des Endlichen zum Unendlichen, das
Element des unendlich Kleinen, beim Uebergang aus dem Veränderlichen
eines im Kreislauf des Entstehens und Vergehens geschlossenen End-
lichen in das Unendliche, mit dem Werden zu verschwinden hat, erfasst
sich sodann, im Moment der Wandlung, der reale Gewinn dauernder
Neuschöpfung, durch Einfügung des Bewusstseins in die Gesetzlichkeiten
des All (kosmischer Harmonien).
Dort also gerade, wo fllr terrestrischen Gesichtskreis das Sein ver-
schwindet in das Nichts eines Nicht-Seins (oder Ueber-Seins), öffnet sich
dem den bisherigen Horizont durchdringenden Blick die eigentliche Welt
unabsehbarer Ausschau, wobei es zu blinken und zu strahlen beginnt in
leuchtenden Gestirnen, wie optisch dem Auge niederblickend aus fem im
Gedunkel erhelltem Firmament, die Erahnung weckend über die Quelle
des Lichtes (hier und dort).
Und wie nun, von solaren Theorien abgesehen, das stellare System
practische Anhalte gewährt, um dem im schwankenden Fahrzeug von
Sttlrmen Umhergetriebenen Rettungshalte anzuzeigen, so, um auf un-
bekannten Meeren das Lebensschiff zu steuern, schimmern die Ideale hinein,
des Guten und Schönen, für ethisch -moralische Gesetzlichkeiten, in den
Völkergedanken. Indem sie überall, mehrweniger entsprechend, verwu-k-
licht vorliegen, wird die Erforschung der Induction zur Verwendung zu
bringen sein, mittelst comparativ -genetischer Methode, je nach den geo-
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graphisch-Biderisch umschlossenen Kreisongen, und die Differentialrecbnong
mag dann weiterführen, zum Integriren wieder (im eigenen Selbst).
Unter den Wechselbeziehungen zur Aussenwelt gestalten sich ftlr das
Denken die auf ewiger Sphäre (psychischer Atmosphäre) statthabenden natur-
gemäss am congenialsten, um intensiv durchschlagend den Eindruck der
Realität gewinnen zu mfisseU; weil in denkender Auffassung nur existirend,
während auf niederen Stufengraden dieselbe überall an die in der Materie
bekundete Schranke des Geistes anstösst, an die ünbegreiflichkeit ihrer
Realität (s. Lamennais), im Tahu-Wakan der Gottheit (b. Dakotah), und da-
gegen wieder das Culturvolk in seiner Cultur des Göttlichen Begreiflichkeit
anstrebt, aus dem Gott der Geschichte, der durch seine socialen Institution^
dahinwandelt, diese Actualitäten in gesellschaftlichen Schöpfungen, aus jen-
seitigen Reflexen her, nach ewigen Gesetzen (moralischer Gewissheit im
Gewissen). Hier allein kann Vollgewissheit sich setzbar erweisen, mit
dem Stempel der Nothwendigkeit zugleich, weil im Denken erst die
Existenz selbst bedingt liegt, während ihr im Sinnlichen noch ein Un-
bekanntes ankleben bleibt, aus unerforschlichem Abgrund des Bythos
heraufgähnend (im Geheimniss der Materie). Hier liegt die abdunkelnde
Grenze ftlr den denkenden Geist, der sich auf höheren Regionen dagegen,
im Lichte des Wissens klärt, in den Fortschritten gesicherter Forschung,
unter Einführung inductiver Methode auch in der Psychologie, zum Ein-
begriflf des relativ Uebematürlichen gleichfalls in der Wissenschaft über die
Natur bei der „Lehre vom Menschen** (ethnischer Gestaltung). Wenn
aus seinem Leben und Weben in der Gesellschaftswesenheit, (aus des
Thatsachen der Völkergedanken erbaut), das Denken in seinen p^eho-
logischen Operationen auf die Vorstadien unbewusster Mitthätigkeit im
Individuum zurückkehrt, und hier aus dort gereiften Früchten die Wurzeln
erkennt, deren Wurzelenden im dunkel verhüllten Ursprung hinabrageu,
hat sich der Zusammenhang im organischen Gange auseinanderzulegen,
beim psychischen Wachsthumsprocess (im logischen Rechnen). Die Contro-
verse über die Realität würde somit in jenen Wortstreit (b. Berkeley)
fallen, der unter den Täuschungen einer Maya schwankend, das Nichts
des Nirwana (einer Negation der Negationen) in ein Pleroma zu wandehi
hätte, bei der Erfüllung mit naturwissenschaftlichen Anschauungen fest
und deutlich umschriebener Gebilde, bei den durch die Ethnologie ge-
lieferten Hülfsmitteln, in Verkörperungen des Gesellschaftsgedankens, fttr
den Charakter des Zoon politikon, um so (unter Integrirung der Differentiale)
zum Verständniss zu führen (im eigenen Selbst).
Wenn dementsprechend im Absoluten für „intellectuelle Anschauung^
(cf, Schelling) die Frage über eine „Essentia" in der Existenz gestellt wird,
beim Sein der Substanz (cf. Spinoza), würde in den Gleichungsformeln
eines Variationscalcul, was im Unbekannten verharrend bliebe, allmählig
zu eliminiren sein, für harmonischen Ausgleich (im Dharma eines Kosmos).
Der in irdischer Beschränkung mit der materiellen Empfindung dem
geistigen Gesichtskreis optisch gezogene Horizont würde aus seiner Um-
grenzung in die Unendlichkeiten sich zu erweitem haben ,^ soweit nun
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eben der in Sehärfung gewinnende Blick hinauszudringen vermöchte, von
seinem Standpunkt auf dem Planeten Tellus, und jedenfalls wäre unter
den auf diesem hervortretenden Productionen für die menschliche, die in
deren Bestimmung gestellte Aufgabe als lösbar (teleologisch) erwiesen,
weil in Durchforschung und Erfüllung ethischer und ethnischer Moral-
gebote fallend, wie sie unter den Differenzirungen geographisch-historischer
Provinzen in factisch constatirbaren Elementargedanken festzustellen sein
«möchten, bei objectiver Umschau über das Erdenrund, auch fttr diesem
ungehörige Subjectivität (eigenen Daseins).
Auf Kreuzzttgen hatte der Antichrist (Bahomet's) bekämpft werden
sollen, und um den der Kirche in Averröeismus drohenden Gefahren
vorzubeugen, und unter Vermeidung zugleich des mit dämonisch ent-
fesselten Kräften geschwängerten Neuplatonismus byzantinischer Theo-
Bophie, eines gefährlicheren Mähomet's in Plethon (b. Trapezuntius) —
folgten sich die Consequenzen aphrosidianischer Alexandriniker in Ab-
flachung der Logik (b. Valla) bis zu einer „scientia sermocinalis", oder
(b. Ramus) „ars disserendi" (in Schönrederei ciceronianischer Rhetorik)
bei Semi-Ramisten zerbröckelnd, von der „Epitome naturalis scientiae"
(1618), und der durch Gassendi rehabilitirten Atomistik (Epikur's, aus
Demokrit's Schule), in Newton's Mechanisr^us (als in di^ij die „tourbillons"
wirbelten).
Anderseits dagegen emöthigte sich mit der den bisherigen Fuss-
auftritt entziehenden Weltrevolution, — als das von Pythagoras, Aristarch
und Philolaos Gedachte, durch Kopernikus (s. Hobbes) zur Rttckerinnerung
gebracht, die Forschungsbahn der Physik eröffiiete (b. Galilei) — , der
Anhalt in der Psychologie, wie von Descartes in dem das Sein beweisenden
Denken gesucht, unter mathematischen Formeln, denen indess noch
Leibniz' Durchbildung fttr logisches Rechnen mangelte, so dass dieses, (als
allzu frühreif, unklar), der scharfen Scheidung Gassendi's bedurfte, der Ab-
scheidung steten Rückblicks auf die erste Ursache in Gott, (indem jede
Action das Sein gleich überzeugend beweise, wie das Denken), um zu-
nächst nur mit den (von Epikur) gesetzten Atomen zu operiren, und sie
als gegeben entgegenzunehmen im Vorhandensein, das sich, zur theologischen
Beruhigung, durch die Schöpfung rechtfertigen Hess; wie, wenn die natur-
wissenschaftliche Durchbildungsmöglichkeit der Psychologie gekommen, in
den Gesetzlichkeiten (eines harmonischen Kosmos).
In den Vorstadien wissenschaftlicher Schulung war die in orthodox
starren Formen einer Theologie umschränkte Religion vorläufig ausserhalb
des Gesichtskreises zu lassen, denn ohne die von Lukrez gerühmte Kühn-
heit des von den Göttern einst Geschreckten, hatten die Greuel zu
schrecken (im mittelalterlichen Hexenwesen), „tantum religio potuit suadere
malorum^, wenn (gleich dem Begu Nachalain der Batta) das hinkende
Ungethüm theologischer Empusa (b. Hobbes) Unfrieden anstiftete (in
dreissigjährigen Kriegen), und erst nachdem der Fortschritt naturwissen-
schaftlicher Methode (pedetentim) bis zur Psychologie gelangt ist, wird
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die rationelle Wurzel zu Ende sein (für dauernde Sicherung idealer Güter
in der Menschheitsgeschichte).
Da die Weisheit (b. Pythagoras) dem Gotte eignet (s. Heraklides Pt),
dem Menschen nur das Streben (b. Lessing) ^ ist die Philosophie auf die
iTtvn^fMj gerichtet (b. Plato), in Bearbeitung der BegriflFe (b. Herbart), bis
zur selbst sich begreifenden Vernunft (s. Hegel), um so dialektisch die
Spaltung zwischen Göttlichem und Menschlichem wieder auszugleichen, in
einheitlich, den (jonischen) Hylozoismus idealisirender, Weltanschauung,
gegen welche der den Glauben zurückweisende Materialismus sich spröde
zu erweisen hat, bis auch die Psychologie unter den Naturwissenschaften
eingeführt sein wird, um auf die idealen fragen (im xr^mg in^n^fi^ig) die
comparativ-genetische Methode gleichfalls zur Verwendung zu bringen (mit
der Induction), nach der Religion der Stoiker, denen „philosophia Studium
virtutis est" (s. Seneca), in dreifacher Theologie (b. Scaevola), zur
practischen Pflichterfüllung innerhalb des Gesellschaftskreises, unter ethischen
Kernsprüchen „lacedaemonischer" Weise (s. Plato) ftlr die Eömer (als Ge-
schichtBvolk), und dabei auf dem Individuum rdp eddatfAOPa ßiov (s. Epikur)
beschaffen mag, (bei Richtigkeit für logisches Rechnen), wenn das Forschen
der Ictoqia (von etdiyai) sich objectiver Betrachtung des Geschehens (in
der Geschichte) zuwendet (beim üeberblick der Völkergedanken),
Zu den physikalischen Agentien der geographischen Provinzen treten
zu den Bedingungen ftlr die organische Wesenheit des Menschen die
psychischen Reizwirkungen aus der gesellschaftlichen Atmosphäre (im
Sprachaustausch).
Neben dem Bilde*) auf der Netzhaut (in den Strichen eines vier-
beinigen oder langgestreckt gezeichneten Geschöpfes) tragen wir in den
Vorstellungen die (unter Combinirung der Lautbilder aus Generalisationen
gebildete) Idee des Hundes oder Baumes, als durchaus an sich fest um-
schrieben in realer Existenz, wie sie je nach Bedtlrfniss hervortreten oder
hervorgerufen werden können.
Aus den, unter unklar wogenden Gefühlsempfindungen, traumhaften
Gestaltungen, tritt während des Wachlebens stets die eindringlichst
ineinander geschlossene Reihe, als klärend leitende, hervor, die in der-
artiger Tendenz sich im Willen einhalten lässt, und zwischen solche
Kettenglieder mag auch der Hund oder Baum (aus dem Projectionsbilde
des geistigen Auges) daruntergefügt sein (je nach dem Anlass dazu).
Im gesprächsweisen Meinungsaustausch können aus anderen Willens-
reihen — , aus den in anderer Persönlichkeit, dem behandelten Thema
gemäss, auf gleiche Zweckrichtung hinzielenden — , Motive in die eigenen
eingeschoben werden, welche diese, wenn überzeugend wirksam, dem-
*) Propter conatum versus externa semper videtur tamquam aliquid situm extra
Organum (s. Hobbes). Aus dem Koa/uog yotjrog (die Ideen, als Objecte des Denkens,
umfassend), folgt (b. Jamblichus) der Koafiog yoioog (die intellectuelle Welt denkender
Wesen). Das Denken bedarf der Vorstellungsbilder (qpc<*Taff.w«), das in der Walu^
nehmung wurzelt (e. Pomponatius), sinnlich und übersinnlich (für Anschauungen).
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gemäss entsprechend in Einzelnheiten umgestalten, unter den Modificationen
des Zusammenhanges, (oder dieses im Ganzen). Ausserdem mag aber durch
momentan (mit unvorhersehender Plötzlichkeit) dominirenden Eindruck die
Willensreihe in ihrer Gesammttendenz durch die des Anderen ersetzt
werden, (kraft befehlenden Wortes oder schon aus Furcht, vor „bösem
Blick"), besonders wenn durch absichtlich vorherige Unterdrückung (oder
Abschwächung) auf solche Suggestion vorbereitet, und so mag, unbewusst
gewissermassen, vielleicht auch das Bild des Hundes oder des Baumes vor
dem Auge stehen, — (in Vollkraft des „Totem" oder „Nahual" in objectiver
Heiligkeit, oder subjectiver Beeinflussung des „Edro") — , ohne rationell be-
gründete Rechenschaft oder Rechtfertigung dafür (wenn es beim logischen
Rechnen verblieben wäre). Aehnlicherweis kann in Auto - Suggestion
durch eine unvermittelt andere die eigene Willensreihe ersetzt werden,
wemi durch monoton rythmisch, (zur Ueberftihrung in automatische Reflex-
äusserungen), fortgesetzte Hülfsmittel, für Förderung eines ekstatischen
Zustandes (in Gesang, Tanz, Narkose und sonst in der Mantik geübten
Kunstgriffen), innerhalb der bewusst festgehaltenen Willensreihe durch-
schüttelt und zerrüttet, um insofern eine „tabula rasa" („indifferenten
Gleichgewichts") zu bieten, für Einpflanzung eines neuen (nicht graduell
veränderten, sondern radikal anderen) Keims, aus tieferliegenden Ursäch-
lichkeiten her, in unteren Schichtungen des Erinnerungsschatzes (bis auf
physisch verhüllte Voranlagen), und so mag, im inspirirten Einfall der
Begeisterung, der Mensch als Gott dem Gläubigen gegenüberstehen, mit
prophetischer Stimme redend (als „Ghao" oder sonstige Heroengestalt, wie
in mythischer Verehrung der Gewohnheit vertraut). Auch aus der Passivität
des Hörers mögen in der Gedankenfolge des Dämon dessen Aeusserungen
hervorgelockt werden, (mittelst der durch die Exorcisation erzwungenen
Antworten), und die Verbreitung psychischer Epidemien ist in den sym-
pathischen Veranlagungen selbst gegeben (bis auf historische Ausfolgen).
So sind es die unter den (in ihren Effecten zusammenwirkenden)
Causalitäten geographisch-historischer Umgebung gezeitigten Schöpfungen
(des Völkergedankens), welche (aus gesellschaftlicber Atmosphäre) wieder
einsteigen in den psychischen Wachsthumsprocess des Einzelnen, um
hervorzureifen zu den Früchten idealer Güter in der Cultur, bei richtiger
Leitung und Hütung (unter gesund normaler Entwicklung harmonischer
Gesetzlichkeiten), aus religiös übersinnlicher Bindung die Freiheit er-
kämpfend, selbstbewusster Forschung, — einer naturwissenschaftlichen
also (zu einheitlich hergestellter Weltanschauung) im „naturwissenschaft-
lichen Zeilalter", um mit der Psychologie das Gebäude der Naturwissen-
schaften zu vollenden, kraft Verwendung comparativ- genetischer Methode
(mit Hülfe des durch die Ethnologie beschafften Materials).
Der Ausgang der Forschung ist im Gegebenen zu nehmen, (im that-
sächlich Vorhandenen), bereits eine Hypothese aus erster Setzung (otoy
Xdyta t6 eha^ u, vnod^ea^g). Die, wenn das Culturvolk (beim Aufgang
seiner Geschichtssonne) zum Bewusstsein erwacht, an seinem Horizonte
schwebenden Ideale (geistiger Güter), schliessen deiyenigen Inhalt, aus
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tiHd mit welchem sie in der Nacht der Vorzeit zu ihrer Reife heran-
gewadisen sind, als erworbenen Besitz in sich ein, der also (als ein entr
falteter nifi zusammengefalteter) dialektisch wieder anseinander gelegt
werden kann (Mt dem Syllogismus) in der Deduction (zur Analyse). Und
daneben bietet sich nun die Methode der Induction, zum (synthetischen)
Aufbau, XQ^ d^eXic&ai i^otra tAp Xoycov eXdri tmy diaXexuxwPj i(TT$ di %o
fßdp inaywyiiy x6 de (fvXXo/mi^dg (s. Aristoteles). Hier nach (epagogischem)
Zusammentragen des Materials, wie bei der Abrundung des Globus im
Entdeckungsalter geliefert (für die ^eomparativ-genetische Methode), bringt
Bacon die Induction zur Verwendung Äuf objectiver Naturbetrachtung.
Soll indess sodann, über die materialistisc^ii gefestigte Unterlage hinaus,
transc^ndental fortgeschritten werden, soll die Dialektik zur Auswirkung
kommen, o tqonog t^g tov duxX4y€(T0'M dvpdfiecdg (K Plato), so wird auch
die Psychologie vorher in ihrer Behandlungsweise de» übrigen Natur-
wissenschaften anzureihen sein, mit den (der Gesellschaftswesenheit des
Menschen gemäss) in den Völkergedanken entgegentretenden Anschmuungen,
unter ursächlicher Verkettung mit den jedesmal historisch-geographisoben
Provinzen (und Lösung solcher Probleme durch logisches Rechnen).
Cf. „Allerlei aus Volks- und Menschenkunde^ II, S. 38 (u. a. a. 0.).
Bei einer formalen Natur des Verstandes liegt seine Function im Ordnen
des durch Erfahrung Gegebenen (b. Kant), bis, wenn auch psychisch
objective Erfahrungen gesammelt sind, unt«r Zutritt der genetischen Methode
zur comparativen, auf tiefere Ursächlichkeiten hindurchgedrungen werden
wird, in neue Enthttllungen (aus naturwissenschaftlicher Behandlungsweise
der Psychologie). In der flbersinnlichen Welt, zu deren Contact die höhere
Erfahrung (b. Jacobi) führt, beginnt dann, auf dem elementaren Niveau
in der Religion der Vorstellungswelt, wie in den Gesellschaftsgedanken
gebreitet, das Aufwachsen potentiell eingepflanzter Keime in freie Ent-
wicklungsfähigkeit hinaus, mit jener Einleitung unendlichen Fortgangs,
worin das sinnlich und als „post hoc'' zu Verfolgende sich in „propter hoc**
durchdringt, mit innerlicher Causalität, deren Ausgang und Ende im vor-
läufig Unbegreiflichen verborgen bleibt, wie auch bereits jedem Materiellen,
das durch seinen „Schein" auf „Sein" deutet (s. Herbart), das dahinter-
stehende „Ding an sich", indem jedem Dinge das Göttliche (b. Bruno)
einwohnt (aus Immanenz des Göttlichen im All). Im Abglanz aus dunklem
Urgrund wurde, für practische Zwecke, lUatici Viracocha als Sonne, oder
„padre del Sol" (s. Herrera), verehrt (bei den Inca), und der Ariya, der
von täuschender Maya umgeben, sich derön Spiel anheimgegeben fühlt,
erfasst seinen Anhalt im Dharma, das einwohnt (wie durch Bodhi zu er-
kennen).
Trotz dem, theoretisch der Skepsis (b. Hume), nicht versagbaren Zo-
geständnisse einer gewohnheitsmässigen Aneinanderreihung der Beobach-
tungen, ergiebt sich für die Praxis der directe Beweis für Gültigkeit der
Gesetzlichkeiten, in gern anerkannter Brauchbarkeit bei Benutzung im
Genuss der Geschenke, durch welche die naturwissenschaftlichen Ent-
deckungen das sociale Leben verschönern und bereichem. Welcfccr
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Wissenszweig immer dm-ch naturwissenschaftliche Methode hat bemeistert
werden können^ derselbige ist damit in die Hand des Menschen gelegt,
tim mit ihm zu verfahren, nach Wunsch und Wille, die Natur zu Diensten
zn zwingen, in ihren chemischen Eigenschaften mittelst der Chemie, ihren
physikalischen mittelst der Physik, und ihren biologischen, wenn die
Biologie aus junger Dauer erst zu freier Vollreife sich vervollkommnet
haben mag. Und wenn es dann auch in der Psychologie gelungen sein
sollte, unveränderlich feste Gesetze herzustellen für den Elementargedanken
(mit den geographisch-historischen Variationen der Völkergedanken), dann
wird (unter Anwendung der Induction in comparativ-genetischer Methode)
auch das gesellschaftliche Leben in seinen höheren Interessen beherrscht
sein, um jenen Gefahren entgegenzutreten, wie sie „im materialistischen
Streit unserer Tage" (1877) als „ein ernstes Zeichen der Zeif* (s. A. Lange)
ans dem Materialismus bedrohen, — ein prächtiger, aber unbeholfener Torso,
so lange ihm sein denkendes Haupt noch fehlt. Und mit solchem wird
es gekrönt dastehen, wenn auch die Psychologie zu den Naturwissen-
schaften hinzugetreten ist (kraft des in der Ethnologie beschaffbaren
Materials). Die nothwendig verbindende Gesetzlichkeit erfasst sich in
der Constanz, die, wenn auch ausserhalb des sinnlieh Fassbaren in den,
bei der Vergleichung mit dem Anderen, dritten Punkt fallend, doch in
solcher Constanz die Realität mathematisch beweist für logisches Rechnen
<beim Fortgang von dem Endlichen zum Unendlichen). Obwohl die Er-
fahrungen am thatsächlich Fassbaren die unerlässlich erforderliche Vor-
bedingung bilden für sichere Erkenntniss, fällt nicht dahin die Realität,
sondern in die Gesetzlichkeiten, wie durch vemunftmässiges Denken ver-
standen, und damit in das, sojches Verständniss gewährende. Denken, aus
eigenem Bewnsstsein des Selbst, wenn zum Abgleich gelangend bei Be-
antwortung gestellter Fragen (unter den Harmonien des Kosmos).
„Die Falschheit des Materialismus muss sich insbesondere dort zeigen,
wo seine PHncipien auf Psychologie und Logik angewendet und diese in
seinem Sinne umgestaltet werden'' (s. Glossner), weil es zu solchem Zweck
einer vorherigen Materialanschaffnng bedurfte (in den Völkergedanken),
am die naturwissenschaftliche Methode zur Anwendung zu bringen, und
so neben dem Materialismus auch den Idealismus einzuftlhren, als voll-
berechtigte Staatsbürger im naturwissenschaftlichen Zeitalter (einheitlicher
Weltanschauung).
Mit dem (eleatischen) Sein, im iy xal nap (b. Xenophanes), gewinnt
das Denken seinen Anhalt, airo poety iiSriv ts xal elyai (s. Parmenides),
und aus den Täuschungen des Seins (ra do^atna oder ta TtQog do^ay) er-
füllt sich das Seiende als das (körperlich) Volle (t6 nUoy\ wie dem ein-
heitlich das All durchschauenden Gedanken (in Bodhi) sich der Gegensatz
za Maya's Täuschungswelt in das eigentlich Reale wandelt, beim Nirvana,
als Pleroma, wenn die metaphysisch leeren Speculationen ihre methodische
Aosfllllung erhielten (durch naturwissenschaftlich begründete Psychologie).
Umfangen von dem Ganzen im Sehen, Denken, Hören {oilog 6qq,
oi'log di yoctj oSXog di x* äxovei), ist einheitlich eines mit der Gottheit
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(atg d^sog), wer vernunftgemäss ihre Gedanken denkt; im gesetzlichen Ein-
klang (des Dhanna mit Manas). Das mochte gehen , im genüteinsameu
Mutterschooss aUgemeiner Mischung (avyxQtaig), — auch fttr Uli (Po-uli) der
Kanaka (^Inselgruppen in Oceanien'' S. 225) — , bis es bei unsicherer Ver-
nünfltigkeit bänglich wurde, wenn ein ;,Nous" (b. Anaxagoras) kommen sollte,
über die Ordnung zu befragen {eha d' yovg iX&cop aiva duxoüfM^),
Darüber gab es bald zu viele Interpreten nach religiösen PrädilectioneB
in der Theologie, und so lässt Lucrez seinen Schlachtruf erschallen, die
arme Menschheit von der Furcht zu befreien, wie'Epikur es gelehrt, wenn
im Vollvertrauen auf gesetzlichen Verlauf, die Euthymie (b. Demokrit)
ungestört bleibt, bis zur Ataraxie, und wiederum Selbstvemichtung viel-
leicht, im Auslauf der von (Schoppenhauer's) Willen geschaffenen Welt (in
Willens- und Wunsches-Zauberkraft, soweit sie reicht).
Dabei mögen auch Götter {äXsnovQyijtoi) in die Welt der Leiden
(schmerzlicher „Dukha") niederblicken, in sidoula (Demokrit's), aus „Meta-
kosmien (b. Epikur), oder von Rupaterrassen herab, wo metaphysischer
Feinschmeckerei die Ftllle an Herrlichkeiten bescheert sein wird (und
Wiederofifenbarungen nicht fehlen). Immer indess, wenn die Gottheit wi
weit entfernt ist, um vom Gebete erreicht zu werden (gleich Njankupong
oder Mawu, im schwarzen Guinea), wenn das irdische Leben also mit den
Emanationen nur, in dienstbaren „Wong^ — gleich Henaden, als (^€ol
(b. Proklus) oder (s. Philo) dvyafjLsTg {Xoyoi) — zu thun hätte, dann, statt
den Dienern, der Götter-Diener wieder, in dienstbare Hände zu fallen,
bleibt es rathsamer, die Naturkräfte zu bemeistern, und daneben zugleich
der flir Eroberungen geläufige Satz vom „divide et impera", so dass sich
atomistische Vertheilung zu empfehlen hat (fttr naturwissenschaftliche
Forschungsmethode).
Die Angst vor den Göttern hatte um so mehr zu bedrängen, je mehr
unter einer von krystallener (oder christlicher) Glasglocke, im (patristischen)
Dom (s. Draper), überstülpten Welt Alles auf engstem Raum zusammen-
gepfercht war, und also Nichts verborgen bleiben konnte, vor dem
Schwarzmann, der bei den Pescherähs umgeht (in schmaler Felsschlucht).
Wer anderseits dem freien Gedankenflug folgte, fand von grausigem
Staunen sich gepackt, wenn zu schwindelnder Höhe emporgerissen, dort
auf leere Weite blickend, unmessbarer Dehnung, und so im verzweiflungs-
vollen Nichtigkeitsgeftlhl war der einheitliche Faden bald zerrissen, so
dass es dualistisch klaffte, in Körper und Geist, wobei dieser, von jen-
seits, aus einer Hinterthür {d^vQa&ep), hinzugekonmien, übermächtig herein-
ragte, bis zum stumpfsinnigen Erdrücken, in willenloser Hingabe an den
Glauben (und was durch ihn in Gnade der Ofifenbarungen gespendet sein
mochte).
Hier blieb keine andere Rettung, als die handgreifliche Scheidung,
zwischen dem, was im Begriff gegriffen werden konnte (dem oveQeoy oder
vaa%6p\ und dem M^ 6p (xepop oder fjuxpop), als Nichtiges, das jetzt keine
Sorgen länger zu machen brauchte, weil eben aus der Welt geschafll,
(radical fort).
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Zu andefem Aussehen gestalten sich diese Aspecten, wenn die Welt
selbst^ — die Welt, in der wir leben, — eine unendliche geworden ist,
indem dem Geistigen sodann die Empfindung einheitlicher Zugehörigkeit
kommen muss, im ünendlichkeitszuge der Gedanken.
Innerhalb eines vom Firmament umschlossenen Weltsystems war die
Schöpfung nur insofern selbstgegeben, als sie sich erzwungenerweise in
einer oder anderer Art mit den Grenzen abzufinden hatte, worauf sie stiess
(nach Oben und nach Unten).
Die Lösungsweisen lagen in ihrer beschränkten Auswahl vor, je
nachdem die Erde einen mehr weniger bequemen Stützpunkt zu erhalten
vermochte, oder der Himmelsherr seine entsprechend ausgestattete Be-
hausung. Dann konnte es mit dem Schaffen vorwärts gehen, und kam
ein „ex nihilo" in die Quere, blieb Fredegisus Interpretation („de nihilo
et tenebris'*).
Im Anfang und Ende von Mahadeva's Schöpfungssäule, forschte
Vishnn abwärts, Brahma aufwärts, der letztere mit Erahnungen und
Antworten, deren Anmassung sein Gegner brutal bestritt (in Kopfver-
ktlrzung). Wie das ^t^, weil die Höhe nicht erreicht werden kann, Negation
ist, so die ifkfj^ in unerfassbarer Tiefe (b. Piaton), das ßdi^og (bis zum
Bythos).
War Anfang und Ende sichtlich gegeben, mit dem seit Uranos oder
Gäa (oder Rangi und Papa) gealterten Eltempaar, mochte es als Vor.
zug erscheinen, statt jüngere Göttererben zur Herrschaft einzusetzen,
das Gesammtgeschäft kalt -nüchternen Atomen zu tibertragen, von denen,
wenn nichts zu hoffen, doch eben auch nichts zu fürchten war.
Anders freilich in einer dynamisch durchdrungenen Welt, wo es mit
Ewigkeiten wallt, bei unendlichem ringsum.
Hier bleibt der Atomistik ihre absolute Bedeutung von vornherein
negirt, wogegen ihre relative, fllr die Methode, desto durchgreifend be-
deutungsvoller hervortritt, weil eben fest gesicherte Anhalte gewährend,
fBT jenes logische Rechnen, das sich einstens bis zu ein Infinitesimal-
calcul wird zu versteigen haben mögen, und also gut thut, zeitig sich
vorzusehen, um schwindelfrei zu bleiben (bei künftiger Durchbildung der
Psychologie als Naturwissenschaft).
Der Begriff des Wirkens liegt für den Menschen im Werkzeug, und
hat ftlr ihn, ein insofern immanenter, zu gelten, als durch solche „Organ;
projection" (s. Kapp) erst die Naturheit (Wesenheit) gewonnen wird, fttr
die Menschenwesenheit innerhalb der durch das Band der Sprache ge-
schlossenen Gesellschaft, in welcher ausserdem mit dem selbstgemachten
Werkzeug erst, das Recht des Sonder - Eigenthums (aus dem Allgemein-
besitz der Horde), zur Anerkennung gelangt (cf. „AUg. Grandzüge der
Ethnologie", S. 33).
Wie die Sprache ist deshalb das Werkzeug unter den Vorbedingungen
der Existenz aufzufassen, und mit der einfach primärsten Wirkungsweise
desselben, dem Bohren, in der Drehbewegung, ist die Feuerzeugung ein-
begriffen (fftr Agni's vedische Zeugung), während der Drang zur Ver-
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körpernng spracbUeh angeregter Gedankengebilde, — in der croyff
(s. Homer) ^ als Kanst des (priesterlichen) Zimmermanns (auf Tonga), —
sodann mit dem Schnitzen seine Befnedignng findet; (weshalb in den
Anleitungen für die Sanunlungen der Museen, auf alle Art von Schnitzereien
vornehmlich hingewiesen ist, nebst den dazu verwandten Instrumenten,
unter Aufmerksamkeit auf die Verlaufsstufen der Herstellungsweise). In
Ausverfolgung des Maschinenwesens ist die Forschung genöthigt
(s. Reuleaux), „in die dunkeln Fernen der Entwicklungsgeschichte der
Menschheit hinaufzusteigen, um die ersten Keime, die ersten Wurzel-
faden der Begriffe aufzufinden, welche im Laufe ungezählter Jahrhunderte
sich langsam fortgebildet haben, bis in entwickelte Civitisationen hinan,
durch hohe Culturen und zwischen untergehende hindurch, um dann end-
lich bei den Abendländern in den letzten zwei Jahrhunderten ihren bi&
heute im Steigen gebliebenen Aufschwung zu empfangen" (1875).
Als treibender Bewegungsgrund bei seinem fkitstehen in der
schöpferischen Denkthätigkeit des Menschen wirkend, nnteriiegt das
Werkzeug für seine Verwirklichung den Bedingungen der geographischea
Provinz, nach seinem Material (das Holz-, Stein-, Muschel-, Knochen- Alter
u. s. w. anzeichnend) sowohl, wie betreffs der Bestimmung (in der Jagd,
— je nach den Thieren derselben — , dem Fischfang, Ackerbau u. s. w.),
und im Total des Effects aus den Ursächlichkeiten ergiebt sieh der
Gesammterfolg, um dem Zweck zu entsprechen (mit Hinrichtung auf
das Ziel).
Die Frage nach dem S&ev ^ xhija^g (b. Aristoteles) beantwortet sich
ans dem, — späterhin zum „Appetitus intellectivus" (b. Thom. Aq.)
wählerisch verfeinerten — , Hunger, indem der nackt und httlflos auf die
Erde gesetzte Mensch (s. Plinius) zu verhungern hätte ohne Werkzeug, da
die „arma antiqua" (b. Lucrez) nicht weit reichen.
Wenn hier nun, unter erstem Abgleich mit den im anthropologischen
Kreis vorliegenden Naturverhältnissen (in Unschädlichkeitmachung der
gegensätzlichen Reize), der Zeitpunkt freier Müsse eintritt, wirkt die im
Denken bereits angeregte Bewegung weiter hinaus, zur Verschönerung
des Instruments, (ebenfalls wieder unter Abhängigkeit in dem zur Ver-
arbeitung gelieferten Material); und so bilden die, (zugleich als wichtigste
Objecte der Beobachtung dem ethnologischen Sammler zur Aufgabe ge-
stellten), Ornamente, in ihren primitiven Formfassungen, (und artistischem
Anschluss, wie in peruanischen Geweben z. B.), die Unterlage zum Ausgang
für ideale Gestaltungen der Kunst, des (toffog (b. Herodot), oder dann,
unter erdrückender Grösse des Problems, dem (bescheideneren) q}tX6aog>og (in
Phlius), auf das Schöne hin, gemeinsam mit dem moralisch empfundenen
Guten (far das sociale Leben). Hier sind bei den Naturstänunen die
ävayQatpa dayficcta (wilder „Theologen" neben äQxccTo^ nonfTcU), symbolisch
zu entziffern (aus Vorstufen der Schrift in den Sammlungen).
Wenn klar und offen der Blick durch seinen Gesichtsbezirk hinaus-
schaut, wenn gesund normal im Sinnlichen auf innerliehe Veranlagungen die
Aussen - Empfindungen wiederklingen (den Ayatana die Aromana ent-
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sprechen; in richtiger Correspondenz), dann erfreut das in Natur und ihren
Gegenständen gesetzlich Ausgedrückte, um bei den edler vollendeten Ge-
staltungen des Schönen in Bewunderung und Andacht zu beugen.
Und wenn der geistige Blick zu seiner höheren Auffassung gelangt, —
in den gebietend rückwirkenden Moral -Ideen des Guten, des Gerechten
und Richtigen (gesellschaftlicher Bildung), — dann entbrennt die Liebe zu
dem göttlichen Urheber in mystischer Versenkung der mit sich selber
redenden Indiridualität, während hier, bei lebendigem Zusammenhang mit
der gesellschaftlichen Existenz, aus ihren Schöpfungen sympathisch es sich
mit der „Benevolentia generalis^ durchdrungen fühlt, im warmen Mit-
geftlhl, das zu activer Mitbethätigung drängt, den Leiden abzuhelfen, für
harmonisch allgemeinen Einklang (zusammenklingend dem Selbst), und so -^
statt im Nichts des Absoluten platonische Schatten einer Nephele zu um-
armen in Ixiön's Wolkengebilde (s. Hamilton), in hart marmorner Statue
(worauf Condillac seine roseduftenden Experimente versehwendete) — , so
lieber, vielmehr, bei der Umarmung (s. Ovid) mit Leben zu durchdringen,
(wenn mit „glühendem Verlangen Pygmalion den Stein umfasst"), um den
Materialismus zugleich in Idealismus zu wandeln (kraft naturwissenschaft-
licher Psychologie).
Dann mögen die „virtutes infellectuales infusae" (b* Thom. Aq.) oder
„les vertus intellectuelles inspiries" (s. Gratry) in Frömmigkeit zur Ver-
ehrung stimmen, bis zum Gehorchen auf den kategorischen Imperativ des
Pflichtgebotes (b. Kant), um in activer Bethätigung dem genug zu thun,
was, im Pathos unseres Dichter -Heros, sehnsuchtsvoll ergreift, die ein-
wohnende Bestimmung zu erfüllen auf irdisch planetarem Bezirk (unter har-
monischen Gesetzlichkeiten eines Kosmos).
Hier nun sprechen für den Menschen aus seiner Gottheit, — wenn
beim Schauen dieselbe umkreist (b. Piaton) im göttlichen Reigen {toqo^
§y4)^toq)y ~ die Offenbarungen der Religion, wobei die Namensbezeichnung
von geschichtlichen Verhältnissen abhängig bleiben mag, oder .wandelnd
in der Welt der Vorstellungen, je nach den auf früheren Stadien mytho-
logisch dort verkörperten Gestaltungen des gesellschaftlichen Denkens,
(um so geschichtlich congruenten Cult mit den Staatseinrichtungen zu ver-
knüpfen, und der Cultur- Entwicklung ihren organischen Zusammenhang
ungestört zu bewahren).
Die Weisheit ist den Todten, nicht den Lebenden gegeben (in Plato's
Phaedon), aber die der Weisheit Lebenden (als Philosophen) bethätigen
sie im Leben durch active Mitarbeit*) (in der tdionQayia der Gesell-
♦) L'esprit grandit, quand il fait chaud dans Vkme (s. Gratry). Die ratio
pervenicns ad finom suum (b. Aug.) fühlt den appetitum innatum ad yisionem
intuitivam (d. Thom. Aq.) aus den Idealen der Gesellschaftswcsenheit praetisch be-
thätigt (im Ausverfolg), Magna, immo maxima pars sapientiae est quaedam aequo
animo nescire velle (mit naturwissenschaftlichem Verständniss des Warum, Worin
und Wieweit, unter verbleibender Möglichkeit der Erweiterung, sobald ein ge-
sicherter Weg gefunden).
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scbaftsklassen), im Zusammenwirken an der Ethik nationaler Aufgaben
(unter eigener Integrirung des Selbst aus der ihn einbegreifenden Gesell-
schaftswesenbeit).
Ausser im Denkenden beruht das Esse in Percipi (b. Berkeley), aber
navtsg &p&Q4anot tov eldivai oQiyovxai (b. Aristoteles)^ ihrer Bestimmung
entgegenreifend (unter Verlängerung der Gedankenreihen). Das äussere
Object definirt sich in der Auffassung (s. Melanchthon), aber nur durch Er-
fahrung erweist sich der Causalnexus (s. Hume), also soweit nur, wie die
Natur im tellurischen Bereich, den Experimenten (b. Bacon) zugänglich (m
naturwissenschaftlicher Forschung); dia navtcuv Sotbp iJ dvpafug tov &t9v
(s. Aristobulus). Im Fortgang der Generalisationen hängt die richtige
Deckung der Vorstellung von der Richtigkeit der Rechnungsoperationeu
ab, und jenseits des vovg und voijtov steht das infQ߀ß9pe6g t^p vov ywfip
(8. Plotin), hinausragend in ünübersehbarkeit des All, um einem höheren
Calcul angenähert zu werden, und im trügerischen Scheinbild des norrfiog
vofitog das Gesetzliche (aus Maya des Dharma) ahnungsvoll verstehen, das
Nicht-Offene (Am-un oder Amun) aufzuschliessen hoffend (aus kosmischen
Harmonien).
„Wir können von Nichts in der Welt Etwas eigentlich erkennen, als
uns selbst, und die Veränderungen, die in uns vorgehen^ (s. Lichtenberg),
da die Gegenstände sich nach den Begriffen richten (s. Kant), neben den
„Dingen" (in der „Welt der Vorstellungen**), wobei der Mensch, als „Mass
der Dinge" (b. Protagoras), aus dem Centrum verrückt worden ist (seit
astronomischer Revolution). Le tont universel est un fitre qui existe, c'esi
lä le fond, dont tous les 6tres sensibles sont des nuances (s. Deschamps).
Sumus igitur modi mentis, si auferas modum, emanet ipse deus (s. Genlinx).
Ausser uns giebt es Nichts, was dem vermeintlich Gesehenen entspricht,
da den Hinweisungen auf bewusste Intelligenz das beziehungsmässige
Verhalten fehlt (s. d'Alembert), bis auf höheren Calcul (im logischen
Rechnen).
Aus psycho -physischen Correlationen zwischen Seh- und Hörbildern
steckt im lautlichen Wort, aus onomapoetischer Ingredienz, jenes Wesen
der Dinge, wodurch der Protest gegen üebereinkunftswahl veranlasst
wurde (bei Sokrates). Auch wenn die Sprache sinnlich abgelöste Ver-
allgemeinerungen durch artikulirten Ausdruck zu decken sucht, schaffen
darin unbewusst willktthrlose Beziehungsverhältnisse, welche auf jedes-
malige Stimmung zu treffen suchen, aber bei dem Schwankenden derselben,
weil von dem Stufengrad der Kenntniss abhängig, und mit demsdben
wandelnd geändert, der Kraft durchgängiger Befriedigung zu ermangeln
beginnen, bis rein nominalistisch verhallend (in „flatus vocis"), so da«
das Sprachgertist dann nur als Mittel zu dienen vermag, wenn „baumeister-
lich" (s. Göthe) der Philosoph sein System emporzurichten unternimmt
(zur Verkörperung der innerlich treibenden Ideenregungen des Denkens),
damit 6 Harn Xoyog (b. Aristoteles) zur Gestaltung kommt (6 Iv tj x})Vi?)^
für die Beweisführung (anodei^tg)^ und so bedarf es einer Psychologie
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LXXXI
zunächst (sowie der Methode*) ihrer naturwissenschaftlichen Behandlungs-
weise).
Die Individuen vergehen, die Arten dauein (b. Aristoteles), und (da
mit ihnen also auch dasjenige Element, das aus dem Individuellen darinnen-
steckt) demgemäss das Bewusstsein gleichfalls, für die entsprechenden
Organisationen, in denen es sich geklärt hat (zu eigenem Verständniss).
„ünumquodque individnum ex materia et forma compositum est" (s. Abälard),
indem die Materia (des Genus) von der Forma (der „substantialis diflferentia")
angenommen wird (scholastisch), zur DiflFerenzberechnung (der Wesenheit).
„Pour Averroös le principe d'individuation est la forme, pour St. Thomas
c^est la matiire" (m Renan), hier fttr die „Species sensibilis", neben welcher
die „Species intelligibilis" (in übersinnlicher Form) zum Begreifen führt
(b. Ihn Sina), und während nun die Realität jener auch dieser zukommt,
in dem Object, bleibt solches zugleich der Vergänglichkeit überhoben,
wobei es im anderen Falle nur vorübergehend erscheint, nach dem Bestände
einer Stetigkeit des Gesetzlichen, das zu Grunde liegt, im Irdischen hier,
im Jenseitigen dort: das eTdog in der Idee (eines Idealen). „Le g^nie est
la nature mSme, poursuivant son oeuvre dans Tesprit humain" (s. Seailles),
in schöpferischen Thaten des Denkens (unter der Harmonie kosmischer
Gesetze).
Als Abglanz göttlicher Herrlichkeit (anavycctffm xal x^Q^^'^^VQ ^?^
ifnofnafrtcog) ist, in Schöpfung der aJ&vsg^ (cf. Bamabas* Brief an die
Hebräer), der ewige Hohepriester (nach Art Melchisedek's) im Logos (für
das Evangelium Johannis) Fleisch geworden (6 Xoyog aäq^ iydysro), damit
aus seiner Fülle (ix xov nkfiQciiicctog avrov) Gnade geschöpft werde (in
Offenbarung seit der Weltschöpfung), während unter dem Vorübergang
der Tathagata, in Zeiterfttllung gegenwärtiger Weltperiode, der von den
Meditationshimmeln (im Wandel der Existenzen) nach Tuschita herab-
gekommene Sakyamuni, von dortaus in Maya's jungfräulichem Leib
wiedergeboren wird, um zur Durchschau (des Dharma) zu erwachen (als
Buddha), und das Gesetz (im Walten der Karma) zu verkünden (ftlr
psychologischen Ausgleich im Nirwana). Der Schmerz (Dukha) sollte
geheilt werden durch das Evangelium, welches, ein cxdydaXoy den
Hebräern (oder Juden), eine fmqla den Hellenen — den Armen und
•) Wollen ist ürsein (s. Schelling), aber „Vouloir et savoir, c'eßt pouvoir;
voaloir nc snffit pas" (s. Gratry), und so bedarf es der Sachkunde, um Pfuschereien
zu mindern, (und deren Folgen in der Colonialpolitik), zum Studium angesammelten
Materials (in der Ethnologie). Alogisch, wie das „Dass" der Welt, wird der Wille
(b. £. y. Hartmann) antilogisch, indem „ziellos aus der Ruhe der Potentialität
herausgedrängt" (s. Ueberweg), und so seine Selbstvemichtung decretirend (ver-
dienstlicher, oder verdienter, Weise). Ob optimistisch oder pessimistisch bliebe
dabei mystischem Mist überlassen, je nach der Brechung aus subjectivem Linslein
im Hirn des kritisch, gleich dem Recensenten (im Dichterlied), „tapferen Ritters*
unter „Don Quixote's Wappnung" (im gewaltigen Walten der Welt). Wenn die
Geister erwachen (wie zu Hutten*s Zeit), durchströmt es mit der Lust des Lebens
Denjenigen, der offenen Ohres ihnen lauscht, dem Rufzeichen seiner Zeit, die ihn
geboren hat, für die Aufgaben thatkräftiger Arbeit (im Wirken und Schaffen).
Bastian, Arehipelago. IV. f
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LXXXII
Schwachen — gepredigt wird (b. Paulus), im Glauben durch die Liebe
bethätigt {niaug dl dyantig iveqYoviUpfj), wobei die Gerechtsprechung der
Gläubigen sich als ein ^synthetisches ürtheil^ ergiebt, oder als ein
^analytisches Urtheil" (s. üeberweg), „unter mannigfachen theologischen
und philosophischen Erörterungen" (1886). Nach Clemens Rom., der in
Caesarea durch Petrus unterrichtet, von ihm als Nachfolger auf dem
Bischofsstuhl eingesetzt wurde (s. Tertullian), ergiebt sich das symbolische
Yerständniss alttestamentlicher Ordnung als ypuimg (wie im Corinther-Brief),
während in den Recognitionen (b, Clem. AI.) der Magier Simon bekämpft
wird (als Repräsentant der Gnosis). Hermae Pastor (s. Gaab) belehrt
als Schutzgeist (über die überverdiensüiche Gnade),, in der xa^oXixii
ixxX^aia (b. Ignat.). Im r€TQad$<Tfi6g lehrt Damianus AI. für die Gottheit
eine von den Hypostasen unterschiedene Substanz, als vnaq^ig (s. Oischinger).
„Sicut eadem oratio est propositio, assumptio et conclusio, ita eadem essentia
est pater filius et Spiritus sanctus" (s. Otto von Freysing), in (Abälard's)
Trinität des Monarcliismus (mit drei Peraonen, auf drei Attribute Gottes
reducirt).
Wie „Sige" als „Mutuhei" (im Polynesischen) mag def l^^^iyro^, mit dem
sich diese (weibliche) Energie für die Valentinianer) verbindet, als Taarao
(oder Tangaloa, dialektisch) bezeichnet werden, bei Namensgebung des &iog
üyptainog (s. Satumin), oder äpaarofuz^frog (Justin's), und dem Bythos ent-
spricht, (sprachdeutlich schon), Kumulipo (auf Hawaii). Nicht aus eigener
Natur unsterblich, ist die Seele nur an dem von Gott verliehenen Leben
betheiligt, so dass ihre Fortdauer von Gottes Willen abhängt (s. Irenäus),
oder der Auffassung unendlich ewiger Ideen (psychologisch). Seligkeit
ist Ruhen und Beharren in dem Einen (s. Fichte), in Nirwana, naturwissen-
schaftlicher Erfüllung (aus psychologischer Induction).
Ohne Vorbilder (Plato's) hat Gott die Welt*) geschaffen (s. Irenäns),
da die Vorbilder wieder Vorbilder voraussetzen würden (mit dem Regressos
ad infinitum). Ocellus aeternum facit mundum (s. Stobäus). Es scheint
fast Geschmackssache, ob man das Masculinum „Gott^, das Femininum
•) Die Welt ist durch Gott aus a/uoQrpog vXrj gebildet (b. Justin), r« ndyia o
*foj inoltiafitp i^ ov« ovtiov tlg to tlvm (s. Theophilus). Als „Homunculus" (in Aegypten)
wuchs aus der Mutterlauge das Menschlein (ut^^qomu^iov) hervor (s. Zosimos). Dass
der an das Kreuzholz Genagelte, welcher ihm selber seinen Gkist befohlen hat, der
Gestorbene und Nicht- Gestorbene, der Gott und Vater des Alles sei, lehrte Kleomenes
und sein Anhang (b. Hippolyt). Bei der Taufe erhielt Christus die dvyu/ung, lehrte
Theodotus (im ilnoanac/ua der Aloger), Der als Bischof der Gemeinde (mit Monats-
gehalt) angestellte Confessor Natalius wurde allnächtlich von heiligen Engeln ge-
gcisselt, bis er in den Schooss der Kirche zurückkehrte (zur Zeit Zephjrinns').
Aeque in una persona utrumque distinguunt, patrem et filium, dicentes filium camem
esse, id est hominem, id est Jesum, patrem autem spiritum, id est Deum, id est
Christum (die Mouarchianer). Als Vorlllufer Cerinth's, (der den jUdbchen Welt-
schöpfer vom christlichen Gott trennt), Hessen die Nicolaiten (s. Irenftus) das Geseti
durch den Glauben aufheben (in der Apokalypse bekllmpft). Jesus (zur Zeit de«
Tiberius) wurde zur Bekämpfung des KoajuoximrußQ gesandt (s. Marcion), durch
uyyfXoi xoguoxoHiontq (b. Saturnin) im, gnostischcn. Aguosticismus (des f^toi ayi^tactoiV
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LXXXIII
„Natur", oder das Neutrum „All" verehrt (s. Lange). T6 di yi Skov
xoi TÖ näv 3pofid^(o top (rvfinavra xdafAov (s. Ocellus). „Non est peccatum
nisi contra conseientiam" (s. Abälard), denn da die Musterbilder in einer
„mente divina" ruhen, müssen sie gekannt sein, damit die „scientia"
eine concordirende wird (zum harmonischen Abgleich). Per hoc ergo
quod dicitur „ipsae tenebrae quantae erant", qantitas in subjecto mon-
stratur; unde probabile colligitur tenebras non solum esse, sed etiam
corporales esse (s. Fredegisus). „Causa eflBciens, formalis, finalis deus est
tricausalis" (b. Cusanns), im unendlichen Universum (b. Bruno), fflr die
Ewigkeit (des Seienden).
Was, wie in der Erinnerung merklich, aus Spuren inneren Zusammen-
hanges verbleibt, beim temporären Beieinanderwohnen des Psychischen
mit dem Physischen, hätte in diesem, bei der Zeugung, die Uebertragung
einer materiellen Fortdauer (durch Traducianismus) zu erhalten, in der
Vererbung einer atavistischen Stammesseele (gleich „Bla" in Guinea),
während (b. Averröes) die geistige Fortdauer (in dem CoUectiv-Individuum
des Intellectus) dem „Individualgeist" (Rohmer's) entgeht, im unbewussten
Umfassen (des Unbewussten).
Indem nun aber die gesellschaftliche Universalität sich, unter gesetz-
liehen Gliederungen auf der Erdoberfläche, in die Vielfachheit der ethnischen
zerbricht, erleichtert sich aus dem Nationalgeftihl (des Zoon politikon) die
Integrirung des Selbst (im selbstständigeri Bestehen eigener Existenz), wie
es, mit dem in ein Jenseits hinttberreichenden Denkprocess, auch dort
hinausgetragen wird (im Infinitesimalcalcul logischen Rechnens).
Im letzten Augenblick vom Ertrinken Gerettete beschreiben (nach
mitgetheilten Beispielen*) bekanntermassen) den Zustand als eine sinnlich-
seelische (mystisch-geistiger gleiche) Verzückung, in rapidester Ideenflucht,
worin die gesammte Vergangenheit persönlicher Erlebnisse momentan
dem Blick eilendst vorübersttirzt, den Wollustgefühlen des Coitus (aus
einem „Intellectus immissus" gleichsam) entsprechend, und bei Erhängten
kommt manchmal die Fundaufoahme einer „erectio penis" zur Erwähnung
(betreflfenden Orts).
Im Averröeismus des aristotelischen Commentator xar' i^oxtiv musste
auch die Lehre vom „Zoon politikon^ zur Geltung gelangen, welche in
•) Die darüber in der Litteratur vorhandenen Fälle erhielten, während eines
Aufenthaltes in Leipzig (1859) , eine fernere Bestätigung aus dem Munde eines dor-
tigen Buchhändlers, der sein Geschäft in geistiger Gesundheit fortfdhrte, aber
verschiedene Male zu zeitweiliger Isolirung in ein „Maison de sante" sich genöthigt
sah, aus psychischer EiTegung; mit oder ohne Beziehung zu jener Ertrinkungsnoth,
(welcher Unfall ihn bei einem im Rhein genommenen Bade betroffen hatte, ver-
schiedene Jahre vorher). Die Asphyxie durch Ertrinken fällt in das medicinische
Kapitel vom „Scheintod" (Apnoia), der sich „nur durch das Fehlen von Fäulniss
nnd der Möglichkeit wiedererwachenden Lebens vom wirkliehen Tode unterscheidet"
(s. Canstatt), als „Mors apparens" (putativa). Die faradische Contractilität, sowie
die dem Zuckungsgesetze gehorchende galvanische Reaction sinken in centrifugaler
Richtung, die Erregbarkeit der Nerven schwindet ungleich früher, als die def
Muskeln (s. Rosenthal), zur Diagnose des Scheintodes (1876). •
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LXXXIV
ihrem theologischen Widerstreit gegen körperliche Auferstehung in der
occidentalischcn Philosophie, fernerhin in Verstofs gerieth, bis sie mit
der inductiv erfttUten „Lehre vom Menschen*^ im „naturwissenschaftlichen
Zeitalter** der Gegenwart, einen naturgemässeren Abschluss zu erlangen
hätte, bei inductiver Durchbildung der Psychologie, mittelst des au«
den geographisch-historischen Provinzen gelieferten Materials (der Völker-
gedanken).
Neben dem mit der „virtus imaginativa" identificirten „Intellectuß
materialis** fbhrt in dem mit den Thieren getheilten Instinkt die fort-
schreitende Befreiung von Materialität und Potentialität (s. Ueberweg)
zum „Intellectus acquisitus** (b. Ibn Badscha), als Emanation des activen
Intdlectus (in der Gottheit), und hier liegt dann dem „Einsamen** (oder
Einzelnen) seine Entwicklung ob, in „Verselbstständigung des Menschen
gegenüber den Institutionen und Meinungen der menschlichen Gesellschaft**
(b. Ibn Tophail), wie es sich fernerhin auseinanderlegte bei der auf Averröes
übertragenen Analyse der aristotelischen Werke (unter dem Chalifen Abu
Jacub Jusnf). „Aristotelis doctrina est summa veritas, quoniam ejus
intellectns fuit finis humani intellectus** (Aristoteles est regula et exemplum).
Im „Alten zu Königsberg** war ein zweiter Messias erschienen (ftlr Baggesen)
und der Magus des Nordens sucht die „Pudenda** des Glaubens (in
Mysterien).
Wie die Sonne durch ihr Licht das Erkennen, so bewirkt die thätige
Vernunft das Erkennen (b. Ibn Roschd), als Aromana der Manas (im
Abidharma), aus Gesetzlichkeiten des Dharma, aber statt Vernichtung im
Nirwana, wäre ein Erfüllen anzustreben im Pleroma (bei naturwissenschaft-
lich einheitlicher Weltanschauung), durch „Instauratio magna** (in einem
„novum Organum**)..
Mit der Fortpflanzung ergiebt sich die Erhaltung der Gattung im
ersten Gesellschaftskreis (der Familie). „Species cum suis generibus simul
naturaliter existunt** (s. Abälard), xattiyoQtXtm d*ip t£ tl «irr* ra jriv^
xal al dmipoqai (s. Aristoteles), und so kommt für die Attribute der
Gottheit (eines „unus deus**) der Gattungsbegriff (s. Anselm.) zur Geltung
beim Tritheismus (in der Controverse mit Roscellin). A morte nao e
cousa natural mas o resultado d'um acontecimento extraordinario (am
Humbe); um dann die „Casumbi** (almas dos mortos) zu Hülfe zu rufen
(gegen den Endoxe), liegt den „terra orti** (s. Qnintilian) um so näher,
wenn etwa fttr solches Werk ein „Chao** zu gewinnen, mit einer bis auf Stufe
der „ Abhassara** hinaufführenden Abstammung (byamhisch oder birmanisch).
Während die Philosophie von der nia%i<; zur yvmaig fortzuleiten hat
(b. Clem. AI.), als ij d^eia aoffia (s. Origenes), vollziehen sich die Con-
sequenzen (patristischer) Religion in dem „Credo quia absurdum est**, unter
den Zuthaten aus „Salomon's Halle**, im Rechtsstreit „Jerusalems contra
Athen**, wenn Jeder Handwerker** Gott gefunden (der von den Philosophen
unbekannt gelassen). „Crucifixus est dei filius; non pudet, quia pudendum
est; et mortuus est dei filius: prorsus credibile est, quia ineptum est; et
sepultus resurrexit: eertum est, quia impossibile est** (s. Tertulliani, für
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LXXXV
den „auf gezähmter Bestie reitenden Engel^ (b. Tatian), im Christen als
Philosophen (s. Minucius), gegenüber den Ueberlieferungen (unwissenden
Alterthums). Und dann führt die „fuga saeculi" zu (montanistischer) Ver-
mengung in „commixtio camis" von Stuprum und Matrimonium (wenn die
Ehe „nur Nachsieht" etwa gestattet). „Conjugalis concubitus generandi
gratia non habet culpam, concupiscentiae vero satiandae" (Aug.). Tradux
animae tradux peccati (in Erbsünde), und so wurden die Sünden der Väter
an den Kindern gestraft (auch nach dem Rechtsspruch im Incareich).
Doch dem nüchtern vertrockneten Rechenknechte auch, singt die
Welt in Göthe's Liedern, und Schiller hat „die intelligible Welt an-
schaulich gemacht" (s. A. Lange), als „Lehrer im Ideal" (Kant's), aus
prophetischer*) Vorschau für die Enthüllungen eines „naturwissenschaft-
lichen Zeitalters" (einheitlicher Weltanschauung).
Die dem Denken gestellten Fragen führen zur religiösen Bindung im
Abschluss des Horizontes, hinter welchem das Unbegreifliche, gleich „Tahu-
Wakan" der Dakotah, (in skeptischer äxaTaXfji/jia), auch fttr Mawu's raum-
losen Raum (der Eweer), in unzugänglicher Gottheit verschwindet, während
die Vermittler, (in Emanation der „Wong"), innerhalb des Gesichtskreises,
sich unter Verdüsterung aus dem als Grundübel einwohnenden Schn^erz, (der
das Heilswort der Tathagata erharret), in böse Mächte (an Stelle heroischer
Halbgötter), verkehren**), so dass (bei dem durch, ein Missverständhiss
in die Welt gekommenen Tod) jeder Unglücksfall in das Werk eines
Zauberers gezerrt wird (bei den Abiponen), auch wenn einer vom Baum
stürzt (s. DobrizhoflFer), oder von der Leiter (in's Feuer oder Wasser) fällt,
als „Würfe und Schläge des Teufels", wie von Luther ausgedrückt, in
populärer Volksstimmung, die damals zu den Hexenprocessen führte,
in entsetzlicheren Excessen, als „Hexenriecherei" (der Bantu), so dass sich
den Klugen mitunter als Klugheitsregel anzurathen schien: fUfietad^M &iov
(b. Philo), um durch „Mimicry" geschützt zu sein (gegen die Nachstellungen
des Feindes).
Wenn diese widerlich treffenden Einwirkungen bei culturfilhig angelegtem
Yolksgeist, sich mythologisch verschönem, (fllr die Classicität), ver-
tieft sich in die tieferen Fragen der Philosophie das Denken: „rerum
cognoscere causas", und ans einem durch zeitgemäss herrschende Welt-
anschauung erfttllten Geist, mag dann eine Offenbarungsreligion hervor-
*) Die heidnischen Philosophen, wie Plato (Movcfig atttxl^y) mit Numenius
und seinem hatgog (Kronius), stehen unter Christus, weil sie keine Wunder zu thun
vermochten (s. Amob.); n /uovag Tikaivy&ilaa yiyovk igtug (s. Sabellius) und so folgt
leicht ein „Uexeneinmaleins^ (des Dichters), wenn uncontrollirt (ohne Logik des
Rechnens, naturwissenschaftlicher Psychologie).
**) Angeli (cum mulieribus concubitus causa et amoribus victi) filios progenerunt
(s. Justin), dalfifyag (die Menschen erschlagend). Deus itaque nescit se quid est,
quia non est quid, incomprehensibilis nempe in aliquo et sibi ipsi et omni intellectui
(s. Erigena), im Glauben, auch (am Humbe), n'um so Deus Katongaou, Immensidade,
nomen que tambien sa da ao mar (wie bei den Chimu).
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LXXXVI
treten^ wie bei dem, im Erdkreis (zum Orbis terramm) erweiterten Welt-
reich Roms, unter damals nahender Krisis des Verfalls.
Solche mit Aufnahme mystisch - philosophischer Lehren (wie aus er-
neuertem Piatonismus) in Hypostasen dem Grübeln zugängliche Theologie
konnte eine Gesammtauflfassung scholastischen Ausbaues (b. Thom. Aq.)
herbeiführen, bis, als mit der Revolution des siderischen Weltalls der Gott-
heit ihr Fussauftritt verloren gegangen, eine mathematische Reconstruction
eingeleitet werden soUte durch Descartes, der folgegemäss den „V6rit&
r6v616e8** ehrfurchtsvoll, aber scheu (Jusqu'ä Texcis") gegenüberstand,
zumal in Folge der Reformation der Bruch der Confessionen den un-
bedingten Glauben erschüttert hatte, und trotz Bossuet's ^Exposition de la
foi" (für die „Histoire des variations") die zwischen Spinola und Molanus
(auf Leibniz' Veranlassung) angeregten Ausemandersetzungen nicht ge-
nügten (zur Vereinigung), weil ohnedem, bei atomistischer Richtung,
jesuitische Einwendungen fernerhin hätten hervorgerufen werden können
(wie gegen Bemier, betreffs der Transsubstantiation). Indess „le coenr
a des raisons que la raison v ne connait pas^ (s. Pascal), und als deshalb
„la logique ou Tart de penser" die Categorien (des Aristoteles) für freiere
Bewegung des Denkens verworfen, trat mit der formalen Psychologie
(ohne Ontologie), die Veränderung ein, welche Kant in seiner Kritik weder
durch „reine" noch . durch practische Vernunft wiederherzustellen ver-
mochte, da für solche „Restitutio in integrum" ein „naturwissenschaftliches
Zeitalter" (s. Siemens) die diesem erforderliche Einheit der Weltanschauung
zu erwarten (oder selbst erst zu verarbeiten) hätte, nachdem es gelungen
sein dürfte, die Psychologie den Naturwissenschaften anzureihen, in der
„Lehre vom Menschen").
Die gnostische „Blasphemie" (s. Irenäus) liegt in der Abtrennung des
(demiurgischen) Weltschöpfers, und den ethisch daraus fliessenden Weiter-
folgerungen fllr subjectivistische Auffassung (des Dekalog), während in
objcctiver Betrachtungsweise mechanischer Naturerkenntniss ein agnostisches
„Ignoramus" die Grenzlinie zu ziehen hat.
Hierin fiele nun die Kernfrage für den materialistischen Streit
heutiger Tage.
„Unusquisque tantum valet, quantum potentia habet", und so hat das
Denken zunächst den Bereich eigener Befähigung zu ziehen, seit Demokrit
(unter Bacon's Rückweis); beim Absehen von inadäquaten Erklärungs-
weisen der Gottheit zur Zulassung des Epikurismus durch Gassendi (fllr
theologischen Abgleich), vorbehaltlich voller Einstinunung mit astronomischer
Reform (b. Bruno).
Auf dem tellurischen Standpunkt des Planetarischen würde bei ge-
nügendem Fortgang inductiver Forschung ein zunehmender Grund fllr
die darin abspielenden Erscheinungen sich gewinnen lassen, um den in
der Welt als sein Werk geoffenbarten Weltschöpfer darin zu begreifen,
wogegen weiterhin der Blick in kosmische Unendlichkeiten hinausschant,
unter denen im Irrationellen keine Grenze (im Grenzenlosen) erreicht werden
kann, sondern nur (in rationeller) Annäherung eines Facit (nach dem
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LXXXVII
„Calcul des probabilit^s") aus den Gesetzlichkeiten selbst, wie geboten bei
Richtigkeit ihrer logischen Berechnung^ und in Vorbedingung hierzu wird
ftir den Anschluss an die Psycho - Physik die Einführung comparativ-
genetischer Methode in die Psychologie verlangt, mittelst ihrer Anwendung
auf die Völkergedanken der Gesellschaftswesenheit (im Zusammenbegriff
unter geographisch-historische Provinzen). Nur den ihm einwohnenden Ge-
danken des All {ivdiccd-Bxov tov navroc koyia/iop) hat Gott aus dem Seienden
geschaffen (s. Hippolyt), so dass einzig allein dem, diesen nach richtigem
Maassstab, Begreifenden das Menschliche zum Seienden zurtlckkehren würde,
im Dauernden (eines Nirwana, als Pleroma).
Gegenüber einem aus harmonischem Eindruck des Ganzen optimistisch
anwehenden Weltbild, zerbricht sich pessimistisch der Zweifel in Noth
und Qual bei dem Einzelnen, wo der genügenden Durchschau einheit-
lichen Ausgleichs die Erfahrung fehlt (und terrestrisch fehlend bleiben
muss), so dass die Harmonie selber harmonisch gelebt werden müsste,
wenn die im Materialismus als fester Anhalt anerkannten Gesetze auch
idealistisch sich wiederfinden (mit naturwissenschaftlicher Durchbildung
der Psychologie). Den Michelianern (Michael Hahn's) oder ^Seufzern"
(im Pietismus) traten mit den Pregizerianern die fröhlichen Christen entgegen
(als „Selige"), im optimistischen Gegensatz zum Pessimismus (lachender
oder weinender Philosophie). Qui cognoscit Deum esse in se, lugere non
debet, sed ridere (cf. Amalrich.).
Der Schmerz und seine Aufhebung bildet die Grundlage ältester und
weitverbreitetster Religion, eine vielversprechende in der, diesem Grund-
übel (aus gebrechlich irdischer Natur) zugesagten, Besserung (in den
Aryani-satyani) und Verbesserungen (moralisch), durch die Tugenden als
„Arznei der Seele" (b. Gassendi), und wie in einem Leiblichen (des Körper-
zuckens), strebt es auch in dem Sinnlichen nach Vermeidung disharmoni-
scher Störung, zur Auffassung der entsprechenden Qualitäten, die durch
unrythmisch^' Ordnungslosigkeit verletzen; im grellen Licht, schrillen Ton,
bitteren Geschmack, Gestank (bis zum teuflischen, wie aus Hinterlassen-
schaft erwiesen). Wenn dann im Geistigen der „Appetitus intellectivus"
(einem „doctor angelicus") erwacht, wird auch dieser mit seinen „Aromana"
in richtiges Gleichgewicht sich zu setzen suchen, auf jener geistigen
Sphäre der Gesellschafts Wesenheit, woraus also, weil darin lebend, die
„Gegenwürfe" zu entnehmen sind, in den ethischen Eindrücken und
daraus gebildeten Begriffen. Das Vorhandensein solcher Einwirkungen
von Aussen her, weist auch für sie auf eine zurückliegende Ursächlichkeit
hin, wie betreffs des Materiellen, worauf die Empfindung fusst, und wie
bei dieser also wird auch bei jenen zunächst das Gesetzliche in seinen
Bedingungen zu erfassen sein, auf dem Wege der comparativ-genetischen
Methode, unter thatsächlichen Anschauungen der Völkergedanken, als
ethnischer Schöpfimgen (der religiös und rechtlich im Volksleben leitenden
Principien).
Während dies einerseits nun, beim Sehnen nach Sympathie (zum
harmonischen .Frieden im rythmisch erfreuenden Abgleich) aus dem
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Lxxxvm
Egoismus i.nm Altruismus drängt, zum grössten Glück für die grösste Zahl
(b. Bentham), so bleibt andrerseits der Hinweis auf das dem Geistigen im
Ewig-Unendlicben Quellende, ein Ersebnen mytbiscben Lebenswassers (Vai-
ora), zur Regeneration (aus mystiseber Umdunkelung), von jenseits her her-
niedersickernd (in den Dunstkreis des Planetariscben, das mit den Offen-
barungen seiner Erzeugnisse im Kosmos einbegriffen liegt). Und deshalb:
Travaillez la science comparie (s. Gratry) „pour arriver k ce grand bat
qui est precisement ce que dieu veut de Tesprit humain (il y a de rharmonie,
de la metaphysique, de la theologie, de la physique, de la geometrie,
de la morale partout)*). „Attendez que raffinit6 naturelle de la religion
et de la science les riunisse dans la tete d'un seul homme de g6nie"
(s, Joseph de Maistre), den Pfad (der Megga) entlang, als „viam"
(s. Bacon), und zwar würde solcher Weg (oder Heils-Weg) wenn etwa
nicht auffindbar (aus dem Alten), neu zu berechnen sein, in der Durch-
bildung naturwissenschaftlicher Psychologie (künftiger Tage).
Aus dem Körper**) der denkt (b. Voltaire), folgt „que la matiire
*) Ces deuz proc^dds n^cessaires de d^duction et de transcendance sont les
deux proc^d^s fondamentaux de la geometrie, comme de toute aatre scieoee
(s. Gratry). Le proc^d^ dialectique qui d^montre Texistence de Dieu, diins toutes
les d^monatrations connueB, est un proced6 logique g^neral, qui, appliqu^ aux
mathömatiques a cr^^ le calcul infinitesimal. (Les vraies lois de la nature, bien
comprises, ont toujours forme gdom^trique). Omnia in numero, pondere et men-
sura, (hat Gott geschaffen). „Die Methode, welche sowohl zur Erkenntniss, als auch
zur Beherrschung die Natur bietet, verlangt nichts Geringeres, als eine beständige
Zertrümmerung der synthetischen Formen, unter denen uns die Welt erscheint, zur
Beseitigung alles Subjectiven" (s. A. Lange). Jtu ndyjtoy iatly i ^vyajuts row 9(ov
(s. Aristobulus). Die Zahl wird als nX^&og tagtafjiyoy erklärt (b. Nikomachos).
Ugt^fjvy avToy vfp* laviov xiyovjuiyoy (als selbst bewegte Zahl) bezeichnet die
Seele (Xenokrates). Thaies brachte die Geometrie aus Aegypten nach Hellas
(s. Proklus). Basis speculationis est Parmenidea de uno et multis dispntatio , per
quam Proclus Unum et Unitates entium principia invenit (s. Kirchner), nawwti
yä fjay zu ytyyoHJxo/uty« af^id-fAoy (^^yn (s. Stob.), lovitay iyvn(tQXoyr(oy (der Zahlen).
**) Der Körper ist das Zelt {tfx^yof) der Seele (b. Demokrit) als „Stiftshütte*'
(im Tempel). Wenn wir in den Werken alter Weltweisen den Ausdruck naiofiat^
finden, den die Lateiner durch „incorporeus" und die Deutschen durch gun-
körperlich" geben, so haben sie nichts anderes, als eine sehr feine und subtile
Materie anzeigen wollen (s. d'Argens). Appellatio äöüifiavoy apud nostros scriptores
est inusitata et incognita (s. Origenes). Die Seele verhält sich zum Körper, wie
diQ Harmonie (in der Musik) zu den Saiten (s. Aristoxenes). Für die Seele, als
Abzweig (surculus) aus Adam*s Seele, ist der yovg nur „suggestus" (b. Tertullian),
zur Suggestion (hypnotisch). Die Thätigkeit der Seele wird als Bewegung gefasst
(b. Strato). Unsere Ideen, auch Hirngespinste sind Producte derselben Natur,
welche unsere Sinneswahmehmung und Verstandesurtheil hervorbringt (s. A. Lange).
Der irdische Körper besitzt die Fähigkeit der Wiederzeugung, in den Nachkommen
fortlebend, aber die Unsterblichkeit gilt nur für das Gesammtganze, das der
Menschenseele angehört (b. Averroes). Im Gehirn treffen sich die natürliche Seele
(aus Atomen) und die vernünftig (immateriell) verbundene (s. Gassendi). Ipsa anima
interdum in talibus minimis corpusculis integra latere et sese conservare potest
(s. Sennert). Am ersten Rang der Wissenschaften steht die mit der Seele beschäftigte
(s. Aristoteles). Was die Sonnenstäubchen (lu ir nji tUoi ^vofutra) bewegt (in der
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LXXXfX
poarrait bien avoir la faculte de penscr" (s. Lamettrie), aber „wenig
Erziehung, wenig Ideen", und so aus (Locke's) „Seele von Koth"
(b. Pluche), wachsen auf dem Dünger die von den Sinnesempfindungen
gegebenen Anregungen zu ihren, die Leerheit (b. Amobius) erftülenden,
Gedanken empor, die, (für ausgestaltende Ernährung), die entsprechenden
Reize aus gesellschaftlichem Verkehr entnommen haben, hinsichtlich der Ge-
sellschaftswesenheit des „Homme-machine", als „Zoon politikon" (b. Aristo-
teles), ftlr die „principes physiques de la morale" (s. Volney), mit dem
Ausgang von dem, in die Diflferenzirungen der Yölkergedanken (unter dem
Licht des Verständnisses) gebrochen zertheilten Gesellschaftsgedanken (in
naturwissenschaftlicher Psychologie). So, wenn das, Jahrtausende hindurch
Laft) ist die Seele (bei den Pythagoräem). Die Seele ist avfd(pvks i/utt^ nyiv/ua (bei
den Stoikern), amanctafia rov 9(ov (s. £pikt.). Soll die ewige Wahrheit aus-
gesprochen werden, so bedüi'fen wir dazu erst der negativen, schrankenverneinenden
Ideen (s. Fries). Nor Functionen (im Denken, Erkennen, Wollen, Erinnerungen)
ündet (aus immaterieller Substanz) die Seele in sich (s. Aug.), in Bündeln (oder
Khanda) von Vorstellungen (b. Hume). Mit Sein ist das Nichtsein gemischt
im unendlichen Wesen der Gottheit, (s. Campanella), aus ihren Primalitäten
(Macht , Weisheit und Liebe). Universel et infini sont synonymes (s. Saiseet).
La mort est la disparition, nnoßoXijy de la vi« (b. Strato). Seele (b. Thaies) ist
g)V6tf dunivtitos (s. Hardy). Quelque mouvement, quelque espace, qnelque temps,
que ce seit, il y en a toujours un plus grand et un moindre de Mvte, qu'ils se
soutiennent tous entre le n^ant et Tinfini, 6tant toujours infiniment ^loign^ de ces
extremes (s. Pascal). Mfj /uaXlvy ro Jir tj rd ^riSh tlvm, lehrt Demokrit (b. Plato).
In der Mitte zwischen dem Intelligibelen (ixzoi ovQavov) und dem Sinnlichen (i¥j6g
ovQavov) liegt das ^o^aatoy (b. Xenokrates). Nimmt man die Organisation als
„Erscheinung", also mit. dem Vorbehalte, dass sie Erscheinung eines unbekannten
Dinges an sich sein möge, so schwindet nicht nur der Materialismus, sondern es hört
auch jedes Becht auf, diese Annahme mit den Erfindungen der Metaphysik er zu
coordiniren (s. Lange). Une demi-philosophie nous ^carte du vrai, et une philosophie
iriieux entendue nous y m^ne (s. d*Alembert). Ideation, under certain circumstances,
is, in its influence on the sensorium, as powerful as anything, in the outer world,
which impresses the senses (s. Hack Tuke). Toutes les facultas de r^me, toutes
les Operations se reduisent k Tentendement et ä la volonte (s. Laromigui^e).
Ubicumque est nee formam recipit (s. Cassiodor.)^ die Seele (ausserhalb der
Kategorien). Die Seele, im Leibe wohnend, ist räumlich begrenzt (b. Faustus).
Die ursprünglichen Thatsachen im Bewusstsein („common sense") bilden die Unterlage
für die Philosophie (s. W. Hamilton). Le syllogisme d^veloppe mais n'ajouto pas,
le proc^d^ inductif, au contraire^ ajoute des clart^s nonvelles auz anciennes
(». Gratry). „Induction is involved in almost every examplo of Probabilities'' (s. Venn).
„Viam aut inveniam aut faciam" (s. Bacon). Der Nous (b. Aristoteles) ist zunächst
yuaju/uawttoy ^ jutidh vTtagxf* iyztUxit^ yfygajujuiyop (g. Aeg. Romanus), als „white
paper" (b. Locke), einer „tabula rasa" (durch Erfahrung zu beschreiben). Die mensch-
liche Seele ist überall im Leibe gegenwärtig, denselben überdauernd (b. Gregor
Nyss.). Die Seele ist ein acu//« yotgoy (b. Methodius). Die Seele (nur für die Qualität
zu den Kategorien gehörig), erfüllt sich im Gedächtniss, Denken und Wollen,
den Körper umfassend (b. Claud. Mamertus). Der Reiz im Körper und der innere
Wille erscheinen als causa occasionalis für die Empfindung der Seele, um eine Be-
wegung im Leibe hervorzubringen (b. Geulinx). Ubicumque substantialiter inserta
e«t (als geistig) die Seele (nach Gottes Bild), bei den Thieren im Blut liegend
(s. Cassiodorus Sen.). Im Rechtsstreit zwischen Seele und Körper (s. Palamas)
wurde gegen die Anklagen jener entschieden (1347).
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xc
im Mumiengrabe verborgen liegende, Samenkorn der schönen Gottesnatur
wieder eingesäet ist, kommen durch die aus den Weiten des Alis zuströmeo-
den Einflüsse die latenten Kräfte zur Bethätigung, um aus dem Schönen
zu erfreuen in geistigen Früchten, mit Idealen geschwängert, die wiederum,
ihrer potentialen Fülle nach, da zum Auswachsen zu kommen hätten,
wo in „gradation naturelle" (s. Robinet) einer Stufenreihe (der Wesens-
geschöpfe) der Mensch sich mit dem „letzten Seraph" berührt*), — zu „Palin-
g6n^sie" (b. Bonnet), — auf den Meditationsterrassen, von wo der aus
Tuschita Incamirte die Offenbarung, im „Pantheistikon" (b. Toland), herab-
bringt, im Gewände eines Nous {i^faO^er), der (mit seiner Aromana jen-
seitiger Aequivalenz) in der Gesellschaftssphäre schwebt, für eine natur-
wissenschaftliche Weltanschauung (unter den Harmonien des Kosmos). In
der Meditation ist die äa&^t^eia &€(üqiag (s. Plotinj, frühreifer Entscheidung,
zu überwinden, kraft der Entsagung, damit die Gedankenreihen ausreifen
(im psychischen Wachsthumsprocess). „Mentem Dei, quam Graeci Noyn
appellant, origines rerum species quae ideae dictae sunt, continere meminit"
(Plato), in Corpora prodirent (inquit Priscianus). „Spiritum sanctnm animam
mundi quasi vitam universitalis posuit" (Plato), bei Trinität (des Tagathon,
Noys und der Weltseele). Pljto formas exemplares in mente divina
considerat, quas ideas appellat (s. Abälard), „dicens generales et speciales
formas rerum intelligibiliter in mente divina constituere" (Priscianus), als
Schöpfergedanken oder Schöpfungsgedanken.
In traducianistischer Fortpflanzung unter der (in nigritischer Folge,
als Bla) weiterzeugenden Stammesseele, spinnt sich folgegemäss ftir die
Persönlichkeit der Faden naturnothwendigen Zusammenhangs mit den
Abgeschiedenen zu verwandtschaftlichem Verkehr, ein traumhafter (bei den
Papua), auf (chinesische) Ahnenopfer bedacht, (im väterlichen Cult de^
Brahmanensohns), während der coenobitische Anachoret (einer Mula-muli)
seinen Ziflfernwerth aus transcendentalem Zusammenhang {des Jenseits)
herauszurechnen hätte (zu naturwissenschaftlich stimmender Logik har-
monischer Gesetze im All).
Zwischen seinen zwei Unendlichkeiten gestellt („la double infinit^*^
b. Pascal), in den „extremitates quantitates non inclusae, sed seclusae**
(b. Leibniz), erspinnt sich dem Menschen, ftlr ahnungsvoll unauslöschliches
*) In den drei Triaden (der Engelwelt) begreifen sich die Seraphim, Cherubim,
Throni, dann die Dominationen, Virtutes, Potestates und ferner die Principatus,
Archangeli und Angeli (s. Dionys. Areop.). Das „ens rationale" steht rwischen
„pecora und angelos" (im Mcnschenmaass). Die Vergottung (.Vwa<^) des Menschen
(b. Maximus) ergiebt sich als ^ rtgog roy d-toy (6^ ifptxtoy dtpojuolwatg t( xkI tratot;
(b. Dionys. Ar.) in (mystischer) Einigung (ittisal des Islam). In den »(aaoi (Philo-
sophenschulen) wurde das Amt des Scholarchen verwaltet (als welcher Speusippos
auf Plato folgt im Mouseion), und in Prophetencollegien (wie zu SamueFs Zeit)
musicirten, erziehen die Maori (cf. „All. a. V. u. M." IL, S. 54). Dem Einzelnen,
substantiell (nach ovaia) existirend, ist das Allgemeine immanent (^»»oTrap/ivr) ffir
ovöiug yyfOQtaju6( (b. Aristo t.). Esse universale est formae et non materiae (s. Thom.
Aq.). Sermo est praedicabilis (s. Abälard) für Satzworte (in corporisirendem Mono-
syllabiemus), cf. Sp. St. (S. 149).
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XCI
Sehnen, die Fortdauer in der ünvergänglichkeit des Stoffs sowohl, wie in
demjenigen, was aus dem Endliehen zum Unendlichen führt (im Ewigen).
Das unvergänglich Ewige liegt in der Kraft psychischer Bethätigung,
mit der Fortdauer jeder Action, sei es in der Aussenwelt dort, sei es in
physischer (oder psychischer) Zeugung für das innerliche Selbst, und mit der
Fortdauer ebenso jener Actionen, die an sich selbst fortzudauern haben, wenn
zum üebersinnlichen gesteigert, im harmonisch gesetzlichen Bestand, — und
also, (nota bene!), die Vernünftigkeit vorausgesetzt (im normalen Gesundheits-
zustand des Geistigen). Hierzu benöthigt sich dem Denken (betreffs der
in Assimilirung brauchbaren Ernährung) eine Verwebung seiner Wurzeln
mit dem Gesammtgetriebe umgebender Natur, zur Durchschau in Bodhi,
weil sonst pathologisch verirrte Schuld zu sühnen bleibt (durch Karma),
bis etwa die (zu Phala leitenden) „Megga" gefunden, bei Befähigung zu
logischer Rechnenkunst, aus naturwissenschaftlich hergestellter Einheit im
universellen Zusanmienhang (soweit die planetarisch irdische Existenz
darin zu zählen hätte). Wie immer flir das „Mysterium magnum"
(b. J. Böhme), theosophischer Eutrückung (oder Verrücktheit), die Wieder-
vereinigung mit den Lieben mythologisch auszumalen nahe liegen mag,
variirt sich nach den geographisch -historischen Umgebungen jedesmaligen
Völkergedankens, während das unveränderlich (und unabänderlich) zu
Grunde liegende Gesetz (im schöpferischen Wirken) seine Selbstsetzung zu
finden hat (für eigenes Verständniss) , und zunächst, aus Klugheitsregeln
schon, eine Setzung „naturgemässerer Lebensweise" (in geistiger Diät),
als eine sittlich-rechte und gerechte (ethisch-ethnischer Moral).
Als Mitte unseres Jahrhunderts AI. von Humboldt seine Umschau hielt
durch den Kosmos, schloss sich ihm, dem damaligen Standpunkt natur-
geschichtlicher Wissenschaft gemäss, ein physikalisches oder „physisches
Naturgemälde" (der Weltanschauung) ab, welches die Grenzen eines geistigen
Reiches berührte, ohne dasselbe bereits betreten zu können (s. Vorg. d. Ethn.,
S. 32).
Bald darauf, im Fortschritt der Naturwissenschaften, war die Physiologie
hinzuerobert, mit dem psycho -physischen Vorstoss, so dass die Frage
nach der Psychologie, auf ihrem Grenzgebiete mit der Physiologie, eine
desto brennendere wurde, im „Kampf um die Seele'* (des Materialismus),
und aus der, durch die hehre Philosophie in früheren Tagen entzündeten,
Fackel der Erkenntniss würden nur die nichtig (in Negationen der Identität)
ausgebrannten Schlacken eines „Köhlerglaubens" (b. Vogt) erübrigt bleiben
(im drohenden Nihilismus), wenn es nicht gelingen sollte, auch die Psycho-
logie ebenbürtigerweise den Naturwissenschaften dadurch einzureihen, dass
deren comparativ-genetische Methode für die Ideale geistiger Güter ebenfalls
gleichmässig zur Verwendung käme, nach Herbeibeschaffung thatsächlichen
Materials in den Völkergedanken (zu anschaulichen Belegstücken fllr die
Constitution der Gesellschaftswesenheit des Menschen).
Indem bei der (inductiven) „Lehre vom Menschen" die factischen
Darlegungen nicht nur der religiösen, sondern auch der rechtlichen In-
stitutionen einem systematischen Studium unterzogen werden, haben sich ftir
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XCII
die socialistißchen Zeitfragen zur „Erziehung des Menscbengeschlechts^,
ebeDfall8 practische Fingerzeige zu ergeben, fUr Gesundheit des nationalen
Lebens, das sich in internationaler Erweiterung über die Erde erstreckt
(bei ethnologischer Forschungsweise).
Wenn an Stelle schwankender Glaubensansichten (im Meinen und
Scheinen) die feste Bestinuntheit der durch logisches Rechnen gezogenen
Besultate gesetzt ist, wird den „Testamenten" das neue Evangelium
(Lessing's) hinzutreten, das seine stetige Dauer durch Einfügung in ein-
heitliche Weltanschauung erhält (fttr die herrschende Zeitrichtung).
Je complicirter die Weltauffassung sich gestaltet, desto kategoriacher
stellt sich die Anforderung eines ungetrübten Gesammtdurehblicks, um das
Maschengewebe der Einzelfäden intact zu bewahren (nach gesetzlichem
Zusammenhang). Indem die Principien (in Theorie) etwas „Bewegliches"
sind, muss in jedem Augenblick tibersichtlich gehalten werden, „welche
Wirkungen eine Aenderung dieser Principien auf die ganze Gestaltung
der Theorie austlben würde" (s. Neumapn), um richtige Verhältnisswerthe
zu wahren (im logischen Rechnen).
In einem deductiven Zeitalter*) verlangte Montesquieu die üeberein-
♦) Das Verkennen der in comparativ-genetisebcr Forschiingsmethode, nach ihrer
charakteristischen Specifität, gestellten Aufgabe kann nicht naiver zur Schau gestellt
werden, als mit dem wiederholentlich in der Kritik aufstosseuden Einwurf gegen
das Zusammenfinden, auf gleicher Seite oder in demselben Satz, von Citaten, die
verschiedenen Zeitläufen oder Völkerkreisen entnommen sind, denn aus den Wahl-
verwandtschaften eines, oberflächlichem Anschein nach, Incongruenten, hatte sich
gerade die Kichtigkeit des Rechenexempels zu erproben für die elementar gleich-
artigen Grundzüge, unter geographisch- historischen Variationen (im Gesellschafts-
gedanken). „La multitude des exemples peut fatiguer, mais si Tauteur avait tri6 les
principaux et laiss^ de cote les autres, on aurait do\it6 de sa grande impartialite^
(s. de Candolle), für objectiv vergleichende Forschung, in Biossiegen wunder Stollen
gerade (statt sie mit Schönpflästerchen zu verdecken). Bei Vergleichung heutiger
Pflanzenbeschreibungen mit denen etwa des Theophrast's, oder zoologischer mit
Darstellungen auf pharaonischen Denkmalen, lässt sich für fortdauernde Aehn-
lichkeit sowohl, wie Abweichungen, wenn angetroffen, auf unterliegende Er-
klärungen gelangen, in Vertiefung der Detailforschung (bei gebotenem Material).
So wächst rüstig und weit gebreitet der geschichtliche Gedankenbaum für die
Gegenwart empor, (aus Umschau des Globus und Durchschau litterarischer
Quellen der Tradition), aber in ihm treibt, mit fortwirkender Dauer, ein gleicher
Zellprocess des Wachsthums, von den niedrigsten krjptogamischen Stadien an,
bis aufwärts in unabsehbare Fülle der Fortgestaltungen — (von den Naturstämmen
bis zu den Vertretern ethnischer Culturen), — unter einheitlich waltender Geschichts-
bewegung; und dies ist es eben, warum es sich handelt (für das logische Rechnen).
Die Richtigkeit (wie selbstverständlich überall) hängt ab von der Richtigkeit der
Verhältnisswerthe. Man mag teleskopisch weiteste Allgemeinheiten (aus Umrissen
der Feruschau) in Vergleichung stellen, ebenso berechtigterweise, wie minatieuse
Decimalstellen bei mikroskopischer Sichtung, aber in jedem Sonderfalle ist
die Bahn des proportioneil gültigen Maassstabes festzuhalten, da Ab-
weichung von der Aequivalenz der Rechnungsformeln, in kabbalistische Verwirrong
stürzen muss (mit den Sinnlosigkeiten eines Unsinn oder Nicht-sinn).
Wie für (Kant's) Kriticismus, „mit dem Janus-Antlitz auf der Grenze zweier
Zeitalter" (e. A. Lange), ist ein „Novum Organum" (gleich dem Bacon^s) für Bu-
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Stimmung der Regierung mit „la dispoßition du peuple, pour lequel il est
6tabli**, und meint die leitenden Prototypen zu finden in der Schweiz, so-
wie (seit 1728) in England. Vom objectiven Standpunkt erhält sich die
Induction in Uebereinstimmung, wo noch ein naturgemäss ungestörter Zu-
stand (bei harmonischem Abgleich unter geographisch -historischen Bc-
dingimgen), so dass das Mtlssen nicht durch den Geist in die Betrachtung
win's Reform beansprucht, denn die Descendenztheorie (s. Häckel), „stellt sich eben-
bürtig Newton's Gravitationstheorie zur Seite, ja sie erhebt sich noch über dieselbe"
(1878). Und hier freilich würde es nun heissen (nach bekanntem Spruch): „So viel
Köpfe, so viel Sinne** (zumal der Parteikampf noch nicht ausgetobt hat).
Immerhin jedoch würde radical, wie bei Aendening des geocentrischen Systems,
die Weltanschauung sich dann erst umgestaltet finden, völlig und ganz, wenn die,
durch psycho -phjrsisch« Brücke der Physiologie angeschlossene, Psychologie in ihrer
Erweiterung zur menschheitlichen Gulturgeschichte, für die naturwissenschaftliche
Methode sich verwendungsfdhig erweisen sollte, mit dominirendem Ausgang von der
Induction, also einem diametral entgegengesetzten (vorläufig soweit) zur bisherigen De-
duction; so dass zunächst Alles verkehrt (und umgekehrt) zu stehen scheinen müsste,
weil in der Richtung des Gegenüber (vom anderen Ende her) angeschaut, — bis dann,
beim Zusammentreffen, „to compare notes", wenn die Ergebnisse sich richtig er^nzend
erweisen, eine doppelte Controlle gewährt wäre (zu gegenseitiger Bestätigung).
Hier, beim Uebertritt vergangenen Zeitalters in das nächste, klafft, auf der Schwelle
beider, der momentane Bruch derartig schroff und gewaltsam plötzlich, dass die
VermittlungsfUden abreissen (ehe wiederum angesponnen). Als die antiquirte
Ethnologie ihr Testament zu machen hatte, war ihr noch die Gunst beschieden, in
einer durch Meisterhand abgerundeten Darstellung dem Leser-Publikum vorgeführt zu
werden, von einem auf verwandten Gebieten der Erdkünde gefeierten Lehrer, in dessen
kurz übersichtlicher Behandlungsweise (seiner Lehrsätze) ein anziehendes Bild dem
Neu- oder Wissbegierigen entrollt ward. Dass solchem, an durchscheinender Klarheit
gewohntem Styl („c'est Thomme^) das chaotisch Ungeordnete der Uebergangszustände,
während welcher das Rohmaterial für künftigen Aufbau vorderhand zu beschaffen war,
ein Greuel erscheinen musste, erwies sich aus seiner mit Entschiedenheit festgehaltenen
Opposition, und ausschlaggebend mag dafür die Bemerkung seines Handbuches dienen,
welche mit halbnärrischen Sonderbarkeiten eines „Rösselsprunges** dasjenige erledigte,
woraus seitdem das wunderbare Getriebe organischen Wachsthums sich zu entfalten
begonnen hat, unter Gleichartigkeit der in geographisch-historischen Variationen
Bcbillernd gebrochenen Elementargedanken, deren noch unbemessbares Riesennetz
Über die Gesammtausdehnung der Erdoberfläche weiter und weiter sich zu breiten
fortfährt; belebt und ernährt zugleich aus unerschöpflichem Born, worin die
Gedankenbilder sämmtlicher Vorzeiten sprudeln (bis in die Mitwelt hinein). Mit
deutlicherem Ausdruck würde die hier scharf gezogene Grenzlinie nicht haben markirt
werden können, jetzt, wo in trüb wallender Mutterlauge der Massenansammlung, klar
und klärend zu leuchten beginnt, was in fest gezeichneten Krystallisationen der
Völkergedanken hervorzutreten haben wird, nach gesetzlichen Wahlverwandtschaften
(wie enthüllt aus naturwissenschaftlich durchgebildeter Psychologie). Cf. „Zeit-
schrift für Ethnologie", Bd. VI, 1874 (S. 148—149). Jene Mühseligkeiten langjährig
bedrückender, und erdrückender, Handwerkerarbeit durften nicht erspart (oder ab-
gewiesen) bleiben; denn hätten es die Kärrner verschmäht, substantielle Bausteine
jnisammen zu schleppen, würde der Bau der Architecten wiederum in Luftschlösser
verduftet, uns kahl, dürr und leer (in grauer Theorie), aus metaphysisch nichtigem
(nicht-seiendem) Untergrund, entgegenstarren, — auf dem, als gefestigt fortan da-
gegen, der Dom einer naturwissenschaftlichen Weltanschauung emporzusteigen beginnt
(wie hoffnungsvoll angepflanzter Forschungszweig es kündet). „Per asperä ad astra",
möge sich im Spruch bewähren (für die Epigonen kommender Tage).
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XCIV
hineinzutragen, sondern aus derselben (den gültigen Principien nach) daraus
vorher zu entnehmen wäre, weil sonst eine Uebertragung (wenn nicht
fehlerfrei in logischer Berechnung) Unzuträglichkeiten nach sich zieht,
wie bei den in der Entdeckungszeit auf verführerische Abwege eröflfheten
Einblicken, so dass Rousseau's vorschnelle Verallgemeinerungen jene üeber-
stürzungen herbeiführten, welche dann durch Blutströme wieder zu sühnen
waren (unter Robespierre's Schreckensregiment). Was kraft gesetzlichen
Zwangs der Naturgesetze abgeschlossen, als Product aus dem „Raisonnement^
(rationell) hervorgehen sollte, war allen Schwächen desselben ausgesetzt,
deductiv, bis die Controlle der Induction hinzugetreten (zur Rectification). „Si
Tesprit n'dtait que r^flexion, il serait subordonn6 ä la nature, qui fait tout ce
qu'il y a de positif dans son oeuvre; mais Tesprit, c'est encore la nature"
(s. Söailles), mit Einbegriff des üebersinnlichen (in der Welt des Natur-
ganzen). „Das Gemeinsame der Gattung in der Erkenntniss ist zugleich
da« Gesetz alles Gedankenaustausches. Es ist aber noch mehr, als dies,
es ist zugleich der einzige Weg zur Beherrschung der Natur und ihrer
Kräfte" (s. Lange), also auch in der Psychologie (bei natui^wissenschaftlicher
Durchbildung). Die Freiheit stellt den Menschen gänzlich ausserhalb der
Naturkette (s, Kajit), aber bei (über-natürlicher) Verlängerung derselben
in die Ewigkeiten des Universums wird auch sie gesetzlich einbegriffen ftlr
naturwissenschaftliche Psychologie (kraft ihrer Unendlichkeitsberechnung).
Das in Relativitäten (der Verhältnisswerthe), innerhalb von Raum und
Zeit, bewegte Denken gelangt jenseits derselben an seine Grenze des
Absoluten, für Eitstehen der Schöpfung (bei den Ursprungsfiragen). Auf
dem naturwissenschaftlichen Wege der Induction sind die an sich gegebenen
Grenzen gesteckt, wenn die Chemie an ihre letztzerlegbaren Elemente ge-
langt, um sie als solche zu setzen, höchstens etwa noch mit kurz gleichsinnig
theoretischer Zuthat von Moleculen und deren äussersten Atomen, auch
etwa dynamisch gefasst, in der Materie (desjenigen, was „eine Kraft
äussert oder leidet"). Sofern hier zum Eindringen in die Schöpfung
(gläubigen Gemüthes) Ursprungsfragen eines Entstehens für die Forschung
in Betracht kommen, mögen dieselben, je nach zusagenden Hypothesen,
bis in nebulare Nebel zurückverfolgt werden, aber stets nur unter (pro-
portioneil) verhältnissweisem Vorgehen, da darüber hinaus das Welträthsel im
Unbegreiflichen versteckt (und stecken) bleibt, für skeptische „Akatalepsia"
ebensowohl, wie für ein „Tahu-Wakan" wilder Philosophen (oder „Propheten-
schüler") in d-iaaoi (unter ihrem Scholarchen und dessen aitoq Iffo).
Dieses die Erde in ihrem Sonnensystem, (mit dem Fixstemhimmel,
soweit durchblickbar), umschliessende Problem, das bei der Ermüdung
auf dem „Regressus ad infinitum" sich in Negationen der Fasslichkeit
weiteren Angriffs entzieht (für die „causa causarum"), — weil in des Gottes
Unendlichkeit das „allgemeine Gesichtsfeld" (s. Malebranche) einbegriffen
(wie Zeiträumliches im Irdischen) — : solches Problem des Urgeräthsels
wird verdoppelt durch eine zweite Räthselfrage, wenn diese auf der Erde
im Besonderen nun wieder, für den Ursprung des organischen Lebens zn-
gelassen wird, um hierüber, indem (oder: obwohl) die Controlle natur-
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xov
wissenschaftlicher Berechnung eine „generatio aequivoca" nicht — oder
noch nicht (wenn man lieber will) — gestatten darf, in das Dunkel eines
gnostischen Bythos sich zu versenken (oder agnostisch zu entsagen, im
Philosophenmantel gehttllt).
Wenii hier zum „sophicus Nodus enodatus" (1692) beim Zerschneiden
des gordischen Knotens in einem nach oben schwebenden Geträume, (über
fjtertoQtakoyta) zu Plato's Zeit, ein kühner Verzweiflungsschritt gewagt worden
ist (b. Thomson) für die Herkunft aus Meteoren, in deren Spalten die Samen
(durch ferneres Wagniss in Hypothesen) geschützt, herabkommen möchten
in unsem Dunstkreis, so würde, mit all diesen Zugaben selbst, sich hier
die Wurzel ebensowenig annähren, wie bei Vishnu's Niedergraben an Ma-
hadeva's Flammensäule, — ebensowenig, oder (nach Belieben im Vorzug)
ebensoviel, sofern leichter noch, auf Grund actuell gefallener Meteorsteine,
auch ein ganzer Continent (gleich dem australischen) herabgefallen sein
könnte, aber freilich, wie Tangaroa's Fels, in das Wasser nur, und dass
ä^XW '^^^ navToq alvai xal tiXog t6 vd<aq (s. Hippolyt.), meinte bereits
OaXijq 6 t^g roiavT^g ciQXW^^ ifiXodotpiag (s. Aristoteles), Wenn dann aus
Rehua's Sitz in oberster Feuerskraft, von dorther ein Princip zu Hülfe ge-
zogen, i^lnnaaog di nvQ 6 Mtxanovrlvog xcii 'Hqaxhnog 6 ^Eipidog), mag in
die yiy€<f$g eingetreten werden, die geologische Bildungsweise der Gestirne
auch mineralogisch rückzufolgen, aber bald ist dann wieder die elementare
Grenzschranke erreicht, in den Elementen der Zersetzungskunst, fftr fernere
Ausmalung nach atomistischen Hypothesen (philosophischen Geschmacks),
je nach des Malers Kunst (b. Epikur) in iit^tg und diakkct^ig (zum dtaXiyBvdui)^
und den logisch erlaubten Operationen (eines naturwissenschaftlich geschulten
Denkens), hey dk oddiv Idfie^j iv ßvd^io yaq ^ äXyd^sta (s. Demokrit), in
Avixa (eines Noch-Nicht). Schliesslich kommt es stets zurück auf die unter
Führung „heliadischer Jungfrauen" erlangte Abscheidung des Nichtseien-
den, otf yoQ fii^noTe tovr odda/j^ elyai fiij i6v%a (b. Parmenides), mit dem
Ausgang vom Vorhandenen zunächst als nothwendig Gesetztem, für einzel-
unterschiedene Anschau, in der Peripherie deutlichen Gesichtskreises: inner-
halb also eines Horizontes, der, weil ein optischer nur, seiner Erweiterungen
fähig sein dürfte, aus „monadischen" Zahlen (b. Philolaos), bis in Unend-
lichkeiten hinaus, nachdem zur Bemeisterung ein Infinitesimalcalcul ge-
funden sein sollte (im logischen Rechnen).
Hier scheint es nun, dass, zur Vereinfachung der Schwierigkeit, von
reduplicirender Wiederholung ihrer Verdoppelung, vorläufig wenigstens,
abgesehen werden mag, um im Zusammenhang mit dem Anorganischen im
All auch für das Organische die Beantwortungen zu finden, in der y^^^^
rov ofAoiov TW d[ioi(o (b. Empedokles), ohne hier bereits ein zweites Grund-
problem zu stellen, in Verdoppelung der Nuss (oder der Mandel, im Viel-
liebchen eines Agdistis), da eine allein sich schon schwierig genug erwiesen
hat, für philosophisches (oder plautinisches) „nucifrangibilium" (bei sämmt-
lichen Varietäten des Menschengeschlechts, allüberall und jederzeit).
Mit der Generatio spontanea hat es (wie bekannt) bisher nicht vor-
wärts gewollt, und um die botanisch -zoologisch realisirten Typen der
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XCVI
Schöpfer- oder Schöpfangsgedanken, (für jedesmalige fWQif^ in Metamor-
phosen), ans dem „Schein" auf das „Sein" zu prttfen, (nach der xatä xov
Xoyov odala), wird gewartet werden müssen, bis die Psychologie, kraft
comparativ- genetischer Methode, einen gangbaren Weg gebahnt haben
wird, zu jenen Musterbildern hin, die aus den Schöpfungen der Gesell-
schaftsgedanken in idealen Verklärungen hervorgetreten sind. Zunächst
wird die an das Irdische gefesselte Betrachtung diesem zugewendet
bleiben müssen, um in das Werden niederzusteigen, in die änoßol^
(b. Straton), unter Metamorphosen (einer fioQy>fi).
Hier gilt es nun Zerlegung vorerst, (dialektisch auch), im Zerlegen
und üeberlegen, bei chemischer Mutterlauge (chaotisch frühester Gährung),
nqduxUna (b. Hesiod), wenn es zu krystallisiren beginnt; der Krystall
springt hervor, der Krystall ist da, in geometrischen Formen, nach dem
„Band der Proportion" zwei-achsig und mehr.
Abgesehen vorderhand von dem, was hier bei den Erystallen (als
„feste Körper, in regelmässigen, durch ebene Flächen begrenzten Gestalten
gebildet"), aus polar -electrischen Spannungen (b. ßerzelius) zu wirken
hätte, (für theoretisch weitere Erklärungsweisen oder deren Modification),
bliebe im „statu nascenti" der Gedankenansatz gegeben, das zur Bildung
Drängende, statt momentan in krystallinische Versteinerung einzuknöchem,
mit dem Fluss der Bewegung weiter zu fähren, in die Entwicklungen
eines Zellprocesses hinaus. Hierbei bedarf es einfallenden Reizes, zur
Ablenkung „in the nick of time", und wenn sich nun die physikalischen
Agentien böten, im Umkreis der geographischen Provinz, fär das darin
organisch spriessende Leben, erhielten wir in den differenzirten Variationen
den EflFect von „causae efflcientes", die im „Klima", meteorologisch-siderisch
sowohl, wie tellurisch, ihre gesetzliche Verknüpfling finden, — zum Auf-
knüpfen wieder. Auseinanderlegen und Erklären (für klärendes Verständniss).
Diejenigen Ursächlichkeiten, welche physikalisch-klimatisch, bei der
Materia als de^afu^, in die bildungsfähige Masse (einer Hyle) hinein-
fallen, (gleich etdfj für die Ideen und ihre (fto^x^ta), zur Entelecheia oder
hiqyem (b. Aristoteles), sind nach dem Jahresumlauf geregelt, unter dem
Tanz und Gesang der Sphären, in den Harmonien (der Pythagoräer) aus
dem Kosmos (als aitol&ov), in Gesetzlichkeiten eines Dharma fQr dessen
Durchschau (in Bodhi) bei naturwissenschaftlich - einheitlicher Welt-
anschauung (unter Einschluss der Psychologie).
Und wenn sodann es klingt mit rythmischen Accorden, ans den
Idealen eines „Kalonkagathon" (wie in den Verwirklichungen des Völker-
gedankens vor Augen stehend), dann lebt sich, im ethischen Gefühl, die
irdischem Dasein gesteckte Bestimmung (auf hinweisende Zielrichtung
hinaus).
Die Ethik betrifft den individuellen Status in seinen Beziehungen zu
dem Gesellschaftskreis, welchem angehörig der Theil sich dem Ganzen
verhältnisswerthig zu identificiren hat, um die für die sobezüglichen
Handlungen des Individuums gültigen Vorschriften darzulegen und auf die
comparativ-genetisch allgemein gültig erwiesenen Gesetzlichkeiten zu prüfen.
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XCVII
Das Sittengesetz (in der „Physik der Sitte") ist „nichts anderes, als
die reine und fehlerlose Hervorbildung der tiefsten Grundverhältnisse der
menschlichen Natur" (s. Beneke). In der „sittlichen Substanz", (als
„bleibend Allgemeines der menschlichen Gemeinschaft"), realisirt sich die
Sittlichkeit (b. Hegel). „Ethics {^^^xä) originally meant what relates to
character, as distinct from intellect" (s. Sidgwick). Vom sociologischen
Gesichtspunkt aus betrachtet, erscheint die Ethik als nichts Anderes denn
als 'unbestimmte Darstellung der Formen des Handelns, welche für den
gesellschaftlichen Zustand geeignet sind, und zwar in der Weise, dass das
Leben jedes Einzelnen und aller Uebrigen seiner Länge, wie seiner Tiefe
nach, so vollkommen als möglich sich gestalte (s. H. Spencer). „Die
primitive Ethik ist die sociale Ethik, und aus dieser entwickelt sich die
individuelle Ethik" (s.Höffding) im Gesellschaftsgedanken (den individuellen
einschliessend). Nicht die That als solche, sondern die Absicht begründet
Sünde oder Tugend (s. Abälard). Wie die T^x^ti auf das noutv, ist die
g>Q6vfi(f$g {oQd-og Xoyog) auf das nqättsiv gerichtet zur Vollendung des vovg
TTQoxtixdg (b. Aristoteles). „In dem Fortschritt der ethischen Anschauungen
liegt der Kern des geschichtlichen Fortschrittes überhaupt" (s. Schäfer).
„Das Princip' der Ethik ist a priori, aber nicht als fertiges, gebildetes Ge-
wissen, sondern als eine Einrichtung in unserer ursprünglichen Anlage,
deren Natur und Wirkungsweise wir gleich der Natur unseres Körpers
nur allmählig und a posteriori theilweis erkennen können" (s. A. Lange).
„Die Aufgabe des Ethikers ist es nicht, Ideale auszuhecken, sondern sie
da zu suchen, wo sie vorhanden und gegeben sind" (s. Ziegler), also in
den Völkergedanken ringsum (als thatsächliche Verkörperungen religions-
philosophischer Vorstellungen).
Neben der „positiven Moralität" (für den jedesmaligen*) Fall socialer
*) Die „angewandte Ethik" sucht „die ethische Principienlchre und die Psycho-
logie des Sittlichen durch eine Güter- und Pflichtcnlehre zu vervollständigen"
(s. Jodl). In der eigenthümlichen Beschaffenheit der Dinge (the fitness of things,
aptitudo rerum) setzt Clarke das „Wesen der Tugend" (s. Ueberweg). Tugend zeugt
Tagend, andere Gemüther zur Einstimmung weckend (s. Herbart). „Sittlich bethätigen
kann und soll sich Jeder in dem Lebenskreis, zu dem er berufen und in den er
hineingestellt ist" (s. Ziegler) durch Vocatio (Calvin's). Die Sittlichkeit ist die Voll-
endung des objectiven Geistes (b. Hegel). Im sittlichen Handeln bestimmt der
Mensch sich selbst nach dc^r Idee der Gattung (s. Strauss). Die Gerechtigkeit
{dtxatoavytj) zerfällt in die tfiTi? der Austheilungen (iy laTi dtayo/uatg) und Aus-
gleichungen (iy TttXg avynUtty/Liaaiy), geometrisch und aritlunetisch (b. Aristoteles).
^Bona in habitum soll data voluntas" (s. Abälard) führt zum höchsten Gut (in Gott).
Wherever approbation falls, there we cannot help rccognising „merit", wherever dis-
approbation, „demerit" (s. Martineau). Der Wertliabschätzung entsprechen (ethisch) die
„Steigerungen und Herabstimmungen" (psychischer Entwicklung) in einer „Physik der
Sitte" (s. Beneke). Wcrthgültiges (in der Moral) fällt unter die Kategorien des Nütz-
lichen oder des Angenehmen (s. Hume). „Ein jedes Princip der Werthschätzung von
Handlungen stützt sich auf bestimmte psychologisch-geschichtliche Voraussetzungen"
(s. Höffding). Die Sittlichkeit (b. K. C. F. Krause) ist aufsteigend innerster Grund
der Gottinnigkeit und Gotteinslebens (als abwärts wirkender Grund), im o^oy ayai x€ti
xaroi (b. Herakl.). Die Lust an vernunftgemässer Thätigkeit niederer vorziehend,
Bastian, Archipelago. lY. g
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XCVIII
Entwicklung) ergiebt sich die Ethik im Allgemeinen, als der Charakter-
Ansdrnck des Zoon politikon ol de xctra Zjywpa tov ^^xolnw tQontxäg
Sq^optm^ ^'S'og lirr» ntjy^ ßioVj dy>' ^g al xata idqog TtQd^sig ^dovtfi (s. Stob.).
^Die in der Gattnng lebende Ethik ist eine Bedingung der Gesund-
heit und Kraft des menschlichen Lebens^ (s. Höflfding). Der Indonesier
lebt unter der Herrschaft des ^Pomali" oder ^ Vossono" (in der öffentlichen
Meinung), während ausserdem das Gesetz ihn zwingt, das Rechte oder Un-
rechte anzuerkennen, sowie die religiöse Ueberzeugung sein ürtheil bildet
über Gut und Böse, woftlr durchweg geltende Grundlinien erst im compara-
tiven üeberblick der thatsächlichen Verwirklichungen ableitbar sein werden
(aus dem Völkergedanken). ^Non quae fiant, sed quo animo liant, pensat
deus, nee in opere, sed in intentione meritum operantis vel laus consistit*^
(s. Abälard) in Gerechtigkeit, wogegen staatlich die Schädigung als solche
zu strafen bleibt, ftlr Wiederherstellung des Verschuldeten am Gemeinbesten,
und das „Honestum** (s. Cicero) einen Ehrenpunkt bildet (in Ehrensachen).
Die menschliche Vernunft, den Wandelbarkeiten ihrer ürtheile und
Ansichten ausgesetzt, findet ttber sich ein Höheres, nach welchem sie sieh
zu richten hat,' in unwandelbarer Wahrheit (s. Aug.), tind aus solchem
Urgrund des Seins reden allgemein gültige Gesetze (als „rationes rerum**)
in den Werken der Schöpfung, also ftlr ethische Fragen ebenfalls, und
hier demnach in den ethnischen Verkörperungen der geschaffen fertig tot
Augen stehenden Ideale in den Völkergedanken (unter historisch-geo-
graphischen Bedingungen). So, wie in den übrigen Reichen der Natur,
wird auch ftlr die psychologisch gestellten Probleme die comparativ-
genetische Methode der Induction zur Anwendung zu bringen sein, flir
einheitliche Abrundung der Weltanschauung (in practischer Rückwirkung auf
Regelung des gesellschaftlichen Lebens). Im Aufbau einer naturwissen-
schaftlichen Psychologie, mit dem durch die Ethnologie gelieferten Material,
werden sich deshalb die leitenden Principien zu ergeben haben für die
„angewandte Ethik" einer positiven Moral (in der Sociologie).
Bei der Gesellschaftswesenheit als „Vereinwesenheit" (s. K. C.F. Krause),
des „Zoon politikon", stetigt sich sein Körper, als die (körperliche) Con-
stitution (des Gesellschaftskörpers) mit dem Skelett-Gerüst der Institutionen
(rechtlicher Einrichtungen), damit das volkswirthschaftliche Getriebe den
socialen Organismus mit physiologisch gesunden Säften durchdringe,
während die religiös-philosophischen Ideen die Weltanschauung abglätten
in den Gesellschaftsgedanken, innerhalb welcher, unter den Symphonien
rythmischer Einheit, das integrirend mitwirkende Individuum, im logischen
Rechnen, seinen eigenen Ziffernwerth herauszuhören hat (im Einklang mit
den harmonischen Gesetzen des Kosmos). „Non nobis solum orti sumus'^
(s. Cicero), im einheitlichen Zusammenhang mit freundschaftlich ver-
wandtem Kreis, und seiner weitesten Peripherie, wie in der des nationalen
hat die Seele ihre Unfreiheit (in Abhängigkeit von Affecten) zu überwinden (». Des-
cartes). Die Anerkennung des Guten oder Bösen folgt (b. Spinoza) aus dem Affect
(der Freude oder Traurigkeit).
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XCIX
Vaterlandes, gezogen, um bei Mitarbeit an dort gestellten Aufgaben, für
die Solidarität der Menschheits-Interessen durch Raum und Zeit, die
Früchte des Jenseits zu zeitigen (in Idealschöpfungen dauernden Werthes).
„La pensee, semble-t-il, est la fleur du monde, mais une fleur consciente
et capable, en se connaissante, de s'embellir elle-mgme, de d^passer son
present par Tid^e de Tayenir, et de se faire ainsi le germe d'un äpanouisse-
ment snp^rienr^ (s. Fouill6e), im psychischen Wachsthumsprocess (der
Menschheitsgeschichte).
^Das scheinbar Neue verräth nur, dass unsere Weltgeschichte noch
jung ist, die Geschichte zeigt immer nur dieselben Menschen, mit gleichen
Bedürfiiidsen, mit ähnlichen Leidenschaften, nur mit begreiflichen Ab-
änderungen durch Lebensart, Kenntnisse, absichtliche Ausbildung; in dem
Alten, Gleichförmigen, das mit einigen Verbesserungen sich während eines
onabsehlichen Laufes von Jahrtausenden stets wiederholen wird, darin
liegt das Wesen der Menschheit und darin sind die Mitgaben der Gottheit
zu suchen^ (s. Herbart), im Studium elementarer Gesellschaftsgedanken
(unter den Variationen der Völkergedanken). „Im Menschen ist die
Schöpfung abgeschlossen, aber mit dem Menschen öffnet sich wieder der
Kreis des Geschehens für eine neue Welt, mit dem Menschengeschlecht an
Stelle des Menschen^ (s. Schelling), als Zoon politikon (eines „R^ne
bumain^, humanistisch oder ethno-anthropologisch).
Nicht nach vorgültigen Musterbildern (Plato's) hat Gott die Welt ge-
schaffen (s. Irenäus), weil sonst die Vorbilder andere Vorbilder voraus-
setzen würden (im ^Regressus ad infinitum^), aber ihre Reflexe haben dem
geistig geklärten Auge zu leuchten, in den idealen Schöpfungen auf ge-
sellschaftlicher Sphäre, bei (soweitiger) Durchschau des Dharma, unter
Einheit physischen und moralischen Gesetzes (aus kosmischen Harmonien).
Der leidenschaftlich in Zweifeln, (unruhiger Bewegung), schwankende
na&ogy (unter schmerzlichen Gebrechlichkeiten „pathologisch^ bedrückender
„Dukha^, die Arzenei eines Heilswortes erwartend), hat sich in Selbst-
setzung (sva-dah) zum ^y>og (ethisch)*) zu festigen, zur Richtschnur des
Handebs (unter gültig herrschender Weltanschauung), und die von dem
Einzelnen ersehnte sdömfiovia wird nur bei sjrmpathischem Einklang mit
ethnischer Umgebung vor Störungen bewahrt bleiben können (im that-
kräftig angestrebten Zustand der Ruhe).
Jeder Hedonismus setzt als Vorbedingung den Zustand der Gesund-
heit voraus, also bei solchen, die nicht unter constitutionellen Krankheiten
♦) Pertinet ad mores, quod i^og vocant (s. Cicero). Mob (a modas vel a po/uoij, in-
stitatuin, consuetudine usuque firmatum, sive bonum Bive malam (s. Forcellini). nu9oi
atque i<kos (ex eadem natura), amor, nd^oiy Caritas, {^o;, interdum diversa iuter se,
nanique nä&og concitat, i&og seiet mitigare (s. Quintilian). KvQtoSiaToy yäg ovv ifA^vktai
ntwi Tou ro ndy {^o( diu (dos (s. Piato). Mit ^i^of, als Wohnang oder Stall (b. Homer)
gehört i9og (Sitte) zu (sanscrt.) sva-dba, als „Selbstschätzung" (b. Kuhn). UaQti tö
{»9wj i9og xal i9yo(, rö i$ i^ovg ti itangututv, idxdcttfi yoQ (f^vu Wiow (&os imiat
(Etmlg. M.). 'Eiog {ovx itos) hlfn (froc, iiovg io^\ idos^ ttgtirai naga %q iifoy^ to aAq-
s*
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(und demgemäBS dadurch vorwiegendem Geßammteindruck) leiden , das
normale Fungiren der körperlichen Ernährungsprocesse vorerst, und sodann
hätte der „Appetitus intellectivus" (b. Thom. Aq.), nachdem erweckt, seine
naturgemässe Befriedigung (aus vemunftgemässer, nämlich: moralgesunder,
Lebensweise) zu erhalten (mit idealen Schöpfungen für eigenwillige Be-
friedigung in solchen).
Die „Vernunft -Ideen'* (s. Kant) vermögen nicht nur fftr die Natur-
erkenntniss nichts beizutragen, sondern können selbst „entgegen und
hinderlich sein" (wenn Incongruentes durcheinander gemischt wird), weil
einem verschiedenen Gebiete angehörig, mit der „Moralphilosophie'' als
practischer Consequenz aus der „Naturanlage des Menschen" (oder mensch-
lichen Geistes), und dembeztlglich hat die Psychologie die verbindende Brücke
vorher zu schlagen (im naturwissenschaftlichen Anschluss). „Nur, was
mit dem Massstab dichterischer Reinheit und Grösse gemessen, Bestand hat,
darf beanspruchen, einer Generation als Unterweisung im Ideal zu dienen"
(s. A. Lange), und hier treten beim üeberblick der Völkergedanken die
ethnischen Verkörperungen entgegen, im idealen Gestaltungsschaffen
(religiös-rechtlicher Weltanschauung), um entsprechenderweis die Grund-
lehren der Ethik (wie im jedesmaligen Falle dafür gültig) ihren all-
gemeinen Gesetzlichkeiten nach abzuleiten (mittelst comparativ-genetischer
Methode der Induction).
Die Einzelnen ^^Wir", die im Staatsvertrag (aus gesellschaftlicher Natur-
anläge) zusammengetreten, von dem Verschlingen solches „Leviathan" sich
bedroht uns ftlhlen, suchen wohlberechtigt die Rechte der Einzelnheiten
zu sichern, für das Individuum, soweit mit dem Besten des Gemeinganzen,
(und also des eigenen), vereinbarlich (zum gesetzlichen Ausgleich). Ein
Jeder wird seine privaten Interessen bis zu den Extremen verfechten, auf
Constitutionen gangbar gemachten Wegen. Darüber hinaus tritt der
chaotische Zustand staatlicher Neuschöpfung ein, unter den Gefahren der
Wahrscheinlichkeitsberechnung (mehr -wenig günstiger Lotterie), mit der
Frage über das Recht des Volkes zur Revolution. Ein Recht gilt nur
für die Entscheidung eines urtheilsfähig eingesetzten Tribunals, sei es
unter moralischen oder theologischen Maximen, sei es nach juristischen
(im Recht des Stärkeren stets, auch für ideale Gesichtspunkte)*). Wenn
vor dem eigenen Tribunal dem Volk ein Recht der Selbstumgestaltung sich
zu rechtfertigen schiene, wtlrde die Erwägung bleiben, wieweit ein solcher
Majoritätsausdruck, (im Hinblick auf etwaig qualitatives Vorwiegen der
Gründe über Quantität), vemunftgemäss dem Gesammtbesten heilsun sei,
*) Toat devient legitime poor le salut public (s. Helvetius). Die intelligible
Welt gestaltet sich (ethisch) in der Eigenschaft eines Reiches der Zwecke (b. Fries).
Im Anschluss an aristotelische Ethik gilt als oberstes Moralgesetz der Wille Gottes
(b. Melanchthon). Das Laster ist für die Blüthc eines Staates ebenso nothwendig,
wie der Hunger für das Gedeihen des Menschen (s. Mandeville). Metus potentiarnm
invisibilium, sive fictae illae sint, sive ab historiis acceptae sint publice: religio est,
&i publice acceptae non sint: superstitio (s. Hobbes). In der „Civitas Solis** (als
Staat) sind die Priester und Philosophen zur Herrschaft berufen (bei Campanella).
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CI
and so, (wie immer und ttberall), liegt der Ausgang im Facit des End-
resultats beim logischen Rechnen und seiner Richtigkeit (ob zum Nutzen
oder Schaden), da bei unsicherer Intuition (aus Generalisationen) die Einzeln-
heiten den Ausschlag zu geben haben, je nach den über die Yerhältniss-
werthe adäquat gefolgerten Gleichungen, weshalb zunächst das Wissen
(in der imati^fui) zu klären bleibt, aus „Avixa*^, dem Bythos eines Nicht-
wissens (als Grund des Uebels). Mit richtiger Einsicht ordnet sich Alles
zweckentsprechend und zielentsprechend in der Welt (während der Blinde
im Dunkeln tappt, bei verschleierter „Welt der Vorstellungen").
Betreffs der Menschenwesenheit (neql ävO-qdnov (fvasfag) gilt %o ofAo-
XoyovfAfytag ^t^v (b. Zeno Kt.), itazä (pvmv (b. Speusippus), zunächst ge-
sellschaftlich, denn xiXo(; sIvm to ^fjt^ äxoXov&tog tfj xov äyd^airtov xcaa-
ifxsvfi (s. Cl. AI.), im Staat, ftlr kosmopolitische Erweiterung im inter-
national tlber die Erde gebreiteten Verkehr (der Nationalitäten). Die
Natur hat den Menschen fttr die Gesellschaft organisirt (s. Volney), als
Zoon politikon (b. Aristoteles), mit seiner Erweiterung durch staatlich-statt-
liches Erdenhaus hindurch (im Menschengeschlecht). Jede „Samhälle"
oder Gesellschaft (als lebendiger Organismus) hat seine eigenthtlmliche
Phänomen weit (s. Boström), als Weltanschauung zur Auffassung der
Völkergedanken (in jedesmaligem „phänomenon bene fundamentum").
Die „speculative Ethik" (s. Steinthal), „soll zeigen, was wir heute
als f^ uns sittlich ansehen, ja sogar, was wir in naher Zukunft als für
uns sittlich ansehen werden; dies zeigt sie so, dass sie nachweist, sowohl
welch allgemeine Bedeutung die Ideen zu allen Zeiten für die Menschen
hatten, als auch, welchen Sinn sie für uns heute haben, und wie derselbe
noch zu erAveitern und zu vertiefen ist" (1887). Die ethnische Ethik
geht fttr gleichen Zweck der Darlegiug den Weg comparativ-genetischer
Methode, aus den thatsächlichen Anschauungen der in realen Verkörpe-
rungen vorliegenden Völkergedanken, und würde dann mit der „an-
gewandten Ethik" (s. Jodl) auf das sociologische (oder socialistische) Ge-
biet gerathen (zur practischen Prüfung). „If the primary assumptions are
taken from within and you proceed by light of self-knowledge to interpret,
what is objective you have a psychological System of Ethics" (s. Martineau).
Erfahrungsobject und gegeben ist die thatsächliche Existenz sittlicher Ver-
hältnisse (s. Avenarius). Die Gesellschaft (öffentliche und besondere) ist
„moralische*) Persönlichkeit" (s. Boström) im Gesellschaftskörper (des
Zoon politikon).
*) Die Tagend aU Gefühl ist werthlos, wenn sie sich nicht durch Handlungen
bethätigt (s. Bolph). The dictates of Utility are neither more nor less, than the
dictates of the most extensive and enlightened benevolence (s. Bentham). Die
„Ordo amoris" (b. Aug.) entspricht der „Caritas sapientis" (s. Leibniz). Lc profit de
Tun est le dommage de Taultre (s. Montaigne). „Dans la morale, la seule loi absolue,
c'est de ne jamais agir comme si Ton poss^dait certainement Tabsolu" (s. Fouill^e).
Sntvclnnoi t^y kv^oi/iov^ptttw tfi^aty {^ty tlyai TiUiay iy roTg xtaa tf^aty fy^viny, i ^y
aya^y (b. Clem. AI.). Homo sum, nihil humanum a mo alienum pnto, gilt wie
ethisch, ethnisch auch (in der „Lehre vom Menschen**).
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CII
Die Ethnologie bat fttr objective ümscbau y,mediam in rem^ ein-
zutreten, und wenn bei der Ftüle der Citate oberflächliche Ansicht mit
chaotisch buntem Wirrwarr sich bedroht findet, wird tiefer gesenkter Ein-
blick den Zusammenhang vielmehr vereinfacht treffen, bei vermindernder
Zahl gesetzlich leitender Grundlinien in den Elementargedanken (auch f&r,
perplexabiliter, verblüffende Complexe metaphysisch transcendentalster
Speculationen). Bei dem Durchblick aller Zeiten und Völker in der
Menschheitsgeschichte auf dem Erdenrund könnte die beschränkt abgekürzte
Vereinfachung, — (jetzt, wo die buntscheckig gemischte Masse im Netze
schmaler Streichungslinien zur Klärung ansetzt) — , mit monoton gleich-
artiger Einft^rmigkeit fast erschrecken, wenn sich nicht gleichzeitig, nun
eben, unermessene Arbeitsfelder aufzuöffinen begönnen, ftir die gesetzlieh
variirenden Differenziinngen, (in der Chronologie und Chorologie geo-
graphisch-historischer Sonderheiten), um sie in den feineren Nuancimngen
(eines organischen Wachsthumsprocesses der Völkergedanken) auszuver-
folgen, bis in minutieuses Detail (nach comparativ-genetischer Forschnngs-
methode). Ehe zwischen Ethikotheologie oder Physikotheologie eine Wahl
getroffen wird, sind in ethnischer Ethik die Facta selber festzustellen, in
thatsächlichen Anschauungen, um daraus die leitenden Principien ab-
zuleiten; im Einklang mit des Kosmos' Harmonien und ihrem WiederhaD
auf Erden, in menschlicher Welt (der Vorstellungen).
Aus dem Wasimseienden oder Im-Was-Seienden (t6 tlijyshai)*) ist,
da das Allgemeine dem Einzelnen {odaia) immanent (ivvnaqxov)y 9 »cna
%dv Xoyov odaUx zu klären, durch den Begriff, der seines ^avxaaika be-
darf (s. Aristoteles), und da zu der (unwillktthrlichen) Erinnerung (M^Mf)
von dem Beharren (p>oviq) der sinnlichen Eindrücke her, das (absichtliche)
Sicherinnem (aydfitftiatg) tritt, konmit aus dem x^etoy (des rovg) das Ideale
zur Oeltung, nicht x^Q^^ ^^^ oiaiav (b. Plato), sondern (aus dem Sein)
innerlich entwickelt durch die ipvxii in Einheit der Principien {%6 eldog, ti
Sd-iv 17 xiyijatg, t6 ol Ivexa)^ und mit dem nqätov xivovv^ als reiner
iviqyna (ohne vXfi\ folgt dessen Denken (yöiiaig yoiiaetog).
Indem also aus dem Seienden (als gegeben), das Allgemeine dem Ein-
zelnen bereits immanent liegt, die Hervorentwicklung denmach einsetzt, mit
einer (weil verhüllten Ursprungs) fraglich gestellten Bewegung, drängt das
Eidos (^ fAOQipij xal %6 fidog) zu (ideeller) Gestaltung, unter Hinrichtung auf
das Weswegen im tiXog (der Entelecheia), und zur Beantwortung (über Sn^u
ov im inoxeiiievov) beginnt die Aufhellung mit Zutritt des vovg in einem Erst-
bewegenden, aus voller Freiheit der Energie, unbeschränkt auch betreffs Aus-
*) T6 %i ^¥ ilyat (b. Aristoteles), le 6tre qaelque choee, ou le Stro ee qu'il est,
ce qai fait Itre quelque cbose oa ce qai fait, qu*une cbose est ce qu*elle est
(s. Anoilloo). Der Grund aller Bewegung, oder die Gottheit, ist überhaupt das
reine Wesen, die absolute Form (ro t( fi* tlyai 70 nQojToy)^ die schlechthin unkorpei^
liebe Substanz (s. Zeller). Ta altta XiyiiM ttiQaxtSSf w*' /ulay /uiy aUiay ij^ftkr thnu
t^y ovciny nal x6 xi ^y tlyai {izigay (fc ri^y vhiy xai ro vnoxalfdtyoy ^ jqiwi^y €k o^c
n «CZ^ ^i^ XiyncHiKy uiagttiy <fl t^y dyttxufiiytiy alxiay fcror/r, r« oi J^ytxa xai xaya^ir^
Y^Ao; yuQ yiyioifüi xui xtyiat(üi naatis xovi iatiy).
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cm
Schlosses Yon der fistaßoX^, in Beziehung auf y^saig und g>&0Qä (bei
der Wiy).
Da nun iy totg eXöeüi toVg alad^votq ta voijta 4(ttip, so klärt^
(dem in^fftfjvoy das voi^roi/ zufUgend), der auf der ^tabula rasa^ oder
(Locke's) „white paper** (des yQaftfmtetoy) aus der fiov^ (sinnlicher
Erinnerung) die Eindrücke (als nad^^xög) empfangende „Nous^ diese (als
notfjx^&g) fflr ausfüllende Ergänzung (der tniQtjaig) durch den loyog, (sofern
solche ngcittj (pdoaoffla eine O-soXoyiKJ), indem bei (psychologisch) rich-
tiger Behandlung der Denkobjecte (im fppnnccaiia)^ aus gesetzlich har-
monischer Wechselbeziehung, (wie zwischen Aromana und Ayatana, fttr die
Bodhi des Dharma), ^ xccm xov Xoyov oiata^ als der Xoyog tiig odöktg (im'
Daseienden), zum Anfang (der o^x^O zurückgelangt sein würde, um dessen
Räthselfragen zu lösen (kraft logischen Rechnens). Hierzu, für Verwendung
comparatiy-genetischer Methode der Induction (bis in das Transcendentale
hinaus), bedarf es einer naturwissenschaftlieh durchgebildeten Psychologie
mittelst des, durch die Hülfsmittel der Ethnologie beschafften, Materiales
der Volkergedanken, denn ^Av&^mnog tpiasi ^iSov noliTixor (b. Aristoteles)
und ysvoiiivfi lUv oiv xov t^y ivexa, ovca di tov ed ^^y (^ n6hg)y zum
sociologisch-nationalen Ausgleich, sowie betreffs individueller Reduction zu-
gleich, aus dem Gesellschaftsgedanken ftlr Feststellung des Ziffemwerthes
(im eigenen Selbst), unter practischer ErftlUung der (dem vovg n^xttxog)
pflichtgemäss gestellten Aufgaben (im ethischen Gefühl). TTouX di t^y
^Soy^y ixdatoig to xccrä (fvaty otxstoy („faber suae fortunae unus quisque
est ipsus^), und so, in allen Sachen, fährt am Besten, wem es um seine
Sache Ernst ist (zur Wohlfahrt in moralischer Gesundheit).
Neben dem, durch körperlich eingebettete Nerven, Gefühlten, kommt
sinnlich zur Empfindung, was aus äusseren Reiz-Agentien angeregt ist,
wie für das Auge, mit dem Licht, das, den Dingen aufTallend, diese
sichtbar macht, und ausserdem versteht das Denken, was aus somatischen
Wurzeln, (deren genauere Kenntniss angeborene Ideen abweist), nun etwa
verständlich, wenn mit einer, von jenseitigem Hintergrund herantretenden,
Gottheit in Beziehung gesetzt (pantheistisch). An deren Stelle thronten
oberhalb des Himmelsgewölbes, die nur dem „Nous'' zugänglichen Ideen,
wohin (zu überhimmlischem Ort) die Seele auffährt, gleich der des ark-
tischen Sehers für Berathung mit den Angekok Poglif^), wie andrerseits
*) Die „geheimnissvolle Auffahrt der Seele znm Himmel" (b. Bernhard von
Clairveaux) führt (mystisch) von der „Dilatatio mentis" (s. Richard von St. Victor)
durch die „sublevatio mcntis" zur „alienatio mentis" des Verrückten (oder Ent-
zückten), bei Geistesabwesenheit im (epileptischen) „Morbus sacer" oder (b. Celsus)
„Morbus attonitus" (kataleptisch), wenn Odhin*8 Körper todt liegt (beim Seelen-
rausch aus Mimir's Bronn). Bei den Naturstämmen verbleibt es noch in der Familien-
form der Ahnen, während in der „Respublica" des hellenischen Philosophen die
Vergötterung auf Gesetzgeber und Weisen {ttotpoi oder aotfiarttl) trifft (dämonisch).
Der Schamane fährt aus in dem die Vorfahren feiernden Gesang, maniakalisch er-
griffen, und die Begeisterung (uavin) packt im Streben des Sterblichen nach Un-
sterblichkeit (rc voth' rt rpBnQiyttav), um ro avto ixaaioy zu erfassen, durch iiktxgtyii;
didvoin im (geistigen) Sonnenlicht (#Mi?), mit Wärme (des Gefühls), wenn der Zeugungs-
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CIV
unterweltlich niedereteigend, zu Torgarnsuk und seine Grossmutter (des
Teufels).
Indem bei den Ideen (ävrä xaS" avtä) eine unveränderte Auffassung
sich geltend macht, auf höheren Regionen, verschieden von den irdischen,
würde in jenen, wie in diesen, ein, den Objecten auffallendes, Beleuch-
tungs-Agens wirken (für die eXdri vooviiiva)^ anstatt der optisch gesetzten
Sonne: Dasjenige {xcixä tb etxog), wovon sie als Abglanz*) erscheint
(gleich Illatici-Viracocha, elxdg iivS^og), für das idealistisch geküüie Auge
des Gesellschaftskörpers (in sprachlicher Entwicklung ausgewachsen).
So auf idealer Sphäre, mit den Ideen des Guten, als fj^i^totoy fia3^fm
(b. Plato), ordnet sich der moralische Organismus, wenn emporblühend
in politisch geistiger Gesundheit (des Zoon politikon).
Wenn nun, mit äxaTaXijiffUc eines ^6g ayyannog (in Unbegreiflichkeit)
nicht beruhigt, zur theoretischen Erklärung ^ toS dwdiyetrdxxi dvpofug in
Kraft tritt (mit Plato's Dialektik), die Idee (des Schönen), als avto xad^
aiho (AsO'^ adrov (fwyoftdig äi$ Sy) setzend (am tonog voiyro^), würde
allerdings der aristotelische Einwand, dass die Ideen wieder andere Ideen,
trieb (bei Hervortreten seiner Organe in „zweiter Geburt^), als Liebe oder „Eros"
(b. Plato) zu wirken beginnt, aber nicht am sinnlichen Pol, für „Urpole des Lebens*^
(b. Kieser), sondern an dem dialektischer Methode als „Gabe der Götter*' (im „Feuer
des Prometheus^). „Dass die philosophische Erkenntniss immer auf eine kleine
Minderheit beschränkt sein müsse, ist Plato*s entschiedene Ueberzeugung" (s. Zeller),
für die Menge (zur Erziehung) dienen die /uvSot ^ivJttg (tadelnswerth itiy tu fii
xaAcuc ^<Jcfi}7ffi). Hier kommt es auf die Familie zurUck, Kinder zu zeugen, den
Sohn vor Allem, um den Pitri ihre „ Justa*' zu gewähren (in bramanischer Bürgschaft
für die Zukunft). So lebt die Stammesseele fort, als »Bla", im Traducianismus
Guinea's, und da die n^^^" ^^^ ^^^ Praeexistenz bei Mawu herabgekommen ist
(in den autfia oder orifjin hienieden), eignet ihr auch die Anamnesis, für horoskopische
Priester deutung ausnutzbar, wenn zeitig genug für Be^agung avisirt, ~ von der,
bei den Azteken autonomer gestellten, Hebamme (oder Ticitl), — während sie an
den Höfen der Chutukten, (nach der fttr den tibetischen Papst approbirten Etikette),
allmähliger erwacht, (für die Bodhi der Buddha), nachdem man ihr im Kindergespiel
die während früherer Existenz gebrauchten Geräthschaften ausgebreitet hat, damit
sie dieselben wieder erkenne, (und so die Genuität erprobe, oder ihre Legitimität).
Solch astrologischem Beweismaterial, (für den „Occultismus** nihilistischer Gegen-
wart), muss dagegen entsagt sein, wenn die Seelen „quotidie" neu geschaffen werden,
„ex nihilo, solo jussu creatoris" (s. Wilhelm von Conches), nicht „ex traduce** (wie
wieder für die Erbsünde bequemer). „Den auf dem Wege des Denkens nicht zu
erklärenden Uebergang der Idee in die Erscheinung durch Bilder zur Anschauung
zu bringen" (s. Steinhart), bezweckt der „Mythus" (b. Plato), und da in den Volker-
gedanken solche Bilder objectiy bereits vorliegen, (aus ethnisch-religiöser Welt-
anschauung), gilt es hier der Materialbeschaffung, weil reiche Erfolge versprechend
(für Verwendung inductiver Methode).
*) Der denkende Urgrund ist das schlechthin Gute (ro uYa96y)\ „zu seinem
Gleichniss in der sinnfälligen Welt ist von dem Guten die Sonne hervorgebracht^
(b. Plato); nicht unmittelbar, sondern mittelbar in seinen Wirkungen wird Gott von
uns erkannt (s. Reinhold) \ beim „principio de todas las cosas creadas y padre del
Sol" (s. Herrera) in Peru, (aus Tuapaca's oder Arnava's Lehre), cf. „Citri, d. a. Am." HI.
(S. 85), oder (für des Goldlands Gold) „chymisch unterirdischen Sonnenglantz" (1728).
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cv
(vom ainody&QMnog zum tglrog ard-qianoq etc.), zu fordern hätten (mit
Bedrohung der AcflFung durch einen „Regressus ad infinitum"), in dem,
von jener Gottheit erfttllten, Hintergrunde verschwinden, aus dessen Wort-
geist, hervorgerufen (im Logos) durch <r€fi<xytixij (fovri (b. Porph.), — denn
„onine nomen aliquid significat" (s. Fredegisus) — , sie zur Verwirklichung
(oder Incarnation) gelangen könnten (für den religiösen Glauben), aber
das mystisch umhüllende Dunkel dadurch noch nicht erhellt sein (im Licht
des Verständnisses).
Hier deshalb, die Immanenz zu wahren, (dol^nsv &v ädvvaxoy, dpai
XOüQig ffiv dvaiav xcci ol rj oijtfta), im Auseinanderlegen des dialektischen
Processes, muss derselbe mit den ihn selbst gefesselt haltenden Gesetz-
lichkeiten zu ringen suchen, um Klarheit zu gewinnen; und wenn sich den
sinnlichen Stützen (der „Ayatana'^) gegenüber, die „Aromana** symbolisiren
(wie im Sinnlichen für Uebersinnliches oder üeberirdisches), mögen diese
für rationelle Fassung zugänglich sich erweisen, sofern gefasst und ge-
packt bei den in gesellschaftlicher Atmosphäre schwebenden Völker-
gedanken, als Spiegelungen aus dem, im Ruhen des Bewegenden, Un-
bewegten (in letzt- erster Ursache, eines nqmov xtvovp\ unter (labil)
schwingendem Gleichgewicht, am Ruheort („Malae totoa", stillen Welt-
meers) beim Nirwana, worin (unter Ausgleich physischen und moralischen
Gesetzes) das „Dharma'* sich erfüllt (zum Pleroma).
Nihilum (omnino totius essentiae privationis nomen) ^vocabulum est
absentiae totius essentiae^ (s. Erigena), ac si de nihilo facit omnia, de sua
videlicct superessentialitate producit essentias, de supervitalitate vitas, de
superintellectualitate intellectus (Gott). Dann Hesse es für die Schöpfung
sich einsetzen nicht zwar im „Nihil pure negativum*^ (als ovx ov\ sondern
mit dem „Noch-Nicht" eines „Kore'^ (ji^ hv). „Inter aliqnid et nihil est
informis materia" (b. Mamertus), zum Einschlagen jenes halsbrecherischen
Mittelweges, auf welchem der metaphysische Salto-mortale leicht in 's
Nichtsein um- (oder über-) schlägt, wenn nicht anhaltend an das, was im
Vorhandensein gegeben (zum Ausgang des logischen Rechnens).
Was aus Theophilus bischöflicher (392 p. d.) und Amr's (640 p. d.)
militärischer Zerstörung aus dem „Nutrimehtrum Spiritus'^ (im Serapeion)
übrig geblieben, wurde mit des (attischen) Areopagiten Uebersetzung durch
Scotus (t 887 p. d.) in das damals (unter seinem ^Calvus**) litterarisch
<auch an der „schola palatina") noch kahle Frankenland übergeftlhrt (vor-
behaltlich der Drei, bei Speusippus' Auseinandersetzungen mit seinem
Lehrer), sowie durch peripatetischen Widerhall des Dichterverses («?^
xoiqavoq Ärrw) in islamitischer All-einheitslehre unter Almamum's (f 833)
Chalifat, bei späterem Echo (von „regula et exemplum") in Sevilla und
Cordova, nebst anti-maimonistischen Zuthaten aus Rabbi Akiba's Buch der
Jezirah (seit abrahamitischem Patriarchenthum); worauf dann in Greathead's
(oder Grossetestes') platonisch-aristotelischer „olla podrida'^, während scho-
lastischer Schul - Controversen (realistischer oder nominalistischer Prae-
dilectionen), die „theologia naturalis" und „theologia revelata" unter ein-
ander geriethen und Siraeh's Spruch vom: „Nichts Neues unter der Sonne!**
Bastian, Archipelago. lY. h
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sich bewahrheiten wollte ; bis auf classische Renaissance die geographische
Erdenreforra gefolgt war und damit der ethnische Einwand (vom ^Senip^
quid novi").
„Wer kann was Dummes, wer was Kluges denken,
Was nicht die Vorwelt schon gedacht"
spottet Mephistopheles, und dies schien durch das Gewaltsame der Kau-
strophe in ethnologischer Fachwissenschaft selber bestätigt. Was jedoch
dort mit „trostloser Vorstellung" ttberfiel (noch im Jahre 1874), das be-
ginnt aussichtsvoll sich zu enthtülen, als schönster Trost, im festgeßicberten
Anhalt an die Ueberzeugung, dass auch für die im Geistigen waltenden
Gesetze eine Klärung anhebt (mit verdeutlichtem Einblick).
Als naturgemäss gegebener Elementargedanke findet sich bei dem,
zum Grundübel (ältester Religion) vertieften, Schmerz der (durch Hoff-
nung auf Herstellung gestärkte) Vermuthungsschluss, den schuldigen Thäter
im Nebenmenschen entdecken zu können, als jenen bösen Zauberer überaH
den der „Hexenriecher" auszufinden hat, unter stark duftender Rasse
schwarzen Landes. Und wie in Afrika, in Australien, in Amerika, so
schreckten die Hexen und ihr dämonischer Spuk im civilisirten ContiDeote
die unteren sowohl, wie die mittleren Gesellschaftsschichten, nicht nur
das Mittelalter hindurch.
Periodisch steigerte sich die Angst zu Paroxysmen, zumeist wenn eb
mächtig Hochgestellter sich bedroht fühlte, der nun in seinen blindlings
zur Vertheidigung geführten Hieben weit ausholte und weit hinausschlug.
So bei dem gegen das Leben der Kaiser (Valentinian und Valem)
gerichteten Attentat, wo der zur Rettung in Bewegung gesetzte Apparat
die Provinzen des Reichs (s. Ammian. Marc.) mit Verurtheilten, Verbannten
und Flüchtigen füllte. Als französische Könige die Giftmischereien des
Vaudoux in ihrem Körper zu spüren meinten (bis zu Karls VL Wahnsinns-
ausbruch), loderten bald die Scheiterhaufen heller als je in Frankreich,
und so in England, als Lord Hungerford das auf seinen König Heinrich VIIL
abgesehene Verbrechen der Zauberei durch Hinrichtung gebüsst hatte (wie
der Earl of Mar in Schottland, Bruder Jacobs H.).
Selbst päpstliches Leben war nicht sicher (an Innocent's Hofe), ab»
auch das Papstthum selber sah sich in Gefahr, und so bedurfte es der
Inquisition, um im gewaltsamen Ausspähen der beargwöhnten Unthat^
den Verdacht solcher epidemisch zu verbreiten, und fortan deshalb liefeo
die Verfolgungen von Ketzern und Zauberern durcheinander und mit-
einander her, bis die Reformation sich wieder mit den letzteren be-
gnügen liess, um sie desto härter vorzunehmen, zumal ^the sacred scrip-
tures, the common and only authority on faith among the different
sections of Protestantism" (s. H. Williams), die Ausrottung der Zauberer
mit dürrsten Worten anempfahl (auf hebräische Autoritäten hin), rad
wie durch den „Malleus maleficarum'^ für päpstliche Bullen, wurde Alle«
legalisirt durch die „Witch Act" des Parlaments, im Gründungsjahr
Grossbritanniens (1604), unter dem „Defender of the Faith", der mutWg
bereits die höllischen Widersacher („assaults of Satan") zurückgeschlagen,
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CVII
— („infernal despair and rage reached tlie climax, when the marriage
with the danish prineess was. to be eflfected) —, als Verfasser der
„Demonologie" in Edinburgh (1597). Um etwaige Sympathien für das
Opfer (afrikanischer Hexenprocesse) „im Keime zu ersticken, und den
Häuptling in ein Licht zu stellen, als sei er gewissermassen zu der-
artigem Handeln gezwungen, lässt er allmählig das Gerttcht verbreiten, dass
der Unglückliche im Verdacht der Zauberei stehe. Einige in dessen Um-
gebung vorgekommene Todesfälle geben den Dolus, und der Häuptling,
getragen vom Scheine der Rechtlichkeit, Gerechtigkeit und der Sorge um
das Wohl seiner Unterthanen, beruft nun eine feierliche Gerichtssitzung
der Grossen seines Reiches ein. Jetzt treten die Wafummu in Action.
Sie müssen durch Zaubermittel zu ergrtlnden suchen, ob der Verdächtige
wirklich ein Zauberer ist, oder unschuldig (s. Reichard). Indem durch
die Folter immer Andere angegeben werden, „kommt es dann auf diese
Manier soweit, dass die Richter entweder den Process fallen lassen und ihre
Kunst begeben, oder aber die Ihrigen, ja sich selbst und alle Leute ver-
brennen müssten" (s. Spee). „Da kommen denn deren Weiber mit in's
Spiel, die anfangs so hart gerufen und getrieben, dass man brennen und
brühen sollte** (mit giftigen Zungen, soviel Zauber gemacht). „Man siebet
klärlich, dass es ganz keine Zauberei geben würde, so man nicht glaubt,
dass sie sei" (s. Bekker), aber der Glaube war eben mehr als baumstark,
um selbst die Feuerprobe zu bestehen, in den Petitionen um fortgesetztes
„Brennen" (so dass die darin lässige Obrigkeit sich leicht der Lauigkeit
beschuldigt fand). Schon das „gemeine Geschrei" genügte zur Einleitung
des Processes (s. Frölich), im Crimen exceptum (Carpzow's), „de certaius
dervis, qui n'entendent point raillerie" (in des Persers Frankreich); ils
tiennent poui* rfegle de se determiner du cdt6 de la rigueur (1712). „In
what degree or kind the Fetish-charms of the African savages are more
ridiculous or disgusting than those populär in England 200 years ago, it
would not be easy to determine" (1865), und diese Elementargedanken
wirken auch heutigen Tages noch unverändert an ihrem Platz, wie die
höheren Entwicklungsstadien auf den diesen zugehörigen (im psychischen
Wachsthnm der Cultur).
Für die Gesellschaftswesenheit des Menschen bildet die Sprache
immanente Vorbedingung der Existenz — oi odx äpsv (b. Aristoteles),
äyev &v ov yiyyerm (b. Plato) — , und in der sprachlich, durch Gedanken-
austausch, geklärten Sphäre breitet sich die „geistige" Materie (als Hypo-
keimenon). „Die Aufgabe der Ethik in ihrem ganzen Umfange ist die
Erforschung der vernünftigen Weltordnung, welche auf der freien Thätig-
keit der Individuen hergestellt werden soll" (s. H. Ritter), aber, um ihren
objectiven Ausgangspunkt zu gewinnen, anschaulicher Verkörperungen be-
dürftig bleibt; und solche sind gewährt, neuerdings, in den Völkergedanken,
wie sie aus dem elementar gleichartigen Gesellschaftsgedanken bunt ge-
brochen vorliegen, nach geographisch-historischen Variationen (für logische
Berechnung der Differenzirungen).
Alles kommt auf ein deutliches Verständniss hinaus, nach dem einem
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Jeden gegebenen Maass (jedeigcnen Wcrtbes im Grossen und im Kleinen,
wenn Quantitatives sich im Qualitativen annullirt): «Aii/^^ aQer^ (uta
(fQovi^asiog (b. Flato), denn unsittliches Handeln folgt aus mangelnder
Einsicht (und in Richtigkeit derselben bewährt sich die Tugend eben, als
tauglich). In geordneter Schönheit der Ideen, „von denen eine jegliche an
ihrem Ort einzig vollkommen dasteht^, vollendet sich die Gottheit, und
neben theoretischen Fragen darüber (im kosmogenischen Weltgespiel),
würden sich als nächstliegende dem Menschenverstand, zu eigenem Besten,
die practischen anempfehlen, in der Ethik nämlich (die Principien des Ge-
sellschaftslebens zu regeln), zumal sich dann zugleich auf ein innerliches
Gewisssein, (im Gewissen hin), der Weg geöffhet zeigt, nachdem aus den
thatsächlich im Gesellschaftsgedanken gebotenen Anschauungen (unter
ihrer Vielfachheit ethnischer Brechungen) das stützende Gerüst mit ge-
nügend zuverlässiger Sicherheit wird hergestellt sein, um den Aufbau
einer „naturwissenschaftlichen Psychologie" wagen zu dürfen (zum krönen-
den Absohluss zeitgemässer Weltanschauung). „Socrates primus philo-
sophiam devocavit a coelo** (s. Cicero), und des unterhimmlischen Reiches
Reichs-Philosoph, der Scheng-Kung geistig gefürsteter Ahn, hat sein schwarz-
haariges Menschengewürm zunächst auf die Einrichtungen des Erdenhauses
hingewiesen, ehe man sich um das Obere viel Sorge machen sollte. Seit ^
diese Nachkommen der (zu Amometus' Zeit) handelsbeflissenen Seres oder
Attakoroi (Uttarakuru's in Utgardloki) sich ihre, — im Zeugniss der
„Antichthonen'^ (unter Claudius' Caesarismus) — , röthlichen oder (gleich
denen der Usun) blonden, Haare (s.Plinius) zu einem Zopf gedreht, haben sie
im T^fv^H« (der Sinae) mit Auseinandersetzungen zu thun bekommen, seitens
(barbarischer) „Rothhaare", welche die „Patent-Zöpfe" ihres Zopfstils dort
wenigstens losgeworden sind, wo sie, nach GalFs Ermessen (und Aus-
messungen), am „Hintei-hauptsbein" die „freie Liebe" hätten beengen können
(für freiesten Schwung der Emancipation). Bei Abglättung nationaler
Eifersüchteleien, unter tagtäglich zunehmender Ausdehnung des inter-
nationalen Verkehrs, werden exotische Gedankenproducte (oder -Früchte)
nicht zu verschmähen sein, wenn sie mithelfen wollen beim Entziffern
jener „Welträthsel", wo imsere naturphilosophischen Nussknacker nicht
viel zu Wege gebracht haben, (weder für die „böse Sieben", noch auch
für allereinzigste Eins), und auf die besseren Erfolge der Naturwissenschaft
allein nur noch ein letzter Hoffnungsfunke glimmt, ~ aus dem „Seelen-
centrum" (Plotin's), in Eckhards „Funken" (als Syntheresis). Möge also,
was im gäocentrischen Weltsystem mit der Dcduction begann, im „natur-
wissenschaftlichen Zeitalter" zu ergänzender Vollendung gelangen, kraft
der Induction (nach comparativ-genetischer Methode).
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Verschieden von den See-Dayak (am Sarebas, Sakkaran, Kenawit, Rejan^)
wQrden im Innern (8. Low) die Dayak, nnter generalisirender Bezdchnnng des
für Borneo (Polo Kalamintan) charakterifitisrhen Typne des ArchipelagoSy anf
die Olo-Ot oder Orang-Ot (im Qnellgebiet des Barito), sowie die Pnnan (mit
Katan und Manketan) führen, während zn den Ngadjn (mit den Orang-Bekompai)
die Kayan gehören (mit Tedong, sowie Bemnns, neben SegaisX und dann die
Jdaan (oder Dasnn) mit den Mnmt oder Memt zusammenfallen (in weiteren Be-
ziehnn|^en naeh den Snln hin).
Die Dayak unterscheiden sieh (s. Kessel) in den Stämmen von Ost-Bomeo
^Is Pari), von Süd-Bomeo (als Bejadjoe), im Nordwesten längs der Flüsse (in
Sambas, Landak, Sarawak, Sadong und Sekaijam), in Nord- und Oentral-Bomeo
(in Brunei nnd am Kapna) mit den Seeränber-Stämmen von Batang-lnpar und
Sarebas, sowie den wilden Nomaden des Innern, als Pnnan, Manketta, Watt oder
Ot (mid schwarze ürbevölkemng im Nord-Osten als ursprünglichere gesetzt).
Ungefähr zwei Drittel der Insel stehen nnter holländischer Oberherrschaft,
nämlich Südost- nnd West-Borneo, während Nord-Bomeo in drei Staaten zerfällt,
und zwar in das unabhängige von Brooke Badjah regierte Sarawak, das Sultanat
Brunei und Sabah oder das Territorium der „British North-Bomeo Company**
(8. Posewitz). Die Dayak von Bnlungan begreifen die Stämme der Kayan, Banap,
Brusns, in Brau finden sich die Dayak-StAmme Sejai und Segah, in Sambalian der
Stamm Kelahi (als Dayak) und in Kutei werden unter den Dayak die Tunjung
als Kannibalen bezeichnet (auch Modang und Nginja). Unter den Dayak bei
Pasir bilden die Madong den grössten Stamm. Die Mandur (Tn-Mandur) wohnen
am Kapna (auf Borneo). Der Sntur-Ono bewahrt die Suprematie über die
Dayak von Siong (mit der Hauptstadt Tellang) oder Patei am Kapna. „The
Pyaks, into in their physical and social characteristics resemble the Terajah of
Celebea, the people in the interior of Sumatra and the Arafara tribes of Papua,
may be regwled as the aborigenes of the Archipelago** (s. Horace St. John),
neben den Dusun, Murut, Kadians, Kayan, sowie die Hilanows (the Tatars,
Balanian and Kenawit have dialects of their own). Zu den Dayak oberhalb
Boenoet (am Kapna) gehören die wilden Ketan, Beketan oder Kaketan. sowie
die Poenan, während die Dayak Kantouw (bei Salimboaw) eine von Norden ein-
gewanderte Colonie bilden (s. Landen).
Dans la langue des Dayaks „daha"* et „id^h** (selon les dialectee) signiftent
hemme (s. Vivien de St. Martin), als Idahan (im Norden). Die Dayak (dadajak
vom wackelnden Qang) oder (bei Bandjaresen) Grang-Bejadjoe bezeichnen sich
als Olo- Ngadjn (liCute, die stromaufwärts wohnen). „On divise les Orang-Ots,
Ot-Danoum ce qui signifle Ots vivant sur le bord de Teau, Danoum vonlant dire
Eauy et en Ot-Oubu, c*e8t-ä-dire Ots habitant Tint^rieur du pays** (s. Meyners
d'Betrey), mit den Bekoumpais handelnd (auf Anzeichen der Gong). Anf die
Orang'^Doesson genannten Dayaken am Banjer folgen die Pari und (in den
Wäldern) die Olo-Ot. Die Aggis (m Borneo) sind hell. Die Olo-Ngadju unter-
scheiden sich von den Olo-Ot im Norden und Nordwesten, die Katinganer nnd
Sampitter im Westen von den Olo-mari (Malayen) im Süden und Südwesten. Die
in den Wäldern schweifenden Olo-ot-njawong haben an der Quelle des Sintang-
Flusses im Kaminting- Gebirge ihren Versamrolungsplatz. Bahokam ist Haup^
platz der Dayak-Pari. Als Uebergang von den Olo-Ot (aus dem Innern) zu den
Malayen (der Küste) wohnen unter den Olo-Ngadju die Dayak Bejadjoe am
Barito-Flnss bis zum Gebirge Kota-Waringin, die Ot-Danoms an den Flüssen, die
Bastian, Archipelago. IV. 1
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Dayak Pare in dem Östlichen Oberlande (b. Perelaer). Als wilde Nomaden-
stämme wobnen die Panan, Manketta, Wutt oder Ot im Norden (Borneos). Die
„Sea-Dyak" am Kenawitflnss (mit Kenawit am Rejang - Fluss) kommen von
Sarebas und Sakkai-an. Die (im Süden) Orang-Ot oder Oet und (im Norden) Drang-
Poenan genannten Wilden (nördlich vom Kampong Boedang) schlafen auf Bäumen.
Der schweifende Stamm der Dayak heisst Pari (oder Orang-Ot). Zu den Olo-Ot
gehören die Poeloepetak, Kahagan und Elatingan, wogegen zu Olo - Danom (an
der Küste) die Bewohner von ^mpit, Pemboeang und Kotaringin gehören. Die
Ot-Danom (am obem Elapna) reden im Dialekt der (den Kayan sich anschliess^ir
den) Olo-Ngadjn, von denen die Orang-Bekompai stammen. Die Sibuyan gehören
zu den See-Dayak. Die Punan (mit Katan oder Manketan am Rejang) gehören
zu den Olo-Ot (Orang-Wutt). — Zu den Idaan (oder Dusun) gehören ^e Knrut.
Die Segais (in Bulungan und Bern) bezeichnen sich als Kenggais. Die TiEdong
sind gleichq[»rachig mit den Berunos. Die Soangan (in Earauw) sprechen ver-
schieden von den Sihong. Als unter den Söhnen Londong's (des in Bangkalang
residirenden Fürsten der Bahau) Poentjan Karna von seinen Brüdern (Ola
Segoena und Tieban Bennah) vertrieben wurde, fuhr er den Makakkami-Fiuss
abwärts und gründete das Reich KoeteL The Kenawits (with the Tatar face
and ligure) are nearly exterminated by the Dyak (ou the Rejang river^. Die
Kenawit wurden von den Dayak aus den Feldern verdrängt (in Sarawak). Die
Pakatan leben in Waldhöhloa. Die Küsten zwischen Rejang und Bruneis sind
von den Malanaus bewohnt. Von den Tring gelten die Djangkang Sangganw
als Kannibalen. Die Makatou (oder Dayak von Beketan) schweifen nördlich
vom Kapua. Die Kayan (am Kapoea) stehen unter den Takolan genaimten
Fürsten. Neben den ansässigen Pari finden sidi (in Pontianak) umherschweifend
die Poenan und (tättowirende) Manketan (am Kapua), die Kayan am obem
Kapua (und allgemeine), die Bejadjoe und Bandjermassing (mit Dayak von Matan).
J)ie Punan sind den Pari und diese den Malayen unterworfen. Die Olo-Ot
(Orang-Ot) am Barito sind den Punan verwandt. Die Dayaker in Poeloepetak
nennen sich Olo-Ngadju (Oberländer). Das Reich Koeboe liegt südlich von
Pontianak. Die Vorfahren der Toeem-Boeloeker wohnten in Mahawatoe. Die
Piratenzüge der Dayak-Stämme Sarebas und Sakkaran (mit Malayen gemischt)
dehnen sich auf ihrem Fluss bis Bandjermassing aus. Die Dayak von Jangkang
gelten als Kannibalen (nach Keppel). Im Innern von Qoenoeng Taboer wohnen
4ie Segai-Dayak. Die Vorfahren der Ot-Danom kamen, (mit ihren Sklaven oder
Rewar in ht)lzemen) in goldenen Balai (Schiffen) vom Himmel. The tribes on
the i^nthem brauch of the Sarawak river all understand the langnage of the
Snntak and Sempoo people, two nations, to which they owe their existence
(Low). The Land-Dyaks word for Inland is Kadayo (s. Charles Brooke). The
Bakataps had well shaped heads and moderately good figures, bones withont
on «extra onnce of flesh and denoting great muscular power, aquiiine noses, with
sunken eyes, yet sparkling with the ferocity of wild animal, cheeks indented
under high and prominent bones, the lower parts of which instead of being closed
with whiskers, were tattooed (s. Brooke). Die Dörfer der Dayaker bei Sjunnng
Rantan sind befestigt gegen die Einfälle der Pari. The Kadyans from Bomeo
have (at Sim) intermarried with Dyaks and Malays (s. Brooke). Balowi and
Palo are inhabited by Milanows (a species of Dyaks). The Tatows ore tattooed
(and so the Kenawit). Bomeo heisst Tanah Lawut. Die Bewohner von Borneo
(und Sunda-Inseln) heissen (bei Arabern) Djawe. Die Heiden im Innern Bomeo9
(mit malayischer Sprache an der Küste) heissen (bei Salmon) Bayayo^s (1730).
Gegenüber den Malayen oder Drang- laut (Djawei-laut in Pontianak) . be-
zeichnen sich die Dayak als Drang -darat (des Innern landeinwärts). Nach
Hanghton heisst der Orang-utan (in Bengalen) ViTanarmanoesja (Buschmensch).
Borneo heisst Tanat-Jawa oder Nnsa-Jawa (bei Raffies). Bomeo (Soeloe Kala-
mantan oder Varouni) kommt von Bhoerni (Land der Erde) oder Brunei. The
Siboo Dyak have been influenced by the customs of the Kyan in the interior
of the Rejang river (s. Low). The Bakatans or Ukits (on the Balleh river)
are on friendly terms with the Kyan (s. Oh. Brooke). Above the Kyan-conntry
(with the tribes Kajaman, Skapau, Punan, Bakatan, Ukit) is the tribe Kenniah
(between the Koetei.and Rejang streams). The Kyans (oceupying the Eastem
eoasts) drove the Sea Dyaks (the descendants of former emigrants) t^ the west-
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ward, who had previonslj forced the Land-Dyaks, the first immigrants to th6
Island, to retreat before tliem in the same manner («. Low). Well received by
tbe Kin'ialiB, tbe Ryan (resembling the Sea-Dyaks) soon commenced inter-
marrying and are gradnally becoming one people (carrying on convenation
whh the Malay traders in corrnpt Malay words). The other inhabitants of the
riyer (Baram) are the Snbnbs, Fingjis and Mnrat slaves (captnred). The tribeg
of the Malayan states of Pontianak, of Sambas, of Sarawak and of Sadong all
belong to the Orang-Gonong (Hill-Dyaks) and the hilly interior of these conn-
trieB is peopled entirely by them (Low). The semi-hnman Pakatan^s (in Bomeo)
are said to bear a great ressemblance to the Kyans (Bayle). As seems to be the
case in every country, where they are enconntered, the Malay s of Bomeo are
immigrants. In Koetei finden sich die Dayak-St^mme der Tnnjnng, Binna, Baho
(Bahaa), Modang, Einja (Kanya), Lüngneng, Panang, Wahan, Basap, Bentian.
Die Sprache der Kanya ähnelt der der Vögel (für das Ohr in Kntei).
Bei den Stämmen am Barito (in Bomeo) unterscheiden sich die
Drang Bangsawan (Adel),
^ Patan (Leibeigene), des Landbebaues,
„ Mardilla (filrstlicher Herkunft), als Leibbediente,
„ Boedak (Pfandsklaven),
„ Abdi (Kanfsklaven),
„ Tangkapan (Kriegsgefangene),
„ Tamoi (Fremdlinge), als Händler u. s. w. (zeitlichen Aufenthalts).
The Malays are scattered along the banks of almost every river and creek,
bat the largest number is assembled at Kuching (the capital of Sarawak). The
Land-Dyaks occupy a portion of Lundu, with the entire interior of Sarawak,
Samarahan and Sadong. The Sea-Dyaks include the Sibuyans, who are scattered
tbrough the various districts, and the inhabitants of the Batang Snpar, tbe
Sarebas, Kalaka and the brauch streams of the left-hand bank of the Rejang.
The Milanaus occupy the mouths of the Rejang, the Oya, the Muka, the Bintnln
and various lesser streams. The tattooed races, as the Kenawits, Pakatans,
Panans and others, live towards the interior of the districts lying between the
Bejang imd the Bintulu, and border on the Kyans, who occupy the Balui
country, as the interior of the Bintulu and the Rejang is called, the Chinese
are principally found in Sarawak (as traders every where and working gold on
the Batang Supar) with Indian races (s. Spencer St. John). Poentjan Keraa
(ans den Dayak Bakau) folgten dem Makakkamfluss abwärts nach Koetei. Die
Bewohner des zerstörten Sukadana wurden nach Quallo Sonda oder Pontianak
versetzt. Die Ketan (Beketan oder Manketan) gehören (wie die Poenan) zu den
Kayan (nach Van Landen). Ein Zweig der Singgai-Dayak am Sarawak -Fluss
stirbt aus (wegen Unfmchtbarkeit der Frauen) und so die zu den Matanan ge-
hörigen Suru zwischen Kaluka und Rejang-Fluss (s. Brooke) 1866. Die Idayer
sind Schafhirten in Nizagapatan, als Idacyars in Malabar. Auf Borneo bezeich-
nen sich die Idaan als Menschen mit dem Stammesnamen (wie vielfach). The
Idaan are a hill-people (not Dyaks) and the name Marat is applied by the
natives of Bomeo to the various wild tribes, Dyaks and others, without any
specific meanning (Keppel). Neben Malayen (Hannos und Salus) und Bajans
finden sich die einzelnen Dusun und Idaan (in Nord-Bomeo). Die Orange
Pakoempei, deren Hauptdorf Barito gegenüber der Mündung des Soengi Noguro
Hegt, reden eine von den Bandjeresen und von den Bejadjoe - Dayakera ver-
sclüedene Spraiche. Auf der Inschrift von Kwali wird Sang Kyang Linga Bingba
genannt. Als Gott den Völkem die Offenbamng austheilte, verschluckten die
Dayak die ihrige, die nun in der Sprache der Sanggiang gesungen wird. Die
Dayak senden für Kriegszüge eingekerbte Pfeile umher (sowie angebrannte
M^r bemalte). Die Oräng-Ot (im Innern Borneos) fechten mit Nägeln und Zähnen.
Die Bassap (in Borneo) leben auf den Bäumen (wie die Olo-ot-njawong oder
Nabelmenschen). Ans (holländisch) Gesaghebber bildet sich (in Dayak) Sahebar
(manjahebar, regieren). Nach der Sprache der Seele (Liau) im Seelenlande
(Ijoewoe Liau) wird alles verkehrt gesprochen, für weiss schwarz, für bitter süss
u. s. w. (bei den Dayak). „In dem abgeschlossenen Hansgesinde der Dayak modi-
ficirt sich die Sprache und es kommt auch oft vor, dass einzelne drollige, naive,
selbstfabricirte Wörter und Redewendungen des Kindes von den Hausgenossen
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belacht, nachgesprochen, erst im Verkehr mit dem Kinde, dann auch im Umgang
mit einander gebraucht nnd so endlich ganz in der Familie stereotyp wenden**
(s. Hardeland), wie bei den Abiponen (s. DoMzhoffer). Die Dajraker von Leewok
batong waren dnrch die (wilden) Pari des Innern in Sosngi Kapoeas vertrieben.
Beroa war früher an Bandjermassing tribntpflichtig. S^tan Makmnd sandte
Abgeordnete nach Pasei in Betreff der religiösen Streitfrage, die dort zwiaehei
den Gelehrten ans Mecca nnd denen ans Khoratsan oder Irak erörtert wnrde.
Nachdem die Drang -Dampnwan (oder Sonpotnalan) ihre Colonie an der Kfistt
der von Papna bewohnten Solo-Insein wieder verlassen hatten, sandte der Hänpt-
ling Banjari Ansiedler, indem eine Patri (Prinzesun) mit dem Forsten des
Innern vermählt wurde, nnd das an Bandjermassing tribatpflichtige Königshans
in Solo gebar. Ehe Kamalndin den Titel Snltan annahm, waren die Bewohner
Solo's Buddhisten (sowie die Orang-dnson und die Bergstämme Heiden). K5gel
erwähnt Schwanzmenschen unter den Seribas (auf Bomeo). Die Sttaune von
Kapua gelten für geschwänzt (b. Brooke). Vinck (1662) hörte von den Orang-
Kaja am Guy, dass sich am Ende des Golfes zwischen Ony oder Boema-batti
nnd Roemo-kay Menschen „met staarten abi honden^ finden (in Neu-Gninea),
oder mit Känguruh-Schwänzen (s. Turner), vergebens gesucht (bei Port Moresby).
Am Tidoengschen Fluss Sebauwang sollen Schwaazmenschen wohnen und nach
den Mentarang (Dayak) fand sich ein geschwänzter Stamm unter den Poenan
(s. Dewall). Die Satyren-Inseln (Madnra, Bali und Lombok) wurden (nach Ptol.)
von Geschwänzten bewohnt. Die Schwanzmenschen wurden (auf Bomeo) nach
Tidoeng, an den Fluss Sebauwang, nach Pasir, unter die Poenan versetzt
(b. Hagemann). In Bontay (bei Bandjermassing) werden Gesdiwänzte angegeben
(auf Bomeo). The people with tails (im Innem von Bomeo) are obliged either
to Sit on little logs of wood, made on pnrpose, or to make a hole in the eartk
(s. Mac Dougall). Im Innem von Samba werden geschwänzte Menschen angegeben
(auf Bomeo). Daiya-dayak heifst trippeln (im Dayak). Der Dayaker kennt das
Geschlecht nur bei Menschen und Thieren und ausserdem bei einigen Pflanzen
(in besonderen Arten), während andere Dinge neutra sind. In Kisa ist Kupfer
(Tamboga, Mal.) Pimh (Pera oder Silber in Mal.). Im Genitiv fttgt der Dayak
ein „n** ein, wie bei huma (Haus) human oloti (das Haus der MensoiienX
nnd ä verändert sich in a, wie (von matä, Auge) matan an tä (das Ange des
Hundes), U^ jenen. Der verbalische Plural wird mit dem Praefix panga (und
Beduplication) oder dem Praefix bara gebildet, wie ja harap (erhofft), äwen
barakarap (sie alle haben einige Hoffnung), oder äwen pangaharaharap (sie alle
hoffen) im Dajak (b. Hardeland). Das Passivam wird gebildet dnrch VerftndeAng
der activen Verba-Praefixe ha, ha und ma in i, wie barapi (kochen), irapi (ge-
kocht werden). Neben dem Dayak und Malayisch (Pangeran als hohe Sprache)
wird (in Sarawak) Kenawit (mit Kyan verwandt) und das von dem Malaynchen
verschiedene Milanowe gesprochen. Die Sprache der (seeränberisehen) Ilanou (aas
Magindanao) und der (fischenden) Bejacyoes ist von der (landbanenden) Idaan ver^
schieden. Mandanga heisst Maliemoenan (sich unsichtbar machen). Bei dem als
Dewa verehrten Eichenholzbaum (am Oeie-Fluss) legen Vorbeigehende ein Blatt
nieder. The Kenawit langnage is allied with the Kyan and Milanowe (different
from the Dyak). Some of the sentences, the priestesses (in Western Sarawak)
chant, are not in their own language, but in Miday (s. Spencer St. John).
Die Gesänge der Dayak von Poeloepetak sind in der heiligen Sprache (Bahasa
Sanggiang) verfasst (s. Hupe).
Der Dialekt von Poulo-pettah gilt als der allgemeine (unter den Da3rak).
Wasser: Hangoi (Wahan), Snngai (Kanya), Danum (Bahon).
Feuer: Apui (Wahau).
Geh: Penna (Modang), Tab (Bahou).
Sihr, go, klaa, pet, mo, norn, so, tnyo, sap^, snang, (1 — 10) bei
Madang (unter den Dayak in Bomeo).
Nach der Sprache in Kutei heisst (in malayischer Beziehung):
Yuknt s Fisch
Trnnju =« Finger
Betis ri= Fase
Tehniga =« Ohr
Kra = Affe
Makam = Fluss
Gebang = Schiff
Api = Feuer
Ayer *= Wasser
Gigi = Zähne.
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Mftnner-Eigennamen: | Lutf-A ah j _ ^^^^ ^^^
Saad-AH&h 1 «„♦♦«« pih«i, Faäl-Alläh J
HatVAlläh ) = ®""^« ^^"""^
Hibet-AUäh' 1 j„„„„ a^s
Wahnb-AUäh ) = ^""""' ^«'•
AtärAlIäh \ j„„„„ j„:
Atiet-Alläh j = ^*"""' •^«'-
Mädchen-EigennameB.
NiametrAUäh = Wohlthat Gottes.
Kahmet-AMh = Barmherzigkeit
Gottes.
Gleich Tempon-Telon und (bei den Kanaka) Maui ans der Matter Frühgeburt
im Wasser gezeitigt, aber selbsterzeugt (wie Jehsl der Thiinkiten), unter Kawe's
Vaterschaft (mit dmn Bruder Ilmarinen), leuchtet in des Himmels Bär Wäinämöinen
(die 8eele der Verstorbenen aufzunehmen), zum (neu) Durchwaten oder (japanisch)
Kawa-watari (in Periodicität der Jahre).
Indische Erinnerungen (auf Bomeo) knüpfen an Colonien der Kling (bei
Margasari) und sonst Zugehöriges, in geschichtlichen Beziehungen zu Java,
von wo (aus Madjapahit) Lembong Kakura (s. Schwaner) anlangt, als Gründer
der Dynastie Ycm I^djermassing (mit Siedlern aus Madnra), und aus Madjapahit
stammten die Fürsten von Pasir (Snkkaduna u. s. w.), mit Goti von den I^gis
besetEt (nach früheren Eroberungen der Macassaren). Die Fürsten von Sambas
leit^ sich aus Sumatra, die von Sarawak aus Linga, unter Johor (wohin die
Abstammung der Bejadjoe zurückgeführt wird) standen Sarebas und Landak, wüh*
reiid das Reich von Pontianak in arabischer Abkömmlingsschaft gegründet wurde,
iiBd in Bandjermassing (1700 p. d.) ein Fürstengeschlecht aus Sumbawa herrschte
(s. Valentijn). Unter dem Titel Jang di pertuan thronte (bei Abstammung von
Menangkabao) der Sultan zu Bruni, wohui, nach den Murut, die Kadyans (am
liimbong) wanderten (s. Crespigny) und von wo die Herrschaft nach Magindanao
ausgebreitet wurde (s. Dalrymple), im Ki-euzen der Lanun (und sonstigen
Piraten),- sowie über die Sulu-Inseln, von welchen her Chinesen (unter Songtiping)
siedelten (s. Hunt). In Sambas und Montrado (mit dem Hafen Sinkawan) folgten
die Chinesen den Malayea, und neben den Gochinchinesen am Nordende Boraeos
(s. Earl) wird carabodisch gesprochen (s. Dalton).
Von Baja Tjatjor, Sohn des ersten Hantu (Touggal-Toulang), stammte Baja
Moula, der mit den aus einem Bambus geschnittenen Frauen (Bintang Mouga,
Rouway Mana und Antala) den Sohn Demang Gera (von Bintang Mouga ge-
boren) zeugte, von dem (wie die Weissen) die Dayak (von Rambai) stammen.
Nach den Rambai-Dayak zerschnitt Radja Moela (von Ra^a Tgatja, dem
Sohn des Hantu oder Dümon Tonggal-toelang stammend) einen Pisangbaum (bei
Mangel an Frauen) in drei Bilder (Bintang Mo^^ Roeway Mana und Antala)
and unter den Söhnen Pera's (von Bintang Moeda geboren) wurde Patie Landa
zum Ahn der Weissen und Patie Kara zum Ahn der Rambai-Dayak. In Palawan
finden sich Gochinchinesen, ebenso in Magindanao, zusammen mit den (auch in
Nord-Borneo angetroffenen) Cambojer. Als der „Chief Bhimmum or idol** (der
Konkanies) die Pagode nicht verlassen wollte (und „had an aversion to loose
right of bis former master**) a contract was drawn up „on which the pagoda
worshippers stipulated that they** would always obey the Swamiyar or one of bis
family as High Priest (in Cochin). The desc^dants of the Chinese (In Brunei),
living with the Murut and Bisaya tribes, had mixed with the native population
(s. St. John). Settled in Sambas before the arrival of the Europaeans, the Chinese
gradually formed selfgoverning communities among the Malay-states around and
by intermariage with the women of the Dayak tribes in their neighbouriiood
formed both political and social alliauces with them. Nach den Salus bestand
firöher ein chinesisches Reidi in Borneo, wo sich noch Reste der Terrassenbauten
für Feldbau finden. The Dyaks on the Samarahan are said to have been des-
cended from the Pegnans, the inhabitants of Sarawak from Java (s. Mundy).
The Arabs (serdbs and seriffs) in Pontianak are adressed Tuan-ku (vour
higliness). Die (von den Malayen unterscheidbaren) Sarawak-Leute (in Samarahan)
sollen von den aus dem Raub eines Peguanischen Schiffes zurückgebrachten
Frauen stammen (s. St. John). The faces (of the Ryan) are fiat and broad,
many bearing a strong likeness to the Chinese (Ch. Brooke) unter dem Häuptling
Yong'hang (uad seiner Frau Yong-hee). Kutei (in Tewi), BtML (als Simbalian
und Gunung Tabor) und Bulongan bilden (mit Pasir bis Bandjermassing) die von
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Holland abhängigen Saltan-Staaten in Borneo bis Cap Lucia, wo der Einflnss
von Sulu beginnt. Neben dem Sultan von Koetei (in Tengaraay) steht der
Ferdana Mantra (Reichsverweser), der Senapati (des Kriegs), der Sjahbandar (des
Handels) n. s. w. Die Buginesen in Samarinda sind (neben dem Poea-Adoe Häupt-
ling) durch den Sjahbandar (in Betreff des Handels) und den Imam (für den (Gottes-
dienst) regiert. In Kutei-Lama, der alten Residenz der Sultane von Katei, gegen-
wärtig in Tingaro (bei Samarinda) residirend, sind bei den Gräbern fi^ierer
Fürsten Steine mit Inschriften gefunden. Die (mit Boeton gleichsprachigen)
Alfuren von Polejang und Boembiga heissen Neneboer. Lelaki oder Laki ist
Titel des Fürsten (Sultan) von Buton. Die Dolmetscher (für Malayisch und
Buginesisch) tragen (in Buton) den (Kalo genannten) Ringwolst auf dem
Kopf. Buton wurde (1580) durch Baab-oellah (Fürst von Temate) erobert.
Durch indische Oolonie unter Ampoe Djat Maka wurde das Reich Bandar
Kling^toe oder Bandjermassing gegründet. Unter seinem Sohn (Simbong Mengkoerat)
vermählte sich die aus dem Fluss hervorgekommene Poetri Djoendjoeng Boeki
mit dem javanischen Fürsten (Maharadja Soeria Natta) oder Ma^jigakit (als Ahn
der Fürstenfamilie). Als Lembong Mangkoerat sidi in Amoentai niedergelassen,
erschien aus dem weissen Flussschaum die Prinzessin Poetri Djoe&djo^i^gr Boeki,
die mit Pangeran Soerja Nata vermählt, die Vorfahren der Fürsten von Bandjci'-
massing gelär. Aropoe Djatmika (aus Kaling) liess sich bei Nagara Depa (in
Borneo) nieder, indem das Volk die Sitten Ma^apahits annahm (dann nadi
Bandjar verziehend). Der erste Sultan in Koetei (Mahummud Sali Hooden) wurde
in einem BUtzstrahl zum Himmel entrückt (gleich Remulus). Beim Holzfällern
(für Ladong) durch das Gebell ihrer Hunde zu einem dicken Bambus gefülirt, der
(weil früher nicht vorhanden) aus dem Himmel gefallen war, fanden die Sekoebang
Dayak (in Skandan) beim Spalten das Mädchen Dajang Sri Awan, mit Abang
Toengal (fürstlichen Stammes, aus Sangkan) vermählt und die Tochter Dajang
Sri Boengay gebärend, die sich (in Spauk) mit Aban Boe^jang (zum Firsten
von Spauk erhoben) vermählte (s. Strickw.). Als der in Koetei lebende Poeng-
gana Besar den Dewas für seine zahlreichen Nachkommen um einen Konig biU,
stieg Mahara^'a Dewa Agoeng Sakti vom Himmel zur Erde und vermählte sich
mit Poetri Korang Meneloeh, die aus dem Wasser gekommen, als Ahnen des
Fürstenhauses, wo der Poerit Kang genannte Kris bewahrt wird (s. Dewal).
Auf die Gebete des in Kutei wohnenden Panggawa Besar (um für die Re-
gierung seiner zahlreichen Nachkommenschaft einen König zu erhalten) fiel
Maharadja Deewa Gong Sakktie vom Himmel, mit Putri Karang Melenoeh
heirathend (als Vorfahr der Fürsten von Kutei). Ratjah Tengha (aus Kotar-lama)
li^Ss sich am Samhas-Fluss nieder. The Dyak tribes (of Tongairon) are nnder
the control of the Bugis of Ceti (s. Earl). During the south-east monsoon
when the weather is fine in the southern parts of the Island, the Orang-Badju
(of the mouths of most of the rivers of Borneo and also on the north and
north-east coasts), but when the monsoon changes and the weather becomes
tempestoous, they sail to the northem parts of the Island (s. Earl). Many of
the Badjus remain throughout the year near the dutch settlement of Macassar
(employed by Chinese in fishing for Trepang). The pirat who infest the Archi-
pelago count whoUy of the inhabitants of the free Mahommedau states in
Sumatra, Singin, Borneo, Magindano and Sula, those natives, who have remained
uncontaminated by the doctrines of the Arabs never being known to engage in
the Uke pursuits (s. Earl). Bei der (jetzt im Innern liegenden) Hohle von
Gunung Api (auf Borneo) findet sich die Sage, dass sie durch Anstossen eines
strandenden Schiffes entstanden sei. Die Dayak von Kutei, in grossen Häusern
(bis 100 Familien) zusammenwohnend, kommen einmal im Jal^, dem Sultan
zu huldigen. Songan oder Berua gehört unter Kutei. Die alten Ruinen bei
Brunei heissen (bei den Malayen) Kuta (in Sanscrit), Festung (Koti). Neben den
Tagalen, die in die malayische Sprachfamilie aufgehen, sind die Philippinen
durch eine Mehrzahl von Stämmen (von den Jgorrotes mit Burick, Itetapanes,
Tinguianes oder Itaneys, Guinaanes mit Yfugaos, Bnsaos, Gaddanes, Calauas,
Ibilaos, Calinga, zwischen dem Tajo oder Grande de Cayagan und dem Bio
Abulug oder Apayao mit den Apayaos, Aripas u. s. w.) bewohnt, bei denen zum
Theil die Mischungen mit den in unzugänglichere Punkte zurückgedrängten
Negritos oder Aetas in verschiedenen Abstufungen zu Tage treten. Dfe beim
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Fe8t Pandot den Göttern erbauten Hütten hiessen (bei den Bisajem) Simba oder
Simbahan. Neben den Anitos wnrden (nach den Bisayem) Bildsäulen (Liehe
oder Laravan) verehrt. Pablos de Carrion (Gründer von Nueva Segovia) Ver-
trieb bei Eroberung der Provinz Cagayan einen japanischen Seeräuber, der sich
dort festgesetzt hatte. Von Legaspi (in Panay) abgesandt, bemächtigte sich
Martin de Goiti (1571) Manilas, wo sich Tondo (unter dem Häuptling Bajamatarida)
fregenüber der Häuptling Rajamora am Flusse befestigt hatte (cf. de Morgap).
Rajamora cedirte Manila für Stadtgründung. The Pinados (wie die Bisayas)
bave their whole bodies marked with ftre. Die Negritos von Kupang (auf Luzon)
^brauchen Guitarren (tÄbaua) gleich denen der Mintrag (s. Jagor). Spencer
St. John found the viUagers very careless of their pronunciation (on Kina
Balu). The Malays said that the Idaan of the north-eastern coasts speak so
as to be understood by them, who have acquired their knowledge on the
western coasts. The Idaan, Dusun and even the Bisayas can converse freely with
each otber (s. Spencer St. John). Anording to Carletti the sacred jars were
taken irom the Philippine Islands to Japan. Die Balanga genannten Töpfe sind
in Borneo aus dem IJeberschuss des von Kadjanka verborgenen Lehms gebildet,
als er von Mahatara den Auftrag erhielt, den Mond zu formen, indem der Töpfer
Ra^ja Pahit^s vom Berge Merbaboe in Java nach Bomeo flüchtete. Von den
heiligen Vasen (der Dayak) werden Balanga und Hattoe-Halimau als männliche,
Pasiren-tlean als weibliche unterschieden (aus Madjapahit). Als Radjah Palt
(Madjapahit's) durch Spielen verarmt war, liess Mahatara aus der bei Schöpfung
des Mondes übrig gebliebenen Erde (durch die Gottheit Katjanggaboelan)
Djaweth (Schüsseln) verfertigen, die durch Streit erschreckt, zum Theil nach
Bomeo flüchteten (cf. Potthast). The Dyak recognise various classes and
distinctions among the valuable jars (like brown bathing jars, with rüde flgures
of animals), of which the most valuable are called Gurih (with rüde big handles,
about the mouth and flgures of deer roughly scratched on the sides). The second
kind is called the Dragon (s. Boyle). Auf dem in Koessan gelegenen Berg
Mieing stand früher ein Zauberhaus mit irdenen Töpfen voll Gold, die ge-
räuschvoll in die Erde versanken, und wenn seitdem Jemand die Spitze zu
erklimmen wagt, wird er im Ungewitter zerschmettert (auf Borneo). Die
Djawet (heilige Töpfe^ stammen aus Java. Die alten Gefässe (auf Borneo)
wnrden (bei den Arabern) als Martaban (Martavaan) bezeichnet ^us Pegu).
Die Tampajan (Blanga oder Haleman) schienen aus Pegu „te z^n ingevaerd, de
daarop voorkomende gedrochten hebben met die op sommige oude munten van
Cochinchina en Slam vrij wat overeenkomst" (Veth). Nachdem Ratoe Tjampa (der
ans dem von Sonne oder Mond übriggebliebenen Lehm die Töpfe geformt) mit
Poetri Onak Manjong (Tochter des Fürsten von Madjapahit) den Sohn Rada
Toenjang gezeugt, kehrte er (von Kapoeas) nach seiner Heimath im Himmel
zurück (s. Schwaner). Die an Werth die Rusa (kostbarer, als die Naga) über-
treffenden Gusi-Töpfe ertheilen Wasser heilende Kraft, und der im Besitz des
Sultans von Brunei beflndliche sprach in Orakeln, wenn aufgedeckt (s. St. John).
The sacred jars of the Dyaks stehen am höchsten im Preis als Gusi, dann Rusa
nnd ferner Naga (s. St. John). The Dyak attribute medicinal powers to water
contained in the (sacred jars), one with the gift of speech. The Kyans worship
a jar (multiplying whatever is put into it). Die Gucyi blanga sind aus dem
Kest des Thons gebildet, womit Mahatara (der Allmächtige) Sonne und Mond
verfertigte. Grabowski's Abhandlung findet sich in der Zeitschrift für Ethnologie
(nnd über das Seladon sind durch Hirth^s Untersuchungen neue Gesichtspunkte
hinzugekommen).
Aus seiner Heimath (der Kling) Land mitbringend, liess sich Empoe
Djamatka in Oedjong-tana nieder, wo er, wie in der Erscheinung seines Vaters
Soedagar Mangkoe Bnmi verheissen, wohlriechende Erde fand. Von den zwei
Brüdern Beporongs (Söhne des Fürsten Brawi Djjya in Mac^japahit) Hessen sich
bei der Ankunft in Sukodava (in Bomeo) die Anhänger des einen in den Bergen
nieder (als Orang-Mambal oder Orang-Boekit), die des andern am Strande
(als Orang-Siting). Von Beporong stammen (neben den Orang-Kaum und Orang-
Prijai) die Dayak matahari mata (des Westens) nnd aus seiner Ehe mit der
Dayakschen Prinzessin (Poetri Djoengdjoeng Boewih) die Dayak matahari hidoep
(des Ostens). In Koetei (auf Bomeo) sind die Fürsten aus den Bambus gekommen.
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Am Barito (in Bomeo) wohnt der höchste Gott Hat-alla (mit Beinea Engeb)
im höchsten Himmel am See Tasik Tabenteram Boelang Laut Baband^oi AndaiL
Der zweite Himmel (mit Engeln) liegt am See Tasik Malamlang Boelan Laut
JE^bandang Intan. Der dritte Himmel (mit Tempon-Telon) liegt am See Labeh
Bambang Mattan Andan Tasik Kaloembang Boelan. Der vierte Himm^ (siit
den Sanggiang oder Engeln der Balian) liegt am See Ijant Bohawang. Der fonfte
Himmel (mit Njaring Doempang Enjeng) liegt am See Tasik Boelan. Dann
folgt die Erde, und darunter der Aufenthalt von Kaloe Toengal Toesso (über die
Pflanzen wachend). Die (schrecklichen) Hantoes (Krankheit und Unglück bringend)
schweben in der Luft. Im Anfang war die Schlange Naga Boessai, die (von
Hat-alla auf ihren Kopf geworfene) Erde tragend, wo Raig'ing AtaUa (vom Himmel
kommend), als er in zwei aus sieben Eiern (die übrigen mit den Keimen von
Pflanzen und Tbieren) einen Mann und eine Frau fand, von Hat-alla den belebenden
Athem erbitten wollte, aber bei seiner Rückkehr aus dem Himmel sie bereits belebt
fand durch den Sanggiang (Engel) Angai (jetzt jedoch mit dem Keim des Todes,
unter Verlust der Unsterblichkeit). Der Eugel Angai regelt das menschliche Leben,
Belohnungen und Strafen austheilend. — Die Dayak (im westlichen Bomeo) nehmen
15 Welten an, unten glatt und oben rund, wie die Erde, die sich in der Mitte
findet. — Gott Mahatara wird als allgegenwärtig verehrt (auf einem nmher-
schwebenden Berg), und beim Opfer (in höchster Noth) wird im Walde Beis
ausgestreut, unter lautem Anrufen, dass die Seele des Beis durch den Antang-
Vogel dem Mahatara (Atallab) zugetragen werden möge (bei den Dayak). — Am
Sambas-Fluss (in Bomeo) wird Pagatoe (Djewata Matahari) als höchster Gott
verehrt (Djewata Diru als Berggeist von Pamangkat). Nach den Ks^^na (in
Bomeo) übertrug Djewata (der höchste Gott) an Panita die Schöpfung von Eiiie
und Himmel, an Panampa die Schöpfung des Lichts, an Paja^joe die Schöpfung
des Menschen, während Pagingoh für den Unterhalt des Menschen sorgt und
Paniring ihn durch das Leben begleitet. Tupa (living on the clouds) cends
thunder, lightning and rain (accoiäing to the Bukar dyak). The dead (being
buried) go to Sabyan (under the earth). Biadum was a great Dyak chief, according
to the Luwu, who worship Jowata (who made man from earth) or Battara
(Sabyan being below the earth). — Im Sangka-Sangka am Koetei-Fluss sind vier
Steiue mit Inschriften ausgegraben, als der Sultan in Kutei-Lama residirte (für
Entziffern 1000 Fl. anbietend); die Buchstaben sollten denen der Javanen
gleichen, aber von diesen nicht verstanden worden sein. Auf der Wasserscheide
zwischen Sambas und Landak (Nebenfluss des Kapua) finden sich Steinfundamente.
Bei den (in Höhlen und Bäumen lebenden) Orang-Damunej (Danuog) sind Lanzen-
spitzen und Beile aus Stein in Gebrauch (auf Bomeo). Aus der i^it der Orang-
Kliug in Margasari stammt der in Stein gehauene Stier am Nagara-Fluss (auch
der bei Tjandi gefundene Goldschmuck). Der Fusseindruck auf dem Stein bei
Batutoelis wurde der Wittwe des versteinerten Poerwa Kali zugeschrieben, in-
dem sie ihn so lange betend umwandelte, bis ihre Füsse sich abgrenzten. Die
Inschrift bei den Fussabdrücken am Fels des Flusses Tjaroenten nennt den
König Purnna-wamna. Auf den Berg Djambangon (in Bomeo) finden sich Ein-
drücke von Buddha's Fuss (im Fels). In Neu-Gninea werden auf einem Steine
die Fnsstritte des Propheten gezeigt (s. Fabricius). Auf Java findet sich alter-
thümlicher Fussabdruck (Borang Buddha). Die Steinbilder auf der Insel Selipoe
stellten Schweine mit Hühnerschwänzen, Hühner mit Schweineschwänzen, Fische
mit Fahnenkämmen u. s. w. dar (s. Greiner). Das Steinbild des Stier (und der
Hai), in Sarawak gefunden, wurde von den Dayak in Verehrung gewaschen. Die
(Hodah genannteu) Holzbilder (der Tering Koetei) dürfen nur vor die Hänser
gestellt werden. Thonfiguren sind in Höhlen gefunden (auf Bomeo). Bei den Dayak
wurden Stücke eines Stein-Ochsen verehrt (und indische Säulensteine). Auf den
Tempelruinen Borneos wurden (nach Baffles) Inschriften gefunden, mit eigenem
Alphabet (b. Dalrymple). Bei Tjandi (am Margasari-Fluss) fand sich (in Borneo)
eine (indische) Colonie von Orang- Kling. Bex Yue-ngai memoratur addictns
religioni Fo in Hegno 0-to-tan sito in Insulis ad meridiem Indiae versus Borneum
(430 p. d.). Bei Sangonw (in Pontianak) fanden sich (1823) Bilder, Ganesa,
Nandi^ Lüigam (und beschriebene Steine). Dal ton traf Hindu- AI terthümer in
Koetei. Die Hindubauten zwischen Pertibie und Datoe-Datoe ruhen auf künst-
lichen Hügeln. Im Soeloe- Archipel werden Hindubilder (besonders Ganesa's) ge-
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fanden. Am Kaya Boonga (in Koetei) fanden sich Ueberbleibsel eines Hindu-
Tempels. In Waghoo (anf Borneo) sind Hindu -Tempel mit Figuren gefunden.
Aus dem (mit dem Nebenhügel) von Menschen aufgewoifenen Hügel Tambak Mokatis
(am Songey Siraauw) werden Goldarbeiten ausgegraben. Unter dem Hügel San-
garwassie soll die (Wege lauernde) Poetri Maga begraben sein (in Borneo).
The Silakaus and Laras call their Grod „ Jewata^, the Sibuyans ^Batara'' and tho
Sarawak Land Dyaks „Tapa" (s. Spencer St. John), Tenabi (the maker of the
material world), Jang (the Instructor) and Jirong (tke Eenovator and Destroyer)
is^oing from the Godhead Tapa (the great Creator and Preseryer). Tapa tirst
Gieated Jang (or Jing), then the spirits Trin and Komang, and then man
(according to Campbell). The spirits fighting with man, rubbed charcoal in his
ejes, whicb made him no longer able to see his spirit foes, except in the case
of certain gifted persons (as the priest). Ab the smoke of the funeral pile of a
good man riaes, the soul ascemds with it to the sky (in Borneo).
Nach den Stämmen am Barito existirten zu Anfang, im Belch der Götter,
zwei Bäume, Boengking Sangalang und Limoet Garing Tinga genannt, und der
(Boengking) genannte Kugetepross des Boengking Sangalang (auf dessen Wipfel
der Vogel Sinang wohnte, mit dem Flügel -Engel Tambiiung), fiel (durch Be-
wegung abgeschüttelt), in den durch Naga Toembang bewachten Engels -Fluss
Batang Danom Sangalang, sich, (vor Verfolgung flüchtend), in die Jungfrau
Boedak Boelan Handjoeren Earangan verwandelnd, welche mit dem aus einem
Blatt des Baumes Koenoek gebildeten Boot (Laasang Daoen Loenok), den Fluss
nach der Mündung in das Meer Labeho Rampang Mattan Andan Tasik Kaloem-
bong Boelan abfuhr, wo sie sich mit dem aus einem treibenden Baumstamm
(Garing Tjenjahoenan Laut) entstandenen Mann (Garing Banjang Tjenjahoenan
Laut) vermählte, und durch zeitweis aus ihr fortfliessende Blutströme verschiedene
Wesen und die (dieselben beeinflussenden) Hantoes bildete; so gebar die (aus
einem Baumstamm) auf der Insel Poelan Tellopoeloe entstandene Jungfrau Poetri
Bewo Bawin Poelan Tellopoeloe, mit dem dort wohnenden Mann Djangong Hadoen
Peres vermählt, die Krankheit bringenden Dämone; die beim Baden aus einem
Blutstrom entstandene Indoe Reman Lawang wurde mit dem im Wasser lebenden
Mann Angan Bijai Mamasawang Boengai Peneng Basallo MamarandeuQg Lagang
zu Stammeltern der Crocodile, aus dem beim Fischfang mit Netzen hervor-
quellenden Blutstrom entstand die Jungfrau Naga Dambang (mit ihren sechs
Kindei-n, den schwangeren Frauen nachstellend), aus dem an den Wurzeln des
Himmels vorquellenden Blntstrom entstand die Jungfrau Kamello Lellak Lawang,
deren (in Vermählung mit Batoe Mambon) geborene Kinder (als muthig und
tapfer) vor Kriegszügen angerufen werden. Aus dem fünften Blutstrom entstand
die Jungen Indoe Mellang Sangar, deren (mit dem Mann Tarahem Eadja
Nandang) geborene Kinder (in Adlerform) auf Baubzügen und Handelsreisen
helfen. Aus dem sechsten Blutstrom entstand die Jungfrau Kamello Boembong
Lioenok, deren (mit Njaring Gilahanjie Doembang Eujen Tingang geborene)
Kinder die Fruchtbäume an den Wohnungen bewachen. Die siebente Schwanger-
schaft (regelmässig verlaufend), brachte hervor Mahadara Sangen (mit den
Keimen der Pflanzen und Thiere zur Erde kommend, wo er ein aus Frucht-
bänmen wachsendes Ei findet) und Mahadara Singsang, Vater des Tempon-Telon,
der viele Götter zeugte. — Am Sambas wird neben dem Himmelsgott Pangatoe
€^er (als Sonne) Djewata Matahari (und seine Gattin Panita), der Berggeist
Djewata Dirooh (sowie zum heilen Djewata Bari) verehrt (s. G. Müller). Neben
dem Gott Tanangan (Teman-Tingei) oder Najoek-Senijoeng (Miojanni) wird die
Göttin Sempoeloh verehrt bei den Kayan, (die Toh, als böse, fürchten). Als
(naeh den Ot- Danom in Borneo) Alles Luft und Wasser war, und der höchste
Gott Mahadarah die ans dem Himmel auf die Häupter von sieben Nagas nieder-
geworfene Erde nun ihrerseits Alles füllend sah, drückte er sie (vom Himmel
niedersteigend) zusammen (in Berge und Thäler) und bildete (aus einem Theil)
den (oder die) Mensehen; bei der Ueberschwemmung retteten sich die Böte auf
den allein vorstehenden Gipfel Boekit Arai, wohin die Seelen durch den Sanggiang
(Engel) Tandeho im goldenen Fahrzeug geführt wurden, auf der Reise nach dem
auf dem Berg Loemboet ruhenden Himmel, viele Gefahren überstehend. Gott
Totadungan wird als Sehöpfer verehrt (bei den Ki^an). Nach den Kayan (in
Borneo) hat der höchste Gott Tanangan (Teman-Tingei oder Najoek-Sinijoeng)
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oder Hinjanni mit seiner Fraa Sempoeloh die Welt geschaffcii und ans Steinen
Menschen gebildet (die Toh oder bösen Geister dnixh Opfer sühnend). Neben
Hat-alla in Bnkit ngantong-gandang (een zwevende en zieh voortbe wegende berg,
gelegen aan een grote rivier) nnd seinen Kindern wird bei den Dayak (twi
Poeloepetak) als Olo-Ngadjn (Oberländer) Radja-Ontong (de gelnkskoning) verehrt^
dann Tempon Telon, der durch das Eisenschiff (ßenamama^ die Seelen nach Loewoe-
Lian bringen lässt, Singnmang n. s. w., dann Kadja Sial („de ongelnks koning'
mit Kaja Uantoen nnd Raja Dohong, sowie den Djatas) in den Flüssen oder (in den
Büschen) Idjing, Krian (als Zwerg), Pndjut (mit Spitzkopf), Njaringn.s. w. (8.Becker>.
Wie Hat-allah (oder Tonggal) anf einem nmherschwebenden Berg, wird Mahatara
(Attallah) als allgegenwärtig verehrt (bei den Dayak) nnd in Mahadarah (bei
Ot-Danom) als Schöpfer (wie Tatadnngjan bei den Kayan). Gott Batara wird
auf dem Berg Halau-Halan verehrt (in Tanah Boemboe). Neben Tapa (Jewata
oder Batara) bildete Tenabi die Erde (s. St. John). Djewata (Dewata) Hess
Himmel und Erde durch Panita schaffen (s. Veth). Die Dayak fvon Mempawa)
rufen den Gott Ivebada nicht direct an, sondern durch Vermittelnng von Holz-
bildem (mit aufgehobenen Armen). Praman (Brahma) ist Sklave des Gottes
Hat-allah, dessen Sohn Batu Djampa Mann und Frau ans den (anf den Naga-
poesei gefundenen) Eiern vermählte, und dann für die (von seinem Vater mit
Fisch und Geflügel gefütterten) Menschen den (verbotenen) Reis stahl, zugleich
noch das (auf dem Wege zur Sonne angezündete) Feuer herabwerfend.
Nach der Erde schuf Mahatara (bei den Dayak) die Brüder Sambaja Sangir und
Sambaja Sanggiang, von denen beim Baden der erste das gesunkene, der andere
das treibende Eisenstück wählte, und als sie (in Folge eines Zwistes ihrer Frauen^
in Krieg gerathen, lebten die (von Sambaja Sangir stammenden) Menschen, wenn
durch das treibende Eisen getödtet, stets wieder auf, so dass die (trotz grösserer
Stärke) mit Vernichtung bedrohten Sanggiang (Engel) sich nach der im Wolken-
meer treibenden Tnsel Loewoe Sanggiang (in sieben Stämme getheilt) zurück-
zogen, von wo sie (in Erinnerung der auf Erden genossenen Freuden), noch als
Schirmgeister der Menschen zurückkehren. Aus dem (neben Pampoelah Hawoen
und Sanggoemar) mächtigsten Stamm Panjamarang Kalingan (unter den Sang-
giang) stammt Tempon-Telon; der (als blutmassige Frühgeburt geboren nnd von
der Mutter in den Flnss Djailehan geworfen), in Poelan Sanggiang am Lenkihong-
Gebirge durch Poesan Baloesa, Frau des Sanggiang Hirai, beim Baden gefunden
und durch Warmhalten im Hause entwickelt wurde zum Koempang boelan
Panaroesan langgit, der anf Abenteuer auszog, und nach Vermählung mit
Tempong Hawoen (die er aus der Macht des Sanggiang Mandjamai befreit), nach
seinem Gebrirtsplatz zurückkehrte und dort Tempon-Telon genannt wurde, als
sich das Dorfhaupt Telon zu seinem Sklaven erklärte. Im Vorderbug des von
Tempon - Telon's Sklaven (Telon und Hampawang) geführten Eisenboots (zur
Seelen-Ueberfahrt einmal in 24 Stunden) sitzt der feuersprühende Sanggiang-AsseL
Als Stellvertreter des (weiblichen) Mahatara (ohne Anfang und Ende) gilt
(dem Dayak) sein Bruder Djata (im Wasser, als Vater der Crocodile) und seine
Schwester Kloweh (mit einer Brust in der Mitte) in der Erde wohnend (und aus
derselben Spukgestalten heraufsendend). Nach den Bejadjoe (in Borneo) kamen
die ersten Menschen auf Adlersflügeln herab zu der Erde (auf einer Naga ruhend),
und die Byamma geflogen, aus der Abhassara - Terrasse (in Birma). Nachdem
Tapa erst Jang, dann Triudkomang, später den Menschen geschaffen „man and
the spirits were at first equal and faught on fair terms", bis „the spirits got the
better of man and rubed charcoal in bis eyes (except in the case of certain gifted
persons) bei den Dayak (s. St. John). Neben Tapa (Jewata oder Batara) als
Schöpfer, bildete Tenabi die Erde, während Jang or Jing „first instructed the
Dyaks in the mysteriös of their religion", und Jirong „looks after the pro-
pagation of the human species and also causes them to die of sickness or accident*
(s. St. John). Nachdem Belalinajep (der Gott des Donners) den Menschen (Alang
biloeng) und durch das (aus dem Baum entstandene) Ei die Frau Soerilemlai
gebildet, zeugten Beide den Ahn der Dayak-Kayan (in Boeloengan). Djewata (bd
den Dayak) Hess durch Paneta Himmel und Erde schaffen, durch Panampa das
Licht, durch Pajadjoe die Menschen, „Pagingoh zorgt voor het onderhoud der
menschen en Paniring geleidt hen door het leven" (s. Veth). The spirits arc
divided into two classes, as ümot (spirits by nature) and Mino (ghosts of
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departed meo). Umot Sisi is a harmless kind of spirit, wbich follows the Dyaks,
to lock for the fragments of food, wliich have fallen tliroagh the open iloorlng
of their homses and who is heard at night munching away below. Umot Pembak
canses scarcity among the Dyaks, by Coming invisibly and eating the rice from
the pot at mealüme. Umot Perosong and Tibong come slily and devonr the
rice, which is stored (in the garrets). The Troi and Eomang live amid the old
forests on the tops of lofty hills (coming down for the head feasts). The
Komang (thespirits of departed heroes) are associated after death for their
valonr with the war-loving Tmi (s. St. John). Mino Buau are the ghosts of
these who have fallen in war (assnming the form of beasts ad headless men).
Mino PigabTin are the ghosts of those, who met with an aecidental death
(wailing). Mino Kok Anak (the spirits of women, who have died in childbed)
delight to mount high trees ad to startle by horrible noises (in the twilight).
The Sedying (living amid the holes of the rocks on the hills) may be heard on
rainy days (shivering ad bemoaning). Wenn der (böse) Eamiak (als Vögel nm-
herfli^nd), kein Opfer (Balei) erhält, schliesst er in den Leib der Schwangeren
das Kind so dicht ein, dass es nicht geboren w^*den kann, (in Poeloepetak), die
Erdgeister (Kloa) verwechseln die Neogeborenen (bei den Dayak in Poeloepetak).
Nachdem Hat-alla (mit Hülfe von sieben Naga oder Schlangen) den Erdball ans
dem Wasser gehoben, überdeckte er ihn mit Gewächsen, und schnf zwei Eier,
ans deren einem der Mann, aus dem anderen die Fran hervorkamen, von deren
sieben Söhnen nnd sieben Töchtern die Geschlechter der Menschen stammen
(bei den Beja^oe Borneo's). Unter den Dewale wohnt Sanggiang in der Lnft, Dtiata
im Wasser. Tempon-Telon wird in Liedern gefeiert. Der Dämon Kambi (mit
Hanerzähnen) verschlingt die Todten. Von Kaloa kommen Krankheiten, Koekang
lauert am Seelenweg, wogegen Maga lian oder (Seelenleiter) Psychopompos (mit
den Bilian) nnter Ansstrenen von geweihtem Keis dnreh Beschwörungen hilft.
Ans allen anssergewöhnlichen Erscheinungen (wie sonderbar verwachsene Wurzeln,
plötzliches Erscheinen von Fischen, Vogeldug n. s. w.) werden Vorzeichen ent^
nommen. In den Tanhawang (heiligen Büschen an Flussniedemngen) wohnen
die Pampehilep genannten Walddämonen, deren Boten (Karrionw oder Basch-
gespenster) Wanderer in Gestalt ihrer Bekannten zum Irregehen verlocken. Bei
den Dayaken (denen die Samba Träume auslegen) wohnen die Njabatta (oder
Dewa) auf Berghohen. Die rothhaarigen Plagegeister (Njaring) wohnen auf
I^onokbäumen und in den Zaubergebüschen (Pahewan) bei den Dayak. Die
Crocodile sind Knechte der Djata (auf Borneo). Neb^ Pangatoe oder (Djewata-
laut) Djewata (als höchster Gott) steht (bei d^ Dayak) Budjang Bä^ni an der
Spitze der Hantn (oder bösen Geister). Neben dem (bösen) Poetjoet wird der
höchste Gott Batara (auf dem Berge Halau-Halau) verehrt in Tanah - Boemboe
(aof Borneo). Das Biesengespenst Kambi leitet irre (bei den Dayak). Der Dewa
oder Njabatta wohnt (auf Borneo) auf Bergeshöhen. Die Balian (den Gott
Teman-tingei anrufend) opfern den Toh oder Dämonen (anf Koetei). Als Haupt
der Sanggiang wohnt Tonggol oder Hat-alla auf dem Boekit Nyantong-gandang
(einem im g^rossen Fluss treibenden Berg) oder (in Kotaringin) anf dem Berg
Sembajong (mit seinem Sohn Ombon-boelan und seiner Tochter Padadari). Der
Gott Badja-balawang-boelan (mit Poetri-sawalang-langit vermählt) verleiht Reich-
thnm. Djarang wird für Körperkraft angerufen (bei den Dayaken). Sangoe-
mang, Hangamer, Temponkanaraan, Hatangan, Lilan nnd Sakanak schützen die
Menschen (Tempon-Telon die Todten). Die Djata wohnen im Wasser. Der böse
Kamiak verfolgt die Frauen, als Vogel, (und mnss Opfer haben für gute Gebart).
Badja-Sial bringt Unglück und quält. Die Dohong (Hantoe) fressen Herzen (als
Kopf mit Eingeweiden). In den Wäldern spuken die (rothen) Idjin-ngaring, die
(zwerghaften) Kriau, dann Poetjoet (als gehörntes Ungethüm) und (in Gestalt«
Veränderung) Bahoetai (als Schwein oder Hirsch). Unter den Umot genannten
Geistern (der Dayak) leben die Komang (Heldenseelen) nnd Trui in den Wäldern
(haarig zu Kopffesten herabkommend), während der Umot Sisi durch die Haus-
flor gefallene Speise außsst, Umot-Pembak (unersättlichen Hungers) den Reis
des Mahles verzehrt (Mangel verursachend), nnd die Umot Perusong (oder Tibong)
heimlich den gespeicherten Reis aufzehren (s. St. John). Unter den Mino ge-
nannten Geistern wohnen die Mino Buan (im Krieg Gefallenen) heimtückisch im
Jnngle (in Gespensterformen schreckend), die Mino Pajabun (plötzlichen Todes)
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schweben klagend, die Mino Kok Anak (der im Kindbett Gestorbenen) schreekem
im Zwielicht durch Anschreien von den Banm- Wipfeln (bei den Dajak)L Dte
Dayak von Mempawa verehren den Gott Joebada durch Holzbilder (mit auf-
^richteten Armen). In der Erde wohnen die (einbrüstigen) Kloa, dnrdi wddM
Kinder in Kidkröpfe verwandelt werden. Der nmheriiegende Dämon Kamiak
raubt Kinder. Die im Wasser lebenden Djata's geben Kinder. Im Walde geht
Njariiig (mit rothem Haar) nm, dann Krian (zwergig und boshaft), Pidjnt (mit
spitzem Kegelkopf), Behutei (in verschiedene Gestalten ver&Ddemd), I^jin be-
sonders an den Pahewan (nnzug&nglich) genannten B&umen. Die Orang-Bvkit
(Fremde vergift^id, um ^daven im Jenseits zu haben), verehren die Batara
genannten Geister, und mit ihnen den Dewata genannten (im Gebirge Djam-
bangan auf Borneo). Der Dämon Iblanlangan Langit (geflügelt am Himmel
lebend) tödtet durch Donner und Blitz (bei den Milanows). In den Flftssen weilen
die Naga, in den Seen die Jin, in den Wäldern die Taw (Dalong oder Doig)
oder Balanyan, und vom Deog Jan (an den Quellen der Flüsse) wird die Wasser-
sucht geschickt (auf Borneo). Die Umot wohnen in den Wildnissen, die Sabayan
auf Bergeshöhen (als D&mone). Bei den Dayak (in Poeloepetak) zerfallen die Geister
in die Sanggiang (die theils die Oberwelt, theils hohe Egonen bewohnen) und
in die Djatti der Niederwelt (im Wasser grosser Flüsse wohnend).
Nachdem der Schöpfergott Betarak vergebens versucht hatte, aus einem auf
dem Berge Tilong oder Kaudjano abgehauenen Bambus den Menschen zu bilden,
knetete er ihn (am See Locar) ans Lehm, als Sempandey (Sempouloh) oder Banda«,
dem der Vogel Gergassie den Tod brachte, während die Seele (Samengnat) zum
Berge Tilong zieht (s. Langenhofif). So missglückt bei den Quich^ das Hob-
geschlecht des Schöpfers. Die Seele geht durch ein Loch in die Unterwelt ein,
als Bejawi, und wird bei ihrem Tode dann in Begutin verwandelt, bei dessen
weiterem Tode wieder das Lebensprinzip in die Stämme der Bäume eingeht (bei den
Dayak). Vor Bäumen, worin Menschen verwandelt sdn möchten, errichten die
Land-Dayak einen Altar (s. Low)* Nachdem Gott (Hat-alla) die Schlange Naga-
poesei (im Wasser) geschaffen, und sein Sklave (Firaman) ihren Kopf gegen die
Sonnenhitze mit Erde bedeckt hatte, fand dort sein Sohn (Batoe-Dijampa) zwei
Erd-Eier (Tantelo-pitak), woraus Mann und Frau hervorkamen (bei den Dayak).
Tnpa wohnt in den Wolken bei den Dayak, deren Seelen nach Sabyan (unter der
Erde) gehen (in Sarawak). To Batara is attributed every blessing (of the Sear
Dyaks) neben den bösen Geistern des Jungle (s. St. John). Tuppa or Jerroaag
(principal god of the Land-Dyaks) is supposed not to attend feasts, with the
Kamang and Triu, the martial spirits, becanse his pure and beneficent natare
has a horror of war (s. Low). Neben Gurn und Maharadja verehren die Bejadjoes
(in Borneo), die Sanggiang (Geister der oberen Welt) und die Djata (Geister
der unteren Welt) durch Opfer ungehülsten Beises, während dem Seelenführer
Tempon-Telon gekochter Reis dargebracht wird, und ebenso den (bösen) Dämonen
Kalne, Kambir und Djinkapir (im Innern der ErdjB). Der Balai palangka bildet
das Hans des Rawing (Lomba oder Cix)codil) für Tempon-Telon unter den Sang-
giang (der Dayak). Durch Mangang koit, indem der Balian unter Anmfang
Sanggiang Assei*s Sand auf das Haupt der Menschenopfer streut, werden diese
zu seelenlosen Körpern (als durch Tempon-Telon fortgeiührt) und können so ge-
martert werden (bei den Dayak). Als Ersatz werden Büffel gemartert (vicarirend).
Wenn Tempon-Telons Eisenboot (für die Fahrt nach dem Seelenlande Loewoe
Liau) auf dem heUen Strom zum Kiham apoi oder feurigen Wasserfall gelangt
müssen die brennenden Bambus immer rasch durch die ^laven mit anderen er-
setzt werden, und in der Hitze bekomm^i nur die guten Seelen Wasser zur Ab-
kühlung zu trinken. Dann wird an dem Karapong der Thiere angelegt, am
Diebe auszuschiffen (denen das Gestohlene dort auf den Bücken gebunden wiri),
darauf an dem der unehelichen Eänder (ohne Häuser am Ufer umwandelnd m
sanfter Luft), ferner an dem der Selbstmörder (zwischen giftigen Pflanzen
weilend), sodann an dem der Ertrunkenen (mit halbem Leib im Wasser stehend),
und schliesslich gelangt die (gute) Seele nach Kawa-wohan-boelau (der Gold-
klumpen) im Seelenlande, wo Alles sich von selbst baut, (sodass die Sklaven es
nur darzureichen haben), und Baden in dem See die HässUchen versdiönt. Fühlt
sich die Seele dem Sterben nahe, so verjüngt sie sich durch Essen vom Baum
Eatang-garing, nachdem sie indess siebenmal die irdische Lebenszeit erneuert
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haty stirbt sie ab, um auf ßrden in eiser Pflanze wiedergeboren zu werden (am
liebsten in den Fracbtb&nnien in der Nähe des Eampong). Wer von solcher
Pflanze isst, kann zur Vermehrung des Menschengeschlechts beitragen, und ist
die Seele (liaii) mit der Pflanze in ein Tliier gefahren, so befähigt dieses den
Menschen, der davon isst, in Geschlechtsemenemng einen Menschen za zengen
(weshalb die Dajrak am liebsten Pflanzenfresser essen). Verwelkt indess das
Blatt oder die Blüthe (worin die Seele sich niedergelassen), ohne durch Mensch
oder Thier gegessen zn sein, so geht die Seele zn Gmnde (s. Perelaer). Tempon-
Telon lässt von seinem Diener Telon (zum Schatz und Bekämpfung des b5sen
Koekang) die Seele fdhren (bei den Bejadjoe auf Borneo^, in Leitung (Mercurs).
Neben Gott oder Ipu wird die schöne Balu Adaol, welche die Seele auf die von dem
doppeikdpftgen Hund Mawing bewachte Strasse in's Jenseits führt, verehrt (bei
den Milanow) auf Bomeo (s. Orespigny). Die Dayak (in Bandjermassing) opfern
dem (bösen) Dämon Tallopapa. Tempon-Telon lässt die Seele der Abgeschiedenen
dnroh seinen Diener Telon in eisernem Schiff abholen, um den Nachstellungen
Koekang's (im Feuerpfuhl) vorbei zu fahren (unter den Bejadjoe).
Neben Sosme (weiblich), Mond (männlich) und Sternen (mit den Baroega oder
Peier's Stab, als Kinder) verehren die Pari (in Bomeo) den Schöpfer Mi^janni,
der (mit der Göttin Sempoeldi) aus Steinen Menschen und Thiere bildete. Die
Köpfeechneller gehen in den Himmel Langit Soeka, die an Krankheit Gestorbenen
naeh Lamoer Niang, die im Kindbett gestorbenen Frauen nach Tai-Assah,
während die Seelen derjenigen, deren Köpfe geschnellt worden sind, in Rarouw
Sahan in Blut gebadet werden. Beim Leiehenfest wird der Todte laut zur Theil-
nahme an der Mahlzeit eingeladen. Die Hamboeran (Seele des lebenden Menschen)
theilt sich beim Tode in mehrere Liau, von denen die Salumpok-Lian (Lumpok
oder Mark) die hauptsächlichste ist, bis zum Tiwahfest nahe dem Raong oder
Sarge verbleibend, und (nachdem durch die Sanggiang fortgeftihrt) im Sanggiang-
lande vereinigt mit den übrigen Seelen (die aus der Erde hervorkommen), als
liau Karahak tolang (Seele der Knochenreste), liau pandong lawin balau (Seele der
Fasern und der Haarenden), Liau tundjuk (Seele der Finger und Nägel) n. s. w.
(bei den Dayak). Als Morgenstern heisst Venus Bintang Sawah (der Stern des
Tageslichts), als Abendstem Bintang maling (Diebsstern). Der grosse 3är heisst
(bei den Dajrak) Bintang idjang bawoi (Schweinskinnbackenstem) und der Nord-
stern Bintang kajoen tanggoi oder Stern des Bnndlochs (im Hut). Sanggiang Njaro,
Sohn des Ungewittergottes (Sanggiang Sangoeman) sendet seine sieben Söhne,
gepanzert, zum Unwetter aus (im Donner heulend). Aus den Goldstiften ihrer
Zähne sehiessen die Blitze hervor, und mit Streitäxten umherschlagend, ver-
srteinem sie die Menschen, nur die Bambus-Art Taweang (zum Blitzableiter neben
die Häuser gepflanzt) färchtend, an welcher einer der Bräder sich so verwundete,
dass er starb (bei den Dayak). Mondfinstemiss (auf Bomeo) heisst Nawan talo
(Etwas Geliangenes).
Als Antang, Stammvater der Dayak (von Poeloepetak), im Alter (s. Hupe)
in fedrige Vogelgestalt zusammenschmmpfte, flog er (durch seine Brüder Patingi
und Patigi-Djoeking in Wasser getaucht) in veijfingter Gestalt, als orakelnder
Antang-Vogel hervor (wie der Orakel- Vogel der Inca-Brüder aus der Höhle).
Antang (Stammvater der Dajakler) mit den Brüdern Patingi und Patigi-Djoeking
am Fluss Poelo-Petako lebend, schmmpfte als unsterblich schliesslieh zum Vogel
eia (als welcher der pemanische Stammherr fortflog). Tato-hiang bilden die Vor-
fahren (bei den Dajrak). Omen werden von Vögeln genommen, als ,.Half-Dayaks"
(the resttlt of tbe intercourse of a spirit with a Dayak-woman). Der Antang
(Faloo pondicerianus) wird nicht getödtet (bei den Dayak). In Menschengestalt
den höchsten Himmel (Langih) bewohnend^ nimmt Antang, wenn der Erde ge-
nähert (im die Thaten der Menschen zu beschauen) die Form eines Adlervogels
an, indem sich seine Arme in Flügel, sein Kopftuch in Kopl^edem verwandeln.
Als Sambila trong (unter den Dayak und Poeloepetak) zuerst von seiner Mutter
(beim Tode des Vaters) zum Kopfschnellen veranlasst wurde, verwandelte er sich
(beim Todtenfest) unter dem Olo-maga-lian (das die Seele mit den Geopferten
an TempourTelon empfehlende Gebet) der Blian oder Priester in den Antang (oder
Orakelvogel). Sambilan Tiong, Sohn des Fürsten von Kahajan, schnellte den
ersten Kopf, und als beim Leiehenfest der Gesang Olo - maga - lian (Heil der
Seele) die beiden Seelen an den Gott Termpon-Telon übergab, verwandelte er
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aich in den Antang- Vogel. Der Antang (Fako pondicerianas) oder (indiadi)
„Brahman-kite** (Kshemankara oder Khsemankari) dient den Dayak zum Vorzeichen.
Der Antang oder (in Bengalen) Sankaratjila (Falco pondicerianos) ent8]^cfat dem
(persischen) Hnma (orakelnd). Nach Aufstecken yon zwei FßUilen mft der
Dayak einige Tage lang den Antang, dessen Erscheinen beim rechten Pfahl
günstig, beim linken nngünstig ist Die Dayak ahmen in ihren Tänzen das
Fliegen der Vögel nnd die Bewegungen nach (s. Van Landen). Die Dayak ziehen
die wahrs^igenden Vögel herbei durch Gesang und Streuen von Bei& Trifft bei
Krankheitsfällen der günstige Flug des Antang zu, so legen ihn die Dayaker
Beis, Sirih-Blätter u. s. w. hin, die er zwar nicht berührt, aber aus der Fenie
mit Zufriedenheit betrachtet (auf einem CtesteU). Neben dem Antang kennen
die Dayaker noch sieben Orakelvögel (b. Croockewith). Als eine Dayak-Familie
zu Poeloepetak die beim Hausbau gefundene Schlange Lendong (ein Liebling
Mahatara's) gegessen, wurden alle Mitglieder in Antooen verwandelt. Die Kind«
von Antooen verblieben es erblich. I^irch Baroewoet taboeloke (KopfiabreisBen)
fliegt der Hantoe als Kopf mit Eingeweide umher (Seelen zu rauben bei Nachts
Guha ist der mächtigste unter den Antu (spirits) bei den Pakatan (in Borneo).
Krieger des eigenen oder fremden Stammes (bei den Dayak) „become Antus or
wood-devils^ (s. Bagle). Weilt ein Dayak allein im Wähle, so pflegt er seine
(vielleicht durch die Antooen geraubte) Seele von den BoischgeiBtem zurück*
zufordern (oder wenn nicht, beginnt er nach einigen Tagen Abgeschlagenheit
zu fühlen). Den Kopf eines geopferten Huhns mit Beis auf einen Pfahl steUend
rufen die Balian (der Dayak) die Seele des Huhns, damit der Hantu (des Kranken)
in den Leib des Huhns kriecht (indem mit Blasrühren auf ein Vogelbild ge-
schossen wird). Radja- Antooen (Antooen-König) oder Bac^a Haramoeng batoe-
lang dohong (Tigerkönig mit Messern als Knochen) sendet, als sdne Boten, die
Krankheiten, um Seelen wegzuführen, welche die Balian zurückfordern (bei den
Dayak). Audi fügen die Antooen Holzsplitter, Fischgräten u. s. w. dem Körper
des Kranken ein. Antooen Kankaniak trachtet die Frucht im Mntterleibe zu
verderben. Antus hunt about the jungle (bei den Dayak), Girgasi the Chief of evil
spirits, is especially addicted to the chase (s. Perham). Der Badja Hantnen
(Zauberkönig) begabt mit der Kraft, als Hantu (Kopf und Eingeweide) umher-
zuschweifen. Wohin der Punkt einer geworfenen Lajize fällt, ist reicher Fisch-
fang, wo ein im Kreis entzündetes Feuer glimmt, die Ankunft des Feindes zu
erwarten (auf Borneo). Zur Bathpflegung setzt sich der Dayak auf einen in
einen gezogenen Kreis gestellte Oocosnuss, ohne mit Armen und Beinen den
Grund zu berühren (das Gleichgewidit bewahrend), und wenn diese sich von
selbst zu drehen beginnt, ist der Ausschlag günstig. An Wochentagen loost der
Dayak für den günstigen Anfang, der Sonntag (Andan^Ahat) ist indess bereits
in günstige und ungünstige Stunden vertheilt Bei den westlichen Dayak mus
beim GottesurtheU der Angeschuldigte, in dessen mit Pisang-Kättem bedeckte
Hand geschmolzenes Blei geträufelt ist, über sieben Bambus springen (ohne die
Hand zu beschädigen) oder ein Kupferstück aus siedenden Wasser herauf holen.
Poetri Santang, die sieben Töchter Mahatara's, leiten die Geschicke und werden
(wenn durch ein Spiel angerufen) durch ihren. Bruder Oembang an einem GM-
strick aus dem Himmel herabgelassen, auf einem goldenen Bambushaufen sitzend,
um alles Unheil abzuwehren (bei den Dayak). Von den sieben Töchtern des
Gottes Hat-alla (auf dem schwebenden Berg Bukit ngantong gandang wohnend),
wird Padadari beim Wahrsagen angerufen und der ^hn Ombonbulan bei Gottes-
urtheilen (unter den Dayak von Poeloepetak). Dann folgt der Schätze ver-
theilende Badja Ontong (Glückskönig) mit seiner Frau Putir Sawawalang Langit,
und weiter, neben dem starken Djai*ang bawan (auf einem Vorgebirge wohnend),
die Geister (dritten Banges), als Tempon-Telon (die Seele im Eisensohiff Bena-
mama durch den Sclaven Telon vom Todtenfest oder Tiwah nach Loewoe Lisi
führend), Singumang, Bapa Paloe, Tempon Kanarean menjamei, Badja Hantangai,
Sakanak, Lilang. Die (vor einem Kriegszuge mit dem Propheten in der Ein-
samkeit die Omen beobachtenden) „Penitents are yonths, who appear at birth
to have had certain marks, signs of misfortune, on them, and who, in order te
get the marks to disappear and to prevent the evil, which their presenee
forebodes, roust atone, or go through penitential Performances, sudi as depriving
themelves during a certain portion of their lives of salt or fish , or öf eveiy
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kiiid of doüiiiig^ (s. Bock), bei den Tring (in Borneo). Die Jünglinge der Seyai
Eelai (in deren Dörfern der Fremde seinen eigenen Eeis kochen moss) essen
nichts von Andern Gekochtes nnd dürfen aaoh kein Fener annehmen (in Berau).
Die sieben Poetir oder Schirmgötter (der Ehe) werden durch sieben Greise
(zum Blutbesüreichen) repräsentirt (bei den Dayak). Das Tiwah schliesst mit
einem Franenfest, bei dem keine Männer gegenvrärtig sein dürfen (s. UUmann).
Antang, der Stammvater der Dayak von Poeloepetak, trug (im hohen Alter)
seinen Brüdern auf, ihn in's Wasser zn werfen, aus dem er als der Vogel Antang
wieder zorückkam (die Menschen in Vorzeichen beschirmend). Erscheint den
Dayak im Tranm ein Antang (Wahrsagevogel), oder (haajiger) Kambi (Riesen-
gespenst), lässt er sich den Baum anweisen, woraus dais Hampatong-Bild zn verr
fertigen ist, nnd trägt es (als Talisman) zum Beräuchern (oder Einlegen in die
Opfergaben). Das Holz Pinjiroem macht gegen Kambi unsichtbar (bei den Dayak).
Jede Familie der Dayak hat eine gemeinsame Todtenkiste (Baong). Beim Tode
der Dayak wird die geistige Seele (Lian) in den ersten 24 Stunden von Tempon-
Telon nach der Seelen-Insel, in dem Wolkensee, fortgeführt, während die stoffliche
Seele (Karafaang oder Kreng karahang) um die Leiche scJiwebt bis zum Tiwah-
Fest und dann gleichfalls von Tempon-Telon nach Loewoe Idau geleitet wird, um
mit dem andern Seelentheil vereinigt, im Kawa wohan boelau als Hamboerang
die Seligkeit zu gemessen. Bei den Dayak von Landak gehen die Seelen nach
dem Boekit Sebajan genannten Himmel. Beim Opfern von Hühnern wird Drahen
tato Antang gebeten, die Seelen derselben an den Sanggiang zu überbringen
(bei den Dayak). In seinem Gesänge Mejangin übergiebt der Seelenleiter (Maga-
lian oder Priester der Seele) am Wasser Kalamboengan jogaha die Seele an die
bdden Diener Tempon-Telon's, um nach dem Seelenlande (Laan-liau) geführt zu
werden (bei den Dayak). Die Sanggiang (bei den Dayak) erfreuen sich auf der
Wolken-Insel Loewoe Sanggiang der höchsten Wollust. Der Berg Sambajang in
Kataringin ist Aufenthaltsort der Seelen (bei den Dayak). Praman oder Brahma
ist Diener Hat-alla's, seit islamitischer Bekehrung (in Borneo). Jung Ver-
ehelichte opfern (bei den Dayak) dem Kadjanka oder Herrn des Mondes, der
über die ausgebreiteten Landstrecken desselben heiTScht (und der Menstruation
YiMrsteht). Die Dayak von Tanak Boemboe, die (neben den Dämonen oder
Poeljoet) als höchsten Gott Batara (auf dem Berg Halau-Halau) verehren,
bedecken Augen, Nase, Ohren und Mund des Todten mit Goldblechen
(s. Schwaner). Die Seelen der Dayak besucht im Tranm Tapa, als höchster
Gott (in Tapa oder Busse). Schwangere opfern an Kloweh (Göttin des
Glücks) auf Borneo. Beim Todtenfest fährt die Körperseele in den obersten
Batian, um von den Verwandten Abschied zu nehmen (bei den Dayak). Beim
Todtenfest (bei den Dajrak) haut jeder der Geladenen an einen Baumstamm und
zählt seine Schätze auf, deren Hälfte dem Verstorbenen zu Gute kommt. Nach dem
Todtenfest werden die Ueberbleibsel der in der Kiste (Raong) beigesetzten Leiche
nach dem Famili^igrabe (Sandong) gebracht (auf Borneo). Wenn Karahang (die
K^rp^rseele) beim Todtenfest nach Loewoe Liau gelangt, erhält sie durch Tempon
Tiawon oder Bawi balan babilem Lebenswasser (Danom Kahai*ingan) für die Ver-
einigung (Salampok-Liau) mit der Geisterseele (Liau). Die Sibuyan (in Borneo)
tiieilen das Sabayan (das Jenseits) in sieben Abtheilnngen nach dem Rang der Seelen
(s. St. John). Nach den Idaan kann die Seele über den Baumstamm nach dem
Himmel anf Berg Kiny-Balln nur mit Hülfe von Sklaven passiren, und in Giong
wird der Zugang durch einen feurigen Hund bewacht (s. Dampier). Der Himmel
der Kayan (wohin die Todten in Böten überfahren), enthält Abtheilungen für
die an Krankheit Sterbenden, für Ertrunkene, für im Kindbett Verstorbene, für
ohne Nachkommenschaft Gestorbene (in Borneo). Nach dem auf dem Berge Kyni-
Balltt gelegenen Paradiese (dessen Eingang durch einen feurigen Hund Jung-
fraaen verwehrt wird), führt eine aus einem langen Baumstamm bestehende
Brücke, und der Idaan (in Borneo) kann diese nur passiren mit Hülfe eines
Sklaven, den er im Leben getödtet hat. Anf den Pantar genannten Pfählen
stellen die Dayak die Schädel aus. Die Köpfeschneller gehen in den Himmel
Langit Soeka, die an Krankheit Gestorbeneu nach Lamoer Viang, die im Kind«
bett gestorbenen Fraifön nach Tai Assoh, während die Seelen derjenigen, deren
Köpfe geschnellt wcnrden sind, in Rarouw Saban in Blut gebadet werden (bei
den Pari). Beim Leichenfest wird der Todte laut zm* Theilnahme an der Mahl-
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zeit eingeladen. Nachdem die Leiche (der Bejadjoes) an dem (mit beschnitctea
PnUilen verzierten) Santong rauven (mit Topf fdr Feuchtigkeit) zum Skelett
anggetrocknet, wird dieses im Djirap genannte Hans verbrannt (und dort der
Topf mit Feuchtigkeit begraben), während übriggebliebene Knochensl^^e in
dem Pfahlhänschen Santong toelang (Knochenhans) beigesetzt werden, neben
welchem die Hampatong genannten Pfahlbilder (mit aushängender Zonge) aof-
gestellt werden, sowie die Singaran oder Tanjagaran genaiiHten Pfähle (mit
aufgesetzten Aschenkrügen). Am Snngi Doesson werden die Leichen in eiiiem
ausgehöhlten Baurostamme (Karlring) unter dem freien Himmel nied^gesetzt
In den Nachtvogel Liggir (Tarsus spectrum) gehen (nach den Dayak) b(te Seelen
über. Die Seelen der durch Unglück (wie Ertrinken) Sterbenden gehen (wefl
von den Dewa's verbannt) in einen Baum, Stein, Fisch etc. über, dort stecken
bleibend, und werden (von den Dayak) gefürchtet, während sonst die Seelen
(Liau) am Tiwah-Fest nach Loewoe Liau geleitet werden. Werden die ^ten
heiligen Bäume vom Wind entwurzelt, sühnt der Dayak die Hamboeran (Seele
des Baumes, die darin träumt) durch Flaggen und Opfer (s. Hupe).
Um (bei Sialhadjandji) das Haus von allem Sisl (Unhdl) zu reinigen, wird
(unter den Dayak) Beis umhergestreut (um den Austritt zu hindern), und dann
(nachdem die Bewohner nach einer Nothhütte ausgezogen sind), dringet die
Bhang bewaffnet ein, alle Ecken und Winkel durchlaufend, und nachher, bei d»
Rückkehr, die im Kampf geschwärzten Holzschwerter im Wasser abwasehoid.
Die bösen Geister (Sial) werden (auf Bomeo) im Hoema Sial (Dämonenhaus)
gefangen, und dann im Wald oder Fluss ausgesetzt Die Dayak stellen nackte
Figuren aus Marmor und aus Sand auf den zum Hause führenden Weg, böse
Einflüsse abzuwenden. Die (Teman - Tingei verehrenden) Bahau füreht^ die
bösen Tob (s. Van Dewal). Verlassen die Balian das Haus (der Dayak), so
sclilagen die Bewohner auf Wände und Flur, damit alle Sial (Unglücksarsachen)
und alle Dahiang (Vorzeichen) mit ihnen hinausgehen. Das Sial (Verderben)
wird aus dem Hause (der Dayak) durch die Bliang vertrieben (Sial Hadjandji)^
unter Absendung in Schiffen (Hoema Sial). Erzürnte Geister rächen sidi (bei
den Dayak) als Oedjang Biboet (in Regen und Wind).
Bei Krankheitsfällen schliessen die Bliang das gefangene Sial (Unheil), als
Unglücks -Dämon, in das Hoema Sial genannte Bambushäuschen dn, das den
Fluss abwärts treibend, aus dem kesseiförmigen Schiff Benama Boenter (inmitten
der See) entladen wird, unter Fortführung aller Unreinigkerten. Der Sadja
pnrn (König: der Pocken) wohnt auf schwarzen Schiffen im Meer (bei den
Dayak). Die Seelen der Modongs (dem Dämon Oewan opfernd) gehen nach
dem Tode in die Pflanzen Lemohh-Tooi über. Bei Krankheit des Fürsten
zerbrechen die Modong ihre Schüsseln, rufend: „Ifetoeang Matau, «rf mtdi
die Busse*' (Matau) (in Bomeo). Zum Fortführen der Krankheiten wurden
(auf Bomeo) kleine Böte ins Wasser gesetzt, und wer dieselbe auffischte,
würde todt niedergefallen sein. Nach einer Krankheit tx9Lgt der Mendaga
(auf Bomeo) Korallen als Halskette, bis zur Erfüllung der für Bestenng
abgelegten Gelübde. Krankheit (bei den Land-Dayak) ist „cansed by i^rits
inflicting on people invisible wounds with invisible spears** (s. St John). Die
Hantu (Krankheiten schickend) stehen unter Boedjang Brani (bei den Da]^).
In der Krankheit werden die Namen der Kinder geändert (bei den Dayak). Die
Kena-antu genannten Dämone verursachen Krankheit, durch unsichtbare Speere
verwundend (bei den Dayak). Die Priester ziehen die Krankhdtsgeister in
Gestalt von Splittern, Steinen u. s. w. aus dem Magen (bei den Dayak). Zur
Heilung wird bei der Ceremonie Nyibaiyan gesungen; bei Berobat Pinya kämpfen
zwei Priesterinnen, während der Priester die Seelen in bedecktem Gefäss zurück*
bringt; bei Berobat Sisab wird nach Wiedererlangung der Seele der Kranke in
Cocosmilch gewaschen. Die Malanan heilen Kranke durch Embaya (Besessenheit
im Kopfschütteln) oder das Berasit genannte Fest. Durch die Besprechungen
oder Bemri (bei den Festen oder Gawei) wird in Krankheit das Senmngat äiiet
Semungi (Lebensprinzip) zurückgemfen, und beim Pflanzen des Beis „a little of
the princlple of life of the rice, which at every harvest is secured by their
priests, is planted with their other seeds'' (bei den Dayak^ Bei den Dayak von
Sebrouang und Rambai mben die Duknn (Aerzte) den Kranken mit geglätteten
Steinen, die sie von den Hant« (an deren Spitze Bouwi-Nasi steht) erhalten
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haben. Bei Schreck ruft der Dayak seiner Hamboeran (oder Seele) zo, da sie
sich g^flttchtet haben könnte. Wenn der Dayak bei Rückkehr vom Wald sich
matt fühlt, lässt er seine Seele vom Priester soeben. Als in Eahajan die
Wnrzel eines Banmes vom Sturm gelockert war, hing: n^^n Täclier anf , um
die Hamboeran oder Baamseele zn sühnen. Die durch das Gespenst eines
Buan erschreckte Seele des Fieberkranken wii-d (bei den Dayak) durch den
mit Speer bewaffneten Priester aus dem Walde „brought back to its bady
and poked into its place throngh an invisible hole on the head*' (St. John).
In addition to the incantations (Beruri) which accompany every feast (G^wei)
there are special ones on occasions of richness both in men and rice According
to the Dyaks, richness is cansed by the temporary absence and death by
the total departure of the living prindple (semungat or semungit). H^ice
the object of their ceremonies is to bring back the departed souls (or the
Boul of the rice). The incantations, by which the inimical spirits are
proptiated or foiled in their machinations ai*e (for restoring health) Nyibaiyan,
Berobat Pinya and Berobat Sisab, the feasts and incantations, connected
vfiih faming Operations are Mekapan (in the midst of cuttiig down the jnngle
and when it is set on fire), Mamnk Benih (the blessing of the seed before
plantlng), Nyipa an (the feast of first firutts) and Man Sawa or Nyitungid
(about the middle of harvest). In the last harvest feast, the aoul of the rice is
snnred (a few grains of rice, which Tapa send down, falling on the white clotU
add being wrapped up in it). At the feast held after the end of the harvest^
(Nyishnpen) the sool of the rice is likewie secured, which is to ensure the non-
rotUng of the crop (under a general physicking of the children). Jin Betarak
(der Dewa) wird im Wald gefastet (bis der Dämon erscheint). Jang taught
the priestesses (of the Ifyaks) the mysteriös of religion, the formulas they were
to chant, the taboo they were to observe and the rites and ceremonies they
i^ere to perform (Spencer St. John). Der Pangareran hat Macht über die
Orocodile und wird von dem Dayaker gerufen, wenn wegen Blutrache ein
Crocodil getödtet werden muss. Die nach Loewoe Liau (Seligkeitsfelder) wandernde
Seele trifft an enger Biegung des Weges den bewaffneten Dämon Eoekang, der
einem Olo-Bangang (Taugenichts) den Durchgang wehrt, durch einen Olo-Ba-
kalap oder Olo-Budjur (Guten und Ehrlichen) aber (mit den oft bei Rückkehr
zum Leichnam geholten Lieblingswaffen) überwunden wird. Beim Tiwah (Todten-
festX bei Mapas Pali (Fortfegen der Verunreinigung der Leichen u. a w.X Blakn
ontang (Gebet um Glück), Hirek (Erankenopfer), Blaku tahasing (Gebet um
Athem oder langes Leben) rufen (im Gesang) die 01o*Maga-lian (Seelenleiter)
oder Priester die Sangen (Engel), oft von dem, (besonders bei Schwangerscliaft
thfttigen), Balian unterstützt. Neben dem (höchsten) Dibattah verehren die Dayak
(am Eapoea) den Schöpfer der Welt (Pa-Nitah), Schöpfer des Lichts (Pa-Nampali),
Schöpfer des Menschen (Pa-Jadji), den Erhalter des Menschen (Pa-gingoh), den
Leiter des Menschen (Pa-Niring), sowie die guten Geister (Pa-girali) und bösen
Geister (Pa-Nadoe). Die 15 Welten sind oben rund und unten flach, am auf-
rahenden Horizont
Der Maga-lian (oder Priester) hilft der Seele, den Nachstellungen Eoekang^s
zu entgehen durch die Saboeka genannte Maske (bei den Dayak), wie die
^nostische Seele in Verkleidung den Stemenwächtern vorüberschlüpfte (wenn in
Peru aus Silber oder in Mykenae der Leiche eine goldene Todtenmaske aufgesetzt
sein mag). Die Ampatong, zum Dienen im Jenseits um das Grab gestellt
(s. Schwaner), werden als Talismane aufgestellt (s. Hupe) bei den Bejadjoe,
w^ie bei den DayaJc am Eatoengouw bei Erankheiten im Dorf, oder von den
Konto (unter den Dayak am Sekajam) an den Thürpfosten oder Battok
(s. Blume) als Grenzpfähle. The fngitive soul (frig^tened by a Buan or
fipirit) was captured by the priest (in Borneo) and bronght back to its
l!ody to be poked into its place throngh an invisible hole in the head (to
eure the fever). In the Berobat-Rnya (incantation for sickness) the priest Orders
oue of tlie spectators to look in the cnp (wrapped up in white cloth) and there
the sonl always is, in the form of a bunch of hair to vulgär eyes, but to tlie
iuitiated in shape and appearance like a roiniatnre human being (to be thrust
into a hole in the top of the head, invisible to all, but the priest). The Land-
Dyaks of Sarawak say they have only one soul, the Sibuyans talk of several,
Bastian, Archipelago. TV. 2
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their sonls (as thrown by the priest to the iriends of the patient) ressembUng
the seeds of the eotton plant (s. Spencer St. John). Die (Toga genanntei)
Kasten an den Hänsem der Dayak enthalten die Schädel von Verwandten, die
(znr Erinnerung) Opfergaben erhalten, während die Schädel ron Affen, Tigern,
B&ren in den (Kamantoha genannten) Kasten (vor den Hänsem) gegen böte
Geister schlitzen. Ein Pfosten mit der Knochenkiste ist (bei den Dayak) ge-
wöhnlich anf dem Gebartsplatz des Verstorbenen errichtet. Die Sidin-Da^
(b. Pontianak) verbrennen die Todten. Die Sagai setzen die Todten im Leichen-
hanse (blehh) bei. Bei Leiehenfesten wird von den Dayak am Kapoeas das Jaahm
genannte Opfer gebracht. Die Leiche eines Fürsten der Modang (in Kntei) wird
erst anf^dit gestellt, dann in den Flnss gelegt (nnter Bewegung der Anne und
Beine, wie beim Schwimmen), darauf im Haus (mit der Oigarre im Munde) und
gekleidet auf eine Planke gesetzt, deren Schaukeln die Bewegungen eines
Lebenden imitirt, (und schliesslich in den Sarg gelegt). Die Vajan verfertigeB
eine hOlzeme Thierflgur, um dem Todten im Jenseits als Reitthier zu dienea.
Die (den Tidoeng verwandten) Beroessoes setzen die Todten unter einem Dache
bei (auf Bomeo). Die Olo-Ot setzen die Todtenkiste in einen offenen, gespaltenen
Baum, worin sie verwächst. Vor der Leichenverbrennung unter den Schonger
(anf Bomeo) wird der Schädel eines Häuptlings ausgenommen und durch den
Nachfolger als Heiligthum verehrt (s. Bangert). Die Liau (Seele) geht zu
Jenseits, während das Karabang (Seelengespenst) beim Körper bis zum Todten-
fest verbleibt (bei Bejadjoe in Bomeo). Aus dem Mond kehrt die Se^ in
Regen zurftck (nach der Vedanta), im Jenseits siebenmal verjüngt durdi Frueht-
essen (bei den Dayak), dann durch Pflanzen (und Thiere) in die Menschea
übergehend (bei Papua). Die im Jenseits abgestorbene Seele kehrt (bei den
Chenchwar am Kistna) auf Erden zurück (s. Ramasami). Loewoe Liau (Verbleibe-
platz der Seelen) heisst (bei den Dayak von Poeloepetak) Lewu Kawawohaa bulai
(die äusserste Ooldstadt der Grenze) als Batang danum Katanbungan njaho (der
Flnss oberhalb des Donners). Wenn die Menschen und Tbiere eine Hambo^-an,
Seele, haben, die beim Tode zu Liau (zum abgeschiedenen Geiste) wird, so habei
viele Dinge (Bäume, Häuser, Steine) ein Gana (bei den Dayak). Bei den Bejadjee
(in Süd-Bomeo) geht die Liau (Seele im Lebensathem) nach d^ bessern Welt,
Während die Karabang oder Seele des Stoffes (in Nägel, Knochen u. s. w.) bis zu
Todtenfest bei der laiche verMeibt When a spirit dies (the sool on leaving
the body), it enters the hole of Hades, and Coming out thence again becomes a
Bejawi. In course of time the Bejawi dies and lives once more as a Begutir,
but when a Begutur dies, the spiritual essence of which it consists entere the
trunks of trees, and may be seen there damp and bloodlike in appearance, and has a
personal and sentient existence no longer (s. St. John). Savong ist der Platz in der
Herzgmbe, die sich der Sanggiang (bei Basir und Baiin) zur Wohnstätte bereitet
(s. Hardeland). Hamboeran ist die Seele der Dayaker, aus Liau und Karabang.
Der (b5se) Koekang lauert anf die Seele mit seinen Pfeilen, und ist zu bekämpfäi
(bei den Dayak in Poeloepetak). Saboeya ist Stammvater der Sang^ng: (bei
den Dayak). Die Bahasa Sanggiang (der Priester) im Cult (bei den Dayak) ist
dem Sanskrit verwandt (s. Hupe). In der Vorzeit lebte (mit dm Dayak) Mangks
Amat und seine Frau Njai Djaja, und als sie starben, wurden ihre Bawak mata
(Augäpfel) zu Pinangnüssen, ihre Ahat (Adern und Sehnen) zu Rattan, ihre K9pft
zu Cocosnüssen. Die Nachkommen des zu Radja Tanga fder dann naeh Java
schiffte) geflüchteten Radja Boengsoe spuken in Sampil (s. Gaffron). Als die auf
der Flucht vor den Bandjar^e unsichtbar gewordenen Mendaya wiederersehteaen
(im Gebirge Bertapa), erhielten sie den Namen Orang^bukit (in Bomeo). Bei dea
Loangan (in Bomeo) werden die Köpfe der Vorfahren In einer Kiste verwahrt,
und beim Oeffnen derselben bei^uchert und gesalbt (unter Zerbrechen eines Ei'i
auf denselben) bei Karauw (s. Bangert). Sanggiang gelten (bei den Dayak) ab
Hiang (Vorfiüiren). Die Seelen der Greköpften folgen, „comme ponne-kawan
(domestique) dans les r^gions des bienheureux** (bei den Dayak). The Dyak per-
former (at the Head feast) singing the Mengap, in reality describs Kling's Gairt
Pala^ and how Singalan Burong was invited and came (s. Perham). Bei K<^f-
zügen dürfen die Frauen keinen Reis stampfen (noch sonst häuslich arMten).
Bei dem Mengap (Kopffest) rufen die Kttsten-Dayak den Dämon SIngalong Bmrwg
an (zuerst durch den Heros Klleng oder Kling eingeladen), auf dem Berge Stn-
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dang Tenyalang (jenseits der Wohnmig der Grossmntter-Aerztin oder Ini Manang)
im Lande des Windgeistes (Salnlat Anta Eibnt) wohnend. Die Sebroeang-Dayäk
legen neben den geschnellten Kopf Reis, nnd wenn derselbe dnrch Mänse ge-
fressen wird, so sind es solche, worin der Geist des Todten (der gepflegt werden
mnss) hineingefahren ist. Until they obtain a head the spirit of the departed
continnes to hannt the honse, making its presence known by rappings (in Borneo),
dorch Hinwerfen von Reis bemhigt (s. St. John). Die Opfer für die guten Götter
können gegessen werden (in Borneo). Nach dem Salsalat-al-tevarykh mnsste anf
der Insel Alneyan oder (nach Edrisi) Albeyan (neben der Insel AI - Ramny mit
einem anthropophagischen Stamm) vor der Heirath der Kopf eines Feindes er-
beutet sein. Die (schwarzen) Menschenfresser anf der Insel Malhan (zwischen
Serandyb nnd Kalah) zerschneiden den mit dem Kopf nach nnten aufgehängten
Gefangenen. The Pangah of the Gnmbang Dyaks (on the fines of the Sarawak
territory) do not contain many skulls, which, as Ulis is an ancient tribe, undis-
tnrbed by the Sakkarans, is a proof of the bloodless character of thdr wars
(Low) 1847. Pulang Gana wohnt in der Unterwelt (bei den Dayi^). Aus-
gegrabene Krieger werden in ihren Reliquien rerehrt (von Sarawak) „by their
dependants in or near their honses as it may be, on the spur of a neigh-
bonring hill, with the object of securing the departed ancestor as a tuteluy
spirit (s. Perham). Die Sibuyans beten zu Biadnm, ein grosser Dayak*Häaptling
fHQierer Zeit (s. Jacob). Die Dayak vermeiden das Essen von Homthieren, weil
ihre Vorfahren früher darin verwandelt gewesen (s. St John). Wegen des Ver-
bots (Pantang), Fleisch zu essen, halten die Dayak (von Melintam und Njawan)
keine Heerden (s. Berckel). Die Dayak enthalten sich der mit den Vorfahren in
Beziehung stehenden Thiere (s. Brooke). In Kahian dürfen wilde Büffel (worin
Seelen übergehen), nicht getödtet werden. Die Cobra de capella wird nicht ge-
tOdtet, weil in dem geborenen Zwillnigspaar neben der Schlange ein Mensch war (in
Borneo). Während zur Pflanzenszeit das Dorf eine Porikh oder Pamali (sonst
auch von Individuen) abhält (ohne Baden, Feuergebrauch u. s. w.), darf kein
Fremder eintreten (bei den Dayak). Während des Pamali Mati (beim Todesfall)
darf Niemand das Haus betreten, beim Pamali Periakit (für Krankheit im Dorf)
wird ein Schwein geopfert, beim Pamali Periakit (bei Krankheit) schliessen sich
die Hausbewohner ab, beim Pamali Omar dürfen (nach der Aussaat) die Pflanzung^
nicht betreten werden (bei den Dayak). Als Pamali finden sich (bei den Dayak)
Pamali mati (für die Todten), Pamali periakit (für Kranke), Pamali onar (für
den Acker). Die Verwandten eines gestorbenen Fürsten (bei den To^djoeng
in Koetei) trinken kein Wasser (sondern nur den Saft von Lianen) bis ein Kopf
geschnellt ist. Für eine Schwangere (bei den Dayak) ist es Pali (verboten), Fisch
zu essen, oder dafür Feuer zu machen. Ist sie in Folge des üebertretens krank
geworden, (als Maroejan, weil die Krankheiten gesucht habend), mnss sie durch den
Baliaa an Kloweh opfern. Im südlichen Borneo werden von den Fürsten auf
bestimmten Plätzen Pamali (als geheiligt) verehrt Die Beroessoes in Tidoeng
stellen (wie die Madong- und Segai • Stämme) ihre Todten ans (auf Borneo).
Die Knochen verbrannter Todten werden (bei den Dayak) in (Santong toelang
oder Knochenkammem genannten) Bretterbehältern beigesetzt The Malanans
nsed to drift the corpse of their Chiefs ont to sea in a boat, along with
liis swad, eatables, cloth, and often with a slave-woman cbained to the boat
(Brooke). Die Milanow stellen neben das Grab der Häuptlinge r^arirte
Böte (anf Borneo). Die Kenawit und Milanow Hessen Eigenthum der Todten anf
einem Canoe forttreiben (s. St John). Beim Tode eines Häuptlings wird der
Flnss abuirt, bis der Nachfolger einen Kopf erlegt hat (bei den Dayak). Die
Hodong geben dem Todten das Orocodilbild Tong Ledjieoe als Reitpferd mit
<s. Van Dewal). Beim Tode unter den Dayak wurden die Erstbegegnenden er-
sehlagen (s. St John). Die Sea- Dyaks werfen Gaben auf das Grab (beim Vor-
übergehen). Beim Trocknen der Leichen (am Kapoea) werden die Fenchtig^
keiten aufgefangen und von den Trauernden mit dem Iteis gegessen (s. A. Rittei^.
Die Verwandten (unter den Dayak) „affectionately hng the cofün, and with their
facee on it inhale the odonr*' (s. Bnmo). Nachdem bei den Schonger (auf B<Mmeo)
die im Sarg (Tabalai) aufbewahrte Leiche beim Todtenfest auf einer Pyramide
verbrannt ist, wird die Asche von der Familie in der Sandong genannten Kiste
verwahrt. When any dies, certain women Hng a song to the dead body,
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l-eciting tbe yonrney, thad the partye deceased most go (in Yorkahire). Nach
einem Streifsng fügt der Dayak den concentrisdien Ring^ am den Waden neue
zxL Die Menschenopfer (am Tiwah-Fest) gelten den Ahnen. Jeder Verwandte des
Verstorbenen bestrent denselben (bei den Dayak) mit Eeis, einmal für ihn, dann
für die Vorfahren nnd ferner für die letzt gestorbene Frau. Die Todtenkiste
(bei den Dayak) verwandelt sich in Kawawohan boelan in ein goldenes Schiff
(Banama boelan). An dem Tiwahfest (tiwah oder Befreiung) oder Todtenfest wird
ein Vogelbild aufgerichtet (bei den Dayak). Die zum Opfer (bei den Todten-
festen) bestimmten Sklaven (bei den Dayak) werden (als Kabidik) in dem Karandah
genannten Käfig gemftstet (um nicht mager im Jenseits zu erscheinen) nnd
dann unter dem Sapoendoe genannten Pfahl (mit ausgestreckter Zunge) zu Tode
gemartert. Bis zum Tiwahfest, bei dem die Augh Olo Balian (Sprüche der Balian)
im Balai gesungen werden, sind die Verwandten der Verstorbenen Pali (unrein)
auf Bomeo. Beim Todtenfest errichtet der Dayak die Hampatong genannten
Puppen auf, die in Loewoe Liau zu Pfandsklaven des Verstorbenen werden. Die
(auf Bomeo) Sagai genannten Dayak (Menggai) errichten für den im Todtenhais
(blehh) im Wald niedergesetzten Todten einen Erinnerungsstock (Hegoen) beim
Dorf. Bei der Tiwah (Todtenfeier) der Dayak wird der Sarg möglichst eng
gemacht, damit nicht ein Späterer diesem nachfolge (s. UUmann). The
Balean (triest) of the Hill - Dyaks prepares the piles for the bnming of the
dead (s. Low). Als Djivangkon (mit langen Armen und Beinen) erhebt sich am
dritten Tage der Todtengeist aus dem Grabe, die Nachgebliebenen zu quälen,
wenn nicht gesühnt (auf Bawean). Die Leichen (bei den Dayak) werden mit
Eiegel gefesselt, damit der Geist des Verstorbenen (Bankit) nicht in den Korper
zurückkehre (s. Kessel). Beim Tiwah (Todtenfest) oder Sarawak Gawei Antu
werden die Todten für das Jenseits ausgestattet. Aus dem beim Leichenfest in
dem Parambaran genannten Topf entzündeten Harzfeuer wird der b5se Geist
Koekang geboren, welcher der zurückgelassenen Familie zu schaden sucht (bei
den Dayak). Die Theilhaber am Tiwahfest (der Todten) werden (bei den Dayak)
durch den Balian in einem Djoekong (hohleu Baumstamm) im Fluss umgeworfen
(zur Reinigung), und lassen sich dann vom Kopf Reiskörner durch schwarze
Hühner abpicken, um die nachgetödteten Dämone zu vertreiben. Zu prüfen, ob
das Tiwahfest den Sanggiang in allen Einzeltheilen genehm gewesen, dient das
Mentas, indem der Balian zwei Cocosnnsshälften aufwirft, von denen wenigstens
eine mit der Höhlung nach Unten fallen muss (sonst bedarf es noch einiger Opfer).
Schwangere opfern an Kloweh (Göttin der Geburt) in Bomeo. Wenn bd dem
Fest Blako-ontong (um Hülfe zu bitten) dem Sanggiang Ra^a-ontong ein
Büffel geschlachtet wird, unter dem Gesang der Balian (und Rundtanz), schiessea
im Umkreis Jünglinge aus Blasrohren vergütete Pfeile in den Rauch eines Holz-
feuers, um böse Störungen fern zu halten. Wenn sich ein mit Goldstaub und
Blut verschmierter Rattan am andern Korgen verlängert zeigt, wird er vom
Besitzer als Talisman getragen (bei den Dayak).
Nach den Stämmen am Barito werden die Seelen (wenn nicht nach den
Ufern des Sees Tassik Layang Deriaran verbannt) durch Tempon-Telon nach
dem Himmel (zwischen den Quellflüssen Taweh und Mantalat auf dem Berge
Soemoet) geführt, unter Ueberstehen vieler Geft^ren (bis zum Kreuzen des
Flusses Batang Diawo Boelan Sating Ifalebak Boelang). Als Priesterinnen
fungiren (am Barito) die Blian, durch Sanggiang (Engel) als Organe (zur Be-
sitznahme) ausgesucht und Beischlaf übend, sowie die (ak Frauen gekleideten)
Männer (Bassir), die mit ihnen zusammenleben (und Sodomiterei treiben). Nach
den Stämmen am Barito bildet (aus dem bei der Schöpfung übergebUebenea
Lehm) Ratoe Tjampa (aus dem Himmel gekommen) in Ma^pahit (auf Java)
die Balanga genannten Töpfe, die sich (als sein von der Fürstentochter Poetri
Onak Maivjang geborener Sohn Ratoe Tjampa die Bewachung des Geburt^datses
am Berg, nachdem sein Vater zum Himmel zurückgekehrt war, vernachlässigte) ent-
fliehend (in Gewässer, Büsche u. s. w.) in Fische oder andere Thiere verwandeltes
(bis auf die als Reliquien bewahrten). Die Seelen der Modonoj gehen beim Tode
in die Pflanze Lemokh-Tooi über. In den Nachtvogel Inggir (Tarsus spectrais)
gehen (bei den Dayak) böse Seelen über. Im Traum besucht die Seele (des
Dayak) Tapa (als höchsten Gott).
Die Seelen der Sebroeang-Dayak (von dem Ahn Singa Moedah Kelingkang stash
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mend) begeben sich nach dem Berg Belimbing, wo die auf Erden Armen reich
sein werden, nnd ihnen die Reichen (sowie Uebelthäter anf Erden) als Sklaven
zngehören werden. Der Berg Sambigang in Kotaringin bildet den Aufenthaltsort
der Seelen. Bei den Dayak von Landak gehen die Seelen nach dem, Boekit
Sebagan genannten, Himmel. Bei den Song Wai Dayak kommt die Seele an
den Banmstnmpf (in Gotzenform) vorüber nach dem Banm Patoeng oder
Wateng Ladji und dann zum Dorf der Frau Dijon ta^ji, und von dem Dorf
der Frau Dikat Toewan Balleng zum Dorf der Frau Longding Dakka Patai,
niid von dem Dorf des Häuptlings Kapung Lunding Dakago zum Dorf der Frau
Liongding Dahak, worauf durch das Land Long Luing (der Frau Talik Bong
Daong und Sasong Luing Daong am Fluss Lunej Mandin) das Paradies erreicht
wird. In den verschiedenen Kammern des Himmels wird in den Kongkong ge-
nannten von den Todten Reis gepflanzt (bei den Long Wahou Dayak), während
in die von Mördern bewohnten auch die im Kindbett Gestorbenen gelangen
(s. Bock).
Die Sibuyan in Borneo theilen das Saba^n (das Jenseits) in sieben Ab-
theilungen nach dem Rang der Seelen (s. St. John). Die Ostjaken unter-
scheiden (nach Poljakoff) drei Himmel, die Maori zehn u. s. w. Nach den
Sidahan (in Borneo) liegt das Paradies auf dem Gipfel des Berges Kinie Balluh
(8. Forster). Bei den Dayak von Landak gehen die Seelen nach dem Boekit
Sebajan genannten Himmel (in Sarawak nach den Bergwftldem). Nach den
Toendjoeng bewohnen die Seelen das Dorf Pidara auf dem Berge Loemoet (in
Pasir). Die Seelen der Dayak gehen nach der Spitze der höchsten Hügel
(Low). Der Geist Pagira führt die Menschen zum Guten, der G^ist Panadae
znm Bösen (unter den Dayak von Melawi und Seberoeng). Bei den^ Gott
Epoo verehrenden, Milanow (in Borneo) wird die Seele von der schönen
Frau Balu Adad zu den Freuden des Jenseits geführt. Bei den Ot-Danom wird
die Seele der (in der Todtenkiste niedergelegten) Verstorbenen mit dem Gesang
der Baliang durch einen Sanggiang (Engel) auf einer hohen Brücke fortgeführt,
die im Hanse des Verstorbenen beginnt und mit dem andern Ende auf Kajoe-
Kahan-Batoe-Parah-Boeloe (dem Au^nthaltsort der Seligen) ruht. Bei den Tring
schifft die Seele über den Flass Biraie Tanggalan, dann (jenseits des Berges
Toekoeng Dayang) den Fluss Loeng (mit Berg Peloeng), und von Danoemlang
(Thi^nenthal) an der Riesen-Raupe vorbei, auf den Berg Lematak (mit Riesen-
Fliegen und Bären), dem Mann mit Netz vorbei, zum Fluss, wo Tamai Patakloeng
zn beschenken, und (ohne der Reis stampfenden Frau Hadau Daliau zu helfen)
vom Berge Toelhoeli durch den Wald Noea Pirau (den Eltern begegnend, mit
der Frau Alaupati), im Fluss Soengei Tali Barouw badend, und beim Ersteigen
des Berges Früchte essend (s. Bock). Die Opfer (Tosahiki) für den Wongi
werden (auf Halmahera) in Kokiroba durch die Somatir (Lehrer der Moerit) ge-
bracht. Schwangere (bei den Dayak) opfern dem Gott Kamiak. Für den Fluss-
gott Djata ertränken die Dayak Ziegen. Die Kayan tödten die Kriegsgefangenen
(auch Frauen), to bring prosperity and abolish the curse of the enemy in the
lands (Brooke). Als Zaubermittel trägt der Dayak einen Stein, den der Sang-
giang im Traum angezeigt, oder ein Stück Holz, das er bei MondDnstemiss aus
dem Walde geholt. Bis Makatip (am Barito) werden (für gute Reisernte) Speisen
dem (Kukuk-) Vogel Tambaboea auf einem Baumstamm hingelegt. The Land-
Dyak venei*ate certain plant?, building small bamboo altars near them, to which
is placed a ladder to facilitate the ascent of the spirits to the offerings (s. IjOw).
^The inhabitants on the Sibuyan (in Borneo) are a snperstitious lot and dont
prize any drug unless it be covered with mysterious passes, with nnmberless
Instructions of how to take it, in what position and what incantation to repeat,
when looking at it. They cant set any value or trnst on anything, unless it
is connected in some measure with the snpematural^ (Ch. Brooke). Unter Musik
und Gesang der Balian ritzen die Doekon mit einem Messer die Haut des Kranken
(bei den Dayak) blutig, um dem bösen Geist Auslass zu geben (s. Callonne). Die
Oepoh oder Aeltesten der Balian (Bllan) stehen den Gesängen vor, oder bei
gössen Festen der (männlichen) Bassir (oder Oberpriester), Die Balian fechten
mit Holzschwert, das Haus vom Sial (üebel) zu reinigen (bei den Dayak). Die
Bassir und Balian fungiren als Priester (in Borneo). Neben den Bassir (men
dressed as women) functioniren Priesterinnen (Blian oder Balian) bei Festen
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der Dayak). Die Bassir lebeu mit andern Männern in Ehe (auf Borneo), wie
einst die beiden erstgeschafifenen Jünglinge, als Vorfahren der Sanggiang oder
der Menschen (ohne Frau). Impotente Männer oder nnfmchtbare Fiunen opfern
(bei den Dayak) dem Djata mit langem Penis (wie die Crocodile). Bei den
See-Dayak der Nordküste fnngiren die Manang (weiblich gekleidet) als Priester-
ärzte, wie (in Bandjermassing) die Bassir (and Balian). Die Bassir nnd Balian
genannten Priester werden von den Sangian (Dämonen) besessen (nm Ge&nsi
s^n schaffen). Die priesterlichen Bassir heissen Moudbassir oder Bassir totok (in
Borneo). Die Babassir (Verschnittene) tragen die Kleidung der Bllang (bei den
Dayak). Die Dayaker opfern beim Siein der Basse (Batoe-bes-tapaan) darch Los-
lassen eines Hahnes. Die Büffel werden zam Opfer an beschnitzte Pfähle gebonden
(bei den Dayak). Die Singaran genannten Pfähle sind mit dem Dreizack ver-
ziert (bei den Dayak). Nach dem Djaam oder Djavem genannten Branch wird
bei Friedensschlüssen ein Mensch geopfert (wie die Dayak). Die Modong opfern
dem Dämon Oewan. Der Dayak von Mempawa trügt an der Schwertscheide
zwei Messer, das eine am den abgehaaenen Kopf völlig abzutrennen, das andere
zam Scheeren desselben (1855). Nachdem die Poenan aof d^ Jagd versduedeae
Thiere getödtet, beschreiben sie (nach Hause zurückkehrend) der Frau die Lager-
plätze, um sie zu holen. Die Dayakker von Sieang sind in Baumbast gekleidet
Beim Opfer der Dayak wird das Herz des Schweines befragt (St. John). Vor
einem „Koppesnellen*' versammelt der Häuptling (bei den Tring) den Stamm, damit
solche, die Gebräuche gebrochen, beichten (und dann durch Strafe sühnen müssen).
Das Köpfeschnellen der Dayaks wird durch Tjipian (Hut) mit Argus-Federn be-
lohnt. Nor Köpfeschneller dürfen (in Koetei und Berou) den Kaling (am Penis)
tragen. Die Köpfe schnellenden Tering (in Koetei) essen die Feinde, sowie
Kranke oder (auf dem Zug) Ermüdete. Sanggiang (in Borneo) entspricht (javanisch)
Sang-yang (hejang oder Grossvater). Nachdem die Erde (in Form eines Schiffs)
gesdiaffen war, berief (zur Tragung derselben) Mahatara die Erdbeben ver-
ursachende Schlange Naga Gallang Petak, welche diejenige Gegend, wohin sie
den Kopf dreht, mit Fruchtbarkeit segnet (bei den Dayak), wie in Siam (beim
Häuserbau verwerthet). Wenn Naga Padaha, die Erde tragend, unter der
Achselhöhle durch eine Hammel gestochen wird, bewirken ihre Bewegungen
Erdbeben (bei den Dayak). Als die Sanggiang (Engel) sich nach der Wolken-
insel (Loewoe Sanggiang) zurückgezogen, blieb (nach den Dayak) der Stamn
Olo Bengai auf der Erde, wo er (nach Verheerung des ganzen Borneo) sich zum
Theil nach Batang-Petak (Europa) begab. Die von den Menschenseelen bewohnte
Wolkeninsel befindet sich neben der der Sanggiang oder Engel (bei den
Dayak).
Als die von Mahatara auf der Wolkeninsel Loewoe Roendang (Dorf-
land) geschaffenen Brüder in Streit gerietlien, und die Engel, Sanggiang, sich nach
Loewoe Sanggiang verzogen, wurden auch die Menschen von Mahatara versetzt,
und zwar durch die goldene Kette (Poetier Santangs) auf den Berg Kaminting
in Borneo niedergelassen. Solche, die aus Ungeduld, als die Kette nicht aas-
reichte, sich an einer B^ttankette herabliessen, wurden Sklaven (Rewar). Das
Höllenfeuer ist (nach den Dayak) für die Armen bestimmt (s. Hupe). Nach
den Kayan (in Borneo) hat der höchste Gott Tanangan (Teman - Tingei oder
Najoek - Senijoeng) oder Miivjanni mit seiner Frau Sempoeloh die Welt ge-
schaffen und aus Steinen Menschen gebildet (die Toh oder bösen Geister da^
Opfer sühnend). Tempon-Telon lässt den Sklaven Telon die Seele führen, den
bösen Koekang zu bekämpfen (bei den Bejacyoe auf Borneo). Als höchstes
Wesen wird Ipu verehrt bei den Milanows (in Borneo). Tabuarik's Frau de Itzi
(der Blitz) zeigt ihr Gesicht in den Wolken, wenn ihr Gemahl donnert (auf
den Gilbert-Inseln), vor langen Jahren ein mächtiger Häuptling (s. Parkinson).
Wie die geschichtliche Umwälzung Prome's an den Streit um das Sieb an-
knüpft (s. „Völker des östl. Asiens^ I., S. 28), so beginnt mit dem von der Bettlerin
weggeworfenen Sieb die ägyptische Gegenrevolution, als die von Verblendang
gefassten Scythen (s. Synesins) sich selbst bekämpfen (wie in Krishna's Legende^
als mit der Beute der Eingebomen fortziehend, und jetzt (bei Rückkehr des
vertriebenen Osiris) der (durch den aus dem Grabe steigenden Vater in der
Kriegskunst unterrichtete) Horus, statt des Löwen, den Wolf und Schakal (von
seinem mit Nephtys, Typhon's Schwester, gezeugten Halbbruder Anubis) ss
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Bundesgeiiossen erlangt hat, während Typhon in die Unterwelt hinabgestürzt
wird, mit Hülfe der höheren Götter zwar, doch im WagDiss nnd des Tei^elbünd-
Bisses, (wie mit Wesamenny von Ceylon geschlossen), wodurch allein der Sieg
errungen wird, kraft schwarzer Knnst (so lange der Heiligkeit letzte Vollendaog
noch mangelt). Bei Vermählung seiner Tochter erbaut Phaya Nakh die Pracht«
Stadt Nakhon Tom für Phra Thoog (ans Takkhasinla's Born), cf. ^Völker des
östl. Asiens^ I. (S. 395). Die cambodische Königsreihe beginnt (s. Ajmonier) mit
Cham Asay reech, Vorgänger von
Prea Thong aus Entapatta, als Prea Bat Eume reeoh gekrönt (in Haha*
Nok<»>). Dann folgen:
Kran r§ech,
Ot6y r^h,
Batomo vor vong,
Bautnmo Sanrivong,
T6vong Aschar,
Prea Ket M6al^ in Krong Kampa ch^ (die Steinthürme von Maha-
Nokor erbauend, anter Indra's Schutz),
Thmenh Chey Korup r^ech,
Chey Ch^ttha,
Chet Chey,
Seyhann Kanmar oder Sdach Komlong (le roi lepreux),
Chaklu^thi r^ech,
Dambang Krenhuog (nach Laos zarückziehend),
Ponhöa Krek,
Pomnol,
Samdach Ta Krek (zur Zeit der Uebersohwemmang),
Sdach p<^
Ta Tasak Phaem, der mit der Tochter des Königs Sanakka r^ech die
Söhne Prea Baromo Nep6an Bat and Pr6a Sithan Beach^ gezeugt,
(piinces, qui perp^tu^rent la dynastie jusqu'ä nos jours).
The Shans entered the basin of the Irawaddi by the valley of the Schwell and
after founding the kingdom of the Bang Mau or Mnang Blau spread northwards,
westwards and southwa^s (s. Colqhoun). Die tättowirten Bogenschützen (Y oder
Ngu) wohnten als Mau in Ngan-hyu und Kangsi« Neben dem tättowirten
Stamm benachbarten der zwerghafte (Tiao) and die langbeinigen (Tahong Koh,
mit China). The Shang (traders), who overthrew the Hia-Dynasty and gaue
their name to the foUowing one, were connected with the Shan race (s. Terrier).
Bei chinesicher Besiedelung der Provinzen Kuanglung, Kuangsi und Tungking
(1215 a. d.) verblieben von den als Anamiten kreuzenden Eingebornen die
Mino (Mao), neben den Pang (und Knei). Kleb, Fürst der gestürzten Hia-Dynastie,
worde zu den Tikao (in Nganhuy) verbannt (1558 a. d.). Die Tek oder Tok
(als Begründer der Thou-Dynastie) wurden beim Sturz der Shang-Dynastie untere
stützt durch die Nung oder Yung, die unter der Tsin- Dynastie in China auf-
gingen (ausser den Lntze, Mosso, Hiranti, Lolo u. s. w.). „Un homme da peaple,
reqoisitionne ponr la coupe des mat^riaux destin^ au paUis, trouva une brauche
de Boka noir avec laquelle il brassa le riz qu'il mangeait. 1\ acqnit une force
prodigieuse et fut appel^ par tous Dambang Krenhung. II se r^volte, dispute
le tröne ä Chakkapathi r^ch, qui tombe gravement malade et mourut.^ Poschea
Krek oder Prom Kel (en possession d*un cheval et d'une besace, dans laquelle
^taient des omaments royaux et une essence divine) folgte auf den „trone de
Maha Nokor (bei Dambang Krenhung's Bückzng nach Laos), „prenant les titres
de Prea Bat Santhon Ann r^ech" (s. Aymonier). Unter Prea Botamo vorvong,
Sohn Baksey Changkrang*s (der beim Tode Ponhea Ki*ek*s auf dem Thron Kam-
bodia's gefolgt war), „le Neai Roung, fils du Ta kong Sremau, chargö de con-
doire le tribat de Teau, fit transporter le liquide dans des corbeilles**, und ihm
folgte (nach der Thronbesteigung) sein Sohn Konta r^ech (s. Aymonier). Phra
Ruaog befreite die Siamesen vom Kambodischen Joch (s. „Völker des östl. Asiens^
L, S. 334\ Wasser im Korbe tragend (wie die Vestalin im Siebe). Bei Auf-
findung des von Phi*§a Thong unter dem Thelok-Baum vergrabenen Gold-
siegels, wanderte der König der Cham aus (von Kambodia), und Prea Thong,
Sohn Prea Bat Knm6 reechis (Königs von Intapatta) gründete die Stadt Krang-
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Kampoach^ (in Vermählung mit der Tochter des Naga-Königs). Unter seiiieii
Nachfolgern lässt Prea Ket Mealea (Sohn Inda*» mit der Königin Veaa rodey,
Gattin des Königs Devong Ascher) die Steinthürme erbauen (dordi Prea
Pasin Mar).
Die Tandjoeng Bantang Dayak yei*elu*en eine männliche und eine vreib-
licbe Gottheit von besonderen Banmarten, neben dem Na^oekh Seniejoeng
oder Gott des Reichthnms (während der Niboeng-Banm, als dem Bösen ge-
gehörig, vermieden wird). Der Dayak benutzt seine Frau, nm durch die für
Ehebruch zu zahlenden Bussen Bereicherung zu gewinnen. Bei der Heirath
(unter den Tring) wird der männliche Geist Baak und der weibliche Hiroeh
Baak angerufen. Die Bakoewo genannte Abschliessung der Mädchen (um ihnen
die für schön gehaltene Schmächtigkeit der Beine und Fnsse zu verschaffenX
endet (bei den Ot-Danom) mit einem Fest, bei welchem das (jetzt heirathsfähige)
Mädchen als neugeboren betrachtet wird (unter Belehrung über Sonne, Erde,
Wasser und deren Erzeugnisse). Die Abschliessung dauert oft Jahre lang, um
Freier anzuziehen. Die Verheiratheten schlafen bei den Modong in einem Haus
zusammen (auf Bomeo). Zum Austausch mit den Orang*Damung im stummen
Handel lassen die Händler (der Dayak) Zeichen an den Bäumen zurück, um ihre
Gegenwart kund zu geben. Zwischen Barito, Kapua und Mohakka schweifen die
Orang-Damung, und weiter im Innern die Orang-Ot (mit Stein-Gerilthen). Die
Dayak des Innern (in den Bergen von Borneo), wohnen theils in Höhlen, theils
in langen Häusern, mehrere Familien zusammen, als Orang-Bukit, wogegen
unter den Wasser-Dayak (in den Sümpfen von Bandjermassing) jede Familie ein
eigenes Haus bewohnt. Zur lesbischen Liebe gebraucht das Mädchen (bei den
Dayak) den Balak (einen ans Holz geschnitzten Penis). Die Gürtel aus Steiu-
rollen dienen bei den Frauen der Dayak zum Aufzählen der Vorfahren, von denen
sie erbten. Die von Hat-alla mit besonderm Gebiet betrauten Sanggiang heissen
Dewa (bei den Sihongoer) neben Hantu (in Borneo). Dämone (der Liand-Dayak)
are accused of occasionally rnnning of with women, who become with child to
them (s. St. John). Bei Heirath tödten die Dayak einen Hahn, mit dessen Blut
die Hände der Braut und des Bräutigams (die geschlossen werden) bestrichea
werden. Zuweilen folgt bei den Sihonger (unter den Dayak) der Mann der Frau,
doch nicht umgekehrt. In der Vetterschaft darf (bei den Dayak), weil Bluts-
verwandtschaft, nicht geheirathet werden. Als Heirathsgabe dient der ge-
schnellte Kopf (auf Borneo). Vor der Verheirathung hatte der Karamanier
den Kopf eines Feindes dem Könige darzubringen (nach Strabo). Die Hyan
(in Bomeo) erect upright stones in different portions of their village, whieh
they consecrate to the Nats or spirits of the hills (s. Latter). Bei den
Sea-Dyak (s. St. John) continued reference is made to the precedents and
cnstoms of their forefathers (in der Rechtspflege). Bei der Geburt aus fürst-
lichem Geschlecht (in Bandjermassing) erhält der Sohn den Titel Gusti (fq[Ater
Pangei*ang), die Tochter den Titel Poetri. Beim Stiften des Beratip Baamal
(•Bundes) in Bandjermassing schlachtete Panghaloe Abdul Basid einen Albine.
Die schweifenden Olo-Ot-Njawong stehen am Versammlangsplatz (am Kaminting-
Gebirge) unter dem Nadi genannten Häuptling (s. Becker). Den Bangsawan
(Adel) gegenüber bilden (bei den Dayak von Barito) die Orang-Patau die Unter-
worfenen (mit Orang-Tamoe oder Fremdlinge, sowie Pfändler, Sklaven u. &. w.).
Auf den Kelakian wird Boetoe (Männlichkeit) dargestellt. Bei den Tenpajan
oder Tadjan in AVest-Bomeo sind die Drachen unter den Brahan geschuppt, unter
den Lakias nicht (s. Kater). Eisen wird (wie am Fluss Sidoeh, als sogenannter
Stahl von Matan, und sonst) von den Dayak überall gegraben und verarbeitet,
(besonders für ilire Waffen), das Kupfer (von Maier in Sambas festgestellt) da-
gegen wenig, und der beliebte Kupferschmuck meist gekauft von „Maleisdie
werklieden*' (s. Veth). During war Üie Kyans carry with them a smaU box con-
taining charms (Low). Samba wurde früher durch vier Stammälteste oder Kjaies
regiert. Die Dayaker stehen unter Aeltesten (Amai oder Väter), und wenn sich
die am gleichen Fluss wohnenden Häuser zum Krieg vereinigen, wird für die
Dauer desselben der Mnthigste zum Anführer gewählt Die Dayak von Landak
leben unter Thouwa oder Dorfhänptem. Die Dayak der Westküste von Borneo
wählen im Krieg die Singa oder Matjan genannten Häupter. Am Mandar werd^
Tambatang (Talismane) getragen. In der Bahasa Sanggiang singen die Priest«
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(der Dayak) die Gcscblechtsregister. Von den fünf Söhnen des Pati Rombi (Ober-
haupt der Kahaier), der mit Morohom (erstem Snltan in Bandjermassiug) kämpft«,
stammen die Hänpter der Dayak. Neben den Rewar (Sklaven) finden sich (bei
den Dayak in Poeloepetak) die Olo-ntang mending (Schuldner , die jährlich ab-
zotragen haben) nnd die Djipen (Schuldner, die für ihre Herren zn arbeiten
haben).
Unter den Dayak ist es Brauch, when a man faints in the house of mother
ior the host to pay a fine for permitting the spirits to cause a man to faint under
his roof (s. Brooke). Bei den Dayak von Kajoeng finden sich 5 Arten von Lawang
oder Hausgesinde (s. Dewal) und 6 Arten bei den Dayak von Simpang. Bei
den Dayak des Innern sind die Battok genannten Grenzpfähle heilig. The Sea-
Dyaks make an.intoxicating beverage from rice (Low). Jede Familie bewohnt
ihre Hauszelle und gemeinsamen Pfahlbau (auf Borneo) und die Irokesen ihr
Langhaus (als Staatenbund). An der Küste Brasiliens wird in Bohio (Lang-
hütten) zusammengelebt (s. Herrera). Die Orang-Bukit (bei Mendai) tragen
Schmuck der Nassa-Muschel. Bei dem Pesta mandai (Badfest) des Kindes bitten
die Balian um Danom Kaharingan (oder Lebenswasser) von den Djata, und die
Bewilligung beweist sich dann durch Zunahme des Wassers (bei den Dayak).
Im letzten Monat der Schwangerschaft darf auch der Mann, so wenig wie die
Frau, Feuer anstecken (damit das Kind nicht gefleckt zur Welt kommtV keine
Frucht essen (damit es nicht am Bauchfluss leäe), kein Holz spalten (damit es
nicht blind werde) u. s. w. (bei den Dayak). Sieben der bei dem Geburtsfest an-
wesenden Gäste geben jeder einen Battanstrick und einen Namen, und der, dessen
Battan die Mutter streift, wird der Pathe des so genannten Kindes (bei den
Dayak), als zweiter Vater. Wenn der Freier (bei den Dayak) keine Köpfe an-
bietet, reicht ihm das Mädchen ein Frauenkleid zur Absagung. Die Köpfeschneller
werden in Blut gebadet (in Barouw Saban). Schwangere (bei den Dayak) sühnen
Hanta Kankamiak (der den Embryo verdirbt) durch ein schwarzes Huhn. Bei
den Dayak wird Kloweh geopfert für gute Geburt oder für Abtreibung der
Frucht. Die Milanow flachen den Kopf des Kindes ab (in Borneo). Bei den
Dayak von Sidin haben ia einen Kampong kommende Fremde Anspruch auf
die Gastfreundschaft der dort Gleichnamigen und ihrer Frauen (s. Kater). Ein
Fremder muss von dem angebotenen Essen wenigstens ein Reiskorn annehmen (auf
Borneo), und wenn bei Austritt aus dem Haus ein Topf auf dem Feuer steht, muss
derselbe das Essen darin mit dem Finger berühren. Bei Ankunft von Fremden
haben diese (im Lande der Ot-Danom) das Balas (Sühngeschenk) zu zahlen, um
beim Fest die Geister zu versöhnen. Geht ein Bambai-Dayak auf's Köpfeschnellen,
so muss seine Frau (die während seiner Abwesenheit nichts thun darf, als
Beisstampfen und Rattanflechten) stets einen Klewang tragen (ihn an seine
Waife zu erinnern) und bis Mittemacht wach sein (damit man ihn nicht im
Schlaf überfalle). The Dyaks (in Koetei) have a method of bandaging the body
when young, particularly the tribes, which preserves them plump even to old
age (s. Dalton). In Pontianak stand Todesstrafe darauf, wenn ein Nicht -Ver-
wandter eine in das Wasser gefallene Frau rettete. Die Fürstin Njai Siti (unter
den Par^) war mit sieben Männern vermählt (in Borneo). Zwillinge, wenn Knaben,
gelten unheilbringend (bei den Dayak), als Mädchen glückbringend (Dewal). Die
unter ihren Dorf häuptem zum Kriege ausziehenden Dayak bc^nen das Gefecht
<^Be Anführer; folgen aber dann dem sich als tapfersten Beweisenden. Von
der Beute hat der Dorf häuptling Anspruch auf das ansehnlichste Geschenk (worüber
Chlodwig streiten musste). Als Strafen bei den Dayak von Simpang findet
sich der Oeloer (Sklaverei unter den Fürsten) und Hoekom (Geldbusse). Die
Nachkommen der mit dem javanischen Fürsten Radja Beporong nach Soekadan
(oder Kertapoera) gekommenen Brüder wurden in dem Gebirge Drang -mambal
(oder Orang-boekit) auf der Insel Drang -Siring Küstenbewohner. Verwandte
reden sich (bei den Dayak) nicht mit Namen an, ein Kind darf den der Eltern
nicht aussprechen oder aussprechen hören. Regen heisst das Pferd des (Gottes)
Sangoemang (bei den Dayak). Die Marut und Idaan (in Borneo) bearbeiten
die Ländereien der (verehrten) Priester (Ida in Bali). Bei den Dayak von
Kajoeng finden sich als Hausgesinde (Lawang) der Lawang Agoeng (die Gmnd-
lasten für den Hof auf bringend^ der I^awang Mati (aus Alten und Gebrechlichen),
Lawang Sigi (der Herrendienste), Lawang Malang (aus Jungverheirathe^n, für
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drei Jahre abgabenfrei), Lawang Gantoeng (eine Wittwe, bis zur VerheirathHiig
abgabenfrei), nnd bei den Dayak von Simpang kommt der Lawang Masok (als ver-
heiratliete T5chter, bei deren Eltern der Mann wohnt, als dienstthnender Lawang)
hinzn. The women of the Rejang (molested by the Dyaks of Sarebas and Sakkaran)
are said to be the most beantifnl of the natives of Borneo (fairer and with moie
decided featore, than any seen by Low, 1847). Bei dem Eid der Mantri ritzt
Badin Soleiman mit seinem Kris den Hals des Beeidigten nnd wftseht ihn dann
in dem blutigen Wasser, das zu trinken ist (in Borneo). Li Rechtsfragen (bei
den Dayak) wird f&r jeden Pnnkt, der festgestellt ist, eine Hampatong oeai ge-
nannte Puppe aufgesteckt. Unter den Gottesgerichten der Dayak &idet sich
das Hagalangang, indem die Streitenden, auf Entfernung in Körben befestigt
sich mit spitzen Bambus werfen nnd der Verwundete unterliegt. Eetsho heisst
Kiau-tshi (Kreuzzehe) von der Greifzehe (der Anamiten). Im Handel mit dea
Olo-Ot legen die Ot-Danom ihre Güter im Walde nieder. Li dem Blatpreis
(Harga ivjawa) sind (bei den Dayak) die Körpertheile abgesch&tzt (s. 8. via
Basel). Bei den Voenan (auf Borneo) sind die Frauen, glei^ den IfSanem, be>
waffnet. Adjie Sittie, Fürstin von Katta Bangoen (in Koetei), hielt m&nnlichen
Harem (gewaffnet in den Krieg ziehend). The women (in Brunei) delight in
every practice that can deceive their lords, and they have invented a System
of speaking to each other in what may be called and invented langnage
(Bhasa BaQk in Malay). Ordinary word have their syllables transposed, or to
each syllable another one is added. For „mari^ (to come), they say „malahrilafa^
they are constantly varying it and girls often invent a new System (s. Spencer
St. John). The Moore king (in Borneo) was served in his Palace and attended
only by women and maydens (s. Pnrchas). Zwischen den Mai^ der Goeraaier
(im Barisan - Gebirge) herrscht Blutrache, wenn für Mord die Sühne (waag
bangon) nicht gezahlt ist. All the tribes, using the sumpitan (in B^nmeo)
are called Nata Huan or wood devils (s. Mundy). Die Sarebas- und Sakkaran-
Dayak brauchen ein pneumatisches Feuerzeug (wie den Peguauen bekannt). Das
in dem Parang befestigte Messer dient dem Dayak, nm Bandjau und Paesaran
(trockene Holzstücke zum Feuerreiben) zu schneiden. Während der Schwanger-
schaft darf der Ehemann nichts mit scharfem Instrument schneiden, nnd mtdi
der Geburt muss er acht Tage (während des Tabu der Familie) von Reis nid
Salz leben (ohne zu baden oder in die Sonne zu gehen) bei den Dayak (s. St Jdm),
nach Vorschrift der Couvade (in Guyana). Um beim Goldwäschen nicht durch
die erzürnte Seele des Goldes (Sarok boelau) mit Krankheit geschlagen m werden,
darf der Dayak nicht mit dem Gesicht stromaufwärts baden, nicht mit hängen-
den Füssen sitzen, muss das Haar lang hängen lassen u. s. w. In den Bohol
genannten Strick (der für Gesundheit nm den Hals getragen wird) schürzen die
Blian beim Singen jedes Segenwunsches einen Knoten (bei den Dayak), zum
magischen Binden (in Knotenschrift). Die Bevölkerung von Sangian sirah wurde
durch die Tiger nach Pulu Panaitan vertrieben. Das bei Hochzeiten der Fürsten
in Bandjermassing zu sprengende Wasser muss vom Tjandl geholt werden. Die
Milanow graben beim Hausbau für die Pfosten eine Gbrube zum Opfern eines
Sklavenm£dchens (durch Herabfallen zeirschmettert), während die Onop-Dayaks
ein Huhn opfern on the creation of a flag-staff (St. John). Wie die Modang nnd
Babaus, die Longwais und Long-blehts (nach dem Kopfschnellen) in Koetei,
tragen auch die Kajan-segai in Bereu den Kaling oder Oettang geheissoKB
Penis-Spom. Im Köpfeschnellen der Dayak gilt der Kopf eines Kindes (weil ans
dem Dorf zu holen und also unter Bewachung) am höchsten, dann der einer
Frau, nnd am niedrigsten der eines Mannes. Nur bei G^ahr den Kopf zu ver-
lieren, furchten die Dayak den Tod. Die Dorf häuptlinge der Kayan ockr Dayak-
Pari heissen Kapoi. Neben den Fürsten (der Dayak) finden sich die Fnien
(Olo-Koeman) und Sklaven (Bewar oder Boedak) oder Pendler (Olo-oetang^nendeag
oder Olo-peka-belom). Maharadja Deewa Gong Sakhtie kam auf Wunsch des
Panggawa Besar (in Koetei) vom Himmel zur Erde, über dessen Kinder zu
herrschen. Modanig und Bahau (in Koetei) treiben mit den Segai-Kelai (am
Berouw) nur Nachts Handel (mit den Mahomedanem). Bei den Bassap (in
Tandjoeng und Sambalioeng) bedecken die Frauen die Brüste, aber nicht die aitf
die Welt mitgebrachten Schamtheile (s. Dews). Die früher, wie im nordöstliehen
Borneo, auch auf der Insel Soeloe zahlreichen Elephanten wurden dort w^ien
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der Beschädigimg der Pflaiizmig^eü ansgerottet (1840). Elephantcnzähne werden
aus Siiigapore (für den Norden Bomeoß) den Dayak gebraclit. The Sagai
or Idaan (in Eastern Borneo) are larger bnilt, than the Dyak of Sarawak and
the Kadyan or Dasun of northern Borneo, their skin ig fairer and softer, with
eyes occasionaUy blne, the hair is lighter (s. Belcher). There is amongst them
an Island of Negro's, inhabited with black people (in the Philippinines> Hei*e
aUso bee those black people called Os papnas, Man eaters and Sorcerers, among
whom Devils walke familiarly, as companion. If these wicked Spirits find one
alone they kill him, and therefore they always ose Company. Their idols they
adore with oethers feathers. They nse to let themselves blond with a certaine
hearbe layd to the member, and licked with the tongne, with which they can
draw ont all the blond in their body. They are like the Cafres or Ethiopians
and are divided into many kingdoms, as Nnnnes writeth (Pnrchas). The slaves
are eoUected from aU parts of the archipelago, from Acheen Head to New-Gninea
and from the sonth of Slam to the most northern parts of the Philippines
(s. St. John). The Snlns are daring and independent, the monntaineers particnlarly
wild, bnt polite (die Stämme des Innern gleichen den Idaan). Die von den
malayischen Häuptlingen Bmnei's unterdrückten Mnrut und Bisayas werden von
den Kayan bedrängt. Los Indios, as distingnisted from los Negros or Papnans
and los Moros or Malays, are called (in Mindanao) Manabos (s. Adams). Bei den
Sega! (in Boeloengan nnd Beron) bestimmt der Njahoe (Seher) den Tag, das
Beispflanzen zu beginnen. Von den Beronwer (Menggai) werden die Dayak als
Segai oder Sagai bezeichnet. Zum Schutz der Pflanzungen werden am Doeson
(aväf Borneo) neben den Holzfiguren (Hampatong) die Kamantoha genannten
Kasten aufgestellt (mit Schädeln von Bären, Affen etc.). Der Dayaker beginnt
die Feldarbeit, wenn der Orion (Salampatei oder Patendo) Abends beim Dunkeln
im Zenith steht. Bidadari Soenan Bonang (oder Flüge][jungfrau) entfloh, als das
Geheimniss der angebrannten Beisähre enUleckt war (und so Reisstampfen nöthig),
wie Petahagi (mit weissem Haar) als Flüge^'ungfrau (in der Minahassa). Pnlang-
Gana (unter der Erde lebend) wird beim Landbau (von den See-Dayak) angerufen.
Poelan Eana wird beim Beispflanzen verehrt (bei den Dayak). Den mit ihrem
Schiff an den Berg Soenjang Angetriebenen fiel eine Beisähre vom Himmel (in
Borneo). The Dyaks erect posts near their paddi fields to prevent the devils fi*om
detroying the newly-sown rice (s. Boyle). Auf Fischfang oder Jagd darf der Name
des gesuchten Thieres nicht ausgesprochen werden (in Borneo). Nach den Mekapau
(oder Nyirangan) genannten Ceremonien (beim Klären des Jungle) wird beim
Mamuk Benih-Fest der Samen (des Beis) in den Pflanzen durch fortscheuchendes
Sdiwingen der Priesterinnenstäbe geweiht (bei den Dayak). In Mempawa wahrt
der Vogel Ketto beim Pflanzen nnd Ernten des Beis die für Kop£9chnellen
günstige Zeit (auf Borneo). In Sarawak werden bei der Ernte Figuren von
Vögeln an Bäumen gehangen (bedeckt). The Land Dyaks use the water, in
which the feet of distinguished visitors are washed, to fertilize their fields
(8. St. John). Die Land-Dayak received agriculture from heaven (from a superior
being inhabiting the Pleyades). Puntung Barasap (rauchendes Holzscheit) tührte
als erster Fürst den Ackerbau ein (in Borneo) durch Anstecken des Waldes.
Patngal (als Portugiese) ist der Sohn des auf einem Fisch über See gekommenen
Djin (bei den Malayen). Die Hampatong Biiyi genannten Bilder der Dayak
werden für die Seele des Paddi auf die Felder gesetzt. At the Nyishnpen (the
feast held after the end of the harvest) those to be initiated (among the priesteresses)
Ue down in a line along the room and cover themselves \^th long sleeping sheets,
the old priestesses shricking and dancing (and moving to and fro on a rüde
Swing suspended from the rafters). AVhen a cocoanut is split (by the priest),
he to whom it belongs is raised from her recumbent posiüon and the water
poured over her, he is then laid down again and carefblly wrapped up in her
slieet. When all have been so treated a lighted taper is waved over the
prostate, motionless patients, and a from of wotSr chanted, and then the ceremony
is concluded by the head priestess going round and blowing into the face of
each of the patients, after which they are allowed to chatter and amuse them-
selves (among the Dyaks) in Borneo (s. Spencer St. John). Si Jura (from the
Dyak village (bei Simpok), left in the whirlpool Island by his companions,
ascended the fruit- tree, Uli ariving in the country of the Pleyades, where Si
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2«
Kira gave him three kinds of rice, instrncted him how to cat down the forest,
born, plant, wocd and reap, take omens from birds and celebrate harvest feasts,
and then by a long rope let him down to earth again in bis fathen bonse
(cf. Campbell). The Pleyades teil when to farm. The Kenawit (and the Ryans)
tatoo the ehest in pale blne lines with an occasional stareak of scarlet (enlarging^
the ears), Both Malays and Dyaks consider tatooing to be a sign of cowardiee
(Boyle). Das Tättowiren findet sich (nnter den Dayak) besonders bei den Madjaa
(Vorfechtem). The Bintnln Dyak ase the Sampitan and are tattooved (s. Mondy).
The Mantales or people of Siam (s. Galvano) „have a delight to carrie roind
bels within the skin of their privie members, which is forbidden to the king
and the religions people^ (s. Haklayt), zu Dnarte Fernando*8 2Seit (1511).
The Pakatans (fonnd only in the densest jnngle) are tattooed in blne arabesqnes
(nsing the snmpitan or blowpipe) as the lightest of the Bomean tribes (s. Boyle).
The Snpreme Spirit of the Sibnyans (on the Sadong river) is Batnra (s. Handy).
„The Lnndn- Dyaks sacrifice to Biadum." Der Dayieik folgt dem Uhim
(Herkommen), so dass Naso Uhnm schRdlich nnd verboten ist (als nicht vom
Herkommen). The inhabitants of the capital (of the Soolos-islands) come originally
from Bandjermassing (aocording to HnntV It is said by the D^ks themselves,
that some parts of the interior are innabited by a woolly-haired people, bot
they also assert^ that men with tails like montkeys and livisg in trees are
discoverable (s. Earle). Galvano hörte vom „King of Tydore'', that in the Islands
of Batochina there were people that had tailes (s. Haklnyt). Dalton identiies
the Harafera of Celebes with the Dyaks of Bomeo. According to Romano y
Aranda there were ofßciers coUecting taxes or tribate for Bomeo rajas at the
first arrival of the Spaniards in the Philippines (s. Pickering). Die Kadayan aa
den Hügeln bei Brnnei sind zum Islam bekehrte Mnmt. Nach dem Tode des
ans Batjian ansgewanderten Königs Baboritchoe (Manado toewah) folgten seine
Söhne Loementoet nnd Mokodompis. Many of the Chinese on the west coast of
Borneo are married to Dyak women (s. Earl). With the bnrial of the body is
deposited „Baiya'', that is things given to the dead (bei den Sea^Dyak), according
to the wealth of the deceased (s. Perham). „A man who has a tiger- spirit
as bis familiär is a Pawang Blian, and may not be bnried in the ordinaiy
Malay way, bat his body mast be placed leaning against a Prah-tree, in order
that the spirit may enter into another man^. Der Bohol (met vele knoopea
voorziene draad) bringt Glück, beim Knüpfen (darch Bliang). Die Bliang oder
(malayisch) Ronging werden als Sängerinnen erzogen (bei den Dayak). Die
Papaa glanben bestimmt, „dass das Holz die Knaben mit sich führe and diese
demselben willenlos folgen müssen" (s. Kühn), wenn vom Zanbergeist abgeschickt
(zam Tödten des Parangdäb), nnd so die „schwebenden Tische^ (der Schamanen).
Die Bahasa Sanggiang ist nnverst&ndlich (bei den Dayak). Tempoen - Teloen
(Herr von Teloen) wohnt am Flnss Barirai (der Dayak). In de beginne bestond
er slechts water, toen shiep God den Nagapoesei (der Dayak), dessen Kopf
Praman (Hat-alla^s Sklave) mit Erde bedeckte, gegen den Sonnenbrand (s. Hnpe).
Ans den Eiern, dnrch Batoe-Djampa (Hat-alla*s Sohn) zerbrochen, kommt Manii
nnd Fran (mit späterer Znfügnng der Seele in den Kindern). Manangs or medicine
man are snspended in trees in the cemetery, and amongst the Balaa-tribes,
children dying before dentition has developed, enjoy the same distinction having
a jear for their coffin (s. Perham). Neben den Orang-dnl (mit den Dzikr identiseh)
finden sich (anf Java) die Secten der Orang-drija nnd Orang-wasir (s. Metzger).
Les Chams, perdant lear originalit^, sont absorb^s chaqne jonr par les Malais
(s. Aymonier). Ueber dem „conncil or Chamber of forty Arangs** stehen (in Wadjo)
six hereditary Rajahs (Randrang Tnlla Tendring, Randrang Tnwah, Am Beting,
Patolah and Chnkaridi) für die election of a head of the State, entitled Üie
„Am matoah" (s. Brooke). Ansser den Omen von Vögeln entnommen (bei den
Orang-Kaya), „insects also have their inflaence on the minds'' (s. Brooke). Det
Todten geleiten die G^esänge der Blian (anter Opfer) nnd in Argos ward am
30sten Tige dem Hermes geopfert (als ^vzoTto/unSg),
Betreffs der Petara oder Götter (bei den See -Dyaks) hei^t es (bei
J, Perham): „Petara, sonst aach Betara, ist nach Marsden Sanskrit and ais
dem Hindn-System in das Malayische übergegangen, wo es znr Bezeichnnng ver-
schiedener mythologischer Personen angewendet wird; aber welche Bedeatong
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und Anwendung das Wmrt im Malayischen auch immer haben mag, — bei den
3ee-Dyaks, deren Sprache mit dem Malayischen verwandt ist, ist es das einzige
Wort fär ^Gottheit^. Petara ist Gott nnd entspricht der Idee nach dem KLohim
des alten Testaments (Batara in Java.)
Aber nm den Grebranch des Aosdrncks zn erläutern, können wir uns nicht
an ein Wörterbuch oder an Abhandlungen wenden. Es giebt keine Litteratur,
die wir zu Käthe ziehen könnten. Die See-Dyak haben ihre Sprache niemals so
weit ansgebildet, um in derselben zu schreiben, bis die Missionare anflogen, unter
ihnen zu wirken. Denn was die Kenntniss ihres Glaubens anbelangt, so beruht
Alles nur auf Erzählungen Einzelner, und auf dem, was wir aus den verschie-
denen Arten von Pengaps zusammenstellen können. Pengaps sind nämlich die
langen Lieder und Recitationen, welche bei gewissen halb-heiUgen Gottesdiensten
gesungen werden, und in Anrufungen übernatürlidier Kräfte bestehen. Diese ist
von Geschlecht zu Greschlecht überliefert worden, und zwar von Mund zu Mund;
aber es vermögen nur solche Personen sie auswendig zu lernen und wieder-
zugeben, welche begierig und fleissig genug dazu sind und auch ein gutes
Gedächtniss besitzen. Femer kann man sich wohl denken, dass im Laufe der
Uebertragung von Geschlecht zu Geschlecht manche Abänderungen der Lieder
stattgefunden haben, aber hauptsächlich, wie glaublich, durch Hinzufügungen.
Diese Neigung zum Umändern wird durch das Faktum bewiesen, dass man bei
verschiedenen Stämmen oder Abtheilungen auch verschiedene Ueberlieferungen
der Pengap findet, ebenso abweichende Erzählungen des individuellen Glaubens.
Was hier folgt, ist bei den Stämmen der Balan und Saribus gesammelt.
Es ist eine ganz gewöhnliche Meinung der Dyaks, — und dieselbe kann
leicht diejenigen irreführen, welche nur eine oberflächliche Bekanntschaft mit
diesem Volke und seiner Denkungsart haben, — dass Petara gleichbedeutend
mit Allah Taala oder mit Tuhan Allah ist „Was die Malayen Allah Taala
nennen, ist bei uns Petara**, ist ein ganz gewöhnlicher Ausspruch. Und das ist
auch richtig, insofern als beide Ausdrücke die Gottheit bezeichnen. Aber wenn
der Charakter, der durch diese Ausdrücke repräsentirt wird, näher erforscht wird,
so wird sich ein weiter Unterschied zwischen ihnen flnden, wie in der Folge
gezeigt wird. Was Allah Taala bedeutet, ist bekannt, was Petara bedeutet^
bleibt zu zeigen.
Die DyalLs haben sehr häufig erzählt, es gäbe nur Einen Petara, indess
scheint solche Versicherung nur mit geringem Nachdenken und Sorgfalt gegeben.
Das Wort selber kann nichts nützen, um für den Monotheismus oder Polytheismus
zu entscheiden, denn in der Sprache der See-Dyaks giebt es keine bestimmte
Formen für Einzahl nnd Mehrzahl. Eher erscheint das Wort wie ein Substantiv
im Singular, und diese Erscheinung mag auch Manche zu der Ansicht verleitet
haben, dass die Dyak an eine Hierarchie übernatürlicher Wesen, unteren Banges,
glauben, und an einen Gott, — Petara — , der über Allen steht. Man hat in-
dessen gesagt, dass bei den Alten Petara dargestellt wurde, als:
Patu, nadai apai
Endang nadai indai.
Eine Waise ohne Vater,
Von jeher ohne Mutter,
was auf ein ewiges, unwandelbM^s Wesen, ohne Anfang und ohne Ende hinzu-
weisen scheint. Und diese Idee wird vielleicht noch einigermassen begünstigt
durch eine Stelle in einem Pengap. Li dem Liede vom Hauptfeste ist der all-
gemeine Gegenstand der Recitation ein „Holen**, d. h. die Anwesenheit von
Singalang Burong zum Feste erbitten, wobei gewisse Boten gepriesen werden,
welche cUe Einladung von der Erde zum Himmel bringen, wo er seinen Wohn-
sitz hat Diese wenlen jetzt dargestellt, als kämen sie auf ihrem Wege an
dem Hause von Petara vorüber, der als ein persönliches Wesen beschrieben
wird, und an den die Einladung erfolgt, zum Feste zu kommen. Dies mag ein
Ueberrest von dem Glauben an Einen Gott, der über Allen und von Allen ver-
schieden ist, sein; aber dieser Glaube, ungeachtet dessen, was ein Dyak auch
persönlich gelegentlich sagen mag, muss doch als ein solcher bezeichnet werden,
der heute in Wirklichkeit nicht mehr unterhalten wird.
Der allgemeine Glaube ist vielmehr, dass es mehrere Petaras giebt; in
Wirklichkeit ebenso viele Petaras, als Menschen. Sie sagen, ein jeder Mensch
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habe seinen eigenen Petara, seine eigene Schatzgottheit. Der eine Mensdi hat
den einen Petara, ein anderer Menseh einen anderen — Jai orang jai Petan.
„Ein elender Mensch, ein (hoshafter) Petara**, ist ein gewöhnlicher Ansdmck,
der dazn dient, die Ursache anzugeben, weshalb irgend ein Dyak arm und oa-
glücklich ist. — „Er ist ein unglücklicher Mensch, weil sein Petara nngllicklieh
ist''. Reiche und Arme sind mit entsprechenden reichen und armen Petaras yer-
sehen, daher mag der Stand der Djak- Götter auch von den verschiedenen
äusseren Umständen der unteren Menschen abgeleitet werden. Beim Beginn der
jährlichen Ackerei-Arbeiten rufen die Dyaks die unsichtbaren Mächte fo)gende^
massen an: „0 kita Petara, 0 kita Ini Inda** — „0 Ihr Götter, o Ihr Ini Inda*.
Ueber die Ini Inda hat sich keine besondere Auskunft erhalten lassen; aber
dem Gebrauche des Wortes Ini (Grossmutter) nach, müssen sie offenbar zu den
weiblichen Gottheiten gehören; oder es ist auch bloss ein anderer Ausdruck für
Kita Petara. Nun, so gering wie dies auch sein mag, so ist es doch als ein
nnumstösslicher Beweis angesehen worden für den Polytheismus, zur Begründung
der Religion bei den See-Dvaks. Aber der ganze Gegenstand ist ein selber,
über den die Allgemeinheit der Dyaks sehr im Dunkeln ist, denn Keinw konnte
einen zusammenhängenden klaren Bericht über ihre Traditionen geben, ind wenn
ein Europäer anfängt, mit ihnen davon zu sprechen, so erscheinen sk in einem
sehr unvorbereiteten Zustand.
Der Gebrauch des Wortes Petara ist übrigens so elastisch, dass man sogar
Menschen direct damit belegt. So hat man sie häufig von den Weissen sagen horra:
„Sie sind Petara**. Deren höhere Stellung an Kenntnissen und Civilisation ist
so erhaben über ihrem G^ichtakreise, dass sie ihnen erscheinen als Wesen, die
dem Uebernatürlichen gleichstehen. Es ist indessen auch möglich, dass dies nur
so eine Art Schmeichelei für die Weissen sein soll. Wenn ihnen über diese An-
wendung des Ausdrucks Vorstellungen gemacht wurden, so erklärten sie, dass sie
nur damit sagen wollten, wir erschienen ihnen viel von der Macht von Petan
kundznthun, und dass wir ihnen bei Allem, was wir thun und lehren, als Götter
erscheinen. Mr. Low erzählt in seiner Schrift über die Sultane von Bmni, dass
es der Titel der Herrscher der alten Königreiche von Menjapalieh und Sulok
gewesen sei. Hiermit mag sich die Benennung Elohim bei den Hebii&em ve^
gleichen, welche sie iliren Richtern als Statthalter Gottes beilegten (Psafas
LXXXII. 6).
Aber einige von den Peng^p werden mehr über Petara berichten, als
sich aus der Unterhaltung mit den Eingeborenen eifahren lässt Zuerst fdgt
der Pengap von Besauh, eine Ceremonie, die an Kindern und weniger hftu^
an Kranken ausgeübt wird, zwecks ihrer Wiederherstellung. Dasselbe ist s^r
verbreitet bei den Baiaus, aber weniger häufig ist es bei den andern Stämmen
zu finden. Wie alle Gedichte der Dyaks ist es weitschweifig bis zum Aeussersten
und mit verständnisslosem Wortgepränge überschwemmt. Es wird deshalb nur
auf solche Stellen Bezug genommen werden, die für den Gegenstand ven Be-
lang sind.
Bei den Besauh handelt es sich darum, die Gegenwart und die Hülfe aller
Petaras inbetreff des Kindes zu erlangen, — damit £eses stark an Körper werde,
geschickt in der Arbeit, erfolgreich im Ackerbau, tapfer im Kriege und ein
langes Leben geniesse. Dies ist ungefähr das Ganze und die wesentlichste Be-
deutung der Ceremonie. Die Vollzieher sind Manangs, Medicin - Männer, die
behaupten, eine besondere Bekanntschaft mit den Petaras da oben zu haben, und
mit den Geheimnissen vom Hades da unten, und einen grossen Einfluss auszuüben
über alle die Geister und Mächte, welche Krankheiten unter ihren Landsleatra
hervorrufen. Der Mann richtet nun seinen G^esang an die Petaras oben und
fleht sie an, ^ädig auf das Kind herabzublicken. Beim Anfang dieser Function
wird an einigen Orten auch ein Opfer dargebracht, wobei die Manangs folgender-
massen singen:
Raja Petara ngemala,
Seragendah bla meda,
Ngemeran ka subak tanah lang.
Seragendi bla meda,
Ngemeran ka ai mesei puloh grunong sanggang.
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Seleleda bla meda,
NgemeraH ka jnmpa mesei jagn bejampong lempang.
Seleleding bla meda,
Ngemeran ka tinling Innis me matang.
SUiBgiling bla meda,
Ngemeran ka pating sega nislnang.
Sengangong bla meda,
Ngemeran ka bnngkong mesei benong balang.
Bnnsn Bembia bla meda,
Ngemeran ka jengka tapang bedindang.
Bnnsn Kamba bla meda,
Ngemeran ka bila maram jarang.
Ihr Könige der Götter, schant Alle herab.
Seragendah, der dn herrschest Aber die starre, lehmige Erde.
Seragendi, der dn herrschest über die Gewässer anf der HabichtschnabeMnsel.
Seleledn, der dn herrschest t&ber die kleinen Hügel, wie Krystalle des Bejam-
pong-Vogels.
Seleleding, der dn herrschest über die Hochländer, fest nnd gnt gesichert.
Selingiling, der dn herrschest über die Zweige der Sega-Rotan.
Segnngong, der dn herrschest über die vollbehangenen Zweige.
Bnnsn Bembia Abn, der dn herrschest über die Neignngen der weitreichenden
Tayang-Zweige.
Bnnsn Kamba, schan gleichfalls herab, der dn herrschest über die Pflanzen
nnd den kleinen Maram.
Alle diese Wesen werden gebeten, das Opfer anzunehmen. Aber diese sind
noch lange nicht die Einzigen, deren Hülfe erfleht wnrde. Andere folgen.
Ebenso wie die Menschen ihre persönlichen Schntzgütter haben, 8o ist es
anch mit den verschiedenen Pflanzen in der Natnr der Fall. Der Erdboden,
die Hügel, die Bänme haben ihre Götter, nnter deren Fürsorge sie ihre Früchte
tragen. Und die Sonne, der Mond, die Sterne nnd Wolken sind mit Gottheiten
bevölkert, deren Gnnst angemfen wird, deren Blick allein schon ausreicht, um
Segen zn spenden.
Aber diese Petaras sind sehr menschen - ähnliche Götter; denn von den
Manangs werden sie so dargestellt, als ob sie ihnen Antworten gäben: „Wamm
sollten wir nicht anf das Kind Acht geben, nnd es behüten, znm nächsten Jahre
sollt Ihr nns ein grosses Gastmahl mit Reis nnd Schweinefleisch, mit Fischen
nmd Wildpret, Knchen nnd Getränken bereiten*'; — fleischliche Götter ergötzen
sich an gnt Essen nnd Trinken, gerade wie die Dyaks selber solches zn schätzen
wissen.
Anf diese Weise glanbt man die Aufmerksamkeit der Petara's rege gemacht,
nnd ein Versprechen, für des. Kindes Wohlfahrt zn wachen, erhalten zn haben.
Von diesem Momente an schütten die Petaras nach Versicherung der Manangs
ihren Zauber vom Firmament hinab anf das Kind:
Seitdem wir niedergeschanet^
Kommt herbei, Ihr Freunde,
Ijasst nns gemeinsam weben die heilsamen Zauberkräfte.
Aber noch mehr Petaras sollen herbeikommen:
Pnpus Petara kebong langit,
Nin Petara puckok kaigu.
Haben wir bei den Petaras in Himmelsmitte anfgehört.
So kommen wir nun zu denen auf den Banmspitzen.
Aber der Besanh berichtet noch Weiteres, als blos die Anzahl nnd Namen
der Gottheiten. Die ganze Function besteht in zwei Feierlichkeiten, deren
zweite nach Verlauf eines Jahres stattflndet, und zuweilen noch später nach der
ersten. Bei der ersten Festlichkeit werden die Petaras „zusammengerufen*' an
einem Punkte des Firmaments, oder auf einem benachbarten Hüg^el, von wo aus
sie das Kind sehen können. Bei der zweiten werden sie in jenes Haus „gerufen**,
wo die Ceremonie vollführt wird, um daselbst die magische Kraft ihrer Gegen-
wart zurückzulassen. Ein grosser Theil der Bezauberung ist bei beiden Theilen
derselbe; und an einer gewissen Stelle der zweiten Ceremonie rufen die Petaras:
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Vorhin haben wir hinabgeschanet,
Jetzt hat uns eine Gesellschalt von M&nnem zum Feste geladen.
Um der Einladung zu willfahren, rüsten sie sich znr Reise erdwärts. Die weib-
lichen Petaras legen ihre schönsten Kleider nnd ihre kostbarsten Schmucksachen
an, sie tragen Metallringe um den Körper, Halsbänder aus Edelsteinen, Ohrringe
und Stirn Verzierungen, Perlen und Habichtschnäbel , kurz Alles mögliche, was
weiblicher Geschmack und Schönheit liebt. Dann schmucken sich ebenso die
männlichen Petaras; sie tragen ein Kleid und einen Turban, an Armen und
Beinen Metallringe. Alsdann wird aufgebrochen unter Fährung einiger Göttinnen,
welche den Weg kennen. Aber diese erkennen bald, dass sie sich arg geirrt
haben, und dass ihre Strasse nirgend wohin fährt, sie müssen umkehren und
folgen nun der Sonne, dem Mond und den Sternen auf ihrer Bahn; und von d^
Sternen gelangen sie an einen Rasenplatz, wo sie den Stamm eines gestfirzten
Baumes vorfinden, an welchem sie in die niederen Regionen hinabwaUen. Hier
besingen sie, wie diesen Petaras aus den Himmeln sich die Petaras der Hftgel,
Bäume und Tiefländer zugesellen und die Sal&mpandai: nnd alle zusammen in
buntem Gemisch verfolgen ihren Weg nach dem Hause, in welchem der B^auh
abgehalten wird« Wie der Dyak sich zu baden piegt, wenn er v<mii einer langen
Wanderung heimgekehrt ist, so erzählt man auch von diesen Göttern und
Göttinnen, dass sie bei ihrer Ankunft ein Bad nehmen, und man besingt Oire
Schönheit. Ich übergehe ihre Ankunft in dem Hause, aber bevor sie die Leiter
zu demselben hinaufsteigen, halten es die älteren Petaras für angezeigt, der
ganzen Gresellschaft eine (Moralpredigt) Ermahnung zu halten:
Ka abi rumah anang meda;
Unggai ka ngnmbai ngiga serenti jani.
Ka galeng^gang anang nentang;
Unggai ka ngumbai ngiga tugang manok laki.
Ka ruai anang nampai;
Unggai ko ngumbai ng^ga laki.
Ka biUk anang nilik;
Unggai ka ngumbai niga tajau menyadi.
Ka sadan anang ngilau;
Unggai ka ngumbai ngiga padi.
Schauet nicht in den Raum unterhalb des Hauses,
Dass mau nicht denkt, Hir suchet den Fangzahn eines Schweines.
Setzt Euch nicht der Hühnerstange gegenüber,
Dass man nicht denkt, Ihr suchet nach der Schwanzfeder des kämpfenden Hahns.
Werft Eure Augen nicht auf die Veranda,
Dass man nicht glaubt, Ihr suchet einen Gemahl.
Schauet nicht ins Gemach hinein,
Dass man nicht glaubt, Ihr suchet einen Krug.
Seht nicht zu der Anrichte hinauf,
Dass man nicht glaubt, Ihr suchet nach Reis.
Hiemach soUen sie das Haus betreten, natürlich als eine unsichtbare Gesell-
schaft. Alsdann nehmen sie mit den Herrlichkeiten des Festes vorlieb, zusammen
mit den Dyaks, und Götter und Menschen speisen gemeinsam in bester Harmonie.
Nach beendetem Mahle kehren sie heim in ihre verschiedenen Wohnsitze.
Weiter sei ein Sampi in Betracht gezogen, eine Art Anbetung, die oft beim
Beginn der jährlichen Reis-Bestellung volkogen wird, also ein Gebet an die
höheren Mächte darstellt, welche über das Gedeihen der Reisfracht wachen.
Unter Allen wird zuvörderst Pnlang Gana angerufen; alsdann die Sonne, welche
Datu Patinggi Mata-ari genannt wird, und ihre Licht und Wärme spendende
Kraft wird im Liede verherrlicht Nach der Sonne kommt ein Vogel an die
Reihe, der Kajira; dann der Paddi-Geist (Saniang Padi), dann die heil^^en Yl^
d. h. diejenigen, deren Flug und Kennzeichen als Omina gelten; — alle diete
werden eingeladen zu erscheinen. Sind die Vögel geladen, so „ruft" der Voll-
zieher den Petara. „Was für einen Petara ruft Ihr denn d,n?^ ist die Frage.
Die Antwort ist: „Petara, der nicht leer-händig sein kann, der nicht einfälUgt
nicht böse, nicht unrein sein kann**; und darauf folgen seine Namen: Sanggfüf
Pinang Ipong, Kling Bungai Nuiging, Laga Bungai Jawa^ Batn Imu, BM
Ngantau, Batu Ngantar, Batu Gawa, Batu Nyanggak, Nyawin, Jamba, PandongTt
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Kendawangf, Panggan, Apai Mapai, Kling; ein Jeder ans seiner Wohnnng
„kommet Alle herbei, ohne Abschweifer, ohne Ausreisser". Und dieser Rnf der
Menschenkinder wird erhört, denn die Petaras antworten: „Seid zufrieden und
glücklich, Ihr Menschenkinder, die Ihr auf der Erde lebt.**
Ihr gebt nns Reis; Ihr gebt uns Kuchen;
Ihr gebt uns Reisbier; fiir gebt uns Geist wasser;
Ihr gebt uns Opfer; Ihr gebt uns einen Raum.
Wenn Ihr ackert, so soll Jeder gleich Paddi bekommen;
Wenn Ihr in den Krieg zieht, so soll Jeder gleich einen Kopf bekommen;
Wenn Ihr schlaft, so soll Jeder gleich gute Träume haben;
Wenn Ihr handelt, so soll ein Jeder gleich geschickt im Verkaufen sein;
Mit Euren Händen soll Jeder gleich tüchtig sein;
Im gerechten Geschäft soll ein Jeder gleich dieselbe Gesinnung haben;
In der Rede soll ein Jeder gleich geschickt und zusammenhängend sein.
Von dieser Gesellschaft der Petaras geht der Sampi dazu über, in specieller
Weise einen besonderen Pefara anzurufen, von dem mehr berichtet wird, als von
allen vorhergenannten. Dies ist Ini Andan Petara Buban — „Grossmutter Andan,
die grauhaarige Petara.^ Ihre Eigenschaften sind vollkommen. „Ihr Kleid ist
gefeiet gegen Donner und Blitze; sie ist gefeiet gegen den Blitz, sie widersteht
dem Regen und ist muthig in der Dunkelheit. Es ist ihr nicht möglich, in der
Arbeit zu ruhen. Im Hause sind ihre Hände nimmer müssig, in der Rede ist
ihre Sprache rein, ihr Herz ist voll von Verständniss. Und deshalb wird sie
herbeigerufen, deshalb wird ihr zugewinkt, deshalb wird ihr geopfert, deshalb
wird ihr ein Fest bereitet." Diese Kräfte kann sie auch ihren Dienern mit-
theilen. Ausserdem noch erhalten diese von ihr Beistand, als seien sie „die
Hauptverwalter der weiten Länderstrecken und Ausdehnungen, wo sie ackern
und die Paddi-Behälter anfüllen; die Hanptverwalter des langen, windenden
Flusses, wo sie die scharfe Tabu-Wurzel gewinnen; als Hauptwächter des grossen
Felsen und Vater- Steins, wo sie die stahlbeschlagenen Waffen schleifen; als
Hauptwächter des Bienenbaums, wo sie die Funken der brennenden Fackeln ver-
treiben."
Aber ihr eigentlicher Beruf ist es, über das Landgut zu wachen und es vor
Bösem zu bewahren ; und deshalb wird ihre Gegenwart besonders herbeigewünscht.
Wenn der Mpangau (eine Art Wanze) darüber hinschwebt, so lasst sie die
Feuerfunken gegen sie schütteln.
Wenn die Bengas (ein den Paddi-Pflanzen schädliches Insekt) sich nähern, so
lasst sie den Saft der scharfen Tabu- Wurzel auf diese quetschen.
Wenn die Ameisen herankommen, so lasst sie die Halme mit einem Lappen
reiben, der in Steinkohlentheer getaucht ist.
Wenn die Heuschrecken umherschweifen, so lasst sie diese mit Oel begiessen,
über eine Flasche voll.
Wenn die Schweine kommen sollten, so lasst sie diesen den ganzen Tag
Fallen stellen.
Wenn das Wild hereinbrechen sollte, so lasst sie es mit Bambusspiessen
tödten.
Wenn Mäuse ihr Augenmerk darauf haben, so lasst sie diesen Fallen stellen.
Wenn Hirsche darüber schreiten sollten, so mögen sie Bambus-Fallen stellen.
Wenn die Sperlinge darauf picken sollten, so lasst sie einen kleinen Tropfen
vom Tekalong-Baum holen.
Wenn die Affen es zerstören wollen, so mögen sie eine Rattan-Schnirre stellen.
Es möge Nichts beschädigt werden, nichts möge ungünstig sein.
Als Beantwortung auf diese Bitten giebt sie ihre Erwiederungen in ähn-
licher Weise zu verstehen wie die vorhin erwähnten Petaras, sie verspricht
ihnen jeden Erfolg und ihren Segen, für alle ihr dargebrachten Opfer sollen sie
ßich Wohlhabenheit, Gesundheit und Tüchtigkeit zu erfreuen haben. Auf solclie
Weise erkauft sich der Dyak seine lohnende Paddi -Ernte von den höheren
Mächten.
Die Ini Andan hinterlässt bei ihrer Verabschiedung übrigens noch ihren
Anbetern verschiedene Zanbermittel und magische Medikamente, meistens be-
stehen diese ans Steinen, und schliesslich kommt noch eine Abschiedsrede:
Boatiaiif Archipelago. IV. 3
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Hört auf meine Worte, Ihr Menschenkinder:
Wenn Ihr Euer Feld bebauet, so seid fleissig —
Wenn Ihr schlaft, so seid nicht allzusehr Sklaven Eurer Augen!
Wenn Leute zusammen kommen, so vergesset nicht, nach Allem zu fragen.
Dann sollt Ihr nicht zanken miteinander.
Ihr sollt Eure Freunde nicht schelten.
Machet keine gewissenlosen Aeusserungen.
Seid nicht neidisch auf einander.
Und dann werdet Ihr Alle gleich vom Paddi haben.
Alle werdet Ihr reines Herzens sein,
Und Alle gewandt in der Rede.
Ich werde mich beeilen, Euch wieder zu besuchen.
Der Wind wird mich herbringen.
Ich eile zum krachenden Wirbelwind.
Ich gehe heim in mein Land zum wolkigen Mondlicht.
Ueberlieferungen und volksthümliche Sagen erzählen in ähnlicher Weise
dieselben Märchen. So wird das Universum als mit Göttern bevölkert hin-
gestellt; derer so viele, dass jeder Mensch seine Schutzgottheit hat. Aus den
Ueberlieferungen erkennt man^ wer und was jene Gottheiten schliesslich sind
und bedeuten. Man trifft keinen Djak an, der da sagt, es ^be einen einzigen
Gott als Petara; wenn man ihnen aber entgegenhält, was ihr Pengap IdM,
und dort keine missverständliche Lehre über eine ^zahl von Göttern vor-
handen ist, so. versuchen sie diese Einheit als eine Einheit gleichen Ursprungs
zu erklären. Nämlich im Anfang gab es nur Einen Petara, wie es auch ebenso
nur Ein menschliches Wesen gab; dieser Petara war der Ahnherr einer ganzen
Familie von Petaras im Himmel und auf der Erde, geradeso, wie jener erste
Mensch der Stammvater aller Erdbewohner gewesen. Indessen versteigt sidi
diese Idee der ursprünglichen Einheit in ihren Begriffen nicht bis zur Elrsten
Grundursache (vielmehr nur ein Echo des Glaubens).
Wie schon auseinandergesetzt ist, dass jedwede Form des Polytheismus
aus der „Natur-Anbetung^ entspringt, so ist es auch erklärlich, dass die Götter
der Dyaks aus mannigfaltigen Kundgebungen der Naturkräfte ihres Daseins
sich erfreuen. Die Ini Andan scheint als konkreter Ausdruck für die Schaffung
grosser erzeugender Kraft zu gelten. Die Sonne, der Mond, die Sterne und
Wolken, die Erde mit ihren Bergen und Bäumen, mit ihrer fruchttragenden
Kraft, — Alles ist dem Dyak nur ein Canal, eine Ruine, die dem Menschen-
geschlecht Wohlthat auf Wohlthat zuführt So empfindet denn auch der Dyak
seine Abhängigkeit von der Natur. Ihren Wandlungen unterwirft er seine hmd-
wirthschaftlichen Arbeiten; seine Reis -Ernte hängt allein vom Wetter ab, und
auch vom Einfluss jener schädlichen Feinde, über die er keine Gewalt hat, der
— Ratten, Heuschrecken und Insekten in zahlloser Menge. Er ernährt sich von
den Produkten der Jungle und liebt die Früchte derselben. Die gewaltigen
Höhenzüge, welche von Wolkengebilden umflossen werden, die mächtigen Ge-
witter werden mit geheimnissvoller Scheu betrachtet: diese Mächte muss er
verehren, anbeten, ihrer glaubt er zu bedürfen für seine Existenz im Kampfe
ums Dasein. Und so sieht er in jedem Phänomen ein Werk Gottes, und betet
nun die Götter an, die er sich selber konstmirt hat.
Man muss nun auf drei Dinge zurückgreifen, die bereits Erwähnung gefunden,
und die eine gewisse Rolle im Glauben der Dyaks spielen. Diese sind die
tragenden Kräfte im Zusammenhalten der Welt, sie heissen: Salampandai,
Pnlang Gana und Singalang Burong.
Salampandai ist ein weiblicher Geist und Schöpfer der Menschheit, die Einen
sagen, das sei aus eigener, unabhängiger Kraft, die Andei-en, es sei auf Bef^l
von Petara. Nach letzterer Auffassung soll Petara ihr anbefohlen haben, eisen
Menschen zu schaffen, und da machte sie einen Mann aus Felsen, aber dies«
konnte nicht sprechen, und deshalb verweigerte Petara die Annahme eines soldiea
Menschen. Sie begann von vorn, und bildete ein Menschenkind aus Eisen, aber
der konnte ebensowenig sprechen, ihm geschah dasselbe. Zum dritten Male
knetete sie einen Menschen aus Lehm, und dieser besass die Kunst der ^rache.
Petara war sehr erfreut und sagte: „Gut ist der Mensch, den Du geformt hast;
er möge fortan der Vorfahr des Menscliengeschlechts sein." Und hernach bildete
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die Salampandai nnr noch menschliche Wesen and das that sie noch, sie bildet
diese nach Belieben in ihren nnbekannten Regionen. Dort formt sie Kinder, wie
solche in die Welt kommen; ist nnu so Eines fertig, so wird es dem Petara vor-
gezeigt, der stellt dann folgende Frage: „was möchtest da wohl zar Hand
nehmen nnd womit nmgehen?" Ist nnn die Antwort: „den Parang, ein Schwert
nnd den Speer*', so bestimmt der Petara ihn znm Knaben. Ist indessen die
Antwort: „Wolle nnd Spinngeschirr*', so heisst Petara sie ein MädeL Anf diese
Weise bestimmen Knaben nnd Mädchen nach eigener Wahl ihr Geschlecht
Eine andere Lehre lässt den Petara den nnmittelbaren Schöpfer aller
Menschen and Dinge sein:
Langit Petara dala mibit,
Mesei danggnl manok banda.
Tanah Petara dala ngaga,
Mesei bnah mbawang bäiga.
AI Petara dala ngiri,
Mesei linti tali be«ara.
Tanah lang Petara dala nenchang,
Ngadi mensia.
Petara spannte znerst die Himmel aas,
So fest, wie der Kamm des rothbefiederten Hahns;
Dann schnf Petara zaerst die Erde,
So stark, wie die Mango-Frncht,
Dann Hess Petara das Gewässer ansfliessen,
So gross, wie Wände des rothen Felsens,
Aas dem starren Lehm knetete er den ersten Menschen.
Hier mag nnn Petara als Einzelwesen geschildert sein, das eine Menge von
Gottheiten einschliesst.
Ein besonderer Gottesdienst zar Ehre der Salampandai existirt nicht. In
dem Besanh wird sie als neben den Petaras stehend aafgeführt. Aber dieser
grosse Geist ist nie in einer eigenen bestimmten Person sichtbar; im Reiche der
sichtbaren Welt soll sie eine Gestalt annehmen, etwa wie ein Frosch, der
Qbrigens anch Salampandai heisst Natürlich wird dieses Thier mit Ehrerbietang
betrachtet nnd darf nicht getödtet werden. Schleicht es in das Hans eines
Dyaks, so wird dem Thier ein Opfer gebracht, dann lässt man es gehen, —
aber selten nnr ist es za sehen. Es ist Eins mit dem ansichtbaren Geist Den
Laut, den es von sich giebt, nennt man das Hämmern des Geistes anf seinem
Ambos. Dies Geschöpf soll sich in der Nähe des Haases aafhalten; nnd sobald
ein Kind geboren wird, nähert es sich: kommt es von hinten herein, so wird es
ein Mädchen, kommt es von vorn, ein Knabe. Hierergiebt sich der Fall einer
Natar-Anbetnng, and dieser findet sich nicht so vereinzelt bei den Dyaks.
Pnlang Gfuia ist die Schatzgottheit des Bodens, die Gottheit, welche über
den Anbaa von Reis wacht Nach einer Sage, die in einigen Gegenden nmgeht^
stammt dieser Gott von Menschen ab. Als die Simpangimpang zaerst niederkam,
brachte sie Blat hervor; dies warde in ein Loch im Erdboden gegossen.
Hierans warde dorch geheimnissvolle Macht Palang Gana, die daher im Innern
der Erde wohnt nnd Herrschergewalt über sie aasübt Nach anderer Sage ist
der Ursprang der Simpangimpang derjenige gewöhnlicher menschlicher Wesen, die
im Lanfe der Zeit die alten Gestrüppe niederschlagen and den Boden bestellten.
Als sie am folgenden Tage an ihr Werk znrückgingen, nm die Bäame za fällen,
fanden sie, dass diese sich wieder dnrch anbekannte Ki^te emporgerichtet hatten
and so fest standen, wie zavor. Sie begannen ihre Arbeit von Neaem mit ihren
Aexten; aber als sie am dritten Morgen an dem Orte erschienen, fanden sie,
dass sich jenes ansserordentliche Natnrereigniss wiederholt hatte. Daranf ent-
schlossen sie sich dazn, während der Nacht aafznpassen, nm wo möglich die
Ursache dieses Geheimnisses za entdecken. Unter dem Deckmantel der nächt-
lichen Finstemiss erschien Palang Gana nnd begann, die Bäame wieder aafrecht
hinzastellen, wie diese vorher gestanden hatten. Sie ergriffnen ihn nnd drangen
anf ihn ein, weshalb er ihre Arbeit vereitele. Er antwortete: „Weshalb fügt
Ihr mir Böses za? Weshalb erkennt Ihr meine Herrschaft nicht an? Ich bin
Palang Gana, Eaer älterer Brnder, der in die Erde hinabgeworfen warde, jetzt
aber die Herrschaft über sie hat. Bevor Ihr Ench daran macht nnd die Jnngle-
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Stauden niederleget, weshalb habt Ihr nicht zuvor mir das Land abgezahlet?-'
— „Auf welche Weise denn?" fragten sie ihn. — „Dadurch, dass Ihr mir Opfer
und Festlichkeiten darbringt/ Und von dafter, sagen die Dyaks, stammt der
Gebranch der Opferfeierlichkeiten zu Ehren von Pulang Gana beim Beginn der
jährlichen Ackerbestellnng. Dieser Gebranch ist auch heute allgemein M ihnen
verbreitet. Unter Umständen werden diese jährlichen Feste noch weiter aus-
gedehnt, und werden zu Ehren dieses Gottes die Feste Gawei Batn und Gawei
Benik gefeiert, d. h. das Fest der „Schleifsteine*' und das Fest des «Säens*'.
Nach den Begriffen des Dyak sind Geister und magische Kräfte sehr eng
mit Steinen verknüpft. Irgend ein bemerkenswerther Felsblock, besonders wenn
solcher sich durch seine Lage heraushebt, ist sicher, der Gegenstand einer Art
von Cultus zu werden. Kleine Steine mancherlei Art werden als Zaubermittel
geachtet, und es ist ein kleiner Stein gezeigt worden, der als eine Art Glas-
kügelchen mit diversen Farben ausgezeichnet, als „Ei des Sternes" figurirte;
dieser Stein galt als unfehlbares Mittel gegen Krankheit etc. Die Wetzsteine,
welche indessen aus gewöhnlichem Sandstein hergestellt werden, sind Dinge,
denen eine mysteriöse Bedeutung beigelegt wird. Mit diesen werden die Sichel
und die Beile geschärft, um den Jungle zu mähen und die Wirthschaft zu be-
treiben. Es hängt etwas mehr mit diesen Gei*äthen zusammen, als ein blosse
Geräth zu sein. Beim Gawei Batu kommen alle Nachbarn zusammen, um der
Ceremonie beizuwohnen; die Wetzsteine werden in der Vorhalle aufgestellt, die
Pnester umschreiten die Geräthe, singen ein Lied, in welchem F^lang Gana
angefleht wird, zu erscheinen und ihnen beizustehen; Glück und Segen wird für
die Land wirthschaft herabgebeten. Man er^'artet nämlich, dass Pulang Gana
ans seiner unterirdischen Wohnung heraufsteigt, um durch seine Anwesenheit
seinen geheimnissvollen Einfluss auszuüben, — dann wird ihm dafür ein Ferkel
geopfert. Mit dem Gawei Benik ist es ähnlich, nur dient als Gegenstand der
Feier die Aussaat.
Der Pulang Gana spielt demnach in der Religion der Dyaks eine grosse
Holle, denn von ihm allein hängt die ganze Lebensfrage ab.
Jetzt bedarf es noch der Erwähnung von Singalang Burong. Dieser Name
bedeutet wahrscheinlich soviel wie „Oberster der Vögel." Die Dyaks sind grosse
Freunde von Omina, und hierbei spielt der Vogelflug eine bedeutende Rolle.
Jene Vögel werden von ihnen mit grosser Achtung betrachtet. Als beim Durch-
wandern des Gefildes ein solcher Vogel, ein prächtiges Thier, geschossen und
einem begleitenden Dyak dasselbe an sich zu nehmen und es zu tragen be-
fohlen worden, schauderte er zusammen, als seine Finger das Gefieder berührten,
und dann wickelte er das Thierchen sorgfältig in Blätter ein, ehe er es zum
Tragen an sich nahm. Zweifellos betrachtete er in seinem Sinn diese That als
eine gottlose. Alle solche Vögel gelten als Personificationen und Manifestationei
einer gleich grossen Anzahl von Wesen aus der Geisterwelt, die sämmtlich die
Eidame von Singalang Burong sind. Dieser selber hat seinen Doppelgänger auf
dieser Welt in Form eines schönen weiss-braunen Habichts. Als Geister existiren
sie in menschlicher Gestalt, sie sind aber ebenso leicht in ihren Bewegungen,
wie die Vögel, und verbinden auf diese Weise Mensch und Vogel in Ein^s
Geisterwesen. Ausserdem steht der Singalang Burong an der Spitze des Stamm-
baumes der Dyaks. Von ihm leiten sie ihren Ursprung ab, einmal als Mensch,
der einst die Erde bewohnt, ein andermal als ein Geist Von ihm erlernten sie
die Knnst des W^ahrsagens, und vermittelst der Geistervögel, seiner Schwieger-
söhne, hält er heute noch seine Communication mit seinen Nachkömmlingen auf-
recht. Eines ihrer Feste heisst „Füttert die Vögel", d. h. bringt ihnen eii
Opfer dar.
Aber fernerhin möge noch erwähnt werden, dass Singalang Burong bei den
See-Dyaks der Kriegsgott ist, der Schutzgott aller Tapferen. Er ergötzt sieh
im Krieg und Heerftihrung ist sein Ruhm. Haben die Dyaks einen solchen
Heerführer bekommen, sei es auf reellem oder hinterlistigem Wege, so stellen sie
ein grosses Fest an zu seinen Ehren und bitten um seine Anwesenheit. In der
Erzllhlnng vom Mars der See - Dyaks, die in dem „Straits Asiatic Journal** e^
schienen ist, wird darüber ausführlich berichtet.
Wenn man nun den Dyak in Betreff aller dieser AVesen und der Petarss
auf die Widersprüche hinweist angesichts seiner eigenen Ueberzengnng, so ^•e^
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fällt er der änssersten Confnsion, wie er sich jene über ihm stehende Mächte
erklären soll; er bekennt, dass er sie anbetet, weil sie die Macht besitzen, ihm
beizustehen oder zu schaden. Gott oder Geist, Menschenseelen oder Thierseelen
— alle werden sie verehrt. Werden ihm die Widersprüche seines Glaubens
nachgewiesen, so sagt er einfach, das verstehe er nicht, er glaube und übe das,
was seine Vorfahren ihm überliefert hätten.
Es muss aber hier bemerkt werden, dass bei Krankheitsfällen, oder wenn
der Tod naht, es der Singalang Burong ist, der Palang Gana oder der Salam-
pandai; es ist nicht Kling, oder Bungai, noch Nuiying, noch irgend ein anderer
mythologischer Held, der als Lebensspender angefleht wird, — sondern einfach
Petara, welche Idee man auch diesem Namen unterlegen mag. Ist ein Kranker
von aller menschlichen Kunst bereits aufgegeben, so ist es Petara allein, der
noch helfen kann; dieser wird als die i*ettende Kraft betrachtet. Stirbt der
Kranke, so ist Petara derjenige, welcher der Seele die Erlaubniss ertheilt hat,
davon zu gehen. Die Dyaks mögen manch Lebensalter lang im Dunkeln des
Polytheismus getappt haben, aber ein Etwas, wie ein Sehnen nach dem Einzig-
WsJiren, Unbekannten scheint doch am Ende der menschlichen Pilgerschaft
ihre Seele zu erfassen.
Obwohl der ganze Begriflf von Petara durchaus kein erhabener ist, so gilt
er doch als ein wohlwollendes Wesen. Ausgenommen bleibt freilich, dass er es
zulässt, dass menschliche Geschöpfe sterben, und das sind Anzeichen seiner bösen
Gesinnung, sonst übt er kein Böses aus. Seine Macht zeigt sich zugleich auf
Seiten der Gerechtigkeit und des Rechts. Die Wasserprobe als Gottesurtheil ist
ein Appell an Petara, sich für den Unschuldigen zu erklären und den Schuldigen
zu verderben. Petara „kann nicht ungerecht sein, nicht unrein." Petara weist
Fleiss, Ehrbarkeit, Ehrlichkeit in Rede und Tüchtigkeit in Worten und Werken
auf. Petara Ini Andan fordert auf, dem Wanderer eine Decke hinzobreiten,
dem Hungrigen hurtig Reis zu bieten, nicht saumselig zu sein, den Durstigen
mit Wasser zu laben, freundlich zu sein gegen Alle, welche das Herz belastet
fühlen, Alle mit Worten zu ermuthigen, die allzubedacht in der Rede sind, seine
Hand nicht zum Diebstahl ausznstrecken , noch das Herz zum Bösen zu leiten.
Unsittlichkeit unter den Unverheiratheten soll eine Regennoth über das Land
bringen, eine Strafe, die Petara verhängt Er muss wieder versöhnt werden
mit Opfern und Geldbusse. Um schönes Wetter zu bekommen, bei anhaltender
Regenzeit, die man dem unsittlichen Leben zweier jungen Leute zuschrieb,
wurde Petara angefleht, und die üebelthäter wurden von ihrem Hause vertrieben,
— man sagt, das schlechte AVetter habe darauf sofort sein Ende erreicht. Jeder
District, den ein Ehebrecher betritt, wird von den Göttern verflucht, bis ein
besonderes Opfer dargebracht worden. Auf diese Weise ist Petara gegen Sünde
der Menschen; aber ausser den moralischen Uebertretungen haben sie noch
manche Sünde erfunden, die weiter nichts als eine Verletzung von Pemate oder
Tabu ist, — also unbedeutende oder abergläubische Dinge betreffen.
Die hervorragende Idee, welche die Dyaks von Petara hegen, ist die, dass
er der Retter des Menschengeschlechts ist. In dem Liede am Hauptfeste, wenn
die Boten zum Himmel emporsteigen, um den Singalang Burong zu holen,
kommen sie an der Wohnung Petara's vorüber und laden auch ihn zum Feste;
er aber antwortet: „Ich kann nicht hinabkommen zu Euch, denn es könnte leicht
Jemand kommen, der sich in meiner Abwesenheit grämt. Sogar wenn ich ein-
mal die Augen schliesse oder in's Bad gehe, so werfen sie sich nieder und fallen
om." Petara verlässt seine Wohnungen nicht anders, als dass er sich um ein
Meuschenwohl bemüht; und so oft er hierin nachlässt, unterlässt er seine Pflicht.
So rufen die Mamcuys, wenn sie das Opferhuhn über den Kranken schwingen:
Laboh dann buloh,
Tangkap ikan dungan;
Antu kah munoh,
Petara naroh ngembuan.
Laboh dann buloh,
Tangkap ikan mplasi;
Antu kah munoh,
Petara ngaku mengadi.
Laboh dann buloh,
Tangkap ikan sehma;
Antu kah munoh,
Petara ngamba sa-rnmah.
Laboh dann buloh,
Tangkap ikan juak;
Antu kah munoh,
Petara ngaku anak.
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Wenn das Bambosblatt abfUUt,
Und vom Dnngan-Fisch erhascht wird;
Und wenn Antn zn tödten wünscht^
So nimmt Petara es in sichere Verwahrang.
Wenn das Bambnsblatt abfällt,
Und vom Mplasi-Fisch erhascht wird;
Und wenn Antu zn tödten wünscht,
So wird Petara es als Bmder beanspruchen.
Wenn das Bambnsblatt abfällt,
Und vom Semah-Fisch erhascht wird;
Und wenn Hanta zn tödten wünscht,
So wird Petara es beanspruchen zu seinem Haushalt.
Wenn das Bambusblatt abfällt,
Und vom Juak-Fisch erhascht wird;
Und wenn Antu zn tödten wünscht.
So wird Petara es aufnehmen als Kind.
Wenn das menschliche Leben hinsinkt, wie ein Blatt abfällt, und die bösen
Geister wie hungrige Fische herbeieilen, es zu verschlingen, dann erscheint
Petara und beansprucht das Leben, als ihm zugehörig, als sein Kind, seinen
Bruder, und bewahrt es lebend. Die Besauh-Feier ist eine Verherrlichung dieser
Idee, einer Idee, der vor allen anderen die Dyaks anhängen, denn die Welt ist
nach ihrem Glauben von bösen Geistern erfüllt, die stets hurtig bei ihnen sind.
Die Petaras werden nicht in Tempeln verehit, auch nicht mittelst Götzei-
bilder angebetet. Die Idee von Göttern hängt so eng mit der Idee vom Menscben
zusammen, dass, da die eine sich so gering über die andere erhebt, de wah^
scheinlich nie die Nothwendigkeit empfunden haben, Petara unter einer be-
stimmten materiellen Form darzustellen. Petara ist ihr eigener Schatten, der
in die höheren Regionen hineinragt. Jeder Begriff, den Menschen sich von Gott
bilden, muss mehr oder weniger anthropomorphischer Natur sein, und zwar gani
besonders eine solche Auffassung bei dem Wilden. Er „bekleidet seinen Gott
mit menschlichen Eigenschaften. So wie menschliches Wissen wechselt, so
wechselt seine Idee von Gott; je höher er emporsteigt auf der Stufenleiter des
Lebens, desto klarer und reiner wird sein Erkennen, uud seine beständige
Idealisirung seines besseren Ich ist der stets fortschreitend sich bessernde Reflex
vom göttlichen Dasein^ (cf. J. Terham),
''AiJua ßQOTol doxdov(f$ &€Ovg y€yyaO'9tu
AX)C fhoi X^^Q^^ Y^eixoy ßoeg ^i iJoptdg
Kai yQce^i x^/^crcr» xal igya telety &neq avSQeg
'Innoi liiv &^tn7iotaiy ßoeg di te ßovaiv Ofioiag
Kai x€ y^etap tdiag ixygaffot^ xal ataiuxt" inolovv
Toiavä^ ofoy neq xal aiiol difiag etx^v Ixaöto*
Celebes begreift auf der südwestlichen Halbinsel das Bngi im Osten Hid
das Macassarische im Westen, wogegen nördlicher das Gebiet der Mandhar-
Sprache sich anschliesst, soweit nicht vom Bngi verdrängt (an Stelle der
Macassaren eingetreten). La population de Celebes est compos^e des Alfoeres,
aborig^nes de cette contree pnis d^Orang - malayu (hommes errants) malais
nomades (s. Temmink). „Das Macassarische erstreckt sich über Macassar,
Gowa (Goa), Sanrabone, die sogenannten Süddistrikte, Turateija, Bonthain nnd
einen Theil von Balukumpa (Bulekompa), corrumpirt wird es auf Salayer ge-
sprochen** (s. Waitz), mit Bugi gemischt (wie in Maros) an der Südspitze (in
Bonthain und Bulukompa). „Auf der Ostseite sind Boni und Wa^o die beiden
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Hanptländer der Bngis. Letzteres im Norden von Tjenrana reicht uöMlich bis
nach Lnmu und an das Gebirge von Toradje, westlich bis Adja Tamparang,
8&dlich bis zn dem süssen Meere, dem See von Labaya; das Beich Wadjo, das
zeitweise anch an Macassar unterworfen gewesen ist, soll von Flüchtlingen aus
Lumu gegründet worden sein." Im Innern finden sich die Taraja, als die hier
charakteristische Localform der Alfnren (im sog. malayischen Inselmeer). „Les
habitants des C^l^bes, pr^s Menado, rapprochaient bien plus les hommes des
Polynesiens, que des Malais^ (s. Dumont d'Urville). The mountains of the interior
(of Celebes) generally are inhabited by wild races, whom the Malays call Dyaks,
as they do the people of Bomeo and Sumatra in the same State of society; the
very centres of the island is occupied by a people called by the more civilised
inhabitants Turaja (s. Crawfurd). „Celebes is in het algemeen in vyf deelen
verdeeld, de noord-oostelgke landtong, de oostelijke landtong, de zuid-oostelijke
landtong, en de zuidelijke landtong met de Westkust^ (1881). Les Mangkassars
et surtout les Bonghis (in Celebes) ressemblent plutöt au Carolins et au Tongas
(Polyn^iens, plus qu'aux Malais), ainsi que les Dayaks de Bomeo (s. Rienzi), und
so die Tenimber (am Ausgangsthor der Molukken). An der Ostseite sind die
Sprachen der Laiwui und Tabunku verwandt, und letztere die von Tabunku;
wogegen verschieden die von Poleang und Rumbia, an der Südküste gelegen (von
Bnton abhängig). Die Bewohner von Manui oder Warway stammen von Celebes
(aus dem nördlichen Theil der Insel). In Nordost-Celebes zersplittert sich der
Sprachstamm in eine Vielfachheit von selbstständig abgezweigten Dialekten, aus
deren Verbreitung das Holontalo hervortritt als „bedeutendste Sprachprovinz"
(s. Joest), in „jenem verhältniFsmässig kleinen Theile von Celebes" (1883), wo
jetzt noch ca. 30 Sprachen gesprochen werden, die, wenn der ursprüngliche
Sprachstamm der Eingebomen auch derselbe war, dennoch in so verschiedener
Weise sich entwickelt haben, dass heutzutage Leute aus verschiedenen, durch
keine natürliche und politische Grenze von- einander getrennten Orten sich häufig
absolut nicht verständigen können", was (wie der Verfasser zufügt) das Ein-
dringen der lingua franca (im Malayischen) fördem mnsste (cf. „Das Holontalo,
Glossar und Grammatik"). Die macassarische Sprache enthält Sanskrit-Wörter,
durch das Javanische hindurchgegangen. Seit Abhängigkeit von Madjapahit
(^. Roorda), neben Gorontalo (b. Dulaurier), siedelten Malayen* von Tsiampa,
Johor (und Menangkabaw) in Macassar an. Bis zum Emporkommen der macas-
sarischen Macht (17. Jahrhundert) herrschte Ternate auf Celebes (von Menado bis
zur Bucht von Kajeli), wie im Süden der Tomini - Bai, auch an der Nordküste,
sowie auf den Bangaai und Xulla- Inseln nebst den Landschaften Balante und
Mondono. Nachdem sodann Menado, Gorontalo und Tomini durch die Macassaren
besetzt war (1634), bemächtigten sich diese auch Eajeli*s „und in kurzer Zeit
ersti^eckte sich die Macht von Macassar auch über Buton, die Xulla -Inseln
Sumbawa und Saleger" (s. Waitz-Gerland). Zur Blüthezeit des bnginesischen
Seeverkehrs wurden Handelsverträge mit Chinesen und Malayen abgeschlossen,
und der Wadschuresische Matowa (Stammeshäuptling) Amanna Gappa verfasste
(1670) den buginesischen Handels- und Seecodex (Undang - Undang). „Was die
Herrschaft auf den Schiffen betrifft, so hat der Anakada die weitgehende
pnblicistische Bechtsstellnng, welche die orientalischen Seerechte dem Schiffs-
patron gewähren, er ist auf dem Schiffe einem König zu vergleichen, sagt das
bnginesische Rechtsbuch, ebenso wie das malayische" (cf. KohlerV In Verbindung
mit den Bugis trieben die Macassaren (unter Kraing Samerlak) Piraterei gegen
Mnnsur Shah von Malacca (1374).
Früher erstreckte sich die Oberherrschaft der Macassaren vom Reiche
Goa über die Bugis (und die Confdderationen von Boni, Soppeng und Wadjo),
bis unter der holländischen Besitzergreifnngszeit der Verfall eintrat, indem sich
die Buginesischen Fürsten mit den Holländern zum Sturze Goa's verbunden
hatten. In Tingimai oder Bunti finden sich die Gräber der alten Könige von
Goa. In Tello (bei Macassar) finden sich Steinreste ans den Befestigungen der
früheren Könige von Tello. Zu Oedjoeng, wo Boti in Lempangang (der Sohn
Goa's) verschwand, findet sich die Spur seiner Füsse. Unter den Reichsinsignien
Goa's wird die Koelaoe-naga genannte Drachen Verhärtung bewahrt, die drei
Tage nach Toemanoeroenga's Niedersteig ebenfalls vom Himmel fiel. Kraing
Bajon (in Celebes) zeugte mit Toumanouroung den Sohn Massalanga - bairajang
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(s. Baker). Celebes (hoofd-plaats Makasser) begreift: Gouvernenieuts liandeu (in
5 Abtheilongen), Leenoerige Landen (Bone und Tanette), Bondgenootschappelijke
Landen (Gowa etc.) und Niet bondgenootBcbappeligke Landen (1888).
Die Lonja-boko genannten Gemeindefelder, von denen der Bajah den Niess-
braueb bezieht (in Goa), werden dorch freiwillige Arbeit der gesammten Be-
völkerong bepflanzt nnd bei der Beisemte bearbeitet, unter Schlachten von
Büffeln und Anstellen eines Festes (beim Katanka-Crebirge). Ebenso verhält es
sich mit den Tatarapan genannten Beisfeldern (am Hanse des Bajah und Jung-
ayah). Für Diebstahl verordnete der Bajah von Goa früher die Strafe da
Krissen. Der Bintang-tiga genannte Stern bezeichnet durch seinen Aufgang den
Anfang der Beiscultnr, der Bintang-tujn die Ernte (in Limbotto), unter Trinken
von Bohito (Saguweer oder Palmwein). Das Macassar-Oel wird aus der Ba^
Frucht (Schleichera trijncha) bereitet. Das Mii^a-ba^'o genannte Macassar-Oel
heisst, wenn wohlriechend bereitet, Minja-batn.
Bei Schwangerschaft (in Celebes) werden Speisen hingesetzt für die sieben
Brüder (eines Mannes) oder die sieben Schwestern (einer Frau), womit jeder
Mensch geboren ist, als das Fruchtwasser, der Nabelstrang, die Nachgeburt, das
Mutterblut, der Ausfluss und das Zwillingspaar, das durch den Geist der Vor-
eltern im Himmel und den Vorfahren des Crocodil gebildet wird. Bei der
Hochzeit (auf Celebes) wird der Bräutigam mit Eeis umstreut, um den Lebens-
geist festzuhalten, der, durch das grosse Glück verwirrt, zum Entweichen geneigt
sein möchte. Da bei einem fürstlichen Leichenzug die Dämone durch den Lärm
der Begleiter nach allen Seiten verjagt werden, verbrennen die Bewohner der am
Wege liegenden Häuser Salz, um das darauf Niedeifallen zu hindern (in Celebes).
Zu den bösen Geistern (in Celebes) gehören die Popo (Frauen mit stechendem
Blick), die Parrakang (glühende Kohlen auf dem Kopf tragend), die Poentiyana
(im Kindbett Verstorbene), die Tampakoro oder Korotjatji (zwergartige Kobolde),
die Panroli (der Mannbarkeit beraubend), die Asoe-ponting (als Hunde) u. s. w.
Von den ersten Göttern war der von Loemimoeoet uit een steeu, en de andere
uit te aarde (als Karejma) entstanden (in der Minahassa). Durch den Südwind
geschwängert, gebar Loemimoeoet ^^een zon, die Toar werd genoemd^ (s.Wilkens).
Loemimoeoet is de Empong toewa (de andere), neben Moentoenoentoe in Kasan
doekhan (in de lucht), über die Empongs herrschend (in der Minahassa).
Die Turaja (in Celebes) stammen von Tonia Knmbung Ribura (der auf dem
Wasserschaum gelebt habende), der aus einem Bambus entstand, als noch Alles
unter Wasser stand (ausser den hohen Bergspitzen). Er wohnt an der QueUe
des (bei Jampua, nördlich von Pare-Pare mündenden) Sadang - Flusses. Seine
acht Söhne verbreiteten sich über das Land der Turaja, indem Einer in Bante-
bulawan verblieb. Einer nach Balanipa wanderte, Einer nach Marmasa, Einer
nach Malabo, Einer nach Messaba, Einer nach Matanga, Einer nach L^go und
Einer nach Belua. Bei den Turaja wird der Dewata des Himmels (Dewata
Langi), der Berge (Dewata Butu) und der Erde (Dewata Lita) verehrt. Der
Tapupu, als Brani (oder Held) darf es wagen, die Dewata anzurufen (bei Krank-
heiten, Reispflanzen, Noth u. s. w.). Der Tapupu (als Zaubergeist der Vorfechter)
vereinigt den Bi*äntigam und Braut bei der Hochzeit, wenn ein Büffel geschladitet
wird (bei den Turaja). Der Tapupu weissagt bei Geburten. Ln Todesfall ver-
sammeln sich alle Familienglieder, indem Jeder ein weisses Stück Tuch mitbringt,
um den Todten einzuwickeln, bis die Leiche stehen kann, dann wird dieselbe in
ein Felsengrab beigesetzt, das verschlossen wird (bei den Turaja). Wasser heisst
Hangoi (bei den Wahan), Sungai (bei den Kanya), Danum (bei den Bahau) in
der Sprache der Dayak.
Sihr, go, klau, pet, mo, nom, so, tuyo, saptin, suang (bei den Modang).
12 345678 9 10
Yukut = Fisch Kra = Affe
Trunju = Finger Makam = Fluss
Betis = Fuss Gobang = Schiff
Telinga = Ohr
sa, dua, taln, ampat, lima, anam, tuju, wnalu, sangar, sapuln
12345678 9 10
in der Sprache von Koetei (mit Malayisch gemischt).
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Sprache der Taraja von Messawa
(aas dem Innern nach Mandhar und Laiwni kommend).
Mensch
Mann =
Frau =
Kind =
Haus =
Dorf =
Kopf =
Auge =
Haar =
Ohr -
Nase =
Mund =
Zähne =
Hand =
Fuss =
Finger
Bart =
Penis =
Kutte =
Erde =
Himmel
Berg =
Mais =
Thür =
Hose =
= To
= Laki
Birang
Kana-Kana
Banua
Tondo
Ulu
Mata
Belua
Talinga
Dia
= Bibi
= Isi
= Katea
Bitti
= Rengka
Soesoe
Laso
= Pondo
Lita
= Langi
Boettoe
DoUe
Baba
Tjalana
Fenster = Pasoelebaraug
Sarong = Lya
Jacke = Badjoe
Hackmesser = Piso
Beil == Awase
Pferd = Darang
Banane = Poenti
Ziege = Beke
Vater = Ambe
Mutter = Indo
Freund = Saudodorang
Geschwister = Loeloe-Battang
Büffel = Bombong
Schwein = Babi
Hund = Boecka
Katze = Tjoeki
Affe = Kodo
Wasser = üwai
Eeis = Pare (Paddi)
Preis = Barra
Keisfeld = Tompo
Cocos = Kalimbong
Salz = Masiah
Fluss = Salo
Mesa, doewa, Tulu, Appa, Lima, Anang, Pitu, Aroea, Amesa, Sapulu,
12 3 4 5 6 7 8 9 10.
Auf der Insel Samba stehen die (glatthaarigen) Eingebornen meist unter
baginesischen Häuptlingen, die sich gegenseitig (im Pferdekauf) bekämpfen.
Die Bajau oder (bei den Macassaren) Tau-ri-jene („men of the sea**) heissen Wadjo
(„men tbat go in troops"") bei den Buginesen, als Orang-laut (der Malayen). Mit
Grang-Badjus werden die Fischer (und gelegentlichen Seeräuber) verstanden,
unter Buginesen (mit Wadjos) verwandt, für die Handelsleute der Küsten (auf
Celebes). Zwei Tagereisen von Mandhar kommt man nach dem Dorf Taramanu
(mit der Residenz des Fürsten) und einen Tag weiter zu den Raute wulawan
(auf den Bergen), in grossen Häusern lebend, mit Gerten (gegen Schweine
befestigt). In Balanija (bei Mandhar) wohnt der Oberfürst, als Mandhar (von
dem die Turaja abhängig sind). Die Mandharesen stehen unter sieben Fürsten,
die Kaili unter vier Fürsten.
Ein geweihter Platz von Süd-Celebes, welcher öfters von den Gläubigen be-
sucht wird, ist die in der Nähe von Maras gelegene Grotte von Boeloe-Se-pony.
In dieser Grotte findet man einige aus Tropfstein gebildete Figuren, wovon die
Legende Folgendes erzählt: An der Stelle, wo diese Grotte gefunden wird,
stand in früheren Tagen der Bambuspalast eines gewissen Karaeng-Borong, und
als dessen Ehegattin die Webespule, die beim Weben auf den Boden unter dem
Hause gefallen war, von einer Hand aufheben liess, versteinerte plötzlich der
ganze Palast mit allem darin Befindlichen. Heut noch zeigt man uns den ver-
steinerten Karaeng-Borong mit seiner ganzen Familie. Er scheint, obgleich von
Stein, ein sehr empfindliches Herz behüten zu haben, denn manchmal sieht man
eine Menge Leute, Männer wie Weiber, zu ihm gehen, um seine Hülfe anzurufen
(cf. Matthes),
In fast jedem Hanse Bonthains findet sich ein Schlafplatz für Karaeng-lowe
(den grossen Herrn), dessen Tempel in Pantarang-Kake, in Bisampole, in Djera
und Tonrokassi durch Pinati (Priesterinnen) bedient werden (während sonst
Felsen, Bäume u. s. w. bewohnt sind).
Bei Furcht vor einem Pangaroli, der die Mannbarkeit raubt, wird in allen
Häusern (Macassars) Lärm geschlagen mit Stampfen in den Reismörsem, zum
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Wegjagen (während die Jünglinge versteckt werden). Die Himmelsleiter (zum
Hei*abrufen des Lebensgeistes) wird aus Webestticken hergestellt (in Macassar).
Die Macassaren stellen beim Hansbau die Thür des Gartens nnd des Hauses nie
in eine gleiche Linie, sondern stets etwas seitwärts (um Unglück zu verhüten).
Beim Austragen eines Fürstenkindes (in Goa) schlagen die Vorangehenden die
Katjim genannten Becken zusammen, um die Dämone zu verscheuchen. Der
Bajn-rante genannte Kettenpanzer (mit Silber oben und unten) wird vom Fürsten
beim Kriege getragen (in Goa). Im Innern von Celebes wird das Pflügen durch
den Vornehmsten begonnen. Die Steingräber von Lintattara (bei Lemo-Lemo),
wo sich Figuren eingemeisselt finden, haben (theils mit, theils ohne Holzsärge)
zu Begräbnissen gedient, und trifft man auch Knochen der geopferten Büffel (in
Celebes). Udjung-Pandang (Landspitze des Pandang-Baum) heisst die Stelle, wo
das Fort Rotterdam steht (in Macassar).
Als man nach blitzendem Unwetter in Boni, den weissgekleideten Mann er-
blickend, denselben als Toemanoeroejang zum Fürsten wählen wollte (mit der
Lanze Latoleyang ausgestattet), führte dieser (weil nur dienender Sklave) nach dem
Dorf Matadjang, wo (unter nochmaligem Unwetter) der Gelbgekleidete (die Lanze
Lasalaija tragend erschien, als Fürst Manoeroenge-ri-Matadjang (bei Matadjang
niedergefallen). Unter den Reichskleinodien von Boni findet sich das (für Regen
aufgehangene) Bauchband (Danriorae) des Fürsten Am Palakka. Nur die fürst-
lichen Familien (bei den Bugis) dürfen drei etagenartige Aufsätze an ihrem
Hause anbringen. Der Seher Boto-Lempanjang stritt in Zauberkunst mit Dato-
ri-Bandang, der den Islam in Tello einführen w^ollte.
Die Wadjo oder To-Wadjo (Leute des Wadjo-Baums) sind nach dem Baum
(Wadjo) benannt, unter welchem die auf einem Floss ausgesetzte Prinzessin
gelandet. Die Buginesen leiten sich von Luwu ab. Latamamang (Vorfahr der
Könige von Soppeng) kam vom Himmel. Die Conföderation von To-Wadjo oder
Wadjo erwählte den Fürsten Patara zum König und Padanrang im Frieden, für
die 40 Fürsten (unter 7 Oberhäuptern). Als Bola-Lempaugang einen heiligen
Kreis um Tinggi-maie (bei Goa) zog, fand sich eine Koelaoe-naga (Stein-
verhärtung des Drachens). Mata-Selampoe (erster König von Boni) kam vom
Himmel, mit der Prinzessin von Toro vermählt). Die Tapuya (bei Todtenmessen)
sagen, „dass ihr dieser Freundt besser im Leibe, alss in der schwartzen Brde
verwaliret sey" (s. Zacharias Wagner), gleich Kalantier (im Brauch der Batak).
Batara-Goeroe (der älteste Sohn des Himmelsgottes) kam in einem Bambns
vom Himmel herab (nach Loewoe), um die noch foimlose Erde für die Menschen
einzurichten, und vermählte sich mit We-Njili-timo, der ans dem Meerwasser
aufgestiegenen Tochter des Unterweltsgottes. Die Bissu (in Luwu) bedienen
sich im Verkehr mit den Vorfahren der alten Sprache der Buginesen (in der
Ekstase). Mangarangi-Alauddien Toemenanga ri gavekanna, König von Macas»r
(nnd Goa), eroberte mit seinem Reichsverweser Malieng Daeng Manjon ri Karaeng
matowaja, König von Tello, die Insel Buton (1626). Zu Boetta-Mangkasara
(oder Macassar - Land) der Taoe - Mangkasara (Macassar -Leute) gehört Goa,
Sanrabone, Toerateja und Tello. Nach Eroberung des Forts Sombopoe (1669)
schloss Speimann F'riede mit Goa.
Ritanj Djeng (gestützt werden), als Mak nitoenghoeloe, wurde ursprünglich
zu allererst vom König von Gowa und später auch vom König von Boni ge-
braucht, wenn der Fürst bei feierlichen Gelegenheiten auf einem tappere-maliboe
gesessen, hinter sich vier Prinzessinnen, entweder alle vier in Djoembas ge-
kleidet, oder zwei in Djoembas und in kurze Jäckchen, oder alle vier in wadjoe-
rawanys, die ihn gewissermassen stützten. Dieser Gebrauch dürfte dadurch ent-
standen sein, dass nämlich in früheren 2^iten, als der König von Gowa einmal
einen Wind Hess, der toe-mailalang missgestimmt fragte, wer dies begangen
habe. Eine junge Frau, die zufällig hinter dem König sass, sagte schnell, sie
wäre die Schuldige, und rettete dadurch die Ehre des Königs. Daher dieser
Gebrauch (cf. Mafthes).
Der Fürst (Madika) in Laiwoei residirt in I^po-lepo (über die Alfnren oder
Tokea herrschend), mit dem Sapati oder Minister. Dann folgt der Capitan. Es
wird ein Dewata in der Luft, in der Erde, in dem Berge verehrt (mit Schlachtoi
von Büffeln). Die Alfnren von Buton sind dunkler, als die Alfnren von Celebes,
mit krausem Haar, dünnen Beinen und Armen (ähnlich denen Cerams). In Ma-
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senreng Poeloe brennen sich die Alfuren, indem sie Pulver in einem Tuch auf
den Arm binden beim Fortlaufen (zum Zeichen der Herkunft).
Die Händler der Buginesen (und von Kajeli) machen Elisen von Dongala
(in der Palos-Bucht) nach Parigi im Golf von Tomini, durch unbewohnte Hügel,
meist zu Pferde (in einer Tagesreise). Die Fürsten von Mandhar (mit Balanipa
als Ersten) führen den Titel Maradiga. In Boni und Suawa herrschten Eajahs,
die mit Limbotto verwandt waren. Zu den Adja tappawang (den Ländern west-
lich vom Meere) gehören die Reiche Rappang, Sawita, Alietto, Soeppa und (am
See Tampe) Sedendereng (unter den Adatu-watta betitelten Fürsten). Im Innern
von Peling wird die Frau an Fremde vermiethet, indem man den Preis für jede
Liebkosung stipulirt. Ist z. B. nur der Coitns bezahlt und werden ausserdem
auch die Brüste angetastet, so entsteht (wenn die Bezahlung für das Ausschreiten
nicht nachträglich besonders gut gemacht wird) Streit und Mord.
Die Bugis in Bingkoka (mit den Alfuren des Innern verkehrend) stehen
unter dem Eajah von Loewoe. Der Fürst (Pajung oder Sonnenschirm) von
Loewoe residirt in Palopo (über die Alfuren herrschend, welche mit der Palos-
Bay an der jenseitigen Küste handeln). Die Alfuren in Polian und Roembia
sind dem Sultan von Boeton unterwürfig. In Tomboeki wohnen Alfuren (in
Bangai auch Seeräuber), wie in Todjo, aber mit Tontoli beginnt die Bevölkerung
von Menado.
Die Leiche des Fürsten von Goa wird auf einer Plattform ausgelegt, welche,
wenn sämmtliche Familienglieder sich daneben niedergelassen haben, nach dem
Grabplatz getragen wird. Bei Todesfällen verändern die Eajah von Goa ilire
Residenz in Gowa, Bambung-Djawa, Gunung^sari, Buki-tinggi eta Les populatious
des partes m^ridionales d6signent C616bes sous le nom de Tanah-Boegis (le pays
des Boeguinais) ou Tanah-Mangkesser (le pays des Mangkessdres), als Macassar
(s. Temmink). Der über den Leichnam gegossene Arak wird getrunken (auf den
Am). Wenn der Leichnam so lange gelegen hat, dass er vollkommen in Faul-
niss übergegangen ist, muss jeder Verwandte ein Stückchen Haut von dem
Todten essen (s. Ribbe). Die schöne Lingkanbene (in der Minahassa), auf der
Erde umschweifend, sah (auf einem ihrer Züge) „in Europa op een Easteel, het
hoofd van der Empongmensch Mararor, die half mensch, half steen was, en
Wiens mond de eene helft welgeschapen was, en de andere helft den vorm van
een Kakatoe-mavel had** (s. Wilkens). Mangandoroe heisst Donner (in der
Bahasa Sanggiang oder Batang Danoem Masirai), Tempoen: Herr, Loemba:
Crocodil, Anak: iQnd, Oeloe: Mensch, Njaloeng: Wasser (in Bomeo).
Die Buginesen (mit Loewoereser, Soppenger, Mandaresen, Sedenderenger u.s. w.)
heissen Taoe-Woegie, von dem in Waäjo gelegenen Platz Woegi. Die Händler
unter den Buginesen sind meist Wadjoresen. Der Berg Lompo-battay bildet
den Pik von Bonthain. Tamparang-labaya ist das Meer von Tempe. Die Sprache
der Badjau oder Tidoenger ist mit Macassarischem und Buginesischem vermischt
Der Radjah von Dongala (in Palos) residirt in Ganti Bei Einladung zum Fest
(oder Eriegszug) schickt der König von Boni an seine Vasallen (Palili) die
Bila-bila genannten Elnotensti^Uige.
Als der neben dem, auf dem Berge Latimodjang (in Luwu) herrschenden,
Fürsten auf dem Gebirge von Bonthain niedergesetzte Fürst die Hühner dnrcli
die Umwohner zu sich zu locken wusste, übertraf er den Ersteren an Macht (in
Bobo-Karain). Wenn der Fürst von Toli-ToU (in Tontoli) stirbt, folgt als
nächster im Rang der Djigugu (erster Minister) und diesem dann (bei seinem
Tode) der Zweite an Rang, als Kapitan-laut oder Befehlshaber in der Hauptstadt
Ngaloe. Die Bezirkshäupter heissen Anakapuna und die Dorf häupter Marsauli.
Düilekte unterscheiden sich von Tombulu, Tompakowa und Tonsina. Limbotto
bezeichnet Lima-uttu oder Lemauttu (Füof- Stämme). In Loewoe wird die
alte Sprache der Buginesen geredet. In Laiwoei (an Loewoe grenzend) linden
sich Alfuren. In Mandhar (mit dem Alphabet der Buginesen) wird ein mit der
Sprache der Turaja verwandter Dialekt geredet. In Kajeli wird in eigenartiger
Sprache geredet. Neben dem gewöhnlichen Alphabet der Macassaren findet sich
ein älteres, das ausser Benutzung gekommen ist. In Buton und Bolio ankern
die Schiffe in Bave-bave (oder Kalagoesang), und der Fürst residirt in Soera-
boliyo. In der alten Sprache der Buginesen ist das Heldengedicht La-Galiyo
geschrieben. Das Macassarische Alphabet ermangelt verschiedener Buchstaben,
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die sich im Bag^inesischen finden. Das Boginesiscbe enthält 23 Consonanten and
5 Vocale (mit inhäiirenden), das Macassarische 19 Consonanten and 4 Vocale
(mit inhärirenden).
Bnlang = Mond Eamara = Nase
Pepe = Fener Tan = Mensch
Dschäne « Wasser Yuka = Fisch.
Gigi = Zähne
Saera, Raa, Talla, Apa, Lima, Anang, Ti^'a, Saganti^'a, Salapan, Sampala
(1—10), in Macassar.
Eeting = Mond Inga « Nase
Api = Feaer Taa = Mensch
Uwäh = Wasser Baleh = Fisch.
Ichih = Zähne
Saadi (Kaedi), Daa, Telia, üppa, Lima, Inrüng, Pita, Arraa, Azera, Sepaln
(1 — 10), bei den Bagis. — Zahlen in Timor (Koepang): Aes, naa, taen, ha,
nim, nä, hitn, fang, säo, boäs (1—10).
„Der männliche Hirsch trägt verschiedene Namen, je nach der grösseren
oder geringeren Entwicklang der Hörner. Hat er nicht mehr als zwei kleine
Enoten, so nennt man ihn baloeboesoe oder anch wohl (in Banbaeng) rappo
rappola, nach einer gleichnamigen Fracht. Wenn er zwei Hörner hat, so
heisst er ponodo. Nachdem diese Hörner bis za dreimal abgefallen sind,
entstehen wieder zwei kleine Enötchen, noch kleiner als die ersten, hapong-
holang genannt. An deren Stelle wachsen nachher wieder zwei Hörnchen in der
Form einer kleinen Haarflechte, welche die Figar eines peugka hat. Diese
Hörnchen werden daher aach sanboleng-pengka genannt. Nachdem diese son-
boleng-pengka wiedernm bis za dreimal abgefallen sind, zeigen sich alsbald zwei
Hörner, jedes mit einem Zacken oder Haken, gewöhnlich pakai-rarame genannt,
da sie wirklich dazn gebraucht werden, am die Paddistoppeln ans dem Boden
za ziehen. Aach diese pakai-rarames fallen bis dreimal ab, am danach dnrch
zwei Homer ersetzt za werden, welche jedes zwei Zacken haben and den Namen
Sarengke tragen. Man spricht aber meistens nar von Djonga-sambatang, wenn
schon Zacken an den Hörnern sind, welche aber noch nicht so aasgewachsen
sind, dass man dafoi* den Namen tamoekang anwenden kann. Tamoekang-tjadi
heisst es, wenn jedes Hörn nur zwei Zacken (grösser als bei den sarengke) hat.
Sind aber vier Zacken an jedem Hom, was der Fall ist, wenn die früheren
Hörner wieder bis dreimal abgefallen sind, so ist der Hirsch ein tamoekang-
lompo oder palempeng. Alsdann, wenn aach diese Hörner bis dreimal abgefallen
sind, bekommt er zwei Hörner mit einer grossen Menge Zacken; daher dann
aach der Name borong-lako oder, mit einem halb malayischen Ansdrack, borong-
sai, d. h. mit Hörnern gleich einem Bnsch sierih. Einem solch alten Hirsch
wii'd soviel wie möglich das Leben geschont" (cf. Matthes),
Der Fürst herrscht als Tnpu (in Samoa). Le Manahane ne ponvait gaere
Bortir de sa caste (il poavait devenir Raatira par an don definitive, mais rare).
II pouvait, il est vrai, devenir Arioi et pretre, mais il conservait nne position
proportionellement inf§rieare, bien qu'elle T^levät beaacoap, en certaines occasions,
non seulement au dessns des siens, mais meme au dessas de la classe immMiate-
ments saperieure. II poavait aassi devenir teatea arii, c'est-a^ire domestiqse
d'an Arii, et il acqn^rait alors ane tr^s grande importance mais il n'^tait Jamals
qa'un rayonnement de la paisance qa'il servait: ce n'^tait Jamals qu'en ce nom
r^vere qu'il poavait Commander le moindre respect et la moindre ob^issance; lä
etait la borne de ses grandeai*s; et on ne passait pas andelä (s. Bovis) in Tahiti (1817).
Aus dem Westen kam der Vorfahr der Wagap zum Fluss Amoa (in Nen-Caledonien).
Bei Erdbeben mnss man in Timor laut schreien, um den Riesen, der die aaf den
Schaltern getragene Erde schüttelt, das Dasein von Menschen anzuzeigen.
Sandelholz (Hau meni) darf in Timor nur für die Fürsten gehauen werden (und
ihnen abgeliefert). In Timor darf die Leiche nicht beerdigt werden, bis die
Schulden (den Gläubigem) bezahlt sind. Ein Sklaveiyunge aus Rotti (Nachts
Feuerflammen auf dem Eopf von Pferden nnd anderen Hausthieren spielen sehend
und aus diesem Traum Gluck prophezeiend) beraubte seinen Herrn, den Ra^j*
Abineno in Houmeen (in Amarassie) seiner Schätze und flüchtete ostwärts nach
Banama oder Amanoebang, wo er Nachts in der Nähe des Dorfes auf einer Höhe
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ein grosses Feuer anzündete. Als die überraschten Einwohner Morgens nach
der Ursache zu suchen kamen, trafen sie ihn mit den Kostbarkeiten, goldenen
und silbernen Platten, ausgeziert und erfuhren, dass er von Oesi-neno aus dem
Himmel herabgesandt sei, das Land zu beherrschen, wo er an Stelle des ge-
hassten Fürsten auf den Thron erhoben wurde, als Ahn des Herrscherhauses
Amanoetang (wo es verboten oder Pomali bleibt, Houmeen zu besuchen). — Die
Inoe genannten Halskugeln (koi*allenartig, aber geschmolzen) sollen aus alten
Zeiten in Timor eingeführt sein, hoch im Preis stehend. Die Tainoesa genannten
Kleider wechseln in der Landschaft Timor's nach den Verzierungen. Die als
Botschafter des Fürsten Asoepaha (Hund des Landes) genannten Meo oder Vor-
fechter (in Timor) tragen Göldplatten an den Zähnen. Die Timoresen bezeichnen
Büffel oder anderes Eigenthum mit Merkzeichen oder Malak, die nach den Land-
schaften sich unterscheiden. Die Timoresen sind durch den Poni genannten
Dienst verpflichtet, die Ländereien der Fürsten zu bebauen. Von den bösen
Geistern (in Timor) erscheint Oesi-paha (Herr der Erde) aus dem Boden zuerst
als ein Camarinenbaum (zu schrecken), während Atois in Gestalt einer Eule
(Roeteroehi oder Goeteroehi) umherfliegt. Nach den Timoresen schwimmt die
Erde auf dem Wasser. Die Zauberseher oder Aote-naoes prophezeien theils aus
einem gegen das Licht gehaltenen Ei (sowie aus den Hühnereingeweid^n), theils
ans Messen der Lanze (unter Nennung der Dämone, die krank gemacht, und der
Thiere, die zu opfern). „Zur Zeit der Aussaat wird zuerst ein zusammengefaltetes
Tuch mit Reis darauf nach dem Felde gebracht und dort von dem Meo (oder
Priester) ein Stein gesucht. Ist dieser gefunden (unter Ausrufen, dass der Usi-
Nano gekommen ist), so legt man das Tuch auf den Stein und auf den Stein
Reiskörner. Dann streuen die Dorfbewohner rings umher Reis, und von dem
Meo werden Gebete gesprochen für Usi-Nano, dann an Usi-Pa, dann an alle die
Nitu gerichtet. Wird unter dem Stein eine Schlange gesehen, so ist das ein
gutes Zeichen der Fruchtbarkeit.** Het is momoni, verboden, om the nija rarerene
(in Serang) te dooden (s. Riedel). Die schwarzen Portugiesen heissen Kasel-
mettang auf Timor (Tasi-kella, der Spanier). Der Hirsch (Luks) und die Sontos-
Palme (Tua) sind von den westlichen Inseln oder Pachlotes (in Rotti) nach
Timor eingeführt. Buntänu (als Strauchart) ist der Name der Insel Semao
(auf Timor). Pa-Subas ist Samba (auf Timor). Der Aesuneno (Gott der Götter)
bringt Fruchtbarkeit, wenn er auf Erden kommt (als Gott der Fruchtbarkeit).
Die Eingeweideschau (bei Schwein, Büffel u. s. w.), als Taif-ate oder Unter-
suchung der Leber (ate), wird von den Manani genannten Priestern geübt, sowie
von dem Meo oder Kopfschneller. Bei den Hühnern werden die Eingeweide
beschaut (in Indonesien), wie in Rom vom Haruspex. De Momurino zijn oude
mannen en vrouwen, de door oefening en leiding het zoo ver gebracht hebben,
dat jij op bovenmenscheiyke wijze het hart en de ingewonden of liever de
tounu van anderen verslinden kunnen (s. Riedel), neben Suwanggi (auf Ambon).
Beim Hausbau (in der Minahassa) wird dem Empong ein Korb mit Reis dar-
gebracht, gegen böse Einflüsse (s. Wilken). In Gorontalo figurirt als Ober-
priester der Tuan-Daa (grosser Herr) als Leiter der religiösen Ceremonien
(s. Rosenberg). Bei (Aussaat und) Ernte wird dem Himmelsgott und der Erd-
göttin auf Steinen (Läuh) oder unter Bäumen (besonders die Feigenart Nunuk)
Opfer gebracht (Schweine, Hühner, Reis u. s. w.). Die Schlangen (Kauna) und
Schmetterlinge (Napan) sind Boten der Nitu, ebenso Vögel (Kolo) und Centauren
(Misläong). Das aus dem Wald stammende Volk (von Nemnoenie, Solm Nei
Akoenels, beherrscht) in Labalaba (oder Molo in Timor) flüchtete nach Pasie,
bei dem Einfall der Belonesen aus Waiwiekoe-waihalie unter den drei Söhnen
der Fürstinnen (Licorai), von welchen Fai - wele zum Fürsten von Sonabai (als
Licorai) eingesetzt wurde. Das in Ambene direct durch den Fürsten (mit dem
Mofefo oder Sprecher) regierte Land heisst Bakie. Der Geschlechtsname der
Fürsten von Amfoang ist Taif-woko (Dickbauch), und so galt die Corpulenz viel
bei den Chibcha (wie in Polynesien). „Beim Jahresfest in Koepang wurde ein
Mädchen auf einem Stein im Meere ausgesetzt, als Tochter eines Priesters oder
Anapa, obwohl der Priester meistens die Tochter einer Alan (Suangi) oder Hexe
ausschmückte. Das Mädchenopfer in der See geschah, um den Brunnen mit
Wasser zu füllen und Regen zu erhalten, und es beduifte eines Mädchens, das
noch fruchtbar werden konnte (nicht einer Frau, als bereits unfruchtbar).^ In
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Aeg:ypteu woi'de zam Steigen des Nil ein Mädchen dargebracht (in islamitiaeher
Zeit). In Baln werden beim Hänserban Jünglinge nnter den Pfeilern ein-
gestampft, nm als dämonische Schildwachen zn dienen (nnd so in Pegn). Cf.
^Völker des östlichen Asiens** I. (S. 263).
Adja (oerai) bezeichnet (im Bnginesischen) den Westen (nnd somit die Land-
seite), wogegen Alaoe (Meeresküste) den Osten bezeichnet Bei den Macassaren
gilt Hao für Westen nnd Baya für Osten. Für die Macassaren ist der To-radji
oder Mensch (tave) des Westens (bei den Bnginesen) ein Toe-raya oder Mensch
(taoe) des Osten, nnd dadnrch werden die To-radja oder Toe-raya zu Binnen-
ländern (oder Bergbewohnern).
Im Uki-Spiel sitzen die Bnginesen nm einen in Quadrate ausgelegten Lehm-
boden, wo auf Roth oder Schwarz gesetzt wird und dann mit einem kleinen
Doppell5ffel aus Holz Münzen gewogen werden, deren Fallen Gewinn oder Ver-
lust entscheidet, worauf mit einem langen Cocoslöffel (in einem Bambus) das
Geld eingeschrapt und vertheilt wird.
„Für längliche Kleidungsstücke und Schmucksachen bedient man sich be-
sonders eines Apparates, bestehend aus zwei in den Fussboden gestellten asimong-
djekas, die oben durch ein sehr langes Bambusrohr, welches den Namen paleting-arl
trägt, verbunden sind. Die beiden Füsse jedes der asimong-djekas werden, nicht
weit vom Fussboden entfernt, mittelst zweier Bambusrohre vereinigt; femer
kommt zwischen den beiden asimongs über die Bambusrohre der saoerang, dessen
Breite sich entsprechenderweise nach dem anzufertigenden Gegenstand richtet. Der
arä (arä-bibi-bibi genannt wegen des Zitterns) wird mittelst einer Schnur aufgezogen,
die über genannte paletang-ai^ welche daher ihren Namen hat, gezogen ist nnd
an deren änsserstem Ende ein kleines Joch gebunden ist, nm die Schnüre des
akaräkküng anzuziehen, während der akaräkkäng unterhalb des saoerang wieder
fortwährend nach nnten gezogen wird, indem auf ein Bambusrohr, welches mit
Hülfe einer Schnur mit der akaräkkäng in Verbindung steht, zn treten. Ein
solches Bambusrohr wird dann onjdjo-onj^jokang genannt, nach dem Mak.: onj^jo,
treten. Anstatt dieses onjdjo-onjdjokang mit dem lempa-lempa bedient man sich
auch einfach zweier Steine, an jedem äussersten Ende eines, und dies wird dann
boewang-batoe genannt. Bisweilen gebraucht man auch viereckige Stückchen
karet, mit vier kleinen Löchern darin, an jeder Ecke eines (die dann kera ge-
nannt werden, durch leichte Verstümmelung von karet herstammend), wodurch
die verschiedenfarbigen Fäden der saverang gezogen werden, nm die zur Arbeit
erforderlichen Farben bereit zu haben. Diese Art Arbeiten heisst dann giling-
kera. Endlich bedient man sich auch noch einfach eines botoe-renda's und botoe
giling-Gowas, ersterer um renda, letzterer um djambo-djambos zu machen. Dies
sind weiter nichts wie Röllchen, an den äussersten Enden der Fäden^ (s. Matike$\
In Mandhar finden sich sieben Fürsten (unter Mischung der Bugi und Turajt),
als Binnang, Balanipa, Majene oder Bangaii, Pambauang, Tjinrana, Tapalajig,
Mamoju. Der Fürst von Kajeli residirt (als Maradika) in Palos (über Pake,
Duugala und Towaili herrschend), nnter Mischung von Bugi und Alfnren, wie
in Mandhar (doch mit dialektischer Verschiedenheit). Die Tapupn bilden die
Priester der Alfnren (auf Celebes). Von der Bucht in Palos (bei Kajeli) findet
sich ein Handelsweg durch Celebes nach den Bergen von Tomini. Sedendereog
ist Hauptstadt des Adja Tamparang genannten Fünfreichs (Sedendereng, Alita,
Savito, Snpa, Rapang). Abhängig ist das Fünfreich von Masenreng - Poeloe
(Ennekang, Maiiwa, Duri, Cassa, Batulapa), von Alfnren bewohnt (während der
Fürst von Sedendereng zu den Bnginesen gehört). Jenseits beginnen die un-
abhängigen Tnraja. Der Aru-matoa oder Oberfürst der 40 Fürsten in der
Republik von Wadjo residirt in Tossora (gegenüber von Lingusi, Hauptstadt voa
Pamana am Tjinrana-Fluss). Die Bewohner von Toli-toli stammen aus Misehanf
mit dort angelandeten Orang-Bejadjoe. Vor der Bekehrung zum Islam wohnten
die Orang-Halai in Grotten und Felsen. In Tilimutti (oder Boalemo) und
Pagowat wird ein vom Gorontalischen verschiedener Dialekt gesproch^L In
Tilimutti (bei Pagawat) wohnen Goaresen (wie auf Boolen). Die Küsten von
Boewool und Kwandang sind von Orang-Bejadjoe besetzt Die Reiche von Bolaung-
Itam, BintaUna und Boliang-IIki sind unabhängig geblieben (während Mogonda
mit Niederland auf Menado in Vertrage eingetreten ist). Tomori (zwischen
Toffi und Toi Eppee) liegt an der Bucht von Tomaiki (am Golf von Tolo).
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Die mit Boeton gleichsprachigen Alfaren von Polejang and Roembga heissen
Neneboer.
In Bima warde das zaei*st am Tage gesehene Ding angebetet, am keinen
Schaden za than (1603); beim Taaschhandel zählte man nach Steinen. Als
Balambreang (letzter Rückzogsplatz der Hindu aaf Java) von den Mohamedanern
belagert war, kamen (obwohl vergeblich) Balinesen and Sambanesen za Hülfe
(1596). Macassar oder Bater 6oa war heidnisch (vor dem Islam). Bei £in-
führang des Islam, aaf Java, flüchteten die Heiden nach der Insel Savoe (oder
Baej Hoewa). ^Die Bramaninen (von den Molakken) essen nichts Lebendes, and
nur das vorher dem Teafel (Diavels) dargebrachte^ (1603). Samba (Sandelholz-
Insel) heisst Tjendana. Aaf der Grappe der Soela-Inseln steht in Besi der
Salakakan and in Taliaboe der Alfiri anter dem Sultan von Temate. Aaf dem
Fels Waroe-pa oder Batoe-pahat (wo die ersten Baginesen landeten) finden sich
in Stein aasgearbeitete Bilder (in Bima). In der von Flüssen gebildeten Insel
des Bergwassers Njtjakke (bei Bima) findet sich eine Steintafel mit Vertiefang
(neben menschlich aasgearbeitetem Stein). Bei Tatto (in Bima) sind Hindabilder
g^efanden. Das heilige Pferd Bima's, das zu den Beichsinsignien gehört, wird
anf dem Parampimping genannten Hügel begraben. Der erste Fürst von Bima,
aus der See kommend, begab sich nach Banteli. Die Gräber von Dana-Araha
(aaf Bima) sollen aas vor-mahomedanischer Zeit stammen. In Bima finden sich
drei Alphabete (aas alter Zeit).
In der Minahassa nnterscheiden sich neben den Bangsa (oder Adel^ die Ge-
meinen, als Bala-bala (im Malayischen) and die Sklaven (Bada). Die Pfand-
sklaven werden bei den Bangsa (Adligen) als Bala-Bala (Geschwächte) bezeichnet,
neben den Badak (maL) oder Sklaven (in Limbotto). Het bestaar van Moeton
is in banden van een rac^a (mengaoe), een djoegoegoe, twee marsaoli's en een
Kapiteln laoet (s. Bleeker), zwischen Gorontalo and Parigi (mit Tomini, Mobadjolo,
Tinombo and Sidowang). Aaf dem Wege zwischen Patahang and Amarang
finden sich alte Gräber (mit Bildern and Inschriften) der Alfaren (in der Mina-
hxissa). In Kombolongbaai haben sich Kleider aas Baambast erhalten (in der
Minahassa). Die Alfuren von Sala-Besi (der Xalla-Inseln) heissen Orang-Kadai.
Den Affen in Menado-toewah wird geopfert (durch abgesandte Flösse), als
Vorfahren der dort zuerst gelandeten Bewohner Menados. Die Goaresen, die
nach Limbotto kamen, wurden dort als Orang-Tamil bezeichnet. Die Bewohner
von Gorontalo und Horontalo bezeichnen ihre Vorfahren (von dem Uebertritt
znm Islam) ab Halai (Orang-Halai).
Bei Unfruchtbarkeit der Felder oder in Ei*ankheitsfällen errichten die Lim-
botto kleine Ehrenpforten aus herabhängenden Palmfasem über zwei Enhe-
bänkeo, wohin sie Opfergaben setzen (um die bösen Geister zu vertreiben). In
Krankheiten lärmen die Gorontalesen auf der Borumbana genannten Trommel,
am die bösen Geister zu verscheuchen (unter dep Ceremonien der Kazizi). Beim
Tode eines Fürsten (in Limbotto) wird ein Ehrenbogen errichtet, mit Ein-
schnitten, welche die Zähne des Kaiman bezeichnen, und sieben Tage nach dem
Begrtibniss reinigen sich die weiblichen Mitglieder der Familie durch ein Bad
im Fluss (von dem Einfluss der bösen Geister). Unter den Bugis hat jeder
seinen besonderen Schntzherm aus den Vorfahren. Als neben dem Reich von
Gorontalo das von Limotto oder Lima-ntto (fünf Staaten) bestand (unter dem
Kareing von Limotto), kamen die in Folge eines Familienzwistes nach Wadjoe
aasgewanderten Goaresen (als Orang-Tamil) nach der Insel Bolong-lima (bei
Gorontalo), wurden aber von dort (nach einem Kriege mit Limabotto) nach Lima-
botto fortgeführt, als Sklaven (Bala-Bala der Budja), und flüchteten dann nach
Bowl. Neben dem Radja von Limbotto steht der Djujugu (Reichsverweser), dann
folgen die Marza-oli (Distriktverweser), Walla-pulo (Assistenten der Distrikts-
verweser), Kimalaha (Olongia), Tacidia (Dorfhäupter) und Kapala-Dapir (Häupt-
linge über 20 Häuser).
Unter den drei Marza-oli, die in Gorontalo herrschen, ist der mächtigste
der von Kotta (neben Talaga und Tappa), an der Spitze stehend, neben dem
Djnjagu oder Reichsverweser, und wegen der Verbindung entsUnd der Name
Gorontalo (oder Berge). Die Kapala-baliek, wählbare Häupter der Volksversamm-
lung, standen an der Spitze derselben (in Minahassa). Die abgeschlagenen Köpfe
werden unter dem Hauspfeiler begraben bei den Alfuren (der Minahassa). Die
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48 __
Walian versehen die Priesterfonctionen (in der Minahassa). Vor dem Warn
hiessen die Priester (in Gorontalo) Eazizi. Laoeibo, Sohn des (zuerst selbst-
standigen) Könii^s Latanni Soeki (von Boni) nntersttLtzte Goa in der Eroberung
Loeboe's. Mit Gorontalo vereinigt, herrschte Limbotto über die Küste des Golfes
von Tomini bis Parigi (und bis Todja), wurde aber dann im Kriege mit Gorontalo
(woher die Festangen am Ausfluss des Limotto-Flusses datiren) von der Seeküste
abgeschnitten, indem auch die Küstenstrecke von Mnton und Pagowat unter die
Herrschaft von Gorontalo fielen, wogegen die Fürstenfamilien von Parig^i ihre
Verwandtschaft mit Limbotto aufrecht erhielten.
Die Fosock genannten Opfer werden durch die Walian vor d^i Garten-
anlagen dargebracht, zur Vermittelung mit Empong (als Gottheit). Die Tnang
genannten Blätter werden beim Opfer gebraucht Bei Krankheiten werden die
bösen Geister vertrieben. Die Bugis, gleichgültig gegen Hängen, fürchten die
Strafe des Köpfens. Vornehme Chinesen werden in Macassar mit Baba, Kauf leute
mittlerer Klasse mit Kwä (Herr) angeredet. Boto bezeichnet einen Wahrsager
(bei Macassaren und Malayen). Von den Luwu (in Ost-Celebes), wo Battara Gurt
vom Himmel fiel und mit Wenjilitibo, der Tochter des ünterweltsgottes, freite,
stammen die Buginesen. Sandraboni an der Westküste von Celebes erhielt, als
Königreicli, seine Fürsten aus dem Hause von Goa. Unter König Tsemo-Pari-
Sika-Hullonna kamen die Portugiesen nach Goa. Tumanurung oder Toe-manu-
roenga (der Herabgekommene) fiel vom Himmel, als erster Fürst der Macassaren
(unter den Nachkommen Battara Guru's). Karaeng Lowe-ri-Seero, Sohn Toiya
Tankalipi's, Königs von Goa, herrschte in TeUo als erster König.
Nur wer das Haupt eines Mangindanoer (oder anderen Feindes) abgeschlagen
hat, darf (in Holontalo) das Mala-mala genannte Lied singen. Durch die Boenito
oder Woemboengo genannten Lieder vertreiben die Boelia oder Priestwinnei
die Dämone (in Holontalo). Im Wettlauf von Stier und Blutegel sass dieser an
den Beinen jenes fest und liess sich so vorantragen, seine erste Ankunft aus-
rufend (in der Minahassa), gleich dem Zaunkönig (unter Adlersflügeln). Die
Kapoja genannten Hölzer (zum Einkerben der Rufe des Kriegsvogels) verhalfen
den Alfuren (in der Minahassa) zum Siege, oltorot JttnittU (als Bote des Zeus),
nunc penna veras, nunc datis ore notas (s. Ovid). Durch Atorau (Hadat-negrie
oder Hoeoedoe lipoe) wurden die mündlichen üeberlieferungen des bevorrechteten
Standes bewahrt (in Limo-lo-Pahalaa). Nach den Einschnitten auf dem Goloba-
Rohr, die der Priester nach einander unter Aussprechen der Namen der Vor-
fahren berührt, wird der Verursacher der Krankheit erkannt, wenn der Finger
an dem Scheidungsstrich angelangt ist (in Boloong-Mongondon).
Die Vasallenstaaten der Palili (über untergeordnete Palili) in Lilipenadjingang
(in Sandjai) standen unter dem Aroe Bolo-Bolo bis zur Oberherrschaft in Boni
(worauf die Amtsfähigkeit auf den Adel aus fürstlichem Blut beschi^Uikt wurde).
Alle drei Jahre mussten aus den Palili die Djava genannten Leibwächter an die
Fürsten von Boni geliefert werden. Die Ländereien in Sandjai gehören d»
Fürsten und Vornehmen, von denen die Anbauer sie in Pfand genommen (für
Summen, die nie oder selten abgelöst werden), oder gemiethet (tesang). In
Wäldern dürfen nur die Häupter jagen oder Holz fällen. Anak Karaeng
(Füi-stensprosse) aus Boni legte in Sandjai willkührlich Bussen auf. Die Häupt-
linge mit dem Titel Lolo, Glavang, Poengawa u. s. w. sind (mit den Orang-
Bejadjoes) aus Boni angestellt, während die (als Sadoelang bezeichneten) Orang-
Bejadjoes von den Inseln Samanap oder Kangiang (sowie in der Strasse von
Macassar) sich als Unterthanen der Fürsten von Goa betrachten. Vor dem (durch
die Bila-bila moesoe angekündeten) Krieg feiert man in Bona das Fest Lokka
ma tjera bäte (unter Tauchen der Fahne in Blut). Unter den Palili (Vasallen)
Boni's gehören Lamoeroe und Tj^^'^ zu den Paulis pasen^jengang. Die Oma-
mentsfelder in Boni kamen von den Toriolo genannten Fürsten früherer Zeit
Eine adelige Frau, die sich mit Niederen mischte, verliert ihren Stand (in Boni).
Als der (von der Menge als Lamaroepa angeredete) Diener (Tomatowa) seinen
Herrn (unter einem Schirm sitzend) gezeigt, wurde derselbe als Manoeroenge in
Matadjang zum König von Boni erhoben (mit Manoeroenge-ri-Toro vermählt).
Sein Nachfolger Laoemava (von einem Schild an der Stelle des verschwundenen
Schirmes bedeckt) hiess Panre bassee (der Schmied), Biroe und Tjalloe erobernd
(kraft grosser LeibesstUrke). Durch den Djematongang (in Boni) werden die
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40 Boote mit Regiemngsbriefen dnrdi das Land geschickt (als Soero). Nach Ab-
schlnss des Bandes von Talloempattjae (zwischen ßoni, Wadjp und Soppeng)
wurden die Macassaren bei Meroe bekämpft. Die Alfuren im Innern vom Gebirge
sind Tobeloresen. Die Stämme von Dorei stehen unter Koranas. Als Söhne von
Empong wangko (grosser Gott) fochten Pinoutan auf Berg Lokon (mit feurigen
Steinen) und Bumeugan auf Berg Mahawu (mit erderschüttemden Würmern) um
die schöne Ambilingam, die auf Rath des Empong Meiiseper, (des einen Damm
ziehenden Gottes), in zwei Hälften getheilt wurde, worauf Pinoutan die obere Hälfte
Diit einem Fels und Rumengan die untere Hälfte mit einem Kuhkopf vereinte.
Tumhulu führt auf Tomohon, Tombarin u. s. w. (in der Minahasa oder Minahassa
als Bundesgenossenschaft). Früher wurde in Attingola die Sprache von Tumburu
gesprochen und später verdrängt durch die Gorontalo-Sprache. Barowaken, als
Eingeborne auf Ombai (von den Ceramesen und Tematen an der Küste als Alleren
zurückgedrängt) haben krauses Haar. In Bol herrscht Kopfabplattung (seitliche
in Parigi). Wenn Empong Lembey bei Mahawiran in Fosso in den Oberpriester
fährt>» fällt er todt nieder, und bleibt, von dem Gebet in Lembet erwacht, stumm,
bis die Zunge wieder eingesetzt. Lnminunt erhält die Erde auszustreuen (in
der Minahassa). zum Plattschlagen (für Breituug). Beim Verkehr zwischen Erde
und Himmel, des Worereh, wird zum Lauschen der Lokon-Berg erklommen. Der
Vorfahr der Opo (Ma-Opo-Opo) wird verehrt. Die Empong Makawaläng erhalten
die Seele der Vornehmen in Stücken des Riesenschweins, während die der Armen
im Walde schweift. Die Bantik verehren die Steine (in Minanga), die dem Opo
Roengkoeno (auf dem Berg Bantik) bei der Jagd behülflich gewesen. Neben La
(der höchsten Macht der Natur, als Oberhermj werden Sonne und Mond als
männliches und weibliches Lebensprinzip (in Limo lo Pahalaa) verehrt (s. Riedel).
Fisch heisst empa, Mensch batie (auf Sassak). An Stelle des als Tibotoe oder
Oberherr (von den Stämmen Limoetoe) aufgestellten Stein-Penis, durch einen
Korb (Biato oder Sangkoli) ersetzt, legte Boli Boengale das am Strande ge-
fundene Ei, aus welchem die Fürstin Talangohoela hervorkam (mit dem Berg-
geist Lapehoelawa vermählt). Ausser Empong (Gott) wurden Geister oder Bäume,
Flüsse und Vögel verehrt, bei den Alfuren (der Minahassa), deren Seelen in
Thiere (besonders Schweine) übergingen. Sapoetan (als Empong des Berges)
schmiedet (in der Minahassa). Die Gottheit hiess Simpon (Laos) in der Mina-
hassa; die Leiche wurde mit Paddi bestreut.
Auf den Salajer-Liseln führen die Pakareinas (Tanzknaben) Bogen und
Pfeil (wie sonst in Celebes gebräuchlich). Die Bewohner der Sanger- und
Talaut-Inseln (sprachlich von den Bewohnern der Minahassa verschieden) haben
bei der gewaltsamen Bekehrung zum Katholicismus durch Spanier und Portugiesen
(jetzt zum holländischen Protestantismus) ihre Traditionen verloren. Mit den
gegen die Portugiesen und Spanier (sowie gegen die Seeräuber) zu Hülfe ge-
rufenen Holländern schlössen die Fürsten des nördlichen Celebes in dem (Mina-
hassa genannten) Bunde einen gegenseitigen Vertrag (der Eidgenossenschaft).
In Buton dienen die von Prinzessinnen aus Abfällen gewobenen Zeugstücke als
Geld (im Tauschverkehr).
Die Bissu tragen das Patangaran genannte Vogelbauer auf dem Kopf (bei
Krankheitsfesten), um den entflohenen Lebensgeist zurückzurufen. De manne-
lyke Bissus nemen de kleeding en de manieren aan van vrouwen en worden
daarom tjalabai (pseudo-vrouw) genoemd (s. Nieman). Für den Ursprung der
Bissus aus dem einst durch Götters^ne bewohnten Lande spricht besonders die
Sprache, deren sie sich bedienen, namentlich wenn sie, wie sie vorgeben, durch
höhere Eingebung, die sog. Göttersprache sprechen, welche in mancher Hinsicht
Aehnlichkeit mit dem Buginesischen in dem alten Heldengedicht hat, in den^
Batarargoeroe's Aufenthalt auf der Erde, vfie auch dessen Nachkömmlinge Batara^
laettoe, Saweri-gaeding, La Galiyo und viele andere Helden besungen werden.
Die Geister, mit denen die Bissus in Beziehung stehen, sind dann auch gewöhn-
lich Batara-goeroe und We-Njili-timo, mit ihren Söhnen und Töchtern, wie auch,
viele andere Götter-Sprösslinge, die, nachdem sie eine Weile auf der Erde ver-
weilt haben, nach ihrem eigenen Vaterlande oder dem ihrer Vorfahren zurück«»
gekehrt sind und sich jetzt fortwährend und lebhaft für die Nachkommenschaft,
die sie auf dieser Erde hinterliessen, interessiren, sogar so, dass keiner untec
den Menschen auf der Erde gefunden wird, der nicht einen seiner hünmlischei^
BMtian, Archipelago. IV. 4
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oder tiberirdischen Vorfahren zum besonderen Schntzgeist hat (s. Mattkes).
^Kiraeba ist eine Art Gottesdienst zu Ehren des Bissoe, wobei ein Mann oder
eine Frau nngefahr 5 — 7 Tage lang todt anf dem Boden liegen mnss, and sich
nur wähi*end des Morgenbades etwas erholt. Man behauptet, dass in dieser
Lage der soem soemangae oder Lebensgeist der Betreffenden namentUefa im
Himmel^ doch auch in der Unterwelt herumschwebt, um dort in den übernatür-
lichen Wissenschaften unterrichtet zu werden** (dazu die ülnstrationen, sowie
die Sammlungen selbst, in Modellen übersichtlich).
Wenn der Bissu (unter den Bngis) von dem Kranken als Sanro (Arzt) ge-
rufen wird, verlangt er das Gelübde eines Festes für die Geister der Erde und
des Himmels, um mit dem Schutzgeist des Kranken wegen der Heilmittel in
Beziehung zu treten. Nach den Bnginesen ist die Reispflanze aus der Asche
We-Odanriwae oder Sangiyan-sarri (Tochter Batara-Guru's) erwachsen. Bei den
Krankheitsfesten der Buginesen kommen die Dewata (Geister) auf der Lalan-
rewata genannten Treppe (aus Garnspulen) auf die Erde herab und werden
durch das Tanzen der Bissu nach der ihnen angewiesenen Schlafkammer ge-
bracht. Bei dem Palakka-Atorigolong genannten Ruhebett (der Vorfahren) auf
dem Boden in den Häusern der Buginesen werden Lebensmittel, ah Opfergaben,
niedergelegt. Der Schutzgeist der Bngis heisst Dewata Pangonrowang (Fangen-
rowang oder Wächter). Die Geister heissen Dewata (bei den Buginesen) ^er
Rewata (bei den Macassaren). Die Mohamedaner gehören in Macassar der (den
Sunniten verwandten) Sekte Shafei's an. Die Turaja führen zum Kdpfeschnellen
ein Mandho genanntes Schwert. Turaja (von Enrekan und Letha) wurde durch
Radja Palaka (König von Boni) unterworfen. Kajeli, das zu Temate gehörte,
wurde durch Talanga (König von Macassar) unterworfen. Die Bissu stehen unter
dem Poewa-matowa (alter Herr) neben dem Poewa-lolo (junger Herr) als Assi-
stent. Buton wurde 1655 von den Macassaren in Besitz genommen. In Bonthain
wird neben dem Macassarischen auch (wie in Bulakompa) Buginesisch geredet
Sonne heisst AUo (in Macassar), Asso (bei den Buginesen), Tika (in der
Sprache der Bissu von Soppeng), der Mond Palagunee (bei den Bissu), Ulang
(bei den Buginesen), Bulang (in Macassar).
Baramma = Feuer
Wolampalamkojai == Fisch
Palatu = Zahne.
Slsina, Dnasina, Tolnsina (1 — 3) in der Sprache der Bissu (von Soppeng).
Sinkawan ist der Hafen der (goldsuchenden) Chinesen (in Montrado). Bei
dem Maulut genannten Fest der Geburt Mahomed's werden Figuren von Drachen
(Naga) mit Eiern von Goa aus versandt Pajong-ka-Setan sind die Instrumente
zum Vertreiben der bösen Geister (im Macassarischen) und Padnka-Letan (hn
Buginesischen).
Tjina oder Pamana (mit der Hauptstadt Lagussi am Chirana • Fluss) wird
von königlichen Nachkommen der Wadjo beherrscht. Das Land TiinsL (in
Oelebes) erhielt mit dem Tode des Königs Pamana den Namen Pamana. Auf
den Salayer-Inseln (wo Macassarisch geredet wird) finden sich alte Felsengräber.
Die Kris von Ln (oder Luwu) sind kenntlich an einem Einschnitt. Bei Krank-
heitsfesten (der Buginesen) hängen die Bissu an dem Kreuzungspunkt der Paga-
toenna Sawolo genannten Bretter (für den Mittelpunkt des Himmels oder Posi-
batara) die Lawolo genannte Nachahmung des Nabehstranges (an Bändern), als
Beginn des Lebens an den Soena-batara (oder Ecken des Himmels) zu befestigen,
und darunter wird aus verschiedenen Zweigen und Blättern der Boelalle ^er
Alakaradga genannte Baum gebildete Weil für Kween oder Kawe (geschlech^
los oder castrirt) geltend, werden die Bissu in den Frauengemächern zugelassen
(unter den Bngi). Die bösen Geister heissen Siri (bei den Buginesen und Ms-
eassaren). Bei Krankheitsfesten wird der Lebensgeist (Sumanga) mit gestreutem
Reis zurückgerufen (in Macassar). Dewata sind die Schutzgeister der Buginesen
(für jeden Einzelnen). Der böse Geist Panroli, der sich durch den Laut des
Vogelflugs (als Windzug) bemerkbar macht, wird (weil die Geschlechtsthelle
bedrohend) durch Klopfen auf die Reiskästen versclieucht. Der böse Geist
Parakan (mit glühenden Kohlen auf dem Kopf) bringt Krankheit. Zu den
Oelowoe oder Moesticha, die (als verschiedene Steinverhärtungen aus Thieren,
Pflanzen u. s. w.) als Amulett« in Macassar getragen werden, gehört der
Sinpuru = Kopf
Gai^iyeng = Augen
Toja = Wasser
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Oelowoe-lette (Donnersteiu), Oelowoe-keting (Moudstein), Oelowoe-Oeno (Sonnea-
8tein) n. s. w. Der Oelowoe-Pan (Menschenstein), in alten Menschen gefonden^
sicherte langes Leben (wenn getragen). Die Herrschaft kommt (in Celebes)
nicht von o^n, sondern ans dem Volke. Der Regenbogen (bei den Bagis) heisst
Taraoe oder Tanraoe (mein Zeichen), indem La-Marigalle (Fürst von Kadjang)
seinen Gürtel in den Himmel setzte, als Zeichen (Tanra), wonach seine Frau
für ihr Kind einen Gürtel machen könne. Krain ist der Titel der Fürsten (bei
den Macassaren nnd Arn) nnd Aroe (bei den Bngis). Im Innern von Celebes
dürfen die Crocodile (die Fütterung erhalten) nicht getödtet werden, da sie mit
der Familie verwandt sein könnten, indem im Beginn ein Mensch und ein
Orocodil geschaffen wurden, letzteres nach dem Wasser laufend, ersterer nach
dem Lande.
Um bei den Bugis den Namen des Dewata Pangonrowang (Schutzgeist) eines
Kindes kennen zu lernen, fJlllt ein Bissu in Schlaf (unter Opfergaben), worauf
unter Aussprechen von Namen beim Treffen des richtigen der Geist im ünter-
leibe des Schützlings sich so sehr bewegt, dass eine darauf gesetzte Trommel
tönt. Nördlich von Palopo, wo der Fürst von Loewoe residirt, liegt Pao, als
die alte Hauptstadt des Landes, und ein Nachkomme aus der dort wohnenden
Familie Panjtjai muss den bei den Weihen gebrauchten Schirm (Pajoeng) ver-
fertigen, dessen Materialien in Lelewawo, in Weoela und in Baeboenta vom
Himmel auf die Erde gefallen sind. Bei den Weihen sitzt der König von Loewoe
auf dem Tana-bangkala genannten Hochthurm, gegenüber dem (die Rechte des
Volks vertretenden) Opoe-Patoenvoe (beide ihre Füsse auf einen Stein pressend),
und dann wird dem Panjtjai der Schirm abgekauft, um ihn über dem König zu
entfalten, worauf dieser in den Wotoe genannten Palast (wo die Reichsinsignien
verwahrt werden) einzieht. Die Bissu-Sprache, die (mit der alten Bugi-Sprache
übereinkommend) noch sich in Luwu findet, kommt in den Egau der Buginesen
vor. In Bira (auf Celebes) wird eine besondere Sprache geredet (von Ein-
wanderern). Messinderim - Pulu, von einem Stamm der (den Bugi verwandten)
Turaja bewohnt, begreift die Fürsten von Eni*ekan und Letha (unter Oberherr-
schaft des Fürsten von Sedendereng am See Tamparang - Labaya oder Tempe).
Mandhar (durch Macassar an Boni cedirt) wurde durch sieben Stämme, nach den
sieben Flüssen, bewohnt (Binuang, Balang, Kipa, Ma<yene, Pambauwang, Tjen-
rana, Tapalang, Mamudju). Bei den Macassaren gehört das erste Kind der
Mutter, das zweite dem Vater (und so umschichtig). Koetei (und Pasir) wurde
durch Ri-Gaoehanna (König von Goa) erobert und fiel (1686) an Boni.
Unter den Reichsinsignien Goa^s findet sich der Patanna-Jamaang genannte
Teller, der von Tomanoroenga aus dem Himmel mitgebracht wnrde, sowie die
Hälfte ihrer Goldkette und der (Soedong genannte) Säbel des Laki Padada,
Bruder des Krain Bajoe (König von Bonthain). In Goa herrschten Runter dem
Titel Kassiwian) neun Fürsten mit dem Schiedsrichter oder PatschaUa, als die
aus dem Himmel gefallene Tomanoroenga gefunden und (nach dem Vertrag) zur
Königin erhoben wurde (mit Krain Bajoe vermählt, der elternlos ans unbekannter
Gegend kam). Ihr Sohn Toema-Salanga-Baraeeng verschwand am Ende seiner
Regierung (worauf sein Sohn Ampoeng Lowe Leerabang folgte), wie auch seine
Mutter udt der Hälfte der Goldkette zum Himmel zurückgekehrt war. Im Süden
Salayer^B (bei Batu-Baru) finden sich Albinos. Nach der Herrschaft Batara-
Guru's (und seines Bruders), sowie Batoe Lapo-Marantaya und Karaeeng Kataka,
wurde die schöne Frau Tomanoroenga von den Macassaren bei Goa (als aus dem
Himmel gefallen) geftmden und vermählte sich mit dem König von Bonthain
(Karaeeng Baijoe), dessen Bruder Laki Padada den (Soedang genannten) Reichs-
fläbel unter die Reichsinsignien niederlegte, neben der zerbrochenen Goldkette,
als Toema-Salang-Baraeeng nach dreijähriger Schwangerschaft (Tomanoroenga's)
geboren wurde (so dass er schon gehen und sprechen konnte). Die Reichs-
faisignien (in Goa) werden von den Lagaka genannten Bissu gewogen, und wenn
die Tanisamang genannte Hälfte der Goldkette, welche von der ersten Königin
ans dem Himmel gebracht war, sich etwas leichter erweist, gilt es als bäes
Vorzeichen. Die Lagaka (in Goa) werden Bissu genannt, sobald sie von
dem eingefahrenen Geist besessen sind. Mit Karassa (im Macassarischen) und
Kürra (im Buginesischen) wird die Wirkung eines bösen Geistes bezeichnet, wie
z. B. wenn Jemand, unter einem Baum schlafend, krank wird, und dann als
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Makürra gilt. Auf dem Tanah-adewatang (Aufenthaltsort des Dewata, wenn
nicht iin Himmel) wird (für Opfergahen) ein Adewatang genanntes H&oschen
anfgerichtet. Kassipalli (im Macassarischen) oder (bei Bogi) Pemali (Pomali)
bedroht denjenigen mit Unglück, der den Titel des Fürsten unrichtig ausspricht
vor dem Essen fortgeht, anf gekochten Reis tritt. Mittags in der Sonne aasgeht
n. s. w. Die Macassaren zählen die fünf Tage der Woche nach den Märkten
(bei Gowa, Loewoe, Mone, Wadjo, Soppeng). Der Nabelstrang wird (in Macassar)
mit einem scharfen Bambus abgeschnitten, am liebsten an einem Mast oder einer
Treppe, damit das Kind hochanfsteigt.
Als die Christen und Mohamedaner den König von Celebes mit himmlischeii
Strafen (bei Unglauben) drohten, rief er das Oberwesen um Entscheidung an,
die durch die erste Ankunft (der Mohamedaner) zu geben wäre (s. Raynal).
Neben Karang Loe, als Stein, finden sich in Celebes die bösen Geister der
Popokan, Porakan, Pontianak u. s. w. Die Reichsgrossen (Babato) sind wählbar
(in Banggai). Nach dem Verwesen der Leiche (in der Kiste) v^rtheilt man in
Tambuku die Knochen (als zauberkräftig) unter die Verwandten. Die mit d»
Vorfahren der Tomini-Stämme zusammenwohnenden To-Oota (in Höhlen) finden
sich noch unsichtbar in den Wäldern und auf der Insel Binang - Oenang. Die
zwischen Erde und Himmel schweifenden Dämone (LAti-lo-oloto) fahren (als
feuchter Nebeldampf) in die Ponggoh genannten Menschen ein, um das Herz der
Feinde zu yerschlingen (in Gorontalo). Von den guten Dämonen (Lemo le
Pahata) wohnen die männlichen (Kana, Kobebe, Moeroetodi, Rokehe, Maloeoni)
im Haus, das rein gefegt werden muss, die weiblichen (Almatoeloe, Moligai,
Doelahoe lo oeboe und Liti) schweifen in Büschen und an Flüssen (kleine Kinder
und Bootreisende schützend). Krankheiten werden verursacht durch irrende
Todtenseelen Ton den Lati oder bösen Geistern, als männliche (Tahede, Bong
onga, Titoemaiango, Damboetoe, Mananoe, Bantaloelia und Telavedoedelo) und
weibliche (Bilalio, Poekoeto, Dingingo und Tabo). Moloeoeni bewacht die I^eis-
felder und den Fischfang (s. Riedel). Zu den Dämonen (in Boeol) gehören die
Schaden bringenden Lati-la-pani, die (alten) Talanggai oder Tchoelaloe, der (lebende)
Tabamingo oder Intemada, der Goldminen bewohnende Toemialo, der Schätze hütende
Tamela und (als Oberliaupt der Geister) Manoeria und Noeria (als Mann und Frau).
Von Macassar bis nach Binaugkarein wohnen die Bnginesen, bis Mamnju
die Mandaresen (unter sieben Fürsten), bis Dampelas die Kaüi (unter vi^
Fürsten). In Menado wird als allgemeinste Sprache das Tnmulu gesprodien
(sowie das Malayische der Händler). Die Hügel Samattan, Looman u. s. w.
werden von macassarischen Prauwen besucht, um Leute zur Perlenfischerei zn
engagiren. Kandari ist die Hauptstadt des Landes Laiwu (als Hafen), während
der Fürst in Lepe-Lepe wohnt. Unter dem König Tumaparisika-Kalonna (von
Macassar) wurden die Salayer-Inseln (früher zu Temate gehörig) besetzt. An
der Spitze der Fürsten steht der Fürst von Bonto-Bango. Kaesi-Lowe (der
grosse König) wird (als Siwa) in Bonthain verehrt, von den Pinati genannten
Priestein, in Felsgrotten (und kleinen Tempelhütten), mit dem Symbol des
liingam. Bonthain gehörte anfänglich zu Macassar. In der Nähe der Insel
Tanahkeke (kleine Insel) bei Macassar sind die Geister des Meeres durch die
Schiffer zu, versöhnen. Poleang (auf der südöstlichen Halbinsel von Celebes)
gehört (mit Moena) zu Buton (Bingkoka zu Luwu). Die Döngong gehören zi
den bösen Geistern (bei den Bnginesen). Sengigang - sarri (Gottheit dea Reis)
würde (Weil nicht genug mit Festen geehrt) die Erde verlassen haben, wenn
nicht durch Patotoe (den Lenker des Menschenlooses) zurückgehalten (in Celebes).
„Kurre, kurre Samanga** ist der Ruf für den (fliegend gedachten) Lebensgeist (mit
Kurre kurre werden die Hühner gerufen), unter Streuen von Reis, zum Zurück-
rufen (beim Fliehen). Laiwu (mit dem Hafen Lepe-lepe) wird von Stämmen
der Turaja; bewohnt, unter dem König von Laiwu (bei Lepe-lepe), zu dessen
Haus (ohne Thür und Fenster) ein Eingang nur durch den Flur von Unten
hinaufführt. Unter Toeni - Palanga, König von Macassar, der Mandhar und
Kajeli (bis Tontoli) und (mit Hülfe Boni's) Lubu ei-oberte, kamen die Mahiyen
von Patani, Djohor, Menakabo u. s. w. nach Macassar. Unter König ToeniA
Parislhakalloma von Macassar wurde Maros verbündet. Die Küstenbewohner
heissen Turijene (licute auf dem Wasser) oder (bei den Bnginesen) Badjos und
(in Macassar) Bnjo, im Gegensatz zu den Turaja (des Hochlandes).
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Oelebes (Si-Iabi) wnrde als Sakit lagi (sikit, sadikit) erklärt (lebab, mehr).
Um die Zakunft za befi-agen (bolobia) zählt und würfelt der Tadjnnja unter
beschworenden Anrufen der Sonne (auf Celebes). Die Tadjnnja, welclie die
Angga der Todten sehen können, entdecken Diebstahl, indem sich die angerufene
Angga in^s rechte Auge setzt (bei den Topantunnsa). Die Bugis stammen von
Sawira Geding (von Batara Guru Im Himmel entsprossen). The confederacy of
Bon! consists of eight princes, and that of Waju of no fewer than forty
(s. Crawfnrd). Von ihrer Hantkrankheit geheilt, vermählte sich die nach Wadjo
(mit einem Wadjo-Baum) getriebene Fürstin mit dem Fürst von Boni (s. Matthes).
Kaniknlah, vom Himmel gesandt, verwandelte die Thiermenschen oder Nugnemis
in Tbiere, das Menschengeschlecht schaffend (bei den Kwakinlt). Con's Menschen-
geschlecht vernichtend, schafft Pachacamac ein neues (in Peru). Cynocephalus
manms ist in Celebes und Batjian eigenthümlich (unter den Affenarten). Die
Tapenle, als Schaden bringend, werden getödtet (unter den Topantunusa auf
Celebes). Die Toradja (auf Celebes) heissen (bei den Katoern) Topantunusa
(Hnndfleischesser), in Abstammung von Tamibnka (mit Tawaii oder Tangkawasa)
die Tonta vertreibend (s. Riedel). Emigrating from the kingdom of Menang-
kabau, the Bfiyow (arriving in Bugis-land) were hospitably received by the king
of Ooa, bnt betook themselves to their boats (the Island being to small). Der
Longga (als schwarzer Mann) ist aus dem Rano Poro entstanden, und nachdem
durch Lamoa gedemüthigt, durch Lahuda ersetzt (s. Riedel) auf Celebes (unter
den Topantunasa). Während des Todtenfestes (Motengke) erhält die von den
Tadnaia (Zauberern) Bestattete einen neuen Namen, unter den Topantunusa, die
(ans dem Bambn entsprossen) den früheren erdgeborenen Tauta oder Orange
Taua (alten Menschen) folgte (s. Riedel). Die Sanroes genannten Greisinnen
(anter den Orang-Badjo) beschwören die Krankheit (s. Vosmaer). Nach dem
Motengke-Fest, unter neuer Bahrung des Todten, wird ein Bild von ihm (Femia)
gefertigt (unter den Topantunnsa auf Celebes), indem Zeichen, als Potongo
(Verbot) an den Fruchtbäumen gehängt sind (s. Riedel). Neben dem Angga
(Geist des Vorfahren) wird (bei den Topantunusa) der Lamoo (Beschirmer des
otammes) verehrt nnd mit dem Kind wird sein Schntzgeist (Lamoa sindao) ge-
boren (8. Riedel). Die Angga (Seele) tritt in den Körper des Kindes mit dem
ersten Zahn ein (bei den Topantunnsa).
Der Minahassa theilt sich in Menado, Tanawangko, Tondano, Amurang,
Belang, Toncea und Likupang (s. Van Rhyn) „en twintig districten^ (1851).
Poelo Peling (Poelo Tinggi) wird (s. van der Hart) „door Halfoeren bewoond;
de aard dezer bewoners grenst aan het dierlijke** (1854). Bei Erdbeben (Lindng's)
ranft man Gras ans, um dem Embao zu beweisen, dass auf der Erde noch
Menschen leben (unter den Topantunusa). Neben dem Fürsten Arung-matuwa
(the prince-elder) bilden sechs Fürsten, als Bati-tempo (great banners), einen
Rath unter dem Tuwaju (s. Crawfnrd). Djoekoe-risarisa-tedonge (het vleesch
van den bnffel dat op de hoogte van de regter en linker Kalepekang gevonden
wordt) wird Kindern zu essen gegeben (bei den Bugis). um eifrig fortzuarbeiten
(marisa-risa, en gednrige onrust z^n). Als Akeka werden Ziegenböcke nnd
Schafe (zwei für einen Knaben, eins für ein Mädchen) am siebenten Tage nach
der Geburt geschlachtet, um (bei frühem Tode) zum Reiten zu dienen (in Celebes).
Der Feuerfleck Madjassoelo, wenn aus dem Körper hervorkommend geschert, ist
in Krankheit Zeichen bevorstehenden Todes (in Macassar). In dem Malata-latah
(der Bugis) oder (bei Malayen) Latah-Iatah genannten Znstande springt' die Frau
schreckhaft auf, Alles nachahmend (s. Matthes). Damit das Kind später den
Mnnd in Zaum hält, wird anf das erste Essen ein Richtscheit (der Zimmerlente)
gelegt (bei den Bugis). Padjeko manoereng (weil aus dem Himmel gefallen)
heisst der das Fest der Ackerbauarbeiten eröffnende Pflug (in Maccossar). Unter
den überirdischen Wesen der Sangiyang ist Sangiyang - sarri die Gottheit des
Reis (in Celebes). In Erinnerung an den Weisen Towalonrong (bei Bnginesen)
öder Toewalonrong werden die Katoepa Toewalonrong genannten Opfergaben
den Verstorbenen dargebracht, zum Abschlnss mit den Hinterbliebenen (in
Macassar). In Mariyo-riwawo wird riwawo (oben) zu sprechen vermieden (durch
Mariyo-riyasa), weil des Datu Vater La-Wawo hiess (s. Matthes).
Von Tidoeng (bei Gowa) gründete der Toe-ri-djene oder Bayo (als Seeräuber)
Tidoeng (in Porneo). Bei der Tariyang genannten Wahrsagerei beantwortet
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der gehaltene Korb darcli Bewegen den Namen des Schuldigen (in Macassar).
Sompoempeloewa (Haaranliängsel) heissen die Lehrlinge der Bissa (von enger
Beziehung zu den Meistern). Mit Doti wird znm Tode gebetet (in Celebes).
Für Lanzen dient der giftige Bambos oder Awo deya-deya (bei den Bnginesen).
Der Ton des Vogels Waln-Walu kündet baldiges Wittwerthom, oder, wenn laut,
Wittwenthum, am Abend f&r Jonggetrante, Nachts für die in mittlerer Lebens-
zeit Verheiratheten (bei den Bogis). Zum Sara-waliyala, ^de afgestorv^iea
baan laten maken^ (voor de nienw - aangekomenen), dient eine auf dem Grabe
durchgehauene Cocosnuss und Essen des auf die Leiche niedergelegten Stückes
durch die Hinterbliebenen (bei den Bugis). Zu den Petjoeroe (Glück zu er-
langen) gehört (bei den Bugis) Tinggi-monjtjong (für Bang), Panno-panno (für
Beichthum), batoe-matakke (für Kinder). Ampa-amparang bezeichnet plötzliche
Krankheit der Kinder durch Einfluss böser Geister, beim Beziehen einer neuen
Wohnung (in Celebes). Zum Papole-amparangi verbrennt der Sanro Haare vom
Pferden oder Büffeln, Kopf, Nabel und Beine des Kindes drückend, damit die
Thiere zuerst den Amparang bekommen (s. Matthes). Die Bante-balawo (muizen-
kettingje van gassa) machen den Besitzer eisenfest, weil vom Fürsten der Mäuse
und Hatten stammend (bei den Bugis), wie der Bante-bawi (afkomstig van den
vorst der varkens). Njawa (Athem) bezeichnet (im Malayischen und Javanischen)
Seele (oder Leben). Mit den Padoekka-setang (diuvelverdrijver) genannten In-
strument werden in Krankheiten oder bei Geburten (unter den Bugis) die bösen
Geister vertrieben (roekka, geraas). Alte Kechtsgebräuche heissen Bapang oder
Gleichniss (bei den Bugis), aus Bildersprache (der Symbole). Durch Formeln
oder Zaubermittel (Paparamma) bringen die Diebe in Schlaf (bei den Bugis). Ein
Kind, dem die Lieblingsfrucht der Affen eingegeben wird (bei den Bugis), artet
nach den Affen (wird diebisch, aber zugleich vor Fallbeschädignng bewahrt).
Das Raya-Raya genannte Flechtwerk wi^ nnter den Hauspfosten gehängt (bei
den Bugis), dass die bösen Geister damit spielen, „en alzoo nalaten, boven in
het huis te klimmen'^ (s. Matthes). Auf dem Adoempoeng genannten Topf
werden (bei den Bugis) Haare von Pferden, Hunden, Katzen, Affen verbrannt,
wenn das Kind über ein solches Thier erschrocken war, und zugleich wird oft
Sipo-Sipo-Tedong verbrannt, weil „de booze geesten voor det soort van gras seer
bevreesd zijn, aangezien die zelfs de kracht heeft, om de tanden der buffels
vroegtijdig te doen uit vallen, enzij das nog veel te meer gevaar darvoor loopen"
(s. Matthes). Der Weise Towalonrong gilt als das Haupt der Verstorbenen (in
Öelebes), als Erster Mensch (und Erster der im Tode Vorangegangenen). Auf
dem Paroemoeng-roemoegang genannten Rauchtopf werden die Haare desjenigen
Thieres verbrannt, vor dem ein Kind erschreckt ist (in Macassar).
Wenn die von Pinati bewachten Reichszierrathe aus dem Hause des Fürsten
wegkommen, hat dieser den Thron verloren (in Macassar). Panttja parasada
oder im Sanskrit Pantja-prasada (als Tempel mit fünf Stockwerken) bezeichnet
ein geschmücktes Badhaus (in Macassar). Unter Paranggi werden (neben den
Portugiesen) auch andere Fremde (wie Malayen) begriffen (s. Matthes), als
Paranggiya im Malayischen (Pranggi im Persischen). Wenn die Schwanger-
schaft der Frau herannaht, zeigen sich Gelüste (ngidang) auch beim £^emaDn
(in Celebes). Der Wahrsager oder Tanro lässt Reis kauen, zur Entdeckung der
Schuld (in Celebes). Der aus Blätterstengeln verfertigte Teufelsvertreiber
(Adidi-wari) wird für Fürsten gelb nrawickelt (auf Celebes). Wie Mata-allo
(Auge des Tages) die Sonne, bezeichnet Matanna-allowa den Fürsten (in Macassar).
Um den Schutzgeist eines Jünglings oder einer Jungfrau aufzuspüren, wird Sinh
auf den blossen Bauch gesetzt, der dann beim Nennen der Namen den richtigen
Schutzgeist durch Bewegungen bezeichnet (beim Bissu-Fest). Sinemanganta (von
sinemangang, früher) bezeichnet (im Himmel) das Land früherer oder späterer
Bestimmung (s. Matthes), in Praeexistenz (in Macassar). Mad^'assoelo, een flikke-
ring als van vuur (s. Matthes), wird als Vorzeichen des Todes, wenn über dem
Körper schwebend, gesehen (in Macassar). Goeroe-goeroe-timboezeng, gebezigd
van alles, tot zelfs steen en hont toe, hetgeen de Inlander anroept, in het volle
vertronwen dat hierdoor als tware geld uit den grond zal opwellen (s. Matthes),
auch für den so helfenden Menschen (in Macassar [Guru]). Tjirinaiwi poewammoe,
mannang: „spaart (ontziet) uw' vorsten (vergiet geen vorstel\jk bloed), ol
menschen**, werden die Soldaten (bei den Bugis) vor der Schlacht im Zuruf e^
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DO
mahnt (s. Matthes). Durch DJakka (Säubemug oder Almosen) wird ein Theil
des Vermögens den Armen gegeben, das Uebrige für Heilige (in Celebes), gleich
Erutegabe an die Priester (als Erstlinge). Die Bewohner von Woegi (am Flnss
Tjerrana) dienten (zur Zeit Sawer's-gading's) bei fremden Anlandungen als Dol-
metscher, weshalb die in Pnmana geredete Sprache Busa- Woegi hiess (s. Matthes).
Die Bugis rechnen Zeit nach Si-rede-koering, wieviel zum Reiskochen nöthig
(ongeveer een half unr ver). Panai pandoeng (doen opklimmen en afdalen) heisst
es (in Macassar) von den theils an Bäumen, theils im Wasser vertheilten Opfer-
gaben (für die in oberen Regionen oder auf Baimenen wohnenden Abgestorbenen).
Die Sonne öfihet als Blume (bei den Bugis) im Aufgang (nawam pampoenga
be-tikae). Dato-Kali heisst (in Macassar) der mohamedanische Oberpriester (dato,
alt, ehrwürdig). Areng-dando ist der Kose -Name des jungen Kindes, bis zu
dauernder Namengebung (in Macassar). Die Opfergabe (Anjtja) der Verstorbenen
wird für den Himmel an Bäumen gehängt, für die Crocodile in^s Wasser gelegt
(in Celebes). Bei Epidemien schützen die Bissu durch Zauberformel (Makawaroe).
Batara (Gott, Fürst). Moeniwi Betarare, het dondert een wernig. Betara,
Wolken (bei den Bugis). Langi, uitspansel, ürmament, hemel, Wisina-langi, der
Horizont (Name des Firmaments). Die Seele des Pinehas ging erst in den
Körper von Elias und dann in den von Georgius über (bei den Moslemiten),
Pythagoras^ Vorgänger kämpfte im trojanischen Krieg (und die Tathagata
wandeln in den Jataka). Die Bissoe (Macassar's) haben in Frauengemächem Zu-
tritt, weil „onbekwaam tot den coitus'^ (s. Matthes). Das Kana-nimammaiig
(Geheim wort) darf nicht geschrieben werden (in Macassar). Im Unterschied
von Sassa (waschen) heisst Reinigen (mit wenig Wasser) Bissa (in Macassar),
und so die Bissoe oder Bhisus (als Phu-loi in Slam). Uei\jtjowi-anaka ist Be-
schirmer mit weissem Kreidefleck auf der Stiiii des schlafenden Kindes, um böse
Geister abzuhalten (in Macassar) und so das weisse Beschmieren im Corroborri
(Australiens). Die Bilang - bilang genannten Knoten dienen zum Zählen (in
Macassar). Mit Barata wird (in Macassar) die verdienstlich übernommene Ruhe
bezeichnet (wie vor Beginn der Ernte), alB Sabbat (der Hebräer).
In Macassar „komen de varkens eerst to vorsehen, wanneer de Bintoeng-
bawi nedergedaald is^ (s. Matthes). Wenn (am oberen Theil des Hauses) neben
dem Djoeroe (als verzierter Baumast) zum Schlafen niederliegend, wird der
Bissoe mit geweihtem Wasser (oewae-waruni) besprengt, „opdat de geest hem
(of haar) beziele^ (s. Matthes). Die im Padati-sangkalala befindlichen Seelen der
Verstorbenen werden vom Engel Izrael, beim Zusammenrufen durch die Posaune,
in das Musik-Instrument getrieben, um am jüngsten Tage daraus hervorgeblasen
zu werden (in Celebes). Signa, quae nunc per campanas dantur, olim per tubas
dabantar (s. Honorius Ant.). Ut cloccae non baptizentur verbot Carl M. (789 p. d.).
Als Bischof Lupus die Glocken der Stephanskirche In Orleans läuten Hess, flohen
Chlotar's belagernde Franken (659 p. d.). Benedicuntur quoque campanae, zum
Gebet iiifend (ad conveniendum in templum), quamvis etiam patres alio respexerint,
videlicet ut daemones tinnitn campauorum Chnstianos ad preces concitautium,
terreantur, qni potius precibus ipsis territi abscedant, illisque submotis fruges,
inent«8 et corpora eredentium serveutur, ut procul pellantar hostiles exercitus et
omnes insidiae inimici, fragor grandinum, praecellae turbinum, Impetus tempestatum,
fnlgnrnm temperentur (Synode in Cöln, 1536 p. d.). Katimbang-anjc^a (sprinkhaan
afkomstig van de afgestorvenen) heissen (bei den Bugis) auch Bampa-to-mata-
iiwoena of sprinkhanen gezonden door de booze geesten, die rondworen om de
graven dergenen, die op het slagveld of eiders nedergeledg, en dienten gevolge
zonder priesterlyke gebeden begraven zijn (s. Matthes). Im Mittelpunkt der Erde
reicht der Fels Toras nanggar djati zum Himmel (bei den Batak) und der Berg
Lokon (in den Minahassa). Die Anhänger des Luwuschen Stifters des Reiches von
Wa^o Messen Limpowa ri-toewa, weil für den Fischfang vereinigt, mit der im
Wasser betäubenden Pflanze Toewa (s. Matthes). Djawa (Javanen) ook van
anderen natien buiten Celebes gebezigd, onder anderen, van den Maleijers (bei
den Bugis). Djawana-cUawae, de menschen, die ten opzigte van de uitheemsche
be woners vederom uitheemsch zijn, alzoo: Volkeren die ver van Celebes vew^derd
wonen (bei den Bngis). Manapo-pate (doen afdalen en opklimmen) heisst es (bei
den Bugis), wenn die Opfergaben zwischen Aufhängen an Bäumen und Hin-
werfen für Crocodile getheilt werden, „dew^l sommigen van de familie onder de
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CrooodUlen huizen, en de anderen en hoogere gewesten zieh ophonden^ (s. Matthes).
Der Tampali tatto (als ^Timmermann**) genannte Vogel gilt Kanf leuten für gläck-
bringend (in Macassar), weil er ^altoos van beneden naar boven voortgaande
tegeu den boom anklopt of pikt^ (s. Matthes). Ta-Koeto-lai soemangamoe, adja
moetakini (ik stoot nwe soemanga niet weg, schrik toch niet, m^n kind), wird
zu Kindern, wenn erschreckt, gesagt (bei den Bugis) ,,ter voorkoming van ongelnk^
(s. Matthes), nnd im ,,Riök Khuan*' wird zurückgerufen (in Slam). Cf. „Völker
des östlichen Asiens** III. (S. 236).
Die Macassaren kamen von den Bisayas (bei Le Gentil). Der Layaka vnrd
znm Bissu, wenn der Geist der von ihm bewachten Reichszierrathe in ihn fährt
^in Gowa). Niemand darf in Gowa sein Ackerfeld zu bestellen beginnen, ehe
das des Königs durch Umführen des f^iinges geweiht ist (beim Fest Nipillliki
tanaya). Volgens de Sehe Mardan zijn de Sjariya, de Tareka, de Hakeka en
de Maasipa de vier wegen der Godsdienst in den mensch (des Körpers, Herzens,
Geistes und Gomüths). Maaripa ist (in Macassar) het algemeene inzigt in, en
de kennis van de Islamitische Godsdieustige waarheid, waartoe de vrome, terwyl
hij zieh steeds ontwikkelt, komt, zij strekt, zieh e. g. ook uit tot de kennis der
goede en kwade dagen, de godsdienstigen feesten en plegtigheden (s. Matthes).
Der Sanro ruft beim Erschrecken (in Macassar) den Lebensgeist zurück (ampapole
soemangana). Die Makamala (bug.) oder Bartapa (mal.) genannten Einsiedler,
die sich in den Bergen durch Djiu in Geheimkünsten unterweisen lassen, dürfen
kein Eisen an sich tragen (s. Matthes). Djene-pasili wird zum Besprengen
eines neuen Hauses (oder eines Bades) als Weihwasser (durch Blumen geweiht)
gebraucht (in Macassar). Limbangang (Ueberfahrt) heisst ein gefährlicher Platz,
dem man still vorübergehen muss, weü dort ein Heiliger begraben liegt oder
ein böser (reist umherschweift (in Macassai*). Kanayong, Faustspiel der Kinder
unter Singen (in Macassar). Karassa oder zornig (aussehend) wird wie von
Personen (denen man Böses zutraut) auch von einem Baum gebraucht^ unter
dem schlafend man krank geworden, wie von einem Haus, wo sich oft Leichen
linden u. s. w. (in Macassar). Weil übergebeugt (Doendoe) wird das Seepferd
(Doendoe-doendoe) am Körper getragen, um einem Gegner vor Gericht zuvor za
kommen (in Macassar). In die mit Eeis gefüllte Muschel Ka^awo (Gries) werden
brennende Kerzen gesteckt, damit der Vorübergehende das Greisenalter erreiche
(in Macassar). Nachdem der Sanro durch Aufschlagen mit einer Cocosnnss nnd einem
Beil das auf dem Schooss gehaltene Kind erschreckt hat, wird die Cocosnuss gepflegt
und nach dem Aufwachsen dem Kinde übergeben, als sein Simbafortan (in Macassar).
Die Appo genannte Bambuskeule wird bei Feieriichkeiten in die Erde ge-
steckt, neben den HauspfeUer, um diesen gelegentiich damit zu schlagen, für
Vertreibung der bösen Geister (in Macassar) und in Viti (beim Orakel). Durch
die Sabiyai genannte Ceremonie wird das Band zwischen Lebenden und Verstorbenen
abgeschnitten, indem man auf dem Grabe eine Cocosnuss durchhaut und den einen
Theil davon in das Grab legt (auf Macassar). Kotika Djoroho lehrt günstige oder
ungünstige Zeichen beim Ausziehen auf eine Raubfahrt, Katika Patima (Fatimah)
beim Begegnen von Persönlichkeiten u. s. w. (in Macassar). Durch geheime Be-
ziehung (een geheeme betrekking) zwischen dem Lebensgeist (Soemangka) und einem
anderen Geschöpf, oder im Uebergang von einem znm andern, besteht gegenseitig
bedingte Abhängigkeit des Wohlseins (in Macassar). Boeugkoesoe-eetiuig, ah} in
Ewigkeit vom Teufel umhergewälzt, gilt (bei den Bugis) beim Nichtlösen der
Leichenkleider (in überlebselischer Erinnerung au frühere Einwickelang zur
Mumificirung). Wannampoelawang - Kombadja, beste soort van Gouddraad
(im Buginesischen) kömmt (im Handel) von Kambodja (s. Matthes). Ada-rimammang
(das nicht auszusprechende Wort) wird in Schwierigkeiten zum Amulett verwandt
(bei den Bugis). Der Greschlechtssaamen enthält (bei den Bugis) Manikang (für
Bildung des Herzens), Manni (für Gedärme), Wadoe (für Haut, Knochen), Wadi (für
Blut, Fleisch u. s. w.). Schmerzen im Arm oder Bein werden verursacht (bei den
Bugis) durch einen Mauoe-manoe-to-mata-hwoeno oder Manoe-manoe-to-mata-
malamma (van den geest van jemand die vermoord of verdronken is)^ als Vogel
(Manoe-manoe) umherfliegend (s. Matthes). Ma^jassoelo (bei den Bugis) eer eene
flikkering als van vuur, die de Inlander zieh soms, biji in gevals van ziekte, ver-
beeldt te zien, en welke uit het ligchaam voortkomende, idsdan een voorbode Tan
den dood zou zijn (s. Matthes), als Od (auf den Gräbern). Sterben heisst (bei
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den Bugis) lete lUmanipi, Umziehen nach der Unterwelt (oder Manipi). Pemanoe
(VorgeÄhl) kennt (bei den Bugis) die günstige oder angünstige Deutang aus
Vögeln (Manoe).
Der Brief der Kriegserklärung (timoe-timoe) wird beim Ueberreichen zwischen
Daumen und Mittelfinger gehalten, mit darüber gelegtem Zeigefinger (bei den
Bugis). Werden von yerpfändeten Sklavinnen (bei den Bugis) Kinder geboren,
gehört (bei Auslösung) dem Pfandhalter das Erstgeborene, als Djene-owang
(interest van het geld). Si-tappa-tanreug-mani-Asowe, meint fünf Uhr (bei den
Bugis), wenn die Sonne einer Sagosaftzapfleiter (20 Fuss) hoch gleich ist (eben
aber die Sprossen). Die stacheligen Blätter Kalli-kalli werden zur Abwehr böser
Geister in Fenster und Thüren gehängt (bei den Bugis), wenn im Haus ein
Kindbett (oder ansteckende Krankheit). Poentiyana (bei den Bugis) een vrouwe-
lijke Kwelgeest, met een holte in den rüg, die ontstaan zou z^n, door als Kraam-
vrouw te bezw\jken (s. Matthes). Unter den Wächtern des Palastes von Pototoe
findet sich ein Alipampabboe (oder Tausendfuss) zur Abwehr (bei den Bugis), in
Büstung (wie der Krebs). Gegen den Dämon Powadjo wird beim Kindersterben
von den £ltem (als Powadjong) in Wasser gebadet, worin der Kopf eines natürlich
verstorbenen Affen gesiedet ist (bei den Bugis). Makarroe Soemangana, jemands
soemanea (bijzonderen levensgeest), als of het een vogel, eigenl^k en hoen, wäre
roepen (bei den Bugis) Karroe, geluid tat men maakt, om te kippen te roepeu
(s. Matthes). Poelan (abwenden) awaroe dient zum Schutz durch Bannsprüche
(bei den Bugis). Wie Bakke (Cadaver) wird Maya (Leiche) ausser von Menschen
auch vom Kampfhahn gebraucht, während bei anderen Thieren Umschreibungen
dienen (bei den Bugis), te dong-mate, een doode Büffel etc. (s. Matthes). An
dem Posi-bola (Nabel) genannten Mittelpfeiler des Hauses wird bei der Ein-
weihung das Packet Buli-Buli (aus Oeltöpfchen von Holz) aufgehängt (bei den
Bugis) und so in Siam (in den Bala-Opfem). Men het twederlei soort van Bila-
Bila (bei den Bugis), de eerste Bila-Bila bestond uit 80 Kuoopen, om aan te
duiden, dat het feest over 80 dagen, plaats zou hebben, de andere had zooveel
knoopen, als er nog dagen verloopen moesten, voordat de oorlog beginnen zoude
(s. Matthes), in Zählschrift (der Quippus).
Tayiroko Awoliyai (Vogel der Wali oder Heiligen) gilt für den Engel Gabriel
(in Macassar). Nach dem Tode eines Fürsten oder Botjo wird der ihm vor-
gehaltene Spiegel bei den Edlen umhergesandt, und verkündet, dass der Fürst
noch lebt, wer indess den Titel trug, entschlafen ist (bei den Bugis). Of the
Javanese Settlements on the west and southem coast (of Bomeo), Sucadana and
Banjermassin have been the most considerable (Low), of the Bugis kingdoms
Coti is the largest. Mit dem Daboes (eisenspitzigem Speer) stechen sich die
Zaubergeister, ünverwundbarkeit zu beweisen (bei den Malayen). Mit Dato oder
Grossvater (als Titel buginesischer Fürsten) wird der chinesische Gott bezeichnet
(in Macassar). An der Taka-pinjdjeng genannten Klippe (bei der Mündung des
Flusses Gowa) landete Saweri-Gading mit dem grauen Porzellan oder Pinjdjeng
(alterthümlich). Statt Djene (Wasser) wird das selten gebrauchte Wort Djampe
in Gesprächen verwendet, die auf Seefahrten gefuhrt werden, „opdat de booze geesten
niet bemerken zullen, waaraver gesproken wordt^ (in Macassar). Toeri-djene oder
Menschen, die auf dem Wasser wohnen (Djene, Wasser), bezeichnet umher-
schweifende Seeleute (in Macassar). Der als Vogel (in Macassar) umherfliegende
Geist eines Ermordeten verursacht Schmerz in den Beinen oder Armen des von
ihm Besessenen (Djangang-djangang-tane-mate-niboeno). Barakka (in Macassar)
oder Segen, als Geschenk (eines &is, Geldstücks u. s. w.) Jemands von hohem
Alter, hohem Rang oder Reichthum, um dem Beschenkten „den zogen van Allah
in dezelfde mate doen ondervinden" (s. Matthes), wogegen bei einem nur in Folge
der Geburt regierenden Fürsten (Karaeng magaoe) das Geschenk einfach Pitjoeroo
heisst (aangezien men die verheven afkomst aan niemand kan meedeelen). So
der Segen der Patriarchen (bei den Hebräern). Die Ernährung der Todten durch
Trichter (bei Duphlas in Assam) hört auf mit Niederlegen von leeren Düten auf das
Grab (bei Macassar) oder im Reichen des Handtuchs (bei Esthen). Inspired by
the Zeal of the new faith, the Macassars attacked Boni and Waju and forced
them to adopt the Mahomedan religion (s. Crawfurd). Bararogado (Bruder des
Oehitinanden) wollte sich (nach den Bantik) mit der an der gegenüberliegenden
Küste gefundenen Frau nicht vermählen, weil sie eine Art Schwanz hatte.
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Bila-biJa, oder bila-bilaya, oigotitlich Boegin, bezeichnet einen Streifen Lontar-
Blatt, worin man eine gewisse Zäl flacher Knoten gemacht hat, die je an beiden
Seiten drei Falten zeigen, als Anspielung auf das unter dem Namen Lamoem-
Patoewe-ri-Timoeroeng bekannte Bündniss, wobei Bone, Wadjo und Soeppeng als
Brüder zusammen vereinigt sind. Es giebt zweierlei Gattungen bila-bila, einer
wird gebraucht, um den paoeadjingang von Bone znm Fest einzuladen (diesen
allein, nicht die Bundesgenossen), der andere, um ihn noch anzurufen zn dem
Zwecke, mit dem Lehnsherrn gegen den Feind zu ziehen. Der erste bila-büa
besteht aus 80 Knoten, um anzudeuten, dass das Fest nach 80 Tagen stattfinden
wird, der andere hat eben so viel Knoten, als noch Tage verlaufen müssen, ehe der
Krieg losgeht. Die Form der Knoten der beiden bila-bila's ist nur wenig ver-
schieden. Ein grösserer Unterschied ist freilich in der Art und Weise, in welcher
die beiden bila-bila's entgegengenonunen werden. Die bila-bila für ein Fest wird
nämlich von dem Fürsten, für den sie bestimmt ist, mit der rechten Hand ent-
gegengenommen, während er mit der linken Hand die beim Tanzen gebräuchlichen
Bewegungen macht. Die bila-bila für den Krieg dagegen, welche ebenfalls, wie
die andere bila-bila, durch den Gesandten mit der rechten Hand überreicht wird,
wird vom Fürsten mit der linken Hand entgegengenommen, während er gleich-
zeitig mit der rechten Hand an den Kris (Schlangenschwert) schlägt Will
der Fürst von der Zusammenberufüng nichts wissen, so sagt er z. B.: ^Pakamma-
mintoe. Sangkamma - mintoe koetarimana sijagang ta koetarimana^ (Lasse es
so wie es ist, es kommt auf eines heraus, ob ich die bila-bila nehme oder nicht).
Wenn man sich aber ohne triftige Gründe weigert, nach Empfang einer der
beiden bila-bila's sich zum Lehnsherrn zu begeben, so lässt letzterer dies nicht
ungestraft (Matthes). Die Bewohner von Tambora (auf Sumbawa) sind von Flores
eingewandert. Die Palili (Vasallen) in dem Süden von Celebes sind zur Kriegs-
hülfe gegen die Fürsten verpflichtet (als Palewang). Wer als Sacangi krank
macht (auf Moa), wird getödtet. Die Begräbnissplätze der Könige und Krieger
waren (in Tonga) von behauenen Steinfelsen umgeben, aus der Entfernung dort-
hin gebracht (s. Lawry). Die heiligen Plätze Qeo oder pomali) sind so von
altersher (als Steine, Bäume u. s. w.), oder sie werden durch den (unter dem
Fürsten stehenden) Anaha-pa oder Landesbeschwörer (erbliche Würde) aus seiner
Geheimwissenschaft dazu erhoben (auf Timor). Der neben dem Häuptling in
Amalcie herrschende Kriegsfürst (Nei-Djoefa-paeli) wohnt in Oifetto (als Grenz-
festung gegen Amanoebang). Das Haupt des Todten wird nach Westen, das
Gesicht dem Sonnenaufgang also gegenüber gestellt (auf Timor).
„Suwanggi, naplulu, z^n thans, volgens de opgaven der hoofden op Wetar in
grooten getale aanwezig. De eerste suwanggi op dat eiland is volgens traditie
zekere Mausai, die zonder zueks te willen naplulu werd. Op zekeren dag naar
zijn veld aan de westelijke helling van den Metahuru gaande, ontmoette h^ den
boozen geest Tetlau, die hem aansprak. Mausai werd duizelig en de geest voerde
hem op den berg op eeue steenachtige plaats, war hij z^'n verbl^f hield. Toen
hij tejen den avond tot bezinning kwam, stelde Tetlau hem voor om het heelad
te doorkmisen, solden namo, de zon en maan, de sterren, zoomede vreemde landen
te zien. De geest wreef zijn lichaam met eenige fyngemakte bladen, war door
hij zieh lichter dan gewoonlgk gevoelde. Na dezen tocht keerde Mausai naar
zijne negari terug, doch ging alsto en om de v\jf dagen den ganschen nacht door
met Tetlau rondzwerven. Te huis blijvende, leerde Mausai de overige negarigen
ooten de suwanggi kunst, zoodat weldra na z^nen dood de gansche negari geheel
uit naplulu bestaat. Wil iemand suwanggi worden, dan begeefb hij bij een deier
en na omtrent de belooning overeengekomen ten z\jn, bl^fb hg ongeveer een
maand bij den suwanggi wonen en voedt zieh met de spvjzen, die voor dezen
toebereid worden. De suwanggi neemt hem elken nacht op z^ne zwerftochten
mede en onderricht hem vorder in de geheimen zijner kunst. Na af loop daarran
betaalt de novice hem bovendien met een menschenhart. De suwanggi op Wetar
z\jn even als eiders zeer verzot op het hart van den mensch. Wann eer hJü des
nachts rondgät, doodt hij schaden, kelesi van z^jn prooi, door met een piek te
steken of met een zwaart te hakken. Ten gevolge daarvan wordt de perseon
ziek. Gestorven z^jnde, verändert het hart in een hert, een varken of buideldier,
die de suwanggi van de overige dieren weet te onderscheiden, en door hem ge-
dood wordt. De naplulu, waartoe ook vele oude vrouwen behooren, zyn zeer
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^vreeed, en worden bij ontdekkiiig zonder vorm van proces, zelfs buiteii, voor-
kennis der hoofdeu en oudsten, door de bevolking mit stockslagen gedood^
(s. Riedel) auf Eatar (Wetar).
Von taennoeng (Weben) kommt Mak. tannoeng, Mal. tanoen, Jav. tenoen,
Sd. tinoen, Bat. tonoen, idem. Oenga-tannoeng, die abgebrochenen and wieder zu-
sammen geknüpften Fäden des Webstuhls. Daher in der Sa Galigo: pewadjo ri-
oeuga-toennoeng-mapolo-bija. Tjohhoug ri-wiri tannoeng, buchstäblich: au der
rechten und linken Seite des Webstuhls sitzend. Taennoengang: Weberei,
Webstuhl. Taenoengang - ponj|iJo ; kurzer Webstuhl. Bei dieser Art Weben sitzt
die Weberin auf dem Boden, mit den Füssen nach vorn und nahe bei der sumougs.
Taenoengaeng-djarapjtja reng ist ebenso wie der taennoengang - poi^tjo, nur mit
dem Unterschiede, dass die Weberin auf einer Bank oder sonstigen Erhöhung
sitzt, 60 zu sagen auf einem Pferdchen. Diese Art Weben hat viel Aehnlichkeit
mit dem taeunoeng-gaerro. Taeunoengaeng - lompe, langer Webstuhl, besonders
unter den Buginesen in Gebrauch. Taennoengaeng-tattong, Webstuhl, bei dem
die Arbeit stehend gemacht wird. Beim Webstuhl spricht man (neben Anderem)
auch von taennoengaengs für Erisbänder (amarangs - Schwertgurte)» rendas, kais,
tonra-batongs, kai-barasas u. s. w. (Matthes).
De Aitierhe (in Luang) is de plaats waar het mannel^k beginsel, de Upulero,
beer zon, anders ook genaamd it matroomi van mat oog en room huis een tjdelijk
Terblijf houdt, om met het vrouwelijke beginsel, de aarde, lea of beter, nohomama
van noho, aarde en mama, aanzienUjk te copuleeren (s. Biedel). Het dople beeld
werde van het naawa-, het luli beeld van ailuli hont vervaardigd (in Luang), de
geesten dergenen, die de negari gesticht hebben (in Rooma Ribera). De Oimoheer
of lieden, die op eene ongewone w\jze den dood vinden, blijven, wanneer z|j nie
door Rarawohei verstonden worden, op de aarde, ronddwalen (auf Babar). Die
Kupfertrommel, auf Luang gefunden (durch westliche Einwanderung), ist vom
Himmel gefallen (und erhält Opfer). Unter den bösen Geistern (auf Babar)
worden behalve Rarawoliai ook de oiatawel of ehejan woore suwanggi gerangschickt,
z^nde booze lieden van het mannflijk en vronwel^k geslacht, die zieh door
tovermiddelen onzichtbaar kuunen maken en door den anus in het ligchaam van
den person, dien z\j benadeelen willen, binnendringen, om de ingewonden lang-
zaam te yerslinden (s. Riedel). Volgens de kaditie Raktui upa tagaana, is de
bevolking (in Luang) van het uitspansel Lianti, toen dit nog lager op de aarde
lag, afkomstig (s. Riedel), und in Samoa geschah die Emporhebung allmählig
(auf den Gilbert-Inseln durch den Octopus). Elke familie is verplicht, aan hare
eigene upumate, de latere afgestorvenen en upunita gami, de vroegere afgestorvenen
te offeren (in Luang). Die Alfuren im Innern der Insel Togean (an der Küste von
Malayen bewohnt) stehen unter der Olinggia betitelten Frau (s. Rosenberg). Die
Yfugaos (westlich von Cagayan) werfen den Lasso, um den Kopf abzuschlagen,
sucer la cervelle et empörter ensuite cette tete tonte sauglante, pour en faire
]e plus bei omament de leur cabane, car chez eux la noblesse est attach^e aux
nombres de ses trophöes (s. Mallet), autant de boucles d'oreilles en öcorce de
bambou (als Ehrenzeichen tragend).
„Die Geister, welche man auf dem Babar-Archipel verehrt und deren Ursprung
nicht erklärt werden kann, sind der Upulero oder der Geist des männlichen Grund-
satzes, welche die Sonne bewohnen, und der Raiawa, uneigentlich auch Upulero
Wate genannt, oder der weibliche Upulero (im Gegensatze zu dem Upulero meana,
dem männlichen Upulero), der Geist des weiblichen Grundsatzes, der sich auf der
Erde aufhält. Wenn der Upulero beim Beginn des Ost -Monsuns raiawa, be-
frachten will, so sinkt er vom lanit oder lalkol die Leiter entlang und nimmt
seinen Aufenthalt provisorisch in der Aisiere, das für ihn in den Negarien
errichtete Bild. Rarawoliai, der Geist des Krieges, bewobnt den Mond mit neun
seiner weiblichen Abgesandten. Als höhere Nitu oder Geister von Verstorbenen,
die ersten Bewohner oder Errichter der Negarien, die über den matemuli stehen,
werden zugleich die Wuliainaman verehrt, die von Tenimber stammen und die
in den Negarien verschiedene Namen tragen. Diese Wuliainaman von männ-
lichem und weiblichem Geschlecht halten sich in den Bäumen auf, speciell in
der Ficus, die man in jedem Negari antrifft, z. B. zu Betwurung, woselbst die
Schutzgeister der Negari, genannt Laiawalnen Mann und Rurliaimaa Weib, sich
aufhalten. Sieht man in der Umgebung des Baumes Feuer -Fliegen, popo-
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paraharaha, flattern, so darf keiner sich dem Baum nähern, weil die Geister
da sind. Die Matemuli oder Geister der Verstorbenen bewohnen die respekÜTen
Häuser auf dem tatnaane, als Schweine in kleinen Holzbildem, die von den
Hinterbliebenen zu diesem Zwecke angefertigt sind. Vor die HansUiur stellt
mau auch ein aitiere zum Aufenthalt der Gesandten des Upulero, um das
Haus gegen das Einschleichen der suwanggi oder bösen Geister zu schützen.
Ueber den Eingang des Hauses hängt man eine Sirihdose mit Zubehör, um die
guten Nitu, die das Haus besuchen, zu bewirthen. Gegen Beginn des Ost-Monsuns,
d. h. einmal im Jahr, wird ein Fest abgehalten zu Ehren des Upulero, wobei
20 Schweine, wari oder itiei, zwei Ziegen, pipi, fünf Hühner, hiwie, mit Reis, iasa
und tuak tioe geopfert werden. Um den Upulero heruntersteigen zu lassen, wird
auf einer Tritonenmuschel, tuwure, geblasen. Den Wuliainaman oder Schutz-
geistern der Negarien wird bei allen Gelegenheiten geopfert, so z. B. bei Krank-
heiten, bei jeglichem Bedarf der Negarie- Genossen, wie auch, um im laufenden
Jahr eine gute Ernte zu haben. Zu diesem Zwecke berathet das belareffende Haupt
(rilalaman) mit den Orlehoe oder Abkömmlingen yon dem ersten Errichter der Negaii,
die in der Regel den Opferdienst verrichten, und bestimmt alsdann, je nach dem
Zweck des Opfers, mit ihnen die Anzahl der Schweine und die dazu gehörigen Ingre-
dienzien^ (s. üiedel), Bilder mit hochgezogenen Beinen, in sitzender Stellung, sind
die provisorischen Aufenthaltsorte der Geister Rupiai und Upurape, Mann und Weib
(in Babar). Auf den Soeloe- Inseln werden Hindubilder (besonders elephanten-
köpfige) gefunden (s. Gronovius). In Sumba werden Ombu awan (Herr der
Luft) und Ombu tanah (Herr der Erde) verehrt (s. van Alphen). Vom Bretter-
altar (im Tempel zu Fiji) hing vom Dach ein Stück Zeug herab (als Weg des
herabsteigenden Gottes), wie bei den Bissoe leitend (zur Inspiration). Die
Omaments-Sklaven (in Tjamba) wurden in Folge von Vergehungen zu Dienern der
Fürsten gemacht (auf Celebes). Beim Besteigen des Vulkan Apo brachte der
Pagabo dem Dämon Mandarangan Menschenopfer. Auf dem (bis an den Himmd
reichenden) Gipfel des heiligen Berges wohnen die Seelen der Abgeschiedenen
(auf Lombok). Beim Besteigen dürfen keine Titel genannt werden, um die
dortigen niederen Geister nicht zu beleidigen, und nicht Bezug genommen werden
auf die Tajatoer Djelma oder balinesische Kastenvertheilung. Batara Indn
sandte Mantring Moder (Sohn eines Hundes) nach Lombok (als Haupt der
Mohamedaner). Der Fürst von Lelaparang auf Lombok rief die Balinesen (1733)
gegen Sumbawa zu Hülfe, und als diese dort blieben, hatten sie (1764) einen
(von Sumbawa gestützten) Aufstand der Sassak - Fürsten zu unterdrücken. Beim
Opferfeste (der Balinger) auf Lombok werden Menschenköpfe aufgestellt (s. Eck),
bis zum Ersatz (durch Kohlköpfe in Rom).
„Palisoe bedeutet eine Art kleiner Haarwirbel, wie jeder Mensch wenig-
stens einen oben auf dem Kopfe hat. Auch bei Pferden findet man einen solehen
Haarwirbel. Es giebt verschiedene Sorten palisoe bei einem Pferd, wie: 1. palisee-
padaekko, ein palisoe vom Halse des Pferdes (von raeko, umbiegen). Derjenige,
welcher ein solches Pferd reitet, ist der Gefahr ausgesetzt, das Genick zu brechen.
2. palisoe-la-garoetoe, ein palisoe an den Kinnladen des Pferdes (von garoeto, knir-
schen). Wer ein solches Pferd reitet, stürzt leicht herunter oder ist der Gefehr
ausgesetzt, im Kriege umzukommen. 3. palisoe-oele, ein palisoe auf der Stirn and
eins auf dem Nasenbein (boekoe-ingae). Solch ein palisoe ist ein schlechtes Vor-
zeichen und bedeutet, dass derjenige, welcher ein solches Pferd reitet, der Gefiihr
ausgesetzt ist, getödtet und somit in's Grab getragen zu werden. Auch würde
der Eigeuthümer eines solchen Pferdes darauf rechnen können, dass er erniedrigt
und zum Koeliedienst verpflichtet werde. 4. palisoe-pajele, ein palisoe auf einer
oder beiden Seiten des Pferdes. Das Pferd wird so zu sagen gekitzelt, wirft den
Reiter herunter, und dürfte nur dazu gut sein, um wie eine Ziege geschlachtet zu
werden, laut Mekas, genannt tampaJisoe-bembiyang von bemlee, eine Ziege.
5. palisoe-pasorong, ein palisoe hinten auf dem Schenkel, ist ein gutes Zeichen, dass
nämlich der Eigenthümer bald im Stande sein dürfte, seine Schulden zu bezahlei
(sarong), ein Zeichen dass seine Sachen weggeholt werden (sorong). 6. palisoe-
maboeri-lappo, ein palisoe auf dem Rücken, sozusagen unter dem lappo-ase, weldier
Ueberfluss von Paddi für den Eigenthümer des Pferdes bringt 7. palisoe-ljoeke oder
soeko, ein palisoe über dem Schenkel. Fürsten, die ein solches Pferd besitzen, ver-
lieren das Reich, während geringe Leute aus dem Reiche gejagt werden*^ (s. Matthes).
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^Ehe man auf den Tenimber ein Hans bant, macht man Löcher in die Erde,
welche für die Pfähle bestimmt sind, und wirft, unter Anrufung von Dudilaa, ein
Goldstück und einige Kerne von Eamiri Aleurites triloba hinein, auch wohl das
Wasser, in welchem diese Gegenstände einige Zeit gelegen haben. Eins sowohl
wie das andere geschieht, um den Boden kühl zu machen oder vielmehr um den
Geist Lenun günstig zu stimmen. Nicht selten werden auch Köpfe von Kriegs-
gefangenen und Sklaven oder vom Karabau (wilden Büffelochsen) dazu angewandt.
Hierauf werden die Pfähle in die Erde gesteckt, die Holzwerke befestigt und an-
gebunden von allen Negari-Genossen, und zwar geschehen diese Arbeiten in der
Weise von Meloban (als gegenseitige Hülfisleistung). Der Gebranch von Menschen-
köpfen findet auch zu Samdena und Selaru statt beim Bauen der Treppen für die
Gari. Eine Nacht, bevor das Haus mit atap belegt werden soll, stellt der Be-
sitzer eine genaue Untersuchung an, ob alles gut gebunden ist. Rechts und links
von der Stelle, wo die häuslichen Schutzgeister, Matmate auch wohl Nitu Tawan,
ihre Stätte finden sollen, werden zwei Schamgürtel für Männer und zwei Weiber-
Sarongs aufgehängt; dann wird in der Nähe davon ein Teller mit Sago aufgestellt.
Ein Kame&a oder goldenes Weiber-Ohrgehänge wird bisweilen ebenfalls neben dem
Schamgürtel gelegt Dann werden vier Schweine geschlachtet und Katupas (Reis
in Kalapa-Blättem) angefertigt. Der Schamgürtcl, der Sarong und der Kamena
dienen als Kleidung, das Fleisch und der Reis als Nahrung der Schutzgeister.
Die Blutsverwandten, die verpfiichtet sind, dem Feste beizuwohnen, müssen Ge-
schenke für den Besitzer mitbringen, bestehend aus goldenen Tellern, maas, Ohr-
gehängen, lorlora, und Schwertern, Suruk. Sie erhalten dafür als Gegengeschenk
einen Schamgürtel und Sarongs. Wer viel mitbringt, erhält eine Kamena und
eine Schnur Mutisala oder einheimische Gorallen. Deijenige, welcher die Aufsicht
über das Werk geführt, erhält ein paar goldene Lorloras zum Andenken. Die
Aussenwand der Häuser besteht aus Brettern, Bambu, auch wohl aus geflochtenen
Koli Borassus Flabelliformis und aus Sägeblättern. Als Fussboden werden Latten
Ton Holz oder Bambu gebraucht, einigermassen weit auseinandergebunden; auf
diesen schläft ein jeder auf seinem Platze auf Büffelhänten. Das Handwerkszeug,
welches zum Hausbau benutzt wird, sind: Vetelet, Meissel; Bingku, eine Art Spateu;
Yaat, Bohrer; Garga^je, Sägen, und Melmalu, Hammer. Nägel gebraucht man nicht.
Das Hausgeräth, Rahanan ni baklau, ist ziemlich einfach und besteht aus einigen
Matten, ^s^en, Oellampen, Töpfen, Reiswannen, Reisblöcken, Mörsern, Bambu zum
Wasseraufbewahren, femer aus einigen Tellern, Katapa-Hülsen und Waffen, bei
Vornehmen auch noch aus Kisten, angefertigt aus Holz oder Palmenblättem^
(s. Riedel).
In den (im Walde gelegenen) Pfahltempel Laikan Aha (allmächtiges Haus)
bei Kendari (in liOepo-Loepo) begiebt sich (zur Auslegung für Träume oder für
Prophezeihungen) der (deshalb als übernatürlich krätig betrachtete) R^a von
yon Laiwoei (wo die onucelnden Vögel durch Bambuspfeifen herbeigerufen werden)
in Celebes (s. Vosmaer). Vor Beginn der Feldarbeiten wird (in Laiwoei) ein
Hund geopfert (unter Darbringung von Sirih). Die für Leichenfeste geschnellten
Schädel werden (in Laiwoei) unter den anwesenden Häuptlingen vertheilt In
Laiwoei werden Erdhaufen über die Gräber aufgeworfen und die fürstlichen mit
pyramidalischen Denkzeichen verziert. In Laiwoei trägt die Wittwe ein weisses
Stirnband, bis ein Verwandter einen Kopf geschnellt (und sie dann wieder hei-
rathen kann). Verdruggzamheiden in hunne huiselyke kringen schijnt te heerschen,
zoomede werkzamheid (s. Vosmaer) in Laiwoei (auf Celebes). Der R^a von Koen-
nawei in Laiwoei (mit der Hauptstadt Kendari) führt den Titel Lakina. Die
Hänser der Fürsten von T^tana waren mit einem Stierkopf verziert Für Auf-
richten des Götzenhauses (Roemah Berhala) Loeang wurde ein Menschenkopf von
Moa geholt Laiwoei (von Torilakis bewohnt) grenzt an Taboenkoe. Für glück-
lichen Fischfang opfern die Orang-Ba^jos der See. Die Begleiter der aus Loewoe
geflüchteten Prinzessin gründeten (in Wadjoe) den Stamm der Betem-polo (Gebirgs-
bewohner), der Simpo-ri-toewa (der Fischer) und Talo-Taenreng (der Saguweer-
Verfertiger) und die drei Paetta (Fürsten) mit ihren drei Gehülfen (Paetta Pillae,
Paetta Tjakoridie und Paetta Pataloe) bildeten mit Einzahlung des Paetta Matowa
oder Aroe Matowa (als Siebenten) den Rath der Sechs (Paettaaennange) , sowie
mit späterer Zufügnng von 10 Unterförsten aus jeder Abtheilung und eines Soero
oder Gesandten aus jeder, den Kriegsrath der 40 Fürsten (unter dem erwähl-
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62
und absetzbaren Aroo Matowa). Boni fiel (16. Jahrhundert) als Königreich
Loeboe von Macassar ab (s. Block). Nach Besiegung Yon Loewoe führte zuerst
Latawue Soekkie als unabhängiger Fürst von Boni den königlichen Pajong (Schirm).
Tiro-tiro wird gebraucht von Jemand, der sein Auge auf ein Mädchen gerichtet
hat. Femer wird dies tiro-tiro auch gebraucht vom Wahrsager, welcher z. B. bei
einem Diebstahl darnach trachtet, den Schuldigen ausfindig zu machen mittelst
eines bakkaeng (kleinem Toepfchen mit Oel), das er an einem Bindfaden hängend,
bei den verdächtigen Leuten herumträgt. Wenn der bakkaeng sich stark bewegt,
so ist die Schuld des Betreffenden nachgewiesen, andernfalls ist seine Unschuld
bewiesen. Diese Art Wahrsagen heisst tiro-tiro-miivja (mittelst Oel zu sehen). Zu-
weilen bedient sich der Wahrsager auch einer Wanne (patapi), die er henimrollen
lässt; derjenige, vor dem die Wanne auf den Boden schlägt, ist der Sdiuldige.
Diese Art nennt man tiro-tiro-patapi. Schliesslich benutzt der Wahrsager auch
ein Boko-boko oder Bokoraeng, welchen er auf seiner Hand balanciren lässt
Heftiges Zittern giebt den Schuldigen zu erkennen. Diese Art wird tiro-tiro-boko-
boko oder bokoraeng genannt.
Neben dem Bugis-Alphabet in Sumbawa bestand f^her (in Bima) ein ein-
heimisches. Die (aus Dompo hergeleiteten) Könige von Sumbawa (mit einer dmi
Sassak verwandten Sprache) sind mit Bandjermassing verwandt. Die Sprache
Sumbawa's (wo eine Hofsprache unterschieden wird) endet weich in den Wort-
silben mit Vokalen. Auf Sumbawa finden sich die Sawas genannten Länder (za
Vornehmen wird in höherer Sprache geredet). In Sumbawa wird mit macassarischen
Buchstaben geschrieben (auf Sassak mit javanischen). In Bima wird ein Dialekt
des Malayischen gesprochen, während die Engahie mantoe genannte Spradie (mh
Alphabet) verloren ist (Zollinger). Die Sprache von Sangar ist dem Bima verwandt
Die Sprache im westlichen Sumbawa ist dem Sassak verwandt.
Koraeng Matowaga (zu Tello), den Islam (wie der Fürst von Gow») an-
nehmend (als Sultan Abdoellah), eroberte Sumbawa, Buton. Soella und Bomeo u.8.w.
(1603). Um das durch Kraeng Bortolanka (1716) eingenommene Fort von Maroc
zurückzuerobern, schickte Gouverneur Smout die Schiffe nach Macassar zurück
(die Soldaten zur Landung zu zwingen). Die B^ows (aus Macassar) dienen (auf
Sulu) als Fischer und Taucher. Macassar wurde von einem Dorf zwischen San-
boena und dem Fluss von Groa benannt Von Toni Palang, König von Macassar
unterworfen, schloss Wadjo (nach dessen Tode) den Bund Lamoen Patoeiii
Timoenroeng mit Boni und Soppeng. Die Küste Neu-HoUands von Mellville-Islan^
zum Golf von Carpentara war bei den Fischern als Macassar bekannt (Östlich v«b
Kai^jawa). Zu Hohendorff's Zeit handelten Macassarer und Javaner nadi ^de
handelsplaatz Passir** und ,»het dorp Coety** (1757). Troeano äjogo verband
sich in seinem Aufstand gegen Mataram mit macassarischen Seeräubern, die di«
Küsten Java's verwüsteten (17. Jahrhundert). Im Batavischen Malayisch be-
zeichnet Mengkasar ein hohes Haus. Bei Macassaren darf nur innerhalb desselbei
Standes geheirathet werden, und wird eine mit Niedrigeren verbundene Fraa v^-
stossen (wenn nicht bei den Wadjoresen durch Geld gesühnt). Pythagoras führte
die Tugenden auf Zahlen zurück (in ^Magna Moralia^), zum Abzahlen in Kanna
(durch Busszahlen). En ce fut nature bien proveance, quant eile tat Torbem toat
reont (s. Brunetto Latini). Das erst Bewegte ist der Himmel (und unter dea
Sphären zeigt die der Fixsterne gleichmässig kreisförmige Drehung); die kugel-
förmige Erde ruht unbewegt in der Mitte der Welt (bei Aristoteles). Die Brust
arbeitet in Folge der ungesunden Stadtluft nur matt, Engbrüstigkeit und Longeo-
leiden sind die naturgemässe Folge (s. Crassmann\ Secundum Ptolemeum aliqoi
percienerunt ad has regiones de locis aequinoctialium (trotz der magnetisch dii
Menschen anziehenden Berge), dictum est illic etiam Arym civitatem Indiae
existere (s. Petr. Alb.) oder Meru (im indonesischen Schattenkegel).
„Einem der Einwohner war (in Sekkar) sein Hackmesser, ein stets benöthigtes,
unser Handbeil ersetzendes, Hausgeräth, abhanden gekommen, muthmasslich ge-
stohlen. Es wurde daher ein alter Mann, wahrscheinlich ein Priester odfs
Zauberer, ersucht, dasselbe wieder herbeizuschaffen. Zu diesem Zwecke nahm er
einen meterlangen Pfahl, spitzte denselben, band ein Streifchen rothen Kattun an
die Spitze und legte dieses Instrument auf die Hände zweier gegenüberkanerader
Knaben. Hierauf nahm er eine Schale mit Sirih-Früchten, Piuang, Taback uad
Kalk und stellte dieselbe vor die Spitze des Pfahles hin. Dann nahm er einiff*
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glühende Kohlen and streute etwas gepulverten Ingwer darauf, dessen Hauch er
um die Spitze des Holzes wehen liess, während er abgerissene Worte murmelte.
Plötzlich ward er lauter und heftiger, legte zwei kleine Stabchen vor die Pfahl-
spitze hin und begann mit einem dritten auf letztere loszuschlagen. Unterdessen
hatten die Knaben das Holz, erst unmerklich, dann immer stärker, vor und rück-
wärts bewegt, bis sie mit der Spitze die zwei Stäbchen beiseite geworfen hatten;
dann erhoben sie sich, um, das Holz stets bewegend, damit wegzulaufen. Zuerst
stiessen sie mit der Spitze an das Fundament eines neuen Hauses, weil da
aber der Dieb nicht sein konnte, ^ngen sie an demselben vorbei in die See,
unter den Häusern durch, immer bis an den Hals im Wasser. Nach einiger Zeit
kamen sie triefend mit dem Holze wieder zu dem Ausgangspunkt und natürlich
ohne Parang zurück. Wieder schrie und schlug der Alte auf das Holz los, und
wieder ging die Beise mit demselben ins Wasser, diesmal jedoch liefen die Knaben
direct in die See und zwar nach einer dem Dorfe abgewandten Seite der Inseln
wodurch der Beweis geliefert ward, dass der Dieb nicht im Dorfe zu suchen, son-
dern das Object von einem Angehörigen eines andern Dorfes in einer Prau hin-
weggeführt worden sei. Wäre der Dieb im Dorfe gewesen, so würde angeblich
das Holz denselben angestossen und dann genau den Platz angezeigt haben, wo
das Hackmeser verborgen war. Die Papuas glauben bestimmt, dass das Holz
die Knaben mit sich führe und diese demselben willenlos folgen müssen. Später
hörte ich, dass die Worte, welche der Alte zum Holze spreche, etwa so seien:
•Geh und tödte den Parangdieb, den feigen Kerl, das Weib; schnell, schnell!
6eh immer schneller, such', such', stich den Dieb todtl** etc. Später bot sich
Gelegenheit, noch einen anderen Hokuspokus des Alten mit anzusehen. Er liess
16 — 20 Männer ein langes, starkes Bambu halten und zwar so, dass dasselbe auf
deren Händen lag, und abwechselnd einer hüben und drüben hielt. In dieser
Stellung hiess er sie niederkauem, nahm eine angekohlte Ingwerwurzel, hielt die-
selbe unter das Bambu und räucherte es der Länge nach an, dabei unverständ-
liche Worte murmelnd. Am Ende angelangt, kehrte er zum ersten wieder zurück
und hiess die kauernden Menschen aufstehen, sodann fasste er das Bambu und
bewegte es einmal der Länge nach hin und her, rief ihnen zu , festzuhalten, und
nun begann eine Balgerei um das Bambu, bis die Leute ganz erschöpft waren.
Schnell trat der Alte hinzu, fasste ein Ende des Bambus und drückte es zu Boden,
worauf die Leute aufathmeten und sich freuten, das lebendig gewordene Bambu
endlich bezwungen zu sehen. Sie glaubten steif und fest, dass das durch die
Zauberei des alten Spitzbuben stark gemachte Bambu sie in dieser Art und Weise
hin- und hergezerrt habe^ (s. Kühn), bei den Papua (in Sekar). „Mens agitat
molem^ (am Neckar) und den Bhikschu flogen die Trinkgeschirre herbei (am
Hofe Kublai-Khan's), cf. „In Sachen des Spiritismus** (S. 75 u. fg.).
„Der Boden auf dieser Insel wird als communales Eigenthum von jedem Negari
oder Stamm betrachtet; der penuenduan oder Abkömmling des ersten Grund-
besitzers ist der Vertreter. Dieser Grund und Boden ist mittelst Grenzzeichen
(nonoat oder djasi), aus Steinen oder Bäumen bestehend, gehörig abgesteckt.
Boden im Sinne von res nullius giebt es nicht. Der unbebaute Boden, nangasi,
kann von den Negarigenossen ohne Vorwissen zum Anlegen von Feldern, abat
ravor oder ngeen, gebraucht werden. Die Paddi-Felder heissen wanatuoan, der
Djagong selamaan, während die Ubi-Felder letar heissen. Die antgomen und noch
nnbepflanzten Boden heissen tavunge, die verlassenen Felder ardatervebrook, welche
letzteren ohne Erlaubniss des ersten Bebauers von Jedermann gebraucht werden
können. Waldboden mit Sagowäldem heissen mangan ecra und sind meistens
Eigenthum der Negari oder einzelner Matmela, die gleichfalls als penuenduan
foe&achtet werden. Ausländer, die mit eingebomen Frauen verheirathet sind,
dürfen mit Erlaubniss der Negari-Genossen über ihren Boden verfügen, voraus-
gesetzt, dass sie mit in den Krieg ziehen, um die Rechte der Negari zu ver-
theidigen. Das Ueberschreiten der Grenze, um sich etwas zuzueignen, führt zu
Wasser und zu Lande zu grossen Verwickelungen und Kriegen. Die Souverän-
Rechte der Niederländer über diesen Boden werden nicht anerkannt. Beim Be-
bauen der Felder wird der penuenduan gewöhnlich zuerst zu Rathe gezogen, damit
Dudilaa und Lenun, denen auch geopfert wird, nicht zu verstimmen. Da das
Jagen ausserhalb der Grenze für Jedermann frei ist, bekommt in den meisten
Negarien der penuenduan den Kopf des Schweines, das auf dem Gebiete eines
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andern Negari gefangen worden ist. Die erste Frucht der Ernte wird dem
Matmate mit lebenden Hühnern und Schweinen, die, nachdem ein Gebet ge-
sprochen worden ist, geschlachtet werden, als Zeichen dankbarer Verehrung dar-
gebracht. Alle älteren Gebräuche hinsichtlich des Grundeigenthums müssen
genau beobachtet werden, wenn die Matmate, laut der Meinung der Bevölkerung,
dieselbe nicht krank oder unglücklich machen sollen. Die Bevölkerung sagt: ja
renan amon ninuwale, d. h. der Boden meines Vaters ist auch mein Boden. Ver-
kauf von Grund und Boden findet nie statt Ebensowenig wird der Boden ver-
miethet oder verpfändet. Um Bäume (tabu) zu persönlichem Eigenthum zu machen,
oder um die Früchte gegen Diebstahl zu schütizen, gebraucht man allertumd
Bilder, aus Holz oder Kaiapa - Blättern angefertigt Diese Bilder heissen Gesetz
und sind entweder Gesetz -vari, nevuen sru, Fisch -tabu, oder Gesetz - niran,
Schlangen-tabu oder Gesetz-suma, Reiher-tabu, Gesetz-awua, Crocodil-tabu, Gesetz-
jaon, Feuer-tabu, Gesetz-dadonong oder dadonrivan, Donnerwetter-tabu. Das Hin-
legen von sasi, ruwawa, wie auch von Ambon und Uliase ist auch gebräuchlich'^ (in
Fetisch-Polizei). ^The nature of the different titles, of the different claimants were
various (in Neu-Seeland), if tribal jealousies, emanating from a continual fear of
ultimate oppression bj foreigners, and a desire to retain nationality are considered,
there is no question surrounded with more complications than that of acquiring lands
from the natives, and none so likely to involve serious difficulties between the
two races, which inhabit there islands*^ (s. White), wie in der Colonialpolitik
erprobt (trotz sanguinisch, und sanguinarisch, geschlossenen Blutsfreundschaiten).
Toema rarisi Kakalonna, der seinen Bruder Toeni Tjoka Rilunkan (Sohn
Batara Goa's) folgte, dehnte das Reidi Macassar aus und gab Gesetze. Neben
dem Ba^ja von Goa (mit dem Biijara Boeta) steht der Neuner-Bath (Bat«
Salapang) und dann folgen Karaengs oder Häuptlinge (mit Sambong Djawa als
Hauptstadt).
Celebes wird auf Soela-beri (Eisen-Insel) geführt Der König von Goa Hess sicJb
durch Frauen bedienen (17. Jahrhundert), wie der von Siam (und Dahomey). Die
Holländer trafen 1G07 in Macassar neben dem König von Tello, den König von
Battengoa (Goa). Krain Sombangko (König von Macassar) unterwarf die Mandhar
und Bugis (1G46) mit Toradja kriegend. Der Grossvater Sombangko's (Königs von
Macassar) eroberte das zu dem Königreich Tello gehörende Oedjang Pandas^
(Kvjkhoek), wo das Fort Rotterdam gebaut wurde. Die Bugis oder Tora4ja8 standen
unter dem (zu Macassar gerechneten) König von Boni (17. Jahrhunderte Kack
Abwerfhng der Herrschaft Goa's Hess sich Ra^ja Palacka (König von Palacka) in
Boni nieder (als König von Boni) zu Teko residirend (unter den Bugis). Krain
Crangrong residirt in Bontuwalak. Bei den Macassaren besteht LiehnsherTSchaft
unter den Paseadgingang oder Blutsverwandten (wenn die Fürsten ihren Kindern
Land austheilen) oder in den Palili ^durch Unterwerfung anderer Fürsten). Die
vier Fürsten von Tello wählten den durch seinen Bruder aus Gowa vertriebenen
Karaeng-lowe-ri-Lero zum Oberherm von Ligtooet. „Tun wird gebraucht für die
geheime Wissenschaft, die einige Eingebome zu besitzen behaupten, und die sie
in den Stand setzen würde, mehr als ein gewöhnlicher Mensch zu erfohren oder
zu vermögen. Hiervon giebt es mehrere Sorten, z. B. Tiwi-aworowa-nengaeng, die
Wissenschaft oder Kenntniss der Mittel, um rarani oder eisenfest zu werden;
Tiwialolong, die Kenntniss der Mittel, um das Herz eines jungen Mädchens zn
bezaubern und auf diese Weise an sich zu fesseln, Tiwi-akaiijarangaeng, die
Kenntniss der Mittel, um nicht vom Pferde zu stürzen, Tiwi-aloping oder som-
paerraeng, Kenntniss der Mittel, um eine glückliche Reise zu machen, Tiwi-
amatengaeng, Kenntniss der Mittel, um zu wissen, ob man bald sterben wird oder
nicht Diese Kenntniss lernt man von den Priestern, daher der Satz: terima tswi^
amatenggaeng, im tiwi-amatengaeng erhalten oder lernen. Wie auch: lao sappai
tiwi-amatengaeng, ein tiwi-amatengaeng suchen, danach trachten. Wer nun die«
Wissenschaft nicht gelernt hat, ist, nach Aussage der Eingebomen, in den letzten
Lebensstunden grosser Gefahr ausgesetzt, einer verkehrten Rufistimme zu folget?
„da jeder Mensch vor seinem Tode eine Person sehen würde, zuerst eine in Weiss,
dann eine in Gelb und schliesslich eine in einem glänzenden Gewand, weleb'
letzterer Erscheinung er zu folgen haben würde" (bei den Bugis). Bei dem Handel
mit der Nordostküste von Flores wurden in ßonerate früher Sklaven eingefüliit
18G2 (s. Bakker). Bonerate diente früher als Hauptplatz der Seeräuber, und die
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von Flores (oder Timer) eingeführten Sklaven wurden einst (im tnnem der Insel)
zum Landbau verwandt (auch zum Tripangfisehen etc.). Hans heisst Sapo, Wasser
lieh (auf Bonerate). Oestlich von den Keo (auf Flores) wohnen die Noember,
Tongo, Braai, dann (östlich von Ende) die Dona, Natospira, Geva, Boeri, Doeri,
Para, und nördlich von Ende die Woratera, Worotoga, Doenga, Oelemai, Kolotero,
Korimbo. In Karana wird beim Oeffhen der verzierten Holzkiste mit dem Schädel
des Vaters vom Häuptling geräuchert. Das von Daloe Ba4Jo beherrschte Dorf
(rnit Badjoe und Bimanesen) herrscht über die (wilden) Mangaraier der Berge.
Die Mangaraier opfern Schweine und Hühner unter Bäumen. Ueber die Mangaraier
(gegenüber den Kampong der Bimanesen) am Nanga Ramo herrscht Eraing Ramo,
über die der Berge Daloe Todo. Auf die Frage nach Gott wussten die Mangaraier
nichts davon, da sie ihn nie gesehen (s. Freijss). Die schöpferisch über den
Wassern schwebenden Nebel verdichten sich zu ogygischen Fluthen, bis verdampft
in Ekpeurosis (eines Suturbrand's). Ignis exitus mundi, humor primordium
(8. Seneca). Von den Fixsternen, in ihren Grössenverhältnissen berechnet
(b. Alfragan), übertrifft der kleinste die Erde an Grösse (b. Shems-Eddin). Die
bei den ^nordischen Gelehrten^ angenagelten Fixsterne waren bei den südlichen
(und indischen) beweglich (s. Abraham ben Chiija), von Thevada getragen Tin
Siam). In Borra versammeln sich neben den Endenesen die Keo, Tonga, Noemba
u« s. w. zum Handeln. Den (weissen) Figuren wird von den Blaumrbem das
Zeug mit Bambus umnäht (bei den Keo). Von den bis zum Gebirge wohnenden
Tongo (in Flores) wurden die der Küste durch macassarische Häuptlinge beherrscht
(1855). In Ende wurde mit den Dona des Gebirges gekriegt. Das Reitpferd des
Verstorbenen wird täglich zu dem wegen seiner Schätze bewachten Grabe gebracht,
anter Trauermusik (auf Sumba). Beim Jahresfest werden die Seelen aus Paray-
Merapoe zum Mahle gerufen und mit glimmenden Holzscheiten zurückbegleitet
(auf Sumba).
In Flores finden sich die Stämme Ende, Mangan, Kis, Koka. Konga und
Galeteng. Geliteng (auf Flores) wurde durch den Daeng Mangawing (aus den
Salayer- Inseln) gestiftet, während die Gebirge von den Mangaraier (oder Alfüren)
bewohnt wurden. Die Galarrang (Dorfhäuptlinge) erwählen in Bonerate den
Bonto (Fürsten) und seinen Vertreter (Opoe mauljoana). Bei den Bakka in
Flores verkauften die Söhne das Fleisch ihres Vaters für Gewicht in Gold. Die
Enderesen essen nur das Herz des Menschen (auf Flores). Ollo Adaballo, Nach-
komme Pategolo's, residirte (auf Flores) in Wato (oberhalb Lokea) am Himandiri.
In Flores wohnt man in korbartigen Hütten. Zu Ost-Flores gehört der Stamm
der Ende (in Larentoeka), Mittel-Flores wird von Rokka, Langa und Woga be-
wohnt, West-Flores durch die Mangaraier. Die Mangaraier (manga oder sein)
heissen Ata Riga. Die Rokka (den Gott Atagai verehrend) schliessen Freund-
schaft, indem sie aus einer Wunde in der Hand gegenseitig Blut saugen. An
der Küste zwischen Keo und Ende haben sich Malayen, Buginesen und Macassaren
niedergelassen und die Endenesen herrschen über die Bergstämme (wo indess
keine Erwachsene, sondern nur Knaben durchziehen dürfen). Nach Larentoeka
zu wohnen die Stämme Dore Amasiete und Waoela auf Flores. In Larentoeka
siedelten Manduresen und Wadjoresen (17. Jahrhundert). Um Mangorey und
zvnschen Bima und Macassar wurde gekämpft. Salemparang oder Lobok (zu
Sumbawa gehörend) wurde von Bali erobert Der Rigah (der Malayen, Buginesen
und Macassaren) in Ende (auf Flores) kämpft mit den Bergstämmen der Dona.
In Larentoeka wird Gott Were-woetan (Allahtala) von den Bergstämmen Larong-
Goulan verehrt. Bei Mangel an Regen wird auf Flores der Acker mit Blut be-
spritzt (siram Tanah) aus Menschenopfern. Auf Lombok erben die Söhne (beim
Mangel derer Adoptirte) und müssen dann die Familie unterhalten. Die Sassak
(auf Lombok) können im Rang der Beamten nur zu Pambukkel aufisteigen
(s. Zollinger). Die Sprache der Sassak gleicht der in den östlichen Berg-
clistrikten auf Bali gesprochenen, die weniger durch den Einfiuss des javanischen
Kawi aus Madjapahit verändert ist, besonders auf Pandita-Insel (s. Eck). Die
Macassaren (unter Bima) werden durch Daloe genannte Fürsten beherrscht. Liro
ist die Sonne (in Bima) und Lieree (auf Javoe), das Ausgebreitete (des Himmels).
Die Bejadjoe von Sumbawa (mit Macassaren heirathend) treiben Fischfang oder
Raub. Auf den Batu - Tulis am Sakapan (Nebenfluss des Pontianak) finden sich
alte Inschriften. Die Sultane von Bima stammen von Indra Pjamroet, Bruder
Battian, Archipelago. IV. 5
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des (bei der Ankunft von Java) auf Dompo gebliebenen Indra Komala. Im Falle
der Vertheilung (bei den Buginesen) gehört das älteste Kind der Mutter (auf
Sumbawa dem Vater). Die Bevölkerung in Bima ist an Darie (Helden) veriheilt)
die dem Bajah besondere Dienste zu leisten haben. Als Grosse Daloe (der
Bimanger) herrschen die Daloe Ponko, Daloe Todo, Daloe Ba4Jo und Daloe Leda
(in Mangarai). Der Badja yon Tello in Kotta Batoe (auf Flores) gilt als Vasall
des Sultans von Bima (in der bimanischen Colonie in Barie). Bei Lapi findet
sich der alte Baum Parigi Tambaga und bei Tato sind Hindubilder gefunden (bei
Bima). In Flores sind die Heiligen der römischen Kirche unter die bösen und
guten Geister aufgenommen (s. Brummend). Für jeden in Sumba niedergehauenen
Sandelholzbaum stirbt ein Eingebomer. Die (verehrten) Pomali-Steine heissen
(bei Larentoeka) Noeba-nara. Bei Bima wurde ein sivaitisches Hindubild ge-
funden. Auf Rotti wurden (als Mann und Frau) die Felsen von Termano ver-
ehrt (mit kleinem Fels ids Kind). Auf Sumba leben die Seelen der Abgeschie-
denen in den Sandelholzbäumen. In Ceylon wurde die Leiche nach der Todes-
ursache gefragt (van der Behr). In Tambora Hessen sich Flüchtlinge aus Flores
nieder. Durch eine feurige Schlange aus Kroko - Poekong vertrieben, kam die
Fürstin nach Larentoeka auf Flores. In Mittel-Flores kämpfen die Bokka gegen
die buginesischen Piraten von Ende oder Amboegaga. Auf Salayer wird ein
Dialekt des Macassarischen geredet Das Monument Kota Tjandi (an der West-
küste Sumatras) hat zum Begraben von Leichen gedient Die Mangaraier (und
Alfuren) der Berge in Flores handeln mit Geliting (an der Küste). Die Manga-
raier (unter Bima) wurden durch Daloe genannte Fürsten beherrscht. Der
Fürst Daloe (Dola oder Fürst) Tooe beherrscht Mangarai (unter dem Sultan von
Bima). In Mittel-Flores wohnen die Bokka im Süden, die Langa im Nordwesten,
die Woga im Nordosten. Ein Theil der Bergstämme von Tondo (Flores) ist dem
Rajah (der Malayer, Macassaren und Buginesen) an der Küste unterworfen (wie
auch in Ende). Nach Valentin war Flores dem König von Goa und Macassv
unterworfen (Mangarai fiel als Brautschatz an Bima).
Der westliche Theil von Flores oder Mangarai (mit Kheo oder Bheo als
Hauptstadt) ist von Bima abhängig, während im Innern die (in besonderer Sprache
redenden) Endenesen wohnen, mit dunklerer Farbe und etwas gekräuseltem Haar).
Die Fürsten von Flores sind vom Himmel gefallen, mit einem Lontarfolatt, und
so entstanden die Menschen und die Bäume. Die nicht zum Islam (oder Christen-
thum) bekehrten Eingebomen bei Larentoeka heissen Djentao (auf Flores). Die
Südküste von Mangarai oder Flores, mit dem Reiche der Alfuren und Ende (an
der Bay von Ende) ist in dem Gebirge des Innern von wilden Enderesen bewohnt
Piri (Pantong) entspricht (bei den Dayak) dem PomaU (wie für verbotenes Hnnde-
fleisch). Das Pomali (der Malayen) entspricht dem Boboro (der Alfuren), als
Foso (auf Temate). Die Lampong (wenn nicht von Nabi Adam) stammen von
Naga Bisang (der das Gesetzbuch Madjapahit überbrachte) mit einem Bidadari
(Engelein) oder in einem Ei, „hetgeen in vlakken, even als een doerian, was ver-
deeld, an ook het eerste ouderpaar der Chinezen^ (und anderem Volk) befasst
Die Papua von Waigumi (zwischen Kapawa und Mercursbay) besuchen auf Piraten-
zügen die Aru-Inseln, wo die Häuser zur Befestigung auf Pfeilern zwischen Steinen
erbaut sind. Auf den Inseln Balang und Battam (bei Bhio) sollen wilde Menschen
leben (nach den Malayen). Die Bewohner der Insel Dyngano (Engano) hatten
^lanck opstaend haar of gelyck een bosboom geweest had de op haar hoofl''
(s. van der Doos) 159G.
In Lamatare (auf Solor) rudern die Frauen die Männer, um die Waaren nach
dem Markt zu bringen, und während im Hause die Männer weben, werden die
Feldarbeiten von den Frauen verrichtet (pharaonisch). Die auf Merapi in Sumatra
geschaffenen Menschen wanderten in drei Abtheilungen nach Batu-sangkha, Agam
und Anamkata: von dort für einen gemeinsamen Markt nach dem Plateau des
Merapi nochmals zurückkehrend, erlagen Viele den Schwierigkeiten des Weges, und
wurden unter den alten Steingräbem dort begraben. Op't eiland Sumbawa heeftman
verscheiden koningen die eenigzins Vasallen van Macassar en oude tyden plagten
te zyn (s. Valentijn). Auf Batara-Guru folgte (im Fürstenthum Macassar's) sein
Bruder, und dann, nach Batu Sapo Marantaya, herrschte Kraeng Katanka, nnd
bei dessen Tod fiel eene schoene vrouw met een gouden keten omhangen uit den
Hemel, als Königin (To-Manuranga), mit dem König von Bonthain vermählt
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Dann folgte der Sohn Tuma Salauga Barunga, und mit dessen Verschwinden sein
Sohn Tunia Tabanrie, der ebenfaHs verschwand, sowie sein Nachfolger Kraeng
Pnanga von Goa, und dessen Sohn Tanka Lopi vertheilte das Reich (in Abtrennung
des Königthums Tello). Mii^ja-baddo (Macassar-Oel) wird aus der Baddo ge-
nannten Frucht (ähnlich der Olive am hohen Baum) gefertigt und dann mit Holz-
arten parfumirt (als Minja-bau oder Kiechöl), von den Eingebomen (in Goa und
des Innern) zum Einreiben bei rheumatischen Schmerzen gebraucht. Die Orang-
Kling (von Java) Lembong Mangkoerat, nach dem Barito (bei Bandjermassiug)
kommend, setzten f&r die Eingebomen den dort heiligen Baum Kajoe-Oeringin
zum Fürsten ein, mit Zierrathen behänget, und nach seinem Absterben die von
seinem Bruder Eatti Modo Astana auf dem Wasser schwebend gefundene Jungfrau
Poetri Djoendjoeng Boeki (in Amontai), die mit dem krüppelhaften (aber nach
dem Sturz in's Wasser nach sieben Tagen als schöner Jüngling hervorkommenden)
Sohn (Pangeran Soerja Nata) des javanischen Fürsten von Madjapahit sich ver-
mählte. Unter seinen Nachfolgern heirathete die regierende Fürstin (Anata) den
in der Jugend (wegen einer Kopfwunde) geflüchteten (und später daran erkannten)
Sohn Akar Soensong, der, ohne sein Geburtsland zu kennen, als reicher Händler
dorthin zurückkehrte und sich beim Aufklären der Verwandtschaftsverhältnisse von
ihr trennte; sein Sohn Pangerar Samatra bewahrte (gegen seine Brüder) den
Thron mit Hülfe des (mohamedanischen) Sultans von Dernak (auf Java). Als
Oedipus spielt Phaya Phan (an der Stim- Narbe erkannt) in dem die Pagode
Pathommachedi umspielenden Sagenkreis (cf. „Völker des östlichen Asiens*' I.,
S. 327).
Die Battäer (in Sumatra) „unterscheiden mehrere Hauptkrankheiten oder böse
Geister, Begu, deren Namen und Charaktere folgende sind:
1. Begu Wirigong, dieser setzt sich in die Füsse, in denen er Inflamma-
iionen, Anschwellungen und Geschwüre hervorbringt.
2. B. Lumpun, ist der böse Geist, welcher Krampf in den Fingem und
Zehen erzeug^.
3. B. Oi-jang, erzeugt Rheumatismus und Lähmung in den Füssen. Personen,
die von ihm besessen sind, können nur hinkend gehen oder auf Krücken.
4. B. Sari, sitzt unter den Nägeln und bringt daselbst die Krankheit her-
vor^ die man Panaritium nennt.
5. B. Pum-hon, bringt Geschwülste (Drüsenschwellungen) unter der Achsel
hervor.
6. B. Antu, macht krank am Halse und erzeugt Angina.
7. B. Hullit, hat seinen Lieblingssitz in der Bmst und erzeugt Husten mit
Beklemmung (Pleurasia, Asthma).
8. B. Sing-nal, verdirbt den Magen, benimmt alle Esslust.
9. B. Simpsorgo-ong, sitzt ebenfalls im Magen, ist jedoch viel bösartiger als
der vorige und erzeugt heftiges Magenweh und Cardialgie.
10. B. Barang-mu^ji ist der böse Geist der Kolik, der in den Gedärmen
sitzt, Dysenterie erzeugt und vielen Menschen sehr verderblich wird. Bei trocknem
Wetter ist er am wenigsten zu befürchten, dann schweift er unstät in der Luft
umher, aber bei feuchtem Wetter sucht er Obdach und nistet sich in den Ein-
geweiden der Menschen ein.
11. B. Tokni-ullu, bemächtigt sich des Gehirns und bringt Kopfechmerzen
hervor.
12. B. Nahurapon, ist ein bösartiger Plagegeist; kommt zwar den Menschen
selten an das Leben, ist aber desto hartnäckiger und bringt einen herpesarügen
Ausschlag der ganzen Haut hervor, mit einer an Lepra grenzenden Abschuppung.
Dabei magem die davon Besessenen ab.
13. B. Namarang, ist der Geist der intermittirenden Fieber, der die Menschen
ebenfalls sehr ausmergelt, doch selten zu tödten vermag.
14. Bv Ijimpallan aber greift das Leben selber an und ist einer der
wüthendsten Begu's, der die Menschen, die er sich zu seinem Opfer erkoren, auf
das Krankenlager wirft, heftige Fieber hervorbringt, mit rasenden Delirien, auf
welche Bewusstlosigkeit folgt, in welcher die Kranken in der Kegel ein Opfer der
Bösen werden (Typhus cerebralis).
15. B. Tumungungong. Mit wem dieser Geist sein Wesen treibt, der entfremdet
sich seinen Mitbrüdem; er wird menschenscheu und entflieht in die Einsamkeit.
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16. B. Solpot ist der Teufel der Manie. Die Unglücklichen, die von ihm
besessen sind, sind verrückt, treiben lauter unsinniges Zeug, laufen rasend umher,
und wollen sich nur in Wildnissen aufhalten.
Der furchtbarste und gefürchtetste vor Allen aber ist:
17. Begus Nalalain! der das Land entvölkert, ganze Provinzen verheert, Dörfer
verbrennt, und den Caunibalismus eingeführt hat; dies ist der Geist der Zwie-
tracht, des Streites und des Mordes! Zuweilen ergreift er blos einen einzelnen
Menschen, zuweilen aber die Bevölkerung ganzer Gemeinden und ganzer Land-
schaften; wen er aber ergreift, den treibt er an zu unwiderstehlicher Raubsucht,
zu Krieg und Mord. Er ist's, der den ursprünglichen Frieden im Lande zerstört
hat, und der noch nicht aufhören will, die Menschen elend zu machen oder zo
vernichten. Wo er hergekommen ist, weiss Niemand. Die andern Begn's
schweifen, ohne irgend einen festen Sitz zu haben, unstät in der Luft herum,
als eigentliche Luf^eister, von wo sie sich nur von Zeit zu Zeit in die Menschen
einsenken, um diesen zu schaden und sie krank zu machen; dieser aber kriecht
unheimlich lauschend zwischen den Dörfern umher, und ist überall und nirgends;
Viele behaupten, ihn des Abends, bei Dämmerlicht, gesehen zu haben, wie er
da mit feurigen Augen, langer rother Zunge und Krallen an den Händen um die
Ecke schleicht
Ausserdem giebt es noch mehrere weniger bedeutende Begu's, von deDC»
allen aber ein jeder nur eine besondere Krankheit hervorbringen kann, die nach
ihm benannt wird, deren äusserliche Erscheinungen oben angegeben wurden,
und die mit dem Geiste also synonym und völlig identisch sind. Zuweilen befallen
einen Menschen mehtere böse Geister auf einmal, und zuweilen erscheinen ganz
neue, die früher noch nicht vorhanden waren, und die dann auch keinen Namen
haben^ (s. Junghuhn). Neben den ärztlichen Theorien über Lom (oder Winde)
wird (in Siam) die Diagnose durch die Phi (in ihren Teufelsformen) gewährt (wie
sie im Ramphe-Eamphat tollen), cf. „Völker des östl. Asiens** m. (S. 289 u. flg.).
Gleich den im hellenischen Archipel (seit Leleger und Karer) für ver-
gleichende Parallelen gebotenen Erscheinungen, findet sich im indischen Alles im
lebenden Werdeprocess der Wandlungen, unter mehrweniger congenialen Mischungen,
wie auf des Flusses Wellen zusammengeführt, in der Schiffiiäirt (feindlichen und
freundlichen Verkehrs), von autochthon-alfurischen Stützen auf den Einzeln-Inseln,
bis zur allgemein deckenden Physiognomie der Malayen, mit denjenigen Zwischen-
stufen, die von Orang-Badjo zu peguanischen und chinesischen (oder indo-
chinesischen) Elementen führen mögen, von Bugi und Macassaren zu anamitischen
auf Borneo, zu Kling (oder Kaiinga) der Talein auf Sumatra, mit Sagen von
Iskander-Zügen einerseits rückweisend, bis auf die im Pamir-Bereiche gelagerten
Gebirgsstöcke, oder verlaufend andererseits in's oceanische Weltenmeer, und in's
Blaue blauer Wunder, durch gewürzig geöffnetes Thor (der Molukken), für phan-
tastischen Schaffungstrieb, so lange das ethnologische Detail noch fehlt, in
ausreichender Genüge zur Prüfang und ControUe jedes Specialfalles für sich (und
im Zusammenhang des Ganzen). Und so hat momentan noch die Material-
beschaffung voranzustehen, ehe vertrauensvoll das Wagniss theoretischer Con-
struction unternommen werden könnte (um ein sichergefögtes System bleibenden
Werthes emporzubauen).
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V on den durch die in der Einleitung erwähnte Expedition mitgebrachten Ahnen-
bildem^ die nach Aufstellung im Museum ihre Einzel obcechreibungen zugefügt er-
halten werden, folgt aus der zu Letti gehörigen Zahl eine Auswahl (auf Tafel I, U),
und neben dem für den Mama charakteristischen Hauptschmuck (im Anschluss an
die Ornamente auf kambodischen Sculpturen), zeigt der Kopfknoten der Gemeinen
peguanisch-birmanische Analogien (neben kurzgeschorenen Thai). Aus Allor finden
sich Ke Präsentanten des die insularen Mythen durchwandernden Schlangen-Drachens
(Ular-Naga) und ebenso von den dessen Kopf gegen den Sonnenbrand schützenden,
(sowie dann im königlichen Emblem Indochina's überlebsolnden), Schirmen, wie an
Ancon*8 Gräbern aufgesteckt, für die aus schattiger Unterwelt zum Todtenfest an's Tages-
licht Heraufkommenden (mit egyptischen Analogien). Ugxi»^ ^ov nttyrog tlyiu xal liXog tg
vdioQf lehrte Thaies (s. Hippolit), und aus dem Wasser gewinnt Menabozho sein Sand-
korn (für „le Premier pas, qui cout«**). Als aus den Wassern — die bei schöpferischer
Scheidung (b. Paulus Burgensis) zu «einem besonderen Globus mit seinem vom Erd-
mittelpunkte verschiedenen Centrum geballt^ waren (s. Zoeckler) — Hat-Allah den
Naga hervorgerufen, schlenkerte weinend sein Kopf in der Gluthhitze, bis mit Erde
bedeckt (die deshalb seinem Erbeben ausgesetzt bleibt), während im unterhimmlischen
Reich des Kaisers Drachen, durch die Wolken hingewälzt> Schätze herabwerfen mag
(durch den Schornstein nach Hexenart), oder darauf ruhen (zu Frotho's Zeit), und
als Mammelainen „matrix serpentis^ (s. Renwall) auch „die Rolle eines gutmüthigen
Hausgeistes spielt^ (wie im „Erdhünlein").
Ein Haus, das bei dem Bau auf den, nach den Monaten, gewendeten Kopf des
Naga stösst, ist unglücklich (in Slam), cf. „Völker des östlichen Asiens" UI. (S. 423).
Mit Angrboda zeugt Loki den Wolf Fenrir (den Mond verfolgend), (neben Hei) und
Jörmungandr im Wasser, woraus aufgefischt (wie durch Maui). Zuerst zieht die Sonne
den dünnsten und leichtesten Theil des Wassers an sich und führt ihn in die Höhe
(s. Hippocratee), mit „localen Anschwellungen" (s. Günther) und (nach den Beob-
achtungen am Nil) hatte „die Sonne auf irdische Wassermassen anziehend, auf-
saugend zu wirken" (bei Herodot). Das Wasser des äquinoctialen Meeres ist
erhabener, als die Gewässer des Nordens (s. Leonardo da Vinci). Nach Hiketas
(b. Theophr.) bewegt sich die Erde „circum axem" (s. Cicero), als Lehrer des
Ekphantus (b. Boeckh). Die Bewegung der Erde um die stillstehende Sonne
lehrte Aristarch von Samos, im heliocentrischen System (des Chaldäers Seleucus).
Die Atmosphäre der Erde nimmt an der Bewegung Theil, in welche der dem
Empyreum folgende Himmel die unterliegende (neben der eigenen) fortreisst
(b. Dante); in Anziehung der Fixstembilder liegt die Ursächlichkeit für Empor-
ziehung des Festlandes (aus der Wasserbedeckung). „Wenn die Sonne ihre grösste
Anziehung auf Jahrhunderte dicht an den Aequator heran- und über ihn hinführt,
80 wird die symmetrische Ausgleichung ihrer Fluthwellen nahezu oder völlig her-
gestellt sein, und die bisher wasserärmere Erdhälfte sich neu zu füllen anfangen"
(s. Schmick). Nach den Bestimmungen der Abplattung (b. Bessel) ist die Erde
„nicht ganz dreimal so viel an der Aequatorial • Zone angeschwollen, als die
Erhebong des höchsten Erdbergs über die Meeresfläche beträgt" (s. Hnmboldt).
Estqne terra cum aquis in se contentis sicut opera terrae solum (s. Lincoln). „Nee
fiola per se aqua globus est, ueque com terra conjuncta, globum unum efficit"
(s. Patritios). „Manifestum, terram simul et aquam uni centro gravitatis inniti" (lehrte
Copernicus). „Aqua tendit ad rotunditatem" (s. Capuanus). „Dubitare nemo debet in
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Sphaera aliqua constitutas coaffixasque esse, quae ita fonintur stellae^ (s. Fracastor).
Die Erde (b. Eratostheues) war kagelförmig (s. Strabo), oder (b. Leacippus) zeigt
PaukeDform (ro ^tj/Lia jv/unavouxt() ^ auch mit Wurzeln (auf Mangaia [cf. Ethno-
logisches Bilderbuch, Taf. VH]). Von den älteren Meteorologen (zu Aristoteles
Zeit) wurde „die gegen den Norden hin angeschwollene Erde als eine Ursache be-
trachtet, von dem Verschwinden der Sonne oder des Nachtwerdens" (s. Ideler).
„Dass der den Gleichen unterliegende Erdstrich der höchste sei, weshalb er auch
beregnet werde* (s. Humboldt), lehrte Polybius (für „Anschwellung des Bodens**),
betreffs der „Hoch-*' oder Gebirgs-Ebene Meru (nördlich vom Himalaja). In der
Mitte des asiatischen Hochlandes ragte „der heilige Berg Aryn*' empor für die
Flüsse des Paradies (b. Honorius von Autun). Die „Schwerpunktsverschiebung, welche
für die reinere Auffassung der arabischen Physiker eine bloss momentane,
wenn auch in Jahresperioden wiederkehrende war, sie gestaltete sich unter den
weniger glücklichen Händen mittelalterlicher Verbesserer zu einer gleichbleibenden
starren Versetzung um** (s. Günther), in der Ezcentricität (von Erde und Wa86e^
kugel). Troviamla scoperto inverso la parte di settentriome, sotto qnella parte
del cielo, la quäle & piue stellata, e troviamo quella parte della terra scopcrta,
girata e avironata intomo d*acqua, la quäle h chiamatamare maggiore (13. Jahrfa.)-
Die über veränderliche Ezcentricität des Schwerpunktes der Erde gestellte Frage
(s. Muncke), in Bezug auf klimatische Verhältnisse der Tertiärzeit (b. Wrede),
wurde auf ungleich vertheilte Flüssigkeitsmassen bezogen (b. Schmick) und
physiographische Eigenthümlichkeiten der Mondoberfläche (s. Günther) oder
Gluthfluthen (vulkanisch) machen sich in Erderbeben merklich (bei zuckenden
Windungen der Gmndschlange). Minima stellarium visu notabilium, (ut dictt
Alfraganus) est major terrae (s. Boger Bacon). Alle Bewegung geschieht durdi
Platzaus tausch {ayjtntQimaim) ^ die Welt als Ganzes bewegt sich nicht fort-
schreitend, sondern nur durch Drehung (b. Aristoteles); obwohl jede nivti^ti in
/unaßoXiij ist doch diejenige furaßolij keine x(y^<rt(, welche das Dasein des Objects
betrifft. Da ausser Gott kein Absolutes, existirt auch kein schlechthin ruhender
Körper (&, Cusanus) und so bleibt dem in Relativitäten bewegten Denken sein Auf-
schwung und Erweiterung, mit höherem Calcul (naturwissenschaftlicher Psychologie).
Gegenüber der schwächlichen Sttdhemisphäre („rada e debole*) lässt der edlere
Nordhimmel, unter Zurücktreiben des Flüssigen, das Trockne emportreten nnd nack
dieser Himmelsrichtung wenden die Thierkreisbilder ihre Köpfe (s. Ristoro), nnd so
entscheidet der Kopf des Naga, nach seiner Bewegung, für den Hausbau , dessen
Pfeiler unter dem entsprechenden Rökh, unter Opfer von Phra Phom errichtet
werden (in Slam), cf. „Völker des östlichen Asiens** m. (S. 493).
Bei den Relativitäten logischen Rechnens bleibt die absolute Position an sich
abgewiesen, und selbst aus dem von Uranos und Gaea (wie anderswo von Rapa
und Papa) eingeschlossenen Weltsystem, wo mit der Erde als Mittelpunkt, und dem
Menschen als diesen in ihm, ein „Mass der Dinge** (s. Protagoras) angenommen
werden konnte, suchte doch der Physiker nach Archimedes' Standpunkt ausserhalb,
der in einer (seit astronomische Reform) unendlichen Welt gleichfalls fortfUllt
Daneben verbleibt das stagiritische Axiom, dass das Wissen auf das begriff-
liche WesenL der Dinge {naiä loy X4yoy ticta oder jqU nw tlrtu) der Einzelsnbstani
zielt (b. Allste teles), dass dem Einzelnen (als ovala) das Allgemeine immanent
{ivvnaQXov)y denn „Universalia non sunt res subsistentes, sed habent esse solnm in
singularibus** (s. Thom. Aq.). So bedarf es zunächst der hypothetischen allgemeinen
Umschau, um das Besondere darin nach seinen in logischer Rechnung verwendbares
Verhältnisswerthen für rationelle Gleichungen zu erfassen. Um solchen Anhalt an
gesetzliches Walten handelt es sich in erster Vorbedingung, gleichgültig, wo ge-
geben, ob im Grossen oder Kleinen, aber practisch empfehlbar im Kleinsten soent
zu suchen, weil dort leichter oder bequemer durchsiehtig. Deshalb eben sind es
die primären Vorstadien des Denkens, wie in den Naturstftnunen vorliegend, die
den geeigneten Ausgangspunkt bieten, vorausgesetzt, dass die psychischen Originali-
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täten noch echt und rein erhalten sind, also in harmonischer Wechselwirkung mit
den Ursächlichkeiten jedesmaliger geographischer Provinz, um dann bei statistischer
Ueberschau aus den Differenzirungen eine Integration einstens etwa wagen zu dürfen.
9N0U8 nous servons de suppositions ou d'hypoth^es pour d^couvrir des inconnues,
ou pour ezpliquer des choses que nous connaissons*' (s. Condillac), und der bisher
vorwiegenden Deduction muss jetzt die Induction zur Seite treten, mit ihrer com-
parativ-genetischen Methode (nach genügender Ansammlung von Thatsachen).
Bei den kopfzerbrecherischen Problemen heutiger Weltanschauung wird allzu
häufig jenes die mühsamst und sorgfältigst angestellten Rechnungen des Denkens
nothwendig fälschende nquirow y/fvdot^ übersehen, dass während die Dialektik den in
der Classicität aufgestellten Grundregeln folgte, die Neuzeit sich mit derjenigen
Auffassung des kosmischen Systems abzufinden hat, durch welche (seit radicaler
Revolution desselben) Alles so zu sagen, im Vergleich zum Alten, auf den Kopf
gestellt ist, also Alles gewissermassen nach der veränderten Reform „ab ovo" ab
wiederum durchgangen werden müsste, mittebt der „Instauratio magna" (eines
„Novnm Organum"). Und zwar kommen hier ausserdem noch jene Complicationen
hinzu, welche temporär durch die Patristik dazwischen geworfen waren, ehe mit
Beda, Adam von Bremen, Ducueils u. s. w. die Wissenschaft, über die Köpfe von
Lactanz und Isidor hinweg, wieder umkehrte zum Almagest (der /utydX^ {ftSyraiig), zum
Trotz päpstlicher Verdammung, wie sie Virgilius von Juvava getroffen, der in
„denm et animam" gesündigt hatte, durch seine Lehre (esse homines in adversam
mundi plagam et alteram hemisphaeram habitarent). Erst Sacro Bosco*8 Lehrbuch
(s. Günther) brachte die Kugelgestalt der £rde wieder zur Annahme (1499), wenn
auch für zweifaches Centrum (b. Patrizio) Zweifel fortdauerten über den Wasser-
berg (der noch Columbus* westlicher Fahrt entgegenstand).
Zur Pharaonen-Zeit ging die Sonne, als Thmu, zum Amenthes ein, um auf unter-
irdischen Bahnen zurückzukehren (wie auf Mangai nach Avaiki, durch Reinga's
Eingang für Maori), in Hispania hörte man (zu Sertorius Zeit) das Zischen, wenn
in den Ocean niedertauchend, oder in afrikanische Sümpfe (für die Suahili), aber
in „Aethici Istrici Cosmographia" verhüllte ein dichter Nebel den Tagespfad, wenn
die „mensa solis" sich Nachts zurückwälzte. Wie unter des Indicopleustes* Glasglocke
das Brockengespenst heiligen Meru's (oder der Kuppeldom Arin^s am „roof of the
World") anschwillt, wurden die Gestirne von Engeln umhergetragen , in den In-
telligenzen der Surya Siddhanta (s. Schiaparelli) umlaufend (gleich 9iol). „Feruntur
per aera in suis palatiis" (Akasa - Thevada), Sol luna, omnes stellae sunt tot idem
angeli aeris (s. Pallegoiz). „Die Luftsphäre ist von den Seelen der Abgeschiedeneu
(Demones) bevölkert, welche erst am jüngsten Tage ihre Körperlichkeit wieder er-
langen und einstweilen der Menschheit in der Form von Winden erscheinen"
(s. Günther), im Codex „de quatuor ventis cardinalibus" (Kloster Fürstenfeld), wie
Tritopatores (in Oceanien).
Die Sphärenmechanik (55 durchsichtige Kugelsch aalen) zerschlug „Apollonius
von Perga, der die Planetenbahnen wieder zu einem einfachen Kreislauf im freien
Räume umgestaltete" (s. Peschel). Wenn, den aus y^ytatg und ^^ga geschlungenen
KvxXo^ uMayxiig seines optischen Horizontes (als „finiens circulus") durchbrechend,
das mit der „Turgescenz" inneren Zeugungstriebes schwellende Denken in das Un-
begrenzte hinaustritt, wird, um den Abgrund der Unvernunft zu vermeiden, ein
Rettungsanker nur gewährt sein können, wenn unter verständlicher Erfassung von
Gesetzen die des Denkens einklingen in allgemein harmonische jenes Kosmos, der
als ein Abglanz eines »oa/uot ^oi^roc dem Verständniss Anhalt bietet (für logische
Berechnung). „Purbach hatte die gloriose Idee, die dem Mittelpunkt der Welt ent-
sprechenden sog. homocentrischen Sphären der Physiker soweit auszuhöhlen, dass
in der Höhlung die einem anderen Centrum entsprechenden Kreise der Astronomen
sammt den Epicyklen Platz finden könnten" (s. Wolf), und so wurden der Aushülfen
manche versucht, doch, wenn gewogen, zu leicht gefunden, selbst mit Tycho de
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72
Brahe*8 Beobachtungskunst, so dass Copernikus' kühnes Wagniss adoptirt werden
musste (als auf Keppler^s Gesetze befestigt).
Indem nun, wie im All ohne Anfang und Ende, in einer Unendliehkeit, wo
der begrenzende Horizont im eigenen Auge getragen wird, inneriialb solcher Peri-
pherie für den Beginn des logischen Rechnens eine erste Eins za suchen ist, das
IV, als tixwy des rorg (b. Plotin), so bietet sich hier als nächstliegende die Gleichung
zwischen dem Index des organischen Lebens mit den Agentien siderisch-klimatischer
Umgebung, oder (insofern) mit der geographischen Provinz, die sich fiir die geistige
Hälfte des Zoon politikon zur historisch-geographischen erweitert, und die der Er-
fahrung erforderlichen Anschauungen in den ethnischen Reflexen gewährt, in den
Völkergedanken also nach den Variationen elementar gleichartiger Grundgesetze f^
den psychischen Wachsthumsprocess. Dadurch werden die Einwürfe (wie aus dem
Entwicklungsgang der Cultur leicht erklärlich [cf. „Z. K. H." 8. XH]) vorschneller
Uebertragungstheorien auf ein vernunftgemässes Mass reducirt. Selon le P. Lafitaa,
pro venu que les premiers habitants de le Gr^ce et les San vages Americains ont une
m6me origine „tout le fond de la Religion ancienne des Sauvages de TAmerique, est
le m^me que celui des Barbares qui occup^rent en premier Heu la Qrhce est qui
sc r^pandirent dans TAsie** (1724). So mochte es gehen, wie mit den von Missionären
(und auch im Stammbaum der Mormonen) Überall angetroffenen Juden (in ver-
lorenen Stämmen), bis durch die, ethnologisch einfluthende, Ueberschwemmung
(massenhaften Materials) der Bruch einzutreten hatte, und nun (um nicht fort-
gefluthet zu werden) Festlegung mittelst der Dämme neuer ForschungsmeUiode
wiederum erfordert wird (beim Ausgang von den Völkergedanken).
Zum gegenseitigen Abwägen im Gleichgewicht fehlten auf der Zona inhabita-
bilis die Antipoden, und als Sang-jang Guru die Erde nach Westen schief geneigt
fand, Hess er durch die Götter einen Berg nach Osten versetzen oder auch den
westlichen Berg abtragen, und das Uebrige konnte dann dem von Sang-yang Wisesa
für ihn geschaffenen Vulcan (Empu Ramadi) überlassen bleiben (mit nachwirkenden
Dämmerungserscheinungen) .
Auf Inseln, vom Meer umgeben, taucht die Sonne (b. Ovid) westlich darin
unter (in Avaiki auf Mangaia), und in denjenigen Ländern, die aus dem Wasser
(wie für Siams Pfahlbauten) hervorgetreten sind (auch ein „Geschenk des Nil%
gleich Egypten), welche also die im Flüssigen sich windende Schlange in die Behausang
des Erddrachens verweisen mögen, tritt dann, aus dem an sich gegebenen Gegensatz
des Oberen und Unteren (von Tag und Nacht oder Licht und Dunkel), das Dilemma
ein, wie sich die Sonne (als Thmu) mit den unterirdischen Mächten, deren Reich
(auch von den nachfolgenden Seelen) durchwandert werden muss, abzufinden hat
(mit Hoffnung auf Wiederkunft). In Hochgebirgen umkreist die Sonne den Gipfel
(hinter dem Meru verschwindend), und wenn in der Weite arabischer Wüsten der
Horizont dort aufsteht, nimmt die Sonne den Rückweg auf dem Aussenhimrael des
undurchsichtigen Zeltdaches (b. Elieser), durch Fenster ein- und austretend, am Oat-
und Westende (oder an der Nordseite des dort unvollendeten Himmels-Pordkiis).
Wie Jerusalem über der durch eingebohrtes Loch (Manpertuis*) erreichbaren
Hölle lag, so Rom über dem dort geschlossenen Mundus (ein „mundo immiindo^
statt geschmücktem Kosmos), und dem mit der Huth des Lebens vertrauten Flames
geboten sich, zur Enthaltung von Verunreinigungen, die Vorsehriftsregeln, die bei
„Phu loi" (oder Thai) in äusserliche Waschungen (der Pharisäer) verliefen, während
der Dalai-Lama (mit Sankaryaacharya disputirend) das gereinigte Eingeweide her
vorzog, das unter Scelenreinigungen vernichtet wird (auf Rupa - Terrassen), io
fiOQtpij als t2dog (zur Ausgestaltung des Idealen).
Auf die (siebente) Sphäre (Satum's) folgt „het firmament myt groter menyge
der steyden stern; dar bove dey cristallcn hymel, dar in bove primum mobile, dat
is dey erste beweglige, dar in boven der furige hymel, dar syt god vater, son unde
heylige geyst und dey oberste jungfrowe maria in dem hogesten, dar be neuen siiit
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73
dy negen köre dor hilHgc engele in rechter ordnunge to bcyden sjden" (s. Johann
von Gmunden).
Mero, y
Rohe (weiblich) und
Hinc-nui-te-po (in dunkler Nacht)
beherrschen die Unterwelt, und über Papa (Erde) erheben sich (s. White) die Zehn
Himmel (der Maori):
Riko-Rangi (unter dem Gott Toi-mau),
Waka-Maru (die Region des Regens und Sonnenscheins),
Nga Roto (die oberen Seen),
Hau-Ora (mit dem Lebenswasser oder Wai-ora-o-Tane), aus welchem
Himmel die Seele bei der Menschengeburt hernieder gesandt wird,
Nga Tanira (Wohnsitz der Götterdiener),
Nga Atua (unter Gott Tawhaki),
Autoia (mit geistigem Ursprung bei der Seelenschöpfung für den
Menschen).
Aukumea (Geistes-reich),
Wairua (wo die Gottgeister weilen),
Naherangi oder Tuwarea, als Rehua*s Tempel (im abschliessenden
Kuppeldom der Feuerkraft).
Mit der Mitte des Himmels, worin die Erde ruht, ist das Untere zu verstehen
(b. Mohammed ben Ahmed), und die plumpen Pfeiler (der Maori) lassen sich in
Thierstützen beleben (brahmanisch). Da alle Bewegung geradlinig ist, kann sieh
die Erde nicht im Kreis bewegen (b. Katibi). Aristarch von Samos wurde durch
den Stoiker Kleanthes der Gottlosigkeit beschuldigt (wegen der Erdbewegung). Terra
liegt in concentrischen Kugelschaalen eingeschlossen (b. Moses ben Maimon), als
„spera aquae, spera aeris und spera ignis^ (s. Thom. Aq.). Den Homocentrikern zu-
gehörig, erklärt Alpetragius die planetarische Bewegung (b. Ptol.) als „mancamento
dimoti"" (s. Baldi).
Für einheitlichen Auffassungsdrang (von %v xal nuy) liegt allgemeine Wechsel-
wirkung als selbstgegeben vor, und so suchte eine „Harmonice mundi* die Schäden
ihrer zerrissenen Zeit zu heilen. „L'univers est complet par lui-m6me la nature
intelligente est intimement ti^e k la nature physique, elles se compl^tent toutes deux
Tune par Tautre, isolöes leur cxistence serait steriles, r^unies, elles sont Texpression
vivante de la pens^e divine'' (s. Flammarion). Alles griff eine Zeitlang die Astrologie
an, vor Kepplers Zeitalter; Keppler vertheidigt ihren Grundbegriff (s. Pfaff) in „id^es
chim^riques" (b. Laplace). Nachdem die Parapegmena durch Meton geordnet waren,
gestaltete sich die „apparentiae stellarum inerrantium' (b. Ptol.) zum meteorolo-
gischen Calender (unter astrophysikalischen Umständen), bis die .Astrometeorologie"
aus der Astrologie zur Meteorologie führte (in ihrem Zusammenhang mit den geo-
graphischen Provinzen).
In ihrer teleskopischen Feruschau sucht die Speculation aus einem makrokos-
mischen Speculum die irdischen Reflexe astro-physikalischer Ursächlichkeiten in deren
Effecten zu fassen, und „wie am Fixsternhimmel die Ursache für Erhebung des Fest-
landes über das Wasser gesucht" wird (b. Dante), so wandeln in den mehrweniger
überall gleichartigen Zeichen des Thierkreises (bis zum Ueberlebseln aus dem Totem
in Wappen) die Prototypen der Thiergestaltungen dahin, seit der Schöpfung (bei den
Quechuas, in Urcuchillay's Verehrung u.s.w.). «Chaque cr^ation astrale se r^sume dans
un type, dans un 6tre pivotal, cet ßtre pivotal est Thomme pour la plannte Tcrre"
(s. Toussenel), mikrokosmisch (in Makrokosmos), nach „observationes meteorologicae"
oder (s. Fabricius) astrologicae (im „calendarium historicum"). „Je nach der Stellung
der einzelnen warmen oder kalten Planeten in den verschiedenen Zodiakalzeichen kann
die Temperatur eines bestimmten Jahrcsabschnittes entweder in excessivestcr Weise
erhöht oder erniedrigt oder aber wesentlich gemildert werden, nicht minder ruft die
Conjunction oder Opposition zweier Wandelsterne von verwandter Naturanlage ent-
Bastian, Archipeloffo. TV. (5
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74
gegongesetztc Wirknngen hervor; die dieser Darlegnng zu Grnnde liegende Ansicht,
dass die Strahlenwirkung befreundeter Gestirne auf der Erde nach jenem Gesetz
sich bestimmen lasse, welches wir gegenwärtig als das des Parallelogrammes der
Kräfte bezeichnen müssten, diese Ansicht hat dann Keppler noch weit präciser als
Werner formulirt und zur Basis einer neuen geometrischen Theorie gemacht"
(s. Günther). In einer „summa anglicana (b. Eschvid) handelte es sich um die Wärme,
Kälte, Heiterkeit der Luft, Regen, Schnee, Hagel, Wind, Donner, Erdbeben, Pesti-
lenz, theure Zeit und Krieg" (in „ein und derselben Disciplin^), von den geogra-
phischen Wirkungsweisen weiterschreitend (bis zu den Effecten geographisch-histo-
rischer Provinz).
Ehe aus spmngweis gelegentlichen Ahnungen philosophirender Phantasie die
Stufen sämmtlicher Mittelglieder festgelegt sein würden (in langsam fortschreitender
Arbeit der Induction), hätten noch mancherlei Jahrhunderte für Begründung der
Meteorologie im atmosphärischen Gesammtumfang dahinzugehen (unter Ausrechnmig
naturwissenschaftlicher Decimalstellen). „Notre paradis, c'est Tinfini des mondes'
(s. Flaramarion), beim Unendlichkeitscalcul (der Psychologie, nach comparativ-
genetischer Methode).
Das Zellwachsthum ist zeitliche Ausdehnung der räumlich (in geometrischen
Formen der Krystallisation) umgrenzten, unter continuirlicher Fortführung der
momentaji im Schöpfungsvorgang bethätigten Kraft, aus jedesmaligem statu nascenti,
auf nächsten und folgenden, unter der Begrenzung cyklischen Ablaufs (mit dem
Keim der Erneuerung). Wenn das Physische auf psycho-physischer Brücke im
Psychischen an die Grenze der Möglichkeit gelangt, strebt sich wieder ein Grenzen-
loses an, gleich dem chaotisch Unbegrenzten im Bathos (oder Bythos), dessen (in
Kumuli-po's Nacht verhülltes) Dunkel in materieller Hyle erst durch das Licht des
Logos zu erhellen wäre, während dieser sich selbst erhellt, in jenem Ideellen, wo
das Eidolon der Morphe im Unendlichkeitscalcul seine gesetzliche Begrenzung zo
erhalten hätte (mit logischem Rechnen).
Dasselbe Seiende ist roi^ror, sofern ihm das Attribut der Ruhe und Einheit
{araai^j iyor^g, iov^in) zukommt, während es yovg ist, sofern es den Act des Er-
kennens übt (s. Plotin), der göttliche Nous hat das «A^^ii^V in sich (s. Ueberweg),
die Ideen sind dann menschlichem Nous transcendent (in Platon*s Lehre). Aach in
den Ideen ist Materie und Form geeinigt (für die Abbilder). Die Körper haben ihr
Substrat {vnoxfl/utyop) , als Träger wechselnder Formen, für die Bestimmtheit (bei
Verbindung der /uoQ(pij mit der vJitj), 10 ßndog ixuarov ij vXri (deren Dunkel das Licht
des Logos erleuchtet) als ju^ ov (anuQoy und xctxoy). Die sinnlich wabrnehmbtre
Gestalt ist nur ein Schattenbild (tlSwloy) der ideellen (s. Plotin), und in der
Morphologie (wie unter geographischer Wandhingswelt geregelt) wird auch d«
Idealistische den Anschauungen fasslich entgegentreten (mit naturuisaenschaftlicber
Durchbildung der Psychologie). Die Seele wird in ihrer Entwickelung bis an die
Grenzen des Möglichen getrieben (wie iy zum Göttlichen), und nun, um der Ye^
nünftigkeit ihre erstnothwendige Controlle zu sichern, wird eine Erschöpfung des
Möglichen (in Exhaustionsmethoden wenigstens zunächst) anzustreben sein, in der
Gedankenstatistik (cf. „Der Mensch in der Geschichte" III., S. 423).
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Für Erklärung naclistehcnder Tafeln folgen bei den Einzel ngegenständen (auf
Tafel I und ü) die Notizen des Reisenden Jacobsen, dessen umfangreiche Samm-
lungen gegenwärtig in der Aufstellung begriffen sind und dann ihre weitere Be-
arbeitung erhalten werden.
Tafel I.
Fig. 1. Frau aus dem Mittelstand — (Ahnenbild, vor dem von den lebenden Ver-
wandten geopfert wird).
Fig. 2. Frau aus dem Volke.
Fig. 3. Desgleichen.
Fig. 4. Priester (Riesre), zum Marua (Adel) gehörig, (für Leitung der Feste und
Opfern).
Fig. 5. Priester (Riesre), erkennbar an der Kopfbedeckung.
Fig. 6. Mann aus dem Volke.
Fig. 7. Frau aus dem Volke.
Fig. 8. Die Frau eines berühmten Kriegers, der über das Dorf Tombra (in Letti)
herrschte, als Ahnherr des grossen Geschlechts „Buiketti".
Fig. 9. Berühmter Krieger, der über das Dorf Tombra (in Lotti) heri-scht, Stamm-
vater eines grossen Geschlechts, genannt Erwali.
Fig. 10. Priester (Riesre).
Tafel n.
Fig. 1 und 7. Frauen aus unterem Stande.
Fig. 2. 4. 6. Frauen aus dem Mittelstande.
Fig. 3. 5. 8. 10. 12. 13. sind Priester aus dem Adel, theils Häuptlinge (No. 13.),
Muani-Riesre genannt.
Fig. 9. Mannsfigur.
Fig. 11. 14. stellt eine Priesterin (aus dem Adel Mama) dar (Puata-Riesre).
Fig. 15. Ein Mädchen aus dem Volke, das in Folge lüderlichen Lebenswandels sich
eine Geschwürkrankheit auf der Brust zugezogen hatte^ wie dort an-
gezeichnet (Nalliei-Lawarisi).
Der aus himmlischem Stammbaum hergeleitete Adel auf Letti begreift neben
dem Fürsten (Muani-Riesre) die Priester oder Riesre (mit ihren Frauen oder Puata-
Riesre), denen die Opfer sowohl, als auch die Festleitung obliegen, vornehmlich bei
den Porka-Festen zur Erntezeit der Feldfrüchte, sowie Beantwortung der vor einem
Kriegszug gestellten Orakelfrage.
Um den Marktplatz sind die Dorfgötter aufgestellt, als Abbilder der Stifter
der Ansiedelung (gleich Tinomo und Poubsu neben der Dreiheit von Loot, Darva,
Lai am Hafenplatz), und in dem Tempel, dessen Betreten durch Zeichen an dem
vom Ankertau herabhängenden Fisch (Ikan-Luli) angezeigt werden muss, sitzt
kreuzbeinig Upulero (mit seiner Frau), und um ihn liegen die ausrangirten Ahnen-
bilder aufgestapelt, nachdem ihre häusliche Verehrung meist mit dritter Generation
(in China) zu Ende gegangen; weöhalb sie nun, gleich Tritopartores, wenn hauslos
in der Luft schweifend, sich im Gespiel meteorologischer Processe nützlich, oder
auch gefährlich, machen könnten (wie in Polynesien). Man bewahrt daher ihr „Jene"
oder Ebenbild, wie es für die „Ka" bestimmt in pharaonischen Grabkammern auf-
gestellt war, und auf Neu-Irland in Kreidefiguren geschnitzt wird (aus dem Rossel-
Gebirge).
Die M}lnner werden mit gekreuzten Armen dargestellt (in buddhistischer Hal-
tung), die Frauen mit der Sirih-Dose im Schooss (ahnlich den Bechern der Jaga-Baba).
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Tafel III.
enthält die bei Dämonen-Tänzen gebrauchten Waflfen (Holzschwert No. 3 und Schüd
No. 4) nebst Opfergeräth (No. 7), sowie Armbänder (No. 8 und 9) und Sirih-Dose
(No. 5); einen Panzer aus Allor (No. 1), mit Muscheln und Zähnen besetzt und laf-
gesteckter Fahne, einen Hut aus Misol (No. 6), von Schiffern gekauft in Skro, ni
einen ausgelegten Schild von Ceram (No. 2), in Amboyna erworben, als Gesehcik
des Herrn Doctor Prochnik (bei dortiger Durchreise).
Druck von G. Bornstein iu Berlin.
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Tal. I.
Fig. I — 10 = Vr, n« Gr
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Taf. 2,
Fii^. I — I :, = ca. V'3 n. Gr.
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INDONESIEN
ODER
DIE mSELN DES MALAYISCHEN ARCHIPEL
A. BASTIAN.
V. LIEFERUNG.
JAVA UND SCHLUSS.
BERLIN
FERD. DÜMMLERS VERLAGSBUCHHANDLUNG
1894.
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SCHLUSSHEFT
UNTER BEZUGNAHME AUF
JAVA.
REISE-ERGEBNISSE UND STUDIEN
A. BASTIAN.
MIT 15 TAFELN.
BERLIN
FERD. DÜMMLERS VERLAGSBUCHHANDLUNG
1894.
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LIBRARY Of THE
miSEUM OF COMPARATIVe ZOOLOQY
DEPOSITED IN THE
PEABODY MUSEUM
OCT1S1939
Das Uccht der Uebersetzung ist vorbehalten.
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Inhalt.
Seite
Aus der Geschichte des Archipel 1
Ueber coloniale Verhältnisse 13
Ethnische Denkrichtungen in mythisch-religiöser Färbung .... 35
Tafelerkläining . : 132
In den Tafel -Erklärungen sind den auf das ceylonische Weltsystem bezüg-
lichen (No. 14 und 15) Diagramme beigefügt, zur Verdeutlichung der (bei der Photo-
graphic unkenntlichen) Zahlenangaben, unter entsprechender Verkleinerung, wie auf
den Tafeln vermerkt. Das Colorit der Originalzeichnung ist aus der Erklärung zu
entnehmen (soweit für dieselbe in Rücksicht gelangend).
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In Druckfehler-Berichtigung ist zu lesen (st. ruinced) ruined (S. 3 Z. 7 v. u.),
(st. amist) amidst (S. 3 Z. 6 v. u), (st. Manilia) Massilia (S. 4 Z. 24 v. o.), (st. Geschäfts-
wegen) Geschieh ts weg (S. 10 Z. 6 v. o.), (st ran) van (S. 11 Z. 28 v. o.), (st. Jonge)
Jorge (S. 16 Z. 18 v. o.), (st. Milinida) Milinda (S. 22 Z. 16 v. o.), (st. Justin) Petrus
Martyr (S. 33 Z. 21 v. o.), (st. Quatrefayes) Quatrefages (S. 33 Z. 26 v. o.), (st. Alexe-
teres) Alexikakos (S. 36 Z. 29 v. o.), (st. Ergamene) Ergamenes (S. 59 Z. 22 v. a.),
(st. Schomanen) Schamanen (S. 65 Z. 11 u. 12 v. o.), (st. Teott) Tcotl (S. 108 Z. 24 v. o.),
(st. alway) always (S. 112 Z. 12 v. u).
Auf den Diagrammen fasst x (als Capital-Buchstabe) die Lona-samnddha zu-
sammen, X steht für Aparagayana (r für Assakanna).
Von Aviha aufwärts zählt es einheitlich bis E 16 (und F 1 — 4).
PI. I, 9 giebt in S (mit correspondirenden R) die Spitzen der Schattenkegel
(an Stelle der Zeichnung).
PI. I: „Scale 25 000 yojanas to an inch«, PI. II 50000 y. (auf dem Original).
Die Erörterungen (S. 35— 131) finden ihre Fortführung in einer seitdem heraus-
gegebenen Publication: „Controversen" (Heft III).
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Vorrede.
Wenn bei dem Erscheinen des (durch Zwischenfälle leider verzögerten)
Schiassheftes der Blick anf die Anfänge dieses Baches zurflckkehrt, tritt
bei Vergleichang des Jahres 1880 mit 1893 schlagend und eindracksvoll
der mächtige ümschwang entgegen, der sich in der Ethnologie vollzogen
hat, vornehmlich bemerkbar auf dem indonesischen Arbeitsfelde, das so
viele reiche Ernte während dieses Zeitraums gezeitigt hat.
Bei damaligem Besuch fand sich die Bataviaasch Genootschap, unter
Herrn Der Einderen's verdienstvollem Vorsitz in voller Thätigkeit, wie
bisher, die Sammlangen des Museums standen unter Herrn von der Chijs
bewährter Hut, und in der Bibliothek lagen die reichen Schätze auf-
bewahrt innerhalb der Bände des Journals seit erster Begründung, aus
gleichsam instinctivem Drange (lange ehe der Name der Ethnologie über-
haupt fast hörbar geworden war).
Weite Theile des Archipel lagen indess völlig brach, jeder zuver-
lässigen Kunde bar, weniger die grösseren Inseln als jene zerstreuten
Sporaden, für welche meistens bis auf ReppeFs Wiederentdeckungsfahrt
zurückgegangen werden musste, und auch mit den Molukken war es schwach
bestellt (ausser was sich etwa aus Valentijn darüber entnehmen liess
u. dgl. m.).
Dieser Gruppe wurden deshalb ein paar Wochen gewidmet, in Timor
erfreute ich mich, während weniger Tage, des Residenten Riedel sach-
kundiger Hülfe, der Herrn Matthes' (und fUr die Turaja) Herrn Bens-
bach's in Celebes, missionarischer Auskunft in Padang (mit Gelegenheit
zur Ansammlung von Notizen über Redjang und Passumah), und überall,
wie in den früheren Heften verzeichnet, nahmen die Beamten meine Frage-
stellungen bereitwillig entgegen, soweit sich ihnen Veranlassung zu Beob-
achtungen darüber geboten hatte.
Doch eine derartig temporär zufällige Thätigkeit (zumal auf einer
Reise, die anderen Zwecken bestimmt war) konnte wenig mehr, als etwa
anregend wirken, hie und da (wie ich selbst am deutlichsten fühlte).
Nicht Wochen oder Tage konnten zählen für die Fundgruben, die
hier zu eröffnen waren, sondern lange Jahre nur, mit Hinrichtung auf den
vorliegenden Zweck (wie zur Lebensaufgabe gestellt).
Und in überraschend glänzender Weise haben sich diese Hoffnungen
verwirklicht; jetzt liegen sie vor die auf dem Fundamente objectiver
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Ljoogle
VI
Materialsammlungen gesicherten Arbeiten RiedeVs, de Clercq's, Wester-
gaard's, van Hasselt's, Tromp's, Ophuijsen's, Vreede's, Sundermann's,
Campen's, Willer's, Wilken's und andere (Hardeland, Matthes, van der Tuuk,
Junghuhn etc. von frtiherher nicht zu vergessen), unter der Garantie offi-
zieller ControUe meistens verzeichnete Berichterstattungen, neben linguistisch
einheimischen Beiträgen, und über Java im Besonderen ist Veth's grosses
Werk geschenkt worden, unter umfangreicher Ausnutzung des verfügbaren
Materials.
Aus solchem Grunde habe ich mich beti-effs Java's, welcher Insel
ursprünglich dieses Heft bestimmt sein sollte, auf kurze Andeutungen be-
schränkt (vornehmlich in colonialpolitischer Beziehung).
Für die ethnologischen Gesichtspunkte waren die in den Molukken
gebotenen Beobachtungen zum Ausgangspunkt gewählt, und haben, mit
den in der Zwischenzeit zugetretenen Ergänzungen, durch und aus den-
selben, mehrfache Umgestaltungen erfahren, besonders aus de Clercq's em-
gehenden Untersuchungen — (und belehrenden Privatmittheilungen, die
ich ihm verdanke) — für die Einfügung der Einzelnheiten innerhalb des
Rahmens, der das Ganze der indonesischen Anschauungsweise abzuschliessen
haben wird.
Auf Anstrebung systematischer Begründung hin, werden fortab die
Vorarbeiten einzuleiten sein, da mit Feststellung der elementar hindurch-
gehenden Grundzüge, eine allgemein gesicherte Unterlage hergestellt ist,
und vornehmlich zwar auf zuverlässiger Grundlegung aus thatsächlichen Be-
weisstücken, die sich in den Ethnologischen Museen^) zusammengefunden
haben.
Es wird zunächst rathsam sein, die mit den einheimisch gebräuch-
lichen Bezeichnungsweisen specifisch wechselnden Termini technici auf
den verschiedenen Localitäten einer gegenseitigen Revision zu unterziehen,
um solchen Wortstreitigkeiten vorzubeugen, die zu verschiedenartigen Aus-
legungen führen könnten, wo es sich im Grunde um dieselbe Sache
handelt (für die psychologische Bedeutung).
Als Vorbedingung, wie nicht bemerkt zu werden braucht, hat hier
gründlichste Sachkenntniss zu gelten, linguistische sowohl, wie sociologische.
Aber an solchen Mitarbeitern wird es mit der ethnologischen Schulung, wie
*) Für das hiesige MuBeum für Völkerkunde im Besonderen ist eine umfang-
reiche Sammlung beschafft durch Capitain Jacobsen's (und seines Begleiters Kühn)
Bereisung des Archipels, die sich mit Unterstützung des Ethnologischen Hülfs-Comiteö
hat ausrüsten lassen (in den Jahren 1887—8).
Der naturgemässe Schwerpunkt für diesen Theil der ethnologischen Studien
liegt indess in Holland selbst, in ihrem Centralsitz zu Leiden, wo durch das Inter-
nationale Archiv für Ethnologie zugleich ein gemeinsames Zusammenarbeiten ein-
geleitet ist (unter der Leitung seines Redactions-Comit^s). So liegt es im allgemeinen
wissenschaftlichen Interesse, dass die in vollberechtigter Weise von dem Director
des dortigen Museums gestellten Anforderungen Gehör finden möchten, zunächst in
Herstellung eines geeigneten Gebäudes, damit die aufgespeicherten Schätze ihre ent-
sprechende Verwerthuag finden können.
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VII
sich in den holländischen Colonien, bei engem Verband mit dem Mutter-
lande und dortigen Lehrinstituten, mehr und mehr bemerkbar macht, für
weiterhin nicht fehlen.
Und unter Controlle der naturwissenschaftlichen Methode, wie sie, seit-
dem die Elementargedanken übersichtlich vorliegen, in der Ethnologie zur
Verwendung zu gelangen hat (für inductive Durchbildung der Psychologie),
darf einem ungestörten Fortgang entgegengesehen werden, da momentanes
Irrgehen aus dem Thatbestande selber stets seine Rectificationen zu er-
halten hat (bei Richtigkeit des logischen Rechnens).
Die unter den durch insulare Abgeschlossenheit bedingten Variationen
hindurchgehende Einheitlichkeit des Gedankenganges, nach dem Charakter
der geographischen Provinzen, hat ihre geschichtlich entsprechende Modifi-
cation durch die früh mit indischer Colonisation eingeleiteten Beziehungen
erhalten, vornehmlich auch zu dem Seitensttick javanischer Monumente, wie
sie aus dem Waldesdunkel am kambodischen Seengebiet inzwischen an's
Licht getreten sind, und in erfolgreicher Durchforschung der Inschriften be-
sonders, eine Reihe werthvoller Aufklärungen in Aussicht stellt, zumal bei
der mit kürzlicher Regulirung der Grenzen für Fortgang der französichen
Expeditionen eingetretenen Erleichterungen.
Bei dem Ausgangspunkt der dortig buddhistischen Missionen von Ceylon,
kreuzt sich hier das Hinajana mit dem Mahajana, wie aus dem Kawi
redend, und dafür wären dann zugleich die, vor dem Herabsteigen der
Thai, an die Xaphoxi-Phrahmana anschliessenden Traditionen in Betracht
zu ziehen (cf. Völker d. östl. Asiens Bd. I S. 291).
Andererseits öflfhet sich am Eingangsthor dei Molukken der Ausblick
auf die polynesische Inselwelt bis zur continentalen Reaction in Mikro-
nesien, und daneben bleiben aus melanesischer ünterschichtung hinter-
lassene Züge nach verschiedensten Richtungen hin zu verfolgen.
Bei der auf der Schaubühne des Archipels dem Buddhismus zu-
gewiesenen Rolle ist eine Skizze seines Weltsystems, das der Güte Herrn
de Zilva's, Assistenten an der Bibliothek in Colombo, zu danken ist, nach
den eingesandten Tafeln beigefügt. Die übrigen enthalten Tempelbilder
aus Bali, welche dem hiesigen Museum für Völkerkunde überwiesen
worden sind (aus einem Geschenk im Jahre 1849).
Berlin, December 1893.
A. B.
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ludern die ethnologische Forschungsrichtuiig von den geographischen Pro-
vinzen ihren Ausgangspankt zu nehmen hat, finden sich in der Umschau insularer
Areale die Beobachtungsobjecte in reichster Fülle geboten, um sie auszuverwerthen
(nach der comparatiYen Methode).
För die zur Lösung der jedesmal gestellten Aufgabe benöthigten Operationen
sind die Gleichungen den Variationen zu entnehmen, wie sie ^in den gebrochenen
Differenzirungen) in- und durcheinander spielen (nach gesetzlichen Normen).
In der Ausdehnung Oceaniens liegen die Inselgruppen weit zerstreut, dicht
zusammengedrängt dagegen im indischen Archipel, mit local charakteristischen
Typen auf geographisch umschriebenen Oertlichkeiten, und unter dem Schatten
zugleich der asiatischen Oontinentalmasse, deren historische Begnügen und Be-
wegungen bis auf die Inselwelt hin ausgeströmt haben.
Hiefur bot sich der lockendste Anziehungspunkt auf der (f&r ihren Ruhmes-
preis nach Goldtonnen abschätzbaren) „Perle von Insulinde'^, mit allen Reizen
tropischer Natur begabt und begünstigt, und so ist dort, unter den geschichtlich
darüber hingefiutheten Wogen, die autochthone Repräsentation in complicirt höheren
Culturzeugungen aufgegangen (unter Rücklassung eigenartiger Züge in den aus
den Mischungen hervorgetretenen Ausgestaltungen).
Bei der in den Traditionen frühest angetroffenen Schichtung unter Färbung
der Raxasa (den Danava und Daitja auf Bali entsprechend) spielen bereits die
Kacbwirkungen aus coutinentalen Handelsbeziehungen hinein (neben dem Auf-
treten der schiffbewohnenden Bevölkerung in den Orang-Laut unter malayischon
Maskirungen) und dann erfolgte, gleichzeitig mit molukkischer Anlandung Aru^s
(oder von den Arn), die indische Civilisirung (aus Guzerat) in Mendang-Kamulau
mit nachfolgendem Zutritt der Einwanderung Kalinga's, (in Janggala), und nach
dem Fall Madjapahifs beginnt fernerhin die Zeit des Islam (bis zu den portu-
giesischen Entdeckungen).
Ein alfurisch zurück- (oder hinaus-) gedrängter Zusammenhang liesse sich
von Afrika bis Madagascar verfolgen, und dann durch zerstreute üeberbleibsel
(nigritischer oder papuanischer Färbung, unter mythologischem Anschluss an die
aus der Heimath der Veddas vertriebenen Yakkas) auf abgelegen versteckten
Winkeln, mit oceanisch (bis auf fernere Inseln) fortfluthender üeberwellung, die
sich in einzelnen Sunda- Inseln zu dem für jede derselben charakteristisch aus-
geprägten Typus stetigt, während aus dem Heimathland iu Malayalam, — von wo
der dort wildwachsende Pfeffer (s. Hamilton) sich für kosmopolitische Handels-
zwecke verbreitet hatte, — die Complicationen malabarischer Kasten in Malacca
(zu de Barros' Zeit) fortredeten, in der peinlichen Etiquette der Malayen, deren
Eigenthümlichkeiten (unter noch vorwiegend chinesischem Verkehr) mit indo-
chinesischen Zügen ethnischer Physiognomie (bis zu Dscham und zugehörig Ver-
wandten) in Sika- oder Rayet^Laut verliefen, während indo-arische Cultur sich in
Java's Monumenten bezeugt, seit Eröffnung des Weges aus Guzerat her, und zu-
tretenden Ergänzungen vom nahegelegenen Kaiinga, wo die Kling als Taleing nach
Pegn zugleich hinübergreifen (nachdem die Culturepoche Kambodias' ihre Rolle
auszuspielen begonnen).
Unter den Gupta in Kanouj, verzeichnete (als Meeresbeherrscher) Samudra-
gupta (Sohn des Chandragupta oder Vicramaditya) seine Siege auf dem Pfeiler
Allahabad's (IV. Jhdt.), (und auch von den Nachfolgern sprechen chronologisch
beglaubigte Daten). Bei den vom Grosskönig Misimadesa^s veranlassten Seefahrten
Bastian, Indonesieo. Y. i
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2
hin und her entscheidet sich (anf ultra-gangetischer Halbinsel, im indochinesischen
Rendezvous) der Streit der Kala-gyi mit den Talein, (die den Untergrand bereits
geklärt hatten, von Karen und Khyen), zu deren Gunsten (cf. Völker des ostl. Äs.
I. 222).
I^ach differenzirenden Variationen ihrer Areale (innerhalb gemeinsam geo-
graphischer Provinz) specialisiren ^) sich die Inseln Indonesiens mit typisch
charakteristischen Vertretern ethnischer Eigenart, als Dayak in Borneo, Battak in
Sumatra, Tursga in Celebes und Alfurcn sonst, während darüberhin mit den Ma-
layen eine mehrweniger gleichförmige Decke gebreitet ist, seit Besitzergreifung
auf den Inseln, aus der Mecrcs-Heimath der Rayet-Laut, die — zu Borbosa's Zeit
(s. Ramusio) den indischen Handel (auf Viermastern) monopolisirend — unter
annähernder Analogie in comparative Gleichungen gezogen werden könnten, mit
den Lelegern, in einst hellenischer Inselwelt, oder den (den Karem namensver-
wandt erachteten) Kariben in antillischer, die (den javanischen ebenbürtige) Mo-
numente yucatanischer Halbinsel umschwärmend, am Centrum der Caltnr (ein
Soitenstück zur classischen des Mittelmeers).
Der nach den Bedingnissen der geographischen Provinz für die einzelnen
Inseln (des indischen Archipelagos) charakteristisch einheimische Stamm bezeichnet
sich als Orang-Utan (Waldmenschen) in (Sumatra's) Kubu (oder Lubu), in Orang-
Olo (Orang-Ot Borneo'sj, als Orang-Guuung (Bergmeuscheu) am Centralen Binnen-
see (Buru's) oder im Unterschied zu den (auf Kaiinga weisenden) Orang-Kling
oder Fremde (auf Banka), wie Enna Dawan neben Beloneseu (Beloc, Freund oder
Bundesgenosse), auch (auf Timor) ein Vorfahr (des herrschenden Liorai), aus dem
Erdboden gewachsen zu Bnihala (gleich Jarbas oder Mannus). Unter historisch
eingeleiteten Umwälzungen verwischen sich die prägnanten Lineamente (geo-
graphisch markirten Prosopons), soweit auf geschichtlich dominirendem Eiland
Java 2) nicht etwa nachzitternd in Wald verstecken (der Bedaui) oder am Bromo,
dem (in Tapas) Feurigen (bei Teuggher).
Eigenartig typische Physiognomien erkennen sich auf Sumatra in den Batta
(mit Sonderzeichnung der Karo), — neben dem, was specifiseh färbt in Lampong,
unter Passumah und Redjang — , in den Turaja auf Celebes (wo sich ein bald
piimär, bald secundär zu fesselnder Ausgangspunkt in den Buginesen gebildet
halte, nach Abfindung mit den Macassaren), und dann auf Borneo in den Dayak,
als Idaan^), Kayan und Zugehörigen der Olo-Ot, während die „Sea-Dyak", (ana
Sarabas) die Uebcrgangsstufe bilden, zum Auslaufen in das Piratenthum der
Lanun (Magindanao's), der Baiini (in Bangene), der Sulu, Jolo, Linga, der See-
räuberfiirsten von Reteh, Biliton, Karimata, Tobello u. s. w. In wechselnden Be-
ziehungen hierzu (freundlicher oder feindlicher Art) liegen die Genossenschaften
zum Trepang-Fang ihren Geschäften ob, als (von der im Niedersteig der Gottheit zu
Vorhersagungen begeisterton Djindjan-Raja geleitete) Republiken für die Troeboek-
Fischerei, die das Meer für ihre Heimath anerkennen, als Orang-Laut (Meermenschen,
gleich „Wasser-Guesen") oder Rayet-Laut (seit den Sika u. A. jp.). Die Orang-
Sekah (oder Orang-Laut) müssen auf ihren Boten wohnen, weil, wenn auf dem
Lande niedersitzend, sie vom Blitz zerschmettert werden würden (s. Levenhaven),
wie die Bevölkerung der Djonken ihr eigenes Standquartier gleichsam bildet (in
Kanton) und die halbe Einwohnerschaft der Hauptstadt ziemlich auf dem Wasser
lebt (am Menam), ähnlich den „Wasserraenschen" oder Tauridjene (s. Vosmaer) in
Macassar (als Bezeichnung der Orang Badjoes), etc. La race malaise est un groupe-
ment momentanement Qj.6 d^^l^menls composants divers (s. Bordier), im zigeuner-
haften Wandern (bald in der Rolle von Unterdrückten, bald von Unterdrückern,
oder auf den möglichen Zwischenstufen).
*) Notwitbstanding tbe apparent similarity of the climate of the different islands there
is a prodigious variety of production (s. Crawfurd), für den inneren Handel (Indonesiens),
und die Variationen insularer Differenziningen gewähren reichste Materialbeschaffung überall
für die comparative Methode (in der Lehre von den geographischen Provinzen).
') Neben Orang Slam der Malayen (auf Java) bezeichnet sich der durch den Kali
Losari und Tji Tanduwi von den Orang Djawa (Mataram^s) abgeschiedene Sudanese als
Djalma bumi, und die Orang Surabaya schliessen die Maduraer ein (im Osten).
'^) „Daha et Id^h (selon les dialectes) signifient homme" (s. Vivien de St. Martin), in
Sprache der Dayak, mit heiligen Topfen (der Djawet aus Djawa).
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Auf den Ruhm der alten Löwenstadt oder Singha-pura^) (im Anschluss an
die Singha^Dynastien der contineutalen Halbinsel) föhrte sich die Festigung der
FürstenthtLmer in Padang zur&ck (als Stammland der Malayen), mit der Horn-
Beliquie des Gehörnten (aus dem BQffelkampf), cf. Indonesien (III, S. 32 u. flg.).
Die Sellaten, mit denen sich Paramisora in Siugapore festsetzte, lebten tou
Fischfang oder Seeraub ^) und vermischten sich mit den halbwilden Malayen, die
das Land in der frachtbaren Ebene Ton Beitang anbauten. Nachdem sie dort die
Stadt der Verbannten (Malacca oder Malaiya Nakkhara) gegründet, beriefen sie
den Schakeng (Chao Khun) Darscha (Sohn des Paramisora) als König. Die Man-
darinen oder Edelleuto Malacca's (zu de Harros' Zeit) waren noch die Nachkommen
der Sellaten (1532). Im Javanischen bezeichnet Malay einen Flüchtigen oder
Fortgelaufenen. Yalentyn lässt sich die Emigranten aus Menangkabou (unter Sri
Tara Bawana) in Ujong Tanah festsetzen als Orang de bawah anghin (oder Leute
unter dem Winde). Aus der von ihnen gebauten Stadt Singhapura durch den
König von Msyapahit vertrieben (1252), zogen sie nach Malacca, das seinen Namen
von den dortigen Fruchtbäumen erhielt. Der Nachkomme des von den Malayen
(Malacca's) in Pahang eingesetzten Häuptlings wandert nach Champa (anter Ein-
leitung von Handelsbeziehungen). Bromjaga (Migapahif s) schickte eine Gesandt-
schaft nach Kambodja, um seinen schiffbrüchigen Neffen abholen zu lassen (aus
Champa).
Das Malayische, das sich archaistisch dem Mon (mit dem Kolh verwandt)
sowie (durch daa Dschampa) dem Khmer anschliesst (als Unterschichtang auf der
indochinesischen Halbinsel), hat (neben dem Sanscrit) Dravidisches aufgenommen,
auch Kamatisches aus der Modification des Malayalam (in Tulu etc.). Der ma-
layische Grnndzag (wie bei den Batta, Dayak u s. w.) verläuft durch das Poly-
nesische ins Melanesische (auf Mikronesisches hin), und den Archipel überziehend
(als lingua geral im Handelsverkehr), unter Anknüpfung der Alexander-Sage (im
weiteren Umgriff der Versionen), cf. Indonesien Heft ni (S. 32 u. a. a. 0.).
Die malayische Sprache (Bhasa jawi) wird der javanischen gegenübergestellt
(s. Marsden) bei sanscritischer Darchsetzung (im Kawi).
Von Ghulana's, Königs von Banija Nagara, Söhnen, die an der Küste Su-
matra^s Schiffbruch litten, stammten die Fürstengeschlechter (in Menangkabow,
Tanjungpura oder Palembang). Nachdem Sangra-purba, den Indragiri (Kuantan)
hinaufsteigend, die Schlange Saktimuna getödtet, wurde er zum König Menan-
kabows erwählt (als Nachkomme Iskander Dhulkarnein's).
Der aus dem vom Stier Erbrochnem aufgestandene Bath sang im Sanscrit den
Ruhm des als Sangrapurba Trimurti Tribhuvana gekrönten Bicbitram Shah, mit
Sundaria (Tochter des Damang Lebardaon) vermählt an der Quelle des Flusses
Sungey Malayu (in Palembang). Die Begierung Palcmbang's, dem jungem Bruder
Demang Lebardaon's übergebend, wurde Sang Sapurba in Tanjunpura vom Rajah
Majapahit's besucht (mit dessen Tochter vermählt), cf. Völker des östl. As.
V, (S, 8 u. flg.).
In ihrer Herleitung der malayischen Fürsten von Alexander M. erzählen
die Seyara Malayu oder Annalen der Malayen, dass Rajah Sekander, Sohn des
Rajah Darab von Rum, aus dem Stamme Mackaduniah, über das Reich Zulkarneini
herrschend, in Folge seines Wunsches, die aufgehende Sonne zu sehen, nach den
Grenzen des Landes Hind kam und Sjahar el Bariah (Tochter des besiegten Kayd
(Kideh) Hindi (Rajah von Kannouj) heirathete, deren Sohn (Aristan) Arsjathun
Shah auf Kayd Hindies Thron folgte und sich mit der Tochter des Fürsten von
Turkestan vermählte.
Aus dem Geschlechte Alexander's zeugte Rajah Narsa mit der Tochter des
Tarsia Burdaras (Schwiegersohn des Rsgah Sulan von Amden Nagara) drei Söhne:
') The British flag was hoisted within the ruinced ramparts of the ancient citj of
Sinf^hapura, aad there amist the decaying relics of an empire founded six centuries before,
RaAes etablished a new Malta, in the East (s. St. John), in geographisch angezeigter Lo-
calit&t (auf geschäftlichen Wegen des Seeferkehrs).
') The Mansu (Bomeo^s) go to all places as pirates (1618), in chinesischen Berichten
(s. Groeneveldt). Im Aufstand gegen die Ohola gründete Keniman Permal das Reich der
Malajala (durch Nam Ouri-Bruhmanaso).
1*
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Rajah Herian, der über das Land Hindostan herrschte,
Bajah Suren, der von Rajah Salan zum Nachfolger ernannt warde, und
Rajah Fanden, der in Turkestan herrschte.
Auf dem Marsche gegen China (das allein von den Ländern im Osten und
Westen seine Oberhoheit nicht anerkannte) kam Rajah Suren nach Gangga Nagara,
wo er den Rajah Gangi Shah Juana besiegte und seine Tochter Putri G^nga
heirathete. Dann besiegte er den über alle Rajahs unter dem Winde herrschen-
den Rajah Chulen Tom schwarzen Steinschloss am Flusse Johore (im Lande der
Klang Kins) und vermählte sich mit seiner Tochter. Nach Tamasak kommend,
wurde er über die Entfernung durch ein mit Greisen bemanntes Schiff getäuscht
(Bäume tragend, die während der Reise gewachsen seien). In einem Glaskasten
das Meer befahrend, kehrte er auf dem Seepferde Sambrani von dem Volke Bar-
sam im Lande Zeya zurück nach dem Lande der Kling, wo er seine Abenteuer
auf ein Monument in der Hindostani- Sprache schrieb und die befestigte Stadt
Bisnagor oder Bijnagor erbaute.
Von der Tochter des Rajah Chiilen wurde eine Tochter (Chandu Wani Wasias)
dem Rajah Suren geboren, und mit Putri Ganga zeugte er drei Söhne, von denen
Palidutani in der Herrschaft Araden Nagara^s folgte und Nilumanam in die Re-
gierung von Chandukaui eingesetzt wurde, während der Aelteste (Bichitram Sba),
mit der Kleinheit des ihm gegebenen Landes nicht zufrieden, sich zu Eroberungen
auf die See begab und, in Palcmbang, die Tochter dos Häuptlings Demang Lebar
Daons, des Urenkels von Rajah Chulen heirathend — (wie Laccdämon die Sparta,
Dardanos die Batea, Xuthus die Tochter des Erechtheus, Protos, Führer der Pho-
käer, die des Naunos in Manilia) — und Schutz dem Adat versprechend, dort unter
dem Titel Sang Sapurba Trimurti Tribuana herrscht.
Eine die Meeresenge zu den Zendj überbrückende ünterschichtung lässt sich
von (den Hovas in) Madagascar^) verfolgen, in zerstreut nigritischen Ueberlebseln
auf Luzon, unter Semang oder Sekai, sowie melanesischer Dunkelung in den
Papua, neben archaistischen Zeugen in den VeddaVs Ceylon^s oder Bedaui im
Waldcsdickicht Java's (und was sich zwischen dem Felsgetrümmer der Teuggcr
Gebirge versteckt, in den Tengghers). Die Kalang (in Java) stammen aus der
Ansiedelung Aru^) Bandongs aus den Molukken (s. Hagemann). Fremde werden
als Kala bezeichnet (in Siam) zur Anrede (für Europäer und Araber), wie der
brahmanischen Philosophen (zu macedonischer Zeit).
Aus den Kling in Kaiinga 3) ündet sich der fernere Uebergang zu den Ta-
lein Pegu's.
Als die buddhistischen Fürsten Aling-Aling und Kakaling, durch portugiesische
Hülfe (aus Malacca) in Bantam wieder eingesetzt (1521), von dort aufs Neue
(durch die Mosleminen) vertrieben wurden, zogen sie sich nach Gunung Kenijana
zurück (in Lebak).
„In den gebirgigen Gegenden des Innern von Java lebt eine zahlreiche
Klasse von Häuptlingen, Gunos genannt, eine wilde Rasse, die Menschen fleisch
frisst. Die ersten Bewohner waren Siamesen die (800 p. d.) auf ihrer Reise von
Siam nach Makassar durch Stürme nach Bali getrieben wurden. Da ihre Yonke
Schiffbruch litt, retteten sie sich in einem Boot und kamen nach dem bis dabin
unentdeckten Java, das wegen seiner Ausdehnung und Fruchtbarkeit sogleich
colonisirt wurde durch Passara, den Sohn des siamesischen Königs, in dem von
ihm gegründeten Passaraan residirend** (de Barros). Die Jaos genannten Ein-
geborenen von Java, die sich über alle anderen Menschen erhaben glaubten,
pflegten bis zum Cap der Guten Hoffnung zu schiffen und Verkehr mit der Insel
*) „Volken van Ceylon, van de Kust van Malabar, zelfs van Madagascar" (s. de Jonge),
handelten am Hafen Brambanang's (später versandet).
*) Arn is situated opposite to the Sembilan islands" (an der Küste Perak's), mit Atjeh
verbündet, bei Ankunft der Portugiesen am Biirumon-Fluss (s. Groeneveldt), für brahmanishe
Reminiscenz (bis zu Alfuren). Beim Untergang des von Rudho Laiejan (dessen Sohn in
Mendang eingesetzt war) gegründeten Reiches Padjadjaran, flüchtete Siliwangi in die Wilder-
nisse, wo seine Nachkommen noch Huldigung erhalten durch die Baduwie (Lebak^s).
^) Die von Kublai-Khan geschickte Flotte bekämpfte den Kouig von Kaloug in Koua-
Oua (Borneo) auf Java (s. Walkenaar). Djava (Djapa) war (zur Zeit der Tang) die Haupt-
stadt der Insel Ealing (der Kling in Japara).
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Madagascar zu nnterhalten, wo sich viele Leute brauner Farbe und javanischer
Mischrasse finden, die von ihnen abstammen (da Couto). Nach de Barros Messen
die Eingeborenen Sumatras (weil die Javanesen früher die Insel besassen) mit
allgemeinem Namen Jaiuji (Jawi). Das Land der Papuas heisst Tanah Puwa-
Pnwa bei den Malayen. Die Mollukken werden auf Celebes mit dem Diminutiv
von Java (Jawa-jawaka) benannt (Java minor).
In Java unter Vishnu's Schutz (bis Sang Ywang Guru beleidigt war) siedelte
Tritrcshta (Brahma's Enkel) am Gunung Su-Miru, mit der ßrahmani Kali (aus
Kamboja) vermählt, (als Vater Manu Manasa's und Manu-Madewas), durch Rsgah
Saila parvata oder Watu-Gunung erschlagen (der Frauen wegen). Dann wurde
Gutaka (als F&rst von Giling Wesi) durch Batara Guru gesandt^ vom Berg Savela
Kala (in KaUnga).i)
Im Streit um die von ihm beschützten Frauen wurde Tritresha von Watu
Gunung erschlagen (der die javanischen Häuptlingssöhne adoptirte). Zuerst ent-
stand Krieg um die Frau Devi Daruki, dann um Devi Sinta und weiter um Devi
Drupadi (auf Java).
Das Rama-Kawi zerfällt in Eama-Gan-drung (die Geschichte Bama's von Kind-
heit bis zur Heirath), Kama Badra (von der Heirath bis zu Siti Dewi's Entführung
durch Bahwana), Bama-Tali (von Hanuman's Verwendung als Duia oder Bote
bis zum Brückenbau) und Bamayana oder Bama in der Höhe seiner Macht (von
dem Kriege Dana Laga auf Langka bis zur Bückkehr nach Ajuthia). Nach
Brama's Mittheilung an Bibisana war er von Wisnu entsprungen, der am Welt-
anfang in dem Antaboga (Schlangenaufenihalt) genannten Himmelstheii geweilt,
und hatte die Shastra bekannt gemacht. Zuerst in seiner neuen Incarnation er-
schien Wisnu als Iwak Mokur-mo (Schildkröte), dann als Singha (Baruna genannt),
dann als Arjuna Wijaya, dann als Wiuakitaya oder Rama, fünftens als Kresna
und neuntens hatte er die Erscheinung des mächtigen Fürsten Prabu Purusa an-
zunehmen. Mit ihrer Schwester auf Erden wohnend, gebar Sinta, von einem
Pandita (Resi Gana) träumend, einen in den Wald, als Einsiedler, fliehenden
Knaben, der dann im Lande Giling Wesi's König wurde, als Sela Perwata oder
Watu Gunung. Nachdem er unwissentlich seine ilin suchende Mutter (und deren
Schwester) geheirathet, aber an einer Narbe auf dem Kopf beim Kämmen erkannt
war, verlangte er Sri unter den Widadaris zur Gattin und griff bei Weigerung
Suralaya an, bis die Götter auf Narada's Rath (unter Sang yang Guru^s Erlaubniss)
Wisnu zurückriefen. Dieser, nachdem er ihn durch den Dämon Wiluwuh hatte
belauschen lassen, zerriss ihn, das Baumräthsel seiner Shastra lösend. Nach
Opferung der 27 Söhne Watu Gunung's bildete Wisnu (Sinta und Landap zu-
ziehend) die 30 Wuku, und durch Pcpateh mit den drei Beisitzern (die Watu
Gunung fünffach gebildet) wurden die Umwälzungen der an beiden Augen ge-
blendeten Erdenschlange (Naga Bumi), der rechts einäugigen Naga Wulan (des
Mondes), der links einäugigen Naga Dina (des Tages) und Naga Tahun (des
Jahres) erinnert.
Für den aus Hastinapura (wo Uttara's todtgeborenes Kind inParixit^ belebt
') Unter den ColoDisten aus Kalioga verlegte Jajabbaya seine Residenz von Astino
nach Kediri (auf Java). Von Astina oder Nyastino (wo Abiosso herrschte) wurde das Reich
nach Kediri (Doho) verlegt (unter Djojo Bojo). Gilinj? Wesi (unter Bethoro Wisnu) lag am
Fusse des Smeru (nach dem Babad noto rat Djowo). Nach Besiegung der Chinesen gründete
Kudho Laiejan (seinen Sohn Bandjaran Sari in Mendang einsetzend) das Reich Padjadjaran
(als Brawidjaja Laiejan Tandraman). Nach islamitischer Bekehrung der Makassaren (durch
Datu Bandang) forderte der Konig von Goa den König von Boni zum Uebertritt auf (der
nach der Schiacht erfolgte).
') Bei Abzug der Pandawa nach dem Meru wurde Parixit als König der Kuru in
Hastinapura eingesetzt. Unter den Nachkommen Dhritarashtra^s (aus dem Geschlecht der
Kuru) erwirbt Devaja (Rajarshi Arsthishena) ewiges Leben (im Doi-fe Kaiapa), während
Santanu, als König, herrscht, dann Bhishma (und Durjodhana). Wischuu, der (als Krishna)
die Gattin des Dhritarashtra (aus dem Mondsgeschlccht) zum Mädchen (für Liebschaft) zu
machen gedachte, wurde durch das Opfer Rom vertrieben (unter Krishna's Wandlungen).
Auf Klagen der Nighanta besiegte der Pandu König von Pataliputra (Vishnu verehrend) den
Konig von Dantapiira, wegen Verehrung des (nach Ceylon) geretteten Knochens oder Zahns
(361 p. d.). Der König der Barhadratha übertrug die Regierung auf seinen Sohn, als die
Nichtigkeit der Dinge erkennend, von Sakanjanja (Sohn Milra's) . belehrt (im Maitrajani
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war) auf Entdeckungsreisen ausgesandten Penggawa gewährten die Häfen GuzeraVs
einen bequemeren Einschiffangsort, als etwa das (unter Palibrota's Oberherrschaft)
handeltreibende Dantapura^) (auf Schiffen der Ealinga oder Telaing), und wenn
auf Java, (durch die unter dem Klang des Angklung dem Finge des Vogels
Ulungaga nachziebenden Einwanderer aus Laut Mira besiedelt), neben den alten
(puma) Schriften auch mit siamesischen Charakteren geschriebene in den Händen
der Baxasa (mit deren Fürsten Dewata-Chengkar noch zu kämpfen war) an-
getroffen wurden, so führt das auf YorgeschichtUchen Einflnss indonesischer Cultur
(aus Eokkonagara der Xapho-Phromana u. dgl. m.)? im Anschluss an die Brahmani
Kali, die (für Fortführung in Kalamerta, neben Sang-Ywang-Jagat und Sang-Twang
Suria) als ältere dem jungen Triteshta vermählt wird (der als Aji-Saka hinzutritt
die Gesetze der Sonne und des Mondes ändernd). Prabu Menday gilt (auf Baü)^
als Gründer der Gesetzgebung (s. Friedrieb). Aditja Dharma (Menangkaboe's)
herrscht (656 p. d.) in Jinalapura (oder Suratalapattana) und Di-Saka als erster
Balu-Baja in Guzerat), wo der Berg Savelakala den Ausgang bildet (wie in
Ealinga).
Dronasinha, Sohn des Mahar^a Dhruvasena, Enkel Bhattarka's (Gründer der
der Ballabhi-Dynastie) verehrte Bhagavat oder Vishnu und sein Nachfolger die
Sonne oder Aditja (wie die Sinha), wogegen sein Sohn Guhasena (Grossvater
Siladitja^s in Malwa) Mahiswara (als Shiwa.).') Als Beschützer der Gelehrten ge-
feiert, vertheilt Sridharasena (auf dessen Siegel sich neben dem Nandi, als Siva's
Stier die Worte Sri Bhatarka finden) Ländereien für himmlische Lebensdauer (in
der Ballabhi-Dynastie, 530 p. d.).
Nach Aji Saka's fortvererbtem Bericht sandte Easumachitra, der (unter
Jsgabhaha's Nachfolger) die Besidenz von Hastina nach Guzerat verlegt hatte,
seinen Sohn zur Colonisirung aus, auf Java, wo (wie unter Adi-Buddha's Heiligkeit
in Nepal) die Dhyana sich auf den Monumenten bekunden, aus dem durch
Siladiija (zu Hiuenthsang's Zeit) begünstigtem Mahayana (in Guzerat)^)
In Nachkommenschaft Prabu Jaya Baya's (in Astina) sendet (nach den durch
Aji Saka's hinterlasseneu Berichten) Easuma Chitra, in Guzerat oder (s. Raffles)
Eiiyrat, seinen Sohn Sawela Chala nach Java (beim vorherverkündeten Untergang
Upanisbad). Garasaudha (von Kiiru stammend) herrschte in Idagadha (unter den Barhadratba).
Vor Schöpfung von Himmel und Erde existirte (nach dem Manek maya) der Allgewaltige,
als Sang-yang-Wisesa (cf. Völker d. östl. As. V, S. 112). Als Judbisbtbira das Ehrenoprer
(Argha) dem Erisbna darbrachte, widersprach Sisupala (bis vom Diskus erschlagen). Die
Bewohner von Poli (Pari oder Bari) are skilled in throwing the discus knife (s. Groeneveldt),
the size of a mirror (chinesisch) mit cambodischen Gebräuchen (zur Zeit der Sui-Dynastie).
Im Streit mit den De was, bewoners von den Soerolago (Hemel), wurde Watoe öoeoong
(auf Java) erschlagen (s. Wolbers). Java (Mul-Java) war von (Menschen und Elephanten
opfernde) Heiden bewohnt (zu Ibn Batuta^s Zeit).
0 Im Auftrage des in Pataliputra herrschenden Pandu besiegte Ghitrajana den zum
Buddhismus bekehrten Brahmanen Guhasiva in Dantapura (um die Bedrückungen der
Nighanta zu rächen). Nachdem Pandu durch die (von den Nighanta vergebens zu zerstören
versuchte) Reliquie bekehrt war, wurde sie beim Angriff von Xiradbara^s Neffen durch
Dantakumara nach Ceylon gebracht (311 p. d.).
^) Die Priester Bali's bewahren das Surjasevana betitelte Buch (der Sonnenverehrung).
Neben Sang Ywang-Jajat und Sane Ywang Suria ward Ealamerta verehrt (auf Java). Nach
Zerstörung Madjapahit^s (1478 p. d.) wurde Java von mohamedanischen Fürsten (als Susunan)
beherrscht, bis sich die Oberherrschaft in Mataram befestigte (1578). Der Sultan von
Yagyacarta „hält die Erde auf seinen Knieen" (im Schoos-Titel). Pakubowno VI. vermachte
(testamentarisch) die Souveränität den Holländern (1749).
^) Siladitja verehi-te neben Mahiswara (der Inschriften) die Ratnatraja (s. Hiuenthsan^).
Siva wird als Nilakantba verehrt (auf Java). Prabu Djaja Baja (von Arjuna stammend) landet
auf Nusa Eendang (Java). Instead of „barley** we must read millet (s. Groeneveldt), in-
digenous in the island (Djawa-dwipa) bei Ankunft der Hindu (und Einführung des Reis).
^) Das buddhistische Glaubensbekenntniss auf der bei Brambanan gehindenen Buddha-
Statue datirt aus dem XH. Jahrh. (s. Bumouf), die Inschrift von den Dhyani- Buddha aus
dem IX. Jahrh. (in Malong). Die Darani schwören für Svajambhu (neben Sambhu). Die Fi-
guren Buddha's (in Java) heissen Pandita Sabrane «or foreign Pandits* (s. Crawford), Unter
ßrowiioyo in Madjapahit brachten Wahu-Bahu^s Brahmanen (aus Kaiinga) den Dienst Siwa^
nach Bali (buddhistischer Religion). Die Xatrya auf Bali leiten sich von Deva Agung
(König von Madjapahit).
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des Geschlechts). Nach Siladitja als letzter Herrscher der Ballabhi wurde
Ballabhipnra durch Erdbeben zerstört (oder durch nördliche Barbaren). Nach
Jigamejaja (Parixit's Sohn) endete mit Xemaka das Geschlecht, das die Brali-
manen und Xatrya hervorgebracht hatte (gern von den Bishi gefeiert). Krishna's
Geschlecht ging in Dwaraka zu Grunde (am Selbstkampf).
Unter Besiegung von Dewata Changkran siedelt Aji Saka in Mendang
Eamulan (nach Jaya Baya), und von dort aus wird (896 p. d.) Jangala gegründet
(durch Dewa Easuma). Aus Mekka, nach dem Besuch von Ceylon, der Küste
Coromandel, sowie der Inseln Lampoley und Soka-dana, kam (der Fürst) Adji
Saka nach Java, wo er „den regerenden Vorst Dewata- Ajenghar, een menschen-
eter, dooddede en met het letterschrift de eerste beschaving aanbracht^ (s. Boorda).
Der Pcnggawa, unter Prabu Jaja ßa (in Aijuna's Hastinapura) fand Schriften der
Raxasa in Nusa Eendang (oder Jawa).
Mit der Gründung Mendang Kamulan's durch Blirowijsga Savelakala (600 p. d.)
leitet sich (bei gleichzeitiger Landung Arn Bandan's in Balambangan) Java's
legendenhafte Geschichte ein, aus frühen Anfängen her, wie sich schon im
Geisterschiffe, unter Jambulos' Abenteuer, (b. Diodor) in vielerlei Gebräuchen
später Bekanntes vordeutete, als die (zur Zeit des Periplus) Kalandiophonia ge-
nannten Schiffe, (von Indien nach Chryse schiffend) auch das (b; Ptolemäos) gold-
reiche Jabadia (oder Java vom panicum italicum) nicht unbesucht gelassen haben
mögen, und die auf Jephoti von Fabian getroffenen Brahmanen^) chinesische
Schiffe (oder Djonken) zum Verkehr benutzten, der wie bei Orissa's schwarzer
Pagode, für persische und arabische Golfe bezeugt ist (bis auf spätere Jahr-
hunderte hinaus).
Wenn Ywang-Sang-Guru durch Vishnu beleidigt, als ein Aji-Jaka den Enkel
Brahma's zur Vermählung mit der Brahmani Eali (an Eamboja^s monumentale
Prachtbauten erinnernd), dorthin sendet, wo sein durch Gunung-Wutu erfolgter
Mord an dem Uebermüthigon gerächt wird, der seinen Adoptivsöhnen den Titel
der Dewa's (in Swarga) verleiht, wenn Vasudcva^) (unter dessen Söhnen Erischna,
als Vasu, figurirt) in Madura herrscht, wenn Aijuna's Nachkommen in Hastina-
pura eintreten, so deutet Alles das, nnter verschiedeneu Versionen, auf den in
Indiens Geschichte vielfach eingreifenden Rivalen- Streit der Brahmanen, mit den,
durch Parasu Bama zwar vernichtet, aber durch Ajodhya's Rama in priesterliche
Hut gestellten Eshatrya, deren Seitenstück in (eranischen) Euru (Uttara-Euru's)
den (polyandrischen) Pandya erlag, und aus Chitore, wo in den Kajputen die
Eriegerkaste durch Feuer-Ceremonien erneuert war, wurde, Eaka's ^) brahmanischer
Easte wegen, seine Herrschaft bestritten, die sich (bei Verbannung der Baja nach
Sattapora) der Peishwa anmasste (unter Mahratten), und die Abhängigkeit des
Perimal von höheren Befehlen, wiederholt die zu Meroe, bis Ergamenes (bei Tol-
teken u. sonst).
Die für Bruwiyaya angenommene Chronologie würde für Guzerat auf Synchronie
mit Siladitya's Herrschaft führen, und mit den (durch die Commentare bis jetzt
noch nicht fixirbare) Ländergebieten Dhruvasena's wird das des schwarzen Pfeffers
in Atali^) erwähnt (b. Hiueuthsang), aus den den Zielpunkt des Handels bildenden
0 „Buddha's law not sufficiente to speak of" (s. Groeneveldt) in Ya-va-di, wo Fabian
sich für China einschiffte (mit brahmanischer Eaufbeute).
^) Nach Eansa's Tödtung gründet Vasudeva (iu Baladewa's Begleitung) Ayodhya
(s. Phayre). Auf Gandharfs Fluch sah Krishna (Sohn Vasudeva's) sein Geschlecht zu
Grunde gehen (in Dvaraka). Die Vasu sind die Väler, die Rudra die Grossväter, die
Aditja die ürgrossväter (im Veda), Vasudeva (Krishna's Vater) herrschte in Madura
(s. Raifles). In der Dynastie Ilushka, Jashka und Kanishka (im Raja Tarangini) mit
Gondopfaares (auf den Inschriften Takht-i-Bahi) bildet Vasudeva den königlichen Titel
(s. Dowson), in den Samvat (Vikramaditja's).
') Der Einfall der Perser (unter Khosru Parviz) erfolgte in Sindh gegen Sabarsha, Sohn
Sahasri^s (628 p. d. unter den durch Kak gestürzt), mit ßhixu (s. Hiuenthsang). Mihrat
(in Chitore) bestritt Kak's Rocht zur Regierung (als Brahmane). Auf Kotaphong (der
Thai) folgt Pbaya Krek (durch Indra geheilt). Bhatarka (Sonne der Krieger) gehörte (in
Begründung der Ballabbi-Dynastie) dem Kriegergeschlecbt an (s. Lassen), als Senapati
(unter Xatrya). Aus dem Quell Surja-Kunda stießt siebenhäuptig (saptawa) das Siegesross
des Königs hervor (in Ballabhipura).
*) Dhruvasena (Druvapata), Schwiegersohn Siladitya^s (in Kanjakubja) herrschte in
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Ländern der Gewürze (and des Pfeffers besonders). Wenn eine Yorangegangene
Exploration zunächst die Nachricht von der Falmblattscbrift der Bakshasas oder
Takshas (wie bei Baddha's Manifestation auf Lanka nach' umliegenden Liseln ver-
bannt) zurückbrachte, so verknüpft sich damit, durch ein objectives Mittelglied,
was aus klassischen Zeugen von einheimischen Alphabeten bezeugt war, wie sie
durch die modernen Entdeckungen in ihren Variationen angetroffen werden (bis
zur Yierfachheit auf Sumatra).
Auf der (durch das zur Festeszeit von den Aethiopen ausgesandte Boot er-
reichten) Insel werden die Gebeine der Eingeborenen biegsam wie Nerven (von
Jamblichos) beschrieben (s. Diodor), und so veranlagt für Finger- und Ellbogen-
verrenkungen (wie bei den Javanerinnen geübt).
"laßadiov i ctjfiaiyt^ xq$9^s (s. Ptol.) hiess die goldrciche Insel (mit Arayre
als Hauptstadt), wo (bei Beobachtung von Speiseverboten) im Tode unter den
Fürsten der Nächst-Aelteste folgt (zu Jamblichos' Zeit) und der Hunderijiährige
in's Jenseits hinüberschlummerte, unter einem Baume entschlafen (wenn etwa der
Upas gewählt war).
Mit gespaltener Zunge (zum vielzüngigen Dolmetscher im buntgemischten
Fremdenverkehr der Bazare) kannten die Insulaner den Gebrauch der Schrift
(y^d/4f4aai t« dvt6vs ;if^a*«»), wie auf der vou Jawawat (panicum italicnm) als Nusa
Jawa bezeichnete Nusa-Kendang (Eaoja als Reis oder Kao) der (von Dewata
Ghengkar beherrschten) Baxasa, in deren Leichenhänden die Palmstreifen ge-
funden wurden, die, mit alten (purwa) und mit siamesischen Gharacteren be-
schrieben, die Unterlage abgaben, um das javanische Alphabet herzustellen, durch
den Penggawa aus Hastinapura (aus dem Einschiffungshafen in Guzerat).
Wenn nun in Tritresha, mit der Brahmanin aas Eamboja vermählt, (amGunung-
Su-Moru) ein Dhritarashtra (Gatte der Gandhari) nachschimmert, indem sich der
Gegensatz zu Yisbnu aus dessen Incamation in Krishna (Vasudeva's Sohn) er-
gäbe, als Bundesgenosse der Pandava, unter welchen Aijuna (gleich seinem
Widersacher Awatthanam) die Brahma- Waffen von Parasu-Bama erhalten (dessen
Axt die Xatrya erlagen), und wenn in die Pandava (mit Arjuna als Indra voran)
die Götter aus Swarga herabsteigen, mit deren Namen Watu Gunung's Usurpation
seine Bastardsöhne schmückt, so fuhrt dessen Vernichtung durch Yishnn, durch
den von Batara-Guru gesandten Gutaka mit Baden Sawela's Nachfolger Gutama
(in Giling-Wesi) und die Erschlagung des (in Gotama's Herabsteigen symboli-
sirten) Elephanten, in Astina (nach Nata Kasuma), auf die durch Täuschungen
(in brahmanischer Version) siegende Incarnation Buddha's, welche dagegen (den
brahmanischen Kasten-Prätensionen gegenüber) den Stolz des Xatrya-Geschlechts
bewahrte (dessen Vertreter, in den Veda, als Lehrer der Brahmanen ihre höhere
Weisheit darlegen).^)
In solchen, unter veränderten Räumlichkeiten, zu verschiedenen Zeitläuften
wiederklingenden Namen schweben die historisch hie und da, constatirbar greif-
lichen Persönlichkeiten in mythologisch verflüchtigten Bilderschatten vorüber,
wobei sich nun gelegentlich zutreffende Parallele erhaschen lassen aus den
durchwirkenden Geschichtsideen, deren cnlturelle Entwicklungsstadien (mit dem
Einfluss der Umgebungsverhältnisse) das der Forschung gestellte Rechnungs-
exempel bildet, soweit sich Anhalte für die Lösung bieten (aus demgemäss zuver-
lässig gesichelten Thatsachen).
Zu dem im VIII. und IX Jahrhdt. p. d. über die Inselgruppen südlich und
westlich von Malacca ausgedehnten Reich des Maharaja von Sabed gehörte (nach
Vallabbi (zur Zeit Hiuenthsang's), ein Stapelplatz kostbarer Waaren fremder Länder, und
in Atali (von Malava unterworfen) wuchs der schwarze Pfeffer (sowie der den Tagara oder
Weihrauco liefernde Baum). Dasabahu, Sohn Basavirja^s (Sohn des Pandita in Kaiinga),
der am Berge Lawu siedelte, herrschte in Hastina (s. Raffles), von wo die Auswanderung
erfolgte (über Guzerat). Auf den (zu Korur siegreichen) Yicramaditya (zu Ujjain) folgte
Siladitya (VI. Jhdt.).
*) Die Saka^ unter dem Koni^ von Kamboja, als Oberherr, kämpften auf Seiten der
Euru (in Mahabharata). Der um ranji geflochtene Sagenkreis zeigte die localen Wand-
lungen exotischer Productionen (bei cultureller Acdimatisation). Der letzte der im Epo«
und Brahmana genannte Fürst des Mondgescblechts ist Valhika Pratipiya (s. A. Weber),
Sakra^s Opferkenntniss prüfend (für das Königthum der Srinjaya).
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Abu Zeyd) das Emporinm Ealah. Der König yon Zabaj bcisst Alfikat, der König
der Insel im östlicben Meere Mabaraja (nach Ibn Kburdadbha) f 912 p. d. Im
Reiche des über das Meer von Sanf herrschenden Maharaja (dessen Dynastie
Walkenaer mit 628 p. d. enden lässt), der die Inseln Zandy nnd Ramni besitzt
(nnd den König von Gomar besiegte), nennt Masudi die Insel Serireb. Die Insel
Qnollan in Malabar war (nach Suleiman) von Zabej (Jaya) abhängig, und die
Insel Rami (nach Abu Zeid). Der Ministor des Maharaja von Zabej warf (nach
Snleiman) täglich ein Stück Gold in den Palastteich. Mahan-ben-Albahr fand
rotbe, gelbe und blaue Rosen, die nicht fortgetragen werden konnten, in einem
Walde auf Zabej. Nach Edrisi war Gaba, der (als König Java's, auch) über die
Inseln Salahat oder die Sunda-Inseln herrschte, Verehrer des Bodd, eines aus
Marmor gearbeiteten Götzenbildes.
Um die Beleidigung persischer Kaufleute zu rächen, sendet Ghosroes Nur-
shirvan eine Flotte gegen Ceylon (bei Pcrdusi) und besiegt den König von Serandih
(s. Hamza Ispahani).
Der indische Handel (s. Amm. Marc.) wurde durch die Sassaniden von
Teredon (am Passitigris) betrieben; nach Markianos (der an der Küste Karmaniens
die Häfen Apologoi und Omana nennt) war der Hafen Charax oder Spasinu an
der Mündung des Tigris. Hera (südwestlich von der Mündung des Enphrat)
hatte blühenden Handel, nachdem die Fürsten von den Sassaniden abhängig ge-
worden. Bei Cosmas heisst der äusserste Punkt, den die Perser auf der Koro-
mandelküste besuchten, Kabir (am Kaveri oder Kaberis). Bei Tabari kommen
indische Kauffahrtheifahrer (unter den Sassaniden) nach Obollah und Apologoi.
Socotorra (Dioscoridis insula oder J^ogxoqiifovg y^cog\ auf der Aristoteles den An-
bau der Aloe empfahl, war (nach Arrian) von Arabern, Indiern und Griechen be-
wohnt, die dem Könige des Weihrauchlandes zinsbar waren. Les anciennes
^critures du Diocöse d'Angamala rapportcut qu'on envoyait autrefois ä la c6te un
pr^lat, qui portait le nom d'Archeveque des Indes. 11 avait deux suffragans, Tun
dans risle de Socotora et Tautre dans le pays de Ma9in (s. La Groze). Nach Edrisi
waren die Bewohner Socotorah's meistens Ghristen.
Aus den Ghinesen^), die Geylon entdeckten, wurde ein König (als Sohn der
Sonne, die nimmer stille steht) gewählt, auf den Lankauw Paii Mahadascyn (viel-
geliebter Grossherr der ganzen Insel) und dann Lankauw Singe Mahadascyn (viel-
geliebter Insel-Leu) folgte (nach Baldaeus).
Was mit indo-baktrischem Sagenkreis umgeben, im Ruhmesglänze eines
Iskander Dhulkamain's, aus Sinha-Dynastien in alter Löwoustadt (Singhapura's)
beherrschend die Inselwelt durchwaltct, hat auf indo-chinesischer Gemeinunter-
lage, an Stelle früherer Hegemonie des chinesischen Elements, als Lanka's Königs-
thron besetzend (s. Baldaeus), das indische zu vorwiegender Geltung gebracht,
aus den Pfefferhäfen Malayalam^s, deren peinliche Kasten-Etiketten (im leicht
verletzlichen Ehreupunct der Nairs) zu manchem Anstoss (und den aus colonialem
Erfahrenen oft genug theuer bezahlten Verstössen) führten, unter den Malayen
Malacca's (zu De Barros' Zeit).
Insula Malai est, in qua arbores piperis proveniunt (beim Geogr Nub.), 4 MaAj},
als das Pfefferland (b. Cosmos). In den Bergen (Coorg's) hausen die Malay Cudiru
(s. Hamilton), wie die Bergfürsten der Male-arasar (Malayalam redend). Malli,
quorum mens Malens (b. Ptolem.). Malakuta oder (s. Burnell) Tanjore hiess
Mo-lo-kin-tscha (bei Hiuenthsang) und Singapore Maleiur (zu Marco Polo's Zeit);
0 There is an ancient tradition among the Ceylonese, that after the expulsion of Adam
from the island, it was iirst peopled by a baud of Chinese adventurers, who accidentally
arrived on its coasts (s. Percival). Nach Ribeyro war Ceylon von schiffbrüchigen Chinesen
bevölkert. Unter Chintsu schickte Bak-la-cha, Konig von Jawwa (Jaowa) oder Jawae
(Kooawa oder Kao, als Reis) eine Gesandtschaft nach China. Die in Singapore gefundenen
Münzen China's datiren 967 p. d. Kuda Salean befreite Java von der Herrschaft der
Chinesen (1086 p. d.). Nach dem (chinesischen) Buch Bunykantongko (1700 geschrieben)
wurde Ja¥rwa (Chapo) zuerst unter der Regierung des Saow-gil-yang der Dynastie Song
bekannt. Die javanischen Gesandten (im persischen Anzug) betitelten (in China) ihren
König, als Adji Ma-ra-ya (992). In the year 435 the King of the country Djavada
(s. Groeneveldt) sent an envoy to present a letter and some presents (unter der Sung-
Dynastie).
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neben den Maladiven, als Mala-dwipa (oder malajisches Land), nnd am Cap
Comorin herrschte in Malai der Malik el Dzazer (s. Edrisi), während die Handels-
strasse von Muscat nach Malacca über Kaulam-Malay (Chnlan) führte, und die
Emporien, die sich anschliessen (an der Malabar-Küste).
Für den Grosshandel anziehend, nach den dem Globus (oceanisch auch) vor-
gezeichneten Geschäftswegen musste Java dominiren, und so auf vorherige Ex-
ploration (den von Adi-Saka zurückgelassenen Segelanweisungen gemäss) richtete
sich dorthin die von Guzerat oder (s. Baffles) Eotgrat ausgesandte Expedition,
als unter Siladitja's Herrschaft der chinesische Pilger sich der das Mahajana
pflegende Klöster erfreute, so dass die Dhyani Buddha auf Java ihre Denkmale
zurückgelassen haben, während Oeylon's Apostel das Hin^aua überführte, nach
Thatung und beim Einzug in Ankhor Vat fEamphuxa's), von wo die mütterliche
Brahmanin ihren kindlichen Gemahl Tritrastita nach Mendang-Kamulan begleitete,
während dann nach Janggala's Gründung die Beziehungen mit den Kalfngas ein-
geleitet wurden (als Talein in Fegu).
Aus Seeherrschafb der am Eingangs- (od er AusRang6-)thor Poljnesien's ge-
legenen Molukken (unter Rivalität von Temate und Tidore, seit die Autorität des
Kolano in Gilolo gebrochen), landete Arn Bandan in Balambangan auf Java,
gleichzeitig mit Bhruvijiga Savelakala (600 p. d.), um in gemeinsamer Allianz
den Grundstein zu legen für die an Hastinapura's Königsgeschlechter ange-
schlossene Geschichte der Insel (bis Madjnpahit vor dem Islam fiel).
Mit dem Mahabharata (oder Brata-yuddho) schliesst die epische Vorgeschichte
Hindostan*s, für die vedischen Götter, die sich in den Pandu incarnirten, und
ihr —, dem Garasandhra im Büsserlande Magadha's (wo Mitra, Lehrer des Sakan-
janja, die persischen Beminiscenzen der Uttara-Kouroi in den Euru zurückrofk),
feindlicher — , Bundesgenosse Erishna spielt unter wechseluden Scenen in den
Vasudeva und Yasu^), auf javanischer Geschichtsbühne, wo Gunung Watu sdne
adoptirten Bastardsöhne mit Göttertiteln aus dem Swarga geschmückt (bis durch
Vishnu's Zorn erschlagen).
Der Uebergang in (oder die Ableitung aus) Java in Dschawa wäre unter den
Gesichtspunct einer Prakritisirung aufzufassen, bei mou Hirten Dentalen im Ma-
layischen (in Aus&U der Palatale), wie f&r die Schiussfolgerung aus etymologi-
schen Theorien neben der Niederschrift im Text (wo innerhalb ein und desselben
der Unterschied nach conventioneller Transcribirung festgestellt ist) das auf der
Zunge des Sprechenden (oder im Ohr des Hörenden) Gewandelte noch den
Launen der Volksetymologie unterliegen kann (soweit nachweisbar).
Der Name Javana (bei den Indern) bezeichnet zuerst die Araber und zugleich
die Phönizier (s. Lassen). Wong Java und Djalma Sunda werden durch den
Fluss Tji Pamali getrennt, wie durch den Stifter der Reiche von Macljapahit und
Padjadjaran festgestellt (s. Hoövell). ,,Sedert de 13<i eeuw beginnen de ouden
vormen Jawa-Dwipa, Jabadioe, Je-pho-thi, She po, Zabedj voor den nieuwen, in
den Indischen Archipel zelven, gebrückelyken, door de Europeanen tot Java ver-
basterden vorm Djawa plaats to makon** (s. Veth.). Le Ghez rend Tid^e de Grec
par Yunanawi (s. Lenormant), yavanu (im Assyrischen). Antiyoko nama yonaraja
(auf Asoka's Edicten). Durch den grossentheils Indischen Ursprung der javani-
schen vornehmen Sprache wurden die Sanskritischen Wörter der Hauptbestand-
theil des Basa-Eame (s. W. v. Humboldt) in Rangsprachen (Siam's).
Wie aus dem römischen Weltreich der Name Rum oder Rumi^) (mitunter eine
Beschränkung auf Aegypten) für angrenzende Nähe des Erdballs zur allgemeinen
Bezeichnung diente, im Islam besonders, obwohl auch ausserhalb dessen Sphäre
(wie bei Einwanderung Adi Saka's in Java oder bei Gründung Nakhon Vat's),
cf. Völker des östlichen Asien I (S. 400), so war früher die hellenischer Hegemonie
0 Vasu (Sohn Vasu's, Sohn des Eusa) führt die Verehrung Indra's ein (als Samny)
in Chedi (mit Brahmas Hansa). Die Kuru vertreten (s. Weber; den Rudra-(Siva-)Ea]tus,
die (Pandu) Panchala den lndra-(VJ8bnu-)Eu]tus (Erishna's). Borna, door Vischnoe bij
Pretiwi (de aarde) verwekt (auf Java) voert oorlog tegen Indra (s. Wolbers), bis durch Sang
Eresna getödtet (nachdem von der Erde, die seine Eraft erneute, emporgehoben).
') Die Ptolemaer wurden Meleb al Jounanim genannt (s. d'Herbelot), und Alexander
heisst Eskender al Roumi (als AI. Jounani). The Yens or Yonicas formed the body guard
of Melinda (in Sagala).
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wegen geltende den Javanen verwandt, schon yor den Feldzögen Alexander M.,
als König der Javan (bei Daniel), in «favan der Perser (s. Aeschylus) oder Jaona
auf Darios' Inschrifl (Junan in Aegypten) nnd hier kam dies dann für Iran mit
Taran zusammen, denn Turushka (aus Tnrvaska) ,,ist die sanscritische Form
der Zendischen Benennung der Volker des Nordland's Tura, aus welchem Turan
entstanden ist^ (s. Lassen), und neben den aus Indien angesiedelten Söhnen
Jigati's hatten die Nachkommen Turwasa's ihre Sitze unter den Barbaren erhalten
(als Javana), denen indessen die Erinnerung an Cultur verblieb durch Erwäh-
nung der Schrift (b. Panini) im Javanani lipi (s. Katjajana).
Als wie Bharata (im Chandrayansa) die Javana mit Kirata, Huna, Andhra,
Kanka, Khasa, Saka (sowie die Mlekha) vertilgt hatte, so (im Surjavansa) Sa-
gara, — Nachfolger des von dem mit Javana (sowie Saka, Taiagungha und
Haihaya) vertriebenen Bahuka — , seine Siege erfochten, wurde den Javana das
Kopfscheeren auferlegt, den Parada ungeschorene Langhaarigkeit und den Pahlava
das Tragen langer Barte (nach persisch-assyrischer Sitte).
Daneben (in einem seit Kambyses nachklingenden Echo) erscheinen dann
vielfach (aus Kambozatein) die Kamboja (im Hindukusch), als entartete Krieger-
kasten (b. Manu), in den Juen (Jon) Junau^s und später Annam's, wo die Dschampu
siedelten, unter Juen (als Juen Keoh unterschieden von den Lao-Juen oder Lao-
pungdam). Die von Malaka kommenden Fremden gelten den Juen als Dan-Xava
oder Stamm Java's, aber das Hauptkönigreich der Xava und Malayen (Orang-di-
bawa Anghin, im Unterschied von Orang-diattas-Anghin) ist nach den Gochin-
Chinesen Sumatra (Haa-phat-to), cf. V. d. östl. As. (passim). By de Chinezen werd
tegen het einde der dertiende euw, (onder de Mogolsche Dynastie) Joe^n in plaats
van Schepo (Java) geschrieben (s. Veth). unter mongolischer Dynastie (der
Juen) wurde Java, in grosses und kleines unterschieden (b. Marco-Polo), als Je-
pho-ti (zu Fahian's Zeit), und Javan (Sohn Japhet's) föhrt in 'laf^y auf ''i(ayH
(in Attika und Megara, als "ittoytg). In het zevende Janr ran Keizer Sioeönteh
brachten Javaansche gezanten tribuut (s. Schlegel) mit Nachricht über die Stif-
tung des Reiches (in het eerste jaar der periode Joeön-Khang). Der Name Jonier
diente (in kleinasiatischen Colonien) als allgemeine Bezeichnung für die nicht in
ihre Stämme (als Aeoler und Derer) gegliederten Griechen (s. A. W, v. Schlegel),
im Vorgang lelegischer Mischung (gleich malayischer).
Auf lyrischen Märkten sah Ezechiel indische See-Waaren, durch die Javanen
den Phöniziern zugeführt, von denen wieder die Griechen die sanseri tische Be-
nennung des Kastira entnommen, für das Zinn, als Javaneshtha („von Javanen
geliebt**), von Ophir im Berg (statt Sofala's Hafen an der Küste), aus chrysischer
Halbinsel, wo von Kokkonagara sich brahmanische Siedlungen verfolgen lassen,
beim Einzug auf dem Nordweg der Xaphoxi-Brahmana aus (oder nach) Kamphuxa
(Kambodza), von Xieng-sen her (durch Schlagen der heiligen Gong gegründet),
cf. „Völker des östl. Asieu** (I, S. 175, S. 291 u. flg., S. 305 u. a. 0. m.).
Der Schwerpunct des indischen Haudels (für Europa) fiel in die Gewürze,
aus deren Insel Malai (b. Edrisi), als Malaien Kohlen akron (s. Ptol.), während
der aus Arabien (nach Indien) kommende Weihrauch Javana heisst (b. Amara-
Koscha), und auf Socotra bestand eine griechische Handelsfactorei (zur Zeit des
Periplus).
In der arabischen Landschaft Jemen gab es nach Firusabadi eine Stadt des
Namens Javan (s. A. G. Hoffmann), des arabischen Stammes Java-Mensah (bei
Bosenmüller). Unter den Seleuciden bereiste Patroklos die indischen Meere. Die
Ptolemäer schickten Timosthenes nach Taprobane. Der Indus findet sich zuerst
bei Hekatäus erwähnt (mit indischen Völkern).
An sabäische Handelsbeziehungen, in jainistischen Traditionen fortbewahrt
(für Mekkha in der Geschichte des Perimaul und die auf Ceylon erkundeten vom
Indicopleustes), schlössen sich nestorianische (nebst weisser und schwarzer Juden in
Cochin), während (afrikanische) Sidi in Sindh ihre Rolle spielen, und äthiopische,
indische, persische Herrschaften wechselten, am Streitpunct der Strasse von Bab-
el-Mandeb (in fernerer Rivalität von Perim und Obok u. dgl. m.).
ndyjtts ToOg "EU tjyag *i(ioyag ol ßaqßaqo^ ixdkovy (beim Scholiast), die Javanen,
als Junge (von juvenis in den Etymologien). intixiHg ol ßdgßa^oi toBg *EkX^yas
"kaytg Xiyovc^y (n. Hesych). Den Javana eignet Kenntniss der astronomischen
Wissenschaft (nach Varamahira). Allwissend sind die Javana und vorzügliche
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Helden (im Mahabharata), als Peblevane (der Pahlava and Pakthun). Unter
den znr Durchsuche f&r Sita angegebenen Ländern findet sich (im Bamigana) das
gold- und silberreiche Java-Dwipa, mit sieben Königreichen (s. Kern). Jawa-Koti
(im Osten) wird mit vier Goldthoren beschrieben (in Suija-Siddhanta).
Nachdem Puru (oder Pauraya) das Alter JHJ.iti's übernommen, stammen Ton
seinen vertriebenen Brüdern die Mlekha (Anu's), die Jadaya (Jadu's), die Bhoga
(Druhju's), sowie die Jayana (Turvasa^s).
Von den Königen der Bhoga verblieb Purojit (von Kuntibhoja) in Bandes-
genossenschaft der Pandava (als ihr mütterlicher Ohm); die nördlichen Bhoga
zogen (aus Furcht vor Garasandha in Maghada) nach den westlichen Ländern (im
Mahabharata). Ueber die Satvata (der Jadava) herrschten Könige der Bhoga
(unter der Yratja). Von (Manu Vaisvata's) IIa (Vater und Mutter des Pururavas)
stammend, herrschte J^ü^^^ (Vater des Puri) in Pratisthana (als König Kasi's),
durch Usanas verflucht (für Uebernahme des Alters). Samishtha gebar Puru
(mit Drulga und Ann), Devagni den Sohn Jadu und Turvasa (mit J^ati's
Gemahlinnen).
Die in Orissa einfallenden Javana kämpften mit dem nach Bhoga, Vikra-
maditya und Salivahana, dort herrschenden Könige (Iiidra deva erschlagend), bis
durch Jajati vertrieben (bei Gründung der Kesari-Djnastie). Die Javana, welche
die Könige von Andhra in Warangol stürzten (515 p. d.), regierten bis zur Er-
hebung der Sanapati-Familien (953 p. d.). Nach Ban Asoor (1000 a. d.), den
die Javana vernichteten, folgten (V. Jhdt. a. d.) die Cheros in Masar (in Shahabad).
Der Asur Norok^) (Naraka) erhielt von Krishna das Land Kamrup (um im Tempel
Gowhatti's den Dienst der Liebesgöttin Kamakhya zu pflegen). Ban-Baja (Fürst
der Gachar) kämpft mit Krishna (in Tezpore). Uaving subdued the Kamboja^,
King Laliladitja (of Kashmeer) proceeded against Bokhara (part of the Kafin in
the Hindukushcare called Kaumojees). In goldner Stadt des Landes Pragjotisha
wohnt der Danava Navaka (nach dem Ramigana).
Unter den von Euthydemos eingesetzten Satrapen-Königen (der Sinha in
Surashtra) wurde Gunaghar (Javanagada) gegründet in Guzerat (als Feste der
Javana), zum Ausgangspunct für Golonien-Gründungen in Jabadiu oder Java
(Javadwipa)') durch Jon (und Kamboja). Die von Malakka kommenden Fremden
') Als Herrseber der Javana (in Huru und Naraka) beherrscht den Westen (tod
Varuna) König Bhagadatta (nacb den Mahabharata). Als im Zweikampf hervorragend
werden die Kamboja und Javana mit den in der Nabe Ifadhura's Wohnenden zusammen-
ffefasst (in Mahabharata). Khampa sind Schafhirten (im östlichen Tibet), Kham, U (oder Wei),
Lassa, Dzang, Ngari wurden vereinigt (813 p. d.). Die Bbor Khamti beanspruchen gött-
lichen Ursprung (in Kamrup).
^) BuKkaraja rühmt sich (1370), die Turushka, Kamboja, Ardhra, Gurgpira, Konkana,
Kalin^a, Pandja und Orissa besiegt zu haben. Kampila war eine Stadt im Lande der
Pan^äla. Im Mahabharata besiegt Pakasasani die Daradas mit den Kambojas und die
Dasyus des Nordostens, sowie die Waldbewohner mit den Lohas, die Parama-Kambojas und
die nördlichen Rishikas. Vasishtha sucht den König von Sagara von der Vernichtung der
Sacas, Tavanas und Kambojas abzuhalten, doch wurden sie aus der brahmanischen Gemdn-
schaft gestossen und von Kshatryas zu Mlechhas degradirt. Neben Indergi verehrten die
Kafir den Gott des Wassers (als Bagish), als Kamuzi (in Chitral). Unter den vier Stammen
der Kafir siedelten die vertriebenen Kamoje (neben Kamoze, Hilar und Silar). Die Dynastie
der Janako von Mithila residirte in Janakipur. When the King of Gör and Irak crossed
the Attok, the lord of Canouj to oppose the Yavanas beyond the Indus, overcame the
Aethiopic (Habschee) King (s. Chund). Ugrajudha (der Pandava) vertilgte das Geschlecht
des Nipa (in Kampilja) mit den Panchala (Agamidha's).
^) In der japanischen Eucyclopadie heisst Tanäh Gaw&b der Malayen (Jephothi bei
Fabian) Kepho. Wie auf der javanischen Inschrift ist der Anlaut nach Art der Prakrits-
sprache in g verwandelt (s. Lassen). Der chinesische Name war (nach Raifles) Kaoja, was
auf Khao oder Reis führen würde. Yuvau oder Jüngling (im Sanskrit) ist (im Pakrit)
jawan (schabb im Arabischen). Die Eingeborenen Sumatras, bemerkt De Barros, werden
Jauij (Jawi) genannt, und sie glauben, dass einst die Javanen das Land beherrschten und
vor den Chiis (Chinesen) den dortigen Handel sowohl als den indischen geführt bitten.
Java heisst Jona bei den Malayen, und ieder Fremde ist für sie ein Jona (von jou oder fem).
Im Javanischen ist tannah Ja vi (Dschavi), im Malayischen tanah Jawa (Dscbawa) das LMod
Java (Gerstenland). Im Tagalischen bedeutet Yabag einen Landstreicher. Accordinff to the
Malay, the word Djawi came from the Arabs^ who derived it from Djawa. It is a disrespecml t^m,
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gelten den Jnen als Dan-Xava (yom Stamm Java's), aber das Hauptkönigreich
der Xaya and Malayen liegt (f&r Gochinchina) in Sumatra (oder Haa-phat-to).
Jonaka begreift die Lao pnngdam (mit Xiengmai) (ef. Y. d. ö. A. Bd. I p.).
Nachdem, in Folge vorangegangener Fahrten, die Holländer (seit Hontman's
Besuch) Handelsbeziehungen mit Bantam angeknüpft, und (1608) die durch Neck
angelegte) Factorei befestigt hatten, wurde diese durch Pieter Both (tou den
Genera Istaatcn zum General-Gouverneur ernannt) nach Suda Eelapa (Jakatra)
verlegt, wo mit der aus (Eoen*s) Neu-Hoorn in Batavia umgetauften Golonie
(1619) der Grund zu demjenigen Colonialstaat gelegt wurde, der die Grösse seines
Matterstaates begründete (und in einer Zeit des Nothstandes selbst für Verlegung
in Absicht genommen war).
Hollands Grösse wuchs mit der seiner Colonie, bis ihm diese schliesslich ÜEtst
über den Kopf gewachsen w&re, wenn nicht zur Herstellung des Gleichgewichts
ein Mittelweg gefunden worden, wie aus practischen Erfahrungen gelehrt, die sich
am so verwerthbarer gezeigt haben, je mehr in der Schule ethnologisch bewährter
Forscher die Zielrichtungen ihrer Wissenschaft zur Klärung gekommen (für die
Mittel sowohl, wie für den Zweck).
Das Wort Golonie, ob als Fremdwort oder bereits assimilirt betrachtet, gehört
zu denjenigen, die sich, wie so viele in der Sprache, von der etymologischen
Bedeutung gänzlich abgelöst haben und bleibt so aus den historischen Umwand-
longen zu verstehen, wie es sich unter denselben jedesmal gedeutet hat. Darin
liegt der Grund der Gedankeuvertakelung, die betreffis des Wortlauts der Golonien
eingerissen ist, und weil ein Jeder sich das Seinige (ein Verschiedenes) unter
vermeintlichem Gleichklang zu denken pflegt, wird mit Erörterungen darüber die
Verwirrung meist verworrener, und um so mehr, wenn etwa gar sprachreinigende
Uebersetzungsversuche hinzugefügt werden.
Je nach der Geschichtsphase ändert sich der Werthausdmck dessen, was mit
Golonie gesagt sein soll. Der Herkunft noch den Römern (oder Lateinern) an-
gehörig, (die Griechen redeten von Apoikien oder £[leruchlen), meint schon im
römischen Geschichtsverlauf Golonie etwas sehr anderes, je nachdem für italische
Vorzeit, für die Epoche der Republik an der Tiber, oder fOr die Kaiserzcit gültig.
Was aus der Hegemonie der Kaufhiannsprinzen im mittelalterlichen Mittelmeer
hineinspielt (oder in hanseatischen Faktoreien des Nordens), was bei den Kreaz-
zügen in der Levante, trägt seinen specifischen Gharakter, wie das, was, unter
solchem Titel, die Mark durchschreitet, bei Gerinanisirung derselben, oder den
Cisterziensermönchen nach dem Osten und Norden Europa's folgend, mit religiös-
politischer Einigung des Deutschordens zusammenkommt u. dergl. m. Dann wäre
abzutrennen das, was sich phönicische Golonien benennt, in metagonitischen
like adjam (or barbarians), whicb the Arabs apply to all otber nations besides tbemselvas except
the islanders of the Malayan arcliipelago, whom they caU Orang Djawi, after the island of Java
or Sumatra (with the benzoio, as laban Djawi). The Malayan language, spoken by all the
pilffrims of tbe Archipelago, who visit Mekka, was called babasa Djawi by the Arabs, who
spoke it witb tbem. There are no dialects in the Malayaa language oxcept the Malayan of
Menangkabow, which differs (n. Marsden). According to the Mabawanso, Ceylon was invaded
by an army of Javako (or Javanese). Die Javanesen besuchten (75 a. d.) Madagascar.
Bundan Eajawan wurde vom Konig von Majapahit mit der kraushaarigen Sklaviu gezeiug^,
der er auf ärztlichen Rath in einer Krankheit halte beiwohnen müssen. Die Bewohner des
westlichen Theiles der Insel, zu welchem der Sunda-District gehorte, nennen sich jelmo
bhumi oder Eingeborene, und da jawi (in der Hofsprache) oder jawa (in der gewöhnlichen)
ausserhalb, mithin tijang jawi (in der Hofsprache) oder wong jawa (in der gewohnlichen
Sprache) Fremde bedeutet, so wurde dieser Name auch auf den ostlichen Theil der Insel
bezogen, wo die indische Bevölkerung ihren Sitz hat „Jawa or Jawi is the name, by which
Bomeo, Java, Sumatra, the Malayan reninsula and tbe islands lying among them are known
among the nations of Celebes, who apply the Bugis-diminutive Jawa Jawaka or Jawa minor
to the Moluccas, Amboina, Banda, Timor and Ende.^ Javan (Jaones) ou Jufanes signifient
(attacb^s aux noms sanscrits et zends) jeunes ou plutot defenseurs de la famille ou du pays.
Varro leitet juvenis Ton juvare ab (för Jonier, als Jüngere).
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Städten, was bei Babyloniern und Assyrern ähnlich erscheint (in Verpflanzung
auf Eriegszögen), was bei Chinesen (ausserhalb des klassischen Orbis terrarum),
oder was aus Russland (mit Verschiebung einer Halbcnltur in Uncultnr) sich
hineinerstreckt in Sibirien, und nun auf alte Culturen wiederum stösst (wo in
Marcanda^s Nachbarschaft eine Alexandreia ultima durch alte Buinen bezeugt wird).
Wenn es sich um die sog. überseeischen Colonieu handelt, anschliessend an
jene (im bisherigen Gange der Erdengeschichte gewaltigst durchgreifende) Bevo-
lution des Entdeckungsalters (wodurch die Welt zu einer neuen gestaltet wurde),
so hat man verschiedene Eiutheilungen versucht, worunter die von Heeren vor-
geschlagene am geläufigsten geworden ist, und in den Lehrbüchern meist be-
wahrt wird (unter Roscher's Modificationen). Vor Zutritt des Gesichtspunkts der
Auswanderung in moderneu Golonien, zeigen sie sich zunächst als ein Ergebniss
des allgemein durchgehenden Grundtriebes nach Erwerb, zur Bereicherung, in
Vermehrung des Genusses durch Einführung fremdartiger Bedürfhisse (für Geld-
gewinn), und so fallen Unterabtheilungen, wie Bergwerke, Pflanzungs-, Viehzucht-,
Fischfang-Golonien u. s. w. in eine gemeinsame Kategorie hinein, als Handels-
Colonicu.
Dazu kommen, aus idealen Motivirungen, die Secessions-Colonien (griechische
Apoikien) zur Wahrung persönlicher Freiheit (in Kirche und Staat).
Und ferner haben sich sodann aus den Ursächlichkeiten in Friedensdauer
anwachsender Uebervölkerung die Auswanderungs- Golonien ergeben, die gegen-
wärtig in hervorragender Rolle auftreten (an patriotische Gefühle appellirend).
Mit alledem hat der Staat indess, sofern er nicht etwa Straf- Golonien be-
quem üudet (oder Relais-Golonien für Marine-Zwecke auf Stationen), im Uebrigen
sonst nicht3 zu thnn, als dass er in den Handels-Golonien die Unternehmungen
seiner Unterthanen möglichst fördert, weil sie lobsamst dahinstreben, die 2^1
der höheren Steuerklassen Zugehörigen zu vermehren Tim Staatshaushalt).
Die Secessions-Colonien sind eher halb- oder ganzfeindlich gegen den Muitter-
staat gerichtet, wenn nicht bei ächter Liebe zum Vaterlande (in Empfindung
der ai/yytvMt) dieses später wieder Nutzen davon ziehen möge.
Bei den Auswanderer- Golonien blickt der Staat schwankend zu, da es bald
in seinem Interesse sein mag, sie zu begünstigen, bald lieber zu hindern, um
nicht die Dienste militärkräftiger Jugend (oder finanzkräftiger Capitalisten) zu
verlieren.
Das, was eine Zeitlang in der römischen Geschichte den bedingenden Aus-
schlag gab füi Golonien -Gründung, dass sie nämlich zu propugnacnla imperii
dienen sollten, fällt bei Überseeischen Golonien von vornherein aus, da sie gegen-
theils die Staatskraft schwächen, durch Ausdehnung in unnatürliche Grenzen, und
sich also insofern nur dann rechtfertigen können, wenn der überschüssige Gewinn,
den sie abwerfen, genügend ausreicht, um die Vermehrung der Vert^eidigungs-
mittel zu decken, für diesen Luxus- Artikel (der „tropical farms^).
Golonien zu gründen, um überhaupt eine Colonie zu besitzen, muss Jedem,
dem unter Gefühlsschwärmern ein Bodensatz gesunden Verstandes geblieben, ein
allzu tbeares Vergnügen erscheinen, um ihm, ans eitler Ruhmsucht, nachzugeben.
Als die Pioniere der Entdeckungszeit Golonien anzulegen begannen, wurde
es sogleich als bedenklichste Gefahr erkannt, wenn (aus vorliegender Tendenz)
Handels-Golonien etwa in Ausiedelungs-Colonien übergehen sollten, und bereits
der erste portugiesische Vicekönig in Indien warnte davor, in einem ausfuhrlichen
Memorial an seine Regierung, wie der vom Hofe des Mogulenkaisers zurück-
kehrende Gesandte die ostindische Compagnie (Englands).
Man dachte damals nicht daran, im Voraus ein grösseres Capital zusammen-
zubringen, um damit auf „fonds perdus^ zu ezperimentiren, sondern man begann
klein und vorsichtig versuchsweis hie und da (mit bescheidenstem Umfang der
unbedingt benöthigten Geldmittel), in einer oder anderen der bereits erprobten
Localitäten zu experimentireu, ob sie sich für den Handel profitabel erweisen
möchten, und dann wenn der Reichthum anschwoll, bedurfte es zur Sicherung
desselben allerdings fester Plätze, und vielleicht ein Streifchen Land hemm, für
zerschnittene Kuhhaut erworben (nach der aus Karthagers Vorbild in Batavia
wiederholten Legende).
Wer A freilich sagt, muss B sagen, und so trotz alles Sträubens und Ab-
wehrens wurden selbst die vorsichtigen Holländer (und anfanglich gerade sie
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am meisten) tod einem Schritt znm anderen gef&hrt, nnd fanden sich plötzlich,
ohne recht zu wissen wie (und jedenfalls ohne es zn wollen), als mächtiger Han-
delsstaat (beim Erwachen eines schönen Morgens).
Ihnen ist insoweit das Danaer- Geschenk wohl bekommen, weil sie auf den
rechten Fleck hineiiigetroffen (oder hineingefallen) waren, (auf den richtigsten
?on allen, wie sich nach der jetzt ermöglichten Ueberschan beweisen lässt), aber
ausser diesem grossen Loos, — und dem England (aus gleich ähnlichem Grunde)
zugefallenen, — sind nur traurigste Nieten gezogen (in Colonialerfahrungen).
Mit naiver Unbefangenheit ist der Satz ausgesprochen, dass ein Staat, um
mächtig zu sein, Golonien besitzen müsse, während das einfachste Durchblättern
der Coiouialgeschichte gezeigt haben würde, dass, was Europa betrifft, zwei Fälle
glücklich abgegangen sind, während bei einem halben Dutzend anderer (bei Spanien,
Portugal, Frankreich, Dänemark, Schweden, Italien, Oesterreicli, Belgien) die Ex-
perimente im Deficit verliefen (uud oft ein schlimmstes).
Umgekehrt dagegen lässt sich sagen, dass einem Staat in Fülle lebenskräftiger
Entfaltung Golonien anwachsen mögen oder müssen, und dann, bei richtiger Pflege,
auch sich gedeihlich erweisen.
Und das, als von der Zukunft abhängig bleibend, wäre also nun, für Fnt-
scheidungen darüber, in Vorbehalt zu lassen, und Jedem, der lernen will, das Ge-
schichtsbuch der Golonie anheimgestellt (zu erstem und ernstem Studium).
Um im Uebrigen auf die obige Nomeuclatur zurückzukommen, würde zu-
nächst demgemäss die Handels-Golouio ins Augo zu fassen sein (mit Aussicht,
oder Absicht, auf Handelsgewinn).
Bei Entdeckung der neuen Welt standen die Bergwerks -Golonien voran, seit
der durch Golumbus in Haiti gefundenen Goldgruben, und hier schien der vollste
Gewinn geboten, in reinst greifbarer Form, durch Ausgrabung haaren Geldes
gewissermassen, und Trausportirung desselben in die Heimath. Aber nicht das
Gold bedingt den realen Werth, weil ein Werthzeichen nur, und so hat es Spa-
nien zu seinem Schaden erfahren (trotz der aus Peru und Mexico einströmenden
Schätze).
Gleichzeitig war mit Umsegelung des Gap der Weg nach Indien gefunden,
und als die Portugiesen dort in die Häfen dos Pfeffers, und weiterhin die Gewürz-
inseln, hingelangten, konnten sie erklärlicherweise durch billigere Frachten die
auf dem Landweg (oder über Aegypten) handelnden Bivalen aus dem Felde
schlagen. Was sie bedurften, lag durch die einheimischen Handelsbeziehungen
bereits aufgestapelt, und die dortigen Eaufleute zogen bald für die Verschiffung
den arabischen Schiffen diejenigen Europa's vor, zumal dieselben verhältnissmässig
theurer bezahlten. Trotz der Ausrüstungskosten auf langen Seefahrten war der
Gewinn, den die Waaren in Lissabon (sowie den Holländern, als Zwischenhändlern,
oder später directe Importeurs) abwarfen, ein enormer, oft lOO^o ^^^ hoch darüber
hinaus, und so ging alles seinen besten und bequemsten Weg, ohne dass bei den,
für nöthig befundenen Factoreien, von Golonien noch irgend welche Bede war.
Einige Beeinträchtigung folgte nur aus der Animosität zwischen den Rivali-
täten verschiedener Nationen, denn da jede sich das Monopol an ihrem Handels-
platze zu sichern suchte, sahen sie dadurch sich gezwungen, um die Gunst der
Herrscher zu sichern, sich tiefer in die einheimischen Verhältnisse und interne
Streitereien einzulassen, als sonst wünschcuswcrth gewesen wäre.
Eins gab das Andere, und schliesslich blieb nichts übrig, als einen Bositz-
atand zu gnaden, um gesicherte Grenzen zu gewinnen (für wenigstens momentane
Buhepausen), und dann trat es fasslicher heran, mit den aufdämmernden Um-
rissen eines Golonialreiches, das sich jedoch nicht, in Oede und Uncultur, von
Dorf zu Dorf zusammenerobern lässt, sondern nur dann ausführbar zeigt, wenn
die Erbschaft aus dem durch geschichtliche Gultur vorher schon Geschaffenen
angetreten werden kann, auf solchen Gebieten, wo die bereits vorhandenen Ge-
websfäden administrativer Verwaltung,^) wenn im modrigen Zerfall, neu auf-
') In tbe CQuntrj of the Javanese tbe soTereign has gradually taken tbe whole rent as
tax, reducing tbe cultivators to the condition of mere occupants or tenants at will, he
himself having become the Virtual proprietor (s. Crawfurd). Unter Raffles sollte das
Ryotwar-System eingeführt werden, aus Madras (aer Koste Kalinga's).
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gefrischt werden mögen, oder den angezeigten Bildongsriclitangen gemäss durch
bessere ersetzt.
Das 0555 p. d.) dnrch Eaaj Pamenaban (unter Belehnong aus Padjang) be-
gründete Keicb Mataram (durch Paku Buwono den Holländern angeboten) endete
(1755) mit dem Vertrag zu Eebaken Ijantel (dnrch Theüung zwischen Surakarta
als Solo und Djocjakarta). ^Die Eisenbahn hat in Solo grosse Veränderungen la
Stande gebracht, Solo ist nicht mehr die selten besuchte Beichsstadt Mittel-JaTa's,
sondern einer der meist besuchten Plätze. Von Samarang und Surabaja bringt die
Eisenbahn täglich Fremde, Kaufieute, Industrielle, Vergnügungsreisende, Natur-
forscher u. 8. w.^ (1890), ein grosser Contrast mit den früheren Verhältnissen, als
noch der Besuch der Fürstenländer von der Regierung streng überwacht und oft
verboten wurde (s. L. F. M. Schulze).
Als das im Besitz der Indianer (Hajti's) angetroffene Gold (zu Schmuck-
gegenständen verarbeitet) erschöpft war, mussten die Minen ausgebeutet werden,
und da die einheimische Bevölkerung bei solch' ungewohnter Arbeitslast zu Grunde
ging, führte Las Gasas' durch Menschlichkeit eingegebener Bath zu den Unmensch-
lichkeiten des Sklavenhandels^) (bei der Negereinfuhr).
Vom Goldstaub aus den Minen ^) bei San Jonge de Minas abgesehen, würde
Afrika — ehe bei Verzicht auf den Sklavenhandel nördlich vom Aeqoator die nach
des Gongo-Beichos Verfall besetzte Golonie Angola sich profitabel erwiesen ha<^
(1814) — wonig Beachtung gefunden haben, denn (ausser der, durch 8o£ala'8
Nähe empfohlenen, Besetzung Mozambik's) fanden sich die Factoreien in Mombas
und Milinde durch die Zimbas und sonstige Wirren allzuoft gestört, (schon ehe
durch die für Ormns in Zanzebar genommene Vergeltung gänzlich beseitigt),
und das portugiesische Colonialreich fand seine Stütze im Dekhan, bei der
(trotz Almeida's Abmahnung) in Goa erfolgten Festigung Albuquerque^s (auf
Rath seines piratischen Busenfreundes), wo dann (als es mit den mercantilen Er-
folgen, beim Unterliegen vor rührigeren Rivalen, zu Ende gegangen) die Auf-
merksamkeit sich (wie bei den Spaniern, wenn nicht durch den blendenden Gold-
glanz ihrer amerikanischen Colonien abgezogen) auf die ^Gonquista de almas*^
richtete (mit Einführung der Inquisition). Was in dortigen Filialen verübt sein
mag, musste ziemlich eindruckslos vorübergehen, am europäischen Heimaihssitc
der Civilisation, wo (nachdem man vor den Schauern einer Bartholomäus-Nacht
nicht zurückgeschaudert war) Dragonaden, und (bei Verfolg der Ableger der Voda
aus Waldensern in Fetisch wälder) „päques piämontaises*^ (1655), an der Tages-
ordnung waren (mit Aehnlichem genugsam mehr). Mit den ärmlich armen Nesto-
rianern (in Ungläubigkeit ihres heiligen Thomas) hatte man leichtes Spiel, aber
der reiche Handel mit Japan's Inselreich (des Apostels Xavier^s gerühmtes Be-
kehrungsfeld) ging auf politisch -christliche Einmischungen hin (zu Gunsten der
holländisch vorsichtigeren Rivalen) gänzlich verloren (während die chineaiadie
>) Hawkins brachte Neger zum Verhandeln von Guinea nach den Antillen (1562), aus
den damals als in Frieden blähend beschriebenen Landereien Sierra Leone^s (später das
Asyl der befreiten Negersklaven). Die durch Goasalves gefangenen Mohren wurden im
Lissabon zurückgeschickt, um gegen Neger und Goldstaub ausgetauscht zu werden (1442).
By the treaty of Utrecht, the asiento or contract for supplying the Spanish colonies vitfa
4800 negroes annually wbich previously passed from the Dutch to the French, was trans-
ferred to Great Britain (1713) als Monopol (der africanischen Gesellschaft). Von 1680—1786
wurden (in den amerikanischen Colonien) 2 130 000 Neger (20 095 jährlich) eingefabrt
(s. Bryan Edwards), oder (bei 192 Sklavenschiffe Liverpools) 58000 jährlicher Nacbsehab
(b. Robertson), 380O0 von Engländern, 20000 von Franzosen, 4000 von Holländern, 2000
von Dänen, 10000 von Portugiesen (1790). Die Quäker Pennsylvaniens mahnten vea
Sklavenhandel ab (1690), und die Quäker Englands bildeten eine Oesellschaft für Erleichte-
rung und Abschaffung der Sklaverei. Die Preisfrage in Clarson's „Essay on the Slavery
and Commerce of the Human Species" (1786) wurde von Wilberforce dem Parlament vor-
gelegt (1787).
') In Folge der Cession Mina's (1871) entsagte England den durch den Vertrag voa
1824 für Sumatra auferlegten Beschränkungen, und dann setzte sich Holluid in Ktiep-
zustand zu Atcbin (dem durch den Sultan angerufenen Protectorate der Vereinigten Staates
zuvorzukommen), der Piraterieen wegen, denen noch der Dampfer Ndjiku zum Opfer fe-
fallen (1893).
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Regierung in ihrem weiten Bereich sich gleichgültiger fühlen mochte, für den
Fortbestand des winzigen Makao).
Aus Dia, wo (auf venetianische Rivalität) mit Suleiman's Flotte zu kämpfen
gewesen, verblieb ein Rückzug auf Tana und Salsette (bis zur allzu freigebigen
Wegschenkung Bombay's), aber der eigentliche Halt des Gesammtbetriebes redu-
cirte sich auf die, unter der Zersplitterung des Dckhan, zugänglichen Emporien
der Gewürze aus dem Stapelplatz in Malacca, dessen Besetzung das von dort ge-
webte Handelsnetz der Araber zerstört hatte, so dass jetzt directe Absendungen
an die Quellen in Ternate und Tidore, sowie Banda bcnöthigt wurden (oder nach
Amboina als Mittelplatz).
Neben den Nelken (der Molukken), dem Muscat (Nera's und Loiitar's), dem
Sandal (Sumba's), Kampher (Borneo's), Zimmt (Ceylon's) und sonst commerciell
(wie ethnisch) charakteristischen Vertretungen in Weihrauch, Indigo, Edelsteinen
u. s. w. (nach Barbosa's Liste) handelte es sich (im Handel) vor Allem um den
Pfeffer (für allgemeinen Gonsum). „It was, in order to etablish for themselves a
monopoly in an article of which the intrinsic prime cost was, at the utmost,
not more, than a quarter of a miliion Sterling, that the nations of Europe, for
three long centuries, made such a notable display of ignorance and rapacity^
(s. Crawfurd), im Pfefferhandel (der Colonialbegründungen).
Beim Fühlbarwerden volkswirthschaftlicher Bedürfhisse hatten für noch
mangelnde Maschinen Menschenhände einzutreten (zu Aristoteles' Zeit), und der
aus Kriegsgefangenen oder (wie bei Fanti und Thai) Pfandschuldnem rekratirte
Servus (als Sklave, bei sklavischer Versorgung) war rechtsunfahig (ohne Atua der
Maori), wenn nicht Erwerbsfähigkeit des Peculium erlangt war, bis zur Manu-
missio (der Libertini).
Der Kriegszustand der Mauren an der Grenze senegambischer Negerländer
wurde, um des Infanten (als nutzlos verschrieene) Entdeckungsfahrten profitabel
zu machon (ehe der Rio do Ouro erreicht war), zur Erlangung von schwarzer
Fracht ausgebeutet, und 1434 standen Negersklaven auf Lissabon's Kaufmarkt
ausgestellt (durch Gonsalvez).
Als bei der Arbeiterfrage zum Anbau des auf Haiti's Plantagen durch Ovando
eingeführten Zuckers für die Indianer (bei ihrem Dahinschwinden) Las Casas plädirt
hatte, ging es nun an Afrika, und vlämische Schiffe erhielten das dann den
Genuesen! (1580) cedirte Privileg im Assiento (bis zur Erwerbung „en gros** im
britischen Geschäftssinn), mit spanischen Kriegen dazwischen (1789—1748).
Die im puritanischen Salem bis zum Tod gequälten Qaäker erhoben für die
dunkeln Menschen lauter ihre Stimme, die, von Wilberforce aufgenommen (178H),
zur „Abolition act of slavcry** (1807) führte, und dann zur Emancipation*) auf
englischen Colonien, aber da der Zucker-(und Baumwollen-)bau der Südstaaten
des „Niggers^ nicht entbehren konnte, züchtete er sich fort unter dem Missouri-
Compromiss (1820), bis, nach der Kansas-Nebraska- Acte (1853), Lincoln's Congress-
beschluss der Constitution der Vereinigten Staaten einverleibt wurde (1863).
Je süsslicher Europa sich verpimpelte mit dem zum Theegesimpel und Kaffee-
klatsch gehörigen Zucker, desto kräftiger klatschte die Peitsche auf den Leib des
Negers, desto wilder tanzten die amazonischen Furien ihre Kriegsjagd in Abomey,
desto dichter bepackten sich die Zwischendecks mit schwarzer Menschenfracht,
and wenn der Verzweifelte durch Erhängen in die seelische Heimath (bei Mawu)
zurückzukehren dachte, wurde ihm auch dies Vergnügen abgeschnitten, da der
Sklavenmeister mit Kopfabschneiden drohte (und bei solcher Kopflosigkeit nichts
anzufangen war).
Als im XIV. Jahrhundert 100 000 Pfund Zucker aus Venedig für Wolle ein-
g-eführt wurden, war ganz England versorgt und ein Stücklein Zucker kostbarer
Leckerbissen (an fürstlicher Tafel). Doch wurde das nun anders'^ mit dem so
manches Gleichgewicht umstürzenden Entdeckungsalter.
1) Quod ad jus naturale attinet, omnes homines aequales sunt (s. Ulpian). Servitus
est constitutio juris gentium, qua quis dominio alieno contra naturam subjicitur (s. Flo-
rentinus), und dann die Proteste (bei Freiheit und Gleichheit).
*) While in 1700 the amount used in Great Britain was 10000 tons, in 1800 it bad risen
to 150000 tons and in 1885 the total quantity used was almost 1 100000 tons (Zucker).
Bastian, Indonesien. V. 2
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I^'ür Gründung von Handels -Colonien bleibt maassgebend, dass dort Etwas
wächst, was die Heimath nicht za produciren vermag, um Austausch-Artikel m
gewinnen, im Gewinn abwerfenden Verkehr, und während Florida deshalb den
Spaniern der Besiedelung nicht werth erschien, weil nur die in Europa schon be-
kannten Producte gewährend, warf sich die Colonisation auf die exotischer Er-
zeugnisse fähigen Tropenländer (wie bei hellenischer Besiedelung Gjrene's das
dortige Silphium in Mitbetracht gekommen war). Dabei empfahl sich Aufrecht-
haltuug des Monopols in erster Linie, und wenn das „Mare clausum^ zu schliessen
eine „Armada** nicht ausreichte, wurde es unter qo$yixd ipivdt^ versucht (zu puni-
Echer Zeit).
Als Honigsorte (b. Dioscorides) aus einem Pflanzenrohr Indiens (bei Ver-
wendung des Palmzuckers) beschrieben, diente der Zucker^) medicinischen Zwecken
(zu Plinius' Zeit) und war, nach arabischer Pflege in Susiana (IX. Jahrb.), und
Ausfuhr nach Alexandrien (996 p. d.) durch die Kreuzzüge in Europa bekannt,
(in Brotform, zu Venedig), auf Cypem (1150 p. d.) angebaut (neben Baumwolle und
Indigo), dann (wie auf Canarien) auf Madeira (1420) und von Ovando nach
St. Domingo gebracht (1506), sowie (durch die Portugiesen) nach Brasilien von
dort (und weiter). Dem Einsieden (XV. Jahrb.) trat das Raffiniren hinzu (in
Venedig) und ägyptische Fabrikanten hatten in Ghina Verbesserungen des Her-
stellungsverfahrens gelehrt (zu Marco Polo's Zeit).
Der Kaffee war durch Gamphuis in Java eingeführt (b. Van Outhoom) en de
eerste anvoer op de Europeesche Markt had plaats in 1712 (s. Metelerkamp).
Der von Arabien in Handelsschiffen von Hoome (in Java) erhaltene Kaffee-Samen
wurde (nach der Anpflanzung) an Witsen (Director der Gompagnie) gesandt (für
den botanischen Garten Amsterdams), und dann nach Surinam (1718) in Ver-
breitung über die französischen und englischen Golonien (in den Antillen). Durch
Gemal-Eddin (Mufti Aden's) aus Adjam nach Mekka (unter die Derwische) ge-
bracht, wurde der Kaffee (Kafa's) durch den Statthalter Khair Bey verboten (1511),
erhielt aber sein Kaffeehaus (1534) in Konstantinopcl und weiter, seit Rauwolfs
Nachrichten aus Aleppo (1582), durch Venetianer verführt (1624), worauf die Hol-
länder Kaffeebäume (aus Mekka) nach Batavia brachten (1650), und nach Ein-
führung des Kaffees in Holland (1719) kam ein Ableger nach Martinique (1720).
Für die Holländer, die (auf Linschoten's Bath) direct die Pfefferhäfen^
Sumatra's anliefen, konnte nach der Siedelung in Jacatra (auf Java) neben dem
Zwischenhandel auf den Inseln (mit Eeis) auch der Theo (aus dortig altem Handel
Serica's, der Seide) in Betracht kommen, soweit sich für den Verbrauch der Ge-
schmack (ästhetischer) Theegesellschaften bereits herausgebildet hatte, oder der
(durch chinesische Maschinerien rafflnirte) Zucker; daneben boten sich Dacca's
Muslime (vor englischer Hegemonie in Bengalen) etc., aber der Bulk späterer Im-
porten an Golonialwaaren fiel im Uebrigen noch aus, bis zur Anpflanzung des Kaffees
(durch Van Hoorne), der Baumwolle u. s. w., während aus Amerika (für später
internationalen Colonialhandel) der Tabak (mit Gacao, Vanille, Gochinille, Cinchona
u. s.w.) hinzukam, dann ebenfalls der nach Surinam und weiter nach den (mit
Zuckerrohr bereits versehenen) Antillen verpflanzte Kaffee (Brasilien's zumal) hinzu-
kam, sowie der Reis (aus transatlantischem Verkehr), als aus dem Schiffbruch eines
Ostindienfahrers einige Körner für Carolina übrig geblieben waren (1729).
') Die Bezeichnung saccbarum leitet auf die indische Herkunft (Sakkara). Zarco (1419)
auf Madeira (mit der Grabinschrift Machines), als Gouverneur ernannt, (zum Colouisire^).
betrieb die Einführung des ZuckeiTohres von Sicilien (und des Malvasier von Candia), unter
Heinrich dem Navigator (seit der Entdeckung). Das Kochen des Zuckers wurde aus Ben-
galen nach China eingeführt (VI. Jahrh. p. d.). Von den arabischen Händlern lernten die
Chinesen die durch ägyptische Scheidekunst erfundene Reinigung des Zuckers mit Ascke
(s. Marco Polo) In Gunde-Shapur wurde Zucker verfertigt und von den Arabern nach Sns
(in Marocco) eingeführt (sowie auf Sicilien und Andalusien). Der süsse Saft eines Rohres
wurde von fremden Völkern getrunken (zu Lucan's Zeiten) als Palmwein (aus Juggery).
Eines honigtragenden Rohres (in Indien) erwähnt Nearch (s. Strabo), im cdxxttQa (von str-
kara, sanscr.). In 1611 trof men te Jacatra Arak-stokerijen aan (s. Gorkom), in Destillatioo
aus Reis (wie der Rum aus Zucker).
^) Der nach Sumatra eingeführte Pfeffer wächst wild in Malabar (s. Hamilton), und mit
dem indischen Pfeffer wurde der afrikanische verdrängt (aus europäischem Handelsverkehr).
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^Die Ausfahrten ans Holland gingen nördlich um England, Schottland nnd
Irland (mit den Orkaden links) die Bückfahrten trafen in Hitland die Kriegs-
schiffe (des Convoi). Nachdem die Waaren in der Oosterhnrg (Amsterdams) ent-
laden waren, fanden die Auctionen statt (nach den Kammern). In der ersten
Anction im April oder Mai wurde gewöhnlich der hraune Pfeffer, der Zimmt, die
Muskathlüthe und einige andere Spezereien ^), dagegen aber die seidenen und
baumwollenen Zeuge und der grösste Theil der übrigen Kaufgüter im October
oder NoTember in der zweiten Auction verkauft^ (s. Saalfeld). In der ^Periode
des Flor's" (1613—1696) belief sich der Reingewinn (1693) auf 48 319 500 fl.
(auf 80 Jahre vertheilt), in der folgenden (1697—1779) notiren sich 18 000 000 fl.
Schulden (dann vermindert auf 12 000 000), und in der dritten Periode ergab sich
ein jährliches Defizit (1786—1790) mit 8734962 fl., bis zum Sehluss (in Bankerutt),
unter der im Dezember 1796 publicirten Aufhebung der bisherigen Direction der
Gompagnie, die ihren Freibrief (durch die Generalstaaten) am 20. März 1602 er-
halten hatte, während der Unternehmungen Spilbergen^s (1601) in Ostindien, unter
Abschluss von Verträgen mit dem König von Kandy und dem von Atchin (der
neuerdings wieder seine Sorgen macht).
All den während früherer Geschichtsphasen unter ihren Wechseln üblichen
Auffassungsweisen der Golonien stehen die beim Spätereintritt der Gegenwart
(unter Bedachtnahme auf herrenlos übergebliebenes Terrain) im eclatantesten
Gegensatz gegenüber, weil statt ,)propugnacula imperii^ die Staatsgewalt durch den
für weitabgelegene Besitzungen erforderlichen Schutz schwächend, und statt der
vom Handel zu gewährenden Einkünfte, nur Belastungen des Etats yerlangend (zu
Deckungen von Deflcits, ohne irgend welche Einnahmen dafür). Was jetzt in
colouialpolitischer Richtung hervortritt, ist von dem Standpunct des internationalen
Verkehrs zu betrachten, (bei Consolidarität der Menschheitsinteressen) um eine
Cultivimng der bisher verwildert gebliebenen Gebieten zu unternehmen (jeder der
civilisirten Staaten seinem Anthell nach, so zu sagen), und die Lehre vom Men-
schen abzurunden (im Ucberblick des Globus). So sehr deshalb auch gegenwärtig
Colonial-Unternehmungen alle dem zu widersprechen scheinen, was früherhin als
deren Zweck (bald so, bald so) verstanden war, entsprechen sie andererseits doch
dem Bedürfniss der Zeit bei Herstellung kosmopolitischen Verkehrs, zur Einleitung
des für üeberblick des Menschengeschlechts erforderlichen Verständnisses, in Ein-
heitlichkeit der Interessen, gemäss der in geschichtlicher Entwickelung gesteckten
Bestimmung (die dann auch jedem Einzelnen wiederum zu Gute zu kommen hätte).
Die ungeheueren Summen, welche zur römischen Kaiserzeit alljährlich durch
den indischen Handel verschlungen wurden, flössen dahin (zu Plinius' Staunen)
für überflüssige Luxusartikelcben, welche indess, weil anderswoher (als tropisch-
exotische Producte) für die europäisch geographische Provinz nicht erlangbar, in
Höhe des auf dem Markt gestellten Preismonopols zu zahlen waren, ^coute qui
coute^ (nachdem der Modegeschmack sich darauf gesteift hatte).
Als mit dem Vordringen des Islam (und vergeblich versuchten Durchbruch, beim
Rückstoss der Kreuzzüge) die continentalen Verkehrswege — trotz venetianischer
(den päpstlichen Decreten entgegenarbeitender) Intriguen in Alexandrien oder der
aus genuesischen Handelscomptoiren in Kafla mit den (als Vorläufer des Priesters
Johannes) aus tatarischem Tartarus erscheinenden Weltstürmern eingeleiteten Ver-
trägen — mehr und mehr abgeschnitten wurden, und unter Verlust der asiatischen und
afrikanischen Mittelmeerländer das Christenthum (besonders seit mit dem Fall des
byzantinischen Bollwerks der Weg, noch späterhin, bis Wien geöffnet war) auf engstem
Raum zusammengedrängt war, verlangte sich zunächst (als Lebensfrage überhaupt)
ein Zurückwerfen der Eindringlinge aus der, auch westlich beginnenden, üeber-
fluthung Europas, und als mit den hier erlangten Erfolgen die Portugiesen nach
Genta gefolgt waren, boten sich, des Infanten Betrachtung, die aus den islamiti-
schen Handelserfahrungen (am Emporium eines künftigen Timbucti) angesam-
melten Nachrichten über die dortigen Verkehrswege (wie zur Römerzeit nur
sporadisch bekannt, im Anschluss an Herodot's Mittheilungen).
Zunächst lockte das Gold — auri sacra fames — in dem auf der Landkarte thro-
0 In dem von Canning unter Flagel abgeschlossenen Verträgen (1824) bewahrten die
Molukken ihre exceptionelle Stellung (im Monopol des Gewürzhandels). Temate oder (bei
Temminck) Leinangopia diente als erste Festigung (schon den Portugiesen).
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nonden Mussa-Melly, und als nachdem dio für uufracbtbar nutzlos gescholtenen Ent-
deckungsfahrten einige Belebung durch den Verkehr in Arguin erhalten, über Senegal
hinaus der (schon bei Doria's und sonst genuesischer Rheder AusschifFungen ge-
suchte) Bio do Ouro gefunden schien, wurde mit Jorge de Mina ein colonialer
Fusspunct für den königlichen ^ Herrn von Guinea^ in Lissabon begründet, obwohl,
sobald die Schrecken des stürmischen Caps (durch Diaz) überwunden (und Yasco
da Gama von den in Milinda erlangten Lootsen nach den Seehäfen des Dekhan
geführt) war, nun wieder (nach erleichtertem Seeweg) die Reichthümer des indischen
Handels nach Europa strömten, um aus der Aufstapelung in Lissabon durch
Europa's Norden verführt zu werden, besonders auf den Schiffen der (um der
See-Geusen halber auf dem Meere wohnenden) Holländer, die, als der (auch Por-
tugal ererbende) König Spaniens den Rebellen und Ketzern seine Häfen verschloss,
naturgemäss auf eigene Suche (auf Grotius' Proclamirung des ,,Mare liberum^ ver-
trauend) ausgingen, zumal seitdem die (im germanischen Stamm verwandten) Eng-
länder die nnüberwindliclie Armada zu zerstreuen, den Stürmen geholfen hatten.
Was zunächst gesucht wurde, im Interesse des Kaufmanns, war das (weil iu
der Heimath nicht erzeugbare) Fremde und Seltene, vor Allem also die Gewürze
(der noch mythisch verschleierten Gewürz-Inseln).
Für die im islamitischen Verkehrshandel in Malacca zusammenlaufcndeu
Schiffsladungen fanden sich die Lagerplätze in Calicut, Cochin, Cranganore u. 8. w.,
wo nun die Portugiesen in complicirteste Kasten Verhältnisse hiueingeriethen und
durch missverständlich rohes Hineingreifen in diese (unter subtilster Etikette ge-
geregelten) Finessen begreiflicherweis den greulichsten Wirrwarr anrichteten, der
(zumal bei dem blinden Eifer gegen ihre mohamedanischen Erbfeinde) nur durch
den Donner der Kanonen (auf besser bewaffneten Raub- und Kriegsschiffen) ge-
nugsam zu übertönen war, um trotz aller der Bussen, die an Menschen- und
Geldverluste zu zahlen waren, doch reichen Ueberschuss zu lassen (im Handels-
gewinn).
' Die Holländer waren durch Linschoten's auf portugicsicchen Schiffen er-
langte Kenntniss auf die dem Productionsort näheren Anlaufplätze in Java und
Sumatra hingewiesen worden, für die Häfen des Pfeffers, der unter den Ge-
würzen allein auf einigermaassen allgemeinen Absatz rechnen konnte, denn als
schliesslich die Moluccen selbst gefunden waren, und nun die (den Globus nach ent-
gegengesetzten Richtungen umfahrenden) Spanier und Portugiesen (unter Contro-
versen über die Theilung der Welt) mit den Köpfen auf einander stiessen, musste
für die nur minimal genossenen Küchenzuthaten (in Muscat-Nüssen und -Blüthcn,
in Nelken u. s. w.) — seitdem in Schiffsladungen für europäische Auctionen an-
langend — rasche Entwerthung eintreten (so dass sich zur Ausrottung dann die
Hongi-Fahrten empfahlen).
Unter den im modernen Weltverkehr den Bulk des Colonialgewinn bildenden
Importen hätte nur (wenn „Nachmittagsthee^ oder Thee-Abende bereits goutirten)
der Thee in Betracht kommen können, durch die alten Handelsbeziehungen der
Chinesen im Archipelagos, bei Niederlassungen in Batavia (Jacatra) und Manila (ehe
das chinesische Monopol die englisch-ostindische Colonie nach der Quelle selbst,
in Kanton, geführt), denn der Kaffee hatte (auch nach Einführung in Yemen ans
Kaffa) noch mit der Opposition des Emir in Mecca zu kämpfen, ehe in Hoorne's
Gärten (auf Java) angepflanzt, um dann aus Amsterdam's botanischem Garten nach
Surinam verpflanzt zu werden, von wo aus Amerika der Tabak hinzutrat, mit
Cacao und Cochinille, wie (in Ostindien), nach Vervollkommnung der Herstellungs-
weise, des Indigo auch; ferner Baumwolle u. s. w.
In Columbus' Anlandung an den Antillen waren die (zur Befreiung des
heiligen Grabes benöthigten) Goldschätze gesucht, die später in Mexico und Peru
eine Verwirklichung zu erhalten begannen, dagegen auf Hayti sich bald er-
schöpften, so dass hier mit Einführnng des Zuckers durch Ovando, jene neue Aera
einzuleiten war, wodurch Jahrhunderte lang dem dunkeln Continente die Segnungen
europäischer Civilisation zum Eindruck gebracht wurden, als bei Bejammerung der
iu den Minen zu Tode gearbeiteten Indianer durch Las Casas der Neger in die
Lücke einzutreten hatte (bis durch Wilberforce's aus den Fesseln harter Arbeit
befreit, um wieder seiner Haus- und Pfandsklaverei überlassen zu bleiben).
Der von Dioscorides bereits gleich Salz (in Kristallen des Candy) beschriebene
Zucker (vornehmlich für medicinische Zwecke damals), wurde in Indien besonders
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als Palmzncker consumirt, ehe durch chinesische Maschinerien die Herstellung
aus dem Zucker-Rohr sich profitabel erweisen konnte.
Als aus arabischen Pflanzungen in Susiana nach Cypern (und dann nach
Madeira, Porto-Santo und den Canarien) übergeführt, dem allgemeinen Verbrauch
zugänglicher gemacht, der Zucker zu munden begann, erlangten bald die Pflanzungen
auf St. Domingo die (den antillischen Colonial-ßeichthum weiterhin begründende)
Ausdehnung, welche ihre Arbeiterfrage an den Grosshandel stellt, dessentwegen
sich die Firmen der Haubstaaten in Coomassy und Abomey begründeten, um der
europäischen Nachfrage zu genügen für den Assiento- Handel, als (in systematisch ge-
regelten Frachtladungen von Menschenfleisch) alljährlich die für die Plantagen be-
nöthigten Sklaven nach gegenüberliegender Küst« hinübergeführt wurden, um
alljährlich (wie sie wegstarben) ersetzt zu werden; und nachdem nun die Huma-
nität ihr Veto eingelegt, trat die unvermeidliche Stockung ein. In wie weit das
substituirende Project der Kulis ausreichenden Ersatz zu liefern vermag, hängt in
nüchterner Calculation von den (aus dem Rechnungsabschluss erweisbaren) Ergeb-
nissen ab, ob sich die Mehrausgaben fQr kostspieligere Transportation (Pflege) mit
dem Bedürfisse compensiren (nach soweit vorliegenden Daten in Surinam und sonst).
Zunächst bildet die Bereicherung durch den Handel den leitenden Gesichts-
punct für colonial kaufmännische Unternehmungen, und demgemäss blieb es
rathsam, eine Ueberleitung der (in Factoreien sich genügenden) Handels Colonien
auf die (Landbesitz voraussetzenden) Pflanzungs- (Bergwerks-, Jagd-, Fischerei-)
Colonien zu vermeiden, denn nicht auf herrenlos etwa noch aufspähbares Land-
terraiu kommt es an, sondern auf die (für Bearbeitung geeignete) Menschen-
dichtigkeit, welche dort wohnt.
Darin liegt das Geheimniss des in Europa [ — wo Dänemark, Schweden, Ostende
schwer für ihre Colonialgesellschuften zu zahlen gehabt, wo Spanien und Portugal
sich unter Mitwirkung der Colonien ruinirt fanden, und für Frankreichs Colonial-
politik im nahegelegnen Algerien die Verbindungslinien mit Seaegambien anheim-
gestellt bleiben, sowie für Italien die Verstäudigung mit dem schon den Portu-
giesen sich schwierig erwiesenen Abyssinien — -] exceptionellen Handelserfolges
Hollands, da auf Java eine dichtgedrängte Bevölkerung angetrofl'en war, (so sehr
bereits an Fürstendienst gewöhnt, dass die Arbeiterfrage sich ohne Schwierigkeiten
erledigte).
Slavery exists in overy state of society in the Malay-Archipelago, and in every
country of it, except in Java, where it is not found even in a predial form
(s. Crawfurd), soweit nicht jeder bereits Sklave, (unter Verpflichtung zu Frohn-
dieusten, nach einheimischer Art).
In den Berichten an seine Regierung hatte d«r Vicekönig Almeida bereits
vor Ansiedelungen gewarnt, und demgemäss hielten sich die Portugiesen — von
dem auf Albuquerque's Anlass, gleich Malacca, als centrales Emporium, besetzten
Goa, (das ausserdem durch die Ghat's auf seine engen Sumpfdistricte reducirt blieb,)
abgesehen — vorwiegend an die Handelsfactoreien, zumal bei der politischen Zer-
splitterung des Dekhan eine Einmischung in die politischen Wirren um so
weniger angezeigt sein konnte, seit dem Fall des allein (zum Bündniss gegen
den gemeinsamen Feind des Islam empfehlbaren) Reiches von B^jayanagar (durch
die Schlacht von Talicot).
Auch Sir Thomas Roe hatte (aus den Erfahrungen seiner Gesandtschaft an
dem Hof der damals noch dominirenden Mogulenkaiser) seinen Landsleuten jeden
Landbesitz in Indien abgerathen, und erst, als ihnen durch die Schlacht von Plassy
aus blauem Himmel Bengalen (mit seinen Millionen an Menschen und Schätzen)
in den Schooss gefallen, wurden sie bei der (unter Bekämpfung von Aurungzeb's
Söhnen untereinander) eingetretenen Auflösung aller Verhältnisse, zu der Noth-
wendigkeit eigener Stellungnahme veranlasst^ wobei es dann, wegen der Rivalitäten
der Gouverneure untereinander (mit Bedrohung durch Afghanen auf der einen, der
Mahratten auf der anderen Seite) einer (spärlichsten, aber) eng geschlossenen Phalanx
leicht sein musste, die Hegemonie zu sichern, zumal als nun die Erbschaft des
Grossmogul (in Delhi) factisch angetreten und so der Gesammtumfang des Reiches
unter den früher darüber gewebten Verwaltungsfaden — (wie sie nun aus den Keimen
erneuert werden konnten, oder durften) — in die Hand gegeben war, ähnlich wie mit
einem Griff das Reich der Azteken und der Inca (als mit spanischer Faust Monte-
jama gepackt und in Fesseln gelegt war, oder Ahahualpa gehangen).
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So auch als widerwillig i) genug in die inneren ADgelegenheiten ihrer Han-
dels-Insel hineingezogen, verstaDden die Holländer, unter den Marionetten dortiger
Schattenkaiser in derartig geschickter Weise zu operiren, dass der Ueherschuss Java's
f&r all das Deficit der ^lastposts'* (die des Prestige wegen ausserdem zu an-
nectiren nicht umgangen werden konnten) üherher zu zahlen vermochte, und
obwohl die holländisch -ostindische Gesellschaft unter ihrer Schuldenlast erlag,
bewies doch Java „how" to manage (make money of) a colony (s. Money), wäh-
rend die Frage ^Why keep India" (s. Allen) sich für die Engländer einfach da-
hin beantwortet, dass wenn sie selbst nicht die Yerwaltungssorgen der für eigene
Regierung st-ets als nnfähig erwiesenen Halbinsel fortbewahren wollten, dieselbe
einen anderen Liebhaber finden würde, und dann dahingestellt bliebe, wie weit
die moralischen Verpflichtungen im „free trade^ als verpflichtend zu respectiren,
im Belieben gestellt wäre.
Derartige Colonialreiche ergeben sich aus dem Gang der Geschichte, während
ein solches von Dorf zu Dorf etwa zusammenzuerobero, jedenfalls nicht den Portu-
giesen in den Sinn gekommen ist, als sie in Eiloa, Mombas, Milinida auf Handels-
comptoire mit Ost-A&ika's Horden handelten, aber schliesslich sich mit Mozambik
(der Nähe der Goldminen wegen) begnügten, oder mit Angola (als zeitweis ge-
eigneter Ausfuhrhafen in der Akme des Sklavenhandels, bei Wechselbeziehung
zu dem colonialen Vorgehen in Brasilien besonders).
Für den Handel, als auf Austausch begründet, bedarf es solcher Co! onien, wo
dasjenige (exotisch) wächst oder (wie in indischen Manufactaren, vor britischer Con-
currenz) erzeugt wird, was die Heimath nicht zu liefern vermag, und erst, als
neue Besitznahmen tropischer Localitäten (durch Vorwegnahme) ausgeschlossen
blieben, wandte sich mit Auffindung von Gegenden, wo europäische Acclimatisation
(in erster Generation bereits) gestattet war (unter den Bedingnissen geog^phischer
Provinzen), die Aufmerksamkeit dauernd dem für Ackerbau geeigneten Landbesitz
zu (mit den ferneren Gesichtspuncten der Auswanderungs&age).
Als aus Raleigh^s Schilderungen des neuentdeckten Virginien für europäische
Besiedelung geeignete Ländergebiete erkannt wurden, eröffnete sich bei der aus
den Armengesetzgebungen (Elisabeth's) bereits (s. Bacon) merklichen Uebervölke-
rung (in territorial begrenzter Insel) die Aussicht auf Landschenkungen, wodurch
die „Proprietary Colonies" (Penn's, Baltimore's, York's, u. s. w.), sowie die Charter
„Colonies" (seit den Londoner Adventurers und Plymouth-Adventurers) hervorgerufen
wurden (bis auf Umwandlung in „ Crown- Colonies'*), unter verbrieften Rechten (eines,
in Englands Geschichte, politisch ausgestalteten Volkslebens). Das (dem Eldorado
mitzuverdankende) Experiment am Eouron (1763) hätte als Warnung dienen
können für deutsche Colonien in Venezuela, in Yucatan unter Kaiser Maximilian
(trüben Geschicks), an der Mosquitoküste (wo es beim Namen schon juckt), in
Texas (und was sich sonst in Adelsgesellschaften projectirte).
Auswanderer- Colonien werden durch Mittellosigkeit hinausgedrängt (oder im
Freiheitstrieb), Einwanderer- Colonien werden durch Begüterte ins Land gezogen,
Eroberungs- Colonien (unter militärischer Besetzung, in Relais -Colonien) greifen
in die Versetzungs-Colonien ein, durch Zwang, wie man in Straf-Colonien die Ge-
fängnisse erleichtert, während die Handels-Colonien (bei ihren Exporten, als Aus-
tauschmittel) neben den Importen auch die Beschaffung derselben in Betracht
ziehen, in Pflanzungs-, Bergwerks-, Viehzucht-, Jagd-, Fischfang-Colonien u. A. m.
Die schwedischen Colonien in Lappland (als Laddelat oder Landbewohner) wurden
aus der Pelzerjagung zur Kaufmannschaft übergeführt, im Handel (Taro). Nee
Omnibus eadem causa relinquendi quaerendique patriam (s. Seneca), zumal wenn
politische und religiöse Motive hinzukamen (oder culturhistorische Gesichtspuncte).
Obwohl das bewegende Triebrad zunächst im Sehnsuchtszug nach (irdischen)
Schätzen lag, wenn die auf dem Landweg in Ceuta bestätigten Traditionen vom
Rio d'Ouro zu erneuter Suche desselben auf maritimen Fahrten anregte, kam doch
im Lande des Graal das heilige Grab in Mitbetracht, für das der (als Gesandter
') Beim Aufstand gegen den Soesochoenan brach das Reich von Mataram zusammen
(op het einde der 17. eeuw). „legen hare begeerte, met grooten weerzin zelfs, werd de
Nederlandsche Compagnie door den Stroom der gebeurtenissen in dien opstand, die in een
langdurigen oorlog ontaardde, medegesleppt" (s. De Jon|e). Man zögerte in das Wespennest zu
stechen, als Speelman die Initiative ergri£f (unter den Begründern holländischer Colonialherrschall).
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der Trinität suggerirte) Genueser ein Cipango zu gewinnen hoffte (ans altem und
neuem Atlantenverkehr).
Obwohl bei erster Hinaussendung nach der Entdeckungsfahrt Ansiedler bereits
für Haiti mit hinansgenommen wurden, kam doch das eigentliche Besiedeln
(durch Auswanderer-Colonien) mit den Ketzereien erst in Flnss, auf nördlich ge-
mässigter Zone (transatlantischen Westens), und dann (bei systematischem Ent-
deckungsgang) in südlicher Australiens (mit Neuseeland).^)
„Greater Britain^ geräth oft in störende Nörgeleien mit dem transatlantischen
Vetter, aber „through America England speaks to the world^ (s. Dilke). Magna-
Graecia Hess es (Elein-)Griechenland gern empfinden, wie viel kleiner es sei (zu
Thucydides* Zeit). Minnesota stellt seine Bewohner kühnlichst ^against the rest
of the World and all the other planets" (s. Oliphant).^)
Bei der Geschichte der Golonien ist zunächst der Name in Betracht zu ziehen,
der etymologisch auf römische Golonien zurückgeht; Golonia romana neben co-
lonia latina, mit dem ferneren Unterschied ^coloniae ex secessione conditae^ und
„coloniae ex consilio publicö conditae^, als coloniae civiles, plebejes, paganae
u. s. w., sowie neben den militärischen Golonien der Veteranen noch die coloniae
maritimae (mit besonderem Becht), Golonien in Folge agrarischer Gesetze (während
der Republik), dann das Golonat, mit all den subtilen Unterscheidungen während
der Kaiserzeit, die trotz der darauf verwendeten Gelehrsamkeit noch fernere Klä-
rungen zu erwarten haben.
Bei den Griechen finden sich die Apoikien und Klerouchien, die (mutatis
mutandis) in wechselnder Beziehung zu coloniae ex secessione und ex consilio
publico stehen. Dazu kommen analog in ihrer Art die macedonischen Pflanz-
städte (mit Alexandrien, Seleucien, Antiochien u. s. w.).
Vor den Hellenen colonisirten bereits die Phönizier, ursprünglich wahrschein-
lich, wie in Cypern, auch an kleinasiatischer Küste, wo sich in Kariern (als
Phönizier) und in Giliciern (durch Gilix) darauf bezügliche Beziehungen, in den
Traditionen, erhalten haben.
Als sich in Graecia asiatica die Zwölfstädte der Aeoler (der alten) an dem
Tempel des Apollo Gyrnäus in Amphictonie befestigten, die dorischen Golonien
beim Apollo Triopas, so wurden (wie in Indien die Portugiesen durch die Hol-
länder und diese durch die Engländer) die phönizischen Vorgänger verdrängt, und
diese im Allgemeinen auf den Handel sich beschränkend, nach Afrika gewiesen
(wo die Griechen in Cyrene siedelten), unter Gründung von Leptis aus Sydon,
Yon Carthago aus Tyrus; und dann, von Sicilien aus, folgten die weiteren Explo-
rationen nach Westen hin, wo die Griechen nur sporadisch erschienen (in den
Phokäern), fortgesetzt unter Ansiedelung der metagonitischen Städte über die
Herkules-Säulen hinaus, in Hanno's Expedition an afrikanischer Westküste und
der Himilcar*s nach Norden, bis zu den Zinn-Inseln, (neben Coloniengründungen
in Hispanien zur Ausbeutung der Bergwerke).
Auch griechisch ging die Weiterföhruug der Golonien besonders von den be-
reits begründeten aus, in Sicilien eine Magna Graecia bildend, wo die Syrakusaner
mit dem Selbstgefühl der Yankee auf die Athener herabblickten (s. Thuc), und
vorwiegend anderseits von der Metropolis (der Golonien) in Milet, das in dem
Namen Lelegis an die Mischung der Leleger erinnert, dem Orang Laut ent-
sprechend, als die die Küsten im indischen Archipelago umsäumenden Malayen,
(auf Java überschattet durch Einpflanzung indischer Gultur).
*) Nach Wakefild's System ist das Land der Golonien immer gegen entsprechenden Kauf-
schilling zu veröussem. Mit den indented servants (in Virginien) kam das Geschäft der
Redemptioner's (Seelenverkäufer) in Gang (1686 verboten). Nach dem Survey (in den
United states) werden die uogetheilten Ländereien auctionirt (von der ünions- Regierung)
mit Vorrecht der Squattcrs (bei Käufen unter der Hand), nach Pionieren (der Back-
woodmen) für Townships (zur Anlage).
*) So feindlich, wie mit Kekyra (seit den Zeiten Periander's), war freundlich die Be-
ziehung Korinth's zu Syracus (als eine vorher unabhängige Colonie). C'est par voie de
migration que Thumanite, d'abord diss^minee, a fini par devenir compacte sur la terre
(s. Bordier). Coloniae eminent inter antiqua et heroica opera (s. Bacon). Les peuples,
qui ont poli les autres, ont ete commercans (s. Raynal), in civil isirender Macht des Handels
(Navigare necesse est, vivere non necesse est), und der Hostis wandelt sich in Hospes
(als „hote").
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Bei den classisch vorliegenden Handelszwecken worden die dafür geeigneten
Pnncte von Milet aas besetzt, Naukratis in Aegyptcn unter Amasis nnd dann be-
sonders durch die Colonien am Pontus Euxinus und Palus Maeotis, wo sich diese
später (aus gleichen Veranlassungen) den Genuesern, (seit die Begünstigung der
Paläologen geändert), zur Gründung von Kaffa und Theodosia empfohlen haben,
während Venedig (für indischen Handel) besonders mit Aegypten verkehrte, nach
den geographisch hier vorliegenden Wegen durch das rothe Meer, (statt der
Handelsstrasse über nördliche Steppen).
In Skandinavien wurde von den vor Harfagr Fortgewanderten Island colo-
nisirt und von dort dann wieder Grönland bis Vinland u. s. w.
Von den in den Kreuzzügen ungeregten Bekehrungen wurde im Mittelalter
die Colonisation zu den Eingeborenen im Norden durch die Cistercienser geleitet,
wogegen die Ritterorden durch Berufung (die Ausrottungs-Eriege zu compensiren)
in Preussen colonisirten, nach der Mark (auf slavischcm Boden) Ansiedelangen
gezogen wurden (friesische u. s. w.). In Livland an Stelle der früheren Herren
begründeten sich die Niederlassungen in Verbindung mit den hanseatischen
Faktoreien, englische Colonien (wie schottische) befestigten sich in Irland, oder
schwedische Eaufraannscolonieu in Lappland, bis dann mit dem Entdeckungsalter
diejenige Colonisation begann, wie jetzt geltend.
Die Pflanzungscolonien bieten „le tableau mouvant d^une ville de colonie^
(s. Malouet), und in Indien hat die seit Aufhebung der East-India-Company be-
reits verkürzte Beamtenzeit in den Erleichterungen der „Overlandroute* zu steten
Wechseln geführt, wodurch die gründlichen Studien seltener werden (wie die da-
durch begründeten Asiatic Researches auszeichneten). Die Colonisten in der han-
seatischen Factorei zu Bergen waren lOjährig engagirt (und hatten ihre Fachs-
taufe zu bestehen).^)
Als sich bei Einlenkung Deutschlands auf die colonial- politische Bahn der
*) Für die politischen Colonien war das Offizium Gazariae errichtet (in Genua), und
die Mabona (als Aktiengesellschaft) zur Eroberung von Chios und Phokäa (1348). Venedig
sah sich zu Militär-Colouien in Candia genöthigt (seit dem Aufstand), und in Peloponnes
complizirten sich die Besitzestitelfragen (aus frankischem Feudalrecht). Neben der Lehns-
herrschaft in Morea bestanden (in Koror Modon) üandelscolonien („oculi capitalis com-
munis'*). La Republique, trop faible pour soutenir seule tous ses droits, avait abandonee»
les iles de TArchipel aux conquetes des particuliers, et leur avait permis de les regir apres
les loix au Assises de Jerusalem, que TEmpire Latin de Constantinople avait adoptees
(s. Sismondi), unter zehn Familien (in Venedig). Unter dem „officium Gazarie** (für die
Krimm) verwaltete der Consul in Kaffa die Steilen am Pontus, doch wurde der Consul von
Trapezunt direct eingesetzt (von Genua). Die ,,Galee di traffico*' (Venedig's) unternahm ihre
Rundfahrt, wie (seit 1447) die jährliche Handelsflotte Florenz's (über (5atalanien, Syrakns,
Khodus, Alexandrien, Beirut, Jaffa, und zurück über Chios). Neben commerciellen Zwecken,
wie bei den Colonien der Genueser, wurden in Venedig auch politische ausgefolgt, in Be-
sitzergreifung (auf Kandia und Cyprus). L'ile de Candia avait ^te assignee au Marquis de
Montterrat, Boniface roi de Thessalonique, mais il la ceda aux Venetiens (1204). Die von
Paläologus den Genuesern verpföndete Insel Chios kam in die Herrschaft der einen Familie
Giustiniani, die das Geld vorschössen und ausverdienten (1365). Für Indien schifften nach
Afrika die Genueser Vadino und Guido de Vivalvi (12S1), sowie ügolini Vivalvi und Theo-
dosia Doria (1291). Alfons IV. schickte Schiffe nach den Canarien (1341). Von den»
Offizium Gazariae (1340, oder octo sapientes constituti super factis navigandi et maris
majoris (1314), wurden (Konsuln in Kaffa eingesetzt (aus Genua). Die Mahona verwaltete
die Handelsgesellschaften von Genua. Nach dem Fall der Kreuzfahrerstaaten war Cypem
„terra Christianorum ultima" (s. Ludolph von Sudheim). Aleppo wurde (XIV. Jhdt, p. d.)
wegen des indischen Handels das „kleine Indien" genannt (s. Hammer). Im Streite der
Quartiere bemächtigten sich die Genueser (in St. Jean d'Acre) der mit den Venedigem ge-
theilten Kirche St. Sabba gewaltsam, statt der Appellation an den Papst (1211). Syrisäe
Kauf leute handelten zu Narbonne und Bordeaux, sowie zu Orleans und Tours (zur Zeit der
Meravinger), turbae negotianim et Siriconim (b. Salvian) Die Gothen handelten mit den
Chersonesos (zu Jornandes' Zeit). Die jüdischen Händler im Chasareu-Reich (an der
Wolga) betrieben den arabischen Verkehr aus Itil (Atel). Die von den Sogdianem aas
China erhaltene Seide wurde durch die Perser nach Artaxata (bei Nisibis) gebracht, und
als Kaiser Justinian den König Aethiopiens zum directen Handel mit den indischen Hafen
(wohin die nach Ceylon gebrachte Seide gelangte) aufforderte, fanden dessen Agenten dort
ein Monopol in den Händen persischer Kaufleute (s. Procop).
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Raf nach Colonien^} erhob, da war es der Wunsch, zur Lösung der mit den
Zeitbedürfnissen gestellten Aus Wanderungsfrage beizutragen, was patriotisch be-
wegte Herzen zum Beitritt bewog, wogegen die eigentliche Agitation in der
Suche nach Handelscolonien verlief (schon um die erforderliche Unterstützung
des Knpitals zu gewinnen). Damit kamen die wunderlichsten Phantasien durch-
0 Colonien bieten einen Spielraum zur Ableitung stürmischer Kräfte, wie Jobann de
Wit's Staatsmann ischer Blick erkannte, einer von Parteien zerrissenen Heimath den Frieden
zu bewahren (und Staatsmänner vor Hinrichtung). Die Griechen gründeten Colonien, ihren
Ruhm durch die Welt zu verbreiten (s. Isokrates).
Franzosische Refugies flüchteten nach Surinam; religiöse Siegesgewissheit, wodurch la
vil[a rica de la Vera Cruz (sub hoc signo vinces) auf dem Boden schwächlicher Indianer ge-
gründet war, hatte die Kreuzfahrer zu Eroberungscolonien getrieben (die indess für mit-
betheiligte merchant-princes des Mittelmeers in schlechtes Geschäft verliefen). Friedlich
siedelten die Quäker in Pennsylvanien, die Puritaner in New-England, die Hugenotten (unter
Coligny) in Florida (wo sie freilich nicht in Frieden gelassen wurden).
Nach Island zog die norwegische Aristokratie, die sich dem Königthum nicht füeen
wollte, ausgewanderte Royalisten siedelten in Barbados (aus Hass gegen Cromweil), Re-
Sublicaner in Jamaica (nach der Stuart*schen Restauration), schottische Missvergnügte in
ew-Jersey (unter Karl II.). Politischen Emigranten wird Option in Wahl gestellt, aber der
temporäre Auswanderer nimmt das Gesetz in eigene Hand (beim Trekken), während die Fort-
führungs-Colonien geführt und getrieben wurden (von chaldäischen Despoten).
Bei den zum Ackerbau für Auswanderer später empfehlbaren Colonien Canada*s war der
Pelzhaudel das für erste Anlagen bedingende Motiv gewesen, — wie das Gold seine, dann der
Erde dauernde Schätze abgewinnenden Bewohner (Califomiens) herbeizog, — und im Suchen
von nordwestlicher Durchfahrt für alte Cultur, war Virginien gefunden, als zur Ansiedlimg
geeignet (auf jungfräulich neuem Boden).
In Culturberufungscolonien siedelten Deutsche in Russland (unter Iwan), in Sieben-
bürgen (XU. Jahrb.), in Polen (XIII. Jahrb.), unter dem Locator (Advocatus oder Vogt), in
Böhmen (und Ungarn, an der Wolga etc.) und auf deutschen Boden brachten die Hugenotten
ihre Künste, wie niederländische Handwerker nach England (als von Alba fortgeschreckt). Die
älteste Nachricht (über die niederländischen Colonien) giebt die Urkunde des Bremischen
Erzbischofs Friedrich (s. Wersebe) „terram (im Epicopatu) hactenu« incultam paludosamque
(indigenis superfluam) ad excolendum** fibergebend (1105 p. d.). Niederländische Coloni-
sationen folgten bei Ueberschwemmung des Zuyder-See's (XII. Jahrh. p. d.).
Um Conflicte mit den Eingeborenen des Festlandes zu vermeiden, finden sich Colonien
auf vorliegende Inseln angewiesen, wie in Zanzek)ar, Ormus, Aden, Singapore, Hongkong,
Kythara (der Phönizier), oder in Festungs- Inseln autochthoner Vorgeschichte (auf Fiji und
Samoa), während man aus Gewinnaussicht sich der Ueberwachung des in Decima an-
gewiesenen Kerkers fügte (gleich einem ägyptischen Naukratis etwa).
In Militär-Colonien (der Castra stativa) belohnt sich der Veterane, auch an österreichischer
Militärgrenze, und Venedig bedurfte derselben in Candia (nach dem Aufstand), während die
Gründungen des grossen Alexanders sich in der Geschichte bewahrt haben (und ihre Nach-
wirkungen, durch graeco-bactrische Figuren sprechend).
Auf den Landwegen von Assyreni und Babyloniem, auf den Seewegen von Normannen
(in Russland, Frankreich, Sicilien etc.) zeigen sich die (von Kreuzfahrern in Lief land ge-
gründeten) Eroberungscolonien (der Conquistadores in neuer Welt), in Irland für England,
iu Finiand für Schweden (bis zur Cession) u. dgl. m.
Der auf Ausrottung einheimischer Preussen bedachte Orden zog seine Ansiedler aus
Friesland heran zur Colonisation, während in Liefland (nach Austilgung der finnischen
Herren) die leibeigenen Letten verblieben, und die Colonisten in den Handelsstädten (der
hanseatischen Seehäfen). Die Fischerei-Coionien in Newfoundland, Spitzbergen, Sinope,
Panticapaeum u. s. w. schliessen sich den Meeresjagden an (auf Walfischfahrten).
Viehzuchts-Colonien betrieben, wie die Gauchos (auf Pampas und Llanos) und die
Boers, die Hellenen in Kyrenaika (und Moor-Colonien blieben anheimgestellt, wie Haide
den Haidschnuppen).
In Piraten - Colonien (der Flibustier) wurde von den Buccaneers die französische An-
siedluug von St. Domingo auf (spanischem) Hayti begründet (in einer durch schwarze
Rächer beseitigten Rivalität), Messania von kumanischen Seeräubern (und von den malayischen
erzählt die Geschichte Indonesiens).
Zum Schutz gegen Seeräuber wurden die Bahama bevölkert, zum Schleichhandel St.
Thomas (Cura^ao der Holländer u. s. w.). Aus Reiais-Colonien erhielten Ascension und St.
Helena ihre Bewohner (wie das menschenleer angetroffene Mauritius u. s. w.).
Die chinesischen Straf-Colonien (für Vagabunden) sind nach Oletzko (jenseits der
Grossen Mauer) verlegt, für Russland diente Sibirien (seit XVI. Jahrb.), Ingermanland für
Schweden (unter Gustav Adolf), an Stelle der Botany Bay benutzten die Engländer die
Norfolk- Inseln (bis den Pitcaim-Insulanem überlassen), Frankreich ein Cayenne (in Guayana)
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einander, man yeretieg sich bis zu dem Satz, dass dem Staate für seine Blüthe
und Macht der Colonialbesitz eine Vorbedingung sei, während umgekehrt erst
im Blüthezustand eines Staates die Colonien an solchem, za Macht und Grösse
hervorgewachsenen, Stamme, als Früchte desselben zum gesunden Genuss gelangen.
Mit Deutschlands nationaler Wiedergeburt musste allerdings der Drang nach
Colonien fühlbar werden (nach der Zeitströmung). Da dieser jedoch spät, in
mancher Hinsicht fast zu spät kam (indem die Welt, als Deutschland machtlos
schwach am Boden lag, fast vergeben schien), hätte man solche Nachtheile da-
durch wenigstens mildern können, (um mit dem Studium^) der Colonialgeschichte,
die bittere Schale der Erfahrungen zu sparen), wenn lernend yon den Vorgängern,
was sie selbst zu durchleben gehabt hatten, in damals unvermeidlichen Experi-
menten (beim Bahnbrechen). Das wurde leider versäumt, denn mit Schreibefluth,
die sich damals über die Uoloniidcontroverse ergoss, wo Keiner den Anderen ver-
stand, hatte Niemand daran gedacht, vor Allem in die hier aufklärende Ver-
gangenheit zu blicken, nach thatsächlichom Verlauf der Colonialgeschichte.
Nur Röscher 2) ist vorhanden, ein vortreifliches Handbuch über die allge-
meinen Gesichtspuncte, (wobei die Richtigkeit der Theorien unter schwankender
Deutung verbleibt), während es bei thatsächlich entscheidender Beweisführung aut
das specielle Detail ankommt in der colonialen Sondergeschichte. Ohne inductive
Begründung, ohne deutliche Anschauung kein gesichertes Wissen. „Die an-
gehenden Studenten sind über die Kultur-Arbeit der alten Griechen in Hellas,
wie in den griechischen Colonialländem ebenso genau unterrichtet, wie sie sich
durch eine geradezu erschreckende Unwissenheit über die wichtigsten Momente
der Fortschritte und Kultur-Errungenschaften der heutigen Völker auszeichnen"
(s. Jannasch). „Unter solchen Umständen müssen die Klagen der Kaufleute und
oder Neu-Caledonien, wie die Portugiesen Angola und Mozambique, und bei Anlage d^
Station am Cap waren die weiblichen Zufuhren den Arbeitshäusern entnommen (^n Holland).
Unter dem Einfluss phonizischer Colonien bildete sich das Mischvolk aer Bastuler
Ineben Celto- Iberer u. s. w.), oder durch die Hellenen (im Scythenlande), der Gelonen
Kallipiden und Alazonen), und in Calcutta hofft man auf Eurasier (guter Rasse, wenn's
geht).
Wie Gamoren und Demos (in Sizilien), verblieben (aus den Kreuzzügen) die Pulliani,
Suriani und Griffones, den Cbapetones stellten sich die Creolen gegenüber, wie (in
Australien) den Sterling die Currency, als Nativisten (der Yankee) in fiLUOw-nothingthum
(voller Rücksichtslosigkeit).
Lebenskräftiger als englische (in den Eurasiern) erweisen sich portugiesisehe Mischungen
bei Tannah (in den Vorstädten Calcutta^s etc.) und ebenso in Batavia, wogegen die Blonden
Kisser's sich auf holländische Väter zurückführen, seit Aufgabe des Forts Vollenhaven (An-
fang des XVIII. Jahrh.). Franzosisches wie spanisches Blut fliesst in den Mischungen
Louisiana^s, und in localer Modification in den „petit blancs** Reunion^s (oder auf Porto-
Rico). Je nach den Kreuzunesstadien durchlaufen sich dann die Varietäten verschiedener
Art (cf. Ueber Klima und Acclimatisation, S. 234).
Die Chinesen (unter den Tang) fuhren über Molai (Malabar) nach Sindu (Sinten) und
Mehran (Milan) bis Sira (im persischen Golf) und zum Euphrat, mit Rückfracht über
Quinlon (Kulam).
In Hira (am Euphrat), oberhalb Ktesiphon^s) wurde eine Jahresmesse abgehalten (von
indischen Seewaaren). Von Ceylon segelten Handelsschiffe nach Persien (zu Kosmas' Zeit).
Der indische Seeverkehr wurde von Guzerat betrieben (zur Zeit Hiuenthsang's). Der
Logothetes in Klasma (bei Suez) unternahm eine jährliche Handelsreise nach Indien. In
Kalliane siedelten (unter den Heiden) persische Nestorianer (VI. Jahrh. p. d.). Die Juden
Porsiens (unter den Sassaniden) bereicherten sich durch den Handel auf dem erythräischen
Meer (s. Theophylactes Simocatta). Dhu Nowas, der jüdische König von Temen, wurde
vom König Axum's bekämpft (wegen Ermordung griechischer Kaufleute). Römische Kauf-
leute führten Kaisermünzen ein (auf Ceylon). Wie Bamian bildeten Kapi^a (bei Kabut) und
Utakanda (bei Peschawer) Handelsemporien (zu Hiuenthsang^s Zeit).
») s. Ueber Klima A. (S. 16 ff.).
*) Der medicinische Gesichtspunct hat in Hirsch seinen Bearbeiter gefunden (nadi
Vorgang Schnurrer's u. A. m.). Die holländische Colonialgeschichte behandelt am ausführ-
lichsten de Jonge, die englische Mill, für die französische ist auf Gaffarel zu verweisen
(dann Bordier etc.), der Beginn der portugiesischen ist bei de Barros (und de Conto) nach-
zusehen, die spanische bei den Chronisten (besonders für Mexico und Peru, soweit ae
reichen).
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Industriellen über das geringe Verstand niss der Gesetzgeber, wie der practischeu
Sachwalter für die Verhältnisse des wirthschidftlichen Lebens grosse Bedenken
wachrufen^ (1885). Als ^gefährlichster Feind^ in der holländischen Colonial-
gescbichte (auf Java) ist der Adat bezeichnet worden, seiner Verletzung wegen
(ans Unwissenheit mehr als ans Hochmnth), aus Missyerständnissen, die indess
deshalb, weil unabsichtliche, nicht weniger schwer wiegen (in ihren Folgen), und
so gilt es ethnologischen Schulung vor Allem (für colonialstaatliche Interessen).
Mit dem Fremdwort^) der Colonien sollten disparateste Gegensätze (nicht
patriam, sondern coelum ändernd) gedeckt werden. Man streitet über Namen,
denen entweder überhaupt kein bestimmter Sinn einwohnt oder denen jeder der
Disputauten seinen eigenen unterschiebt.
Fragen, bei denen das Wohl und Wehe zahlloser Individuen und durch-
greifendste Staatsinteressen eingeschlossen liegeu , scheint es unbedenklich,
leichten Sinnes durch kurze Schlagwörter zu entscheiden, während (gerade der
Complikationen wegen) Generalisationen jeder Art sorgsamst abzuweisen sind, da
nur bei genügender Sachkenntniss der jedesmalige Einzelfall, nach dem Einwohnen
göltigen Werthmessers, richtig abgewogen werden kann.
iDie an den Emporieu aufgestapelten Golonialwaaren dorther auf dem See-
wege abzuholen, gab die Initiative für den Handel, der, wenn er zur Vorbereitung
für Verschiffungen Factoreien anzulegen rathsam fand, dann diese (bei unge-
ordneten einheimischen Verhältnissen) mit Ummauemng zu sichern sich ge-
zwungen sehen mochte, unter Erwerbung eines Stückchen Landes, das sich je
nach Umständen (nach der Mythe zerschnittene Kuhhaut, wie in Karthago und
Batavia erzählt) dann vergrössern musste, um das Terrain rasirt zu halten (gegen
Ueberfalle u. dgl. m.). So geschah es denn, dass wegen Schwäche der eingeborenen
Herrscher die Handelsgesellschaften genöthigt wurden, an Stelle ihrer Schützlinge
das Regiment selbst in die Hand zu nehmen, und etwaig weiteres Terrain aus
Eroberung noch hinzuzunehmen für gesicherte Grenzregulimng des Besitzstandes.
Gern geschah dies nicht, aber auch das „Prestige^ verlangte seine Ansprüche, und
so sah man sich zu manch kostspieligem Unternehmen veranlasst, das lieber
erspart worden wäre, zumal jetzt die Unterhaltung eines anwachsenden Beamten-
standes ^) hinzukam, und schliesslich blieb nichts übrig, als sich die Ehre gefallen
zu lassen, für Besitzer einer Golonie zu gelten und diese betreffs ihrer Verwaltung
in die Hände geschoben zu haben. Was zn solchen, in den Charakter Eroberungs-
colonien überleitenden, Handelscolonien hinzukam, waren nächstgegeben die Pflan-
zungscolonien. Der östliche Handel bedurfte solcher weniger, weil er eine dicht
gedrängte und an Frohndienste gewohnte Bevölkerung vorfand, die in der von
Alters her gewohnten Weise für die neuen Herren fortarbeitete. Wo sich jedoch
die bodensässige Bevölkerung dünner gesät vorfand, auch vielleicht in den
Grüften von Bergwerken zu Tode gearbeitet war (wie in Westindien), konnte die
spontane Production nicht mehr genügen, um den (gegentheils anwachsenden)
Bedürfnissen nach tropischen Producten von dort voll auszureichen, und es erwies
sich angezeigt, eigene Plaututionen anzulegen, für deren Betrieb dann wieder die
Einfuhr von Arbeitern erforderlich wurde und somit der Sklavenhandel (zunächst
von der Amerika gegenüberliegenden Küste Afrika's) in voller Blüthe sich ent-
faltete (zum Schandfleck der Civilisation), bis auf spätere Ersetzung der Kuli (unter
mildernden Uebergangszuständen). Auch hier konnte eine selbständige Verwal-
tung zum Schutz — weniger gegen die schwächlichen Eingeborenen (wenn noch
vorhanden) oder etwaige Aufstände von Maren (und sonstigen Busch-Neger), als
gegen die Eivalen (wenn in europäischen Kriegszustand verwickelt) — nicht um-
gangen werden und so, ohne dass man recht vielleicht wusste, wie? stand eine
Oolouie fertig, bald hier, bald da.
Mehrere Jahrhunderte hindurch fanden sich nun allerdings diejenigen Gemein-
wesen Europa's, die mit oder wider Willen zu einer Golonie gekommen waren,
auf bevorzugtem Bange, vortheilhafter gestellt, als colonienlose Staaten, da diesen
') Fremdwort der Colonie (Berlhi 1885). Zwei Worte über Colonialweisheit (1883),
Blätter zur Colonialfrage (1884), Colonie der Tagesdebatte (1884), Afrika's Osten (1885)
u. a. 0.
*) Europäische Colonien in Afrika (S. 29).
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der überseeische Handel dadurch erschwert, zumeist ganz untersagt war, bei
strenger Aufrecbthaltung monopolistischer Privilegien seitens der Colonialbesitzer,
die auf ihren eigenen Territorien schaltend, Fremde abwiesen, oder mit höchsten
Steuerlasten die unter ausländischer Flagge fahrenden Schiffe bedr&cktcn.
Nachdem nun mit dem Sturze des Mercantilsystems die nationalökonomischen
Theorien andere Anschauung herbeigeführt (und zur Herrschaft; gebracht) haben,
erscheint die Sachlage total geändert.
Seitdem die (1651) angenommene Nayigationsakte (1849) aufgehoben, somit
nach den Handelsverträgen die Kauffahrteischiffe der begünstigsten Natioueu
gleiche (oder doch ähnliche) Rechte besitzen, kann es ofi genug vortheilhafker
sein, nach einer fremden Colonie umsonst zu handeln, als in einer eigenen, wo
die durch Vertheidigung, Wegebau, Küstenbeleuchtung etc. aufliegenden Ausgaben
hinzukommen.
Unt^r diesen verschiedenen Gesichtspuncten wäre es also im jedesmaligen
Fall abzuwägen, ob und wie die Begründung einer Golonie rathsam erscheint,
wenn neben der vielleicht (aus besonders motivirten Gründen) zur Begönstigung
empfehlbare Förderung von Sonder- Interessen, das Beste der staatlichen All-
gemeinheit in Betracht zu ziehen ist (im Grossen und Ganzen)^ Für die bald so,
bald so geltenden Gesichtspuncte liegt die Aufstellung derselben im yergleichen-
den Ueberblick, aus der Geschichte der Colonien, um zu ersehen, wie sich die
Entscheidung stellen dürfte.
Dass der Staat als solcher Colonien gründet, kann ausser für ,)propugnacala'^
und „specula^ (wie bei der Militärgrenze) oder in Relaiscolonien als Flotten-
stationen, — auch wohl Strafcolonien (eine andere Art der Gefängnisse) — , nur da
statthaben, wenn es sich um naturgemässe Erweiterung und Yorschiebung handelt
(wie z. B. für Bussland nach Sibirien und Mittelasien).
Der Theorie nach kann eine Auswanderer-Colonie immer nur gedeihen, wenn
aus vorliegenden Gründen freiwillig erfolgend und so zunächst im mchrweniger
freundlichen oder feindlichen Gegensatz zum bisherigen Staatsverbande.
Unter den Handelscolonien haben die Interessen des Handels selbst zu ent-
scheiden, und wie sich solche dann gestalten (als Viehzucht, Fischerei, Jagd)
hängt von den geographischen Bedingnissen ab, ebenso wie davon die Möglichkeit
von Ackerbaucolonien überhaupt für Auswanderung (bei gleichartiger Umgebung
geographischer Provinz). Bei der kosmopolitischen Natur des Menschen ist die
Möglichkeit einer Acclimatisation ') kaum irgendwo (in abstracto) abzuweisen, aber
da sie vielfach erst nach Aufopferung einer Anzahl von Generationen stattfinden
kann, werden sich Colonisten dazu nicht finden, da der Auswanderer zunächst
auf Verbesserung seiner diesmalig persönlichen Existenz bedacht ist, und
höchstens in etwaigem Fanatismus (oder patriotischer Begeisterung) daran denken
könnte, sich zum Besten der Zukunft zu weihen, für das Vaterland (in Devotion
der Decier).
Solche Hingabe ist durchschnittlich kaum vorauszusetzen, da selbst der
practische Raucher sich seine Cigarre kosmopolitisch zu wählen pflegt, ohne die
der eigenen Colonie zu bevorzugen (sofern sie ihm nicht schmeckt).
Die Auswanderung (im moderneu Sinne) führt zurück aus dem in einheitlicher
Abgeschlossenheit des Stammes culturell hervortretenden Anspruch auf Individual-
recht, in Freiheit jedes Einzelnen (innerhalb allgemein gültigen Gesetzes), obwohl
nun gerade damals, als die «ögalit^^ proclamirt wurde, das Jus omigrandi^ unter
Staatsverbot fiel (bei politischer Feindseligkeit der Emigranten), und später im
Specialfalle (je nach „Option" mitunter) die Frage zu entscheiden blieb, wieweit
(unter Hincinsprache kirchlicher Interessen) die Auswanderung dem Staat (die
Erfüllung der demselben schuldigen Verpflichtungen vorausgesetzt) nützlich oder
schädlich zu gelten hätte (in volkswirthschaftlicher Hinsicht).
Unter Absehen von dem, was bei (unzugänglicher) Ursprünglichkeit der
Causalursache, als die Besitzergreifung der Erde durch das Menschengeschlecht
zu erachten wäre, finden wir uns im überschaubaren Bereich des thatsächlich
vorhanden Gegebenen, überall innerhalb dem wechselnden Ablauf der Besiede-
lungen (bis auf geschichtliche Durchkreuzungen) In primitiver Horde kann, die
') Ueber Klima (S. 6).
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Lebensfähigkeit zu wahren, von dem das einheitliche Individuum repräsentirenden
Stamme (im Zoon politikon) kein Glied unabhängig abgetrennt werden, ausser in
dem naturgemässeu Fortsprossen auf neue Generation, die im Ver sacrum^) aus-
0 Als Ver sacnim {hog Ugog) für sabiDischen Umkreis (im Sprossen der Generationen),
symbolisirt die Erdbesiedlung das Wort der Colonie, „a cultu agri dicta" (s. Isid.),
«a colendo*' (b. Servius), während nach politischer Staatenbegrnndung, die Colonien, „ex
civitate quasi propagatae" (s. Gellius), „propugnacula imperii*' (specula) zeigen, als effigies
parvae simulacraque populi romani, „ad supplendum civium numerum*' (s. Florus), und
dann für a^s dividendis (bei coloniae deducendae) vertheilte eine lex agraria die sortes, zu
sociaiistischen Abhülfen, seit das Proletariat (im Tribunal der Gracchen) Fürsprecher ge-
funden hatte, für plebejische Ansprüche auf patrizische Rechte (am „ager publicus"). Mit
den coloniae provinciales (zu Caesar^s Zelt) verbanden sich die Lobnansiedlungen der
Veteranen (seit Sulla) und als Erbpächter wohnten die „Coloni^ auf kaiserlichen Gütern,
neben den Laeti, in Ansiedlting von Kriegsgefangenen (aus den bei Bestürmung der Grenzen
besiegten ßarbarenstämmen). Die Colonia latina ging in die Colonia romana über, neben
den „Coloniae ex consilio publice conditae**, als „coloniae maritimae^ (mit sacrosancta
militiae vacatio), zum Schutz der Häfen (unter Ancus Martins), sowie der Grenzen, als
«coloniae mllitum*" (oder sagatae) unter aen „Coloniae togatae*' der Bürger, „ab urbe
missi*", als „coloniae civium" (plebejae, paganae) mit „media capitis diminutio** (bei Land-
assignationen).
Sparta wurde, als Lelegia, von Lelex beherrscht, Vater des Mvlus (Erfinder der Mühlen).
Die Leleger (avXXtytyjtg) oder Pelasger dienten als Leibeigene (den Earem), ans Steinen
(Deucalion's), bis Phonizien schiffend (als Telebäer der Feme). Die (den Umbrem ver-
wandten) Sabiner (Sancus als Dens Fidius verehrend) leiteten sich von den Lacedämoniem
(in Amitemuro). Die Pelasger hiessen Tyrrhener von den Burgen (rv^if), und die Bur-
gunder (von den auch am Oststrand zurückgebliebenen).
Die von den Sabinem (Testrima's) vertriebenen Aboriginer (Reate's) warfen sich auf
die von den Umbrem verdrl^gten Siculer (aus Latium) unter Nachfolge der Opiker (nach
Oenotrien). Pincentini orti sunt a Sabinis, voto vere sacro (Plinius). Um den Krieg gegen
Gallier und Karthager zu erhalten, wurden die zwischen März und April geborenen Thiere
geweiht (dem Jupiter). Nach Opferung des Vieh (bei Misswachs) wuraen die Neugeborenen,
als Sacrani, dem Mars geweiht (zum Ver sacrum), dem Schützer der Felder (wie Kriegsgott
Tu bei den Maori). Colonia est, quae graece dnotxia vocatur (s. Servius), consilio non ex
secessione^ (coetus hominum), zum praesidium (s. Livius), „stirpis augendae causa*", zum
Ruhm des römischen Namens (s. Vellej. Pat.). Colonia est coetus hominum, qui universi
deducti sunt in locum aedificiis munitum, quem certo jure obtinerent (s. Servius), für
..propugrnacula imperii*' (s. Cicero) in militärischen Colonien (seit der ^lex Julia^). Die
Colonia latina (mit der Colonia civium Romanorum) bildete eine Civitas (unter ihrer
Formula). Die Civitates liberae standen günstiger als die Coloniae immunes (der coloniae
juris italici). Die Hauptstadt von Germania inferior wurde, als oppidum Ubiomm, zur
römischen Colonie erhoben, in Köln (Colonia Agrippinensis). Unter den 7 Colonien im
cisalpinischen Gallien finden sich 3 Coloniae romanae (und 4 lateinische).
Die lateinischen Colonien, meist von befreundeten Städten besetzt (oder aus den
ärmeren Classen der Stadt), galten als civitates foederatae (in Rom). Den Unterworfenen
wurde (ob mit oder ohne .civitas sine suffragio") das Drittel des Gebietes genommen, für
Vertbeilung (an römische Colonisten), auch bei den Colonien des lateinischen Bundes (mit
den Hemikem). Die Civität wurde durch die lex Julia gewährt (in Municipia). Das Recht
der Latini coloniarii endete unter Caracalla im jus Latii (für Latium minus und Latium
majus). Für Coloniae italicae galt das jus italicum. Der Magistrat der römischen Colonien
stand unter Decuriones (mit Duumviri). Die römischen Bürger der Colonien standen zu
den Ansässigen (als peregrini) im jus gentium (und das Nomen latinum bildete eine Mittel-
stufe). Die Landvertheilung (nach der lex colonica) geschah durch die Limitation (der
Agrimensoren). Die aus spanischen Sklavinnen als freie Lateiner gezeugten Kinder wurden
bei Carteja angesiedelt. „Coloni" sind leibeigene Bauem, welche ein ihren Herren ge-
höriges Stück Land als Pächter auf eigene Rechnung gegen Abgabe von Früchten oder
Geld bebauen (s. Maiquardt). Die Coloni oder Rustici (inquilini oder originarii) zahlten
Kopfsteuer (als Adscriptitii oder Censiti). Die Coloni (unter den Procuratoren des Kaisers)
waren dem Conductor zu Frohndiensten verpflichtet (auf kaiserlichen Besitzungen in Africa).
Nach phönizischer Uroschiffung (unter Necho) erforschte Eudoxus die Grenze der Bantu-
spracbe im Osten und Westen (unter Euergetes), und Euthemes bis Chremates (in Sene-
gambien), während Hanno (neben Himilcar's nördlicher Colonisation, von Pythias aus
Massilia gefolgt), vom Götterwagen berichtet (am Kamerun), und Herodof s Nachrichten über
die Nasamonäer durch die des Flavius Materaus ergänzt wurden (bei Vordringen bis
Agisymba).
Bei gemeinsamem Cult des Herakles wurde jährlich ein Opferschiff von Karthago
nach Tynis geschickt, das bei der macedonischen Erobemng seine Schätze nach der
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gresandt wird, aber dann bei Bewahrang der der Mutterstadt schnldigen Pietät
(als Filiale in den dnotxta), wieder unter amphictyonischen Bünden zur gemein-
samen (erweiterten) Einheit verbunden werden mag, innerhalb welcher weiter der
puniscben Colonie (als Filiale) in Sicherheit brachte, und die von Kambyses geforderte
Flottenunterstützung (gegen Karthago) verweigerte. Bei der Erhebung j?egen Hiarbas,
als Priester des Herakles, floh dessen Gattin Dido zu ihrem Bruder (Pygmalion).
Von Sidon war Gross -Leptis gegründet (aus politischer Ursache). Von Karthago (ab
phönizische Colonie) werden Colonien begründet (in Sizilien und Spanien). Die kartha-
gischen Colonien standen unter Suffeten (zur Verwaltung). Von den karthagischen Colonien
waren Fremde ausgeschlossen (bei Todesstrafe), bis auf römischen Handelsvertrag (509 a. d.)
zugelassen unter staatlicher Aufsicht (auf beschränkte Handelserlaubniss). In Mauretania
tingitana lag das MtoaytoyiTfj^ ttxqoy (an der Mündung des Mulucha) mit den Mfra/on^iro»
i/uttaytaytttay TtoXfig),
Mit (niechischen Colonien wurde näaa yij bevölkert durch die Orakel (s. Gelsus)^
unter ApoUon Arcchegetes (in Cyzikus). Sine Pythio, aut Dodonaeo aut Hammonio oracolo
(s. Cicero), war keine Colonie gegründet (in Hellas), unter Segelanweisungen für Battos (zur
Auffindung Cyrene^s in Libyen), und in nächtlichen Orakelsprächen verkünden die Priester
den Auszug aus Nukahiva (wenn Uebervolkerung droht, auf den Inseln). Das heilige Feuer
vom Prytaneum mitführend, verblieben die Colonien in cvyyiytKe, die Erinnerung an oixnnm^
(in Eurysthenes und Proclus als Oikisteres in Sparta), in Verehrung bewahrend, und die
yiga t« yoiuCoufya der Mutterstadt darbringend, (fdog yäQ ^y d^x^gtag ix rijg jutßQonolf^g
Xccßtly). Die Nachkommen der ersten Ansiedler bildeten einen Erbadel, als Gamoren (in
Syracus), mit dem Gegensatz der Godos oder Chapetones (gegen die Creolen). Das Prahlen
Magna Graecia's wurde im Mutterlande empfunden (besonders seit practischer Deber-
hebung Syracus'). Korinth wurde von Corcyra bekriegt (obwohl Colonie). Tyrus verweigerte
Kambyses Unterstützung gegen Karthago (als Tochterstadt). Mit dem Handel vermehrt sich
die Bedeutung der Colonien, und bei Ansiedlungen auf barbarischen Kästen, wurden zur Stütze
des Verkehrs, die Factoreien in*s Innere vorgeschoben, bis zu den Gelonten (zu Herodoi's
Zeit), gleich ambischer Ansiedlung in Tabora (von Zanzibar aus). Der Röthel aas Keos
durfte nur nach Athen auf dem vom Staat bezeichneten Schiffe verführt werden (ab
Monopol). Sidon artifex vitri (s. Plinius), in Erfindung des Glases und dessen Vertrieb (vene-
tianischer Perlen). Nach Epidamnus wurde eine Colonie aus Korinth geschickt, (für Aus-
wanderungslustige). Die Karthager begründeten Ackerbau- Colonien in Sardinien. Tareni
wurde durch die Parthenier gegründet (nach dem messenischen Krieg). Die fiaraßk^uD^
(neben aviojKohxij) spaltet sich in die i/uno&xij und die xantjhxo^ (b. Flaton). In Korinth
wurden die offenen Galeeren (von 50 Ruder) zu Trieren (Dreiruderer) umgebildet (als
Dreidecker). Die Zwölfstädte (nöXftg dQxatog Alokttoy) einigten sich in religiöser Ampbictyonie
am Tempel des Apollo Gymais. In den achäischen Colonien (zu Sybaris und Straton)
wurde Zeus Homarios (Homagyrios) verehrt. Für die Colonien des dorischen Bundes
bildete der Tempel des Apollo Triopion den Mittelpunct. Die phönizischen Colonien in
Karien iind Cilicien (Cilix^s) gingen an griechische verloren (seit der dorischen Wanderung),
wie portugiesische an hollänoische (in Indien). Die pelasgischen Dolioner (aus Thessalien)
wurden (in Kyzikos) durch die Aeoler vertrieben (bis zu tyrrhenischen Pelasgem). Die
jonischen Colonien waren unter Neleus und Androklus (Söhne des Codrus) gegründet. Aus
Aegialea durch Achäer verdrängt, zogen die Jonier nach Attika mit Coloniengrundungen
(im ägäischen Meer). Die Colonisation von Graecia Asiatica (Aeolia, Jonia, Doria) schloss
sich an den trojanischen Krieg. Nach den aeolischen Colonien von Kyme (und auf der
Insel Lesbos) siedelten (aus Attika und Euboea) die joniscben Colonien (wie Samos und
Chios, von Milet, Ephesos, Phokäa u. s w.), unter Kariern (mit Lydem kämpfend) am
Panionion, die Phöniker vertreibend (aus Rhodos und Kreta). Milet oder Lelegeis (mit
jonischen Colonien) war von Kretern (mit Lelegem) gegründet als Metropolis der Colonien
am Pontus Euxinus und Palus Maeotis (sowie Naukratis in Ae^ypten). Als älteste Colonie
(s. Paus.) war Oenotria gegründet, durch Oenotros, Bruder des Nyctinos (Sohn's des Lykaon).
Durch Chalkis (im Kampf mit Eretria auf Euböa) wurden die chalkidischen Pflanzstädte
gegründet (in Thracien). Die Vertheilung der xkriQoi an xkijoodxot diente zur Hülfe der
Armen (s. Demosthenes) oder zur Besetzung wichtiger Puncto (s. Isocrates). Die KJemcheo,
welche ihr Loos verpachtet hatten, wohnten in Athen (s. Thucydides). Bei politischen Be-
setzungen, in colonialen Gründungen der Kleruchien, fanden Landesausloosungen statt, mit
Besetzung der Magistrate, wie von Sparta in seinen Colonien eingesetzt (in Kythera un4
flerakleia), oder jährlich nach Potidäa (aus Korinth) geschickt, als dtjfiMVQyok (zur Tribut-
erhebung). Die athenischen Colonien in Thracien wurden politisch orffanisirt. An Spitze
der ßovltj stand ein ßaakUvg (in Kyma). Bei Eroberung Mitylene's durch Athen wurde
alles Land in der Kleruchie verloost und den Einheimischen nur die Nutzniessung belassea
(gegen Pacht), während die Klearchen das athenische Bürgerrecht bewahrten. Nach den
Sieg bei Mykale besetzte Xanthippos die von Athen colonisirten Inseln Lemnos und Imbro«.
unter Eroberung von Sestos (für Kleruchien). Die Emporien in Thracien und Scythien
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Staat systematische Ansiedlungen yeranlassen mag, aus Zwecken einer lex agraria,
oder fOr ,,propngnacn]a imperii^ (und sonst, zum Besten des Ganzen).
Im Zustande der Wildheit, wo der Fremde ein Feind (kein hospes noch der
hostis, als „hdte^), bleibt Auswanderung im Einzelnen ausgeschlossen an sich,
um nicht barbarischer Vernichtung zu yerfallen, und so in die Sklaverei durch
coloni (der Eaiserzeit) in Leibeigenschaft (yon Laeti) überfahrender Gewalt-
znstände, aus Feudal-Rechten der Eroberer (in des Stärkeren Recht). Hier wurde
freiwillige Lockerung gewährt (fOr das Jus emigrandi^) in der, nach dreissig-
jährigem Versuchen, bewiesenen Unmöglichkeit, die Gedanken zu beherrschen,
sodass die (mit Vertreibungen vielfach schon erzwungene) Auswanderung der
(auf tridentiniscbem Concil dreimal verfluchten) Ketzer gern freigegeben wurde,
wie auch die Ansiedlungen in den (durch die Bedingnisse geographischer Pro-
vinzen) geeigneten Colonien Englands auf die Dissenter zurückfahren (bei
Gründung Plymouths) oder auf den Wechsel (königlicher und republikanischer)
Parteiungen (in Virg^nien, Maryland, Alabama, Georgien u. s. w.).
Durch Uebervölkerung getrieben, schwärmen die Chinesen aus (in ihrer
Alterthumsperiode schon), und seitdem sich ähnliches Drängen in Europa fQhlbar
machte, steigerte sich im Laufe des Jahrhunderts die Massen- Aus Wanderung (mit
ihren Querfragen für die, geeignetes Golonial-Terrain entbehrenden, Staaten) als
Symptom zum AufÖffhen eines Sicherheits- Ventils für das Proletariat (um den
mit socialistischen Revolutionen heranziehenden Gewitterstürmen vorzubeugen).
Wenn der Ursitz des Menschengeschlechts den dadurch angezogenen Speku-
lationen (je nach ihren Praedilectionen) überlassen bleibt, könnte die Erde durch
vorschreitende Colonisation (im Ver sacrum oder it^og irog) besiedelt, besetzt
werden von den in geographischen Provinzen geschlossenen Centren aus, längs
den hydro-orographisch eingeschriebenen Geschichtswegen (auf denen dann später
die historischen Einflüsse zurückströmen).
In communaler Eigenheit des (für das Zoon politicon) individuellen Stammes
liegt an sich gegeben eingeschlossen, dass die (wie im Mir) alljährlich benöthigte
Vertheilung des Bodens, solange davon eine unbedingt freie Vergebungsmöglich-
keit vorliegt, von der neu hinzugeborenen Generation in Besitz zu nehmen wäre,
bis dann, in Stadtpflanzungen, gegenseitige Wechselaushilfen sich reguliren und
weiterhin, nun die Colonien, bei genügender Machtstellung, mit gewaffneter Hand
ausziehen in freiwilliger Wahl, oder publice consilio, gesendet, zur Landverthei*
Inng durch sortes, oder auch um „propugnacula imperii^ (an den Grenzen) auf-
zurichten (oder specula u. s. w.), zu Festungsplätzen zugleich (bei sogenannten
Erobemngscolonien). Bei dadurch eingeleiteten Kriegszögen hat Heimbringung
von Kriegsgefangenen auch die kaiserlichen Bcsitzthümer bebauenden Coloni (als
Laeti) herbeizuÄhrcn , oder etwa den Veteranen als Belohnungen ihre zu-
gewiesenen Colonien anzuweisen (unter den Triumviraten). Entsprechende Modi-
ficationen erhalten diese Verhältnisse, wenn nicht mehr die einfach gebreitete
Ausdehnung auf dem Landwege vorliegt (wie bei slavischer Ausdehnung über
finno-ugrisches Sibirien etwa), sondern das abscheidende Meer erst durch die
Schiffahrt zu überbrücken gewesen, und den aus Parteizwist veranlassten Apoikien
können dann (aus politischen Maassregeln) Kleruchien zur Seite treten, um nahe-
gelegt meist — (weil fremde Küsten mit deshalb mehrweniger fremden und zum
Austausch also geeigneten Erzeugnissen betretend) — den Handel einzuleiten,
der dann zunächst vornehmlich in Factoreien gepflegt bleibt (wie bei den coni-
merciellen Hegemonien (italienischer Handelsrepubliken u. s. w.).
Die, (nach dem vergeblich in den Kreuzzügen versuchten Durchbruch) unter
Vordringen des Islam, (als auch das letzte Bollwerk an den Dardanellen gefallen),
in Europa zusammengepferchte Christenheit hatte sich (nachdem vorläuflg wenig-
stens das Wiederhinausdrängen der, die iberische Halbinsel bereits auf der Strasse
Gibraltars überiluthenden, Gegner gelungen) den Entdeckungsweg nach Westen
zu öffnen, zunächst geleitet vom Phantom des goldreichen Mussa-Melli (im Reiche
wurden befestigt (als oQ/utjriQta), Nach Vermäblung mit Petta, Tochter des Nannos
Synastes der Segobrigier), siedelte Euxenos die Phokäer an (in Massilia). Die griechischen
anzstädte ans dem Feldzug Alexander M. schlössen sich mit den Alexandreien ge-
schichtlichen Bewegungen an, feraster Tragweite (bis in malayischer Sagenwelt vorgeschicht-
licher Mythen).
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32
Melli,^) als Vorläufer Timbucta's) und dann durch die (mit Verlängerung der
Fahrten) hinzutretende Hoffnung, Indiens^) gowinnreichen Handel zu gewinnen,
während die der Atlantis zusteuernden Fahrten vornehmlich durch die in Mexico
und Peru aufgehäuften Goldschätze genährt wurden, obwohl sich zeitweis (nach
dem Zutode- Arbeiten der Indianer auf den Antillen) durch den regelmässigen
Import der Negersklaven Piautagen unterhalten Hessen, zunächst für das, (seit
medicinischer Verwendung unter Teophrast), obwohl exotisch, zu allgemeiner Ver-
wendung geeignete Product des Zuckers, das, von den Arabern Susiana's nach
Sicilien gebracht, in Cypern seine coloniale Pflege erhalten, und dann über Ma-
deira und Eanarien nach Hayti gelangte (unter Ovando).
In Indien, wo die Portugiesen ein Jahrhundert hindurch monopolisirten, und
die Holländer nicht nur durch die Einfuhr (wie damals bis Lissabon), sondern (nach
Verdrängung der hanseatischen Rivalität, bei Deutschlands Zerrissenheit) dorch
die Verfuhr in Europa (neben dem Zwischenhandel im Archipel selber dann noch)
bereichernde Gewürze durch directen Bezug in derartiger Ueberführung (des Bedarfs)
erhielten, dass die Honeg-Züge (zur Ausrottung) s) nöthig wurden, compensirten
sich die unter der unvermeidlichen Verwickelung in einheimischer Diplomatik
erzwungene Niederlassung*), (wovor, wie Almeida seine Begierung, auch Thomas
Roc seine Landsleute gewarnt hatte), durch das Antreffen dichtgedrängtester (und
zu Frohndiensten angewöhnte) Bevölkerung in Java (welcher Insel Ueberschuss
das Deficit der „last-posts" und der ^Buiten bejzikingss", wie des Prestige wegen
nicht abzuweisen, überschüssig noch deckte), so dass der (schon endogemisch
wachsende) Zucker (auch für einheimische Consumenten, neben dem Palmzucker,
wie der im Ueberschuss exportirte Reis) in Verarbeitung genommen werden konnte,
worauf dann hinzukam der (bei den Fahrten nach Mokka) durch Zwartenkron ein-
geführte Kaffee (im doppelten Vortheii auf sonst weniger benutzbare Localitäten),
während der Theo durch die chinesischen Einwanderungen mehr und mehr dem
Verhandeln geläufiger wurde, und dann (neben dem „Lotteriespiel'' des Tabaks),
Quina, Cacao und sonst verwendbare Colonial-Producte sich anschlössen, was an-
fänglich alles nur in Luxusartikeln beschränkten Verbrauchs geliefert war an Ge-
würzen (von dem doshalb die erste Rolle, auch für Auswahl Bantum's oder der
Jocatra^s, spielenden Pfeffer abgesehen) in Muscatnüssen und -blüthen, Zimmt,
Benzoen, Sandelbolz u. s. w.; auch Indigo (nach genügender Vervollkommnung der
Fabrikation zu weiterer Ausdehnung bestimmt), neben den in Golconda oder
(birmanischem) Pegu oder mit Borneo^s Dayak gegrabeneu Diamanten, sowie dem
für Import geeigneten Manufacturen (kunstfertigen Ostens).
In den Colonien der Neuzeit, wie seit dem Entdeckuugsalter begründet, war
der Handel das bewegende Motiv. Es hatte idealer Begeisterung bedurft» wie im
Auge Heinrich des Seefahrers oder Christoph Columbus getragen (in entwickelungs-
schwangerer Geschichtsperiode), die erst entgegenstehenden Schwierigkeiten zu
überwinden, aber nachdem die neue Bahn eröffnet war, ging es hin und her, für
Import und Export, nach dem Stand des Soll und Haben auf den Eaufmanns-
comptoiren^) (in den Rechnungsbüchern).
^) Aquest Senyor Negre es appellat Musscmelly, senyor de los Negres do Guinea,
aqiiest rey es lo pus rico e pus noble senyor de tot» esta partida, per Pabundancia de Tor,
quäl se recull en sua terra (auf catalanischer Karte) 1375, in Melli (Vorläufer Timbuctrs).
Sacra auri fames gilt als Motiv der Colonialgründungen (s. Ad. Smith), in yerschiedener
Form (des Handelsverkehrs).
*) „Senhor da conquista, navegapao e comercio de Ethiopia, Arabia, Persia e da India,**
betitelte sieb Konig Manuel, seit Vasco^s Landung in Calicut (1498).
^) „The courts of Europe, pluuged in indolence, lust and luxury, favoured with their
patronage the mercbant, who brought from tbe East spices to regale tbeir senses, satiated
with common delicacies; the Moluccas were cui-sed with wealth'* (s. Uorace St John).
*) Die Empfehlung für Besitznahme eines festen Platzes in Indien gründet sich (m
Mataliefs Memorial) auf die weite Entfernung Hollands (für Stützpunct und Erfolg der
Schiffahrt). Not territory, but trade (in Singapore).
*) Dass Kapitalien ohne Arbeit oder Arbeit ohne Kapitalien fast in gleichem Qrade
einseitig und wirkungslos sein müssen (s. Röscher), versteht sich für den Nationalökonomen
von selbst (um so bei Colonialbegründungeu nahe gelegt zu sein, zur Betrachtung). ^Der Handel
kann heute des Colonialwesens vollständig entrathen" (s. Hellwald). Sicherer und vortheil-
hafterer Besitz, als Ost- und Westindien wäre Aegypten für Frankreich (meinte Talleyrand),
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83
Man mochte sieh auf Handelsüaktoreien selber beschränken (wenn nicht wider
Willen hinausgezogen zur Erweiterung derselben), oder auf zugefügte Pflanzungen,
auf Ausbeute yon Bergwerken, auf Pelzjagd, auf den Fischfang, stets lief es
schliesslich auf den gleichen Zweck hinaus, sich nämlich durch Handel zu be-
reichem, die Schätze zu gewinnen aus der neuen Welt, die erschlossen war.
Später erst kommt das hinzu, was als Auswanderer- Colonie zu bezeichnen ist,
womit die Goloniengründung gleichsam auf ihren primären Ausgang im Alterthum
zurückkam, auf die Apoikien oder Eleruchien eines Yer sacrum, damit näaa yij
sich durch Colonien bevölkere, und „nee omnibus eadem causa^ galt auch hier.
Zur anfänglichen „colonia ex secessione (politisch -religiös) kam dann des
Ackerbaues wegen die Vertheilung der Sortes (für Eleruchien) hinzu, die (mit
Erleichterung des Verkehrs) frei gewählt war: zur Handelscolonie im diametralen
Gegensatz, da sie statt möglichste Verschiedenheit in exotischen Producten der
Tropenländer — als (möglichst) tote coelo yerschieden (nach den Himmels-
strichen) — eine Gleichartigkeit der geographischen Provinz in Betracht zieht
(für erleichterte Acclimatisation).
Manche Handelscolonien jedoch verblieben des eigenen Vortheils wegen mehr
oder weniger gern in Abhängigkeit (und unter dem Schutz) des Mutterlandes,
während in den Auswanderer- Colonien mit der Rivalität das Streben nach Ab-
lösung sich herausbildet (früher oder später).
Die Besiedelung von Florida wurde nutzlos erklärt (durch Justin Martyn) für
Süd- Europa, indem ein tropisch verschiedenes Glima die Pflanzungs- Colonie zu
und Algerien's gegenüberliegende Küste konnte einen Anhalt abgeben für afrikanische Er-
weiterung (bei gleichzeitig senegambischer Colonie). »Toute colonisation d'une contree lointaine
est avant tout une conquete teDtee par la race immigrante; or qu'il faille combattre Tbomme
ou le milieu, la victoire ne s'achete qu'au prix de vies humaines" (s. Quatrefayes). Länder,
durch den halben Erdkreis getrennt, stehen nur imnatörlicher Weise unter derselben Regierung
(s. MillJ. Why keep India? (fragt Allen), ^we may be glad, whenever we can get out of it** (1880),
obwohl dann bedenklich bliebe, wem anheimfallend, bei Indiens Unföhigkeit zur Selbstregiorung.
Weil die im Kriege verletzbaren Punkte vermehrend, hatten die Colonien ihre Mutterländer
friedlich zu stimmen (s. Brougbam). Von der Machtstellung hängt es ab, ob die y,tropical farms
of England** (Ceylon und Westindien) zu bewahren sind (in Luiussiedelung). Nicht Pro-
vinzen sollen gegründet werden, sondern Unternehmungen unter einer Souveränität, welche
dem Reiche lehnbar bleibt, ihre Fortbildung bleibt im Wesentlichen den Unternehmern über-
lassen (in Fürst Bismarck's Reden). „Let this be received at a ruh, that if yon will profit,
seek it at sea and in quiet trade, for without controversion, it is an error to affect gamisons
and land wars in India, ** schreibt Sir Thomas Roe an die Directoren (1614), und so warnt
Almeida vor Ansiedelung (in seinem Memorial). Jeder aus afrikanischem Goldstaub ge-
prägte Ducaten kostete (dem grossen Kurfürsten) zwei Ducaten (für seine Kolonie). „Für
das Geld, ein Kriegsschiff zu bauen, kann ich auch ein neues Regiment errichten, imd das
ist besser" (s. Dohm), nach Ansicht des Grossen Königs (Friedrich M.). The govemment of
an exclusive Company of merchants is perhaps the worst govemment for any county whatever
(s. Ad. Smith), versteht indess mitunter „how to manage a colony" (s. Money), mitunter
freilich auch nicht (wie die Krachs beweisen). Als mit Aufwand von 25000000 fl. fünf-
zehnjähriger Kriegskosten (bei Unterwerfung Dhipo Negoro's) Java pacificirt war, begann
de Bosch seine Reformen (1830) im Culturstelsel (bis auf weitere Experimente). Auf den
Krieg mit Boni (1825) folgte (1833) der mit den Padris auf Sumatra (wo der mit Atjeh
fortdauert). Those who are best acquainted with the results of the culture System in Java
have called its author the mastor of statesmen (s. Money). Le Statut colonial de 1854 in-
augure pour les Indes orientales le regne de la loi (s. Jooris). L'hönneur de T^mancipation
materielle et morale des Indes revient presque entier au regne actuel (1884). Die
Handelsgesellschaft Emden's handelte nach Bengalen und China (1744). Die erste der
ostindischen Colonien Dänemarks (1616 begründet) wurde mit Deficit aufgelöst (1634), ebenso
die zweite (seit 1655), die dritte (1686), und die vierte (1732). Die schwedisch- westindische
Colonie löste sich mit Deficit auf (1671). Bei Auflösung der hoUändiscb-ostindischen Com-
pagnie ergaben sich 15 287 832 fl. Activa und 127 553 280 fl. Passiva (seit dem Umschlag
im Jahre 1697). Die Untersuchung der Bücher (1795) zeigte ein Deficit von 112 000000 fl.
{s. Janssen). Die Schulden der englisch- ostindischen Compagnie berechneten sich (1835)
auf 31326 000 Lst. Schulden (vor U ebergang an den Staat). Das chinesische Monopol der
englisch- ostindischen Gesellschaft ergab (1833) 29 Millionen Thee- Ausfuhr, auf 148 Millionen
gesteigert, durch freien Verkehr (1»79). Im holländischen Monopol ergab sich aus 10000
Ffund Muscatblüthen 550 000 fl., 600 000 Pfund Zimmt auf 900000 fl. 345000 Gewinn und
^^50 000 fl. ; die Russen gewannen 500 — 600 Rubel an Pelzen (für 10 Rubel) und die Hudson-
Cay- Company kaufte mit 2000 Procent Gewinn (in ihrem Reich von Meer zu Meer).
Bastian, Indonesien. V. 3
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B4
reclitfertlgen liat fQr eineD maritim grüDstig gelagerten Staat, wogegen ein an
Ueberfülle leidender (oder schwellender) Colonien aussendet, wie (gleich dem Ver
sacrum) die vom Orakel geleiteten aus Hellas (oder auf Nakahiva durch priester-
liche Eingebung).
Unter Verwechselung von Ursache und Wirkung (Mittel und Zweck) werden
diametral yerschiedene Dinge unter ein und demselben Namen zusammeDge&sst^
und es gehört zu solcher Gedankenvertakelung, wenn man die Anlage von Co-
lonien, als für das Gedeihen des Staates nothwendig erachtet, während doch in
Europa sich nur zwei oder drei Fälle auffuhren lassen, wo die Anlegung von
Colonien zum Vortheil ausgeschlagen, mehr als doppelter Zahl dagegen zum Ver-
derben.
Es lässt sich sagen, dass ein Staat in voller Biüthe, stark in nationaler Ent-
wicklung, aus Ueberlülle der Kraft sich Colonien schaffen wird (oder muss), aber
die Nachtheüe derselben sind mit in den E[auf zu nehmen, weil die Grenzen des
Staates in's Unbestimmte erweiternd, und so die Vertheidigung erschwerend, unter
Beanspruchung kostspieliger Unterhaltung einer Flotte, über das sonst bedorrtige
Maass hinaus, und eines Beamtenstandes, der für centrale Organisation Aof-
erbringung von Mitteln nöthig macht, die bei kleinem Umfang schon der Wieder-
erstattung verlustig gehen (welche bei grösserm mitunterlaufen mag, bei gutem
Verlauf). Es wird deshalb von dem jedesmaligen Specialfall abhängen, so oft die
Colonialfrage herantritt, um uuter Erwägung alles Für und Wider, für Ja oder
Nein zu entscheiden (je nach den thatsächlich vorliegenden Beweisstücken), und
haben dabei die durch international gesteigerten Verkehr gestellten Ansprüche
einen gewichtig eintretenden Factor in der Betrachtung zu bilden (bei dem poli-
tischen Barometerstand der Gegenwart).
Im Verfolg des historischen Entwicklungsganges wurden mehr die in modernster Neu-
zeit der Colonialpolitik her vorgetriebenen Schossen als krankhafte Ausgeburten erscbeineo.
die dem gesunden Menschenverstände einer ernstlichen Widerlegung kaum wertb geltes
dürfte.
Aber seit der Hälfte des laufenden Jahrhunderts sind wir in mitlebender Generation
in eine radical verschiedene Weltanschauung hineingewachsen, unter einem Bruch mit der
Vergangenheit, wie er sich gleich rapid und durchgreifend in den bisherigen und sonstigeQ
Stadien der Menschheitsgeschichte niemals noch vollzogen hat.
Wer in der Zeit der Extraposten etwa die Durchbohrungsarbeit eines Gotthard-Tunnel:»
vorgeschlagen hätte, damit die, alle Tage oder einige Male in der Woche, expedirte Post-
kutsche bequemlicher dahinfahre, wurde ebenso wenig viel Anhänger seiner Ansicht gefondn
haben, wie derjenige, der unterirdische Leitungen projectirt haben würde, damit ein jedw
Haushalt sich nächstliegender mit seinem Lampenöl versähe, als es durch Ausschickung def
Dienstmaj^d beim Detaillisten einzukaufen.
Im jetzigen Zeitalter des Dampfes und der Electricität dagegen, sind die Tannelirongefi
für Eisenbahnen, und die Gasleitungen oder Drähte für Beleuchtungszwecke ein sdb^-
verständlicher Ausgabeposten geworden, um alljährlich dem Etat des Staatshaushalts ein-
gefügt zu werden.
Nach den den Lehren der Colonialgeschichte seit dem Entdeckungsalter zu entnehmeft-
den Lehren, würden manch der neuerdings über Anlegung von Colonien entwickelten Theoriea
einfach ins Irrenhaus gehören, und je eher desto besser darin aufgeschlossen sein, um uimötbi^
Ausgaben zu sparen (und Menschenleben nebenher).
Indess alles „Vernünftige ist wirklich und alles Wirkliche vernünftig^, und ohne ^
„raison d'etre** würde das nicht in's Leben gerufen sein, was hie und da in modernen Colo-
nien die Spuren von Lebensfähigkeit bemerken lässt, jetzt in erst sich regenden Anfingen^
bei denen im Uebrigen von einer Geschichte noch nicht gesprochen werden kann, höch-
stens von Anföngen für eine Vorgeschichte (seit den letzten zwanzig Jahre etwa).
Immerhin, da wie (nach obigem Gleichnisse) für den postalen Verkehr oder die B^
dürfnisse der Erleuchtung die socialen Unterlagen als solche, weil dieselben geblieben, entf
gleiche Berücksichtigung, wie früher verlangen, ist gerade um den momentanen Gedankee-
veitakelungen über Colonien vorzubeugen (oder sie doch durch Auseinanderlegung des Sieb-
Verhalts deutlicher zu klären), nichts dringlicher zu empfehlen, als ein Studium der Coloni^
geschichte (soweit historische Hilfsmittel dafür vorhanden sind).
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indem der Empirismus, der synthetischen Methode des Idealismus gegenüber,
der analytischen folgt, bleibt er unfruchtbar (in seinen trockenen Begriffen), so
lange nicht aus der Yergleichuug (in den Yölkergedanken) objectiyes Material
geboten ist, zam synthetischen Aufbau wieder (längs des Weges der Induciion).
Einer in eigener Geschichte abgeschlossenen Philosophie ist somit der Weg ver-
schlossen, die Probleme des Daseins empirisch anzunähern (die sich dem Idealis-
mus mystisch zu verschleiern haben), wogegen eine international -kosmopolitische
Umschau, (bei Vcrgleichung der ethnisch verschiedenen Weltanschauungen in der
Phänomenologie des Menschengeistes auf dem Erdenrund), den gesicherten Anhalt
an der Induction (im Empirismus) zu bewahren im Stande ist, um das Idealistische
schliesslich in alF seiner Fülle zu umgreifen (bei systematischem Fortgang der
Ausentwicklung).
Für schrittweise Nachprüfung der Schlussfolgerungen auf ihre Richtigkeit,
ist beim Verbleib innerhalb der durch die Erfahrung gesteckten Grenzen die er-
forderliche Garantie gewährleistet, und indem nun in den Incamationeu (oder
Revelationen) des Yölkergedankens idealistische Anschauungsbilder erfahrangs-
gemäss vorliegen, sind dadurch die geeigneten Materialien geliefert, damit das
logische Bechnen seine Operationen beginne, die, wenn richtig geführt, die Richtig-
keit ihrer Ergebnisse an sich sodann verbürgen (weil auf mathematischer Basis
begründet).
Von dem Entwicklungsgang eines Ganzen zu reden, dessen Anfang und Ende
sich nicht überschaut, bleibt eine contradictio in adjecto, und so können wir wohl
die Phasen der Schauspiele verfolgen, worin die Einzelrollen auf der Geschichts-
bühne abgespielt sind, (um darin waltende Gesetze zu erkennen), aber nicht die
Menschheitsgeschichte in teleologisch construirtem Abschluss,^) — - auf welches Ge-
staltungsweise Rückschlüsse zu wagen, unabweislich verboten bliebe, so lange
erster Vorbedingung noch nicht genügt ist: einer Feststellung der Thatsachen
nämlich durch Raum und Zeit (zu statistischer Vervollständigung).
Durch Schaden wird man klug, (quae nocent docent), so dass es ohne Missgriffe
nicht abgeht, und käme es nun darauf au, sie richtig zu verstehen, damit aus
Gelehrtem sich lernen lässt; und nach so manchem Fiasco, unter philosophischen
Costümirungen, wird unter jetziger Bekleidung mit naturwissenschaftlichem Ge-
wände, die Psychologie das Buch der Geschichte vor sich aufgeschlagen haben,
um aus der Schule der Erfahrungen, wie von Anderm untergegangenen, dasjenige
^) „Je weiter der Empirismus in seiner Selbstentwickluog fortschreitet, um so mehr
nimEDt das Einzelne ausschliesslich die objective Realität fär sich in Anspruch, und lässt
das Allgemeine zu einem blos subjectiven Gebilde des erkennenden Principe zusammen-
scbwinden*' (s. Stockl). fikt t^ ap»*^ (des Hypokeimenon), t^ Uyt^ di ^ ftia (s. Aristotl.)
bei Vielfachbeit der Völkergedanken (unter elementarer Einheit).
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zu erlernen, was der eigenen erspart werden mag (bei yernnnftgemässer Yorfiber-
legung).
^Wundern heisst übernatürliche Kräfte heilsam, zanbern sie schädlich und
unbefugt wirken lassen, das Wunder ist göttlich, der Zauber^) teuflisch^ (s. Grimm).
^Got ist der wahre Wunderaere^ (b. Tristan), und das ^av/adCHy (b. Anstoü.)
Anfang der Religion im Gestaune über das, im Unbekannten, Schreckhafte, beim
Dunkeln der Avidya (ehe die Klärung tagt). Der Endoxe (Loango's) lernt seine
schwarzen Künste durch Belauschen theurgischer (der Ganga dort; unter r«^^^; ndytt^^
aus classischer Zeit).
Kraft der Maulra (vedischer Rishi) oder (beschwörender) Karakia (bei Maori)
wird der Schutz des Pirit gesichert (in dem die Stadtmauer am Menam umziehen-
den Faden), und wie die aus Lehm (in Guinea) gekneteten Popanzfiguren (am
Eingang des Dorfes, das Pockengespenst zurückzuschrecken), werden (aus unförm-
lichen Steinen) die Pengoeloebalang aufgestellt (bei Karo-Batta). Riesenfiguren
halten Thürwacht vor den Tempeln indischer Gottheiten, deren eigene Person
unscheinbar sich verliert (im unzugänglich AUerheiligsten). Mit Pfeilen, wie Ton
teuflischen Dämonen auf die Himmelsleiter im „Uortus deliciarum^ abgeschossen,
wird die Pest gesendet in das Lager der Hellenen, denen Apollo als Apotropaios
galt, und Abwehr (hezir) hofft Hiob's Neshamah, wenn die Nephesch durch des
Shadai Gewaltsamkeiten yerbitterfc wird, aus dem Ruach Eloah (vom El). Beim
Schutz der heiligen Helfer (in Hagiologie) „als dii juvantes", hilft (der Sieben-
schläfrigen) Hund Katmir (auf Talismanen).
Dem Staunen des „sensos numinis^ über das Unbekannte, in Wundern ringsum,
mengt sich ein unheimlicher Zug über das dem Bekanntwerden sich Entziehende
(in Räthselfragen der Sphinx), und so nun, in Deisidaimonie, schreckt (aus dem
Unbekannten) der Timor („qui primus fecit deos"), bis religiös gebunden in Grottes-
ftircht ((poßog &fov).
So, bedrängt allumher durch feindlich gefürchtete (und im Schädigen be-
thätigte) Mächte, sucht der darunter Leidende nach (Alexeteres oder) Apotropaioi
(zar Abwehr) und Helfer, die durch geheimen Bund ihre zauberisch bemeistemde
Kraft erlangt haben (kraft Mantras oder Karakia).
Der Fetisch des Feiticeiro (hechicero) fuhrt auf facturare (fascinare) oder
Karawan (gearojan eines „Karta^) beim „Anthun^ des fordaedha (malefica) im dad
(facinus) beim Toveren oder Zoubern (Towerie), als wikhen der „witch^ oder Hexe
(von Hagion).
In dem, was seit portugiesischen Berichten aus Afrika die Bezeichnung eines
Fetisch (in europäischer Auffassungsweise des Bosom oder Wong) erhalten hat,
liegt das Religiöse (eines Sensus numinis) trübgemischt noch durchweg mit
dem sehnsüchtig wählenden Wunsch^) in Selbstbezauberung durch Suggestion,
0 Zaubern (zouber), mit dem Begriff des hemmenden Bindens, Bannens (b. Sehm.),
als zaufen oder zaudern (s. Sanders). Wunder ist nur der religiöse Name fär Begebenhdt
(b. Schleiermacher). Wundern (vundrian oder undra) oder Wunteren (als Intensivrim oder
Iterativnm) fuhrt (s. Adelung) auf die Wurzelsylbe wund, wun („ein alter natürlicher Laut,
wodurch sich die Verwunderung geäussert hat^). Die Athaumasie (Horaz') empfiehlt sich
als höchstes Gut (b. Democrit), im Agnosticismus (beim Ruckschlag aus der Guosis).
*) Wenn Wunsch (»der Inbegriff von Wonne und Seeligkeit, die Erfüllung aller Gaben*")
von „wunja, wuMya**, Wonne, Freude (s. Grimm) abzuleiten, wunisc, wunse, Vollkommen-
heit in jeder Art (^was wir Ideal nennen wurden*"), so ergiebt sich die entsprechende
Parallele zur psychischen Kosmogonie der Maori, wenn der (aus Rapunga^s sehnsöebtig«
Ahnung eutsprungene) Wunsch (Manako) sein Gomplement erhält in Wanunga, 1^017*
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innerhalb einer ^bezauberten Welt^ des „Wundem^ (ehe geklärt in der ^Welt
der Vorstellnngen^ beim Herauskrystallisiren der Denkschöpf^ngen).
In der bei Umgebung durch Unbekanntes ringsum gefühlten Hilflosigkeit
heftet sich der Gedanke, je nach momentaner Stimmung fester geklammert, an
den Eindruck etwelchen, realistisch (oder in traumhafter Erinnerung) gesehenen
Gegenstandes (dann auch eines hörbar vernommenen) an, und solch' (in besonderer
Festigung) yerknüpfter Gedanke gewinnt damit unter den, mit gleichmässigem Dahin«
pulsiren sonst, yorüberfluthenden eine sonderliche (oder besondere) Stellung, — eine
also überwiegende nach dem Becht des Stärkeren (weil aus irgend welch* ausser-
gewöhnlicher Zuthat schwerwiegender, als die andern, gewöhnlich allgemeinen
Masses).
Reflectirt sich solche Empfindung nun in einen jener Geister, die (weil den
Kalyana putthajana entsprossen) dem Grübeln zugeneigter, dadurch bereits den
Andha-putthajana imponiren^), müssen sich diese ihrerseits doppelt beeinflusst
finden, einmal durch die Eindrucksmacht des Objectes (in dem tou Aussen ent*
gegentretenden Gegen^nde) selbst, und dann durch den, sofern absonderlich in
seinem Benehmen, mit Yorahnungsyoller Scheu angeschauten Heiligen (eines gar
„sonderbaren Heiligen^ oft genug), der zur Verehrung seines yergötterten Lieb-
lings mahnend und diensteifrig ihn bedienend (als Wulomo), auf Gegenleistungen
Anspruch erhebt, um angemessen ein Geschenk (im Opfergeben), gemäss Erfüllung
der Bitten und Gebete (durch Earakia oder Mantras), heischen^ zu dürfen. Nach-
dem sodann ein Temenos bequemlieh eingerichtet, kommt dem Hiereus, zur Geschäfts-
erleichterung (in unbequemen Mühwaltungen) leicht die Neigung, sich (als Mantis)
einen Wongtschä (oderYakkoduro) zur Seite zu stellen, um bei der Unterhaltung durch
(s. J. White). Wenn fayente (adjuvante) deo der Mensch^ (trotz solch daimomsch schütz-
geisterischer Hülfen), schwach irdischer Kraft nicht länger vertraut, neigt sieh ihm die
Gnade (gratia) oder Genade (Rinada) herab, in Charis, des (am nüg jt^v^^dy schmieden«
den) Schöpfergottes Hephästos' Gattin (wie sonst Anadyomene, aus dunklem Urgrund auf-
tauchend), und Ennoia, (als Charis) weilt im vorweltlichen Schweigen (Sige's) bei Bythos
(s. Irenäus), dem Aeon unzugänglicher Höben in (valentinianischer) Gnosis (oder in Avidya^s
Dunkel beim Agnosticismus). Nach dem Zalmo (oder Bilde) geschaffen oder geschnitzt (barah)
wurde der von Jahve Elohim getopferte (wajiza) Mensch in den Garten (Gan) der Wonne
(Eden) gesetzt (im Osten oder Ridem).
') Wie die Hirten, die ihre Heerden treiben, sich erhabener Natur erweisen, so müssen
solcher (als einer gottlichen) diejenigen, wie Caligula meint (s. Philo), theilhaft werden, welche
„zu Hirten der Menschen** berufen sind (in den Eonigen Homer^s). In Schwanzwedelei
(„unserem Herrgott die Füsse abbeissen wollen") windet sich der „Heiligenlecker*' (lizio-
brazek) oder „Heiiigenfresser" (aus Liebe), um Ablass zu erbetteln, statt ihn zu erarbeiten
(wie das Karman heischt). Ehe ein sjenovite oder schattiger Baum (mit „Schatten" oder
„Seele*^ begabt) geföllt wird, muss einer Henne der Kopf abgeschlagen werden (s. Krauss),
anter priesterlichen Weibsprochen der Axt (b. Cato). Das auf dem Hügel (bei Oyster Bay)
erseheinende Bruderpaar warf Feuer (like a star) und nachdem die vom Schwertfisch (beim
Baden) getödteten Frauen durch Beissen der Ameisen belebt waren, erschienen mit folgen-
dem Nebel die in Sterne Verwandelten (Castor und Polliix) bei den Tasmaniem (s. Milligan).
^) Im Toto akalo (Clearing the soul) erhält die Lioa Befriedigung (toto) für Erankheits-
heilung (in Melanesien) als Tbam Ehuam (der Siamesen), und dann mag alter oder neuer Bund
geschlossen werden (wie zu Sicyon versucht war). Placatis sunt tempora pura sepulchris.
Tunc cum ferales praeteriere dies (s. Ovid), beim Reinigungsfest (des Todaustreibens) an der
yfesta dei Morti" (Aller Seelen). Beim Seelenaustreiben (am Kalabar) schwingen (in auf-
gehängten Puppen) Popanzen (zur See leitend auf Viti). Bei Gewitter werden Kirchen-
glocken (St. Nicolai's in Berlin) geläutet „per cacdare il diavolo** (in Italien).
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Tanz and Gesang (mit Besessenheitssprungen) in dankler Doppeltdeatigkeit [ans
fremdartig von Nachbarn, (von Odschi oder Eweer in AJcra), entlehnter Sprache]
za erzählen, was der Gott, wenn eingefahren in temporäre Behausung, — und dem-
gemäss als Herbei- oder Herabgekommener begrüsst, oder als Kalith des Korong
(auf Pelau) hereingenöthigt („in die gute Stube^) — , zu verkünden haben möchte
und zu versprechen (entsprechende Belohnung stets vorausgesetzt, in derartigen
FäUen).
Hier mag nun alles Mögliche und Unmögliche Ehrung (oder VerehruDg)
finden, Alles was fleucht und kreucht nicht nur, sondern auch Stock and Stein,
die Gestirne, die blinken und blinzeln, die Gewitter und was sich wittern lässt
aus den Witterungswechseln, der Fluss, der majestätisch vor dem Foss des zbid
Kreuzen anlangenden Wanderers in der Wildniss dahinströmt, der Baum, der
labenden Schatten bietet> der Berg, der als fem anzustrebendes Ziel erscheint, -
oder daneben zugleich die in den Träumen fortlebende Erinnerangsgestalt des
verwandten Vorfahren, dessen Umrisse leicht zur Nachahmung drängen^ in YerbDd-
lichung menschlicher Gestalt, und mit solchem Idol zur Yerffigung unterstützt sich die
Concentrirung in Contemplatiou (wie aus Praxis der Dhyana geläufig). Dankenswertbe
Gaben, an (und durch) das nützliche Handwerkgeräth, werden dann auch bald des
ausaermenschlichen Nicht-Ich's der Götterwelt geschenkt sein, unter symbolisch ver-
schlungenen Zuthaten, mit sehnender Hoffnung auf einstige Deutung dessen, was
räthselhaft noch entgegengrinst (im Mysterium des Weltgeheimnisses). Wenn nsd
so oft der (seiner Psyche Fittige erprobende) Gedankenschwung höher hiolmsl&hit
in Unbefriedigtheit über taubstumme Oelgötzea» die sich selber nicht helfen konnte
(in Tharah's Haus), richtet sich das Grebet, an das Unaussprechbare (eines o^^)
„quo majus cogitari ncquit*', an Zambi, Nyankupong, Mawu (und Gollegen der
andern Continente vielfacher Zahl, und unter Wandlungsformen des Aasdrucks).
Wenn „den Eweern eine besonders grosse Wohlthat erwiesen wurde** (bemerkt
Herold), so danken sie (herausfühlend, dass kein Fetisch ihnen geholfen), «gen
Himmel zeigend, Mawu für die erwiesene Wohlthat, und baten ihn, den Wohl-
thäter zu segnen^ (1392), „ein dankbarer Gedanke gen Himmel ist das voll-
kommenste Gebet^ (nach „Lessing's tiefsinnigem Wort^). Da der Gott Pun n
hoch ist, um angebetet zu werden, verehren die Badawinen Schirmgötter mid
Göttinnen (am Kendong-Gebirge), aus der Bon-Religion (der Pnna).
Als (nicht localer) Tindalo erhält Manoga sein Opfer (auf Florida), „if thoo
dwellest in the east, where rises the sun, Manoga, come hither and eat the tatu
mash^, (if thou dwellest in the west etc.), there is not a quarter towards which he does
not lift it up, (s. Codriogton) oder im Himmel (Sternen u. s. w.), beim Gebet {m
„dii diaeque^), damit keiner vergessen sei, wer, wenn übelnehmerisch, übel es
bekommen lassen könnte, (in jenen Uebeln, gegen welche eben ein Apotropaios
erfleht wird). Die Dämone (als Mittelwesen zwischen Erd- und Himmelsbewohner)
überbringen die Gebete (s. Apulejus), als Wong (I^igritiens). Njangmo dschi
onukpa (Gott ist der Aelteste und Grösste), betet im Gebet der Wong-tchä
(s. Bohner), das der Jebus wird an den Unsichtbaren gerichtet (s. d'Aveyzac), der
Yorubas an Olomm (Herr des Himmels) u. s. w.
Auf solch frühestem Stadium der Entwickelung mit den zum culturelleo
Wachsthumsprocess ^) emporsprossenden Elementargedanken liegt alles Spätere
') »Wie sich eine vergleichende Sprachforschung entwickelt hat, so strebt man einer
vergleichenden Mythologie, einer vergleichenden Kunstgeschichte, einer vergleichenden CuHw-
geschichte entgegen" (s. Jahn), die „Anfange" beleuchtend (in Vergleichung), um die durch
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vorbereitet, wie etwa bei der im Protoplasma die Zelle beginnenden Spaltung in
Oompartimente, für Intnssasception (zur AnsftUlung der Yacnolen u. s. w.). Was
daraus wird, steht auf einem andern Papier, ob ein bescheiden fortkriechendes
Moos oder schlinggewäcbsliclies Unkraut, oder eine duftige Blume, ein mächtiger
Baumriese Tielleicht oder ein der Veredlung (durch Aeugelung) fähiger Fruchtbaum
(oder was sonst noch etwa, im Gange „natürlicher^ oder ^künstlicher^ Züchtung).
Immer jedoch muss jenes erste Vorstadium in etwelcher Weise durchlaufen sein,
and dies (betreffs psychischer Biologie) dem Studium zu unterziehen, ist der Ethno-
logie als Aufgabe zugefallen (innerhalb der mitbedingenden Ursächlichkeit der
geographischen Provinzen), während die mythologisch verschönernde Ausgestaltung
dann (nach historisch, in civilisirender Cultar^), zuströmenden Einflüssen) den
jedesmaligen Fachdisciplinen zur Behandlung überlassen bleibt, für genauere
Prüfung, beim Zusammentreffen der Ergebnisse inductiver und deductiver For-
schung (zu gegenseitiger Controlle).
Fragend, in wirren Wundern, wandert der Denkgeist umher, zwischen den
Erscheinungen des Daseins, die ihn umgeben, mit ihren Räthseln, und wo ihm
eine Beantwortung geboten scheint, wirft er seine „Mana^ hinein, in Bekleidung des
drinnen wirkenden Vui mit seiner Form (oder in Verherrlichung des in der Er-
innerung fortdauernden Tindalo), und so, aus psychischen Kräften geschaffen,
reagirt auf psychische, der religiöse Eindruck^), der weiter nun (mit den Hülfs-
mitteln der Phantasie) theogonisch zeugen mag, in dichterischen (oder am Bilde
greifbaren) Gestaltungen. So leben in den Bäumen ihre Dryaden, „the Urehi (in
Malanta) haunt big trees^ (s. Codrington), in den Naturgewalten^ ihre Mächte,
und unter den Ataro (auf San Cristobal) wird der zum Heerführer befähigte mit
die Eryptogamen der wissenschaftlichen Botanik gewährten Belehrungen aus den Wild-
stammen zu gewinnen (bei der „Lehre vom Menschen"). »Die eigenthumliche Form, in
welcher das Ideale dem Empirischen gegenüber auftritt, ist die Form der Allgemeinheit*
(s. Stöckl), för Integrirung des Einzelnen (im zugehörigen Kreis). Hoc pacto fit, ut quae
toties pensitata, inventa, observata, scripta, annotata fuerunt, denuo perpendi, inveniri,
observari, annotari debeant (s. Ploucquet). Für inductive Behandlungsweise ethnischer
Psychologie bedarf es einer erschöpfenden Uebersicht der Elementargedanken (zu statisti-
scher Unterlage).
') Wer Religion hat, wird Poesie reden (s. F. Schlegel). Religion und Kunst stehen
neben einander, wie zwei befreundete Seelen (s. Schleiermacher). Vertreibt man die Ge-
heimnisse eines vernünftigen Glaubens von ihrer Stelle, so räumt man sie den Geheimnissen
des Aberglaubens ein (s. ZÖlIich), und so im «naturwissenschaftlichen Zeitalter*' bedarf der
materialistische Torso seines denkenden Hauptes, in der Psychologie als Naturwissenschaft
(das idealistische Bedürfniss zu befriedigen).
*) A man comes by chance upon a stone, which takes his fancy, its shape is Singular,
it is like something, it is certainly not a common stone, there must be „mana** in it
(s. Codrington), als subjectiver Fetisch (cf. „Mensch in der Geschichte'', I, S. 185).
^) The name Yigona oder (in San Cristoval) Hiona „is applied to beings, whose power
exercises itself in storms, drought, calms and in the growth of fruit*" (auf Florida). Neben
Djohoe-ma-di-hostoe (de Heer daar boven) und Gikkimooi (Heelal of Alvader) werden von
den Alfuren (Halmahera^s) die (vrij rondzwevende) Djin, sowie die Wongie (geesten der
Afgestorvenen) verehrt (s. Campen), als Tindalo der Ataro (neben Vui der Papua), oder (in
Saa) als Lioa (Lio-rai in fürstlicher Herrschaft, auf Timor). Sind bei Verlust von Kindern,
solche, weil im Wald inegegangen, durch die Geister desselben geraubt, werden so lange
die von ihnen bewohnten Bäume niedergeschlagen, bis sie es mit der Angst kriegen (haus-
los zu bleiben) und das Corpus delicti zurückbringen (in Assam). Beim Ausroden wird ein
Zufluchtsort gelassen im heiligen Hain auf Hügelspitzen (der Khasya).
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dem Blat des geopferten Feindes als Kriegsgott verehrt, in Haramae (^cfaief of
war^). Daneben wird ein (scandinavischer) Kampfgenosse ausgewählt (weihlicher
Hälftang auch in Vilen und Walkyren) zur Begleitung im Schutz, und nachdem ein
Tempel hergerichtet ist, fehlt es nicht an Bedienung, durch Wulomo und Con-
sorten (im Tenemos). The slain man's ghost would have power over him, unless
the mana of the ^Keramo*'^ a strenger ghost, were on his side (,,a tindalo of
killing^); a man must needs have his Keramo, even if he had to buy one (s. Co-
drlngton), und so wurden die Helden von ihren Göttern begleitet (im Kampf um
Troja). Ganindo, dessen Reliquien in das mit Figuren f&r ihn erbaute Haus ge-
tragen wurden (s. Selwyn) ^was a tindalo, a ghost of worship, a Keramo, a ghost
powerful for war** (auf Florida).
Die melanesischen Helden als Heroen (semidei oder Anses) werden von einem
(gottartig dämonischen) Keramo, als Mitkämpfer begleitet, der (bei serbischen Yilen)
aus weiblichem Geschlecht sich wählen lässt, als Valdöger oder (norwegischer)
„Schutzgeist^ (s. Hallager), im Anschluss an Valkyrjur oder Skialdmeyjar (Yal-
meyjar oder Oskmeyjar), ehe mythologisch eingeschult (f&r die Einheriar, in
allerlei Amtsgeschäften).
Den Heroen göttlichen Stammes (dyd^my l^gtoaty &tior yi^og) stehen (aus
homerischer Zeit) patronisirende Olympier zur Seite, wie Mars seinem Aeneas
(und auch hier macht sich weibliche Zuneigung geltend, bei Athene für Odysseys
und Diomedes u. dgl. m.). Hiörvardr's und Sigurlinn's Sohn erstand als Helgi,
nachdem von der Valkyrie begrtisst (im Heldenthum). Die abgeschiedene Seele
(auf Viti) wird als Kalou verehrt (im Geist, als Gott).
Der Yui (als Genius mitentstanden) ist, dem Gegenstande einwohnend, di^er
selbst, in Doppelbedeutung des Wicht (als „Ding^) und Wiht (Wichtelmann in
Hessen), mit den „allar vaettir^ ^) (Saem.) übergehend in alfar (Eiben) unter Ver-
kürzung („minuti dii'') zu Dvergar (bei der später mythologischen Scheidung
zwischen Liosalfar und Döckalfar), flüchtig nur gesehen, weil verschwindend (in
Querlichtslöcher), zeitweis auf dem Stein sitzend, als Einsitzer (oder Besitzer) des-
selben (in Jnnuae) oder in flatternden Grabeszeichen gesehen (von vorQberjagenden
Beduinen). Und dann, wie immer, sind Opferdarbringungen (auch ein ümher-
streuen, als ooloogoo) nahe gelegt, „vota ad lapides" (bringan to staue). Die
Steine bilden einen Schleier zwischen Gottheit und Menschen (auf javanischer
Inschrift.)
Die Wesenheit (oder Wesigkeit) ist die Washeit des Dinges (in Frage gestellt).
ort Jii^ ngog yiyiaty ovaUe, rovto ngog nicuv dli^d^na (b. Plato), zum psychischen Er-
fassen (im Seienden).
Wo immer die (melanesisch) allgemein (in Mana) durchdringende Kraft, in
einem besonderen Gegenstande, — „where the god stops^ (s. Fletcher), im Manita
(des Indianer) — verdichtend sich concentrirt, durch Concentration der Gedanken
darauf, so folgt (in Saka)^) Erhitzung, mit (brahmanischer) Tapas (aus Heraklit's
•) Genii quicumque (hollar „vaettir, ragvaettir), leda wihts (maligni Spiritus). Geister-
hafte Wichten sind die minuti dii der Romer (s. Grimm). Der Wicht wird zum Nix (beim
Verschwinden, im Wasser**). Für die Geister (in Banggai) werden (vor den WobnungeD)
Opferplätze, als Pilogot (s. Le Clercq) aufgerichtet („in den vorm van bouten altaren"). unter
den Tamarinden (Mambre's) errichtet Abraham einen Altar für Jahve (zur Schlachtst&tte).
*) At Saa in Malanta all persons and things in which the supematural power resides
are said to be Saka, that is: hot (s. Codriugton), und kraftmachtig (gleich den Sakya
Kapilawutti's).
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TtvQ Tfxytxov einer feurigen Urgottheit der Stoa, gleich Behoa oben, oder Tolcanisefa
unten (an Yesta's Centralherd) anfeuernde Schöpfungethäiigkeit (in der Con-
templation); und durchweg bemerkbar, wenn glühend der Lingam aufschwillt und
Kühlung verlangt (durch abträufelnde Wassergefässe, in Siya^s Tempel).
Indem die, wie überall, auch in (und aus) dem Menschen strömende Mana, —
physischer und (für den Mikrokosmus) psychischer Kräfte, — auf ein (in den Gesichts-
kreis eingefallenes) Gestein treffend, daran haftet, verbildlicht sie sich zu einer
Gestaltung menschlich nächst liegenden Bildes; aber flüchtig unbestimmbarlich
in den Umrissen (und also etwa unter Nebelkappen verschwindend, bei nordischen
CoUegen der Vui), doch den Umkreis, (in Feenkreisen) geheiligt/) umschreibend
(als Kongo). Für die in Nunuai fortlebende Erinnerung an die Tindalo ist die
Menschenform fester umzeichnet, weil früher schon zugehörig, und hier lassen sich
aus dem eignenden Willen Heiligkeitsbestimmungen nach Convenienz formulirt
hinzufügen (im Tambu oder Tabu). Bei der Pflanze bleibt die Vorstellung mit
der Hamadryade halb noch verwachsend, obwohl dann Ablösung statt haben mag
(zum Wohnen auf oder unter den Zweigen), und das frei wandelnde Thier drückt
bereits (bei nahestehender Verwandtschaft) derartige Selbstständigkeit aus, um
für sich ausreichend als Totem zu genügen, ohne noch des darauf reitenden Schutz-
geistes zu bedürfen, zumal daneben auch noch Heldenrosse^ als „kluge Pferde^
(s. Grimm) gefeiert werden mögen, gleich Xantlios und Balios (Pnzzat oder
Bancent u. a. m.).
Die Atua erscheinen (dem Schutzbefohlenen) in Thiergestalt^ (zum Marae
herabkommend, als Vogel), in der Jagdtasche (des Manitu) getragen, und mit
der Ihlozi (als Schlange) stirbt der Bantu (wie Gessir Chan bei Erdrücken der
in Aufbewahrung gegebenen Seele).
Unter des Donners Schall als Tonitrus (ßqoyni) leuchtet der Blitz oder Fulgur
{dcjQanij) zum Einschlagen (Fulmen, als Ktgavyos) im fallenden Gestein (der
Keraunier) für Askwig (zum Keil). Perun schleudert den Himmelsstrahl, während
der Donner (in Grom) als Jüngling gilt, der Blitz (in Muuga) als Jungfrau (bei
den Slaven). Aus dem Blitzstrahl (beim Herabkommen seiner Mutter) ist Tawhaki
geboren, der (das Lebenswasser herabbringende) Heiland 3) (für Maori), ein Bar
Anosh (zwischen DanieFs Wolken). Mit dem Gewässer der Trommel Lakpa's (um-
geben von seinem Sohn Akotia und seiner Frau Krolo) wird (beim Erntefest
Homowo) das heilige Wasser Oku (zum Krankheitsheilen und langen Leben)
bereitet (durch den Wulomo).
*) A naturally sared, „rongo" (in Banks' Island) oder „sapuga" (auf den Neu-Hebriden)
^is given by the presence of a spirit, or association with it*' (s. Codrington), associated
with a stone (als marana beansprucht), am heiligen Platz (Tana rongo). The spirit is at
the stone (o yui ape vatu).
') A man whose familiär spirit is associated with a snake eel, owl, crab or some such
creature, Visits it and makes its offerings (s. Codrington). Some men by Gagaleva can tum
into a sbark (in Melanesien). The Fetish of Abomey is the leopard, that of Whydah the
snake; the human sacrifices at the See-que-ah-hee are neither to the invisible god „Seh"
nor to the Fetish „Voh-dong" (s. Forbes). Daula, als mit dem Fregatt- Vogel verbundene
Tindalo, wird zur Beschleunigung von Bootreisenden angerufen (auf den Salomon). Die
Eidechse, the male of which is called Ibirri and the female Weika (s. Schnrman) is said to
hate divided the sexes (bei den Port Lincoln-Stämmen). Der Vogel pickt (auf ddn Antillen)
die Frau, als eingebohrter (bei den Hebräern).
^) Christus heisst „Tonans et fulgens deus** (s. Pieper) in Cortesius* (apostolischen
Protonotarius^) Dogmatik (1513 p. d.)* An dem matten Scheine d^r gemeinen Psychologie
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Wie sonst durch einen Fluss (gleich dem Styx), wird die Liau (der Dajak)
durch einen Fenerstrom (dessen Kreuzung eines Eisenbootes bedarf) yom Jenseits
fern gehalten, unter ZufQgung der durch Lebenswasser neubelebten Liau Krahang
(zur Auferstehung des Fleisches), und die beim Herabregnen der Pitris (aus
brahmanischem Soma) aufspriesseuden Seelen, werden in Pflanzen gegessen f&r
Wiedergeburt (der Dayak).
Jede Thräne aus den Augen wird ein Tropfen im Fluss der Tchinyad-
Brücke, und dann verbleibt die Seele des Todten an solcher Stelle (nach dem
Sad-dar), wie die Thränen der Klagenden (bei den Mandäem), die ^Wasserbäche*'
füllen (s. Brandt), in Hafique majje (als Thränenfluss). und das Kindleiu schwer
zu schleppen hat an seinem Thranenkrügelchen, (wenn die Mutter allzu lange
fortweint).
Die nach dem Tode (aus Hambaruan gewandelt) für Lewuliau oder Geisterland
(unter Rückkehrsmöglichkeit Ton dort) fortwandelnde Liau (der Dayak) wird seit dem
Todtenfest (Tiwah) dort festgebannt, durch (den Sangiang) Tempon telon (und seinen
Sklaven als Telon) in einem Eisenboot (Banama sananam) übergeführt (durch den
Feuerstrudel oder Kiham-apui) hindurch (mit den Gana der beim Tiwah gebrauchten
Hampatang, aus den mit Häusern und Schätzen bemalten Brettern, den geschlachteten
Büffeln etc.). Am folgenden Tage wird die Liau Krahang nachgesandt, die mehr
materiell körperliche Seele (bis dahin bewusstlos in der Leiche zurückgeblieben),
indem alle Haare, Nägel, Gliedmassen u. s. w. des Verstorbenen mit Lebenswasser
(Danum Kaharingan) begossen werden, um (zum Leben und Bewusstsein gebracht)
in Lewuliau mit der Salumpok-Liau sich vereinigt zu finden (s. Hardeland). Nach
langem Leben (betreffs welches Punctes allein der stoische Weise vor den Göttern
zurücksteht) in Lewuliau, (wo die Geschäfte des Erdenlcbens fortgesetzt werden),
kommt die Liau zurück, in einen Pilz (Kulat) oder Baumfrucht (Bua), und wer
davon isst, empfängt die Kraft zu zeugen oder zu empfangen (so dass die Liau
als Kind wiedergeboren wird).
Kann volle Auferstehung*) des Fleisches nicht gewährt werden, spukt Bisa
(nach Abscheiden der Kla), am nigritischen Grabe, und dnnn wird es dort un-
heimlich (mit Umgehen der Gespenster).
Auf den Friedhöfen bei Tage Lichter anzuzünden, war verboten, um nicht
die Seelen der Heiligen zu beunruhigen (auf dem Concil von Illiberis), wogegen
die Anamiten (beim Allorseelenfest) Lichter entzünden (den eingeladenen Seeleu
auf dem Wege zu leuchten).
Die träumerische Seele wird, um nicht (nach dem Tode) umherzuschweifen,
festgerammelt oder über einen Flnss (oder Brücke) geschickt, doch dauert daneben
der gesellschaftliche Seelentheil im Totem (des Schutzgeistes), und bei Verlange-
nach den Erkeuninissquellen suchend erfuhr Kant (s. Uerbart), „wie man bei rohen Völker-
schaften zu Donner und Blitz den Gott des Donners, zu den Winden den Gott der Winde,
zum wogenden Meere den Neptun hinzudachte" (1810), und die Dichter schaffen die Götter
(seit homerisch-hesiodeischer Zeit), in Hand der Brahmanen (kraft der Mantras).
I) „Die kröpplichte Unsterblichkeit, die unser eigen jämmerliches Ich so dumm und
kläglich, so mit allem Unrath nur fortspinnt ins Unendliche" (b. Z. Werner), und die Spiri-
tisten haben darüber bestens Bescheid zu wissen, über die Yorgemächer zunächst, mit
Anbau eines Geheimgemachs (wenn die auf den Dhyana-Terrassen getroffene Vorsichtsmass-
regel versäumt sein sollte). 11 est impossible de traicter de bonne foy avecques un sot,
mon jugement ne se corrompt pas seulement ä la main dW maistre si impetueux mais
aussi ma conscience (s. Montaigne), und Götter selber kämpfen vergebens gegen die, welche
nicht alle werden (im Lande der Thoren).
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rang der Gedaukeureihen unterscheidet sieh unter Khuan ein beherrschendes
Hegemonikon (Ming Ehuam) bis zu der (aus AnschHUung der iditu) praeexistiTenden
Seele (gleich Ela zur Heimath zurückkehrend).
Wenn die das ihr genommene Eindlein beweinende Mutter von diesem ge-
beten wird, sein Thränenkrügelchen nicht zu beschweren, wenn die „Wasserbftche^
(der Mandaer) durch Thränen sich fällen, und dann der Fluss an der Tschiuwat-
Bräcke (der Parsen) den Eingang zur seeligen Ruhe erschwert, wenn ähnliche
Versionen aus indianischer Folklore entgegentreten und anderswoher (in «««tt>(
/uv&o$), 80 haben wir hier einen Elementargedanken (unter vielfachen sonst), dessen
Aufsprossen auf psychische Zeliprocesse fuhrt, unter klimatisch-meteorologisch be-
dingten Variationen (för ethnische Wundlungen im Yölkergedanken). Und indem
solcherart Beispielsfölle (Dank der ergiebigen Sammlungsernte) jetzt In hunderi-
oder tausendfachen Repräsentationen Torliegen, kommt es fortab nur auf die Zahl
bereitwilliger Mitarbeiter an, um jedes der vorliegenden Pensa (eins nach dem
andern) zu erledigen (bis auf letzte Decimalstelle im Detail).
Was auf allgemeine Menschlichkeitsgefuhle zurückf&hrt, also Ton jedem ge-
fühlt wird, dem „nihil humani^ fremdartig, meint superkluge Weisheit nun als
selbstverständlich zu bezeichnen, weil als natürliches schon denkbar, während es
gerade eben auf die objective Erforschung ankommt, auf das Wie und Warum des
Vorganges, wie beim Zellenwachsthum der Pflanzen etwa. Aus richtigem Verständniss
desselben lassen sich oftmals therapeutische Hülfen entnehmen för die Pflanzen-
pathologie (zur Nachhülfe in veredelnder Züchtung), und so wenn der primäre
Gedankengang genügend bekannt geworden, mögen Ton ihm allerlei Heilmittel ge-
währt werden, wo wir sie gegenwärtig besonders gar sehr bedürfen (für socialistische
Schäden). Und so erscheint desto zeitgemässer solches Zeitbedürfniss, das sich
anmeldet (nach naturwissenschaftlicher Durchbildung der Psychologie, auf Grund
der ethnischen Beweisstücke). Im selbtverständlich Natürlichen wird die willkür-
liche Ausstattung freien Willens da aufgehoben, wo die Freiheit selbst sich bindet,
(unter dem Gesetz).
Die Hambaruan, als die den Leib bewegende Seele ^) (im Traum schwärmend)
') Die Hanta bar anak (Gespenster der im Gebären verstorbenen Frauen) sind geföhr-
lieh (bei den Dayak). Die Sial oder Krankheiten (unter dem Badjn sial) „wohnen oben im
Himmel über dem Lande der Sangiang" (s. Harddand)^ am Batangdanum baderep (dem ein-
stürzen machenden Fluss). Der Radja Ontong (am Himmel Mahatara^s wohnend) wird von
den Balian um Glück gebeten (auf Bomeo). Die Putir Santang (Tochter Mahatara's oder
Hatalla) werden (wenn zum Losen angerufen) von ihrem Bruder (Umbau) an einem gol-
denen Seil vom Himmel herab gelassen. (Das Reich der Djata ist im Wasser, das Reich
der Sangiang im Himmel.) Als Sanger (durch Miteinanderverheirathen der Kinder) Maha-
tara's (im Himmel) schuf Djata (im Wasser) die Erde (wo den Sangiang die Menschen
folgten). Die Krokodile sind Knechte der (in den Flüssen wohnenden) Djata, mit einem
Kleid (Klambi) überzogen (in Wandluogsweise totemischen Fetische's). Sabuaja, Stamm-
vater der Sangiang (die mit schwimmendem Eisen kämpfend, den Menschen erlagen) wohnt
in Lewu Sangiang (wo Agatsteine das Lebenswasser oder Danum Kaharingan einschliessen).
Eine Golonie der Sangiang wohnt am Barirai-Strom, ein am Djalajanstrom (in Bomeo).
Tempon telon, als Blutklumpen (unzeitig) geboren und von seiner Mutter ins Wasser ge-
worfen, wurde von Puson balaso (beim Baden gefunden) zum lebenden Wesen geformt,
mit Tempon tiawon vermählt unter den Sangiang (und zum Magah liau oder Seelenfübrer
bestimmt, weil stärkster). Bei Entführung der Hambaruan durch Radja Sial werden die
Sanyang zum Rückbringen an den Kranken gebeten (bei den Dayak). Auf Gebet bringen
die Sanyang den Radjo Ontong (Glück zu gewähren). Der Doetor (in Ausfr^i^n) opeued
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lebt fort als Liau (bei deu Dayak), die Hainbaruan der tollen oder kranken
Menschen ist dnrch böse Geister gefangen nnd fortgef&hrt (s. Hardeland). Im
Liwaliau sprechen die Liau die frühere Sprache, aber im Gegensinn (aof Bomeo).
Bei den Pornos träumen die Guten von einem glücklichen Lande, während
die Bösen als Bären und Schlangen wiedergeboren werden (s. Powers). Der warme
Platz der Guten und der kalte Platz der Bösen ist durch einen Wald mit Wölfen
und Schlangen getrennt (bei den Flathead). Von den Seelen (khlesh) gehen (bei
den Wintun) die guten nach Alel (oben), die bösen nach Pom kenta (ken oder
unten). Die Guten gehen nach oben (olleh kon hara oder aufsteigend) zum glück-
lichen Lande des Westens auf deu Geisterpfaden (klesh gemmot) der Sterne,
während die Bösen (bei den Wintun) als Bären wiedergeboren werden (die nicht
gegessen werden). Die guten Seelen werden im Bauch der verbrannten Leiche
zum Himmel getragen, die bösen gehen in Eulen oder Coyote über (bei Tatu).
Die Karok bitten Eareya, dass die Seele den mit Rosen bestreuten Pfad zum
glücklichen Lande des Westens gehe, nicht den domigen Pfad, (der unbestimmt
wegleitet). Die Neeshenam passiren eine Brücke nach dem Seelenlande oder
Poshwooshe koom (Tanzhaus der Geister). Nach den Senel haben die Seelen
(wenn nicht in Coyotl übergehend) eine Brücke zu passiren, von der sie herab-
fallen mögen, (oder von einem wilden Bullen auf die andere Seite hinabgestossen
werden). Die Seelen der Bösen haben (bei den Gallinomeros) auf einer salzigen
wasserlosen Insel Steine zu klopfen (von krüppeligen Ungeheuern bewacht). Die
Ashochimi werfen die Asche der verbrannten Leiche in die Luft, damit die Seele
in die Höhe steigt nach dem Feuer in den Höhlen bei Punta de los Heyes, (um
dann später in das glückliche Land des Westens einzugehen). Die Seele des
Sterbenden wird von einem Vögelchen fortgetragen und, wenn nicht (weil böse)
von einem Habicht gefressen, gelangt sie ins Geisterland (bei den Eelta).
Die verstorbene Seele (des Maori) sinkt abgeschwächt (unter hebräisches
Rephaim) durch die abgestuften Schichtungen der Reinga hinunter^), bis zum
Meto (Kalma der Finnen), wenn nicht zum Aufsteigen auf Himmelsterrassen neu
belebt durch Tawhaki's Lebenswasser oder Vai-ora (Danum Earingan der Dajak).
Die Einweihung in (des Orpheus) Mysterien (aus Aegypten thracischen Brauchs)
geschah noch auf dem Todtenbette (für seeliges Leben), wie Konstantin's Taufe
(zu Achyrona bei Nicomedia).
In Efate (der Neu-Hebriden) „the soul had to pass through six stages of
existence, after which it died altogether" (s. Somerville), in Tukituki (des Westens)
his mouth and spat out a crystal amulet, he opeued bis mouth again replaced the Fetish
and the crystal returned down the throat (s. Mann). Der Geheim-Stein (Leeka oder Heka)
wird in Krankheit ausgesogen (als Crystal)), am Hals getragen (in Tasmanien).
') Cypressus mortuorum domibus ponebatur ideo, quia huius generis arbor excisa non
renascitur, sicut ex mortuo jam nihil sperandum est, quam ob causam in tutela ditis patris
esse putabatur (s. Festus), im Borborus versinkend (vor den Augen der Teletai). Vor der
Stallthur gepflanzt, wird (in der „gestriegelten Rockenpbilosophie") das Vieh gegen Zauberei
geschätzt durch Anpflanzen von Ilollunder, weil der Unterwelt angehorig (und so die bösen
Geister günstig stimmend). Coustantin (vor der Schlacht am Milvius) etait un superstitieux,
efFraye qui craignait d'etre vaincu, sMl n'obtenait pas la protection de quelque divinite
puissante (s. Boissier), im „heilbringenden Zeichen" (für die Ecclesia triomphans). ^Kn
Geklüfte, an dessen Höhlungen Flammen sprühen und Verdammte braten, bildet die Ein-
fassung^ (zum Gemälde von der Hölle); ,,in dem untersten, im tiefsten Abgnmd der Hölle
sitzt Lucifer der Satan, mit Ketten geschlossen, den Antichrist im Schoosse' (s. Engelbardt),
in Hortus delicianim (Herrad's vpn Landsperg).
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durch Seiitau und seine Gehülfen — Vans (^qaestion^) nnd Maki (^dont know^) —
befragt, um bei ungenügenden Antworten an Maseasi übergeben zu werden (who cuts
its tongue out, splits its head open and twiststed its head, back side foremost).
Ausser dem Stamm Namtaku blieben unbelästigt nur die Tättowirten (die Mitiri
oder Keikei genannte Zeichen tragend. Für Befragung durch die zwei Todesengel
hat die (islamitische) Seele aufrecht zu sitzen (im Grabe).
In Malekula the soul dies three times (each time getting more ethereal a^d
finally fading out altogether), anfangs (für 30 Jahre) noch unter der Oberwelt,
to which region the sacred men have often been on a yisit), in ^a semi-corporeal
existence^ (s. Somerville). Von dorther, einer den Augekok wohlbekannten Region,
stammen dann die Berichte über das Jenseits (classische oder indianische)^ in
Mudgala's Bereisung der Himmel und Höllen (oder Sir Owiein's und Collegen).
Auf eng umschlossenen Localitäten umgrenzt sich der Ahnencult (im fried-
lichen oder feindlichen Verkehr) und auch die Römer hielten die divi Manes im
Mundus bei sich in der Nähe, wie in ihren (mit ägyptischer Umsicht ausgestat-
teten) Grabmftlem die Etrusker, während schifffahreude Griechen sie in Skiai ent-
liessen, auf mehr weniger umschriebener Localität, über den Westen hinaus, (bis
wohin sie auf äussersten Entdeckungsfahrten gelangt waren).
Die Manes (abgeschiedene Seelen) oder dii Manes finden sich im Mundus
(oder Orcus), zum Verarbeitungsmaterial für (einheimische) ^dii indigetes'^ neben
neu hinzugekommenen, (als dii novensiles). Seit Jupiter Julius traten die Divi
hinzu {^oi bei den Griechen) im Municipalen-Oult (mit flaminischen Collegien).
Terra coudebatur (s. Plinius), vor dem Verbrennen (wie von schiffenden Grieche^
geübt, die Seele nach dem nicht erreichten Westen sendend), um den Todten
(im Mundus) bei sich zu behalten (in Grabmälern der Etrusker). Die den Todten
schuldige Pflicht fordert deren justa (debita ferro oder ezsequi), und nachdem sie
erfüllt, wurde abgelohnt vom ^letzten Mal% mit Abwischen am Handtuch (bei
den Esthen), hinter welchem der Geist schon wartet (auf das Zurückkommen der
Leichenbegleiter). Das Tuch, woran die von einem Leichenbegängniss Zurück-
kehrenden (in Frankreich) ihre gewaschenen Hände abwischen, wird zerstört
(8. Noöl).
Manes exite patemi (bei Bannung der Lemuros oder Larvae). In Ghäronea
wurden die mit Ruthen aus Agnus castus geschlagenen Sklaven (als Personification
des Hungers) zur Stadt hinausgef&hrt (wie Mamurius veturius in Rom), und so
unter Lustrationen (Massilia's etc.) beim Okippe-Fest (der Indianer), wie beim
Austragen des Winters (im Reinigungsfest überall), cf. Bh. i. s. Ps. (S. IX u. flg.).
Mit den Vui (melanesisch) wohnt jedem Dinge (im genius loci) sein Einsitzer
(Innuae der Eskimo) ein, im (indianischen) Okki, gleich Wichten (s. Grimm), als
„minuti dii^ (b. Plautus) geheiligt (veihs von wih). Wie jeder Mensch und jedes
Thier eine Hambarua (Seele) hat, so jedes (leblose) Ding eine Gana (bei den Dayak);
die Gana können ihre Behausungen verlassen und zeigen sich dann Schlafenden
im Traum, unter menschlicher Gestalt (s. Hardeland), gleich den Genien (und
ihren Aequivalenten überall). Wie auf lAagischem Brunnen fluthend (in F\ji), folgen
(bei den Indianern) die Seelen der Geräthe, ins (dahomeische) Jenseitsland (Kotomen),
wo Alles, wie hier, nur schattenhafter, wenn nicht im Gegensatz gefasst (bei
Zuschau steinerner Sphinx).
In den religiösen Gefühlen, eines sensus numinis, wird der Eindruck des
Erhabenen durch das Walten übermächtiger Naturmächte hervorgerufen (in
Stunden der Andacht eindrucksvoll wirkend), während bei den Bedrängnissen des
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t&glicben Lebens die ErinDenmg an schattenhaft Abgeschiedene sich einschleicht
(ebenfalls mit dem Schanern des Unbekannten).
Wenn hier nnn Fragen darüber (nach Hfilfe im Leid des Lebens) sich stellen,
werden die geistig günstiger Veranlagten am befähigtsten sich erweisen, die grosse
Masse, welche sie überragen, dnrch ihre Antworten zu befriedigen, nnd wie sie
unter einander dabei ihre Ansichten yergleichen, schaffen die Priester nicht zwar
die Beligion, wohl aber ihre Theologie, oder eine Mythologie, in theogenischen
Dichtergestaltungen (unter hellenisch dafür Begabten).
Für die Wongshä selbst ist in den Geheimnissen der Gilde ^) ihr Treiben
nur „Betrugt (oder Akrohu), wogegen die neryöse Aufregbarkeit der Schamanen in
seiner Begeisterung sich selbst betrügen mag (in dem, was er treibt).
Die Wongtsch& (s. Bohner) sind eingeweiht in das Akrohu („das Geheimniss,
dass es keinen Fetisch giebf*), wie auf höchster Ordensstufe der Freimaurerei,
(wenn der „Know-nothing^ zur Geltung kommt), und wo die Schamanen es mit der
Begeisterung noch ernstlicher nehmen, zeigen sie sich meistens als betrogene Be-
trüger^ (in Selbsthypnose). Für den, der das Wissen erreicht hat, sind die
Götter nicht Götter länger, die Veda keine Veda (nach der Brihadaranyaka
Upanishad). In (drusischen) Lehren eines „Alter vom Berge^ läuft es im Fana-
tismus hinaus auf einen Agnosticismus (wie in Nüchternheit des Materialismus).
Wichtigste Bereicherungen hat die Ethnologie demjenigen zu danken, was
durch die Bekehrten (den Missionaren Polynesiens) über esoterische Geheimnisse
ausgeplaudert ist, und dabei kommen auch manch böse Listen zu Tage, wenn
Selbstgeständnisse Ton der Leber weg redend (in Bousseau's Cynismus) an die Reihe
kommen, wie die der „Prophetess of Chemoinegan** (cf. Z. N. B. d. Ps. S. 142
u. flg.). The Fathers laid down as a distinct proposition that pious frauds were
justifiable and even laudable (s. Lecky), bis zur Lüge (bei St. Chiysostomos), unter
(Augustinus) Protest (gegen die Priscillianisten), und mit der Reservatio mentalis
fällt jede Schranke (für loyale Loyalisten). Dem „allmächtigen Schöpfer des Him-
mels und der Erden'' trat der Weitbildner (aus ewiger Materie) gegenüber (bei
den Apologeten), mit demiurgischer Degradation (in der Gnosis), während aof die
erste Schöpfung (des Chaos) neben der zweiten (in sechs Zeiträumen), die dogma-
tische Satzung dahin formulirt wurde, dass die zeiträumliche Welt ihren zeitlosen
Grund in Gott habe (für die Schöpfung).
Obwohl man „Licht und Aufklärung ballenweis nach dunkeln Gegenden ge-
schickt habe^ (s. Tieck), gelang es den Schildbürgern nicht, die Sonne mit einer
Mausefalle zu überlisten (wie mit einer Schlinge Maui's gelingt dem Maori). Res
creata est illa, quae ad existendum nihil praeter deum praesupponit (s. Spinoza),
') Der Apollopriester in Klares wurde von Milet berufen (s. Tacitus), wie Tangaroa^s
Priester aus Rarotong^a (nach Mangaia) und die Verehrung des Sakumo wurde von Tema
nach La verpflanzt (s. Bohner), für dessen Gbalo (als Prophet).
') Der (absichtliche) Trugschluss (fallacia) täuscht im Selbstbetrug (als Paralogismus)
aus unrichtiger Sphärenvergleichung (im Schluss). Wegen der Ignorantia elenchi, im
«Lügner*" (als Eubulides' Sophisma) studirte sich Philetus zu Tode (und Chrysipp kam mit
sechs Büchern nicht zu Ende). Die Comuta quaestio (des Eubulides) führt in Verlegenheit,
da (nach den Megarikem) nur Ja oder Nein zu antworten ist, wie erst bei richtiger Frage-
stellung erlaubt sein kann (unter inductiver Controlle), cf. W. d. V. d. (S. 11 u. a, 0.).
Whereyer some impressive touch of natural awe comes upon the nati^e minds, it
apprehends the presence of some haunting Vui (s. Godrington), und das mag auch innerKcb
gefühlt werden (bei „na vuik") für die Seele (als Tindalo).
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nicht ex nihilo (mit nihil nicht negativ gedacht» sondern als „aliqnid reale'^).
So läset sich die Finsterniss greifen (bei Fredegar) in finsterer Nacht (der Moha).
Die Nacht {<S^ntHQa ^tuiv xai dydQuiy) wohnt im Olymp (mit dem Schlaf), oder
auf ferner Insel (in Polynesien). Den Schlaf (Schenah) lässt Jahve ELohim anf
Adam herunterfallen (nafall) als Tardema oder Tiefschlaf (in der Sushupta-Ader
Brahma's emporsteigend).
Mit zeitlosem Anfang oder ewiger Schöpfung zur Erklärung gesetzt (in Ktisis)
hätte das, die Zeit (schöpferisch) lebende, Denken (zum Uebertritt aus räumlich
umschränkter Sinnlichkeit ins Uebersinnliohe der Adrishta) bei seinem logischen
Bechnen inUnendlichkeitsberechnungeu auszuverlaufen, unter hinlänglicher Schulung
(in ethnisch naturwissenschaftlicher Psychologie). „Es steht geschrieben: Ich
will zu nichte machen die Weisheit der Welt und den Verstand der Verständigen
will ich verwerfen^ (schreibt Paulus), bei Rückgang auf die Elementargedanken
(zu organischer Entfaltung in der Cultur). There is no such thing i s a sudden
creation, a sudden appearance, but tliere is a slow metamorphosis, a slow develop-
ment from a preexisting form (s. Draper), mit der Finalursiche jedoch im Jenseits
(für adäquate Lösung). „It is certain^, according to „the doctrine of Evolution'^,
^that the existing world lay, potcntially, in the cosmic vupour^. But where it lay
before the cosmic vapour existed, deponent saith not (s. Wainwright), für Epikur's
Keugier (bei Hinausfragen über das Chaos).
Das in dunkelster Nacht des Mittelalters von Agobard's vereinzelter Stimme
bekämpfte Hexenwesen hr.tte, unter dem Leuchtschein inquisitionistischer Scheiter-
haufen, sein volles Zeichen dominirend nochmals aufgepflanzt in Europa's Ci-
vilisation, gerade wann an der Schwelle der Neuzeit stehend, denn als Wierus
(obwohl er die 72 Fürsten, die in der Hölle über 7 405 926 Teufel herrschten, bei
Namen kannte) einige Zweifel zu äussern gewagt hatten, erhob sich Bodin („ce
Premier homme de France^) gegen solche „Blasphemien^, zu doppelt verschärfter
Ausrottung aufrufend (im Hexentreiben).
Der Vertreter solcher Ansicht, — ein freisinnig edler (in seinen Heptaplo-
mencs über den Eeligionspartheien stehender) Geist, der (mit Noth den Gräueln
der Bartholomäus-Nacht entkommen) sich als Ketzer angeklagt fand (unter den
Wirreu der Ligue) — , gehörte zu den Besten seiner Zeit („un bon aucteur de
nostr^ temps et accompaign6 de beaucoup plus de jugcnient, que la tourbe des
escrivailleurs^), nach dem gleichaltrigen Zeugniss dessen, dem (in Voltaire's An-
erkennung) das erlösende Wort (des gesunden Menschenverstandes) zu verdanken
bleibt: „Apr^s tout, c'est mettre ses conjectures bieu huult prix, que d'cn faire
cnyre un homme tout vif' (s. Montaigne). Damit war es denn allerdings allmälig
vorbei, für die gebildeten Klassen der Weissen, aber was während air solcher
(durch solche „Zeichen der Zeit^ characterisirten) Zeit, und Zeit-Epochen (im
XVI. Jahrh. und weiterhin) das auf den Entdeckungsschiffen ausfahrende Matrosen-
Volk den Schwarzen erzählt haben mag, hätte diese niit vollen Segelu iu die
extremsten Excentricitäten des Fetischismus hineii^agen müssen (zumal sie iu der
elementar allgemeinen Schichtung desselben voraussichtlich schon drinnen sassen).
Bodin (in der Polemik mit Wier) „showed how the laws of all nations recognised
the existence of witchcraft'' (s. Lecky) mit Cicero's Beweisführung für die Gottheit
(consensu omnium gentium).
Dass wer in seinem Gott dem allmächtigen (über Zumuthung jeder Ver-
antwortlichkeit weit erhabenen) Schöpfer des Himmels und der Erde (und des
Menschenwurms dazwischen geringelt) sich beugt, zu jeder That (oder Unthat)
^ad gloriam dei^ bereit sein darf (und muss), um die gegen seines Herrn Gesetze
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Freyelnden za strafen, ist selbstverständlich. Nicht weil gut ist das Gute, sondern
weil Ton Gott geboten (s. Tertnll). Ad poenam qnoque perünet et haereticorum
odium, qnod fides illis data servanda non est (bei Simancas). So dass hier nur
die Vemünftigkeit hilft (im logischen Bahmen), nach Rationalität (der Gleichungs-
weise).
Die Heiligkeit liegt in der Reinigung durch Waschen (der Phu-loi), auch des
Innern in den Eingeweiden (bei des Dalai-Lama Controverse mit Sankara-acharya)
oder symbolisch (im Taufact).
,,If a sacred man even passed a village. where a death had occurred^ (in Efate),
hatte er sich zu reinigen (s. Macdonald), wie der Flamen dialis sich verunreinigte
(in Berührung mit Todtem). Marcellus konnte nicht in Athen (der Verunreini-
gung wegen) begraben werden (s. Sulpitius Severus), und fQr solch weitere Lästig-
keiten hilft der jährliche Reinmachertag aus (am Kalabar), cf. ^der Fetisch*^
(8. 21 u, flg.).
Die aus afrikanischem Fetischismus vornehmlich bekannten Gaukeleien wieder-
holen sich allüberall (mutatis mutandis), und wie zam Auffinden des einge-
grabenen Fetischzaubers die willige Heerde der Gläubigen den auf einer Zange
vorangetragenen Kohlen folgt (in La), oder einer Wünschelruthe (zu Gdrres' Zeit),
so, in befrackter Gesellschaft, dem Gedankenleser, aus dem Hotel (hinwenig bis
über die Linden) in der Metropole (der Givüisation). Amulette (als Milongo) finden
stets rapiden Absatz auch im illegitimen Handel (ausserhalb des mit Relicten er-
laubten). Die Bedienten des Wongtschä kehrten mit einem Besen die glühenden
Kohlen 0 zurecht, worin ihr Meister sprang beim Zehentauz, mit nackten Füssen
(wie im alten Italien), und so das lustige Volk am Jobannisfeuer (noch heutzutage).
Die Taschen seiner weiten Pumphosen lassen sich vom Fetizero mit gleicher
Leichtigkeit für Taschenspielereien verbreitem, wie die jed welches Magiers, als
Bosco (im Gross-Kophta), und das Oapitalstück besteht durchweg darin, dass er
an der mit Blut gefüllten Darmblase des Halsanhängsels sich selbst den Hals
abschneidet (oder den Kopf auf der Bühne), unter Trauerklang des Trommelschlaga,
um dann unterher, — von der Blutbetieckung des weissen Tuches, womit ihn die Ge-
hülfen (in Akkra) bedeckt haben, — als Wiedergeborener neu herauszukommen (im
Jubel begrüsst), und wenn sich dies dann von dem Menschengott auf den in ihm
agirenden Gottmenschen überträgt, steht Alles fertig, was in Baldur^s oder
Atys' Sagen besungen werden mag, wenn in einem durch edle Veranlagung be-
günstigten Culturvolk ein poetisches Talent zur Entfaltung gelangt, in Weihe der
„Mania^ (platonischen Schwungs) durch religiöse Begeisterung, und obwohl oft
genug zwar durch Priestertrug entstellt, doch zum Frommen des Gemeinwesens,
wenn fromm und acht (in gläubigem Sinn).
Le grand föticheur est ä la tete d'une v^ritable arm^e de Jongleurs, dis-
perses dans les villes et dans les villages (s. Laffitte) in Dahomey (1877). Das
*) Beim Tanz auf glühenden Kohlen (in La) sind dieselben durch die Gefährten des
Wontscbä mit einem Besen vorher auseinander gestrichen (s. Bohner). Vor dem Ordeal des
heissen Eisens (in der Sbi-Butter) lässt der Okomfo die Hand im Wasser mit dem Saft des
Seidenbaumwollenbaums stecken (wo kein Verdacht). Zum Beweiswunder seines Fetisches
föUt (beim letzten Knalleffect) der (aus durchschnittenem Blutdarm am Halse) mit einem
Messer (unter Trauer-Musik) getödtete Wongtschä aus dem Tanz leblos bin (unter das
weisse Tuch seines Gefabrteu), um durch Reiben mit weisser Erde sodann wieder lebendig
zu werden (in La), bei den in heiligen Mysterien geborten Klagen über der Götter Sterben,
um das Hoffnungssymbol der Auferstehung aufzupflanzen (in adonisischen Gärten).
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sind die ^klagen Leute^, die aber ^diö dummen, die nicht alle werden^, herrschen,
wie die Marquise d'Ancre über die Schwachköpfe (am Eonigshofe). Die Otuiufonjo
dienen, als ^geheime Wongtschä'^ (s. Bohner) zur Spionage (in La), in Geheim-
polizei (japanischer Detectivs). Im eifersüchtigen Streit (um die Favorite-Secte) für
die Orthodoxie jedesmaliger Secte, wird es von der entsprechenden Persönlichkeit
abh&ngen, ob der Einfluss ein guter oder schlimmer (in moralischer Hinsicht)
für das practische Leben, während das Sehnen (von Bapunga her) ein unauslösch-
lich gleiches bleibt, ob in religiöser Gläubigkeit Befriedigung suchend (bis zu
mystischer Betäubung), oder in philosophisch logischer Zersetzung, um den Aus-
gleich zu finden (durch deductio oder inductio).
Vor seinem Hofstaat tanzt der König von Dahomey, und David vor der Lade
seines Gottes (wie die Bayadere im Tempel des ihrigen). Getanzt wird, dass jeder
Theil des Körpers „sentiret religionem^ (s. Senrius). Die Sangiang kommen herab,
um in die Baliau einzufahren, beim Tanzen an den Festen (in Borneo), and so der
Chao (in Siam), cf. V. d. östl. As. III (S. 282). Zu Ehren Gard's, der vom grossen
Geist aus dem Jenseits zum Friedenspredigen zurückgesandt wurde (seinem Bruder
erschienen), tanzen dieHupa den Friedenstanz. Zur Acoru- Ernte diente den
Meidoos der aliessende Tanz (Gameeny Canpaywa lacoam). Neben dem Kleetanz
findet sich der Skalptanz (Hup chuna) bei den Wintun (in Wanderungen mit den
Bergstammeu handelnd). Der Neesjienam (mit den Piutes oder Moanousie kämpfend)
tanzt den Wayda, (um nicht von Schlangen gebissen zu werden).
Die dem Könige gezollten Huldigungen nähern sich leicht den göttlichen an,
beim König Loango's sowohl, wie denen der Ashantie uud Dahomeer, oder dem
Himmelssohn (in China). In Indien sind den irdischen Titeln himmlische
zwischengemengt, und bei den Persem thront am höchsten der Ferner des Thrones
(oder Shah) in der Rangordnung (als Genius oder Tyche des Kaisers). Dem Inca
gebühren seine Ehren, als Souneusohn, wie ähnliche in Mexico beansprucht
wurden (und transatlantisch sonst). Auf demokratischem Niveau der Hellenen
bewahrt sich individuelle Gleichheit, wie in römischer Republik, aber als Jupiter
in Julius Caesar gefeiert war, verbreitete sich (wie vorher schon unter dem
Eindruck macedonischer Buhmesthaten) ein Cult der ^*oi JUßaatot^ des Divus
AngustuB (von Flamines Divorum et Augustorum, und Seviri bedient^ und nun
schritten die Götter in Menschen daher, Neptun in Sextus Pompejus, Dionysos
und Herakles in Antonius; wie Paulus und Barnabas ablehnten^ als schon ein
Tempel an der Quelle des Jordan errichtet war (durch Herodes). Im Wider-
willen ^Q^^w solche Menschverehrung trat besonders (bei den Neocoren Jehovah's)
jüdische Opposition hervor, und der Anlass zu den Christonverfolgungen war
meist in Weigerung der durch staatliche Satzungen geforderten Ceremonien ge-
geben (im Entzünden des Weihrauchs, zur Theilnahme an allbeliebteu Festen,
denen ein socialer Character beiwohnte).
Die (schimpfenden) „Ob^ (oder Obsessi) werden ausgetrieben (unter Schimpf und
Schande), aber die Götterlein (die Divi, auch der Divi fllius) sprechen ^ j aus alter
Gewohnheit gern in Orakeln, wie der Kalith zu seinem Priester, cf. „Allerlei aus
Volks- und Menschenkunde'' (Vol. I, S. 33).
„Weil rQ^ptg die die Eingeweide umschliessenden Fetthäute sind, die bei tödt-
lieh verwundeten Kriegern oder frisch geschlachteten Thiereu noch zu vibriren
pflegen und die man sich daher als das körperliche Organ der inneren Empfindung
*) The spirit Tagaro puls bis power as a spirit into a man, „manag**, so that be
speaks, what otherwise he coiild not (in Leper\s Island), aus Manas (als sechsten Sian).
Bastian, Indonesien. V. 4
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und des Denkens vorstelK, so haben die Schatten der Verstorbenen keine y^^Qf^f^^
(s. Rost), während die Eingeweideschan ^) An&chluss über jenes Jenseits za geben hat
das im Todesaugenblick geschaut, ans dem Nachzittem gelesen werden mag, wie
die Praeexistenz der Kla (in 6uinea)aa8 dem Horoskop (im Angenblick der Gebmi).
cf. ^Der Fetisch^ (S. 56).
Im immanenten Zusammenhang mit der alldarchdringenden Wesenheit, mag
das Denk-Individuum nach momentan subjectiver Stimmung Anweisung zur Aa&-
wahl des Fetisches im Naturgegenstande (als Gott) empfinden, und wird dieser
dann stets gut (als Gott eben) zu handeln haben, dem Besitzer gegenüber (wenn
seinen im Opfern dargebrachten Bitten geuögend), obwohl vielleicht schlimm und
hart erscheinend dem Gegner, den der über ihn gesandte Dämon (-Gott) mit ge-
rechter Strafe schlägt. Bei all' derartigem Verkehr mit dem Fetischgott (in Guinea)
ist darauf Bedacht zu nehmen, das Unheil, im Gelärm gegen das Böse, hinaus-
und fortzutreiben, die Spiessgesellen des Badja Sial (auf Borneo) im (an- und
ausgespieenen) Sipang (auf Kamtschatka). Um die Weihe mit rein gewaschenen
Händen vorzunehmen, bedarf es der Reinigung von anhaftendem Schmutz, und
wenn sich derselbe (seit vorweltiichem Verbrauch der Elementarstoffe) derartig
anhäuft, um einen Augiasstall zu füllen, wird für Ausmistung desselben ein Heros
benöthigt erachtet, wie ihn die Maori solchen Zwecks wegen, zu Rehua schicken
(im Himmel russiger Feuer-Esser, mit demiurgischem Gewerkzeug).
Nach Austragen des Kehricht^), bei lärmendem Hinaustragen des Pocken-
gespenstes stellt der Wongtschä aus Lehm geknetete Schirmfiguren an den Ein-
gang dos Dorfes (in La), — aus Stein (in Sumatra) — , während (in Bangkok) ein
geweihter Faden genügt (nach Verscheuchen durch Kanonendonner) zum Umziehen
mit dem Pirit (als durch theologische Sprüche geweihte Rüstung). Tamate gangan
(stones of a remarkably long shape) are set on a house to guard it (if a man's
shadow fall on one, it will draw out bis soul from him).
Die gnostische Frage des n6»(y td xax6y wird von den Nigritiem in ein&ch-
ster Weise dahin beantwortet, dass das Böse aus der Unreinigkeit stammt, mit
deren Anhaften im Schmutz ') die Würdigkeit fehlt, dem Heiligen zn nahen, ehe
nicht die Reinheit hergestellt ist, und so wird stets vorher der Kehricht aus den
Häusern und dem Dorfe ausgetragen, ehe ein Ceremonial begonnen werden darf,
wodurch die Gunst göttlicher Mächte erfleht werden soll. Wer dagegen sich nicht
scheut, die ekelen Abfalle (organischer Zersetzung) in Benutzung zu ziehen, um
die den Nebenmenschen schädlichen Zaubermittel anzufertigen, der erweist sich
1) Hat dooden yan dieren, als honden, warkens, kippen en geiten betrachten die Al-
furen (auf Baoggai) als Gelegenheiten (besonders bei Krankheiten) om uit de ligging der
ingewonder of het verloop van äderen on spezen te tookonnt to voorspellen (s. de Ciereq).
In der Minahassra wird ans Vogelgeschrei prophezeit (auch auf Balanta).
^) SjiQtiCH oQtt icri rd X€tx6y xncl ^kinipts (s. Dtonys. Ar.). Jvo tfaiftorag fJrcr*« ti^
fity o^QttVioy, tiy dt x^^ytoy (b. Pytbagoras), dal/uoya xal to xaxoy (d-toy xtti räya^^y).
Malum nihil est (s. Boethius). Jiä cf« noytjgdy !^iy riyd tov cw^ato^ xai änaidtw^r
TQOf^y d xaxos yiytrai xaxog (s. Plato). Das Böse hat keine Substanz (b. Basilias), Deus
nou est autor mali (seit manichäischer Polemik). „Sieh, nun ist das Wollen und Begehren,
das wider Gott ist, das ist nicht in Gott, denn Gott mag nicht wollen wider Gott oder
anders als Gott Sieh, darum ist es bos, oder nicht gut, oder nichts nicht" (1679).
*) Schön (wie „scheinen**) ist rein oder sauber (niedersächsich). Gods oder (b. Eero)
euat (gut oder guot wird durch Ulphilas unterschieden Yon godhit, als zeitliches Vermögen
oder Gut (gods, schwedisch), der „boni homines" (bei Gothen).
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als der böse Femd, der anezürotten ist Tom Antlitz der Erde (in den Hexen-
verfolgungen).
Nach Mawn's Rathschlnss wird die rein und hehr in Präexistenz weilende
Seele zur Brde herabgesandt, und indem sie hier mit ihrer Leiblichkeit sich be-
kleidet, wird sie durch die Vergänglichkeit derselben in den Zerfall mit hinein-
gezogen, wenn nicht den Warnungen des Schutzgeistes (als Okra) getreu, von
sündhaften Begierden sich enthaltend und die Reinigkeit bewahrend (in allem
Thun und Denken). Je mehr dadurch also befleckt, wird sie (beim Abscheiden
im Tode) die Qualen gespenstisch spukender Sisha zu erdulden haben, statt froh
und frei zurückzukehren nach der oberen Heimath, wie ihrem Empfange vor-
behalten (beim Bestehen tugendhafter Erprobung). Liquet igitur, esse beatitudinem
statum bonorum omnium aggeratione perfectum (s. Boethius), in Gott (als Guten).
Das Ichgefühl, das sich fühlt (und zur Empfindung kommt), ist nicht der
Leib mit seiner (entelechisch) zugehörigen Seele, auch nicht der (^vQa»w zu-
getretene) Nous, (weder dieser ist der Mensch, noch „corpus anima est^), sondern
der individuelle Eindruck himmlischen Waltens in irdischer Verkörperung, und
wenn deren Zeitdauer abgelaufen, kehrt die Ela. — falls nicht aus dem Verkehr
in Vergängliches mithineingewoben (soweit nachdanemde Erinnerung demgemäss
reicht, für unterweltliches Todtenreich) — , nach der Ewigkeit des Oben zurück,
um dort Bericht zu erstatten, über das, was während des Ablanfens individuellen
Persönlichkeitsbestandes geschehen, und solcher Verkündigung gemäss sodann die
AVerthabschätzung an daffir göltiger Stellung der Weltordnung einzufügen, (in
gesetzlichem Durchwalten), und zwar hat hier sodann durchgreifend dasjenige zu
reden, was dem ermahnenden Reden des (nach Art der Fravashi) im Daimonion
herabgesandten Schutzgeistes oder Genius (als deus tutelaris oder numen tutelare)
gemäss, zum Besten des gesellschaftlichen Kreises (in moralischer Bewährtheit)
gehandelt und geschehen, nach den auf der Gesellschaftsschichtung eben aus-
gesprochenen Reden (wie dem Gesellscbaftswesen verständlich).
Die der mysteriellen Weihe Verlustigen versinken wieder in den „Borboros^,
das Schmutzige ist das Böse, und so wird das zur Reinigung (in Guinea) gewählte
Opfer vorher an unreinen Plätzen vorübergeföhrt (das Unheil mit sich fortzuneh-
men), wie der Fetizero, um die Hexen (andrerseits) zu belauschen (oder von ihnen
unterrichtet zu werden) an Abfallsorten schläft (ausserhalb der Stadtumzäunung).
Demgemäss werden dann die Fetischstränge geknüpft, als Zaubermittel, wie
im Siedkessel gebraut (von Seidhr). An Stelle der Bullae (eine „res turpicula^
einschliessend) sind die ,, Agnus dei^ (s. Baronius) getreten, aus Wachs, Balsam
and Ghrisam gefertigt, wie von Papst Urbanus Vitus dem Kaiser überschickt
(^munus do tibi magnum^).
Das magische Gefängniss deisidaimonischer Bindung des psychisch angeeig-
neten Fetisches verknüpft sich am nachhaltig dauerndsten mit dem stabil ver-
harrenden Stein in dem durch ihn, als rongo oder sapuga, im Umkreis geheiligten
Platz, während lebendig vertraulicher (neben den eher dichterisch anhauclienden
Pflanzen) das Thier herantritt, zum Begleiter (im Totem, als Schutzgeist).
Heilige Steine, als Matiu (in Aurora) „are believed to have been produced in
the ancieut time of universal darkness (gong tali), when, if two men were sitting
ai all apart, a stone would grow up out the ground between them'^ (s. Godrington),
als bereits vorhanden gegebener Untergrund (f&r die Schöpfung).
Auf den Wassern (bei den Wotjäken) um herfahrend, sendet Inmar den
Sa^an in die, selbst dem Krebs unbekannten, Tiefen, um Sand heraufimholen
(s. Munkaösi). Und so holt sich aus der Zirbeldrüse (vom Sitz der Seele) der
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HirniaDd (acervalus cerebri), verwässert (bei Manita^s Schöpfung, aus dem Sand-
korn der Wasserratte). Die zo Panopens aufbewahrten Beste des Lehm, WOTaofi
Prometheus Menschen geformt, rochen nach Menschenhant (s. Pans.)- Bnddha (m
der Maha-Kamna-Pnndarika-Sntra) belehrt Brahma, dass nicht von ihm, sondeni
dnrch das Karma die Welt geschaffen ist (wie bei Javanischer Schöpfung die
Olockeutöne des Früheren sich hörbar machen).
Auf einem Stuhl sitzend schuf Kareya die Welt, erst die Fische, dann den
Mensehen (bei Earok). Auf dem Wasser des Anfanga war nichts als eine Rieseu-
schildkröte, die die Erde b^im Tauchen hervorbrachte (nach den Corusie am Sa-
cramento). Yischnu trägt als Schildkröte (den aus den Wassern aufsteigenden
Meru).
Auf der Anfangs glühend geschmolzenen Erde (deren Feuer durch die Wurzeln
an den Baumstämmen heraufdraug, woraus es mit einem Bohrer gezogen werden
kann) schuf der grosse Mann (Kaylin meidoo), im Bitz herabsteigend, eine Frau,
mit welcher er die Menschen zeugte; der formlos als Erdwurm geschaffene Mensch
wurde durch den Mond gehalten (an Beinen) und erhielt Arme durch Spalten
des Lichtgottes (bei den Neeshenam). Dem vom Otalapass formlos geschaffenen
Menschen wurden durch Ecannummit mit einem Stein Augen und Mund geöffnet,
Berge abflachend und den Gebrauch der Netze lehrend (am Columbia). Nach den
Gallinomero (Kalli topti oder obere Häuptlinge verehrend) schuf der Coyote die
Welt
Als der (gute) Mond und der (böse) Coyote die Welt schufen, wollte der
Mond die Menschen so machen, dass sie beim Sterben nach einigen Tagen (vrie
er selbst) wieder zurückkämen, aber der böse Coyote bestimmte, dass die Leichen
verbrannt werden sollten (bei den Neeshenam am Bear River).
Am Pitt River (mit den Achomaves, Hamefeuttehes, Astakaywas) wurde die
Erde durch Aufkratzen des Coyote geschaffen und durch Erhebung die Berge (um
darauf zu sitzen) durch den Adler, aus dessen abfallenden Federn Bäume wuchsen.
Als dann der (böse) Coyote und der (gute) Fuchs Menschen schufen, sagte der
Coyote: „Wenn^je sterben wollen, lass sie sterben;^ wogegen der Fuchs: ^Wenn
jsie zurückkehren wollen, lass sie zurückkehren.^ Da Keiner zurückkehrte, gBli das
Wort des Coyote (wie das der Ratte auf Fgi). Als Alles Wasser war (nach den
Yocuts am Tulare) stand nur ein Pfosten hervor, auf dem abwechselnd eine ELrähe
und ein Habicht ruhte, bis sie der Einsamkeit müde, Vögel schufen, von denen
eine Ente Erde heraufbrachte, welche von dem Habicht östlich von dem Techat
/Chaipats-Pass aufgehäuft wurde, von der Krähe westlich, bis sie bei Mouut Schasta
zusamnientrafi^n. Da (durch Stehlen der Krähe) die westlichen Berge höher waren,
drehte sie der Habicht (durch Kauen von Kräuterspeise) herum, so dass jetzt die
Sierra Nevada höher ist als die Coast ränge (und so werden die Berge zum Gleich-
gewicht umhergetragen, durch Java's Götter). Aus dem Haufen rother Erde in Potter
Valley ist (nach den Tatu) der erste Coyote-Mensch geschaffen (wie Jo§ephas' Adam,
d^ rotlie). Die Pomo heissen Volk der Erde (Pum), von dem Coyote stammend
(der aus der Erde geschaffien wurde). Die bei der Fluth auf den Bergspitzen Ge-
betteten (nach den Totowa) bevölkerten die Erde beim Sterben mit Bären, Schlangen,
Insecten u. s, w.. (je nach der Phantasie), und erhielten von den Schiaugen-
Indianern (an den von den Spinnen-Indianern gewobenen Netzen aufsteigend) das
(mangelnde) Feuer der Mond-Indianer (s. Powers), Als von dem aus der Fluth
(am Sacramento) geretteten Paar die Abkömmlinge sich vermehrt, fühlte sich ein
in Versenkung nur von Gedanken genährter Stammes «Häuptling (nachdem er in
-eipem Schlaf unverwundbar geworden und nun die Vergangenheit durchschaut^
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2iir Gldchbeit mit dem Grossen Geist erhoben nnd befahl ihm, das Wasser von
dem Lande abfliessen zn lassen (durch Felsbmch), wo seine Vorfahren gelebt
hatten. Wie NepaFs Wasserfall, entw&ssert der Teqnendama, dnreh Bodiica*8
(statt Mandjnsrfs Schwerthieb) Stab (bei Chibcha). Pfir die ans dem Fener ge-
retteten Knaben (bei Zerstörung der Welt) schuf der Coyote Gef&hrten aus Holz-
splittern (nach den Chenposel am Sacramento).
Wenn wir in Yerglicderungen der Causalitätsbeziehungen (zwischen Ursache
und Wirkung) mit dem Bnckgang auf das äusserst Letzte gekommen sind, so ist
das Wirkliche vorhanden hervorgetreten (s. Aristotl.) aus einem Hades des Un-
gesehenen (in Adrishta).
Wird hier von einer Schöpfung ex nihilo gesprochen, so bezeidinet Nihil ein
durch dieses (seine Negation einschliessende Wort) ausgedrücktes Etwas, gleich
der anfänglichen Finstemiss (b. Fredegar), und wenn die Gottheit dahinter stehend
gesetzt wird, so ist das die subjectiv geschaffene ZufQgung einer Gliederreihe weiter,
die an sich schon über dem Objectiven darüberhinausstehend, in keiner Weise weiter
noch helfen kann, weil wenn etwa nun wiederum für die Erklärung in einer Cau-
salitätsreihe hinzuziehen versucht, sie in den ^Begressus ad infinitum^ abzugleiten
hätte, in der, eine Yerdeckung durch tinoug /«v^o« spottenden, Weise (einer bekann-
testen in der Geschichte der Mythologien von allüberallher), so dass schliesslich
— mit einer dyanimg ahtQv (b. Proklus) — nur das Abschneiden der Pradhana
(mit ^wurzelloser Wurzel^) verbleibt (in der Sankhya), oder der Vorbehalt auf
teleologischem Abschlnss (im Buddhagama), so lange nicht das logische Bechnen
zu seinem Lifinitesimalcalcul gelangt sein wird (mit naturwissenschaftlich behan-
delter Psychologie).
Beim Abscheiden im Tode verbleibt die Seele zunächst in der Nähe des
Körpers, bis man unter Opfergeschenken Abschied nimmt (in Akkra), mit Verab-
schiedung beim Abwischen am Handtuch (der Esthen) — , mit dem Abschleds-
trunk (Eschä woschiteda), unter Schlagen der ^Trosttrommel*^, beim Minne-Trinken
für St. Gertrud (zur Herberge) — , und dann begtebt sie sich auf ihren Weg, über
Ajisana (an der Mündung des Volta) hinaus, in das Beich des Dunkels (Hine-nui-
ie-po*s der Maori), bei (flaminischer) Abscheidung der Tag- von der Nachtseite,
da der Tod der Bruder des Schlafes, dem der Todte jetzt angehört, weshalb man
ihm (nigritiscb) zuruft (s. Bohner): „Die Bückkehr ^) dünke dir schrecklich, vor
dir lichte Helle,^ und so (im Beiuga) die Antwort der Gattin, als ihr Gatte (gleich
Orpheus) in der Unterwelt^ sie sucht (s. J. White).
Was hier von dem Körper sich trennt ist der Sasuma (in Guinea) oder Su-
mangat (bei den Battak) entsprechend, während der Dondi (auch in Mehrheit
der Modificationen im Seelentheil) zum Himmel aufsteigt (s. Hagen), oder als der
>) Der Leidtragende bereitet (mit Geschenken) dem Todten Abschied, damit er ihn
nicht durch Zuwonschen nach sich ziehen möchte (in Guinea). In Gasia matea (the eating
tbe deatb) wird mit dem Todten gegessen (bis zum Yulqat). Am fünften Tage wird der
Geist von der Leiche lärmend fortgetrieben (auf Banks Island). Die auf Seite der Planeten
durch des Mondes Pforte im Zeichen des Krebses auf die Erde hinabkommenden Seelen
kehren durch die Pforte des Saturn, im Zeichen des Steinbocks zum Himmel zurück (b. Por-
phyr). »Die Sonne geht zn Gnaden'* oder (b. Kaisersberg) »Naden" (niedemeigend).
*) Quisque suos patimur manes, exinde per amplum
Hittimur Elysium, et paud laeta anra tenemus (t* Yirgil).
Die Seelen der Götter, deren Leiber in Aegypten bewahrt wurden, glänzten in den Sternen
(s. Phit.). Die Atmat (Seelen) springen in den See von einem Baume (auf Leper^s Island).
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Schuizgeist (im Okra des Nigritier) zur seelischen Heimath der Präezisteiii (im
Micftog t^Q9ß6£) zurückkehrt, nach Mawu^s Nodsie (bei Heimkehr der Ela); die Sm-
pfindnng einer Doppelheit (aus mitgeborenem Genius) beim Gerede (des Daimonion)
vorbehalten, der auch im Okra-bri mitspricht, im Gewissen (Gbesi), f&r den er es
gewissenhaft meint (mit seinem Seelenheil). Wenn ein Fluch (Musu) vorliegt^ zu
dessen Abwehr (in Musu-kpagmo) der Wong-tschä mitzuhelfen hat, mag zur Bache
an dem Uebelthäter die unzeitig dem Leben entrissene Seele i) ihn sdirecken mit
') Mit dem göttlichen Theil der menschlichen Seele, als ro ^tioy (rd lnty^ctixor oder
yotjt^Tiov)^ der im Haupt seinen Sitz hat (der Weltseele entsprechend), sind (cf. Plato) zwei
Seelen Terbunden (lo ^v/uot$dif und j6 ini^v/utjrtxiy). In der ^pv/i üagx^Jtii neben dem Kons
steht der Mensch, als geistige Hälfte, dem Leib gegenüber (b. Apollinaris). Der Manas sitzt
im Herzen, wo der Seele Pulse klopfen (bei den Caraiben), im Gange des ThoTada (siamesisch).
Wenn (bei Xenopbanes) die Seele (^ ^^^xi) ^''««/i« (s. Diog. Laert.) hat sie zu Ter-
weben, wie Aina der Madagesen (denen Saina entschwindet), während Kla (in Guinea) zur
Präexistenz (Plato^s) zurückkehrt, als rd &tloy begleitend im Schutzgeist oder Okra (zu La).
Im Gespenst spukt Sisa am Grabe, als Nachschatten der in das materiell Leibliche (dvvdfjui
iv) verwobenen Entelechie (b. Aristoteles), .deren teleologische Formerfüllung, wenn von
Tangaroa animunimu (aus der Ferne) zugefügt, auf dorthin, wie für den Ursprung, auch am
Ende hingewiesen ist, gleich dem Nous (ß-vqad-hv zugetreten).
Mit der nnvemänftigen Seele für den sterblichen Leib schufen die (dem höchsten) unter-
geordneten Götter das Auge, die Gestirne zu schauen, als ihren Wohnsitz (s. Plato), und
so lebt die Seele fort, als Stern, im Auge des Häuptlings (bei den Maori); riiy ^«/{r
dndanaa^a a$^i^og (lehrten die Pythagoräer). Bei doppelter Natur im LeibUchen «muss
die Seele, als das negative und sensitive Lebensprincip des Leibes zugleich gedacht werden ;
der Geist dagegen ist das vernünftige Princip im Menschen, dasjenige also, welchem das
Denken und Wollen eigen ist und angehörf* (s. Stockt), so dass die Deduction einsetzt
beim idealistisch Allgemeinen (auf der Gesellschaftsschichtung des Zoon politikon). 4 '^^
d^fov h'fQytM, fjiaxq6itixt d$ftq^fQovüa, ^füßg/juxi^ (s. Aristotl.), bei Gontemplation (in
Sacchidananda).
Die Seele, als Entelechie des Leibes (b. Aristotl.) kann ohne denselben nicht ezistiren
(]} /uoQtfij xal t6 Mog, od j^aiQunoy ov, «U.' i) xmä ibv X6yov\ wogegen dem 1^0?$', als der
odcitt nach verschieden (von der ^vxn), die Unzerstorbarkeit zukommt, gestärict aus eigener
Kraft (h yodg, iiay n ywjap cfod^a yötjroi^, od/ ^oy yoti jit ^nodüartQU, €}klu xai
/iftJUo»'), auf der Gesellschaftsschichtung sprossend (jenseits des Irdischen), tt^qI dt joi
S'HOQtiuxou yov htqog Xoyog (o dt yovg io^xty iyyiytc&at ovcia %$g ovaa, xal od ^S^ti^tifd'ai'),
Wie also der Gesellschaftsgedanke über dem Kreislauf des Entstehens und Vergehens er-
haben steht, so demgemäss jedes Individuum, das sich innerhalb des Umschlusses als Theil-
ganzes zu integriren vermag (für den Einzeln^edanken des eigenen Selbst).
Mit den Göttern umkreist die Seele den überhimmlischen Ort, bis sie (unfähig das
widerspenstige Ross zu bändigen) herabfiel, unter Beschädigung des Gefieders (s. Plato).
Anima utens corpore (als Wagenlenker). TgUt ipvxn? ^Q^Xl ^^ ^f*'^ ^^^h xatti»xicTM
(s. Plato). Neben dem ^yt/Lioytxoy unterscheidet sich (b. dem. M.) ein dXoyoy fjii^ (als
nytv^a caqxtxoy oder >/'('/9 ato^auxii), Jio ^v/^ iaily fyjtXt/tta ^ TiQojtfj aoi/ufrtog ^vc^
xov C^oy f^oytog dvyafift (t^ TiQmtj ^»T«Ai/«»(K abifiarog tf^vmxov d^ytty^xoB), d^g inumifAfi
(b. Aristotl.), im Logos (rd %l ^y ifyai),
„Ein jeder Geist ist eine besondere, glühende und brennende Kohle, angezündet von
Gott mit dem Feuer seiner unendlichen Liebe, wird aber zugleich, in Eins vereinigt, ein
ewiger und unvergänglicher Brand, mit dem Vater und Sohn in der Einheit des heiligen
Geistes* (s. Ruysbroek). Lumen aliquod substantiale animas habere, haud improbe videmor
advertere (s. Cassiodor). Animae unitas constat memoria, consilio et voluntate (s. Gl. Mamer-
tus). Zur Unterscheidung des Denkens von der Ausdehnung wird mens statt anima substituirt
(b. Descartes). Die Seele ist eine bewnsste Erscheinung „dans Ja raison universelle" (s. Male-
hrnnche). ^tintim dt lov youy fAoyoy ^v^^ty inHO$4y«u *«* &$ioy t^yat /noyor (s. Aristotl.)*
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den Erlnnyen (eines EuDaimo der Arowaken), während der von Gott (Zambi am
CoDgo) Gerufene im Frieden dahinscheidet, (mit den Pitri zn Tama), der dann
freilich wieder, (auf den Bericht hin aus Chitragupta's Buch), seines tartarischen
Kerkers bedarf (für (mikronesische) Bewachung (durch einen Chaysi).
Nyangmo dschi onukpa („Gott ist der Aelteste und Grosseste^) betet auch
der Wongtschä, der als Gbalo (oder Sprecher) seines (zum Priesterzauber enthüllten
oder erfassten) Wongo in Besessenheit redet, im Tanz, wie beim Herabsteigen des
Die (atomistische) Seele (Demokrit'a) ist nvgtadfg avyxga/uft (s. Flut), aus dem Haupte im
Körper verbreitet (mit Ergänzung der Seelensubstanz durch Einathmen). Das Herz
(b. Aristotl.) ist das „Sensorium commune^ (als einheitliches Organ des Gemeinsinns).
^yafÄng di t*nofuy, S-gtnuxoy, aicS-ifttxoy, oQfxuxoy, xtytß^xov xaiu lonoy ducyotjttxoy
(s. Aristotl.) in Fünffachheit (der Seele), (paci J"*, r^y ^v^^y dyat oxjttfiiqti (die Stoa)
mit dem iiytiLioytxöy /uigog (im Herzen). Vult et Cleantbes non solum corporis lineamentis,
sed et animae notis similitudinem parentibus in filio respondere (s. TertuUiam), corpus est
anima (stoisch). Aristoxenus verglich das Verhältniss der Seele zum Körper dem der Har-
monie zu den Saiten. Der Grimmlöwe (^/^^oAccoi^) lauert auf die absterbende Seele (wenn
nicht verscheucht), sie zu zerreissen, ehe gesichert in Bet^olam (wegen Geburt) bei den
Phöniziern (in Askalon). Bei Leichenverbrennung (in Oregon) wird gelärmt, damit das Herz
entspringe (dem auflauernden Feind). Das in die Lunge eingebende Leben (als Lebenskraft)
verwandelt den eingehenden Geist im Aimo, eine neue Gestalt annehmend (bei den Lappen).
„Videtur anima similis esse lumini, quae non ipsa sit sanguis, sed humore sanguinis
alatur, nt lumen oleo^ (s. Lactanz), non enim post parium insinuatnr in corpus, sed post
conceptum protinus (vivit intra viscera genetricis), weshalb der Uterus (Maya^s) entsprechend
ausgeschmückt wird, vor der Herabkunft aus Tushita (im Laiila vistara). Weil bei der
Rückkehr zum ausgeströmten Urprincip (feuriger Natur) entstehend, bildet die Seele
(bei Heraklit) eine Ausdunstung (in Verfeinerung aus umdichtenden Nebeln). Oddinar$
yotl äytv (paytdofjatog ^v/^ (s. Aristotl.). Zenoni Stoico animus ignis videtur (s. Gicero)>
humanus animus deceptus ex mente divina {nyiv^tc &(Qf*6y), Die Seele, als Wagenlenker
(bei Plato) wird (bei örtlicher Bewegung) durch den von ihr bewegten Körper wiederum
bewegt, per accidens (s. Stöckl), wie der Schiffer vom Schiffe (b. Aristoteles). *0 yodg äy-
^^umog iciiy iy dyd^QciTH^ (s. Philo). 'O foüt ^yd-gtanog (im Selbstbewustsein).
Beim Abfall aus dem Sphairos ist die Seele aus besonderer Mischung der Yierelemente
(die in ihr zum Bewusstsein gelangen) zusammengesetzt (s. Empedokles). Wie durch be-
ständiges Schlagen ein Goldplättchen ausgedehnt wird, so folgt die Seele dem vergrössernden
Wachsthnm des Körpers (b. Tertullian), und wenn ein Glied abgeschnitten wird, zieht sich
dort sein ergossenes Seelentheil daraus zurück (in sich selbst). Uyayxaloy äqa i^y ^v^h^
ovciay dya$ ti^g dJos aafjittiog q^voixov dvyafit^ (;<0'7^ ^x^yrog, ff dt oicia iyjtXextKt, 10^06-
rov Aga aiaftarog iyi&lixHa (s. Aristotl.). ägk^/udy iavrby xiyovyia nennt Pythagoras die
Seele (s. Aristotl.). *H tpv/n '«>' Ttayraty nqafßvrtxjvi y»yo/Lisyri k oqx^ xtyffomg (s. Plato).
Bomo totus ex anima et carne formabilis (s. Hilarius). Constat hoiäo ex carne et
spiritu (s. Lactanz). Anima nostra camea non est (s. Tertullian), consitus autem spirltus
anima est, ergo corpus est anima (b. Zeno). Animae corpus invisibile cami si forte, spiritai
vero visibile (s. Tertullian), tenera et lucida et aerei coloris, et forma per omnia humana,
haee visio est (der „Prophetissa*"). Homo autem est temperamentum animae et camis
(s. Irenäus). Caro est omne animae cogitatorium (s. Tertulliam). Unterschieden von dem
vernünftigen Princip (als yovg) steht (im Menschen) die ipvx*l aagx^x^ (bei den Apolli-
naristen). ^Eml di xm dixag ug ntgl rdy äy^Qotnoy aCroy, rä w aicS-tirr^gHt niyrs xal i6
ffttytfftxdy, Xtti 76 ontQfzaitxoy, xal tovio d^ oydovy ro xaiit r^y nXdmy nytvfuntxoy, iyyttc
t6y di j6 ^ysfioytxdy irjg ^ffV^fig, xal dixaroy rd d$& T^g nUntiog nqocyiyy6fityoy äyia»
Ttyfvfjiajog j^a^ffxr^HriAxdy idi(o^a (s. Clem. M.). dui^tg xal tpvyii (s. Aristotl) manifest! rt
sich im Begehrungsvermögen (der Seele), imtä di rd &(ioy t6 Ztaoyiyig (in Plato's Seele).
tl fikv t6 d&dyoToy xal dytokid^y iöTiV, ddvyajoy tfßvxn» orar ^dyitrog in' avr^y ijj,
dnokkvfa^ai (s. Plato). *i'vxn€ iytfAoyixhy Unly 6 vodg (b. Philo). Anima hominis est a
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(bei Ankunft) begr&ssten Chao (der Thai). Neben Verehrang Seh's ^the invisible
god^ (s. Forbee) erhalten die Voh-dong (in Dahomcy) ihre (auch menschlichen)
Opfer, in den Ceremonien des Vandon, wie über Haiti nach New-Orleans verpflanzt,
im ZusammentrelTen wieder mit den Colonisten desjenigen Landes, wo sich ^paqnes
piömontaises"^ veranstaltet hatten (in stillen Wäldern der Waldenser oder Vandoises).
Im makrokosmischen Zusammenhange gehen die auf irdischer Laufbaln au's
Ende Gelangten in das Dunkel ein, woraus (bei Maori) der Anfang heraufgetaucht
(als Po zu Ao sich klärt), während (aus lebendiger Bewegungsquelle eines Uth-
langa) der Bantu subjectivistisch (im menschlichen Mikrokosmos) redet, was aus
dem Atua begleitet (als rd &Hoy gefühlt), im Geist (bei Ahnden, des Anderen).
Wie der Tendi seine indioneeich geprägte Färbung, trägt der Okra seine
nigritische, (und so genialisch weiter, auf den Strassen nach Rom), aber ein ein-
heitlicher Elementargedanke geht hindurch, dessen Wesenheit sich nun aus den
Variationsrechnungen der Differenzirungen zu ergeben haben würde, — unter,
dem Verständniss abgezeichneten, Umrissen, aus gesetzlichem Durchwalten (des-
deo creata, spiritualis propriaque substantia, bui corporis Tivificatrix, rationabiHs quidem et
imtDortalis, sed in bonum malomque convertibilis (s. Cassiodor). Wie Zweckursache ist die
Seele auch Formalarsache ihres Leibes (b. Aristoteles), denselben bedingend aus Kannui
(in Palingenesien).
In der Lehre Galen's von den vier Säften und Temperamenten liefen die (des mysti*
sehen Astralgeistem des Makrokosmos entsprechenden) Geister (als „Spiritus") mit den
Eörperfunctionen zusammen (beim Seelischen). Die Seele (cf. Wundt) ist nicht Substanz,
sondern Actualität (entwickeltes Erzeugniss zahlloser Elemente). Die Seele ist immateriell
(b. Kuntzen). In sterblichen Leib versenkt erinnert sich die Seele sehnsuchtsfoU der Ur-
bilder {Idiai), die sie einst geschaut (unsterblich geschaffen), abgeschieden vom Nous (des
Jenseits).
Herbart protestirt gegen die Durcheinandermenguog fremder Systeme (bei den Mode-
philosophen), besonders bemerklich in der Abentheuerfahrt der armen Seele, um sie mit
Psyche (der Gnecheu), Animus und Anima (der Römer), Ruach (der Hebräer) noch in Ein-
klang zu bringen (statt naturwissenschaftlich aufzufassen). Die Seele (als reales Wesen) sitzt
im Gehirn, in punctueller Einfachheit (s. Herbart), xai uH^ doxsl 'AnoUt^i^, tag ^»p/^
dno tmy ifn>x^^ tixitc&'tu «SoTTf^ dni ndr amt/juctiow tä ctifutra (s. Greg. Kyss.). Das Zwerch-
fell trennt die begehrliche von der muthigen Seele (b. Plato), über welcher die vernünftige
wohnt (im Geist). Die q^iytg liegen (wie im Zwerchfell) im Sonnengeflechte des Magens,
aus Angstgefühl, in den Worten des Bauches (auf Tahiti). tA (f*' dcdfjM (dto^iat» iow u
ny(vfA9¥a xai t^y xagdkcy) i/^t di -nana rä frai/ua aM, Ma&taif^ xix^Uty xai Jfnag (als
*P^h)^ in Freude oder Schmerz (als Vorstellungen oder Gemüthsbewegung, neben ^»/a^c
als Willenskraft). xaqdUt ^/9^ 9>^tVa kaxiicH (das Herz schlagt die Seele mit Furcht).
Renes von ^y%g (s. Passow). yowg fpQtylug (Seele oder Gemüthskrankheit). ^^qw
{<pi^). Die *pvx<äf als ßxtai (ohne q>^(g)^ die fUftaXa xafdiytt^y zirpsen wie Vögel
{xkiiyytj yixvmy oiioydiy oig), und so bei Batta (oder sonst). Neben dem Geist (als dem
^empfangenen Untenicbt*') hät<e man unter Seele die aptitudinem omnlum membrorum cor-
poris nostri, ^onderiich fibrarum cerebri, mit einem Worte „facultatem*^ zu verstehen (1713
p. d.), indem ein gesellschaftlicher Seelenantheil der psycho- physischen Unteriage hinzutritt
(in der Persöalichkeit). In Dahon>ey werden der Leiche die Zehen der beiden Fasse za-
sammengebunden, damit sie nicht wiederkehrt (im Revenant). Die Lebensgeister circuliren
in den Nervenröhren (b. Sylvius). Allgemein durch den (von Gott stammenden) Arebaeos
inflnens ist jeder Theil des organischen Wesens beseelt (b. Helmont) durch die mit sehieB
Stoffen innigst verbundene Kraft, den Archeus insitus (s. Haeser), die Khnan wirken im
Korper (nach dem Gang des Thevada), eingefahren (als Kela) Verderben schwörend, wenn
nicht gelenkt, vom l'^o (als Ming Khuan, auf dem Scheitel).
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jenigen eben, was im Denken, (oder das Denken), lebt; för eigene Stetigang im
Selbst).
Neben der iunewohnenden Seele (Susuma) besitzt der Ga-Neger (s. Bohner)
seinen (nach dem Wochentage der Geburt benannten) Schutzgeist (Okra), der (in
festlichen Feierlichkeiten gepflegt) guten Rath crtheilt, im Unterschied vom
^schwarzen) Okra-bri oder Gbeschi (durch den Verbrecher besessen sind). Zu
Ehren des Schntzgeistes (Okra) wird am Wochentage der Geburt ein Fest gefeiert
(bei den Odschi), als mitgeborener Genius (oder Tendi der Battak). Der Ataro
(in San Christoval) erhielt Gebete (als Seelengeist). Die vererbten Sehutzgoister*)
der Pelauer nehmen die Gestalt ihrer Amiais (Fahrzeug) an (in Thier, Pflanze,
Stein), gleich (norwegischer) fölgie (s. Faye).
Die im Traum ausfahrende Seele (Atai oder Talegi) wandelt sich in Tamato
oder Natmat (als Leiche). „During life a maus terunga goes out of him in dreams
and retums^ (in Melanesien), the corpse is simply a dead man (tinoni mate), tin-
dalo, a ghost (s. Codrington). Wenn die Vjeschtitza (der Serben) in Schlaf fällt,
^eht der böse Geist, von dem sie besessen ist, aus ihr heraus, in Gestalt eines
Schmetterlings (oder einer Henne), und die Psycho als Leip-ya (in Birma). Jeder
wird nach dem Tode Anitsch (s. Finsch), neben den Dschiteb oder Gespenster
(auf den Marshall).
Die Aussprüche des im Odschio der Ewe redenden Wongtschä (in Akkra) werden
durch die Fetischfrau (Wozo) verdollmetscht^) (s. Bohner), durch den Sprecher,
als Mund des von Gott begeisterten oder seinen Herrn (Chao) selber repräsentiren-
den Propheten (wie Aaron an Moses beigegeben wurde). The name Nopitu is
given botli to the spirit and to the man possessod by the spirit (s. Codriugton)
beim Tanz am Kolökole-Fest (in Mota).
Von den Seelen (auf Nias) verschwindet Noso (als Athem), der Schatten
geht mit Bechu-zi-mate zur Unterwelt, während Noso-dodo fortlebt, im Moko-moko
(als Spinne), zum Bild (oder Ac^u).^)
Die mitternächtigen Gespenster des Mittelalters hatten mit der Morgenröthe,
beim Anbruch'^) der Neuzeit zu verschwinden, als der gallische Hahn zu krähen
') üet doel van het KoppensDellen is in de met den scbe'icl vereenzelvigede van den
Verslagene een schutzgeest te vinden (s. Witken). The Vnni^ha is sacred to tbe tindalo
(sacrifices are offered iu it), on the burial place (in Melanesien). Schützende Begleitung mochte
(wie von Vileu) von Valkyrjur (Valmeyar) gewählt werden, oder zum Sehute durch Schild-
jungfrauen, gleich einem Schutzgeist oder (s. Uallagar) Valdoger (im Vor- und Nachgang
auch).
^ Wie der Sagen und Dichtung ist das Kawi (auf Java) Sprache „des Theaters, wenn
es Stoffe der frühesten Vorzeit behandelt, geblieben" (s. W. v. Humboldt) aus dem alterthüm-
lichen Charakter in einem Cult (zur Geheim spräche).
') '*Houv &qa al ^v^ai xo» TtqottQOV n^iv tlyM iv dy&guinov tl&n /(o^*? a(0/Ltat(ay, xai
*fq6vriaiy tlxoy (s. Plato), weshalb die Kla (Guinea's) befragt wird, beim Herabkommen (im
Horoskop), ngty yiytaO^tti ßga (ngo rov yiytad^ui) muss der erkennende Geist mit den-
jenigen Ideen begabt sein, die er vergleichend im Urtheil verwendet (aus Plato's Prä-
existenz). Wenn herabgesendet durch Mawu, theilt sich die Seele (für ihre Doppelung zu-
nächst), cf. „Fetisch« (S. 58 u. a. a 0).
*) Nött (Tochter des Nörvi) „wurde mehreren Männern, zuletzt dem Dellingr'* (Doglinger
oder Tegiliac) vermählt, und zeugte mit ihm den Dagr (hell und licht). Aus der Nacht
(mit Erebos aus dem Chaos gezeugt) entsteht (b. Hesiod) Hemera (mit Aether), und (in
polynesiseher Kosmogonie) aus Po-no (Nacbtdunkel) Ao (Licht) in Tageshelle für Owakalani
(als ^imme]s8palter).
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begann, um gewaltsamen Umsturz, so dass sich aas dem Schntt der Obscnrantismus
wieder hervorscharren liess (trotz der Epistolae virorura obscuromm).
Beim Hinabsinken durch die Schichten des Reinga werden die, als Bephaim,
abgeschwächten Seelen, schattenhaft^) (gleich Skiai), Ton den Töchtern der alten
Mira gepackt, um (durch Kava betäubt) im rothglühenden Ofen gebacken zn
worden, den zweiten Tod zu sterben. Miseria sempiterna etiam secunda mors
dicitur (s. Aug.). In San Christoval a kingfisher pecks the head of the latelj
separated soul, which has not yet realized its coudition and its sinks into a gbost
(s. Godrington). Die Seelen der Blandass werden, nachdem der Greisin Ganownie
(statt jugendlicher Proserpina) Yerfallcn, aaf s Neue nach oben geschickt (für
platonische Wanderungen).
Wenn von Gott gerufen, schläft der Todte in Frieden, wenn von einem
Menschen vergiftet, lässt er ihm keine Buhe, dass er folge, mit ihm zu kämpfen
(in Guinea). Unter den Sura (Eingänge zu Panoi)^) führt der Sure himagar die
Jugendlichen m einem angenehmeren Platz, als der Sure tupa (die Friedlichen).
Der Gute, „who lived as he ought to do^ (mc toga mantag), lebt so in der Unter-
welt der Panoi (friedlich), während der Mörder, Vergifter, Ehebrecher von dem
Beschädigten am Eintritt verhindert wird (in Melanesien).
Die Menschen leben in der andern Welt ähnlich, wie hier (in TogoX «alle
sprechen etwas durch die Nase^ (s. Herold), in näselnder Stimme (s. Bohner) der
Wongtschä (in Ga). Jeder (am Nsilomo bediente) Fetisch ist an seiner Stimme
kenntlich, womit der durch ihn besessene Wongtschä spricht (in La), ßcim
Abscheiden (auf Ma-wo) sitzt die Seele auf den Baumwipfeln, dann 'tarn Vat
dodoma (the stone of tliougt) wandernd (s. CodringtonX und vom Ruhestein am
Wege blickt die abgeschiedene Seele einmal in Erinnemng noch zurück, auf die
alte Heimath (in Tahiti). The Gaeta people used to believe that all the ghosts
of Florida passed along a path through their gardens, lending to a point of land,
where they assembled; as they passed along nothing was seen, but a twittering
sonnd was heard, while they were waiting at the point their dancing was heard
at night (s. Codrington), zur Ueberfahrt im Boot nach Galaga (für Betindalo) wie
in Arraorika (beim Pfarrer). Im Luzerner Osterspiol trat Gottvater als Schöpfer,
königlich oder kaiserlich, mit Diadem und Beichsapfel auf (s. C. Meyer).
Da die Vasisgona (Seele der im Kindbett Verstorbenen) ohne ihr Kind nicht
abscheiden will, wird eine Puppe (aus Bnnancnstnmpf) mitgegeben, die auf dem
Wege durch Bewegen täuscht, im Panoi aber erkannt wird, und da dann die zum
Sachen zurückkehrende Mutter das Kind (weil nach anderm Haus gebracht) nicht
findet, schweift sie zornig umher (als gefährlicher Geist). In Gades konnten Todt-
kranke während der Fluth nicht sterben, da die Seele erst mit der Ebbe abzog
(s. Apollonius), wie bei Tscliinuk (b. Boas). Beim Tode eines Aussätzigen (in
Motlav) werden die nach Westen liegenden Dörfer benachrichtigt, um nacheinander
die Seele weiter zu jagen (bis in's Meer), und am Kalabar jagen die Dörfer die
') Die Ornamente, mit denen der Häuptling nach Panoi abscheidet, verbleiben ihm als
Schatten (Niniai). Von den Todtenopfem nehmen die Seelen die Tamani (Seele) mit sich
(in Aurora). Die in den Vulcan Tamani abscheidenden Seelen (Duka) erschmnen feurig (aaf
Santa-Cruz), beim Zuröcksprühen aus Reinga (der Maori).
*) Für Zulassung im Panoi (in der Unterwelt) bedarf es des Zeichens der Ohrdurch-
bohrung (in Mota), wie die Nasendurchbohrung erprobt wird (in Florida). Die vom oberen
Panoi in der unteren Schicht Abgestorbenen werden in weisse Ameisen-Nester (Te wog qatete
nia) gewandelt (in Melanesien).
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59^_
ansgetriebeDe Todtenseele wieder zurück (unter Verspätung der Tage), cf. ^Der
Peüsch« (S. 21 u. flg.).
Als Antoia (auf Raugi's Terrassen) zwischen Wairua und Nga-Atua gestellt,
würden auch hier (in Gesellschaft der Grötter) den überhimmlisch cn Ort (tono^
iniQotfifdyiOf) die Menschenseeleu umkreisen, und wenn sie, wegen Störrigkeit des
einen Bosses (des leidenschaftlichen nämlich, während das begehrliche schon ge-
bändigt ist) herabfallen (unter Beschädigung des Gefieders, wie Philosophen aus
höheren Stufen-Etagen, als in Könige, mit weiteren Graduirungen), so erfüllen die
(noch nicht in Gleichgültigkeit der Ubekkha auf den Megga eingetretenen) Ealyana
putthujjana das durch Earman auferlegte Geschick, wiederum eingeschlossen in
körperliches Ergasterion, wo dem durch die (dem höchsten uutergeordneten) Götter
gebildeten Leib das Auge (als vollkommenstes Organ) aus seiner Behausung die
Gestirne (zur Regnliruug einer Mulamuli hervorschciueud) erschaut, im Stern, als
Auge des Häuptlings (bei den Maori).
Beim Pflanzen des Yam werden Opfer gebracht (bei Jeu Schai) und zur
21eit der Ernte bleibt Korn zurück (für Wittwen und Waisen) auf Anordnung des
Hausvaters (im Familienkreis). Von der Esche Yggdrasil herabgesunken erhält
Iduna (als Nanna) einen Wolfspelz (von den Ascn), und mit ihren Aepfeln ging
die Veijüugung verloren (bei Annäherung der W^eltdämmerung). Mit dem Saat-
korn (Bulio) bringt Kintu (s. E. Wolf) den Tod auf die Erde hinab (in Uganda),
wie Lailai beim Fall den Yam (auf Hawaii).
Im Priesterkönig, als Tui-tonga — vor Abscheidung (Finow's) weltlicher Macht
in einen Zipa oder Zaque (der Chibchas) — ist der Herrscher (auch im unterhimm-
lischen Mittelreich) verantwortlich (gleich dem Regenmacher) für gute Ernte, deren
Ausfall wegen König Donald büsste (wie sein hellenisches Seitenstück), und bei
Misswachs setzten die Burgunder ihren König ab (während im Krankheitsfall der
Chitome erstickt wurde, um Gongo). Der König der Antaymuren hat für die
Ernte einzustehen (auf Madagascar), und der Segen des Regens folgt auf frommes
Gebet (gleich dem des Aeacus). Ergamene (in Meroe) widersetzte sich der vom
PriestercoUigium geforderten Selbsthergabe, wie dem Zauiorin aufliegend nach
12 Jahren der Regierung (52 der Tolteken), oder nach ausgewürgter Zahl (an
der Wolga).
Bei der (pantheistisch) allgemein durchwaltenden Naiurkraft iu Mana (ocea-
nisch), machte sich vor Allem die — im Saka (simsonischcn Kinnbackens) —
kraftvoller damit durchströmte, ihres (indianischen) Totem sicher, einen Schutz-
geist dienstbar (als Spiritus familiaris), auch beim Angang auffindbar (im Erst-
Begegnenden). ^)
An object in which Mana resides, and a spirit whicb naturally has Mano, is
Said to be Mana, with the use of the verb (in Melanesien), supcrnatural power or
influencc (s. Codriugton). Der Tamaniu war auch im ^^Angang^ zu entnehmen
(wie der Totem). ^
') It was not every one in Mota, who had bis tamaniu (likeuess), relation to a lizard,
snake or, it might be, a stone, sometimes the tbing was sought for and fonnd by drinking
the infusion of ceiiain leaves and heaping togcther tbe dregs, then whatever living thing
was first Seen in or upon the beap was tbe tamaniu (s. Codrington) oder Atai (sometbing
peculiarly and intimately connected ^ith a person), im Pubertätstraum geschaut (indianisch).
') The ghosts of ordinary people are akalo and nothing eise, those of Chiefs, valiant
fighting men, men of conspicuous success in lifo, or men, who are saka, hate spiritual
powers, are expected to become Lioa (in Saa) again „saka*" (s. Codrington). To swear by the
name of somc ghost or spirit is to Vava vagogonag (in Melanesien). Die beim Schlafen
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Bei UnterscheidaDg zwkclien Geist and Seele im Volksaberglaaben (a SckwanX
ist es die Person selber die umgeht (im Spuk), statt der, während der Verwesangs-
dauer (b. Paracelsus), am Grabe gespenstischen Sisa (Guinea^s). Die Alai (Seele)
kann nach dem Tode nicht gesehen werden, sondern nur der Todtc (Tamate) oder
das Nunuai (im Echo) in unbestimmten Umrissen (taquangiu) in Melanesien (als
Namens-Erinnerung). Nunnu (nunuai in Mota) is used in Aurora to deseribe the
faucied relation of an infant to some thing ör person from which or from wbom
its origin is somehow derived; a woman before her child is bom ÜEincies, that a
cocoanut, breadfruit, or some such thing has some original eonnexion with her
infant (s. Codrington), und aus daran angeschlossener Namensgebung folgt dasn
die magische Bindung (bei richtiger Benennung, in Auffindung des yerfaehlten
Namens). The reserve with regard to the name extends to the use of it, or of
any part of it, in common conversution (der Papua). ,,Niemand weiss, dasa idi
Bumpelstützchen heiss^ (und so abgelauscht).
Bei Erörterung einer Cultur kann es sich stets nur um die Vorstellungsweise
der Upper-ten-thousand (in Reduction der oberen Gesellschaftsklassen) hahdeln,
und so im Alterthum der Classicitat gleichfalls, wenn damals auch der PraasentBati
ein günstigerer gewesen sein mag, als unter heutiger Verwilderung bei anarchisti-
scher Verwühlung (and spiritistischer Imbecilfität).
Wie an dem in Hellas Geschichte tief eingreifenden Orakel zu Delphi Tor
dem Kauen apollouischen Lorbeers der Python (der Pythla) begeisterte, als
Drache gleich Dahomey's Danhe-Schlango (auch aus dem Kasten des Vodoux), so
sprangen italische Priester mit nackten Füssen auf glühenden Kohlen, wie- der
Wongtschä im Ga- Lande, wo beim (allverbreiteten) Ordea) des heissen Eisens
(beim Herausholen aus siedender Schi-Butter) vorheriges Eintauchen der Hände
in das mit Saft aus dem Seidenbaumwolleubaum gemischte Wasser in Vorkebraog
gehalten wird (für Entscheidung bei Verdächtigkeit). Aus (vedischem) Quirlen des
Feuers erhält sich der glimmende Scheit im australischen Busch, für Altäre Vesta's,
deren Dienerinneu gegriffen wurden, wie (durch Umwerfen einer Halsbaadschaur)
die Frau des Wulomo, oder' dieser selbst, nachdem der König von La an seiner
Stelle einen Sklafeu bestellt hatte^ (im Dienst des Lakpa).
Die Mysterien des Wiederauflebens, wie (im mithraischen Höhlendunkel, ans
Zamolxis' Zeit und sonst) in den Taschenspielereien >) der unter weisser Tuchdecke
(und ihrer Blntsprenkelung) spielenden Wongtschä, haben, aus dem Kreis der
Geweihten herausgetreten, weithin getönt iu religiösen Trauergesängren (in dem
Jubelruf beim Auferstehen), auch, in theologischen sowohl, wie philosophischen
Discussionen, Deutungen unterlegen, seitens der auf feinere Nuancirungen im Fadi-
Studium Geführten, um Stoff genug zu interessanten Beobachtungen zu bieten,
aber unter den geschichtlich waltenden Wogen kaum zum Eindruck gelangt (mit
dem Einschlag individuell temporär ephemerer Stimmungslaunen).
Bedeutsam dagegen, beim Bückgang auf die Elementargedanken, erweist sidi
der Einblick in psychische Wachsthumsgesetze, besonders in einer Zeitperiode, wo
socialistisch Alles aus Band und Band, und der rationell vernünftige Gedanken-
unter dem Opfer (far Eingebnng zur Genesung) herabsteigenden Melacka (bei den Arabers)
sind die Geister dort beerdigter Personen (s. Daugthy).
') Die Probe mit glühendem Eisen erscheint (im Malleus) bedenklich, weil durch Bet>
hülfe des Dämon mittelst Kräutersäftc die H&nde der Hexen vor Verletzungen gesdiitit
werden können (s. Buchmann), wie es die Wongtschä ausgefunden haben (im Saft des Seidea-
baumwollenbaumes).
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gang sich al8 der herrsckende zn preclamiren h&tte, in des Stärkeren (idealem)
Becht (am hier wieder Ordnung za schaffen).
Wie das Ohr lauscht beim Hören, so späht des Auge beim Sehen, nach Buhe-
puncte suchend, und d'ese in Ornamenten schaffend, (wenn auch Einritzungen zu-
nächst). Je nach dem Rohmaterial, dem Instrument, das zur Yerf&gung steht,
(sowie mitbedingenden Ursachen) gestaltet sich das Zimmern und Verzieren (unter
später hinzutretenden Vorstellungen über das Schöne und seine Beeinträchtigungen).
Zwischen dem Aeussersten der Elemente, Feuer und Erde (für Sichtbarkeit
und Fühlbarkeit der Dinge) rerknüpft das Band der Proportion, im doppelten bei
den Körpern (s. PlatoX wogegen bei ebenen Figuren ein Mittelglied genügt, zum
Gedankenausdmck im Ornament, aus Linienstrichen weiter führend (zur Abrundung
im Runden).
Was dem Einen recht, ist dem Andern billig, und ständen solch' bequeme
Extraposten zur Verfügung, wie zu des grossen Constantin's Zeit den Bischöfen,
als Aufseher geistlicher (oder geistiger) Interessen, könnten auch diejenigen,
welche an der Goldküste damit beauftragt sind (oder sich beaoftsagt haben), die
zwischen Stadt und Land (wie La z. B. und Täschi) bereits bestehenden Vereins-
arbeiten über das ganze Land ausdehnen, und auf Concüien zusammentreten, wo
dann die Wulomo wahrscheinlich sich dem ApoUinarismus zuneigen würden, in
Yollgöttlichkeit, auch dein Fleische (oder der Materie nach), so dass bei Ueber-
schreitung der in Dreiheit gesteckten Grenzen in Vierheit (s Anastasius), der
Polytheismus in Atheismus verfiel (i noktt&foitj^ a^for^c), wogegen, wenn es sich
nicht um einen (bei einer temporären Bindung) begeisterten Gottesträger, als
&U*f.oQo^ (b. Nestorius) handelt, sie mit ihren Fetischen als monophysitische umher-
hantiren würden (in Eutyches' Beschränktheit), und so Hessen sich der Parallelen
gai manche herstellen (anch bei den geistlichen CoUegen aus den Wildstämmen
anderer Erdtheile).
Die Elementargedanken, um welche es sich hier handelt, bewegen sich im
engst unischriebeuen Kreis, solange auf ihre primären Unterlage redudrt, und
erst wenn der culturelle Wachsthumstrieb einsetzt, entfaltet sich Fülle der
Mannigfaltigkeiten, bei denen dann allerdings die einzelnen Phasen immer nur
mit schärfster Zersetzung des Detail (unter der Kritik dafür maassgcbend be-
fähigter Fachkreise) comparativ, in Vergleichuugen, neben einander gestellt
vrerden dürften, um den Gleichungen ihre richtigen Proportionen zu wahren (für
Richtigkeit des logischen Rechnens).
Seit aus den Finsternissen ihres heidnischen Sonnencults bekehrt, leisten die
ci-deyaut Unterthauen der Inca ihr Möglichstes, um als ,,gente de razon"" mit
ihren vom blauen Blut der ^Godos*^ durchwallten Gorreligionisteu zu rivalisireu,
in den Ausstaffirungen der Processioncn, die auf den Strassen der peruanischen
Hauptstadt und ihren Filialen aufstossen (im widerlichsten Abstoss). In Passions-
Szeuen^) (auch bei dem jungen Holbein) ^spielt das Gemeine, das Pöbelhafte und
^) Die Passions-Szenen in der Malerei (wie auf den Basler Handzeicbauogen) tragen
„den Stempel der entsetzlichsten Rohbeit" (s. 0. Meyer) ^Wir woln geen zu dem guden
bier", spricht Joseph (zu Maria) auf der Flucht nach £gyptea(im Weihnachtsspiel) XV. Jbdt.
{p. Fiderit). „Liass das flascbt nit dahindu"" (b. Edelpöck). Agit hoc nimirum versutus et
caUidos human! generis iuimicus, ut, sub praeteitu honoris sanctorum, rursus idola intro-
ducat, rursus per diversas effigies adorelur (s. Agobard). Der Bildersieg (unter Theodora)
wurde durch jährliches Fest (4 xv^x^ i^s iQ^do^itfi) gefeiert (842 p. d.). „Bii^tu een
Occidenter oyder Substansioner*' (im Synergisten streit), fragte mau sich in der Bevölkerung
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gas5iei]bubenm&98ig Rohe eine hervorragende RoUe^ (s. C. Meyer). Denn werdent
die Terdampnoten an ein Seil geleitet (im Rbeingauer Weltgerichtaspiel) 1461
(s. Mono), zum Höllendrachenschlnnd (aaf mssischen Volksbilderbogen).
Von den portugiesischen Entdecknngsfahrem, wurde bei einem geordneten
Friedcnszustand (an der Westkftste Afrika's), eine Art Halbkoltar (mit Schrift-
snbstitnten) angetroffen (in der Umgegend Ardrah^s), nnter Reminiseenzen ans der
goldenen Zeit des Reichs Ton Benin (und an dortige Sagen Tom Prester Joannes).
^The geogrrftpher Nubiensis in tbe Xu Century and Leo Africanus in the XVI state,
that in their time the people between Seuegal and Gambia never made war od
each other, but employed themselves in keeping their herds or in tilling the
grouud^ (b. Buxton). In goldner Zeit des Reichs Yon Benin gebrauchten sich
Schriftsubstitute (der Quipu) in Ardrah (zur Zeit portugiesischer Entdeckungs-
fahrten), als symbolische Briefe (scythischer Deutung). Zeus schmaost am Stein-
tisch der Acthiopen (in Friedensruhe).
Seit der, durch maritime Schätze angeregte, Sklavenhandel in Afrika plötzlich
einen lodernden Feuersbrand angefacht hatte, yersank das (seitdem unzugrängliche)
Innere in jene terra incognita, die jetit erst wieder sich klärt (f&r ethnologische
Aufklärungen besonders), auf geographischer Grundlage (bei Aussendung der
Reisenden).
Der bei Beginn der portugiesischen Entdeckungsfahrten bereits tod den
Mauren in Afrika betriebene Sklavenhandel (wie aus den nach Lissabon, bei
Austausch von Goldstaub, gebrachten Negern erwiesen) blieb innerhalb beschränkter
Grenzen in der moslemitischen Welt, wo den schwatzen weisse Sklaven vorgezogen,
so lange der Erwerb zulässig war (in Beraubung feindlicher Christenheit). Aehn-
lieh im Handel der Perser und Araber von Zanzibar aus, bis schliesslich nur
dunkle Waare verblieb für die Sklavenmärkte (und so folgten die Zuf&limngeD
dahin aus Nubien besonders).
Die Räuberstaaten der Ashantier und Dahomeer wurden für den Zweck
regelmässiger Versorgung der Sklavenschiffe i) gegründet (durch die nach der
Küste drängenden Stämme des Innern).
Im Doppelsinn des Pharmakon wirkt der Fetizero (weisser und schwarzer
Magie) heilend oder schadend, und die am Körper vielleicht hoffnungslose Kur,
der Seele sodann zuwendend, für ihren Schutz (auf die Reise hinaus). The
Ghosts (adaro) fought with one another over the sick with spears (in Wango),
wie St. Michael (und sein Gegner). Der verstorbene Häuptling (der Dayak) kommt
zurück für sein Messer (zum Kampf mit Kukong).
Unter den vom Zehner-Rath Venedigs ihren „Vergiftem^ (aus dem Sbirri
und Bravi) zum Opfer Bestimmten finden sich zwei Könige, zwei Kaiser und drei
Sultane (b. Mas Latrie).
Das Gift verlangt sein Gegengift in schützenden Amuletten, gleich den Hong-
Schnüren, womit die Nigritier sich behängen (als Grigri mit heiligen Sprüchen talis-
zu Hansfeld (unter Geprögel), uod in Byzanz bandelte man ober die Naturen der Trinitit
(auf den Märkten).
') Bosman (1700) writes, that is was the early Europaean settlers who first sowed
dissension among tbe natives of Afrika, for the sake of purcbasing their prisoners of war
(s. Buxton), the discerning natives accounted their greatest unhappiness to bave been
visited by Europaeans (b. Benezet). If white men did not come for slaves, the wars (on
the Congo) would he proportionally less frequent (s. Smith), und in Guinea folgten syste-
matische Entvölkerungen (wie in Yornba).
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manischer Zaaberkrafl). Die Amulette (zum Schutz, besonders gegen den bösen
Blick) waren im Heidenthum (wie überall) nnvertilgbar eingewurzelt, und die
Kirche (trotz ihres Kampfes dagegen) musste ^sich dazu bequemen, die Ersetzung
der heidnischen Amulette durch christliche Medaillen, Stücke aus Evangelien-
schriften, Kreuze mit Reliquien u. s. w. zu empfehlen** (s. V. Schnitze),
Wer ist so blind, um blinden Götzen Lichter anzuzünden, spottet Zeno Ver.
gegen die Heiden, und doch (nicht lange nachher) schlugen seine Christen sich
selber blutige Köpfe miteinander (im Ansturm gegen widerstreitende Ikonnklnsten).
Dem Gbalo, von den Vätern (Fetischen) gesandt, wird ein Gbatschu oder
Weissagungshaus (s. Bohner) gebaut (in La). Im innem Gemach des Allerheiligen,
wohin ein Sisa (Seelengespenst) oder ein Okra (Schutzgeist) bescliieden werden
kann, steht der Obergötterbote mit seinen Söhnen Kwaku Obli und Aschabai zur
Verfügung, als Gehülfen (oder Wong). In Samuel's Haus citirt sich die Hexe
(von Endor), bei mqißoXog des Wulomo (im dortigen Adyton).
Der Wong (als Fetisch) wird (nach himmlischer Eingabe) ausgegraben zum
Heilen (vom Wongtschä). Zum Hexen (Fascinare) sind die haghcdisse (als alte
Hag) geschickt, und ^das altn. adj. hagr bedeutet dexter artificiosus^ (s. Grimm)
im Sinne des lat. sagus (saga), sagire, sentire acute est, ex quo sagae anus, quia
multa' scire Yolunt (s. Cicero). „Das span. bruxa (bruesche) bezeichnet einen
anheilbringenden Nachtvogel'' (s. Grimm), für striga von strix, als haghcdisse,
neben eghdisse, in der Eidechse als Zauberthier (polynesisch). Bnbo fcrali
carmine quaeritur (s. Virgil), im Todcsvogel der Blandass (auch auf Ceylon).
Ist der Tindalo (als Ursache der Krankheit) nicht bekannt, ruft man (in
Florida) a „mane-kisu*, one, who uudcrstands these things. a doctor (s. Codrington).
Die Krankheitsgeister (in Fiji) werden durch Kneten (wenn nicht in den Gelenken
versteckt) bis in die Fingerspitzen getrieben, und dann mit plötzlichem Bück
ausgestosseu, unter Hinterherblasen (s. Fison). Der Gismano saugt die Krankheit
aus (auf Banks^ Island), wie der Heilkünstlcr in Australien (oder in Alaska, und
sonst überall). The dreaming-man (Tatua qoreqore) is in request in cases of
sickness (in Maewo), und „Traumbücher, immer wieder von Neuem gedruckt^
(s. Wuttke), „besonders für die Lotterie* („das Monopol christlicher Staaten*).
„Die heilige Schrift zeuget, das viel Teuffei seien, und jhre undcrschoid und
Ordnung haben, daher wol zu vermuthen, das ein jede Sund von einem bcsoiidem
Teuffei geführt und getrieben werde* (s. Feyrabend), im Theatram Diabolorum
(1569). Die Anwesenheit der Wichtlein (die in Island als Knechte dienen) bringt
(in Teutschland) „eytel Glück und Gedeyen* (s. Hocker). Dem Satan, als „Vogt
der Welt*, dienen die Hellekins (b. Eschenbach), wie Radja Sial'« Diener (auf
Bomeo).
Die Dämone (als Untergötter) dienen zu Dolmetschern zwischen menschlichen
Schwächen und göttlicher Herrlichkeit (s. Maximus), gleich den Wong (in Guinea)
wie dii juvantes (als Helfer).
„Die Engel sind die langweiligsten der Wesen* (b. Schelling), und desto unter-
haltender der Teufel (in der Behandlung seines Biographen). In C&rpocrates*
Seelenwanderung werden nur diejenigen bedroht, welche „ihre Lebensaufgabe
nicht Tollkommen erfüllt haben* (s. Stöckl): „die Ausübung jeglicher Art von
Wohllust* (als Zweck der Verbindung der Seele mit dem Leibe).
Der Teufel ist nmof^vrig und dyivtftog (bei den Manichäern). Die Wohnung
der Teufel ist unter den Himmeln, in der Luft (u. Hocker), die Hölle bildet sich
erst nach dem jüngsten Gericht, muss aber „auffs gröbste* fürgcbildet werden
(s. Luther). Nach der (durch Christus) erfolgten Befreiung vom bösen Princip
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(des Demiarg), war dem Gesetze dieses Prineips „überall eutfegenzahandeln^
(s. Stöckl), und so waren (den Antitakten) die Laster des Ehebruchs and der
Hnrerei znr Aufgabe gestellt (weil im alten Bunde verboten), und ähnlich bekennt
sich der christliche Hass (gegen den Islam) durch mdglichst viel Weintrinken (oder
Schweinefleischesten, im Kaukasus). Der Teufel ist bei der Weltschöpfiuig be-
theiligt (s. Böhme). Im Kampf mit den Teufeln darf man nicht Beschwörung
vornehmen, „wie der leidige Babst mit seinen Pl&tlingen^ (s. Hocker). Zur Be-
freiung vom Bösen dient (b. Porphyr ) die Reinigung (»d^tcQifH) und philoeophische
Brkenntniss, als das Seelenheil («J t?^ ^'Vxv^ iwti^»«).
Als heiliges Thier der Melampidon hatte die Schlange in ihrer augurischen
Bedeutung (die Ohren Cassandra's ausleckend, für prophetisches GehörX an alten
Orakelsitzen (als Python in Delphi und bei Oleums Einzug in Dolos), vor den
Daphnephagen zu weichen, obwohl (beim Lorbeerkaueii) ApoHo's Dreifuss Yon der
Schlange umwunden blieb. In Afrika i) orakelt sie fort, in ihrem Tempel zu
Whydah, und bei den Ceremonien der Vandoux beginnt es prophetisch zu durch-
zucken, wenn auf dem die Schlange bergenden Kasten Stellung genommen ist,
um exstatisch zu reden (auf Hajti). Die Secte Don Pedre's wurde im Petit-(xouave
begründet (als excentrische Abzweigung). In Pentecost, if a man is delirious,
they say a mae, that snake of mysterious nature, is on bis stomach (s. Codrington).
Der Itongo erscheint (dem Bantu) als Schlange (zum Vorzeichen).
Zur Zeit afrikanischer Entdeckungen ging das Schreckgespenst der„Yandoises^^)
um (in Europa) und das Prickeln der Atzmänner wurde von Päpsten wie von
Königen gefQrchtet (cf. „die Welt in ihren Spiegelungen^, S. XII). Vaudou (s. Eidin)
ist Vaudoix (Zauber) mit „renvoultement'' (Behexen durch Wachsbilder)^ durch
Quinbindinguos (Cinibi-kita) oder Oiigaou (als Werwölfe).
„Im Tempel der Vaudou ist der Hou-fo** (s. Tippenhauer), mit der Schlange
(Honedo) in einem Thongefäss oder Korbe aufbewahrt, auf welchem die Maman-
roi (neben dem Papau-roi) begeistert wird (auf Hayti). Die Bonci-bossalea werden
durch ein Bad zu Canzou geweiht (in Taufe der Mysterien).
Mit Awo, Awo (unser Herr kommt) wird der Wongtschä begrüsst, wenn es ihn
ergreift (Emo le) oder ihn überkommt (Eji eno). Awcsa-wenana („Er ist gekommen^)
ruft man auf Ceylon, im Gruss (des Chaire eines Kalanos) dem Chao (am Henun).
„Thie mit diufele wunnun^ sind „wülig*^ oder „winnig^ (b. H. Sachs), „tusent tiuvel
uz dir bellen*' (nther duifel ist eric inne^), in „Incamationen^ eingefleischter Tw&\
(s. Grimm). Da es den Männern (Karlmönnun) unehrlich schien, die zweideutige
Kunst (der artes maleficae in Magik) zu üben, wurden die Gydfajur, als ^Göt-
tinnen oder Priesterinnen ^ (s Grimm) darin unterwiesen (b. Snorri), gleich Prophe-
tinnen (der Montanisten). Den ^alten Weibern^ wird „grössere List aus Bosh«^
als dem Teufel selbst beigelegt^ (s. Grimm), dem deshalb seine „Grossmatter"
voransteht (wie die Tomgarsuk's), und wie bei Rathsversammlungen (der Dacotah
oder Irokesen) die greisen Frauen schliesslich den Ausschlag geben, so pflegen
') A Agbome tous les repiiles sont toues k rexecration, k Whydah (s. Laffitte) k Bot.
qiii est le roi de l'espece, y est trait4 en grand seigneur (1873). Der Vater aller Schbu^en
ist der Tunggal mambang (in Bomeo), ihre Mutter „die Bawin dahiang, Frau der Vor*
zeicbeu" (s Hardeland). Wie (als Haselwurm) die Krone (in Kärnthon), trägt die Schlange
einen Edelstein (bei den Dayak).
^) Die Waldenser, mit Wolfs- und Bocksfüssen (1488), trugen (1891) ein Stimange
und Tier Reiben von Zähnen (wie der einziehenden Garnison erzählt wird).
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»ch die berathenden Dorfräter (im Ga-Lande) zurückzuziehen, das ^alte Weib*^
[s. Bohner) zu befragen (unter den klagen Leuten).
Im Homo silvaticus, wie aus dem Charakter der Akka (und sonst äquatorialer
Verwandter) best noch erkennbar, zeigt sich unabgeschwächter verblieben, die
Greschlechts- Indifferenz, wie in Australien zu mehrweniger gleichgewichtiger
Rivalität (bis auf den Durchbruch des Stärkerechts) führend, am Gabun in
Nebenstellung von Nda und Ndembe (gleich mikronesischer ClöbbergöU) Gleich-
gewichtigkeit bewahrend, und während im oberen Guinea der Mumbo Jumbo das
schwächere Geschlecht im Zaume hält, gelangt dies im niederen oft zur Superio-
rität (unter den weiblichen Häuptlingen nördlich vom Zambesi).
Die Wongtschä verwenden oft weibliche Sprecherinnen, wie auch die Scho-
manen die histeriös irritabilere Anlage*) der Frauen für ihre Operationen (gleich
animalische Magnetisateure) benutzen, und wenn dann in Gegenden, wo Ama-
zonensagen spielen, naturgemässe Prädisposition (für montanistische Prophetinnen)
gegeben sein mag, tritt (in einer Magna mater) der Cult eines „Ewig- Weiblichen^
hervor, wie auch in Aegjpten (s. Piut), wo im bürgerlichen Leben schon männ-
liche Dienstbarkeit beobachtet war (zu Herodot's Zeit).
In einer, beim Durcheinanderkreuzen verschiedener Beligionsauffassungen
(im Umschluss gleichen Weltreichs)') auf Ausheilung dadurch verursachter Risse
hingewiesenen Zeitströmung, mochte der Eindruck neuer (mit Gluth der Begeiste-
rung vorgeführter) Lehre, Jupiter in Bamabas agiren sehen, wie Mercur in Paulus,
dort wo die Diana von Ephesus das Volk beherrschte; und wahnsinniger Jubel
brach aus, als am Concil zu Ephesus (428 p. d.) der heiligen Jungfrau der,
einstiger Cybele zogehörige, Titel decretirt war (als 9^eoT6xog\ ^üla deos peperit**
(8. Ovid).
Das Fest Hilaria (s. Macrobius) wurde der Mater deum gefeiert (s. Lampri-
dius), als Mariae Verkündigung (unserer Frauen Tag).^
Die in weitverzweigter Verbindung gemeinsam umschlossene Genossenschaft
der Okomfoi (oder Fetischleute) erweist sich — (trotz der nahegelegten Miss^
brauche) und des Akrohu oder Betrog (bei den La) — als eine Nothwendigkeit
zur Aufspürung oder Verhinderung von Verbrechen, wenn die Gerichte wenig
vermögen, weil mit Ausfall administrativer Fäden schon die Möglichkeit meist
fehlt, Beweismaterial zu beschaffen, das als zuverlässige Unterlage dienen könnte
(für die Beurtheilung).
*) 'Mali rd /uty ffa)/4a ix toi) d-^iXfog, ^ cfc ^x^ ix toO ä^^tyos (b. Aristotl.), für die
Couvade (im Ceremonial).
') Beim Umschwung der Saecula (zur naX^yfyicta), als auf Saturn, Jupiter und
Neptun (s. Servius) Apollo schon herrscht, begrnsst Virgil's Ecloge (nach den Weissagungen
der cum&ischen Sibylle) das neue Zeitalter (in dem kommenden Knaben).
Jam redit et Virgo, redeunt Satumia regna
Jam nova progenies caelo demittitur alto (s. Virgil).
Unter Virgil's Führung leitet Dante den Uebergang ein (durch die Antike).
*) Das Umziehen mit Kerzlichtem beim Raub der Proserpina wurde durch das Fest der
geweihten Kerzen (Lichtmess) ersetzt, vom Papst Sergius (s. Mussard). Bei der Dreistunden-
feier (Tre Ore) werden die Qualen des Gekieuzigten durch geistliche Anrufungen verfolgt,
bis bei „Ecco il momento^* Alles jammernd niederstürzt (in der zum Theater umgewandelten
Kirche, unter der Scenerie des Calvarienberges). Christus wurde in der Töpferstadt Beth-
lehem geboren, wo er Thonbilder formte und belebte, wie Salivahana (s. Sepp). „Gott ist
der Thon zugleich und auch der Töpfer'' (in der Vedanta). Num bildete auf der Scheibe
die gottlichen Glieder des Osiris (zu Philae).
Bastian, Indonesien. V. 5
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Der Regen hängt von überwältigend unzagänglichen Himmelsmächten ab,
aber immerhin vermag der Okomfo dnrch opfernd befriedigende Sühnang seines
irdisch zur Verfügang stehenden Woug, diesen zn einer F&rsprache zu veranlassen
(wenn es gl&ckt, bei Geschultsein in meteorologischen Beobachtungen).
^Das Land Alt-£alabar steht unter der Herrschaft der Egbo-Gesetze^ (s. Hol-
man), und beim Vorbrechen des Idem Efik herrscht Kriegsrecht, mit dem Schrecken
der ^eheimbünde ^), in den Vehmen der Timmani und Susu, oder solcher Vigilanee-
Committee wie in San Francisco durch die Schuld des Goldes benötiiigt gewesen (und
des Silbers in Virginia-City). 0 vanua we gona (the country was in occupation)
beim Auftreten des „Great Tamate^ (s. Codrington), weil gegen das Verbot der
Bogen gebraucht war (auf Mota).
Jedes Mysterium (bei Quatu) hat seinen eigenen Tanz (in MelanesienX wie
bei den Orden derjenigen Stämme (an der Behringstrasse), deren Masken im Museum
zu sehen sind (aus Jacobson's Reisen). Die J&nglinge erhalten die Mannesweihe
in der Bora (in Australien). Geheime Ceremonien werden am Nanga gefeiert (in
Fjji). Der Dukduk tanzt in Vermummungen (Duka, Seele). Beim Rngegericht
(das Haberfeldtreiben) diente ein Haberfell oder pellis caprina (haber oder caper)
zur Verkleidung (unter Thierstimmen). Die Mysterien waren Heilsordnungen
{iv&vfioovytf) pädagogischer Disciplinen (s. Sepp), wie bei den Pubertäts weihen ge-
bräuchlich (in afrikanischen Quimbes etc.), cf. Allerlei aus M. u. V., I, 8. 274).
Nach mehrwöchentlicher Verborgenheit (im Hause des Lehrers) geht der ^La-
Lomo oder grosso Prophet^ (s. Bohner) aus der Stadt der Wuowoi (Seefetiseha)
wieder hervor (zur Proclamirung als Gbalo). Von der Pflicht, dem Lakpa als
Wulomo zu dienen, kauft der König (in La) sich los, durch Bestellung eines
Sklaven und einer Sklavin, in deren Familien das Amt erblich wurde (im könig-
ichen Stadtquartier), wogegen der „Rex nemorensis^ wechselte (im Kampf). Das
Amt der Wulomo ist erblich (bei den Ga). Der Königsthron^ liegt das gauze
Jahr über, in ein weisses Tuch eingeh&Ut, an einem wohlverwahrten Ort
(8. Bohner), bis zum Opfertage (im Ga-Lande). Bei der Krönung wird der König
dreimal über den Thron geschwungen (ohne ihn zu berühren).
In La berief man den Fetisch Sekuma (von Tema) durch den Gbalo (s. BohnerX
wie sich Akropong durch Bezahlung unter den Fetisch Odeute von Krakye stellte
(1883). Der Stein der grossen Mutter (Pessinunt's) wurde nach Rom gebracht
(Serapis nach Aegypten aus Sinope).
Alle Streitigkeiten und Anklagen einer Familie sind Sache des Schiantschä
oder Familienvaters, die der Quartiere Sache des Akutschotschä oder Stammvaters,
die der Stadt Sache des Mangtschä oder Königs (s. Bohner). Daneben bestehen
die freien Vereinigungen (Asafo) unter den Asafo-atschä (im Ga-Lande).
Bei den Pomos wird in einem Geheimbund der Teufel beschworen, um
die Frauen unterwürfig zu halten (s. Potter). Für das siebenjährige Fest (beis
Tanz Cha-du-el-keh) des gegen die Frauen gerichteten Geheimbundes (den Teufel
Yu ku kula zum Schrecken beschwörend) wurde ein grosses Versammlnngshaos
') The lodge er secret society of the „Great Tamate*' is the Salogoro, estabüshed m
some seciuded place, amidst lofty trees (s. Codringtou). The whole place is not sacnd
(roDgo), it is set apart (tapu) by a sufficient autority (in Melanesien), im Unterschied t«
sanctuä und sacer (doppelter Deutung).
') Nur die Neffen aus freier Ehe (da bei rechtmässig Verheiratheten dw fibemaaB
An3pruch auf die Söhne haben wurde) sind wählbar zur Thronfolge (im Ga-Lande) iN
Mangtschä oder König (Stadtvater).
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gebaut (bei den Pomos). In dem Gebeimbund der Tatu wird Einer durch Be-
malung (mit Blätterbüsclieln über das Gesicht hängend) als Dämon ausgekleidet,
um (umherspringend) die Frauen zu schrecken. Bei dem Kohu-Fest (der Galli-
nomero) wird die Frau in der Mitte von dem tanzenden Speermann blutig am
Nabel verwundet, so dass sie todt niederfällt, (bis wieder auflebend). Durch den
Pubertätst^mz (Ein-alkh-ta) wird das Mädchen in die Gemeinschaft der Frauen
aufgenommen (bei den Hupa).
Wie das Volk denkt, allüberall auf der Erde, unter einfachen Umrissen der
Elementargedanken bei primären Wildstämmen, so denkt es sich auch in den-
ienigen Unterschichtungen, wo ein historisch importirtes Aeugeln cultnrhistorische
Veredlungen hervorgerufen hat, ohne indess dadurch die für die pflanzlichen
Wachsthumsprocesse als solche gültigen Gesetze der Zellentwickelung durchgreifen-
der zn beeinträchtigen (auch nicht in seiner Gesundheit, wenn bewahrt vor patholo-
gischen Schädigungen). Und neben den Upper-teu-thousand (wenn deren so viel),
bei welchen die (geistige) „Noblesse^ in Fleisch und Blut übergegangen, pflegt
bei der Mehrzahl der Gebildeten (wie statistisch aus dem Schulbesuch berechen-
bar für annehmliche Zahl) solch verfeinernde Tünche meist nur an der Ober-
fläche zu kleben, leicht abgestreift oder zersetzt (in Ueberverfeinerung).
Wenn in den Kreisen guter Gesellschaft, wie die Tagesblätter zu erzählen
haben, Eartenschlägerinnen noch ihr Schnippchen schlagen oder Gedankenleser
an der Nase (am kleinen Finger wenigstens, wenn solcher gegeben) hänselnd
nmherfQhren; wenn dem Tod in's Ange zu schauen, ausziehende Heerführer
obwohl vom Ernst der Sachlage erfüllt, mit papiernen Talismanen sich be-
hängen (wie an den Leichen gefunden; auf Schlachtfeldern, mit dieses Jahr-
hunderts Lebensblut gedüngt), so Hesse sich der Unterschied von Grigri (der
Mandingo) oder Zukuuftswürfel (der ßantu) nur nach localen Modificationen aus-
spähen (für die Fetische in ihrem Gezauber), und dass die Hexenverfolgungen des
Mittelalters auch unter denen, welche sie (bei Anbruch der Neuzeit) zu pein-
lichster Systematisirung nach Afrika übertrugen, ungeschwächt fortgrassireu,
ergiebt sich aus den (trotz strengsten Gegen Wirkens weltlichen Regiments) un-
unterbrochen noch immer in die Oeffentlichkeit gelangenden Gerichtsfallen, welche
Verurtheilung benöthigen (nicht mehr der Hexen, wie einst, sondern jetzt deren
Bemeisterungssüchtigen, obwohl nicht Hexenmeister gerade).
Wenn, um der Erlösung der schwarzen Dame aus ihrem Umgehen (weisser
Frau in Schlössern) Yolksmassen bis zu HundeH;en (aus Tempelburg bei Neustettin)
zum See hinausströmten, um durch den Backflsch desselben (als Viehmagd ge-
kleidet) sich geäfft zu sehen (im August 1893), so stehen sie dem (manchem
Geschmack mundenden) Affenbrnder noch näher, als die im nigritischen Affenlande
gleich diesen Geschwärzten, denen (bei ähnlichen Gelegenheiten) wenigstens die
anter Concertbegleitung (des Tantam oder ähnlichen Getrommeis) vorgeführten Tänze
des Wongtschä zur Unterhaltung geliefert werden (und Ersatz für verlorene Mühe).
Dass die Geisterleiu, wie mit Steinen auch mit Koth zu bewerfen lieben,
haben sie (von ihren heidnischen Vorgängern abgesehen) zu allen Epochen christ-
licher Zeit bewiesen, zu ßavenua (im IV. Jahrh. p. d.) und zu Berlin (im
XIX. Jahrh. p. d.), in fortlaufender Series der Spukhäuser, und das (spiritische)
Pochen in denselben war indianischen Lehrmeistern entnommen (doch in stümper-
hafter Nachahmung nur). Und so wird es sich lohnen, den ethnischen Elementar*
gedanken schärfer zu Leibe zu gehen, um den Teufel abznthun, der leibhaftig
drinnen steckt (mit seinen Teufeleien) durch Klärung der Avidya (nach der Me-
thode naturwissenschaftlicher Psychologie).
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Statt (diaboliseher) ^noßohi wird für (hypostasische) 6n6&(utc (im Unterschieben)
die Erklärung gesacht, aber der heilige Augostin ^kommt darauf zorück, dass
die Trinität ein Yölliges Geheimniss sei^ (s. G. A. Meier). Dictam est tarnen
tres personae, non at illnd diceretur, sed ne taceretur (aber ^Schweigen ist Gold^
mitunter). Wenn es sich nm Unterschiebungen handelt, mag suppositio (paeronun
bei Plautus) kindlicher Unschuld hingehen, wogegen es bedenklicher wird bei
suppositio (testamentorum bei Livius).
In (verläumderischer) dtaßoXii steckt zunächst das Hindurch-(Zwi8chenhinein-)
Werfen (häretischen) Einwands, seitens des Skeptiker (dem selbst der milde
Buddhagama Vergebung versagt), und so ist Ausrottung angezeigt (aus ortho-
doxer Pflicht), wem sein Gewissen es erlaubt^ aus den Zwirnsfaden seines «Ge-
himbreies^ (pessimistischer Fassung) die Welt sich zu verknäueln (wie sie für
ihn passt).
So lange der directe Weg mathematischer BeweisfQhrung noch nicht bekannt,
ist der indirecte zu versucheu, zu allerlei Erprobungen, die ad absurdum fahrend
sich vereinen (im Taubwerden), bis dann das richtig Uebrigbleibende sich von
selbst ergiebt, als Positives, da das nur Mögliche, als Steresis, in das Nichts
fällt, solange nicht gestaltet, zum fassbaren Eidos (in der Idee).
In der Hypothese wird eine vorläufige Möglichkeit gesetzt, zur Annahme ver-
muthuDgsweis, als richtige, bis auf die genauere Nachprüfung im logischen
Bechnen (für ja oder nein). Wenn guten Glaubens ein Sack Gold gebracht wird,
mit angeblichem Inhalt von 1000 Goldstücken, mag dies in ungefährer Abwägung
zunächst so annehmbar sein, obwohl, bei irgendetwaigem Zweifelsfalle, dem Ver-
nünftigen ein Nachzählen sich empfiehlt zur Vorsicht, und dann im einfsichen
Addiren ergiebt sich die Sicherung gegen falschen Trug. Bei den einer Persön-
lichkeit (oder ihren Markirungen) untergeschobenen Hypostasen bleibt die Hypo-
these, wenn die eigentliche Substanz darin nicht greifbar, dann (objectiv Un-
begreiflichem zugehörig) unter subjectiver Annehmlichkeit Q'e auf Trea und
Glauben).
Das Fasten^) beruht in einer Abstinenz, in Enthaltung, unter Auf legnng von
Verpflichtungen in Gelübden (oder Mokisso). Das (kirchliche) Verbot (für be-
stimmte Fasttage) bewahrt in der Enthaltung von Fleischspeisen die Reminiscenzen
an (blutscheuende) Ahinsa, und, im Allgemeinen an einem Innerterrisok, der An-
erkennung seines Verbotes, bei (von ihm erlaubten) Niessbrauch seiner Natar-
producte fordert (durch Fiction auf Tageszeiten beschränkt). Die Heiligkeit des
Fastens folgt aus der des heiligen Mannes (in Vorbereitung zur Contemplation,
für Gottes-Einigung).
Der Körperleib, als fiinctionell geregelter Organismus^ bedarf seiner Emäh'
rung unter naturgemäss gegebenen Vorschriften, und wenn also willkürlich gesetzte
Vorschriften, wie die Fasten (mit der moralischen Macht eines „actus religionis^)
') «One of the very first lessons learnt by a Florida child is what is its gbuto'', ite
abominatioü) to eat er touch or see which would be a dreadfull'' thing (s. Godrington).
Australische Jünglinge sind aus Angst gestorben (bei unfreiwilliger Brechung des Verbots)
und Aehnlicbes erzählt sich von Maori (wegen Tabu-Bruch). In Familien vererbt sich das
Gesetz, keine Schildkröte oder Schweinefleisch zu essen, keine Tomaten, Aepfel oder Gemase
(wegen Hautkrankheiten) bei der durch die Arvados (s. Malenfant) begründeten Voadott-
Secte (auf Hayti), unter Uebemahme von Mokisso (in Loango). „ Durch Fasten versöhne dick
mit Gotf" (s. St Basilius). „Das Fasten ist vorgeschrieben und wird beobachtet ad camen
edomandam" (s. Mattes), als »actus religionis" (actus dilectionis).
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dazwischengreifen, mnss gesandheitlicbe Störung als nnaasbleiblicb mebrweniger
spürbare Folge Dothwendigerweis zu setzen sein naeh logischem Beohnen eines
jeden animal rationale (ausser etwa für den, der ^keine Drei zäblen kann^).
Instinctartig wird (wie sefaon bei Thieren mitunter) die momentan gerade
zusagende Speise oftmals gefühlt (in den Gelüsten der Schwangeren bis zur
hysterischen Uebertreibung), und obwohl Kranken kirchliche Dispensation vom
Fasten gegeben werden mag, lässt sich doch dies, wenn nicht im Voraus bereits
zugestanden (unter sogemässer Aufhebung des Gebotes) correcterweis nicht durch-
führen, zumal wenn die Einhaltung der Fasten dem eigenen Gewissen überlassen
bliebe, (unter später veränderter Stimmung etwa als schuldvoll empfhndener Ent-
scheidung), auf denjenigen Volksschichten, wo (da, im Niveau der Elementar-
gedanken, den unculturellen gleichstehend) durch den Eindruck unfreiwilligen
Bruches leibliche oder geistige Störung herbeigeführt werden könnte, bis zum Tode
bei Australiern oder Maori (wie aus Beispielen thatsächlich bekannt).
Der zur Contemplation Geneigte mag sich für vierzig Tage (oder Stundem)
einem jejnnium hingeben (auf dem Berge und in der Wüste, oder bei Erinnerung
an's Grab und Begraben), wie je nach sentimental -ästhetischer Stimmung Ent-
haltung (in abstinentia) freiwillig zu üben, freisteht, aber in all' diesen Fällen
kommt es nun eben darauf an, dass der Wille selbst ein unbedingt freier bleibt,
um nicht zu unnöthiger Bebellion vielleicht gegen Gesetze getrieben zu werden
(unter eigenem und allseitigem Schaden).
Auch in allerlei gesellschaftlichen Etikettenfragen, die entblösstes Haupt in
Winterskälte oder dichtgeschlossene Kleidung in Sonnenhitze verlangen mögen —
und wenn etwa durch das Gefühl der Pietät bei Leichenbegängnissen erzwungen
(um gegen zarte Sitte nicht anzustossen) die Anlagen für weiter folgende gelegt
haben ~, steckt naturwidrig Schädliches, doch würde es sich hier stets nur um
temporär dann und wann zur Geltung gelangende Missstände handeln, während
mit dem Pomp und der Autorität geheiligten Gebotes eingesetzte Verbote, dauernd
ein incorrectes Begime zur Pflicht machen, derjenigen Pflicht entgegen, die auf
volle Gesundheit hinweist, leiblich und geistig in der Ethik (wenn naturwissen-
schaftlich verstanden).
Dass die in den unteren Schichtungen der grossen Volksmassen religiös wirk-
samen Triebfedern in ihrer Spannungsweite (ethnischer Parallelen) denen bei
Wildstämmen geläuflgen entsprechen, erkennt sich bei dem zeitweisen Ausbruch
acuter Steigerung fanatischer Excesse (hexentreiberischer oder pietistisch fröm-
melnder). Ehe indess ein solcher Krankheitsprocess zu seiner, allen Augen offen-
kundigen, Akme gelangt, mag nun der Gemeinkörper längst bereits durch
schleichende Krankheitsstoffe durchseucht und durchwühlt sein, so dass es hier
dann eben (für den Arzt der Volksseele) eines diagnostisch geübten Auges be-
darf, die Symptome im Voraus zu deuten und vorbeugend zu heilen („obsta
principüs**).
Selbst das Vieh^) wurde bei den Assyrern) dem Fasten unterworfen (zu Jonas'
Zeit), wogegen (in Judäa) das Fasten zum Zeichen der Demüthigung galt, in Zeiten
*) Bei der lustratio (in den Palilien) beichtet der flirt (s. Funke). Per intereessionem
beati Antonii abbatis baec animalia liberantur a malis (bei der Thierweihe), indem „Antonio
del Porco** (f 1281) allen Greaturen predigte (auch den Thieren im Walde und den Fischen
im Wasser). Den Göttern wurde mit Salz vermischtes Mehl (mola salsa) zum Opfern (im-
molare) dargebracht, neben Hostia (Ostia, als Oblate) im Sacrifizio (dellä Messa), unter
Sprengen von Weihwasser (s. Properz) beim Gesang in der »Missa cantata*^ (am Hochamt).
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der Trauer, (wo ohnedem der Appetit zu' vergehen pflegt). Die Fastengebote brah-
manischer Askese sollten der Seele den Ausgang aus ihrem (platonischen) Kerker
erleichtern (wie wenn zu Ehren der Isis beobachtet). An den als Stationen be-
zeichneten Tagen, wo der „Sponsus^ (s. Tertullian) verrathen und getödtet war,
fastete man, als Wachzeiten im Kampf gegen den Bösen beim Kriegsdienst der
Kirche (in einem auf den Militarismus begründeten Staatsreich). Und dann,
als in Rangordnung gut- verdienstlicher Werke, Fasten und Betteln als Haupt-
stücke rangirten, war es den armen Mönchen bequem gemacht, auch für sich das-
jenige zu erlangen, was sonst den Begüterten nur reservirt geblieben wäre (in
Käuflichkeit des Ablasses).
Vom Nebenmenschen wird das „Anthun^ im Fascinus (des „zouber^ oder
„toveren^) gefürchtet, und wenn solch' krankhafter Schrecken ansteckend das
Gemeinwesen ergreift, wüthet eine Hexen -Epidemie unter Verfolgung (italischer)
„Vergifter** (zur Ausrottung der „Venefica"), und so wird periodisch eine Ver-
tilgung der Zauberer angeordnet (von den Häuptlingen in Patagonien).
Die Hexerei^) ist von Mutter auf Tochter erblich (in Oldenburg), und so in
>) Die meisten Krankheiten gelten als „angethan** durch Zauberei (s. Wuttke). Krank-
heiten (in Australien) werden den Zauberern oder Boylyas (Wougul) zagesehriebea
(s. Grey). Tod folgt (am Gabun) aus Aniemba oder Behexung (s. Du Ghaillu). Der aus
den Knochen eines vom Feind gegessenen Thiers (mit Fett oder Lehm) hergestellte Zauber
(NgathuDgi) wird (bei den Nanniyeri) am Feuer geschmolzen (s. Taplin), wie das Wad»
(der Atzmänner). Die Bezauberung (in Gippsland) fand (wie durch Abfalle) durch Be-
rührung mit dem Bulk genannten Steine statt, oder als Makhtar (wenn der verhehlte Name
hätte erfahren werden können). The Gippland Blacks objected strongly to let any one
outside the tribe know their names (s. Bulmer). Zauberisches Gegenwirken gegen die Krank-
heit ist „boten*^ oder „hassen* (bessern). Der Allermannshamisch (Allium victorialis)
schützt gegen Behexung (s. Wuttke), als Apotropaios (im Pirit). Das Johanniskraat gilt
als Hexenkraut (fuga daemonum). In Polen wird um das Bett des Kranken Asche gesühnt,
um aus den darauf bemerkten Strichen zu deuten (s. Friedreich). Nachts wird vor das Bett
Asche gestreut, um den Teufel (durch Hahnentritt) zu erkennen (nach dem Talmnd). Die
Fasse der Herdwible wurden als Gänsefüsse (auf der Asche) erkannt (in Mörmach). Nach
Aussetzen ^er Leiche auf einer Bahre (bei den Belyando) wird aus den Fasstapfen des Thiers
auf das Wappen des Thäters geschlossen (und dann dieser gesucht), oder sonst der zerhackte
Todte urohergetragen, bis gerächt (s. Muirhead). „Die Rückkehr dünke dir schrecklich, vor
dir lichte Helle; weil' fem von uns" (s. Bohner), wird beim Einsenken der Leiche dem
Todten (von seinen Verwandten) zugerufen (unter den Fanti). Die Hexen (der Wenden)
erschienen als Katzen (koslareiza). Abgeschnittene Haare (am Zambesi) werden verbrannt, um
nicht einem bösäugigen (oder -willigen) Zauber in die Hände zu fallen (s. Livingstone). 0?um
ruptum est (im Eizauber). Hiödr war mit Helm und Schwert geboren (in der Hervararsaga).
In der „Diablerie" (le diable en quatre) spielt der Teufel (unter Masken). In den Mysterien
war die Hölle durch künstlichen Rauch geschlossen (zum Ein- und Auszug der Teufel). Im
Alsfelder Osterspiel (unter den Moralistikern) tanzt der Teufel mit Magdalena (und die
Magd mit dem Teufel Nolyr). Der (dominicanische) Inquisitor Broussard processirte
(in Arras) gegen die auf gesalbten Stöcken zu Yauderie Reitenden (1458). Der «Processus
Sathanae" wurde zur Zeit Papst Alexander's III. (t 1182) instruirt, und die Einzelnheiten des
Hexensabbaths stellten sich unter den Inquisitionen in Arras fest (1459 p. d.). Im Diebs-
Segen (in der Mark) sitzen 38 Engel bei der Jungfrau, dass ihr Kind nicht gestohlen wird
(s. Wuttke). In frommer Pietät wird die verehriiche Persönlichkeit der Trinität (alle drei
mit einander) herabgeschworen, um einen Pferdefuss einzurenken (unter temporärer Susp^i*
dirung der Weltgeschäfte also). Der (1724) vom Himmel gesandte Brief, der, über der heüigen
Taufe (in Holstein) schwebend, abgeschrieben wurde (1791), wurde auf böhmischen Schlacht-
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besonderen Familien der Dayak), doch mag jeder ein Hantner (oder Endoxe in
Loango) sein, weil schon der Blick stets trifft (mit verdächtigen Nachgedanken).
,,Ihr Auge ist schwarz, wie reifer Schlee^ (s. Hagedom), „sie hat mir's an-
gethan^ (im Liebeszaaber), und überall fürchtet sich der „höse Blick^, dem das
(italienische) Fingerzeichen entgegenwirkt (oder ein Medusenhaupt). Die meisten
Krankheiten sind „angethan^ (s. Wuttke), auch aus den Bettfedern so erkennbar
(in Eränzlein oder Kugeln). Die Maleficiati sind angezaubert im Leibe, (als factu-
rati oder maleati) oder am Eigenthum (1850). Auf die Obsessi folgen die Possessi
(als arreptitii, Innatici, pythonici). Die Klosterfrau Delphina (in Stanz) war (nach
Aasssage der Dämonen) nicht besessen, sondern nur infestirt (1848). Der vom
Angeklagten am Hexensabbath Gesehene mochte nur ein Trugbild des Teufels
sein, das indess niemals ohne Gottes Erlaubniss zulässig, und dies wäre dann zu
beweisen (1458) dem „flagellum haer^ticorum fascinariorum^. XJne maladie ^pid6-
mique se r^pandit dans l'Artois (s. Garinet); die Gefängnisse füllten sich mit
den Besuchern des Sabbath (1459).
Je mehr bei derartigen Elementar -Gedanken (notitiae communes) umher-
gefragt und -geredet wird, desto wilder und wirrer wird es (bei Anlage zu psy-
chischen Epidemien). „Daus le lieux, oü Ton brüle les Sorciers, on en trouve un
grand nombre, parceque dans les lieux oü on les condamme au feu en croit y4ri-
tablendent qu'ils le sont et cette croyance se fortifie par les discours qu^on en
tient" (s. Malebranche).
Dass bei den systematischen Inquisitionen (nach den Vorschriften des Hexen-
hammers) überhaupt Jemand in Europa lebendig übrig geblieben, ist Wunders genug
(und verschiedene Dörfer sind auch als völlig ausgebrannt überliefert, wie im Bis-
thmn Würzburg). Die Tortur liess keine Hinterthüren offen (zum Entkommen),
da die auf der Folter Schweigenden unter dem „Maleficium tacitumitatis^ standen,
und: ^daemon spiritus mendax esf^, wenn etwa den Inquisitoren unbequeme Namen
genannt wurden (1631 p. d.).
Bei Vermischung der Hexen und Ketzer durch die Inquisition seit den Albi-
genser (Schreckens)-Tagen, wurden durch das Pariser Parlament (1390 p. d.) die
Zauberprocesse der geistlichen Gerichtsbarkeit entnommen, aber mit Innocenz's VIII.
Bulle (1484) begannen die Hexenprocesse (gegen Inkuben und Sukkuben) durch die
Inquisitoren Sprenger und Institor (unter dem Bischof von Strassburg) mit dem
„Malleus maleficarum" (1489). Herzog Johann Kasimir hatte sich entschlossen
(s. Kaspar Langer) die „Hexen und Drutteu** zu exterminireu (1628) und das
Vermögen der zur „Hexerei Kondemnirten* war zu confisciren (nach dem Koburger
Schöppenstuhl). Der Bichter Moreno Sinaloa liess die Hexen verbrennen, 4er
Bosheit Einhalt zu thun (10. Mai 1874). Ueber die behexte Kuh, zu deren Heilung
der Geistliche geholfen, wurde im Zuchtpolizei- Gericht (zu Aachen) verhandelt
(23. März 1875).
Aus den Petischwäldern *) mochte das Geheimniss (eines Purrah oder Mumbo-
feldem (1866) gefanden; (dies Document, das die Spiritisten neidisch machen konnte, war
im nraographischen Original mit ^goldenen*' Lettern geschrieben).
^Wir haben es herriich weit gebracht* (in speculativer Culturgesch lebte), denn zu
solchen Finessen der Superstitio anilis hat sich das stumpfsinnige Neger Gehirn bis jetzt
nicht verstiegen, — vielleicht gelingt es mit fortgehender „Erziehung des Menschengeschlechts"
(wofür die Theosophen bereits in voller Arbeit begriffen sind). Sonst bliebe abzuwarten,
was die „naturwissenschaftliche Psychologie" zu Wege bringen mag, mit den documentari-
schen Beweisstacken der Elementargedanken (bei den Wildstämmen zunächst).
') Deos aemora incolere persuasum habent (Samogitae), habitarunt di quoque sylvas
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Tumbo) Herrschaft üben, wogegen, wenn dnreb zn b&ofige Entlamingen dk
Autorität gescbwächt war, das Treiben dunkler Kräfte (im Seidr and anderem „Thon^
des Sortilegiom, als „factora^) für nngesetzlicb galt, and so nach weiter entlegenen
Oeden flüchtete (für nächtliche Versammlangen anf dem Blocksberg oder Hakkel-
Qelds). Dabei warde der früher zum (heiligenden) Aaskehren des Unraths Ter-
wandte Besen (in Guinea oder in Hand der „Everriatores^) im Ueberlebsel fort-
geführt (um darauf zu reiten, als Steckenferd der „Besenreiterin^ oder „Gabel-
reiterin**).
Als Hilfismittel (zum ^Hexenschuss^ auf Tanah) dienen Abfälle^ aller Art
(im Unrath und Unflath), sowie irgend welch' magisch geknotete Yerknüpfangen,
Ar Namensbindungen u. dgl. mehr, wie auch Beziehungen anderer (und oft hete-
rogenster) Art (soweit überhaupt herstellbar).
„There is something belonging to a man called „Wuga'^ or „uga^. If a
stranger sleeps in some one's habitnal sleeping place in bis absence, and after-
wards finds himself unwell, he knows that the „uga^ of the man in whoee place
he slept has Struck bim there, or if one leaves an associate and goes elsewhere
to sleep, the ^uga^ of the man he leaves will follow bim and strike him, be will
rise in the morning weak, and languide, or, if he had been unwell before, he
would be worse. Although this is not done by witchcraft, a man is held respon-
sibl^ for what its „uga^ does, and is made to pay money to the injured man and
by an act of bis will have to take off the malignant influence'^ (s. Codrington)
Wer ein Kind durch den Tod verliert, wird von den Verwandten seiner Fran zur
Sühne ausgeplündert (bei den Maori).
Wenn der Fetisch (im Akotia) einen seiner sieben Todtschläger (als Sprecher mit
Sprechreim) überkommt (oder der Lakpa's, Kolons u. s. w. seine Diener), stürmt
er zu wildem Tanz aus dem Tempelgehöft (einem heiligen Hain) hervor, während
die Quäker mit bedecktem Haupt in ihren Bethäusem ruhig dasitzen, bis der
Greist überkommt (der dann bei den Shaker's auch zum Tanz wieder anstachelt).
Und was hätte eine (früher schon — in England sowohl, als in dessen ame-
rikanischen Colonien — , gegen die Gräuel des Sklavenhandels redende) Stimme
(wie sie aus Allen, Benezet und den anderen Afrika -Freunden geredet) mit dem
wüsten Gebabren zu thun, das aus wildgieriger Gewinnsucht, damit den Handels-
schiffen ihre Menschenfracht geliefert werde, zu scheusslichsten Excessen getrieben
hat, auf dunklem Continent? Nichts in den diametral auseinandergehenden
Folgen der practischen Entwicklung (und deren historischen Bedeutung), aber Alles
(s. Lasicz). Im Heiligthum (des Carmelus) fand sich „ar& tantum et reverentia'' (s. Tadtus).
Lucos ac nemora consecrant (der Germanen), secretum illud, qood sola roTerentia Tident
(s. Tacitus). In silvam auguris patrum et prisca formidine sacram (s. Tacitus) begeben
sich die Semnonen (zur Berathung).
*) The Garata would be burnt, and while it was buming the wizard sang bis cbann
(in Florida), unter Muschelblasen (auf Tanah). The skull and jawbone are taken out and
these are called mangite, whicb are »saka**, bot with spiritual power, and by means of whkb
the help of the Lioa, the powerful ghost of the man, whose relics these are, can be obtained
(s. Codrington), beim Begr&bniss (in Saa). „Das alte Rom warf sich vor der Eigenschaft
der Gottheit zur Erde, das neue vor denen des Menschen, der Polytheismus betete die Ur-
sache an, das Papstthum die Wirkongen*^ (b. Santo-Domingo). Statt der Kapsel (bolla) mit
darin verschlossenem Zauber, trugen die Christen Eukolpien mit einem Stock des heüifea
Kreuzes oder andere Reliquien (s. Y. Schnitze). Die litania minor ersetzte die Ambarvalia,
die grosse Litanei die Robigalia (s. Usener). Der „Neid der Götter* (eines „eifersüchtigw
Gottes*") föUt aus (b. Plato) in der Gottheit, als das Gute {/leyunoy fid^^/Äa),
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in ethno- psychologischer Hinsicht in werihyollsten Anfschlüssen, bei spähendem
Einblick in den Eeimnngsprocess der Elementargedankeo, um ihren Gang ver-
folgen zu können und zu beherrschen, soweit es gehen sollte (dnrch Eenntniss
der hier bedingenden Gesetzlichkeiten).
Der in entscheidnngsschwangerer Zeit bei den Presbyterianem (wie ihrer
Vorgängern vielen in der Geschichte) znm Dnrchbrnch andrängende (und in späte-
ren BeviTäFs wiederum herrorströmende) Geist, hatte sich bei Fox zu äusserlichen
Formeln abgestuft, die in beschränkter Secte ihre Absonderlichkeit bewahrten,
während das Gros der Massen wieder zu den politischen Aufgaben eines praktisch
commerciellen Lebens zurückgekehrt war, wofür die in anglicanischer Kirche be-
reits festgestellte Begulative durchschnittlich genügen mochte (je ^^^ ^^^ ^®*
dürihiss dringlicher fühlbaren Beformen).
Als den Siebzigen (wie sie freudig verkünden) das Austreiben der bösen
Geister gelungen — , (der in Div verkehrten Deva, über welche sich die Brahma-
jika erhoben) — , fiel Satanas vom Himmel, gleich einem Blitz (da im periodischen
Herrschaftswechsel der Sieg sich für Ormuzd entschieden hatte, im Gegensatz zu
Ahriman, unter manichäischer Fassung), aber das Treiben (dämonischer) ünholdinnen
(ünhultha bei Ulfilas) ging fort, und bei ihnen schlich sich um so leichter der
„Verleumder" oder d^äßoXog (diuval oder Teufel) ein, der fortgehend umging (wie
immer und überall), de boze vyand oder (b. Greg. M.) „antiquus hostis^ (gleich
Mara), aber erst im theologischen System jene Bolle zuertheilt erhielt, die bald
zu wüthen begann in Hexen-Epidemien (zur Zeit der Entdeckungsfahrten gerade)*
„Die Vorstellung des Teafels und teuflischer Christen, welche allmählich auch in
dem Volksglauben so grossen Umfang gewonnen und so fest Wurzel geschlagen
hat, war dem Heidenthum fremd" (s. Grimm), und fehlt bei Indianern sowohl
wie bei Negern (oder in Oceanien). „Einen durchdringend dualistischen Unter-
schied zwischen Gutem oder Bösem (Ormuzd oder Ahrimans) kannte weder die
indische oder griechische noch die deutsche Götterlehre" (neben Bjelbog und
Tschemibog im Slavischen), „das gute, wohlthätige Princip in dem Göttlichen
überwiegt" (der nordische Loki, zum Bösen oder Schädlichen neigend, steht der
Natur des Hephästos näher, als des christlichen Teufels). „Selbst in den elbischen
Geistern waltet die Güte vor, dem Nix, dem Kobold, ja den Biesen ward nur
theilweis Grausamkeit oder Tücke beigelegt" (s. Grimm), und so bei den Wong
(oder Fetischen überall). In Maui spielt zogleich das Necken (der Kobolde).
Die Cherokees (s. Whipple) „knew nothing of the Evil one and bis domains,
except what they have learned from white men" (1855). De Negers geloven aan
Toveraars (s. Bosman), dog egter op een eerlijker en te gelijk ook betamel^ker
wiss, als die Sotten of waanwyzen by ons (dewelke dnjyen, dat geen Toveraar jets
zonder mede-hulp van den Duyvel zou können uytoveren), en zeggen niet dat het
een kragt van den Duyvel, maar en gave Gods is (1709). ^
^) It may be asserted with confidence, tbat a belief in a deril, tbat is of an evil spirit,
bas no place wbatever in the natiTe Melanesian mind (s. Codrington). Most unfortunately
it bas come to pass, tbat the religious beliefs of Europaean traders have been conveyed to
tbe natiyes in the word „devil" (1891). Bei den «tres res*^, die „una res'' sein sollen ent-
weder drei Gotter oder ein dreifach getheilter Gott, heisst der Gott des kirchlichen Dogma
ein dreiköpfiger Cerberus (bei Servet). fh Z^vg, tk *Md>fg, tig ^HX*6f Arr* SidQamg (im
Orakel Apollos). Auf kirchlichen Gemälden liegt der arme (and dumme) Teufel zerquetscht
unter der Wucht des Throns, auf dem drei Allmächtige sitzen, und ihre Jungfrau oft da-
neben (mit einem Kind auf dem Schooss). Die unter Kaiser Tibedus (t 582 p, d.) bei dem
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Im kirchlich geweihten Bilde des Heiligen wirkt (heilkraftig im Gebet) dessen
(heilige) Seele, im Fetisch melanesischer Wandlung der Vni, and solcher Yni „his
no soal, becanse itself is like a soul^ (auf Banks Island), als Atma (für Atai) im
orphischcu Pantheismus des Zeus, als Pan (b. Hellanicus), der in (Guinea^s) Mawu
abgeschlossen (in Nyankupong als Himmel gewölbt) den Wong herabsendet, um
aus den Natarobjecteu in den Fetischen zu wirken« als Wichte (wiht oder yaihteX
und (hose) Bösewichte meist, obwohl die dick- und- krausköpfigen Neger das Uebrige
erst von portugiesischen Feitizero gelernt haben mögen, da sie (wie Molanesier and
Indianer ebenflBlls) in die Bekanntschaft des Teufels vornehmlich durch die Europäer
eingeführt wurden, und vorher in all ihrer Unschuld und (stupidester) Unwissen-
heit Nichts davon wussten (von all dem ^^Devil-deviP), auch nicht viel vom Baum
der Erkenntniss, des Guten und Bösen, da (im Ga-Land) der Begriff des letzteren
in den Kehricht fällt, der ausgefegt werden muss, denn ^Beinlichkeit ist die
Hauptsache^, und indem nun die Phu-loi (die am Menam Waschenden, wie ihre
Gesinnungsgenossen in Mesopotanien) auch die Seele einer Waschung unterzogen,
folgten der Ceremonien vielerlei in Taufen und Wiedertaufen (oder ^native baptism^
der Maori), mit Ersäufen der ^Yemunft^ (zum Protest dagegen).
The outerworld of women and children and the (uninitiated) matawonowona
(whose eyes are closed) undoubtedly believed that the initiated entered into
assooiation with the gosts of the dead; — in den Matambala, auf Florida, Tamate,
auf BanksJslands, Quatu in den Neu-Hebriden u. s. w., (wie bei Haidah oder Tim-
manies u« dgl. m.). An accident would no doubt sometimes make it piain, that
it was a man, some one well known and recognized, who was figuring as a ghost»
but then bis digxiise was not the work of mortal hands, and the shrewd conjectore,
that all the rest were as much men and neighbours as the one whose &11 re-
vealed him, might be entertained (wie bei spiritistischen En&rvungen). It was
only when the neophyte was admitted into the mysterious precincts that he found
only bis daily companions there and learnt that there was nothing to be im-
parted to him except how the sounds were produced, how the dresses aiid deoo-
rations were made (s. Codriugton), „dass es keinen Fetisch giebt '^(s. Bohner), nur
ataroh, ,, Betrugt (und masonischo Griffe). Und die Haberfeidtrciber entziehen sich
(1893) der Verfolgung durch Gensdarmes (in Bayern). In der bei den Leichen-
ceremonien (der Batas) gebrauchten Maske Dongol-dongol findet sich feuchtes
Mooos, um Thränen hervorzupressen (s. Van der Tunk). What is inherently sacrcd
is rongo or sapuga (in den Neu-Hebriden). Evcrything connected with a ghost
or whorship, is tambu^) itself (in den Salomon -Inseln). Op den dag van het
Heidenprocess Syriens in Eonstantinopel Angeklagten wurden beim Aufstand des christ-
lichen Pöbels (gegen den zu milden Richterspruch) den Bestien vorgeworfen (unter Ver-
brennung der Leiber). Das lässt sieb festnageln (für Selbstbeschau). Ter incanto, in sign«
dei et sigou Salomonis et signu de domna Artmix heisst es auf dem magischen Nabel (zn
Neapel).
*) Each tindalo has bis special leaf and a man will set his tambu, with the leaf of
bis tiudalo as a mark (s. Codrington). Das Bobosso (Halmahera's) oder Pomali (auf Ceram)
nbevat altijd een of ander verbod en kan rechtstreeks betrekking hebben op zekere geestoi
(s. Camper). Im Musukpamo wird (vom Wongtschä) der Fluch (musu) weggewischt (kpamo)
von den Musuafoi (mit Fluch Behafteten oder Verfluchten). Unter den Akalo (Abgeschiede-
nen) liefern die Lioa die (im Saka) kräftigen Reliquien (in Melanesien) und die Sakyi
wurden als kraftvolle Söhne erkannt (von ihrem Vater). Die imgeschlechtlichen Androgynen
werden von Gott getheilt (b. Plato). Die Frau entsteht aus dem Daumen des Mannes
(b. £skimo). Die ihm als Lebewesen vorgeführten Thiere erhalten vom Menschen ihre Nameo,
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Moeloedfest binden sich enkele jongelieden groote honten maskers voor het gelaat
(s. de Clerq), die Masken (tjakaibah) wnrden früher von der Leibwache des Snltan
getragen (anf den Molnkken), von den Sindongo (in Loango).
Als Qnat (anf Bank's Island) ans dem zerborstenen Stein seine Mntter Qnat-
goro (oder Iro Ul) hervorgetreten, bildete er Geschöpfe, und brachte dann für
den (als nahenden Tod in den Angen gefühlten) Schlaf seiner Brüder (mit Tan-
garo Gilagilala, „Tangaro the Wise^ als ältesten, und Tangaro Loloqong, „Tan-
garo the Fool^, als jüngsten) die Nacht (qong) von der Insel Yava, zum Herab-
sinken, bis beim Zwitschern der Vögel durchschnitten (mit einem rotben Obsidiau)
bei der Morgendämmerung („rosenfingeriger Eos^). Durch das Vogelgezwitscher
yerrathen, wird Mani zerschnitten (als in Hine-nui-te-po's dunkeln Schlund hinein-
kriechend). Durch Hahnengekräh wird (teuflische) Riesenarbeit unterbrochen,
und der Zwerg Alwis (der die neun Himmel durchmessen) mit dem Morgengrauen
versteinert, wie die Vorweltlichen auf den Antillen (durch die Sonne), und Tawhaki
vernichtet die in seiner Mutter Haus Eingeschlossenen, durch Hereinlassen dos
Tageslichts (bei den Maori).
Gleich Mani (der Maori) spiegelt Qnat, „good natural, but mieschievous*'
der „only playfully mieschievous^ (s. Codrington), die demiurgische Rolle (eines
Quetzalcoatl und Collegen) zum Ausverfeinem der Welt, i) die aus ursprünglichem
Dunkel, (aus Erebos und Nyx im Chaos), hervorgegangen, beim Umschwingen
(polynesischer) Po, aber dann nachdem aus Finsterniss das Licht (Ao) sich erhellt
hatte, die Rückführung wiederum in nächtliche Unterbrechung verlangt (beim
Wechsel des Entstehens und Vergehens).
Qnat hatte seine aus dem Holz des Dracaena-Baumes geschnitzten Menschen-
paare in Bewegung gesetzt, indem er unter Schlagen der Trommel davor tanzte,
da aber (in Lakona) sein Genosse Marawa (mit den Vui) die von ihm in Nach-
ahmung aus dem Tavisoviso-Baum Gebildeten nach dem Eingraben verrottet fand,
haben die Menschen seitdem zu sterben, während sie früher — unter Streit der
Frau mit der Krabbe (auf Leper's Island) oder eines Mannes mit der (auf F\ji dem
Mond entgegenredenden) Ratte (auf Araga) — unter Abwerfen der Haut sich er-
neuert hatten (nach dem Schlangensymbol in Guyana). Die Haut abwerfend (wie
Schlangen und Krabben) lebten die Menschen (s. Codrington) fort (auf Bank's
Island), bis die Greisinnen, deren abgeworfene Häute beim Fortschwimmen fest-
steckten, dieselben wieder anlegten, um ihren Kindern nicht jung zu erscheinen
(und somit fremd). „When they made men Tagaro said, ihey shonld walk upright
on two legs, Suge that they shonld go like pigs^ (in Araga). Wie durch Abwerfen
der Haut, wird der Leib durch Arznei erneuert (s. Macrob.), im Bild der Schlange
(Aesculap's und Hygieia's), aus dem Symbol des Mondes (für Koin-Koin). Every
new moon is thought to be really new (auf Florida), „there is Nyava sitting^
da sie nicht die entsprechende Hälfe (der Hälfte) gewähren können (so dass Eva geschaffen
wurde).
') Koevasi (in Florida) is asserted to be superhuman, never alive with a mere human
life („the subject of histories**); „bow sbe came in existence, no one knows, she made things
of all kinds'^ (s. Codiington); ^in some marvellous way^ (s. Curr), in Australien (,,the
World always existed"). Als der (ägyptische) Urgeist nach dem Himmel (als immateriell
geistige Welt) die materielle Natur gebildet, wurden Rangordnungen unter den Geintem ge-
schaffen (s. Stobäus). The Talamaur was supposed to go out and eat the soul or lingering
life of a freshly-dead corpse (s. Codrington). Der Taroatetiqa (ghost-shooter) bringt Krank-
heit (in Melanesien). Iduua die Jongfrau, als goda dis oder Göttin der Götter (b. Thiodolf
Hwin) bewahrt die Äsen vor Altwerden (Schmerzen heilend oder auch bewirkend).
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(8. Codrington). Auf die Steinhaufen (bei Yalnwa) wirft jeder Beisende Steine
(days aecamolate like stones, a man as be addes bis stone to he heap «pats bis
day upon it^), non omnis moriar (dass die Spur nicht verloren gebt).
Mooramoora (der Dieyeri) theilte die Zehen und Finger der erstgeschaffenen
Eidechsen, unter Abschneidung des Schwanzes, zum Aufrechtgehen (als Menseh).
Tanah Kumpok (moulded earth) heissen (b. Dayak) die ersten Menschen (s. Dünn).
Die Schlange gilt als Ahn des Menschengeschlechts (bei den Galla). Gott Ngoc
hoang (in Annam) schickte Botschaft dem Menschen, dass er die Haut ändernd
ewig leben, wogegen die Schlange im Alter sterben w&rde. Da indess der Bote,
durch ein Rudel Ton Schlangen belauscht, von diesen bedroht wurde, dass sie ihn
beisseu würden, verkehrte er aus Angst das Aufgetragene in sein Gegentheil, und
so sterben die Menschen, während die Schlange häutet (s. Landes). Als nach
Schöpfung der Welt (auf Nyas) Lamonia (nach dem Pasten) bewirthet wurde,
warf er beim Essen der Banane die Kerne hinweg, welche ihm Unsterblichkeit
gewährt haben würden, und sie jetzt den Schlangen gegeben habe, weil von diesen
gefressen. Se Lemonia avesse invece mangiato i granchi, gli uomini sareblero
stati immortali e non i serpenti (s. Modigliani).
Die Isis -Priester trugen leinene Gewänder, um nicht durch Thierisches ver-
unreinigt zu werden, während Abers Eltern mit Stücken aus Fellen bekleidet
werden, und Kain der Ackerbauer ausgestossen wird, mit dem Kains-Zeichen, wefl
sonst siebenfach gerächt (in Lamech's Lied). Die Dämone (1851) suchen ^ihr Elend
an sonst beglückteren Geschöpfen zu rächen^ (s. Gassner). ^Hat dich ein Mensch
hingerafft, so lass ihm keine Ruhe, hat es aber Gott gethan, dann gehe und schlafe
in Frieden** (s. Bohner), wird beim Kriegstanz (vom Hauptmann) dem Todten (mit
Klang der Trosttrommel) zugerufen (in La). Jeder der Leidtragenden nimmt unter
Darbringung seines Geschenks Abschied vom Todten (wie die Esthen beim Leichen-
schmaus), „denn der Todte soll ihn nicht zu sich wünschen oder durch starke
Sehnsucht seinen Tod verursachen** (in Nigritien), wie etwa (Tabiti's) Oramatoa,
wenn liebend den Hinterbliebenen nahend (auch in Indonesien).
Die Makassaren (auf Celebes) verehrten beim Aufstehen und Niederlegen
Sonne und Mond, oder bei wolkiger Zeit, ihre im Hause gehaltenen Bilder. Ob-
wohl sie sich, wegen des Glaubens an die Seelenwanderung, des Tödtens der
Thiere enthielten (ausser dem des schmutzigen Schweines, zu dem auch die sünd-
hafteste Seele nicht herabsinken könne, oder der Vögel, als zu klein und zu
wenig entwickelt fQr den Aufenthalt einer menschlichen Seele), opferten sie dock
Büffel, Kühe und Ziegen den Gestirnen der Sonne und des Mondes, die sie
nicht in geschlossenen Tempeln, sondern auf freien Plätzen anbeteten. Der Himmel
hatte nie einen Anfang gehabt, und früher herrschten dort Sonne nnd Mond in
Ewigkeit. Als aber einst, wegen Streitigkeiten, die Sonne den Mond verfolgte,
kam dieser auf der Flucht mit einer schweren Masse nieder, die als Erde herab-
fallend sich öffnete und zwei Geschlechter von Riesen hervorgehen Hess, von den^
das im Meere waltende durch Niesen die Stürme erzeugt, wogegen das im Innern
der Erde weilende an der Erzeugung der Metalle (mit Sonne und Mond zusammen)
arbeitet, aber, im Zorne bewegt, Erdbeben hervorbringt. „Qu'au reste de la lune
^tait encore^ grosse de plusieurs autres mondes, qui n^avaient pas moins ^tendue
que celui-ci, qu^elle accoucherait de tout successivement Tun apr^ Tautre, ponr
r^parer les ruiues de ceux, qui seraient consommös de 100000 ans en 100 000
ans par les ardeurs du soleil.** Aber diese Entbindungen würden nicht, wie die
erste, zufällig statt haben, sondern in regelmässiger Ordnung, da Sonne und
Mond aus Erfahrung die Gefahren ihres Zwistes f£ur das Bestehen der Welt tg-
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kannt und sich jetzt in die Herrschaft des Himmels getheilt haben (s. Oeryaise).
Kasimbaha auf Celebes raubt das Gewand der Utahagi, die mit sechs Himmels*
Djmphen (in Gestalt weisser Tauben) zum Baden herabgekommen war (wie im
birmanischen Drama). Im Fortstossen mit den Hörnern rollt der Stier das
Schöpfung8-£i (in japanischer Kosmogonie).
Wie sich („an den Wurzeln von Himmel und Erde^) die Wege scheiden (bei
Maori) zu Hine-nui-te-po hinab oder aufwärts (for Taue's Unsterblichkeitsqnelle
im Vai-ora), so wiederholt sich das (aus anrichtiger Botschaft des Hasens den
Koin-koin Tod bringende) Missverständniss (in Melanesien), als Tangilingeline der
Seele Iro Pageti's irrthümlicherweise den Weg nach unten weist, statt nach oben
(s. Codrington). Als Mate (der Tod) aas Panoi (der Unterwelt) gerufen war durch
Quat (der Besitz -Uebertragungen wegen), sass der zur Verhütung der Bückkehr
bestimmte Tangaro thörichterweise am Himmelsweg (so dass die Menschen jetzt
auf dem nach der Unterwelt fuhrenden zu folgen haben). Wegen des Haut-
wechsels streitet die Frau mit einer Krabbe beim Ursprung des Todes (in Leper's
Island). Ein Mann streitet mit der Ratte, wegen des Wiederauflebens (in Araga).
Unter dem Segen (oder dem Zuschauen) Mahatara's da droben (bei dem in den
Putir Santang die Geschicksgötter wohnen, als Moiren vedischer Kita) hat Djata,
als Sanger (durch Inzucht gezeugt) die Welt geschaffen, indem beim Abtrocknen
die Erde entstanden, aus (hyiozoistisch auch) nächstliegendem Process (seit Thaies)
in der Kosmogonie (Babyloniens und Aegjptens, wie bei Algonkin und in Yoruba).
Bei alldurchdringendem Leben steckt das jedem Einzelnding Wesentliche in
den Gana, die (beim Verlassen ihrer Behausungen) im Gewunder (Träumender)
erscheinen (meist schreckhaft) in Ganagana (oder gagana), sich aber pflanzlich
(wie im Reis) als Kela (der Karen) und zumal animalisch zum Seelischen (des
Hambaruaug) gestalten (und auch schon bei vertrauten Gebrauchsgegenständen,
wie Waffen oder Geräthe, dadurch vertreten sein mögen, bei Verstandesbegabung
derselben, weil mit dem Verstand geschaffen).
Wenn nun das Geheimniss des Todes herantritt, wandelt sich diese Ham-
baruang (s. Hardeland) in Liau, deren unheimliche Nähe (aus der Erinnerung,
während der ersten Tage nach dem Begräbniss) man durch die Tiwah loszuwerden
sucht, wenn Tempon letou (als Psychopompus, gleich Hermes oder Anubis) zu
sicherer Führung nach dem Lewu liau gewonnen werden kann (magah liau).
Dort, wohin auch die Gana der bei dem Opfer verwandten Gegenstände (auf
den Fiji) folgen, wiederholt sich Alles in schattenhafter Unterwelt (ko-tu-men der
Dahomeer), und so bedarf die geisterhafte Seele (f&r die Resurrectio camis) ihrer
leiblichen Unterlage, weshalb die (bei Czechen, wie in Scandinavien) bewahrten
l^ägel, sowie Haare und sonstigen Körperabfalle zusammengesucht werden, um durch
Bawi-balang-babilen's Lebenswasser oder Danum Kaharingan (Vai ora der Maori)
begossen oder getauft (zur Wiedergeburt) neu belebt zu werden, um sich mit
der Liau (oder Salumpok-liau) zu vereinigen, aus der Leiche, (unter Sisa's Spuk in
Guiuea), als Hantu, während die Hantu baranak (der im Kindbett Verstorbenen)
und die Hantu baruno (der Ermordeten, weil am Irdischen gefesselt) fortschweifen
(und so als gefahrlich gefürchtet werden).
In Lewu liau verlängert sich die (menschliche) Lebensdauer, geht aber (mit
Erschöpfung des Termins) auch dort zu Ende (wie in den Devaloka, durch Er-
schöpfung des Karman), und nun (während die im äoma veijüngten Pitri zum
pflanzlichen Wachsthum herabregnen) bei bereits in Bua oder Früchten mög-
lichen Genuss (aus brahmanischen Vorrechten), beginnt bei den Wildstämmen
(wie in hawaiischer Kosmogonie) die Evolution mit dem einfachst niedersten, mit
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dem Eulat oder Pilz (auf Borneo), einem Schimmelpilz (aus generatio aeqnivoca),
worin als das seelisch Elementare (die ans Lewa liau zorückgekommene Lian)
drinnen steckt, nud wer solchen Pilz deshalb essen sollte, der fühlt sich von Zeogongs-
fähigkeit durchströmt, nnd dem sodann geboreneu Kinde wohnt genetisch die
Lewa ein, als Seele, welche in Kla der Eweer aus der Seelenheimath (durch Mawu)
herabgesendet wird, wo sie (in ihrem Kosmos noetos) geweilt (aus Präexistenz).
Somit nuD also, im Umschwung der Kaipen (des xvxlo^ dyayxaloc im Ent-
stehen und Vergehen) steht der Mensch wieder fertig, und da sich dieser (im
sprachlichen Seclenverkehr auf der Gesellschaftssphäre) von fremdartigen Geister-
wesen umschwebt f&hlt, Versetzt er diejenigen, welche sich ihm als mächtiger
erweisen, in die Klasse der Saugiang, ein friedliches Dämonengeschlecht der Vor-
zeit (bei Hesiod), zur Hut der Menschen bestellt, und sie gewährend, wenn dem-
gemäss Gelübde (Mokisso in Loango) übernommen werden (bamiat intu Sangiang),
so dass der (religiös) den (gattenden) Gott Ersehnende ihn (gleich Tendi der
Karok) zugesellt erhalten hat (Manjangiang aus der Sangiaog).
Solchen ^Helfern'^ liegen zunächst die (abwehrenden) Dienste der Apotropaioi
auf, um Badja Sial's Uebel fern zu halten, und dann mögen sie seelig beglücken,
wenn Ra^ja Ontong hinabbringend (zum Zahlen gegen gute Bezahlung).
Der von dem Hantu Nachts abgerissene Kopf (Barowut lakoloke) fliegt mit
den anhängenden Eingeweiden umher (auf Borneo) unter den Badarok (s. Harde-
land) im „Druidenkopf^ (zum Alpdrücken). Der als Barowut lakoloke fliegende
Hantu, in's Haus gelangt (als Vogel oder Ratte), steckt (nach Bekämpfung der
Hambaruan) Splitter oder Gräten in den Leib des Feindes (zum Krankmachen)
und entflieht vor Tagesgrauen, weil das Licht ihm tödtlich (s. Hardeland). Von
den durch Essen der Lidong-Schlaugen zu Hantuer gewordenen Bewohnern des
Dorfes Lelebaner thut der (verstorbene) Hausvater (Badja haramaung batolang
dohoug) Niemand mehr etwas zu Leide (s. Hardeland), und sucht auch (wenn
Opfer erhaltend) die jungen Hantuer vom Bösen abzuhalten (obwohl sie sich nicht
viel um ihn kümmern).
Wie die Gana der leblosen Dinge gelangen auch die Liau der geopferten
Büffel nach der Seelenstadt (bei den Dayak), als Batang diawo boelan sating maledak
boelan (s. Schwaner), an die goldenen Wohnplätze der verstorbenen Voreltern
(am Fluss). In der Seelenstadt (der Dajak) werden bei fleischlichen Genüssen
keine Ehebündnisse geschlossen (s. Perelaer). Im Banua niha tou (il villaggio
dei morti) ^i suicida ed i morii per violenza abiteranno separati dagli alki^
(s. Modigliani), wie im indianischen Seeleudorf (seeliger Jagdgründe). Erlik-Chan
(oder Nommeu-Chan), durch den Bnrchanen Jamandaga besiegt, wurde als Höllen-
richter (Schöhdschi Tschedsal) bestellt (unter den Biridien Orron), die Jergatschinen
sendend (zum Abholen nach Tammien Orron).
Nangkap semengat (das Einfangeu der flüchtigen Seele) geschieht durch die
Obat in der lupong (Medicinbüchse) des Manang (Blian oder Basir) oder Dukon
(bei Krankheiten). Auf dem Wege nach Lewu liau kämpft die Seele mit dem
Dämon Kukang, wie der F\ji seiner Keule bedarf (in's Grab gelegt). Hat-alla (der
Dayak) reigns above (s. Becker) bis habitation is Bukit ngantong-gandang (be-
weglicher Berg am Flussufer).
Djata, als der (in Verschwägerung gezeugte) Sanger des Mahatara hat mit
ihm die Erde geschaffen, beim Trockenlegen durch Abfluss des Wassers, nnd so,
aus seinem Ursprung her, herrschten die Djata (in Borneo) über ihr Flussgebiet,
als Flussgötter, weil älteste Gebieter im Land, wie Inachus, als Flussgott (s. Paus.)
in Argos oder (der erstgeborene) Archeions (den ein Herakles zu bezwingen hatte).
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Woun fremde Eroberer in's Land ziehen, folgen ihnen ihre zum Laftschweben
(gleich dem Sangiang aus oberem Lewa) befähigten Götter (in den die Ahnen der
Banta am Schlachttago herbeiführenden Wolken), und ihnen gegenüber würden
die Götter der (im Boden wurzelnden) Eingeborenen gerne in tiefere Rangstufe
hinabgedrückt werden, wenn sie sich nicht durch Sendung endemischer Krank-
heiten (und anderer Uebel) trotzdem zu mächtig erwiesen, um verachtet werden
zu dürfen.
Die Dayak gestehen deshalb auch den Djata höhere Macht zu als der Sangiang,
bedienen sich indess der letzteren, um bei jenen Fürbitte einzulegen, als eine
immerhin rathsame, da den Djata, obwohl zum Gehör nicht abgeneigt (bei ent-
sprechenden Beigaben von Opfergeschenken) dasjenige umheimlich Tückische an-
klebt, was den Menschen (als Landthier) stets beschleicht, wenn dem Wasser
gegenüberstehend (was auch zu Menabozho's Conflicten mit den Wassergeistern
der Seen Anlass gegeben hat).
Was als feindlich Böses sonst die Welt durchfliegt (im Leid des Lebens),
kommt herab aus dem das Lewu-Sangiang noch überschwebenden Aufenthalt des
Sial (unter ihrem Ba4ja Sial), oder (in Sprache der Sangiang) Kawä (am Batang-
danum baderep), und solche Unholde müssen deshalb alle erst durch die Be-
schwörungen der Balian vertrieben sein, ehe es möglich wäre, zum Herabbringen
des Radja Ontong, bis zu seiner Behausung zu gelangen, am „goldenen Thor^
(als Racya blawang bulau) im höchsten Himmel (nächst zu Mahatara selber).
Das Reich der Djata, aus dem sie an den ihnen geheiligten Flussstellen
heraufkommen, oder ihre Diener (Ba^jai) senden, mit dem Kleid (Klambi) der
Krokodile überzogen (wie sich anderswo Werwolfshemden anlegen), ist ein reich
geschmücktes, und so, wer (gleich den der Verführung des oder der Nix Hin-
gegebenen) die Nässe nicht scheut, mag sich ihren Aufenthalt wählen, durch
Taufe (Mampouda's) den Djata geweiht (in Kindschaft schon).
So liegt auch für die heilige Ganga (welcher Ertrinkende nicht entzogen werden
dürfen) eine Taufweihe nahe (im brahuiamischen Ceremonial), und nachdem dann
Rivalität mit der Himmelsgottheit eingetreten ist, wird der Vogel (in Atua) herab-
gesandt, um in solch feierlichem Moment ein „nutrimentum Spiritus^ zu über-
bringen, das nach Oben führt, und die da Unten betrogen sein lässt (wie der
Teufel der Patristik, als er nach dem Köder geschnappt, in des heiligen Kirchen-
vaters bitterem Gespött).
Wenn bei Ueberschau der Elementargedanken, bei der Auffossung der Seele
zunächst, die ethnisch durchgehende Unterscheidung zwischen der lebenden (des
Leibes) und der (beim Tode) abgeschiedenen verfolgt wird, ist unter den wech-
selnden Nameusbezeichnungen (soweit etymologisch erklärbar bei historischer Ab-
leitung) als Vorbedingung da^enige Vorstellungsbild zu constatiren, was dadurch
ausgedrückt sein sollte (also die denkende Ursächlichkeit in der Logistik, woraus
das lautliche Wortbild hervorgetreten).
Der Liau, als abgeschiedenen Seele (bei den Dayak) gegenüber, bezeichnet sich
(neben dem, was -— aus der Hantu oder Leiche — die Ergänzung der Liau Krahang
zur Sampilang-Liau nachsendet) die leibliche als Hambaran (unter dem letzten
Ausathmen im Hauch entflogen), und hierin liegt nun die (in Jiva neben Ajiva) für
belebte Wesen benöthigte Modification des Gana als Kelah der Karen, (mit dem
Seitenstück auf Viti), in Wesenheit (oder Wichteligkeit) überhaupt (arctischen
Linuae einwohnend).
Auf den Molukken wird der abgeschiedenen Seele oder Wong, — die, wie
überall, im Neugeborenen (Guiuea's) wiederzukommen hat als Kind (Wong der
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BeDna) — , gegenüber die im Leben belebende als Njawa bezeichnet, worin sieb (ans
iga oder gna) die UeberfUhrang znm Nons andeutet, oder doch zur pnenmatischeo
Psyche, neben der threptischen (als anima vegetatiya).
Solche Wong, wenn Geister hervorragender Persönlichkeiten, können nnn
(durch Apotheose) zom Rang von Göttern (in Enhemems' System) leichtlich er-
hoben werden (gleich den Chao der Thai), nnd dann ist es nahegelegt, sie, fftr
hülfreiche Hand, zum Herabsteigen anznrofen, hernieder in das Gefäss, (woraos es
prophetisch dann redet).
Wenn dadurch mit dem Gharacter von Schutzgeistem (gleich Feruer) be-
kleidet, in den Djooe (der Molukken — „als beseherm heiligen yereerd^ (s. de
Clercq) — , werden, um sie den Behausungen nahe zu halten, Opferplätzchen (Pilogot
auf Bangai) dort aufgerichtet, und ein theologisch Verständiger wird dann dk
entsprechende Auskunft geben können, wann mau am besten in häuslichen Sorgen
an sie sich wendet, oder besser yielleicht an die Salai (in Krankheitsfällen).
Für Alles das, als überall auf der Erde wiederkehrende Bedürfriissfragen,
finden sich überall auch festgeregelte Vorschriften eines medicinisohen Systems
der Zauberärzte, die in ihren Theorien nach den Umständen wechseln (in der
Geschichte der Medicin, nach ihren Phasen), aber die jedesmal gültige dann, als
eine logisch soweit geschlossene, zur therapeutischen Verwendung bringen.
Auf den Molukken stehen den Religionsbedürftigen auch noch andere Wesen-
heiten zur Verfügung, wie der genialisch (aus dem dassischen Westen) die, jetzt
islamitische, Welt durchfliegende Djin, den man zum Streit gegen den Svangi oder
(in Ternate) Ijaka anrufen mag, da Engel gern gegen ihre Widersacher die
Schwerter kreuzen, beim Kampf um die Seele (wie der Erzengel schon f&r die
mosaische gestritten).
Hoch oben (im Planeten Jupiter) weilt Baal,^) der sich aus seiner weiblidien
Hälfte Astaroth (Aschera im Planeten Venus) als ,,Herr des Glückes^ erweist,
wie (bei den Dayak) Ba^ja Ontong, am Eingangsthor zu Mahatara's Aufenthalt,
aus dem, in seinen Töchtern, die Loosgöttinnen auf die Erde herabgelassen werden
(zum Glücksspiel). Tawhaki, zum Himmel aufsteigend, begegnet dem im Priester-
schmuck herabkommenden Aal (bei den Maori). Der „heilige^ Aal, wenn todt
gefunden (auf Kuschai) wurde begraben, „sorgfältig in Matten eingehüllt, mit
gleichen Ceremonien und Ehren, als handele es sich um einen grossen Häupt-
ling'^ (s. Finsch), wie in Aegypten das heilige Thier (zu Herodot's Zeit). Das
komische Tanzen des Aals (auf seiner Schwanzspitze) bringt deu Frosch zum
Lachen, um das eingesogene Wasser auszuspeien (bei den Kumai).
Im Alldurch walten des Dämonischen (in Deisidämonie) steckt in jedem Ding
sein Dämon (der Hellenen), des Genius (bei Bömern), Gana (bei Dayak), Vui (bei
Papua), Kelah (der Karen), Atuah (ioh, „the coro or pith of a thing^) oder Atua (bd
Polynesien!), Elohim (semitisch, wie in Bäthylien eines Beth-El), Ferner (paisisch,
zum Prototyp), Innuae (bei Eskimo), Manitu (der Indianer), Wong (der Nigritier),
u. s. w., in Wichten (der Wesenheit).
Diese (im Elementargedanken) überall erkennbare Vorstellungsreihe, die
durch den Totem in die Bolle des Schutzgeistes übergeht, entzieht sich deutlicher
1) Neben Bei, als Herr der Erde, wird noch ein „alter Bei' (b. Jensen) unterschieden,
sowie ßel-Mardok als Sonne (s. Lukas). Nachdem Marduk (auf seinem Streitwagen) die
feindliche Tiawat bekämpft hat, weist er den Göttern ihre Wohnpl&tze an (als Anu, Bei und
£a). Neben Anu, als Himmeisherr, weilt Ea im Wasser, während Marduk die Senne herauf-
führt (als Bel-Marduk).
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81
Auffassung, jo strenger der monotheistisclie Gottesbegriff der Scböpfting alle
Thätigkeit in sich ahsorbirt, und ist deshalb in dem semitischen Anschannngs-
kreise schwieriger zn erkennen, föllt jedoch fQr die El, wie bei den Bäthylien, als
Beth-Bl gewissermaassen (betreffls der Steine), in das Treiben der Asher^h in
Bäumen (bis zum Erscheinen Javeh's unter den Elah, als Eloah), und wäre betreffs
des Seelischen (neben Neschama als Pneuma, der zur Psyche wird in Nephesch) im
Buach anszuyerfolgen (io dem Buach Elohim), wenn an Simson (bei Ohnmacht)
sein Buach zurückgegeben wird, oder der einer Königin yon Saba entflieht (vor
Salomo's mächtigerem Glanz).
In der Fylgja (Einderpelglin) wohnt (auf Island) der (in forynga voraus-
gehende) Schutzgeist des Kindes, ihm Glfick (Hamingja) bringend (als Hamr),
und so „bezeichnet das (schwedische) Hamr einen Genius, der jedem Menschen folgt^
(8. Grimm). „Als daz kind lebende wirt au siner muoter libe, so guizet im der
engel die adle in, der almehtige got gluzet dem kinde die s^le mit dem engel iu*^
(s. Berthold). „Genius meus nominatur, quia me genuit*^ (b. Aufustius). „AU^n
menniskdn wirdet sunderig unde gemeine huotäre gesezzet, ten heizent si ouh
flihtäre, wanda er alles werches fliget^ (hie tutelator fidelissimusque germauus
animos omnium mentesque custodit) und daneben mögen die Dieuste eines (zum
persönlichen Gebrauch im Fläschlein mitgef&hrten) „Genius üeimiliaris^ gewonnen
werden, aus denen des Hausgeistes (als Kobold, in all seinen Neckerein). Den
Griechen begleitete sein dai/nav (im Daimonion flüsternd), und zwar (woun's gut
ging) ein guter (als Agathodämon). So wandelt der Tondi zur Seite (mit den
Wandlungen des Totem) unter all den ethnischen Seelentheilungen ^) yielfachster
Art seit alter Doppelung (im Ka und was zugehört). In der Glückshaube hatte der
Schutzgeist des Kiudes (fylgja) oder ein Theil seiner Seele ihren Sitz (s. Simrock).
Der „Spiritus familiaris^ (im Glase) „kann nur durch Kauf vergeben und über-
tragen werden^ (in Berathung). Yon der Stunde der Geburt heisst das daran
geknüpfte Glück Hwilsalida (Wilsaelda). A la bonue henre (bonheur) bestimmt
') De Zielen (wongi) der afgestorvenen bonden op bepaalde plaatsen verblijf, b. 8. in
het bosch of te tninen (in den Molnkken), met Djooe betiteld en als beschermheiligen
yereerd; bijzondere geesten (salai) worden meer geraadslegd bij ziekten (s. de Glercq).
Hlin ist von Frigg den yon Gefahren Bedrohten zum Schatz bestellt, zum Anlehnen (Hleinir).
Die doppelte Seele (bei Dayak) erscheint im Doppelgänger, als zwei Seelen besitzend
(ba liau nia). Der Kalmukke hat zu sterben, „wenn das Glied, in welchem sich die Seele
befindet, am selbigen Tage verwundet oder abgehauen wird" (s. Pallas). Auch in den
Thieren ist Ruach Ghayim oder Nescbamah Chayim (s. Dillmann). Yon den sieben Seelen
der Batak wohnt die Tondi si djungdjung im Himmel (s. Niemann). Die («Dhakke** ge-
nannten) pebbles wore the means of life and death (s. Curr), they were carried intemally,
about the region of the stomach, and a Kabi's person^s vitaKty and influence was propor-
tionate to the number of them, he was possessed of (a mannut, magician ot life man, is
called Muru-muru; he is, «füll of life"). In Kriegszeiten wird der ülos ni tondi zur Ver-
ehrung ans dem Kasten hervorgeholt (bei den Batak). Wenn nicht der Tondi-eme (Seele des
Reis) geopfert ist, würden nur leere Aehren geemtet sein (bei den Ba^ak), und so erhält der
Kelah des Reis Verehrung (bei den Karen). Während der (australische) Knabe unter dem
Geräusch des Brummer^s (als Rbombos) in Einsamkeit gehalten wird (s. Schärmann), scheint,
,dass ein Gott in ihn hinabstiege* (s. Gerland). Awesa-wenana, du bist gekommen (in Ceylon).
Der Koran wurde vom Engel Gabriel aus dem siebenten Himmel gebracht (im Monat Rha-
madan). Kinder haben Wahrsagungs- und Zauberkraft (s. Wuttke), bis zu sieben Jahren;
auch schon Spiele sind bedeutungsvoll, sowie zuföllig gesprochene Worte in Birma (wie in
den Vorhöfen ägyptischer Tempel). Habentem spiritum phitonis (wie Ganna) befragte Günther,
amnus als „Mulier phytonissa", wie (Aurinia folgend) Veleda (unter Volnspä).
Bastian, Indonesien. Y. g
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6ich der „ÄDgang*' zoiii Gelingen. Die Emadubak stcigeo zwischen Himmel und
Erde auf und nieder (als Diener Brahma's), gleich den Wong, als dii javant^
(in Helfern). Die Götter waren da, ehe sie noch (den Menschen) geschaffen hatten
(im babylonischen Schöpfungsbericht). ^Eingetreten die Götter allein, noch keine
Menschen** (in Hawaii's Pele-Heian).
Neben dem (im ^sensus nnminis^ empfundenen) Eindruck unbestimmt allgemeiD
(durch- und) umwalteuder Wesenheit, die (in Zambi, Njankupong, Mahatara etc.) dem
Denken allzufem und hoch, um einen bestimmten Gedanken Tom Gotte (oder Gott-
heit) bilden zu können, fallt das ausschlaggebende Moment in denjenigen, womit das
Individuum seine Doppelung im Schutzgeist (als Tendi) gefunden, sei es durch die
im (afrikanischen) Fetisch hineingesteckten (oder darinnen steckende) Moestika (der
Djiu auf Molukken), sei es (beim Uebergang des Gana in Beweglichkeit der Hain-
baruan) bei Begegnung unter ähnlich verwandter Thierwelt (im Totem). Wie die
in Erinnerung fortlebenden Ahnen (in Ahnungen zum Mahnen durch ManenX
eignen .sich auch die höheren Rangstufen der Heroen, Semidei, oder die Götter
selbst, für solche Wahl, und hier beginnt nun die Unterhaltung über den Ziel-
punct des Lebens, wie von australisch vorsichtigem Alter der neu heranwachsen-
den Generation (durch das Ccremonial Daramulan's u. dgl. m.) hineinkatechtsirt
wird (damit Alles in Ordnung verbleibe, im Staats- und Stammverband).
Vielfach, den Schreckschcuchen der zum Austreiben am Beinmachetage dien-
lichen Popanzen entsprechend, finden sich mit dem Erntefeste (gleich dem
Monsoen der Molukken) Maskereien verbunden, da wie die heranwachsende Fmdit
schon die Vögel, die jetzt^ als gereift, zum Genuss verwendbare, neben mensch-
lich Esslnstigen, auch geisterhafte herbeiführt, die (auch ohne vom Heisshunger
der Preta geplagt zu sein) ihrer Ernährung bedürfen, im Götterhanger, als
Demeter sich versteckt hatte (bis durch Zeus versöhnt).
So lässt es sich denken, dass die aufgestellten Garbenbündel von allerlei
habgierigem Geistcrgesindel (die sich an das Tabu der ^Ersten Früchte^ nicht
kehren) umflattert sein mögen, und mau lässt deshalb (unter Beverenz) eine Gabe
für den Meister desselben (für Wodan in eigener Person) auf dem Felde gern steh^
damit er, durch solche Tributlieferung befriedigt, seine Untergebenen in maass-
voller Zucht hält (dem Vertragsabschlüsse gemäss, wie aus geheiligten Satzangeo
formulirt, nach dem Hadat der Traditionen).
Das Pali (Kapali oder Unerlaubte) Verbotene (s. Hardeland) wird durch Miros
gebrochen (bei den Dayak^, als (poljnesischer) Tabu (fadi auf Madagasear) unter
Auferlegung von Gelübden (Mokisso in Loango). Hadat sawähabana, idja keret
toto ha pali aran, nach Sitte der sich liebenden Ehegatten sind die Namen «pah'
zu einander (nicht zu nennen, sondern durch andere zu ersetzen).
Wie die Sankhya ihre Pradhana an Prakriti's Wurzel abschneidet, um nicht
in den Regressus ad infinitom abzugleiten, so wird zur Vermeidung des egre^is
(oder progressus) „ad infinitum^ ein „primus motor^ verlanget (in Setzong des Ersten
für logisches Rechneu. ^a» ti xiyovu b(p* hegov, intidlj xai adro xivilrat, xa& jicUir
jovto i>(p' higov, od d^ dg änn^ot^ ngSuffi^y, dkkä anjatrai noB xai iciah r» o n^u^^q
ainoy iarak tou x$yf2a»tti {ß, Aristotl.), als Gott {iyfQyti^ äga) aus Uthlauga's Qnelk
(durchwaltend). Indem „wir innerhalb der Sinnenwelt und der Erfahnmg nicht
auf eine Erste Ursache schliessen^ können, hat „die Vernunft in die intelligibele
Sphäre überzugehen^ (s. Hegel). Alles Leben kommt von Boreas, aller Tod vom
Auster (s. Porphyr.), und so (bei Maori) je nach deu Richtungen der Winde (die
nicht abgeschlossen werden dürfen). Maui wird vom Westen herkommend ge-
schnüffelt (durch seine Urahnin).
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83
Als Subject der Beraubung, die gleichsam ihr Wesen bildet, ergiebt sich die
Materie (b. Aristoteles) als Potenzialität {ifvynfng\ die Form dagegen als Aktualität
((yrtXixfKt)] „sofem also die Materie dasjenige, was sie werden soll, noch nicht
wirklich ist, ist sie in dieser Beziehung das Nichtseiende, sofern sie jedoch ander-
seits auch wieder die Potenzialität des respectiven Wesens ist, ist sie zugleich
auch seiend, freilich nicht in der Wirklichkeit, aber doch der Möglichkeit nach^
(s. Stöckl), als rd fi^ oy (Plato's), wie Köre (im Noch-Nicht) oder Leai (poly-
nesischer Kosmogonie).
Das Apeiron (für die Pythagoräer) ist das Gerade, weil stets beliebiger üm-
bildungsmöglichkeit anheimgegeben, in Vermehrung aufs Unabsehbare hinaus (au
sich), und nach Zertheilung in scharf bestimmte Theilgrenzen, die in der Gesammt-
heit dann immer wieder ein Ganzes repräsentiren ^)
Das Ungerade giebt für den jedesmal vorliegenden Fall einen begrenzenden
Abschluss, weil (von Bruchrechung noch abzusehen ist) und daran nicht operirt
werden kann, ohne dass der, das Ganze umfassenden, Einheit der für dieselbe, als
typisch nun eben wesentliche Chailikter verloren ginge.
Zunächst also die Drei (denn die Zwei ist nur tautologische Doppelung der
Eins) als Einheit (mit Drei in Eins), und so liegt sie überall unter (wie drei-
eckige in geometrischer Form).
In der Dreimal -drei tritt dann, beim Zähleu au doppelgliedriger Hand, ein
Ueberschuss in der Zehn (wie bei Maori mythologisch verwerthet), für heilige
Zahl der Neun (turanisch).
Die Urmaterie (das an sich schlechterdings Unbestimmte, Qualitäts- und
Quantitätslose) ist „doch nicht Nichts^ (s. Stöckl); „im Gegensatz zu jener Materie,
welche schon eine bestimmte Form hat, jedoch wiederum das Substrat einer
höheren Form bilden kann, ist sie die erste Materie {vln 7iQiSiti\ und liegt als
solche aller übrigen Materie, die schon in verschiedeneu Formen auseinander-
gegangen ist, einheitlich zu Grunde^ (bei Aristoteles). Da die Gestaltung der
Materie nur möglich ist durch die Bewegung (deren Maass die Zeit) ergiebt
sich (b. Aristoteles)^ auch deren Ewigkeit (ohne Anfang und Ende).
*) LMnfini est simplement Pexpression de la relatititä essentielle de toutes les cboses
materielles et de leurs propriet^ (s. Stalle), und soweit in Unendlicbkeitsrecbnungen an-
zunähern (aus welchen Mitteln zum Zweck dann die gereifte Frucht, — wenn ihre Zeit ge-
kommen, im zeitlos Ewigen — , sich ablöst, auf den Megga des Buddbagama).
') Jiyta (T ^kt^y, ^ xa^^ abiffv fXfiK u, fiijn noaoy, fujrt äkko futjdiy kiytrm, oi
t&^nnah ro ^y (s. Aristotl.). f^ ftty atcB^ffitg ictt to dtxuxoy liay aic^ißiJiy Mtay äytv r?c
^Xrjg (s. Aristotl.), wie Rupa-Bbava (für die Augen u. s. w.). Zenoni et reliquis fere Stoicis
aetber videtur esse summus deus, mente praeditus, qua omnia regantur (s. Cicero). Oi
j^wQimtf fity ^ ilkt], r^ (T tlyat hfqov (s. Aristotl.). kiyoi yäq vk^y, ro nQvkoy 6noxHfAtyoy
ixäctip, i^ oZ yiyynai n iyvnaqx^^^^t M ^tfrä cvfjißtßtjxbg, thf (pS-tiQtrai it, tlg toSjo
difu^nm l^cxtxToy (s. Aristotl.). rqilg ngdtTM xta* ^OQ«f>in i^tßkaütifaay ((QX^^* ^^*l *^^^ Y^
xai odQttyog (s. Lydus). find dt r^g yvxrdg inccniaaro j^y itQX^y (b. Eudemos), orpbiscb
(s. Damascius). Wir t^ind von gestern hier, und wissen Nichts (bei Hiob). Indem die Be-
ziehung des Schopfers, als Barab, nach den Begriffen des Bauens (Bebauens oder Heraus-
hauens) führt (s. Ewald), entsprechen sie der chinesischen Zeichnung, wo der Schopfer sich
hertorbaut (aus dem Urfels). 'Enixovgog x^fut ix uacttQtay^ ix noiov nv^dodg, ix noiov
äfQtadoig, ix noiov riyttfintixoB, ix THiaQTov ityog uxttroyofidcTov, o j^y avT^ aic9-rfitx6y
(s. Plut.), in der Seele (atomistiscb). iy yi(q tp vkrj j6 dydyxHoy, t6 d* oö tytxa, iy i^
kSyigt (s. Aristotl.). icn dt 17 fdiy ilkrj dvyttfjug, 10 dt Udog iyttkixfnt (s. Aristotl.), und
dazu kommt die mi^p^atg im Nichtsein (oder Nocb-Nicbt) der Form, (welche durch das
Werden die Materie annehmen soll).
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Das Einzelding f&llt für seine Existenz mit der Aaffassuug selbst zusammen
(bei Einbeit von »f»'«* und votly)^ in soleh völliger Identität, um sich insofern ob>
jectivem Wissen zu entziehen, weil subjectiv mit eigenem Sein selbst ineinstrefiend;
wenn der auf der Eetina abgezeichnete Baom als solcher einen Theil im Lieib-
liehen selber bildet, nach optischem Bilde damit verwachsen. Erst wenn das im
Sprachverkehr der Gescllschafbsschichtungen gebildete Lautbild in der Wortbezeich-
uung des Baumes hinzutritt, beginnt hier eine gestaltende Thätigkeit, unter Zu-
sammenfassung des Individuums mit Species [oder Gattungen und weiter, nach
den jedesmaligen Verhältnisswerthen relativer Bedingungen zu einander, während
die Bezeichnung zum Gesammt-AU, was der Baum darin will, sein teleologrischer
Zweck also, der Keuutniss (in rationeller Deutlichkeit) entzogen bleibt, weil eben
der Abschluss oder Umblick fehlt, und der Bruchthcil im Ganzen seine fest-
begründete Werthbezeiohnung deshalb nicht erhalten kann (im überblickten Ab-
schnittsthcil des Weltganzen).
Neben dieser in der Gesellschafksschichtung aufsteigenden Speculation mit
abstracten Begriffen, stellt sich nun (in der Welt der Vorstellungen), statt ober-
halb des Niveaus von Einheitlichkeit im Denken und Sein (bei sinnlicher Assimi-
lation des Aussendiugs), unterhalb desselben die genetische Frage des Wohere,
wie beim Baum, so bei jedem Ding, und auch bei dem als eigenem gefühlten, und
indem hier, aus dunkel (bis zum Tagen kosmogonischer Helle) entschwindendem Ur-
grund, wie der Baum, aus seiner in Abstractiouen festgestellten Eigenheit, (^ i^r^*
jijy ovöUey oqICh)^ auch Welch anderer Beobachtungsgegenstand, (der Ousia horvor-
spriessend), mit seinen verzweigenden Attributen in das Denken hineinwächst, mag
es von diesem erkannt werden, soweit „ordo et counexio idearum idem est ac
ordo et counexio rerum^ sich bestätigt (bei Richtigkeit des logischen Rechnens)
Aus dem Untergrund einer im unergründlichen Bythos niedersinkenden Ousia,
haben sich also die nQunat o^ciai (als Einzel ndingeX wie im Abstractionsproeees
als solche gattungsweis festgestellt, zu klären und erklären, durch das, was im
iyvndqx^^ (inesse) ihnen (immanent) gemeinsam innewohnt, mit dem sie denken-
den Einzelnding (im eigenen Selbst), innerhalb zugehörigen Gesellschaftskreifia
integrirt (für sich).
Mit dem optisch gezogenen Horizont liegt der Raum als gegeben vor, in eod-
lieber Umgrenzung, und beim Ausweiten solcher Peripherienlinie macht sieh im
Gegensatz ein Unendliches bemerkbar (ein Unbegrenztes), wie auszuverfolgen bew
Uneigentlich - Unendlichen (s. Cantor), im (logischen) Rechnen zugänglich, fir
das Denken.
Bei analytischer Gonstruction in „Nicht-Euclidischer Geometrie^ (oder sphäri-
scher Arithmetik) gleichen die Mathematiker denjenigen Menschen, welche ihr
Millionenvermögen im Traum construiren (s. Earagiannides), und das Eigentlich
Unendliche verbleibt hier ein „Fafon-de-parler-Unendliches^ (unter flatus vods).
Neben dem (geometrisch) in „Welt der Vorstellungen*^ gespiegelten Baoa
steht (im arithmetischen Fluss) das Ewige im Denken, das sich selber lebt, ini]
der Bewegung (bei Aristoteles), als Positives, und an Stelle der (antik) in Uiaotf
und Gäa gefestigten Weltanschauung tritt, seit ihrer modernen Beform, die oo-
endliche, so dass das Unendliche (trotz negirender Namensbezeichnnng) eine posi-
tive Bedeutung gewinnt, gegenüber der Negation im Endlichen (durch Beranbaof
oder Einschränkung).
Und in dem, was das Denken lebt in seinen Ewigkeiten, träumt es auf Erda
schon den sceligen Traum, der, wenn (ohne taguächtliche Unterbrechungen) nicit
länger getrübt durch leibliche Empfindungen, in seinen Hoi&iungen zur Bafe
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bringen wird, was hier sich Torbereitet, in den Schöpfungen, die gezeitigt worden
(unter durchwaltendern Gesetzlichkeiten).
In elementarster Einfachheit des Denkprocesses bildet die Analogie^) die
Unterlage der höheren Schlussformeln (in der Logik) nach den Vorgleichungen
im Znsammenfliessen des Gleichartigen, und sobezüglichen Hervortretens der Ver-
schiedenheiten. Die an sich durch die Aehnlichkeiten (in der Ideen-Association)
gegebene Analogienbildung darf sich (beim Weiterverfolg) nicht mit dem Analo-
gienschluss') (ratiocinatio per analogiam oder argumentatio analogica) genügen
lassen, sondern es muss bis zu proportioneilen Feststellungen fortgegangen werden,
mit richtig durchdachten Gleichungen (im logischen Rechnen).
Je nach den Umgebungsverhältnissen einer Monde ambiant bedingen sich die
Analogienbildungen für dauernde Gestaltungen (in klimato- geographischer Welt-'
anschauung).
Nach subjectivistischem Analogienscliluss werden die innerlichen Vorgänge in
äussere hinausverlegt, durch Beseelung der Natur mit mythologischen Schöpfungen,
so dass in solchem Völkergedanken das Denken zu deutlich fassbaren Anschauungen
gelangt (um das Geheimniss eigener Thätigkeit zu yerstehen).
Das Denken, in seinen primärsten Regungen, beginnt mit Analogienbildungen,
durch Ideen-Associationen primitiver Reihen, in Vergleichungen, aus deren Zu-
sammenfliessen dann wieder die Unterscheidungen folgen (in Differenzirungen).
Damit setzt das logische Rechnen ein, proportionell (b. Kant), gemäss der Ana-
logien (s. Quintilian), in ratienellen Gleichungen für die Ratio, als Causa, und
somit „Causa sui^, bei verbotenem Uebertritt in Transcendenz, bis die Wurzel im
Denken selbst gefunden (wenn es selber sich lebt).
Nach psycho -physischen Zahlengesetzen coordiniren sich die Eindrücke des
Auges und Ohres (auch in der Empfindung bereits durch gegenseitige Ersetzungen
von Farben und Tönen), und wenn dann (auf der Gesellschaftsschichtung) der
Logos im articulirten Worte redet, [tritt dieses zum Sehbild des in linguistischen
Umrissen adäquat entworfenen Hörbildes hinzu, mit alP den täuschenden Gauke-
leien der «jidola fori^ (bei Bacon), bis gezügelt durch scharf controllirte Prüfungen
des logischen Rechnens (wenn der ihm gestellten Aufgabe bewusst geworden).
Im Unterschied von den Axiomen der Mathematik beschränkt Kant den der
Philosophie auf diskursive Grundsätze, deren Gültigkeit immer durch die Form
der Anschauung bedingt seien, während sich (bei naturwissenschaftlicher Psycho
logie) auch hier (wie in den Naturgesetzen überall) mathematische Gewissheit')
') Die Analogie, als quantitativ (b. Aristoteles), unterscheidet sich von der Proportion
durch den qualitativen Charakter (s. Kant). Analogia, quam proxime a Graeco transferentes
in Latinum proportionem vocaverunt (s. Quintilian), zum Abgleich in Uebersetzung (beim
Hinübertritt in dritte Sprache obenher).
') Argument from analogy may be defined as direct inductive inference from one in-
stance to any similar instance (s. Jevons), in Aehnlicbkeit (bis zu abwägender Gleichung);
a certain proposition is tme to the one, tberefore it is true of the other (s. Hill), im logi-
schen Rechnen (je nach der Richtigkeit der Beweisffihrung). Der Syllogismus (ratiocinatio)
Heg^ in der ratio begründet (als causa), für die Verhältnisswerthe (im Annähern des Ab-
soluten).
^) Die sittlichen Grundsätze haben dieselbe Gültigkeit, wie die mathematischen Wahr-
heiten (b. Cudworth), in idealer Welt (der Gesell jchaftsschichtung). Cognitio boni et mali
nihil aliud est, quam laetitiae vel tristitiae affectus, quatenus ejus sumus conscii (s. Spinoza).
„Die Zufriedenheit mit dieser Welt* bildete die ethische Grundstimmung (b. Czolbe). Das
Eine wird als das Gute gefasst (b. Euklides Meg.) zum Anstreben in der Gutbeit oder Gott-
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wiedergewiDDt, in der Arithmetik des logischen Rechnens (and so för die Elt-
mentargedankeu zunächst).
Diejenige Empfindung des Ich's, welche der Mensch auf Erden mit sich noh
hertr>, hat, als mit dem Körperlichen verweht, beim Zerfall desselben gleich-
falls in soweitiger Form hinzuschwinden (beim Wunsch um Erlösung aas Lebens
Leid an jedem neuen Morgen), während die constltuirenden Elemente (des inner-
halb des Gesellschaftskreises integrirten Individuums) in ihren (von der F&rbnng
jedesmaliger Persönlichkeit durchtränkten) Eraftwirkungen fortschaffen, für das,
was innerhalb des das Ganze umgreifenden Universums in der Bestimmung ein-
begriffen liegt.
Abgesehen von den in tixoieg fiO^ot sich gefallenden Phantasien bleiben des-
halb die Hofhiungen hingerichtet auf eine Eudaimonie, wie sie sich am natur-
gemässesten im Familienleben herstellt, während dem Einzelnen zugleich die auf
Tagendübung hinweisende Glückseligkeitslehreu , als ungetrübten Genuss rer-
sprechend, vorziehbar sich empfehlen müssen, für den, der seine Vemunfl richtig
gebraucht; und dem Unvernünftigen bleibt überlassen sich mit demjenigen ab-
zufinden, was er zum eigenen Schaden durch seine Unvernunft angerichtet hat.
Für practische Zwecke, um die einem Jeglichen zu Gute kommende Harmonie
(in Stammesganzheit) zu bewahren, liegt vernunftgemässe Belehrung im gege^-
Belüg allgemeinen Interesse, und solche wird, in einer glaubensschwankenden
Zeit, am sichersten auf naturwissenschaftlich (auch in der Psychologie) gefestigter
Unterlage begründet, denn dem „Argumentum a fortiori^ kann Niemand sich ent-
ziehen, da das Recht des Stärkereu autokratisch gebietet, brutal nicht nur, son-
dern, mit noch gewaltigerer Obermacht, ideal (sofern die Waffen kunstgerecht zu
führen verstanden sind).
Für die unter begünstigten Verhältnissen zu weiterer Umschau aufgestiegenes
Gebildeten handelt es sich zunächst darum also: „Wie das Volk denkt?^ (in d&a
grossen Massen), um eine bisher vernachlässigte (und auch kaum zagaogliche)
Eenntniss nachzuholen, mit den gegenwärtig durch die ethnischen Elementargedanken
gebotenen Hilfsmitteln.
Eine jede Naturwissenschaft liegt in der Hand dessen, der sie bemeistert hat,
(wie einst die Deva unter Bezwingung der Brahmanen), und so wird die Psycho-
logie (wenn mit naturwissenschaftlichem Charakter bekleidet) ihr Verständniss
belohnen, denn dass sobald die naturgesetzlichen Denkprocesse (im logischen
Rechnen) correct bekannt sind, der Gedankengang des Ungebildeten sich dem des
Gebildeten zu beugen, ihm sich zu fügen und (in Hinleitung auf verbessernde
Bahn) zu folgen hat, liegt in dem Recht des Stärkeren an sich schon ausgesprochen
(kraft ideeller Kraft).
Dass dies geschehen wird und muss, liegt in dem Zeitbedürfhisse nud dem
Sclbsterhaltungsprincip bereits eingeschlossen, weil sonst Alles zu Grunde zu gehen
hätte, mit dem Heranziehen eines Ragnarökv im Kali-Alter (bei den aagenblick-
lichen Wirren einer zerrissenen Weltanschauung). Und wären vielleicht die Dinge
socialistisch bereits zu weit fortgeschritten, um die Durchgangsperiode einer Re-
volution zu ersparen, so hätte doch nach derselben einzutreten, was nicht ans-
heit). Henoch (der „Eingeweihte") oder Idris (arabisch) erfindet die Schrift (s. EosehiiB).
Henoch wird entrückt ngdg td ^tioy (s. Joseph.). Mvyaxo^, naXaiog ayi^Q (b. Suidas), ab
Ayvakos (dno Nayyäxov), Nee deinde in terra fuit (Romulus), wie Henoch („er ward niek(
mehr gesehen^) und Xisuthros (dessen Stimme ton Oben noch gehört wurde).
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bleiben kann: die Abrundang des „uatnrwissenschaftlicben Zeitalters^ durch Zu-
tritt der Psychologie (auf ethnischer Grundlage).
In der Zwischenzeit ist wenig zu thun durch ethische Vereine, die (mit den
ans deductlver Epoche herübergenommenen Argumenten, welche ihre Beweiskraft
verloren haben), sowenig helfen können, wie die Theophilanthropen hundert Jahre
früher (ausser in dem Eindruck guter Absicht).
Doch wird die Ethnologie sich selber rascher genug helfen, den abgelegten
Proben gemäss zu urtheilen, nachdem das Experimentum crucis überstanden ist.
Als Galvani am Anfang des Jahrhunderts mit Froschschenkoln zu operiren be-
gann,' konnte man die elektrische Beleuchtung, die heute unsere Städte durch-
strahlt, noch nicht voraussehen.
Das Alter der (psychologischen) Ethnologie zählt kaum zwei oder drei Decen-
nien, nach 20 oder 30 mehr, wird es auch hier heller aussehen (in den Köpfen).
Zu treiben (seit die organische Entwicklung eingesetzt hat), fehlt der Anlass,
„trop de z51c^ schadet („man merkt die Absicht und man wird verstimmt^). Durch
geneigte Pflege in physikalischen Instituten wurde die Kenntniss von der Electri-
cität entsprechend gefördert, und so wenn die zum öffentlichen Besten (zumal in
conialpolitischer Hinsicht) der Ethnologie erforderlichen Einrichtuugen ihre Be-
rücksichtigung erhalten haben, wird alles rasch genug von selbst sich fordern,
da es um eine naturgesetzliche Entwickelung sich handelt (im organischen Wachs-
thum der Oultur). Rom ist nicht an Einem Tage gebaut (und so keine der Fach-
wissenschaften).
Mit dem Wort „es werde Licht*' wird die Formation der geistigen Materie
von Seiten Gottes ausgedrückt (b. Aug.), indem, „sowie den körperlichen Dingen
eine an sich formlose Materie unterliegt, so auch für die geistige Creatur eine
für sich selbst formlose geistige Materie unterliegt^ (s. Stöckl), Schweigend mit
sich ordnend, was zu sagen war, hatte Gott (allein seiend) die Vernunft (ratio) in
sich, bis durch prolatio das Wort (sermo) hervorging (bei der Weltschöpfung) im
Logos (s. Tertull.) oder (in weiblicher Wandlung) Vakh (für Brahma's Contem-
plation). An observer, who should set himself the task of makiug systcmatic
enquiries, must find himself baMed at the outset (betrefib der „Religion^), bei den
Melanesieru (s. Codrington),^) und so (wie in Australien) bei Indianern und Negern
(nach dort sachkundigem Ausdruck).
') „Tbe religion of the Melanesians is the expression of their conception of the super-
natural, and embraces a very wide ränge of beliefs and practlces, tbe limits of which it
would be very difficult to define. It is eqnally difficult to ascertain with precision what
these beliefs are. Tbe ideas of the natives are not clear upon many points, they are not
accustomed to present them in any systematic form among themselves. An observer who
should set himself the task of making sybtematic enquiries, must find himself bafÜed at the
outset by the multiplicity of the languages with which he has to deal. Suppose him to
have as a medium of coramunication a language wbicb be and tbose from whom be seeks
information can use freely for the ordinary purposes of life, he finds that to fail when he
seeks to know what is the real meaning of (hose expressions which bis Informant must
needs use in bis own tongue, because he knows no equivalent for them in the common
language wbicb is employed. Or if be gives what he supposes to be an equivalent, it will
often bappen that he and tbe enquirer do not understand that word in the same ^ense.
A missionary has bis own difficulty in tbe fact that very much of bis communication is
with tbe young, who do not themselves know and anderstand very much of what their eldei-s
belieye and practice. Converts are disposed to blacken generally and indiscriminately (beir
own former State, and with greater zcal the present practices of others. There are some
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Namen wechseln nach der Dentangsweise (what's in a name), den Christen
gelten die Heiden als Atheisten, während h noXv^ioriis d^Hntjg (b. Athanasios), und
die Buddhisten werden, als ^^Nastika^ (Gottesläugner) gescholten, trotz ihrer
^moralischen Weltordnung"^, (der die ^Veuia legendi^ zu entziehenwar), im Dhamma
(der Trinität).
Dass Einheit vernünftigen Waltens im Kosmos yemunfigem&ss voraasznsetzeo
sei, darin stimmen alle Vernünftigen öberall überein, und ebenso darin such, dass
es von dem durch physische ^ho^«« bedingten Ausbau des Alles abhängig zo
bleiben hätte, wieweit darin ein „Fussstuhl^ gefunden werden kann, oder von
der Coutroverse über kosmologische Antinomien, ob was naturgesetzlich durch-
dringt (in „Natura sive deus^) etwa zeitlos in das Jenseits eines Nitya hinaus-
zusetzen sei (bei Unbegreiflichkeit au sich).
tbings they are really ashamed to speak of; and there are others whicb tbey think thej
ouglit to coDsider wrong, because they are associated in their memory with wbat they know
to be reaTly bad. Many a native Christian will roundly conderon native soDgs and dances^
wbo, when qucstions begin to cloar bis mind, acknowledges that some dances are quite in-
Docent, explains that noue tbat he knows bave any religious significance whatever, says
tbat many songs also bave nothing whatever bad in them, and writes out one or two as
examples. Natives w ho are still heathen will speak with reserve of wbat still retains with
tbem a sacred character, and a considerate missioDary will respeet such reserve ; if he sbouM
not respeet it, the native may very likely fail in bis respeet for him, and amuse himself at
bis expense. Few missionaries bave time to make systematic enquiries; if they do, they
are likely to make tbem too soon, and for tbe wboie of their after-carcer make whatever
they obäerve fit into their early scheme of the native religion. Often missionaries, it is to
be feared, so manage it, that neither they nor the first generation of their converts really
know wbat tbe old religion of the native people was. There is always with missionaries
tbe difficulty of language; a man may speak a native language every day for years and
bave reason to believe he speaks it well, but it will argue, ill for his real acqiiaintance with
it, if be does not find out tbat he makes mistakes. Resident traders, if observant, are free
from some of a missionary^s difficulties; but tbey bave their own. The „pigeon EngUah',
which is sure to come io, carries its own deceits; «plenty devil*" serves to convey much in>
formation; a Chiefs grave is „devil stones*", the dancing ground of a village is a „devil
ground**, the drums, are „idols'', a dancing club is a „devil stick''. The most intelligent tn-
vellers and naval officers pass their short period of Observation in this atmosphere of con-
fusion. Besides, every one, missionary and visitor, carries with bim sone preconceived
ideas; he expects to see idols, and he sees tbem; images are labelled idols in maseoms
whose makers carved them for amusement; a Solomon Isländer fashions the head of bis
lime-box stick into a grotesque figure, and it becomes the subject of a woodcnt as ^ Solo-
mon Island god"*. It is extremely difficult for any one to begin enquiries without sobw
prepossessions, whicb, even if he can communicate witb the natives in their own language,
affect his conception of the meaning of the answers he receives. Tbe questions he pots
guido tbe native to tbe ans wer be tbinks he ougth to give. Tbe native, with very vague
beliefs and notions floating in cloudy Solution in his mind, finds in the questions of ^
European a thrcad on which these will precipitate themselves, and, without any intention
to deceive, avails himself of the opportunity to clear his own mind while he satisfies tke
questioner*" (s. Codiinton). Der Reisende muss geboren sein, wie der Dichter, (für ethnische
verwerthbare Sammlungen), und hier leiten Anleitungen leicht ab (in „leitenden Fragen*).
There are no people in the world so difficult to understand, as tbe Aboriginals (Australiens^:
their inner or camp lifo is different, totally opposite to tbat, that a white man sees» wbo it
unacquainted witb their laws. When a white man does take an interest and gets a gUapse
at tbeir inner life, he finds to his astonishment, that their laws are of tbe highest order,
and is able by tbat time to speak with authority upon them (s. Puroell), bis hinetagedacbt
(in die Gedankensprache).
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VoD ^«1^^ n^y z§vg i<ni, z%vg iaattai, <J fniyaXs Ztv sang das dodoDäische
DisticboD schon (s. Paus.), und wenn die Gebildeten za römischer Kaiserzeit
ihren Gottesbegriff deuteten (meist im stoischen Gewände), gewährten sie den
Apologeten, um ihnen die Krone des Märtyrerthums zu verkümmern, genügende
Weite in den Gerichtsverhandlungen , wenn bei der Tjche, dem Namen oder Glück
des Herrschers, — (seinen Kopf in Ashantie), — zu schwören beim Opfer genug
sein sollte, damit (in Beservatio mentalis) nicht gegen da^enige Verstössen sei,
was in Praxis staatlicher Gebote gefordert war (zur Aufrechthaltung schon der
Disdplin).
Sobald neben der Divinitas für Einzelheiten, in Erklärung göttlich-gesetz-
lichen Waltens, der „Deus^ (oder Daimon) in Frage blieb, ;^kam man (bei da-
maligem Zustand der aus Alchemie noch nicht zur Chemie geklärten -» oder für
die Astronomie noch in der Astrologie steckenden — Naturwissenschaften) über
(demiurgische) Mittler (als Wong) schwierig hinaus, so dass selbst die arianischen
Gegner diese Bezeichnung mitunter auf ihren Logos anwandten, obwohl unter
Vorbehalt (nach A nicht B sagen zu müssen), da mit Zulassung eines Ersten die
Vermehrung nicht abzusehen bis auf 365 (in Abraxes), bei Glankias' Schüler
(aus den Weissagungen des Cham und Barshor), während jeder Vermengung des
an sich Unbegreiflichen vorzubeugen ist, <iv^i fin^ f^n ^^*^^ avrdy Xsxtioy, ddtaigiwoy
ydQ 10 JV (s. Clem, AI.).
Ob, was solche vermittelnde Mittler vermochten, einer Doulia,Adoratio, zuwinken-
der Kusshände, oder sonstigen Ceremouials im Cult würdig sei, darüber mochten
die Zionswächter entscheiden (je nach vorgezogener Etikette), und ob die Fetisch-
schnüre unter Einflüsterungen eines Okra-bri gefertigt worden, oder für therapeutisch
wohlgesinntere Zwecke (in Doppeldeutung des Pharmakon), darüber kann ein
nigritisch umdunkeltes Gehirn in die bekannten Schwierigkeiten gerathen, wenn
ihm zum Ersatz geweihte Agnus dei angeboten werden, im Namen und zu Ehren
von Heiligen (die wenn ihrer Ehren werth, darin gern belassen sind>
Wenn die Erklärungsweise für die Ursächlichkeiten mikrokosmisch oder
makrokosmisch ausgewirkter Effecte beim Manitu „stops^ (in indianischer Be-
schränktheit), so mag sich der Neger mit der Autorität des Wulomo zufrieden
geben, und dem, was er erzählt über Stock und Stein (im unzugänglichen Tempel-
gehöft), oder was der Gbalo kündet, unter Schellengeklingel von oben (wie von
Batara-Guru gehört, in seiner Versenkung), wogegen, wer das ,,Akrohu^ witternd,
bis in das AUerheiligste (bis zu dem durch Verhängen umhüllten Delubrum) vor-
dringt, dort dann das Sammetkissen als thierischen Sitz entweiht sehen mag (in
nilotischen Mysterien), wenn überhaupt etwas übrig bleibt (bei ^ Vanitas Vanitatum^).
Ausschlag gebend entscheidet hier einzig und allein die Länge oder Kürze der
Gedankenreihen. Wenn, um den Gefahren polytheistischer Verwirrungen vor-
zubeugen, eine Dreiheit zur Eins zusammengedrängt wird, mag unter cappo-
docischer Mithülfe die Decke einer Homoousia gebreitet sein, obwohl, da dies
nicht wohl angeht, im Becheugekünstel, australische ^) Beschränktheit (bei Dieyerie
etc.) oder californische (s. Baegert) zunächst zu überwinden ist, um wenigstens
bis Drei zu zählen — gar nicht zu reden von dem Handgreiflichen in der Hand
(als PanchX wofür sich die Naturstämme vielfachst befähigt finden, um dann
auf den „ganzen Menschen^ (in Bescheidenheit des Zwanziger) zu gelangen (bei
den Eskimo), ehe das Sehnen sich regen könnten, auf einen Infinitesimalcalcul
bin (in „höherer Analysis^).
>) (sf, „|ndone8ie^« (I, S. 118).
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Die Aufgaben für ein orthodoxes Symbol, waren auf denjenigen Synoden, in
welchen auch die räuberische (im Streit zwischen Dioskuros und fiutyches) ge-
hörte, einfachst klar und deutlich gestellt.
Die rationelle Nothwendigkeit und Einheitlichkeit im Gottesbegriff war richtig
(als unbedingt zwingende) erkannt, daneben jedoch ein Dreierlei factisch gegeben,
um hineinzupassen, auf Biegen oder Brechen (^der Bleu der muss^).
Im Monotheismus wur der Vater (ein nmijQ oder Tr^Trirr^; ein Unkulankulu des
des Stammes) traditionell übernommen, daneben indess sprach laut in der Ge-
meinde das Pneuma, als hagion (oft lärmend, wie aus den Wongtschä), und dann
im Mittelpunct des Systems stund der Guru, derjenige eben, aus dessen Munde
die beseeligende Lehre gesprochen war, durch welche eine in Trümmer zerfallende
Welt frisch belebt werden sollte (in Auferstehung).
Aehnlich yerhält es sich im Buddhismus. Auch hier verlangt die Sangba
ihren gleichwerthigen Antheil, und während die Gottheit selber mit dem Dhamma
abgefunden wird, concentrirt sich das Interesse in dem allverehrten Lehrer, der
in Fülle der Zeit vorübergegangen (als Tathagata).
Ein durchgreifender Unterschied dagegen fällt in die anthropomorphiscbe
Fassungsweisc. Der gottliche Logos (im Christenthum) „ist nämlich nicht etwas
Unpersönliches, nicht die blosse Einheit der in den geschöpflichen Dingen sich
offenbarenden Ideen (der Ao;«; onfQ/uanxog der Stoiker), sondern er ist vielmehr
die persönliche Weisheit Gottes, welche ewig in und bei ihm war; der göttliche
Logos ist eines Wesens mit dem Vr.ter (if*oovciog), er ist nicht geschaffen, sondern
erzeugt, es gab keine Zeit, wo er nicht war*' (odx ^y, «w oiix ^v), eine ^göttliche
Hypostase '^ (S. Stöckl); ^^S dlfj&tydg f^vcn yy^atog, iari rov naTQdg, tdto^ j^g ovcU^
adtov, co(f)ia fAoyoytvvis, xai X6yog dktjd-tyog, xai iLi6yog tov d^tov oHtog iiniy, o^x iurl xricfiM,
ohi noitjfia, dkl' tif$oy t^g tov nccrgog ovaiag yiyyr/fia (wie der Redner ZU Nicäa seine
Gegner widerlegte, in den „Orationes**).
Im directen Gegensatz hierzu ist es nun eben ein koyog «m^^artxo^, welcher
sich (aus eigener Wesenheit) dem unter dem Bodhi-Banm Meditirenden entfaltet,
und hier liegt die Controverse, während das Uebrige (und die Hauptsache) ziem-
lich auf dasselbe hinauskommt, in Betreff der Moralvorschriften, die sich, je nach
den Bedingnissen geographisch-historischer Provinzen, geneigter erweisen mögen
bald für indische Umgebung, bald für ein zum activen Kampf berufenes Coltur-
volk (auf der Geschichtsbühne).
Zu Zeiten der Bedrängniss grassiren psychische Epidemien (wie die pam- *
phylische Lycanthropie zu Marcellus' Zeit), in den Geisselbrüdem, den Kinder-
kreuzzügen, der Tanzwuth (aus Wuth gegen die rothe Farbe und die Mode der
Schnabelschuhe), unter hysterischen Erscheinungen der Trommelsucht, die, neben
dem Einschnüren, noch Fusstritte verlangten (bei den Convulsionärs), and reli-
giöse Paroxysmen (der Jumpers) wiederholen sich in der Bevivals (auf Camp-
meetings) bis zur Heilsarmee (und spiritistischen Wirrwarr mehr).
Derartiger Anstockungsstoff lag in der Luft Palästina's (bei der Aufregung
der Schätzung (und Volkszähluug, die unter David zu grossem Sterben geführt
hatte), zu einer Zeitperiode, als (im Umschwung etruskischer Saecula) das neue
Zeitalter (nach den Weissagungen der cumäischen Sibylle) jubelnd begrüsst
wurde, im „kommenden Knaben*' (ApoUo's).
Jam redit et Virgo, redeunt Saturnia regna
Jam nova progenies caelo dimittitur alto
(in VirgiFs Belöge).
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Wie aas den Besessenen die Dämone, sprach ans der Ekklesia (in der Ge-
meinde) das Hagion Pnenma, — im dixatoy, als äyiov nvkvftatog x^Q^^'iQ^^^^^^
idiio^a (b. Clem. AI.) — , das für Prophetissen (in Montanas* Begleitung) zwar
zum Schweigen gebracht war (^taceat mulier in ecclessia^) f&r orthodox ehrbares
Gebaren, aber nun um so mehr beansprucht«, in die dreifache Einheit sich einzu-
drängen, wo neben dem Vater (als ^ Alten der Tage^, vom Stammhalter her) der
Sohn bereits, als seine Stimme (im Logos) einen Platz (zur Kochten) gefunden
hatte (für Belehrungen des Guru).
Auch im Osten harrte alle Greatur auf das Erscheinen des Gottmenschen,
(zu dessen Uebertragung Mingt^s Boten nach Lanka gelangten), und auf der
Suche nach irgend welchem Ghutuktu mochten Missionäre damaliger Goncilien
(mahajanistischer Reform) aus jainistischer Secte in Mathura von Krishna er-
zählen und herodianischen Kinderschlächtereien, sowie von kindischem Gespiel
in Kindheits-Evangelien, neben frühreifer Kenntniss des Alphabets, wodurch (wie
Siddharta seinen Hauslehrer am Königshof) der, aus Aegypten nach Nazareth
Zurückgekehrte, seine galiläisch bäuerischen Landsleute (aus der Fischerkaste be-
sonders) überraschte (als in der Priesterschule des Tempels examinirt).
In der Volksetymologie wäre der Name um so leichter fertig gewesen, weil
mit messianischen Hoffnungen verknüpf bar, und das tragische Ende fügte dann
seinen Ausschlag hinzu (für dauernden Nachdruck in der Erinnerung).
Wie rasch um einen Einzelnen sich eine fanatische Gemeinde, bei Lebzeiten
noch, zusammenschliessen mag, zeigen die Beispiele Fox's, Anna Lee^s, Sweden-
borg's, Lrvings, des heiligen Francisns und anderer der „sonderbaren Heiligen^
mehr (unter Mormonen etc.), obwohl nun zwar keinem dieser Fälle, unter der
heutigen Geschichtslaufbahn, eine gleich glänzende Zukunft beschieden sein wird,
wie sie der Islam in kürzester Frist sich eroberte, und das Ghristenthum im
Laufe der Jahrhunderte, bis zu jetzt internationaler Ausdehnung (im Umbegriff
des Globus).
Wie der Kapu-Dienst als populäre Ergänzung im Hinajana, läuft im Mahayana
der Tantra-Dienst nebenher dem orthodoxen Buddhismus, der insofern nur mit dem
Cult Siwa's sich berührt, als in solchem Mahadeva der Volksgott seine Verehrung
findet (unter wechselndem Namen).
Anima substantia spiritualis (s. Aug.), und durch „anima incorporea^ ^) können
') Animae rationales illis siiperioribus officio quidem impares, sed natura pares sunt
(s. Aug.), mit den Engeln, als „höheren Geistern'' (s. Stock]), so dass zwischen Engeln und
Thieren der Mensch (als „animal rationale mortale'). Non igitur localis est animus; et
quidquid illocale est, corporeum non est, igitur anima corpus non est (s. Claud. Mam.). In
einheitlicher Substanz der Seele unterscheidet das irrationale Grundvermögen (neben dem
rationalen) das vitale und das sensitive Vermögen (s. Job. Dam.). Die Seele hat ihren Sitz
in der äussern Haut des Gehirns (b. Cassiodor), zum Auslass am Trepanationsloch (der
Mumien). Um zu erfahren, was Aristoteles unter seiner Entelechie verstanden bat, citirte
Ermolao Barbaro (f 1498) den Teufel (s. Bodio). Die Seele (b. Speusippus) war die durch
die Zahl harmonisch gestaltete Ausdehnung (b. Stob.). Die Seele (s. Plut) lehrt dQt^/Mv
avthv iif>* iautov xiyov/jityoy (Xenokrates). Wie Zauberkraft (im Meda der Indianer) knüpft
sich das Lebensglück an heilige Steine, wie im Körper aufgenommen (in Austrahen). Der
^Weise** genannte Stein (orphanus oder pupillus) «ist aller Fürsten leitesteme" (s. Walth.).
Wenn ein Kind zum ersten Mal die Burgeiser Alp ersteigt, muss es auf den Steinhaufen
des nWilden Fräulein" einen Stein werfen (s. Zingerle). Den dem schlafenden Sigurd grikr
entwendeten „Siegstein'' giebt seine Tochter an Dietleib (in der Vilkina-Sage). Bersi trägt
den „Lifstein" (s. Grimm), als Oskastein oder Wünschelstein, zur Lebensverl&ngerung).
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dem GeDeraiionismas (besonders wenn in den Tradncianismns überzuführen drohend)
keine Zugeständnisse gemacht werden, ebenso wenig aber auch dem Creaiinismus
(der pelagianischeu Controverse wegen), und so „quod attinet ad animae originem^
legt der „grösste Kirchenvater^ das Geständniss ab, „nee tunc sciebam, nee adhuc
scio^, obwohl wenn innerhalb des Systems (in den relativistischen Beweisführungen,
worauf es sich zu stützen hat — das Absolute, wie immer, vorläufig auheim-
gestellt) — , über das wichtigste Interesse, [das an seiner eigenen Seele,] dem Gläu-
bigen keine Auskunft gewährbar ist (obwohl dringlichste, zumal der armen Seele
keiu tröstliches Geschick in Aussicht gestellt erschien, in der „Massa perditionis''):
der Nutzen (daran zu glauben) so wenig hervortritt, um unnütz erachtet werden
zu können (vom Ungläubigen).
Indess würde gerade bei des heiligen Augustinus Fassung des Dreieinigkeits-
begriffes sich die rationell einfachste Lösung der Schwierigkeit ergeben haben, bei
Berücksichtigung des Zoon politikon (Aristoteles'), denn die von ihm gemeinte
Seele (unter Beiseiteschieben der vitalen und sensitiven) ist die der Gesellschafts-
schichtung, in welcher der Logos redet (beim logischen Rechnen), wobei dem
Averrhoismus vorgebeugt wird, durch Integrirung des Einzelnen (im zugehörigen
Kreis). Verbum sempiterue dicitur et eo sempiteme dicuntur omnia (s. Aug.),
im Honover (oder Yacch). Und dann in „moralischer Weltordnung^ käme es
ethisch auf das Karman hinaus, zur Erlösung im Dhamma (der durchwaltenden
Gesetzlichkeiten).
Von seinen Jüngern (aus der Fischerkaste, denen indischer Vyasa entsprungen
war) umgeben, redete der Meister im Charakter eines Propheten (mit Abschluss
solcher Beihe), als Gbalo (oder Birarak), höher als die Wong^tschä (oder Wih
neben den Bath), deren Stimmen in den Besessenen schrien; und flüchteten,
wenn ausgetrieben (durch Exorcisation). ^)
Hier trat eine Aenderung ein, als der Guru hin weggenommen, und nun die
Auserwählten, verlassen stehend, (in Erinnerung an die Himmelfahrt — auf dem
Söller, um das Loos zu werfen unter den Hundertundzwanzig) durch die am Pfingst-
fest herabschwebeuden Zungen begeistert wurden, und (una voce) vielstimmig der
Welt verkündeten, was aus ihnen der Logos (prophorikos) im heiligen Pneuma
redete (durch den sich auch die Almaricianer getrieben fühlten, weil ^hoheo
Geistes^ in ihren Nachfolgern).
Als dann unter Verschiebung der Bangstufen der Logos, als Sohn, der Wesen-
heit des Vaters nähertrat, bis zur Identität (gleich einem Svayambhuva), war auch
') In den bauchredDeriscben Geistern (Eurycles als Pythonen) ist es nicht ein Gott,
der spricht (und so bandelt es sich um die Dignostik zunächst; bei Doppelnatur des
Daimonion). unter den lyyaarqifAv^tg weissagte der E^QVxk^g meist Schlimmes (s. Phxt).
Der ttQx^fQ^'^s (unter den Priestern der Isis) fungirte auch als propheta primarios (s. Ap«-
lejos), wie Mawu's Prophet oder Nyagblola unter den Priestern der Nunola (bei Eweer),
gleich Gbalo (in Akkra). Die Bischöfe zu Sardica (327 p. d.) verfluchten die Gegner des
Athanasius und wurden ihrerseite verflucht durch die orientalischen Gollegen (zu Philippe-
polis). Bei voller Willensfreiheit des Menschen (zu eigener Wahl), warnt Maimonides,
sich von Thoren bereden zu lassen, dass Gott vorausbestimme, wer gerecht oder böse sm
(in PradestinatiOQ). Saepius olim Religio peperit scelerosa atque impia facta (s. Lucrez),
nicht jedoch die Religiosität (jenseits theologischer Meinungsversehiedenheiteu). Der Gemiss
darf (in der Ethik) nicht als unmoralisch verurtheilt werden (s. Maimon), soweit statt
physisch, in der Grkenntniss gefasst (als höchster), beim Appetitus intellectivus (TboB,
Aquino?s).
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dem Hagion Pnernna allmählich gleiche Stellang zuzugestehen, zumal als das
Yacch (im Honover) sich mit der Schöpfungsthätigkeit verband, um (statt aus
der Materie) im Niclits zu schaffen (oder einer sprachlich immateriellen Hy]e).
Im Ruddhagama hat die Inspiration auszufallen, da den Chela ihr Lehrer
dahingegangen, als Tathagata — ehe dem auf den Megga bereits fortschreitenden
ßodliisatwa (des Mahayana) die Idee nochmaliger Rückkehr kommen konnte — ,
und so war (für die Bhikkhu) die Autorität der Sangha in dem Canon des Yinyana
festgestellt, nvie von Maha-Kasyapa (auf dem Concil) abgefragt, das Dhamma da-
gegen aus den Antworten Ananda's (im Letzt aufgenommen, statt Vorläufer, in
einem Johannes).
Immerhin lässt sich der Drang nach directer Communication mit dem Gött-
lichen nicht unterdrücken, und so brach es fnsch wieder hervor, auf der heiligen
Insel selber, als, nachdem Wessamuni's Vasallen in Lehnspflicht genommen waren,
seitens des Kapuwala den Yakkoduro ihre Tänze erlaubt blieben, (so lange nicht
entartend in einen Teufelsbund, oder darin zurückschlagend).
Als Erster der Märtyrer fiel Stephanos (unter den Diakonen) dem Fanatismus
des Volkspöbels zum Opfer, aber das durchschlagende Wort war von Petrus ge-
redet worden, als er (nach den Weissagungen Joels) an David anknüpfte, und (in
der Sprache der Athanasier) zum populär zugänglichen Gemeingut dasjenige
machte, was bisher (in den Mysterien) nur den zur rdtii Geweihten vorbehalten
geblieben (im durchweg durchdringenden Erlösungszng).
Die officiellen Orakel, die — in derColonienbegründungen heroica obra (s.Bacon)
aus Hellas Geschichte (s. Cicero), — die Geschichte damaligen Weltkreises vor-
nehmlich gelenkt hatten (wenigstens post factum) verstummten (mit ihrem „de-
fectu^), und um so lauter erklang nun aus jedes Einzelneu Brust diejenige Stimme,
welche sich hinrichtete auf Zugestäuduiss der Menschenrechte, in Gleichheit oder
Brüderlichkeit, me von der Clvilisation mehr und mehr erkämpft (in Freiheit,
unter dem Gesetz). Unius namque naturae esse omnes rationabiles creaturas, rex
multis assertionibus comprobatur (s. Origenes), und nachdem infallibile Decrete
die „Indos^ (the benighted natives) „utpote veroshomines*^ erklärt haben, wird die
Ethnologie geneigte Berücksichtigung erwarten dürfen für die ethnischen Wand-
lungen der Elementargedanken (im Völkergedanken typisch zugehörigen Kreises).
In solch elementarischen Schöpfungsgedanken der Wildstämme (wie sie sich
aus Hardeland's sachgerechte Darlegungen bei den Dajak z. B. überblicken lassen)
spiegeln sich die einwohnenden Denkgesetze in so einfach klarer Durchsichtigkeit,
dass (bei ethnischer Schulung) jeder Commeutar gesparjk werden kann, um sie
, unter dichterischen Verschnörkelungen der Mythologien oder aus philosophischen
Abstractionen mit Leichtigkeit wiederzuerkennen (in ihren culturellen Aequivalenten).
Bei vergleichender Durchschau kann alles, was jemals auf Erden (in Kaum und
Zeit) gedacht worden ist, für kürzeste Systematik (in nuce) zusammengefasst werden,
obwohl solch' primären Zellbildnngen die Vollheit virtueller Kräfte einwohnt, um
sich zu hehren und höchsten Culturentfaltungen auszugestalten, je nach den über
den geographischen Provinzen emporsteigenden Constellationcn (auf der Geschichts-
bühue des Menschengeschlechts).
Abgesehen von demjenigen, was über die Grenzen der Vorstellungswelt hinaus
speculirt, im Rechnen der Hypothesen (wenn nicht als Phautastika^ doch als
Phautasta) schwankend, den empirisch gesicherten Unterbau (wie durch natur-
wissenschaftliche Psychologie einstens vielleicht lieferbar) zu erwarten hätte, kann
unbedenklich jetzt bereits die Thesis aufgestellt werden, dass in der durch die
Spannungsreihe der Elementargedanken gewonnenen Gedankenstatistik jeglicher
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Gedanke, soweit bis jetzt bekannt geworden (unter Ausschlass von weiter neu
binzakommenden, wie es scbeint), an seinen zugebörigon Stellenwertb von selbst
sicli anordnet (im logischen Rechnen).
Und somit wird der indnctiv methodische Anfban jetzt in Hand genommen
werden können, mit den durch die Hilfsmittel der Ethnologie gelieferten Beweis-
stücken (für die „Lehre vom Menschen").
Das Abstracto wurde als das Höchste und Elementarste gesetzt, das Concrete
als das Spätere und Höhere (b. Speusippus), wie durch Philolaos (s. Ueberweg),
im Vorangang der Deduction (bis ergänzt durch die Induction). Savages (s. Fison)
reason by deduction not by induction (it was bis syst.em of relationship, whieh
gaye him bis degrers of relationship). Nachdem die Cultur mit der Deduction
begonnen, wird sie, seit der die Neuzeit einleitenden Umgestaltung der Welt-
anschauung, im Aufbau der Induction zu bestätigen sein (in ControUe natur-
wissenschaftlicher Psychologie).
Bei der Urtheilskraft als Fähigkeit, reine Verstandsbegriffe auf Erfahrungen
anzuwenden, richten sich die Gegenstände der Erfahrung nach solchen Begriffen,
(nicht unsere Begriffe nach den Objecten), und indem sich insofern von keinem
Object als Ding-an-sich eine Erkeiintniss erlangen lässt, sondern nur wieweit es
Object sinnlicher Anschauung i) (oder Erfahrung) ist, würde — die sinnlichen Ob-
jecte, als Dinge-an-sich genommen — die Vernunft in einen Widerspruch mit sich
selbst gerathen (s. Kant), in Antimonien also (als unauflöslich).
Unter sobezüglicher Hinsicht leben wir allerdings in derjenigen Vorstellungs-
welt, wie sie, beim Bemeistern der niederen Anschauungen durch höhere, aus
dem Recht des Stärkeren sich für uns geschaffen hat, und würde hier (beim
Sollen) die Moraiität für ihren practischen Werth folgerichtig von rcchtgemässer
Rechtschaffenheit abhängig bleiben, die unter streng genauer Ehrlichkeit mit sich
selbst, den Arbeiter bei Herrichtung der ganzen Construction geleitet hat^ oder
von normal bewahrter Gesundheit (in der Entwicklung eines psychisch organischen
Wachsthumsprocesses).
Und wenn beim Anschluss der Psychologie an die Physik (auf psycho-
physischer Ueberbrückung), für diese auf der Gesellschaftsschichtung reifende
Evolution, statt des metaphysischen Eikon willkürlicher Welt- (aus Willens-)
Schöpfung, das physisch naturgesetzliche Emporblühen gewählt wird, w*ürden
die mikrokosmischen Wurzeln dann eben eingeschlagen liegen in makrokosmischen
(eines harmonischen Kosmos).
Nicht (Kaut's) subjective Gültigkeit nur, hätten die Vorstellungen und Be-
griffe a priori, wenn sich, vermöge einer präformirten Harmonie der Wirkungen
unseres Erkenntnissvermögens mit den objectiven Beschaffenheiten der Sachen
ausser uns, auf solche Beschaffenheiten beziehend (s. G. E. Schulze), in Wechsel-
wirkung zwischen Ayatana und Aromaua, auch für den sechsten Sinn (in Manas).
Auch in der Metaphysik würde synthetischen Urtheilen nichts im Wege stehen,
sobald die Materialien, die zum Aufbau dienen sollen, auf zuverlässige Aeehtheit
geprüft sind (aus dem naturgemäss normalen Entwicklungsgange, wodurch sie
') Wie die Sinnlichkeit (in ihren Eindräcken) die Anschauungen , liefert der Verstand
(im Auftreten der Vorstellungen) die Beföhigung zu Begriffen; Anschauung und Begriffe
sind die Ele:rente aller Erkenntniss (b. Kant), aber aus einander henrorsprossend, im
psychologischen Wachstbumsprocess , me im pflanzlichen (bis auf FnicLtbildung im Reif^
zustand).
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gebildet werden). Bei der Dedaetion^) jedoch handelt es sich zunächst um
analytische Urtheile, zum erlänterudeu Auseinanderlegen, um dann das (beim An-
bruch des Geschichtstags einer jedesmaligen Culturgeschichte) idealistisch bereits
Vorgefundene analysirend zu ersetzen (auf die Elemente hin), und hier also, um
nicht ziellos in's Blaue hinein zu analysiren, hätten (dem Chemiker, um seine Ope-
rationen demgemäss anzuordnen) die Elemente selber vorher bekannt zu sein, und so
müssen dieselben erst aus den ethnischen Thatsachen primärer Elementargedanken
zusammengetragen seiu, ehe die Induction ihren (synthetischen) Aufbau wird be-
ginnen können (zur Gruiidsteinleguug einer naturwissenschaftlichen Psychologie).
^Weun Einsicht und Wissenschaften auf die Neige gehen, alsdann und nicht
eher ist es Zeit, sich auf den gemeinen Menschenverstand zu berufen, ** meint
Kant und die Vertheidiger desselben, im philosophischen Krähen, hätten ihn
doch auch ihrem Gegner wohl zubilligen können (dieses Gemeingut, das doch dem
Gebildeten am wenigsten fehlen könnte).
Hierin liegt deutlich klargestellt, wohin die entscheidende Streitfrage fällt,
zwischen Induction und Deduction (betreffs der Psychologie).
Um über die „communes notiones'' 2) (als „primary truths") eine, ohne jedes
Präjudiz, ungetrübte Anschau zu gewinnen, bedarf es vorher ihrer reinen ob-
jectiven Ansammlung, denn wer sich schon allzusehr mit „Einsicht und Wissen-
schaft^ abgequält hat, der wird sie um so schwieriger — (bei der „Metaphysik,
wo der sich selbst, aber oft per antiphrasin, so nennende gesunde Verstand ganz
und gar kein Urtlieil^ hat) — in sich selber intact noch antreffen, obwohl er
später, nachdem das „Stück Zimmerholz'^ mit „Meissel und Schlägel^ zugehauen
worden, für feinere Ausschnitzung (oder mit seiner „Radiernadel^ für Kupfer-
stecherei) hinzutreten mag, um die künstlerische Durcharbeitung vorzunehmen,
nachdem, im unabhängigen Nebeneinanderherarbeiten, Induction und Deduction,
auf ihren, vom diametral entgegengesetzten Ausgangspunkt her eingeschlagenen,
Wegen mit einander zusammengetroffen sein werden (für gegenseitige Controlle).
„Alle Ueberzeugung ist blos in uns^ (subjectiv), aber obwohl wir nicht aus
uns selbst herausgehen können (s. Stäudliu), sind doch „in unserem Bewusstsein
deutliche Spuren von Objectiv- Wahrem gegeben** (1794), und seitdem (mit ethno-
logisch über das Erdenrund erweiterter Umschau), das Geschichtsvolk jetzt aus
national zukommender W^eltanschauung (jedesmaligem Orbis terrarum) hinauszutreten
vermag (für objective Vergleichung der aus Cultur und Uncultur gelieferten Be-
weisstücke, durch Raum und Zeit), wird der inductive Forschungsweg betreten
werden dürfen (zum Aufbau einer „naturwissenschaftlichen Psychologie"*).
') All knowledge of causes is deductive, for we know none by simple Intuition, but
througb tbe mediation of tbeir effects (s. Qlanvil), bis hier (in naturwissenschaftlicher
Methode) das Experiment (in angelegter Controlle) die Entscheidung bringt, seit den
Elementen, zum Operiren damit, (und so mit den Blemeotargedanken, in der Psychologie —
beim Leben der Causalität). General certainly is never to be found, but in our ideas
(s. Locke), bis zum Aufbau aus concreten Einzelnfällen in allgemein durcbwaltenden Ge-
setzen (auch für die Elementargedanken der Psychologie).
*) Die Philosophie hat zu den Aussprüchen des common sense zurückzukehren, um den
Skepticismus zu terbannen und die „primary truths" festzustellen (s. Oswald). Die Dar-
stellungen der „qualitates primariae** entziehen sich weiterer Etklärung, weil erste Principien,
als Werk der Natur (s. Reid). Auf den Ursprung der Ideen ist zurückzugehen, um ihre
Erzeugung zu verstehen (s. Condillac). Sensate esperienze (s. Galilei), psycho- physich in
der Psychologie und durch Beobachtung des Wacbsthums in den Gesellscbaftsgedanken
(nach genügender Ansammlung zum Ueberblick).
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Weil a priori yon der VenmDft gewisse Principien in die Gegenstände hineitt-
verlegt, seien Mathematik nnd Natnrforschnng eigentlich erst zu Wissenschaflen
geworden, und so sollte dies auch seitens der Metaphysik zn geschehen haben
(in Eant*s Untersuchung ihrer ^objectiven Gültigkeif^), so dass sich dann die Gegen-
stände nach unserer Erkenntniss zu richten hätten, statt unsere Erkenntnias nach
den Gegenständen, wie bisher gemeint, einen hierin allerdings wohl „gesunden*^
Menschenverstand (als ,)gemeinen^), wenn man nicht das Haus (s. Beneke) Yom
Dache aus zu bauen beginnen will, sondern vorher eine festgesicherte Funda-
mentirung vorzieht, durch Thatsachen (woran nicht zu rütteln).
Wie weit (neben den durch Erfahrung, a posteriori, möglichen) die tou den
Erfahrungen (obwohl ihnen Gegenstände der Erfahrung entsprächen) unabhängigen
Erkenntnisse a priori ihre innerliche Erklärung gewinnen könnten, wird sich erst
bei detaillirierem Einblick in die organischen Wachsthumsprocesse primär psycho-
logischen Gedankenganges eruiren lassen, und fär die (b. Kant) über die Sinnen-
welt (ohne Gegenständen der Erfahrung zu entsprechen) hinausgehenden Erkennt-
nisse, als erhabenste, (Gott, Unsterblichkeit, Freiheit) — lassen sich aufhellende An-
deutungen jetzt bereits entnehmen, nachdem die Spannungsreihe der Elementar-
gedanken in rohesten Umrissen kaum erst festgestellt ist (so dass sich hoifnungs-
vollste Aussichten eröffnen dürfen, auf die Zukunft hin).
Unter den Beziehungen, worin das Wesen, das im Denken sich lebend fahlt,
mit umgebendem Daseienden verwoben ist, stellt sich die aus diesen hervortretende
Frage für Beantwortung durch innerliche Reaction, um das Unbekannte au&ohellen
in Erkenntniss. Wie das Aoge oder Ohr, vom adäquaten Reiz getroffen, nicht
ruhen kann, bis derselbe ein deutlicher geworden, so das übersinnliche Denken, wenn
auf gesellschaftlicher Schichtung seinen Anhalt suchend (in religiöser Bindung).
Einmal im Leben (s. Hagen) begegnet, im Leben (des Ratak), der als Schntx-
geist (im Angang) zum Schutz (oder Pagar) erfasste Gegenstand (Moesta der
Molukken), unter den Gesteinen als (glänzender) Kiesel besonders, wenn nicht in
Thiergestalt (des Atua) wandelnd (beim Totem) oder mitunter pflanzlicher (im
Kobong) und solches Milongo (zum Wunderzauber) wird dann eingefügt dem (ni-
gritischen) Fetisch, durch Anbohrung des Nabels (wie beim Adji teja Sumatra's).
In einen derartigen Gegenstand wird dann die „Mana^ (s. Codrington) hinein-
verlegt (melanesisch). Der Kobong ist jedem Einzelnen (in Australien) heilig
(in Unverletzlichkeit) zur Zeit der Mannbarwordung (s. Grey), im Bu^jan (oder
Totem). Frigg's Dienerin (til gaet^lu) als „personificirte tutela hiess Hlin, gleich-
sam das Lager, die xXiytj, auf dem Einer ruht^ (s. Grimm), in Hleinir (zum An-
lehnen).
Der „Angang der Welten'' (Anfang) ist „anag^engi'* (ahd.) und mit dem,
was einmal im Leben (in eindrucksempfanglicher Pubertätszeit) begegnet, als
„Angang^ (oder Widergang) ist die mikrokosmische Welt des Einzelnen um-
schlossen, mit dem Lebensziel gesteckt, wenn nicht der Neugiersdrang (einer
Tanha der Nidana) zu weiteren Fragen anstachelt, die in's makrokosmische Un-
übersehbare auslaufen, da (nach dem Sprichwort) ein Narr mehr fragen kann, als
zehn Weise antworten (wenn nicht geschult im logischen Rechnen).
Für Verwerthung (zum Pirit) ist dann die Schöpfuugsgsgeschichte von Anfang
(Augaug) her zu lesen, im priesterlichen Ceremonial (des Pule Hiau auf Hawaii).
Nachdem der für einen Wirajuri (Zauberer) bestimmte Novize (in Australien)
in eine Höhle durch Todte abgerieben war, zeigte ihm (beim Hervorkommen) sein
Vater eine Tigerschlange als sein Budjau (oder Totem im Schutzgeist), zum Be-
lecken am Orte Daramulan's, bis zum Aufsteigen für Baiame (s. Howitt).
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Von den weissköpflgen Greisen (im Pubertätstranm) herabkommend, begegnet
der Odjibway (s. Kohl) seinem heiligen Thier (als Totem). Die Fölgie (in Norwegen)
zeigt sich in Gestalt eines Thieres, ^) das zur Sinnesart des Menschen stimmt
(s. Faye), und im Wappen überlebselt (bei Aschantiem und sonst).
0 Sigurd war Yon einer Hundin gesäugt, Dietrich von einer Wölfin (wie Romulus und
Remus). Das Hütlein oder (in Gott, als gegattetem) Götlein steht als Schutzgeist (zur Hut und
znm Schutz), während Hütchen (Hodeke oder Hoidike) in den Kobold übergeht (beim Hopfen-
hütel oder Eisenhütel). Die Vile verbrüdert sich mit Marko (bei den Serben). Sld wilicomo
bethiu goda ende mi (X. Jahrb.). Am Pfingstfest muss die Hausthür offen stehen, damit
der heilige Geist in's Haus kommt (in Oldenburg). Die letzte Stillung (bei Entwöhnung des
Kindes) muss auf dem Boden geschehen, als dem Himmel näher (in Böhmen). Dem durch
Ausstrahlen des Nimbus, — wie im Mond die Seele umstrahlend (bei Sylla), — bezeugten
Sitz des Genius auf dem Scheitel, wurde seine Plattform durch Glattrasiren (der Platte) ge-
reinigt, während er sich auch in einem wohlgepflegten Knopfknoten hegen Hess, gleich
(siamesischem) Mingkhuan, unter ceremoniellen Haarwaschungen (in Birma). Jeder war in der
Tutela eines Genius (dem am Geburtstag sein Fest gefeiert wurde). Gregor Naz. betet
vor der Reise um einen guten Engel, als Geleiter (von Tobias geführt). Omnia Angelis
ptena sunt (s. Hieronym.) oder der Götter (b. Thaies), ävo tlolv äyytXo^ /uträ roS &v-
^Qianov (s. Hermas), in Doppelheit des Gbeschi (in Guinea) und Okri-bii (zum Bösen ver-
leitend). XtvoxQcntjg toy tidai/uoya ßioy xai roy anovdatoy dnodikxyvift t6y aMy (s. Ari-
stoteles), bei Begründung der Glückseligkeit (s. Clem.), einer jedesmal gemässen Tugend
(oixtiag dgtj^g). Der mathematisch gebildete Verstand ist das Organ der Erkenntniss
(b. Philolaos) im logischen Rechnen („arithmetisirend''). Wie die Atome fallen im Raum
(b. Democrit), so (seit die Gravitation als Grundkraft proclamirt ist) fallt Alles auf der Erde
nach ihrem Schwerpunct, und diese nach der Sonne, während die in sich gefestigte Erde
durch die Doppelkräfte des Auf und Nieder (auf einem 6d6g ttyioxdtw) im Gleichgewicht
erhalten steht (b. Xenocrates), aus der äogtciog duag (im ^y), mit der durch die auf dem
Boden treffenden Sonnenstrahlen aufsteigenden Wärme (bei umsetzender Bewegung), und
wenn der aus dem Mond (der Seelen) in die Sonne (den „Gimstein Himir's") einstrahlende
Geist (s. Plut.) dort neue Seelenzeugungen anregte, mögen Akasa^s schöpferische Wellen
(bei Buddha^s Eingang in Nirvana) hervorrollen wieder (in moralisch geschlossener Welt-
ordnung). Indem (unter Erklärungen der krummlinigen Bewegung der Himmelskörper aus
der allgemeinen Anziehung) die Körper das Bestreben besitzen sich zu nähern (s. Keppler),
mit dem Fall, in Anziehungskraft der Erdmasse (b. Ferroat), zeigen das Bestreben gegen-
seitiger Anziehung alle Körper, feste sowohl wie flüssige (in Newton^s Gravitation), während
mit (abstossend) aufsteigender Wärme (gasiger Expansion) die Bewegung einsetzt als
(kinetischer) Primus motor (im Princip der Krafterhaltung), und wenn (b. Xenocrates) die
Stetigung — , auch moralisch in t^ctdd^Ha (s. Plut.) oder Samadhi (in Ubekkha) — aus
Doppeltheilung folgt (in der äoQtatog cTvcf;)!, ergiebt sich die Seele (b. Speusippus) als die
durch die Zahl gestaltete Ausdehnung (b. Stobäus), mit (Spinoza^s) einheitlicher Substantia
(für k)gi8ches Rechnen im „Arithmetisiren^). Das Hen (Plotin^s) ist mit dem dyaHy
identisch, aber voran steht ^ ndyrp ä^^tjtog uqx^ (b. Jamblichus). Nach dem Urwesen
{dyavtkag atnoy) folgt den Henaden (als &toi) die Trias des Intelligibeb, Intelligibel-
Intellectuellen und Intellectuellen (16 yot^rSy, id yotjioy ä/ua xai yotQ6y, 16 yo(Q6y) und
dann das Seelische (b. Proklus), das Verständniss, das Yerstandbar-Verständliche, das Ver-
stehende (wie es die denkende Seele anstrebt). Das (unsagbare) Intelligibele (rö yotjioy)
gliedert sich in ro yotjtoy (als o^aia gefasst), ro yoiftoy «fta xai yofgdy und rd yot^iy
(s. Damasdns). Das Hervorgebrachte liegt in der Ursache (ftoy*}) wegen der Aehnlichkeit,
trennt sich ab {ngoodog) vermöge der Unähnlichkeit und hat zur Verähnlichung sich zurück-
zuwenden (ßnunQoq^t)) in der arotxtiiocig &toXoyixi (b. Proclus), für dreifache Sei bstent Wick-
lung der „absoluten Vernunft^ (dialectisch). Unter Verschweigung des Intelligibelen, als durch-
aus Unsagbarem, beginnt die orphische Theogonie, mit der Nacht, als Anfang (s. Eudemos).
Nofly ovx iiniy äytv qxiyidafAtaog (s. Aristoteles). Die Substanz ergiebt sich als Erdichtung
Bastian, Indonesien. V. 7
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Die dem Neageborenen darch Mawu ans Nodsie gesendete Dsogbe, als Lnwo
(Schatten) im Fleisch, wird yom (abscheidenden) Aklama begleitet, beim Tode (wenn
Aklama yerlässt) nach Nodsie zurückkehrend, ausser dem leiblichen Lnwo, ab
Noali (Gespenst). In der Pflanzenseele wirkt rd &Qtnnx6y (s. Aristoteles), und beim
durch die einheitliche Mitte {/itoorij^) unterschieden, kommt eine Dreiheit von Thiei-
Eräften hinzu, t6 aio9-fitix6y, 16 dQtxttxoy und t^ xiytpixoy xatä Tvnoy {d&ayoijTu6r),
Nur durch ein Vorstellungsbild (fpaytac^a) vermag der Nous auf das o^«*»
zu wirken (für das Gefühl des Angenehmen und Widerlichen). Der Nous bedarf
einer doya/uig, als tabula rasa (um formgebend zu wirken). Mit der im Haupte
wohnenden Seele, als (70 Xoynnixoy oder ro yoijrixoy) yerbinden sich (als Bosse des
Führers) zwei andere (b. Piato), im Mathartigen (t6 SvfioeKfig) und (anch den
Pflanzen zukommend) Begehrlichem (r^ im»vfitiftx6y). Die Anima (eine animalu
in sich, als ^vxn Ca>r*^4) wurzelt in dem Körper, (als anima yegetatiya) und strebt
darüber hinaus, als anima rationalis (im logischen Rechnen). Minnat tdr yoh
fAoyoy &vQa&fy innaUyai xal &(ioy dvat /uoyoy (s. Aristoteles). Der (auf Befiragen)
im Kinde manifestirte Ahn wird mit Whohbodn („du bist angekommen^) begrüsst
(in Yoroba). Wie Giemavong (zu ßömer's Zeit) leitet der Wongtschä (s. Bohner)
sein Orakel ein durch moralistische Ermahnungen (in Guinea).
Zum Amulett dienend bezeichnet Pagai (als Zanbermittel oder Pagaran) ein
Abtrennen (als Zaun), zum Femhalten der Schädlichkeiten, wie das in Weihnog um-
ziehende Band des Pirit im Schirm und Schutz (des Apotropaios), zum Abwehreo
(Patulpak) im Verhindern, als Manulpak (wie tulpak) und Mamagari (durch Zauber
beschützen). Pali (Kapali) bezeichnet (bei den Dayak) das Unerlaubte (s. Harde-
land) im Pomali (des Tabu). Zur Aufbewahrung des (einmal im Leben ange-
troffenen) Pagar (bei den Hatak) dienen Zinnbilder oder Adji tejas (zinnerner
König), unter Ausbohrung des Nabels (s. Pleyte). Die zum Schutz dienenden
Holzfiguren der Si Patulpak begu stehen (in drohender Haltung) am Eingang des
Dorfes (bei den Batak), und Belu vor Pagoden (auch Kayana und sonstige Recken).
Wenn (zur Reinhaltung) ^) die Scheidungslinie zwischen Licht und Finstemiss.
der Phantasie, um den ZusammenhaDg verschiedener Qualitäten zu Stande zu bringci
(b. Hume). Sein ist absolute Position (s. Herbart), als Eins (für logisches Rechnen). In
der Ideen -Association herrscht das ^lex successionis et simultaneitatis'', sowie das «lex m-
militudinis et oppositionis'' (mit den Korrelata). Der Ursprung des Causalbegriffs liegt i&
der Gewohnheit (bei Hume). Die Verknüpfung der verschiedenen Vorstellungen mit eia-
ander beruht auf den drei Principien der Association (Aehnlichkeit, zeiträumliche Ver-
bindung und Ursachwirkung).
>) A sacred Square was constructed in whicb was taken the purgative used in initiatiffT
ceremonies by the adult and by the young warrior (bei den Foz-Indianem) oder (in Florida)
Emetica (zur Reinigung). Nach den unter Fasten in der „Kina** genannten Hütte abgefaii^
tenen Geremonien können die Knaben (bei den Yabgan) heirathen (s. Hyades), wie bcis
Entlassen aus der Quimbe (in Guinea), unter Beobachtung von Gelübden (Quina oder Xina)>
Wenn ein Narrinyeri das ihm heilige Thier isst, darf von den Knochen (der sympathisekec
Verknüpfung wegen) Nichts übrig bleiben, weil für schädlichen Zauber verwendbar («ie
Körperabfälie), und dies mag anderswo dann in der Vorschrift überlebseln, beim Essen üb^
haupt Nichts übrig zu lassen, während sonst wieder die Knochen unverletzt erhalten bteibee
müssen, damit sich an ihnen die Jagdtbiere (in Sibirien) neu beleben, oder Thor's B«^
(zu täglicher Speisung). Milichius hält noch die Beschädigung des menschlichen Leibet
durch den Teufel, die Fahrten der Hexen durch die Luft, das Hineinzaubem Ton Kadeie,
Haaren, „Säuwbörsten, Tbüchlin vnd andere Materien"", ja selbst die Fähigkeit der TeafeL
Wetter zu machen, für durchaus möglich und glaubhaft (s. Osbom). In dem Bauche eines miter
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zwischen der Nacht und des Tages Bereich durch die Flamen dialis scharf gezogen
war — (^lasset die Todten ihre Todten begraben,** nach biblischem Spruch), — um ein
für frische Thätigkeit berufenes Geschichtsvolk yor gespensterischer Vergrübelung zu
bewahren (unter einmaliger Abfindung betreffs der justa, beim Hervorschwärmen
aus dem geöffneten Mundus, am Jahresfest), so musste Alles den Todten ein-
gehörige vermieden werden, ausser wenn man sie etwa, bei Verklärung zu Heroen
als Schutzgeister herüberholte (oder in loco verehrte, auch im kaiserlichen Divus,
beim Leben schon), aber auch dann galt nur als Erinnerungszeichen, was ihm
angehdrig aufgestellt war, in Waffen oder sonst (wie zu Theben gesehen u. dgl. m.).
„Denn das Uebrige der Ueberbleibsel ist für die grosse Menge abscheulich und
Niemand geht gern an dem Grabe vorüber, sei es, dass dasselbe zufällig wider
Erwarten geöffnet war» — oder nachdem er einen Blick auf die Gestaltlosigkeit
des darin Liegenden geworfen, eilt er, erfüllt von jeglichem Widerwillen, und
die Schwere des Menschenthums beseufzend, raschen Laufes daran vorüber^
schrecklichen Schmerzen verstorbenen Bauern wurde vorgefunden .lignum teres et oblongum,
quattuor ex chalybe cultos, partim acutos, partim instar ferrae dentatos, ac duo ferramenta
aspera reperta, quorum sio^la spithami longitudinem excedebant; aderat et capillorum in-
star globi involucrum^. »Qu^ ^i'^e siot ingesta?'' (b. J. Lange), j^Gerte non alia quam
daemonis astu ac dolo* (s. Osboru), zum Herauszaubem (in Australien). Ein alter Neger
(zu Römer's Zeit) wünschte als reicher Europäer wiedergeboren zu sein (wie die Black fellows
Australiens als Weisse auferstehen). Gelbsucht wird durch einen Goldring geheilt (in Bayern)
am Leibe getragen (oder durch Gelbzeug etc.) In Sympathie empfiehlt sich gelbe Farbe
gegen Gelbsucht (Icterus), für den Laien, der die ärztlich empfohlenen Arzneien nicht in
ihren physiologischen Theorien versteht, und wenn neben Calomel, Extractum Taraxi, neben
Goldschwefil auch Ochsengelb zur Erwähnung kommt (s. Canstatt), mag daiin noch ein
Ueberlebsel stecken (aus der Dreckapotheke). Zu Nepomuk wird bei Wasser, wie zu Florian
gegen Feuer, zu Sebastian in Epidemien gebetet Lapis unctus, ramus coronatus wird ver-
ehrt (s. Apulej.). Hercules Magusanus oder Saxanus wurde in Niedersachsen verehrt (bei
Askaniem). Mit Wong (Fetisch) wird sowohl der betreffende Geist, oder auch jeder mit
ihm zur Repräsentation in Beziehung stehende Gegenstand bezeichnet (s. Bohner). «Wunder
thun kann der Satan auch durch natürliche Mittel, die er als geschwinder Physikus besser
kennt, als die Menschen" (b. Hamelmann). Gegen Bräune werden Kinder geschützt durch
ein Umhalsbinden eines blauen Wollfadens (in Mecklenburg) oder rothen (in Bremen). Bei
Krankheit unter den Gänsen (in Franken) wurde „eine kranke (also behexte) Gans lebendig
auf einem Dreifuss gebraten** (1848). Im Kriege Gefallene (denen die Kopfe abgeschlagen
werden) kommen nicht in den Himmel (hörte Römer von Puttj), da Gott keine Menschen
ohne Köpfe um sich haben will, und lieber die (mit Köpfen) in der Hütte Sterbenden zu
sich nimmt (in Akkra). Wie die (aztekische) Sonne nimmt Walhalla die auf dem Schlacht-
feld Gefallenen auf, und so „bedeutet altn. valr, ags. väl, ahd. wal Niederlegen der Leichen
auf dem Schlachtfeld, Inbegriff der Erschlagenen** (s. Grimm), wie Freyja „wal kieset** (als
Valfreyja). Von den dunkel weisszähnigen KijQtg schlägt jede ihre Klauen in den Ver-
wundeten, gierig sein Blut zu trinken (b. Hesiod), und Tydeus saugt am Gehirn (wie Graf
Ugolini). Den Walkyren gehört das Kiosa val oder Kiosa feigdh (een veegminsche dat
balde sterven werd). Das (ägyptische) Symbol der Ewigkeit war die Schlange, die sich in
den Schwanz beisst, und in heidnisch germanischer Zeit wurden in Form der Schlange die
(später der christlich bösen Vorbedeutung wegen, abgeglätteten) Ringe gearbeitet, die sich
die Geliebten (für Ewigkeit der Liebe) an den Ringfinger stecken (der durch directe Ader
mit dem Herzen in Verbindung steht). Vor der Verkündigung des im Tanz von Besessen-
heit ergriffenen Wongtschä wird ein Moralspruch geredet über die richtige Kindererziehung
(yerbotene Speisen u. dgl. m.). Quidquid illud est divinum ac coeleste numen (in Cou-
stantin^s Edict). Mtjdtig rtSv ßaQßuQioy (i&tog (s. Aelian). Bei dem (unter Schwingen von
Lorbeer und lautem Schreien) nicht sichtbaren Erscheinen der Däroone spricht der Knabe
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(8. Greg. Nyss.). Unter Darbringrang Yon Geschenken nimmt jeder Beileid-
tragende Abschied vom Todten (unter den Panti), „der Todte soll ihn nicht zt
sich wünschen oder dnrch starke Sehnsucht seinen Tod verursachen^ (s. Bohner^
wie die liebevoll (auch in Indonesien) das Haus umstehenden (und in Bevenanti
rückkehrenden) Oromatua (wenn nicht verabschiedet, am esthnischen Leichen-
Hier trat eine Aenderung ein, als Gott seine Todten an Stelle der Götter in die
Kirchen eingeführt hatte (s. Theodoret.), und statt (aus magischer Eenntniss) ge-
weihte Amulette in der Kapsel (Bulla), trugen die Christen jetzt in ihren Eukolpien
(neben Stücke des heiligen Kreuzes), auch Reliquien, also derartige KörperabfiUe,
wie sie sonst zum bösen Zauber gesucht zu werden pflegen, und verbrannt auf
Tanna, unter Blasen von Muscheltrompeten, bis das gebührende Honorar bezahlt
ist für das Pharmakon; nicht als heilsam eingegebenes, sondern als giftig hin weg-
genommenes (zum Heilen in einer üTiQt/a^f insofern).
das durch den Hohlstab des Beschworers Eingeflöstette (s. Hippolyt). Die Bewohner vm
Tralles (im mithridatiscben Krieg) Hessen „puerum in aqua simulacnim Mercurii eontom-
plftntem^ orakeln (s. Varro). Unter Gebet zur aufgehenden Sonne belebt Zachbas die Leiche
durch Auflegen von Kräutern (s. Apulejus). Arius wird durch den Bischof Alexander toi
Constantinopel todtgebetet (b. Socrates). Die Bertramswurzel dient gegen Beschreiai (in d«
Stall gelegt). Römer kannte dänische Landsleute „so die Lumpereyen der Fetis^s Pfaffea
gekauft und sie unter ihren Kleidern am Körper getragen^ (weil sie vor dies oder jenes
Hülfe leisten könnten). Les reliques sunt forz, deus i fait grant vertuz (ubicunqae hae
reliquiae fuerint, illic pax et augmentum et lenitas aeris semper erit). Die Gnix ansaU
bildet einen Schlüssel (b. Clarke). Die Schriftgelehrten und Pharisäer (b. Matthäus) machen
ihre Denkzettel breit und die Säume an ihren Kleidern gross (in der Predigt). Weh' euch
Schriftgelehrten und Pharisäern, ihr Heuchler, die ihr die Becher und Schüsseln auswendig
reinhaltet, inwendig aber ist es voll Raub und Frass (b. Matthäus), und in Controverse mit
mit Sankarachaya (unter der Phu loi) zieht der Dalai-Lama die gereinigten Eingeweide her-
vor (deren Ezcremente zu Amuletten dienen). Die Gebet-Mantelquasten und Lederkapseln
mit Sprüchen darin, dienen zur Erinnerung an Gottes Gebot (wie Phylacterien) , aber eui
bono? (wenn nicht zum Schutz). Der Neidblick (eines ßaaxaiyny) wird durch nQoßacxarie
abgewendet (als servatoria oder ilnoTQonaia), An Stelle der Phylacterien diente Agla eia
Trutenfuss (als „Schild David"), wie fi<f>ic*a yga/u/naia (im Götterbild eingeschrieben), oder
IX^vs (auf der Inschrift). Unfruchtbaren Frauen wird der Gbeschi (oder Okra bri) fort-
gebannt (von den Wongtschä), ihn verfolgend (bis an einen Termitenhaufen). Mit Bei-
stimmung der Wongtschä werden Gbalo zugelassen (als Propheten Sakumo^s zum Weissagen
berechnet), nach Kenntnissnahme der verschiedenen Fetische im Lande (und ihrer Stämme).
Aus Sargnägel geschmiedete Ringe schützen gegen Gespenster (im Erzgebirge). AU 1864
in Beriin zwei Mörder hingerichtet wurden, tauchte der Scharfrichtergehülfe ganze Massen
von weissen Schnupftüchern in das Blut und erhielt für jedes zwei Thaler (s. Wuttke);
„man bittet die zum Tode Verurtheilten um ihre Fürbitte im Himmel, als die wirksamste^
(in Franken). Ein Fingerglied oder anderes Knöchelchen eines „armen Sünders*' im G^d-
beutel aufbewahrt, schafft reichlich Geld (als „Glücksknöchelein*'). Die Johannisgroschen
(der Bischöfe Breslaues) stillen Nasenbluten (1500 p. d.), die Lödgarthaler des heiligeo
Leodigarius schützen gegen Diebe (unter Ablassgroschen). Die Peterspfennige lindem QeburCs-
schmerzen in Polen (1400). Wie Scarabäer (der Aegypter) dienten Asbraxas - Gemmen, als
Talisman (die Akkaden-Cylinder). Der, um den Anforderengen seines Herrn (in Ghristians-
borg) zu genügen, in seiner Mussezeit fortarbeitende Neger wollte nach dem Tode Gott
bitten, ihn nicht als Sklaven eines Weissen wiedergeboren werden zu lassen (sich a^bst im
Nothfall mit ihm darüber schlagen), sondern als Sklaven des akimischen Königs Frempoqg
(denn weil im Sklavenstande stets früher, müsse er auch femer darin wiedergeboren werden).
Der vom heiligen Severin aus dem Tode zum Erwachen gerufene Presbyter bittet in Rahe
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Das Gehirn christlicher Leichen (aus den Kirchen entwendet) wurde mit dem
?on der Kröte ausgespieenen Safte verzehrt, im Hexenbund yon Navarra (1640 p. d.).
Crementum humanum quod contra naturam funditur, daemones colligunt et ex eo
sibi Corpora, in quibus tangi viderique possent, assumunt (s. Caesarius). In brei-
artig schleimigen Pilzen erkennt sich das Excrement yon Hexen, das den auf ihrem
Besenstiel reitenden Sansculottinnen entfallen war, wenn sie sich auf dem Sabbath
(giuoco della signora) überfressen hatten). Der Koboldshut oder (dänisch) Nis-
sehat als breitdeckliger Pilz breitet sich zum Schirm (auch über den Reisegott).
Die Luft (.b. Gampanella) gilt den Geist nährend; aus ihrem Geist ist ^der
gemeinschaftliche Geist, welcher dem einen thierischen Geiste Kenntniss von dem
anderen giebt; daher können scharfsinnige Geister aus der Luft wissen, was
andere denken^ (s. Adelung). Die Leiber der Teufel^) (wie der Engel) bestehen
ans yerdichteter Luft (s. Thyräus). „Pour ayoir nou6 Paiguillette, tant pour les
jeunes gar9ons de son endroit, qu'aux chiens, chats et autres animaux domestiques
gelassen zu sein (und sinkt entseelt zurück). Bischof Spiridion wird durch die Stimme
seiner Tochter aus dem Grabe über den Schatz unterrichtet (auf Gypern). Der Opferer des
Taurobolium oder Kriobolium war »in aetemum renatus" (zur Zeit Antonius^), unter Auf-
nahme der Tires aetemae (aus dem Weiheblut des Stiers), ore ezcipere (im Stiersaamen).
Plato wird angerufen, um gnädig zu sein (von Nikagoras). Der durch Vernachlässigung
seines Dienstes (in Akkra) beleidigte Sakumo wird durch die Reuigen um Erbarmen ge-
beten, mit Geschenken für Vergebung, .fai le ono*' (dein ist die Vergebung). Die „Sacra-
meotaires^ genannten Jungfrauen widmen sich der „ewigen Anbetung" (in Frankreich). „In
der Kirche des Klosters de la Prosesa in Mexiko ist Satan umgeben Ton folgender Sieben-
zahi: Kröte, Schlange, Bock, Tiger, Schildkröte, Pfau und Schwein — offenbar Repräsen-
tanten der Hauptlaster. Vasari malte in der Kuppel des Domes zu Florenz die sieben
Laster, die dort von den Engelchören besiegt werden, als Tiere.^ Tasowwuf (spiritual life)
wird von den Ssuf geübt in den Tekket (Klöstern). Nemo illum camem manducat nisi
prius adoraverit (s. Aug.), als deus in pyxide (für die Controversen). Nortia wird verehrt
von Avienus (Alles dem Schicksal anheimstellend). Mca spinnt den Faden des Neugeborenen
(b. Homer). KXtaM rs Jdx^ciy u xal UrQono^, at tt ß^oioia^y yHyof4iyonn d^dova^y fx^^^
dya&6y u xaxoy rs (s. Hesiod), als /uoigat, Tochter der Uyäyxrj (b. Plato). Fatum dicunt
esse quicquid dii effantur (s. Isidor). Das Schicksal (ölög) oder Aldr (aevum) heisst Naudhr
(neeessitas). Tria fata finguntur in colo, in fuso digitisque fila ex lana torquentibus
(s. Isidor), für „tres matronae** in (celtischen) Feen (gallischer Monumente). Vor den
Parzen setzt man unam quae vitam hominis ordiatnr, alteram quae contexat, tertiam quae
erumpat (s. Isidor). Fetischschnüre oder Medizinen werden (in Guinea) verflacht, um sie
einem Feind in den Hof zu bringen für Unschädlichmachung (oder, wenn angeklagt, zum
Schaden). Atropos (die Unabwendbare) schneidet den Lebensfaden ab, auslaufend in Korrero
(in Polynesien). Neben den tres Gharites (tria fata) findet sich (bei Procop) das rd tqUc
tpaitt genannte Gebäude am römischen Forum (oilto} yäq PtafAtüo^ tag fioiqag yeyo/uixact
xaXtiy), Sine efflgie rudis palus et informe lignum repräsentirte Pallas Athene (oder
Artesius in Euboea), li^og dgyos (in Hyeltos) Herakles und der thespische Eros wurde durch
einen Stein vertreten (bei Festen in Böotien).
*) Le diable (Rollande^s de Vemois) sortit „sans la forme d'une limace tout noire"
(s. Bouguet). Claviculae Salomonis et Theosophica pneumatica des heiligen Geistes Kuns
oder göttUche Theosophia (1886). Da die Götter stets mit grossem Gefolge zu den Opfern
kommen, bedarf es genauer Kenntniss des priesterlichen Cerimonials, um keinen Anstoss
(s. Amabbon). Keine Krankheit kommt von Gott (s. Luther), sondern kommt vom Teufel
(scheusst uns Pestilenz, Franzosenfieber u. s. w.). Der im Himmel von Maria Magdalena
erhaltene Brief (Elisabeth's Barton) war vom Mönch Haukherst geschrieben (in Canterbury).
^Bs werden in der Kirche Dinge vorgestellt, die man sich kaum an den schlechtesten und
verworfensten Orten erlauben würde" (s. Mariana) beim Narrenfest (4565 p. d.). Nach den
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poiir en emp^cher la procr^ation^ wurde Nidal de la Porte verbraDnt (1597).
Le parloment de Bordeaux condamna ä Stre bnriö vif un noueur d*algaillette en
1718 (8. Garinot). La peinc est le supplice du feo, in (Bouguet's) „code des
Sorciers^ (1601).
Anstatt der Götter hat Gott seine Todten in die Kirchen eingeführt (rühmt der
Kirchenvater), so dass die (dämonisch) geweihten Amulette der ReliqaienYerehmng^)
Halloren muss die Saale allj&brlicb ihren Todten haben (vor dem dritten Tag darf ein Er-
trunkener nicht herausgezogen werden). Eiu Kind in Anhalt wurde durch Studenten aas
dem Wasser gezogen, durch Reiben bereits zur Wiederbelebung gebracht, als die hinzu-
kommenden Eltern es binderten, weil es in der Seeligkeit keine Ruhe haben vnrde
(s. H. L. Fischer). Als die Bauerngüter (am Bodensee) von Mäusen (1781) und Engerlingen
(1785) geplagt waren, würde der Mönch mit dem St. Magnus-Stab (des heiligen Columbiin)
geholt (zum Verfluchen). Durch den Paredos (Spiritus familiaris) wurde die Zukunft er-
forscht (bei den Römern).
*) In dem (dem Martyrien über dem Märtyrergrabe) entsprechenden Heroon bildeten die
Reliquien „nicht Gegenstande religiöser Verehrung, sondern nur Erinnerungen*' (s. V. Schnitze).
Die Märtyrer- Verehrer gelten als Götzenanbeter (b. Vigilantius) und die Idole waren zu
Märtyrern umgewandelt (b. Faust). Wie Theseus Gebeine Ton Cimon nach Athen gefäbri
wurden (die des Orestes nach Sparta), so die des heiligen Stephan nach Constantinopel
(unter Theodosius), und dann dienten die Translationen für Schirmgeister in (todten) Leibein,
statt sie zu weihen (als Pangabulang). Die Haut des durch die Spartaner getödteten Pbere-
kydes wurde im Tempel aufbewahrt (von den Königen). Die aus Syrien nach Aegypten ent-
führte Statue Diana's unter den Ptolemfiem, wurde bei Krankheit der Königin dorthin zmüd-
gebracht (s Libanius), wogegen Seleucus eine Statue der Isis fortnahm (nach Antioebien).
Defunctomm umbras Tino placatas et dapibus (St Augustinus Mutter), den Heiligen, als ^fi
äy^Qianot (s. Theodoret). Placuit picturas in ecciesia non esse debere, ne qnod colitor ti
adoratur in parietibus depingatur (Concl. Illib.) Unter den in Debata gewandelten Snman^
(b. Batak) werden von den Silaon (neben den auf Berggipfeln wohnenden Sombaon der
Häuptlinge) Ahnenbilder (Debata idup) gefertigt (männliche und weibliche). Die Po<^'
wudjinies oder (b. Schoolcraft) „little vanisbiog people" (als Manitu*s des Landes) waren ia
Feindschaft mit den Nibanabas oder „water-manittos'' (s. Emerson). Die Pathen dürfen bei
der Taufhandiung an Nichts Anderes denken, weil das dem Kinde schadet (in Ostpreusseo),
aus Sympathie (wie in der Couvade). The diflferent animals (wie bei Klein) are amnfei
according to tbe size of tbeir feet, hence the sheep have the same name as their walUbw
(cargoon). All kinds of sailing vessels have tbe same name as their canoes, viz., woolgoon,
because they float on the water. The heavenly bodies are named differently: the son ts
ingin, which they think is a body of fire, because of its warmth, and especially so mte
they saw us light a rag witb a bumingglass. Tbe moon (werboonburra) they say is t
human being like themselves, and comes down on the earth, and they sometimes meet it
in some of their fisbing excursions. They say one tribe throws it up, and it gradually rises
and then comes down again, when another tribe catches it to save it from hurting itKtf.
They accordingly think there is a new sun and moon every day and night There is a
large open space on Mount Elliot witb not a vestige of Vegetation on it, whilst np to tbe
very margin of it is a thick scrub ; and they told James Murrells it was done b j tbe moon.
who threw bis circle-stick round it (meaning bis boomerang), and cut it off. They tbink
all the heavenly bodies are under their eontrol, and when there is an eclipse some of tbek
tiibe hide it witb a sheet of bark to frigbted the rest. There was about six years befewt
Murrells' restoration an eclipse of the sun, nearly a total eclipse — tbe only one he saw -
about four o'clock in the aftemoon. He asked an old man what it meaut, and he told bao
bis son had hid it (the sun) to frighten another of bis tribe. But they were very unetjy
during its continuance. They picked up a piece of grass and bit it, making a mumh&if
noise, keeping their eyes steadily fixed on it tili it passed over, when they became et>T
again. They think they have power over the rain (durgun) to make it come and go as ti^e;
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hinzutrateu, die, wenn die Scheiduogslinie des Flamen dialis yom yerunreinigendeD
Todtenreich abtrennte, nnn den mit (melanesischem) Abfall Zaubernden, als En-
doxe (Loango's), verwerthbar sein konnte zum böswilligen ScUaden, dessen be-
trübende Folgen dann wieder als Strafe (des Heiligen) gefasst werden darften
(statt seines Wirkens in Bolle eines Apotropaios).
Wenn nach den auf der unsichtbaren Gottheit, (die in das unsagbare Ver-
schweigen entschwindet) sichtlich folgenden Götter, als ^«o« o^aro* (in Regelung
der Gestirne, oder sonstiger naturgesetzlicher Vorgänge) das Bereich der in
menschliches Thun eingreifenden Dämone beginnt, wo mit den seelischen Wand-
lungen der Dämone, in aufsteigender Verwandlung, gefallene Engel durcheinander
spielen, so hat sich jetzt priesterliche Detailkenntniss über richtige Wahl der
Mittel, in Opfergabeu oder Gebete, abzufinden, bis etwa, nachdem in Extase Be-
ziehung zu den höheren Rangstufen (und somit Freundschaft und Unterstützung)
gewonnen sein mag, das obennächtige Gebieten eintritt (durch Mantras oder
Earakia), um Ordnung zu erhalten und nicht vorübergehenden Schutz nur, son-
dern dauernden zu gewähren, dem nach Erlösung bedürftigen Sehnen (im ent-
sprechenden Heilswort). ,,La vörit^ n'est pas an acquest, ny chose qui se laisse
prendre et manier et moins encore posseder ä Tesprit humain; eile löge dedans
le sein de dieu^ (s. Charron), aber ein relatiy Wahres lässt sich erlangen, unter
naturwissenschaftlicher GontroUe, die also nun auch für psychologische Gesetze
(nach Feststellung der Elementargedanken) auszuverfolgen wären (im logischen
Rechnen), do^a steht (b. Plato) im Gegensatz zu immi^tj oder yriHc^g (wie auch
Im Himmel wohnend (ote sorro) hat der Schöpfergott (der Odschi) die
menschlichen Angelegenheiten den „Bosom^ übertragen (s. Riis). Als Schöpfergott
überlässt Rumbo (in Accra) das Thun der Menschen den „Fetis"^ (s. Isert). Mit der
Emanation des Idem-Efik (für die Efik am Ealabar) durchdringt Abasi-Iburo
(„almighty god^) den Idem (der Naturgegenstände) unter dem Ndem-Efik mit
dem König, als Hohenpriester oder Aubong-Efik (s. Waddell). Het verchil tusschen
de Mutue en de Selia is, dat de straf op overtreding des eerste door bovennatuur-
lijke invloeden geschiedt, terwijl die der tweede door den person of het hoofd,
die de Selia geplaatst heft overeenkoustig het gebruik wordt bepaald (auf Serang);
door het plaatsen van Wuwaa, Matakau etc. voorkomt men diefstal (in Ambon),
matakau beteekent rood „rood oog"* (s. Riedel), soweit etymologisch zulässig (im
oder zum „bösen Blick^). Und so (beim Tabu) die Differenzirungen zwischen
Sacer^) und Sanctus (für Anathema etc.).
Die Stämme on the Function of the Thomson and Barcoo rivers (the Koon-
gerri and Kungarditchi, sowie die Birria) believe in the existeuco of invisible
beings, who can make them happy or miserable, and are said to hover about the
bnrial places of the dead, and to be deeply olTended by breaches of the laws,
referring to food restrictions and to marriage (s. Heagney). Sollte Jemand ein
like. Tbe rainbow (terebare) they think is the clouds spewing fish in the lagoons, any
roots on the hüls» or something or their good, wbenever the euds Joint (s. Gurr).
*) Seryius Sulpicius religionem esse dictum, tradidit, quae propter sanctitatem aliquam
remota ac 8ei>osita a nobis sit quasi a relinquendo dicta ut n carendo cerimoaia (s. Mocro-
bius). Sanctum (b. Äelius Gallus), quod utrumque esse videatur et sacrum et religiosum
(quod qui violaverit ei poena sit multaye sancita). Gallus Aelius ait sacrum esse quocunquc
modo atque instituto civitatis consecratum sit (s. Möller). Sacrum est (b. Trebatius) quicquid
est quod deorum habetur (s. Macrob.).
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Emu-Ei brechen, ^tbe oifeiided spirits will shortly raise a storm of thnnder aod
lightning'^ (für seine Vernichtung). Often the tribe adjure these invisible spiriii
in a song (they also supplicate them to send rain).
Die Todtengräber (unter den Fanti) verrichten ihr Werk lärmend, ^oiii die
Todesfurcht zu vertreiben ; mit gleichem Zweck wird auch dem Bum tftchtig n-
gesprochen, oft so stark, um in's Grab hinabznpnrzeln^ (s. Bohner), wie ba
trunkenen Festen auf den Gräbern (zu Augustinus Zeit), und beim Minnetrank
sonst (auch im Nobiskrug). ,,Ghristianum a Christiano cogi ad ebrietatem^ tadelt
Cyprian (bei den Grabfesten der Märtyrer). Die Teufel (b. Richalmus) machen die
Leute betrunken (im Befectorium herumliegend).
Der als geflügeltes Haupt umherfliegende Radja hantuen kehrt (beim Schrei
des Vogels Tantiut) zu seinem Körper zurück (auf Bomeo). ^Drudenkopf, ich Ter-
biete dir Haus und Hof, ich verbiete dir meine Bettstätte, dass du nicht über
mich tröstest, tröste in ein ander Haus^ (b. Schreiber). Maira nocturna (b. Canne-
gieter) ist Nachtmahr (s. Grimm). Die Hexen (Wickersche) heissen in Otjtfties-
land ^de lichte Lue^ (leichte oder schwebende), wie fliegende Hanta (in Boraeo).
Die Hexerei vererbt sich von Mutter auf Tochter (in Oldenburg). Die als Hexen
„Verschrieenen^ schreien um Bache (vor dem Weltgericht).
Der vom Peaiman (Puyai) bekämpfte Eenaima (in Guyana) verfolgt (aack
unsichtbar) als Bluträcher, oder durch sein in einem Thier eingefügtes Seeles-
theil, also als Wehrwolf z. B., wenn Hexen an Stelle der Hantoer (auf Boneo)
stehen (oder der Endoxe in Loango). Während der Körper des Paje betäubt liegt,
wandert seine Seele (in Thiergestalten) und so Odhin's (schamanisch). Damit die
urme Seele im Grabe Ruhe hat, wälzt man einen grossen Stein darauf (in Hessen),
wie auf das Antares (in Arabien). Obwohl der Engel die Seele Bunonconte^i
(beim Ansprechen Maria's Namens) aufnimmt, treibt der Teufel den Körper in
Stürmen fort (s. Dante). Guido von Montefeltro verfällt dem Teufel, durch dessen
Logik der heilige Franciscus widerlegt wird (in einer „Comedia divina^). Satanas
disputirt mit der Jungfrau, die ihn um jeden rechtmässigen Gewinn betrüge
(b. Bonverin). Bartolo da Sassoferrato schreibt über die „von dem Herrn Jesns
Christus verhandelten Streitfragen zwischen der Jungfrau Maria einerseits und den
Teufel andererseits^ (mit demUrtheilsspruch zu Gunsten der Menschheit, 6. April 1311
unterzeichnet). Den dialectischen Streit um die Seele Baronto's (zwischen Bapbiel
mit seinen Engeln und den Teufeln) dauerte einen ganzen Tag (unter Umher-
zerren der armen Seele). Im „Processus Luciferi^ wird Luzifer in den Schaden und
Kosten verurtheilt (b. Jacobe degli Ancarani). Ein von St Apro beschworener
Teufel benutzte den ersten Ausgang, den er finden konnte und entwich mit laateo
Geräusch, unter heftigem Durchfall (s. Graf). Ubique daemon (ruft Salvianns)
und Tiäyia Ttk^Qt] ^tcDi' (Thales). Die Luft war, wie ein Gallert von Teufeln (w
Richalmus' Zeit) 1) herabregnend (vor Mönchsaugen), in Millionen, wie Mohamed's
Engel (in jedem Begentropfen Einer).
') Die Massalianer (IV. Jahrb.) spuckten fortwährend, um den Teufel von sich za ge^
(und die Yezidi auf die Erde, gegen den Feind).
Autrement il ne Toseroit faire
Et sMl le faisait, abatuz
Seroit de sa mere et batuz
Dessus ses fesses
schmähen die Teufel gegen Gott (a. Graf), als sie durch Zwischenkonft der Jungfraa tat
Seele verloren (in dem Mysterium ,Pierre le changeur marchand*'). Der Koch Baelzebsb
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The hell eyen of the positive damned who have forfeited graee bestowed, may
yet be regarded as a place, which God has from all eternity prepared for those,
who will not accept the higher good offered by him for their acceptance (s. Miyart),
there is and there will for all eternity be, „a real and tme happiness in hell^
(1892). Und so, vom „Decretnm horribile^ erlöst, mag sich der Leser der Gött-
lichen Komödie zuwenden, fär das, was der Knabe Alberich zn sagen hatte (oder
den Beisebeschreibuugen durch Himmel und Hölle, in transatlantischer oder
oceanischer Version).
Die (animalische) Psyche threptike (als anima vegetativa auch in der Pflanze)
geht (durch die Lebenskraft) in das Seelische über, (mit weiterstreckender £n-
telechie), während (i^io&fy) der Nous zutritt in Trichotomie (der drei Faten).
Wenn nun, das Stoffliche (der Demetrier) der Erde zurücklassend, die (in
Persönlichkeit) gefühlte Seele sich (beim Tode) in einen Dämon wandelt (bei
Maxim. Tyr.), mag sie, wie Liau (der Hambaran) zum Lewu Hau, (mit Verlängerung
der Lebensdauer^) den Unterschied des stoischen Weisen von den Göttern ver-
wischend), wandern, und hat dann (beim Regnen der Pitri ans Soma), im Pilz wieder-
geboren zu werden, während beim zweiten Tod (durch melanesisches Vogel-
gehacke)^ der Geist (b. Plut) im Sonnenstrahl abscheidet (wie Kia in ihrer Prä-
existenz), während was in seelischen Eindrücken träumerisch nachdauert, sich der
Substanz des Mondes (wie Sylla erzählen hörte) abzugleichen hat, dem Symbol
der Veijüngung (bei Eskimo und Hottentotten).
Seelen im Hades besitzen den Sinn des Geruchs (b. Heraklit), für den Ver-
wesungsgestank (finnischer Grabeslnft), im Meto (der Maori). Durch die Nase
eingeblasen droht die Seele beim Niesen auszufahren (dem Rabbinen), und mit
der Biechseele beginnt Gondillac zu experimentiren (an seinem Fräulein), cf. Allerlei
a. V. u. M. (S. 386 u. flg.). In dem Quellgeist entstehen die Formen der Dinge,
substanziell, wie Dufiigestalteu, ein Mittel zwischen Geist und Körper (s. Böhme),
bei der Schöpfung auf Sumatra (wie in Samoa). Aus dem ^^ und der äogunog dvag
entstehen (b. Xenocrates) die Wesen (b. Theophr.).
Auf „Haminse e ba^ (das Gute komme über Euch) wird geantwortet: „E bä^
röstet die Seele für die Tafel des Hollenförsten (b. Giacomino da Verona), wie Miru*s
Töchter (am rothglähenden OfeD). Die Narrinyeri gehen unter dem Heer (an einem Feuer
vorbei) nach Nurunderi^s Himmel Waiyirri (s. Taplin). Aus den durch St Gutlaco gesehenen
TeufeUi zischt Feuer (wie aus den Preta).
*) Die Krähe lebt neun Generationen der Menseben, der Hirsch tier der Krähe, drei
des Hirsches der Rabe, neun des Haben der Phönix, zehn des Phönix die Nymphen, die
Tochter des Zeus (b. Hesiod), während (b. Pindar) den Nymphen das Leben eines Baumes
zugeschrieben wird (als Hamadryaden), bis zum (stoischen) Weltbrand (wie Demetrius meint).
Die Verhältnisswerthe der Existenzdauer auf den Stufen- Terrassen der Trailoka verschwinden
in Nitya (beim Eintritt in^s Nirwana). Der (weise) Greis lebt als Anitu schon in (Ocea-
nien^s) Jenseits, wie der Arhat (noch in irdischer Hölle wandernd). That „the separate soul
shall even have new senses^ is suggested in Scripture (1820). Our spirits, when separated
from the body shall be sensible of what is transacting upon earth (s. Secker). Der Engel
wird beauftragt zu behüten (im Psalm) und so der Engel über die Kinder (im Evangelium).
Der Todte wird auf den Kopf von drei Männern gesetzt, die (wenn unter den Namen der
Verdächtigen der des Schuldigen genannt wird) von Zuckungen ergriffen werden (bei den
Narrinyeri), wie (Hamburg^s) Bahrträger (in Guinea), oder die Priester Apolio^s (in Hierapolis).
') Durch die Schnäbel teuflischer Raben wird den Sündern die Seele aus der Brust
gerissen (b. Caesar Heist). Die weissen Vogel auf der Insel des Wunderbanmes sind ge-
fallene, aber nicht bösartige Engel (b. St Brandan).
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(lass es kommen), wenn die Fetischfraa ergriffen wird (in A.kkra). ^Alle hohen
Bäame krümmen sich den Fetis zn grüssen^ (s. Römer), wenn im Erdbeben
kommend, mit Wirbelwind (bei Annamaboe), in der (Gottheit, als Gates i) (plato-
nischen Agathon's).
Bei den von den Wongtscbä gekauften Amuletten, welche (in Hongschnüren
u. s. w.) mit übernatürlichen (oder doch aussergewöhnlichen) „Virtas^ durch-
drangen sind (aas Substanz oder in Berührung, wenn nicht durch magische
Bindnng sympathisch schon hergestellt), ist durchschnittlich die Abwehr des von
einem Feinde drohenden Unheils beabsichtigt (z. B. bei dem Begraben eines
Fetisches auf seinem Besitzthnm), indem sich jedoch damit auch leicht (im Yer-
theidigangskampf) der Angriff benöthigt (im Schaden), folgt (mit Doppelsinn des
Pharmakon) der Bosheitszauber (durch den wiederum Verfolgungen angeregt
werden). Zu Amuletten oder (armenisch) Paheran (pahel, beschirmen oder ab-
wehren) dienten Jtkiptxd nagayyiX/uata (wie Ephesia Grammata). Der Talisman wiid
(im Taii) vom Bräutigam der Braut umgehängt (in Indien). Amulet oder Hamlet
(Anhängsel) dienten zum amoliri (qnod amolitur malum). „Die Kirche hat wieder
Segnungen und Weihen, sie erlaubt den Gebrauch der Bildchen, Kreuze u. s. n,^
(s. König), non quod creditur inesse aliqua in iis diyinitas vel virtns (Concil. Trid.).
Die vom Papst geweihten Agnus dei^) wurden aus dem übrig gebliebene
Wachs der Osterkerzen geformt (zu Weihgeschenken). Ayy6^ (Agnus castas) als
Poleriokalymma bezeichnet die Kelchdecke (im Sticken geweiht). Das Gebet in
der Messe (seit Papst Sergius) weiht das Wachsbild des Lammes (von den Tiof-
lingen am Halse getragen).
^) Das Unglück der Guten und GInck der Bösen ist Wirkung der Gestirne (b. Firmicos).
Fasten ist die Waffe der Tugend (s. Johannes Mantagunensis). Von Nuimbou wird (in
Akkra) kein Bild gemacht, wohl aber Sissa, als (weiss gemalter) Teufel aus Lehm, and
dann zerbrochen, der ihn aus seinem Hause yerscheuchen will (1769). Wenn Giemawon;
(in Labode) erscheint, predigt er zunächst Gottes Lehre, „fromm und tugendhaft zu sdn'
(s. Römer). Neben dem Cultus latriae (zu der nur Gott zukommenden Anbetung) dient der
Cuitus duliae zur Verehrung der Heiligen und Engel (mit dem Cultus hyperdutiae Maria^s).
Obwohl der Vater allein anzubeten, ist das Gebet an ihn durch den Sohn, als Mittler, ge-
richtet (b. Origenes). Der Eucharistie erweist die katholische Kirche die schuldige Anbetonf
den Cultus latriae (s. Mart.). Unter der Porphyrsäule ConstantinopeFs wurde das römtBcke
Palladium vergraben (als Telesma). Die Besessenen an den Prophetengr&bern Samarii's
redeten in Thierstimmen (zu St. Hieronymns^ Zeit). Die Jann, Jinn, Schitan, ifrit und llarid
bewohnen (aus Feuer geschaffen) den Berg Qaf, neben Engel (Maliq) und den Gefallenffi
unter Iblis (oder Balas). Aiaot (b. Hesych.) d^foi vno riSy Tv^^tjymy (Thursen), als Aes»
der Suet., unter dii consentes und complices (verhüllt).
') Conficiunt Agnum, quem do tibi mnnere magnum
Fulgor desursum depellat et omne malignum
Praegnans servata, sine vi partu liberatur
Portatur munde, servit de fluctibus vidae
im Begleitschreiben von Papst Urban^s V. Geschenk eines Agnus Dei (an die Pal&ologen in
Byzanz). Die Agnus dei in Lammform (oder sonstiger Gestalt auf Medaillen) wurden dan^
den Archidiacon geweiht, dann (seit XIV. Jahrb.), vom Papst (als Gottesl&mmcben). A<s
dem Holz von Keuscblamm (nyyos, keusch) war das Bild des Aesculap (in Laconien) nr-
fertigt, und mit den Blättern des Keuschlamm (der Here heilig auf Samos) wurden die
Betten der in den Thermophorien eingeweihten Frauen bestreut (in Athen). Die Bbü-
Stange des Agnus Scythicus (in thierischer Form) dienten zum Blutstillen (als Pengfaiw
Djarobi). Lämmer wurden von Pflanzen getragen, bis erwachsend (in Sibirien). Das Geb^
Agnus dei ward vor der Communion gesprochen (seit Greg. M.).
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Gleich den mit den Mvarts in nächtlichen Besuchen redenden Birrark (der
Rarnai) lernten (bei den Tnrva) die Gnrildris ^corrobory songs and dauces from
departed Spirits. They also professed to learu songs for the dead, which were
sung to make the departed bappy, who were gone to another conntry to liye for
eyer, bnt to retnm no more^ (s. Kühn). Die fortziehende Seele (der Dayak) wird
von Todtengesängeu geleitet (je nach den Stationen). Neben den Kalidscha (in
Sianberei), sprechen die Watos ihren Fluch (als vorschauende Seher) und die
Luba weissagen aus den (priesterlichen) Opfern (bei den Galla)r Als Anitu lebt
der bejahrte Greis, (wenn weisheitlicher Natur), bereits im (mikronesischen) Drüben
und wenn der (stoische) Sapiens (b. Seneca) von den Göttern nur der Lebens-
dauer nach verschieden ist, käme es für diese zunächst auf die Deva hinaus (im
Buddhagama).
Indem mit dem Tode (wenn die Guten zur Schattengrenze der Erde aufsteigen)
der von der Erde gelieferte Körper zerfällt, reducirt sich das Dreifache im Men-
schen auf ein Zweifaches (mit der aus dem Monde (s. Plui) stammenden Seele
und dem Geist der Sonne), sowie weiter dann (beim zweiten Tode) auf ein Ein-
faches (im Sonnenstrahl).
Der zweite Tod (zur Loslösung des Geistes von der Seele), findet im Monde
statt, unter dem Bereich Persephone's (und des himmlischen Hermes), während
(unter Trennung der Seele vom Körper die (des Todes) Sterbenden (als Demetrier)
der Demeter verfallen (mit dem irdischen Hermes), f&r die angewiesene Zeit, auf
den („Wiesen des Hades^ oder) Asphodelos-Wiesen lagernd, im Gespräch mit ein-
ander (b. Lucian).
Die durch die Mysterien in Stetigkeit (tvina^tia) gefestigt Beharrenden, vom
fedrigen Kranz (eines „Nimbus^) umschimmert, sehen die kopf&ber Hemieder-
stürzenden im Monde, von wo sie (bei nächster Wandlung) im Sonnenstrahl
hinweggeschwebt werden (auf Dauerndes hin).
Zwischen Mond und Erde (bis an die Grenzen, wohin ihr Schatten fällt)
wandern (b. Plutarch) die (fleischlich gesinnten) Seelen, von Wirbelstürmen in
der Luft umhergejagt (b. Dante), in dramatischen Versen (Shakespeare's).
Wenn (beim zweiten Tode) der Geist (im Sonnenstrahl) abscheidet, verbleibt
die Seele ^), mit den Lebensträumen (der Eidola), im Monde, bis in seiner Sub-
') Dahin, wo der Schatten der Erde endet, steigen die Guten (nach dem Tode) hinauf,
zu ruhigem Leben, das in ein seeliges (gleich dem der Götter) übergeht beim zweiten Tode
(lehrt Sylla). Die Dämone, als Mittler zwischen Gotter und Menschen, überwachen die
irdischen Angelegenheiten (b. Plutarcb), wie in Australien („invisible spirits"). Der Koonkie
(der Diyerie) ist von Eootchie in Krankheitsfällen unterrichtet (s. Ghison). Der mit der
(Plongge genannten) Keule Berührte (im Zauber Miliin) ist (für Krankheit) der Gewalt
des Dämon Nalkam überliefert (bei den Narrinyeri). Als Mittleres bildet der Himmel
das do^acToy (der cTeila), während das Intelligibele ixrog ov^aroB, das Sinnliche iyrdg
ovQavoD birgt (s. Xenokrates). Himmel (in Japan) „was connected with the earth by
means of a „floating-bridge** or a „rock-boat" or a «pillar of earth", whereby the
kami could pass from one place to the other at will (s. Hitchcock). Der Mensch
steigt mit der Essensglocke zu Abassi hinauf (am Kalabar), bis durch die Frau verleitet
(mit Beginn des Ackerbaus). Der inspirirende Gott ist (bei Jamblichus) entweder nahe
(fdirovakc) den Ergriffenen oder theilt ihnen von seiner Kraft etwas mit {xo^ytariit)
oder bemächtigt sich ganz seiner (|yaHr*f), je nach dem Wirken auf den Körper, auf die
Seele oder beide (zugleich (s. Kellner). Nach der Stufe der Extase (Wejd oder Hai) wird
die der Gotteseinigung (Jam oder Wasl) erreicht, auf dem Tarikat oder Wandeningsweg
(des Snfi). Je nach der erreichten Stufe (des Mumin, Abid, Zahid, Arif, Weil, Nebi, Rnsul,
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stanz absorbirt (s. Plutareh), and so blickt es sehnsüchtig nach dem Monde (in
Mondssacht).
Von den Abgründen im Monde dient ^Hecate's Gefängniss*^ znr Bestralong,
wogegen durch die beiden anderen (die elys&ischen Felder and der irdische Per*
sephone-Pfad) die Seelen zwischen Erde and Himmel anf- ond niedersteigen
(s. Plnt.). W&hrend der Mond durch den Schatten^) der Erde hindurchgeht,
stürmen klagend and jammernd die in Qualen leidenden Seelen zu ihm herauf^
wogegen die nach Erlösung begierigen (da sie bei Dauer solcher Verfinsterung die
Harmonie der Sphären nicht hören) durch lautes Schreien seinen Gang beschleu-
nigen, und so zur Beihülfe werden Metallbecken geschlagen, im (siamesischeD)
Gelärm (^ Vinco luna^), beim Erschrecken (durch das herabgrinsende Gesicht).
Der nach dem Bild in der Sonne strebende Geist wird von derselben zurück-
genommen, um neue Seelen zu schaffen, während die Erde, welche die körper-
lichen Beste zurückbehalten, das Leibliche schafft, und im Monde die Einigung
statt hat durch Eleithyia's Verbindang (und Artemis' Trennung). So, in der
Sonne sitzend, schafft Atropos die Geburt, Elotho, im Monde umherbewegt, webt
die Theile zusammen, und Lachesis (auf Erden) bildet die gestaltende Form, wie
Sylla von den (druidischen); Dienern Kronos' gehört (b. Plutarch) durch den (car-
thaginiensischen Fremden, der jenseits (Homer's) ogygischer See (im Mare Oronium)
die (aus Heracles' Zug) zurückgebliebenen Griechen-Colonien besuchte, bei denen
der schlafende Eronos dasjenige träumt, was Zeus zur Ausführung bringt, unter
Absendung eines (eisig congelirtos Meer durchschiffenden) Festschiffes nach den
Aussen-Inseln, wo die Sonne für 30 Tage (ausser einer Stunde) sitzt (mit dämme-
rigem Zwielicht im Westen). Teott, „durch den wir leben*', wurde verehrt (in
Mexico).
üeber die Meinungsverschiedenheiten der Neger betrefiB des Jenseits (durch
Römer) befragt, antwortete Puttj: „Ich bin noch niemals gestorben und wieder
lebendig geworden, dass ich mit solcher Gewissheit vom andern Leben sprechen
könnte, als wie Ihr heiliger Mann that^ (der Prediger Schwane in Christiaosborg).
Die Abiponen entschuldigten sich, von der Schöpfung Nichts berichten zu können,
da Niemand von ihnen dabei gewesen sei (s. Dobrizhoffer). Ueber die Einrich-
tungen von Himmel und Hölle erzählen die Besuchsreisen (in Amerika und
Oceanien), auch in Versen (b. Dante). Cyprian traf mit Cornelius das Abkommen,
die Liebe zu bewahren (damit der zuerst im Himmel Eiugegangene Fürbitte
einlege).
Ulu-P-AziD, Khatm) geht die Seele in den entsprechenden Himmel ein (sieben untere ond
zwei obere). Als Weiungare durch den (weil zackig) am Himmel (beim Äufwerfea) fest-
gehakten Speer emporgeklommen, folgte ihm Nepelle, sein Canoe (in der Milchstrasse
schwimmend) heraufziehend (bei den Narrinyeri). Die Dämone dienen als Dolmetscher fnr
das, was die Menschen von den Göttern bitten (s. Ifaxim. Tyr.), wie die Wong (in Guinet).
Beim Lobgesang der Ahnen (s. Moeglin) durch die Pujari föhrt einer derselben in sttiien
Assistirten ein (in Coorg). Die auf der Matte gestorbenen, anstandig Begrabenen werden
von Gott gut aufgenommen, doch blieben die Körper der Seele (weil abgeschieden) hinder-
lich (meint Puttj) in Guinea (s. Römer). Die Dayak umgehen die (patristischen) Schwierig-
keiten einer „Resurrectio carnis*' durch Ausstaffirung der Liau am Tiwahfest (unter Nach-
sendung der Körpergehängsel).
') Wenn der Teufel mit seiner Schwärze durchdringt (in der Possessio), taucht die
Seele in die teuflische Finstemiss, wie ein Gestirn, welches bei einer Verfinsterung in den
Schatten eines andern tritt (nach St Hildegard). Die Mondsüchtigen (bei den Kamma)
gehen zum Mond (s. Du Chaillu), und Eilythia wirkt auch periodisch (in den Menstma).
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109
Beim Okra ist der Schuizgeist der Seele (Susnma) mitgeboren, gleich (römi-
schem) Genius, um ans dem Innern in der Stimme des Daimonion,X&ls Gbeschi,
zu reden (meist zum Guten bei Socrates), oder mehr zum Bösen beim Nigritier,
(als Okra bri) und zu hegleiteu, wie (indonesischer) TöDdi, während aus dem (im
„Angang'' getroffenen) Pagar (kraft „virtus" seiner Wichte) ein ^Spiritus familiaris''
(zum MitfGhren im Fläschchen) entnommen werden mag, oder aus luftigen Mächten
dem Helden sich sein Heros gewinne, auch in weiblicher Hälfte (als Yile).
Neben der Susuma (Seele) besitzt der Odschi seinen Schutzgeist oder Okra
(nach den Wochentagen ^) benannt), neben dem (zum Bösen verleitenden) Okra bri
(in den Verbrechern, als von ihm besessen).
Wenn aus unbewusster Angehörigkeit zum Gesellschaftskreis (des Zoon Poli-
tiken) der Einzelne mit der Pubertät zur Selbstständigkeit heranreift, sucht er
bei solcher Loslösung, zum Anlehnen (Hlein) seinen (gegatteten) Gott, wie im
Angang angetroffen (im Pagar und Moestika), aus irgend welchem -^ am ehesten
(im Totem) dem animalisch verwandten — Naturobject, welchem, wie den Pflanzen
(s. Orjgin.) auch Engel vorgesetzt sein mögen oder Wong (in Ferner u. dgl. m.).
Wenn ihm die Wesenheit solcher Wichteleiu (oder, weil doppelsinnig, verdächtiger
und bedenklicher Dämone) nicht genügte, wendet er sich lieber offen und gerade
an seinen Freund, für etwa auf der Erde schon vereinbarten Vertrag (wie Cjprian
mit Cornelius) betreffs des zuerst nach jenseitiger Welt vorangegangenen, oder
sonst wird durchschnittlich ans den schon im „grossen Heer^ vorhandenen Führer-
schaften derjenige gewählt, der sich zum Schutzgeist oder Patron bereit finden
möchte (gegen gute Behandlung), und liegt dann für dauernd abgeschlossene
Ehe die weibliche Hälfte am nächsten (im Verkehr der Vile oder Valkyrie als
„Wunsches Kint" mit dem erkohrenen Helden u. A. m.).
Die drei Momente menschlicher Existenz, der Geburt, des Lebens und des
Sterbens sind „propter triua tempora" (s. Isidor), wie in den Nomen (Urdr,
Verdhandi, Skuld) in den tria fata ausgesprochen, als Moiren (b. Procop), mit
dem Wirtel (in colo, in fnso digitisque flla ex lana torquentibns), wenn sie
— an der Wiege das Schicksal sprechend (als Feen) — weben (gleich den
Parzen), als „Mütter*" (oder „tres matronae'') und „tre weirdsystirs^ (1548 p. d.)
oder „tres sorores^ (b. Nigellus). Für das männliche Geschlecht (der Schwert-
0 1^^ Festum patrocinii am Patrocinium ist an dem nämlicbeu Tage, an welchem
es in den Kirchencalendern angesetzt ist, als ein Fest des ersten Ranges mit einer Octave
in der dem Gegenstand des Festes angemessenen Farbe zu feiern (s. Vater). Kraka ver-
spricht dem Erich Hülfe in Noth (bei himmlischer Vermählung), als Valkyrie dem erkorenen
Helden (beim Anrufen). „Viel haltens dafür, dz ein yegklich Landt seinen Landteufel, ein
yegkliche Stat iren Statteufel, ein yegklich Dorff seinen Dorffteufel, ein yegklicher Herrenhof
seinen Hofteufel, ein yegkliches Hanss seinen Haussteufel, Ja auch wol ein yegklicher Standt,
ein yegklich Mensch seinen eygnen Teufel hab, der sie zu sunden reytzet vnnd plaget, wie
man sihet das ein Landt, ein Statt, ein Hauss, ein Mensch mit yrgendt einem Laster sonder-
lieb mehr angefochten würdt denn andere. Also hat Teutschland Yor anderen Ländern
sonderlich ye vnnd ye den Saufifleuffel gehabt, der yns Teutschen tag Ynd nacht zum Sauffen
treybet ?nd vns keine ruhe lesst, wir seind denn toU Ynd tolP (s. M. Friederich). Wie
der Ferner über den Konig, schwebt Kara (im Schwanhemd) singend über ihren Helden
(bis sein zu hoch geschwungenes Schwert ihren Fuss abhaut). Den Kleinen stehen
Schatzengel zur Seite (b. Wuttke) und (pastristisch) steht „auch jeder Erwachsene unter
dem Schutz eines solchen Engel** (s. Fritz). Den Pflanzen sind Engel zugewiesen (b. Origen.),
Aus gekneteten Thonfiguren setzt Owu zwei Löwenmätzen zum Schutz des Hauses (dem
durch ein Vergiften bedrohten).
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110
mageu), das unter sich frei nnd ofTen verkehrte, gleichgestimmt (die Missstimmi^-
keit durch raschen Schwerterschlag klärt), lag in der (bei Kumai feindlich gegen-
üherstehenden) Weiblichkeit ein unheimlich Unbekanntes, dessen Eindruck aas
Furcht (und Hass) zur Verfolgung der Hexen fQhren mochte, oder za scheuer
Ehrenbezeugung der Spakonor (wisiu wip), sowie zum Minnedienst (in Bitterliek-
keit).
Von den ^Schepfen^ (b. Mamer) wird alles Gelingen (gut oder bös) auferlegt
(s. Ottok.); „der Dichter, auch ein Yates, hiess ahd. Scuof, alts. Scop^ (s. Grimm),
ein Schöpfer (beim Lesen des Schöpfungsliedes auf Hawaii).
Da es den Männern (Earlmönnun) unehrlich erschien, die zweideutige Kunst
(des Zaubems) zu tiben, wurde Gydhjur darin unterwiesen (s. Snorri), wie sidi
Frauen (hysterischer Anlage wegen) den Schamauen zur Erziehung empfehlen (bei
den Buräten), und so — da sanctum et providum innewohnt (s. Tacitus) —
„scheinen Aussprüche^) des Schicksals aus dem Munde von Frauen grössere
Heiligkeit zu erlangen^ (s. Grimm), wenn die Moira (in den Parzen redet, ans
Fata oder Feen (als „tres matronae^). Die Gottheiten werden ICahte oder Mah-
mina (Mutter, Mtitterchen) betitelt (bei den Letten).
Die Sangiang, woran sich der Dayak um Hülfe wendet, als an „gute Dämone^
— wie zu Hütern auf Erden (aus früherem Dasein dort) bestimmt (b. Hesiod) — ,
geniessen (unter Hatallas' Ewigkeit) längerer Lebensdauer, wie die Hambarang als
Lewu (in Lewu Hau), und so (beim Zusammentreffen im Geisterreich) mag Seelisch«
walten, wenn ein Tondi (der Batak) als Schutzheiliger zur Seite tritt, aus den
Vorfahren, obwohl dadurch noch nicht die Verengung zum Ahnen -Cult bedingt
ist, da wenn sich unter den Manen (des eigenen Geschlechts, unter den seiner
Tafel eingeschriebenen Imagines) kein Name kräftig genug dünkt (fär Erreichung
des beabsichtigten Zwecks), der Thai sich lieber an einen Machtrolleren wendet,
unter den einst im Leben schon als „Herm^ verehrten Chao (im Heroenthum),
und da solche „Herren^ auch den Naturgegenständeu (oder dem Wirken derselben)
vorgesetzt sind, ans Bestallung der Wong (in Guinea), durch Mawu (als parsisehe
Ferner), lassen sich daraus dann gleichfalls die Idole entnehmen, zur Aufstellung
(im Tenemos), vom Wulomo bedient, der so mit seinem Gott einen Bundesvertng
abzuschliessen hat, nach der ihm gefälligen Opferscala (zur Kenntnissgabe ib
den Bittsteller), wenn die Mittel dafür reichen, den priesterlich verwalteten Geld-
säckel zu f&llen (auf der Himmelsbank).
Die Genien als schöpferische Wesenheit der Dinge führen durch das ein-
gemischt Seelische (b. Varro) zu den Dämonen über, bei denen sich Stufen von
Tugend und Laster unterscheiden (s. Flui). Neben den „reinen Dämonen^^ n
Hütern der Menschen bestellt (b. Hesiod), als gute oder hermeneutische (b. Plato).
werden die schuldigen Dämone, (durch Wasser auf der Erde, unt^r den Sonnet-
strahlen ausgespieene Dämone), in der Luft umhergejagt, bis zur Reinigung
(b. Empedokles), und zur Sühuung der in der Luft wüthcnden Mächte dienen die
ungünstigen Festfeiem, die mit den guten Dämonen (oder Göttern) Nichts zu
thun haben (b. Xenokrates), wie von der Gottähnlichkeit (hervorragender Helden)
') Die Völvur (Spakonur) fuhren im Lande hemro, das Geschick (Aldr oder Orlog) ro
weissagen (in der Nornagestssaga), wobei die Kerze ausgelöscht wird, (wie der Heerdsdieit
Melangers (s. Apollodor). Oraculi numinis gallici autistites perpelna firginifate suictae
.numero novem esse traduntur (s. Pompon. Mela). Apud Germanos ea consuetudo est, at
matres familiae eorum sortibus et vaticioationibus declararent (s. Caesar). Die Wojo ver-
dolmetscht das in unvei-ständlicher Sprache Orakelte (in La).
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das Dämonenhafte unterschieden wird (b. Homer). Ob die Lehre von den Dämonen,
als Mittler zwischen Götter nnd Menschen, als thracische (ägyptische oder phry-
gische) einem Orpheus angehören, oder Zoroaster's Magiern, lässt Cleombrotas
unentschieden (betreffs des Dämonengeschlechts). Aeternatis dominus deus primns
est, secundus est mundns, homo est tertius (s. Are!.), (in Trinität platonischer
Fassung). Der Fetischismus ist die africanische, der Totemismus die americanische,
der Schamanismus die sibirische Modiflcution gleicher Elementargedanken (im
religiösen Zaubercult).
Die Bedeutung eines jeden Dinges liegt im (schöpferischen) Genius, und wie
ein Genius hat auch die Welt ihre Seele (b. Yarro). Aus Elementen zusammen-
gesetzt, die ihrer eigenen Natur nach, theils aufwärts, theils niederwärts streben,
wird die Erde an ihrem Platz gehalten (b. Xenokrates), als selbstgefestigt (auf
Hawaii). Vom Menschen steigen die guten Seelen zu Heroen auf und dann zu
Dämoue, die, wenn gereinigt, an der Göttlichkeit Theil nehmen, während die ab-
weichenden Dämone, wieder in sterbliche Körper fallend, im Dunkel Gestaltlosig-
keit annehmend, in Dunstigkeit (meint Cleombrotus). In der Zwischenregion ^)
setzen dann die Materialisationen ein (f&r den Spuk der Spirits). Die priester-
liehen Drohungen sind, kraft seiner Vereinigung mit hohen Göttern, gegen die
niedrigen Dämone gerichtet (b. Jamblichus), als Earakia (der Maori). Durch
Vaiht (,,zur Stärkung und Festigung der Negation^) wird der einfache Negations-
partikel absorbirt (s. Grimm), wie point (und pas), zwischen Sein und Nichtsein
(sichtbar und unsichtbar).^
') Die Seelen (mit oder ohne Geister) wandern in der Mittelregion (der Pistis
Sophia) zwischen Erde und Mond (b. Plutarch). Der Teufel Abbadona wird (weil seine
Sunden beklagend) von Gott wieder in^s Paradies aufgenommen (b. Klopstock). Dem
menschlichen Wesen wohnt eingeborene Erkenntniss (av/a^tog xitravoaig) ein (b. Jam-
blichus, in Logoi spermatikoi (der Stoa). Die Seele wandelt sich (bei Tode) in einen
Dämon (s. Maxim. Tyr.), wie die Hambaran in Liau (auf Bomeo). In der Pubertäts-
weihe findet die Wiedergeburt (des Dviya) statt, wenn (im Mysterium) der Muansa
dröhnt (bei Nigritiem), die Trompete tönt (in Guayana), oder der Brummer schwirrt (in
Australien). Der (aus Exocarpus cupressiformis verfertigte) Tumdu (der Kumai) wurde
bei der Weihe gebraucht, wie der Bribbun (bei den Chepara). Die Halbgötter werden
(b. Hesiod) zu den Heroen gerechnet (s. Plut.). Als (durch einen ägyptischen Priester) der
Dämon Plotin^s beschworen wurde, erschien (an Stelle eines gewohnlichen Dämon) ein Gott
höherer Ordnung (s. Porphyr.). In den Dämonen sind irdische Leidenschaft mit göttlicher
Macht vereint (b. Xenokrates). Nach dem Tode wird die Seele durch ihren Genius vor den
Richterstuhl gebracht (s. Apulejus), wo Chitragupta Buch führt, Yama^s Schreiber (gleich
Thot). Eine „vis animalis, qua omnia regantur'' wurde (durch Speusippus) gesetzt (s. Cicero).
Indem der yovg im Kopf, die ^xi xa$ nUr^ffat^ im Herzen, die ^iionr^^ im Omphalos, die
ydytfrfatg im aidoloy wohnt, unterscheiden sich (b. Philalaos) ay^Qionog, ComSk, (f>tn6y und
^vydnayra (in Stufenordnung). Whatever object, animate or inanimate, is supposed to
possess mysterious or supematural powers may be called Kami (s. Hitchcock), the Mikado
joins the innumerable Company of kami after death (in Japan). Knochen der vom Feind
gegessenen Thiere werden mit Fett beschmiert am Feuer geschmolzen (zur Krankheil) in
Nangthungi genannten Zauberei (der Narrinyeri), statt Wachs (der Atzmänner).
*) Wihtir (wihti), als Plur. wie (neutr.) Wiht) sind Wichtlein (Wichtelmänner). Geister-
hafte Wichte sind die minuti dii (b. Plautus). Armu wihtir (als arme Geschöpfe oder
, Wesen") abzuleiten (s. Grimm) von wihan (facere, creare); wihtelin (penates), wihtelen
vel helbe (lemures, daemones), dernea wihti (occulti genii); bollar vaettir (genii benigni)
yag-vaettir (genii nozii), als Bösewicht) akar vaettir (genii quicunque); Land vaettir (genii
tutelares); Vätt (vätter) auch Wikt (schwedisch), Wickersche (als Hexen).
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112
Wie die Grötter die gegenseitige Einheit (fnocK n^c dXX^vc) unter sich be-
wahrten, stand unter den Yon Porphyrius an den ägyptischen Priester Anebo ge-
richteten Fragen, deren Beantwortung Abammon (unter den UgorgafifutifU) über-
nehmen will, femer im inKjiijfioyui^ d^ioXoyia (b. Jambliehus). In der unsichtbaren
Welt finden sich neben den durch Hamu (salye) begrüssten Emanationen oder
Malaik Muhaymeh und den Thätigkeiten, als Mittler (yon Mohammed bis kuid
Engel Gabriel), die über thierische, pflanzliche und mineralische Schöpfungen
(bis zur menschlichen Seele als höchste) präsidirenden Genien oder Aaswirker,
sowie die in Geister und Teufel zerfallenden Mächte (bei den Sufis). ^They are
created of fire and constitute the lower order ef beings in the iuTisible world;
some of tbem have a certain power oyer the race of men granted to them, but
are rebellious of the Most High, of these Iblis is the Head and Chief. Oth»B
again, although expable of härm, are subseryient to the will of god^ (s. Palmer),
wie Wessamuni (auf Ceylon) neben Mara (Buddha's Feind).
Das Grab ist unyerletzt zu halten „usque ad finem mundi, ut possim sine
impedimento in yitam redire, com yenerit, qui judicaturus est yiyos et mortuos (als
christliche Inschrift), und das erleichtert sich in der Mumie (ägyptisch), während bei
der Tiwa (Bomeo's) im Voraus das Nöthige besorgt wird (um den apocalyptischen
Schlaf, unter dem Altar, zu ersparen). Die Liau krahang (der Dayak) besteht ans
der Liau karahak tolong (Seele der Knochenreste), der Liau pandong lawin balaa
(Seele der Fasern der Haaressenden) und der Liau tundjuk (Seele der Finger und
Nägel). Die Noth der Patristiker, die „disjecta membra^ (aus der Zerstreuung) zu-
sammenzubringen (besonders bei den durch wilde Thiere Gefressenen oder den
Eingeäscherten auf dem Scheiterhaufen, und in ^Feuerbestattung") sind oft ge-
schildert worden, und die Schrecken der Hölle (in Dante's Versen) oder die des
Jüngsten Gerichts" (darch manchen Pinsel, wie in Gemäldegallerien) zu sehen.
Der Noso dodo (im Blut) zerfällt beim Tode in „L^eheha" (anima ereditaria), ü
noso, principio spirituale di ogni existenza umana. ed il ^bechu zi mate", spirita
del morte (s. Modigliani), neben dem Moco-moco (als yerbleibend gesucht).
Wenn so die Todtenschatten (als Skiai) wiederum sich materialisiren (in
Auferstehung des Fleisches) werden die (Aptragpanga oder) „Beyenants^ gefihr-
lieh, weshalb doppeltfeste Vemagelung des Sarges sich empfiehlt (in China) oder
Zusammenbinden der Zehen (in Dahomey), auch Domenbestreuung auf den W^
(am Congo), wenn man barfuss geht (und keine „Todtenschuhe" ^) mitgegeben sind).
Nach Abreissen der Fingernägel werden Daumen und Zeigefinger zusammen-
gebunden (bei den Newcastle- Stämmen in Australien), damit der Todte nicht
schaden könne (s. Whitefield). Der Vampyr lässt sich zur Sicherheit noch aof-
spiessen (beim Nachzehren). Die York -Peninsula- Stämme gehen westlich in's
Land der „kühlen Winde^, wo „is alway abundance of fish"^ (s. Fowler). Die
Milya wandeln in Vögel (s. A. Reid). Fana e tamam (contemplate disappearance)
ist (im Tasawwuf) „total annihilation and absorption of seif in the contemplation of
God" (s. Palmer). Joitjcot 6 "Oc^Qt^ id ^uxQ^" ^^^Q (im refrigerium) zum Ausbrenoee
(in Nirvana's Kühlung).
*) Das Wasser, womit die Holzschuhe des St Elias Spoleto abgewaschen waren, heütf
(im Teufelsaustreiben). Das Fusswasser (zum Abwaschen wird) getrunken (im Brahmanea-
thum). Santa Francesca Romana wurde (vom Teufel) an den Haaren emporgehoben {wk
der Prophet durch seinen Gott), und so empfahl es eine Glatze zu scheeren^ (zumal dk
Haare Zaubermittel liefern mochten, wie am Gabun). Beim Joa-Sha-Fest agiren die Freunde
des Dzon oder Tazeit (in Thierahmungen) die Leipja zu erjagen und einem Patao auf-
geknoteten über das Haupt auszuschütten (in Birma).
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113__
^Bei Emährdng durch das Schilfgras Salo (in ^almükkiseher Eosmogonie)
kam der Hunger nicht eher, als bis die Frachtspeise TÖllig yerdaat war, yon
welcher nichts dnrch andere natürliche Wege, als durch Hauch und Ausdünstung
fortging; allein die Begierde wurde immer unersättlicher, durch die übermässige
Speise wurde die Verdauung geschwächt, es erfolgten natürliche Auswürfe, neben
allerlei Schwachheiten, und weil auch damals die Zeugungstheile beider Ge-
schlechter heranwuchsen, so regton sich fleischliche Lüste^ (s. Pallas), bis dann
kraft der Dhjaua das weibliche Geschlecht sich wieder in's männliche wandelt
(auf den Rupaloka). Mit Verschlechterung der Säfte treten Eiterbeulen hervor,
und aus diesen „la femmo^ (bei den Cariben).
Bei Niederlegung des Fährgeldes auf den Sarg (für die Ueberfahrt über den
Volta) wird dem Todten (in La) zugerufen: ^Geh, geh, leb wohl! Geh nach
Ajisaual Die Bückkehr dünke dir schrecklich, vor dir lichte Helle !^ (s. Bohner),
um über den Styx geführt zu werden (durch Charon), beim Trunk aus Lethe (zur
Vergessenheit). Von den zwei Schiffermädchen, welche die Seele übersetzen in
(australisches) Jenseits, wird die eine dort geheirathet aus (brahmanischer) Vor-
liebuDg (in Fischermädchen).
E boki koe e Tane ki te ao, hei wbakatupu ia taua bua nei
Takua an ki te po, hei kukume ata ia taua hua nei
(You, 0 Tane, return to tbe world to foster our oflTspring,
Lei me go to darkness to drag our ofTspring down)
mft Hine-i-tauira (oder Hine-nui-te-po) ihrem Gemahl (Tane) entgegen (als beim
Abscheiden nach dunkler Unterwelt folgend). Die Ealkadoons (when a men dies)
„think tliat the semen germinates and eveu comes through tlie earth again^
(8. Purcell), im Liugam symbolisch (auch beim Aufwachsen der Blumen aus den
Gräbern). Beim Verabschieden am Leichenfest wird der Todte vor Rückkehr')
zur Helle zurückgewiesen (in Akkra).
Na Bunga i karanga mai kia Tane: „Tena e Tane ahua te one ki waho, e
mapunapuna ana^ (the host of heaven called to Tane and said: „0 Tane fashion
the outer part of the earth, it is bubbling up^).
Tane bildete dann die Gliedmassen einer Frau, nls Hine-hau-one (daughter
of Earth-Aroma), „there was no life in the form and sho adhered to the earth^
(s. White). Dann (durch Töne's „procreating power") wurde ein Kitid geboren,
als Hine-i-taura (the model daughter), die, mit Taue vermählt, von ihrem Vater
hörend, sich tödtet (aus Scham) „and went down the world of spirits by the
read called Tupu-rangaH)-te-po" (the ezpansion of darkness), als Hine-ti-tama
(daughter of defiance) oder Hine-nui-te-po (great daughter of darkness).
Ermahnt also durch die Elohim (als „host of heaven") oben (xunga, „above^)
bildet (beim Aufquellen oder Puna) ein Jahve Elohim die weibliche Form (aus
adamitischer Botherde), da die menschliche in seinem eigenen „Ebenbilde" (als
Tane, der „Mensch") bereits da war (männlich), und die „Mutter des Lebendigen
(des Lebens in „Heva"), die ihre (seelische) Nephesch durch Zeugung mit dem
Vater (wie Satarupa, als Brahma's Tochter) erhalten hat, scheidet dann auf dem
Todeswege ab, auf dem (bei den Hidatsa) der ^Erste Mensch" vorangegangen
ist, gleich Tama (dem Tami als Schwester zugehört).
^) Beim Abscheiden Banami^s in die Unterwelt (the „Yellow Stream**): Banagi foUowed
wisbing to see bis wife once more (in Japan). Eis wife seni messengers to prevent hi^
approach, but he persistied in bis search untir he found her. But her body was a mass of
corruptiön (s. Hitchcock). Orpheus erlangt die Gattin zurück (Tane wird abgewiesen). Dem
nach üelena Fragenden wird ihr Sohadel gezeigt (in Luci.'in's Unterwelt).
Bastian, Indonesien, y. ^
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114
' * Als Tane (gleich Orpheus) seiner dahingeschiedenen Gattin folgt, findet er
äie Thür der Dankelwelt verschlossen, und draossen stehend (^in the outer portion
of the World of spirits^) hörte er den Gesang hervorklingend, mit den Schloss-
Worten; „Go you to the world and fester our offspring; let me stay in the world
of darkness to drag our offspring down^ (Haere koc ki te ao hei whakatupu i a
taua tamariki, tukua au ki te po hei kukume mai i a taua tamariki). Und somit
für die, welche statt der leiblichen Hälfte der geistigen sich zuwenden (im Men-
schen), vßrbleibt durch das aus dritter Himmelsterrasse (von Tawhaiki) herab-
gebrachte Lebenswasser (Vai-ora) die Hoffnung auf erlösende Taufe (in den My-
sterien), um nach eleusinischen Gefilden (der Blandass) zu gelangen, statt, unter dem
über (finnische) Gräber wehenden Verwesungsgeruch (Kalma), in den (mysterischen)
Borboros (Schmutz) zu versinken, bis auf Meto's Gewürmgenngel (die unterste
Schicht des Reinga).
He tangata, ano i runga nei („there are men above here^), hört Taue (von
Bangi, mit der Erde oder Papa-tu-a-nuku, gezeugt) auf seine Frage, and steigt
hinauf (obwohl abgewiesen aus dem heaven, „which was divided into compartments
by Tane^) bis zu seinem Bruder Rehua (im zehnten Himmel).
Die trennende Linie des Flamen dialis gilt auch für das Todtenreich Hinui-
tepo's (bei den Maori) und in Nigritieu — (dunkel hier, zurück ! vor Dir blendende
Helle) — - und so statt grübelnd in die mystischen Tiefen der Unterwelt zu ver-
sinken, hat der in der Helle des Tageslichtes wirkende Denkgeist demgemäss
qongeniale Verwandtschaft anzustreben, um dort zu verbleiben, wenn mit voi^
geschriebenem Ablauf die irdische Hülle verfällt (einem Staub, dem sie angehört,
im afarr).
Die Ueberleitung aaf die moralische Scala findet sich, wie bei den Belehrnngeo
im Whare-kura (der Maori), bei deu Einprägungen der aus Daramulan's Offen-
barungen heiligen Gebote (während australischer Pubertätsweihen), vomehmlid
4a^ 4es Einigkeitsgefahls mit den Stammgenossen (in bereitwillig thätiger Bei-
hMfe) betonend, und dann das des Gehorsams (oder der Folgsamkeit) betrefis
der Rathschläge der Alten, weil der Verständigeren (aus den im längern Lebens-
Uuf angesammelten Erfahrungen).
Da3 schönste Opfer für Gott beruht in der Frömmigkeit (b. Menander), in
Religion fils Gerechtigkeit (b. Cicero). „Immortalitas^ ist höchstes Gut (b. Lac-
tanz). Es giebt einen Freund, der überall gegenwärtig und Alles sehend, das
ist Gott (in ÄJenander's y^oifdM ^ovöot»/«») , der Schwarzmann umgehend (bei
^ea Pesql^eräh), in überwachenden Geistern (Indonesiens). The Dieyerie speak
of the Mooramoora with great reverence (s. CurrX wie der Neger von Maw«
(als seinen Gott), ''i^*'« JSuQamy dt^axakovci Jia (8. Aristides). Der Himmel bild^
das' Haupt Scrapis', das Meer den Bauch, die Erde die Füsse, die Luft die
Ohren, die Sonne die Augen (erhält Nicocreon zur Ant- wort) wie Brahma and
Ymir, in mikronesischer Version (Puntam's) oder chinesischer (Panku's). The
origin of the Universe is placed (by thei Sufis) in Eternity (Azat), that of the
Constifuctive Spirit, the second source from which it sprung, in Eternity of Eter-
nj^ties. (Azal i.Azal), whilst the nature of God, the first source, is Sempitenial
(lam yazul wa la yuzal); „the universe is the mirror of God^ (s. Palmer). Aus
dem /uoyonaTüiQ (avToyoyog) strahlt der zweite Gott (b. Jamblichus). üna quae est
omnia (Isis). Ali Mohammed (Bab el Islam) erklärte sich als der Mehdi oder
Sahibuzzema (der Herr der Zeit). Sei (b. Ulfllas), als gut, ist (b. Ottfried) ^üig
(reich, begütert), in „boni homines'' (der Westgothen). Der (y^^s ist von der
Gottheit besessen (im Enthusiasmus).
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Der ^Dämoh proprins^ des Menschen ist ein himmlisches ^ Alter ego^: als
Urbild der Seele zn denken (s. Kellner), präexistirend im Himmel (b. Jamblichus).
Hlin (als ^personificirte Tatela'') war (mit Nor und Sjn) in Gefahren (wie Prigg)
zum Schutz (til gaetslu) bestellt (hiain, xUyw); man sagt im Sprichwort ^sä er
fordhaz hleinir^ (wer in Nöthen sich retten will, lehnt sich an (s. Grimm).
Der Mensch hat (nach hermetischer Lehre) zwei Seelen, eine höhere nnd eine
niedere (b. Jamblichus). Wenn die Anziehung wächst, wenn Gott in seiner Eigent-
lichkeit (Zat i Ehuda), die Kibla geworden, dann entfaltet sich die Liebe (b. Aziz
bin Mohammed Nasafi). Dem nicht innerhalb social gültiger Religion bereits
Geborenen (und von Kind auf hineinerzogenen) wird solche Kibla (zum Lebens-
ziel) im „Angang'^ gegeben, zufällig (wie von den Moiren zugeloost) oder gesucht
(im indianischen Pubertätstraum). Die Zurflckführung zur Vereinigung mit Gott
ist Zweck tJjg niig* Alyuniio^g TtQnnx^g äyccyoyy^g (b. Jamblichus). Die Seele ver-
einigte sich mit dem Körper in avf4nä»f$a (b. Ammonius Sakkas). Wegen Ein-
fügung einer Raupe (oder eines Warms) zur Belebung des Menschen (s. Mason),
verlässt (beim Tode) die Seele als Schmetterling, ihren Körper (in Birma). Die
Thiere^) dienten als Mittler in griechischer Weissagung (s. Bouchö-Leclerq).
*) S^rapis n'est qu^iine transcription hellenis^e du mot Osir-Hapi, par le quel on de-
signait, apres sa mort, Osiriä envisage dans sa manifestation terrestre, le boeuf Apis (s. La-
faye). Dasa die ▼ernönfUge Seele in Tbierleiber übergehen mag, lehrte Kronius (Schaler des
Nnmenius). Unter den, allerlei Gestalten (wie Kröten, Schlangen, Tigern, Schweinen, Hunden
u. 8. w.) annehmenden Nah oder Tah-nah (s. Gross) sind besonders diejenigen gefährlich, die
(unter ihrem Oberhaupt Mukaiüih) von früheren Zauberern stammen (bei den Karen), wie
Iblis' Engel (im Islam)« und durch Beschädigung seitens der im Zauber angezeigten Thiere
wird Eigenthum geschätzt (in Indonesien). In den Symbolen (i^d^i^nm) regt das fpaihar
cn(c$f die Götter an, in Erzeugung der Welt fortzufahren (b. Jamblichus), und so die Ge-
schlechtsmischung in (australischen) Festen mit Ausgelassenheit der Orgien (Unglncks^le
abzuwenden). Im Lingam schwillt die Schöpferkraft (Siva's). L'eau du Nil s'ezportait
(s. Lafaye) zu dem Tempel der Isis in Rom (für die Ceremonien), wie das des Ganges
(und Lourdes*). ri ian to üv, bildet (b. Numenius) die Lebensfrage (über das uya^oy).
Der Zweite Gott, zugleich auf die Materie (die ohne Berührung bleibt zum höchsten Gott)
hinblickend, ist nur abgeleiteterweise {jutiovci^ lod Tigtorov) gut (b. Numenius). Auf das
Fest einer Suche des „nunquam satis quaesitus Osiris'' (s. 0?id), folgte das der Auffindung,
mit „coena serapiaca** (s. TertulKan) im Tempel (und Circusspiele). Waiungare is said to
bare been produced by bis mother's excrements without any father (bei den Narrinyeri), als
„red man"" (narumbe). „Etliche alternde Bäume, ein mit Sand gefüllter Topf und ein mit
weisser Erde bemalte Scbaale repräsentiren den Fetisch** (s. Bohner), im Stadttempel des
AlLodjang, während der Haupttempel draussen liegt (unter Bäumen). Gegen Krankheiten
werden Amulette verkauft (vom Sprecher). Es unterscheiden sich (b. Diogenes): Pseudothei;
Abgöttische Teufel; Oberster: Beelzebub. Spiritus mendacionim; Ob.: Schlange Python.
Vasa iniquitatis; Helial. Ultores scelerum; Asmodeus. Praestigiatores; Sathan. Aeriae
potestates; Meririm. Furiae; Abbadon. Criminatores; Diabolus. Tentaris und Isidiatores;
So die Meinung etlicher Schul-Tbeologen (s. Osbom). Von der Priesterscbaft (als Wulomo)
des ursprünglichen (fon Fante nach La verpflanzten) Fetisches auf dem Adschangotoberg,
kauft sich der König durch einen Sklaven los (aus seinem Stadtquartier), für den Dienst
des Lakpa, dessen Hausgesinde aus den in den Tempel Geflüchteten besteht (im Asyl). Um
Akotia's Dienst zu verpflanzen wurde ihm eine der kleinen Trommeln des Lakpa geweiht
(durch Owu). Aus den Kebsweibera der Wongtschä werden die (eingeweihten) „Fetischmütter*
ergriffen (als Sprechfrauen). Als Unterthanen des Fetisch Djange (der Lagune bei Ningo)
zur Befragung kommen, # begiebt sich Kwaku zur Befragung der Krankheit dorthin (durch
die Luft). Kwaku spricht (mit a&stlnder Stimme) den Inlanddialect (der Tscbi-Sprache), wie
sein Kollege Aschabai den Küstendialect (Fante) und der Oberbot« Chulu (ein alteithüm-
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Anf dem I^lum Pompejrs fknden sich Thiere gemalt (wie geschnitzte aaf Tiii-
goroa^B Hotofigur), für Atua (oder Totem) oder eingewirkt auf olympiakisehen Ge-
wändern (in Ladas Bekleidang).
Im religiös-mythologischen Sjnkretismas des römischen Kaiserreiches, >) wo an
allen Provinzen, hei allgemein daoerndem Friedenszosiand, die Götter zosamaen-
trafen, (ägyptische, phrygische, syrische, persische, thradsche> griechische mit ein-
heimisch römischen in Bom), wnrde (im solaren Anschlnss) die Einheit des Gottes-
begriflis gewahrt, in Identifizirnng, ^qnisqais est, deus sive dea^ (sire quo ilio
nomine appeliare fas est), entweder in Vertretang der Dea Syra (s. Ludan), wie
bei (auch für Apalejus' Isis) Identifizirang (Japiter's Optimns Maximas oder Doli-
ehenas mit Baal u. s. w.X oder in Dreinng (mit Serapis im Uittelpnnkt), auch in
Vortreten des Mittlers, gleich Mithra (des Sohnes yor dem Vater), dann wieder
mit Rückschiebnng (in sensnm nnminis der Religiosität) bis auf zfy (yy/ Am,
icanai) anter Bedürftigkeit der Vermittler (zar Ueberbringnng der Gebete für Er-
hörnng bei weiter Entfernung) im unsiigbar Arrhetischen (modemisirter Plato-
niker). Wer neugierig nach Erklärung des Weltganges forschte, dem spielton die
(naturwissenschaftlich noch unbekannten) Naturkräfte unter sympathisch magisehen
Bindungen, in mythologischen Symbolen, bei Vertheilung der göttlichen 6e-
licbes Ga). Darch einen (im Rundtempel oder Hain niederzusetzenden) Topf (mit Misdrons
aus Wurzeln und Erde) kaufte die Stadt Akropong den Fetisch Odentc von Krakye (188SI
wie die Magna Mater aus Pessiuant nach Rom gefuhrt wurde (oder Serapis aus^ope udi
Alezapdrien). Owu (b. Bohner) verpflanzt die Verehrung des Sakumo von Tema nach Li
(um als dessen Gbalo aufzutreten). Der GuIt Akotia (Sohnes Lakpa's) wurde nach der Koste
versetzt, durch die Wongtschä (der Tanztrommel wegen). Autre est la religion des fetiekeoi
autre la religiou du peuple (in Dabomey). Les f^ticheurs goardent pour euz le fin mal dt
leurs jongieries (s. Laffite), admittent Texistence d^un Dien unique (r^velent an penple
Pexistence de deux sorts d'esprits). Die Nachrichten der Otutufonjo (geheime Wonftseäi)
dienen zur Unterlage der Verbandlungen (in Akkra). Akotia (als Steinblock mit aebei
Knütteln), Sohn des (durch den Seidenbaumwollenbaum oder Onja) repräsentlrten AkodichaBf
(mit Otudu vermählt) geht umher (in Berekuso), als gefnrchteter Fetisch (weil bdoi Be-
gegnen Tod bringend). Der Osofo (der Tschi) oder Wulomo (des Akodschang) beoadh
richtigt über das ihm gebrachte Opfer den Sprecher des Akotia (um seinen Vater zu be
fragen). Lakpa, als Nuhantang (der Mächtige) oder Täte Kpabi (der Erstgeborene) tenöet
seinen Sohn Akotio aus, die Welt auszukundschaften, und verkündet dann durch den (n
ihm berufenen) Ahulu aus dem Munde des Lome, was den Menschen frommt (beim Maogek
an Fischen iL s. w.). Der Gbalo, als La-Lomo (grosser Prophet) tritt ans der Stadt öer
Wuowoi oder „Seefetische^ hervor (s. Bohner). Dann in Procession (unter LobgesiDfci)
zum König geführt (dem seine Speise nur durch Kinder überbracht werden) wird das TkirO'
haus Gbatschu (Woissagungshaus) gebaut (weil Segen bringend, von Sakumo gesandt), is
gemessener Sprache (unter Zuckungen) ordnend, im langen Gewände (mit turbaurtief
Haupt bedeckuug). Kraft des Obergotterboten Ahulu mit seinen Söhnen oder Gehilfen KnkG
Qbli und Aschabai (als Wongo) kommt der Lomo (Fürst) oder Limo (Lumt) im Ssa oder
im Okra in das Innerste des Allerheiligen beschieden, während die Aussentbür vom Tbo"
hüter (Kwaku) bewacht wurde (in der Wohnung). Wenn durch Pauken oder Pfeifeo H
dem Antilopen hom) gerufen, macht sich Kwaku Obli durch Geklingel bemerkbar (im Olockes-
ton Java^s). Durch seinen Lehrer Aedesius auf dessen Schüler verwiesen, fand sich Jifi»-
trotz Euclid^s Mens, spöttischer Bemerkung, zu Maximinen hingezogen (in mafisckr
Theosophie).
') Das Greisenalter der römischen Welt erfährt seine Wiedenreijängiuig unter l^j»
(b. Flora»). Obruit mundus (s. Lact.) Als „Rerum Innovatio* gelten die Weltübfl, beia
Fall deb Heidentbums (vor dem Ghristeuthum).
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Schäfte Dach den Elementen (Feaer, Wasser, Luft u. s. w.), oder in zukommenden
Behausungen (der Berge, Flüsse, Haine u. dgl. m.).
Alles das betraf aber nicht die eigentlich religiöse Bindung im menschlich
gesteckten Zielpunct des Lebens, der im Cult des mitgeborenen Genius absehloss
(für den Bdmer), oder dem (unter Geräusch eines fröhlich bethätigten Lebens
freilich vielfach überhörten) Daimonion des Griechen, in dem (aus dem Gott oder
Gütchen des Kämmerlein) begleitenden Schutzgeist in Doppelung des Ka, bei
Hütung durch den . von Ized gegebenen Hamkar, ^) und angetroffen beim An-
gang ^ alsPagar (in Sumatra) oderMoesfcika (der Molukken), sowie ausserdem als
Milongo in jedem Fetisch steckend überhaupt, mit (nigritischen) Yerwerthangeii
im Zauberwesen (und bei, wirkungsfähig darin, dem Nabel Eingefügtem).
Für den Neger weilt seine Gottheit (gleich Mawu) zu hoch und hehr, um ihr
direct mit Bitten zu nahen, (unter dem Schleier der Wolken über Njankupong's
mit Sternen geschmücktem Antlitz), zumal sie auch [weil (in Akwaplm) nach Lohren
▼on Weisheitssprüchen zu ihrem Himmel sich zurückgezogen], zu weit entfernt
sich findet (gleich Baal), als dass Gebete, — selbst wenn die Phalius-Säule') (der
0 Die auf die (sieben) Amschaspands folgenden Ized wirken in ihren Hamkar durch
die Ferner, welche (als Hamkar Eresruthrem's) über die Gahanbar Wache halten (zur
Jahresordnung). Den Ferner, die seit Anbeginn waren (den Ferner Ormuzd's, den Am-
schaspand's und Ized's) wird Jescht gebracht (im Izescbne). Der Hamkar (der Ized) hilft (in
Begleitung), als Schutzgeist (des Gottes, im £ngel). Hithra wird als der starke Ized ge-
priesen, alier Geschöpfe Wohlthäter (im Jeschts Sade's). Neben den Imagines (der Vorfahren)
und den Di vi, wurden, in Alexander Severus' Hauskapelle, die »Animae sanctiores'' verehrt (in
Ahnen und Wohlthätem des Menschengeschlechts, damaligen Orbis terrarum). „Ha, ha, bist
Du hier,'' dachte Noyte, als auf deu Stein tretend, der ihn später schätzte (in Akkra). Der
Fetis ist zu vertheidigen, da der Neger „glaubte, dass eine Art von Sympathie zwischen
ihm und seinen Fetissen sei^ (s. Pontoppidan).
') Im Angang oder Aneganc (Widerganc oder Widerlauf) galt die Begegnung, auch im
Vogelruf oder -flug (für Augurien, der Dayak). Todg dt xiä ki&ovg xai ^vXa xal rd jvxorta
B^tjQM dßHfd-at (s. Xenophon). £x primo animalis occursu votorum auspicia eapiebant
(s. Saxo Gr.), wie die Indianer (zum Totem, im Pubertätstraum).
*) Beim Todtenfest (der Goldi) erklettert der Schamane den (mit Zeuglappen behängten)
Hast (die angebundene Leine nach sich ziehend), um nach der (durch Ekstase bewirkten)
Bewusstlosigkeit von der Zukunft der Seele zu erzählen (s. Genest). Der von Schamanen
Tertriebene Erankheitsgeist geht in das Sewo genannte Idol über (bei den Golden); der
Opcha genannte Gott hilft beim Fischfong (b. Jacobsen). To-wö»-gui bewacht das Innere
der Jurte (bei den Gi^äken). Detcho (hölzerner Stab) wird als Hausgott verehrt (bei den
Oolden). Um zu erfahren, woher der Okra als Neugeborener gekommen, blickt der Wongtschä
in ein Gefäss mit Wasser (bei den Ga). Die zu Nanganburra (im Erdinnem), als von ihm
(durch Dowed) gebildet, gehenden Larakia werden (wenn in den Zeichen gut erwiesen) zu
Mangarrara (unter den Sternen gesendet), sonst zum Ofen Omar in die Tiefe und darunter
weilt Madjuit-madjuit, der, als Mangarrara's Freund, mit ihm die Ebbfluthen regulirt
(s. Fölscbe). Im Unterschied von der „Resurrectio mortuorum**, — wenn die aus dem Scheol
hervorgerufenen Todten vom Messias mit den früheren Leibern umkleidet werden, oder mit
einem verklärten (patristisch), — geht bei Umwandlung der Hambaruan in Lewa die Existenz
ohne Unterbrechung weiter, im wiederholten Kreislauf^ bis etwa Megga herausfuhren mögen
(auf dem Buddhagama). Der Todte (wenn nicht wandernd, bis zum Tode des letzten
Freundes), wird (bei den Maryborough-Stämmen) von zwei Mädchen übergekahnt (eine der-
selben heirathend) zu den „happy hunting grounds'' (s. Mao Pherson). Während dem Ver-
brennen des Todten „a gigantic man^ (in Cleveland Bay) „comes and takes away all the
remains of the dead man with exception of his shadow and fingers'' (s. Johnstone), und
seine Verwandten „fancy they see the shadow of the departed, now here, now there.
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8fyliten) erstiegen (b. Hierapolis) — , bis dorthin hinanfdringen könnten, so daas
es daher der Vermittler (o(Ter Wong) bedarf, die indess, obwohl mitonter hilfreieb
(gleich den Sanyang der Dayak) durchschnittlich allzusehr mit den ihnen aufgetrage-
nen Naturgeschäften (ähnlich denen der Tazata) beansprucht sind, als dass sie (mit
Ausnahme etwa eines besonders freundlichen ^Mithra^) beansprucht werden dtrfen,
so dass man in der Hauptsache, auf die den menschlichen Tagesgeschäften (in dritter
(jötterklasse plutarchischer Philosophengespräche) näherstehenden Dämonen (aaeh
für Orakel) hingewiesen ist, auf jenes Göttergesindel (der Wichte oder Puckwud-
jinies, ^little vanishing people^), wie sie in den Fetischen stecken, und bei schlechter
Aufführung die, auch einem Heiligen (sowenig wie Nepomuk s^n Dudcen) nicht
gesparten, Prügel erhalten, und zwar zu recht nach Volkesrecht, weil sie, bei Ficht-
berücksichtigung des Verlangten (trotz vertragsgemäss geschuldeter Erfüllung der
stipulirten Opfer) sich bundesbrQchig gezeigt haben. Ein solcher Bund (wie in
Sicyon) wird gern in gegenseitiger Uebereinkunft (und zu wechselsweisem Besten) ab-
geschlossen, denn, wie der durch die elbischeii und zwergiscben Wesenheiten hindurch-
gehende Zng der Unbefriedigung, ') sie ein Anlehnen an die Menschen suchen lisst
amougst the trees^ (bei n&chtlichen Wanderungen „without firesticks"). Quan la mort
venrä graisse no böte (in Bnr<nind), die Schuhe schmierend (für die lange Reise „des
Todes Pfat*). Beim Begraben werden (auf Buru) Speisen (s, Riedel) in's Grab ge-
legt, imd „de Nitn-roeper schreuwt aledan met luider stemme der „Ziel die en bet
groft jjt (Nitu taga) vorlieb zu nehmen (auf Buru). Damit die, nach Ausbrennen
der Grube, mit Erde bedeckten Todten, nicht in^s Lager zurückkehren (in Peith)i
werden die von den Frauen getragenen Grasbündel Nachts am Feuer niedergelegt (zun
Ausruhen, wie auf dem Strohbündel in Pommern), während ein Ka aufgestellt wird (is
Aegypten) oder ein Eorwar (in Melanesien). Wittwen, um nicht von dem Geist (Gengar)
des Verstorbenen besucht zu werden, zünden für ihn Nachts ein vom Lagerplatz entferntes
Feuer an (bei den Whajook). Nach Ablosen des Fleisches von den Knochen lebt der
Unalla wieder auf, sich mit den Stammverwandten im Busch zu vereinigen (s. Foelscbe).
Neben den Dörfern (in Guinea) fanden sich Gebüsche für die Abgeschiedenen (zu Dapper^«
Zeit). Die Knochen der gegessenen Jagdthiere (in Sibirien) werden unverletzt gelassen.
zum Wiederbeleben (wie Thor's Bock). Beim Begraben werden die Todten (der Whajook)
kugelig zusammengebunden ,to prevent its escape from the grave'' (s. Gurr). The receoüy
dead call at night, weshalb beim Sonnenuntergang Feuer an den Gräbern angezündet werden
(s. Adam). They bum the nails off the thumbs and big toes before bnrial, to preveot ibe
dead from scratching their way ont of the tomb (die Natingeri). Das Geschrei der Unkeo
gilt als das Aechzen verdammter Seelen (in Schlesien), wie der Todtenruf des Vogels (bei
Blandass) oder der Eule (in Athen). Die abgeschiedene Seele fliegt als Eule (in Böhmen).
Die Seele geht Nachts in einen Baum (bei den Czechen), mit dessen Abhanen der Tod folgt
(s. G rohmann). „Jedes Dorf (der Quojes) besitzt ein abgesondertes Büschlem für die Geister
der Verstorbenen'' (s. Dapper). Das Patet Mokhtal wird für die Seele gissprocben (von da
Sarsi). Wird das Seelenthier (das Nachts den Leib verläset) gefangen Oder getodtet, stirbt
der Mensch (s. Wuttke), im Wiesel (Hessen), Käfer (Schwaben), Fliege (Siebenbürgen).
AchilPs Schatten umflattern weisse Nyogel (auf Leuke).
*) „Durch das ganze Wesen der Elbe, Nixe und Kobolde geht ein leiser Gnindzng too
ünbefriedigung und Trostlosigkeit^ (s. Grimm), trotz übernatürlicher Gaben, »der Anlebnaag
an den Menschen bedürftig'^ (die Zwerge, „als kluge Rathgeber^, und weissagend, wie die
Eiben) zum Anlehnen (Hlein).
Sitte ge sigewif, sigad to eordhan
Naefre ge vilde to vuda fleogan
Beoge svä gemynd i ge min^s godes
Svä bid mannagehvyle metes ond edeles (s. Kemble),
unter Versprechung von Gaben, in^s Uaus geladen (s. Grimm), aus dem Walde (bei den Mensdien
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(ß. Grimm), so werden die (al8 Innnit) in Stock und Stein steckenden Wichterlein,
(in der Kälte frierend auf dem kalten Sitz oder, beim Wohnen nnter dem Blätter-
dach des Waldes, dem Regen and sonstigen Unwetter ausgesetzt) halbmitleidig
betrachtet, und deshalb gern in beiderseitigen Dienstleistungen gepflegt, um den
Zwergen, als „klugen Rathgebern*^, Hausgeräth und derartiges zu leihen, oder
sich — wenn nicht einbehaust ^) (in einem Korwar oder Kha) — , von ihm die
Dienste eines KoboMs leisten zu lassen, wenn sie vorziehen sich direct in warmer
Küche einzuhausen (wo es dann auch zu essen giebt, zumal wenn die Magd es zu-
steckt als „Küchenfee^).
Seinem Zambi (oder dessen Collegen) etwia das Abiaasen *) des „stummen
Viehs*' zuzumuthen, wie der Dreieinigkeit (s. Wuttke) im Beschwörungsspruch,
dazu ist der Neger zu bangsbochselig ängstlich, allzu sehr mit knechtischer oder
verehrungsvoller Pnrcht gegen seinen himmlischen Herrn erfüllt, und wenn er
sich etwa aus dem Milongo des Fetisches (oder dem im Angang erkannten Thier
zu wohnen). Nachdem der früher nahe Himmel Weisheitslehren ertheilt, zog er sich weiter
zurück (in Akwapim), oft zu fern für Gebete (wie Baal). Die Wolken sind der Schleier, die
Sterne der Schmuck von Njongmo's Gesicht (in den Wong seine Kinder herabsendend),
Tane schmückt Rangi mit den Sternen (und Papa mit Blumen und Gras). Im Moorloobnllo-
Stamme, die Zugehörigen ^take each the name of some bird or animal, which the individual
calls brother and will, not eat^ (s. Machattie). Unter Verehrung der Amadhlozi (bei den
Bantu) entsprangen von Unkulunkulu („as a stalk of maize') die Oukulunkulo of houses (in
„Koro" auf Fiji).
>) Obwohl die Gotter der Statuen nicht bedürfen, sind solche der menschlichen Schwäche
wegen benothigt (s. Max. Tyr.), und durch derartige Repräsentation erfolgt die gottliche Mit-
theilung am geeignetsten, wobei indess nicht Stock und Stein Verehrung erhält, sondern
das dadurch dargestellte Numen (s. Celsus), for Unterscheidung (latriae oder douliae) in
adoratio (beim Zuwinken mit Kusshänden). Der Ganga Malasie (in Loango) trägt (als
Zaubersack) die Kutu Malasie in dem (graduirten) Orden der SVramie (Sumbo für Frauen),
wenn im Tempelschlaf der magisch verknüpfte Gegenstand gesehen ist (besonders im Vogel).
Darch Milongo wird gezaubert (bei Einfügung in den Fetisch). Obwohl ein göttlicher Ein-
gpiflf in die Naturordnung Alles in Verwiri-ung stürzen würde, werden die Orakel und Wunder-
heilungen der Dämone als Beweise gegen das Ghristenthum aufgeführt (b. Celsns). Die
Frömmigkeit ist die Gerechtigkeit bezüglich der Götter (b. Cicero), in juristischer Religion
(zum Abschlnss von BundesvertrSgen durch die Priester). Sive quo alio nomine fas est
appellare (quisquis es, sive deus sive dea, sive femina sive mas). Unter dem xoa/uog vorir6g
(yotfCig Ttjg duyd/Liftog) steht der *6afA9g t^ötgSg {vovgy dvvttfjug und dtf/LitovQySg), dann folgt
das Psychische (mit den Götterseelen, Engeln, Dämonen, Heroen) bis zum Sinnlichen herab
(b. Jamblichus), so dass sich hier neben den Megga die Dhyana- Terrassen bis zu Marals
Devaloka (siebenfach getheilt) wiederholen und dann (angrenzend an die Zauberwesen auf den
Stufen des Meru) die Manussaloka folgt (im Irdischen). Durch den höchsten Willen der Gott-
heit ist die allgemeine Ordnung festgestellt, darunter wirken die Sondergötter in ihrem jedes-
maligen Bereich, und in das tägliche Leben der Menschen greifen die Dämöne ein (b. Plut),
unter magischer Sympathie der Elemente (b. Plotin). Zur Leitung der zur Erleuchtung
strebenden Seele sind die Dämone da, als Vorsteher, Hilfslehrer und Hüter (b. Plut), auch
in den Thieren, als Werke der Gottheit (beim ägyptischen Cult).
*) „Ich bin zu dir gekommen, du stummes Vieh, damit der Herr Jesus selbst von dir
die Läuse entferne durch Gottes Macht und des Sohnes Gottes und des heiligen Geistes
Hülfe^ (in Ostpreussen). Formae, aetates, vestitus, omatut noti sunt, genera, oonjugia,
cognationes, omniaque traducta ad similitudinem imbecillitatis bumanae, nam et perturbatis
animis indiciuntur, acdpimus enim deorom cupiditates, aegritudines, iracundias (s. Cicero),
und 80 hat der eifersüchtige Gott (im Zomesgrimm) seine Hekatomben gefordert, zumal
wenn in einer Arche (oder Bundeslade) getragen (bei den Azteken).
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des Totem) einen speciellen Sehutzgeist (fOr PriTatgebranch) zulegt (wie solcher
als ^Spiritus familiaris^ im Fläschlein getragen werden mag), so ist er dann be-
scheidener als deijenige (s. Wuttke), der (nnter dem Schatz der Dreieinigkeit
über sieb) Jesus, Maria und Joseph vorangehen läast, (als foryngjarX nnd Kaspar,
Melcber und Balthasar^) hinterher (als fylgjar), während die Gitakelal (der Chinook)
das Gesch&ft persönlich besorgen, wenn sie unter den mit machtvollsten Zauber-
sprüchen Versehenen (im Oollegium) Einen vorangehen und Einen folgen lassen zur
Vor- und Nachhut (beim Ausziehen auf gefährliche Fahrt, zur Seelenverfolgung
oder -rettung).
Dass in den grossen Massen, trotz der in oberen Schichtungen darüber
leuchtenden Intelligenz, die ethnischen Elementargedanken unberührt fortdauero
(und auch in gebildeten Klassen, so oft durch charlatanistische Verführungen, ans
dem Reich des Spiritismus, Anlass gegeben ist), erweist sich genügsam aus den bis
auf den soweit jüngsten Tag fortlaufenden Zeitungsberichten, nicht nur in Europa,
sondern auch drüben auf der neuen Welt, wo die romanischen Nachkommen noch
(1863) Hexen verbrennen (in Mexico), oder anglosächsische sie lynchen, nnd ger-
manische in Pennsylvanien's Wäldern, 8) wie Busch- oder (Wald- und) Wildstämme
denken.
') „Die heilige hochgelebte Dreieinigkeit sei ob mir, Jesus, Maria und Joseph sei t«
mir, Kaspar, Melcber und Balsamer sei hinter mir** (in Wurtemberg), wogegen meist eine
Zweiheit genügt (in Vor- und Nachgängen).
*) Unter den Pennsylvanian Germans: „the belief in witches is very widespread and
common", worüber der Ehemann einer behexten Frau erzählt: „In tbe town hack of the
mountains, where his boyhood was passed, there was a terrible witch womaa, whq before
a Street füll of people, returning from church od a Suuday, tumed herseif into a cookstore.
Again at Bethlehem, where he was a stableman for some time, his master^s sister was a
„witch woman". Though the doors were locked and guarded at night she would ride tbe
horses» which would be found in tbe moming wom aud jaded. This woman on ooe occasioD
ordered him to wring a dry towel that hung upon the bam, and, to his horror, a cupfal of
milk was wnmg out A man in Clinton Gounty, who was a senior in a State Normal
School, told the foUowing trio of witcb stories^ wbich be firmly believed. They are
samples of what are commonly believed. (a) A cow became bewitched and switched her taii
to knock flies from her fly-blown bead. The lady owner killed her and bumed her «in-
wards". The next day a doctor was called by a sick woman, and found that her invards
were bumt out She was the witch. (b) Up the river aways a cat bothered a man, by
Coming to a tree-top near his wtndow. He knew that he could kill her with only a gold
or silver bullet So he made two from buttons. The first one probably did not kill her,
but tbe second did. In the moming the cat was found dead under the tree. Tbe same
day a man was found, shot dead with a silver bullet, (c) Often children cry out as if in
pain; groans or curious sonnds, as clanking chains, etc., are heard. The witch escapes
througb the window, but in the moming the child is found bmised on the ehest and s(ve,
with nipples bleeding from sucking. In Schuylkill Gounty, in bams, in the morning, some-
thiog is Seen like an animal ranrnng away. Then the cows are foimd dry, and the boraes,
wearied, bot, and dusty. Draw a picture of a toad, nail a horseshoe to the bam, and pbce
the picture within it, saying, »Fatber, Son, and Holy Ghost" and a formula; dtker tbe
bewitchment is ended, the witch revealed, or both^ (s. Starr). In Island (s. Hocker) hört man,
dass dienstbare Geister seyn, welche der Leute Knechte sind in jhren Häusern, tragen Holtz
vnd Wasser in die Küchen. Und wann in einem andern Lande was grosses geschidit, es
stirbt ein grosser Herr, es wirt eine Schlacht gethan, so wissen es die Geister, vnd ver-
kündigen es den Leuten. In Teutschland hat man sie gebeissen Wichtlichen, ErdmänBereben,
Gute Huldsn vnd Hellekäppelein vnd man hat sie gefunden, dass sie Schüsseln in der Kücheo
gewaschen haben, sie haben der Pferde gewartet, vnd ist ein wohn dabey gewesen, dass
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WeDQ Körperabfälle^) (s. Wuitke), ^die rerborgen oder yersteckt irerden müssen,^
(wie von der Katze ihre Excremente) auf Tanna Terbrannt werden, bl&8t man die
Mnecheltrompete (für Honorarangebot), and das Priekeln der ^Atcmftnner^ besorgt
der Neger darch Benagelnng seines Fetisches (Mondalli in Loanjpo), indem die
theoretische Erklärung einer sympathischen Kraft sich in der Hypothese v^rdeat-
licht, dass der in der Fignr gebannte Dämon sich durch die Schmerzen zu rasen-
der Wuth aufgestachelt fühlt, um nun den Feind ^) desto uBbaraherziger zu
quälen.
wo ein solch Wiclitlein sey, da sey eitel glück vnd gedeyen (f 1566). Die Proxumen und
Vicanen wurden als Genien der Nachbarschaft verehrt <in Gallien). SiWanus Pantheus wird
verehrt (wie Liber Pantheus). Auf die Blbenbürtigen (Lektoborody) folgten die Rieeea
(Welaty) bei der Weltschopfuog der Huzulen (s. Kaindl). Hrunguir hatte ein steinernes
Herz (dreieckig), und die Maori lassen Knaben Steine verschlucken (zur Furchtlosigkeit),
während Langebilye vielsteinig heissen (und der heilige Stein bei Meda ausgespuckt wird).
De ros en de wied, de stan in strid, de ros verswann, de wied gewann (s. Grimm), in
Krankheit (wie filutkörper fressende Bacillen), oder bei der Schöpfung (auf Samoa). Die
Sterne putzen, schneuzen sich (in Stemputzer oder Sternschnuppen) zum S&ubem (b- Wolftam),
und damit fallen Goldstöcke (der armen Magd) herunter oder ein Stern (zum BHndmachen)
in^s Auge (wenn mit dem Finger darauf gewiesen). In Gato^s Spruch (für Verrenkung)
findet sich Dissunapiter, und als PhoYa Fohlen sich vertritt, hilft (statt Jesus in der Be-
schwörungsformel) Wodan (zu Merseburg). Aus den Naturwissenschaften und hauptsächlich
aus der Kunst der Aerzte, die bei den gottlosen orientalischen Völkern ihren Anfang nahm,
ist die Zauberei entstanden; das war „die erste Staffel" (b. Milichius). „Ein Schiffer hat
Hexen, welche in Gestalt einer Wolke Sturm machten, mit einer Kanone erschossen* (in
Ostfriesland), wie Indra's Donnerkeil (gegen Vritra geschleudert).
*) wegen Anwendung der Haare und Fingernägel zu Zaubereien (in sympathischen
Curen). „Noch im gegenwärtigen Jahre hörte man von einem Wunderdoctor in Franken,
einem römisch-katholischen Pfarrer, der seine Kranken dadurch heilt, dass er Haare und
Nägel derselben in die Erde vergräbt^ (1860 p. d.). Behutsam wird der Name verhehlt (wie
bei Australiern) auch in siamesischer Kriegskunst (der Evocationen wegen).
') fofdaedha (malifica) stammt (altn.) von däd (facinus) im „Anthun* von Thun oder
(ahd.) karawan (ein Anthun) mit fattura (itl.) oder feitico (port). Der Stuhl des Fetisches
bildet sein liSger (für Hinstellung einer Branntweinflasche oder anderer Opfergaben), und
80 empfiehlt sich Schmückung des Altars (als Mesa zugleich für WeihgeaChenke), da un-
sichtbar darauf ruht, wer sich (gelegentlich materialisirt) manifestiren mag (den Begünstigten).
Die den (bärtigen) Apollo (im Tempel der Dea Syra) auf einer Bahre tragenden Priester
vrurden von ihm für Orakel geschoben (s. Lucian), wie die (afrikanischen) Leichentr&ger (in
Hamburg). Beim Diebsbann stellt man drei Brocken Brotkruste, drei Häufchen Salz uUd
drei Stückchen Schmalz auf in einem Deckel über das Feuer (in Wurtemberg). Krankheiten
(k. Wuttkc) «gelten fast durchweg für eine Wirkung bothafter Bezauberung* (für „an-
gethan"), neben dem „Glauben, dass dem Geistliches, dem Scbuliefarer und ihrem Vieh
keine Hexe etwas anhaben kann, weil sie mit ihrem Heiligen umgehen** (plötzlich erkranktes
Vieh ist ,, verrufen*'). Da die Hexen über Jemand Gewalt bekommen, wenn sie etwas von
seinem Körper oder Eigenthum erlangen, so muss man Haare, Nägel, ausgefallene 2^hne etc.
sorgfältig verstecken, vergiaben oder verbrennen (s. Wuttke), wie b« (melanesiscb) Schwarzen
sonst (allüberall). Urbis nomen etiam doctissimis ignotum est, caventibus Romanis ne, quod
saepe adversus urbes hostium fecisse se noeerant, idem ipsi quoque hostüi evocatione pa-
terentur, si tutelae suae nomen divulgaretur (s. Macrobiiis). Angeronae deae isacrä a Ro-
manis Institute sunt, quum angina omne genus aaimalium oonsumeretur (s. Festus), praesul
silentü, in Geheimnamen der Schutzgottheit Kom^s (als Flora). Galerius nuss sich Maxi-
mianus nennen, um dadurch von der bew&hrten Treue des alten Maximian magisch gebunden
und gezwungen zu sein (s. Burckhardt). „Mit des bösen Geistes Namen vernichtet man seine
Macht** (s. Grimm), und so rettet sich Olaf von dem beim Kirchenban eingegangenen Ge-
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1
12-2
I
^Der Stier ist Vater der Schlange und die Schlange Vater des Stiers* galt
al» die nur den Eingeweihten verständliche Bäthselfrage heiliger Mysterien, in
denen Zeus, seine Mutter (Demeter) in Stiergestalt verfolgend, ihr die Geschlechts-
theile eines Stieres, statt die eigenen in den Busen werfend, Pherephatta oder
Eore als seine Tochter zeugt, und dann mit dieser (in Schlangengestalt) einen
Stier (um die göttlichen Oeheimnisse zu erklären). Und fib: analoge Scenen
(von Adam und Eva ah) wurde später die Kirche zur Bfthne der Mysterien ein-
gerichtet (bei Passionsspielen).
Aehnlich spielen die Singpho die Geschichte von Buddha's Geburt und bei
den Aht (oder ihren Naebbaren) findet (je nach den mythologischen Figuren)
bunter Maskeradenwechsel statt, unter Gresang und Tanz, — bis zu (bacchantischer)
Aufregung (unter Zerreissen rohen Fleisches), während bei den Corroborees austra-
lischer Pubertätsweihe die Busspredigten Daramulatfs zum Eindruck gebracht
werden, unter schmerzhaften Martyrien (wie von Mithra's Heilsarmee unterzogen), ^
lobniss, als die J&tteqmna beim Stillen überhörend („morgen kommt Wind und Wetter
dein' Vater"). Nennt man den wirklichen Namen des Alp, mass er sich in seiner wahren
Gestalt zeigen (in Niedersachsen). The Gippsland Blacks objected strongly to let any one
Outside the tribe know their names (s. Cnrr). „So nimpt diu her, UDd tauft ein wachs,
diu ein holz, diu ein totenpein, alles, daz sie domit bezouber^ (b. Berthold). Entweder wird
das Wachsbild (Atzmann) in die Luft gehängt oder in's Wasser getaucht, oder am Feuer
gebäht, oder mit Nadeln durchstochen (s. Qrimm). Bässen (bessern oder heilen, in Zauber^
kuren) muss man zumeist in Jesu Namen, hilft's aber da nicht, so muss es in Teufels Namen
geschehen, da hilft's jedesmal (s. Brand). Aus Furcht Tor Hexerei werden die Reste der
Nahrungsmittel (in New-Brittannien) vertilgt (s. Powell). Beim Verbrennen der Körper^
abfalle (auf Tanna) lässt der Kranke Muscheln blasen (für Abzahlung). Die Sympathie
wirkt schädlich (wie fär Heilung, je nachdem). „Ist die Frau guter Hoffnung, so darf der
Mann im Hause keine zwei Teller über einander stellen, aus Furcht, dass das Kind doppel-
gängig werde, und während es sonst üblich ist, Streifen rothen Papiers als Olückswunsch-
Zettel einzukleben*^ (in China), so darf ein Mann unter diesen Umständen es nicht thun.
weil das Kind sonst ein rothes Muttermal bekäme (s. Kohler), wie sonst beim Verseben der
Mutter (und unter den Vorsichtsmaassregeln der Couvade). Der Peaiman (Piyai) sehätzt
gegen den Kenaima (in Guyana), der Ganga gegen Endoxe (in Loango), cf. D. Exp. a. d.
Lugk. IL (S. 167).
') When this earth and all things broke off from Uthlanga (der Bantu) zeugte sich
Usondo, aus des sterbenden Unkulunkulu prophetischem Wort, zurnckbehidten im letzten
Wissensehensscbatc (des Iku oder Schwanz, beim Ablaufen von Korrero, in Polynesien).
Die Granatäpfel waren in den Mysterien verboten und die ^to/uotf^gia^ovaat enthielten seh
des Genusses der Granatapfelkeme (s. Clem. M.). Auf den Nyas wird die UnsterhHcbkeit
verscherzt durch Wei-gwerfen der Kerne (von der Schlange gefressen). Um zu den Gehein-
nissen höchster Gottheit vorzudringen, wurden die Mysterien gespielt, iiie ein Drama von
Dionysos, wenn in den Windeln durch Kinderspielzeuge angelockt, zerrissen, und dam
umhergetragen (um den Cnlt des Phallus einzurichten). Auf aehtstuiiger Leiter (b. Gelsos)
erfolgen die Existenzenwandlungen (s. Pallas), aus Mithra's onijkat^y (s. Porphyr.), und ^
Würdigkeit erweist sich in Ertragung von Qualen (wie bei den Märtyrern). Mit dem Kulnk
genannten Eisenpfeile wird der böse Geist vom Schamanen erschossen (bei den Giljaken),
in den Kranken eingeschossen beim (finnischen) Hexenschuss (auf Tanna). Pomga-kuir-t»-
teschnei (mit Vögeln auf dem Rücken) dient gegen Röckenschmerzen (bei den Giljaken).
Toto^mpckr (grau) verursacht Lahmheit (b. Jacobsen). Nalom-sun (höhemer Arm) wird
gegen Krankheiten am Armgelenk gebraucht, als Amulett (bei den Golden). Der Kon
genannte Holzvogel bezeichnet den Geist eines verstorbenen Schamanen (bei den Golden).
Die Majen genannte Holzfigur (bei den Golden) flüstert dem Medidnmann seine Rathschlägt
in's Ohr (bei Krankheitsfällen). Der Ngoru-chif-teschncbei-bülmüt-manglei^ genannte Flngri-
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sowie mit Uebernähme^ von^eltbden in (afrikanischen) > Qaimbra aadi (als
Ifokieso u. dgL m.). . '
geist trird ausgesandt zur Erkundigung des Krankheitsgeistes (bei den Giljaken). Der
Tscbamtor-portscb-teschesnei (als HölEvogel) führt die Seele des Verstorbenen fort (bei den
Giljaken). Tsongrisnut-tschuchei (als Trabant des Scbamanen) verfügt über sieben Hilfe-
geister (bei den Giljaken). Pallwi-tscboMima-glaitj (mit Birenkopf) theilt die Krankbeits^
Ursache mit (bei den Giljaken). Bis tum Tod ten- Erinnerungsfest wird die Paöja genannte
Figur aufgestellt (bei den Golden). Die Zauberformel (der Segenerione) hiess (mhd.)
y,Segen^ (s. Grimm), in Zauberei oder Wikhen (der Wikkerske), mit Doppelsinn des Sacer
(oder Anathema). Die Ges&nge (bei Corrobooree) sind inspirirt (s. Härper) durch die Ab-
geschiedenen (bei den Ngurla). Die Nasamonen lagerten aof den Gr&bem ihrer Vorfahren,
um im Traum erleuchtet zu werden (s. Herodot). Das Zeichen des Fetischklubs (der
Wongtschä) besteht darin, dass man sich mit zwei Fingern der rechten Hand beim Hände-
drucken gegenseitig kratzen muss (in La). Commodus erprobt die Novize für Mithra^s
Cult durch Schreckensbilder (s. Lampridius). Das durch Waschen dar Lakp^-Trommel ge>
wonnene Oku (oder Weihwasser) wird von den Königen und ihren Familien behalten, wo-
gegen das Spülwasser der Geschirre vertheilt wird (zum Krankheitsheilen und sonst). Die
Reinigungen wurden von den Hellenen, wie von den Lydem geübt (s. Herodot). Die-
Styliten auf den Phallus- Säulen der Dea Syra (in Hietapolis) waren den Göttern näher, um
Segnungen auf des Land herabzurufen (s. Lucian). Wenn die Mode weisse Kleider bevor-^
zngte, Hess man sich in den Mysterien der Ceres einweihen, wenn dunkle in die Bellona%
wenn purpurne in die Satum*s (zu Tertullian's 2Seit). Durch Brummwirrler sind die
Frauen von dem Gehäge des Kowra ausgeschlossen, bei dem Minung („people**). Bei der Be-
scbneidung (Ngoorara) hat der Wandy-ngoora die Augen hinzurichten auf zwei Flecken der
llilchstrasse, wohin die beiden Bekämpfer der mensd^enfresüerischen Vögel den Aufstieg
(walyeyooroo) genommen (bei den t^ucla).- „The Cape Rivertribes (s. Chatfleld) have a vivid
bBlief in a future life. Wben a Blackfellow dies whose actions during life have been what
tbey hold to be good, he is said to ascend to Boorala (i. e., to the Creator, literally good),
where he lives much as he did on earth, less the usual terrestrial discomfortt. The Milky
Way, which is called Tugar (i. e. smoke), is said to be the smoke proceeding from celestial
grass, set fire to by departed women, who by this signal direct the ghost of the deceased
(as they did their husbands of old in their bush camp) to the etemal camp-fires of the tribe
Auch die Eucla people Australien's, regard the Milky Way as connected with themsehes, as
well as the Narrinyeri tribe. „To the man who has led a bad life, death is thought to be simple
annibilätiön. Goin, the evil spirit is said to be an old mau, with claws like an eagle and
feet like an alh'gator, who occasionally, in the dark, tears people to pieces. They much fear
the ghosts of their departed kinsfolk, and, if they think one is near, will sometimes rusfa
at night from their camps in the wildest dismay, each to hide where best he can*' (s. Curr).
Der Hell umreitet auf dreibeinigem Pferd (in Pestzeiten), die Menschen zu erwürgen (s. Amkiel).
T'k ^ öldiy ti Zpy 7ov^\ S xexXfjtak ^avtiy, Th Z^v di, ^viitotHr tirat (s. Euripides). Hättq
die Welt einen Anfang, gab es eine Zeit, wo keine Zeit war, und wird es eine Zeit geben, wo
keine Zeit wäre (s. Proklus). Opulent i dicuntur terrestribuS rebus copiosi (s. Festus) ab Ope,
Saturni uxore(cognominaturCon8iva et esse existimatur terra), als ,boni honunes** (derGothen,als
Gute). „An desTodesSeiP (im Lohengrin) gehen die (^bundenen (in Indien), «zum grossenHeer**
{ig nkUfoiv Ixia^m). Der Botenstab hat sich in einen Speer verkehrt, den er wirft (s. (himm),
„des Todes Sper" (wie Odhin^s Gungnir). Finnen und Lappen (zu Olaus^ Zeit) hielten den
Tod für ein Glück, die Geburt für ein Unglück (1518 p. d.), wie die Trausier (s. Herodot).
I>ie Seele, die ihre Uebel selbst verschuldete, hat sich znm GöttKchen zurückzuwenden
(s. Proklus). Demonax (b. Lucian) weist den durch eigene Schuld sündigen Menschen auf
die Flüchtigkeit der Dinge hin, als der ersehnte Arzt (im Sotehr). Firmicus Matemus
oppose le sang regen^rateur du Christ aux souilhires du Taurobole (s. B^ville). Statt der
Jungfrau (s. Euseb.) wurde Pallas Athene (in Laodicea) eine Hindin dargebracht (bei
Hadrian's Verbot der Menschenopfer). A diabolo sicilicet (s. Just. Mart,) kommt die Nacb-
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Dem argVerleomdeteii Fetisefa wird e« auf eine Ehrenrettang nicht viel an-
kommen, weil ein ächter ^Macher^ (im factnrare eines Fascinns), aber um so mehr
ahmung sacramentaler Weihen (im Mitbra - Cult), und so im Lamaismns (b. Huc). Die
Mithraisten waren als ^ Heils- Armee" verbunden, mit Wiedergeburt in der Sonne, als Hanpt-
fest (im Tulfest Weihnachten^s). Bei Finstemiss ein Herabfallen färehtend, verstecktti sich
die Tirola oder Meeining Yircla am Morgenstern-Platz (unter Baschen), weil die Maeing des
Mondes (weg^en Krankheit) ärgerlich sind (s. Williams). Die Hexen (in Ungarn) ▼ersammehi
sich auf dem Gellerthegg oder Gerardsberg (bei Ofen). „Awo, awo** (unser Herr kommt)
wird der Fetischt&Bzer begrdsst, und „Eji eno^ (er ist herabgekommen) oder »Emo le" (er
hat ihn ergriffen) helsst es beim Beginn des Zuckens (in Akkra). Um ein Wnnder zu iw-
richten, wird dem Fetischtinzer ein Huhn gebracht, das er nach Abschneiden des Kopfes
in seine Pumphosen steckt, worauf unter Klopfen darauf ein lebendiges berTorgefat,
gleicher Farbe (ganz weiss oder ganz schwarz, wie vorher verlangt gewesen). DorehfUl
wird geheilt, wenn man einen Apfel vom Stiel nach oben schabt und das Abgeschabte isst,
schabt man umgekehrt, so hilft es gegen Verstopfung (in Schlesien). Schabt man ein Stuck
Hohinderwurzel nach oben, so dient der Saft zum Brechen, schabt man es nach unten, so
dient er zum Abfuhren (in Westfalen). Aus dem Brustbein des Gapphahnen wurden Prognostica
entlehnt (s. Ettner), sowie aus dem Brustbein der Martmsgans (b. Olorinus) und den Scbultei^
knochen der Schafe (bei Schamanen). De flumine cribro haustam, nee defluentem ducem aquam
exerdtum praecedebat (die Pythonissa) in Polen (1209 p. d.), wie Phaya Ruang (in Siam). Auf
den Tenimber überwachen die Geister (damit Gerechtigkeit geübt werde). L'etre supreoe,
protecteur de la libert^ des peuples, a command^ k la nature de vous preparer d^abondantes
r^Ite8(s.Lescot-Fleuriot). An Bäumen werden Wet als Eigenthumszeichen aufgehängt, und wer
die Fruchte stehlen sollte, wird bestiaft durch Wet nivan (im Schlangenbiss), Wet juvan (durch
Feuer), Dodonong oder Blitzstein (im Gewitter), durch den Fisch- Wet (um sich eine spitze
Gr&te des Stachelfisches in den Fuss zu treten) u. s. w. Matakau schützt (in Amben), als
„Rothes Auge** (s. Riedel). Nach dem Tode, als Suhut in der Nähe des Hauses umher^
schweifend, gebt die Seele nach der Insel Nusnitu, um dort im Lob von Heldengeeangcn
seelig zu verweilen, kehrt jedoch für die täglichen Opfer am Ahnenbilde in^s Haus zarn«^
(an dem für solche Zwecke im Dach ein offenes Loch gelassen wird). «Man betrachtet ge-
wisse Stellen, Steine, Bäume, selbst Fische als den Sitz des Änitscb, ohne dieselben be-
sonders zu verehren** (in den Marschall). Bij sterfgevallen is men gewoon een verschrikkehjk
rumoer te maken en luid to weenen, om de „nitu** tot bezinning te bringen of zgn toestand
bewust de doen worden (s Kiedel). De ziel „Nitu** blijft in huis op den zdder vertoeven,
om de levenden te bewaken (auf Romang). Der Alte (in seiner Weisheit) lebt als Anita (im
Jenseits, der Palau). Der an einem Wassertnmpel Schlafende wurde durch den Dhakkan (Regen-
bogen) oder ManniutBut (lifo possessing, life giving), der den Kundir für Bukkur ausgewechselt,
zur Umänderung in einen Mannut (life-man) oder Muru-muru (füll of life) übergeführt, mit
seinem Zaubersack oder Nuam Mannutnut (s. Mathew). Kamthea (pierres de foudre) keissen
(in Kambodia) die Steinbeile oder (s. Jammes) „langues du tonnerre** (Lui-tam-sec in Annam)
cf. Exp. a. d. Loangok., II. (S. 189). Die in die Erde fallenden Sternschnuppen werden
als Amulette ausgegraben (in Australien). In den Minknm (Nampai oder Kundir) ge-
nannten Quarzkristallen als Dbakke (earried intemally) „were the means of life and death*
(bei den Kabi); to bei kundir bongan (many pebbled) was to possess a charmed life
(s. Ma^ew). Ein in die Erde fallende Sternschnuppe wird ausgegraben und im Zaubersaek
getragen (bei den Belyando-Stamme).
') Durch das Knagana genannte Gesetz (bei den Koombokkaburra) siu'l bestimmte
Speisen den Kindern und Frauen verboten (s. Hac- Glaahan). Zu bestimmten Zeiten wurden
Speisen (bei den Kabi) mundha (verboten) für die Frauen (s. Mathew), wie zum Theil
dauernd (für die Jungen). Jagdthiere sind in Mallera und Woothera getheilt (bei den
Belyando-St&mmen) und jede der vier Klassen (für Heirathen) bat bestimmte SpeiMU za-
^^theilt (s. Muirhead), wozu die Macht .über Regen, Feuer und Donner kommt (bei den
Kargfllas). Dörfer (der Masuren) geloben an bestimmten Tagen nicht zu arbeiten, und ah,
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Hesse er sich ffir colooialpoliidselie Zwecke pracüdoh verwerthen, um kostspielige
Schatzmannschaften zu vermeiden, da bei freundlich friedlicher Unterredung der
^eger sich, nach Gang seiner Naturanlagen, gern demjenigen fügt, der ihm im*
ponirt und demgem&ss beherrschti aus Recht des Stärkeren (im ciyilisirt ge*
schulteren Gredankengang).
Sobald es sich um eine ethnische Psychologie handelt, yerkngt die natur-
wissenschaftliche MetluMle Bedächtigkeit des Vorgehens in genügend ausreichender
Material-Ansammlung, indem sonst voreilige Sjstematisirungen folgen» wie f&r den
Fetischismus z. B. (in Comtess Positivität), während schon Bosmann vor lüss-
verständnissen gewarnt hatte (beim nigritischen Bosom).
Die Gottheit (in Nyaukupong, Maui, Zambi u. s. w.) steht dem Neger zu fem
und hoch, um viel Hülfe von ihr zu hoffen, (wenn auch zur Anrufung getrieben,
in höchster Noth); das Treiben des Wong (in den von ihnen einbewohuteu Natur-
gegenständen) gewährt nur dem Unterhaltung, der in Langweile der Mussezeit
sich neugierig darum kümmert, während das eigentliche Lobensinteresse sich auf
den im Schutzgeist begleiteten Gott (als gcgatteten) coucentrirt, im Totem (des In-
dianers), dem Kobong oder Murrn (Australieus), Tondi (Indonesiens) u. s. w., wie
auch im sogenannten Fetisch, oder (s. Isert) Fetis, und dann für allerlei sonstige
Zwecke verwendbar (in Theurgie oder Goetie).
Die grimassenhafte Fratzigkeit des Fetisches, die (den durch neuere Ent-
deckungsreisen noch unberührten, im Herzen des dunkeln Continentes, angetroffenen
Stämmen fehlend) an guineischer Westküste angetroffen (und in solcher Form
als typisch bekannt) ist, wird (in dortigem Voudoux überlebselnd, aus den Waldenseru
mit Bocksfüsseu und Cyclopenangen, noch 1891) den europäischen Entdeckern
des XV. Jahrhunderts mitverdankt, als in ihrer Heimath der Teufel (dessen Ge-
schichte Eoskof und Naturgeschichte Graf geschrieben) unbehindert sein Wesen
trieb in den Mysterien (der Chorknaben auf kirchlichen Bühnen der Passions-
Spiele), bald mit der Gravität eines „Processus Sathanae^, bald in insipidon und
perabsurden Possenspielereien, wenn auf den Damenschleppen hockend (b. Caesar
Heist.), oder (zu Richalmus' Zeit) an der Unterlippe hängend beim Gähnen, im
Leibe kollernd, auf dem Kopfe kratzend (gleich einer Laus), und im dichten
Regen ^) auf den Elosterhof herabklatternd, ohne doch die lustig lodernden Scheiter-
haufen zu erlöschen, auf denen allüberall die Hexen brannten, in Holocausten
(um päpstliche Decrete zu erfüllen).
Dass all solches „devil-devil" erst durch den (weissen und) weisen^ Mann (aus
da ein Pfarrer sich nicht daran kehrte, Hagel fiel, wurde er beim Landrath von Neidenbarg
verklagt (s. Toeppen). Die pythagoräischen Speiseverbote waren mit denen der Mysterien
identisch (b. Diog. Laert.). Die Bullaa (Conjurors) essen keine Wallabies (bei den Whajook).
Die Mobra (in Nikol-Bay) lehren (den Jungen) Speiseverbote (Jadee). Während der Jad-
geewuntee genannten Zeit (bei den Ngurla) gelten (bis zum Bartwachsen) Speisevterbote
(Jadgee).
*) Everything has its angel; Mohammed himself says: „An angel descepds in etery
drop of rain or dew,** and the mystics assert that God does not create a Single leaf upon
a tree, without the intervention of seven angels (s. Palmer).
') CeuJx qui reviennent de ce monde nouveau (qui a este deeouvert du temps de nos
peres par les Espagnols), nous peuvent tesmoigner combien ces nations, sans magistrat et
Sans loy, vivent plus legitimement et plus reigleement ques les notres, ou il y a plus officiers
et de loix, qu'il n'y a d^aultres hommes (s. Montaigne). Die (ihre Waffen auszierend) be-
schützende und roth gefärbte Zeichnungen ausführenden Stämme (an den Hodgkinson
diggings) „are now much reduced^ (by frequent encounter» with the native police and the
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d^ )iattig«n.Sindrückeii auf einer .,^grand töar^ den schwarzen MeliEuiesierii ein-
getränkt ist, bezeagt CodriQgtoo's Sachkenniniss (ans langjährig eiDgebeoder Ver-
trautheit); ^the Cheix>kee know Dothing of the Evil one and^iis domaiDS, except
what ihey have learnt of white men^ (s. Whipple), nud dasselbe grit ftlr Afrika,^
denn das, stumpfsinnig geschätzte, Negerhirn würde an ^^ieh un&hig gewesen sein^
die Finessen und juristisch scharfsinnigen Splittereien eines Malleus maleficarum
EU erfinden, obwohl es sie gern und gierig entgegennahm, — desto wilKger gerade,
je mehr darüber staunend (im fhtof^u^tiv^ als Beginn der Beligionspkilosophie) und
dadurch beeindruckt, in Be- und Verwunderung, über (thierisches) Geticke in der
Uhr (oder was die laterna magica zeigte, im Missionsapparat später).
Die in Verteufelüng der Welt einwohnenden Klomentargedanken dursh walteten
allerdings (als allgemein durchgängig) auch das nigritische Geistesleben, aber in*
sofern characfcenstisch typischer Specificität entbehrend, weil genau in gleicher
Weise bei den Unterschichtungen der CiTilisation heutzutage in völliger Identität
settlers, as well as by diseases, infroduced by the Whites), waren aber früher langlebig (bis
zur völligen Weisshaarigkeit und Blindheit), 80 or perhaps 90 years of age (s. Mowbray).
They often sing in a morhful manner, weeping and fasting (über ihre Todten). Somc few
tomahawks and knives found their way into tbeir country passed on from one tribe to another,
some thirty years before tbe squatter appearcd on tlie scene (bei den Birria). Since tbe
advent of tbe Whites few childem are reared ; the lifle, Syphilis and debauchery having eom-
menced the work of extennination (s. Heagney); the females largely ontnumber the ntaleär
many of the vom having been shot (und so findet sich meist Polygamie). The possessioo
of more than one wife is absolutely forbiddeu (an der ^Whitula Creek Station, taken up
in 1874"). Bei der Geburt des Kindes lebt der Gatte im Vatersbaus der Frau (bei den
Chyenen). Ziur (kalifornischen) Brunstzeit (s. Johnston) feiern, wie die Ho (b. Dalton), ihre
(satiu-nalischen) Orgien (s. Oldfield) die Watschandier (in Australien). 11 est doux pour d«
citoyens de penser, quMls pourront s^occuper encore de leur patrie meme lorsquils auront
cess^ de vivre (le „peuple fran^ais reconnait Tetre supreme et rimmortalite' de Tarne*), wie
die Ahnen der Bantu (in Vorsorge für ihre Nachkommen).
^ Die alten Neger und Bewohner der Goldkäste können fon dem Zustande des Landes,
wenn sie mit einem Europäer vertraulich sprechen, ganz vernünftig philosophiren, oder ihre
Gedanken zu erkennen geben. Ihr Blanken, sagen sie, habt alles was böse ist, bei uns an-
geführt; hätten wir wohl daran gedacht, einer dw andern zu verkaufen, wenn ihr nicht
als Käufer zu uns gekommen wäret? Die Begierde, welche wir zu euren bezanbemden
Waaren und Branntwein haben, verursachte, dass ein Bruder dem andern, und ein Freund
dem andern, ja! kaum ein Vater seinem Sohne trauen kann. Von unsem Vätern wissen
wir, dass nur Missethäter, welche dreimal eine Mordthat begangen hatten, entweder gesteiniget
wurden, oder ersaufen mussten; sonsten aber war die allgemeine Strafe, dass einer, so Un-
recht gethan, dem Beleidigten ein, zwei oder drei Tage, in einer Reihe ein grosses Stuck
•Holz vor seine Kassa oder Hütte tragen und auf seinen Knieen um Vergebung bitten musste.
Wir haben in unserer Jugend viele tausend Familien hin und her, an der See wohnende,
gekannt und itzo kann man daselbst nicht hundert einzehie Menschen zählen. Und was
noch ärger ist, so seid ihr uns ein noth wendiges Uebel worden: (Malum necessarium) dorn
wenn ihr nicht hier wäret, so Hessen uns die Neger, welche höher hinauf im Lande wohnen,
nicht ein halbes Jahr leben, sondern uns mit Frau und Kindern ermorden. Und diesen Ht»
haben wir uns euretwegen zugezogen. Unser Fetis (oder Grookel) wurde um Rath g efraget,
wenn ein. wichtiger Umstand vorfiel; wir folgten seinem Ratbe und befanden uns wohl dab^""
Die Neger haben also, nach ihrer Aussage, viel von ihrer vorigen Bbrlicbkek verloren und
nichts ander» dabei gewonnen, als dass sie den Holländern behölflich waren, die Portugiesta
zu vertreiben (s. Römer). Die Klagen deijenigen, die noch die Zeit der Inca gesehen, vor
der Conquista (das almas), bat Garcilasso de la Vega verzeichnet (aus dem Munde sdser
Oheime).
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noob angetroffen, und gerade dort nun eben um so dorchgreifend wirkaagan^ehüg
schaltend (wie es scheint und erscheint), weil selbst unter dem blefidendst aus*
strahlenden Lichte der Cultur dennoch hervorbrechend (im ocoultischeu Spuk),
unverscheuchbar und unaustilgbar (wenn nicht etwa von jetztab die ethnische
Psychologie sich befugt erweisen mag, zur Aushülfe).
„Was können wir doch unter deu Titeln, Logik oder Metaphysik, Kritik der
Vernunft u. s. w., was können wir überhaupt unter dem Titel Philosophie Anderes
leisten wollen, als dass wir, die allein unbezweifelte Wirklichkeit nnseret Vor*
Stellungen vorausgesetzt, die Geschichte derselben getreu aufzeichnen, uud dann
dies als für den Menschen wahr und gewiss erweisen, was in der menschlicheu
Denkart, sofern sie uns theils als niederes, theils als höheres Erkenntnisavermögeti
erscheint, die Ueberzeugung von Wahrheit und Gewissheit mit sich führt^
(s. Platner). Und so (in erster Linie) bedarf es der MaterialbeschaffuDg zum
ansammelnden Einregistriren der Völkergedankeii (als ElemeutargedaukeUi unter
geographisch -historischen Wandlungen), aus dem Gedankengang und Denklebea
der Wildstämme nicht nur, sondern auch der Geschichtsvölker (und ihren Cultur-
Schöpfungen). Dass dem Menschen der Mensch als Ziel des Studiums gesteckt sei
wusste aus altem Orakelwort das classische Alterthum schon, und hat solche Lehre
(bei den Wechselfallen seines Cultnrmensch), innerhalb eng umschriebenen Orbis
terrarum, oft zu verwenden gesucht. Der Mensch xm' i^oxn^ wohnt indess weiter
hinaus, über fünf Coutineute hin, und erst nachdem sie also genügend bekannt
geworden (in Gleichheit des ethnologischen Niveau mit dem zoologisclieu und
botanischen), kann von deijenigen Lehre (vom Menschen) die Rede sein, wodurch
der Mensch umgriffen werden wird.
„Die ro hosten Stämme, die wir kennen, geben nicht das Bild des Uriustande«
der Menschheit, sondern das ihrer Verirruug und Verödung zu erkennen** (s. Sempera
und doch je wilder oft desto anziehender in der Harmonie ethnischer Sonderungen
(wenn rechtzeitig angetroffen). Im Uebrigen hätte es sich nirgends um einen Ur*
zustand zu handeln, sondern würde betreffs der Menschheit nur der normale
Durcl^schnittszustand zu suchen sein; weder unten also, noch oben (weil eben in
der Mitte).
Neben der Gesetzestreue im Handeln, ist auch die Erkenntniss der W^rheit
zur religiösen Pflicht gestellt (b. Maimonides), und wenn im „Führer der Umherr
irrenden^ (Moreh Nebuchim), für damalige Deduction, der „philosophus*^ als zu-
verlässigster Meister gewählt wurde, wäre jetzt der Leitungsfaden an den Elementar-
gedanken festzuknüpfen, um auch in metaphysischen Labyrinthen den induetiven
Weg zu weisen (aus dem im einfach Primären rascher durchschauten Gesetz).
^La raison nous a ^t4 donn^e pour nous addresser au hon chemin, mais c'est un
Instrument vague, voliigeant, souple et qu'on toume de toutee les maniöres, comme
girouette** (s. Bayle), bis gestetigt durch die Elementargedanken (in naturwissen-
schaftlicher Psychologie).
Wenn im Anbruch der Neuzeit, beim Regungsbeginn der naturwissenschafV
liehen Forschungsmethode die philosophische in ihre Nullität verflel, und im zef?
setzenden SkepUcismus (des „divin ecrit^) die Unwissenheit anr aufirichtigep,. An-
erkennung gelangt war, zeigte sich solch brachliegender Urboden für die l^mm*
lischen Gnaden empfanglich (s. La Mothe le Vayer), durch den auf „prima veritas
revelata^ gegründeten Glauben (b. Huet), während jetzt, wo die naturwissenschaft-
liche Behandlungsweise allmählich bis zur Anschlussmöglichkeit der Psychologie
vorgedrungen ist, deren Eiementargedanken (auf hergestellter Tabula rasa) empor-
xuspriessen haben, um bei späterem Keifestadium (in dessen organischen Erzeug-
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128
nidsen) mit dei^enigen ideaUstiscfaea Früchten za beschenlceii, die w&hrend früher
als übernatürliobe Geschenke, anf Treu, und Glauben entgegenzanehmen, sich
fortab als selbstrerständlich verstandenes Eigenthnm erweisen müssen, (in des
Menschen zugehörigem Besitz).
Mit annähernd erschöpfender üebersicht gleichartig durchgehender Elementar-
gedanken erlaugt sich festgesicherter Anhalt an sittlich gesetzliche Normen.
Dem Irrthum ist dadurch nicht vorgebeagt, wir irren stets in der beim Handeln
entscheidenden That, wegen ungenügend allseitiger Abwägung, aber immerhin
sind unverrückbare Gesichtspuncte gewonnen, um bei controll trender Durch-
rechnung Alles in Ordnung zu bringen, und mit allmählicher Schulung, in den
daraus abgeleiteten Vorschriften, wird dann jede spätere Generation mehr und
mehr gewohnheitsgemäss bereits in das hineinwachsen, was als Pflicht aufliegt
Mit pedantischer Gründlichkeit hatte (im Auschluss an Leibniz' weiter Um-
schau) Wolf nochmals versucht, die Metaphysik in ein abgerundetes System zu
bringen, aber als mit dem, in königlichen Philosophenbesprechungen ausströmenden,
Skepticismus die in solcher Atmosphäre aufgesprungenen Vorstellungen französischer
und englischer Lehrsysteme, in Deutschland auch, zur Erörterung gelangten, stellte
sich die Frage, ob Metaphysik überhaupt als Wissenschaft möglich sei? (mit kritischer
Reform), und bald darauf kam die naturwissenschaftliche Weltanschauung zum
Durchbruoh, für üeberleitung allmählich in «ine naturwissenschaftliche Psycho-
logie (auf Grund der ethnisch angesammelten Tbatsaclicn, aus dem über das
Erdenrund gewonneneu Ueberblick).
In Kameades nt^upötiig lässt sich, in der Logic (und Logike) einer üeber-
redungskunst, über Alles discurriren und discutiren unter (mythologischen) Sym-
bolen der Eikones («/xorco^) betreffs jener Wahrheit, welche ,)1oge dedans le sein de
dien** (s. Charron), aber „la Philosophie, n'ayant sur ces matteres ni fond ni rive,
manqnant d'id^es primitives et de principes ölementaires, n'est qu'une mer dUncer-
titudes et de doutes, dont le Metaphysicien ne se tire jamais^ (s. Rousseau), und
so hat man zunächst die „primary truth'^ (s. Oswald) in Reid's common seuse,
als Werk der Natur entgegenzunehmen, für eine naturwissenschaftliche Psychologie
(und ihrer Elementargedanken). Melius scitur Dens nesciendo (s. St August).
„La Philosophie n'est qu'une poMe sophistique^ (s. Moutagne), nature n'est rien,
qu'une poesie ainigmatique (^^ V« ff^van noitjr$x^ 4 ^ifinaca alytiftaroidtfc)*
Auf dem schwankend wogenden Meer des Meinens und Scheinens hält keine
stoische xaruXinftxtj Stich fär ein Criterium der Wahrheit, das deshalb (von Kar-
neades) geleugnet wurde, unter Pyrrho's Nachfolger (Arcesilaos negabat esse
quidquam quod sciri possit).
Daraufhin hatte alle dogmiltische Philosophie im deductiven Geschichtsalter
auszulaufen, um jetzt mit dem inductiven Aufbau dessen zu beginnen, was sidi
aus objectiv gegenseitiger Controlle aus sich selbst als richtig beweisen muss.
In den beliebten Definitionen über das Wissen kommt es insofern auf dieses
weniger an, als auf das nützlich Verwerthbare im Leben der Menschheit, auch
in idealistischer Hinsicht, seit Feststellung der Elementargedanken, zur Be-
gründung einer naturwissenschaftlichen Psychologie, für die Gesellschaftsweseii-
heit (und den darin zugehörigen Abschluss des Einzelneu mit sich selbst).
Nachdem Golumbus und Bartholomeo de Diaz die Erde erweitert, Magelhaens
sie abgerundet, steht an der Spitze der neuen W-eltanschauung Nie. Cusanus,
der mit der früheren (in der Scholastik) brach, in vorläufiger Anerkennung eines
Nichtwissens (bei „docta ignorantia^), und indem Leonardo da Vinci die mathe-
matische Gewissheit ausgesprochen, proclamirte Bruno (in Adoptimng des durch
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129
Copernicus revolationirten Systems, in der Astronomie) die Unendlichkeit der Welt,
and zur radicalen Erneuerung yerlangte Bacon ein ^NoYum Organum^, auch in
der Logik, bei Hobbes' Denken als Rechnen, (bis zu Descartes* Reform).
Bei Eepler's und Newton's grossartiger Auffassung des Universums war jedoch
im Gedächtniss zu halten, was Socrates und Eonfutze schon gelehrt, dass vor dem
Himmel die Erde zu durchforschen sei, in Fallgesetzen Galilei's (f&r die Physik)
und in Festellung der Elemente durch Boyle, wie später der cellularen Elementar-
organe durch (Schieiden und) Schwann, mit Mohrs Pflanzenanatomie (seit Auffindung
der Zelle durch Hooke), und dann der Physiologie, auch f&r pathologische Ver-
werthung (omnis cellula ex cellula), mit Berücksichtigung der SLryptogamen (durch
Micheli und Dillenius schon), unter Beihülfe des Mikroskops (wie von 6rew, Mal-
phighi, Leeuwenhoek verwandt), nachdem auf Grund der Ansammlungen, (wie in
Brunfels* „Conterfeyt Kreuterbuch^) Bauhin (im Phytopinaz) eine Synopsis gewonnen
hatte (für statistische Uebersicht zunächst).
Der Anfang der Welt, ob zeitlicher oder ewiger (in platonisch-aristotelischen
Gontroversen), entzieht sich einer verständlichen Fragestellung, so lange der dem
Ganzen inhärirende Theil seinen zukommenden Stellenwerth noch nicht umschrie-
ben erhalten hat.
Für die Naturwissenschaft, die unter metaphysischen Anhängseln auch eine
Nebularhypothese abweist, setzt der Beginn^) erst ein, nachdem in der, wie auf
moralischem Standpunct (von Socrates), so auch auf physischem, betriebenen For-
schung der Blick vom Himmel — wo beim Anschluss an Eepler's mathematischer
Ordnung [für (pythagoräische) „Harmonia mundi^] in dem (nach Galilei) mit dem
Alphabet mathematischer Figuren geschriebenen Buch der Natur, die Gravitation ihren
Schwerpunkt durch Newton gefunden, — auf die Erde gerufen war, um, im Hinblick
auf atomistische Theorien (in dem durch Gassendi wiederbelebten Epicuräismus)
die chemischen Elemente festzustellen, in Boyle's Abschiedsbrief an die Alchemie
*) Latent ista omnia crassis occnltata et circumfusa tenebris, ut nulla acies humani in-
g^DÜ tanta sit, quae penetrare in coelum, terrazn intrare possit (s. Cicero). In's Innere
der Natur dringt kein erschaffener Geist (b. Haller). Als Grund der unorganischen und
organischen Bildungen, des thierischen Lebens und des Verstandes, sowie (menschlicher)
Venranft» fasst sich in (Plato's) Weltseele die „Entelecbia Unifersi" (b. Maimon), zum
Aufblähen (oder Pua-mai, hawaiisch). Parceqne rien ne se fait de rien, dieu n^aura
sceu bastir le monde sans matiere. Quoi! Dieu nous ait mis en mains les clefs et les
demiers ressorts de sa puissance? s*est il Obligo a n^oultrepasser les bomes de nostre
science? (s. Montaigne), und so erst innerhalb der, menschlischem Wissen gesteckten, Grenzen
setzt das Denken (beim logischen Rechnen) ein, mit der Gottheit im Unbekannten des Anftmgt
(zur Klärung in der Zielrichtung). Ov änJuSg ianv in$<nii/utjf jovt* ddvymoy älXiay ^X*^*'
(s. Aristoteles). Die Empfindung (fpanacfAti) ist stets wahr (als M<^}/«<a), neben der
Meinung (b. Epikur.). Arcesilas negabat esse quidquam quod sciri possit (b. Numenius),
Kukanna wurrawina (taking shadow) als Echo (in Tasmanien) redet in den Hohlfelsen
der Unterwelt (auf Mangaia). Aeshr und alfar unterscheiden sich (in der Edda), ^
gescot und ylfa gescot (angeh.). Semideos id est anser TocaTere (s. Jörn.) ihre siegreichen
Helden (die Gothen). .»Regin sind die rathschlagenden weltordnenden Gewalten (s. Grimm),
höpt und bond (rincula). Reganiscapu (fatum) ist wurdgiscapu (Hei.) oder Metodogiseapn
(Miötodr) Yon Metod (Caedm.), im Mitodhtm (b. Saxo), mezan und mitan (im Mithras). Gott
(^v) sieht, ohne gesehen zu werden (s. Plut. Chaer.). Der cf^^^ov^dc, auf das schlechthin
Gute hinschauend (in göttlicher Vernunft), gestaltet das im Werden Mögliche zum Guten
(s. Piaton), und dann fällt das Schlechte in das Abweichen fom Urbild (der Vollkommen-
heit nach).
Bastian, Indonesien. V. O
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130
(für Dalton's gesetzliche Begelang), und als in der „Anatomia plantarnm*^ (Mal-
phighi's), mit Lenwenhoek's ^^Epistolae physiologicae^ ausverfolgt, die Untersuchung
auf die biologische Einheit der Zelle bei Pflanzen und Thieren gelangt war (mit
Schwann), ergab sich in diesem Grundorgan ein geeigneter Ausgangspuuct, der
(im Sinne philosophischer Reform) yorläufig noch fortredenden DemonstrationeD
(Schleiden^s), um weiterhin nun auch hier in die Aufgaben des logischen Beeh-
nens eingef&hrt zu werden (innerhalb der, einem ,,naturwis8enschaftJichen Zeit-
alter^ adäquaten, Weltanschauung).
Wie Alles im Dasein, wird auch das culturhistorische Leben von Gesetzen
geregelt, die kommen und gehen, im beherrschenden Umlauf auf Fortschritt hin.
Innerhalb solch kalten Mechanismus markiren sich die Spuren geschichtlich
hervorragender Persönlichkeiten in deivjenigen, welche mit Voraussicht der Zukuoft
aus der Gegenwart, zur richtigen Zeit des kritisch entscheidenden Augenblickes
mitwirkend eingegriffen haben, um dem organischen Wachsthum, wenn noch
schwach und klein, — aber eindrucksfähig eben, (in statu nascenti), — den, einer
Beschleunigung gesund normalen Reifestadiums förderlichen, Anstoss zu ertheilen
(unter verständnissvoller Durchschau der Sachlage).
Was in voller Entfaltung bereits fertig steht, drängt sich, als thatsächlich
Vorhandenes, dem Auge auf^ seine Anerkennung erzwingend, und (wenn eine willige)
dadurch vielleicht nachträglich verschönernde Zuthat erhaltend (aus zugewandter
Gönnerschaft), wogegen derjenige, dessen Blick im Voraus hineingeschaut, — der
somit vorausgeschaut hatte, was kommen musste, — sein Einzeldasein mit dem-
jenigen verwebt, was geschaffen ist für die Allgemeinheit (zum dauernden Besten).
Die Philosophie, wie wir sie unter diesem Terminus technicus kennen, begrif
zur Blüthezeit der hellenischen Republiken, neben Kunstgenüssen und gymnasti-
schen Spielen, das Schwelgen in speculativen Geistesübungen, sowie gelegentlicher
Entschleierungen auf öffentlicher Schaubühne (aus Komödien und Tragödien) hk
und da, was durch die Oonventikel der Mysterien in Privatbesitz gehütet war (im
Vorrecht gebildeter Klasse).
Das rauhe Soldatenleben der Römer hatte weder Müsse noch Geschmack
übrig für supranaturalisch metaphysische Ausverfeinerungen und als sie zur Unter-
haltung sich boten bei langweilend unthätiger Friedensruhe im römischen Kaiser-
reich, gefiel (bequemer, als streng classische Schulung der Logik) orientalisch
mystische Versenkung, im Synkretismus poetisch ausgeschmückter Mythologien,
mit täppisch rohem Zaubergetriebe daneben (aus volksthümlichen Gülten durch-
einander gemischt).
Als dann, mit dem Durchbrechen der Grenzwehren, wildkräftige Horden dar-
überhinfegten, und sie fortfegten die Stätten der Civilisation, sank jene Nacht des
Barbarenthums nieder, worin (unsere liebe) Frau „Theologia" die Dienste ihrer
Ancilla nur soweit beanspruchte, wie sie den, in Plumpheit spitzig gemeinten,
Tüfteleien der Scholastiker Zeitvertreib gewähren mochten.
Nachdem ein neuer Tag nun angebrochen war, mit freiem Umblick (beim An-
bruch des Entdeckungsalters), konnte der frisch erweckte Wissensdurst (in angeboren,
den Nidana, einwohnender. Tanha) bei dem mit der Renaissance voller gebotenem
Einblick in die Schlussresultate classischer Bildung, keine dauernde Befriedigung
finden, und neben Montaigne's und Charron's spöttischen Klagen über die nichtigen
Prätensionen der Philosophen, erhob, in Verzweiflung über das Nichtswissen, Sanchei
Protest gegen die alten Meister, und so von Zweifeln zerrissen, suchte Descartes
eine fastgesicherte Methode zu inauguriren, wie sie sich indess erst nach genügender
Ansamuiluug von Thatsachen, auf dem naturwissenschaftlichen Wege wird fort-
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131
fQhren lassen, bis zur natorwisseDschaftlicli durchgebildeten Psychologie hinauf
(auf Grund ethnischer Beweisstücke).
Sie wird sich aus praktischen Ergebnissen zu rechtfertigen und zu beweisen
haben: in Ausheilung socialer Schäden durch ihre Elementargedanken, wie die
Chemie, seit sie durch ihre Elemente den Scheidungsstrich gegen die Alchemie ge-
zogen hat, das tägliche Leben tagtäglich zu yerschönern beginnt, bei (momentan
fast allzu rapider Uebersteigerung) durch Dampfeskrafb und Electricität, mit aus-
strahlender Beleuchtung (bis zur Blendung manchmal). „Si l'homme estoit sage«
il prendrait le vray prix de chacque chose, selon qu'elle seroit la plus utile et
propre ä sa vie^ (s. Montaigne), so dass hier der Probirstein geboten wäre für
Aechtbe Währung, in philosophischer Correctur der Psychologie (als Naturwissen-
schaft).
Der Protest gegen die ütilitätstheorie (in der Moral) floss aus dem, damals
gerechtfertigten. Bedenken, dass damit die idealen Güter in Frage gestellt sein
könnten, ein Einwand, der jetzt um so mehr fortfallt, weil sie gegen theils erst
ihren dauernd gesicherten Unterban erhalten werden, wenn dem materialistischen
Torso sein denkendes Haupt hinzugefügt ist, durch Anschluss der Psychologie an
die Naturwissenschaften, um auch im geistigen Bereich gesetzliches Walten fest-
zustellen ; nach den (wenn richtig, untrügbaren) Aussagen des logischen Kechnens
in der Vorstellungswelt dessen, der selbst sie sich geschaifen, — um innerhalb zu-
gehörig umgebenden Gesellschaftskreises sich demgemäss zu stetigen, im eigenen
Selbst (für harmonischen Abgleich).
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Zur Tafel-Erkläning.
(Tafel 1—13.)
Die Originale der beigefügten Photographien, die sich gegenwärtig im Besitz des
Museums für Völkerkunde finden, sind in diese ethnologischen Abtheilung der könig-
lichen Museen aus der des Kupferstichcabinets, wo sie früher aufbewahrt worden
waren, übernommen worden und gegenwärtig in der indischen Sammlung zur Auf-
stellung gekommen.
Sie stammen aus der holländischen Expedition auf Bali (1849) und wurden bei
Plünderung des Tempels von Kassumba erbeutet. Nach Mittheilung des Schenk-
gebers (Herrn E. Mayer) war das Gemälde (auf einem baumwollenen Stoffe gemalt)
an einer Wand von Bambusgeflecht befestigt, ungefähr 80 Figuren enthaltend, bei
einer Höhe von 2 Fuss 4 Zoll rhl. und einer Länge von Vj^ rhl. Fuss.
In der schriftlich vorliegenden Mittheilung wird darüber hinzugefügt: „Alle
Javanen haben mir einstimmig erklärt, dass der Gegenstand des Bildes Seenen
aus dem Heldengedicht Ramavana seien. Es stelH in den beiden Hauptabtbeilungen,
in die es zerfällt, oben einen Triumpfzug und eine Huldigung, unten zwei entgegen-
gesetzte Siegesscenen vor.''
Diese Vermuthung erhält aus charakteristisch erkennbaren Figuren Rams's,
Hanuman's, der Gazelle u. s. w. ihre Bestätigung, obwohl nach Professor Grün-
wedel's Ansicht auch die, auf Java bereits bemerkbaren, Beziehungen zum Mahabharat«
möglicherweise statthaben könnten. Indess wird sein sachkundiger Rath zu befolgen
sein, dass nämlich die Einzelnheiten, ehe für ihre Erklärung ein Versuch gemacht
wird, der Berücksichtigung derjenigen empfohlen bleiben mögen, denen Gelegenheit
geboten lein sollte, an Ort und Stelle weiter ergänzendes Material hinzuzufügen.
Oommentarial Buddhistic Physical Geography.")
(Tafel 14 und 15.)
I. Plate.
Fig. No. 1. Cakkawäla in its top view. (Scale 25000. yöjanas to an inch.)
a b c d. Sineru (84000. y. in diameter).
a \
b Four quarters of Sineru coloured according to their natural mate-
c rial; Viz: Gold, ruby, blue-Saphire and Silver.
d)
') Bei meiner letzten Anwesenheit in Colombo (1890) hatte ich Gelegenheit mit Herrn
D. M. de Ziha Wickremasingbe, Assistent an der dortigen Bibliothek, eine graphische Dar
Stellung des buddhistischen Weltsystems zu besprechen, und hat derselbe seitdem die Güte
gehabt, die beifolgenden, nach seinen Anordnungen ausgeführten, Tafeln zu öbersendeo.
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133
'^ig.
No.2.
I. Sidanta sftgara. (48000. y. in breadth). Marked e' e" e"' e""
to show the distinctioD of colour derived from each quarter of
Sineru.
IL— VII. Sidanta sftgaras (each being half the breadth of its im-
mediately preceeding one). Distinction of colour is the same with
I. Sidanta.
Tugandhara
Isadhara
Karawika
Sudaseana
N^mindhara
Vinataka
Assakannä
Uttarasfigara
Aparasftgara or Hattasfigara
Dakkhinasftgara
PubbasAgara or Khirasftgara
Uttarakuru (8000. y. in length & breadth)
Aparagöyana (7000. do. )
Jambudlpa (10 000. do. )
Pubbavideha (7000. do. )
Cakkawala (3610850. y. in circumference.
Sakkabhawana (10000. y. cubic).
Sattakula Pabbata (each being equal in breadth to
its preceeding Sidanta).
Lona Samudda or Catumahftsftgftra.
Catuddlpa
1203450. y. in diam.)
do.
do.
do.
do.
k
m
o
q
f
h
j
c
n
P
V
8
t
U
V
w
%
7
z
A
H
I
J
K
L
Y
Series of Lökfls from bottom to top of the Universe »howing their rela-
tive distances.
C LökasandhArakawftyu (960000. y. in depth ).
PathawIsandhAraka-ndaka (480000. y. in depth.).
Cakkawftla (282 000. y. in height).
Devalokfls. 6:
CatummahArftjika (42 000. y. above the surface of the earth).
2. Täwatimsa (42 000. y. above the previous)
8. Yftma (434400.
4. Tusita (788 800.
5. NimmAnarati (1 135 200.
6. Paranimmitewasawatti (1485 600.
Rüpi-Brahmalokas. 16:
„ 1. Brahmapftrissajja
„ 2. Brahmaporöhita
9 8. Mahäbrahma
„ 4. Parittftbha
, 5. Appamänäbha
g 6. Äbhassara
9 7. Parittasubha
„ 8. Appamftnasubha
„ 9. Subhakinnaka
r, 10. Vehapphala
9 11. Aaaiifiasatta
Yakkhftlinda (5000.
Nflgälinda (5000.
Kumbhan^alinda (5000.
Garnlälinda (5000.
Walabhämukha.
).
)•
).
).
B
A
D
1.
£
do.
do.
do.
do.
(these three in the same plane 1 830000. y. do.).
do.
do.
2180400. y.do.).
2536800. y. de).
j- these two are in the same plane 2887200. y. do.
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134
E12. Aviha (3188400. y. above the previoas.)
, 13. AUppa (3 588 000. y. do. )
„U. Sudassa (3938 400. y. do. )
„ 15. Sudassi (4 288800. y. do. )
n IG. AkanDltthaka (4 639 600. y. do.)
F Arapl-Brahtnalokas. 4:
„ 1. SkftsftnaAcftyatana (4 989 600. y. do.)
„ 2. Viftflftnaftcftyatana (5 364000. y. do.)
, 3. Akificafififtyatana (5 609 400. y. do.)
9 4. Növasafifia-nftsaftfiftyatana (6004000. y. do.)
Fig. No. 3. Sineni on TrikQta = three rocks.
G Fach of Triküta.
M Asurabhawana (10 000 y. cubic.) (refer. I. P. F. 1. for other symbols)
Fig. No. 4. Top view of Fig. No. 3 the last (refer. I. P. F. 1. & 8. for symbols).
Fig. No. 5. Bottom view of Fig. No. 8 (refer. I. P. F. 1. & 3. for Symbols).
Fig. No. 6. Nirayas with their primitive and secondary Ussadas.
N Nirayfts. 8:
„ 1. Safijlva (100. y. cubic.)
„ 2. Kftlasutta do.
„ 3. Sanghftta do.
„ 4. Rörnwa do.
„ 5. MahAröruwa do.
„ 6. T&pa do.
„ 7. Patftpa do.
„ 8. Awici do.
0 Primitive Ussada.
P Secondary Ussada.
Fig. No. 7. Gross section of a Niraya; with its Ussadas (refer. last for symbob).
Fig. No. 8. The plane between two tops of Tugandhara and Cakkawftla showing
Ecliptic, its motion' and variability of four cardinal points in fear
quarters.
Q Ecliptic
(+ Mariner*s Compass to show that it points always to Sineni
its northpole and southpole to Cakkawftla, all aronnd.)
(Dotted circles indicate the movements of Ecliptic in its diomal
motion.) |
(Arrow circles the front of its motion.) (Ref. L P. F. 1. for other
Symbols).
Fig. No. 9. Shadow of Tugandhara by sunlight (« darkness of night) showing
variable length of the night according to his being apart from Yngan-
dhara.
T|
U \ (Any) Three diamal circuits of the sun, one in each Vithi.
v)
B The sun. 1, 2, and 3 are three instances when in T, U« and V,
respectively.
S'— S*, S'— S* and S*— S* are the three corresponding shadows to B',
B« and B».
H. Plate. I
Fig. No. 1. Cross-section of Cakkawftla; cut between two natural divisions.
W The earth under water (120000. y. in thickness).
X Lonasamudda (refer. I. P. F. 1. & 3. for other symbob).
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135
Flg. No. 2. Cross-section of Dakkhinapada; cut aeross Jambudipa. ShowiDg the
different structure of tbe earth under water.
N Nirayas in their Situation under Jambudipa (marked 7.).
y Jambudipa with a point indicating Himftlaya; but tbis does not
follow tbe Scale.
Y Walabbftmukba (this, like Nirayas uncommon to otber quarters.
Ref. I. P. Fig. 1 & 8 for otber Symbols.)
Fig. No. 3. Outward view of Cakkawftla sbowing contents by an opening.
A», A«, A\ A*. The opening of Cakkawäla (refer. I. P. F. 1. and
n. P. F. 1.).
Fig. No. 3a. The part of Cakkawftla removed from No. 3 tbe last.
III. Plate.
Fig. No. 1. Tbe plane between two tops of Yugandbara and Cakkawftla; sbowing
(1) the orbit of the Sun — a double spiral; (describing only 18 tums in-
stead of 365) each tnrn of which being bis diumal motion; (2) tbrce
divisions of tbe orbit, ealied Vitbies, tbat indicate seüsons.
B The end of Uttarftyana and the beginning of Dakkhinftyana.
C The end of Dakkhinftyana and thu beginning of Uttarftyana.
D 1-2 Ajavithi |
E 2—3 Gövithi i (The three Vitbies mentioned above.)
H 3—4 Nftgavithi I
Fig. No. 2. Several of innumerable Cakawftlas or LokadhfttQs.
A Cakkawftla with its contents reckoned as one.
Z Lokantarikft.
Für die nranographischen Darstellungen der buddhistischen Himmelsterassen:
cf. „Ideale Welten* I, Tf. 2 (mit Erklärung im Texte).
Druck von G. Bernstein in Berlin.
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Tafel 1.
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Tafel 2.
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Tafel 3.
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Tafel 4.
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Tafel 5.
zedby Google!
1
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Tafel 6.
Google i
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Tafel 7.
zed by
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Tafel 8.
oogle
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Tafel 9.
zed by
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Tafel 10.
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Tafel 11.
oogle
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Tatei 12.
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Tafel 13.
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Tafel 14.
Flg. I.
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Tafel 15.
Fiff. IL
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Zu TaM K Plat« I No. 1.
*fm <>r OrigJMlwicii— g.
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TU
r^
1 1 1 j j lim
8
E
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I
6
i
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iu Tafol IMiate in Mo. ]
Vf Rat. Gr.
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Za Tafel IS, Plate in No..2.
Va Bat. Gr.
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i'^-'
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