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Full text of "Notizenblatt : Beilage zum Archiv für Kunde Österreichischer Geschichtsquellen"

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NOTIZENBLATT. 


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Beilage  /  / 


sam 


Archiv  filr  Kunde  Österreichischer  GeschichtsquelieD. 


lleraatgr^ebeii 


der  historischen  €oBunisslon 


d«r 


kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften 


in  Wien. 


JAHBOAIVO  1^59. 

(S!4  NuuiiuerD.) 


■0)e^^:8^> 


Wien. 

Aus  der  kaiserlich-königlichen  Hof-  nnd  Staatsdruckerei. 

1858. 

BIBLIOTHEK  nERK,K. 

STAATS-RgAUCHüU  IM  tV.ScZ. 

\V  1 K  N 


«rANPORD  UNIVCliaiTV 

U^-'f  Stacks 


Inhalt. 


I.  Literator.  Literarische  Nachrichten. 

1.  Belgien.    Gichard ,    notice    historique  et  descriptive    des   archires  de  ii  Tille  de 
Gaod  1852.  —  Mitg^etheiit  von  dem  correspond.  Mitgliede  Archivar  Firnhaber. 
Nr.  I,  S.  5—12. 
Gachard,  Anaiectes  historiques  etc.  Mitgetheilt  von  F.  Firnhaber. 
Nr.  12,  S.  217—221. 
Nr.  13,  S.  241—245. 
Missions  diplomatiques  de  Corneille  Duplicias    de   Schepper,  dit  Scepperos, 
•tnbassadeur    de  Christiern  II.,  de  Charles  V.,  de  Ferdinand  I.,  etc.  par  M.   le 
baron  de  Saint-Genoi  s,  prof.-biblioth^caire  de  Tuniversit^  de  Gand,  et  G.  A. 
Yssei  de  Schepper  etc. 
Nr.  6,  S.  97—103. 
Nr.  7,  S.   121  —  125. 

2.  Mähren.  Prachtausgabe  der  iltesten  mähr.  Landtafel.  —  Geschichte  der  Landtafel 

der  Markgrafschaft  Mahren,  von  K.  J.  Demut  h.  — Kirchliche  Topographie  von 
Mahren,  von  W  o  I  n  y. 

Nr.  15,    S.  281—286. 

Nr.   16,    S.  297—302. 

Nr.  17,    S.  321—322. 
a)  Schriften  der  hisL-statist.  Section  der  k.  k.  mfihr.-schles.  Gesellschaft  etc. 
und  bj  Notizenblatt    der    bist. -Statist.  Section    der  k.  k.  mähr.-schles.  Gesell- 
schaft etc.  Redigirt  von  Christian  d*Elvert. 

Nr.  17,  S.  322—324. 

Nr.  18,  S.  337—341. 
Bericht  Aber  das  roShr.-ständ.  Landes-Archiv,  dem  hochlöblichen  mähr.-stünd. 
Landesaosschusse  erstattet  von  Peter  Ritter  v.  Chlumecky  und  Dr.  J.  C h  y  t i I. 
Für  d.  J.  1857.  Angez.  von  J.  Chmel. 

Nr.  21,  S.  401—402. 

3.  Oberösterreich.     XIII. — XVI!.     Bericht   des   Museums    Francisco  - Carolinuai    in 

l.inz  1853 — 1857.  Angezeigt  von  J.  Chmel. 
Nr.  22.  S.  425—430. 

4.  Osterreich.     Übersicht    der    geographiseh- historischen  Literatur   Österreichs  im 

Jahre  1855.  Von  Dr.  Constantin  v.  Wurzbach.  (Siehe  auch  Jahrg.   1857  des 
NoUzenblattes  Nr.  12—24.) 

Nr.  1,  8.  1—5.  Nr.  4,  S.  57—61. 

Nr.  2,  S.  17—21.  Nr.  5,  S.  81-83. 

Nr.  3,  S.  41—45. 


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VrANPORO  UNIVCRBITY 
OAAKII 

Stacks 


Inhalt. 


I.  Literatar.  Literarische  Nachrichten. 

I.  Belgien.    Gachard ,    notice    historique  et  descriptive    des   archires  de  ia  ville  d« 
Gand  1852.  —  Mitgetheilt  von  dem  correspond.  Mitgliede  Archivar  Firnhaber. 
Nr.  I,  S.  5—12. 
Gachard,  Analectes  historiques  etc.  Mitgetheilt  von  F.  Firnhube r. 
Nr.  12,  S.  217—221. 
Nr.  13,  S.  241—245. 
Miasions  diplomatiques  de  Corneille  Duplicina    de   Schepper,  dit  Scepperus, 
ambassadeur    de  Cbristiern  II.,  de  Charles  V\,  de  Ferdinand  I.,  etc.  par  M.   le 
baron  de  Saint-Genoi  s,  prof.-bibiiothecaire  de  Tuniversit^  de  Gand,  et  G.  A. 
Yssel  de  Schepper  etc. 
Nr.  6,  S.  97—103. 
Nr.  7,  S.   121—125. 

2.  Mähren.  Prachtausgabe  der  iltesten  mähr.  Landtafel.  — Geschichte  der  Landtafel 

der  Markgrafschaft  Mähren,  von  K.  J.  Demut  h.  — Kirchliche  Topographie  von 
Mahren,  von  W  o  I  n  7. 

Nr.  15,    S.  281—286. 

Nr.   16,    S.  297—302. 

Nr.  17,   S.  321—322. 
a)  Schriften  der  hist-statist.  Section  der  k.  k.  mähr.-schles.  Gesellschaft  etc. 
und  b)  Notizenblatt    der    bist. -Statist.  Section    der  k.  k.  mähr.*schles.  Gesell- 
schaft etc.  Redigirt  von  Christian  d'Elvert. 

Nr.  17,  S.  322—324. 

Nr.  18,  S.  337—341. 
Bericht  über  das  mähr.-ständ.  Landes-Archiv,  dem  hochlöblichen  mähr.-ständ. 
Landesausschusse  erstattet  von  Peter  Ritter  v.  Chlumecky  und  Dr.  J.  C h  y  t i  1. 
Für  d.  J.  1857.  Angez.  von  J.  Chmel. 

Nr.  21,  S.  401—402. 

3.  Oberösterreich.     XIII. — XVI!.     Bericht   des   Museums    Francisco  - Carolinuui    in 

Um  1853 — 1857.  Angezeigt  von  J.  Chmel- 
Nr.  22.  S.  425—430. 

4.  Osterreich.     Übersicht    der    geographbeh- historischen  Literatur   Österreichs  im 

Jahre  1855.  Von  Dr.  Constantin  v.  Wurzbach.  (Siehe  auch  Jahrg.   1857  des 
NoUzenblattes  Nr.  12—24.) 

Nr.  1,  S.  1—5.  Nr.  4,  S.  57—61. 

Nr.  2,  S.  17—21.  Nr.  5,  S.  81—83. 

Nr.  3,  S.  41—45. 


IV 

Zur  Streitfrage  über  den  Ursprong  des  M^jus  von  J.  Chroel. 

Nr.  19,  S.  361—364. 
Nachträge  zu  den  Abhandlungen  über  die  Friedens-Verhandlungen  zwischen 
K.  Ferdinand  II.  und  Gabriel  Bethlen  zu  Nicolsburg  1621,  1622.  Von  F.  Firn 
h  a  b  er. 

Nr.  20,  S.  377—382. 
Mittheilungen  der  k.  k.  Central-Commission  zur  Erforschung  und  Erhaltung 
der  Baudenkmale.  I.  Band  1856.  Angez.  v.  J.  Chmel. 
Nr.  23,  8.  449—456! 
Nr.  24,  S.  473—484. 
Jahrbuch  der  k.  k.  Central-Commission  zur  Erforschung   und  Erhaltung  der 
ßaudenkmale.  II.  Bnnd  1857.  Angez.  von  J.  Chmel. 
Nr.  23,  8.  449—456. 
Nr.  24,  S.  473—484. 

5.  Preussen.  Monumenta  Zollerana.  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Hauses  Hohen- 

zollem.    Herausgegeben    von  Rudolph  Freih.    v.  Still  fr  ied  und  Dr.  Traugott 
Maercker.  i. — III.    Band.  Urkunde  der  schwibischen  und  frankischen  Linie. 

Nr.  8,  S.   137—144. 

Nr.  9,  S.  161— -164. 

Nr.  10,  8.  177—180. 

Nr.  11.  S.  201—204. 

6.  Siebenbargen.  Die  General- Versammlung  des    Vereins   für  siebenburg.  Landes- 

kunde in  Sächsisch-Regen  1857.  Vom  corresp.  Mitgliede  Schulrath  K.  Sc  hu  11  er. 
Nr.  14,  8.  257—259. 

7.  Ungarn.  Nachtrage  zu  der  Abhandlung  über  die  Friedens- Verhandlungen  zwischen 

iL  Ferdinand  II.  und  Gabriel  Bethlen  zu  Nikolsburg  1621,  1622.  Von  F.  Firn- 
haber. 

Nr.  20,  8.  377—382. 

IL  Osterreichische  Geschichtsqueiieo. 

1.  Aquileja.   Nonnulla  Documenta,  quae  ad  partis  transalpinae  patriarchatus  Aquile- 

jensis  historiam  referuntur.  Von  F.  v.  Ankershofe n. 

Nr.  18,  S.  342—347. 
Nonnuila  documenta   quae  ad  historiam  referuntur  quarundam  ecciesiarum  in 
remotis    partibus   existentium  et  ad    Aquilejensem   Diocesim   olim    spectantium, 
quaeque  ex  libris  cancellariorum  patriarchalium  P.  Jos.  Biauchi  excerpsit  manu 
propria.  1221  etc.  Mitgetheilt  von  Valentinelli. 

Nr.  21,  S.  402—409. 

Nr.  22,  S.  430—435. 

Nr.  23,  S.  456—463. 

Nr.  24,  8.  484—489. 

2.  Inner-Österreich.  Nonnulla  documenta,  quae  ad  partis  transalpinae  Patriarchatus 

Aquiiejensis  historiam  referuntur.  Von  F.  v.  Ankersbofen. 
Nr.  18,  S.  342—347. 

3.  Kirnten.  Zur  Kunde  karntnerischer  Geschichtsquellen.  Von  F.  v.  Ankersbofen. 

Notizen  aus  dem  Copialbuche  der  Primonstratenser- Propste!  Griffen  in  Unler- 
kimten. 

Nr.  14,  8.  260—265. 

Nr.  16,  S.  302—307. 


NoonuUa  documentii,   qnae  ad  partis   transalpioae   patriarcbatus  Aquilejeusb 
historiam  referantur.  Voo  F.  v.  Aokershofeo. 
Nr.  18,  S.  342—347. 

4.  Lombardei.    Miitheilaiigeo   aas   der   diplomatischeo  Correapondeaz    der   leUten 

Herzoge  von  Mailand.  (Aus  den  Originalieo  im  Archiv  too  S.  Fedeie,  copirt  and 
beraosgegeben  von  Prot  Jos.  M  u  1 1  e  r  in  Pavia.) 

II.  (1.  1513.  2.  1513.  3.  9.  October  1513.) 
Nr.  2,  8.  25—28. 

(4.  1514.  5.  6.  Janaer  1514.) 

Nr.  3,  S.  45—50. 
(6.  18.  Juli  1514.) 

Nr.  4,  8.  61—65. 
(7.  31.  October  1514.) 

Nr.  5,  S.  84—89. 

III.  (1.  20.  Nov.  1522.  2.  5.  Mira  1523.  3. 16.  Angast  1523.4.  27.  August  1523.) 
Nr.  6,  S.  103—112. 

(5.  18.  Febr.  1524.  6.  19.  Febr.   15U.  7.  22.  Febr.    1524.  8.  20.  Febr.  1524. 
9.  1.  AprU  1524.) 

Nr.  7,  8.  125—131. 
(10.   11.    April  15U.  11.    11.  April  1524.   12.  11.  AprU  15U.  13.  11.  April 
1524.) 

Nr.  8,  8.  144—148. 
(14.  12.  April  1524.  15.  14.  AprU  1524.  16.  25.  April  1524.) 

Nr.  9,  S.  164—168. 
(17.  27.  April  1524.   18.  27.  ApriJ  1524.  19.  27.  April  1524.  20.  4.  Mai  15U. 
21.  8.  Hai  15U.) 
Nr.  10,  8.  181—186. 
(22.  21.  Mai  1524.  23.  21.  Mai  1524.  24.  5.  Juni   15U.  25.  12.  Joai  1524. 
26.  22.  Juni  1524.  27.  18.  Juni  1524.  28.  1524.) 
Nr.  11,  S.  204—209. 
(29_30.  5.   December  1524.   31.  10.  December  1524.  32.  30.  August  1526. 
33.  28.  November  1526.) 
Nr.  12,  8.  221—227. 

5.  Nieder  Österreich.  Das  Lirenpecheramt  in  Wien.  Von  Karl  Oberleitaer. 

Nr.  2,  S.  21. 
Wiener  Stadtarchiv.  Von  A.  Camesina. 
(Vergl.  NoUzenblatt  1856,  Nr.  14.) 

Nr.  8,  S.  148—152.  Nr.  14,  S.  266—272. 

Nr.  9,  8.  169—173.  Nr.  15,  8.  288—293. 

Nr.  10,  8.  186—192.  Nr.  16,  8.  308—312. 

Nr.  11,  S.  209—212.  Nr.  17,  S.  329—332. 

Nr.  12,  S.  228—232.  Nr.  18,  8.  348—352. 

Nr.  13,  8.  249—252.  Nr.  19,  S.  369—374. 

6.  Österreich.  Breuaer^sche  Acteostueke.  Aus  dem  Archive  von  Aspern  a.  d.  Zaya. 

1637—1654. 

Briefe  des  Kaisers  Ferdinand  III.  an  Seyfried  Christ.  Brenner. 

1.  1637,  26.  October.  Wien. 

2.  1637,  12.  December.  Pressburg. 

3.  1638,  17.  Juli.  Prag. 

4.  1638,  7.  August.  Prag. 

5.  1638,  31.  August.  Prag. 


VI 

6.  1638,  24.  September.  Pra^. 

7.  1639,  9.  August.  Wieo. 
Nr.  2,  8.  28—32. 

8.  1640,  20.  Juli  Regensburg. 

9.  1640,  15.  September.  Regensburg. 

10.  1641,  1.  März.  Regensburg. 

11.  1642,  11.  Juli.  Wien.     (Die     niederösterr.    Stünde     an  Seyfridt    Leonhard 
Kreuner,  Kriegsrustungen  betreifend.) 

Nr.  3,  S.  50—53. 

12.  1642,  30.  Juli.  Wien.  (Idem.) 

13.  1642,  9.  August  Wien.  (Idem.) 

14.  1642,  4.  November.   Wien.    Kaiser   Ferdinand   III.   nn    Seyfridt   Leonhard 
Brenner. 

15.  1642,  27.  November.   Wien.   Die   niederösterr.  Stände  an  Hrn.    Seyfridt 
Leonhard  Breuner. 

16.  1642.  17.  December.  Wien.  (Idem.) 

17.  1643»  11.  Juni.   Wien  Kaiser  Ferdinand  III.  an  Seyfridt  Christ.   Breuner. 

18.  1643,  25.  Juni.  Linz.  Die  obderenns.  Stande  an  die  Landtags-CommissSre. 
Nr.  4,  S.  66—72. 

19.  1644,  10.  Not.  Linz.  Kaiser  Ferdinand  lil.  an  Seyfridt   Leonhard  Breuner. 

20.  1651,  18.  August,  Wien.  Kaiser  Ferdinand  an  Seyfridt  Christoph  Breuner. 
Nr.  5,  S.  89—90. 

Beiträge  zur  Rechtsgeschichte    und  Topographie    von  Österreich.    Von    Karl 
Oberlei  tner. 

1.  Pantairlting  oder  Holdenrecht  zu  Pottenstain. 

2.  Auszuge  aus  dem  Urbar  von  Stixenstein. 

3.  Verzeicbniss    über   die  im  k.  k.  Finanz  -  Archive    vorhandenen    L'rbarien 
von  Österreich  unter  und  ob  der  Enns. 

Nr.  13,  S.  245—249. 
König  Ferdinand*8    Instruction    an    Maz  Treitssauerwein    wegen  Fortsetzung 
der  Herausgabe    des    Weiss    Kunig^s,  Theuerdank^s,    der    Ehrenporten,    der 
(Senealogie    des  österr.  Kaiserhauses  und  der  Schriften  des  Stabius.   Von   Karl 
O  b  e  r  I  e  i  t  n  e  r. 

Nr.  15,  S.  286—288. 
Beiträge  zur  Biographie  des  k.  Historiographen  und  Bibliothekars  Peter  von 
Lambeck.  Von  Karl  Oberleitner. 
Nr.  20,  S.  382—388. 
7.  Salzburg.  Die  Gräber  zu  Hallstatt  im  österreichischen  Salzkammergute.  Von  Joseph 
(i  aisberge  r. 

Nr.   17.  S.  324—328. 
Nr.   19,  S.  364—369. 

III.  MoDumenta  Habsburgica. 

fVacat) 

IV.  Acta  conciliorum  saecali  XV. 

(VacHt.) 


VII 

V.  Historischer  Atlas  uod  Statistik  des  Mittelalters. 

1.  Baiern.  Bischöflich  -  Chiemsee'sches  Urbar  aus   den  Jahren  iAS6 —  1496.  Papier- 

Codex  des  XV.  Jahrh.  in  Qoart,  102  Biälter.  (Im  Besitxe  des  Herrn  H.  r.  S.  in 
Saixburg.) 

(Siehe  aacb  Jahrgang  1857   des  Notixenblattes  Nr.  Z3,  S.  364  —  368  und 

Nr.  24,  S.  380—384.) 

Nr.  1,  S.  12—16.  Nr.  7,     S.  132—136. 

Nr.  2,  S.  33—40.  Nr.  8,     8.  153—160. 

Nr.  3,  S.  53—56.  Nr.  9,     S.  173—176. 

Nr.  4,  8.  73—80.  Nr.  10,  S.  193—200. 

Nr.  5,  S.  90—96.  Nr.  11,  8.  213—216. 

Nr.  6,  S.  113—120.  Nr.  12,  8.  233-240. 

Heckenstaller^s  Frisiugensia. 

Gutachten    eines   bair.  Staatsmannes   über    Baierns  Politik   hinsichtlich    des 
erwarteten  spanischen  Thronwechsels  c.  1698.  ■ 

Nr.  22,  S.  436—441 . 

Nr.  23,  8.  463—465. 

2.  Freisingen.  Heckenstaller's  Frisingensia  zu  Mönchen.  (Mitgetheiit  von  J.  Zahn.) 

Nr.  13,  S.  253—256.  Nr.  19,  S.  374—376. 

Kr.  14,  S.  273—280.  Nr.  20,  8.  389—393. 

Nr.  15,  S.  293—296.  Nr.  21,  8.  409—417. 

Nr.  16,  8.  313—320.  Nr.  22,  8.  436—441. 

Nr.  17,  S.  333—336.  Nr.  23,  S.  463—465. 
Nr.  18,  S.  353—360. 

3.  K  r  a  i  0.   Heckenstaller*8  Frisingensia    zu    München.    Bericht   des  Pflegers  von  Lak 

Balthas.  Sigestorffer  an  Bischof  Philipp  von  Freising  1528  (TurkeneinfSlIe). 
Nr.  18,  8.  355—359. 

4.  Niederöster  reich.  Das  Lehenboch  Herzog  Albrech rs  V.  von  Österreich.  Blitge- 

theilt  von  J.  Chmei. 

Nr.   20,  8.  393—400.  Nr.  23,  S.  466—472. 

Nr.  21,  S.  417—424.  Nr.  24,  S.  490—496. 

Nr.  22,  S.  441— U8. 

5.  Österreich.  Heckenstaller^s  Frisingensia  zu  München.  Die  Ausweisung  der  iuther. 

Prediger  aus  Wien,  1578. 

Nr.  18,  S.  359—360.  Nr.  20,  S.  389—393. 

Nr.  19,  S.  374—376.  Nr.  21,  S.  409—411. 

Heckenstalier*s  Frisingensia  zu  München.  Hochverrathsprocess  des  Wenzel  von 
Khüniz  und  Tettau  1616. 

Nr.  21,  8.411-417. 


M  1  NOTIZENBLATT.         iss» 


Beilage  zum  Archiv  (Ar  Kunde  Asterreichisoher  GeschichtsqueUen. 

Herausgegeben  von  der  historischen  Gofflmission 

der 

kaiserlicheD  Akademie  der  WisseDSchafteo  in  Wien. 


I.  „Literatur." 

Vbersleht  der  getgraphisch  -  hisUrlsehen  Literatur  ftsterreichs  im 

Jahre  I8S&. 

Von  Dr.  Constantin  von  Wursbach. 

(ForUetxuDg.) 

Zur  ClesckleMe  Tenedigs. 

Die  Regsamkeit   im  Venetianischen    für  geschiehtiiche  Arbeiten   war    im  292u 
Jabre  1855  sehr  bedeutend.  Um  nur  einen  allgemeinen  Überblick  dessen,  was 
darin  geleistet  ward,  zu  geben,  wird  der  speciellen  Darstellung  eine  übersicht- 
liche Skisze  vorangeschickt.  Die  "Slorla  della  Rf publica  dl  Veneila**  von  C ap ei- 
let ti  ist  bis  zum  12.  Rde.  gediehen.   Rom  an  in  setzt  seine  wichtige  Arbeit 
ununterbrochen  fort  und  der  3.  Rand  seiner  Geschichte  ist  bereits  geendet.  M  u-  2925 
tinelli,   der  die  „Aniiall  arkani*'  Venedigs   bis  1840  geschrieben    und    die 
letzten  Tage  vor  dem  Falle  dieser  Republik  geschildert,  wurde  betreffs  des  letz- 
teren Werkes  von  Girolamo  D  a  n  d  o  1  o  in  einem  besonderen  und  grösseren 
Werke  widerlegt.  —  Font» na  beschrieb  bis  ins  kleinste  Detail  sämmtiiche 
Paläste  der  alten  Dogenstadt;  Zanotto  mit  grosser  Sorgfalt  den  herzoglichen  2930 
Palast.  Ga  tteri  verherrlicht  in  drei  Sprachen,  in  der  italienischen,  deutsehen 
und  französischen,  in  Wort  und  Rild  die  Thaten  der  alten  Helden  und  Oberhäup- 
ter Venedigs;  Solvatico  wendete  sich  der  Architectur  und  Sculptur  zu  und 
schrieb   eine  Guida ,  welche  die  alte  von   Quadri   ganz  entbehrlich  macht. 
Cicogna,  der  eine  sehr  kostbare  Sammlung  von  Handschriften  —  nahe  an  293S 
4000  —  besitzt,  legt  die  SchSfze  derselben  in  seinem  Werke:  „Iscriilonl  vene- 
ilane**,  das  ein  wahres  Arsenal  zur  Geschichte  Venedigs  bildet,  nieder.   Caffi 
illustrirt  die  Geschichte  der  Musik  in  Venedig,  und  Sagredo  arbeitet  an  einem 
Werke  über  dieKünstlergenossensehaften,  in  so  ferne  sie  sich  auf  Rauten  bezie- 
hen. Casoni,  seit  40  Jahren  im  Arsenal  bedienstet,  sammelt  sorgfältig  Alles,  29lo 
was  den  Schiffsbau  betrifft.  Der  berühmte  Graecist  Vcl  lu  do  arbeitet  an  einem 
Werke  über  jene  gelehrten  Griechen,  welche  in  Venedig  gelebt  haben,  und  wird 
dasselbe  eine  Geschichte  der  hellenischen  Literatur  von  dem  Falle  Konstantino- 
pels bis  zumAufstande  Griechenlands  bilden.  DerCuslos  des  Museums  Correr 
beschäftigt  sich,  nachdem  er  die  Reisen  Marco  P  0 1  o*s  geschrieben,  mit  einem  Werke  294s 
über  die  Verhandlungen  Venedigs,  in  so  ferne  sich  dieselben  auf  Konstantinopel 
beziehen ,    und  weil  er  sich  darin  ausschliesslich    auf  das  15.  Jahrhundert 
beschränkt,  bereiten  Rerchet  und  Rarozzo  eine  Herausgabe  der  Gesandt- 
schaflsberichte  im  16.  Jahrhunderte  vor.  Keine  Hochzeit,  kein  Fest  gehen  vor- 
über, welche  nicht  durch  Herausgabe  irgend  eines  historischen  Schatzes  ver-  2950 
herrlicht  würden.   Die  Quellen  sind  auch  unerschöpflich.    Die  Marcusbibliothek 
allein  besitzt  noch  2000  unedirte  Manuscripte  über  Venedigs  Geschichte ;  die 
itaüeoiacbeAbtheilung  zählt  deren  an  800,  die  lateinische  fast  eben  so  viele.  Zwei 
interessante  Zuwächse  erhielt  sie  erst  kürzlich,  einen  von  Contarini,  den 

1 


2955  andern  vom  Ratbe  Rossi.  Das  Archiv  de'  Frari  besitzt  aber  noch  reichere 
Schfitte.  In  400  GemSchem  —  so  viele  tählte  das  alte  Kloster  de*  Frari  —  sind 
die  Staatsacten  und  Original-Regesten  des  grossen  Rathes  von  1232 — 1794,  die 
Sammlungen  der  Gesetze  von  1503 — 1797,  die  Beschlüsse  des  Senates,  die  gehei- 
men Acten  und  Conventionen  von  833 — 1796,  die  des  Rathes  der  Zehn  von 

2960  1310 — 1797,  und  die  Untersuchungen  und  Processe  der  Staatsinquisition  aufbe- 
wahrt. Die  Berichte  der  Gesandten  und  die  täglichen  carteggi  der  Residenten 
umfassen  die  Geschichte  der  ganzen  Welt  und  mehr  denn  200  starke  Bfinde 
beziehen  sich  allein  auf  die  Geschichte  Italiens.  Um  die  daselbst  aufbewahrten 
Schätze  nach  und  nach  bewältigen  und  das  Studium  derselben  spätem  Forschern 

2965  zugänglich  machen  zu  können,  wurde  im  General-Archiv  de'  Frari  am  11.  April 
1855  die  paläographische  Schule  durch  Herrn  F  ou  c  ar  d  eröflfnet,  und  in  einer 
seiner  späteren  Vorlesungen  setzte  er  den  Antheil  Italiens  an  der  Entwickelung 
und  Förderung  der  Paläographie,  deren  Kenntniss  zur  Lesung  alter  Codices  und 
Manuscripte  unerlusslich  ist,  auseinander;  er  wies  den  Ursprung  der  Paläogra- 

2970  phie  in  Italien  nach,  in  welchem  Jos.  Papebrochim  Jahre  1675  sein  »Propj- 
laeam  antlquarlum"  herausgab,  das  dann  von  M  abillon  in  seinem  „De  re  dtplo- 
maflca''  widerlegt  wurde.  Aus  diesem  Kampfe  der  Väter  der  Gesellschaft  Jesu 
und  Benedictiner  gingen  Männer  hervor,  wie  Fontanini,  der  Vertheidiger 
Mabillon*s,  Gatti,  Lazzarininnd  Maranta.    Ein  Capitalwerk  für  alle 

2075  Zeiten  bilden  aber  die  Arbeiten  M  af  fei*s,  der  die  kostbaren  Handschriften  der 
Capitelbibliothek  zu  Verona  studirtc.  Zu  Anfang  dieses  Jahrhunderts  wurden 
paläographische  Schulen  zu  Bologna,  Neapel,  Turin  und  Mailand  begründet,  und 
der  berühmte  Fumagal  1  i  gab  zuerst  eine  vollständige  Abhandlung  über  die 
Paläographie  für  ganz  Italien  in  italienischer  Sprache  heraus.  Bisher  besfan- 

2980  den  in  der  Lombardie  und  Venedig  keine  ausschliesslich  historischen  Vereine. 
Alle —  und  die  »ehr  zahlreichen  Akademien  —  verfolgen  universelle  Zwecke  und 
pflegen  alle  wissenschaftlichen  Gebiete.  Im  Jahre  1855  arbeitete  der  durch  Her- 
ausgabe mehrerer  älterer  schon  selten  gewordener  Werke  in  der  Wissenschaft 
bekannte  Fabi  mit  C  ag  noi  a  an  der  Bildung  einer  Gesellschaft  für  Geschichte 

2985  und'ArchäoIogie,  welche  einerseits  die  alten  Geschichtsdenkmäler  neu  heraus- 
gegeben, andererseits  dieselben  gegen  den  Vandalismus  schützen,  und  endlich  jene 
Werke  unterstützen  soll,  deren  Herausgabe  mit  grossen  Unkosten  verbunden  ist. 
Nach  diesem  allgemeinen  Dherblicke  möge  eine  speciclle  Darstellung  der 
geschichtlichen  Arbeiten  über  Venedig  folgen.    Vor  Allem  ist  zu  nennen  von 

2990  Romanin:  „Storla  doruuientala  dl  Vcneila**  (Venedig,  Naratovich;  Wien, 
Tendier,  gr.  8^)*).  Davon  sind  bis  Ende  1855  die  ersten  drei  Bände  voll- 
ständig (408,  468,  412  S.)  und  der  Anfang  des  vierten  erschienen.  Der  erste 
Band  behandelt  die  älteste  Geschichte  Venedigs  bis  zur  Regierung  des  Dogen 
Vital  M  ich  i  cli  I.;  der  zweite  Band  beginnt  mit  der  Regierung  des  grossen 

2995  Rathes  (1297);  der  dritte  Band  mit  der  Verschwörung  des  Marin  Boc- 
conio  (1300)  uhd  schli esst  mit  dem  Ende  des  14.  Jahrhunderts;  der  vierte 
Band  wird  mit  der  Regierung  des  Dogen  Michcle  Steno  (1400)  eröffnet.  Es  ist 
nicht  leicht  thunlich,  in  die  Einzelheiten  dieses  Werkes  einzugehen,  welches  ein 
ganz  neues  Licht  auf  die  Verwaltung  Venedigs  wirft,  und  sehr  häufig  ältere  Da- 

3000  ten  über  die  Geschichte  Venedigs  berichtigt.  Aus  dem  bisher  Erschienenen  zeigt 
sich,  dass  die  Gesetzgebung  über  die  verschiedenen  Zweige  des  Handels,  der 
Schift'fahrt,  Finanzen,  der  Künste,  der  Polizei,  des  Wohlthätigkeitswcsens,  der 
Cultur  und  öfTentlichen  Sitten  in  diesem  Staate  schon  sehr  frühzeitig  vollkom- 
men ausgebildet  war.    So  z.  B.  bestanden  Zölle  auf  Tuch  und  andere  Waaren 

3005  schon  im  J.  1338;  den  Schutz  der  Knaben  und  Mädchen  in  Werkstätten  stellt 
bereits  ein  Gesetz  aus  dem  J.  1396  fest;  um  dieselbe  Zeit  besteht  auch  schon 


1)  «Gaxzetta  uffiKUie  di  Venezia«*  1855,  Nr.  223,  260,  277.  —  »Cronaca«  pnbbl.  da 
J.  Gant&,  1855,  S.  107.  —  „Mäochner  gel.  Anz.«  XLI,  23—25.  —  „Crepuscolo*' 
1855,  Nr.  10,  8.  157. 


n 


eine  Sammlung  von  Gesetzen,  welche  die  Kunstzustfinde  regeln.  Sieuergeselse 
erlicss  der  Doge  Pietro  Z  iani;  eine  H5usersteuer  bestand  schon  1367.  Über- 
tragungsgebOhren  werden  aus  einem  Register  des  J.  1283  nachgewiesen,  ein 
wahres  Modell  des  in  der  Gegenwart  bestehenden  HypothekeifWesens.  Eine  soio 
Nationalbank  existirte  zur  Zeit  des  Vital  Michieli  II. ;  Wohlthfitigkeits-Ansfal- 
ten,  namentlich  für  Waisenkinder  und  Verarmte ,  kommen  schon  in  Acten  aus 
dem  J.  1300  vor;  durchaus  Momente,  welche  beweisen,  auf  welch*  hoher  Stufe 
bereits  im  Mittelalter  die  Administration  dieses  Staates  gestanden.  Besonders 
interessant  und  von  Allem,  was  bisher  darüber  Geschichtschreiber  berichtet  3015 
und  Poeten  gesungen,  abweichend,  sind  im  Anfange  des  4.  Bandes  die  Aufschlüsse 
über  die  Katastrophe  der  Carrarer  und  die  Bestrafung  des  Carlo  Zeno;  ferner 
über  die  Ausdehnung  der  Republik  über  Padua,  Vicenza,  Verona,  über  die 
Incorporirung  Friauls.  Das  Buch  „Secrcta^  enthüllt  dem  Geschichtschreiber  zahl- 
reiche diplomatische  Intriguen.  Auch  die  Culturgeschichte  ist  berücksichtigt,  3020 
und  sind  unter  Anderm  bemerkenswerth  das  Decret^  welches  die  Procession  Cor- 
pus domini  bestimmt,  und  die  Mittbeilungen  über  das  Geschenk  der  4  Leopar- 
den und  des  kostbaren  Waffenschmuckes,  das  der  sogenannte  Prote  J  anni  aus 
Indien  dem  Dogen  Michele  Steno  übersandte.  Die  italienische  Kritik  spricht 
sich  über  Romanin*s  Arbeit  folgendermasscn  aus:  „Wenn  Roman  in  zur  3025 
Geduld  des  Sammlers  und  zur  Geschicklichkeit  des  Erzählers  tieferen  histo- 
rischen Einblick  und  mehr  Gewandtheit  bei  Verwendung  kleinerer  Scenen  fiir 
grosse  Gemälde  gesellte,  wenn  er  seiner  Darstellung  mehr  Farbe  und  Feuer  zu 
geben  wüsste,  so  konnte  er  einen  Platz  unter  den  besten  Historikern  der  Gegen- 
wart finden''.  —  Die  „Storla  della  repiibklica  dl  Veneila  dal  suo  prlnciplo  sluo  al  3030 
s«o  fine.  Opera  erlgloale  del  prcte  Veiieilano  Cilas.  Gappe llctti  (Venedig,  An- 
tonelli.  Lex.  8^*)  ist  bis  zum  93.  Hefte  fortgesetzt  worden.  Mit  demselben 
schliesst  der  12.  Bd.  dieses  umfassenden  Werkes  ab.  Der  11.  Band  enthält  die 
Geschichte  vom  J.  1669 — 1750,  in  welchem  Zeiträume  von  Nicolo  Sagredo 
fl675)  bis  Pietro  Grimani  (1741)  11  Dogen  regiert  haben,  und  behandelt  303s 
das  Ende  des  Krieges  von  Candia  bis  zum  Carlowitzer  Frieden  (1669 — 1699); 
den  neuen  Türkenkrieg,  den  Verlust  von  Morea  bis  zum  Passarowitzer  Frieden 
(1699—1718)  und  die  Aufhebung  des  Patriarchates  von  Aquileja  (bis  1750). 
Der  12.  Band  erzählt  die  Geschichte  der  letzten  5  Dogen:  Franz  Loredan 
(1752),  Marco  Foscarini  (1762),  AI viso  Moc  cnigo  (1763)  ,  Paul  Renier  30*0 
(1779)  und  den  letzten  Ludovico  Man  in  (1789)  und  schliesst  mit  dem  Zeit- 
punkte ab,  als  von  Venedig  die  französische  Republik  anerkannt  wird.  —  Das 
Werk  „La  storia  Yenela  espressa  in  cento  chiquanta  tavole  Inventate  c  dlsegnate  da 
Glos.  Gatter!  sulla  scorta  delle  crsnache  e  delle  slorle  plu  ripotate"  (Venedig,  Typ. 
Grimaldo,  qu.  Fol.)  ist  vom  25. — 31.  HeAe  fortgesetzt  worden.  Es  werden  3o4s 
darin  historische  Scenen  vom  J.  1457 — 1509  bildlieh  dargestellt  und  die  Tafeln 
mit  einem  ausfuhrlichen  Texte  begleitet.  Zu  gleicher  Zeil  begannen  eine  deutsehe 
und  französische  Ausgabe  dieses  Werkes  im  nämlichen  Verlage,  nur  durch  die 
Beigabe  deutschen  oder  französischen  Textes  von  der  italienischen  sich  unter- 
scheidend. Von  der  deutschen  erschien  die  1.,  von  der  französischen  die  1.  und  3050 
2.  Lieferung.  Die  Tafeln  zu  diesem  Werke,  welche  sich  durch  correcte  Zeich- 
nung bemerkbar  machen,  sind  vonVi  viani  gestochen  und  der  Text  ist  von  Franz 
Z  a  n  o  1 1 0  gearbeitet. 

Die  bisher  angeführten  Werke  von  Cappelletti,  Romanin,  Zanotto 
umfassen  die  Gesammt-Geschichte  Venedigs.  Ober  einzelne  Zeiträume  wurde  3u35 
durch  M  u  t  i  n  e  1 1  i*s  „neniorle  storicbe  degli  ultlml  cloqoant'  annl  della  Repubblica 
Vene ta*",  die  Herausgabe  des  Werkes :  „La  Gadota  della  repobbllca  dl  Teneiia  ed 
1  suei  ultloiicioqoaui  auni.  Studil  storicl  dl  Glrolamo  DaDdelo"*  (Venedig,  Na- 
ratovich,  8®)  <)  veranlasst.  Davon  erschienen  3  Hefte  (336  S.).  Mutinelli 


<)  «Gsizietta  uffiziale  di  Venezia"*  1855,  Nr.  260.  —  „Cronaca"  pubbl.  dn  l^n.   Cantu, 
1855,  S.  101 1.  —  „Crepuscolo-  1855,  Nr.  44,  S.  694. 


3^^  leitete  den  Fall  der  Republik  aus  deren  Agonie  und  dem  Verfall  in  Kunst,   Li- 
teratur und  innerer  Kraft  ab.  Dan  d  olo  gibt  nun  interessante  Aufschlüsse  über 
den  Sturz  der,Do<rcnrepublik  und  weist  nach,  wie  Venedig  in  den  Tagen  seines 
Sturzes  durchaus  nicht  so  machtlos  dagestanden,  wieMutinelli  schildert.  In 
die  letzten  Tage  ihres  Bestandes  fallen  die  Heldenthaten  ihres  Admirals  Angelo 
3065  Emo  (17GÖ— 1792).  Auch  besass  Venedig  noch  im  J.  i797  nicht  weniger  denn 
184  Kriegsschifte  mit  2673  Geschützen,  eine  Flotte,   deren  Zahl  nicht  für  die 
Agonie  eines  Staates  spricht.  Dandolo  (ucrt  seiner  Darstellung  biographische 
Skizzen  jener  Vonelianer  bei ,  welche  im  18.  Jahrhundert  und  gerade  in  der 
Epoche  von  Venedigs  Fall  gelebt  und  gewirkt.    Man  begegnet  in  der  grossen 
3070  Menge   von  Namen  ,    alle  hervorragend   in  den   verschiedensten  Gebieten  der 
geistigen  Cultur,  auch  denen  einerA  Ib  rizzi-Teo  lochi,  welche  Lord  Byro  d 
die  Stael    Venedigs  nannte;  des  Admirals  Angelo  Emo,  dem  man  die  Trocken- 
legung derVeroneserThnier  verdankt;  des  Philipp  Färse tti,  der  die  berühmte 
Venetianer  Gallerie  gesammelt;  des  Gelehrten  Marco  Foscarini;  des  Gian- 
3075  girolamo  Graden igo,  Verfassers  der  Geschichte  der  Bischöfe  und  Heiligen 
von  ßrescia;  des  Cardinais  Quer  ini,  des  Gründers    der  gleichnamigen  Bi- 
bliothek zu  Brescia;  des  Leonardo  Men  in,  des  Culturhistorikers  von  Venedig; 
der  Giuslina    Michiel,    welche  das  berühmte  Werk:  ^Le  feste  Veneilane'* 
geschrieben,  und  des  Jacopo  Nani,   des  Seemanns  und  Verfassers  der  alten 
30SU  Seegeschichte  Venedigs.   Diese  wenigen   unter  den  hunderten   Anderen  mehr 
oder  weniger  Bedeutenden,  doch  alle  um  ihr  Vaterland  Verdienten  widerle- 
gen einfach   und   IrefTend   die  Ansicht    über   die  geistige   und   sittliche   Ent- 
nervung   und    den    inneren    Verfall    Venedigs   zur   Zeit    seines    Sturzes.    Im 
biographischen  Theilc  sind  bisher  die  Patrliü,  Sarerdotl  sffolarl  und  Sacerdotl 
308»  regolarl  berücksichtigt.  —  Über  einzelne  Momente    der  Geschichte  Venedigs 
oder  sonstige    Episoden,   welche    dieselbe  betrcHen,  ist  Mehreres  und   dar- 
unter Einiges  in  den   „Per  le  iiozze**   erschienen.    Vor  Allem    ,,Rclailone    dell' 
ambasflata  eslraordhiarla  tnvtala  nel   1763   dalla  Repubbllra  Veneta  In    Inghll- 
terra"  (Venedig  Porini)*),  welche  Schrift  per  je  Nowe  Levl  IHondolfo ,    eine 
3090  durch  mehrere  andere  werthvoUe  literarische  Festgaben  gefeierte  Hochzeit,  von 
Lorenzo  Fracasso  herausgegeben   wurde.     Sie   enthalt  einen  umständlichen 
Bericht  der  zwei  Gesandten  Tomaso  Que  rin  i  und  Francesco  II.  Lorenzo  Mo- 
ros ini,  beide  Procuratoren    von  San    Marco  und    nach    England   gesendet, 
Georg  III.  anlasslich  seiner  Thronbesteigung  seitens  der  Republik  Venedigs  zu 
3üd5  begrüssen.  Der  Beriehl  enlhült  keine  politischen  Geheimnisse  und  keine  Staats- 
acten,  aber  eine  umständliche  Darstellung  der  politischen,  religiösen  und  staats- 
wirthschafllichon  Lage  Grossbritanniens  im  Anbeginne  der  zweiten  HSifte  des 
vorigen  Jahrhunderts.    Er  ist  aus   einem   Manuscriptc  der  «Raccolta  Correr** 
genommen,  wovon  eine  Copie  der  berühmte  Archäolog  Em.  Cicogna  besitzt. 
3100  __  Einen  anderen  Beilrag  zur  Geschichte  Venedigs  brachte  Enrico  Cornet  in 
seinem  „Glornale  delf   assedlo  dl   Constantiiiopll  1133  dl   NIcolb   P.  Barbaro*' 
(Wien,  Tendier  et  Comp.,  VI,  82  S.,  8".)2).    Der  Herausgeber  hat  schon  vor 
einigen  Jahren  49  sehr  interessante  Briefe  des  Giosafatte  Barbaro  veröffent- 
licht.   In  obiger  Schrift  benützt  er  das  Tagebuch  des  venetianischen  Patriciers 
3io5  Xicolo  Barbaro  über  die  letzten  Tage  des  byzantinischen  Reiches  nach  einem 
in  der  Marcusbibliolhck  befindliehen  Autograph.    Der  Antheil  Venedigs  an  dem 
Todeskampfe  der  byzantinischen  Cusarenstadt  tritt  durch  dieses  Tagebuch  recht 
deutlich  hervor,  welches  auch  mehrfache  Aufschlüsse  gibt  über  Genua*s  Politik 
in  dieser  Angelegenheit.  Corneas  Anmerkungen  sind  zum  grösseren   Theile 


1)  ^Ga^xetta  uriziale  di  Venezia«  1855,  Nr.  160.   —  „Notizenblaii**  von    Chmel, 

1855,  S.  97. 
*)Pezboldt*s  „Anzeiger**  1856,    Nr.  1,4.—   „Hamburger  liter.  und  kritische 

Blätl.-  1856,  Nr.  40.  —  „Lilerar.  Centralblatt«  1856,  Nr.  9.  Sp.  135. 


1 


philologischen  Inhalts  und  Erklärungen  wenig  bekannter  Ausdrücke  des  Vene-  ^^^^ 
tianer  Dialektes,  hie  und  da  auch  Berichtigungen  seiner  Vorgänger.  Besonders 
bemerkenswerth  sind  die  Aufschlüsse  über  die  vom  14.  Februar  1452  bis  22. 
Februar  1454  getroffenen  Anstalten  Venedigs  zur  Abwehr  der  Osmanen  und  zur 
Wahrung  seiner  Rechte  gegen  Mohammed  IL,  welche  auch  den  damaligen 
Stand  der  orientalischen  Handelspolitik  Venedigs  beleuchten.  —  Die  übrigen  31  is 
Schriften  zur  Geschichte  Venedigs  und  der  damit  verbundenen  Theile  sind : 
nCoBtroversle  fra  II  Clero  e  il  ComuDe  dl  Padova  del  Secolo  declioo  terio  e  relativo 
acctrdo.  Per  le  Neue  Zacco  Prioa«'  (Padua,  A.  Bianchi,  23  S.,  8^).  Dies  ist  der 
Abdruck  einer  „Bolla  Papale  dat.  apud  urbeui  velereui  IV.  I^'oaasAagustil290^.  Sie 
enthält  die  zwischen  der  Geistlichkeit  und  der  Gemeinde  von   Padua  getrof-  3120 
fene  Obereinkunfl ,  Leistungen  der  Gemeinde  betreffend,  woraus  erhellt,  bis  zu 
welcher  Erbitterung  auf  beiden  Seiten  der  Streit  in  dieser  Angelegenheit  gedie- 
hen war.    Das  Document  ist  aus  dem  „Codice  slatuarlo  Garrarese^  S.  117 — 120, 
welcher  im  „ArcklTlo  elf Ico  antiee  dl  Padova*'  aufbewahrt  wird ,  genommen ;  — 
femer  wCemmlssloDe  data  dal  Doge  Alvise  ffloeenigo   a  Lulgio   Giorgio   eletlo  3125 
prvvreditore  a  Haraoo  Del  1573  pakbllc.  da  Jac.  Periiiii^  (Venedig,  Narato- 
vieh,  12  S.,  8«)  —und  „Due  dlploml  iDediti  con  coi  1  Re  Lulgl  XIIL  dl  Frauria 
e  Jacepo  L  d'lnghllterra  erearono  Cavallere  lo  sTenturalo  Antonio  Fosearlnl  Amba- 
fldatore  della  Repnbbllca  Veneta  presse  dl  loro**  (Venedig,  Na  ratovich),  „per  le 
neue  Berchet  LoDdenlo''  herausgegeben  von  NicoI6  Barozzi.  stso 

(FortsetxQDg  folgt) 


Gftchard,  Notice  historiqueet    descriptive  des  archives  de 

la  ville  de  Gand.  1852. 

MitgetheiH  von  dem  corresp.  Mitgliede,  Arebivar  Firnhaber. 

Was  das  Archivswesen  in  jeder  Richtung  betrifft ,  muss  Belgien  unbedingt 
als  Masterstaat  anerkannt  werden.  Die  Vortrefflichkeit  seiner  Einrichtungen,  die 
weise  Sorgfalt  in  der  Leitung,  die  Art  der  Aufbewahrung,  die  Zugänglichkeit 
der  literarischen  Schütze  für  das  gelehrte  Publicum ,  die  Brauchbarmachung 
für  den  öffentlichen  Dienst,  so  wie  die  Menge  der  Publicationcn  die  daraus  her- 
vorgehen, sind  freudige  Erscheinungen  für  den  Fachmann.  Ebenso  kann  man 
die  bei  diesen  Staatsinstituten  Angestellten  den  besten  in  diesem  Fache  beizäh- 
len. Der  hervorragendste  ist  aber  der  unermüdliche  G ach  ard,  Generaldireclor 
der  Archive  (Archiviste  general  du  royaume)  dessen  scharfe  Auffassungsgabe 
und  Unterbreitung  der  Vorschlfige  an  die  Regierung  nicht  minder  anerkennens- 
werth  als  Archivsbeamten  ist,  als  sein  Fleiss  und  seine  ameisenartige  Emsigkeit 
in  der  Aufsuchung  und  Zusammenstellung  der  Materialien  und  deren  Mittheilung 
an  das  gelehrte  Publicum.  Neben  seinen  amtlichen  Arbeiten  derGcneraldirection 
und  den  grösseren  Staatspublicationen  gewinnt  er  noch  immer  Müsse,  kleine  höchst 
werthvoifle  Beitrüge  zur  Geschichte  und  zum  Archivswesen  zu  liefern.  Wirhaben 
eben  zwei  neue  Publicationen  vor  uns,  die  voll  des  höchsten  Interesses  in  beiden 
Richtungen  sind.  Das  erste  ist  eine  in  dem  XXVII. Bande  der  Mcmoires  de  TAca- 
demie  royale  de  Bruxelles  erschienene  Abhandlung  unter  dem  Titel:  Notiee 
historique  et  descriptive  des  archives  de  la  ville  de  Gand  par  M.  Gachard 
vorgelegt  in  der  Sitzung  vom  5.  April  1852,  ein  müssiger  Quartband  von  161 
Seiten.  Ähnliche  Arbeiten  lieferte  (^  ach  ard  von  Namur  und  ßouvigne  in  den 
Analectes  belgiques  (1830)  Tournai,  Bruges,  Antwerpen,  Mecheln,  Löwen  in  der 
Collation  de  documents  inedits  eoncernant  Thistoire  de  la  ßelirique,  von 
1833— 183S. 

lo  einem  Lande  (sagt  der  Verfasser)  wie  Belgien .  wo  die  Macht  der  Ge- 
meinde mehr  als  einmal  jener  der  Fürsten  die  Wagsehale  hielt,  wo  durch  Bevöl- 
kerung, Reichthura,  Handel,  Industrie  und  Künste  die  Städte  blühten  und  eine 
so  bedeutende  Rolle  spielten,  haben  die  Munieipal-Arehivceine  Bedeutung,  welche 


6 

für  gewisse  ZeitrÜumo  jener  der  furMüchrn  Archive  pli'ichkomml.  oft^ie  übertrifft. 
DieWichtipkeitderso  aufpfespeiehertenGesehichtsiiiaterialipn  konnte  einer  so  rüh- 
rigen Verwaltung  wie  die  belgische,  die  denVortheil  der  Einheit  und  des  kleinen 
Raumes  für  sich  hat  nicht  entgehen.  Im  J.  1826  erging  diesfalls  ein  eigenes  das 
Archiv  regulirendes  Gesetz.  Es  übersteigt  denZweck  einer  einfachen  Anzetse  der 
Gachard'schen  Arbeit,  in  dieses  Gesetz,  worauf  wir  rielleicht  ein  nndennal 
zurückkommen,  näher  einzugehen.  Artikel  100  desselben  verordnet ;  das  Collegnini 
des  Bürgermeisters  und  der  Schöffen  überwacht  die  Archive,  die  Rechtstttel  und  die 
Register  des  Civil-Etats,  undlässtVerzeicIinissein  duplo  anfertigen,  so  wie  überdie 
Urkunden  und  anderen  alten  Docuroente  der  Commune ;  dasselbe  hat  zo  rerhindem, 
dass  kein  Stück  verkauft,  oder  auf  andere  Weise  aus  den  Archiven  entfremdet 
werde.  Das  eine  der  erwähnten  Verzeichnisse  bleibt  der  Commune,  das  andere  ist 
kraft  eines   früheren  Gesetzes    an    das  königliche  Staats -Archiv  einzusenden. 
Doch  beschränkte  man  sich  nicht  auf  die  Erwähnung  dieser  Massregel,  sondern 
eiferte  die  Städte  an,  diese  Verzeichnisse  der  Öffentlichkeit  zu  überliefern,  oder 
wenigstens  davon  jene  Theile  drucken  zu  lassen,  welche  für  Geschichtsforscher 
von  Interesse  und  Nutzen  sein  könnten.     Der  Staat  selbst  ging  hiebei  mit  dem 
besten  Beispiele  voran.  (Gac  hard  theilt  das  bezügliche CircuJar  des  belgischen 
Ministeriums  vom  4.  Juli  1849  in  extenso  mit).  Allein  auch  in  Belgien  entsprach 
der  Erfolg  in  dieser  Richtung  dem  Wunsche  derRegierong  nicht  ganz.  Gachard 
klagt,  dass  zu  wenig  geschehe.  Einige  Communen  entschuldigten  sich  mit   der 
Unzulänglichkeit  ihrer  Mittel  zu  derlei  Publicationen,   andere  mit  dem  Mangel 
an  Arbeitern,  die  zu  derlei  die  Probe  der  Kritik  zu  bestehenden  Arbeiten  Hihig 
seien.  —  Gachard  erkennt  diese  Ausflucht  nicht  an,  nach    seinem   Willen 
hätte  das  Gesetz,  statt  zu  wünschen,  die  Stadt  nach  ihrer  Volkszahl  oder  ihrem 
Budget  verpflichten  sollen,  fähige  Archivare  anzustellen  ;  und  er  hat  Recht, 
denn  in  der  einen  Stadt ,   die  reiche  Archive  hat,  gibt  es  keine  Archivare,  in 
andern  untaugliche,  in  weiteren  schlecht  oder  nicht  besoldete,  so  dass  man  weder 
Fähigkeit  noch  Fleiss  verlangen  kann.    Doch  gibt  er  auch  würdige  Ausnahmen 
zu  und  hofft  von  Handhabung  des  citirten  Gesetzes  das  Beste. 

Die  Archive  von  Gent  bilden  eine  solche,  die  Vorarbeiten,  welche  von  den 
dort  angestellten  Beamten  geliefert  wurden,  ermöglichten  die  von  uns  dem  grös- 
seren Lesekreise  zugeführte  Arbeit  Gachard*s. 

Diese  Arbeit,  ein  Muster  für  derlei  Darstellungen  ist  in  2  Theile  gctbeilt  : 
der  erste  enthält  eine  umfassende  Geschichte  des  Archives  se]t>st ,  der  zweite 
gibt  eine  Beschreibung  des  Inhaltes. 

Die  Geschichte  des  Archives,  der  erste  Theil,  ist  so  sehr  mit  der  Geschichte 
der  Stadt  selbst  verwebt,  dass  einen  Ausgang  zu  geben  unmöglich  ist.  Die  vielen 
Schicksale,  welche  in  guten  und  schlimmen  Zeiten  die  reiche  und  trotzige  Stadt 
erlebte,  hatten  natürlich  auch  auf  ihre  Documente  grossen  Einfluss,  und  erklären 
die  in  denselben  vorkommenden  Lücken.  Die  vielen  Revolten  in  Gent  sind  bekannt, 
sie  endigten  häutig  damit,  dass  die  Stadt  ihrer  Privilegien  beraubt,  diese  selbst 
vernichtet  wurden;  so  im  Jahre  1469,  wo  ihr  Hauptprivilegium  von  Philipp  dem 
Schönen  vom  Jahre  1301  in  Gegenwart  Karl's  des  Kühnen  zerschnitten  wurde, 
1485  unter  Maximilian  von  Österreich  mit  mehreren  anderen,  1539  durch  Zer- 
würfnisse unter  den  Bürgern  selbst,  deren  Hauptursache  die  Wuth  des  Volkes 
gegen  einen  ihrer  Magistrate  war,  hervorgebracht  durch  das  Gerücht,  er  habe 
aus  dem  „Secret  de  la  villc"  eine  Urkunde  unterschlagen,  welche  der  Stadt  Genf 
die  Suprematie  über  ganz  Flandern  zusprach ;   1540  conffscirte  ihnen  Karl  V. 
einen  grossen  Theil  ihrer  Privilegien  u.  s.  w. 

Im  Verlaufe  der  Zeit  verminderte  sich  der  Werth  solches  Urkunden,  man 
legte  ihnen  nicht  mehr  die  alte  Bedeutung  bei ,  doch  besass  Gent  wenigstens 
immer  Inventare  seiner  Documente,  während  diese  z.B.  in  Brügge,  Mecheln, 
Löwen ,  Namur  fehlten.  1680  Hessen  die  Schöffen  eine  andere  wichtige  Arbeit 
unternehmen :  die  Cartularien,  registres  des  placards ,  aux  publications  und  anx 
ordonances  politiqucs  wurden  genau  verzeichnet,  rangirt  und  über  jeden  der  48 
Bände  ein  alphabetischer  Index  verfertigt,  —  Zeuge  des  Sinnes  der  Stadt  für  die 


^ 


Erhahung  ihrer  Archive.  1694  wurde  durch  einen  Beamten  ein  General-Index 
verfasst.  Das  18.  Jahrhundert  wirkte  verderblich  auf  die  Archive  wie  überall. 
In  der  Revolution  von  1789  erlitten  sie  betrfichtiichen  Schaden  durch  gunxliche 
Vernachlässigung  und  Missachtung,  so  zwar,  dass  die  Urkunden  beinahe  öffent- 
lich verkauA  wurden ;  so  kam  es,  dass  von  den  1578  von  Lille  zurückgekomme- 
nen Stücken  dieHfilfte  vielleicht  zu  Grunde  ging;  selbst  der  sogenannte  coffre 
de  fer  ,  der  die  wichtigsten  Stücke  enthielt,  wurde  lange  Zeit  vergeblich  gesucht, 
bis  man  ihn  in  irgend  einem  Winkel  auffand. 

1794  wollte  man  die  Archive  desswegen  ganz  zerstören,  weil  die  Register 
auf  dem  Deckel  die  Wappen  des  Königs  und  der  ersten  Schöifen  trugen!  Nur 
durch  das  Verwischen  und  Vertilgen  dieser  Wappen  konnte  man  die  Wuth  1er 
Volksvertreter  bündigen. 

Für  die  Stadt  nicht  besser  war  die  Kaiserzeit.  Im  Jahre  1812  erging 
der  AoArag,  die  Archive  zu  untersuchen  und  diejenigen  ,  welche  verdienten  in 
die  Archive  des  Kaiserreichs  einverleibt  zu  werden  (natürlich  die  interessan- 
testen) nach  Paris  zu  fuhren;  doch  verhinderten  die  bald  folgenden  Ereignisse 
die  Ausfuhrung  dieser  Massregel.  Endlich  nach  1815  leuchtete  wieder  eine  bes- 
sere Zeit.  Historische  Forschungen  fingen  an  sich  zu  regen  und  unterstützt  zu 
werden.  Natürlich  war  darum  die  bessere  Verwaltung  der  Archive  ,,car  sans  les 
archives  point  d  histoire"  (p.  24).  Die  Anstellung  tüchtiger,  wissenschaflllich 
gebildeter  MSnner  suchte  die  Wunden  der  vergangenen  Zeiten  zu  heilen,  und 
man  hat  darin  riesige  Fortschritte  gemacht. 

Bereits  ist  fertig  und  auch  im  Druck  erschienen  die  erste  Lieferung  des 
,»lnventjure  analytique  des  chartes  et  documents  appartenant  aux  archives  de  la 
ville  de  Gand''  (1849)  290  pag.  in  4<»*  548  Stücke  vom  Jahre  1070—1430 
sind  darin  beschrieben  in  der  Weise,  wie  es  Baron  SLGenois  in  seinem  „Inven- 
taire  des  chartes  des  comtes  de  Flandre^  ^)  gethan,  d.  h.  die  Daten  sind  immer 
genau  nach  dem  Texte  angegeben,  mit  der  Obersetzung  in  neuerer  Sprache  —  also 
genaue  Regesten.  Überdies  wird  der  Zustand  des  Docunientes  angegeben,  ob 
Original  oder  Copie,  dieser  oder  jener  Abtheilung  angehörig  —  es  werden 
die  Register  angeführt,  in  welchen  sie  eingetragen,  die  Werke  wo  sie  abge- 
druckt sind  —  zweifelsohne  die  beste  und  durch  den  praktischen  Gebrauch 
erprobteste  Art  fiir  solche  Arbeiten. 

(Note.)  Ich  kann  hier  eine  Bemerkung  nicht  unterdrücken.  So  vortrefllich 
mir  diese  Art  der  Bearbeitung  scheint,  so  ist  sie  doch  nicht  vollendet.  Gachard 
sagt,  „que  les  dates  sont  toujours  textuellement  transcrites  et  reproduites  avec 
leur  traduction  dans  le  styl  moderne  quand  cela  est  neces- 
saire".  Ich  bin  immer  dafür,  dass  man  die  Regesten  in  der  modernen  Sprache 
und  zwar  so  weitlfiuHg  als  möglich  mache.  Darin  aufgenommen  sollen  aber 
werden  and  zwar  textuellement  alle  jene  Stellen,  welche  sich  entweder  nicht 
genau  fibersetzen  lassen ,  oder  deren  Vorlage  im  Original  -  Texte  fQr  die 
Forscher  und  Geschichtsschreiber  von  Interesse  und  Wichtigkeit  sein  kann, 
ebenso  die  einzelnen  prugnanten  Worte,  welche  besser  unübcrsetzt  blei- 
ben und  dem  wissenschaftlichen  Leser  schon  übersetzbar  sind ,  nicht  min- 
der die  Originaldatirung.  Jeder  Mensch,  auch  der  beste  Archivar  kann  irren, 
ich  bin  bei  jedem  Regest  dem  Mittheilcr  dankbar,  wenn  er  mir,  versteht 
sich  nebst  der  Auflösung  des  Datums  nach  neuem  Kalender  ,  das  |ilte  Original- 
Datum  angibt,  dies  vermehrt  die  Sicherheit  und  ist  oft  hei  Streitfragen  sehr 
entscheidend.  Wie  oft  kann  man  sich  nur  auf  diese  Weise  überzeugen,  dass 
eine  Urkunde,  deren  Regest  in  zwei  verschiedenen  Werken,  aber  in  anderer 


>)  InreuUire  aoalytique  des  ehart«s  des  eomtes  de  Flandre  autrefois  d^pos^es  au 
eluteaa  de  Rupelmonde ,  et  coosenr^es  aujoardliiii  aui  archives  de  la  Flandre 
Orientale,  publie  par  ordre  da  cnnseil  provincial  de  la  Flandre  Orientale  etc. 
Gand  1843—1846,  1.  vol.,  Nr.  XLIV.  et  580  pag. 


8 

Textirung  abgedruckt  ist,  dieselbe  ist,  wenn  man  die  arehivalisehen  Daten  in 
original!  mit  beigegeben  erbSlt 

Das  zweite  Heft  des  Inventars  wird  bdchst  wahrscheinlich  jetzt  auch 
bereits  vollendet  sein,  das  ganze  Werk  soll  4  oder  5  Lieferungen  von  c.  200 
Seiten  umfassen.  Werthvolle  Beigaben  sind  linguistische  und  numismatische 
Notizen,  Register  der  Materien,  Eigennamen  und  Ortsnamen  u.  s.  w. 

Gent  besoldet  jetzt  einen  eigenen  Archivar  und  einen  Adjuncten  und 
hat  eine  eigene  kleine  Summe  zum  Ankauf  von  Archivalien  und  Hilfsmitteln 
ausgeworfen. 

Der  Archivar  hat  seit  dem  Jahre  18K0,  ausser  der  Classificirung  der  Archi- 
valien, i.  auch  die  administrativen  Papiere  der  Commune  zu  inventarisiren  seit 
der  französischen  Occupation ;  2.  alle  drei  Monate  Bericht  zu  erstatten  ober 
den  Fortgang  der  Arbeiten ;  3.  ein  resum^  seiner  Berichte  wird  alljShrltch  in 
den  Jahresrapport  des  Bürgermeister-Collegiums  aufgenommen.  Überdies  sind 
zwei  Mitglieder  des  Communal-Rathes  der  Schöife  Van.  Lokeren,  Honorar- 
Archivar  und  der  Rath  8t,  Genois,  Conservator  der  Bibliothek,  beauftragt, 
tiber  den  Stand  der  Archive  zu  wachen  und  zu  berichten.  In  dieser  Weise 
geht  Gent  mit  lobenswerthem  Eifer  voran  auf  diesem  Felde,  die  guten  Ab- 
sichten der  Regierung  zu  unterstutzen  und  zu  fSrdem  und  sich  selbst  den 
Ruhm  des  Verständnisses  so  wichtiger  Verhältnisse  zu  vindiciren. 


Gachard  geht  nun  auf  den  zweiten  Theil  Ober,  die  eigentliche  Beschrei- 
bung des  Inhaltes  der  Archive. 

Er  theilt  alle  Documente  nach  den  folgenden  Abtheilungen  ein: 
1.  Chartes  originales. 
II.  Lettres  missives  recues  Tontiiingen  brieven). 

III.  Lettres  missives  ecrites  (geschreven  brieven). 

IV.  Collaces  (Repräsentativ- Körper  der  Commune,  zusammengesetzt  aus 
Schöffen  und  Adeligen)  Collatien. 

V.  Politie  memorien.  , 
VI.  Cartulaires. 

VII.  Registers  et  recueils  concernant  les  troubles  du  XVI.  siede. 
Vni.  Registres  de  la  loi,  des  serments  et  de  la  bourgeoisie. 
IX.  Registres  aux  resolutions. 

X.  „         „    placards  et  ordonances  des  souverains. 

XI.  „         „    publications         »         du  magistrat. 
XII.        „        „    decrets  du  gouvemement. 

XIIL  Register  divers. 
XrV.  Comptes. 
XV.  Collection  d*autographes. 

Ich  muss  gestehen,  dass  mir  diese  Unterabtheilungen  zu  zahlreich  erschei- 
nen, es  hätten  sich  wohl  mehrere  in  eines  zusammenziehen  lassen,  so  z.  B.  II 
und  III  in  eine  einzige  Rubrik  Correspondenz,X,  XI  und  XII  in  eine :  Gesetze,  u.s.w. 
Doch  mag  Herrn  v.  Gachard  die  Eigenthümlichkeit  der  Archivalien  dazu 
bewogen  haben,  wir  wollen  ihm  dies  nicht  als  einen  Fehler  anrechnen. 

Die  Nr.  1.  Original-Urkunden  umiiisst:  Jene  von  Karl  V.  1540  zurückge- 
stellten, 2.  die  im  Jahre  1543  denselben  beigefügten,  3.  326  Privilegien  und 
Gunstbriefe,  welche  die  Stadt  1578  zurückerhielt,  nachdem  von  der  Gesammt- 
zahl  276  verloren  gegangen  waren,  4. 1213  Stücke,  weichein  die  drei  ersten 
Rubriken  nicht  gehören  ,  darunter  4  vom  XIII.,  16  vom  XIV.,  201  vom  XV., 
474  vom  XVI.,  420  vom  XVII.  und  98  vom  XVIII.  Jahrhundert  —  Summa  aller 
Urkunden  über  1600  Stück. 

Die  älteste  ist  vom  J.  1178  —  ein  Schiedspruch  von  Philipp,  Erzbischof 
von  Cöln.  Dann  folgt  die  berühmte  Urkunde  der  Königin  Mathilde  Ober  das 
politische  und  legislative  Regiment  der  Stadt  ohne  Datum,  —  welche  man  ins 


9 

Jahr   1190  seUt,    dann  eine  gleichfalls  andatirte  des  Grafen  Balduin  —  ins 
Jahr  1191  rangirte,  6  Urkunden  von  1197  und  1199. 

Keine  Stadt  Belgiens,  mit  alleiniger  Ausnahme  von  Ypern  vielleicht,  besitst  so 
viele  Original-Urkunden  des  XII.  Jahrhunderts.  Vom  XIII.  Jahrhundert  sind 
c  BO,  ^20  vom  XIV.,  275  vom  XV.  Leider  sind  viele  beschfidiget  und  der 
Siegel  beraubt. 

Polgen  hierauf  die  Regesten  aller  jener  Urkunden,  welche  Gachard  das 
meiste  geschichtliche  Interesse  boten.  Wir  werden  davon  nur  jene  kurs  andeuten 
welche  för  Österreich  von  Bedeutung  sind. 

1477,  12.  Nov.  Bruxelles.  Abolition  accordee  par  Max.  et  Marie  a  ceux 
de  Gand,  pour  une  erneute  qui  avait  ecjate  le  5  nov.  et  ce  comme  ^tant  la 
premiire  grüiceque  lesGantois  avaient  sollicit^e  du  duc  depuis 
ta  reception  au  comte  de  Flandre. 

1487.  Beitritt  der  StSdteBruges  und  Ypern  zum  Vertrage  vonArras,31.0ct 
1487.  Protestation  des  Lievin  Bomveus  comme  procureur  des  trois  membres  de 
Gand  contre  Felection  de  la  loi  faite  par  huit  eliseurs  que  le  roi  des 
Romains  avait  nomm^s,  obwohl  der  König  nur  vier  ernennen  soll,  und  die 
andern  vier  die  Stadt. 

1487,  7.  Nov .  Protestation  desselben  gegen  K.  Max ,  welcher,  statt  ohne 
Begleitung  nach  Gent  su  kommen,  alle  Truppen  von  Flandern  mitbrachte,  woge- 
gen die  Genter  sich  bewaffneten  um  sich  su  schützen  —  daher  diese  Waffen- 
ergreifung keine  Erneute  genannt  werden  könne,  und  daher  die  diesfalls  verfügte 
Entaiehung  ihrer  Privilegien  ein  ungerechter  pretext  sei. 

20.  Jfin.  1487.  Klagen  gegen  K.  Max. 

27.  JSn.  1487.  Klagen  gegen  K.  Max. 

4.  Nov.  1488.  Innocenz  VIIL  hebt  das  über  Brügge,  Gent  und  Tpem 
verhSngte  Interdict  auf,  welches  er  zu  Gunsten  K.  Maximilian*8  erlassen  hatte. 

11.  Dec.  1541.  K.  Marie  nimmt  das  don  gratuit  der  Stünde  von  Flandern  an. 

1549.  Nachfolge  des  Erzherzogs  Philipp. 

7.  Aug.  1553.  Proposition  wegen  Geldhilfe. 

1553, 1  März.  Item.  Umtriebe  des  Königs  von  Frankreich,  um  die  Heirath 
der  Königin  von  England  mit  Spanien  zu  hintertreiben. 

157ö  und  1579  Religionsfriede  in  Gent. 

23.  JSn.  1579.  Acte  de  Punion  d*Utrecbt. 

II.  I^ttres  missives  recues.  Empfangene  Briefe. 

Sie  umfassen  56  Fascikel  und  reichen  vomJ.  1460 — 1795.  Nicht  alle  betref- 
fen den  Magistrat  von  Gent,  viele  sind  an  die  etats  oder  an  die  quatre  membres 
de  Flandre  gerichtet  Das  Vorkommen  dieser  letzteren  erklärt  sich  dadurch, 
dass  die  Stände  von  Flandern  bis  ins  XVII.  Jahrhundert  keinen  bestimmten  Ort 
ihrer  Versammlung,  oder  als  Aufbewahrungsort  ihrer  Papiere  hatten.  Daher 
blieben  ihre  Acten  in  den  verschiedenen  Städten  liegen,  wo  sie  zeitweilig 
sassen,  und  die  Communalbeamten  auch  die  Dienste  des  Archives  besorgten. 

Diese  Sammlung  ist  übrigens  arm ;  sie  enthält  aus  der  Epoche  der  Her- 
zoge von  Burgund  nur  Einen  Brief  vom  26.  Sept.  1460.  In  der  späteren  Zeit 
des  XVI.  Jahrhunderts  ist  sie  reich  und  wichtig.  Gachard  gibt  aus  dem 
Inhalte  mehrere  Proben  im  Auszuge  und  in  extenso. 

Abgesondert  von  diesem  grossen  Ganzen  der  Briefe  sind  jene  der  Prin- 
zen von  Oranien  in  einem  Bande  82  Stucke,  vom  23.  Jan.  1578  bis  19.  Juni 
1584.  Von  diesen  sind  bereits  gedruckt:  17  in  dem  2.  Bande  von  de  Tonge 
Verhandelingen  en  onuitgegeven  stukken  betreffende  de  geschiedents  der  Ne- 
derlanden  1827,  und  15  von  H.  Green  van  Prinsterer  in  seiner  Correspondancc 
inedete  de  la  maison  d^Oranse  Nassau.  Die  übrigen  will  Gac  ha  rd  dem  dem- 
n^hst  erscheinenden  4.  Bande  seiner  Correspondancc  de  Guillaume  le  Taciturnc 
einverleiben.  Im  Jahre  1844  hat  man  aufgefunden  ebenfalls  abgesondert :  Lettres 
missivea  du  duc  deParme  et  de  Pierre  Ernest  comte  de  Mansfelt  au  magistrat  de 
la  ville  de  Gand,  suivies  de  lettres  relatives  au  mariage  d*Albert  et 
dMsa  belle  et  remontrances    du  clerge  ä  ec  sujet  de  1588  4  1598. 


10 

III.  Lettres  misstves  ecrites,  geschriebene  Briefe. 

Diese  Sammlung  beginnt  1550  und  endet  1794.  34  Fascikel  und  begreift 
alle  von  der  Stadt  und  ihren  Functionären  an  Fremde  gerichtete  Schreiben. 

IV.  Collaces  (Collatien).  CoIIace  istdcrReprSsentativ-Körper  der  Com- 
mune und  besteht  aus  den  Schdflfen  und  den  Notables.  In  diesen  Papieren, 
24  Fascikel  von  1540 — 1794,  sind  die  dieser  Körperschaft  gemachten  Pro- 
positionen und  von  ihr  gefassten  Beschlüsse  im  Original  vorhanden. 

V.  Politie  Memorien.  Diese  enthalten  Memoiren,  Copien  von  Stücken, 
Notizen,  Bruchstücke  von  gerichtlichen  Acten,  Instructionen  für  die  Deputir- 
ten  nach  Hof,  Berichte,  welche  diese  an  den  Rath  erstatteten ,  Bittschriften 
an  die  quatre  membres  und  der  letzteren  an  den  Kdnig,  Versammlungsacteii, 
Auflagen,  aides  et  subsides,  u.  s.  w. 

VI.  Cartulaires.  Sammlungen  und  Urkunden  und  Privilegien;  doch 
finden  sich  darin  auch  vor  Briefe ,  Streitsachen  und  andere  Gegenstände, 
welche  man  des  Copirens  werth  erachtete. 

Diese  Abtheilung  erscheint  H.  Gachard  so  werthvoll,  dass  er  die  ein- 
zelnen Stücke  speciticirt.  Wir  können  ihm  hier  nicht  folgen,  sondern  verweisen 
auf  das  Buch  selbst.  Sehr  viele  iiir  die  Geschichte  Karfs  Y.  wichtige  Daten 
linden  sich  in  ihnen  vor.  Gacha  rd  beschreibt  17  A — R  davon. 

YII.  Registres  et  recueils  concemant  les  troubles  du  XVI.  siede  —  die 
grosse  Geschichtsepoche  der  Niederlande  —  daher  die  sie  betreffenden  Archi- 
valien die  wichtigsten. 

Auch  diese  beschreibt  Gachard  im  Detail: 

A)  Documents  concemant  les  troubles  et  nouvelle  religion.  Octob.  1564  bis 
Aug.  1566. 

B)  Relations  concemant  ut  sup.  1565 — 1567. 

C)  1566,  und  1  Stück  von  1579. 

D)  Documents  sur  la  restitution  des  privilegcs  1577  et  Tarrestation  des 
seigneurs  d'Arschot  1577 — 1580. 

E)  Stuckx  raekendc  d*Unie  van  Utrecht.  (Stücke  die  Utrechter  Union 
betreffend.) 

F^  Register  ohne  Titel  mit  der  Bezeichnung  Y.  672  BlStter.  Es  enthält 
Stücke  aus  dem  Jahre  1577  als  Briefe  von  Don  Juan  d*Austria,  des  Staats- 
rathes,  der  Stände  u.  s.  w. 

G),  HJ  und  I)  ebenfalls  Actensammlungen  der  Jahre  1578  ,  1577 — 
1583  und  1579. 

YIII.  Registres  de  la  loi  des  serments  et  de  la  bourgeoisie.  Enthält  die 
YerSnderungen  in  den  Magistratualen  (seit  1301) ,  die  Eidesformeln  für 
diese,  die  Bürgerschaftsbücher,  d.  i.  die  Zulassung  oder  Verleihung  der  Bör- 
gerschafL  Alles  in  Bänden. 

IX.  Registres  aux  resolutions.  Diese  sind  zweierlei :  Resolutionen  des  Ma- 
gistrates, und  solche  der  Stände  von  Flandern. 

Von  den  erstem  sind  48  Bände  von  1549 — 1794,  von  dem  der  Stände 
18,  nur  einzelne  Jahre  enthaltend,  vorhanden.  Von  1564 — 1595,  dann  von 
1670 — 1783.  Die  flandrischen  Stände  stehen  in  der  Aufbewahrung  ihrer  Acten 
weit  denen  von  Hennegau  und  Brabant  nach.  Die  ersteren  besitzen  sie  von  1527 
an  gegenwärtig  in  Mons.  Die  noch  älteren  derer  von  Brabant  gingen  theil- 
weise  in  dem  fürchterlichen  Bombardement  von  Brüssel  durch  Villeroi  1695 
zu  Gmnde. 

X.  Registres  aux  placards  et  ordonnances  des  Souverains.  8  Bände  und 
6  Fascikel  von  1515—1795  (landesfiirstliche  Gesetze). 

XI.  Registres  aux  publications  et  ordonnances  du  magistrat.  23  Bände  ron 
i482— 1616  und  von  1545—1727,  dann  1  von  1337  und  1338,  1  von  1628— 
1644,  1  von  1781—1791  und  1782—1787. 

XII.  Registres  aux  d^crets  du  gouveraement.  4  Bände  enthalten  die  Decrete 
und  Depeschen  (ErlSsse)  der  Regierung  von  1725,  der  Regentschaftsperiode  der 
Erzherzogin  Maria  Elisabeth  bis  Joseph  II. 


11 

XIII.  Registres  divers.  In  diese  Rubrik  nimmt  Gac ha  rd  alles  auf,  was 
sich  in  die  andern  nieht  ran{»iren  liess  als:  Tonüeux,  Wasseracten  ,  einige  Pri- 
vilegien, mehrere  Cartularien  aus  der  Abtei  St.  Peter  die  um  so  interessanter 
sind,  als  sich  weder  die  Originale  noch  die  Copien  unter  den  Archivalien  von 
SL  Peter  beCnden,  welche  in  dem  ständischen  Archive  zu  Gentaufbewahrt  werden. 

XIV.  Comptes.  Eine  Reihe  von  Communal- Rechnungen  vom  Jahre  1314 
angefangen  bis  1790,  jedoch  fehlen  einige  Jahre. 

Ausser  diesen  allgemeinen  Rechnungsacten  sind  in  dieser  Abtheilung  auch 
besondere  enthalten,  als  :  Anleihesachen ,  Geldsachen  aus  der  Zeit  der  Unruhen 
unter  Max  1.,  Kirchengelder  etc. 

XV.  Autographen- Sammlung.  Diese  Unterabtheilung  scheint  uns  wohl 
äberflössig,  Gachard  gesteht  selbst  zu,  dass  sie  dasselbe  enthält,  wie  andere 
derlei  Sammlungen.  In  jedem  grösseren  Archive  scheiden  sich  einzelne  dem 
Inhalte  nach  wert hiose  Sachen  als  Autographen  aus,  sind  aber  immer  verwerflich, 
wenn  nieht  der  Zweck  dabei  verfolgt  wird  ,  sie  als  eine  Controle  zur  schnellen 
Erkennung  von  Original -Unterschriften  zu  benützen  —  weil  buutig,  durch  die 
Wuth  sie  zu  bereichem,  die  eigentlichen  Archivzwecke  leiden.  Als  interessante 
pieee  citirt  Gachard  einen  Brief,  womit  Guicciardini  dem  Magistrate  von 
Gent  ein  Exemplar  seiner  Description  des  Paysbas  überreichte,  ganz  eigen- 
händig; —  einen  Brief  des  berühmten  Sanderus,  Herausgebers  des  Flandria  illu- 
strata  und  Brabantia  sacra  *}*  1664,  über  die  Nothwendigkeit  in  Gent  eine  öffent- 
liche Bibliothek  zu  errichten. 

Als  Anhang  sind  dem  Werkchen  beigegeben : 

1.  Ein  Circulandum  des  Ministers  des  Innern  an  die  Gouverneure  der 
Provinzen,  womit  er  ihnen  die  Publicirung  und  Gemeinnutzigmachung  ihrer 
Archive  anempfiehlt,  vom  4.  Juli  1849. 

Z,  Inventarium  der  dem  Erzherzoge  Maximilian  am  22.  Juli  1485  durch  den 
Magistrat  von  Gent  überlieferten  Documente. 

3.  Extract  aus  dem  Inventar  der  Documente,  welche  der  Regierung  der 
Niederlande  zu  Lille ,  in  Folge  des  Vertrages  von  1769  ausgeliefert  wurden. 
Gachard  macht  dazu  die  Bemerkung  dass  alle  diese  Urkunden  1794  nach 
Österreich  gebracht  wurden  und  sich  noch  dort  befinden. 

4.  Urkunden  die  Unruhen  in  Gent  betreffend,  1566^1567,  32  Stücke  in 
extenso  abgedruckt. 

Register: 

Wir  schliessen  diese  Anzeige  mit  dem  Wunsche,  dass  man  auch  in  Öster- 
reich und  allen  seinen  Theilen  dahin  trachten  möge,  ähnliche  Arbeiten  zu  for- 
dern. Welche  Unterstützung  würden  sie  dem  Geschichtsforscher  und  Geschichts- 
schreiber gewahren.  Auch  nur  darum  haben  wir  den  Inhalt  des  vorliegenden 
Büchleins  so  detaillirt  angegeben,  um  zu  zeigen,  in  welcher  Weise  beiläufig 
derlei  Arbeiten  anzugreifen  wären. 

(Note.)  Circulaire  du  roinistre  de  Tinterieur  aux  gouverneurs  des  provinces. 
BraxeUes  le  4.  juiUet  1849. 

Monsieur  le  gouverneur! 

La  pluspart  de  nos  grandes  villes,  et  meme  plusieurs  localit^s  d*une  impor- 
tance  secondaire,  ont  en  leur  possession  des  archives,  qui  intcressent,  a  un  haut 
degre,  soit  Thistoire  locale,  soit  Thistoire  g^nörale  du  pays:  mais  ces  richesses 
historiques  restent  presque  toujours  ignor^s  des  personnes  qui  sont  le  plus 
interessees  k  en  faire  usage  ä  defaut  d'un  inventaire,  qui  präsente  un  resum^ 
«naiytique  ,  dair  et  precis ,  de  tous  les  documents,  dont  chaquc  collection  est 
compos^. 

De  tels  inventaires  ont  etc  publies  par  le  gouvernement,  pour  ce  qui  con- 
ceme  les  archives  g^n^rales  de  TEtat,  et  demierement,  la  ville  de  Gand  a  livre 
i  la  pablicite  un  pareil  travail,  tres  utile,  pour  les  chartcs  et  documents  qui 
appartiennent  ä  cette  ville. 

D  est  a  desirer,  monsieur  le  gouverneur,  que  cet  exemple  soit  gdn^rale- 
ment  suivi,  et  que  les  administrations  communales  ne  soient  pas  arrdtees  par  la 


12 

d^pense  qu*entraineraii  la  publication  des  inventaires,  Ior8qu*il  et  reconnu  qu*il 
doit  en  resulter  une  haute  utilit^,  non  seulcment  pour  la  scieoce  historique  mais 
ausst  pour  radministration»  roir  pour  les  particulters. 

Je  V0U8  prie  d*appeler  aur  cet  objet  importantrattentioDdes  administrations 
communales  des  villes  de  votre  province  oü  ü  existe  des  depots  d*arcfaiTesd*une 
eertaine  valeur. 

Le  gouvernement  se  fera  un  devoir  de  leur  faciliter  le  travail  qu*il  8*agit 
d*entreprendre,  en  mettant  ceux,  qui  en  seront  charges  en  rapport  avec  M.  Tar- 
chiviste  de  TEtat,  qui  est  k  mSme  de  leur  donner  des  conseils  et  des  avis  utils, 
par  rcxpcricnce  qu*il  a  acquise  en  cette  mani^re. 

II  me  serait  agreable»  monsieur  le  gouverneur,  de  recevoir  le  plus  t6t  pos- 
sible,  de  votre  part,  un  rapport  sur  le  resultat  des  deniarehes  que  vous  aurez 
faites  pour  parvenir  au  ut  indiqu^. 

Le  ministre  de  Finterieur 
Ch.  Rogi^r. 


V.  „Historischer  Atlas."" 

Statistik  des  Hltteltlters. 

Bischöflich-Chiemsee*äches  Urbar  aus  den  Jahren 

1486—1496. 

Papier-Codex  des  XV.  Jahrhunderts  in  Quart  102  BIStter. 

Im  Besitze  des  Herrn  H*.  von  S*.  in  SaUbnrg. 

(Fortsetzung.) 

Von  der  Mul  daselbs  vnd  Angerl. 
Siligin.  metr.  9  denar.  30.  hanns. 

Kendelpaeh  predium. 

Denar.  30  Stewr  denar.  30  pull.  1.  Ruprecht )       a'  t  t 

(Fol.  iZ.)  vlrich        ^  »nc  »c  a  «"»• 

Gaispergs  Aw. 

Siligin.  Scaff.  1  Auen.  3  Stewr  solid.  3  fiir  ludocus  swartz  (andere 
ain  Swein  denar.  70,  ain  fueder  hew  ain  fueder  Schrift)  Elisabeth  sola, 
holtz  denar.  60  pull.  1. 

Hindter  ?nd  voder  Aschaw. 

Denar,  solid.  12  Stewr  solid.  3  holts  2  fue-   Conradus         (        j*  ^  .  ^ 
der.  denar.  40  pull.  2.  Georgius  filius  (  "»edictatem. 

Sweinsteig. 

Siligin.  Scaff.  1  Auen.  ScalT.  2  Stewr  denar.   Thomas  habet  totum. 
80  ain  Swein  denar.  70  et  lignal.  denar.  60  pull.  2.    Michel  (ausgestrichen.) 

Prewhaws. 

Denar.  60  Stcuwr  solid.  3  ain  fueder  holtz   Rudolfus  (ausgestrichen.) 
denar.  15  pull.  1.  vlrich  laspuhler. 


13 

Uintterweispach. 

Siligin.  Scaff.  1  Auen.  Scaflf.  *i  Stewr  denar. 
60  aiD  Swein  denar.*  70  ein  fueder  holtz  vnd  hew,    Gorg. 
denar.  60  pull.  i. 

Yndernweispach. 

Siligin  Scaff.  1  Auen.  Scaff.  Z  Stewr  denar. 
60  ain  Swein  denar.  70  ein  fueder  hew  vnd  holtz   Michel  )  medie- 

denar.  60  pull.  1.  Conradu8(ausge8t.)(  tatem. 

Georgias  filius. 
Gramerstat. 

Auen.  Scaff.  2  Stewr  denar.  28  ain  fueder   Gorg  ogkerl  saluo  jure  cohe- 
holtz  denar.  16  pull.  1.  redum. 

Teuffental. 

Siligin.  Scaff.    Vg  Auen.   Scaff.   yi  Stewr.    Gorg  ockerl  medietatem. 
denar.  40  pull.  1.  Oswald  Awer  (unterstrichen.) 

(Fol.  13.)  ^^.'l  «'S?''' 

vlnch  fihus. 

Ze  Fuschel  vier  lehen. 
Das  erst: 
Denar.  30  Stewr.  denar.  30  pull.  1.  Conradus. 

Dm  ander  su  dem  praoo. 

Denar.  30  Stewr.  denar.  30  pull.  1.  Jacobus  veldner  (ausgestr.) 

Georgius. 
Das  dritt  zwai  tail  io  der  S wannt. 
Denar.  30  Stewr.  denar.  30  pull.  i.  Gorg 

Der  drittail  io  der  Swannt. 

Denar.  30.  katherina  |  ^^^j^^^^j. 

Jofaanes  maritus )        ^ 
Das  Vierd  bintterperg.  Anna  filia,  Georgius  maritus. 

Denar.  30  Stewr  denar  30  pull.  1.  Jacobus.  Gorg  (ausgestr.) 

Hanns  schnesser. 
Tafem  zu  prunn. 

Denar.  24.  Walpurgis. 

Gorg  maritus.' 
Der  zehent  in  der  kopl. 

Siligin.  Scaff.  10  Auen.  Scaff.  10  Gorg    )  habent  insscri- 

Nota  ad  quamlibet  Scaff.  Siligin.  census  et   Conrad  i  ptionem. 

decime  suprascriptam  superadditur  vna  metreta 

Siliginis. 

De  silua  prope  Nochstain. 

Conrad  von  Aschaw  vnd  Thomas  kelch  denar.  solid.  6. 
Gorg  keckh  vnd  Conrad  Rotnpacher  denar.  solid.  6. 
Gorg  von  hintterweispach  denar.  solid.  6. 
Gorg  ockerl  denar.  solid»  6. 
Conrad  Rotnpacher  denar.  solid.  6. 
Cristan  Rot  denar.  solid  6. 

(Fol.  14.) 


14 

Summa  reddituum  inclusa  dccima  huiiis  officij. 

Si ligin.  ScaflT.  35  minus  i  mctret. 

Auen.  ScaflT.  S4. 

Pull.  4i. 

Pull,  carnispruual.  34. 

Oua  180. 

Denar,  libr.  32  denar.  5. 

(Mit  anderer  Schrift  und  eingeschoben.)  Item  dectma  in  talgew  super  duo- 
bus  prediis  scilicet  an  der  herrenj^rueb  et  an  der  Sag  emptis  per  Episcopum 
dominum  bertoldum,  coliigitur  ad  ßdcles  manus  juxta  ratam  in  literis  eroplionis 
expressam  collationem. 

Das  Gericht  dicnnt  Jerlieh. 

Denar  sol.  10  nunc  vacal  istis  temporibus. 

Nota  quod  omnia  predia  suprascripta  soluunt  Stewra  et  pullos  pro  volun- 
tate  domini. 

Nota  quod  in  omnibus  prescriptis  predijs  et  in  feudatis  Juditium  attinct 
Eeclesie  Chiemensis  preter  mortem,  quam  infliget  prcco  Archiepiscopi,  Indi- 
tium  prcdiorum  in  fuschel  non  attinet  Eeeicsie  Chiemcusi. 

Nota  quod  in  omnibus  predijs  prescriptis  due  partes  decimc  attinent  Eeeic- 
sie Chiemensi. 

Notii  das  Rasgeiad  in  der  kopl  diennt  Jerlieh  Georgij  maderpalg  ain  fuchs- 
palig  ain. 

Vermerckt  was  meins  gnedigen  herren  von  Kiemsee  Ambtmann  über  vnd  von 
seiner  gnaden  vrbar  wegen  in  der  herschaft  meins  gnedigen  herren  von  Saltz- 

burg  gelegen  ze  richtx'n  hat. 

Von  erst  vmb  das  Erb. 

Vmb  uberpauwn  über  Zewn. 

Vmb  über  macn  über  maissen  das  paiden  halben  das  vrbar  angehört. 

Item  wer  ainen  Marcbstain  anspricht  oder  aufsteckt  zu  vnrecht,  oder 
wer  die  bericht  fürt  ab  dem  vrbar  oder  dem  anderen  sein  holtz  prennt, 
auf  dem  vrbar  oder  in  der  siecht  oder  wer  den  weercn  bei  dem  wasser  auf  dem 
vrbar  nicht  weert  Also  das  dauon  schad  beschicht  oder  vmb  Anlaijt  auf  dem 
vrbar. 

Ita  habetur  in  literis  domini  Ortolfi  Archiepiscopi  quondam  Saltzburg.  etc. 
datis  hominibus  suis  in  Zilerstal,  cuius  dutum  est  1354,  ne  desuper  oriatur  dis- 
senssio  inter  prefcctum  in  kropfsperg  et  propositum  domini  Saltzburg .  eiusdem 
vallis  et  sie  a  simili  ex  quo  predia  Ecciesie  Chiemensis  prius  fuere  vrbar ium 
domini  Saltzeburgen . 

(Fol.  15.) 

Coloni  dant  in  stifta  stiftkrewtzer  scriptori 
denar  2.  Ennstal. 

In  Valle  Anasi. 

Rewnkirchen  hueh  in  parroehia  haws.  petrus. 

Denar,  solid.  2i  pull.  4. 

Aw. 

Denar,  solid.  10  minus  denar.  o  pull.  2  Oua    Matheus  tiliiis  barbare. 
40  pasce. 

Nochuelden. 
Denar,  sold  17.  pull.  2.  oswald. 


IS 


In  parrochia  Grebming. 
Curia  lengdorf. 
Silicin    modios  12  Auen.  mod.   12  denar.    hattns(ausge8tr.)petrusfrater 
libras.  4  solid.  4  pull.  8.  juxta  literas.  gressing. 

NoU  ad  Curiam  lengdorf  spectat  alpis  que   »^a"»»- 
Tocatur  Rassnpach  auf  alter  hulstat  vnacura  ante- 
riori  parte  wlgariter  Aiehannkar. 


Molendinum. 
Denar,  solid.  7,  denar.  20. 

Taberna. 
Denar,  solid.  5. 

Widern  lu  Grebming. 
Denar.  Über.  3.  pull.  2. 

Des  pfarrer  hofstat  zu  Grebming. 
Denar  44. 

Ain  haws  zu  Grebming. 
Denar,  solid.  4. 
(Fol.  16.) 

Pnigkam. 
Denar.  72,  pull.  1. 

Am  Stad  ain  wisen. 
Denar.  32  pull.  1. 

Daselbs  Swabem  aigen  zu  prugkarn. 
Denar.  32. 

Von  einem  Gartel  bei  der  prugkh. 
Denar.  16. 

Daselbs  ain  aigen  zu  prugkaren. 
Denar.  10. 


hanns  (ausgestr.)  grcssing. 
hanns. 

Hanns  gressing  (ausgestr.) 
lienhard  lehner  maritus  filie 
gressing. 

lienbardus. 


Erhardus  Tonr. 


Andreas  hertz. 
Cecilia  vxor. 

vitrici  in  Grebming. 


hanns. 


Conradus  kerss. 


Gorg  gros. 


Ad  Sanctum  Michaelem. 
Hueb  daselbs  vltra  censom  Capellani  capelle 
denar.  sol.  22. 

Denar,  solid.  18.  Egkel. 


Vidier  guetl  daselbs. 
Denar,  solid.  10. 

An  der  widern  am  perg  ob  Sand  Michel. 
Denar  solid.  12,  denar.  24,  pull.  1. 


hanns  finikh. 


lorentius. 


16 


Molendiniun  ibidem. 
Denar,  solid.  4,  denar.  10  pull.  1. 

Auf  rewt  predium  Murren  guetel. 
Denar,  solid.  6  pull.  1. 
(Fol.  17.) 


Denar.  10. 


Auf  Rewt  de  agris. 


Daselbs  de  agris. 


Denar.  10. 


Denar.  10. 


Ze  Tunttendorf. 


banns  lobenwein. 


hanns  kolgrueber. 


banns. 


hanns. 


rotin 


Predium  Selikb  wasser  gutt. 
Denar,  solid.  6. 

Daselbs  de  Suabis  Areis  vel  agris. 
Denar.  14. 

Egiing  de  quodam  agro. 
Denar.  43. 

Ain  gut  daselbs. 
Denar,  solid.  6  pull.  2. 

Oblaren  predium. 
Denar,  solid.  4  minus  denar.  10  pull.  2. 

Geresdorf. 
Denar,  solid.  5. 

Matzeigarn. 
Denar.  48  pull.  Z, 

In  hof  Curia. 
Denar,  libr.  7,  Pull.  4. 
(Fol.  18.) 

Daselbs  predium  vnum  Amelreich. 
Denar,  libr.  1  pull.  1. 

Hacharen  predium. 
Denar,  solid.  20  pull.  2. 

(Fortaetxuug  folgt.) 


Michel  (ausgestr.)  kessler. 
Jodoeus. 

woifgangus. 


lienhart  zehner. 


wolfgang  aigner. 


lienhardus. 


hanns  kautz  (ausgestr.). 
Martinus  Walpurgel  vxor. 

hanns  gressing. 


paulusSchalsserl  tilius.  hanns 
Schalsserl  (durebstr.)  doro- 
thea  vidua. 


Georg  am  gries. 


Gorg. 


Xus  der  k.  k.  Hof-  und  SUaUdrockerci  in  Wiea. 


A?  2.         NOTiZENBLATT.         isss. 


Beilage  nm  Archi?  Ar  Kunde  OsterreicUscber  GeschicbtsquelleD. 

Herausgegeben  von  der  histonschen  GommissioD 

der 

kaiserlicbeo  Akademie  der  WisseDScbafteo  in  Wien. 


fibersicht  der  geegrapUscb  •  UsUriseheA  Uteratir  Ssterreiehs  im 

Jabre  KU. 

Von  Dr. Constantin ron  Wurzbach. 

(ForUetzong.) 

Die  Localgescbicbie  Venedigs  ist  nur  durch  zwei  Werke,  ein  artistisches  von 
grossem  Umfange  und  eine  kleine  Monographie  vertreten.  Ersteres  ist  „l\  Pi- 
laii«  dacale  41  Yeneila  Ulasiratt  da  Fraucesct  Zantttt*'  (Venedig,  Anto- 
ne 11  i,  4®*)»  welches  vom  57. — 64.  Hefte  ist  fortgesetzt  worden.  —  Dieses 
grossartige,  namentlich  durch  seine  —  wenngleich  nur  in  Umrissen,  aber  mit  siss 
seltener  Correctheit  und  Schönheit  ausgeführten  —  Zeichnungen  hervorragende 
Werk  wird  von  einem  ausführlichen  und  aus  Quellen  gearbeiteten  historischen 
Texte  begleitet;  desshalb  wurde  dieses  Werk  auch  unter  die  geschichtlichen 
eingereiht.  Der  Verfasser  theilt  dassselbe  in  24  Abtheilungen,  nach  24  Haupt- 
theilen  und  GemSchern  des  Palastes  ab.  Jeder  Theil ,  als  z«  B.  das  Äussere  des  siio 
Palastes,  die  Stiegenhalle,  die  goldene  Treppe,  der  Schildsaal,  der  Saal  mit 
den  vier  Pforten,  der  Saal  der  Zehn,  das  Gemach  der  Inquisitoren,  der  Saal 
des  grossen  Rathes,  der  Saal  des  Beschlusses  u.  dgl.  m.,  bildet  eine  für  sich 
bestehende  Monographie,  die  durch  Tafeln,  deren  Anzahl  sich  für  einen  Abschnitt 
oft  bis  auf  30,  40  erhebt;  illustrirt  und  durch  einen  das  kleinste  Detail  schil-  3143 
demden  Text  erlftutert  wird.  Das  ganze  Werk  wird  3  starke  Quartbfinde  bil- 
den. Die  bisher  erschienenen  Tafeln  der  64  Hefte  erheben  sich  bereits  über 
ein  und  ein  halbes  Hundert.  —  Eine  kleinere  Monographie  ist  von  Giov.  Baltista 
Guiotto  erschienen:  „Cenal  sttrlcl  suU'  aatlea  CItta  i\  Jestlt  e  suUa  trlgloe 
dclla  Ctfa  Zucckerlna*'  (Venedig,  G.  Longo,  18  S.,  8®*)  mit  Angabe  siso 
sSmmtlicher  Bischöfe,  welche  von  876— 1463  den  Bischofssitz  von  Jesolo  ein- 

fenommen  haben.  —  Von  topographisch- historischem  Interesse  ist  die  «P^r 
eiie  Fabrlf-Gallegarl**  von  B.  V.  Luciani  herausgegebene  Festschrift: 
„aelaiitne  ii    ClfUal  dl   Bellunt  preaeaUU  nelF  eecell.   Collegit   dal  uob.  8er 
Fraaeeict  Xen  rlttrnatt  da  quel  Regimenta  1600,  6  OUtbre'*  (Venedig,  Mcrlo.  siss 
22  S.,  3  Bl.),  worin  neben  der  Darstellung  der  Verwaltung,  Topographie  und 
historischen  Notizen    aus  dem  Anfange   des  17.  Jahrhunderts  auch  die  nach 
14  Gemeinden   des   Gebietes  vorgenommene  Volkszfihlung   enthalten  ist.  — 
Endlich  kann  hier  noch  die  Drucl^chrift:   „Cennl  sulla  storla  ftlografata  drir 
Arckltcttofa  dl  Veneila''  (Venedig,  Grimaldo,  64  S.,  8<>')  angeführt  werden,  3i6u 
welche  zur  Erlftuterung   einer  Reihe  photographirier  Ansichten  Venedigs  in 
Druck  gelegt  worden  ist  Diese  Erläuterungen  sind  historisch-Ssthetiscb.  Sie 
gehen  vorerst  die  Bauten  Venedigs  nach  den  verschiedenen  Gattungen  des  Bau- 
st jls  durch,  und  zwar  beginnend  mit  dem  römisch-christl. ,  folgen  der  byzanti- 
nische, lombardische,  arabische  Spitzbogen- Styl,  der  Styl  des  Wiederauflebens  3i«5 
der  Künste,  der  dassische  Styl  und  der  Styl  des  Verfalles.  Nun  folgen  kleine 
kiatorische  Skizzen  über  160  Plätze,   Kirchen,   öflTentliche  und  Privatbauten 
Venedigs  mit  jedesmaliger  Angabe  des  Erbauers. 


18 

Reicher  als  die  Localgeschichte  ist  aber  die  Perstneiigesckickte  Venedigs 

3170  und  seiner  Prorinzen,  sowohl  durch  grössere  Biograph.  Werke,  als  auch  durch 
eintelne  Biographien  vertreten.  Unter  den  grösseren  biographischen  Werken 
sind  zuerst  zu  nennen  die  „Blografie  del  Dtgl  dl  Veneila . . . .  Edlilt ne  sectnda'' 
(Venedig,  Grimaido,  gr.  4®*)*  ^^^  Tollendete  Werk  wird  60  Hefte  in  2 
Bänden  mit  120  Porträten  im  Kupferstich  umfassen.    Bis  Ende  1855  sind  43 

8175  Hefte  erschienen.  Der  Text  ist  ron  Franc.  Caffi.  Giov.  Casoni,  Emanuel 
Ritter  Cicogna,  Gianant  Mosch  ini  und  Giov.  Veludo  bearbeitet;  die 
Tafeln  sind  Ton  Ant  Nani  gestochen.  Diese  zweite  Auflage  ist  durch  die 
der  Biographie  eines  jeden  Dogen  zum  Tbeil  auf  besonderen  Blättern  beigege- 
bene  Darstellung  und  Beschreibung  der  Münzen»  welche  unter  seiner  Regt«- 

3180  ning  geprägt  worden,  bereichert  und  vermehrt  Der  Stich  der  Porträte  und 
Münzen  ist  sehr  sorgföltig  ausgeführt  Die  Biographien  der  einzelnen  Dogen 
sind  kurz  und  beschränken  sich  mehr  auf  allgemeine  Daten ,  hingegen  ist  der 
numismatische  Theil  des  Textes  mit  grosser  Ausfiihrlichkeit  behandelt  —  Ein 
zweites  grosses  Biographenwerk  ist  das  „Pantetn  Venete''  (Venedig,  Teresa 

3185  Gattei,4®')^)>vovon  bisher  25  Hefte  erschienen  sind.  Den  biographischen  Theil 
bearbeitet  der  als  Kanzelredner  bekannte  Abbate  Giuseppe  Veronese,  die 
Porträte  sind  in  Kupferstich  von  D  a  1  a  ausgeführt  Die  bisher  erschienenen 
Biographien  behandeln  folgende  in  Venedigs  Geschichte  hervorragende  Per- 
sonen: Enrico  Dandolo  (geb.  1108,  gest  1205); —  Lazzaro  Bonamico, 

3190  Dichter  (geb.  in  Bassano  1479,  gest.  1552);  —  Marco  Polo,  der  berühmte 
Reisende  (geb.  in  Verona  1251,  gest  1323);  —  Lorenzo  Giustiniani, 
Patriarch  von  Venedig  (geb.  1380,  gest  1456);  —  Egidio  Forcellini, 
Lexikograph  (geb.  zu  Fener  20.  August  1688,  gest  4.  April  1768);  ~  Andrea 
Palladio,  Architekt  (geb.  zu  Vicenza  13.  November  1518,    gest  19.  August 

8195  1580);  —  Tiziano  Vecellio,  Maler  (geb.  zu  Pieve  a  Cadore  1477,  gest 
27.  August  1576);  —  Pietro  Bembo,  Philolog  und  Geschichtschreiber  ^eb. 

20.  Mai  1470,  gest  1547);  —  Aldo  Manuzio,  Typograph  (geb.  zu  Bassiano 
1449,  gest.  6.  Februar  1515);  —  Apostolo  Zeno,  Gelehrter  (geb.  zu  Venedig 
11.  Dec.  1668,  gest  1750);  —  Francesco  Bianchini ,  Philosoph,  Archäolog 

8800  und  Mathematiker  (g^b.  za  Verona  13.  December  1662,  gest  1728);  — 
Tiberio  Deciano,  Rechtsgelehrter  (geb.  zu  Udine  3.  August  1509,  gest 
7.  Februar  1582);  —  Lucio  Doglion  i,  Geschichtsforscher  (geb.  zu  Belluno 

21.  August  1730,  gest.  1803);  —  Giorgio  Barbarella,  genannt  Giorgione, 
Maler  (geb.  zu  Castelfranco  1477,  gest  1511);  —  Francesco  Moros  ini, 

8805  Doge  (geb.  im  Peloponnes  1618,  gest  1694)  ;  —  Paulo  Paruta,  Geschichts- 
forscher (geb.  14.  Mai  1540,  gest.  1598);  —  Anton  Lazzaro  Moro,  Geolog 
(geb.  im  Friaul*schen  13.  Mai  1677,  gest  1764);  —  Giovanni  Arduini,  Geolog 
und  Paläontolog  (geb.  zu  Caprino  im  Veronesischen  16.  October  1714 ,  gest. 
21.  März  1795);  —  Benedeite  Mar  cell  o,  Componist  und  Musiker  (geb.  zu 

8810  Venedig  24.  Juli  1686,  gest  1739);  —  Marco  Foscarini,  Doge  (geb.  1695, 
gest  1763);  —  Vincenzo  Sc  amozzi,  Architekt  (geb.  zu  Vicenza  1552 ,  gest 
1616);  —  Carlo  Goldoni,  Lustspieldichter  (geb.  1707,  gest  1793);  — 
Gaspare  G  ozzi ,  Dichter  (geb.  20.  December  1713,  gest.  1786)  —  und  Fran- 
cesco Algarotti,  Schriftsteller  (geb.  zu  Venedig  1712,  gest  1764).  —Ausser 

8815  den  genannten  grossen  biographischen  Werken  ,  Venedig  und  seine  Provinzen 
betreffend,  erschienen  noch  mehrere  kleinere  und  darunter  zum  grossem  Tbeile 
Biographien  einzelner  Personen,  geboren  in  Venedig,  Verona,  Padua,  Vincenza, 
Belluno  und  in  anderen  Orten.  In  analoger  Weise,  wie  der  von  Schlich- 
tegroll begonnene,  und  bis  auf  den   heutigen  Tag  fortgesetzte  „Nekrolog 

8880  der  Deutschen''  erscheinen  auch  in  Venedig  alljährlich  die  gesammelten  Nekro- 
loge der  im  abgelaufenen  Jahre  Verblichenen,  die  sich  in  einer  oder  der  andern 


1)  »Gazzett«  ariziale  M  Veaezia«*  1855,  Nr.  260.  —  »Cronaca*  . .  .  Glomtle  pabbl. 
da  Igo.  Cant^,  1855,  S.  1011. 


19 

Art  Yerdtensie  om  den  Staat  und  das  Gemeinwohl  erworben  haben.  Im  J.  1855 
kamen  zwei  solche  SehriAen  heraus:  „Meniltni  tnorlflehe  del  deftntt  dt  Yeneila. 
II.  Senestre  1854*'  (ebendas. ,  Perini,  8**)  >  —  und  „Meniitnl  toorifiche  del 
deftiti  I.  Senestre  1855"  (ebendas.).  Diese  ^Menzioni**  enthalten  die  Insehrif-  8225 
ten  der  Denkmfiler,  die  Nekrologe,  die  auf  Verstorbene  geschriebenen  poetischen 
Nachrufe  u.  dgl.  ta.  —  Einen  Beitrag  zur  Lebensgeschichte  eines  Künstlers 
filterer  Zeit  bildet  der  »Prtcesst  del  SanstTlnt^  (Venedig,  Naratovich, 
28  8^8**)'  SansoTino,  Jacopo  Tatti  genannt,  hatte  sich  im  Jahre  1527 
TonRom,  wo  die  Bourbonen  alles  mit  Feuer  und  Schwert  verwüsteten,  nach  Ve-  3230 
nedig  geflüchtet  und  daselbst  eine  grastliche  Stfitte  gefunden.  Er  wurde  bald  von 
der  negierung  mit  der  Ausführung  grossartiger  Bauten  betraut ,  welche  noch 
jetzt,  wie  die  goldene  Treppe  im  Dogenpalast,  das  Münzgeb&ude  u.  a.  Bewun- 
derung erregen.  Am  18.  December  1545  geschab  es,  dass  in  einem  von  San- 
sori  no  ausgeführten  Bau,  in  der  sogenannten  „Libreria*',  welcher  gegen-  323s 
wfirtig  einen  Theil  des  königl.  Palastes  bildet,  das  Gewölbe  einstürzte  und  einen 
grossen  Schaden  verursachte ,  Sansovino  wurde  desshalb  verhaftet  und  ihm 
der  Process  gemacht.  Zu  seinen  lebhaftesten  Vertheidigem  zShlten  Don  Diego 
Mendoza,  Gesandter  Kaiser  Karl  V.,  der  Bildhauer  und  Poet  Danese  Catta- 
aeo  undAretino,  welche  seine  Befreiung  erwirkten.  Dieser  Process  bildet  den  S24o 
Inhalt  der  obigen  Schrift.  —  Die  übrigen  biographischen  Arbeiten  betreffen 
einzelne  Personen  der  neueren  Zeit.  Ober  gebome  Venetianer  und  solche, 
welche  sich  Verdienste  um  Venedig  zunfichst  erworben  haben,  erschienen:  „Della 
fHae  degll  stadi  dt  PVaBcesct  Enriet  Trtls,  nedlct  veneilant**  (geb.  28.  Sept 
1780,  gest.  30.  Mai  1854).  Discerst  del  Dr.  Lilgl  Nardt (Venedig,  Nara tovi  ch,  3245 
28  S.,  4®*).  Der  Biographie  ist  auch  das  Portrfit  von  Tr  oi  s  beigegeben,  der 
nicht  blos  als  praktischer  Arzt  ausgezeichnet  war ,  sondern  sich  als  medicini- 
scher  Schriftsteller  einen  Namen  erworben  hatte.  —  „Orailooe  fkinebre  In  lade 
del  Czfallere  Alessandre  Raccbettl"  (geb.  2.  Mai  1789,  gest.  24.  April  1854), 
lettadairAbbateD.  Franc.  Nar  dl  (Padua,  Bianchi,  16  S.,  4«0*  Racchetti  3250 
war  Professor  der  Rechte  an  der  Cniversitöt  zu  Padua,  Prfisident  des  I.  R.  Istltuto 
Venetf  dl  scleue  ece«  und  bekleidete  die  höchsten  Facultätswürden,  wie  auch  der 
Staat  seine  vielseitigen  Verdienste  um  die  Wissenschnft  durch  mehrfache  Aus- 
zeichnungen belohnt  hat; —  »Klegle  del  Coite  Klee lo  P  r  I  a  1 1 ,  Presldente  alla  Com- 
■issltae  degllaslll  d^ifaniia  In  Veneila*«  (geb.  24.  Mai  1792,  gest.  11.  Febr.  3255 
1854),  letlf  dal  Ctnte  Plerlirigt  Bembe  (Venedig,  G.  Longo,  52  S.,  8o*^). 
Graf  Priu  li  widmete  sein  ganzes  Leben  der  öffentlichen  Wohlfahrt  Der  „V\9l 
feidaiiene  degll  aslll** ,  welcher  er  insbesondere  sein  Wohlwollen  zugewendet, 
testirte  er  60000  Lire.  In  Folge  dessen  beschloss  das  Municipium  Venedigs  seine 
Marmorbüste  im  Municipalpalaste  aufzustellen.  Bei  dieser  Gelegenheit  wurde  3260 
auch  der  in  obiger  Schrift  enthaltene  Vortrag  gelesen.  Der  Schrift  liegt  die 
Abbildung  der  Büste  bei.  —  „II  Medleo  caUellce.  £logio  fanebre  al  €#.  Tema  st 
dlftrclaeBrufDera,  Dtttere  In  Medicina«  (geb.  1.  Oct.  1802,  gest.  31.  Mai 
1854),  detfatt  dal  P.  6 1  a  n  m  a  r  I  a  da  Verena  (Padua,  Seminardruckerei,  32  S.  8®*)- 
Auch  diese  Leichenrede  auf  einen  anerkannten  Arzt  Wurde  bei  Gelegenheit  der  S2G5 
Aufstellung  des  ihm  von  Freunden  errichteten  Denkmales  vorgetragen  —  und 
»Per  utile  dl  Bertelini  Pliiatl"  (Bassano,  Roberti,  10  S.,  8<»*)  gab  Giov. 
Batt.Ch  ilesotti  einige  Briefe  des  berühmten  Abb. Natale  Dalle  Laste  heraus, 
welche  aus  den  zu  Thiene  aufbewahrten  Originalien  zum  ersten  Male  gedruckt 
wurden.  —  Der  Kalender  auf  1856:  „Chi  ntn  risica  nen  rtsica''  (Venedig  Cec-  3270 
ehini)  enthilt  Lebensskizze  und  PortrSt  des  Gius.  Fantuzzi  (geb.  10.  Oct« 
1762,  gest.  1.  Mai  1800). 

Zur  Perseaeageackkkte  von  Verona   wurden  „Ceaal  sepra  varle  faniglle 
Ulastri  dl  Vefeaa<<  (ebendas.,  VicentinieFranchini.  3  Bl.,  160  S.,  S«*) «) 

^)  »Amiali  aniverMli  di  SUtitUca"  (Mailand).  lU.  Bd.,  S.  4. 
*)  ,!l  Collettore  deir  Adige*  1855,  Nr.  40.  —  „Österr.  Bl.  f.  Literatur  and  KoDst« 
laSS,  Nr.  32,  8.  236. 

2» 


20 

3373  herausgegeben.  Diese  „Cenni^  sind  ein  von  Cartolari  verfasster  Anhang  zu 
seinem  Werke :  „Sülle  fftmlglie  giiascritle  at  nobile  CeBsIglit  dlVerana''.  Das  Buch 
enthält  neben  genealogisclken  Mittheilungen  über  viele  Adelsgeschlechter  Vero- 
na*$  auch  Ausrührlicheres  über  den  Jenisalemitaner  Orden  und  über  die  heil. 
Toscana,  eine  Ordensschwester.    Ober  letztere  bringt  das  Buch  einen  an  sie 

3280  gerichteten  1576  gedruckten  „Inno"  und  den  Auszug  aus  dem  lU.  Bande  der 
Acta  Saocterom  der  BoUandisten,  welcher  sie  betrifft  Den  Schluss  der  Schrift 
bildet  eine  Abhandlung  über  Gerardo,  Rettore  nell*  anno  1095  des  Spitals 
von  S.  Giovanni  in  Jerusalem,  und  ein  biographisches  Verzeichniss  der  71  Mei- 
ster und  Grossmeister  des  Jerusalemitaner  Ordens  von  1118 — 1855.  welche  hier 

328S  kurz  charaklerisirt  werden.  —  Ausserdem  erschienen  noch  folgende  Schriften: 
„Tre  erailoDl  alla sania  inemtria  dl  Mtnslgot r Caotnict  ttlaseppe  Maria  Bellt bI 
Vic.  Gen.  Vesc.  e  Arelp,  della  Gattedrale  ,  dl  Domeolce  P  t  n  p  e  1 ,  Arclprele  dl 
8.  FeriBo  Magglere,  dl  Gaspare  Berten  I,  Siiperifre  de'  SacerdetI  delle  SUmate« 
Stritte  recitate  e  publlcate  dal  Camlllt  Bresc  1  an  I«  (Verona,  Fr  izierio,  99  S., 

3290  Lex.  8<>*).  Dieser  Schrift  ist  das  lithographirte  Portrfit  des  Stifters  der  Priester- 
Congregation  in  Verona  Gasp.  Bertoni  beigegeben.  —  Zu  Ehren  dea  zweiten 
erschien  noch  eine  andere  Schrift:  „In  inemerla  ed  entre  delF  arelprete  Dtmealet 
Peuipel  che  merl  d'aunl  75  agil  II  Geunajo  del  1855*'  (Verona,  Vicentini  und 
F ranchin i,  8<^*)*  —  Endlich  wurden  noch  M^ennl  sterlcl  della  fita  e  morte  del 

329S  Fratello  Giuseppe  Rt f  Inl  Verenese"  (geb\1817  in  Verona,  gest  24.  Juni  1855) 
herausgegeben. 

Zur  Perstnengescklckte  Padua*s  erschienen  folgende  Druckschriften:  »Elf- 
gle  funebre  del  Dr.  Glus.  €ornellaDl,  Prefessere  dl  Gllnica  uedlca  superlore  oelP 
I.  R.  Dnlversiti  dl  Pade?a'<  (geb.  zu  Padua  1797,  gest.  Nov.  1855)  (Padua, 

3300  Bianchi,  11  S.,  i^);  —  »In  Merte  dl  Franceset  GklnosI  da  OstlgUa*"  (ebenda, 
24  S.,  8<^*),  worin  neben  Leichenrede  und  Gedichten  auf  den  Verstorbenen  auch 
dessen  Nekrolog  von  Lucian  Sissa  enthalten  ist;  —  »De  fIta  et  stodlls  AIojsU 
Meaegaiil  (geb.  1793,  gest.  1854),  »Cominentarlaui  aocttre  A.  D.  B.  Prof.  Maa- 
salen^e''  (Verona,  Anton  eil  i.  Lex.  8®')*  Menegazzi ,  zuletzt  Director  des 

8S0S  naturhistorischen  Museums  in  Verona,  hat  sich  als  Naturforscher  in  der  Wissen- 
schaft einen  ehrenvollen  Namen  erworben;  —  »AIcune  versl  deir  Abbate  Gltvannl 
Ollvicen  doe  Partie  sullasnavlta«  (geb.  25.  Mai  1830,  gest  25.  Nov.  1855) 
(Padua,  Seminardruckerei,  16  S.,  8<^'),  —  und  »Nel  funerale  del  Ref.  D.  Fran- 
cesco T  a  c  c  0  n ,  Paroco  dl  S.  Glacomt    dl  RIpasaodon   (geb.  zu  Padua  1773, 

SS  10  gest.  1854),  Orailone  del  partco  D.  Lulgl   Stiere«'  (Padua,  Sicca,  15  S., 

Ux.  80-). 

Die  Persanengescbicbte  von  Vicenza  ist  durch  drei  BettHige  vertreten, 
u.  z.  durch  das  nElogIo  dl  Ambreglo  Fus  I  nierl«'  (geb.  in  Vicenza  10  Febr.  1775^ 
dal  Dr.  Franc.  Secondo  Begglato  (Vicenza,  Paroni,30S.,  4^*)  ^).  Fu  sinieri, 

SSI 5  ein  Rechtsgelehrter  und  scharfsinniger  Philosoph,  hat  durch  Anwendung  der 
Philosophie  aufdiespeculative  Physik  die  Aufmerksamkeit  der  wissenschaftlichen 
Welt  auf  sich  gezogen,  und  obige  in  der  olympischen  Akademie  vorgetragene  Skizse 
von  Bcggiato  ist  auf  Rosten  der  Akademie  in  Druck  gelegt  worden ;  „Notlste 
stericbe  sul  cblarlsslmt  dotto  glureconsulto  Gaetaat  Sbardeli  Tlcentlno''  (geh« 

3320  17.  April  1798,  gest.  23.  März  1854)  (Rovigo,  Minelli,  11  S.,  \^0'  Diese, 
von  Angelo  Pavan  verfasste  Lebensskizze  wurde  in  der  gelehrten  Akade- 
mie dei  Concordi  in  Bovolenta  vorgetragen,  —  und  »Elegio  funebre  al  N.  B.  Co. 
GiacomoOttavIanoAn  gar  an- Perlt'' (geb.  zu  Vicenza  30.  Janner  1775,  gest  19. 
Oct.1855),  „dal  Sacerdote  DonOrulo  FaglanI«  (Vicenza,  Picutti,  32  S.,  8<>*). 

SS3S  Dieser  Nachruf  an  An  g  aran-Porto  gilt  ihm  als  Erbauer  der  nenen  Kirche  in 
Mason,  die  durch  seine  und  der  Gebrüder  Anton  und  Benedict  Grimani- 
Luca  reiche  Unterstützung  autgefahrt  worden  ist 


t)  .OazzetU  nfHKiale  di  VeneKia«*  1855,  Nr.  186. 


n 


21 

ZarPersonengesflilrlitf  vonRelluno  gehören:  «Eseqale  a  Btrlolomeo  Zation 
di  Beliuno,  Cblmlco  dtUlssiino  e  ^lembro  efTettivo  delP  I.  R.  Istituto  YeneU"  (geb. 
1792,  gest.  11.  Apr.  185S),  Parole  proferHe  da  6Uiub.  Ziooliil  (Belluno,  Deli-  zsso 
her  all,  14  S.,  8^).  Dieser  Nachruf  an  den  berühmten  Chemiker,  den  das 
Manicipium  von  Belluno  durch  ein  öffentliches  BegrSbnissausgezeicIinet,  ist  auf  des 
Letzteren  Kosten  gedruckt,  und  „Esequie  de  Honsignore  Ylncenia  Scir  pa  eletto 
TescfTf  dl  Bellant  e  dl  Fcllre*'  (geb.  zu  Este  1790,  gest.  1854)  (Padua,  Sicca, 
31  S.,  8®').  Die  Leichenrede  ist  von  Mons.  D.  Guil.  Cesare  Parolari,  die  333S 
Inschriften  sind  von  Andrea  Ci  t  tadella-Y  i  goda  rzere  verfasst. 

(Fortsetzung  folgt.) 


yfU.  Österreichische  Geschichtsquellen". 

Das  Lfirenpecheramt  in  Wien. 
Von  Rari  Oberleitner. 

Das  LSr  enpech  er-Recht  oder  das  Wasserrecht  an  der  Donau  in 
Bezug  auf  den  Kauf  der  Schiffe  gab  Herzog  Albrecht  11.  von  Österreich.  Es 
heisat  in  dem  Briefe  ^)  (Wien  am  Montag  vor  Georgi  1354)  „auch  wellen  wir, 
wer  schifflung  beerbringet,  der  soll  die  mit  sambt  dem  geschier  dem  LSrn- 
peeher  anbitten ;  wo  aber  der  LSrnpecher  die  schifftung  vnnd  geschier  nit 
khauffen  wil,  so  mag  er  es  dan  verkhauffen  wem  er  wilP.  In  der  Klagsache  der 
Schiffleute  und  Burger  der  Stadt  Wien  wider  dieWittwe  des  BartolomäusFr  eiss- 
ieben, der  das  LS  rnpecheramt  von  Wolfgang  Helferstorffier  kaufte  (am 
10.  December  1506),  fugte  Kaiser  Maximilian  I.  dem  Spruch-  und  Vertragbriefe 
Herzog  Albrecht's  IL  noch  folgenden  Artikel  bei  (an  Pfinztag  nach  Sanndt 
Michaelstag  1517): 

9S0  die  scheffleut,  burger  vnnd  gesst  ire  erkhaufi'te  scheff'  mit  geladnen 
guettern  gehnWienn  bringen,  souer  dann  die  guetter  nit  abgeladen  vnnd  vnuer- 
ruekht  bleiben,  oder  ob  die  gleich  abgeladen  vnnd  anndere  guetter  widerumben 
auf  dieselben  scheff*  aufgeladen  wurden ,  solch  schifi'lung  sollen  die  scheffleut, 
burger  oder  gesst  dem  LSrenpecher^)  zu  khanfi'en  anzubietten  nit  schuldig 
sein»  sonnder  sy  mögen  mit  denselben  iren  geladen  schifftungen  vnuerhindert 
des  LSren  pdchers  von  Wienn  abwerz  faren,  doch  das  sie  dem  LSrnpe- 
cher sein  gerechtigkheit  geben,  vnnd  bezallen,  was  aber  ISrcr  schefft  vnnd 
geschicr  durch  die  scheffleut  von  Wienn,  burger  oder  gesst  oben  beerab  gehn 
Wienn  an  die  Ladtstadt  gebracht,  vnnd  mit  khauffinannsguettern  weider  nit  gela- 
den noch  gefuert,  sonnder  verkhauflt  wuerden,  solch  schifftung  all  sollen  zum 
ersten  dem  La  renpecher  in  zimblichen  khauffvnnd  nit  mit  geuerde  zu  khauf- 
fen angebotten  werden,  in  solchem  auch  der  Fju renpecher  dem  verkhauffer 
mit  dem  khauff'nit  vberdrungen  noch  zu  nahenndt  mit  khauffen  solle,  wolt  dann 
LSrenpecher  solch  schifftung  nit  khauffen  oder  das  sich  diethail  des  khauffs 
billicher  vnnd  zimblicher  weiss,  geuerde  aussgeschlossen  mit  einander  nit  ver- 
gleichen roechte,  so  dann  mag  ein  jed  scheff^man  von  Wienn ,  burger  oder 
gesst  sein  scheff  vnnd  geschier,  wenn  ine  gelusst,  woll  verkhauffen  nach  seinem 
gefallen ,  doch  das  die  personnen  denen  solch  scheff  vnnd  geschier  verkhaufft 


*)  Citirt  Im  Briefe  R.  Sdaziiniliaii*«  I.  In  einem  Urkunden- VerxeichniM  werden  auch  ein 
Knafbrief  von  Veit  und  Bernhard  Eizinger  (v.  1503)  und  ein  Aufaandbrief  Mazimi- 
lian*8  I.  (v.  27.  Juli  1S06)  an  dieselben  erwibnt,  die  im  Archive  aich  nicht  mehr 
vorfinden. 

*)  Auch:  Lirenpöcber,  Larenpecher,  Lerndpecber,  Larndi>i^cher 
in  den  Urkunden  genannt. 


22 

werden  mit  dcDselben  schiiFtungen  wieder  nit  kbauflmannschafn  treiben  noch 
verkhaufien,  aber  zu  iren  aigen  notdurfften  rnnd  ladungen  muegeo  bj  dieselben 
scheff  vnnd  geschier  so  sie  also  erkhauffen  on  ?erbinderung  desLürenpe- 
ch  ers  woU  gebrauchen  ,  es  sollen  sich  auch  die  scheffleut,  burger  noch  gesst 
nit  sonnder  allain  der  LSrnp  echer  zu  Wienn  des  Hirkbaufis  vnnd  verkhauf- 
fens  mit  den  schifftungen  zu  vben  vnderstehen  vnnd  was  scheflf  vnnd  geschier 
die  schefileut  von  Wienn  burger  oder  gesst  zu  iren  ladungen  vnnd  g^ettem 
abwerz  zu  füren  bedärffen,  dieselben  allain  von'dem  Lärnpecher  zu  Wienn 
vnnd  sonnst  niemandts  anndern  gekhaufit  werden,  der  sie  mit  dem  khauff 
ziroblichen  halten  vnnd  solle  sonnst  mit  den  freyheitten,  rechten ,  altheerkhu- 
men  vnnd  gebrauch  nach  der  brieff  aussweissung  gehalten  vnnd  gehandlet 
werden**). 

Ein  Brief  Kaiser  Maximilian's  I.  vom  2.  Jänner  1518  weist  die  Belehnung 
des  Bartolomfius  Fre issleben  mit  dem  LSrnpecheramte  aus  und  lautet: 

„Wir  Maximilian  etc.  embietten  vnnserem  getreuen  lieben  Manngen  Kh  nie- 
se! vnnserm  gegenwürtigen  vnnd  ainen  jeden  vnnserm  khunfftigen  wassermaut- 
ner  zum  rottenthurm  in  vnnser  statt  Wienn  vnnser  gnad  vnnd  alles  guets, 
alss  wier  vor  jam  weilenndt  Bärtlmeen  Freissleben  vnnserm  erbzeugmai- 
ster  in  Österreich  vnnd  seinen  erben  das  wasser-recht  genannt  das  Lären- 
pöcherambt  an  dem  Theunaustraumb  bey  vnnser  statt  Wienn  zuegestelt 
vnnd  zu  leben  genediglichen  gemacht,  des  er  vnnd  sein  erben  bissheer  innen 
gehabt  vnnd  genossen  baben ,  nun  werden  wir  bericht,  das  ctlichmaH  die 
erbar  vnnser  liebe  andächtige  Catharina  desselben  Freissleben  verlassen  wittib 
als  gerhab  irer  khinder  von  vnnsem  weegen  vnnd  vnnss  zu  eren  vnnd  gefallen 
weilendt  vnnsem  lieben  bruedern  Wladisslauen  Khunigen  zu  Hungern  vnnd  Be- 
haimb  löblicher  gedechtnus  mit  allen  schifftungen  so  sein  lieb  zu  derselben  not- 
durfften des  Theunaustraumbs  ab  gehn  Hungern  gefurdt  frey  vnnd  on  bezallung 
des  gewondlichen  wasser-rechts  verfueren  hat  lassen  ,  des  jez  etlich  fiirssten, 
prelaten  vnnd  landtherm  in  d.  Cron  Hungern  gleicherweiss  zu  geniessen  vnnd 
zu  gebrauchen  vermainen,  vnnd  also  on  aus  richtung  vnnd  bezallung  des  wasser- 
rechts  mit  iren  schifflungen  in  Hungern  faren,  dieweill  vnns  nun  als  obrister  ger- 
hab gedachts  Freisslebens  khinder  gebOcrdt  vnnser  aigenthumb  vnnd  ir  leben 
nit  in  Minderung  vnnd  abnemen  khomen  zu  lassen ,  so  haben  wir  zu  hanndtha- 
bung  solches  alles  euch  fiirgenommen  ,  das  ir  von  vnnsern  weegen  in  solchen 
handien  vnnd  eur  aufmerkhen  haben  sollet,  vnnd  emphelchen  euc£  darauf  ernst- 
lichen vnnd  wellen  wann  ir  von  obbemelter  wittib  oder  irer  khinder  vermal- 
ter desshalben  angelanngt  vnnd  ersuecht  werdet,  das  ir  inen  dann  darinn 
hilfflichen  seyet  vnndt  niemandts  wer  der  ist  ferer  gestattet  oder  zuesteeht 
vnnser  aigenthumb,  vnnd  derselben  khinder  leben  zu  mindern,  sondern  darob 
seyet,  damit  inen  von  menigclichen  das  gewendliche  wasser- recht  wie  von 
alter  heerkhumen  vnnd  vnnser  vorfaren  von  Österreich  vnnd  vnnser  lehen- 
brieflT  innhalten  bezalt  vnnd  aussgericht  vnnd  niemandts  wer  der  ist*geschont 
und  gedachts  Freisslebcns  khinder  weitter  hiewieder  nit  gedrungen  oder 
beschwärt  werden,  daran  thuet  ir  vnnser  ernstliche  meynung.  Geben  in  vnnser 
stat  Lynnz  am  anndern  tag  des  monats  january  anno  15i8*  ^). 

Im  Jahre  1546  bietet  Jörgen  Freissleben  zu  L  iechtenstain  das 
Lär  npe  che  ra  mt  um2500  Gulden  zum  Kaufe  an.  Die  nied.östr. Kammer  macht 
dafQr  einen  Anbot  von  1800  Pfund  Pfennig,  die  aus  dem  Umgeld  von  Perch- 
tholsdorf  bezahlt  werden  sollen.  Es  scheint  jedoch  kein  Übereinkommen  zu 
Stande  gekonmien  zu  sein ,  da  weitere  Verhandlungsacten  fehlen  und  aus  den 
folgenden  Schriftstöcken  nichts  ersichtlich  ist. 

Mittelst  kaiserl.  Handschreibens  (Wien  vom  22.  September  1557)  belehnt 
Ferdinand  I.  den  Bartolomäus  Freissieben  mit  dem  Wasser-Recht  in  der 


^)  Nach  einer  Abschrift  v.  1571  nach  den  Acten  des  k.  k.  Finsnx-Arcbives. 
*)*  Abschrift  im  Finaox-Archiv. 


23 

Stadt  Wien  bei  der  Donau  in  der  Schofstrasse  (Lürnpe eher- Amt  genannt) 
sammt  allen  Freiheiten,  Gerechtigkeiten  und  Gülten,  wie  sie  Georg  Freissleben 
genossen.  Im  Jahre  1558  erbSit  derselbe  auch  vom  Kaiser  die  Erlaubniss  (zufolge 
allerh.  Schreibens;  Prag  den  18.  November  1558.  Original  im  Finanz- Archiv), 
das  Lirnpecheramt  um  die  Summe  von  1600  Gulden  Rheinisch  dem  Landmann 
zu  Töslau,  Georg  Teschitz  versetzen  zu  dürfen. 

Schon  1579  überreicht  Hieronymus  Karl  Rockhner  im  Namen  seines  Pupil- 
len, des  von  BartoIomSus  Freissleben  hinterlassenen  Sohnes  eine  Bittschrift  um 
die  Rücknahme  des  von  Herzog  Ernst  an  die  Kammer  erlassenen  Befehles  (Wien 
13.  Februar  1579.  Original  im  F.-Archiv)  wegen  Einziehung  des  fälligen  Lehens 
auf  das  LSrnpecheramt.  Derselbe  wird  jedoch  vom  Herzog  Ernst  (Wien 
30.  Juli  1579)  angewiesen,  sich  dem  Spruche  des  Kaisers  zu  unterwerfen  und 
seine  allfUlligen  Ansprüche  bei  der  Kammer  geltend  zu  machen. 

Nach  Einziehung  des  Lehens  wird  mittelst  Befehl  des  Herzogs  Ernst  (Wien 
am  19.  April  1581.  Original  im  F.-Archiv)  das  Lärnpecheramt  dem  n.  östr. 
Regiments-Secretar  Christoph  Terschen  gegen  ein  Bestandgeld  von  jährlichen 
150  Gulden  überlassen.  Nach  dem  erfolgten  Ableben  Christoph  Terschen*s  ver- 
lieh Kaiser  Rudolf  II.  (Prag  22.  Februar  1584.  Original  im  F.-Archiv)  den 
Erben  Tersehen's  das  Lärnpecheramt  gegen  die  Bezahlung  von  jährlichen 
300  Gulden.  Es  wurde  auch  1585  eine  neue  LSrnpe  cheramts-Ordnung 
erlassen,  welche  als  das  einzige  erhaltene  Schriftstück  einige  Aufschlüsse  über 
die  Einrichtung  des  Lftrnpech  eram  ts  und  über  die  Rechte  des  jeweiligen 
Verwalters  desselben  gibt. 

Sie  ist  folgenden  Inhalts : 
Rudolffetc. 

Bekhennen  als  vns  furkbonmien ,  das  bisher  in  vnserm  Lerndpecber- 
ambt  oder  wasser-rechts,  der  scbifflungen  halben  zu Wienn,  mit  einforderung 
desselben  LSrnbecher-rechts,  sich  allerlay  vnordnung  vnd  missverstannd 
begeben,  auch  solcher  Ordnung  zuwider  ein  mehrers  eingenommen  vnd  begert 
worden,  welches  vns  zu  gestatten  nit  gemaint,  so  haben  derhalben  wir,  wie 
CS  hinioro  damit  gehalten  werden  soll,  dise  volgunde  Ordnung  furgenommen 
vnd  aufrichten  lassen: 

Sol  ain  Jeder,  er  tey  burger  oder  ausslender,  niemanndt^aussgenomen ,  so 
scheff  vnnd  züln  sv  sein  Uilain  oder  gros,  die  er  zu  erkhauffen  willens«  alher  gen 
Wienn  bringt,  dieselben  vnserm  Lfirndpech,  wer  der  jederzeit  sein  wirt, 
wie  von  allers  herkhommen«  anzaigen  vnd  vmb  ain  leidenlichen  werth  anfailen, 
zum  fahl  er  sich  alsdann  des  khaufs  halben  mit  imeLerndpecher  nit  verglei- 
chen kbundte,  oder  er  LSrndpecher  das  scheff  oder  züln  nicht  annemen 
wolte,  sosolle  meniglich  das  Larnbacher-recht,  ausser  deren  salzfertiger ,  so 
vnserm  Gmundnerischen  salzwesen  zuegethan,  die  wir  dessen  mit  iren  salz- 
sullen  auf  vnser  gnedigistes  Wohlgefallen  erlassen  haben,  bezalen: 

ncmUich  en  von  allen  schoffen  vnnd  züln  so  zwischen  dem  Sesstal  Zwerchs 
vber  im  poden  vier  schopper  oder  wercb  sehuech  vnd  darüber  halten ,  wie- 
viel es  sein  mecht,  vnnd  die  auch  d.  guette  halben  zu  verAierung  der  kauf- 
mansguetter  noch  zugebrauchen  sein,  das  alte  gewendtliche  Lärndpecher- 
reeb  t  von  ainem  jeden  derselben  schopper  vnnd  werchschuech  40  den. 

dabey  wellen  wir  vns  vorbehalten  haben,  diejenigen  schiff  vnnd  züln,  was 
wir  in  vnserm  scheffmaisterambt  notturfftig  sein  werden,  das  vnser  scheffmaister 
dieselben  ohne  Verhinderung  des  LSrndp  echersauch  onebezallung  des  recht, 
dieselben  zu  seiner  glegenheit  einkhauffen  möge. 

was  aber  belangt  die  alten  scheff  vnd  züln,  so  nit  mehr  zu  verfuerung  der 
kanfmansguetter,  wein  vnnd  dergleichen,  sondern  allein  zerschlagen  werden, 
sowol  die  khlainen  zallel,  welche  die  vier  sehuech  zwischen  dem  Sesstal  im  poden 
nicht  erreichen,  von  denselben  sollen  genonunen  werden,  als  volgt: 

von  einem  zehen  oder  zwelff  schuecbig^  tchof  vnnd  denen 
so  darüber  halten  itam  von  Clo-züln  und  achterin  züln  jed.  .   .    .  6  /?  den. 

von  ainer  alten  sibnerin 5p  den. 


24 

ron  ainer  alten  sechsserin       3  /f  den. 

Ton  ainer  alten  ffinfierin %  ß  20  den. 

?on  ainer  alten  Rosssuln  oder  Spitt-Pletten %  ß  den. 

ron  ainem  alten  Semisch  ^)  oder  ainem  neuen  der  ?nder  32 
par  khidpf.  hat 3^6  den. 

von  ainer  neuen  sail-Pletten 2^20  den« 

ron  ainer  alten  sail-Pletten i  /(  10  den. 

von  ainem  neuen  6scherau]le] t  ß  den. 

von  ainem  alten  fischerzillel •....!/{  den. 

von  ainem  Asch 1  ^  den. 

wann  also  ain  jeder  obgemelts  Larnbecher-r  echt  bezalt,  sol  er  mit 
seinem  scheff  oder  zQln,  zum  fahl  es  der  Larnbecher  wie  verstanden, 
nicht  haben  wolt,  oder  sich  des  khaufs  mit  ime  nicht  vergleichen  khundt,  als- 
dann zu  verfueren ,  vnnd  zu  verkhauffen  frey  sein,  jedoch  da  jemandt  solche 
schoff  oder  züln  khauffen  würde ,  die  er  selbsten  nicht  zu  seiner  notturffl 
bedurfitig,  sonder  wider  verhandiren  vnnd  seinen  nuez  damit  suechen  wolt,  die- 
selben personen  soIlendasLarndpec her- recht  gleichsfals  zubezallen  schul- 
dig sein. 

also  sol  es  mit  diesen  salzzuln  verstanden  werden  wo  jemandt  dieselben 
auf  wider  zuverbandiren  vnd  mit  guettem  auf  oder  abwerts  zufueren  würden, 
vnnd  also  seinen  gwerb  damit  zutraiben ,  an  sich  lesen  und  kaufen  würde ,  das 
sy  diejenigen  so  die  schefT  von  den  salzferttingem  erkhauflPt,  das  Larndpe- 
cher-recht  nicht  weniger  davon  zu  bezallen  schuldig  sein  sollen. 

was  die  alhirigen  maister  vnd  schefTleut  betrifft,  wann  sy  znetrüge,  das 
nicht  schef  oder  zulln  zu  irer  gle^enhait  vnnd  notturffl  im  LSrndpecher- 
ambt  vorhanden  warn,  denen  sol  anderstwo  zu  khauffen  zuegelassen  sein,  doch 
gegen  richtigmachung  des  Larenpeche r-rechts. 

die  scheffleut  so  ire  aigen  scheff  oder  ziln  alher  bringen ,  vnnd  mit  guetern 
widerumb  hindan  fueren,  die  sollen  des  LSrndpecher-recht  damit  befreyet 
sein,  würden  sy  aber  solche  schifftungen  vnd  ziln  andern  aussleichen,  sol  das 
LSrndpecher-recht  davon  bezalt  vnd  ainicher  Contrabant  damit  nicht 
gebraucht  werden  bei  eindziehung  des  schef  oder  züln  vnd  anderer  bestraiTung. 

darauf  so  gebietten  wir  jeder  meniglichen  die  mit  scheffen  oder  Zilien 
inberuert  vnser  Lfirnpecherambt  khumen ,  damit  handieren  khanfen,  oder 
verkhaufen,  das  sie  obgesezter  vnser  Ordnung  genzlich  nach  vnd  gemes  handien, 
bey  Vermeidung  der  straff  wie  obgemelt,  sonderlich  aber  vnserm  inhaber  vnd 
Verwalter  gedachts  Larnpecher-ambt  das  sie  niemandt  wider  dise  Ordnung 
mit  abforderung  desL  am  dpecher-recht  beschweren,  auch  davon  nichts 
entziehen  lassen,  sonder  in  allen  puncten  vnnd  articeln  bis  an  vns  vestigclichen 
handt  haben,  das  mainen  wir  ernstlich  vnnd  beschieht  daran  vnser  entlicher  will 
vnnd  mainung*).  . 


geben,  Wienn  13.  Septbr.  1585. 


tt 


Die  jährliche  Pachtsumme  von  2600  Gulden,  die  im  Jahre  1500  von  Hanns 
Christoph  Castner  für  die  Übernahme  des  LSrenpecheramtes  gefordert 
wurde,  lässt  auf  den  hohen  Ertrag  dieses  Wasserreehtes  wie  nicht  minder  auf 
einen  lebhaften  Verkehr  auf  der  Donau  schliessen.  Bis  zum  Jahre  1598  wurde 
das  Lfirenpecheramt  selbstfindig  verwaltet  und  verpachtet:  erst  auf  den 
Antrag  des  Pfichters  Wilhelm  Walter  befahl  Kaiser  Rudolf  IL  die  Zusammen- 
ziehung des  Lfi  renpeehe  ramtes  und  der  Wassermauth  (Prag,  1.  Juni 


1)  Wird  tucb ;  «8  •  e  m  i  •  c  h*  geschrieben. 

*)  CoDcept  des  Finaos-ArchiTes.  —  SininUiche  Belege  uDdUrkttodeo  tiod  den  a.  5«ftr. 
HerrschaftMcteD  des  FiDanx-Arcbirefl  entaommen. 


25 

1598.  Original  des  Finanz -Archirs);  noch  im  XVII.  Jahrhundert  und  zu  Anfang 
des  XVÜI.  Jahrhunderts  erscheint  die  Benennung:  ^Lllrenpecheramt'*  in 
den  k.  Patenten,  zu  welcher  Zeit  nach  vorliegenden  Ausweisen  das  LSrenpe- 
cher-recht  auch  gehandhabt  wurde. 


Mittheilangen  aus  der  diplomatischen  Correspondenz  der 

letzten  Herzoge  von  Mailand. 

Aas  den  OriginalieD  im  Archiv  von  S.  Fedele,  copirt  oad  herausgegeben  von  Professor 

Joseph  M  u  1 1  e  r  in  Pavia. 

n.  1513  und  1514. 

1. 

Instructio  Sp**  iureconsulti   et   eons'^  Jaeobi  Philippi  Sachi 
ituri  ad  III.  D.  Marehionem  Montisfe  rrati,  federatum  et  con- 

sanguineum  (1513)  <). 

Non  posseua  de  presente  oceorreme  caso  quäle  ne  fosse  piü  molesto  de 
questo,  da  vnde  i  alquanto  aceso  Tanirao ,  de  lo  111.  S'*  marchese  de  Monferrato 
contra  el  marchese  Odone  de  Jncisa,  peroche  se  bene  li  vinculi  quali  sono  tra  el 
S**  marchese  de  Monferrato  et  noi  lassino  lo  amore  nostro  fora  de  comparatione 
Diente  de  meno  la  condicione  de  li  tempi  prcsenti  ne  moue  molte  consideratione 
et  fano  che  desideramo  che]  S'*  marchese  in  el  caso  suo  voglia  ancora  coniungere 
el  nostro.  Ei  per6  sopra  questa  materia  essende  scripto  et  rasonato  assai  col 
Mag~  ms.  Yrbano  de  Seralonga»  imbassatore  de  sua  S'^  ne  h  parso  fare  ancora 
ellectione  de  ambassatore  proprio  et  mandarlo  ad  epso  S"  marchese  per  lassarli 
piü  euidente  segno  de  Tamore  nostro  et  de  li  respecti ,  quali  ne  strenzono  ad 
ricordare  allaS.sua  le  rasone,  quäle  occorrano  et  alle  quäle,  se  non  fosse  hauuto 
respecto,  el  vinculo  suo  et  nostro  cum  la  M*^  Ces*  restaria  poco  sattsfacta. 
Questa  impresa  adunche  de  andare  al  S'*  marchese  la  mcttemo  in  roane  vostra 
eonfisi  ehe  la  sari  gouernata  cum  tale  circumspeetione  che  e  la  S.  sua  et  noi 
restaremo  content!  de  hauere  superseduto  de  lassare  el  freno  al  la  commotione 
nostra  per  satisfare  a  rispecti  de  maiore  momento. 

Andareti  adunche  al  p**  S"  marchese  et  presentato  al  conspecto  de  sua 
S***  sotto  le  nostre  de  credenza  poso  le  parole  amoreuole  vsate  per  deda- 
rare  el  desiderio,  quäle  habiamo  de  sentirc  sempre  el  ben  stare  suo  et  quello  che 
parimentepensaroo  cheepsadesidera  del  nostro  li  direte  che  hauende  inteso  quello 
che  hauemo  facto  respondere  circa  le  cose  de  Incisa  la  rasone  non  vole  che  la  S. 
sua  noD  debia  fare  per  cosa ,  la  quale  faza  parengone  del  mutuo  amore  nostro, 
peroehi  le  cause  dal  canto  de  sua  S*  sono  maiore  et  piü  efficace  et  quando  de 
molto  ehe  sono  non  li  fosse,  se  non  el  vinculo  nouo  ase  la  confederatione  biso- 
gneria  che  epsa  si  persuadesse  che  tutto  quello  che  possemo  fare  per  noi,  el 
medesmo  vorriamo  ancora  possere  per  sua  S^ ;  ma  occorreno  molte  volte  con- 
dicione de  Sorte  che  chi  vole  alle  cose  sue  minutamente  satisfare  sestimando  da 
vno  eanto  prouedere,  disgouema  da  molti  altri  et  vene  facto  molto  piü  male 
eba  el  bene,  quale  Thomo  pensaria  de  fare,  como  accade  de  presente  in  queste 
particnlare  iniurie,  quale  pretende  el  S'  marchese  de  hauere  receuto ,  peroche 
essendo  cum  la  iniuria  sua  coniuncta  ancora  el  periculo  de  le  cose  nostre,  ne 
biaogna  risguardare  non  solo  quello  che  vorria  fare  el  S"  marchese  per  vendi- 
earae ,  ma  ancora  el  foeo ,  quale  se  porria  principiare  quando  pigliato  vna  volta 


*)  Und  swar  ta  Aafiuig  des  Jahre«,  wie  die  Brwihnang  der  Belagerung  von  Cremona 
beweist  Cf.  Prato,  Cronaea,  p.  S07. 


26 

le  arme  se  dasesse  occasione  ad  tltri  de  fare  vnione  de  gente  et  dal  canto  de 
Sauoia  et  de  li  altri  forausciti  oostri  et  troaandone  de  qua  hauere  la  guerra  de 
Crema,  se  de  ]k,  per  non  teraperare  el  dolore  aostro  reuscisse  alli  nimiei 
nostri  de  mettere  le  mane  nel  stato,  bisogneria  che  tutti  li  saocti  concores* 
sino  al  suecorso  nostro  et  Dio  sa,  como  le  cose  passariaao.  So  asonze  a  qaesto 
che  restando  in  ^uerra  la  M**  Cea*  cum  Venetiani  et  stringendola  el  bisogno  doo 
pensare  ad  altro  piü ,  como  a  possere  fare  omne  giorao  maiore  sforze ,  non 
sapemo  cam  quäle  volto  possere  comparere  iocaute  al  conspecto  de  suaM^  se  inten- 
dendoquesto  che  vorria  fare  elS'*raarcbe8e  uoi  non  solo  non  hauessiroo  disuasa  la 
S'  sua  ad  temptare  de  presente  la  prosequutiooe  de  le  sut  rasone ,  ma  aucora 
hauessimo  exporto  legne  al  foco»  hauende  tanti  exempli  de  sua  M^,  per  li  qoali 
demonstra  che!  sij  necessario  roolte  Tolte  expectare  tempo  et  facendolo  sua  Bf**, 
quäle  h  supremo  S'*  molto  piii  el  deue  fare  el  S**  marchese  et  noi,  hauende  molte 
maiore  cause  de  volere  chel  tempo  sij  moderatore  de  le  cose  nostre  per  fare  piü 
a  sccuro  le  cose  et  volere  euitare  li  disordini,  quali  possono  sequire  non  vsando 
freno  al  desiderio  de  vendicare.  Essende  adunche  in  questo  caso  del  S'*  mar- 
chese non  manchamento  de  amore  in  noi,  ma  vna  consideratione  necessaria 
de  respecti  vrgentissimi ,  quando  possendo,  oonu>  sa  po  in  questi  articuli  de 
tempo  restare  de  mouere  arme  et  hauendo  da  1*  altra  parte  la  M**  Ces*  impli- 
cata  in  guerra  al  beneficio  de  laquale  nicnte^  piü  aduerso^como  che  chi  depende 
da  sua  M^,  contra  li  exempli  et  amonitione  sue  se  lassa  condure  in  noua  guerra 
possendo  diferire.  Direte  alS'* marchese  che  vi  habiamo  mandato  perdire  a  boche 
alla  S.  sua  questi  respecti  et  prcgarla  che  la  sij  content  non  ometterne  la  prosequu- 
tione  de  la  rasone  sua ,  perche  questo  non  domandamo  ne  domandariamo ,  ma 
supersedere  per  vno  poco  ,  finche  assettate  le  cose  cum  men  periculo  se  possa 
poi  temptare  quello  che  la  rasone  vole,  bench^  essendone  referto  che  ms. 
Odone  se  acontentaua  de  fare  iudice  el  senato  de  sua  S*  ne  pare  che  non  porria 
resoluerse  cum  piü  dignita  sua. 

Vn  altro  respecto  se  ofTere  ancora  ad  confortare  piü  questo  la  S*  sua, 
chel  R"*  mens'*  Gurcense  in  questo  suo  ritorno  da  Roma  de  nisuna  cosa  ne 
ha  facto  fare  maiore  instantia ,  como  che  el  S"  marchese  et  noi  altri,  quali 
dependano  dal*  imperio  ad  niuna  'cosa  metUamo  piü  studio  ,  como  de  tenerse 
bene  vniti  et  schiuare  tutte  le  occasione  da  mde  possi  nascere  foco. 

2. 

InstructioJacobiPhilippi    Sacbi   ducalis   consiliarij 
ituri  ad  lU"""  D.  Marchionem   Mo  n  ti  sf  errati  nomine  M**  D. 

Andree*)(lS13). 

Essende  ellecta  la  persona  vostra  per  andare  al  S"  marchese  de  Monferrato 
per  vedere  de  pigliare  qualche  affeto  che  sua  Ex"*  per  adesso  se  accontenti  de 
non  condescendere  ad  tfhouimento  de  arme,  el  respecto  quäle  ha  roosto  liS'^Con- 
seruatori  de  dessignarui  a  questa  impresa  a  nome  del  S^  Duca,  el  loco  quäle 
io  tengo  appresso  la  W  €es*  me  strenze  ad  pregarne  che  vogliate  fare  el  mede- 
simo  ancora  in  nome  mio,  como  de  segno  de  la  Ces*  M**.  Et  pero  quando  hauerete 
facto  Io  officio  in  nome  del  S.  Duca  presentarete  poi  ancora  le  littere  mie  al 
S**  marchese  et  in  credenza  de  epse  direte  a  sua  S'^  che  la  non  se  persuada  che 
io  voglla  preponere  la  rasone  de  ms.  Odone,  ne  dire  che  del  caso  suo  si  habg 
teuere  maiore  conto  cha  de  quelle  de  sua  Ex"* et  li  affirmarete  liberameate  che  a 
niuna  de  queste  duc  parte  sono  per  mettere  bocha,  perch^  quanto  a  me  vorria 
mettere  fin  in  celo  le  cose  de  sua  S^  ma  che  occorrendo  li  respecti ,  quali  sua 
S'**  intenderk  per  la  expositione,  quäle  ti  hauerete  facta  in  nome  del  S"  Duea, 
dico  bene  che  se  epso  S"*  marchese  hauesse  quaranta  volte  piü  rasone  che  non 


<)  Andreas  d»  Borge,  der  Gestndle  Kaiser  MaxioiiUan's  iu  .Mailand. 


27 

ha»  Tolendo  haoere  respecto  a1  bene  publice  et  non  aprire  oecasione  ne  ad 
Tlü^montani,  ne  ad  maiigni  et  rebelli  de  canto  de  sa  ad  confondere  le  cose 
per  Tia  de  arme,  bisogna  che  sua  Ex*^  reprima  ?do  poco  la  iodignatione  sua  per 
dare  loco  ad  meliore  commoditi  de  tempo  ad  coasequire  la  rasone  toa,  perche 
fin  a  miile  anni,  se  per  mouerse  sua  S'^  alle  arme  reuscessc  disordine  alcuoo ,  a 
sua  Ex"*  etemamente  restaria  el  carko  in  Italia  et  de  fora,  col  pontiflce  et  cum 
la  M**  Ces*  et  cum  tutti  li  altri  che  epso  S**  marchese  hauesse  la  eolpa  de  tutti 
li  mall  quali  suecederiano  et  che  per  questo  voi  in  mio  nome  per  parte  de  la  M** 
Ces*  lo  confortate  et  pregate  ad  prestare  tuo  poco  de  pacientia  et  non  volere, 
ehe  per  non  hauere  differito ,  paHi  non  hauere  eurato  el  male  del  S'*  Duca  in 
apertura  cossi  roanifesta  de  li  periculi  pendenti ,  ne  sadi  picola  gratia  et  laude, 
quäle  se  aquistari  sua  Ex*'*  se  per  non  augumentare  li  mali  del  S'*  Duca  epsa 
sari  contenta  de  prorogare  rno  poco  la  exequutione  del  csso  suo,  che  sarii  yno 
auguBAentodeobligationedelS'DucaTersosua  S*etionesar6predicatore  per  tutto 
cum  Obligo  ehe  cessatiquesti  respecti  habia  essere  vnode  li  piü  accessi  ad  operare 
Tiuainente  ad  beneficio  de  sua  S*  et  resarcire  la  tarditii,  quäle  se  interpone,  cum 
iermini  piu  Yiuaci ,  como  ho  parlato  a  longo  col  m'*  ms.  Yrbano ,  quäle ,  bench^ 
como  affeetionato  al  principe  suo ,  stij  in  sul  duro ,  non  sa  negare  che  in  yno 
simile  tempo  la  oecasione  de  obligarse  ei  Duca  de  Milano  cum  suprasedere  a 
mouimenti  de  arme  se  rorria  comprare  a  grande  peso  d*oro.  Et  per6  de  nouo 
pregtrete  el  S'*  marchese  ad  credcre  al  S"  Duca  de  Milano,  quäle  prega  sua 
Ex'^'che  Toglia  omettere  el  mouimento  de  arme  peradesso  etcrederea  me,  como 
a  seruitore  suo,  quäle  in  nome  de  la  Ces*  M**  per  li  casi,  doui  se  troua  non  yogli 
dare  materia  de  aionzere  foco  alle  cose  de  Italia ,  perche  questa  dilatione  euita 
li  mali  inpendenti  alS'Duea  et  sa  che  la  M**  sua  cum  meno  affano  potera  pensare 
aUe  cose  de  ItaKa  et  per  ria  de  rasone  epso  S'  marchese  interim  poteri  atten- 
dere  a  fare  portare  inante  el  caso  et  fare  che  cessate  le  suspicione,  quäle  fano 
de  presente  periculoso  omne  mouimento  d'arme  se  porrä  attendere  alla  pro- 
sequutione  de  da  rasone  et  yederne  el  fine ,  et  el  S'  marchese  se  hauerä 
facto  mo  aquisto  da  grande  Obligo  del  S"  Duca  et  ante  alios  de  la  M**  Ces*  senza 
•pesa  alehuna. 

3. 

Mediolani  9.  Octobris  1513.  Minuta  eines  Briefes  Herzog  Maximilian*s. 

R  egi  Bri  taniae. 

Accepimus  M^  V.  liieras  humanitalis  et  beniuolentie  plenas,  quibus  ad  nos 
que  ad  eam  diem  auspicijs  suis  tam  aduorsus  Gallos  comrounes  hostes  quam 
Seotos  qui  rupto  foedere  eins  regnum  inuascrunt  non  minus  fortiter  quam  feli- 
citer  gesta  erant  perscribit  Gaudemus  mirum  in  modum  fortunam  idquod  tarnen 
dubitandum  non  erat  iustae  causae  subscripsisse  et  eam  de  communibus  hosti- 
bus  Tictoriam  dedisse  quae  ab  fortissimo  exercitu  et  duce  artis  bellicne  seien- 
tissimo  iure  expecianda  erat.  Sed  hec  quamquam  praeclara  sunt,  minora  tarnen 
ijs  proculdubio  sunt,  que  de  praestanti  M"*  V.  ac  eins  exercitus  virtute  nobis 
polficemur.  Nam  non  modo  supcrbos  ac  feroces  hostium  animos  domaturam 
M**"  V.  semper  existiroauimus  sed  ita  etisro  cum  eis  acturam  vt  cum  insignibus 
calamhatibus  fractisupplices  pacem  petierint,  praeclare  secuni  actum  putent,  si 
illa  impetrata  regni  particulam,  qua  spiritum  precarium  ducant  obtinucrint.  Deo 
itaque  optimo  maximo  vt  etiam  M***  Y.  literis  suis  se  volle  ostendit  gratias  et 
publice  et  privatim  egimus  nee  id  tum  pro  victoria  parta  fecimus,  quam  vtquod 
belli  reliquum  est  prospere  et  ex  comuni  sententia  succedat  quod  cum  propter 
eaosae  quam  M***  V.  fouet,  iustieiam  tum  propter  exercitus  fortitudinem  et  ducis 
in  re  bellica  seientiam  futurum,  quamquam  omnis  belli  mars  est  comunis  etineerti 
sunt  exitus  preliomnit  nobis  pro  certo  spondere  posse  videmur.  Hec  ad  res  a 
M**  V.  gestas  cui  gratias  immortales  agimus  quod  nobis  tam  umaniter  literis  suis 
qoeei  prosperacontigerantenumerauerat  etsimul  rogamus  etin  futurum  nobiacuB) 


28 

hoc  officiam  continuet.  Nam   et  nos«  ti  quid  illips  notieia  dignam    tcciderit 
id  oflficij  prestabimos. 

Qaod  autem  ad  nos  attinet,  rerum  nosfranim  stafus  hie  est.  Profligatis  apnd 
Nooariam  Gallis  cum  reh'quias  belli  hoc  est,  eos  qui  cum  illis  eonseDserant,  hello 
persequeremur,  nonnuDi  ex  ijs ,  quod  eos  facti  poeniteret  facta  deditione  in 
gratiam  nobiscum  rediere,  nonnullos  qoi  adhae  eontumaces  et  rebelle«  spiritvs 
gerebant,  debellauimus,  inter  qnos  Bernabas  Marchio  Malaspina,  qui  hoc  hellnm 
raaxime  aluerat  et  Alexandrinis,  vt  a  nobis  deficerent,  author  in  primis  ftierat 
expugnatis  arcibus,  quibus  sese  continebant  riuus  cum  sceleris  soi  popularihus 
captus  perfidiae  poenas  luit,  quibus  e  medio  sublatis  res  nostrae  ex  tlla  parte  in 
tranquillo  fuere.  De  Yenetis  autem,  qui  soli  in  Italia  Gallorum  partes  fouent  ei 
qui  ex  alia  parte  praesidio  quod  firmissimum  in  oppidoCrema  imposuerant,  rebus 
nostris  nocumento  esse  poterant,  ita  hac  una  nobili  pugna ,  quae  apnd  Vlmmn, 
qui  locus  ab  vrbe  Vicentia  tribus  milibus  passuum  distat ,  biduo  antequara  hee 
scripsimus,  conserta  fuit,  res  illorum  accissae  sunt,  vt  nihil  ab  eis  in  futurum 
amplius  nobis  temendum  sit.  Nam  in  hac  pugna  supra  quingentos  equites  eata- 
fractos  partim  caesos  esse,  partim  captos  accepimus,  peditum  vero  et  equitum 
leuis  armaturae  maiorem  pariem  esse  desideratam,  ex  ductoribus  quam  plurimos 
cecidisse,  nonnullos  viuos  in  exercitus  potestatem  renisse,  tormenta,  quae  magna 
vis  erat,  omnia  ad  ?num  capta,  Bartholomeum  Aluianum,  qui  exercitum  duce- 
bat  turpi  fuga  saluti  suae  consuluisse  et  rcliquos,  qui  cladi  superfuere  tre- 
pidos  et  pallantes  Patauium  petijsse:  hos  insecutum  Caesareum  exercitum 
nullum  non  modo  consistendi,  sed  ne  respirandi  quidem  tempus  aut  animi 
resumendi  dedisse.  Itaque  hßcnnbili  clade  in  qua  plurimum  germanonim  et  hispa- 
norum  rirtus  enituit,  de  nomine  veneto  actum  esse  putamus ,  si  vt  existimamus 
Victor  exercitus  vi ctoriebeneficiovti  sciuerit  et  perterritis  institerit  nee  illis  hosti- 
bus  spatium  vires  resumendi  dederit;  quam  rem  etsi  quam  maxime  rebus  nostris 
vtilitati  futura  esse  non  negamus  quod  ee  ab  Yenetis  ob  imperij  confinia  pluri- 
mum ledi  poterant,  est  tamen  in  eo  cur  etiam  M***  Y.  nobiscum  laetetur  cum  hac 
clade  Yenetis  illata  non  modo  omnis  Gallorum  spes,  quam  animo  conceperant,  se 
armis  venetis,  Caesareas,  Hispanicas  et  Italicas  vires  distenturos  euanescat.  Sed 
has  quoque  vires  hispanas,  que  huic  hello  addictae  et  obnoxiae  erant,  nunc  sese 
in  Gallos  versuras  et  bellum  illis  acre  moturas  sperare  possint,  quod  in  confi- 
ciendo  hello,  quod  M***  Y.  cum  Gallis  ipsis  gerit,  plurimum  profuturum  nemo  est 
qui  nesciat. 

Rcliquum  est  igitur  ut  M'**  Y.  quam  maxime  rogemus  vt  huic  operi  tam  feli- 
cibus  auspicijs  inchoato  ac  propo  absoluto  tanquam  fastigium  imponat  et  tam 
justi  et  necessarij  belli  perfecti  gloriam  penes  se  esse  velit.  Nam  non  in  vltimis 
laudum  illius  fuerit,  se  Italiam  prouinciarum  omnium  nobilissimam  a  teterrimo 
atque  fedissimo  seruitutis  Gallorum  jugo  quo  multos  annos  premebant  ab  ea  Übe- 
ratam  Y.  M**  nos  resque  nostras  maxime  commendamus.  quas  vt  in  aere  suo 
reponat  etiam  atque  etiam  petirous. 

(Fort«etxung  folgt.) 


Breuner*scbe   Actenstöcke  aus  dem  Archive  von  Asparn   an  der 

Zaya.  1637—1654. 

I.  Wien.  26.  October  1637. 

Dem  Hoch-  vnd  Wohlgebomen  Ynserm  Lieben  getreuen  Sevfridt  Christo- 
phen Breyner  Freyherm  xu  Stubing,  Fladnitz  vnd  Rabenstain  Edlen  Herrn  aulT 
StStz  vnd  asspem  obristen  BrbCamerem  in  Osterreich  vnder  der  Enss,  Ynserm 
gehaimen  Rath  vnd  Statthaltern  des  Regiments  Ynserer  n.  ö.  Landen. 

Ferdinand  der  Dritte  von  Gottes  gnaden  Erwölter  Römiseher  Kaiser  in 
allen  leiten,  mehrer  des  Reichs. 


n 


29 


Hoeh  vad  Wolgeborner  lieber  getrewer.  Demnach  der  dir  zue  deinem  Yer- 
raissen  erlaubte,  md  verwilligte  Termin  berait  zue  ende  geloflfen,  vnd  Wir  nun 
deiner  Persohn  anwessenheit  albie  vonn5then. 

Alss  befehlen  Wir  dir  hiemit  gn&digist,  du  wollest  dich  nach  empfa- 
hung  diss  erheben,  md  mit  dem  eheisten  widerumb  zu  Vnss  alher  begeben, 
auch  hieran  ausser  wissentlichen  gewalt  gottes  nichts  abhalten  oder  Terhin- 
dem  lassen. 

An  deme  Tolziehest  du  vnssem  gnSdigsten  gefälligen  willen  vnd  mai- 
nnng,  Saint  dir  daher  mit  Ray.  vnd  LandtsFurstlichen  gnaden  wol  gewogen. 
Geben  in  vnnsserer  Statt  Wienn  den  Sechs  vnd  zwaintzigisten  Octobris ,  im 
Sechsehenhundert  siben  vnd  dreyssigisten  vnnsserer  Reiche  des  Römischen  im 
Ersten,  dess  Uungarischen  im  Zwöl  fiten,  vnd  des  Bö  haimischen  in  zehen- 
den Jahre. 

Ferdinand  m/p, 

Joannes  Matthias  Prikhelmeyr  nv^.  Ad  mandatum  Sacrae  Caesareae 

Majestatis  proprium. 

Jo.  Mich.  Schien  va/p» 

U.  Pressburg,  12.  December  1637. 

Dem  Hoch-  vnd  Wolgebomen  Ynserm  Lieben  getrewen  Seyfridt   Christo- 

Shen  Breynem  Freyherm  zu  Stubing,  Fladnitz  vnd  Rabenstain  Edlen  Herrn  zu 
tatz  vnd  Aspern,  obristen  Erb  Camerern  in  Osterreich  vnder  der  Ens ,  Ynserm 
gehnimen  Rath  Camerern  vnd  Statthaltern  des  Regiments  der  n.  ö.  Landen. 

Ferdinand  der  Dritte  von  gottes  gnaden  Erw5Iter  Römischer  Rayser  zu 
allen  Zeiten  mehrer  des  Reichs. 

Hoch-  vnd  Wolgeborner  Lieber  getrewer.  Wir  haben  deine  Ynss 
Jungstlicb  vom  Yierten  vnd  achten  dits  geborsambst  vberschickte  zwai  Schrei- 
ben znrecht  wol  empfangen  vndt  auss  denselben  deinen  sowoi  bey  Ynsem  lieben 
hindern  alss  auch  in  andern  bey  der  Statt  vndt  in  Justiej  Sachen  beschehenen 
guthea  ansteliungen,  anwendenden  embssigen  Yleiss  gnedigist  gern  vemombeo ; 
Darinnen  Du  also  hinfuro  Ynsern  zu  dir  tragenden  gnSdigsten  Yertrawen  nach 
geborsambst  verharren  wollest. 

Wass  die  benebenss  Ynss  erinderte  Pawfelligkaiten  im  Newem  Sal  anlangen 
thuD,  haben  Wir  berait  Ynssserer  Hofi*  Camer  durch  Ynsern  Yitzdomb  zu  Wien 
Tnuerlengte  reparierung  furnemben  zulassen  die  Nothurfft  allergnädigst  anbe- 
fohlen; Yndtda  sich  im  jetztberürtem  Newen  Sal  dass  Theatrum  (welches  Wir 
zwar  noch  inYnserer  anwesenhait  zu  Wien  hinweckh  zubrechen  Mändtlich  befoh- 
len) auf  dato  vnabgebrochner  befinden  solle,  du  dasselb  nochmalen  vndt  alss- 
balten  hinweckh  bringen  lassen  wollest  Hieran  Yolziehest  du  Ynssem  gnedigst 
gefelligen  willen,  Seindt  dir  dabei  mit  Kayserlichen  vnd  Landtsfarstlichen  gna- 
den JcäerZeit  wol  gewogen,  Geben  in  Ynsserer  Königlichen  Statt  Pressburg  den 
iwölffteoDeceaibns  im  Sechzehnhundert  Syben  vndt  dreissigsten  Ynsserer  Reiche 
dess  Römischen  im  Ersten  desHungarischenimdreyzehenten  vnd  dess  Böhmischen 
im  ayifilen  Jahr. 

Ferdinand  m/p. 

Joannes  Matthias  Prikhelmeyr  iiV'p.  Ad  mandatum  Sacrae  Caesareae 

Majestatis  proprium. 

Tobias  Gertinger  m/p. 
(Original.) 

HL  Prag,  17.  Juli  1638. 

Dem  Hoch-  vnd  Wolgebornen  Ynserm  Lieben  getreuen  Seyfridt  Cliriatofi* 
Bretner  Freyherm  zu  Stäbing,  Fladnitz  vnd  Rabenstain,  Edlen  Herrn  auf  NltlU 
VBd  Aspem,  obristen  Erb  Camerern  in  Österreich  vnder  der  Ens,  Ynaerm  gttlial* 
Bath,  Camerern  vnd  Statthaltern  des  Regiments  Ynserer  n.  ö.  Landon. 


30 


Lieber  Breiner.  Wass  Ir  Mich  wegen  der  den  Vierzehenden  dits  zu  Wien 
Vndter  dem  L<andthaus8  Vnuersehens  entstandenen  Feuersbronst  gehorsamist 
berichtet,  dass  habe  Ich  zwar  dem  daranss  bey  eth'ehen  causirten  Schaden 
nach,  ganz  Yngehrn  Vernomen. 

Danebens  aber  Mich  nit  wenig  consolirt,  das»  Ir  Euch  zu  Verhüettang 
deas  leichtlich  in  dergleichen  begebenden  fthlen  verrem  Ynhails  md  Schadens, 
durch  £ur  so  Tag  so  Nacht  angewendte  Sorgfelttigitait,  aller  orthen  so  embs- 
sig  erzaigt  vnd  bewisen  habet:  Wollet  hinfQro  in  solch  Eurem  Vnss  ohne  dass 
zu  gnedigtatem  contento  bekhandten  Eyfer  gehorsambist  continuiren,  Vnd 
Euch  hingegen  Ynserer  Kaiser-  md  Landtsftirstlichen  gnadt,  mit  deren  Wir 
Euch  ohne  dass  Jederzeit  wolgewogen  rerbleiben,  Versichern.  Datum  Prag 
den  17.  Julij  Anno  1638. 

Ferdinand  w/p.  (OrigiaaL) 

IV.  Prag,  7.  August  1638. 

Denen  Hoch-  md  Wolgebornen  Vnsem  Lieben  getreuen  Seyfridt  Christof 
Breiner,  Frerherm  zu  Stübing,  Fladnitz  vnd  Rabenstain,  Edlen  Herrn  auf  Stfttz 
vnd  Aspern  Ohr.  Erb  Camerern  in  Österreich  vnder  der  Enss,  Vnserm  gehaimen 
Rath  Camerern ,  vnd  Statthaltern  des  Regiments  Vnserer  n.  ö.  Landen ,  vnd 
Johann  Francissco  Trautson,  Grafen  zu  Falkhenstain,  Freyherm  zu  Sprechen- 
vnd  Schrouenstain ,  Herrn  zu  Keya  vnd  Laa ,  Obristen  Erb  Landmarschalchen 
der  f^Tirstlichen  Grafschafft  Tyrol ,  vnd  obristen  Erblandhofmaistem  vnd Landt- 
marscbalchen  in  Österreich  Vndter  der  Ennss. 

Ferdinand  der  Dritte  von  Gottes  gnaden ,  Erwdlter  Römischer  Kaiser  zu 
allen  Zeitten  mehrer  dess  Reichs  etc. 

Hoch-  und  Wolgebome,  Liebe  gcthreue,  Wir  mugen  Euch  gnedigist  nicht 
verhalten,  Wie  dass  Wir  vor  wenig  Tagen  durch  aigenenCurrier  erindert  worden, 
dass  Vnsers  freundlichen  geliebten  Vettern  vnd  Schwägern,  dess  Köni^  in  Poln 
vnd  Schweden  Liebden  zu  Erholung  dero  gesundhait,  die  Bad  Cur  zu  Baaden  in 
Vnserm  Erzherzogthurob  Österreich,  Vndter  der  Enss  augebrauchen ,  sich  auch 
berait,  wie  vermuetlich,  aufderRaiss  mit  dero  Königlichen  Gemahelin,  vnd 
Irer  bey  sich  habenden  Hoffstatt  befunden ,  vnd  alda  zu  Baaden  in  khurzer  zeit 
anzukhomen  entschlossen  sein. 

Nun  will  sich  in  allweg  gehören ,  dass  derselben  aller  orthen  im  Durch- 
raisen,  gehörender  massen  aufgewarttet,  vnd  von  Vnsertwegen  empfangen 
werde;  Gstaldt  dann  destwegen  alberait  von  Vnss  in  Vnserm  Herzogthumb 
Schlesien,  vnd  Marggrafflhumb  Mährern  die  gnedigste  Forschung  vnd  anord- 
nung  beschehen. 

Danut  dann  auch  Irer  Liebden  die  gehörende  Ehr  erbietung  in  Vnserm 
Erzherzogthumb  Österreich  Vndter  der  Enss  erzaiget  werde,  Alss  haben  Wir 
Euch  Commission  vnd  beuelch  dahin  aufgetragen,  dass  Ir  Euch  der  ankhunfft 
Sein  des  Königs  Liebden  vnd  der  Königin,  an  der  Mihrerischen  grfiniz,  gegen 
Österreich  alsobalden  alles  angelegenen  Vleiss  erkhundigen ,  dahin  mit  etlichen 
Cauagliern  veHuegen,  alda  Irer  königlichen  Liebden  Liebden  aufwarttea, 
vnd  selbige  in  Vnserm  Namen  empfangen,  auch  Volgendts  durchs  Landt  nacher 
Wienn  beglaitten  sollet.  Wie  Vnser  gnedigistes  Verthrauen  zu  Euch  gestellet 
ist.  Ir  volziehet  auch  hieran  Vnsern  gnedigist  gefeiligen  willen  vnd  Meinung, 
Seindt  Euch  danebcns  mit  Kaiser-  vnd  Landtsfurstlichen  Gnaden  Jeder  Zeit  wol 
gewogen.  Geben  auf  Vnserm  Königlichen  Schloss  zu  Prag  den  Sibenden  Augustj, 
im  Secbzehenhundert  Acht  vnd  dreissigisten  Vnserer  Reiche,  dess  Römischen  im 
Andern  9  dess  Hungerischen  im  dreyzehenden,  vnd  dess  Böhaimbischen  im  Ailff- 
ten  Jahr. 


Ferdinand  nv^p. 

Joannes  Matthias  Prikhelmayr  n)/p. 


Ad  mandatum  Sacrae  Caesareae 
Majestatis  proprium. 

Tobias  Gertinger  ny^. 
(Original.) 


n 


31 

V.  Prag,  31.  August  t638. 

Dem  Hoch-  Tod  Wolg^bornen  Vnserm  Lieben  getreuen  Seyfrid  ChristofT 
Breiner,  Freyherm  xu  Stübing,  Fladnitx  vnd  Rabenstain,  Edlen  Herrn  auf  Statt 
▼nd  Aspeni ,  obristen  Erb  Camrem  in  Österreicb  Tndter  der  Enss ,  Vnserm 
gebjumen  Ratb  Camerem  rnd  Stattba]tern  des  Regiments  Vnserer  n.  6.  Landen, 

Lieber  Breiner,  kb  mache  mir  khainen  Zweifel,  Euch  werde  ohne  dass 
guten  tbails  wissendt  sein,  dass  mein  an  dem  Rheinstromb  gelegenes  Kricgs- 
volkb,  bey  Jüngstlich  selbiger  orthen  mit  dem  Feindt  beschehenen  Treffen, 
so  weit  schaden  gelitten ,  dass  die  ni^ch  der  Yestung  Breysach  Verordnete 
prouiant  rnd  munition  in  feindtlichen  gewaldt  gerathcn. 

Nun  habt  Ir  selbsten  leicbtlich  zuerachten,  wass  gleichwol  an  diser  Yestung 
dem  H.  Rom.  Reich,  sonderlich  aber  vnd  zuuorderist  meinen  österreichischen 
Erbliudem  gelegen;  Danuenhero  Ich  zn  erhaltung  derselben  auss  gnedigist 
VStterlicher  fursorg  die  gnedigste  Verfuegung  gethan,  damit  selbige  widerumh 
de  nouo  mit  prouiant  vnd  munition  Versehen  werden  möchte ,  Vnd  destwegen 
an  die  n.  Ö.  Landt  Stfindt,  Inmassen  auch  bey  andern  meinen  Erbl8ndern 
beschehen,  zu  bestreittung  dieses  so  hoch  nothwendigen  Werkhs  vmb  orspriest- 
licbe  hilff  Tod  beysprung,  in  die  100,000  fl.  eylfertig  vnd  alsbalden  suorlegen, 
gvidigste  ansuchung  thuen  lassen. 

Wan  Ir  dann  hierinen  durch  Eur  wol  Vermügenhait ,  bey  Inen  Stttndten  lu 
würkhlicher  effectuir-  vnd  dargebung  berürten  beysprungs,  vi!  cooperiren  khön- 
•et,  alss  begere  Ich  an  Euch  hiemit  gnedigst,  Ir  wollet  Euch  dahin  inss  Landt- 
hanss,  zu  der  Stftndt  alda  aasteilenden  Zusammenkhunflften,  Jedes  mahls  in  der 
Perton  gutwillig  rnd  mausblei blich  verfQegen,  auch  mit  vnd  neben  denselben« 
die  Sachen,  mit  Euren  Vernünftigen  Consilijs  distfahls,  alles  angelegenen 
Vleiss  vnd  eyfert  dabin  Vermitlen  vnd  bringen  helffen,  auf  data  mir  begerter 
massen,  zu  Vol bringung  meines  dem  gcnuiinen  Wesen  tum  besten  angesehenen» 
vnd  gana  wolmainenden  Vätterlichen  intents ,  vnwaigerlieh »  vnd  ohne  ainiche 
•otschuldigung,  vndter  die  Armb  gegriffen»  vnd  beysprungen  werde.  Wie  mein 
gnedigstes  Verthraoen  zu  Euch  gestellet  ist ,  vnd  Ich  dise  Eure  gehorsaraitte 
bezaigung  gegen  Euch  hinwiderumb  mit  allen  Kaiser-  vnd  Landtanirttlicbeo 
Gnaden;  warmit  Ich  Eoch  ohne  dass  Jeder  Zeit  wol  gewogen»  luerkhennen 
genaigt  verbleibe.  Datum  Prag  den  letzteo  Augustj  Anno  163S. 

Ferdinand  m/p.  (OHgtiMil.) 

VI.  Prag,  24.  September  1638. 

Dem  Hoeh-Wolgebomem  Vunserm  Lieben  Getreuen  SeyfHdt  Christophan 
Breiner  Edlen  Herrn  zu  Stitt  Freiherm  auf  Stübing »  Fladnitz  vod  Rabenstain» 
Herrn  der  Graffschafft  Aspern  obristen  Erb  Camraerem  in  Össterrt ieb  Vnoaerm 
Gehaimben  Rath  Canunerern  vnd  SUtthaltem  der  n*  d.  Landen. 

Ferdinandt  der  Dritte  von  Gottes  gnaden  firwdblter  Rdmiseber  Kaiser»  zu 
allentzeitten  mehrer  des  Reichs. 

Hoch- vnd  Wolgebomer,  Lieber  getrewer,  Wfir  trafen  gnedigst  kbeioe« 
Zweifel,  Es  werde  dir  gehorsambist  bewust  sein,  dass  im  Jangst  tfehulUn^n 
Landtag  auf  diss  Sechzehenhundert  achtvnddreiMigiste  Jahr»  ain  Jedes  Pfundt 
eingelegter  Herrengildt  Zwen  Gulden,  auss  aigneo  Seekhel  ohne  b<'logung  iUr 
Vndertbanen,  auf  den  Erstgegebenen  vnnd  atsigoirten  Termin  anzu%c'hlag«'n,  vtrr' 
williget  worden. 

Wann  dan  der  gemissigteo  Uerrengüldt  oaeb ,  sieh  befindfl ,  da««  dir  von 
deinen  inhabenden  Herrsehainen  St^z  vond  Asspern  an  derZi'ya,  Zur,  «filUn^ftf 
Hilff  Aintauaaent  vier  vnd  Sibenzig  Guide«  ause  aigne«  HvekUtti  zunieUfn 
gebühm  will 

Alsa  ist  tolcheouach  Vna^ser  gaidigiafer  bevrlrh  biemit,  da««  du  hirida»« 
gesezt  aller  entsebuldigvng  viumI  suebesdea  auttfliirbt,  ZulM^fOfdArong  d#««s 
allgemainen  Vatterhndts  Wolstasdt  dem  geb^brau*«  tmf  ittUikUomUt'itdfh 
Miebaelj,  in  dass  Wicanerisebe  Vizdowb  Ajnbt ,  Vm  d^rni^  suh  4iM  Quoi^ 
geoiainer  LandtaebaÜ,  •der  tue  denMelben  hemn^^n  V«Twillif(f»fig  MMiittn^ttu 


32 

ZU  banden  Vnnssers  Raths,  Vizdomba  in  Österreicb  Vnnder  der  finna  fand  Ge- 
trewen  Lieben  Veithen  Schinderls  von  ImmendorflT,  auf  Eberstorff,  gegen  Quittung 
in  gueter  gangbahrer  MQnz  gewiaslichen  erlegen  Tnnd  vnfailbahrlichen  ricbttg 
machen  solleat.  Wie  wür  Vnns  dan  gegen  dir  gnSdigist  verseben  ,  du  werdest 
solchem  gehorsambist  nacbkhomben ,  Daran  beschicht  Vnnsser  gnSdigister  Wil- 
len vnnd  mainung,  Geben  auf  vnnsserm  Khöniglicben  Schloss  Prag  den  viermnd 
zwAinzigisten  Septcmbris  Anno  Sechzehenhundert  achtYnddreissig ,  mserer 
Reiche  dess  Römischen  im  Änderten,  des  Hungarischen  im  drey zehenden, 
vnnd  dess  Behaimbischen  im  Aylfflen. 

Ferdinand  m/p. 

Vlrieh  Frantz  Ton  Kollowratt  nv^p.  Ad  mandatum  Electi  Dominj 

Imperatoria  proprium. 

Franns.  Wiaendo  m/p. 
(Original.) 

VII.  Wien,  9.  August  1639. 

Dem  Hoch-  vnd  WoUgebomen  Vnserm  lieben  getreuen  Seyfridt  Chriatophea 
Breiner,  Edlen  Herrn  von  Stfitz,  Freyherm  zu  Stäbing,  Fladnitz  vnd  Raben- 
atain  Herrn  der  graffschafft  Aspern  etc.  Obristen  Erb  Cammerern  injOsterreieb, 
Vnserm  Gehaimben  Rath,  Cammerern  vnd  Statthaltern  Vnserer  Nider  Öaterreicbi- 
schen  Landen. 

Ferdinandt  der  Dritte  von  Gottes  gnaden  Erw5]ter  Römischer  Khayser  zu 
allen  zeitten  mehrer  des  Reichs.  Hoch  vnd  Wollffebomer  Lieber  getreuer!  Wier 
betten  vnnss  zwar  genedigist  verschen ,  du  wurdest  laut  vnsera  vnterm  dato  den 
Zwelfften  Februarij  Instehenden  Jahrs  an  dich  abgangenen  gemessenen  beueleh 
die  heurige  gultgebühr  so  beraith  vergangen  heiliigen  Pfingsten  verfallen  gehö- 
riger Orthen  gegen  Quittung  bezahlt  vnd  ahgefSehrt  haben. 

Weillen  Wir  nun  entzwischcn  auss  Vnserer  n.  5.  Vitzdombischen  Quota 
vnserm  obristen  Prouiandt  Leüttenambt  vnd  getreuen  lieben  Mathiasen  Praun  zu 
bestreittung  der  Hungarischen  Grünitz  Proviantierung  fünf  vnd  Zwaintzig 
Tausendt  gülden  assigntrt  vnd  derselben  eheist  vnentperlich  hockst  bedurfitig. 

Solchenmach  damit  alle  in  vermanglung  dessen  darauss  entstehende  gefahr 
verhiett  werde,  Ist  vuser  genedigister  auch  Ernstlicher  beueleh  hiemit  an  dich, 
dass  du  solche  schon  lengst  verfallene  gültgebfier  von  vberantworttung  dtss  in 
den  negsten  Vierzehen  tagen  zuhanden  gedachtes  vnsers  Obristen  Prouiandt 
Leuttenambts  Mathiassen  Praun  gegen  vnsers  Raths,  Vitzdombs  in  Össterreich 
vnder  der  Ennss  vnd  getreuen  lieben  Veithen  Sehinderl  von  Imendorf  auf  Ebers- 
torf gebreuchigen  Quittung  gewisslichen  an  alt  veraern  Verzug  zubefQrderunff 
des  gemainen  Vatter  Landts  wollstandt  Paar  entrichten  vnd  beczahlen ,  auch 
hierdurch  die  schfiden  so  auf  dem  widerigen  fahl  darauss  entstehen  mechten, 
wie  nit  weniger  die  darauf  volgente  Millitarische  Execution  verhüetten  wollest! 
Daran  beschicht  vnser  genedigister  willen  vnd  mainung,  geben  in  vnserer  Statt 
Wien  den  Neundten  Augusti  Anno  Sechzehenhundert  Neun  und  dreissig,  Vnse- 
rer Reiche  dess  Römischen  im  dritten,  des  Hungarischen  im  Vierzehenden  vnd 
dess  Böhaimbischen  im  Zwölfften. 

Ferdinand  nv'p. 

Virich  Frantz  von  Kollowratt  m/p.  Ad  mandatum  Electi  Domiig 

Imperatoris  proprium. 

Franns.  Wisendo  m/p, 
(Original.) 
(Fortsetzung  folgt.) 


33 


\.  „Historischer  Atlas,** 

SUttsttk  des  Mittelalters. 

B  ischöflicb -Chiemsee^scbes  Urbar  aus  den  Jahren 

i486— 149S. 

Papier-Codex  des  XV.  Jahrhunderts  in  Quart  102  Blätter. 

Im  Beaitxe  des  Herro  H*.  Ton  S*.  ia  SaUburg. 

(ForUeUung.) 

Pawsten  predium. 
Denar,  libr.  1  pull.  2.  Gorfif  (ausgestr.)  Anna  vxor. 

Predium  ad  sanctnm  Martinura  (mit  anderer 
Schrift)  Rueting. 
Denar,  libr.  2.  pull.  2.  Steffanus  (ausgestr.)  Wolf- 

gang gressing. 

Haistal  decima  personalis. 

Denar,  libr.  1.      Socij  divinoruminGrebming. 

Summa  siliginis  modiorum  12  auene  modior. 
i^denariorumlibrarum  40solidorum3denariorum 
20  pullonim  40  percipit  olTitialis. 

Decima  in  valle  Anasi. 

Primo  colliguntur  annuatim  ibidem  Agni  60 
dantur  plebano  ibidem  32  istis  temporibus  minus 
colliguntur. 

Yillicus  de  lengdorff. 
Siligin.  mod.  1  Auen,  mod.  2^«.  hanns  gressing. 

lengdorff.  ^ 

Siligin.  mod.  9  Auen.  mod.  13.  hanns  gressing. 

An  der  Saltzach. 

Siligin.  mod.  6  Auen.  mod.  8.  Steffann  fnietinger(nusgestr.) 

Wolfgang  gressing. 
Grebming. 

Siligin.  mod.  8  Auen.  mod.  10.  lienhart  widmer. 

(Fol.  19.) 

Decima  quam  tenuit  plebanus. 

Denar,  libr.  11  priori  tempore  seruiuit  Silig.   Scharplin. 
mod.  1  Auen.  mod.  1  Vs. 

Oblaren. 
Siligin.  mod.  9  Auen.  mod.  10.  lienhart  zehner. 

Auf  Reut  Murs. 
Siligin.  mod.  2Vt  Auen.  mod.  3V«.  hanns  kolgrueber. 

2«* 


34 


Widern  zu  Sand  Michel  Selek  vnd  Gotsperg  Tun- 

tzendorf. 

Siligfin.  mod.  S.  Auen.  mod.  6''«.  Egkel  su  sand  michel. 

Vom  Wald. 

Siligin.  mod.  6  Auen.  mod.  8.  lienhart  Rot  ad  dies  suos. 

Item  Lienhart  Rot  eolligit  de  illa  deeima 
annuatim  vltra  90  metret.  Siliginis  et  Auene  quare 
considerandum  est  in  futurum. 

Prugkarn. 
Siligin.  mod.  6  Auen.  mod.  8.  andreas. 

Pawsten  vnd  Pirchach. 
Siligin.  mod.  7.  Auen.  mod.  8.  (jorg. 

Geresdorf. 
Siligin.  mod.  5  Auen.  mod.  8.  hanns  kantx. 

Widem  in  Widem. 
Siligin.  mod.  6  Auen.  mod.  TVa*  lienhart  widmer. 

Grewt  prope  Greming. 
Denar,  solid.  3.  lienhart  widmer. 

(Fol.  20.) 

Hintteregk. 
Siligin.  mod.  Va  Auen  mod.  %, 

Kolgrueb. 

Siligin.  mod.  1  Auen.  mod.  2  vt  sequitur. 
Stiegeck^uf  Gaitsperg  Siligin.  quart.  1  Auen,  quart.  1. 
Gugel  daselbs  Siligin.  quart.  1  Auen,  quart.  1. 
Haintzel  daselbs  Siligin.  quart.  1  Auen,  quart.  1. 
Kolgrueber  Siligin.  quart.  1.  Auen,  quart.  1. 
Pawrampach  Siligin.  quart.  1  Auen,  quart.  1. 
Marchpcrger  Siligin.  quart.  1  Auen,  quart.  1. 
Gabler  Siligin.  quart.  1  Auen,  quart.  2. 

Summa  huius  decime  in  valle  Anasi. 

Siligin.  mod.  74. 

Auen.  mod.  05  Va  vnd  11. 

Denar,  libr.  11  solid.  3. 

Nota  de  prefata  deeima  datur  plebano  in  Grebming  singulis  annis  Siligin. 
mod.  16  Auen.  mod.  20. 

Item  in  Bischofhof  in  Tritic.  Siligin.  et  ordco  0  quart.  faciunt  mod.  1 
Granarij  et  4  quart.  faciunt  1  Scaflfium  et  16  quart.  faciunt  Scaff.  Saltz.  Scd 
in  Auen.  10  quart.  faciunt.  mod.  1  et  4  quart.  faciunt  Scaflf.  1  et  32  quart. 
faciunt  ScaflT.  Saltz. 

In  Stueluelden  in  Tritic.  Siligin.  fab.  et  ordco  9  metret.  faciunt  med.  1 
Granarij  Sed  in  Auen.  10  metr.  faciunt  mod.  1  Granarij. 


1 


35 

In  Viscboren  in  Tritic.  Siligin.  ordeo  et  Auen.  6  metr.  faciunt  mod.  1  Gra- 
narij  et  eedem  metr.  8  in  tritic.  Siligin.  et  ordeo  faciunt  ScafT.  Saltz.  Sed  in 
Auen.  16  metr.  faciunt  Scaff.  Saltz. 

In  valle  Anasi  in  Siligin.  et  Auen.  2  metr.  faciunt  mod.  1  Granarij  et 
2  metr.  Siligin.  faciunt  ScafT.  Saltz.  Sed  in  Auen.  3  metr.  faciunt  Scaff.  Saltz. 
(Fol.  21.) 

Colon!  dant  in  Stifta  pro  vino  denar.  16  scriptori  denar.  2. 

OflFitium  Bischofhof  In  parrochia  Sancti  Johannis 
Curia  decimaJis  in  Aw. 

Waitz  mutt  3  Rocken  mutt  29,  habern  mutt   lienhardus  Auer. 
57  Gersten  mutt  2,   lemper  30,  Ayer  200,  denar. 
solid.  14.  fenal.  denar.  12,  legual.  denar.  20  pro 
addicione  denar.  35  pull.  2. 

Curia  decimalis  hoeb. 

Waitz  mutt  1  Rocken,  mutt  7  haberen  mutt  Cristofforus  hucber  snluojure 

16,  lemper  10  Ayer  100,  denar.  libr.  2,  denar  10,  fratrum     et   sororum    (alles 

fenal.  denar.  12,  lignal.  denar.  20,  pro  addicione  ausgestrichen), 

denar  41,  Ariet.  2,  pull.  2.  Cristannus  filius. 

Decima  in  Altach. 

Waitz  mutt  4,  Rocken  mutt  35  haberen  mutt.   Gorg  kandier. 
70  lemper   45    de  illis  dantur  plebano  45  in 
Bisehofhof. 

Curia  Altach. 

Denar,  solid.  10,  fenal.  denar.  12,  lignal.    hanns. 
denar.  20,  pro  addicione  denar.  25,  pull.  2. 

Niderstall  Swaig.  S.  Johanns. 

Denar,  libr.  3,  lignal.  denar.  20,  fenal.  denar.  Conradus  stalner  (ausgestr.) 
12.  pro  addicione  denar.  40,  pull.  2.  Rudbertus  filius. 

(Fol.  22.) 

Oberstall  Swaig. 
Denar,  sol.  19  lignal.  denar.  29  fenal.  denar.    Dietrich.  Nidas. 
12  pro  addicione  denar.  40  Ariet  1  pull.  2.  defe-    Dietrich.  Niclas. 
ctus  ad  graciam  solid.  3.  Dietrich  (alle  ausgestrichen). 

lienhart. 

Swaigkofen  purekswaig. 

Caseos  maiores  150  per  denar.  4  et  pro  alijs  hanns  medictatem(ausgestr.). 

ISOeaseis  denar.  solid.  20  Stewr  denar.  60  lignal.  Rueprecht  habet  totum  (die 

deoar.  10  fenal.  denar.  12,  Arietem  l,pull.  1,  pro  letzten  2  Worte  ausgestr.). 

addicione  denar.  55.  Achatius  Gener  medietatem. 

Ober  Tnd  Nider  Mos  Swaig. 

Denar,  libr.  3,  lignal.  denar.  10,  fenal.  denar.   lienhardus. 
12,  pro  addicione  denar.  60,  Arietes  2,  pull.  2.       vlricus  margreta  vzor. 

Risperg  Swaig. 

Denar,  solid.  4,  denar.  10,  fenal.  denar.  12,  hanns  (ausgestr.)  purckswai- 
pro  addicione  denar.  10,  Arietem  1,  pull.  1.  ger.   Rueprecht  medietatem. 

Achatius  gener. 


36 

Ronaehak  Raoperg  peirtel  dinst. 

Denar,  solid.  4.  Andreas.  Wolfgangos.  Conra- 

dos. 
SehninteD  prediom. 

Denar.  72,  Stewr.  denar.30,  JignaJ.  10.  fenaL    Tristan, 
denar.    12,    pro  addicione  denar.  9,   Ariel  1»   P^^nis. 
puU.  2. 

(Fol.  23.) 

Egkh  prediani. 
Denar,  solid.  4,  lignal.  denar.  10,  fenal.  denar.   I>ietrich  saluo  jure  fratnun. 

12,  pro  addicione  denar.  10,  Aret  1,  pa]L2. 

Hoehrewt  prediom. 

Denar,  solid.  3,  Stewr.  denar.  60,   lignal.   Itenhardos.  Conradus  Stalner 
denar.  10,  fenal.  denar.  12,  pro  addicione  denar.    RodbertnsfiL  Stalner.  (ausg.) 

13,  Ariet  1,  pull.  2.  lienhard.  moser. 

Prannt  prediom. 

Denar,  solid.  3,  Stewr.  denar.  60,  lignal. 
denar.  10,  fenal.  denar.  12  pro  addicione  denar.    Cristina  pro  se  et  paero. 
13,  Ariet.  1,  pull.  1. 

Oberegk  super  Rotnstain  predium. 

Denar,  solid.  12,  Stewr.  denar.  60,  lignal.    Cristannus.  \ 

denar.  10,  fenal.  denar.  12,  pro  addicione  denar.   lienhardus  Awer.  f  Alle 

35,  Ariet.  1,  pull.  2.  Thomas         lmed*~    ('"*&• 

michel  fraterj  *  J 

Reinspurg  in  parroehia  Rastat.  michel  frater  habet  totum. 

Denar,  solid.  4,  Stewr.  denar.  60,  pro  addi- 
cione denar.  15,  pull.  1.  niclas. 

Ob  petzldorff  Swaig. 

Denar,  solid.  6,  lignal.  denar.  12,  fenal.  lienhardus  lehn  er.  Wolf- \  > 
denar.  12,  honorantia  denar.  8,  pro  addic.  gangsororiusmichelfeld-l  ö" 
denar.  15.  lehner.  CrisUn  pro  tribus  l  g 

(Pol.  24.)  partibus    et     Conradus /(£ 

Stalner  et  dorothea  Txor  I  S 
An  der  gantzen  hueb  bei  Goldegker  prugk.       pro  quarta  parte.  ]  ^ 

Denar,  solid.  20,  pro  addic.  denar  50,  pull.  1.    (j^pj,^ 

De  pascua  in  Widersperg.  Tristan  SUlner  (ausgest.). 

Denar.  32.  Michel  kuner  ex  gratia  tantura 

De  pascua  Gugknpuhel.  Conrad  SUlner  ) 

Denar.  32.  Lamprecht  Stör  [ausgestr. 

ex  gratia  tantum  ) 
hanns  krackh. 

Summa  decimarum  in  parroehia  S.  Johannis. 
Tritic.  mod.  8. 
Siligin.  mod.  71. 
Ordei  mod.  2. 
Auene  mod.  143. 
Agni  40. 
Qua  300. 


37 

Stimma  Vrbtrij  in  ptrroehit  S.  Johannis  incitisis  lignal. 

Fenal.  et  addic.  facit. 

Denar,  libr.  28,  solid.  3,  denar.  24. 

Arietes  12. 

Caseos  150  purckswaiger. 

pull.  cens.  25. 

(FoL  25.) 

In  parochia  Bischofhof. 

Decima  in  Mulpach  ?nd  Reinperg.  Rueprecht  Elmawer. 

Denar,  libr.  9. 

Hat  vormals  diennt  waitz  mutt  %  Rocken, 
matt  8,  babern  mutt  18,  denar.  60,  lemper  6, 
pull.  6. 

Decima  Gaynfeld  et  haperg.  hannskrackh  (ausgest.)  Gorg 

Waitx  mutt  f «,  Rocken  mutt  7,  haberen  mutt    laidrater  (ausgestr.) 
18,  lemper  8,  pull.  8,  denar.  60.  Cristan.  gener. 

Decima  puechperg  am  Rain. 

Waitx  mutt  1,  Rocken  mutt  8,  habern  mutt   Cristan  virtailer. 
16,  Agnos  6,  denar.  60. 

Decima  in  Zimerperg. 
Denar,  solid.  12.  hanns  nagler. 

Decima  d^)  quinque  domibus  iu  parrochia 

Bischofhof,  Gotzschen,  Asten,  Oberlehen, 
Schal  awn,  cum  puechaeh  et  Schönegk. 
Denar,  libr.  2. 

Decima  in  Bischofhof  colligiturper  oflfitialem 
ibidem  ad  fideles  manus. 

Summa  decimarum  in  parrochia  Bischofhof 
exelusa  decima  in  Bischofhof  que  colligitur  per 
offitialem  ibidem  ad  fideles  manus. 

Tritic.  mod.  1  y«. 

Siligin.  mod.  15. 

Auen.  mod.  34. 

Agn.  14. 

ßull.  8. 
enar.  libr.  11. 

(Fol.  2«.) 

Rormos  Swaig. 
Denar,  solid.  18,  Stewr  denar.  60,  lignal.  10,    Jobst  (ausgestr.)  lienhardus 
fenal.  denar.  12,  pro  addic.  denar.  50 ,  Ariei  1,   filius  saluo  jure  coheredum. 
pull.  2. 

De  parte  Alpis  in  Tuenten. 

Denar,    solid.   6 ,   denar.   20 ,   pro    addic.   Idem  Jobst  (ausgestr.)  lien- 
denar.  17.  hardus  saluo  jure  coheredum. 

Walchaw  Swaig. 

Denar,  solid.  18,  Stewr  denar.  60,  lignal.  Gorg  (ausgestr.)  lucia  nomine 
denar.  10.  fenal.  denar  12.  pro  addic.  denar.  50,  puerorum  vitus  filius  saluo 
Ariet  1,  pull.  3.  Jure  habet  totum. 


38 


Schaideck. 

Denar,  solid.  5,  Stewr.  denar.  20,  lignal.  10,   lienbart)  jog^egtrichen 
fenal.  denar.  12,  pro  addic  denar.  14 Vt,  Ariet  1,   niclas    (       ^ 
pull.  2.  mdbertos    filius    saluo   jore 

coheredum  et  Barbare  matris« 
Asten  pewteldinsi 
Caseos  maiores  20.  hanns. 

Swennt  Swaig. 
Denar,  solid.  20,  fenaL  denar.  12,  pro  addic.   Jacobu8(au8gest)  Titas  ßlius. 
denar.  50,  pull.  2. 

Schonegk  Swaig. 

Caseos  300  per  denar.  2%,  derselben  kas 
nyrobt  der  pfarrcr  an  stewer  pfruend  200  für  die   nicolaus. 
100  kas  gibt  Er  denar.  libr.  1,  denar.   10,  Stewr 
denar  60,  fenal.  denar.  12,  pro  addic  denar.  26, 
pull.  2,  Ariet  2. 

Laidrating  Swaig. 

Caseo#  Maiores  300  per   denar.  6,  Stewr   Gorg  (ausgestr.)  Johans 
solid.  4,  fenal.  denar.  12,  pro  addic.  denar.  10,  krackgener.  Cristan. 
pull.  2,  Ariet.  3. 

Item  dominus  consensit  JohannikrackhTsque 
ad  reuocacionem  quod  seruiat  pro  caseis  150  pro 
quolibet  duos  cruciferos  actum  tertia  postviti  91. 

(Fol.  27.) 

De  parte  alpis  in  der  Tuenten. 

Denar,  solid.  6,  denar.  20,  pro  addicione  JacobGugkenpubel(ausgest.) 
denar.  17.  Mathias  filius  saluo  jure  cohe- 

redum (ausgest) 
Elmaw  predium. 
Denar,  libr.  1,  Stewr  denar.  60,  lignal.  denar.   rudbertus. 
10,  pro  addic  denar.  25,  Ariet  1,  pull.  2. 

De  parte  alpis  Tuenten. 

Denar,  solid.  13,    denar.    10,  pro  addic   rudbertus. 
denar.  12%. 

SulU. 
Denar.  15,  pro  addic  denar.  2%.  rudbertus. 

Rudmund  in  Mulpach. 
Denar.  15  ,  Stewr  denar.  30,  lignal.  denar.   rudbertus. 
10,  pro  addic  denar.  4,  pull.  1,   hewrling  pro 
den.  45. 

Anfrain. 
Denar,  solid.  6,  Stewr  denar.  60,  pro  addic.   andreas (ausgestr.)lienhardas 
denar.  20,  pull.  1,  Arietem  1.  nomine  Tioris  et  filiorum(ao8- 

gestr.)  martinas  totum. 


39 

Anfrain  am  leben. 

Denar,  solid.  6,  Stewr.  denar.  60,  pro  addic    hanns        (  ^    .«ä.*..  ^ 
deaar.  »0,  pulL  1,  Ariet  1.  nieprecht )  l»««8re8tr.j 

martious  pucher. 
Prantstat. 

Denar,  libr.  2,  pro  addic.  denar.  40,  pull.  2.    Cristan  saluo  jure  coheredum. 

(Fol.  28.) 

Hachenperg  drew  guter. 

Das  erst  denar.  60,  denar.  10,  ze  Stewr  das   andreas. 
ander  denar.  50,  Stewr  denar.  10,  das  dritt  denar. 
40,  Stewr  denar.  10,  pro  addic.  denar.  15,  pull.  1. 

SchJnperg  in  Mulpach. 
Denar.  70,  pro  addie.  denar.  6,  pull.  1.  lienhart 

Knurnperg. 

Denar,  solid.  10,  pro  addic.  denar.  pull.  6,    michel. 
Qua  40. 

Multraw. 

Denar,  solid.  4,  pro  addic.  denar.  40,  pull.  6,    rudbertus. 
Qua  40. 

Gruenholz. 

Denar.   80,  pro   addic.   denar.  7,   pull.  6.    agncs  (ansgestr.)  augustinus 
Qua  40.  gener  uiaritus  margarete  filie. 

Summa  Vrbory  Bischofhof  parrochie  inclusis  lignal.  fenal.   et  addicione 
faeit  preter  Areas. 

Denar,  libr.  24,  denar.  SSV«. 
Ariet.  11,  hewrling.  1. 
Caseos  300  laidrater. 
Gas.  20,  Astner. 
pull.  cens.  40. 
Qua  cens.  80  et  40. 

(Fol.  29.) 

In  parrochia  Werfen. 

Tnelhof  Curia  decimalis. 

Waitz  mutt  1,  Rocken  mutt  9,  habern  mutt   lienhart  zehenthofer  (ausge- 
14,  Gersten  viertel  3,  leroper  8,  pull.  10,  Ayer   strichen).  Caspar  muntigler. 
150,  denar.  solid.  4,  für  ain  Swein  denar.  solid.  6, 
fenal.  denar.  12,  pro  addicione  denar.  25,  Aucam 
1,  pull.  1. 

Dechantbof  Curia  decimalis  in  speckh  sunt 
quatuor  predia. 

Waitz  Tiertel  12,   Rocken  mutt  8,  habem    Michel  Seidl)        ...  . 
mutt  12,  lemper  10,  Ayer  150,  denar.  libr.  3«/«    Gorg  krapfl  ]  ™«<^'«»^cm. 
fenal.  denar.  48,  pro  addicione  denar.  70,  pull.  8,    nicolaus   Schaller    2    partes 
Aucam  1  Ariet  4.  Johann.  61ius  saluo  jure  cohe- 

red.  (ausgestr.)  Wolfgangus 
tertiam  parterafriderichtutor 
Georgrij  et  anne  quartam 
partem. 


40 

In  Malpach  parua  deeimt. 
Denar,  solid.  6,  tenet  dominus  per  sed  ucitnr  ad  Cariam. 

Stalhof  Swaig. 

Denar,  libr.  3,  fcnal.  denar.  12,  pro  addiciooe   martinus. 
denar.  60,  pull.  2.  Andreas. 

Wenng  Swaig. 

Denar,  solid.  10,   Stewr  denar.  30,  fenal.   lienhardus. 
denar.  12,  pro  addicione  denar.  27 y«,  pull.  2, 
Ariet.  1. 

Zaglaw  Swaig. 

Denar,  libr.  4,  solid.  3,  fenal.  denar.  24  pro   nieolaus. 
addicione  denar.  S?*/,  pull.  4,  Ariet  2.  Cristina  tutrix  filiorum  (aus- 

(Fol   30.)  gestrichen)  Rudbertus  filius. 

Huntzdorf  Swaig. 

Denar,  libr.  5,  denar.  60,  fenal.  denar.  48,    Andreas  filius.  hanns  (ausge- 
pro  addiciQne  solid.  Zy^  pull.  4,  Ariet.  4.  strichen).  Gorg. 

Vaistenperg  Swaig. 

Caseos  maiores  200,  per  denar.  6,  Stewr   Gorg. 
denar.  60,  fcnal.  denar.  12 ,  pro  addicione  denar. 
5,  pull.  2,  Ariet  2. 

Zocklhofen  Swaig.  Werfen. 

für  300  klain  kas  denar.  solid.  15,  Stewr   lienhardus. 
denar.  30,  fenal.  denar.  12,  pro  addicione  denar. 
40,  pull.  2,  Ariet  1. 

Swaigbofen. 

für  300  kas  per  denar.  27«,  libr.  3,  solid.  3,   Gorg  weger. 
denar.  10,  Stewr  denar.  30,  fenal.  denar.  12,  pro 
addicione  denar.  71,  pull.  2,  Ariet  1. 

Mayns  in  der  Speck. 

für  300  kas  per  denar.  Zy^,  denar.  libr.  3,   friedrieb  (ausgestrichen), 
solid.    3,   denar.   10,  Stewr    denar.    30,   fenal.    vrsula  filia  )  medie- 

denar.  12,  pro  addic.  denar.  71,  pull.  2,  Ariet  2.    lienhardus  maritus  )  tatem. 

In  der  Speckh  Nouale. 
Denar.  30,  pro  addicione  denar.  2%.  fridericb.  vrsula. 

(Fol.  31.) 

(Fortsetsoag  folgt.) 


Voa  dtT  k.  k.  Hof*  aod  Sia«l«drockrrpi  ta  Wien. 


J\s  3.         NOTIZENBLATT.         isss. 


Beilage  xnm  Arclmr  fltr  Konde  Österreichischer  Geschichtsquellen. 

Herausgegeben  yoü  der  historischen  Gommission 

der 

kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien. 


fibersieht  der  geegrapUseh  -  Ustorischen  Uteratir  isterreiehs  in 

Jahre  I8SS. 

Von  Dr.  Constantin  von  Wurzbach. 
(Fortsetzung.) 

Die  übrigen  BeitrSge zur  Persfoeogescblchte  des  venei  Gebietes  bezie- 
hensieb auf  Mestre,  Portogruaro,  PievediSoligo  und  Teglio,  und 
sind:  Jk  Htosigoar  eia?.  R  e  oter  tribnta  d'affetta^  (Mestre,  S«*)  H,  worin  bei 
Gelegenheit  der  Erhebung  des  Prälaten  und  Kanonikus  TonTreTisoGioT.Renier,  SS40 
zum  Bischöfe  von  Mestre ,  die  Geistlichkeit  die  von  dem  Bischöfe  gespendeten 
Wohlthaten  in  Erinnerung  bringt;  —  „Orasiene  per  reseqole  del  Paracce  D.  Ante- 
■!•  Petri  recitata  da  Htos.  fi.  P.  FakricJ"  (Portogruaro)  *).  Eine  Erinnerung 
an  den  um  die  Leitung  seiner  Gemeinde  vielverdienten  Priester,  —  »Eloglo  fnne- 
bre  al  Bibile  Patriiio  ftirelamo  Haria  Balbi  ?aUer<<  (geb.  1778,  gesi  1855),  8345 
letto  aella  chlesa  arclpretale  dl  Pteve  dl  Sallgo  (Belluno ,  Deliberal i,  28  S., 
gr.  8^).  Balbi,  welcher  seit  1815  in  Pieve  di  Soligo  seinen  Wohnsitz  auf- 
geschlagen, hat  mit  seinen  bedeutenden  Reichthömem  in  der  Gemeinde  so 
viel  Gutes  gethan,  dass,  als  seine  schwere  Erkrankung  ruchbar  wurde,  auf 
allgemeinen  Wunsch  die  Aussetzung  des  allerheil.  Sacramentes  von  den  Bewoh-  ssso 
nem  erbeten  wurde.  Seine  Verdienste  um  die  leidende  Menschheit  schildert 
Dr.  Pietro  Antoniazzi  im  obigen  Elegio,  —  und  „Elogio  fboebre  dl  Giofaooi 
Maria  laaler  Paracco  di  Tegllo"«  (geb.  1792,  gest.  1855)  (Padua,  Sicca, 
15  S.,  8®*).  Den  Vortrag  hielt  am  Tage  der  Beerdigung  des  Verblichenen 
Osvaldo  Bortolussi.  ssss 

Unier  den  übrigen  Schriften,  welche  als  Beiträge  zur  Geschichte  Vene- 
digs nach  anderen  Richtungen  gelten  können,  ist  vor  allen  zu  nennen :  „Starla 
della  ■osica  saera  nella  gli  Capella  docale  dl  San  Marco  in  Veneila  dal  13  IS  al 
1797  dl  Francesco  Caffh  (Venedig,  Antonelli,  Lex.  S«).  Von  diesem 
Werke,  welches  vollendet  2  Bände  umfassen  wird,  ist  im  J.  1855  der  erste  ssso 
Band  erschienen  (465  S.,  Lex.  8<^*).  Demselben  sind  die  Portraite  des  Adrian 
Willaert,  Claudio  Monte  Verde,  Baldassare  Galuppi,  und  die  Me- 
daglien-Abbildung  Zarli  n  o*s  beigegeben.  Das  interessante  und  namentlich  für 
die  Geschichte  der  italienischen  Musik  bedeutende  Werk  ist  aus  Quellen  gear- 
beitet Es  behandelt  die  Geschichte  der  herzoglichen  Capelle  in  4  Epochen,  ssss 
und  hat  der  Verfasser  die  biographische  Methode  als  die  seinem  Zwecke 
zunächst  entsprechende  gewählt.  Im  ersten  Bande  gibt  er  die  Lebensskizzen 
von  57  berühmten  Musikern,  welche  Mitglieder  der  herzoglichen  Capelle  in 
Venedig    waren,  und  einzelne    dieser  Lebensskizzen,  insbesondere  die  der 


<)  »Oauetta  orizinle  di  VenesU«  1855,  Nr.  246. 
•)  »Ganftta  ar»iale  di  Veneua«  1855,  Nr.  246. 


3 


42 

3370  berühmten  Meister,  sind  mit  grosser  Äasfuhrliebkeit  gearbeitet,  doch  sind  die 
in  der  „Gaiietta  musicale  i\  Mllano"«  1854;  (Nr.  36-38,  40,  42,  44,  46,  47, 
52)  und  1855  (Nr.  13,  14,  21,  26,  29,  38)  enthaltenen  Erg&oiuogea  und 
Bemerkungen  bei  Benützung  des  Werkes  wohl  zu  berücksichtigen. 

Endlich  sind  theils  als  localgesrhicbÜlcbe  BeitrSge,  theils  aber  als  Nachwei- 

3375  sungen  über  den  Zustand  und  Reichthum  solcher  Sammlungen,  welche  dem  Ge- 
schichtschreiber die  ergiebigste  Quelle  bei  seinen  Arbeiten  bieten,  noch  einige 
Druckschriften  anzuführen ,  welche  die  Aufmerksamkeit  auf  zwei  vielfach  zu 
benützende  Institute  richten,  u.  z.  die  eine  von  dem  durch  seine  geschichtlichen 
Forschungen  bekannten  Andrea  Gloria:  „DelP  archivlo  clvlca  anttco  in  Padaft. 

3380  Memoria  stortca''  (Padua,  Seminardruckerci,  24  S.,  8<^),  auch  in  der  „Rlvista 
periadlca  dei  lavari  dell»  L  R.  Accadenita  dl  aelenie  ec.  dl  Pi4tTa<<  1855,  Vol.  lU 
abgedruckt,  —  und  zwei  über  das  Museum  von  Vicenza,  die  eine  von  Abb. 
Antonio  Magrini:  ,»11  Palaiio  del  Mose«  Clfica  in  YIceoia  descritta  ed  lila- 
Strato**  (Vicenza,   Paroni,   79    S. ,  8®'),    welche    der  Verfasser   mit  einer 

9385  umständlichen  Lebensskizze  des  Valerie  Uhiericati,  des  ehemaligen  Eigen- 
thfimers  des  nunmehr  als  Museum  verwendeten  Palastes  und  seiner  Fanrilie 
(S.  9)  einleitet,  worauf  er  dann  die  Geschichte  des  Baues  und  Umbaues  des 
Museums  und  in  den  Anmerkungen  interessante  Urkunden,  Inschriften  u.  dgl.  m. 
raittheilt;  —  die  andere  von  Ebendemselben:  „D  Maseo  cMco  dl  VIcenia  stlen- 

3390  nemeote  Inaucoratt  II  18  Agesto  I855*<  (Vicenza,  Paroni,  48  und  23  S., 
8®*  und  1  Taf.  in  4®*),  welche  die  von  Magrini  bei  Gelegenheit  der  Eröff- 
nung gehaltene  Rede,  die  chronologische  Folge  der  den  Kauf  des  Palastes 
Chiericati  und  den  Umbau  zum  Stadt-Museum  betreffenden  Entschliessungen 
vom  Jahre  1822 — 1851  (S.  37),  und  eine  chronologische  Folge  der  seit  1820 

3395  eingegangenen  Geschenke  für  das  Museum  (S.  43)  enthfilt.  In  einem  Anhange 
befindet  sich  das  Verzeichniss  der  im  Museum  auf1)ewahrten  Gegenstände  nach 
16  Kategorien,  in  welchen  archäologische  Objecto,  Gemälde,  Drucksachen, 
Kupferstiche,  Zeichnungen ,  physicalische  Apparate  und  Gegenstände  aus  allen 
drei  Reichen  der  Natur  inbegriffen  sind.  Die  Zahl  der  Gemälde  allein ,  worunter 

3400  sich  bedeutende  Stücke  von  den  besten  Meistern  der  italienischen  Schulen 
befinden,  erhebt  sich  über  250  Nummern,  und  sehr  reich  ist  auch  die  archäolo- 
gische Sammlung.  Die  der  Schrift  beiliegende  Tafel  stellt  die  Vorderansicht  des 
Museums  im  Kupferstiche  dar.  —  Von  den  in  periodischen  Schriften  enthalte- 
nen Aufsätzen  ist  nur  Ein  Beitrag ,  und  dieser  culturgeschichtlichen  Inhaltes, 

3405  anzuführen  von  Citt  ade  IIa  :  „Coaslderailonl  sul  pragresso  attaale  della  ciTlIti 
in  Padof  a**,  in  der  „RiTlsta  periodic«  del  lavorl  della  L  R.  Accademla  dl  scienie  cc. 
dl  PadaTü"  1855,  Vol.  III  (S.  175). 

Kur  Geographie  und  Geschichte  Ungarns. 

Ober  Ungarn  erschienen  eben  sowohl  selbständige  und  mitunter  ganz  vorzüg- 
liche geographische  Werke ,  als  auch  —  namentlich  zur  Ethnographie  —  in  zer- 

8410  streuten  periodischen  Schriften  mancher  bemerkenswerthe  Beitrag  enthalten  war. 
Das  schon  früher  (1853)  begonnene  Werk  von  Emmerich  Palugyai  „Ha- 
gjararsiig  Uriintily  flldlratl  s  illanii  legnjabb  lelrisa",  d.  i.  neueste  historische, 
geographische  und  statistische  Beschreibung  Ungarns  (Pest,  Heckenast, 
gr.  80')0  ^^^  durch  einen  dritten  und  vierten  Band  (III.  Bd.  XII  und  444  S., 

*4<s  IV.  Bd.  XII  und  828  S.)  vermehrt  worden.  Dieses  auf  Grundlage  amtlicher 
Quellen  gearbeitete  nmfossende  Werk  enthält  im  III.  Bd.  die  Darstellung  der 
jazygisch-kumanischen  Bezirke  und  der  Ober-Szolnoker  GespanschafL  Die 
Wappensiegel  der  jazygo-kumanischen  Bezirke  und  Ortschaften  sind  in  Holz- 
schnitten ausgeführt,  auch  liegen  diesem  III.  Bande  bei :  ein  Plan  von  Jazygien 

3420  und  Kumanien,  gezeichnet  von  Ign.  v.  Palugyai  und  Ign.  Lukdes,  und  eine 


0  »Mag7*r  Sigt6«  1855,  Nr.  146. 


43 

Karte  dea  Ober-Szolnoker  Comitates,  gezeichnet  von  Ebendemselben  und  aus- 
gefllhrt  nach  der  neuesten  politischen   Eintheilung.    Der  lY.  Bd.  enthalt  die 
Darstellung  der  Comitate  Bekes,  Csan^d,  Csongräd  und  Hont,  und  eine  von  den 
Obengenannten  ausgeführte  Karte  dieser  vier  Comitate  nach  der  neuesten  poli- 
tischen Eintheilung.  —  Ober  die  Hauptstadt  des  Landes  erschien  „FeldmaoB's  s^'s 
Wegweiser  darck  Pest  und  Ofen  and  deren  limgebungeB  für  Fremde  ond  Elnhel- 
■liebe« (Pest,  Heckenast,  VIU,  206 S.  und  5  Stahlstiche  in  8o*  m.  2  Plä- 
nen in  4*')  in  2.  ganz  umgearbeiteter  Auflage  von  Dr.  Jos.  Christ  S  e  i  z.  Es 
ist  dies  ein  fleissig  gearbeitetes  Reisehandbuch,  worin  über  alles  Sehenswür- 
dige der  Schwesterstädte    und  der  nächsten  Umgebungen,    über  die  wissen-  3430 
sehaftliehen,  öfTentlichen  und  Privat-Anstalten  eine  kurzgefasste  Beschreibung 
gegeben  wird.  Anstehten  der  Stadt,  des  Comitatshauses,  Museums,  Redouten- 
rebäudes  von  1849  und  des  Stadthauses  in  Stahlstichen  schmücken  das  Buch. 
Auch  sind  ein  »Plan  von  Pest-Ofen  und  Umgebung^  lithographirt  von  6i es- 
sen dorf  (in  kl.  Quer-Fol.),  —  und  ein  „Plan  von  Pest  und  Ofen**  im  Mass-  3*3» 
«tabe:  1  Wr.  Zoll  =  400  Wr.  Klaftern  in  Stahl  gestochen  von  Wi  nk  les  (in 
kl.  4*'),  dem  Buche  beigegeben.  —  Ein  Prachtwerk,  in  deutscherund  in  magya- 
riaeher  Sprache  —  für  jede  abgesondert  —  von  Hermann  6  e  i  b  e  1  in  Pest 
verlegt,  während  Druck  und  Tafeln  eine  Arbeit  des  Auslandes  sind,  ist  von 
Baron  Gabriel  Prönay  unter  dem  Titel:  „?izlatok  Magyarhen   n^p^let^b&l**,  3440 
d.  i.  Skizzen  aus  dem  ungarischen  Volksleben  (Pest ,  Quer-Folio)  ^)  heraus- 
gegeben worden.    Die  25  in  der  berühmten  Düsseldorfer  lithograph.  Anstalt 
von  Arnz  et  Comp,   im  Farbendrucke  vortrefflich  ausgeführten  Tafeln  sind 
Baeh  Originalien  von  Barabtfs,  Sterio  und  Weber  gearbeitet    Sie  stel- 
len, wie  der  Titel  sagt,  Scenen    aus  dem  magyarischen  Volksleben  dar  und  3445 
zeigen  die  verschiedenen  Volksstämme  Ungarns  in  ihren  bunten,  malerischen 
Trachten  und  in  den  verschiedenen  Culturmomenten.    Ein  erläuternder  Text, 
in  typischer  Ausstattung  ein  würdiges  Seitenstuck  zu  den  Tafeln,  macht  den 
Leser  mit  den  ethnographischen  Verschiedenheiten  Ungarns  bekannt.  —  Über 
Nevtra  gab  Emmerich  Vahot:  „Nyltra  6s  k§riij6ke  k^pes  alkuma**,  d.  i.  Bilder-  34so 
Album  von  Neutra  und  seiner  Umgebung  (Pest,  Szigler,  4®*,  mit  1  Lithogr. 
iiiid  10  Holzschn.)  heraus.  —  Endlich  als  „Manuscnpt**  für  die  Theilnehmer 
an  dem  Ausfluge  und  unter  Verantwortlichkeit  der  Direction  der  höheren  kais.- 
kdoigt.  landwirthschaftlichen  Lehranstalt  zu  Ungarisch-Altenburg  wurde :  „Die  345S 
ExcartItB  in  die   fiegead   von   P4pa   ond  In  den  Bakonyer  Wald  vom  25. — 20. 
Jral  ItM''  (Pressburg,  C.  F.  Wigand,  47  S.,  8<^)  verdffenUicht.  —  Unter 
den  zahlreichen  in  periodischen  und  anderen  Schriften  zerstreuten  Aufsätzen 
zu  Ungarns    Geo-,  Topo-   und  Ethnographie  sind  anzuHihren:  „Geschichte 
und  Besehreibung  der  merkwürdigsten  Städte  und  Ortschaften   Ungarns**  im  3460 
»Bidal  &aleid4rlom**  f.  1856  (Ofen,  Bagö);  —  die  „Beschreibung  der  vor- 
lOglicheren  Bäder  Ungarns**,  —  und  „Ungarns  merkwürdigere  Kirchen,  Burgen, 
Castelle  und  Paläste**,  beide  Aufsätze  im  „Neinietl  k^pes-naptir**  f.   1856  (Pest, 
Landerer  und  Heckenast);  —  „Ungarns  und  Siebenbürgens  Land  und 
Leuta^,   Schilderung  einer  Tour  nach  Ödenburg,  dem  Neusiedler  See    und  3465 
Eszterhaz,  Helling,  Zinkendorf,  Raab,  dem  heil.  Berge,  dem  Bakonyer  Walde, 
Plattensee,  nach  Fured  und  Keszthely**  von  Friedr.  Uhl  in  der  „Ungarischen 
Post«  1855  (Nr.  13,  14,  20,  27,  34,  39,  45,  46,  51,  53,  57,  63,  64,  72,  78  und 
151);  —  „Hajdu-Szobo8zl6**  im  „PestI  Napli**  1855  (Nr.  97);  —  „Das  Gran- 
thal« im  „Pester  Uoyd**  1855  (Nr. 78);  —  „Ein  Ausflug  nach  Gross-Kanischa**  3470 
in  der  „Gratzer Zeitung«  1855«  (Nr.  111, 115, 119,  121, 123,  125, 133,  136), 
und  im  „Olmfitzer  Allgemeinen  Anzeiger«  1855  (Nr.  29—31) ;  —  „Bilder  von 
Balaton  Fflred«  im  „PestI  Napli«  1855  (Nr.  37);  —  „Die  Dörfer  und  ihre  Bau- 
art in  der  Slovakei«  in  den  „SUfensk«   Novlny«  1855  (Nr.  8,  14);  —  „Die 
Vdlkeraehaflen  in  den  Donauprovinzen  im  Jahre  1854«  im  „Pester  Lloyd«  1855  347S 


M  »AllgemfiDe  ZcHong*'  1856,  Nr.  48.  —  «Zeitocbrift  für  «llgeaieine  Erdkonde«  IV,  2. 

3' 


44 

(Nr.  110) ;  9 Alte  OrisbeDennuDgen  fon  Sdgö  St  Peter''  im  «DJ  na^ar  Mmeiui* 
1855  (Hft.  l) ;  —  femer  die  etboographischen  Skizzen :  „Die  Hirtenhfiuser 
(Sälise)  und  das  Leben  in  denselben  in  derSlovakei**  in  den  ,»SliTeask^  NeTlnj" 
1855  (Nr.  43);  ^  „Die  Hienzen<<  in  den  „Neuigkeiten«'  (Brunner  Blatt)  1855 

S4S0  (Nr.  16) ;  —  „Die  Homyaken  und  ibre  Heirathsceremonien''  (Bewohner  im 
Trentscbiner  Comitate)  von  Joseph  Grafen  Keme  ny  im  „Pester  Lloyd"  1855 
(Nr.  128,  180,  228) ;  —  „Der  Gulyas  (Rinderhirt)  in  Ungarn*'  im  „Neuen  illu- 
strirten  Volkskalender''  herausgegeben  von  Menk-Dith marsch  (Wien  1856); 
—  „Eine  ungarische  Bauernhochzeit"  in  der  „Pest-Ofener  Zeitung"  1855  (Nr. 

S4S5  264), — und  der  „Aberglaube  in  Pressburg"  von  K.J.  Schrderin  der  „Press- 
burger Zeitung«  1855  (Nr.  116, 117,  120,  121,  123,  129.  130, 137).  —  Von 
Karten  ober  Ungarn  vereint  mit  Siebenbürgen  erschien  eine  bei  Mareo 
Berra  in  Prag  (1  Bl.,  11  Zoll  hoch,  16  Zoll  breit),  von  keiner  Bedeutung,  — 
und  Eduard  Vtfradi  gab  eine  „Karte  desArader  Comltales"  (Pest,  lithographische 

3490  Anstalt  von  J.  M.  Frank,  (1  Bl.,  22 Va  Zoll  hoch,  33  Zoll  breit)  im  Massstabe: 
1  Wr.  Zoll  =»  2000  Quadr.-Klftm.  heraus. 

Die  Geschichte  Ungarns  ist  durch  das  Werk  des  mittlerweile  verstorbenen 
Grafen  Joseph  Teleki:  „HuBjadlak  kora  Hagjartrsiigon"  d.  i.  das  Zeitalter  der 
Hunyaden  in  Ungarn  (Pest,  Gust  E  m  i  ch)  ^  u.  z.  durch  den 4.,  5.  und  1 1.  Bd.  des- 

a49S  selben  (XIV,  494,  530  und  584  S.,  8®*)  ^<^i*^reten.  Von  diesem  grossen  Geschieh ts- 
werke  sind  bisher  im  Ganzen  der  L— V.,  der  X.  und  XL  Bd.  erschienen.  Der 
vierte  Band  behandelt  den  böhmischen  Krieg,  über  welchen  Matthias  selbst 
später  geschrieben,  dass  er  ihn  wider  Willen  und  nur  auf  Zureden  seiner 
Käthe  begonnen.   Im  fünften  Bande  werden  die  Kämpfe  des  Königs  Matthias 

ssoo  mit  dem  deutschen  Kaiser  Friedrich  III.,  ferner  mit  Wladislaus  von  Böhmen 
und  Kasimir  von  Polen,  die  Kämpfe  mit  den  Türken,  die  Thaten  Stephan  Batho- 
ry*s,  Fürsten  von  Siebenbürgen,  des  Paul  Kinizsi,  Grafen  von  Temes,  erzählt, 
anch  wird  darin  eine  Charakteristik  des  Königs  Matthias,  dessen  Portrait 
zugleich  mit  jenem  des  Kinizsi  und  des  Kaisers  Friedrich's  III.  in  diesem  Bande 

S50S  enthalten  ist,  gegeben.  Die  Begebenheiten  reichen  bis  zum  Jahre  1490.  Der 
eilfte  Band  ist  Urkunden  band.  —  Ein  zweites  historisches  Werk  von  Jtfszay 
(gest.  29.  Dec.  1852) :  „A  niagyar  nennet  napjat  a  iegregibk  Id5kt5l  ai  arany  bal- 
lug",  d.  i.  die  Tage  der  magyarischen  Nation  von  den  ältesten  Zeiten  bis  zur 
goldenen  Bulle  (Pest,  Emich,  8®'),  welches  Jtfszay  kurz  vor  seinem  Tode 

3510  vollendet,  begann  sein  Freund  Franz  Toldy  herauszugeben  und  erschienen 
davon  die  ersten  zwei  Hefte  (240  S.).  Jäszay,  den  m  voller  Manneskraft 
(im  42.  J.)  der  Tod  dahin  geraflft,  hat  sich  als  Verfasser  des  Werkes :  „A  magyar 
nemiet  napjat  a  mobicsl  v^i  atiti",  d.  i.  die  Tage  der  ungarischen  Nation  nach 
der  Niederlage  bei  Mohacs,  wovon  im  Jabre  1846  der  I.  Bd.  (536  S.)  erschien, 

9515  durch  den  sogenannten  „Münchener  Codex",  eine  Handschriften -Sammlung  der 
unganschen  Akademie  ,  wozu  er  eine  erklärende  Einleitung  und  ein  kritisches 
Wörterbuch  geschrieben,  so  wie  durch  seine  „Übersicht  der  Geschichte  der 
magyarischen  Sprache" ,  welche  den  Gegenstand  seiner  akademischen  Antritts- 
rede bildet,  in    der  Wissenschaft   einen  ehrenvollen  Namen    erworben.  — 

3520  Die  Übersetzung  der  Geschichte  von  Michael  Horväth  ist  im  Jahre  1855  voll- 
endet worden  und  nunmehr  unter  dem  Titel :  „Gescbiebte  der  Un^aru  von  Mick. 
Hifvitb.  Aus  dem  aogarUcben  Originale  fibersetit  und  mit  AnDierkangen  des 
Übersftien  verseben"  (Pest,  Emich,  I.  Bd.  1851,  508  S.,  2  Bl.;  II.  Bd.  1855, 
710  S.)  in  2  Bänden  vollständig.    Die  Geschichte  beginnt  mit  dem  Jabre  894 

3525  und  reicht  bis  1792.  BetrelTs  der  Anmerkungen  verwahrt  sich  der  Obersetzer  in 
einem  kurzen  Vorworte  und  erklärt  dieselben  als  nothwendige  Erläuterungen 
von  Ausdrücken  und  Namen  des  Originales ,  oder  als  gesammelte  eigene  und 
fremde  Ideen,  die  einen  kleinen  Beitrag  zur  Philosophie  der  Geschichte  liefern 
sollen.  — Von  Johann  Kachelmann*s  „fiescblckte  der  ungarlscken  Bergstldtenod 


1)  »PesU  Napl6<'  1855,  Nr.  98  von  Ant.  Csengeri. 


45 

ikrer  ffmgebBBg*  (Schemnitz,  L  o  r  b  e  r)  <)  erschien  die  zweite  Vorlesung.  Rachel-  S530 
mtnn*8  Werk  ist  der  erste  zusanunenhängende  Beitrag  zur  Geschichte  der 
Deutsch-Ungarn.  Es  reicht  bis  zum  Jahre  1301  und  gibt  interessante  Aufschlösse 
Ober  die  Einwanderungen  der  Deutschen,  namentlich  deutscher  Bergleute  aus 
den  bergbauenden  Gegenden  des  Harzes ,  fiber  das  muthmassliche  Zurückblei- 
ben röcikehrender  Kreuzfahrer,  welche  ihren  Weg  durch  Ungarn  genommen,  ssss 
ISber  das  Ansiedeln  von  Geistlichen  namentlich  zur  Zeit  der  Beformation,  welche 
vorzugsweise  aus  dem  Elsass ,  ebenso  wie  in  die  Zips ,  so  auch  in  andere 
Gegenden  Ungarns  gekommen.  Drei  Abbildungen  (von  zwei  Kirchen  und  einer 
Rume)  sind  dem  Werkchen  beigegeben,  auch  ist  das  Slteste  Schemnitzer  Stadt- 
und  Bergrecht,  nach  des  Verfassers  Bemerkung  „leserlicher  und  vollständiger  3540 
als  im  Idi.  Bande  der  Wiener  Jahrbücher  für  Literatur**  abgedruckt 

(Fortsetzung  folgt.) 


II.  „Österreichische  Geschichtsqueiien.'' 

Mittheilungen  aus  der  diplomatischen  Co  r  respondenz  der 

1  etzten  Herzoge   von  Mailand. 

Au  den  Ongiaalien  Im  Archiv  vod  ,8.  Fedele ,  copirt  und  herausgegeben  von  Professor 

Joseph  M  fi  1 1  e  r  in  Pavia. 

II.  1513  und  1514. 
(Fortsetzung.) 

4. 

Copia  de  lettera  del  Duca  Maximiliane  a  Suizari.^)  (1514.) 

Noi  siamo  statt  aduertiti  di  la  S**  de  N.  S.  et  da  molti  altri  canti ,  che 
de  duoi  modi  et  uie  le  quäle  Franzesi  hano  pensato  posseme  vn  altra  volta 
Tsurpame  el  stato,  vna  et  la  principal  h  de  possere  tirare  con  si  li  S''  suy- 
eeri,  estimaodo  posserlo  fare  con  le  gran  promesse  et  gagliardi  tributti  et  con 
altri  toi  dtuersi  ingani  como  se  persuadeno  sapere  fare ,  el  quäle  auiso  non 
hauemo  iudicato  vano,  perch^  se  e  visto  con  effecto  con  quanta  anxieta  et  studio 
oon  pardonando  a  spesa  ne  ad  alcuna  altra  cosa  fin  qua  hano  atteso  ad  fare 
tutto  per  aubuertire  et  sedure  quelli  S**  et  tirarli  in  sententia  sua,  ma  sicomo 
fin  qua  non  li  h  reussito,  cossi  speramo  nela  bontä  loro,  ne  la  iustitia  et  fede 
sua  che  manche  lo  habiano  fare  per  lauenire ,  ance  che  debiano  como  e  vero 
eostume  suo  perseuerare  constantissimamente  ne  la  fede  che  una  uolta  ne  hano 
data  et  ne  la  protectatione  cha  hano  presa  de  noi,  etcose  nostre  con  quella  fer- 
meza,  et  segurt^,  che  se  possa  piu  expectare  da  veri  leali,  et  iusti  confederati, 
como  sono  estimati  loro,  et  da  noi  et  da  tuti  li  altri  S''  christiani ,  maxime  da 
quelli  che  aono  in  la  S**  liga  nostra,  et  che  da  laltro  canto  non  debiano  teuere 
eunto  ne  mouerse  vn  ponto  per  Offerte,  ne  promesse,  che  sapiano  fare  Franzesi, 
le  quäle  quanto  sono  mazore,  tanto  sono  piü  piene  de  ingani,  perche 
ranimo  de  Franzesi  tutto  tende  ad  inganno  maxime  contra  loro  che  pur 
ehe  o  con  aiuto  suo  o  con  permettere  loro  che  vna  volta  possano  reintrare  nel 


1)  ,Österr.  BUUer  für  Literatur  uud  Kunsf«  185S,  Nr.  53,  8.  400. 
*)  So  sieht  über  dem  Actenstuck ,  es  ist  jedoch  eine  Instruction  für  den  Gessndten 
(wahrscheinlich  Augostiu  Somenss),  der  sn  die  Schweizer  abgeschickt  wird. 


46 

stato,  per  quante  promesse  li  sapesseno  fare,  como  redesseno  la  occasione« 
non  mancariano  de  riuoltarseli  contra  et  torli  quello  che  tengono  che  era  del 
stato  et  de  le  altre  cose  se  poterano,    che  giä  se  ^  viüto  apertamente  con 
infiniti  effeti  che  quando  Franzesi  sono  in  eorso  de  Yietoria  non  conoscano  ne 
lege  ne  pacti»  et  iutti  tractano  da  inimici  per  satisfare  alo  appetito  suo,  ma 
como  h  dicto  ne  eonfidamo  ne  la  bonta  et  poi  anche  de  la  prudentia  de  quelli  S** 
che  saperanno  col  bono  gouemo  suo  euitare  tantt  mali,  et  con  noi  saranno  quelli 
ueri  et  leali  obseruatori  dela  fede  sua  che  noi  sperarao.  Laltra  via  con  la  quäle 
N.  S.  ne  auisa  che  Franzesi  pensano  posserne  occupare  il  stato ,  h  con  il  stra- 
charne  et  con  teneme  continuamente  in  zelosia  et  suspensione  et  in  spesa  che 
sia  de  sorte,  che  noi  per  intrate  che  habiamo  non  ü  possiamo  resistere  facendo 
pensieri  che  tutta  volta  redeno  vacuo  el  stato  de  presidio  de  gente  darme  loro 
posseno  essere  presti  ad  desendere  et  spoliarnc  dil  stato,  perchi  sono  a  loco 
che  gli  pare  posserlo  fare  per  hauer  sempre  numero  de  gente  qua  vicino  con 
quali  extendariano  essere  suficienti  a  inuadere  et  occupare  el  slato ;  et  per 
questo  N.  S.  como  quello  che  ellecto  et  da  dio  proprio  collocato  in  quella  S*' 
Sederisguardandoalpericulo  nostrocol  quälet  coniuncto,  quello  de  tutta  la  Liga 
si  e  mosto  spontaniaraente  ad  essere  contento  de  contribuire  per  una  parte  ala 
spesa  de  questo  exercito  spagnolo ,  a  beneficio  de  la  santissima  liga  et  stato 
nostro  contra  Franzesi  et  fare  che  Fiorentini  contribuirano  etiam  per  m  altra 
parte,  et  el  Re  Catolico  per  laltra,  et  che  noi  etiam  se  aiutamo  de  quello  pos- 
semo  precipue  con  laiuto  de  quelli  S''  Confederati,  acio  che  con  questo  aiuto 
hauessemo  modo  de  poter  pensare  a  resistere,  tutta  Tolta  che  inimici  dessignas- 
seno  de  venire  a  offendere,  et  firmare  ben  le  cose  nostrc,  ma  perche  como  voi 
ben  sapeti  tutto  el  stato  nostro  ^  exausto  et  consumpto  et  non  ce  piu  modo  de 
vitualie  et  quando  se  potesse  ben  resistere  ala  spesa,  e  continuarla  qualchi  mesi, 
non  se  poteria  resistere  al  mancamento  de  le  iritualie  necessarie  a  tanto  numero 
de  gente  perche  se  vede  occulatamente  et  tuccasi  con  mane  che  non  ce  piu  da 
viuere  per  pochi  di  per  queste  gente  spagnole,  che  sono  nel  stato  se  h  pensato 
fare  in  vn  tratto  assai  boni  eflfeti,  et  leuaro  molte  dificulta  che  non  hanno  alcuno 
altro modo  niremcdio,cio  Sehe  queste  gente  spagnole  da  cauallo  et  4000  fanti  de  li 
loro  vadeno  in  Astesana  et  Piemonte ,  essende  como  h  dicto  necessario  per  il 
mancamento  del  uiuere  che  o  ritomano  nel  Reame  o  radeno  inante,  ritornando 
nel  Reame  seguiria  quello  che  desiderano  Franzesi,  che  se  euacuaria  el  stato 
d*ogni  presidio,  et  saria  in  fticulta  sua  de  uenircelo  a  tore  ad  ogni  sua  posta  con 
la  mala  dispositione  de.molti  in  questo  stato  senza  alcuna  nostra  culpa,  et  prima 
che  potessimo  trouare  el  modo  necessario  al  condncere  laiuto  de  quelli  S'*  et 
fare  le  gentedarme  necessarie  insiemo  con  le  gente  da  pede  de  dicti  S*^  Con- 
federati,  noi  seriamo  prima  ruinati  andando  anche  spagnoli  inante,  quäle  andare 
indendemo  sia  in  questo  modo,  cioe  che  gli  radeno  tutte  le  gente  da  cauallo  de 
Spagnoli,  et  4  milia  de  li  soi  fanti,  et  altri  3  milia  fanti  de  quelli  S'^  Confe- 
derati,  quali  habiamo  a  pagare  noi  perche  tutti  K  dinari  che  noi  habiamo  a 
spendere  volemo   sempre  piu    presto  spenderli  in  loro  che  in  alcuno  altro 
andando  como  h  dicto    inante   ne  seguirano  infiniti  boni  effecti,  et  prima  noi 
sgrauaremo  el  stato  nostro,  leuaremo  la  disprecione  de  li  populi,  che  per  la 
insuportabile  graueza  de  tempi  passati  hano  consumpto  fino  ale  mure,  hauereroo 
modo  de  poter  scodere  le  intrate   nostro   et  prouedere  al  secundo  termino 
del  pagamento,  de  quelli  S''  Suiceri,  per  el  quäle  se  ben  habiamo  anche  spacio 
circa  cinqui  o  sei   mesi   nondimeno  ce  pare  breue  per  la  inhabilitate    de  li 
populi,  ma  se   douesseroo  impegnare  Tanima   propria  deliberamo   mal  man- 
charli,  che  ali  tempi  soi  non  habiamo  el  suo  pagamento,  et  dal  altro  canto 
oltra  che  se  in  quelle  parte  li  sono  qualchi  fautori  de  Franzesi  et  li  desi- 
drano  se  hauerj^  modo  de  prouedere  non  poterano  fare  male,  et  forse  se  con- 
uertirano  al  hon  Camino  con  questo  anche  considerato  che  quando  douessemo 
sempre  stare  con  questa  suspensione  de  temere  la  venuta  de  Franzesi,  non  seria 
possibile  resistessemo  ala  spesa,  per  quanta  contributione  se  facesse  per  li  S''  de 
la  liga  cognosessemo  sera  sufficiente  landata  de  queste  gente  a  fare  condeaendere 


47 

FVaucai  a  quilebi  pati.inBti  et  honeili  per  li  quil!  noi  se  poteressemo  astegnire 
ot  leaint  ma  volU)  de  queiln  Tinbreza,  et  suspeDsione,  in  la  quäle  como  e 
dicto  Doi  noD  polereMemo  durare.  Et  aerä  poi  pcnsato  con  li  allri  4000  fanli 
spa^oli  cbe  restano  a  tendere  ala  eipiignationo  de  la  Porteia ,  maxime  de 
Crvnona  dod  posaendo  Doi  par  inabilili  et  impossibiliti  de  apeodere  de  p'^sente 
aintarsede  altre genta,  et redendodequantomomenlo  seriaad  Icuarelo  obiecio  de 
qaeate  Farteu  le  quäle  tengono  siiipese  li  animi  de  mniti  subditi  noatri  msiimfl 
da  qnelli  ehe  hano  deaiderio  de  Pranxa,  lenf^ono  aache  FraDieti  in  speranaa,  et 
per  quello  ai  i  viato  con  effecto  raano  tutla  le  arte  possibile  al  mondo  per  tenerli 
*iai,  con  opiniooe  pura  de  poterli  succorrere,  che  quando  ae  toleseno  se  leuaria 
na  bona  parte  del  deaiderio  de  paMare  in  Italia,  et  con  qucsto  tcnera  che  & 
dicto  auapesi  li  aolmide  li  aubditi  nostri ,  ne  »egue  anche  vno  allro  effecto  che 
Bon  posaemo  eoii  ben  ralerae  de  dinari  nel  ttalo,  et  li  ritadini  el  populi  non  se 
cxbibtscano  coai  ad  aubuenime  como  fariano  qoando  ne  fuaaemo  palroni ,  et 
bcnebe  noi  non  siamo  maucbati  no  manchauio  farli  fare  ogni  diligentia  per  pro- 
vedere  non  li  vadeno  rituaglie  ne  noue  dentro  tarnen  per  el  paiaata  daleunl  aooo 
•täte  hte  coae  non  bone,  pur  al  presente  sono  piu  restrecli  et  metendoli  quelli 
WOOSpagaoliseriano  anchorapiu  alrelictstandouDiti  dicii  Spagiioli  a  tale  asie- 
dlo,  et  a  ipeae  ane  nianebo  ne  damnificarano  la  atato  eba  atando  fora  allogare 
com«  aiano  de  preaente ;  per  lutte  queale  raaone  adoneha  noi  »e  moueaaemo  pro- 
ximaineDte  ad  icriuere  ad  Messer  Joanne  Francesco  Stampa  quaoto  vederlte 
qsaodo  aeriti  lä  perche  lauease  od  camnnicare  con  quplli  S''.questo  noalro  pen- 
sicro  aeniB  participatione  et  bono  conailio  de  li  quali  non  i  meote  noatra  fare 
qneala  coaa,  ma  con  loi  hauemo  voluto  discorrere  quanto  hauet!  inteaoacioaiate 
ben  infonnafo  de  quello  ni  moue  ad  fare  quesla  opera  et  pero  aelo  che  questo 
nostro  deti^o  posia  meglio  et  piu  fucelmente  reuaeirc  iudlcaodo  impoasibile 
ehe  meaaer  Joanne  Franeeaco  poasa  per  se  aolo  aalisfare,  esaendo  maiimc  neces- 
aario  andere  in  dinerai  loch!  cio  h  a  quelli  Canloni  aeparalamenle  como  inten- 
derite ,  hauemo  faclo  ellellone  de  la  peraona  roatra,  la  quali  aapeino  potera, 
et  aapera  ben  exequire  tutto  el  concepto  ,  et  deaiderio  nostro  in  quesla  ma- 
teria  per  lingenio ,  t;o  et  experienlla  che  hnuemo  cognosuto  in  tdI  ,  anderili 
■doncha  con  onine  diligentia  posaibile  a  Zuriclio  o  douc  intenderite  che  ae  fa 
In  dieta  el  primi  ve  haujrile  a  restringere  con  measer  JoHnne  Franceaco 
faeendoli  iatrndere  che  vilaaemo  mandito  per  »iuln  a  quoatn  cosa  et  visto  quello 
banemo  icripto  a  lifj  in  queita  materia  ,  et  communiealoli  a  luj  la  inatrucioDP 
damo  a  Toy,  coocordamenle  darilc  ordine  de  für  quanto  inlendcrele  apresso, 
Kai  estimanio  debile  giongerc  la  a  lempo  che  la  diela  non  sera  anche  vllltnala 
qnalle  Dieta  se  fa  per  dare  lultima  rispoata  et  reaotucione  n  Fruniesi,  el  per 
qncato  (olenio  cbe  uoi  Bubilo  rc  prcacnlati  all  Atiibaaatori  et  sotlo  le  noatre 
Credentiale  monatrandn  eaacr  andalo  per  questo  et  non  per  altro  inirato  inaudi- 
eatia  inaiemo  con  diclo  meaaer  Joanne  Franceaco  gli  eiponatc  che  aapendo  noi 
aimo  per  dare  riaposla  alli  oratori  Franicai  ancora  ehe  siamo  ccrti  et  aecuri  che 
aenza  dubio  alcuno  debiano  dare  la  totale  et  vllima  repulaa  ad  ep.ti  oratori  Fran- 
■esi  et  ehe  ala  gornala  ne  aianio  dal  Stampa  atati  coai  certißcali  che  nondimeno 
perche  in  questo  conaiate  el  vero  et  firmo  slabilimcnlo  del  slulo  et  tutte  le  cose 
eoatre  De  e  parao  apresso  ad  measer  Joanne  Francesco  et  apreaso  le  littcre  M 
baaen«  aeripte  in  liogua  aua  mandarli  Tna  allra  Toce  riua  per  la  quäle  di  nouo 
gli  pregamo  et  con  quella  piu  eSlcacia  posaeiuo  li  scongiuramo  ad  rolere 
«ni   iDodo  dare   totale   repulaa  a  dicti  oralon,   la  quate    coine    k   diclo,   ne 


48 

turbaste  ei  bono  cflPecto  de  questa  resolucione  cbe  fosse  per  segolre  et 
sotto  le  prediete  nosire  I liiere  cardeniialc  gli  exponerite  principalmente  la 
necessita  che  no  moue  et  loduce  a  questo  designo  che  h  tale  che  impoa- 
sibile  h  fare  altramente  se  ne  uogliano  et  desideramo  a  lui  in  quesio  stato 
pero  che  come  hauemo  predicto  spagnoli  non  posseno  piu  demorare  qua 
ei  h  necessario  o  spinzerli  inanie  o  lasarli  andare  ncl  reame  da  che 
segoiria  quelle  hauemo  ricordato  di  sopra  ei  fra  le  alire  cause  di  questa 
necessita  olira  ei  persuadere  che  ne  fa  ad  questo  N.  S.  ne  lo  persuadeno  ancbe 
li  auisi  che  hauemo  perche  pur  de  nouo  siamo  ceriißcati  che  in  Piemonte  Fraii- 
zesi  haueuano  aposiaio  mille  balestreri  et  alire  3  millia  fanti  che  non  h  sc  non 
per  designo  de  fare  qualche  assalio  et  turbare  con  intclligeniia  da  qualchi  catiui 
parendoH  poterlo  fare  prima  che  Spagnoli  dispersi  in  logiamenii  fin  in  Regiena 
et  Modonose  et  Parmesana  et  placentino  et  verso  tertonese  se  potesseno  vnirse 
che  el  meno  fariano  qualche  male  o  per  tradimcnti  o  per  altro  meto,  et  cosi  li 
fariti  intendere  che  quanionche  noi  non  possiamo  far  de  manche  che  non  exe- 
quiamo  quanto  ^  dicto  che  nondimeno  prima  siamo  venuti  alo  effeeto  secondo 
quelle  che  intendemo  sempre  fare  in  le  cose  de  momento  gli  nhauemo  voluto 
fare  la  debita  communicatione  et  tore  el  bono  conseglio  suo  et  con  questo  con 
quella  desireza  poterite  vederite  de  reportare  prima  che  forniscano  la  Dieta  la 
resolutione  che  assentano  ad  questa  cosa»  pratichandoli  ad  partero  eaduno 
di  loro  como  sapereti  fare  per  tirarli  in  sententia  nostra  et  se  per  qual- 
chuni  ferse  fautori  de  Franzesi  ve  fusse  improbata  la  cosa  forse  non  pia- 
cendoli  che  se  andasse  cosi  inanie  a  destructione  de  Franza  o  forse  qual- 
chuno  dubitasse  non  facessemo  damno  a  Sauoia  et  Monteferato  et  Salucio,  se 
bene  de  tuto  questo  ni  sia  scripto  al  Siampa,  nondimeno  voi  hauerite  a  rispon- 
dere  che  quanto  sia  per  Sauoia  et  Monteferato  et  Salucio,  noi  non  intendemo  gli 
sia  tolto  vn  merlo  del  suo  ne  fatoli  alcuna  altra  offcnsa  ne  dispiacere,  et  de 
questo  li  assecurariti  quanto  piu  ve  sara  possibile  perche  cosi  e  con  verita 
quando  TOgliano  fare  el  debito  suo  como  credemo  farano  si  non  per  amore  sal- 
tim  per  paura  essendoli  lo  exercito,  et  che  ben  sapemo  che  quaicuni  de  loro 
Cantoni  hano  qualche  capitulatione  con  luno  et  laltro  slato  et  noi  siamo  de 
opinione  piu  presto  ofTendere  noi  stessi  chemai  fare  alcuna  cosa  che  possaessere 
ne  in  damno  ne  in  displacentia  sua  et  questa  nostra  bona  volonta  verso  loro  la 
volemo  continuare  pcrpetuamente  como  vederano  per  eflTeti  ala  giornata,  quanto 
sia  per  batere  Franza  per  il  vere  noi  non  intendemo,  et  manche  el  S'  Vice  Re  de 
Tolere  con  le  gcntc  suo  passare  li  raonti  et  andare  a  damni  sei  quando  Franza 
venga  a  fare  el  debito  suo ,  ma  tcndemo  ben  al  dcsegno  che  hauemo  dicto  de 
vmbrezare  con  quesio  Franzesi  secondo  lordine  de  laS^Lcga  et  per  el  suspeeto 
non  se  passi  a  fare  che  non  pensino  de  venirce  a  offendere  per  assecurarse  vna 
voltadequel  canto  et  per  posere  con  questo  hauere  ilmodo  de  tenerepagati  quelli 
S"^  de  le  pensione  et  promcse  li  hauemo  facto,  ma  volendo  Franzesi  stare 
obstinat!  sc  potera  poi  fare  piu  oltra  como  sera  estimato  conuenire  et  essere 
bisogno,  et  cosi  vederite  sei  sera  possibile  come  ^  dicto  de  reportare  el  consen- 
timento  suo  et  che  aprobano  et  laudano  questa  impresa ,  et  questo  prima  che  la 
Dieta  se  fornisca  per  non  hauere  causa  de  temporeza  piu  per  che  como  intendeü 
la  cosa  ha  bisogno  de  celerita,  ma  se  par  non  posseste  farlo  et  che  volessene 
omnino  reportare  la  cosa  a  casa  per  refierire  eaduno  di  loro  ali  soi  cantoni, 
in  questo  caso  saltim  vederite  de  operare  che  metteno  la  Dietu  per  la  risposta 
con  quanto  piu  brcue  termino  sia  possibile  acionon  sehabiamoltoatemporeziare 
che  non  poteria  essere  piu  damnoso  como  seria  per  li  rispeti  recitati  et  voi  fra 
quesio  mezo  diuidendo  la  impresa  doli  cantoni  fra  D.  Joanqe  Francesco  et  uoi  et 
con  le  lettere  cardentiale  che  ui  dano  a  eaduno  de  loro  vc  transferiti  da  epsi  a 
vno  per  vno  cio  h  voi  vna  parte  et  D.  Joanne  Francesco  vn  altra  et  con  quelle 
persuasione  et  rasone  che  piu  poterite  secondo  che  noi  vi  ricordamo  ve  sforza- 
rite  de  farli  condesenderli  adassentire  a  questa  impresa  non  niostrando  pero 
mai  ehe  tale  suo  conseniimento  lo  extimamo  necessario,  ma  stände  sopra  questo 
che  noi  lo  faciamo  per  farli  participi  a  communicarli  questa  nostra  cosa  per 


49 

essere  de  limportanti«  che  1^  secondo  linstituto  nostro  con  loro  eomo  h  dito  et 
Don  per  obligarse  ad  stare  alo  volere  loro  quando  forse  non  li  piacesse  la  impresa 
perehe  como  intendite  siamo  necessitati  farla  per  ogni  modo  ma  noD  li  direti  cosi 
apertanieDte,  ma  vsando  termini  che  siano  al  proposito. 

Perehe  poteriano  ale  yolte  dire  che  noi  doueressimo  fare  1e  nostre  genta 
darme  per  noa  hauere  poi  ad  hauere  bisogno  de  forestieri  che  per  fantarie  non 
ce  mancharano  poi  mai  et  non  haueressemo  a  tenere  tanta  graueza  adoso  all 
populi  noatri,  a  qnesto  li  respondcreti  che  6n  qua  ne  h  stato  impossibile  ne  pen- 
sare  ne  eon  effecto  fare  alchunc  gente  darme;  ma  respirando  como  respiraremo 
qaalche  mexi  exequendo  quel  hauemo  ordinato  haueremo  modo  de  fare  ordinäre, 
et  poi  anche  de  pagare  le  gente  darme  nostre  per  modo  che  in  hogni  occorren- 
tia  se  poteremo  aiutare  del  nostro  che  per  contra  non  cxequendolo  non  vedemo 
aleuna  vie  de  potcrse  saluare ,  et  pero  si  como  place  ad  quelli  S'*  la  salueaa 
nostra  cosi  rasoneuolmente  li  ha  ad  piacere  che  questa  impresa  se  facia 
perehe  da  essa  ha  ad  nascere  rasoneuolmente  la  salute  et  stabilimento  de 
questo  nostro  stato. 

Cardinali  Sedunensi.  6.  Gennajo  1514. 

Reuer**  in  Christo  pater  et  domine  pater  honorand"*. 

Pridie  Calendas  Januarias  ?enit  in  hanc  vrbem  vespere  Don  Degus  hora- 
tor  hispanos  postridie,  qui  dies  Calendarum  Januarium  fuit,  venit  ad  nos  expo- 
aiturus  CathoKci  Regia  mandata.  Summa  eorum  fuit  quod  Catholicus  Rex  cum 
abuti  potentia  sua  Gallorum  Regem  yideret,  nulla  apostolice  sedis  ratione  habita, 
et  Gallomn  eonsilia  illuc  tendere ,  Tt  soeuam  tyrannidem  in  omnes  exercerent, 
com  summo  ponttfice,  cum  Caesare,  cum  Britannis ,  atque  heluetijs  inunum  con- 
tpirauit,  rt  publicis  malis  opem  ferret,  inde  secutum  dixit,  quod  a  sede  aposto- 
liea  miaso  legato  darissimo  yiro  heluetionim  yirtute  atque  armis  Italia  Gallorum 
exercitus  depnlsus  fuit  et  in  mediolanensem  ducatum  is  restitutus,  cuius  paren- 
tem  per  iniuriam  Galli  depulerant.  Hanc  restitutionem  cum  factam  esse  dixis- 
set,  oranium  Federatorum  decreto,  subiunxit  fuisse  Cathotici  Regia  mentem 
ad  nos  atatim  oratorem  mittere,  per  quem  declararet  arma  que  ad  paccan- 
dam  chriatianam  orbem,  atque  in  primis  ad  pellendos  Italia  iniustos  possessores» 
saropta  fuerunt,  non  depositum  iri  ad  seruanda  atque  defendenda  que  acta  fue- 
mat,  donec  domita  eorum  inaolentia,  qui  plus  ausi  sunt  quam  liceret»  certa  pax 
llalie  atque  orbi  Christiane  restitueretur,  et  Catholicus  Rex  arma  contra  Christi 
hostea  transferret ,  qui  Gallorum  injurijs  prouocatus  ,  bis  suspendere  coactu« 
fuit ;  hanc  Catholici  Regia  mentem  orator  dixit  fuisse,  sed  non  potuisse  exequi 
eommode  proter  turbatas  in  Italia  res,  que  postquam  paccationes  esse  ceperunt, 
roissum  se  declarauit,  ut  adnosveniret,  vt  nos  regio  nomine  salutaret,  etexpone- 
ret,  que  de  re  Regia  animo  erga  nos  dicta  sunt,  et  aimul  moueret  venisse  eo  con- 
silio,  Tt  hie  apud  nos  moraretur,  et  vtrimque,  que  gererentur,  eommunicaret, 
videlieet  RegiCatholico  que  in  Italia  apud  nos  geri  videret,  et  nobis  que  in  Hispa- 
nia  apud  Catbolicum  Regem  fierent  Hec  mandatorum  sunrnia  fuit  quam  oratoris 
facundia  et  prudentia  plurimum  auxit.  Responsum  nostnim  ad  omnia  respexit 
vt  gratias  ostenderemus ,  quas  deo  in  primis  debemus ,  quod  bonam  hanc 
mentem  maximis  principibus  infuderit ,  quas  regibus  ipsis,  quas  pontifici,  eins 
legato,  atque  heluetiorum  virtuti  debemus ,  pro  quibus  meriti  etemum  onus 
sustinemus,  et  dum  vita  supererit  sustinere  nos  semper  fatebimur,  nobis  autem 
ad  alia  merita  Catholici  Regia  etiam  hoc  accedere  quod  misso  sapientissimo  ora- 
tore  prouisum  sit,  ne  consilijs  capiendis  et  rebus  gerendis  errare  possemus,  cum 
preter  alios  consultorem  nunc  habeamus,  quo  adiutore  obscuri  nihil  simus  habi- 
tun,  huiua  hiapani  oratoris  orationes  atque  responsi  nostri  quod  ei  dedimus  cer- 
tiorem  fiaeere  Reuer**"  D*"  Vestram  voluimus  ne  ofilcio  noatro  ac  singulari  in 


50 

earo  beniaolentie  deesseraas  Cui  nos  Gommendamiis.    Datum  Mediolani  die  ?j 
Januarg  1514.  ^) 

Maximilianus  Maria  Sfortia 

Vieeconies  Dui  Mediolani  ete. 
A.  T.  Patri  et  Dl"*  dno.  Orand**  D.  M.  tituH. .  .ane  presbytero  Cardinali  etc. 

(ForUetznn^  folg^) 


Breuner*8che  Actenst^cke  aus  dem  Archive  von  Aspern  an  der 

Zaya.  1637—1654. 

(FortseUnn^.) 
Vni.  Regensburg,  20.  July  1640. 

Dem  Hoch-  vnd  Wolgebomen  Vnserm  lieben  getreuen  Seyfrid Christophen 
Preiner  Freyherrn  zu  Stubing,  Fladniz  vnd  Rabenstain,  Edlen  Herrn  auf  Stfitx 
Tnd  Aspern,  Vnserm  geheimen  Ratb,  Camerern  Tnd  obr.  Erb  Camerem,  Vnsers« 
Erzherzogthums  Österr.  vnder  der  Enss. 

Lieber  Preiner ,  Ir  werdet  ausi  der  Proposition  welche  meine  herzliebste 
gemaalin,  denen  gesambten  StSndten  in  meinem  Namen,  auf  den  6.  Augosti 
tbuen  lassen  wirdet,  mit  mehrerem  gehorsambist  vernehmen,  auss  wass  bewe- 
gendten  Vrsachen  Ich  dise  der  StSndt  Zusamenkhunfft  angestellt,  vnd  wie  hoch 
nothwendig,  vnd  vnumbgünglich,  Ichdass  darinn  förscblagendteMitI,  beyjeiiger 
Zeit  noch  sehr  schweren  obligenhait,  zue  beschiiz-  vnd  Versiehening  desa 
geliebten  Yatterlandts,  vnnd  meiner  getrewen  Ständt,  ergreifen  muess* 

Wo  Ir  dann  durch  fiwre  wol  Vermfigenhait.  bey  Ihnen  StSndten,  zue  würkb- 
lieber  Effectuir-  vnd  einwilligung  desselben,  vil  Cooperiren  khdnnet ; 

Alss  begere  Ich  an  Euch  hiemit  gnedigist ,  Ir  wollet  die  Sachen  mit  Euren 
Yemämfftigen  Consilijs,  alles  angelegenen  Vleisses,  vnnd  Eyfers  dahin  Vermttlen, 
vnd  bringen  helffen  ,  auf  dass  Ich  zue  meinem  dem  gemainen  weesen  zum 
bessten  angesehenen  vnd  ganz  woJmainendten  Väterlichen  intent»  vnwaigeriich, 
vnnd  ohne  ainige  entschuldigung  oder  replica  förderlichst  gelangen  müge. 
Wie  dann  mein  gnedigistes  Vertrawen  in  Euch  gestellt  ist ,  vnd  Ich  dise  Ewre 
gehorsambist  vnd  wilföhrige  bezaigung  gegen  Euch  hin  widerumb,  mit  allen  Kay. 
vnd  Landtsförstlichen  gnaden,  warmit  Ich  Euch  ohne  dass  Jederzeit  wolgewo- 
gen,zuerkhennen  genaigt  Verbleibe.  Datum  Regenspurg  den  !20.Julij,  Anno  1640. 

Ferdinand  n\/p. 

(Orij;:inal.) 

De  eodum  loco  et  dato. 

Dem  Hoch-  vnd  Wolgebomen  Vnserm  Lieben  getreuen  Seyfridt  Leonhardt 

Preiner ,  Freyherm  zu  Stfibing,  Fladnitz  vnd  Rabenstain  ,  Edlen  Herrn  zu  Stfttz, 

Erb  Camerern  in  Österreich  vnder  der  Enss  Vnserm  Landtobristen,  vnd  gemainer 

Landtschafft  Veordneten  daselbst. 

Ganz  gleichlautend  mit  dem  Vorhergehenden. 

(Original. ) 

1)  Aach  der  Herzog  scheint  einen  Gesandten  nach  Spanien  geschickt  sti  haben.  Ein 
Entwurf  nach  einer  lostniction,  ohne  Angabe  für  wen,  findet  »ich  im  Archiv ;  der 
Auftrag  ging  nur  dahin,  die  Danksagungen  des  Herzogs  ahzustaUen.  ihn  ferner 
zu  empfehlen,  auch  seiner  Heirath  mit  einer  Verwandten  des  Kaisers  zu  erwihnen, 
diesen  letzten  Punkt  aber  gans  dem  Kaiser  und  den  Könige  von  Spanten  anheim 
SU  stellen. 


51 

IX.  Regensburg,  15.  September  1640. 

Dem  Hoch-  vnd  Wolgebornen,  Ynserm  Lieben  Getreuen  SeyfVidt  Leonhard 
Bremer,  FVeyherm  zu  Stflbing,  Pladnitz  vnd  Rabenstain,  Edlen  Herrn  zu  Stfitz, 
Erb  Camerem  in  Österreich  vndter  der  Ena,  Ynserm  Landtobristen  vnd  gemai- 
Mr  Landschaflft  Verordneten  daselbst. 

Lieber  Breiner.  Demnach  sieh  meine  getrewe  N.  Ö.  Land  StSndt  auf  mein 
Inen  bey  ietztgehaltnem  Landtag  proponirtes  begem,  nach  meinem  gnedigisten 
willen»  vnd  Yolkommenlichen  contento  gehorsambst  accommodirt;  Ynd  mir  nun 
wol  wissent,  das  Ir  an  Eurem  YermOgenden  Ortt  dabey  alle  gute  erspri essliche 
Officia  eingewenndet  auch  zuerlangung  solch  meines  IntentsVor  andern  Yil  coo- 
perirt  vnd  mitgewürkht.  Als  geraieht  mir  dasselbe  von  Euch  zu  ganz  angenom- 
men gnedigisten  gefallen,  vnd  wil  diso  Eure  gehorsambste  wilfahrige  bezaigung 
anderwärts  in  Kaiser-  vnd  LandtsfBrstlichen  Gnaden,  mit  dero  Ich  Euch  jeder 
Zeit  wolbeygethan  vnd  gewogen  Yerbleibe ,  zuerkennen  nit  vnderlassen.  Datum 
Regenspurg  den  15.  September  Anno  1640. 

Ferdinand  m/p, 

(Original.) 

X.  Regensborg,  1.  M&rz  1641. 

Dem  Uoeh-  vnd  Wolgebornen  Vnserm  lieben  getrewen  Sevfrid  Leonhard 
Breiner,  Freyherrn  zu  Stubing  Fladnitz  vnd  Rabenstuin ,  Edlen  Herrn  zu  St&tz, 
Erb  Camerem  in  Österreich  Ynder  der  Enss  Ynserm  Land  Obristen  vnd  gamai- 
oer  Landschaflft  Yerordneten  daselbst 

Lieber  Preiner.  Demnach  Ich  bey  jczigemdess  feindts  furbrechenden  gros- 
sen gewalt,  vnd  vermuthlich  gegen  Ynssem  Erb  Königreich  vnd  Landen  haben- 
den sehr  geAihrlichen^  Anschlügen,  Yorderist  dahin  gedenckhe,  wie  mein  gelieb- 
tes Erzherzoglhumb  Österreich  vnd  dessen  getrewe  Ständt  vor  denselben  vnd 
allen  andern  etwo  besorgenden  gefahren  zeitlich  vnd  genuegsamb  geschuzt,  vnd 
so  vil  müglich  in  guter  Sicherheit  erhalten  werden  mügen ,  dahero  zu  dem  Ende 
gegenwertigen  Landtag  aussgeschriben  vnd  angestelt  Ynd  mir  nun  wol  wissent, 
dass  Ihr  bey  denen  gesambten  Ständten,  zu  würckhlicher  erlangung  der  in  mei- 
ner Proposition  gesetzten ,  vnd  allain  dahin  angesehenen  Puncten  vor  andern 
vil  eooperim,  vnd  mitwürckhen  könnet;  Alss  begere  Ich  an  Euch  hiemit  gnedi- 
gist,  Ir  wollet  es  mit  Eweren  Yemünfftigen  consilijs  vnd  guter  einrathung  dahin 
Bo  vermittlen,  vnd  zubringen.  Euch  embsigistes  Yleisses  angelegen  sein  lassen, 
damit  jch  derselben  Yollstendig  vnd  ohne  vil  replicirns,  auch  mit  dem  allerehei- 
steo  wärckhlich  gewehret  werde. 

Massen  dann  zu  Euch  Mein  gnedip;istes  Yertraweo,  vnd  Ich  disse  Ewere  wil- 
fahrige  Bezeugung  mit  allen  Kayserlichen  vnd  Landtsfurstlichen  gnaden,  wor 
mit  Ich  Euch  vorhero  jeder  Zeit  wol  gewogen ,  hinwider  zuerkhennen  nit  vnder- 
lassen will.  Datum  Regenspurg  den  Ersten  Martij  Anno  1641. 

Ferdinand  m/p. 

(Original.) 

XL  Wien,  11.  July  1642. 

WIR  N.  Aioer  Löblichen  LandsehaffI  dess  Erzherzog^humbs  Ossterreich 
Yader  der  Ennss  Yerordnete  etc.  Bekhennen  hiemit  Alss  auf  der  Rom.  Khay. 
auch  zu  Hungern  vndBöhaimb  Khönigl.  May.  Erzherzogen  zu  Ossterreich  vnsers 
aUergenedigisten  Herrn  vnd  Landtsftirsten  allergenedigistes  begehrn ,  die  Löbl. 
in  gegenwertigem  Landtag  annoch  versambleten  vier  Umdtstendt,  von  Praelaten, 
Herrn  vnd  der  Ritterschant ,  auch  Stött  vnd  MSrckhten ,  bey  vor  äugen  schwe- 
bender eusserister  Feindtsnoth ,  vmb  dass  der  Schwedische  vnd  ander  Feindt, 
*  sieh  fast  des  ganzen  HerzogthumbSchlösien,  vnd  im  Marggrafthumb  Mährem,  der 


52 

Statt  Olmiz  bemecbtigf ,  vnd  eingenomben,  zur  Defension  dises  Erzberzogthambs 
Ösaterreich  Tnder  derEnnss,  Erstlich  die  gflitpferdt  nussgertist  zuschickhen  dan 
aueb  den  funfzehendeo  Mann  im  Landt  aufzubietten,  vnd  mit  Ihren  Ober-  ynd 
Vnderwöhm,  rersehen,  zur  Landts  Defension,  auf  die  in  dem  derentwegen  auss- 
gefertigten  Aufbots  Patent  aossgezaigte  Musterpläz,  zu  denen  darzue  bestimb- 
ten  tfi^en,  zulifem,  vnd  auf  obberuerte  Drey  Monat  zubesolden  allergehorsambiat 
bewilligt,  Tnd  derentwegen  Ihre  K ha j.  Mt.  allergenedigist  anbeuohlen  ,  das  auch 
die  nobilitirten  im  Landt,  so  sich  der  Adlssfreyheiten  gebrauchen ,  Sy  seindt  in 
Stötten,  Mfirckhten,  oder  auf  dem  Landt  gesessen ,  gezogen  nid  zu  gleicher 
Mithilf,  Ihre  Pferdt  zu  disem  zuezug  schickben  sollen ,  jnmassen  dises  aufbott 
vnd  was  sonsten  dabey  begriffen,  durch  offen  Patent  Publicirt  worden,  die  Löbli- 
chen Stendt  aber  darauf  verrer  geschlossen ,  das  die  Gültpferdt  in  vier  Com- 
pagnien  gerichtet :  dass  Fuessuolckh  aber  in  acht  Compagnien  abgethailt  vnd 
jedwedere  derselben,  nemblich  dess  Fuessuolcks  mit  funffzehen  Corporalea,  (in 
bedenckhung  dessen,  das  solche  vil  sterckher,  alss  sonsten  der  zeit  gebreuchig) 
bestelt:  dass  ganze  aufbott  abersowol  der  gültpferdt,  alss  dess  Fuessuolckhs  Ynder 
dem  generalCommando  des  Hoch  vndWolgebomen  herm  herm  Seyfridt  Leonhar- 
dten  Breiner,  Edlen  Herrn  zu  Stuz,  Freyherm  zuStfibing,  Fladniz  md  Rabenstain, 
Herm  der  Graff-  vnndt  Herrschafft  Aspem,  Khrusspach ,  Frischa  vnd  Neidthar- 
ding,  Erb  Cammerem  in  össterreich,  Röm.^Khay.  Mt.  Rath,  Cammerer  beste  1- 
tem  Obristen  vnd  General  Landtobristen  in  Österreich  vnder  der  Ennss  etc.  auf 
die  bestimbten  drey  Monath  sein,  vnd  bleiben :  vnnd  solcbemnach  Er  Herr  Gene- 
ral Landt  Obrister  jme  gefallen  lassen  die  gültpferdt  selbst  zu  fuehren :  das 
Fuessuolckh  aber  dem  Edlen  vnd  gestrengen  Herm  Christoff  Carl  Fernberger 
von  Egenberg  auf  Tbomau  Erb  Cammerem  in  Össterreich  ob  der  Ennss  vnd 
Landt  ObristLeutenandten  in  Österreich  vnder  der  Ennss  etc.  alss  Obristen  vnder- 
geben  werden  solte. 

Alss  haben  auf  wolgedachter  Löblichen  Stendt  beuelch  wir  vnss  hierüber 
mit  woUermelten  Herrn  General  Landtobristen  wegen  Führung  dises  Kbriegs 
Volckhs  zu  Ross  vnd  Fuess,  nachvolgender  bestallung,  so  von  denen  Ldblichen 
Stenden  ratificirt  worden,  vnderredt  vnd  verglichen. 

Vnnd  wirdt  Erstl  ich  Ibme  Freygelassen,  so  woU  fber  die  gültpferdt,  alss 
zu  dem  Fuessuolckh ,  die  übrigen  hochen  Officir  vnd  beuelchshaber  zuerkbüs- 
sen,  die  sollen  vermfig  der  Khay.  bestallung  von  vnss  besoldtet  werden. 

Änderten  so  seindt  alle  obbenente  hoche  vnd  nidere  Officir,  mit  dem 
gehorsamb  sein  Herrn  General  Landt  Obristen  Commando  auf  drey  monath 
vndergeben. 

Vnnd  wie  nun  drittens  Herr  General  Landtobrister  selbst  genuegsambe 
wissenschafft  hat,  vnd  die  Ldblichen  Stendt,  auch  wir  in  sein  Dexteritet  stdllen, 
wie  vnd  was  gestalte  das  Commando  ^berberüertesVoIckb  zu  fuhren,  wie  weit  aber 
solches  auf  etwo  eruolgende  Khay.  vnd  Erzherzogliche  Ordinanzen ,  ausserhalb 
der  österreichischen  LandtsGrSnizen  gefuhrt,  vnd  m  wehrentem  drey  monatlichen 
termin  zur  Landts  Defension,  zu  welchem  ende  dann,  allein  dises  aufboth  bewil- 
ligt worden,  gebraucht  werden  sollen ,  wir  Ihne  Herrn  General  Landtobristen, 
wann  mit  dem  Khay.  Hof  dissfahls  vnderredung  beschehen,  schriffUich  beschai- 
den  wollen,  wie  Er  dann  in  allenn  förfallenden  Occasionen  vnd  begebenheiten, 
wo  Er  in  ainen  oder  andern  anstehen  möchte,  sichbey  denen  Herrn  Verordneten 
beschaidts  zuerholen  haben  wirdt 

Alss  ist  Ihme  hingegen  für  seine  bemöehung  alss  General  Landtobristen  zu 
seinem  ohne  das  j&hrlich  habenden  Wartbgelt,  der  swölffhundert  gülden  noch 
jedes  monath,  so  lang  Er  vnabgedanckht  verbleiben  wirdt.  Vierhundert 
gülden  zuraichen  bewilligt. 

Zum  Vierten,  alss  bestelltem  Obristen,  fber  die  Gültpferdt,  wollen  wir 
Ihme  auf  seinen  Stab  in  allem  passiro,  vnd  entrichten  lassen  monathlich  Z  wölff- 
hundert  guld  en. 

Fünfftensollen  mehrgedachtem  Herrn  General  Landtobristen  vier  Trometer 
vnd  ain  Uörpaugger,  Jederneben  seinem  ohne  dass  habenden  j&hrlicheD  Wartgelt, 


53 


™,  a«.  «H  a.r Veldtb«,ld«ng  .nenn..»*.  «dereR.«tt.r  b.«>ldet  se...  T.der- 

"»^r'^rm.a  dU..  «.ein  Z^'X^-J^^^^^^^  ^^^^^'^ 
r^'ÄrädÄ'ÄÄ^&^i-^e^-«»«'  "-"-•  '" 
.Dem  «i«  Monatooldt,  geraiht  »f  *«"•       .         c,«  mit  dem  MoMthsoldt.  wie 

Tolgeniebt  TBd  geben  werden.  Generallandtobriste»  dw«  Ver- 

Schlies«lTehen  wirdt    tu  •*•»*  "*V "  "\. -riffen .  Embs  g  vnd  vleis- 

.™»,i««.  &  "'•'•  -"tÄSÄ  -.Ä.itow^^i.ii- 
bttüdert  iwey  und  Vierxig. 

Geyer  Ed.  H.  t.  0»t  m/f. 

Orip...  »«  6  ..Ii5.ar.ai«.  «.gel«  i«  Archiv.  ..  A.per.  «  der  Z.,.. 

(FortseUung  folgt.) 


V.  „Historischer  Atlas.*' 

SUlistik  des  Mittelalters. 
Bischöflich.Chiemsee-sches  Urbar  aus  den  Jahren 

1486—1495. 

Papier-Codex  des  XV.  Jahrhunderts  in  Quart.  102  Birutor. 
In  Betilxe  des  Herrn  H*.  toh  8*.  in  Seixburg. 
(Portsetsang.) 

J't'^'traO  fen.I  den.r.  i«.   Honh.rl  l-lhofcr  (.«.ge.tr.). 
Den.r.  ^2.  Stcwr  dener.  30,  fena  .  aen.r.  „„mtiger. 

pre  addieionc  denar.  8V«.  P""-  *•  A"«»-  »•  *""  »" 

Ramsrinn  predium. 
Deonr.  60,  Stewr  denar.  60    fenal.  dennr.   «ndreas. 
IZ,  pro  iddicionc  denar.  10.  pull.  Ä,  Ariet.  l. 

Dawher  newgrewi  ,.    .     ■, 

Dennr.  60.  Stewr  denar.  60.  fenal.  denar.  12,   henhardus. 
pro  addidone  denar.  10,  pull.  2,  Anet.  1. 


54 

Auf  dem  pohel  predtum. 
Denar.  50,  Stewr  denar.  30,  fenal.  denar.  12,   Gorg  saluo  jure  frairain  et 
pro  addicione  denar.  7,  pull.  1,  Ariei  1.  aororum. 

Sigweinslehen  predhim. 

Denar.  50,  Stewr  denar.  30,  fenal.  denar.  12,    Gorg  (ausgestr.).  Johannes, 
pro  addicione  denar.  7,  ptül.  2,  Ariet  1. 

Campoltaperg  als  nagliehen. 

Denar.  50,  Stewr  denar.  30,  fenal.  denar.  12,   achacius. 
pro  addicione  denar.  7,  pull.  1,  Ariet  1. 
(Fol.  32.)  (Fol.  33  fehlt.) 

Eysengrein  als  rewt. 

Denar,  solid.  5,  Stewr  denar.  40,  fenal.  Margaretha  pro  se  et  fiiijs 
denar.  12,  pro  addicione  denar.  16,  pull.  2,  Hichaele  Barbara  et  Mag- 
Ariet  i.  dalcna. 

Talgawheusler. 

Denar,  libr.  3%,  pro  addicione  denar.  70,  Conradus  saluo  Jure  fratnim 
pull.  2.  et    soronim    maier    illorum 

Item  de  decima  ibidem,  denar.  solid.  18,   tutrix  magdalena. 
empta  per  dominum  Bertoldum  Episcopum  pro 
denar.  libr.  40 ,  cum  pacto  de  retro?endendo  ad 
quindecim  annos. 

Scheffaw. 

Denar,  solid.  10 1  pro  addicione  denar.  25»  Jeronimus  (ausgestr.)  Gorg. 
pull.  2. 

Ebenpewnt. 

Denar,  solid.  4»    pro  addicione  denar.  10,   hanns  (ausgestr.)  Andreas 
pull.  1.  filius. 

Sinteranger. 
Denar.  80,  pro  addicione  denar.  7.  nicolaus. 

Prunntal. 
Denar.  70,  pro  addicione  denar.  6.  Gorg. 

(Fol.  34.) 

Summa  decimarum  in  parrochia  Werfen. 

Tritic.  mod.  2,  quart  3. 

Siligin.  mod.  17. 

Ordei  quart.  3» 

Auen.  mod.  26. 

Agn.  18. 

pull.  10. 

Qua  300. 

Summa  vrborij  in  parrochia  Werfen  inclusis  lignal.  fenal.  et  addicion.  facit 
denar.  libr.  45,  denar.  70. 
Ariet  30. 
Gas.  200  raist 
pull.  55. 
Aue.  2. 

(Fol.  35.) 


55 

In  Bischofhof  census  Arearum  ei  Agronim. 

Ain  hofstat  bei  dem  pacb  denar.  12,  pull.  1.     rlricns  ledrer. 

Anderhalb  joch    agkher  denar.  15,  Stewr   niclas  lehner  (ausgestr.). 
denar.  15,  pull.  1.  Jörg  Snyerholtz )  medietatem 

Jacob  Swenter  [(ausgestr.). 
Jeronimus  pacber. 

Ai»  hofstat  denar.  12,  pull.  1.  vitus  pleyer  (ausgestr.). 

Asm  slmerperger. 

Ain  hofstat  denar.  10,  pull.  1.  loy  Sehalawn. 

Ain  hofstat  denar.  32,  pull.  1.  margret  Schalaunin. 

Ain  hofstat  »wai  Joch  agkher  Tabema  oppo-   lamprecht  Stör     )  Cau«»«. 
Sita  curie  denar.  solid.  12,  pull.  1.  cum heredibus suis VV.^^^^. 

^  Andreastuscher    )»*"chen). 

Erhart  virtaler. 

Ain  hofstat  Steghaws  denar.  12.  pull.  1.         Gorg  laidrater. 

Sechs  Joeh  agkher  denar.  75,  Stewr  denar.  75, 
pull.  i.  Gorg  laidrater. 

(Fol.  36.) 

Ain  hofstat  4  Joch  agkher  denar.  76  pull  1.   hanns  teuffenpacher. 

fridericbSeydL 
Zway  Joch  agkher  denar.  25  Stewr  denar.    Gorgius  filius  (friderich)  bei 
10,  pull.  1.  dem  pach  denar.  22V,  liendl 

an  der  pnickh  denar.  11  Vi. 
Ain  hofstat  denar.  10,  haws  vnd  keler  so    vrban  kayser)  r  a  x 

darauf  steet  Gorg  peugerf  («««»estr.). 

Gorg  schuester. 
Ain  hofstat  vier  Joch  agkher  vnd  die  hof-   lampertus  Stör  habet  3  Joch 

mul  denar.  libr.  2,  pull.  1.  agkher  datl  libr.  denar.  Rud- 

bertus  puhler  (ausgestr.  und 
darüber  geschrieben),  lien- 
hardus  hagen  habet  domum  et 
1  Joch  agkher  data  solid. 28 
denar.  pull.  1. 

Jacob  Swenter  r  aus- 

niclas  lehner  de  ze  pueslj  gest 
Erasm  simtperger  dat  denar. 
32.yrban  Goldner  habet  mo- 
lendinum  dat  28  denar.  pull.  1. 
Ain  Joch  agkher  denar.  15  Stewr.  denar.  15,   lienhardus  Awer         ) 

P^^l«  *•  Martinus  simtperger  >  *'**'' 

lienhardus  Spitenstain)  ^^^^' 
Rudbertus  puhler. 

Ain  hofstat  denar.  12,  pull.  1.  Gorg  Fleischhackber. 

hanns  schaller     ) 
lamprecht  Stör    >  ausgestr. 
Sigmund  Schmid) 
Barbara  Yxor  saluo  Jure. 

Ain  hofstat  nunc  est  ortus  denar.  12,  pull.  (?)  yitus  pleyer  (ausgestr.)  Asm. 

zimtperger. 
Ain  hofstat  bei  dem  pach  denar.  12,  pnll.  1.   Conradus  Sutor. 
(FoL  S7.) 


56 


Ain  hofstat  da  ein  kästen  aufstet  pull.  2.         Gorg  kurser.  Elisabeth  Yzor. 

Ain  hofstat  bei  der  prugk  denar.  12.  leonhardusinponte  konegund 

Txor. 

Zwai  Joch  agkhe r  denar  15,  Stewr  denar.  1$.   leonhardus  in  ponte  kunegund 

Txor. 

Zwai  Joch  agkher  denar.  15  Stewr  denar.  leonbardut  in  ponte  kunegund 
15,  pull.  1 .  Txor. 

Ain  Joch   agkher  mder  dem  Flachenperg  nicias  lehner    ) 
denar.  15.  Jacob  Swenter>  ausgeatr. 

Nldas lehner  ) 
Erasm  aimtperger. 

Anderthalb  Joch  agkher  vnder  dem  flachen-  lienbardus  in  ponte  kunegund 
perg  vnd  ein  Gart!  auf  dem  bolnpuhel  denar.  40  vxor. 
pull.  1. 

Ain  Joch  mesnagkher  denar.  18.  lienbardus  in  ponte. 

Ain  Joch  agkher  vndter  laidrating  denar.  20.   Gorg  laidrater. 

Ain  hofstat  denar.  10  Tnd  ain  gartl  dahintter   Gorg  kursner  (ausgestr.) 
pull.  1.  Elisabeth  rxor. 

Ain  hofstat  denar.  10,  pull.  1  ?on  dem  ort   Gorg  Schneider  perkhamer. 
des  gartleins  denar.  5. 

(Fol.  8^) 

Ain  hofstat  denar.  solid.  6,  pull.  1.  ^^nn»  Schaller  (ausgestr.). 

Rneprecht  puhler. 

Ain  hofstat  bei  der  Saltzacb  denar.  12  Ton   lienbardus  (ausgestr.)  laub- 
der  ledrer  Stuben  ist  ein  gartl  denar.  5.  puhler.  Chrtstan.frat(ausg.) 

Ain  Joch  agkhers  bei  der  low.  vlrich  ledrer. 

Ain  halb  Joch  agkhers  Ynder  demZimerperg.   Erasm  Zimerperger. 

michel  lehner  tut.  pueror.)  ^ 
achacius  Newkuro  >  ^ 

achacins  Newkum  )  S 

Georgius  filius.  " 

Ain  Joch  Im  Obcrnfeld.  friderich  (ausgestr.)  am  pach 

dant  denar  64. 

Ain  agbber  gegen  mos  denar.  solid.  3  pull.  1.    rudbertus   puhler.  Jobannes 

Schaller  (ausgestr.).  nicias 
lebner  dant  denar.  32  von 
zwain  halben  Joch  agkher  me- 
dietatem  nicolai  lehner  habet 
nunc  Awer. 

(Fortaetxang  folgt.) 


Am  d«r  k.  k.  Hof-  «■«!  8lttl«dlni«ktrti  ta  Wir«. 


J^  4.         NOTIZENBLATT.        isss. 


Beilage  mm  AtgUy  für  Konde  österreichischer  GeschichtsqneUen. 

BerAOsgegeben  tob  der  historischen  Commission 

in 

kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien. 


I.  »Literatur." 

Ckersiekt  4er  get grapkisek  -  kist^risekei  Literater  österreieks  im 

Jakre  I8SS. 

YoD  Dr.  Constantin  von  Wurzbach. 
(Fortsetsun^.) 

Zahlreicher  sind  die  BeitrSffe  zur  Persenengeschlchte  Unea  rns  unter  denen 
sieh  zwei  grössere  Werke  befinden :  „HigjAr  isek  k^pcsaroekA.  Eletlrali  viila- 
Uk  kls^ret^bea  kiadja  Csiisiir  Perenn"  ,  d.  i.  Bildergallerie  magyarischer 
Ahnen.    In  Begleitung  von  biographischen  Skizzen  herausgegeben  von  Franz  a54S 

Cszissir  (Pest,  B e i m e  1  und  K o z m a),  wovon  das  erste  Heft  herauskam,  

und  „Arczk^p-Alban.  Hagjar  Irik  ^s  ir^nik  arcik^pel,  rsTld  ^letrajiial  s  nutat- 
▼iaajü  ■nakilkkil",  d.  i.  Portr&t- Album.  Portrate  der  ungarischen  Schriftstel- 
ler und  SehrifUtellerinnen  mit  kurzen  Biographien  und  Proben  aus  ihren  Wer- 
ken (Pest,  4**),  welche  als  Beilage  des  ,,ll51gjfotir''  ausgegeben  wurden.  —  8S5o 
Vereinzelt  erschien :  ,,8ieDt  Istvin  eist  magjar  kirilj  ^letlrata*',  d.  i.  Lebens- 
lieschreibung  Stephan  des  Heiligen  des  ersten  ungarischen  Königs  (Pest,  4<^*). 
Die  Biographie  wurde  aus  einem  im  Pester  National-Museum  befindlichen  Frank- 
furter Codex  nach  Hartwig,  Bischof  von  Regensburg,  von  Johann  Erdy  über- 
aetzt  und  vom  St.  Stephansvereine  herausgegeben. —  Dem  um  die  Geschichte  sei-  ssss 
nes  Vaterlandes  viel  verdienten  Joseph  Grafen  Te  leki  von  Szek  (geb.  zu  Pest 
24.  Oetober  1790,  gest  1855)  folgten  in  das  Grab  7  Nachrufe,  u.  z.  von  Franz 
Toldy:  ^EaUkbesi^  grif  Tele  kl  J6isef  m.  academlal  einik  feletf ,  d.  i. 
Denkrede  auf  den  Prftsidenten  der  ungarischen  Akademie  Jos.  Grafen  T  elek  i 
(Pest,  Landerer  und  Heckenast,  32  S.,  S»*)»  welche  von  dem  Verfasser  ssso 

am  26.  Februar  1855  in  der  ungarischen  Akademie  gehalten  wurde; i,llalatti 

ht»M*f  d.  i.  Leichenrede  (Pest,  ebendas. ,  23  S.,  S®*)»  gehalten  von  Michael 
Tompa,  reform.  Pfarrer  von  Hamva,  —  und  von  Ebendemselben:  „Hit  Iraktl 
a  hasa  aagy  fial  ntin*,  d.  i.  was  erbt  das  Vaterland  von  seinen  grossen  Söh- 
nen? (Miskolcz,  FrSnkel,  16  S.,  8»);  —  von  Peter  Nagy:  „k  oagj  kaiafi.  8565 
BMlHkess^d*',  d.  i.  der  grosse  Patriot  Denkrede  (Klausenburg,  evang.-ref.  Hoch- 
schule, 21  S.,  8»-),  von  dem  Verfasser  gehalten  bei  Gelegenheit  des  von 
dem  siebenbfirg.  evang.-reformirten  Ober-Consistorium  auf  den  29.  April  1855 
angeordneten  Trauerfestes ; --  von  Paul  Törökundvon  Joseph  Szek ä  es  • 
^lakesi^dek*,  d.  i.  GedSchtnissreden  (Pest ,  BeimelundKozma  40S  35to 
8»-).  Beide  Reden  am  4.  Mfirz  1855  beim  Leichenfeste  des  Verblichenen  crehal- 
ten ; — von  Daniel  Kecskemethy  C  s  a  p  6  :  »Nagjm^ltisigQ  si^kJ  grit  T  e  I  e  k  I  J^ 


3575 


i 


58 

Von  den  äbrigen  bitgraphlscben  Arbeiten  sind  anzuführen:  ^%Hf  N  4  diasdj 
Ferenci  kalocsal  ^rsek  ^lete",  d,  L  das  Lebendes  Grafen  Fr.Nädasdy,  En- 

8580  bischofs  von  Kaloesa yon  Sujänszky;  — j^Bencslk  Mihilj  Jogtodes  Jellemi^se 
Panier  Tiradartel**,  d.  i.  Charakteristik  des  Recbtsgelehrten  M.  Bencsik 
(geb.  1670)  von  Th.  Paul  er  (Pest,  Lan  derer,  41  S.,  gr.  8»),  Abdruck 
eines  in  der  Akademie  zu  Pest  1855  gehaltenen  Vortrages,  —  und  »^yasi  finne- 
p^lj,  uielj  n6hai  (ollsiteleodo  ^s  nigjsagos  Sit bosilal  Pap  Ist?,  enl^k^oek  irtkit^ 

^^^  sefil  tartatott*'«  d.  i.  Trauerfest  für  weiland  Herrn  Stephan  Pap  von  Szoboszlo, 
Pastor  der  reform.  Kirche  zuDebreczin  (Debreczin,47S.,  8®*). — Die  grosse  Zahl 
der  in  periodischen  Blättern  Ungarns  und  anderer  KroniSnder  enthaltenen  Nekro- 
loge und  Lebensskizzen  denkwürdiger  Magyaren  ist  bereits  speeiell  angeföhrt  wor- 
den.   Hier  folgen  nur  noch  die  in  den  deutschen  und  magyarischen  Kalendern 

3S90  Ungarns  befindlichen  Nekrologe  und  Lebensskizzen,  u.  z.  über:  „Anna  Borne- 
roi ssa**  im  „Pester  Boten**  iiir  1856  (Pest,  Landerer  und  Heckenast);  — 
„Franz  Deäk**  (mit  Portrat)  ebendas.;  —  „Franz  Kazinczy**  (mit  Portrfit) 
im  „Nemietl  R^pes-Naptir'*  (Nation.  Bilderkalender)  Hir  1856  (Pest,  Landerer 
und   Heckenast);    —  Alexander  Kisfalady"  (mit   Portrat)  ebendas.;  — 

8595  Martin  Lendway**  ebendas.;  —  „Petrus  Päzmäny'*  mit  Portr.)  ebendas.; 
—  „Das  Andenken  Michael  Polgor*s  von  Losonczy*  im  „Pratesttns  Naptar** 
(Protestant Kalender)  für  1856  (Pest,  Landerer  und  Heckenast);  —  »Graf 
Stephan  Sz^chenyi**  (mit  PortrSt)  im  „Pester  Boten**  für  1856  (Pest,  Lan- 
derer und  Heckenast); —  und  „Petrus  Joseph  Teleki  (mit  Portrfit)  im 

3600  „Nemi^tl  K^pes-Naptir**  (Nation.  Bilderkalender)  für  1856  (Pest,  Lan  derer 
und  Heckenast). 

Schliesslich  ist  noch  als  ein  Beitrag  zur  Culturgeschichte  Ungarns  zu  nennen 
von  Joh.  Er  d6  lyi:  „Magyar  n^pmes^k**,  d.  i.  Ungarische  VolksmShrchen,  her- 
ausgegeben TonJoh.Erd^lyi  (Pest,  Landerer  u.  Heckena8t,194S.,8^')*). 

8605  Erdilyi  hat  schon  früher  unter  der  Ägide  der  Kisfaludy-Gesellschaft  eine 
Sammlung  von  magyarischen  Volksliedern,  Mährchen  und  Sprichwörtern  reran- 
staltet.  Diese  MShrchen  enthalten  neben  vielen  Resten  des  Volksgesanges  Man- 
ches über  nationale  Gebräuche ,  volksthümliche  Oberlieferungen ,  unffariache 
Mythologie  u.  dgl.  m.  und  regen  überhaupt  an ,  dieses  in  Ungarn  bisher  aus- 

3610  schliesslich  von  Deutschen  in  den  Sammlungen  von  Gaal,  Mednyansky  und 
M  a  i  1  ä  t  h  bearbeitete  Gebiet  auch  von  Seite  der  Magyaren  sorgfaltiger  zu 
durchforschen.  Die  Ausstattung  des  mit  Abbildungen  versehenen  Budiea  ist»  wie 
Alles  aas  dieser  Oflficin,  sehr  elegant. 

Zur  fieagrapkie  an^  Clescklckte  SlekenkfirgeBs« 

Über  dieses  Kronland  sind  die  älteren   Arbeiten   theils  unbrauchbar  ,  und 
8615  andere  nur  begonnen,  aber  leider  nicht  vollendet  worden.   Von  Lebrecht*s 
und  Baum ann*s   „Statistik  von  Siebenbürgen**  (Hermannstadt,  M.  v.  Hoch- 
mei  ster,  1801),  ist  nie  mehr  als  ein  Heft  erschienen.  Benigni*s  „Handbuch** 
ist  im  statistischen  Theile ,  und  auch  sonst  so  unzuverlässig,  dass  der  Dubliner 
Arzt  Eduard  Burns  im  „Satelliten**  um  Berichtigung  desselben  bat.  Von  Söll- 
8620  n  e  r*s  „Statistik**  ist  nur  ein  DoppelheA  erschienen,  und  das  noch  vor  1848  vol- 
lendete Manuscript  hat  nach  seinem  Berichte  J.  C.  Schuller*s  an  die  kais. 
Akademie  der  Wissenschaften  keinen  Bearbeiter  gefunden.    Es  entspricht  dem- 
nach die  von  E.  A.  Bielz  herausgegebene  „Kurie  Erdbescbrelkong  vonSiebeakiir- 
gen  nlt  Bfickstckt  auf  seine  neue  Yerfissung  and  Verwaltung**  (Hermannstadt,  S. 
8625  Filtsch)  einem  wirklich  allgemein  und  dringend  gefühlten  Bedürfnisse.    In 
einer  Einleitung  gibt  der  Verfasser  ein  allgemeines  Bild  des  Landes  naeh  seinen 


1)  „Magyar    S^t6«   1855,  Nr.    82.  —  Osterr.    ßlitter  fOr  Liter,    and  Runst"  1855, 
Nr.  52,  8.  892. 


S9 

Grenxeo,  seiner  Luge,  Grösse,  der  Gebirge,  Gewisser,  BcTdlkerung,  des  Verkehrs, 
der  Verwaltung  und  Eintheilung.  Dann  folgt  die  specielle  Geographie  der  10 
Kreise  und  ihrer  Bezirke  nach  allen  oben  angefurten  Momenten  und  mit  genauen 
Zahlenangaben.  Die  historischen  Momente  hat  Bielz  bei  den  einzelnen  örtlich-  36ao 
keiten  unberücksichtigt  gelassen.  Dem  Werke  liegt  eine  Karte  des  Landes  bei, 
aaf  welcher  die  Verbesserung  der  Orthographie  der  walachischen  und  magyari- 
sehen  Ortsnamen  den  Werth  des  Blattes  steigern.  —  Von  demselben  Autor  ist 
ein  ^Handbuch  der  Landeskunde  Siebenbürgens^  unter  der  Presse.  —  Was 
sonst  noch  über  Siebenbürgen  erschien,  beschränkt  sich  auf  bald  grössere,  bald  sess 
kleinere  in  Journalen  und  Sammelwerken  zerstreute  AufsStze ,  als :  „Die  Sach- 
sen in  Siebenbürgen'*  in  der  „KronstSdter  Zeitung*  1855  (Nr.  64,  69) ;  —  „Die 
Mokanen  (Schafhirten)  in  Siebenbürgen*'  in  denKNeuigkeiten**  1855  (Nr.  194); 
—  „Vom  SzeUerlande«  im  „PestI  Naplö«  1855  (Nr.  58);  —  „Bericht  über  eine 
Excursion  in  den  Gebirgen  von  Ichutza  bis  Borsz6k*  im  „Archiv  f.  siebenb.Lan-  3640 
deskunde**  (KronsUdt,  80)  Neue  Folge,  L  Bd.  (3.  Hell,  S.  389),~und „Besul- 
täte  aus  KreiFs  Bereisungendes  Österreich.  Kaiserstaates  in  Beziehung  auf 
Siebenbürgen«  (ebend.  S.  398)  (vgl.  über  beide:  Österr.  Blätter  f.  Liter,  u. 
Ransf  1855,  Nr.  139).  —  Auch  enthalten  die  drei  deutschen  Unterhaltungs- 
bUtter  Siebenburgens :  der  „Satellit**,  die  „Trannssylvania**  und  die  „Blätter  für  seu 
Geist,  Gemütbetc.**  mehrere  Reiseskizzen,  historisch-topographische  und  archäo- 
logische Schilderungen ,  und  geologische  Darstellungen  einzelner  Gegenden. 
Ausser  der  oben  erwähnten,  bei  dem  Werke  von  Bielz  beßndlichen  Karte  Sieben- 
bürgens erschien  ein  „Grassfurstentbum  Siebenbürgen**  (Prag,  Berra,  IBI.,  12  Z. 
hoch.  15  Z.  breit),eineunbedeutendeHandkarte, undvonJ. Grimm: „Statisllsck-  seso 
lapfgrapUeck-politlsche  Gerlehts-  und  FInanikarte  its  Grossfurstentlioms  Slebeobfir- 
gBH** (Uermannstadt,  Th.  Steinhaussen,  1  BI.,24  Z.  breit,  18  Z.  hoch)  9.  Die 
Karte  ist  von  L.  Bässler  lithographirt.  Auf  dem  Blatte  selbst  befindet  sich  eine 
•tatistische  Obersicht  der  productiven  Bodenflächc,  des  einjährigen  Natura I-Ertra- 
ges,  der  Bevölkerung,  der  Behörden,  und  öffentlichen  Organe,  der  Geistlichkeit,  365S 
öffentlichen  Lehr-,  SanitSts- und  Wohlthätigkeits-Anstalten,  der  Fabriken,  Gewer- 
be der  MArkle  und  des  Handels.  Die  Gebirgszüge  sind  im  Farbendrucke  ausgeführt; 
bei  den  einzelnen  Ortschaften  ist  die  Seelenzahl  angegeben.  Die  Daten  sind 
genau  und  die  Karte  ist  ebenso  in  ihrer  technischen  Ausfuhrung  als  praktischen 
Anlage  gelungen.  S66O 

Für  die  Geschichte  dieses  Kronlandes  ist  der  »Verein  für  siebenbür- 
gtache  Landeskunde  zu  Kronstadt**  von  jeher  thätig  und  gibt  seit  Jahren 
ein  selbständiges  „Archiv^  heraus,  wovon  im  Jahre  1855  das  dritte  HeA  des 
L  Bds.  der  neuen  Folge  (Kronstadt,  Gott,  8®')')  erschien.  Die  Aufsätze  dieses 
Heftes  sind  geschichtlich ,  kunst^  und  culturgeschichtlich:  „Die  Schässburger  866S 
Bergkirche**  (S.  305)  ist  ein  kunstgeschichtlicher  Versuch  von  Friedrich  Mül- 
ler, der  durch  seine  Schrift  „Die  Hexenprozesse  in  Siebenbürgen**  schon  in 
Deutschland  die  wissenschaftliche  Aufmerksamkeit  erregte.  Müller  will  ähn- 
liehe Ergebnisse  der  Forschung  über  die  Birthehner  Kirche  folgen  lassen.  — 
Das  „Testament  des  Denndorfer  Pfarrers  Anton  Schwarz  vom  8.  Deccmber  367o 
1570**  (S.  363)  ist  ein  Beitrag  zur  Reformationsgeschichte  Siebenbürgens,  mit- 
getheilt  von  G.  D.  Teu  ts c  h;  —  „Die  zwei  Briefe  des  Bistritzer  Capitels  an  den 
Weissenburger  Bischof  Paul  Bornemi  ssa  oder  Abstenius**  (S.  375)  sind 
wörtlicher  Abdruck  dieser  denkwürdigen  Documente,  worin  sich  Bornemissa 
wegen  Annahme  der  Reformation  (1554)  rechtfertigt; — und  der  eulturhistorische  867S 


1)  .örterr.  Blitt  f.  Ut  n.  Rnntt«  1855,  Nr.  50,  8.  378.  —  „Trsassylvania«  1855, 
Nr.  21. 

•)  »Ötterr.  Blitt  f.  Lit  n.  Kanst*  1855,  Nr.  20,  8.  139. 

4* 


60 

Beitrag:  »Dm  Hahaensehlagen  am  Osterfeste^  too  J.  K.  Schul  1  er  TS.  403)  ist 
die  ErklSning  eines  im  Sachsenlande  üblichen  Osterbranches  ^ind  ein  interes- 
santer Beitrag  zur  Kunde  siebenbürgischer  Sitten,  welche  in  neuerer  Zeit  neben 
Schuller  auch  Friedrich  Mull  er  und  Jos. Haltrich  mit  Erfolg  zum  Gegen- 
S680  Stande  ihrer  Studien  und  Forschungen  gemacht  haben.  —  Unter  den  ron  Einzel- 
nen herausgegebenen  Werken  zu  Siebenburgens  Geschiebte  sind  zu  nennen: 
»Erd^ljl  tirl^neluii  a4at«k.  Sierkesitl  ^s  kladja  grif  nikö  IDlre^  I.  Bd.,  d.  i.  sie- 
benbürgische  Geschichtsdaten.  Herausgegeben  von  Graf  Emmerich  Mik6  (Klau- 
senburg, ev.-ref.  Colleg.,  XXXI  u.  368  S.,  gr.  8®*).    Der  Herausgeber  eröffnet 
868S  sein  Werk  mit  einer  Abhandlung  über  „Orientirung  bei  der  siebenbürgischen  Ge- 
schichtsschreibung und  Datensammlung  mit  Rücksicht  auf  ähnliche  Bestrebun- 
gen in  Ungarn.  Nun  folgen  theils  Abdrücke  alter  Chroniken ,  einzelner  für  die 
Geschichte  wichtiger  Urkunden  und  Denkschriften,  theils  BeitrSge  zur  histori- 
schen Topographie,  theils  Mittheilungen  geschichtlichen   Briefwechsels.    Von 
3690  Chroniken  bringt  dieser  Band  die  Chronik  des  „Sebastian  Boros  1490 — 1S83'', 
und  jene  von  »Franz  Nagy  Szabo",  fortgesetzt  bi^  1658.  Unter  den  Urkunden, 
Denkschriften  und  geschichtlichen  Instructionen  enthält  er  die  von  Michael  Tol- 
dalagi  und  Stephan  Koros  i  von  Yarad  am  24.  Aug.  1634  dem  Stephan  Reti, 
Gesandten  bei  der  Pforte,  gegebene  Instruction;  den  Freibrief  Georg  Räko- 
8695  czi*s  I.  vom  Jahre  1636,  wodurch  die  Uogiltigkeit  des  Königrechtes  auf  dem 
Szeklerboden  bekräftiget  wird;  das  „Privilegium  der  Szekler  betreffs  des  Salzes 
1568**;  den  „Fürstenbefehl  aus  dem  Jahre  1615  an  alle  Bewohner  des  Udvarhe- 
lyer  Stuhles^wornach  jeder  einzelne  Szekler  Soldat  sein  rouss;  die  „Instruction 
an  Franz  Miko,  Gesandten  zu  Konstantinopel,  vom  22.  Octob.  1627,  ertheilt  von 
8700  Gabriel  Bet  hie  n^;  und  die  „Original  -  Gesetzartikel  von   1571 — 1576  unter 
Stephan  und  Christoph  Bäthor  y**.  Die  Beiträge  zur  geschichtlichen  Topogra- 
phie sind :  „Über  die  Burg  von  Szentl^lek  1584**,  und   „Ober  die  Burg  von  Ud- 
varhely  1621*'.  Unter  den  Briefen,  welche  dieser  Band  enthält,  sind  anzuführen: 
„Die  Briefe  des  Gabriel  Bethlen  an  Johann  Gas  p  <  r  von  Szdverd,  Gesandten 
S70!(  bei  der  Pforte,  ddo.  28.  Aug.  u.  13.  October  1617'',  —  „An  Stephan  D6  czi 
und  Johann  Rimay,  Gesandten  bei  der  Pforte,  ddo.  30.  Aug.,  17.  Sept.  und 
8.  December  1620*',  —  „An  seine  Gesandten  bei  den  Pforte,  ddo.  10.  Februar 
1621'*,  —  und  der  „Brief  des  Michael  Ba  lassi,  vom  Jahre  1616  an  seinen 
Vetter  Frans  B  ala  ssi,  Gesandten  bei  der  Pforte".  —  Einen  anderen  wichti- 
8710  gen  Beitrag  zur  Geschichte  Siebenbürgens  enthät  der  von  der  historischen  Com- 
mission  der  kais.  Akademie  der  Wissenschaften  herausgegebene. IX.  Band  der 
zweiten  Abtheilung  (Diplomataria  et  acta)  der  „Fontes  rerum  aitstrlacaram'',  wel- 
cher   unter  dem  Separattitel   erschien :    „  Actenstficke    lur    descblchte    Prani 
Rikicij's  und  seiner  Verbindungen  mit  dem  Avslande.  Aus  den  Papieren  Ladlslaas 
S7t5  Kok 6 njresdTs  ven  Vetes,  seines  Agenten  in  Baiern ,  Frankreich ,  Preossen  und 
Rassland  1705—1715",  herausgegeben  von  Joseph  Fiedler,  I.   Bd.  (Wien, 
Staatsdruckerei,  XXVI,  418  S.,  gr.  S®*)  O.  Der  Herausgeber  fand  diesen  für  die 
Geschichte  so  werthvollen  Urkundenschatz  unter  Wirthschaftsrechnungen  u. 
dgU  m.  einer  Privatherrschaft.    Es  waren  die  fast  vollständigen  Papiere  zweier 
'^^^  der  wichtigsten  Agenten  Franz  Rdk6czy*s  des  Jüngeren,  von  denen  der 
Erstere:  Ladislaus  Kokenyesdi  von  Vetos  (pseudonym  bald  Pierre  Müller, 
bald  M  i  I  o  f  f  s  k  i)  an  den  Höfen  des  Kurfürsten  von  Baiem ,   der  Könige  von 
Frankreich  und  Preussen  und  des  Czar  von  Russland  die  Geschäfte  seines  Sen- 
ders besorgte ;  der  zweite  :  Johann  K 1  e  m  e  n  t  (auch   R  o  s  e  n  a  u  genannt)  in 
'^^'  Preussen,  bei  den  protestantischen  Fürsten  Deutschlands  ,  in  Holland  ,  England 
und  beim  Utrechter  Congresse  für  seinen  Gebieter  thätig  war.    Der  Band  ent- 
hält die  Papiere  des  Agenten  Vetos  und  darunter  zwei  Memoire  desselben  an 
König  Karl  VI.  vom  Ja^e  1715  nebst  den  dazu  gehörigen  Beilagen,  deren  Inhalt 


^)  •Literar.   Centralblatt«   1855,  Nr.  50.  ~  Österr.  Blätter  für  Literatur  und  Knntt" 
1855,  Nr.  A6. 


6t 

Torxogsweise  den  „Abschluss  einer  Offensiv-  und  DefensiT-AlIianz  zwischen  dem 
Könige  von  Frankreich  und  dem  Kurfürsten  von  Baiern**  einer-,  —  »Franz  R  i-  stso 
köcEj  u  nd  der  ungarischen  Conföderation**  andererseits,  —  die  Wahl  Räköczy's 
zum  Könige  von  Polen  uqd  die  Erhebung  des  KurfQrsien  von  Baiern  auf  den 
Thron  von  Ungarn  **,  —  „Die  von  Frankreich  an  Rtfköczy  gezahlten  Subsidien** 
—  die  jyVermiitelung  des  Friedens  zwischen  Russland  und  Schweden  durch 
Frankreich'',  —  und  das  Streben  ,,Rä  k6czy*s  sich  um  jeden  Preis  den  Besitz  8735 
Siebenbfirgens  zu  erhalten**  berührt.  Ein  Theil  der  Correspondenzstücke  ist 
cbiffrirt  und  die  Entzifferung  fast  durchgehends  von  Vetos,  doch  oft  unrichtig 
und  unvollstSndig  darüber  gesetzt,  so  dass  der  Herausgeber,  wo  er  den  SchlOs- 
•el  hatte,  diesen  Mfingeln  abhalf.  Auch  ist  der  Chiffreschlüssel  im  Anhange  11 
mitgetheilt  Anhang  1  enthSit  die  deutsche  Übersetzung  der  im  Texte  vorkom-  3740 
meoden  Actenstucke  in  ungarischer  Sprache ,  welche  von  Eugen  Freiherrn  von 
Frieden  fels-Bedeus  und  Eduard  Hess  von  Hessenburg  ausgeführt  worden. 
—  Einen  kleinen  geschichtlichen  Beitrag  enthält  das  Programm  des  evang.  Gym- 
nasiums zu  BistriU :  »Die  Erbgrafscbaft  von  Bistritz**  <) ;  und  das  von  der  kais. 
Akadero.  der  Wissensch.  herausgegebene  »Archiv**  bringt  im  14.  Bd.,  S.  95:  8745 
»Siebenbürgen  vor  Herodot  und  in  dessen  Zeitalter**  von  J.  Karl  Schuller. 

(SchlnM  folgt) 


•• 


IL  „Österreichische  Geschichtsquellen. ^ 

Mittbeilungen  aui  der  diplomatischen  Correspondenz  der 

letzten  Herzoge  von  Mailand. 

Aas  den  OriginalieD  in  Archiv  von  S.  Fedele ,  copirt  aod  herausgegeben  von  Professor 

Joseph  Mull  er  in  Paria. 

n.  1513  und  1514. 

2. 

(FortsetzuDg.) 

6. 

Mediolani  18.  Julij  1514.  Minuta. 

Instractio  Illust.  domini  Galeatij  Sfortie  ituri  ad  111.  dominos 

Heluetios. 

Dlust.  S**  Galeaz.  In  quelle  cose  che  ce  occorrano  de  grandissimo  momento 
aJ  presente  seressimo  content!  noi  proprij  cum  la  persona  nostra  potere  satis- 
fare  et  poi  ehe  nuy  non  lo  potemo  fare  non  ce  parso  potere  fare  electione 
de  persona  che  habia  satisfare  meglio  al  caso  nostro,  qnantovoi  et  per  Pauctoritä 
de  la  persona  essende  voi  del  saugue  nostro  et  per  experientia  et  prudentia 
essende  voi  de  ingenio  et  hauende  in  altre  cose  de  summo  momento  demon- 
Strato,  quanto  siano  sauie  et  prudente  le  actione  vostre  et  per6  tractandosi 
bora  apresso  li  Signori  helvetij  cose  de  grandissimo  momento ,  quaie  tochano 
la  persona  et  stato  nostro  ce  parso  inuiarui  da  epsi  perchi  habiati  fare  quelle 
effeeto  quäle  desideraressimo  fare  noi  con  la  presentia  nostra  et  per6  quanto 
pü  presto  potereti  ve  inuiareti  da  epsi  Signori  et  quando  sarano  li  oratori 
sei  eongregati  ne  la  dieta,  presentate  le  litere  di  credenza  et  factoli  le 
reeommendatione  nostre  li  significareti  che  hauendo  le  Sig^*  sue  a  loco  de  boni 


<)  Blitter  mr  Geist ,  Gemath  und  VaterUndsknnde«  (Kronstadt,  4*')  1855,  Nr.  14. 


62 

patri  et  protectori  nostri  Toressimo  fare  omne  demonstratione  per  bonorarli 
et  demonstrarli  Tamore  nostro  et  che  per  questo  ce  h  parso  mandarui  da  epsi 
essende  roi  del  sangue  nostro  per  essere  con  loro  a  eomunicarli  et  signifiearli 
tutte  le  actione  nostre  et  occurrentte  del  stato,  perch^  hauendoli  a  loco  de 
optimi  patri  et  protectori  cusi  se  confidamo  che  apprendoli  noi  el  core  in 
tutte  le  actione  nostre  et  nostre  necessiti  ce  debiano  respondere  con  qaella 
patema  charitä  et  amore  al  beneficio  nostro  et  de  le  cose  nostre  como  hano 
facto  per  el  passato,  perch^  facendo  per  nuy  pono  pensare  fare  per  loro 
stessi,  perche  hauendo  essere  el  stato  nostro  etemamente  ad  ogni  beneficio 
loro  cnsi  totti  li  beni  nostri  hano  essere  eommuni  con  epsi. 

Etgiontoche  sareti  doui  saranoms.  Joachimoet  Augustino  ambaYatori  nostri 
intendereti  quelle  che  hauerano  operato  sopra  linstructione  et  littere,  quali 
li  hauemo  mandate  che  erano  facte  in  la  persona  de  ms.  Benedicto  Tonso  et 
adestrandoui  alla  norma  de  quelle  et  a  quelle  che  hauerano  facto  dicti  am- 
baxatori  nostri  et  secundo  lo  stato  de  le  cose,  in  lo  quäle  trouareti  epse  cose  li 
precipue  dopoi  che  h  gionto  lo  R"*  mens.  Cardinale  Ift,  lo  quäle  stato  fi 
poterä  dare  lume  di  quelle  hauereti  operare.  fareti  intendere  a  quelli  Sig^  la 
causa  de  non  esser  venuti  (sie)  li  dicto  ms.  Benedicto  essere  proeeduto  per 
essere  nuy  stati  in  praticha  et  speranza  de  hauere  qualche  summa  de  dinari  per 
mandarli  per  lo  pagamento ,  quäle  li  haueuaroo  ad  fare  come  desiderauamo 
sopra  omne  cosa  como  era  debito  et  che  per  esserli  stata  interposta ,  qualche 
difficultä  et  poi  soprauenuta  la  infirmitä  de  dicto  ms.  Benedicto  non  li  h  potuto 
andare,  como  seria  stato  el  desiderio  nostro  et  como  haueuamo  instato  chel 
facesse  et  che  per  questo  non  vogliano  prehendere  admiratione  se  non  gli  h 
andato  et  che  considerata  limportentia  de  le  prediete  cose  et  altre  cose  sopra- 
gionte  ce  e  parso  fare  electione  de  la  persona  ?ostra  como  de  nuy  proprio 
et  cusi  vItra  quelle  che  giä  hano  facto  dicti  nostri  ambaxatori  per  rigore  de 
dicta  nostra  instructione  mandata  vi  adextrareti  con  epsi  ad  exeguire  el  resto 
de  dicta  nostra  instructione  informandoui  da  epsi  oratori  nostri  del  costume 
et  modo  de  quelle  che  se  ha  ad  seruare  cum  quelli  S'*  per  la  exequutione 
del  resto  de  dicta  instructione  et  cusi  con  interuentione  loro  attendareti  exe- 
quire  el  resto  con  quelle  modo  et  dextreza  che  si  conuene. 

Et  per  piü  chiareza  de  quanto  h  stato  agitato  cum  epsi  S'*  heluetij  et  per 
mezo  de  oratori  per  loro  mandati  et  per  litere  sue  Scripte  ri  hauemo  facto 
dare  exemplo  dil  tutto  et  de  le  propositione  loro  faetone  et  de  le  resposte 
nostre  et  perö  Thauerete  bene  examinare,  perche  per  quelle  che  se  tene  in 
dicti  exempli  potereti  hauere  cognitione  et  instructione  de  quanto  hauereti 
Operare  et  maxime  circa  quella  parte,  doue  vedereti  le  neue  richieste  che  epsi 
S'*  heluetij  ce  mandarono  ad  fare  circa  le  nostre  forteze  hauereti  comodarui 
la  contineatia  de  dicta  nostra  instructione  et  littere. 

Et  quando  venessino  ad  altre  propositione  et  querella  sopra  qualche  cosa 
che  li  fosse  stata  significata  da  anuli  nostri,  li  pregareti  ad  fare  con  nuy  como 
debino  fare  li  boni  patri  con  li  figlioli  che  quando  gli  k  dicto  o  referto  qualche 
cosa  de  li  figlioli  rogliono  bene  intendere  la  veritä  de  le  cose  obiecte  et  che 
cusi  li  pregamo  che  essendoli  dicto  cosa  alcuna  in  graueza  nostra  ce  vogliano 
acriuere  ad  nuy  o  dare  cura  alli  oratori  sei  residenti  qui  appreaso  nuy  de 
intenderne  la  verita  et  poi  quella  hauuta  vogliano  darce  auiso,  se  li  pare  ehe 
in  nuy  resta  cuipo  o  defecto  che  speramo  ehe  hauerano  et  intenderano  le 
iustificatione  nostre  essere  de  sorte  che  hauerano  essere  bene  contenti  de 
nuy  non  essendo  raaiore  desiderio  quäle  habiamo  al  mondo  quanto  de  farli 
cosa  grata,  perche  siano  bene  eerti  che  teniamo  ben  a  memoria  li  beneficg 
aoi  et  pur  quando  li  resta  qualche  cosa  da  fare  che  non  mancharemo  dal 
canto  nostro  et  li  aflPirmareti  che  noi  in  omne  caao  proeedemo  cum  quello 
debito  termino  che  si  conuene,  tenendo  bene  a  core  li  immortali  oÜighi» 
quali  hauemo  a  quelli  S"*  hauende  sparso  el  sangue  et  facto  tantoadconseruatione 
del  stato  et  persona  nostra  che  confessamo  che  may  per  nuy  se  poteri 
fare  tante  cose  per  ringratiarli  et  monstrarli  animo  grate  che  non  fossirao  debi- 


es 

tori  de  Imre  uiolto  piü,  el  che  per  grilia  de  N.  S.  Die  oon  siimo  Unlo  inexperti 
de  le  to»e  del  mundo  ,  abenebe  liaino  ([iouene ,  che  non  vediimo  ah«  quindo 
quelli  S''  heiuptij  non  attendcssino  alln  ronserualione  noslrs  che  le  cose 
Bostre  »eri«oo  in  prccipitio  et  ppriculii  el  perä  che  pregarao  ep»i  8''  che 
qnanda  gli  rofcliatio  esaere  Ticte  Bimile  suggestlone  TOgtiano  tcDere  per 
certo  ehe  li  aiano  fade  da  chi  cura  pochu  el  hcne  luo  et  oosiro  in- 
acm*.  Appresso  traclandose  de  Ire  eo»e  de  grande  momeDto  di  pre- 
sente  aprewo  quelli  S"  heluelij  cio6  per  la  iega  temptala  per  lo  papi 
coD  quelli  S"  el  Pssendo  mandali  li  opiluti  per  quelli  S"  ad  Roma  et  dou 
iDlmdendo  ooi  queüo  che  piü  vltra  sia  succeaso  per*  in  questa  voitra 
andata  intendereti  da  quelli  noslri  ambaxatori  la  quelle  che  »a  piii  rltra  facto 
circa  lale  pratirha  e(  quello  che  ha  riaposlo  el  ponttliCE  sopra  li  capituli  mtn- 
dati  el  sei  eerca  hauarc  parliculare  lega  con  ep^i  S"  lieluctij  o  aepirata  et 
eoD  quäle  condictione  dandone  auiso  per  vostrc  littere  de  quauto  intendereti 
operaudo  che  tenjjha  cuncto  de  nuy  et  de  !e  eose  nostro  el  maiirae  che  oe  sia 
facta  la  realitutioTie  de  Parma  el  Piasenza  nel  modo  che  piü  volte  hauemo 
rieercato,  como  sono  informati  ms.  Joachimo  et  el  Palauicino. 

La  secuoda  co»a  che  si  ha  ad  tractarc  4  de  ti  inione  del  re  Aeglico 
coD  quelli  S"  et  cuai  circa  quesla  parte  venendose  «d  slrinKerp  le  coio  prega- 
reti  quelli  S"  ad  liauere  per  recomandalo  noi  el  le  cose  noilre  el  lo  medcmo 
officio  fareti  con  li  oralor't  angliei  pregandoli  io  particulare,  «juando  fra  alcuDO 
tempo  se  hauesse  fare  opace  o  trcjiuasi»  con  inctusionedenuy  et  stato  noatro  et 
per  le  cose  de  Gcnnoa  et  plast.  La  tena  cosa  li  i  che  per  littere  hauute  dt  ms. 
Joachino  appareua  che  quelli  S"  staseuana  in  eipcctalione  de  bnuere  la  resola- 
tione  del'animo  de  la  Ces' M"  cum  loro  can  diaplicerli  che  lardaaae  tanto,  la 
qualo  per  quaalo  siamu  auisati  per  littere  del  »ecrelario  no»tro  rexidenlc  presso 
I»  M*^  Ces*  crcdcmo  »arä  hauula  inantc  la  gionta  voilra  a  quelli  oralori ,  perehi 
icriue  che  epsa  M"  Cos*  »olamente  eipectaui  mons.  R"  Gurcense,  quäle  era  li 
apprcsto  et  alli  t.  del  presenle  douea  esscre  con  sua  M"  et  coma  fosse  gionto 
tractaria  con  epse  per  la  totale  reselutione  bona  con  epai  S''  et  auhilo  la  maa- 
daria  a  dicti  S**  la  quäle  noi  hauemo  sempre  proeurala  el  prccuramo  sspendo 
che  l'unioDe  depsa  Ces*  H",  qaale  ne  c  seprano  S"  cum  quelli  S"  che  ne  sonn 
optimi  patri  et  che  ne  hano  aquislaln  el  conserualo  rl  stato  el  in  li  quali  e  el 
preripoo  fundamenio  nosiro  esaere  la  (irma  et  totale  conti rnnlione  uastra  et  de 
le  coie  nostre  et  perä  persuailendone  che  inante  la  gioata  vostra  sari  arriuila ; 
se  cusi  seri.  intendereti  como  la  scri  et  quando  lia  con  contenleza  de  quelli  S" 
ne  haueremo  grande  piacere  et  quando  11  io»%r  qualche  dilTiculU.  roi  farett  omne 
eitrema  opera,  perche  se  leuino  el  se  facia  qualche  bona  eonclusiane,  como  spera- 
mo,  perche  in  fcritä  la  Ces*  H"  lempre  alle  conlinue  instantie  che  hauemo 
bcto  per  la  conclusione  de  aua  M"  con  dicti  Suiceri  sempre  cc  ha  hene  cor- 
reaposto,  ae  mai  ee  ha  conrorlati  nu;,  «e  non  a  star  bene  con  quelli  S"  ne  ad 
altro  piii  ha  atteso  lambaiatore  suo  residente  appreaao  nuy.  et  sei  paresse  alü  p" 
S"  che  per  condure  tale  intelligenlia  Ira  loro  et  la  Ces'  M"  noi  poasiamo  easere 
booi  mediatori  ne  offerirete  essere  apparechiati  ad  scriuere,  mandare  orfttori 
et  fare  omne  c»*a  che  a  loro  parira,  che   posaiano  fare  per  loro  satisfaclione. 

ne  vna  che  ne  preme  elcoreehe  non  hauemo  pos- 
elli  S''  de  li  dinari  quali  li  douemo  dare,  eioe  M 
1  S'*  Joanne  proiime  psssato  et  pnasemo  con  la 
<u»  de  quelle  cose  che  sentemo  affligerne,  quanto 
grande  tempo  fa,  perche  redemo  ehe!  dehito  et 
'icerchino  ehe  Tltra  el  debito  doucssimo  fare  da 
I  forlnna  et  oper«  de  matigni  ha  tenuto  et  tene  ehe 
:  peraatisfarli,  piüiano  valaele  caliueliogueet  mal! 
non  e  »Iso  tulto  lo  studio  el  opera  nostra,  quäl« 
epsiS'  peroche  Irouandosi  not  tania  aggrauati  che 
)n  sono  suOiciente  a  aalisfare  alli  debili,  qutilj 
i  eilraordinarij  de  acodere  dinari  da  doDatarij  et 


64 

feudatarij  noslri,  quali  hauemo  imposti  ne  etiam  li  altri  datij  sopragionti,  se 
eramo  ricorsi    da  questa  nostra  carissima  cita  in  si^ificarli  tanti  carichi  et 
graueie  nostre  cam  confortarli  ad  aiutarne  et  de  consiglio  et  de  saccorsi  per 
potere  prouedere  ad  epsi  carichi  al  commune  beneficio   et  quelli  che  in  nome 
depsacitli  se  congregorono  al  principio  ce  fecino  risposta  amoreuole  et  secundo 
la  sua  solita  et  antiqua  deuotione,  et  aflfectione  sua  verso  nuy  monstrando  Yolerne 
succorrere,  ma  dopoi  reportata  la  proposta  nostra  a  tutta  la  citi^  sono  stati  aicuni 
instructi  da  aicuni  anuli  nostri  et  che  hano  la  passione  Francese  ad  propo- 
nere  al  populo  che  domandando  nui  per  satisfare  a  qucllo  che  siamo  obligati 
dare  ad  quelli  S''  et  per  supplire  ad  altri  carichi  occurrenti  et  per  satisfare  ad 
altri  debiti  che  non  h  voluntä  de  quelli  S**  che  se  valemo  de  dicti  dinari ,  ne  che 
siamo  aiutati  da  loro  et  dicendo  che  epsi  S^  non  dcbano  hauere  tali   danari   da 
nuy  ne  Taltra  summa  grande,  quäle  li  douemo  a  natale  proximo  et  cum  queste 
false  suggestione  et  persuasione  hano  inducto  el  populo  ad  fare  molte  excusa- 
tione  de  non  poteme  adiutare  adducendo  molte  graueze  et  mali  patiti  et  alcune 
falsitji  che  al  Imperatore  et  Spagnoli  diamo  omne  mese  bona  summa  de  dinari  et 
li  siamo  debitori  de  maior  cosetutte  folse  comoredereti  inle  resposte  nostre  facte 
alla  citä.  Et  quantunche  in  se  la  veritä  sia  che   hano  patito  assai  nondimeno  in 
questa  cosa  si   conueniente  et  vrgente  non  ce  doueuano  manchare,  ne  credemo 
che  hauessino  manchato,  quando  non  fossino  stati  male  persuasi  indirectamente 
da  lianimimaliuoli  et  de  passione  Francese  et  cum  false  persuasione  de  aicuni  che 
quelli S**  non  permetterano  che  nuy  li  constringhiamo  succorreme  in  tanti  nostri 
bisogni,  perd  non  mancho  a  beneßcio  de  la  patria  loro  cha  nostro  et  questo  cre- 
demo da  loro  essere  stato  temptato  existimando  che  non  possendo  nuy  per  impos- 
sibilitä  satisfare  a  quelli  S'^epsi  hauessino  ad  venire  ad  qualche  operatione  con- 
tra nuy.  Et  perd  significate  tutte  le  predicte  rasone,  alli  predicti  S'*  li  potereti 
fare  intcndere  se  d*a]cuni  gli  fossero  state  reportate  parole  per  darne  graueza 
eomprehendano  per  1o  debito  che  non  ce  po  essere  data  et  ui  hauemo  facto  dare 
gli  exempli  de  la  prima  propositione  nostra  et  risposta  de  la  cit^,  et  poi  la 
contra  risposta   nostra  ad    epsa  citä  toccandoli   tutte   le  iustificatione  nostre 
alle  cose  obiecte  et  de  hauere  retracti  dinari  et  de  poterse  valere  del  nostro 
et  de  mettere   a  sindacato  li  oificiali  nostri  et   in  particularc  hauendoli  nuy 
instati  et  ricercati  che  volessino  deputare  aicuni   in  nome  de  la  citi ,   quali 
hauessino  vedere  el  cuncto  dil  passato  et   per  Taucnire  et  per  vedere  segli 
era  altro  modo  de  potere  satisfare  senza  caricho  de  la  citä,  non  Thano  voluto 
fare,  perch^  quelli  che  hano  proposto  quella  cosa  per  impedirne  Taiuto  dela  citi, 
se  trouaria  in  molte  cose  la  veriti  in  contrario  et  restariano  confusi  et  se    co- 
gnosceria  chel  debito  ricerca  che  la  citä  ce  aiuta  almancho  per  la  summa  de 
180"  ducati,  quali  siamo  debitori  de  quelli  Sig'*,  nondimeno  nuy  de  presente 
elegemo  persona  da  bene  et  sufficiente  per  intendere  la  veritä  del  tutto,  le  quäl 
cose  inseme  con  le  altre  cose  che  se  conteneno  in  epsc  risposte  nostre  sig^i6ca- 
reti  a  quelli  Sig^  per  la  veritä  et  per  nostra  vera  iustificatione  pregandoli  de 
tre  cose,  la  prima  che  siano  contenti  prorogarne  el  termine  de  le  LXV"  ducati 
nel  -tempo  et  modo  che  se  contene  in  la    instructione    formata   in  ms.  Bene- 
dicto Tonso,  al  che  li  vsareti  tutti  li  termini  possibili  de  preghere,  de  instan- 
tia, de  pietä,  perche  non  ce  manchano  in  questa  extrema  necessiti.  La  secunda 
che  Togliano  credere  che  quello  che  le  dicemo  de  la  impossibilitä  nostra  sia 
la  reritä  et  credere  ad  nuy  et  non  a  chi  a  mal  fine  li  hauerii  forse  persuaso 
el  contrario,  como  qui  hano  facto  aicuni.    La  terza  seri  in  pregarü  che  siano 
contenti  scriuere   qui   alli   soi   ambassatori  che  a  questi  nostri    magistrati  et 
^oue  serft  bisogno  declarino  essere  falso  quello  che  h  stato  dicto  che  quelli 
S**  non  siano  nostri  creditori  de  i80*  ducati  rel  circa  questo  anno  et  similiter 
li  declarano  essere  false  la  persuasione,  quale  d*alcuni  gli  h  facta  che  a  quelli 
S**  dispiace  che  nuy  domandiamo  tale  aiuto  alla  ciik  et  che  siano  per  aiutarli, 
aci6  che  non  lipaghano  che  sapemo  molto  bene  essere  senza  loro  saputa  et  contra 
loro  f  oluntä ,  ordinando  a  dicti  ambaxatori  che  dicano  la  volunta  loro  essere 
che  per  noi  K   sia  facto  el  dicto  pagamento  como  el  debito  ricerca  et  per 


65 

questo  exhortano  la  ciU  ad  aiutarne  et  exhibirse  alli  atuti  nostri  con  quelU 
amoreuoli  modl  che  sono  consueti  per  Tantiqua  fidelit^  sua  et  como  hano  facto 
fin  qui  enm  sig^ificare  a  quelli  S  che  sperano  et  tenghino  per  certo  che  in 
breue  otiv  et  lo  stato  nostro  sari  in  pacifico  et  fora  de  questi  trauaglietgrrauezo, 
et  perche  pare  che  aicuni  de  li  dicti  mali  spiriti  et  altri  apassionati  per  soi 
particolari  habiano  facto  aicune  aeductione  de  persone  in  particularitate 
cum  demonstrare  che  Tolendo  essere  constrecti  obuiarano ,  dcsiderares- 
shno  che  quelli  S"  scriuessino  a  dicti  soi  ambassatori  che  quando  $ia  aicuno 
che  Tsa  simile  termini  alieni  da  boni  et  fideli  subditi  quellt  S''  vsarano  de) 
ofTicio  de  protcctori  et  boni  patri  nostri  per conseruameDuca  deMilano,  dicendo 
ad  quelli  S**  che  con  queste  comissione  alli  p**  ambaxatori  soi  speramo  che  la 
cita  et  lo  resto  del  stato  aiuter4  de  quelle  che  per  false  persuasione  ha  recu- 
aato  de  presente  fare.  et  quando  questo  ce  manchasse  possemo  dire  cum  la 
reritl  che  le  cose  nostre  restariano  in  tale  confnsione  et  disperatione  che  saria 
TDO  ruinare  tanta  bona  opera  facta  da  quelli  S'^  in  darne  et  conseruame  el  stato. 
Inante  che  voi  parlate  cum  quelli  S"  ne  faciati  altro»  se  mens'*  R**  Cardinale 
se  trouarft  a  Zungho  o  vero  ad  Berna  doue  el  fosae  o  ui  andareti  vi  presentareti 
prima  ad  sua  R**  S'**  et  presentatolt  le  due  littere  credentiale  in  voi ,  de  le  quäle 
vi  dasemo  exemplo  li  parlareti  in  conformitä  con  quelle  altre  dolce  et  accomo- 
date  parole  et  termini  de  li  quali  vi  hauemo  parlato  a  bocha  ad  flne  che  sua  S'*'^ 
R  **  conosea  che  noi  Thauemo  seropre  tenuto  a  loco  de  bono  patre  et  che  in  tutti 
li  penseri  nostri  sempre  Thauemo  tenuto  per  scuto  a  tore  la  protectione  et 
procurare  lo  beneficio  nostro  et  che  hora  che  h  il  tempo  che  Topera  sua  ne  po 
giouare  tractandosi  lä  de  presente  de  cose  de  grande  momento  la  pregamo 
quanto  piü  possemo  ad  exhibirse  con  quella  benignitä  et  patemo  amore,  chella 
facto  per  lo  passato,  perch^  lo  trouarä  sempre  che  li  seremo  hon  figliolo  et  che 
ogni  bene  nostro  sara  commune  cum  epsa  et  che  sapemo  bene  che  qualchuno  de 
mala  natura  ha  voluto  seminare  qualche  sinsania,  roa  che  tenemo  per  certo ,  che 
ma  R"'  S"*  non  se  mutari  da  la  bona  natura  et  amore  suo  verso  noi  che  sa  pur 
che  li  siamo  figlioli  et  che  sempre  hauemo  cercato  de  farli  piacere  et  in  quelli 
cose  ne  h  stato  possibile  et  li  tochareti  el  particulare  de  quelli  che  hanoproposto 
le  eote  contenute  di  sopra  in  grauesa  nostra  et  de  li  nostri,  quando  hauemo  pre*- 
gato  la  elik  ad  deputare  duy  per  porta  per  conoscere  la  verit&  et  che  fossino 
insema  con  li  nostri  a  fame  relTecto  che  ne  seria  stato  de  summa  gratia ,  non 
rhano  Toluto  aceeptare  et  da  qui  sua  R"  S'**  po  comprehendere  quanta  astucia 
ae  vsa  per  maligni  et  che  hano  le  passione  francese  o  sue  ambitione  et  malsani 
per  trauagliare  le  cose  et  che  per  tali  rispecti  et  per  fare  rofficio  de  bon  patre 
non  ce  voglia  manchare  hora  chel  bisogno  lo  ricerca  afllrmandoli  che  facendo 
como  speramo  in  lei  etemamente  ce  obligarä  accompagnandoli  quelle  altre 
parole  ehe  vi  hauemo  dicto  ad  bocha.  Se  non  trouasti  quelli  Sig''  congregati  in 
dleta  dopo  che  la  S.  Y.  haueri  parlato  col  cardinale  et  cum  li  ambaxatori  nostri, 
Y.  S.  se  gouemari  aecundo  che  li  parerä  essere  meglio  consultandoui  con  lo  p" 
R**  Cardinale  et  li  pre|licti  ambaxatori  nostri  de  quelle  li  parer&  che  habiate  ad 
fare  expectando  Taltra  dieta  che  se  metterä  o  cum  parlare  in  questo  meso  alli 
S''  de  Zurigho  qualche  cosa  o  altroue  como  li  parerä  meglio  per  obuiare  che 
forse  per  le  cose  exposte  et  tractate  in  la  proxima  dieta  non  se  haucsse  condu- 
dere  qualche  cosa  in  preiudicio  nostro  et  de  questa  cosa  ne  parlareti  con  lo 
p**  mens'  R**  et  cum  li  ambaxatori  nostri  et  fareti  quanto  iudicareti  essere 
meglio. 

Per  li  conti  Ruschi  et  ms.  Joanne  Stephano  Cotta  fareti  a  beneficio  loro 
quanto  in  Tinstructione  formata  in  ms.  Benedicto  Tonso  se  contene.  Mediolani 
zriij.  Julij  1514. 

(Schiast  folgt.) 


66 


B  reuner*sche  Acte  Dstucke  a  US  dem  Archive  YonAspern  an  der 

Zaya.  1637—1654. 

(Fortsetsungf.) 

Wien,  30.  July  1642. 

Demnach  auf  der  Römischen  Khay.  auch  zu  Hungarn  rnndBdhaimb  RhönigL 
May.  vnsers  allergenedig^sten  Herrn  Tnnd  Landtsfursten  gnedigistes  begehm 
dero  gef reucste  Landistendt  dises  Ersherzogthumbs  Össterreich  vnder  der  Ennss 
auf  gegenwertiges  1642  Jahr,  wider  Ihre  antringende  Peindt  auf  zutragenden 
nothfall  zur  gegenwehr  vnnd  rettung  dess  Vatterlandts  vnA  desselben  GrSnizen, 
Ton  Jedem  hundert  Pfundt  trukhene  Herrn  Gült  ein  gerügtes  Pferdt  im  Veldt 
in  das  Dritte  monath  zu  vnderhalten  vnderthenigist  bewilligt,  Alss  ist  mit 
Yorwissen  allerhöchstgedachter  Khay.  May.  von  dero  getreuen  Landtstenden 
der  Hoch  vnd  Wolgebome  Herr  Herr  Seyfridt  Leonhardt  Brenner,  Edler  Herr 
ZT  Stäz,  Freyherr  zu  Stübing,  Fladniz  vnd  Rabenstein,  Herr  der  Graflf-  md 
HerrschafTt  Aspam,  Khrusspach,  Frischa  vnd  Neidharding ,  Erb  Cammerer  in 
Österreich,  Rom.  Khay.  Mt.  Rath  Cammerer  etc.  alss  general  Landtobrister  in 
besagtem  Erzherzogthumb  Österreich  vnder  der  Ennss  zu  einem  Obristen 
über  obhesagte  Guldtpferdt  (Inhalt  einer  besondem  bestallung,  so  destwegcn 
mit  Ihme  aufgerichtet}  besteh  worden.  Damit  nun  berfierte  erschine  Gfiltpferdt, 
so  aniezo  gemustert  werden  vnd  verbanden  sein,  wie  auch  diejenige  so  etwo  aass 
Ehehafflen  Verhinderungen  vnd  Khflrze  der  Zeit  niterscbinnen  aber  noch  hernach 
khommen  sich  bey  Herrn  Obristen  anmelden,  vnnd  zu  dem  HaufTen  stossen  wur- 
den sambt  den  andern  besteltenbeuelchsleüthen  vorher  erinderung  vnndt  wissen 
haben,  wie  Sy  sich  zu  disem  aufholt  vnndt  zuezug  verhalten ,  werden  Ihnen  her- 
nach volgendte  Articl,  darauf  Sy  Schweren  vnd  sich  derselben  gemSss  erzeigen 
sollen,  hiemit  furgehalten. 

Anfenckhiichen  sollen  alle  bestelte  Ober  vnd  vnderbefelchsleuthen  sambt 
den  mitreittenden  Gältpferdten  niemandts  aussgenombenaufwolgcdachten  Herrn 
Breuner  alss  Obristen  Ihren  Respect  gehör  vnnat  aufsehen  haben,  demselben  in 
allem  gebührlichen  gehorsamb  leisten  vnd  für  Ihren  Obristen  erkhennen  vnd  hal- 
ten. So  lang  Sj  die  bewilligten  Drey  Monath  vnabgefordert  vnder  Ihme  Reiten 
vnd  gegen  dem  Feind t  gebraucht  werden. 

Dann  so  sollen  Sy  auch  sich  im  feldt  oder  besazungen  auf  wachten  Fuete- 
run^en  Vergleitungen  wie  es  die  notturfft  erfordert,  vnd  der  Obrist  befehlen  wirdt, 
willig  gebrauchen  lassen,  ohn  desselben  erlaubnuss  weder  mit  Fahnen,  Rotten  noch 
sonst  in  anderweg  vnd  weise  auss  der  Ordnung  vnd  le^er  nit  reiten,  noch  sich 
ohne  befelch  mit  den  Feinden  einlassen,  sondern  ein  Jeder  soll  bleiben  wie  er 
geordnet  vnd  beschaiden  ist. 

Da  aber  einer  oder  mehr  auss  dem  Leger  oder  von  den  Fahnen,  mit  ainem 
•der  mehr  Pferdtcn  ohne  erlaubnuss  dess  Obristen  vnd  nachgesezten  beüelchs- 
leuten  verreiten  oder  auf  der  Fueterung  vbernacht  aussbleiben  wurde,  der  solle 
nach  des  Obristen  erkhandtnus  andern  zum  Exempel  darumben  gestrafft  werden. 

Item  es  soU  sich  kheiner  auf  züg ,  Wachten ,  oder  vnder  fliegenden  Fahnen 
mit  dem  andern  veruneinigen,  noch  auch  ainer  denn  andern  im  Leger  oder  auch 
sonsten  mit  mordlichen  wehren  angreiffen  oder  mit  einer  Pöxen  schiessen ,  noch 
sonsten  muetwilligkhlich  gewalt  anlegen,  vil  weniger  auch  ainer  wider  den  andern 
i^ier  gegen  anderm  Khriegsvolckh  es  sey  zu  Ross  oder  Fuess  vnd  was  Nation 
es  wölJle,  rotten  oder  zuelauff  machen. 

Item  es  soll  kheiner  bey  besetzter  wacht  khein  Püxen  loss  Schiessen,  noch 
palgen.  Item  es  soll  kheiner  khein  alte  Vneinigkheit  oder  Feindtschafft  im  Feldt 
oder  besatzung  nicht  Sfern,  so  lang  der  Zug  werth,  noch  mit  tödlichem  Fürnem- 
ben  rechen,  sondern  dieselb  sach  einstellen,  oder  vor  den  Verordneten  befelchs- 
leüthen  vergleichen  lassen  es  soll  auch  kheiner  dem  andern  khein  gesindt 
abspann  oder  aufreden. 


67 

Item  soll  9mA  kheiner  seia  ordentliche  wacht  versaunien,  noch  sich  dersel- 
bea  Terwe^ea  oder  Tor  ^böhrlicher  Zeit  daruon  abKiehen  noch  ohne  noth  1er- 
BMB  BMchen .  Tuid  wo  einer  oder  mehr  vnder  obgedachten  raisingen  in  dem 
Leger  oder  soesten  in  Dienst  Ichtes  hortte ,  das  Landen  vnnd  Leuthen  co  nacht 
Tod  Terbinderoiig  gereichen  möchte ,  oder  sonst  argwenig  leuth  im  Leger  sehe 
oder  wüaste,  der  soll  solches  von  stundt  an  seinem  Ritmeister  oder  Obristen 
aaiaigeo  odor  ftBieigeo  lassen.  Wo  aber  einer  oder  mehr  solches  nicht  th&tten, 
der  oder  dieselben  sollen  dessen  so  man  in  erfahmng  khombt ,  wie  der  Haubt» 
•acber  ohne  alle  giiadt  an  Leib  vnd  guet  gestrafft  werden. 

Item  Sy  Sollen  aaeh  alle  vnd  jede  vnderthonen  nmdt  vcrwanten ,  wo  md 
wer  die  sein ,  niemandts  aassgenomben ,  im  an  vnd  abzug  vnd  sonst  in  Ihren 
dnrchxügen  Fnd  legem  nit  beschwüren,  Schützen,  oder  blindem  noch  in  Kheiner- 
ley  weeg  beschidigee,  sonder  Jederman  gebührliche  sahlang  thuen.  Da  Sy  aber 
gegen  den  Feinden  za  Feldt  ligen ,  alss  dann  mügen  Sy  zimbliche  Fuetenu^ 
taechen  obn  bezablong. 

Vnnd  dieweil  auch  in  Khriegsleaffen  allerley  Nationen  so  Ross  md  Fueas 
gnsamraen  khomen,  derhalben  rmb  souilmehr  ausa  geringen  Vrstchen  sich 
▼nwiUen  vnnd  meinigkeit  zuetragen  mag,  solches  zuuerhfietten ,  So  sollen  die 
Reater  andere  Nationen  ainicherley  Sachen  halben,  mit  werten ,  werkhen,  md 
geborten  mit  schmühen  oder  stumphieren ,  noch  sich  mit  denselben  in  einige 
Dispntatioo  einlassen  sondem  wo  einige  Nation  gegen  der  andern  besehwfürty 
Spruch  md  Vorderang  za  haben  fermeint,  solle  dasselb  bey  Ihrer  Obrig^ 
kheit  ersnecht  md  nach  Khriegsrecht  gefordert  vnd  ausgetragen  werden. 

Item  es  soll  auch  kheiner  dem  andern  seine  gefangene  c^r  genommene 
leuth  mit  gwalt  oder  sonst  mit  nichte  nemmen  sonder  sollen  sich  Ihrer  Irrung 
vnnd  vneinigkheit  so  sich  derhalben  zutragen  möchten,  durch  den  Obrieten  oder 
Ritmaister  entscheiden  lassen. 

Item  da  einer  oder  mehr  auss  dem  Feldt  ohn  sonder  bewilligung  oder 
erlaubnuss  abziehen  oder  zu  den  Feinden  fallen,  oder  so  einer  von  seiner  Fahnen 
Sieben,  auch  haimblich  oder  otTentlich  Meutterey  machen  wurde,  der  soll  an 
Leib  vnd  Leben  gestrafft  werden. 

Gleichsfalss  soll  kheiner  auf  den  Zügen  vnd  wachten  md  da  ein  Lerroen 
wurde,  hinder  seinem  Fahnen  bleiben,  noch  im  Dross  reiten,  noch  ohne  sonder 
erlmubnuss  mit  den  Feinden  reden,  handlcn,  noch  brief  überscfaiekhen  bey  leibst 
etralT. 

Item  es  soll  kheiner  die  Marckhatanter  weder  jnner  noch  aosser  dem 
Leger  beschwüren  noch  gwalt  anlegen,  oder  die  Prouiant  mit  gewalt 
engreiffen. 

Im  Fall  aber  einer  oder  mehr  mder  obgemelten  Reisigen  wider  diee  best«!« 
lung  oder  sonst  in  ander  weeg  wider  Khriegsrecht  md  brauch  md  sein  ehr  md 
pflicht  handien  wurde,  derselb  soll  dureb  miü  dess  Obristen  oder  mit  znetbocnmd 
erkhandtnuss  seiner  Ritmeister,  Fendrieh  vnd  beüelchsleaten  nach  brauch  vnd 
herkbummen  des  Reuter  Rechts  md  nach  gelegenheit  seiner  Verwfirekbvng  an 
Leib  ehr  md  guett  gestrafft  werden. 

Item  in  dem  allem  sollen  sich  |^emelte  Reisigen  halten  wie  fraim»en  Adeli' 
eben  Rittersleuthen  md  anderaEhrhchenKhriegsIeateosattebet  vnd  nfbübri  bey 
eines  Jeden  trauen  Ehr  md  glauben,  auch  bey  verpfliebt  so  Sy  denen  Veror^ 
neten  von  gemeiner  Landtsehafft  wegen  gethan  babeo. 

ZuVrkhundt  sein  diso  Artid  mit  der  Herrn  Einer  Er«amen  Lendt^chaft  V^r* 
ordneten  Ambts  Pettschafft  verfertigt  worden.  Actum  Wien  den  Dreyssigisten 
July  Anno  Sechzehenhundert  zway  vnd  vierzig. 

Origin«!  mit  6  anfgedmckteii  Siegeln  im  Arekiwe  tn  k*f^rm  $n  4^  Z*j$. 


68 


XHl.  Wien,  9.  August  1642. 


Von  ftiner  Löblichen  N.  Ö.  Landtschaflfl  Herrn  Yerordtneten  wegen  der 
Rom.  Kay.  Maytt.  Rath  Camerer,  bestehen  Obristen  rnd  General  Landtobristen 
in  Österreich  vnder  derEnnss  Herrn  Seyfridt  Leonhardten  Rreuner,  Edlen  Herrn 
cu  Statz,  Freyherm  au  StQebing,  Pladnita  rnd  Rabenstein,  Herrn  der  Graff>  vnd 
Herrschafften  Aspam,  Khnisspach,  Frischa  vnd  Neidthardting,  Erb  Cammerer  in 
Österreich  etc.  hiemit  in  Preundtschafit  ansudeuten.  Sy  Herrn  Yerordtnete 
haben  in  heutiger  Raths  Session  mit  mehrerm  vemomben ,  wass  Er  Herr  Gene- 
ral Landtobrister  wegen  des  General  Rendeuous  der  Gflitpferdt,  Landtsdefension, 
md  wass  disem  sonsten  anbengig,  in  Ynderschiedtlichen  Puncten  mOndtlich  ftt" 
gebracht,  Wie  nun  die  Herrn  Yerordtneten  nicht  vnderlassen  solche  alsopaldten 
in  beratschlagung  zu  ziehen,  also  haben  Sy  mehrgedachten  Herrn  General  Landt- 
obristen hierüber  nachfolgende  Yerbschaidung  zue  khomben  lassen  wollen. 

Betreffendt  nun  Erstlich  die  abfiihning  der  Gültpferdt  ron  denen  Samelplfit- 
zen  auf  den  general  Rendeuous  nacher  Stockhera w,  ist  beraub  anbeuohlen  wor- 
den denen  Herrn  Quartier  Commissarien  beeder  Yiertel  Ob-  Tndt  YnderWiener- 
waldt  zuzuschreiben ,  dass  selbige  die  zu  Thulen  md  Prockh  an  der  Lefita  ron 
göltpferden  verhandene  Yölckher. nacher  gemeltem  Stockheraw  abführen,  mit 
Quartier  vnd  Yerpflegnng  gegen  baarer  bezahlung  acquietiren,  auch  mit  ordt- 
nung  durchfahren  sollen ,  weiln  aber  zu  besorgen  dise  Yolckher  auff^  besagter 
Herrn  Commissarien  erindening  sich  etwo  zum  aufbruch  nicht  alsopaldt  rerste- 
hen  machten,  also  wolle  Ihme  Herrn  General  Landtobristen  ynbeschwftrdt  belie- 
ben lassen,  angeregten  aufbruchs  halber,  wie  mitEgenburgbeschehen,  gemessene 
Ordinanz  zuertbailen. 

Änderten  ist  dem  bestehen  Zahlmeister  berait  anbeuohlen,  dass  Er  der 
Reutterey  so  in  denen  dreyen  samelplfizen  zu  Pnigg,  Stockheraw  vnd  Egenburgk 
sich  befinden,  fiber  das  beraith  empfangene  halbe  Monathsoldt  die  vbrige  helfft 
zu  erfailung  dess  gantzen  Monath,  wie  es  die  zu  Thuln  beraith  empfangen 
bezahlen  solle. 

Drittens  finden  die  Herrn  Yerordtneten  nicht,  dass  ror  empfahung  der  Rol- 
len vnd  ersehung  derselben  die,  wegen  besetzung  der  Landtsdefension  angeordt- 
nete  conferenz  nicht  wol  fQrgenomben  werden  khüne ,  die  Herrn  Yerordtneten 
aber  lassen  Urnen  den  von  offlementcn  Herrn  General  Landtobristen  gethanenFur- 
schlag  pro  Interim  gefallen,  dass  nemblichen  die  Statt  Laa  mit  desselben  Leib 
Compagnia:  die  Statt  Rotz  mit  Herrn  Obristen  Leuttenandten :  vnd  die  Statt 
Waidthouen  an  der  Teva  mit  des  Herrn  obristen  Wachtmaisters  Compagnien 
besetzt  werden  sollen ,  Jedoch  dass  berurte  Compagnien  nicht  völlig  an  einem 
orth  verbleiben,  sondern  sein  herm  General  Landtobristen  beywohnender  discre- 
tion  nach ,  in  die  nechst  vmbliggende  orth  quartiert  vnd  accomodirt,  vnd  dass 
Landt  damit  gleichfahls  bedeckht  werde. 

Wie  nun  im  Yierten  die  Herm  Yerordtneten  wegen  ausszaigung  eines  Samel- 
plats  fOr  die  noch  restirende  Yolckher  die  nothurfft  denen  I^oblichen  Stendten 
ftirbringen  wollen:  als  werden  Fünftens  der  begerten  Kay.  Khnegs  Paten- 
ten 8.  gefertigte  Exemplaria  hiemit  beygeschlossen  vnd  demnach  auch  zum 
Sechsten  wegen  dess  Rauchen Fuetter  fSr  die  Pferdt  denen  Löblichen Stenden 
die  noththurfit  ffirgetragen  worden,  also  würdet  derselben  erclSmng  hierüber  zn 
erwarttensein.  Anbelangendt  aber  zumSiebendten  ein  taxam  derProuiandtsorten 
zu  machen,  würdet  denen  Herm  Commissarien  beeder  Yiertel  ob-  md  mder  man- 
hardtsbergk  zugeschriben ,  weiln  zu  besorgen  dass  bey  diser  Quartiemng  die 
Prouiandtsorten  von  denen  Burgern  vnd  Inwohnem  gar  zu  hoch  gestaigert  wer- 
den wollen,  gleichwol  aber  alles  haar  bezahlt  wirdet ,  dass  Sy  mit  zu  sich  Zie- 
hung der  hochen  officirvnd  jedtwedero  orths  Magistraten  ein  solche  anstalt  der 
Sorten  machen  weiten ,  damit  khainer  wider  die  biUichkhait  beschwSrt  werde, 
widriffen  fahls  Ihme  Herm  General  Landtobristen  die  zufuhren  durch  absonder- 
liehe hierzu  bestellende  Marckhetandter  seinem  belieben  nach  zu  bestellen  beuor- 
stehen  wurde.     Ymb  willen  aber  zum  achten   der   halbe  vierte  Standt  seine 


69 

Doppelsoldner  gar  nicht  wie  sich  gebfihrt  arroirt,  die  fon  Wien  auch  khaamb 
Tber  60.  doch  nar  mit  alten  rerpofeHen  rüstangen  aasstafTirt  md  dahero  an 
Stellung  der  GfiJ^ferdt  sein  Herrn  General  Landtobristen  erachten  nach,  wol 
anzuhalten  wfiren,  wollen  solches  denen  Löblichen  Stendten  an  bedenkhunffl 
(sie)  der  weitem  nothurfft  fiirsatragen  Sy  Herrn  nicht  ynderlassen.  Neund- 
iens  ist  der  Vnbeguetten  Landtleath  Lista  noch  nicht  richtig  md  wirdet  deren 
gebühr  wenig  ausstragen,  weilen  Sy  nur  die  10  Pfd.  geldts  suuersteuren  schul- 
aig.  Es  solle  aber  dits  orths  dem  BuechaHer  die  nothurfft  anbefohlen  auch 
wegen  der  Nobilitirten  bey  Hoff  solicitirt:  Vnd  wan  fiirs  aehendte  wegen 
Yberlassung  einer  Compagnia  von  denen  Gultpferdten  Ihre  Kay.  Maytt.  der- 

g eichen  begera  an  die  Löblichen  Stendte  gelangen  lassen  werden,  Also  wirdet 
irselben  erelSrang  hierdber  zuerwartteu  sein,  in  deren  Herrn  Verordtneten 
Macht  aber  stehet  nicht  ein  solches  fber  sich  zu  nemben  Warmitt  dan  der  11. 
Punct,  dem  Pagattor  zu  beuehlen,  dass  Er  mit  der  bezahlung  auf  berurt  überlas- 
sende Compagnia  gedacht  sein  solle  erledigt»  gleich  nun  auch  für  dass  Zwölffle 
zu  sein  Herrn  General  Landtobristen  belieben  gesetzt  wirdt  wegen  aufbruch  der 
Reutterey  entweder  den  Erst  oder  andern  tag  nach  dem  General  Randeuous 
an  Torbesagte  drey  orth  vndt  Quartier  Ordinantz  zuerthailen,  also  wirdet  der- 
selbe wegen  einsteJlung  der  von  Tnderschidtlichen  Völckhern  md  Marckhe- 
taadtlem  im  Viertel  vnder  Manhartsberg  ffirgehenden  newen  ezorbitantien,  sich 
der  Ton  denen  Löblichen  Stenden  habenden  ordre  zubedienen,  vnd  gegen  den- 
selben yermüg  der  Patenten,  ohne  Vorrers  massgeben  zu  procediren  wissen, 
md  verbleiben  die  Herren  Verordtnete  demselbigen  im  Vbrigen  mit  freundtlichen 

faeten  willen  wol  beygethan.  Actum  Wien  den  9.  Augusti  Anno  Sechzehenhun- 
ert  zwey  md  Viertzig. 

Georg  Abbt  zue  Göttweig  m/^. 

Max.  Ton  Semdein  ny^. 
Christof  Teufel  m,^. 

G.  Haulhamer  nv^p. 

Von  Aussen: 

Von  ainer  Löblichen  N.  Ö.  Landtschafft  Herrn  Verordneten  wegen  der  Rom. 
Kbay.  Mayt.  Rath  Camerern  bestehen  Christen  vnd  General  Landtobristen  in 
Österrreich  mder  der  Enss  Herrn  Seyfndt  Leonhardten  Brenner  Edlen  Henm 
au  Statz  Frey-Herrn  zu  Stuebing,  Fladnitz  md  Rabenstain,  Herrn  der  Graffvnd 
HerrsehaüUn  Asparo,  Khruspach ,  Frischa  mdt  Neidthardtingen,  Erb  Camerern 
in  Österreich  in  Freundtschaflft  zuezustelllen. 

(praes.  10.  Aug.  1642.) 

Original  mit  des  von  Bf  ollart  ron  Aussen  aufgedrucktem  Siegel  in  Archive  su  Atpem 
•■  der  ^ya. 

XIV.  Wien,  4.  November  1642. 

Dem  Hoch  vnd  Wolgeboroen  Vnsserm  Lieben  getreöen,  Seyfrid  Leonhardt 
Breiner ,  Freyherrn  zu  Stubing  Fladnitz  vnd  Rabenstain,  Edlen  Herrn  zu  Stfttz 
Erb  Camerern  in  Österreich  mder  der  Enss,  Vnsserm  Hoff  Kriegs  Rath,  Vnd 
General  Land  Obristen  Vnder  der  Ennss. 

Lieber  Breiner,  Demnach  Ich  in  fQrgefallenen  Sachen  Eurer  Persohn  alhie 
gma  fördersamb  Vonnötten;  Alss  wollet  Ihr  Euch  alssbaldten  nach  empfa- 
hong  disa  erheben,  vnd  mnersaumbt  ainiger  Zeit  vnd  stundt  hieher  begeben, 
Each  aneh  hieran  ausser  wissentlichen  gewaltt  Gottes,  nichts  abhalten,  oder 
verhindern  lassen,  md  bin  Euch  dabey  mit  Kay.  gnaden  wolgewogen.  Datum 
Wien  den  4.  Nonembris  Anno  1642. 

Ferdinand  nv^. 

(Original.) 


70 


Xr.  W^em,  Ti.  Jimwem^et  IM2. 


Tm  Eimer  Ut<VVi^  ü.  O.  Lt»dt»«iafl  ■«¥» 
l//flL  KWr.  H^T.  lUtli  Ojminuib,  M«4Hlcs  O^mt««  rmi  Gncnl 

*  

Berr«  m  StSx  Fr«vb«rrB  x«  Stve^»?.  Fi»dsilx  rwk  Malktma/tam^  fcm  4er 
Gr3#-  rwk  ikfi^kjff»^  '^*f*^  Kfa^fpM^  Fm«^  ▼ad  !(e>4tkarMBf.  Eri 
C«wtr«ni  ia  OtUr^^h  htenrt  ra  FrrvftdtsciaJI  jaxsfv^^r««.  Es  U«abt  fcciigM 
M,  4m«  tm  ycf  JMbg  K«ft  k«ro  4e«*  Ob'ifll««  Fe»rr*li  fcillMiiihi  Mcr» 
■•lifliWM  Am»nl^U  Bit  Tt^rnr  ker  «ick  kaWadcs  ftnttm  ia  TicrH  Vader 
Mmmbtr^imhert  htrmmk  nrirH ,  «W  4ea«a  Va4<TtfcrMf  ia  vifl 
lei^beriea  nerefveft.  Ta4  obwUs  raleagM  4cr  V 
ekt  btM  n  ^  Ib^eriseke  Grijüxc«  ab^eliekrt,  m  kette«  «y  4»cli  caÜfick 
wi4er  vWr  üe  Martk  gtaeA,  akenaalM  n  kcavltes  VWrtl  fcrwkkl  vttd  aM> 
■H  »eeatliStirer  Q«artienuck«Mr«  >«ek  mit  Am  ffervaadl,  ^ms  sy  Im 
Okrittai  emrtea  ■«««•«  neb  beiadea  soilea.  Pieatflg»  aber  aaicWj  kbet- 
ae«  veef«  zaaervtatt^a,  aadi  widrr  dieUjy.  Geacral  !!»<■<■  baiirt;  Akt 
w%riei  Er  Herr  GeaeraJ  Laadtobritter  bieai't  dieastfreaadUiebst  rad  bcaeg 
lieb  ertaeebt,  dasa  Er  dareb  seiaa  vaderbabcade  Gäldtpferdt  Reaticr  dnsa 
«irafffeiide  Troppea  aifsobaldtea  aass  dea  Laadt  biiagea  iaasea  volte.  Dcbk 
•elbea  die  Herra  Terardaetea  iai  rbripea  nt  freaadtfiebca  gaelea  wSlea 
wohibey^getibaa  TerbleibeadL  Actos  Wieaa  dea  27.  Hoaeaibris  Aaao  Sccbacbea» 
baaderi  xwaj  rad  Yienig. 

C4>rae)ia«  Abbt  tm  Ulieafeldt  o^p. 

MaxL  roa  Screadeia  oy^ 
Pe.  Er.  f.  MoUrt  oyp. 

Voa  Aofseo : 

Der  Rdm.  Khjy.  Hjjrtt'  R*(b  CamoMrera,  bestehea  Obristea  md  Gene- 
ral Laadlobrutea  'la  Oesterreicb  vader  der  Eans,  Herra  Sejlriedt  Leonbard- 
iea  Bretoer,  EdJea  Herra  sa  SUfx,  Freyberm  zu  Stuebiag,  Fladnitx  rnd  Ra- 
betiitatn«  Herra  der  Graf-  rad  Uerrsebaftea  Asparn  Kraspaeb  Fnsdia  rad 
Meidfhartiiig,  Erb  Cammerern  in  Ösierreieb  dieaitfreondUicbat  xaerasteHca. 

(praes.  den  i.  \^  1642.) 


Orl^faal  ait  ?oa  AaM«B  aa%edrickt«fli  8ie^  M^lart*«  ia  ArdOre  a«  Aapara  aa 
d«r  Ztya. 

lYI.  Wien,  17.  Deeember  1642. 

Von  «iner  Ldbliehen  N.  Ö.  Landtscbafft  Herrn  Verordneten  wegen  der  Ram- 
Kbay.  Maytt  Ratb.  Cammerern  besteltem  Obristen  vnd  General  Landtobristen  in 
Österreich  ? nder  der  Ennss,  Herrn  Sevfridt  Leonhardten  Brenner  Edlen  Herrn 
zu  8titx,  Freyberm  zn  Stfiebing  Fladoitz  md  Rabenstain,  Herrn  der  Graff- 
md  Herrsebaften  Asparen  Khrftspaeh,  Frischa  md  Neidtbarting,  Erb  Canmerera 
in  österreicb,  biemtt  in  Frenndtschafft  aazaefuegen.  Die  Herrn  Verordneten 
erindem  »ich  gneier  massen,  welcher  gestalt  Sy  Ibne  Herra  General  Liandt- 
obristen  auf  der  Löblichen  Stendte  anbenelch  rber  die  in  disem  Jabr  aar 
Landts  defension  geworbene  Gfiltpferdts  Rentter  zvm  Obristen  beatelt  md  mit 
Ihroe  deshalber  capitnHrt,  Allermassen  daa  derselbe  neben  andern  seinen  rnder^ 
habenden  Befelehsbabern  solch  aufgetragenen  earteo  zu  der  Löblieben  Stendt 
danebhnerabenden  gefallen  mnd  contento  so  Sy  in  ander  weeg  znerkhenaen 
rrbiettig,  alless  sorgfftltigen  Vleiss  getragen,  md  dits  orths  wass  zur  «ge- 
regten Landts  defension  erfordert  worden,  nicht*  erwiliden  laste«.  Wan  i^r 
allerhSchsteroent  Ihre  Khay.  Maytt.  mser  Allergnedigster  Herr  md  Landtsfiirst 
an  die  Löblichen  Stande  allergnedigst  begert,  wie  sich  Herr  General  Landtobrister 
sonders  Zweifeb  selbst  wol  erindera  wirdet,   dass  Sy  zu  bebuef  deroselben 


71 

höchsUni^legenen  KhriegsdieDst,  die  im  Landt  sich  noch  befindende  gewor- 
bene Güh  Pferdts  Reutter  gleicher  gestalt  mit  dem  aufpott  besdiehen,  ta  dero 
gnedigisten  disposition  gehorsambst  Tberlassen  wolten»  so  dan  aeeh  besehe«* 
hen,  md  Ihre  Khay.  Haytt  solches  mit  gnedigistem  danckh  acceptirt,  auch 
dannenhero  mehnrolerrndte  LSblicfae  Stende  Ihnen  Herrn  Verordneten  inti- 
miren  lassen,  dass  durch  dise  Yberlassang  roehrgedachtes  Herrn  Oeneral 
Landtobristen,  vber  emente  Gflitpferdts  Reutter  Inhalt  mit  demselben  avf- 
gerichter  Capitulation,  zn  dess  Landts  nuzbarkhait  bediente  Obmten  Stell  vnd 
carico,  aoch  wass  demselben  anf  seüen  der  Löblichen  Stende  in  einem  md 
anderm  anhengig  eipirirt,  vnd  sein  endtschafft,  genomben,  Alss  habe«  Sy 
Herrn  Yerordtneten  anf  empftngenen  befelch  Ihme  Herrn  General  Landtobln«* 
sten,  so  wol  anch  seinen  mderhabenden  hoch  Tnd  nideni  Olficim  desaen  hie* 
mit  cum  wissen  dienst-  vnd  mumbgenglich  erindem ,  md  alaso  dettavlben  hie- 
mit  frenndtHch  abdanckhen  wollen,  mit  der  angehefften  Yersicherang»  dais  die 
Löblichen  St endt  dise  erspriessliche  Dienstlatstung  jeder  Zeit  in  goeter  gedecbt^ 
nns  haben ,  md  in  allen  begebenden  Fällen  za  uerdienen  beilissen  sein  werdea. 
benebenss  wass  Ihme  Herrn  ? on  denen  Herrn  Verordneten  freundlich  beliebeii 
tfinet 

Actum  Wien  den  17.  Decembris  Anno  Sechzehenhtindert  zwej  md  Vieriig. 

Corneiiua  Ahbt  za  Lilienfeld  m/j^, 

Pe.  Er.  r.  Molart  m^. 
MazL  TOD  Serendein  ny^. 

Von  Aassen : 

Der  Rom.  Khay.  Maytt  Rath,  Camerera  besteltem  Christen  Ynd  General  Landt- 
obriateii  In  Österreich  vnder  der Enss  Herrn  Seyfridt  Leonhardten  Breäner,  EdJen 
Herrn  zu  SUtz,  FreyberrazuStaebing,  Fladnitz  mdt  Rabenstain,  Henm  der  Graff- 
fod  Herrtchafilen  Asparn,  Khraspach,  Frischa  md  Neidthardting,Erb-Camerera 
in  Österreich,  in  Freandtachafit  zuezustellen. 

(praes.  den  18.  X**  1642.) 

Origiaal  mit  tob  Austea  a«fge4räckteai  schon  abgerisseoeoi  Siegel  im  Archive  m 
Aapern  aa  der  Zaya. 

XVIL  Wien,  11.  Juny  1648. 

Dem  Hoch- md  Wolgeboraen,  maerm  lieben  gethreöenSeyfridt  Christophen 
Breuner  Frejherm  zu  Stäbing  Fladnitz  vnd  Rabenstein ,  EdJen  Herrn  auff  Stitz 
mdt  Asperan  Obrisien  Erb  Camerera  in  Österreich  ?nder  der  Ennss,  Rittern^es 
goldenen  Fluss»  Tnaerm  gehaimben  Rath. 

Lieber  Breuner,  Ihr  habt  Euch  ohnne  Zweifel  wol  zuerinnera  dass  Uir  vor 
Euerm  Jüngisten  hinwegraisen  auf  Euere  Guetter  Euch  Teraemben  lassen ,  wie 
dass  Euch  noch  andere  vnndt  mehr  Weeg  alss  damahls  schon  mrkhomben,  bei- 
fallen khonten  Wie  man  zu  mehrern  Geltmitteln  gelangen  möchte  Vndt  weillen 
bey  ietzigen  seh  wehren  Zeitien  man  Immer  tzue  des  gel  des  mehrers  toa  nötten 
hat,  alss  habe  Ich  zwar  zuuor  mein  Hoff-Camer-Rath  dem  Clement  Radoll  dest- 
halber  zu  Euch  abzuferttigen  rermaint,  weil  aber  selbiger  alhier  mit  anderwer- 
tiger  Commission  occupirt,  so  habe  Ich  derowegen  aniezo  auch  mein  Hoff  Cmmer 
Hath  Johan  Bartholomee  Schellhart  solches  aufgetragen,  welchem  nachmein 
genedigister  beuelch  hiemit  ist,  Ihr  wollet  demselben  angeregte  geldtraittel  ent- 
deckhen,  vnnd  dabey  ein  mndt  anders ,  wass  darzu  gehört  Tund  ron  nötten  sein 
möchte,  mit  erforderten  rmbstenden  erklSrn  vnndt  erieüttern,  daran  handelt  Ihr 
meinen  gnedigist  wolgefoUigen  willen  vnnd  mainung.  Verbleibe  Euch  benebenss 
mit  Khaperlichen  md  Landtsfurstlichen  gnaden  wolgewogen,  Geben  in  meiner 
Statt  Wien,  den  Aylfften  Juny,  Anno  Sechczehenhundert  drey  vnndt  Vierzig. 

Ferdinand  m/p. 

(Original.) 


72 

XVIH.  Lids,  25.  Juny  1643. 

Der  Rdm.  Kay.,  auch  eo  Huogarn  Tnd  Böhaim  König].  Mi,  Tosers  allerg^e- 
digsten  Erbh^rrn  vnd  Landsförstens  etc.  respectiue  gehi^ime  md  antebeDlicbe 
Herrn  Rfith  Tnd  ConunUsarij  in  disem  Ersberzogthunib  Österreich  ob  der  Ens. 

Hob-  vnd  Wolgebome  Herrn  Graffen,  Hobwfirdig  in  Gott  geistlicher,  auch 
Edler  vnd  gestrenger  Herr,  Sonders  freundtlicbst  günstig  Tnd  gnedige  Herrn. 
Ob  sieh  swar,  wie  Ewre  FreondtschaflFt ,  grnst  vnd  gnaden  Vns  iüngsUichen 
erindem  lassen,  der  statns  belli  dergestalt  widerumben  verändert  hat,  djiss 
man  des  von  Irer  Kay.  Mt.  etc.  selbst  aller gnedigist  anbeuolhnen  defensions 
Wesens ,  diser  Zeit  in  dem  Land  ferrers  nit  bedarf.  So  ist  docb  wissentlich, 
hat  es  auch  dass  bis  dato  in  dem  lieben  Teutschland  gewehrte  bluetige  Kriegs- 
wesen, insonderheit  aber  das  iungstlicben  bey  Prag  vorüber  gangne  exempl, 
wie  geechwind  vnd  verkehrt  der  Schwedische  Feind  in  seinen  Machinationen 
vnd  Anschlegen  sey,  gnuegsamblicben  zu  erkennen  geben.  Weil  Wir  dan  nun 
vor  ratsamer  befunden,  in  dem  auf  höchsternenter  Kay.  Mt.  selbst  aygnes 
begem  nngefangnem  defensionswesen  fortsufahrn,  vnd  sich,  damit  man  wenigst 
denen  etwo  uagirenden  vnd  hemmb  schwaiffenden  feindlichen  Parteyen  auf  den 
begebenden  notfal  ein  resistenx  beweisen  könne,  mit  etwas  an  Volkh  in  omnem 
enentum  gefasster  su  halten. 

Als  haben  Wir  in  Vnserm  ifingst  gehaltenen  Conuentu,  so  vil  euentualiter 
geschlossen,  das  man  1500  mit  denen  notwendigen  Wöhm  gerüssten,  vnd  so 
vil  muglich,  in  den  Waffen  wol  exercierte  Man  vnd  Schüzen,  wie  auch  zu  bat- 
tier-  vnd  bereittung  der  Strassen  100  Pferdt  in  beraitscbafft  halten,  vnd  so  vil  das 
Fuesvolkh  antriffl,  die  austailung  nach  proportion  der  Feurstet,  wegen  der  Reit- 
ter  aber,  in  dem  Ambt  ain  austailung  auf  die  gölten  machen  solle.  Sintemal 
aber,  nit  allein  auf  denen  Böhaimischen  Grtnicen,  etliche  su  dem  Defensions 
wesen  sehr  hochnotwendige  Schanzen  zu  grund  gangen  seind,  welche  vor  allen 
dingen  wider  reparirt  werden  miessen,  sondern  wir  auch  in  disem  werkh ,  ohne 
der  Rom.  Kay.  Mi  Ynsers  allergenedigsten  Erbberm  vnd  LandtsfOrstens  fer» 
rem  allergnedigsten  Consens  vnd  Vorwissen  ichtes  nit  in  effectum  su  rich- 
ten begem;  Als  ersueehen  Ewer  Freundtschaft  gunst  vnd  gnaden  Wir  hiemit 
freundt-  dienst-  vnd  geborsambist ,  die  wollen  aus  lieb  vnd  conseruation 
des  Yatterlands,  bey  höchsternenter  Kay.  Mt.  dahin  Vns  verhilflich  sein, 
damit  sowol  dieselbe  ihren  allergnedigsten  Consens  in  einem  vnd  andern 
hierinen  ertailen ,  als  auch  an  die  benachbarten  Herrschaften  in  dem  Königreich 
Böhaim,  vnd  in  dem  Hohstiffl  Passau,  damit  sie  die  herein  in  diss  Land  gehende 
PSss  rerwahren,  vnd  in  obaeht  nemen  thuen,  die  notwendige  erinderang  ausge- 
ferttigt  werde.  So  vmb  dieselbe  Wir  hinwiderumben  aller  möglichkheit  nach  tu 
verschulden  begem.  Linz  den  25.  Juny  Anno  1643. 

N.  die  anwesende  Löbliche  Vier  Stendt  von  Prelaten,  Herrn,  Ritterschaft 
vnd  StÖtten  dises  Erzherzogthumbs  Österreich  ob  der  Ens. 

Von  Aussen: 

Denen  Höh-  vnd  wolgeboroen,  Hochwfirdig  in  Gott  geistlichen,  auch  Edlen 

md  gestrengen  Herrn,  N.  vnd  N.  der  Rom.  Kay.  Mi  Vnsers  allergnedigsten 

Erbherro  vnnd  LandtsfÜrstens  etc.  respectiue  geheimen  vnd  ansehenlichen  Herrn 

Räthen  vnd  Landtags  Commitsarien  in  disem  Ersberzogthumb  Österreich  ob  der 

Ens  etc.  zu  vbergeben. 

(Abtchrifl  im  ArchiTe  la  Atpern  an  der  Zaya.) 

(ScUqm  folgt) 


73 


V.  ^Historischer  Atlas.'' 

StaUiUk  des  Mlttelallen. 

Bi8ch5flich-Chiemsee*sches  Urbar  aus  den  Jahren 

1486—1496. 

Papier-Codex  des  XV.  JahrhonderU  in  Qatri  102  Blftiter. 

la  BMitM  dM  Bmtb  H*.  tm  8^  Im  StUbmrg. 

(ForUetznn^.) 
Von  ainem  Gartl  bei  dem  Freilhof  das  su    Gorg  Schneider, 
den  Aekhern  Rosnkrans  als  mosnagkher  gehört 
hat  denar.  8. 

Vier  Joeh  agker  in  hoebpemit  denar.  libr.   hosBea  enrie. 
Z^/t  puU.  1. 

Prath  in  Bischofhof  tenet  dominus  per  se. 

Kaofrecht  in  Bischofhof  den«r.  solid.  6. 

Von  derneweaSag  bei  der  prsgfc  tu  Bischof-   Yrban  Goldner  (ausgestr.) 
hof  denar.  60.  Johann  Gmeber. 

(Pol.  39.) 

Samnia  Aretrmn  et  Agrorum  in  Bischofhof  indusa  taberna  pewnta  hail- 
bergenn  et  censas  de  domo  opposita  Curie  et  kaufrecht  ibidem, 
denar.  libr.  11»  a<^d.  5. 
pull.  U. 

Summe  omnium  reddituum  dectmalium  tocius  OfFicij  Biscbofhof  exdusa 
deeima  in  Bischofhof  et  Molpach  que  dueuntur  per  offitialem  ad  fideles  manus 
ad  Curiam  domini  ibidem  sunt  relaxate  ad  gratiam. 

Tritic.  mod.  11,  quart  7%. 

Siligin.  mod.  103. 

Ordei  mod.  2  quart.  3. 

Auen  mod.  203. 

Agn.  72. 

Süll.  23. 
luaSOO. 
Demr.  libr.  11,  deaar.  60.  * 

Nota  plebano  in  Bischofhof  daator  singulis  annis  duobus  termiais  ridelicet 
natiTitate  Christi  et  pentecoste. 
Tritic  mod.  2. 
SiKgin.  mod.  22. 
Ordei  mod.  1. 
Auen.  mod.  22. 
Redditos  ibidem  Siligin.  Scaffia  2. 

Summa  Vrborij  tocius  officij  Bisehofhof  indusis  lignal.  fenal.  et  addie.  Areis 
Agris  Taberna  pewnte  hailbergerin  ceas.  de  doMo  opposita  Curie  et  kauf- 
recht ibidem. 

Denar.  Khr.  109,  soKd.  5  denar  8. 

Ariel  53,  hewriing  1. 

Cas.  maiores  SOO  per  denar.  6  cum  addicioae. 

Cas.  minores  150,  per  deaar.  5. 

pvlL  144,  per  denar.  6. 

Oim120. 

Cas.  minores  20  Asten. 


74 

Item  Arietes  53  per  denar.  solid.  3  et  1  hewrling  per  denar.  45  Gas. 
maiores  500  per  denar.  6  cum  addicioDC  et  Gas.  minores  150  per  denar. 
5  pull.  144  per  denar.  6  Qua  120  per  denar.  15.  faeiont  denar.  libr.  40 
denar  solid.  3  denar.  4. 

Pull,  vaschangales  50. 

(Fol.  40.) 

Golonni  dant  in  StiRa.  Stuelvelden. 

pro  Tino  denar.  8. 
scriptori  denar.  4. 

hl  officio  StndbeideiL 
Hof  zu  Stueluelden  com  altera  parte  decime  ibidem  (mit  anderer  Schrift). 
Vitra  prebendam  plebani. 

Waitz  mutt  V2*  Rocken  mutt  6>  poim  oiutt  Vst 

habern  mutt  12,  Gersten  mutt  y8,0ua,200  pull.  8  lienhardus  am  weyer. 

denar.  libr.  21,  solid.  4,  pro  addicione  denar.  10,  Gorg  (ausgestr.). 

honorantia  denar.  8.  lienhardus  filius. 

De  parte  decime  in  Stueluelden. 
Vitra  medietatem  prebendo  quam  sibi  ij^sl  Tictriiia  in  Stiielaeiden. 
soluit  floren.  fog.  21. 

Decima  in  Wilhalmstorff. 

Denar,  libr,"  6.  Wolfgang  pitilin  d«n.  libr.  3. 

lienhart  am  weyer  solid.  12. 
hanns  RotschofMTdea.  8oIid.i2. 
Guria  auf  dem  perg. 

Waita  mutt  Vt,  Rocken  mutt  6,  ponn  mutt  Va* 
habero  mutt  12,  Gersten  mutt  }/„  pull.  8  0«;  m   „j^^j^^,  (ausgestr.). 
Stewr  denar.  libr.  1.  für  am  Swoin  denar.  60  für   j^cobus  et  michel  fiKj. 
8  ein  grobes  tuech  denar.  libr.  1  pro  addicione 
denar.  45,  honorantia  denar.  8. 

Guria  an  der  leuttn  cum  decima  ibidem. 

Waitz  mutt  1,  Rocken  mutt  9,  ponn  mutt  1, 
habem  mutt  24,  lemper  10,  pull.  10  Qua  200,   Gorg  (ausgestr.)  Johsn  filius 
Steuer  denar.  solid.  4.  für  ain  Swein  denar.  solid,    saluo  Jurecoheredmnetmar- 
4,  denar.  10  pro  addic.  denar.  21  honorantia  denar.   gareta  mater  ad  anoos  12. 
8»  Arietes  4  aut  pro  quolibet  denar.  70. 

Guria  Ebmet. 
Denar,  libr.  3»  solid.  4,  pro  addicione  denar.    nicolaus. 
70,  honorantia  denar.  15.  hanns. 

(Fol.  41.) 

Swaig  am  pach. 
i)eDtr.  libr.  4,  pro  addieioM  denar.  80,  hono-  Gristan (ausgestr.jGorg  may r 
rancia  denar.  8.  heinricus    pauckrer    tutores 

Jaoobi  fily* 
Hochwidem  Swaig. 
Denar,  solid.  20,  Stewr  denar.  J»,  pro  «ddi-   Steffanus  (ausgestrO  Cristan 
cione  denar  52«/,,  honorantia  denar  8.  t«lorSUffani(auageÄlr.)  lien- 

hardus nedk4atibia  martious 
(ausgestr.)  Johan.  fraftrei  me- 
dietitodL 


73 


Vorspacb  Swaig. 

Denar,  libr.  3 ,  solid.  6 ,  Stewr  denar.  60,   thomas  loco  matris  B&rbare. 
pro  addicione  denar.  80,  honor.  denar.  8.  friderich  zotl  (ausg.))medie- 

marcus  gener.  )  tatem. 

hanns  roedietatem. 

Patnassen  Swaig. 

Denar,  libr.  3,  Stewr  solid.  7,  pro  addicione   Cristan  saluo  Jnre  etc. 
denar.  TTVt,  bonorantia  denar.  8. 

Aof  der  wisen. 

Denar,  libr.  3,  Stewr  solid.  7,  pro  addicione   Andreas  saluo  Jure  etc. 
denar  Tl%,  bonorantia  denar.  8. 

Deficinnt  ad  graciam  denar.  solid.  10. 

Windpnbel. 

Denar.  60,  Stewr  denar.  69,  pro  addicione   hanns. 
denar.  10,  bonorantia  denar.  8. 

(Fol.  42.) 

Irsdorf  als  Ebsdorf. 

Denar,  solid.  3,  pro  addicione  denar.  7%,   micbel    saluo   Jure   cohere- 
koftorantiii  Aioar«  8.  dum  (amgeatr.)  nielaa  iVater. 

Vntterperg. 

Denar,  aolid.  10,  denar.  20,  pro  addicione   andreas    )  .  ,.  ^-4-'«k^„ 
denar.  «7,  bonor.  denar.  8.  beinricus  f  »»»«gesinciien. 

andreas. 
Amsteeg. 

Denar,  solid.  4,  pro  addicione   denar.  10,   limibardai. 
bonor.  denar.  8. 

Vnterrain. 

Denar.solid.  4,  pro  addicione  denar.  10,  bono<*  Steflfanus      )    ....«^«4«:«k«- 
r.ntia  den.r.  8.  Wolfgangu.^   .usgestnchen. 

Conradus. 
Rotnpacb  an  der  Widern. 

Denar«  solid.  5,  Stewr  denar.  30,  pro  addi-  hanns  (ausgestr.)  pauls* 
cione  denar.  15,  bonorantia  den.  8. 

In  dem  fürt 

Denar,  solid.  12,  pro  addicione  denar.  30,   Andreas   tutor  filionun   eins 
bonorantia  denar.  8.  vxoris. 

(Fol.  43.) 

Pfebanus  in  StueJuelden  de  Olfertorio  nativitate 

Christi. 

Denar,  libr.  3.  prel|endA  piflbano  in  Stuelfel- 

Plebanus  in  Stuelueldcn  demolendino  denar..  den  porrigenda.  Tritic  metr. 

sol.  4,  pro  addic.  denar.  10,  bonon  denar.  8.  1,  quart.  1 ,  Siligin.  rood.  6, 

£di(au^  in  Stuelueldcn  den.  solid.  6.  Ord.  metr.  1,  quart.  1,  faba- 

rum  metr.  1,  quart  1,  Auen. 

mod.  6. 


76 

Edituos  in  Vttendorf  den.  solid.  6.  Auen.  mod.  t  gekmufft  In  his 

desolrantur. 

Edituus  in  Mittersil  denar.  solid.  4.  Auen.  metr.  6,  Agn.  15, 

denar.  30. 

Dftft  leitlmws  su  Stuelnelden.  (mit  anderer  Schrift). 

Denar,  libr.  i,  pro  addicionedenar.20,  hono-  lienkirdua. 
rantia  denar.  8. 

Curia  in  WilhalmstorlT. 

Denar,  libr.  6,  solid.  6,  pro  addicione  solid,   lienbardns  am  weyer. 
4,  denar.  15,  honor.  denar  o.  banns  Rotsehopf. 

Summa  decimarum  in  parrochia  Stuelaelden. 

Tritic.  mod.  2. 

Siligin.  mod.  21. 

Ord.  mod.  1,  (abarum  mod.  2. 

Auen.  mod.  48. 

Ag:n.  10. 

Pull.  26. 

Qua  600. 

Floren,  vng.  21. 

Denar,  libr. 27. 

Smnma  Yrbory  parroehie  Stueluelden  inelusis  OfTertorio  natiuHtte  Cluriati 
et  addicione  et  excius.  denar.  solid.  10 ,  relaxatum  ad  graciam  auf  der  wisen 
colono. 

Denar,  libr.  47,  denar.  37. 

Ariet  4,  per  denar.  71. 

Qua  Agni  et  pulli  facioni 
Denar,  solid.  10,  deaar.  26. 
(Fol.  44.) 

In  parocbia  pranberg.  praraberg. 

Deeima  in  praobei^. 

Denar,  libr.  38  ut  sequitur. 

Pfleger  au  Weyarn  denar.  libr.  14. 

Georg  Erlbach  libr.  denar.  8,  Vinstrer  (ausgestrichen). 

Conrad  Kursner  (ausgestrichen)  Georg  Erlbach  (darübergeschrieben). 

Denar,  libr.  4%. 

Michel  denar.  solid.  18. 

Matheus  denar.  solid.  18. 

lienhart  denar.  libr.  3Vs. 

Niclas  denar.  libr.  3Vs. 

Swemegk  Swaig. 

Denar,  libr.  1,  honorantia  denar.  8,  pro  Conradus  (auagestr.)  nieolana 
addicione  denar.  20.  filius  saluo  Jure  coheredum. 

Kmmel  Tabema. 

Denar,  libr.  1 ,  honorantia  denar.  8 ,  pro  petrtispergrQeber(ausgeatr.). 
addicione  denar.  20.  Wolfgangus  ) 

Johannes  Gschurrerf        ^' 
petrus  wiser. 


77 


Holitrtten  dttelbs. 

Dentr.  75  honorantia  dentr.  8,  pro  addidone  nichit  margareU  inor  mediet 
demr.  6 Vf.  annapromedieiaiefiliaandree. 

(Fol.  45.) 

Holerspach. 

Dcftar.  solid.  4,  Stewr  denar.  15,  bonor.  haiiiispraiitel(aiugestr.)Bar- 
destr.  8,  pro  addicione  denar.  10%.  bara  61ia  salno  Jnre  ete. 

Waldperg  im  Mos. 

Denar,  libr.  1,  Stewr  denar.  30,  pro  addieione   Andreas, 
denar.  27Vt,  bonorantia  denar.  8,  Vogtei  babem 
matt  1,  pro  qno  dat  00  denar. 

Widern  obooraton. 

Denar.  soKd.  4,  bonorantia  denar.  8,  pro  Otwaldos  (anagestr.)  banns 
addieione  denar.  10.  gratL 

Kramerleben  ze  dorl 

Denar,  libr.  1,  bonorantia  denar.  8,  pro  addi-   Steffanns  eristine  fflias  saluo 
done  denar.  20.  Jare  eoberedum  Wolfgangus 

(alles  aosgostr.)  Miebel. 

Taiisaer  Newrewtt 

Denar.  8,  pro  addieione  denar.  7.  Cristan. 

Pfittcr. 

Deanr.  30,  bonorantia  denar.  8,  pro  a4did«ne  Cristan  Idem. 
denar.  2%, 

(Fol  4«.) 

Cmnä  b  Weyam. 

DoMir.  libr.  8.    .    .hat  der  pflegcr  daselbs 
fnr  Borddioet 


Doaar.  solid«  10,  bonorantia  deanr.  8,  pro   Trbnnns   aalno  Jnre   samris 
nddieione  deaar.  tS,  ejns.  lianns. 


Deaar.  80»  Inworantia  deaar.  8,   pra  adü-  Woifgaagasi  ,^ . 

cioaa  denar.  6.  Kehel         ]  •-9^^' 

WollgiBgas. 

KelerWIbea  ab  hwtaMea. 

Deaar.  soKd.  5,  boaor.  deaar.  8,  pra  nidi-  Iwaas. 
doae  denar.  12%. 

Die  Mal  ta  Wepra. 


addidMM  deaar  10.  pMlas 


78 


Summt  decime  in  parroebit  pramberg. 
Denar,  libr.  38. 


Summa  VrborT  inclusa  addicione  et  exdusa  Curia  in  Weyam  ,  quam  habet 
prefeetus  pro  purckhueta. 

Denar,  libr.  1^.  denar.  Z%. 

(Fol.  47.) 

In  parrochia  Saluelden. 

Plebanus  in  Saluelden  de  eadem  Eceletia  annuatim  denar.  iibr.  50,  purifica- 
tionis  Georgij  et  yppoliti  quolibet  termino  denar.  libr.  16,  solid.  5,  denar.  10, 
hunc  rero  eadem  Ecclesia  regitur  ad  nutum  amouibilem  per  presbytaniro 
ydoneum  iuxta  voluntatem  Episcopi  Chiemen3i8  pro  tempore  exeunte. 

Lewgang  als  krel. 

Denar,  solid.  12,  lignal.  denar.  20,  honor^-   Majrtious. 
tia  dtfiar.  12,  pro  addicione  denar.  30,  pull  2. 

Otting. 

Denar,  solid.  7,    Stewr  denar.  30,  ligvaL  banas  scbuiar)  medietatem. 
denar.  20 ,  bonorantia  denar.  8,  pro  addicione   matbeus         {  ausgestr. 
denar.  20,  pull.  2.  Cristan  drechsl  Jodocus  61. 

(ausgestr.)  banns  rorstl. 

In  parroebia  Zell  (mit  anderer  Schrift)  sive  Vischoren. 

Curia  decimalis  decbantbofen. 

Waits  mutt  V/z*  Rocken  mutt  10,  ponn  mutt   BMeücius  (ausgest)  micbel 
Vs,  Gersten  mets«n  4,  babert  mutt  41,  lempeiv4,   habet  totuok  vrbtft  (auigest). 
pull.  10,  Qua  100  denar.  solid.  14,   pro  porco 
solid.  3,  lignal.  denar.  20,  pro  addicione  denar. 
43%,  pull.  2. 

* 

Obdecbantbofen  als  frewdanend. 

Denar,  solid.  3 ,  pro  addicione  denar.  7%,  Benedictus  (ausgest)  Micbal 
pull.  1.  babet  totum.  ?rban  frater. 

Decima  in  Atzing. 

Waitz  mutt  4 '/g»  Hocken  mutt  6,  babem  Cristan  gabader  2  partes.  (}oa- 
mutt  20.  radkolnpergertertiampartem. 

(Fol.  48.) 

^  t 

Decima  in  CUem. 

Floren,  vng.  18  .    .    ?9um  computando  per   Caspar  turlinger. 
denar.  solid.  10. 

Decima,  quam  tenet  Ramseider   in^  bpf  et  Ger- 
lang prope  Saluelden.' 

Denar,  libr.  10.  non  habent  Jus  et  est  bona 

deflima  (mit  anderer  Scbrift). 

Decima  ia  IM  pnigkyerf  #t  foach» 

Denar,  libr«  18.'  konradus  kalnpierger.  Conra- 

dus  garttner. 


79 


Decima  de  tribus  agris  prope  Zell  tpecbuiti-   Conrado»  gartoer. 
bus  ad  decimaiD  in  Zell  denar.  solid.  S* 


Decima  in  Tomerspach. 

Waiti  mutt  10,  Rocken  mutt   14,  habern  habet  prefaeint  in  Viscboren 
matt  24.  pro  purckhoeta. 

Decima  in  Eripaeh. 
Denar,  solid.  12.  Conradus  gartner. 

Cnria  decimalis  Oberwidem. 

Waitx  nnitt   1,   Rocken   mutt    8,  Gersten 
matt   1,  ponn  metsen  2,  habern  mutt  13,  lemper  v        ..  ^ 

10,  pull.  10.  Oua  200,  denar.  libr.  S.  pro  porco  «'chel  kwperger)  m^dietat. 

solid.  4,  pro  addicione  denar.  70,  pull  2.  nicolaus  filiiis       f  ausffestr. 

,„  :   .^  ,  Johannes  saluo  Jure  cohered. 

(Fol.  49.) 


Curia  decimalir  Huntzwidem. 

Waitz  mutt  2,  Rocken  mutt  12,  ponn  mutt  Bartlme  kuringor  (ansgestr.). 

1 ,  Gersten  mutt  1 ,  habern  mutt  20 ,  Agn.  10,  Conradus  frater  tutor  filij 

pull.  10,  Oua   200,   denar.  solid.  4,  pro  porco  Adam, 
solid.  4,  pro  addieione  denar.  20,  pull.  2,  Aoeas2. 

Viltzmos  Swaig. 

Denar,  libr.  3,  Stewr  libr.  1,  lignal.  denar.   ha nns  habet  tres  partes. 
40,  pro  addieione  denar.  80,  p«t1.  4.-  Jacobus  quartam  parteni. 

Niderainot  Swaig. 

Denar,  libr.  3.  solid.  6,  Stewr  denar.  60,  pro    hanns  Gorg  ) 

Circo  solid.    3,  lignal.    denar.  20,   pro  addie.    Ambrosius  sahioJure)  *^  ^' 
denar.  87^81  pull.  2.  yppolitus. 

Auf  dem  Stain  Swaig. 

Denar,  solid.  10,   Stewr  denar.  iO,  lignal.   petrua      ^  „  „  -  f,.;«Kan 
deaar.  20,  pro  addicione  denar.  26,  pull.  2.        martinos  ]  «««g««'^cn««^ 

«Hsabeth  vior  Cristan  maritus. 
Veilegk  Swaig. 

Denar,  libr.  3,  solid.  6,  Stewr  denar.  60,   nicolaus. 

Sro  Circo  solid.  3,  lignal.  denar.  20,  pro  addic. 
enar.  87^2,  pull.  2. 

Smithof  Swaig. 

Denar,  libr.  4,  denar.  80,  Stewr  denar.  30,  andreas  )  ^.  a^a^^^ 
lignal.  denar.  40,  pro  addicione  solid.  3,  minus  roartinus)  "•*'***■*•'■• 
.     .     .  pull.  4. 

(FoL  50.) 

HinttesmiU  Swaig. 

Denar,  solid.  10 ,  Stewr.  denar.  30,  lignales   Aehacius  (ausgestriob«ii). 
denar.  20,  pro  addicione  denar.  27^,,  pull.  2.         hanns  haider. 

Strobllehen  Swaig. 

Denar,  solid.  15,  Stewr  denar.  30,  lignales   Erhardus. 
denar.  20,  pro  addicione  denar.  40»  pulL  2. 


80 

Widern  ob  Zell  Smdft. 

Denar,  solid.  10,  Stewr.  denar.  30,  Itgoalet    Cristtm. 
denar.  20,  pro  addiciooe  denar.  27  Vt.  pnll.  2. 

Widern  in  der  fusch  Swaig. 

Denar,  libr.  3,  solid.  6,  Stewr  denar.  30,  pro   Caspar. 
Circo  solid.  3,  lignal.  denar.  40 ,  pro  addicione   Trban  (attsgtstr.). 
denar.  85,  pulL  4.  hanns. 

Auf  dem  perg  Swaig. 

Stewr.  denar.  30,  lignal.  denar.  20,  pro  addic.   lienbardus  (ausgestr.). 
denar.  2%,  pull.  2,  den  rechten  xinns  solid.  18    yppolitus  filius. 
nymbt  der  pfiarrer  au  leU  vnb  die  Wochen  mes- 
sen lu  Viscboren. 

Rospewnt  predium. 

Denar,  solid.  6.  lignal.  denar.  20 ,  pro  addic.   Conradus  gartner. 
denar.  15,  pull.  2.  katharina  rxor  (ausgestr.). 

(Fol.  51.) 

Im  lach. 

Denar,  solid.  4,  lignal.  denar.  20»  bononuitia   w^Ugang  helkr. 
denar.  8,  pro  addieione  denar.  10. 

Knurring  als  fuchslehen. 

Denar,  libr.  1,  Stewr.  denar.  30,  lignal.  denar.  peirus  (ausgestr.). 
20,  pro  addieione  denar.  22%,  pull.  2.  Cristan  filius. 

Turling. 

Denar,  solid.  3,  Stewr  denar.  30,  pro  porco   Caspar, 
solid.  3,  lignal.  denar.  30,  pro  addieione  denar. 
nVty  pull.  2. 

Atxing  habet  octo  partes  quelibet  pars  seruit  Sigmund  se  pergarn.  Cristan 
denar.  7,  minus  denar.  3y  denar.  libr.  4,  Stewr  gabader  duas  partes  (ausg.) 
libr.  1,  lignal.  solid.  5,  denar.  10,  pro  addieione  Wolfgangus  ▼Daii.^artem(aus- 
solid.  3,  denar.  10,  pull.  16.  gestr.)Georg  filius  (ausgestr.) 

Cristan  grebner  hanns  lapeckh. 
Andreas  (attsgestr.)vnam  par- 
tem.  Michel  mam  partem.Gorg 
Tnam  partem.  Cristan  (ausg.) 
Oberaynot.  vnam  partem.  Johannes  filius. 

Denar,  libr.  1,  Stewr  denar.  10,  lignal.  denar.   Gorg  (ausgestr.). 
20,  pro  addieione  denar.  21,  pull.  2.  Johannes  ortl. 

Leben  ob  Zell. 
Denar,  libr.  2,  Stewr  denar.  30,  lignal.  denar.   lienbardus  (ausgestr.). 
20,  pro  addieione  denar.  42  Vs»  P<^1*  ^  Joseph  fiiivs. 

(F«].  53.) 

(FortsetioBg  folgt) 


Am  4tr  k.  k.  ■•<-  mi  ntulßirukwn  m  WIm. 


Ji?  s.         NOTIZENBLATT.        isss. 


Beilage  nm  Archi?  f&r  Kunde  österreichischer  Geschichtsqnellen. 

flerausgegeben  von  der  historischen  Gommission 

acr 

kaiserlicheD  Aitademie  der  Wissenschaften  in  Wien. 


I.  „Literatur.*^ 

f  bersleht  der  geographisch  •  hlsterlsehei  LIteratir  isterrelehs  Im 

Jahre  I8SS. 

Von  Dr.  ConsUntin  ron  Warsbach. 
(Schlast.) 

Zur  PersoaeBgeftcliichte  Siebenbargens  gab  Ladislaas  Köfdrl  den 
Schlass  seines  Werkes :  „Erd^ljr  oeveietesebb  csal4dal%  d.  i.  Siebenbürgens  be- 
rähmtere  Familien  (Klausenburg,  Stein,  8**)  heraus,  worin  die  Wappen  und 
genealogischen  Tafeln  der  Familien  auf  die  Aofangsbuchstaben  M — W  enthalten  3730 
sind;  das  Werk  (279  S.)  ist  geendet. —  Ferner  erschien:  „A  maga  Apostoll  biva- 
(isintk  aegfeleli  F<p4sitor.  HaloMI  besi^d**,  d.  i.  der  seiner  apostolischen  Sendung 
entsprechende  Oberhirt  Leichenrede.  Diese  hielt  Gregor  Herepei  auf  den 
erang.-reform.  Bisehof  in  Siebenburgen  Job.  A  n  tal  (geb.  22.  Febr.  1767,  gest. 
12.  Aug.  1854);  der  Rede  ist  das  von  Simo  lithographirte  Portrat  AntaTs  stss 
beigegeben.  —  Zur  Geschichte  des  romanischen  Volksstammes  in  Siebenbürgen 
gab  J.  K.  Seh  ulier  die  Schrift  heraus:  „Zur  Frage  über  den  Ursprung  der  Rtma- 
■ea  aad  ihrer  Spracke**  (Hermannstadt,  S^)  i).  Der  Verfasser  schildert  darin  das 
Wesen  der  romanischen  Sprache,  Wohnort  Sitten  und  Sagen  der  Romanen.  Ober 
die  Romanen  theilen  sich  die  bisherigen  Ansichten  in  swei  Hauptclassen ;  die  eine  37Co 
geht  ?on  der  Sprache,  die  andere  ron  der  Geschichte  des  Volkes  aus ;  erstere 
scheidet  sich  in  xwei  Schulen,  je  nachdem  die  eine  die  romanische  Sprache  als 
eine  Tochtersprache  der  römischen,  die  andere  als  aus  dem  Slavischen  ent- 
sprungen ansieht  Im  Wege  der  Geschichte  werden  die  Romanen  als  Nachkom- 
men der  Dacier  angesehen.  Dies  setzt  S  c  h  ul  1  er  in  seiner  Schrift  ausführlich  3703 
aaseinander»  macht  aber  die  Forseher  insbesondere  auf  sorgföltiges  Studium 
des  Volkstbumes  und  auf  eine  Ver^leichun^  der  romanischen  Sprache  mit  der 
albanesischen  aufmerksam,  in  welch*  letzterer  grosse  Verwandtschaft  mit  der  roma- 
nischen sich  kundgibt.  Fortgesetzte  und  gründliche  Vergleiche  sind  durch 
Hahn*8  Werk:  „Albanesiscbe Studien**  ermöglicht.  — Einen  Beitrag  zur  Cultur-  s^^o 
geschichte  des  romanischen  Volksstammes  bringen  von  demselben  Verfasser  die 
»Ötterr.  Blatt  f.  Liter,  und  Kunst*"  1855  (Nr.  20  u.  21):  «Romanische  Studien,** 
morin  derselbe  die  romanische  Volkspoesie  ausführlich  behandelt  und  Proben 
daraus  in  Übersetzungen  mittheilt 

■llitargreBw  und  die  sfidslavlschen  Yolksstinuie.  Über  diese  liegen  nur  einige  ^^^^ 
kleinere  AufsStze  vor,   als :  „Cechische  Colonien  in  der  MiliUtrgrenze**   in  den 
,^lf veatk^  Nfvinjr**  1855  (Nr.   126) ;  —  „Die  im  österr.  Kaiserstaate  lebenden 
Serben  and  die  Serben  in  der  Türkei  and  in  Serbien"  im  i^SrbsklJ  Kalendar**  Hir 


t)  ^Ö«t«rr.  Blitter  f.  Literatur  ood  Kaost"  1855,  Nr.  2,  8.  ll.~  „Siebeobfirger  Bote** 
1855,  Nr.  4. 

5 


82 

18S6  (Wien, Verlag  tob  Wenedi  ktV  ->  und  die  „MonteDegriner''  im  »Wi||w«d- 
S760  Jtihh  Srbskf  ■artial  Eilcidar  f.  1856  (Wien,  MecbiUristen). 

Ut  €eseklckte  fei  Serbien. 

Ffir  diese  ist  die  yJUikt  teiiska**  %u  Pesth  tkStig,  welche  ununterbrocben 
ihren  „Lietopis  serbskll**,  d.  i.  serbische  Chronik  (Pesth,  8^)  herausgibt  Im 
Jahre  1855  erschien  der  2.  Tbeil  des  28.  und  der  1.  u.  2.  Theil  des  29.  Jahr- 
ganges ,    oder  das  90.  —  92.  Heft  der  ganzen   Reihe.    Über  die   serbische 

S783  „Matice*'  enthält  das  90.  Heft  einen  amstündiichen,  ihre  ThStigkett  schil- 
dernden Bericht.  Der  Inhalt  des  „LIetepIs  serkskll**  ist  historisch,  nrebSolo- 
gischy  biographisch.  Zu  den  geschichtlichen  Abhandlangen  gehören  die  «Ge- 
danken  Gber  das  serbische  Volk  and  seine  Vergangenheit  mit  Hinblick  auf  die 
angrenzenden  Südslaven**  (90.— 92.  Hft,).  —  Zur  serbischen  Alterthumskande 

3790  enthielten  das  90.  und  91.  Hft.  „Nachrichten  aber  serbische  DenkmSler."  — 
Die  Bioffraphik  ist  vertreten  durch  den  ,,Nekrolog  des  Theodor  Pari  o  t  i  e' 
(90.  Hfi),  —  und  die  „Leichenrede  auf  Johann  P  a  s  ko  v  i  c**  (92.  Hft.).  Unter  den 
übrigen  Aufsätzen  sind  anzuführen:  «St  Sawa**  (90.  Hft.);  das  »Bruchstück  aus 
einem  alten  Werke  des  Archimandriten  Johann  R  a  i  c**  (90.  u.  91.  Hft.) ;  „Pririlegien 

3795  der  serbischen  Schneiderzunft  in  Ofen  rom  Jahre  1695**,  und  die  „Statuten  der 
Gärberzunft  in  St.  Andrä  aus  dem  Jahre  1769**  (91.  Hft,).  —  Ferner  erschien 
von  J.  Nori  c:  „Srpstwa.  Kolba  I.  llaiak  a  cklstorfjn  glawan,**  d.  i.  das  Serben- 
reich, I.  Buch.  Einleitung  in  die  allgemeine  Geschichte  (Neusatz,  Medakowi  e, 
90  S.)  *),  worin  die  Geschichte  der  ältesten  Zeit  bis  zur  Schlacht  ron  Kosoropole 

3»oo  im  Jahre  1389  enthalten  ist  Das  Werk  ist  nach  englischen  Schriftstelleni  gear- 
beitet. —  Das  „Notizenblatt**  Ton  Cbmel  1855  enthalt  Einzelnes  znr  Ge- 
schichte der  Serben  in  der  Wojwodina,  mitgetheilt  von  Fr.  F  ir  n  h  aber,  u.  ».: 
„B  a  r  b  e  n  s  t  e  i  n*s  Bemerkungen  zu  einer  Schrift  des  Hofrathes  r.  K  o  1 1  e  r  über 
das  System  in  illyrischen  Angelegenheiten**  (vom  Jahre  1755);  —  die  „Aller- 

3805  unterthänigste  Vorstellung  des  Präsidenten  der  illjrrischen  Hofdeputation,  die  in 
Besorgung  der  il lyrischen  Nationsgeschäfte  in  der  dermaligen  Zeitung  (1776) 
auffallenden  Betrachtungen  betrefffind.  Wien,  13.  December  1776**  von  Graf  ▼. 
Koller,  und  die  von  Kaiser  Josephil,  ertheilte  „Bestätigung  der  Kaufmann- 
schaft griech.  nicht-unirtcm  Ritus  in  Nagy  Szent  Miklos  im  Torontaler  Comitate, 

;isio  ihrer  auf  Rcligionsöbung  und  ihrer  Handelsgemeinsehafl  bezüglichen  Privilegien, 
Wien,  30.  August  1782".  Alle  drei  Mittheilungen  inNr.  1,  S.  11  undNr.  2,  S.  36 
u.  f.  des  „Notizenblattes**.  —  Zur  Culturgcschichte  bilden  vereinzelte  Beiträge 
„Die  serbischen  Volksraahrchen«  in  Nr.  17,  19,  32,  38  der  „Brünner  Zeitung** 
vom  Jahre  1855. 

Zar  Geschickte  van  Croalleu. 

38**  Die  Arbeiten  über  dieses  Kronland  im  Gebiete  der  Geschichte  beschränken  sich 

auf  eine  Mittheilung  ober  den  „Historischen  Verein  in  Agram**  in  den  „Österr. 
Blättern  für  Liter,  und  Kunst**  1855(S.  107),der  in  derkurzenZeit  seines  Bestandes 
—  er  ist  im  Jahre  1850  begründet  —  bereits  3  Bände  des  „Arkiv  la  povestnlcB 
JugösUveosku**  herausgegeben  bat.   Die  angeftihrte  Mittheilung  enthält  eine  aus- 

3820  fuhrliche  Darstellung  der  vorzüglicheren  Aufsfitze,  welche  in  den  3  Bänden 
des  „Arklv**  enthalten  sind  und  sieh  auf  die  politische  Geschichte,  die  Kirchen-, 
Cultur-,  Literatur-  und  Recbtsgeschichte  Croatiens  beziehen.  Der  I.  Bd.  ist 
ganz,  der  IL  und  III.  zum  grossen  Theile  von  Ivan  Kukuljeviö  Sakdinski 
bearbeitet.  —  Ausserdem   erschien   noch   selbständig:    „Die   freiwillige  Tkell- 

3825  nihme  der  Serben  und  Croaten  an  den  vier  letiten  Ssterrelehlsrh-tflrklscben  Kriegen, 
dirgethan  in  einer  Sammlung  gleichzeitiger  gescklchtllclier  Urkunden**  (Wien,  H  d  1  z  e  I, 
VI,  340  S.,  8®')  *).  Unter  den  in  periodischen  Schriften  zerstreuten  Beitrügen  zur 


t)  .Pra£sk<;  Novioy«  1855,  Nr.  79. 
•)  «Liter.  Ceatralbl.«  1855,  Nr.  11. 


83 

Getehiebie  CrofttidDS  ist  nur  der  in  der  ^Afframer  Zeitang"  185$  (Nr.  103, 107, 
115,  116,  121,  132,  154)  enthaltene„Bericht  Ober  einen  Ausflug  nacb  Dalroatien 
im  SpStberbste  1854'  von  Iran  Kukuljevi6  Saköinskizu  erwäbnen,  das  Er-  S83o 
gebniss  eines  mit  dem  Zwecke,  öffentlicbe  Sammlungen  und  Pri?at-Arehive  zur 
Gescbicbte  Croatiens  und  der  sAdlieb-slariscben  LXnder  za  durcbforseben, 
uDteraommenen  Reise. 


Zur  ttesekiekte  tsm  DilnitieD. 

Ober  dieses  Kronland   sind   als  selbständige  Sebriften  nur   eine    local- 
gescbiebtlicbe  Monograpbie  und  eine  Biograpbie  erscbienen.  Erstere  ist  von  ssss 
Dr.  Franc.  Lanza:  „DH  intlff   Paluia  Difcleiliao''  (Triest,  österr.  Lloyd, 
4<**)*).  Ober  den  diocletianischen  Palast  in  Spalato  entbalten  die  Werke  „Ruins 
efthe  Palace  aftlie  emperor  Diacletiao  In  Dalinatia**  ron  Adam,  >-   und  j^Vojage 
pUttres^ne  et  klstorl^ue  de  la  Dal  matte''  Ton  Clerisseau  umständliche  Nacb- 
ricbten.  In  L  a  n  za*s  Werk  sollen  die  in  den  beiden  vortrenannten  Schriften  ent-  384u 
baltenen  Irrtbfimer  berichtigt  sein.  Das  Werk  ist  mit  12  von  St  r  a  nski  litho- 
grapbirten  Tafeln  ausgestattet,  welche  einen  geometrischen  Plan  der  Über- 
reste des  Palastes  mitEinscbluss  der  jetzt  Torhandenen  modernen  NebengebSude, 
einen  Plan  des  Palastes  selbst,  zwei  Ansichten  desselben  von  der  Mittags*  und 
Westseite,  letztere  mit  der  Porta  aurea,  das  Peristyl  oder  den  jetzigen  Domplatz,  S845 
einen  Plan  und  eine  Ansicht  des  Dianentempels«  die  innere  Ausschmückung  des- 
selben, einen  Plan  des  mutbmasslicben  Asculaptempels ,  den  Lanza  für  das 
Grabmal  des  Kaisers  hsllt,  zwei  Sphynxe,  verschiedene  Ansichten  des  Mauso- 
leums, zwei  Sarkophage  und  mehrere  Basreliefs  darstellen.  Die  »Österr.  BUtt. 
f.  Liter,  u.  Kunsf  erklären  in  einer  ausführlichen  Kritik  das  Werk  dem  inte  res-  ssso 
santen  Gegenstande  gegenüber  für  ungenügend  und  die  Tafeln  für  verfehlt.  — 
Reich  an   historischen  Notizen  ist  auch  der  wesentlich  der  Kunstgeschichte 
gewidmete  umfangreiche  Aufsatz    in  den  „Österr.  BlätL  f.  Liter,  und  Kunst" 
1855  (Nr.  45  u.  46),  welcher  Bericht  erstattet  über  einen  Ausflug  an  die  Kästen 
Dalmatiens  und  Istricns,  und  die  Kirchen  von  Zara  und  Sebenico  beleuchtet.  Ein  asss 
folgender  Artikel  soll  die  Domkirche  von  Trau  zum  Gegenstände  haben,  doch  ist 
er  im  Jahre  1855  noch  nicht  erschienen.  Diese  Kirche  war  aber  bereits  im 
genannten  Jahre  Gegenstand  einer  Monographie  von  Celio-Cega:  „La  chtesi 
«U  Traii*  (Spalato,  Piper  ata),  worin  der  jugendliche,  mittlerweile  verstorbene 
Verfasser   aus  theils  gedruckten,  tbeils  handschriAliehen  Quellen  eine   um-  SS60 
fassende  Darstellung  dieses  für  die  Kunstgeschichte  so  interessanten    Domes 
liefert.  —  Interessante  Beiträge  zur    Geschichte  Dalmatiens  bietet  auch   die 
Schrift:  „Isterli  della  inslgne  reli^ali  dl  S.  Slmeene  profeta" (Zara,  Ba  t  tara). — 
Die  Personengesehirkte  Dalmatiens  beschränkt  sich  auf  das  „Glaglo  fuoekre  delf 
lllvstrissloia  e  reverendlssliBe  MensUnsre  Towmase  Jederllnicli  Yesceve  dl  Ragusi"  S86S 
(gest  11.  August  1855) (Venedig,  P  e  ri  n  i ,  23  S.,  kl.  4o*),  dessen  Verfasser  der 
Abbate  Giorgio  Dr.  Avoscani  ist,  und  auf  die  im  „Osserfitere  dalaiate"  für 
1855  enthaltenen  Nekrologe  über  FZM.  Grf.  C  a  b  o  g  a  (Nr.  194,  200),  über 
Michalevicb  TNr.  22)  und  die  Biographie  des  Metropoliten  von  Zara  :  Msg^. 
Giov.  Bereich  (Nr.  105).  387o 


A)  österr.  BliU.  C  Lit  u.  KuDsf«  1855,  Nr.  5.  —  »Brenn.  SooDUgtbi.«  1856,  Nr.  2.  — 
«Colletlore  delP  Adige"  1855,  Nr.  27. 


5* 


84 

»n.  österreichische  Geschichtsquellen*. 

Miftheilungen  aus  der  diplomatischen  Correspondenc  der 

leisten  Herzoge  von  Mailand. 

Aos  den  Originalien  im  Archiv  von  S.  Fedele,  copirt  und  heraatgegeben  tob  Professor 

Joseph  Maller  in  Pavis. 

n.  1513  und  1514. 

3. 

(Schloss.) 

7. 

Mediolani,  31.  Octob.  1514.  Minuta. 

Responsumll]"^D.  ducisMediolaniad  eaque  M'^D.Oratores  IM.  et 
Exeell.   Dominoruro  heluetiorum  exposuerunt  Exeell*'  sue  die 

vltimo  Octobris  1514. 

Magnifici  d"'  Oratores.  Vidimus  perlibenti  animo  Mag'  **  Vestras  tum  re- 
spectu  111. Dominorum  suorum,  bonorum  confederatorum.  proteetorum  etpatrum 
nostrorum^  tum  ob  personas  vestras,  quas  gratissimas  habemus  et  singulari 
amore  prosequimur  ob  ipsarum  virtutem  et  merita  erga  nos. 

Audiuimus  preterea  et optime  intelleximus  exposita  bonoordineet  prudenter 
a  Mag^'*  vestris  nomine  prefatorum  Dominorum  suorum,  quibus  imprimis  maxi- 
mas  gratias  agimus  de  tam  amantibis  demonstrationibus  et  monitis  cum  tanta 
dilectione  et  confidentia  paterna»  que  sicuti  bacienus  omnia  alia  ipsorum  opera 
cognoscimus  procedere  ex  sincero  et  paterno  animo  erga  nos  tamquam  proprium 
61ium  et  ex  summa  cura  et  cordiali  zelo  salulis  persone  nostre  et  securitatis 
diuturne  Status  nostri  ab  eis  precipue  singulari  virtute,  potentia  corporibus  et 
sanguine  suorum  recuperati  et  conseruati.  Adiungemus  hoc  ad  alia  maxima  et 
immortalia  beneGcia  Heluetiorum  erga  nos,  quorum  nee  immemores,  nee  ingrati 
vnquam  erimus^  parati  similiter  personam,  dominia  et  omnia  nostra  pari  amore  et 
affectu  pro  ipsis  promptissime  cxhibere  rogantes  prefsftos  D.  Confederatos  et 
Mag"*"  Y.  vt  sicuti  tunc  fecerunt,  etiam  in  posterum  faciant  videlicet  libere  nobis 
continuodeclarent,quesibimalareferunturde  nobis  vcl  denostris  et  que  uidebunt 
prouisione  indigere,  sed  de  nobis  nee  de  nostris  malam  opinionem  non  habeant^ 
nisi  prius  habuerunt  responsa  nostra,  speramus  enim  illis  intellectis  habebunt 
causam  de  nobis  remanendi  satisfacti  et  si  errauerimus  nos  vet  nostri,  parati 
erimus  corrigere  et  sequi  bona  consilia  ipsorum.  Si  etiam  D.  sue  auditts  re- 
sponsis  nostris  cognoscent  malignes  sibi  falsa  rcferre,  punient  eos  tamquam 
malos  egre  ferentes  bonum  paternum  amorem  prefatorum  D.  erga  nos,  bonum  et 
sincerum  confederatum  et  filium  ipsorum  vel  illa  persuadere  eis  volentes  ob  ali- 
quod  particulare  suum  Interesse. 

Quatuor  prineipales  partes  exposuerunt nobis  M**^  V.Prima  fuit  pateme  ad- 
monendo  nos  quod  non  sit  bene  consultum  nobis  nee  sit  ad  propositum  persone 
et  Status  nostri  dimittere  impunitos  malos  et  qui  nos  in  necessitatibus  et  tantis 

periculis  nostris  derelinquerunt  cum  malo  nostro  et  vestrorum Imo 

quod  plurimi  et  maior  pars  consiliariorum  nostrorum  hostibus  adbesisseot  et 
tamen  isti  illi  sint,  quos  magis  extollamus  et  qui  maiorem  auctoritatem  apud 
nos  habeant,  et  quod  negligamus  et  male  tractemus  alios  qui  in  hello  illo  noua- 
riensinobiscum  in  illa  extrema  necessitate  fuerunt  Acepimus(sic)  omnia  in  bonam 
partemscientes  prefatos  Dominos  Confederatos  illa  ad  bonum  finemet  probeneficio 
nostro  monere(scimus)ctsi  ita  esset,  sicuti  p"*Dominis  fuit  persuasum,  certe  ma- 
ximus  error  esset  nostcr.Scdex  his,que  nosscimusperspicimus  fuissemalos  dela- 
tores  qui  vel  ex  passione  vel  inuidia  vel  sine  causa  malecontenti  vel  ad  alium  ma- 
lumfinem  hec  contra  veritatem  signi6carunt,  onerantes  immerito  nos  et  ipsos  con- 
siliarios  nostros,  qui  ex  familijs  etpatribus  nobilioribuset  melioribus  mediolanen- 


85 

sibat  orÜ  sunt,  deditissimis  seruitoribus  et  aluninis  Illustrissimorum  predecessorum 
nostroraiDy  quonim  festigia  etiam  ipsos  secutos  esse  perspeximus  et  multa  pro  nobis 
fecisseet  s\  aliqua  omissa  sunt  pro  seruitio  nostro  non  ex  malo  animo  sed  potius 
velqaianonposseDtvelexnecessitatetcmporumcontigisse  et  tum  pro  nobis  maxi- 
mas  irapensas  et  damna  ac  pericula  subijsse  notissimum  est  protexque  et  quia 
ex  prodentioribus  status  nostri  sint  existimauimus  non  esse  ex  honore  nee  bene- 
fieio  nostro,  si  eos  non  baberemus  consuetis  apud  q.  parentem  nostrum  locis; 
Imo  quod  si  non  essent  deberemus  eos  rorare  et  certe  postquam  apud  nos  sunt, 
eontinuo  eog^ooimus  ipsos  ad  bonum  tendere  et  precipue  circa  ea  que  tangunt 
prefatos  D.  Confederatos  tanquam  de  nobis  optime  meritos.  Et  cum  preteritis 
diebus  p**  D.  Confcderati  etiam  nobis  scripsisscnt  et  significassent  medio  Augu- 
stini Parauisini,  secretarii  nostri  aliqua  de  istis  que  nunc  dixerunt  M^*  V.  Feci- 
mus  tanc  respondere  p*^  D.  veritatem  circa  illa  et  nihilominus  si  forte  preter 
opinionem  nostram  aliquid  maii  ex  eis  contigisset,  quod  ignoraremus,  fecimus 
dUigentem  inquisitioncm  et  nihil  reporimus,  preterea  generalem  commissionem 
quinque  dignis  et  integerrimis  viris  dedimus  inquirendi  et  procedendi  contra 
rebelles  et  malos  et  eontinuo  procedunt  nee  nos  defuimus  nee  defuturi  sumus 
debito  nostro,  scientes  quod  inter  cetera  precipue  consistit  salus  nostra  quod 
castigemus  roalos  et  remuneremur  bonos  sicuti  prudenter  p^domini  monent. 
Sed  si  Ili.  p**  D.  Confederati  et  patres  nostri  vel  M^  V.  forte  noticiam  habeant 
de  aKquonim  proditionibus  et  maus  contra  nos  rogamus  velint  nobis  aperire, 
ut  possimus  prouidere,  sicuti  faeiemus  iuxta  de  .    .  ritorum  qualitatcm. 

Quantum  ad  illos  qui  in  bello  nouariensi  nobis  seruiuerunt  certe  tum  reddi- 
tibos  et  donationibus,  tum  magistratibut  et  officijs  et  alijs  modis  tam  gratam  et 
liberalem  rationem  ipsorum  habuimus,  Tt  non  solum  eorum  vllus  rationem  non 
babeat  conquerendi,  quod  sint  a  nobis  ncgiecti  et  male  tractati,  sed  potius 
debeant  Deo  et  nobis  agere  gratias,  sicuti  certe  nobis  ostendunt  Si  autem  aliquis 
postea  seorsum  loquitur  vel  alij  ad  malos  fines  id  disseminant,  pessimorum 
viromm  officio  funguntur. 

Secuodo  Mag*^  V.  libere  et  confidentissime  vt  conuenit  inter  vires  amicos  et 
patres  et  filios  dectararunt  que  intellexerunt  quod  quando  homines  patriarum 
vestrarum  ad  nostros  veniunt,  sint  male  visi  et  male  tractacti  et  quod  nostri  non  bonis 
nee  conuenientibus  verbis  et  modis  erga  eos  vtantur  et  alia  in  hac  materia  dixe- 
runt. Credant  M*^'  V.  quod  nihil  nobis  posset  molestius  fieri  a  nostris  quam  si 
vestrates  non  bene  tractent  et  cum  illud  sit  precipuum  desiderium  nostrum  vt 
etiam  minimi  de  patrijs  vestris  sint  bene  visi  et  tractati,  ita  magisiratibus  nostris 
expresse  mandauimus  et  cum  omnes  nostri  sciant,quantumdebeamus  nos  et  omnes 
sabditi  nostri  heluetijs  et  quantum  eos  extimemus  et  quantum  diligamus,  nesci- 
mus  cur  debeant  vUi  ex  nostris  aliter  facere  et  vere  nunquam  a  nostris  aliquid 
intellcximus  cum  tarnen  habeamus,  qui  nobis  occurentia  referant,  nee  etiam 
vllus  ex  vestris  nobis  querimoniam  fecit,  et  si  fiet  vel  ex  nobis  ipsis  scie- 
mus  persuadeant  sibi  Mag*'*  V.  quod  bene  prouidebimus,  posset  esse  quod  forte 
aliquis  popularis»  vt  solet  esse  tnter  huiusmodi  homines,  aliquid  protulisset  non 
eonueniens,  quod  tamen  nobis  displiceret,  sed  ob  hoc  nobis  non  est  tribuenda 
culpa,  neque  existimamus  esse  quod  malum  animum  nostn  ostendunt  erga  eos, 
et  81  forte  contigit  aliquando,  quod  in  expedicionibus  pecuniarum  non  fuerit 
tam  cito  eis  satisfactum,  nee  ita  tractati,  vt  voluissent,  attribuendum  est  potius 
necessitati  externe  quam  malo  animo  et  inter  cetera  potuerunt  etiam  ex  hoc 
eognoscere,  quod  vltra  capitale,  quando  expectant,  soluuntur  etiam  eis  expense. 

Et  circa  illud  quod  conqueste  sunt  Mag'''  V.  quod  in  exactionibus  pecuni- 
arum excusantur  omnia  supra  Heluetios  et  quod  heluetij  non  habent  tot  pccunias 
et  quod  donauimus  multa  ex  quibus  potius  erat  satisfaciendum  heluetijs  quam 
extorquere  a  subditis  cum  tantis  clamoribus  vere  nihil  circa  hoc  factum  est  ad 
finem  onerandi  heluetios,  sed  cum  subditi  nostri  exhausti  preteritis  grauissimis 
et  continuis  impensis  non  mouerentur  bonis  verbis  et  persuasionibus  ad  subue- 
nendom  nobis  de  pecunijs  necessarijs  ad  debitas  solutiones  dominis  heluetijs 
prestandas,  opus  fiiit  aliquando   nostris  demonstrare  hoc  esse    pro  dominis 


86 

heluetijs  et  qno6  nisi  solaenmt  Mqaereiitvr  ipsis  tnbditis  omma  oiftla  et  hee 
dieebantur,  rt  pre  timore  soluerent;  nee  hoc  dicebal«r  ad  onerandimi  heloetios, 
imo  demonstrabatur  qnantam  obligatioDem,  qoam  (sie)  dos  et  ipsi  subditi  erpra 
Dominos  beluetios  habemus  qui  ipsos  et  nos  a  tyraniiide  Ganorain  liberassent 
Circa  autem  negotiimi  donatioBum  fateranr  hob  parua  doaasse  et  vere  m  hac 
eondictioae  et  oecessitate  tempomm  cvm  boais  rationibas  feeisse,  nee  emn  istts 
bonis  potuisscmus  satis^icere  quia  non  reperiantar  emptores  et  bene  sciont 
multi  ex  dominis  beluetijs,  quod  obtuliiniis  bona  rebeiliam  et  etiaoi  Tenditionem 
bonorum  nostronim  sed  non  piaeuit  eis  aeeeptare  nee  nos  rt  diximi»,  reperirout 
emptores,  preterea  de  froetibus  non  erat  tanta  gamma,  qnod  posset  multom 
iuaare,  qnia  opus  etiam  fuit  et  est  eom  illis  intertenere  partim  illos,  qai 
fuerunt  nobiscum  in  passionibus,  et  partim  aJios  semitores  nostros  de  nobis 
benemeritos  et  qui  nobis  seruiendo  adeo  consumpti  siot,  rt  nisi  cnm  baiusmodi 
bonis  a  nobis  datis  essent  adiuti,  remansissent  destraeti  nee  possent  seruire.  Et 
si  circa  ista  et  alia  referireotur  p*^  D.  res  sieut  sunt  pro  bonitate  et  pmdentia 
sua  co^oseerent  nos  non  mereri  eulpam. 

Tertio  M^g'^  V.  nobis  declararunt  mentem  et  desyderiuro  p'"^  III.  D.  Con- 
federatonim,  protectonim  et  patrmn  nostronim  rt  in  areibus  Mediolani  et 
Cremone  ponamus  quidem  nos  eastellanos,  sed  quod  in  eis  teneamua  pediat 
quas  dabunt  nobis  p"  domini  pro  Ulamm  custodia,  qui  tarnen  faciant  nobit  iura- 
mentum  et  bene  intelleximas  causas  et  rationes  a  Dominis  Confederatis  medio 
vestro  adduetasy  instant  vt  hoc  agamus  et  quare  de  solis  peditibut  heluetijs  ad 
dictarum  arcium  custodiaro  confidare  debeamut  et  non  de  subditis  nostrit  dcc  de 
tIüs  alijs  sicuti  de  heluetijs.  Intelleximus  etiam  dieta  Testra  ad  demonstrandum 
non  debere  dare  fidem  malis  suasoribus  apud  nos,  quod  ipsi  D.  Confederati 
ipsas  arces  pro  se  etc. 

Fatemur  bonos  confederatos  protectores  et  patres  nostros  verissima  dicere 
de  maximis  et  fidelissimis  operibus  suis  pro  nobis,  que  non  solum  nobis  sed  toto 
orbi  tam  clara  et  manifesta  sunt ,  vt  non  egeant  alio  testimonio,  aflfirmamusque 
preterea  nos  integram  fidem  et  confidentiam  in  ipsis  habere  et  semper  habitaros 
pe  persona  et  toto  statu  nostro  non  minus,  quam  ipsi  experti  sint,  nos  hactenas 
total iter  habuisse  et  hoc  idem  relinquemus  mandatum  posteritate  nostra,  si  deus 
illam  nobis  concedet  et  ad  testandam  hanc  plenam  confidentiam  nostram  et  pro 
maiori  demonstratione  gratitudinis  anirai  nostri»  desiderium  nostmm  illud  esset, 
videre  res  christianitatis  et  precipue  Italic  et  Status  nostri  ita  quietas  et  securas^ 
quod  possimus  personalitcr  accedere  ad  patrias  p'*"**  Dominorum  ad  illos  veluti 
optimos  patres,  quibus  tantum  debeamus  risitandos,  sicuti  speramus,  Deura 
nos  aliquando  voti  nostri  compotes  facturum  >  proter  hec  persuadeant  sibt 
p"  D.  patres  nostri  non  esse  nee  unquam  fere  in  potestate  alicuius  mortaüs  nobis 
persuadere  vt  vllum  suspitionem  aut  difTidentiam  habeamus  de  eis  nee  circa 
dicta  castra,  nee  circa  alia,  vt  autem  bene  correspondeamus  p*^  D.  volumos 
etiam  nos  libere  et  sincerc  aperire  eis  et  M*^  V.  que  nobis  occurrunt 

Proponunt  nobis  p"D.  etMag'''*V.hoc  factum  de  castris  Mediolani  et  Cremone 
adhunc  fincm,  quodsint  diete  arces  securiores  pro  nobis  et  ne  fiat  nobis  proditiosi 
sintineisalij  peditesquam  heluetij  et  etiam  nesialiterfiat,ostendarousdiffidentiam 
de  eis.  Consideranda  sunt  que  bonaeuentura  sintD.  heluetijs  et  quis  honorsi  fiat 
vt  desiderant  et  ex  alio  latere  consideranda  sunt  inconvenientia  que  aliqui 
demonstrant  iminere  si  ita  fiat  et  in  hoc  rogamus  M*"'**  V.  vt  velint  non  tamquam 
oratores  p'°""*  Dominorum,  nee  tamquam  habeittes  hanc  particularem  commis- 
sionem  petendi  nomine  eorum,  quod  sopradictum  est  de  dictis  areibus, 
sed  tanquam  boni  et  sinceri  consiliari  comunes  prefatorum  Dominorum  et 
nostri  et  sicuti  conuenit  inter  patres  et  filios  velint  simul  nobiscum,  sicuti  nos 
sincere  cum  eis  facemus,  disputare,  considerare  et  consulere  pro  facienda  illa 
resolutione,  que  melior  sit  pro  nobis  et  pro  ipsis  Dominis  Confederatis  cum 
vtriusque  ibrtuna  comunis  esse  debet  et  cum  R"**  et  111*"*  D.  Cardinalis  Sedu- 
nensis  sit  illius  virtutis  prudentie  et  sinceritatis  note  omnibus  et  compatriota 
p**"»  Dominorum  et  eis  deditissimus  et  cupidissimua  conseruationia  nostre   ei 


87 

sittus  nostri,  cains  reeuperandi  etitm  ipse  fuii  procurator  et  minister  tanquam 
boDut  pater  noster,  rogamus  suam  R*~  D.  et  M^  V.  vt  ipse  etiam  intenieniat  et 
mdtntiet  ad  istam  bonam  deliberationein  faciendam. 

Circa  dubium  quod  habent  D.  confederati  ne  8.  nos  ponamus  in  dictis 
arcibus  alios  pedites  quam  Heluetios  considerandum  est  quod  posuimus  libere 
personam  et  statum  nostrum  in  manibus  ipsorum  et  fuit  in  potestate  ipsonim 
facere  quiequid  voluissent  et  cum  tam  virtuose  et  fidelissime  fecerint  que  Om- 
nibus nota  sunt,  preterea  cum  nos  babeamus  eentum  beluetios  in  quorum  manu 
continuo  persona  nostra  est,  nullus  debebit  dubitare  quod  diflidamus  etiam  ponere 
in  potestate  ipsorum  peditum  beluetiorum  dicta  duo  castra  quia  centies  baliemus 
eariorem  personam  et  riiam  nostram  qusm  castra. 

Quantum  ab  dnbium  proditionis,  si  illa  castra  sint  in  manibus  aliorum  quam 
beluetiorum»  non  negamus  quin  beluetij  proter  multa  magisplacerentnobis  si  non 
essent  consideranda  inconuenientia  que  infrascripta  erunt  Sed  facile  potest 
prouideri  buic  periculo  proditionis  de  qua  demonstrant  p*'  D.  Confederati  dubi- 
tare, quia  et  si  non  negamus  fuisse  multos  in  dominio  nostro  non  bonos,  et  qui 
affecti  fuerint  et  forte  etiam  adbuc  sint  bostibus  nostris^  tamen  maior  pars  affecta 
fuit  et  est  domui  nostre  et  nobis  et  multi  aiiqua  fecerunt  potius  timore  quam 
mala  Toluntate  plurimi  etiam  totaliter  nobis  dediti,  ita  quod  facillime  non  solum 
numerum  necessarium  ad  custodiendas  dictas  arces,  sed  longe  maiorem  non  de 
centenarijs  sed  de  milibus  bominum  eligere  possemus,  qui  erunt  optimi  et  fidelis- 
airoi,  nee  de  boc  dubitent  D.  beluetij,  et  sie  boc  modo  prouisum  esset  buie  peri- 
culo quod  ostendunt  temere.  preterea  in  particulari  D.  Siluius  Sabellus  et 
pedites  illi  circa  obsidionem  castri  Mediolani  ita  diligenter  et  magna  virtute  et 
fide  se  gubernarunt,  quod  Galli  qui  sunt  in  Castro  vnquam  habuerunt  aliquod 
subsidium  nee  aliqua  noua  et  multi  ex  ipsis  Gallis  quando  voluerunt  exire  de 
ipso  Castro  fuerunt  ab  ipsis  peditibus  nostris  aliquando  capti,  aliquando  vulne- 
rati  et  scpius  interfecti  pro  quo  bono  guberno  et  fidelitate  Galli  nunc  venerunt 
ad  concordiam  de  deditione  castri,  vnde  domini  Confederati  possunt  esse  sicuri 
quod  si  in  dictis  arcibus  ponantur  dicti  pedites  erunt  bene  custodite  et  con- 
seruate. 

Si  iutem  consideratur  ad  fructum  etytilitatem  quam  habituri  sint  si  ponerent 
pedites  suos  in  dictis  castris  stipendio  nostro,  certe  parua  esset,  nee  deerimus, 
quando  occurret,  ?t  forte  cito  occurret  tantum  et  maiorem  numerum  beluetio- 
rum cooducere. 

Quantum  ad  illud  quod  dixerunt  Mag'^  V.  de  Imperatore  certe  et  dum 
fuimus  tot  annis  in  Germania  et  postquam  misit  nos  pro  recuperatione  status 
nostri,  semper  ostendit  se  in  omnibus  bonum  patrem  nostrum  et  sumus  etM'*  sua 
bene  contenti  et  securi ,  et  velint  ita  nobis  crederc  M***  V.  et  D.  Confe- 
derati. De  illis  autem  oHm  procuratis  ab  oratoribus  M^'  suc,  vt  iste  ducatus 
perueniret  ad  D.  Arcbiducem  M'*'D.  Orator  suus  apud  nos  residens  multa 
nobis  olim  dixit  circa  hoc.  Ille  nunc  vobis  loquetur  in  illa  materia,  pre- 
terea certificamus  Mag**"  V.  quod  p*"  Imperator  et  R"~  D.  Gurcensis  pluribus 
literis  nobis  et  p**  oratori  suo  scriptis  (sitne  (?)  R""  et  Hl.  Cardinalis  Sedu- 
nensis  bonus  tcstis)  semper  precipue  boc  adhortati  sunt,  vt  in  vnione  vobis- 
eum  perseueraremus  et  vobis  grati  essemus,  nee  potuisset  melius  nee  amantius 
pro  D***  Confederatis  scribere,  etp*"  Orator  suus  tum  proter  mandatumCe8.M*''et 
D.  Gurcensis  tum  quia  ex  familia  nobili  et  antiquissima  subditus  noster  Cremo- 
nensis  est,  educatus  a  pueritia  a  patre  nostro  et  continuo  nobis  (idelis,  non  possit 
melius  pro  nobis  operari,  et  etiam  totus  intentus  ad  vnionem  nostram  et  impe- 
ratoris  vobiscum  intertenendam.  Itaque  nee  de  M**  sua  Cos.  nee  de  ullis  alijs 
suspicemur  nisi  de  Gallis  et  Venetis,  contra  quos  speramus  auxilia  dei  et  bono- 
rum protectorum  et  patrumetconfedrratorum  nostrorum,  dominorum  beluetiorum 
ac  aliorum  principum  cbristianorum  talia  fieri  quod  ita  homiliabuntur,  quod  non 
poterunt  nobis  nee  posteritati  nostre  nocere  et  ad  bunc  finem  precipue  pro  conserua- 
tione  nostra  in  hoc  statu  procurata  est  a  S"*  D.  N.  etaCes'M"etaregibusArago- 
nam  et  Anglie  illa  confederatio  nota  p**'  Dominis  heluetijs  et  M*^  V.  cum  inclu- 
sione  nostra  tanquam  de  capite  principali.  In  qua  etiam  digna  ratio  habetur  de 


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p***  Dominit  heluetijs  sperainus  cito  fore  totalem  conclusionem,  quam  non  dubi- 
tamus  p***  D.  Heluetios  bonos  patres  et  confederatos  noslros  prcgiatam  habi- 
turos  et  quam  primum  aliquid  eertc  habuerimus  significabimus  eis. 

Ex  alio  latere  si  in  istis  arcibus  ponerentur  pediles  heluetij,  considerand«m 
est  que damna  possent  nobis  sequi  et  que  inconuenientia  succedcre  possent  sicuti  plu- 
rimiex  diuersis  partibus  monent,  ad  quas  missa  fucnint  eapitula  sieut  dicitureon- 
clusoDiuinioni  inter  regem  Francic  et  Capitaneos  Dominorum  Heluetiorum  de  quo 
traetatu  eapitulorum,  cum  nullahaetcnus  nobis  facta  fueritparticipatioap*^*D.Con- 
federatisnon  possumusvere  dicerequid  contineantetcredirous  p'*'D.  illa  non  com- 
municasse  nobis  vt  prius  intclligerent,  quäle  fundamentum  esset  in  illis,  et  quae 
esset  voluntasRegis  Franciae  circa  illa.  Sed  cum  aliundc  nobis  missa  essent  Taria 
exemplft  vidimus  in  omnibus  rnum  articulum  continentera,  quod  Galli  deberent 
arces  Mcdiolani  et  Cremone  ad  manus  D.  Heluetiorum  et  nullam  in  illls  articulis 
esse  mentionem  de  nobis.  Et  vltra  illud  etiam  Galli  diuulgarunt  Romae,  quod 
ctiam  D.  Heluetij  dedararent,  cui  spectaret status  noster  et  alia  mulla.  Et  nihilominus 
nos  non  babuimus  nee  babemus  vllum  dubium  neque  vllam  suspitionem  de  p*^  D. 
Heluetijs ,  neque  vnquam  possemus  habere.  Considerantes  ad  maxima  et  fidelis- 
sima  Opera  sua  preterita  et  quod  persona  nostra  et  totus  status  fuit  in  potestatc 
ipsorum  et  quod  si  fuissemus  vnicus  filius  suus  dilectus,  non  potuissent  aman- 
tius  facere  et  continuo  persuasimus  et  persuademus  nobis>  quod  intentio  D'**^ 
Heluetiorum  fuerit  et  sit,  quod  si  illa  eapitula  sua  facta  cum  Gallis  apud  Diui- 
nionem  habuissent  locum,  quod  ex  vna  manu  acciperent  dicta  castra  a  Gallis 
et  cum  altera  manu  subito  nobis  restituerent  illa.  Tamen  vndique  et  ex  Roma  et 
aliunde  multa  de  suspicionibus  ob  illam  capitulationem  et  ob  ea  diuulgata  a 
Gallis,  que  nos  bene  credimus  esse  falsa.  Et  nihilominus  talis  suspitio  et  vmbra 
ita  posset  tieri  apud  principes  cbristianos  quod  possent  oriri  mali  effectus  et 
precipue  nobis  et  statu!  nostro  valde  damnosi  sicuti  pro  prudcntia  sua  D*' 
Confederati  poterint  cogitare  quoniam  zelotypia  statuum  est  longe  maior  quam 
mulierum  et  vironim  et  pro  testimonio  buius  rci  orla  est  tanta  suspectioRome  ex 
illa  capitulatione  missa,  credimus  ita  procurantibus  ad  malum  ßnem  Gallis,  quod 
s"""  D.  noster  cum  valdc  esset  rogatus  ab  oratoribus  nostris  vt  tandam  iuxta  nobis 
sepe  promissa  restitucret  nobis  Parmam  et  PIncentiam  fecit  hanc  firmam  con- 
clusionem, quod  si  heluetij  dimittant  libere  in  potestatc  nostra  predictas  arces 
et  si  perseuerabunt  p"  D.  heluetij  in  suo  bono  animo  erga  nos  etiam  S^  sua 
restituet  nobis  subito  Parmam  et  Placentiam.  Sed  si  non  habcamus  dictas 
arces  non  vult  nobis  dictas  ciuitates  restituere  et  melius  esse  vt  ecclesia  teneat 
quam  quod  postquam  nobis  illas  restituerit,  simus  in  perieulo  illas  simul  cum 
residuo  status  nostri  perdendi  et  circa  hoc  scribunt  nobis  mulla  oratores  nostri 
non  solum  a  S'*  sua,  verum  a  multis  alijs  esse  significata  et  si  non  habcamus 
dictas  ciuitates  male  nobis  res  nostre  erunt  proter  multa  et  precipue,  quia 
desunt  nobis  pro  expensis  ordioarijs  anni  fuluri,  siue  quibus  frui  non  poterimus 
ducentum  et  septuaginta  milia  ducatorum. 

Multis  etiam  ex  subditis  nostris  orta  est  suspectio  et  vmbra  ex  supra- 
dictis  nouis  adeo  quod  nisi  prouideatur  vidcjicet  uisi  quod  arces  modo  muni- 
antur  ut  tollatur  a  subditis  nostris  illa  suspitio  et  nisi  habeamus  Parmam  et 
Placentiam  iudicium  prudentium  est  quod  res  nostre  non  sint  bene  et  erit 
defectus  exactionis  reddituum  nostrorum  ordinariorum  nee  poterimus  amplius 
pecunias  extraordinarias  colligere  sine  quibus  non  poterimus  satisfacere  obli- 
gationi,  quam  babemus  erga  ipsos  dominos  coufederatos  nee  substinere  staturo 
nostrum  et  si  arces  non  ....  bene  ....  sicuti  suprascriptum  est  ees- 
sabit  uei  deficiet  restitutio  Parme  et  Placeatie,  que  esset  ultima  et  breuis  ruina 
Status  nostri  proter  insuportabilia  onera  que  habemus  et  boc  modo  periret 
bonum  opus  p**^*^  D.  Confederatorum  et  ruet  status  noster,  quem  ipsi  recupe- 
rarunt  et  si  arces  (de  presente)  libere  muniantur  cum  restitutio  p**"**  ciuitatum 
nostrarum  fiet  et  videbimus  quod  vltra  alia  bona  habita  medio  p.  D.  Heluetiorum 
etiam  nunc  habemus  restitutionem  dictarum  ciuitatum.  Cum  autem  res  ita  se 
habeant  opus  est  vt  fiat  vna  bona  et  matura  consideratio  sicuti  rogamus  M*^  V. 


80 

▼tvelint  facere,  sicuti  sitperius  diximos  et  tanquam  boni  consiiitrij  prefa- 
torum  D.  et  nostri  consaiere  et  iuuare  id  bona  determinatione  buius  rei  de 
eastris  ad  comune  bonum  pref.  Dominonim  et  nostrum  considerando  etiam 
quod  dicta  easira  teneamus  manita  sabditis  nostris  poteruni  p''  D.  Confede- 
rati  reputare  et  si  ipti  habuarunt  quantum  pertinet  ad  unam  firmam  et  indis- 
solabilem  mionein  cum  eis,  in  qua  constanter  perseueraturi  sumns  vsque  ad 
mortem  et  si  forte  Mag*^  V.  respectum  aliquid  dicere  vel  consulere  nee  velient 
id  nobis  dicere,  saltem  rogamus  Af**  V.  vclint  omnia  ista  accuratc  significare 
p*^  D.  suis  et  eis  scribere  libere  iudicium  v^strum  sicuti  ratio  eis  persuadebit 
pro  majori  comuni  bono,  sicuti  nos  per  proprios  nancios  significabimus  D. 
Elaetijs. 

Quarto  circa  solutionem  quarte  pagine  rogamus  M***"*  V.  velint  bene  eonsi- 
derare  intolerabilos  impensas  hactenus  habitas  in  vno  anno  supra  vnum  milio- 
num  et  centum  mille  ducatorum  a  sabditis  nostris  exactonim  et  considerent 
etiam  qua  supradiximus  de  impensis  iminentibus  et  de  defectu  ducentum  et 
septuaginta  mille  ducatorum  pro  anno  futuro  et  considerent  etiam  extremi- 
tates,  in  quibus  sunt  subditi  nostn»  que  non  possent  esse  maiores,  propter  quas 
indigeremus  termino  doonim  vel  saltem  vnius  anni  et  ne  ex  dilatione  solutionis 
illi  boni  beluetij   tam  de  nobis  benemeriti  sentiant  damnum  cssemus  content! 

3uousque  fieret  solutio  dare  eis  quinque  pro  centenario  vel  siouti  Concor- 
aretur.  Sed  ex  alio  latere  nescimus  etiam  quantum  illorum  bominmn  neces- 
silate^  concedere  possent,  rogamus  etiam  Mag**^  V.  vt  circa  lioc  velint  etiam 
nobis  conaulere  et  iuuare  nos  ad  vnam  bonam  et  conuenientem  dctermina- 
tionem  et  conclusionem  et  si  ipsi  forte  non  possent,  saltem  iuuent  nos  apud 
pref^  III.  D.  Confedcratos  protectores  et  patres  nostros  earissinios,  vt  fiat  vt 
conteutentur  et  bene  satisfacti  remaneant  de  eo  quod  facere  possumus. 


Brenner*schc  Actenstficke  aus  dem  Archive  von  Asparn    an  der 

Zaya.  1637 -i654. 

(Schluss.) 
Linz,  10.  November  1644. 

Dero  Hoch'  vnd  Wolgebomen  Vnserm  Lieben  getrewen  Seyfrid  Leon- 
hart  Breiner,  Freyherm  zu  Stubing,  Fladnitz  vnd  Rabenstain,  Edlen  Herrn  zu 
StStz,  Erb  Camerern  in  Österreich  Vnder  der  Ens,  Vnserm  Hoff  Kriegs  Rath 
vnd  general  Landt  Obristen  Vnder  der  Enss. 

Lieber  Preiner,  Ihr  werdet  aus»  meiner,  denen  gesambten  St&ndten  be- 
schehenen  Proposition,  berait  mit  mehrerm  vernoroben  haben,  wass  mich  zu 
Aassschreib:  Vnd  anstellung  gegenwertigen  Landtags  bewogen,  Vnd  dass  der- 
selbe bey  ietzig  vorstehender  grossen  feindtsgefahr,  allain  dahin  angesehen, 
wie  dass  Landt,  vnd  dessen  getrewe  StSndt,  vor  solcher  zeitlich  vnd  genueg- 
samb  geschuzt ,  vnd  noch  ferrers  vor  aller  feindtlichen  Vergwaltigung,  in 
gueter  Sicherheit  conseruirt,  vnd  erhalten  werden  mögen.  Wan  mir  dan  wol 
wissent,  dass  Ihr,  alss  ein  Vomembes  Landts  Mitglid,  bey  denen  gesambten 
Stindten,  zu  wörcklicher  erlangung  der,  in  obberürter  meiner  Proposition, 
gestelten  begebm,  vor  andern,   mit  Ewerm  Ansehen,  vnd  dexteritet,  vil  coo- 

rrim  vnd  mitwurcken  könneL  Alss  begehre  Ich  an  Euch  hiemit  gnedigist, 
wollet  es  mit  Ewern  vernunfftigen  Consilijs,  vnd  gueter  einrathung,  dahin 
luvermitJen  vnd  zubringen.  Euch  embsigen  Vleisses,  vnd  eufers  angelegen 
tein  lassen,  damit  Ich  Meiner  begehrn,  sowol  in  der  haupi-  alls  neben  Pro- 
position, vollstendig,  vnd  ohne  vilen  replicierens,  vnd  Schritten  wexlens,  dar- 
durcb  nur  die  Zeit>  mit  offtmaligem  Verlust,  viler  guten  oceasionen  vergebens 
hingebracht  wirt,  mit  dem  allereheisten ,   wegen  der  Pferdt ,   vnd  anticipato 


90 

d»M  werck^  mb  der  lH>b««  »Mk.  sad  peftkr  vill«A,  akca  les^efB  sasUnt  udlit 
erdaldet,  g«vehrt  werde,  IbMes  d*a  n  Emeh  aie'n  Msderbares  g»edigutes 
Vertrawen,  md  lek  dbe  kexanre«de  Witfalnifkeit,  wui  aJlea  Kiiter-  vad 
Laadtslerstliebe«  gmadea,  vumit  M  Eaeh  iedeneit  volgcwo^es,  luBwidcr 
watrkhemmtm  nieht  TsdeHttSca  will  Datwa  Lraz  des  10.  Norenbris  1644. 

Ferdinafid  m  p.  (Orifiaal.) 

Wies,  18.  Aafiut  1651. 

Dem  Botk-  oad  WaU^eboraea.  Vasena  Liebe«  getrewea,  Seyfridt  Cbri- 
•topb  Breioer»  Frerherra  za  Stübia^.  Fbdaits  vad  Rabcasteta.  Edlea  Herrn 
auf  St2ta  rad  Asapen  Obristea  Erb  Camerera  in  Ötterreieh  rader  der  Eass, 
Rittera  des  Ordens  Toa  Goidea  Flass,  Vaserm  frebauabcn  Ratb  Tod  Camerera. 
Ferdiaaad  der  Dritte,  roa  frattea  frnndea,  ErwöhJter  Römiseber  Kaiser,  ra 
allen  Zeitten  Mebrer  deas  Reiebs  ete. 

Hoeh-  rmd  Wol^ebomer,  Lieber  i^treäer.  Da  bast  dieb  gehortambisC 
wol  zuerindem,  Wastmassen  Wir  dieb  iänirsthia,  aebea  aadem  Ynsern  getreaea 
LandUUadtea,  dieses  Vansers  Erxberzogtbombs  Österreieb  Vnder  der  Ennss, 
xalaistangder  Erbboldigna^.  fär  Unsersfreondlieb  ^liebsten  ältisien  Sobns^dess 
zae  Haagam  nid  Böbaimb  Königs  Liebdea,  aof  den  Viertiea  negsUingebenden 
Monaths  Septembris,  alhero  beMbriebea.  Dieweiln  dan  aucb  eine  soaderbahre 
Nottnrfft  sein  will,  das  da  dieb,  wegea  deines  trageadea  Obristen  Erb  Landt 
Camerer  Ambts,  in  aigner  Persoa  darbey  befundest,  vnd  dasselbe,  wie  es 
Ton  Alters  berkomben,  md  gebreäebig,  bedienest. 

Als  Beueblen  Wir  dir  biemit  gnedigst,  das  du  aof  obberübrten  Tag  dicb 
Persdnlieh  albie  gewiss  einfundest,  Vad  obgemeltes  dein  Ambt  würfcblich  be- 
dienest, dieb  auch  ausser  wissentlieben  Gewalts  gottes,  damon  nichts  abhalten 
lassest ;  Im  fall  da  aber  etwo  Leibs  Schwaeheitbalber,  nieht  abkomben  khantest, 
iemandt  andern  deines  geschlcchts,  md  deme  es  sonsten  nach  dir  gebühren 
wurde,  bedieouog  deines  Ambts,  abordnest;  An  deme  besehicht  Vnser  gne- 
digister  Willen  vnd  Mainung,  Vnd  Wir  seindt  benebens  dir  mit  Kaiserlichen  rnd 
Landtsfurstlicben  Gnaden  Wolgewogen. 

Gebeo  in  Vnserer  Statt  Wienn  deo  Achtzehenden  Augustj,  Anno  Sech- 
zehen  Hundert,  Ain  md  Fünffzig,  Vnserer  Reiche  des  Römischen  im  Fünff- 
zehenden,  des  Hongarischeo  im  Sechs  vnd  Zwainzigisten,  vnd  des  Böhmischen 
im  Vier  ?nd  Zwainzigsten. 

Ferdinand  m/p, 

Joannes  Matthias  von  Goldeegfrehr  m^^.    Ad  mandatum  Sacrae  Caesareae 

Majestatis  proprium. 

J.  Khager  nvIP- 


V.  „Historischer  Atlas." 

Statistik  des  Mittelalters. 
Bischöflicb-Chiemsee^sches  Urbar  aus  den  Jabreo 

1486— 149S. 

Papier-Codex  des  XV.  JahrhunderU  in  Quart.  102  Blätter. 

Im  Besitze  des  Herrn  H*  von  S*.  in  SaUbarg. 

(Fortsetzung.) 

Auf  dem  perg  Newrewt 

Denar,  solid.  6,  lignal.  denar.  ZO  pro  addi-    hanns  (ausgestr.) 
i'ione  denar.  1K,  pull.  §.  Wilhelm  pueri  eiusdem  (aus- 

gestr.) Gorg. 


91 

In  der  Aw  new^rewt. 

Denar.  50,  pro  addicione  denar.  3'/s-  hanna  Idem  (ausf^eatr.) 

Wilhelm  pueri  eiusdem  (aas- 
gestr.}  Gorg. 

Engelpoltzlehen, 
Denar,  solid.  5,  pro  addicione  denar.  12Vs*       hanna  Idem  (auagestr.)  wil- 


halro  pueri  eiu8dem(ausgest.) 
Gorg. 


Sag. 


Denar.  60,  pro  addicione  denar.  5,  pull.  2.        Gorg  moser  (ausgestrichen) 

Cristan. 

Knewssniehen. 

Denar.  22,  pro  addicione  denar.  2,  pull.  1.       Erhardus    (ausgestr.)   Adam 

filius  saluo  Jure  coheredum. 

Entrisagkher  pratum. 

Denar,  solid.    4,  pro  addicione  denar.   10,   Erhardus  feyringor  (ausge- 
pull.  1.  strichen)    Adam  filius  saluo 

(Fol.  53.)  ^^^^  coheredum. 

Kalnpergerin  wisen  bei  Caprunn. 
Denar,  solid.  3,  pro  addicione  denar.  TV,.        Caspar  non  habet  Jus. 

Kirchprugk  am  rewt  pratum. 

Denar,  solid.  11,  pro  addicione  denar.  17^3«   Gonradus  nomine  vxoris  sue 
pull.  1.  dorothee. 

Mul  ob  Zell. 

Denar,  solid. 6,  pro  porco  denar.  60,  pro  addi-   Cristan    maisser   (ausgestr.) 
cione  denar.  20,  honorantia  denar.  8.  BartIme    krumegker  (ausge* 

strich.)  wolfgang  durch  u.  bei. 

Haberlehen  Ackher  ob  seil. 

Denar,  solid.  3,  denar.  20,  pro  addicione  denar.   Erhardus    pro   se    et   fratre 
9Vt*  pull*  2.  eiusdem    (ausgestr.)    Adam 

filius     saluo     Jure    cohere- 
dum. 
Pletxaw. 

Denar,  solid.  10,  lignal.  denar.  60,  pro  addi-   yppolitus  eisenreich  (ausge- 
cione  denar.  2$,  pull.  1.  strich.)  Johann,   saluo  Jure 

cohered.  (ausgestr.)  lienhar- 
dus  Eusenreich. 

Auf  dem  puhel. 

Denar,  libr.  1,  lignal.  denar.  20,  pro  addicione 
denar.  20,  pull.  2.  hanns. 

Ain  guet  auf  dem  Statn  empt.  93. 

Denar,  solid.  12,  denar  24.  ruprecht 

CFol.  54.) 


Curia  kalnperg  enni 
Deoir,  libr.  T,  d«nkr.  30. 


Jehinnet  filius  94-  Conrad 
Katoperger  2,  p*rt.  (ausg«- 
Blririi.)  iniche)  tertiam   pir- 


Oberkdoporg  noanm  predium. 
Denar,  libr.  1. 

gestr.)  Criatanua  fraUr. 
miehel  samer. 

Von  dorn  h»W8  lewlen  vnd  krautgarteo  »in  kiln- 
perft  »ergunnt  Anno  8». 
Denar,  solid  «. 

Wagwiaen. 
Denar,  libr.  6. 

Von  dem  hiui  und  kraulgarten  Toler  dem  kaln- 
pei^  vergunnt  89. 
Denar.  60. 

beinricus   Storer  (auagMtr.) 
woifgsngua  Sutor  93. 

"Id   (""■'•'•benij«,. 
Jobanncs  veilegher. 

Oiwisen  (bod  habent  Jus  *d  pr«lum> 
Denar,  solid.  14. 

conradus  garlner. 

Vischerl. 
Denar,  libr.  S. 

pfleger  ui  Vischoren. 

Gaoeehwisen. 
Denu-.  solid.  10. 

Denar,  libr.  1. 

(Mit  anderer  Schrin.)  Zu  dorfbei  Salfeldcn  von  namerhaws  md  wegacker 
auch  ron  «inen  Egarlen  vnd  Acker  vber  dem  weg  vnd  von  ainero  krautearten 
deoar.  libr.  l.denar.  40. 

(Fol.  58.) 

Wisen  hei  der  Wagpniek. 
Denar.  12. 

andreaa. 

Kuewiaen. 
Denar,  libr.  S. 

bal  der  pfleger  lu  Vischoren 
für  purekhuet 

Alpis  in  viseboren  birtpach. 
Denar,  libr.  2. 

Rotmoi  pawn  gartenvndkrautgarten  in  viscbon 
tenet 
Denar,  libr.  i. 

Die  baualewt  rndterm  Oslos  viacbor 
Denar,  libr.  8,  denar.  30,  rt  sequilur. 
Andreas  denar.  lolid.  18. 
Liendl  denar.  solid.  18. 


93 

Liendl  denar.  solid.  11. 
Gorg  smid  denar.  solid.  11. 
Jacob  denar.  solid.  7. 

lu  Parroehia  puesendorf.  Pnesendorf. 

Aufhawsen  decima. 
Denar,  libr.  8.  tenet  prefeetos  in  Vischoren. 

Decima  Aufmstain  als  mosen. 
Floren,  mg.  1.  Georgias  et  Johannes  hanns 

frostl  (aasgestr.)Go8ch  altero 
anno. 
Mosen  Swaig. 

Denar,  libr.  7Vs.  lignal.  denar.  40,  pro  addic.   martinus. 
solid.  5,  pull.  4.  nicias  (ausgestrieh.)  quartam 

.-,   --.  part  petrus    (ausgestr.)  et 

''^*'''  ^'-^  hanns  Gösch  %  Viertel  me- 

dietatem  et  Georg  et  Johann. 

hanns  frostl  medietatem. 
Georg  et  Johann,  mediet.  et 
Uintterwald  Swaig.  %  Viertl. 

Denar,  libr.  5,  pro  hirco  solid  3,  lignal.  denar.  Symon  filius  medietatem. 

40,  pro  addicione  solid.  3,  denar.  17%,  pull.  6.  Georgius  3  partes  (ausgestr.). 

Nota  ad  illam  Swaigam   eolligitur  bona  decima  woifgangus  gener  quartam  par- 

totalis  de  quinque  domibus  vt  infra  Fol.  88.  con-  tem  et  katherina  Txor  quartam 

tinetur  de  qua  colonus  nichil  seruit  domino  forte  partem. 
ex  inadvertentia  oflfitialiiim. 

Humersdorf  cum  Moleiidino  prediuro. 

Denar,  solid.  9,  lignal.  denar.  20,  pro  addi-    Margareta        )  medietatem 

cione  denar.  22%,  pull.  2.  Joachim  filius  )  (ausgestr.) 

,    ^  Cristan  de  pergam. 

Algen  obhumcrsdorf. 

Denar,  sol.  4,  Stewr  denar.  20,  lignal.  denar.    Emdrudis  (ausfirestr.). 
20,  pro  addicione  denar.  12,  pull.  2.  sigismundus. 

Summa  decimarum  oflIeijZell  siuc  vischoren  exciusa  decima  inTomerspaeh 
quam  habet  prefectus  pro  purokliuela  in  vischoren. 
Trit  mod.  12. 
Siligin.  mod.  36. 
Fabarum  mod.  1,  metret.  5. 
Ordei  mod.  2,  metret«  4. 
Auen.  mod.  94. 
Agn.  24. 
Qua  500. 
pull.  30. 
Floren,  mg.  19. 
Denar  libr.  38,  denar.  30. 

Plebanus  in  Saluelden  de  ecclesia  ibidem  denar.  libr.  SO,  Summa  rrbory  oflficij 
Zell  siue  fiscboren  inclus.  honorant  lignal.  et  addic.  et  excius.  porckhueta 

castri  vischoren. 

Denar,  libr.  110»  solid.  7,  denar.  2. 

pull.  87,  per  denar.  6,  faciunt  denar.  solid.  17,  denar.  6. 

Aucas  2  per  denar.  12. 

(Fol.  57.) 


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A%  *'.fi*a!  i*^t:ir.  14.  G-i^r  Wir«'. 

I/r  t»i3,t*  fci>f**Ät  <J^»ar.  24.  C««^«s  f»rt»er. 

katkenjB  Txar  ( >vsf  e<tr.). 
Ai«  ka-ti^  kofstat  d«mar.  6.  Cova^vs  rsTtaer. 

Am  r»i^«  dem^r.  12.  l^adBer. 

Wftp^eMim^  »«imI.  11  w«iiil  ^t«r. 

Dm  Vueke«  asf  de«  Z«!>rs«e  sol  di^cMa  400^  RewaMckeA*{md  iwcr 
taek«. 

8<ifliii»  Arramm  ia  Z^II. 
d^raar.  likr.  4,  deaar.  16. 

Item  aano  domtai  milletimo  aosafesiBM  die  dedaa  measis  Septembris  Cri- 
•taattf  et  Micbei  de  kawfpabel  se  apad  acta  coasistarij  Saltzeb.  sab  peoa 
ei^omDOt/^tionif  lateSeateatie  okligaraat  de  eeterQ  peqietats  temporibas  annn- 
»tim  eirea  fettan  8.  katberiae  tolaere  aaper  14  libr.  perner  speetaat  ad  Eccie- 
■tarn  Rewt  «extoni  reroaeiisefli  svper  qaoJibet  craeifcro  Rerereadissimo  domiao 
meo  Georf^io  Epiaeopo  Cbieaiefiai  eratque  syccanoriboa  vt  ipsi  dereliquocenso 
pertolunat  pro  emeiter.  wtrotkm»,  tf. 

Coloai  Boa  daat 
pro  viao  aeaao 
•eriptori  »eo  ofBtiali 
dMt  emcifemiD  moai. 


95 


Officium  Vallis  Zileris. 
In  parrochia  Rcwt. 
Hueb  predium. 
Veronent.  libr.  28. 

Ried  hueba. 
Veronens.  libr.  8,  Cruciferos  10. 

Hauspuhel  Uueba. 
Veronens.  libr.  44,  minus  crucif.  2. 


Zilerstal. 


hanns  (ausgestrichen)  Cristan 
banns  filius. 

hanns. 


Cristanut. 


de  prefato  censn  datur  in  Stifla  ad  lumen  Michel  anna  Txor  saluo  Jure 
perpetuum  ipsi  wispeck  Teronens.  libr.  14.  snroris  clare. 

(Mit  anderer  Schrift.)  Nota  coloni  de  hawspuhel  collifpint  annuatim  deci- 
mam  ad  eandem  curiam  in  parrochia  rewt  de  cultura  propria  plebani  in  rewt  et 
maltis  predijs  et  bonis  circa  vallem  cileris  que  valet  annuatim  comuni  estima- 
cione  floren.  Ren.  24,  necessarium  foret  Tt  eadem  domus  et  predia  scriberentur 
ex  nomine  ne  EpiscopatusChiemensis  decipiatur  percolonos  colligentes  eandem 
deeimam. 


In  parrochia  Fugen. 


Watach. 
Veronens.  libr.  2. 


Jannspcrg  habet  tres  partes. 
Veronens.  libr.  30. 


Obernstain  in  mitterdorff. 
Veronens.  libr.  17. 

Nidemstain  daselbs. 
Veronens.  libr.  17. 

Homlehen. 
Veronens.  libr.  8. 

Kinderlehen. 
Veronens.  libr.  8. 

In  parrochia  Zell. 

Ramsaw. 

Veronens.  libr.  6. 

Strass. 
Veronens.  libr.  12. 


dorothea. 


petrus  Rlisabet  rxor  Thomas 
Elisabeth  filia  hanns  Gruen 
(alle  ausgestr.)  rrsula  filia. 
Oswald  Cristanus  (ausgestr.) 
Johannes  Rarbart  rxor. 


margaretha. 
leonhardus  winkler. 


Elisabeth  (ausgestr.)  lienliart 

Zeller. 

leonhardus  Stockh. 

margareta  (ausgestr.) 
Anna. 


Anna. 
Johannes. 


Cristanus. 


Thomas  medietatem. 
Thomas  neid  et margr et  (aus- 
gestr.) peter 
Michel  Sin. 


96 


Nesst  Swaig. 

Veronens.  libr.  30,  et  pro  kachenrind  tertio    heinricos  (ausgestr.)    Simon 
anao  Veronens.  libr.  4.  filius. 

Conradus  (ausgestrichen} 
rpQi  ((3.^  filij    Sebastianua,    Katherina 

Barbara.* 

Distelberg  auf  der  Eben. 

Veronens.  libr.  28,  et  pro  kuchenrind  anno   Nicolaus         )  quilibet  1  >4 
tertio  Veronens.  libr.  4.  tbomas  )       partem. 

petrus  medietatem. 


Niderkogel  Swaig. 


thomas  quartam  partem. 


Veronens.  libr.  16.  heinric.   (ausgestr.)    Cristan 

tenkh  elisabeth  vxor. 
vincentius. 

Cristan  Scheirer  (ausgestr.) 
medietat  oberkogel  et  nider- 
kogel drittail. 
hanns  Strasser. 
Oberkogel  Swaig. 

Veronens.  libr.  10.  petrus  (ausgestr.)  Wolfgang. 

kathrey  Cristani  Tenk. 


iocbter  ?nd  Ir  hawswirt. 
hanns  kawfleitt 


Joch. 


Veronens.  libr.  15  et  pro  kuchenrind  anno 
tertio  Veronens.  libr.  4.  Cristan  Noll. 

Decima  in  pranberg  et  circa. 

Veronens.  libr.  40.  Jo»chimtreutinger(ausgestr.) 

habet  inscriptioncm  heredita- 
riam  a  domino  Johanne  Rhser 
Episcopo  Chiemensi  Cristofl* 
hueber. 

Summa  Vrbory  in  Vulle  Zilleris. 

Veronens.  Marc.  29,  pcrner  libr.  7,  crucif.  8,  faciunt  denar.  libr.  59,  sol.  4, 
denar.  8.  Accrescentia  ibidem  super  quolihot  crucifero  Veronens.  1,  faciunt 
denar.  libr.  H,  solid.  7,  ilenar.  6,  veronens.  2. 

Accrescentia  super  14,  libr.  perner  que  danfur  ad  lumen  wisseck  de  Curia 
hawspuhel  denar.  solid.  4,  denar.  12,  veron.  3,  de  hornichenet  kindcrlehen  vItra 
priorcm  censum  pcrner  libr.  8,  faciunt  tot  Sunim:im. 

Denar,  libr.  73,  solid.  4,  denar.  24. 

(Pol.  64.) 

(Fortsetzung  fulgl.) 


Ao5  iltT  l(.  k.  Hof«  aail  Slaalsdrockcrei  sa  Wien. 


^  6.         NOTIZENBLATT.         isss. 


Beilage  im  Arcliif  für  Kunde  Asterreichischer  Geschichtsqiellen. 

Heriusgegeben  von  der  historischen  Gomnüssion 

kaiserlichen  Akademie  der  WisseDSchaften  in  Wien. 


L  Literatur. 

jpMissions  diplomatiques  de  Corneille  Doplicius  de  Schepper,  dit  Scepperus, 
«Ambassadeur  de  Christiem  11.,  de  Charles  V.,  de  Ferdinand  I.  et  de  Marie» 
i^reine  de  Hongrie ,  Gouremante  des  Pays-Bas,  de  1523  a  1555,  par  M.  le 
«Baron  de  Saint-Genois,  Professeur-Bibliothecaire  de  l'Universite  deGand, 
«et  G.  A.  Tssel  de  Schepper.  membre  des  Etats  de  la  proTince  d*Oyer- 
«yssel  (Pays-Bas).  Bruxelles,  M.  Hayez,  imprimeur  de  l*Academie  royale  de 
«Belgiqae.  Rue  de  TOrangerie.  16.  1856.  4o,  P.  3 — 9.  Avant-Propos  (B.  de 
«St  Genois*).  P.  11  —  19.  Introdoction.  P.  21  Missions  diplomatiques  de  Corneille 
Daplicius  de  Schepper,  dit  Scepperus.  Premiere  Partie — jusque  p.  104.  — 
Deuxiime  Partie.  Journal  de  rAmnassade  de  Corneille  Duplicius  de  Schepper. 
P.  105— (118)  (25.  Juni  [maji]  1533  —  3  Junü  1535)  —  P.  222.  Piece  ju- 
atificatire  — 1529.  20  Augusti.(ad  P.  30)  P.  —  223— 224.  —  Table  alphabetique 
des  Mati^res  contenues   dans  ce  memoire  P.  225 — 231. 


Herr  Baron  von  Saint-G^nois  (Jules),  einer  der  thfitigsten  und  rerdiente- 
aten  Forscher  Belgiens  beschftitigte  sich  zuerst  im  J.  1846  mit  dem  berühmten 
Diplomaten  Schepper.  —  (S.  Les  Voyageurs  beiges.  Bruxelles,  1846—1847. 
2  Vol.  in  18.  — in  der  Sammlung:  Biblioth^ue  nationale,  «edit^e  par  M.  Jamar.** 
I.  p.  43 — 46.)  Damals  erwihnte  er  nur  dessen  zweite  Reise  nach  Konstan- 
tinopel, im  J.  1534;  —  er  kannte  die  Relation  von  der  ersten,  im  J.  1533, 
Boch  gar  nicht.  —  Ein  Seiten-Abkömmling  dieses  so  berühmten  Duplicius 
Schepper,  der  sich  seit  Jahren  mit  der  Biographie  desselben  beschäftigte, 
setzte  sich  mit  ihm  in  Verbindung,  Herr  G.  A.  Tssel  de  Schepper.  —  Doch 
sein  Plan  war  zu  umfassend.  —  Der  den  Wissenschaften,  insbesondere  der 
raterlindischen  Geschichtsforschung,  viel  zu  früh  entrissene  Archivar  Anton 
Ton  Gevay  verdfrentlichte  in  seinen  ^^Urkunden  und  Actenstücke  (n)  zur  Ge- 
schichte der  Verhiltnisse  zwischen  Oestereich,  Ungarn  und  der  Pforte  im 
XVT.  und  XVII.  Jahrhundert  ausjArchiven  und  Bibliotheken,  zwei  oflFicielle  Rela- 
tionen Schepper*s  überseinefGesandtschaften  nach  Konstantinopel  in  den  Jahren 
1533  und  15^."  Es  existirt  aber  ein  Diarium  des  Schepper  über  seine 
Mission,  das  bisher  ungedruckt  war.  Ein  unvollständiges,  rielfach  in  den  Namen 
Tenmstaltetea  Exemplar  hat  die  k.  k.  Hofbibliothek  zu  Wien,  Nr.  9026,  wel- 
ebea  G^y  eben  um  dieser  Fehler  willen  nicht  publiciren  wollte  (?)  <). 


*)  Herr  Baron  roa  Saiot-G^ooU  erhielt  dqrcb  meine  Vennittlon^    eine  Abschrift 
dicMS  Dttriaas. 

6 


98 

Belf^^eb«  G^Uhri^^  vi«  J.  B.  Harri»« ntius.  Va]«-na«  Aft^rr,  SnaJrr,  FaaU 
ro«ai«r   und  P»4|uo(  ipracbea  T«a  dietcr  ScbriA  iiftd  brdaaeiie«  4ie  Nickt- 

Vor  eimgfr  Zeit  faJid  Bardo  tob  Saiot-Oesois  ia  der  aia^exeieluieteA 
H-Atuittlua^  des  Herrn  CLevalier  C-iioibeH^B  za  Brmssel  eiae  BaMUchriA  diese« 
Dtanum» ,  deren  BeDütxang  ibm  sT^^^t^^^  vurde.  (PapierhandsdinA  des  XTL 
Jahrbandertf  in  Kleia^olio:  »ReeueiJ  da  TO}afre  da  S'  Corai]le  Daplex  Sekep- 
penift,  an  graad  Turck,  deserit  par  lar  mesme**  — ,)  Aaek  diese  AbsehnA 
t«t  ineorreet  —  aad  aiask.  —  Herr  Baroa  roa  Saiat-OeooB  ward  roa  Herni 
A-  Gbeldoif  ta  Gent  bei  der  Herausgabe  unterstützt  aad  rar  Beleacfataa|(  der 
diplomatisebea  Laai1>alia  Sebepper*»  vorden  seine  umI  Herrn  Tsselde  Scbepper*& 
Forsebna^eo  in  einer  Arbeit  reretnigt,  welebe  dea  erstell  Tbeil  der  vortie- 
geaden  Pnblieation  bildet  —  Ein  sehr  rerdieastiicbes  oad  wichtiges  Werk- 
eben.  — 

Wir  wollen  Eisiges  daraot  herrorbeben. 

Coraelius  Daplieins  de  Schepper  (Seeppems),  geb.  zu  Nienport,  im  nörd- 
liehen  Flandern  fNeoportnensis),  (auch  De  Dobbele?)  (r.Messager  dts  scienees 
bistoriques*  1856,  pag2 — 5 — 6j.Yon  einer  edlen  Familie;  seinGro$sr>ter  ~  Jean 

—  war  Viee-Admiral  Ton  Flandern,  „s^etait  rendu  eelebre  de  son  temps  par 
.la  part  qu'il  arait  prise  aux  gnerres  navales  sous  Philippe  le  Beau  contre 
„les  Anglais  et  le  due  de  Glocester.  D  arait  anssi  eombattu  sor  terre  eontre 
„les  Fran^ais.'^ 

„Ct  Jean  de  Sebepper  arait  en  de  son  manage  arec  P.  Winnoe  pln- 
„fieurs  enfants,  parmi  lesquels  Jesn  ou  Jacques  (Messager  18S6t  pag.  7---9}, 
„bourgmestre  de  Dunkerque  de  1511  k  1518  ^  et  qui  eponsa  en  secondes 
^noees  Gislaine  De  Sererin,  dont  naquit  —  ComeOle  de  Schepper.^ 

Seine  erste  Erziehung  erhielt  er  bei  seinem  Onkel  L.  De  Schepper« 
Pfarrer  ron  Ekelsbeke  (Escaudebecq)  ^^dans  la  chätellanie  de  Cassel,  depar- 
fement  du  Nord ;"  studirte  dann  zu  Paris ;  Dialektik  und  Physik  —  graduirt  — 

ßrimus  in  promotione^  (Sweertius,  Athenae  Belg.  p.  184.  —  Yal.  Andreas, 
ibiioth.  Belg.)  (Lor.  1623,  p.  208)  —  (Sanderus,  Flandria  illustraU,  L  UU 
p.  338). 

Der  junge  Doetor  blieb  noch  einige  Zeit  zu  Paris,  studirte  Sprachen, 
Geschichte,  Mathematik,  Astronomie.  —  Nach  seiner  Rückkehr  ins  Vaterland 
ging  er  nach  Löwen  «eomme  le  prouvent  ses  discours  quodlibetiques  pro- 
nonc^  k  eette  epaque**  (Paquot,  Bist,  litt  des  Pays-Bas,  t  XU,  p.  21^5). 

,3'U  ^Aot  en  eroire  le  temoignage  de  ses  contemporains.  De  Schepper 
jyezcellait  surtout  dans  Thistoire  et  les  matheraatiques.  II  s*acqoit,  en  outre, 
jyune  teile  renomm^  par  sa  eonnaissanee  des  langues,  qu*  Erasme  n*hesita  pas 
„i  ranter  sonerudition.  Scepperus,  dit-il,  praeterquamquo  d  in  omni 
„disciplinarumgenereversntus  est,  pari  facilitate  etsolutam 
„orationem  texit  et  Carmen.^  (D.  Erasmt  Opera  omnia,  t  I,  p.  1012. 
(Lugd.  Bat  in  Fol.  1703.) 

1520  finden  wir  ihn  schon  xu  Brügge  (Bniges),  verheirathet  mit  Elisa- 
beth Donehe,  aus  einem  der  berühmtesten  GescfaJechter  Flanderns.  (Messager 
des  scienees,  1856,  p.  8.) 

Bald  darauf  trat  er  in  die  Dienste  König  Christiem  11.  ron  Dänemark, 
dem  er  sich  mit  grosser  Hingebung  widmete;  als  Secretär.  —  (1523).  König 
Christiem  U.  suchte  Tergeblich  die  GouTcmeurin  Margareth  sur  Ausrüstung 
einer  Flotte  zn  seiner  Hilfe  su  bewegen ,  er  ging  also  im  Juni  1523  nach 
London,  um  die  Unterstützung  K.  Heinrich's  VII.  zu  erhalten.  Der  kais.  Gesandte 
zu  London,  Seigneur  de  Praet,  drückt  sich  in  seinem  Rapport  über  die  Ankunft 
Christiem*s  in  London  so  aus:  „Un  jeune  bomme  de  Dunkerque ,  astrologue 
9et  k  demi  de?in,  lequel  commence  k  aToir  grand  credit  vers  luy"  (Alt- 
meyer, Relations  commerciales  et  diplomaliques  des  Pays-Bas  a?ec  le  Nord 

—  pp.  107,  138). 


99 

De  Schepper  publicirte  im  Jahre  1523  ein  Büchlein  gegen  die  Astro- 
logen: ^Assertionis  fidei  adversus  astrologos  libri  sex.  Y.  Messager  des 
science«*'.  1856,  p,  16.  — 

Christiern  11.  richtet  auch  in  England  nichts  aus.  Will  den  Hochmeister 
von  Preussen  gewinnen.  Reist  mit  seiner  Gemahlin  und  Schepper  (22  Jahre 
alt},  den  er  zum  Vice-Kanzler  machte,  nach  Deutsehland. 

Libelle  gegen  Christiern  Ton  Seite  des  Herzogs  Friedrich  von  Holstein, 
Onkel  des  Königs  Christiern,  und  der  Stadt  Lübeck.  — 

LSsst  sie  widerlegen  anfangs  durch  einen  Doctor  zu  Wittenberg,  Kar- 
stenus  oder  Christian  Beyer  (wenig  befriedigend:  Altmeyer  p.  127.  Ekdahl, 
Christiern  H  arkiv,  I,  445.  Stockholm.  1836.  —  p.  523.  586,  790).  — 

Dann  beauftragt  er  den  De  Schepper,  der  eine  tüchtige  Arbeit  liefert 
(s.  Allen,  Comment  de  rebus  Christian!  secundi  exsuüs.  (Hafhiae),  1844, 
p.  41}.  Diese  Apologie  besteht  aus  2  Memoiren,  eines  gegen  die  Lübecker, 
das  andere  gegen  Herzog  Friedrich  ron  Holstein  gerichtet.  Gedruckt  1524, 
sehr  selten.— r 

(S.  Jules  B.  de  St.  Genois  im  Messager  des  sciences  historiques,  1856, 
p.  VI— 22.}  Christiern  konunt  in  die  Niederlande  zurück,  will  nach  Spanien 
zum  Kaiser  (Schreiben  der  Margareth  —  v.  22.  Sept.  1524.  y.  Allen ,  Breve 
og  Akstykker,  etc.  p.  297.  Lanz,  Corresp.  des  K.  Karl  V.  1,  115}. 

Schickt  den  Schepper  —  als  Gesandten  —  ^,1^'  d'insister  sur  le  payement 
„de  la  dot  d*lsabelle;  2^*  de  demander  que  TEmpereur  pronon^at  le  bau  de 
„PEropire  contre  Fr^deric,  duc  de  Holstein  et  contre  la  rille  de  Lübeck;  Z^' 
..de  supplier  ce  prince  (Charles)  d*envoyer  une  flotte  des  Pays-ßas  pour 
»Tcnir  en  aide  au  chevalier  S^verin  Norby,  le  vaillant  defenseur  de  la  cause 
..de  Christiern,  qui  occupait  encore  Tile  de  Gothland  pour  lui.**  (Ek- 
dahl  p.  761.) 

Schepper  kam  am  13.  December  1524  nach  Madrid  (s.  Brief  an  die 
Königin  Isabella.  Allen,  Breve  etc.  I,  305—307). 

Er  fand  die  Räthe  des  Kaisers  übel  gestimmt.  —  Die  Apologie  stinunt 
etwaa  um  —  will  mehr  Exemplare.  —  (Voyez  Tr^or  national  ^  article  de 
M.  Altmeyer  I,  301  — ,) 

Nichts  zu  hoffen  iur  Christiern  so  lange  Krieg  zwischen  dem  Kaiser  und 
Frankreich.  —  (Allen,  Brere  I,  337.) 

Klaffen  über  grosse  Auslagen  (Voyez  Tresor  national.  —  Collection 
Reeds,  VIU.  n*'  27,  28,  29  (Archives  du  royaume,  i  Copenhague).  — 

Im  Juni  1525  kehrt  er  nach  Niederland  zurück  —  „apres  avoir  obtenu 
^pour  le  monarque  danois  tout  ce  qu*il  avait  eii  en  droit  d*esperer  des  hon- 
„nes  dipositions  de  Charles  V,  k  saroir,  une  lettre  de  la  part  de  ce  demier 
„I  la  gouvemante  Marguerite,  par  laquelle  eile  deyait  permettre  k  Christiern 
»d*equiper  une  fiotte  et  de  faire  ses  armements  dans  les  Pays-Bas,  pour 
„Pexp^dition  qu*il  allait  entreprendre  contre  le  Dänemark.**  (Allen,  Brere 
I,  341.) 

Auch  erhielt  er  Briefe  an  alle  Reichsfürsten  und  andere,  aufzufordern 
zum  Beistand  und  abzurathen  ftir  den  Holsteiner  zu  wirken.  — 

Die  Sendung  De  Schepper*s  hatte  in  den  Augen  der  Rftthe  Christiem*s 
einen  guten  Erfolg,  —  (Ekdahl  p.  1008)  wie  Jean  de  Wese  (Wesalius),  Erz- 
bischof ron  Lund,  ihm  schreibt  — 

Margarethe  aber  blieb  unthfitig.  —  Christiem's  Expedition  scheiterte  gfinz- 
lieh.  —  Er  war  wfithend.  Er  befahl  seinem  Vicekanzler  de  Schepper,  ein  Me- 
moire zu  pnbficiren  gegen  Joachim  Wullenwerer,  einen  Hamburger 
Rathsherm  —  «qui»  dans  le  s6nat,  avait  röte  pour  Tex^cution  des  partisans 
„du  roi  de  Danemark,  pris  dans  Pexp^dition  maritime  si  roalhenreusement 
«teot^e  contre  ses  ennemis,  en  d^pit  de  Topposition  de  Marguerite.''  — 

Le  factum^  compos^  par  De  Schepper,  ^tait  intitul^:  ^^Actie  von  conin g- 
liche  Malende  kungliche  werde  van  Dennemarcken  tegen 
Joachim  Wullcn  wever  **  (Altmeyer  —  p.  306,  307.  — ).  L*auteur  s'y 

6  • 


100 

^etait  propose  de  d^moDirer  que  ce  personoage,  jadis  aa  serrice  de  Chri- 
„stiern»  irait  indignement  tromp^  son  ancien  maitre  en  8*emparant  de  ses 
„btens  contre  toute  loi  et  justice.'*  — 

Isabelle  stirbt  am  19.  Juni  1526  in  Folge  der  vielen  Leiden  und  Trüb- 
sale bei  Gent  eu  Zwynaerde  —  einem  Schlosse  der  Abtei  St  Pierre.  — 
Schepper  macht  ihre  Grabschrift  auf  dem  Monument  in  der  Kirche  der  Abtei 
St.  Pierre  zu  Gent.  —  (▼.  Belgisch  museum  II,  223  et  suir.  artide  de  J.  F. 
Willems  et  Messager  des  sciences,  1856,  p.  22.  —  p.  23—26.) 

»Marguerite  exigea  que,  apr^  la  mort  de  sa  niece,  ses  enfants  lui  fus- 
„sent  eonnis,  afin  deles  soustraire,  d*apres  le  d^sir  de TEmpereur,  a  rinflaenee 
„des  opinions  du  roi  Cbristiern,  qu*on  savait  tres-enclin  a  embrasaer  les 
„doctrinos  religieuses  de  Luther.  Cette  aflfaire  donna  Heu  a  de  longues  nego- 
i^ciations,  dans  lesquelles  De  Schepper  joua  de  nouveau  le  r61e  de  coneilia- 
„teur."  (Lanz  I,  193.  —  Collection  Reeds,  fascicule  XVI,  n®*  44.)  Chriatiem 
musste  sich  beschrSnken,  er  Terabschiedete  Tiele  seiner  Diener. 

De  Schepper  wurde  von  Margaretha  nach  Spanien  zu  K.  Karl  V.  geschickt 
1526.  —  In  seinem  neuen  Dienste  arbeitete  er  zu  Gunsten  Christiem*s.  — 
(Bis  zum  Tode  des  filtern  Sohnes  des  Königs  —  Johann  —  (Belgisch  Mu- 
seum II,  201.) 

Christiem  ernannte  De  Schepper  im  J.  1528  zum  Herrn  von  Taemtland 
(damals  zu  Norwegen,  jetzt  zu  Schweden  gehörig).  —  D.  d.  Lyrae  20  Maji 
1529  (abgedr.  p.  223);  er  kam  aber  nicht  zum  Besitze.  —  (Altmeyer>  Relations 
p.  136;  et  Tresor  national  I.  301;  Paquot  XII  296.)  — 

K.  Karl  V.  machte  den  De  Schepper  zu  seinem  Rath  und  vertraute  ihm 
die  GeschSfle  eines  Staats-Secretfirs.  —  Er  wurde  den  Andern  ein  Dom  im  Auge. 

—  Er  beklagt  sich  in  einem  Briefe  an  K.  Cbristiern  aus  Burgos,  24.  JSnner  1528. 
(Altmeyer,  Tresor  national,  I,  309,  note  3.)  Der  Kaiser  kannte  seinen  Werth 

—  (Sprachen).  —  De  Schepper  als  Gesandter  nach  Schottland,  um  Hilfe 
gegen  England.  —  Von  da  nach  Polen  zu  K.  Sigismund.  Instruction  für  De 
Schepper,  Burgos,  7.  Febr.  1528.  (Lanz.  Staatspapiere  etc.  p.  41.)  Sehr  wichtig; 
man  förchtete,  der  König  von  Polen  werde  sich  mit  den  Türken  vereinigen 
gegen  Österreich  (vgl.  Ranke  ,  deutsche  Geschichte  etc.  III,  35).  —  Von  Seite 
Margarethens  hatte  er  den  Auftrag  i^de  se  plaindre,  au  nom  de  la  ville  d* Am- 
sterdam, aupris  du  roi  de  Pologne,  d*un  droit  de  p^age  que  la  ville  de 
Dantzig  exigeait  des  vaisseaux  de  la  Hollande.''  — 

Von  dort  begab  sich  De  Schepper  zu  Erzherzog  Ferdinand,  und  von  ihm 
in  Begleitung  des  aus  der  russischen  Gefangenschaft  (des  Grossherzogs  Wasilief) 
erlösten  Severin  Norby  nach  den  Niederlanden  zu  Margareth.  —  Ankunft  zu 
Mecheln  im  November  1528;  dort  fanden  sie  den  Ritter  Gotschalk  Erichson, 
Kanzler  des  K.  Christiem,  welchen  Margareth  zum  Hofmeister  des  Sohnes 
Christiem*s  ernannt  hatte  —  (Johann). 

De  Schepper  kehrte  nach  Spanien  zurück  zum  Kaiser  mit  einem  Recom- 
mandationsschreiben  Christiera*s  für  Severin  Norby;  (Ekdahl  III,  1307)  —  und 
übernahm  seine  Function  wieder  als  Staatssecretftr.  —  Als  solcher  begleitete 
er  den  Kaiser  1530  nach  Bologna  und  war  bei  seiner  Krönung. —  Er  wirkte 
für  K.  Cbristiern,  der  sich  endlich  herbeiliess,  in  den  Schooss  der  Kirche 
zurückzukehren.  —  De  Schepper  unterhandelte  für  ihn  zu  Bologna.  —  „il  fut 
i^eonvenu  que  le  Cardinal  Campeggio,  qui  ailait  accompagner  Charles  V.  en 
«Allemagne,  recevrait  les  pleins  pouvoirs  necessaires  pour  s*entendre  avee 
lyChristiera  sur  ce  point.  De  Schepper  obtint  ensuite  qu*aussit6t  que  TEmpe- 
»reur  se  serait  pubiiquement  d^clar^  pour  le  monarque  danois,  le  pape  en- 
„verrait  des  mandements  k  tout  le  clerge  des  trois  royaumes  du  Nord  en  faveur 
„de  leur  prince  legitime.*'  Sobald  Cbristiern  II.  wieder  katholisch  wurde,  unter- 
stützte ihn  der  Kaiser.  Margarethe,  besorgt  für  die  Handelsinteressen  der  Nieder- 
lande,  suchte  die  Hilfe  zu  vereiteln.  De  Schepper  stand  Cbristiern  bei  beim 
Kaiser  und  den  deutschen  Fürsten  (p.  34) :  „ei  le  roi  exil^   fut  bleutet  en 


101 

f,iM  de  ]ever  une  annee'dans  l'Ost-Frise,  pour  avancer  ses  projets  de  guerre*. 
(Allen,  Breve  I.  577  et  602.) 

Christiern  ernannte  De  Schepper  aus  Dankbarkeit  zum  Ritter  des  Ele- 
phanten-Ordens  „distinetion  d*autant  plus  flatteuse  que  dans  ce  temps-I&  eile 
»D*etait  accordee  qu*aux  personnages  les  plus  eminents."  (Allen,  Breve  I,  565.) 

Am  15.  Juni  1530  war  De  Schepper  beim  Einzug  des  Kaisers  in  Augs- 
burg. Er  trat  in  Verbindung  mit  Jean  Dantiscus,  Bischof  von  Culm,  Gesandten 
des  Königs  von  Polen,  den  er  schon  von  seiner  Gesandtschaft  nach  Polen 
her  kannte,  mit  Melanchthon  und  Justus  Jonas,  die  er  schon  von  Wittem- 
berg  her  kannte. 

i^Avant  de  rediger  la  fameuse  confession  d'Augsbourg,  Melanchthon  avait 
„en  une  Conference  prealable  avec  lui  et  Valdez,  un  autre  secr^taire  de  TEm- 
,^ereur,  qui  tous  deux  attachaient  une  grande  importance  i  son  opinion.** 
(Bucholtz,  K.  Ferd.,  I.  Bd.  III,  p.  469.) 

Am  30.  November  1530  starb  Margarethe.  Ihre  Nachfolgerin  Marie  ver- 
witwete Königin  von  Ungarn.  Ihr  Bruder  K.  Karl  V.  rieth  ihr,  besonders 
Niederländer  in  ihre  Dienste  zu  nehmen.  (Lanz,  416.)  De  Schepper  ward  unter 
die  gentilshommes  de  la  cour  aufgenommen.  (Lanz  I,  468.  Paquot.) 

Am  16  Mai  1531  schreibt  K.  Karl  V.  seinem  Bruder  K.  Ferdinand  I., 
dass  er  ihm  den  De  Schepper  zuschicke  mit  Beglaubigungsbriefen  an  die 
uDgrisehen  StSnde,  um  einen  Waffenstillstand  zu  schliessen  zwischen  K.  Fer- 
dinand und  Zapolya.  —  Am  21.  Mai  1531  schreibt  er,  dass  De  Schepper  sich 
zuerst  nach  Mainz  zum  Cardinal-Kurfursten  und  in  die  Pfalz  zum  Pfalzgrafen 
Priedrioh  begeben  werde  »pour  s*occuper  de  Taffaire  des  Luth^riens,  affaire 
i^qui,  Selon  lui,  devait  ^tre  traitee  avant  toute  autre  chose,  k  cause  de  son 
„importance."  (Lanz  I,  455  —  456.) 

Am  23.  Mai  1531  verliess  De  Schepper  Gent.  —  „U  devait  faire  con- 
«naftre  i  Parcheveque  et  au  palatin  Fintention  de  TEmpereur,  de  tenir  un  con- 
»cile  general  et  d*entrer  en  arrangement  avec  les  Luth^riens,  a  fin  d*obtenir 
„leur  assistance  contre  les  Turcs.** 

Zuerst  in  Heidelberg  beim  Kurfürsten  Ludwig,  Bruder  des  Pfalzgrafen 
Friedrich,  der  später  die  älteste  Tochter  Christiern*8  Dorothea  heirathete.  — 

Siehe  De  Schepper*s  Rapport  an  den  Kaiser  d.  d.   3  Juni  1531.  (?) 

Am  29.  Mai  war  er  in  Speier  beim  Bischof,  der  ihn  umständlich  belehrte 
über  den  Stand  der  religiösen  Verhältnisse  „et  de  Tattitude  des  Luth^riens 
„ainsi  que  de  leur  opiniätrete.  II  y  apprend  que  les  sectaires  avaient  des 
„intelligences  avec  les  habitants  des  Pays-bas,  que  les  marchands  de  ces  con- 
„tr^es  introduisaient  secretement  parmi  los  sujets  de  S.  M.  des  livres  propres 
„k  faire  progresser  Theresie,  et  que,  d*autre  part,  des  marchands  des  Pays- 
„Bas  auraient  d^clare,  k  Spiro  et  ailleurs,  quecen*estoit  que  par  con- 
„trainte  que  tous  ses  subjects  ne  fussent  luth6riens,  et  que 
„toutet  les  communes  verroient  tr^s  volontiers  la  prosp^rit^ 
„de  la  secte  luth^rienne.**  De  Schepper  en  conclut  qu*il  serait  dange- 
„reux  d*entreprendre ,  comme  le  desire  le  clerg6,  une  guerre  ouverte 
„contre  les  partisans  des  nouvelles  doctrines  et  qu*il  vaudrait  mieux  s*entendre 
„et  leur  faire  des  concessions.  11  demande  une  prompte  r^ponse,  car  les  Lu- 
„theriens  sont  prSts  k  entrer  en  arrangement,  bien  que  leurs  forces  croissent 
„de  jour  enjour.  L'ambassadeur  ^tait  donc  partisan  des  voies  de  douceur."  — 

„Un  autre  point  important  de  sa  mission  dtait  d*dcarter  la  pretention 
„qu*avait  ^levee,  depuis  un  temps  immemorial,  la  chambre  imperiale  de  Spire, 
„d*exercer  la  haute  Jurisdiction  sur  la  ville  de  Maastricht,  au  pays  de  Lim- 
„bourg,  contrairement  aux  privileges  de  ce  duche  et  du  duch6  de  Brabant, 
„dont  Maestricht  faisait  partie  integrante.**  —  Er  erreichte  die  Renunciation 
der  k.  Kanuner  „k  ce  pretendu  droit.''  — 

P.  36. 

„II  termine  son  rapport  en  proposant  k  TEmpereur  de  s*aboucher,  comme 
„de  sa  propre  autorit^,  avec  Melanchthon  et  Jonas,  qui  sont  les  chefs  du  parti 


102 

Jutb^rien.  Cette  entreme  aorait  lieo  k  Augtboorg,  et  il  en  ttteod  un  fsTO- 
„rable  resulUt  H  ajoute  qne  le  dnc  de  Sue  se  laisttDt  enU^rement  cod- 
„duire  par  eux,  ne  consentira  a  tueun  «rangemeot  aans  leur  areu.  Ce  rapport, 
^i  curieux,  est  termine  par  ane  apostille,  oä  De  Schepper  sc  plaint  que, 
«maJgre  ses  nombreux  Services ,  iJ  o'ait  encore  obteau  aacuo  oflTice  oa 
„faveur,  et  se  reeommande,  par  consequent,  ä  sa  bienTeillaDce.*'  (Lanx  I, 
460  —  468.) 

Am  1.  Juni  1531  gewann  er  die  Angelegenbeit  von  Mastricbt.  ^La 
^cbambre  imperiale  renonee  pubiiqoement  k  ses  pretentions  de  juridiction 
^sur  cette  ville,  et  lui  en  dilifre  les  acles  anthentiques  de  mainlev^e.  11  est 
„assez  curieux  de  remarqaer  comment  De  Scbepper  expliqne  aux  membres  de 
^cette  cbambre,  qui  Ken  avaient  prie,  qne  le  titre  de  due  de  Brabant  impli- 
^quait  celui  de  Lothier  (Lotbrykj  et  de  Brabant,  et  qne  la  denomination  de 
,,Lotbier  dans  la  bulle  d*or  n*aTait  rien  de  commun  avec  celle  de  Lorrain, 
„ducbe  que  TEmpereur  n*avait  nulle  enrie  de  soustraire  k  la  juridiction  de 
„la  cbambre  imperiale:  Lothier,  disait-il,  faiaait  partie  integrante  des  duches 
„de  Brabant  et  de  Limbourg  depuis  les  temps  les  plus  recules;  il  ne  pou- 
„vait  donc  en  etre  distrait  ni  en  fait  ni  en  droit.** — 

9D  finit  ce  deuxieme  rapport,  date  de  Spire,  le  5.  juin  1531,  en  di- 
«sant  qu*il  ae  propose  de  se  rendre  aupr^s  da  roi  Ferdinand,  i  Pragne,  et 
„qu*il  a  appris  de  toutes  parls  que  les  Luth^riens  ne  renonceront  jamais 
„aux  points  suivants :  Tusage  de  la  cbaire,  le  mariage  des  pr^tres  et  la  com- 
„munion  sous  les  deux  especes.''  (Lanz  I,  469  —  470.) 

„Dans  son  rapport,  date  de  Werdin,  le  9.  juin  1531,  De  Scbepper  fait 
„part  k  TEmpereur  de  Tentrevue  qu*il  eut  k  Dillingen  avec  l'^vdque  d*Augs- 
«bourg,  qui  ^tait  parfaitement  renseign^  sur  Tetat  des  esprits ,  et  qui  lui 
„donna,  sur  les  pretentions  des  Lutheriens  les  ^daircissements  les  plus  com- 
.plets.*^  (Lani  I.  472—478.) 

Am  27.  November  1531  aus  Brössei  beauftragt  R.  Karl  V.  den  De  Schepper 
(Instructionen),  zu  den  5  katholiscb  gebliebenen  Schweizer-Cantonen  sich  zu 
begeben  «pour  les  engager  ä  persererer  dans  leur  lutte  eontre  les  cantons 
„protestants.  II  est  cbarge  de  les  assurer  sous  main  de  la  protection  et  des 
„secours  de  TEmpereur.**  —  (Lanz  I,  60.)  — Toute  fois,  le  dnc  de  Saroie, 
„aupr^  duquel  il  devait  prendre  conseil,  le  dissuade  de  se  rendre  dans  ees 
„cantons,  attcndu  que  sa  pr^sence  j  serait  inutile  et  ne  ferait  qu*y  provo- 
„quer  nne  excitation  dangereuse,  la  paix  qui  venait  d*Stre  condue  entre  les 
„cantons  catholiques  et  les  cantons  r^form^s  etant  tr^  chanceuse.  (Lanz  I,  631. 
„Lettre  du  14  decembre  1531.)  L*intention  de  Pierre  Lambert,  ambassadeur  du 
„duc  de  Saroie  en  Suisse,  est  de  traiter  amicalement  avec  les  deux  partis. 
„L*important,  c*est  d*emp^cber  que  les  villes  de  Constance,  de  Strasbourg 
„et  autres  villes  de  TEmpire  ne  soient  comprises  dans  la  ligue  suisse.^  (Lanz 
I,  p.  636.  Lettre  du  17  decembre  1531.) 

L*Empereur  n*ayant  pas  accueilli  les  raisons  de  son  ambassadeur,  hii 
r^itere  Tordre  de  se  rendre  en  Suisse,  pour  s*entendre  avec  les  cantons 
catholiques,  conform^ment  aux  vues  combin^es  de  TEmpereur  et  du  Pape. 
II  doit  a  tout  prix  empdcher  qu*ils  fassent  alliance  avec  ceux  de  Strasbourg, 
Constance  et  autres  villes  de  rEmpire.(L»nz  1, 69.  Lettre  du  2t.  decembre  1531?) 
De  Schepper  doit  laisser  le  nonce  du  pape  traiter  seul  d*une  alliance 
pour  la  defense  de  Tltalie.  (Lanz  I,  653.  Lettre  du  6  janvier  1532.) 

Le  mime  jour  (6  janvier),  et  sans  Itre  informe  par  cons^quent  de  Tordre 
reitir^  de  TEmpereur,  De  Schepper  fait  connaftre  k  ce  demier  que  son  am- 
bassadeur k  Milan,  Caracciolo,  lui  a  d^conseill^,  comme  le  dnc  de  Savoie. 
d*aller  en  Suisse;  le  duc  de  Milan  est  du  mime  avis.  11  lui  manda  les  des- 
seins  du  roi  de  France  sur  le  Milanais;  toute  fois,  ajoute*t-il,  tout  le 
dangier  est  en  l.a  descente  du  Turcq.  II  attendra  donc  k  Milan  ses 
nouveaux  ordres.  II  lui  communique  ensuite  tout  ce  que  lui  a  dit  le  duc  de 
Savoie  au  sujet  des  affaires  politiques  et  religienses  des  Suisset. 


103 

Non  obstant  ces  tris,  qui  eontraritient  ses  Tues,  Charles  V.  lui  renoa- 
velle  Tordre  de  se  rendre  en  Suisse  pour  y  agir  selon  ses  instnictions  pr^- 
cedeotes.  (Laos  I,  667.  Lettre  du  26  janrier  1S32.) 

De  Schepper  reiste  also  in  die  Schweis  ab,  blieb  dort  einige  Monate,  „et 
ee  fat  en  partie  par  son  influence  que  les  cantons  refos^rent  de  foumir  des 
troupea  an  roi  de  FVance.** 

S.  Genois  sagt  s.  39:  „Ce  Schepper  peut  done  dtre  consid^r^  comme 
un  des  n^ffociateurs  qui  eurent  les  premiers  k  traiter  avee  les  Lutheriens  de 
puissanee  a  paissanee.**  (Nürnberger  Acte  t.  1532;  Schmalkaldischer  Bund.) 
(S.  MuUer*s  ailg.  Geschichte  III,  246.) 

(Fortsetxiing  folgt.) 


IL  »Osterreichische  Geschichtsquellen. *^ 

Nittheilungen     aus     der    diplomatischen    Correspondenz     der 
etzten    Herzoge    von    Mailand,    von   Professor  Joseph    Müller 

in  PaTia. 

(8.  NotisrabUtt  fir  1857,  Hr.  1^4.) 

UL 

Briefe  an  Augustin  Scarpinelli  wfthrend  seiner  Mission  in  Eng- 
land 1522   bis  1526,   aus    den    Originalien    in    der    Handschrift 
Nr.  115  des  Salvatorklosters  in  Bologna  copirt. 

In  den  im  Archiv  S.  Fedele  aufbewahrten  Actenstücken  für  die  Geschichte 
der  Lombardie  unter  den  Herzogen  aus  dem  Hause  Sforza  bis  zum  Aussterben 
desselben  Im  J.  1535  finden  sich  zwei  grosse  Lücken,  die  eine  von  1500  bis  zum 
ßnde  des  Jahres  1512,  wShrend  welcher  Zeit  Ludwig  XII.  von  Frankreich  das 
Herzogthum  Mailand  inne  hatte;  die  andere  von  1515  bis  1525,  das  heisst 
die  Zeit  der  Herrschaft  Franz  des  I.  von  Frankreich  über  Mailand  und  die 
ersten  Regierungsjahre  Franz  Sforza*s  H.  Die  Actenstüeke  für  die  Zeit,  in 
welcher  Mailand  als  französische  Provinz  behandelt  wurde,  mögen  in  Frank- 
reich zu  suchen  sein;  auffallend  ist,  dass  im  Mailänder  Archive  sich  gar  nichts 
von  diplomatischen  Papieren  für  die  ersten  Regierungsjahre  des  letzten  Sforza 
findet.  Die  Schuld  liegt  wol  an  den  Wechselföllen  des  Krieges  und  der  hSu- 
figen  Veränderung  des  Aufenthalts  des  Herrschers,  und  folglich  der  herzog- 
lichen Kanzlei,  sei  es  dass  dadurch  die  Papiere  zu  Grunde  gegangen,  oder  in 
irgend  einem  Stadtarchive  niedergelegt  und  bisher  nicht  wieder  aufgefunden 
worden. 

Bei  diesem  Mangel  an  authentischen  Actenstücken  für  die  obenangegebene 
Periode  in  dem  öff'entlichen  Archive,  welches  so  reiches  und  allgemem  zu- 
gängliches Material  für  alle  übrigen  Epochen  mailundischer  Geschichte  ent- 
hält, dürfte  es  nicht  unangemessen  sein,  was  sich  für  jene  Zeit  in  Privat- 
bibliotheken und  Archiven  findet,  sorgfältig  zu  sammeln  und  durch  den  Druck 
bekannt  zu  machen.  Ich  beginne  diese  VeröfTentlichung  mit  der  Correspon- 
denz des  Augustin  Scarpinello  (oder  Scapinello),  des  Gesandten  Franz 
Sforza  des  IL  am  englischen  Hofe  (1522  —  1526),  die  sich  im  cod.  Nr.  115 
das  SL  Salvatorklosters  in  Bologna  (Fol.  74  —  111)  findet.  Diese  Hand- 
schrift wurde  mit  vielen  andern  (das  Kloster  besass  deren  921)  im  Jahre 
1796  von  Bologna  nach  Paris  gebracht;  nach  dem  Frieden  von  1815 
kehrte  dieselbe  mit  dem  grössten  Theile  der  entführten  nach  Bologna  zurück. 
Diese  wurden  der  Universitätsbibliothek  daselbst  einverleibt,  bis  sie  endlich  mit 


104 

Ausnahme  von  drei  oder  vier  (sehr  werthrollen  mit  Miniataren)  im  J.  1827  dem 
Kloster  zarfickgestellt  wurden ,  wo  sie  sieb  noeh  gegenwärtig  befinden. 
Unsere  Handschrift  ist  ein  Folioband  yon  706  Blättern  und  enthält  ausserdem 
viele  eigenhändige  Briefe  von  Fürsten,  Cardinälen  und  Gelehrten.  Ober  Ao- 
gustin  Searpinelli*s  Lebensumstände  weiss  ich  nichts  anzugeben,  als  dass  er, 
wie  aus  einem  Briefe  Jakob  Pierio*s  an  ihn  (in  derselben  Hs.)  hervorgeht  nach 
Flandern  gereist,  und  dass  er  in  den  Jahren  1532  —  1534  Gesandter  des 
Herzogs  von  Mailand  in  Ferrara  gewesen.  Die  Briefe ,  die  er  während  dieser 
Mission  nach  Mailand  schrieb,  befinden  sich  in  S.  Fedele.  In  der  folgenden  Cor- 
respondenz  haben  wir  leider  keine  Briefe  aus  dem  wichtigen  Jahre  1525; 
der  Verlust  der  ganzen  diplomatischen  Correspondenz  des  Herzogs  von  Mai- 
land in  diesem  Jahre  ist  besonders  zu  beklagen. 

1. 

20.  Novembr.  1522. 

Dux  Mediolani  etc. 

Instructio  Domini    Augustini  Scapinelli  apud  Ser***  Regem 

Angliae. 

Per  essersi  piu  strettamente  dil  solito  colligato  il  Ser**  Re  Anglico  con  la 
Ser~  Ces*  M*^  et  per  cognoscere  noi  che  tale  eolligatione  tende  ad  deprimere 
Francesi  comuni  Inimici.  II  che  stimamo  vtile  anzi  necessario  ala  quiete  et  con- 
seruatione  dil  stato  nostro  ni  pare  nostro  debito  tenire  nostro  nuntio  presse 
epsa  M*^  di  Angliterra  tanto  in  signo  de  la  reuerentia  et  seruitute  habiamo  ad 
quella  M**  quanto  per  negotiare  in  molti  particolari  di  summa  Importantia,  in 
li  quali  stimamo  consistere  il  stabilimento  nostro  in  dicto  stato.  Et  pero 
sapendo  quanta  sia  vostra  sufficientia  et  virtute  et  quanto  ni  amati  et  ne 
siati  fideli  et  desiderosi  del  bene  nostro  habiamo  facto  electione  di  vostra 
persona  per  dicta  Impresa. 

Andareti  adoncha  con  diligentia  in  Angliterra  et  vi  presentareti  a  quella 
M^  in  nome  nostro  et  como  nostro  nuntio  et  factagli  la  debita  reuerentia  et 
date  le  credentiale  et  expedi  (te  le  ceri)  monie  et  parole  generale  Ringra- 
tiareti  sua  M'*  che  vItra  il  bono  animo  quäle  ha  longamente  continuato  et  con 
grandi  eflfecti  dimonstrato  verso  casa  nostra  et  noi  per  conseruatione  di  queslo 
nostro  stato  di  Milano  di  nouo  anchora  si  h  mossa  ad  fare  quella  sanct"*  con- 
federatione  con  la  €es*  M*^  nostro  Sig"  et  Patrone,  in  la  quäl  se  comprendano 
Infiniti  Capi  che  pareno  apposti  punctualmente  al  solo  nostro  beneficio.  Et  in 
la  quäle  se  dignata  darni  loco  de  Intrarli  adcio  fossemo  sotto  particulare  pro- 
tectione  de  ambe  loro  M'*  et  si  cognoscesse  da  tutti,  che  epse  tendono  alla  con- 
seruatione nostra.  E  di  piü  soa  M^*  subito  facta  la  confederatione  dete  nota- 
bile  principio  ulla  executione  del  contenuto  in  epsa,  et  talmente  ha  accelle- 
rati  li  eflfecti  che  h  sequita  gran  guerra  dicti  inimici  mediante  la  quäle  sono 
stati  necessitati  Intermetter  la  guerra  de  Italia  insino  adesso.  Adoncha  si 
como  la  grandeza  de  tanti  beneficii  ni  fa  suromamente  obligati  a  soa  M**  cossi 
gli  adfirmareti  che  noi  in  ogni  tempo  et  in  ogni  fortuna  li  saremo  obse- 
quentissimi  seruitori  et  mai  hauaremo  cosa  piü  accepta  che  demonstrarli 
lanimo  che  tencroo  di  esserli  grati  con  teuere  in  arbitno  di  soa  M*"  il  stato 
et  tutte  nostre  facultate  et  la  propria  vita. 

Questa  sar4  la  vostra  Introductione  et  il  vostro  primo  parlara  versarä  in 
tali  ringratiamenti  et  Offerte,  quäle  al  uero  non  potrano  esser  cossi  diflfuse 
et  exagerate  che  siano  assai  a  coropensare  le  obligatione  Immense,  quäle 
cognoscemo  hauere  a  quella  M**,  ma  voi  per  vostra  facundia  gli  direte  meglio 
che  noi  non  vi  sapiamo  Instruer. 

Presentareti  anehe  a  sua  M*^  lo  autentico  de  la  acceptatione,  quäl  habiamo 
facta  de  dicta  confederatione  et  del  Obligo  facto  di  conseruarla  dal  canto 
nostro  adcio  non  pari  che  da  noi  resta  acceptare  vno  tale  firmamento  de  le  cose 
nostre,  quäle  era  da  noi  tanto  desiderato  et  gli  direti  esser  facto  a  correctione 
di  sua  M^  quando  non  gli  satisfacia  in  la  forma  che  sia. 


105 

Uora  eonaeae  ti  exponamo  molti  ptrticalari  negotij,  in  ]i  qaali  hauereti  ad 
operare  lo  Ingenio  et  Industria  Tostra,  adeio  che  nottri  desegni  soecedano  et  in 
li  qaali  la  aaetoritate  di  quella  M*^  molto  poterä  et  pero  dimonstrandolt  voi 
ehe  tendano  ad  comune  benefiicio,  per  tenere  H  Inimici  exclusi  de  Italia  et 
anehe  per  oecuparli  in  guerra  a  ctsa  loro,  adeio  siano  manco  apti  ad  defen- 
derai  di  la  contra  le  forse  de  la  M*^  Ces*  et  di  la  sua ,  facilmente  Impetra- 
reti  da  quella  che  Interpona  sua  auctontate  et  adhibisca  ogni  conato,  ad- 
cioche  questi  desegni  ni  auccedano.  Et  perche  aapemo  il  R**  Cardinale  Ehe- 
racensehauere  optima  ditpoaitioneyersoNui  et  heuere  in  proteetione  le  cosenostre 
et  eaaer  di  summa  auctoritate  preaso  4|uella  M*^,  Per6  prima  fareti  capo  a  sua  R** 
S'**  etpreaentategli  le  nostre  littere  gli  supplicareti  sia  contenta  tore  lo  assumpf  o 
de  le  cose  nostre  et  Indriaarle  a  bono  exito  et  operare  con  quella  M**  che 
ni  Toglia  tore  in  proteetione  et  stimare  le  cose  nostre  come  sue  et  adiu- 
tarne  in  quanto  poterii  per  la  conaeruatione  di  epse,  dicendoli  resolutamente, 
eomo  h  in  effecto  che  nostra  forma  Intentione  i  che  in  tutte  nostre  actione 
prima  communicate  con  sua  S***  R**  faciate  quanto  sarii  il  parere  et  consiglio 
auo,  ne  far  piü  Inante  ne  piü  Indreto  eomo  lei  vorii. 

Principalmente  gli  fareti  Intendere  la  fama  diuulgata  per  tutta  Italia  che 
Francesi  siano  una  altra  Tolta  per  auenturarsi  et  renouare  questo  Inuemo  la 
Inipresa  de  Italia.  Benche  credemo  che  auante  lo  agiongere  vostro  a  quella 
M*^  ae  yedera  piü  certi  segni.  II  che  benche  non  sia  cosa  certa  et  habbi 
moHi  argumenti  in  contrario  non  di  meno  non  i  in  tutto  da  discredere  per 
la  natura  loro,  et  anche  perche  tractano  di  grande  loro  Interease  col  dif- 
ferire  et  in  ogni  modo  gli  pareno  siano  securi  per  alchuni  mesi  in  Franza  da 
le  gnerre  di  sua  M*^  et  di  la  M**  Ces*  durante  il  quäl  tempo  potriano  sperare 
dl  qoalche  bon  successo  in  Italia  facendo  secondo  il  costume  loro  mo  grande 
Impeto,  maxime  con  lo  adiuto  di  venetiani,  la  mente  de  li  quali  non  i  se  non 
certa  et  con  leuare  qualcbe  grande  numero  di  Suiceri,  i  quali  non  i  dubio 
ehe  per  la  magiore  parte  gli  hano  grandissima  dispositione ,  et  quando  gli 
pareaae  essere  securi  dal  canto  di  la  soa  M^  et  de  la  Ces*  facilmente  si  per- 
suaderiano  gli  douesseno  reuscire  soy  desegni,  et  gik  se  ne  hano  aduist  da 
boni  loci,  per  li  quali  se  Intende  che  cossi  hano  deliberati.  Doncha  supplica- 
reti soa  M  ,  se  digna  conuertire  gli  occhij  de  sua  prudentia  ad  queste  cose 
de  Italia,  adcioche  in  ogni  caso  stiano  secure,  et  se  possano  deffendere  et 
gli  recordareti  reuerentemente  alchuni  capi,  quali  ni  oecorrano  et  stimamo 
essere    non  solo  vtili ,  ma    quasi  necessarij   alla    salute  delle  cose  de  Italia. 

11  principal  remedio  e  Intimorire  Francesi  che  non  ardiscano  mandare 
le  forte  fora  de  la  Fransa  ouero  ad  farle  reuocare  in  fretta,  se  pur  le  man- 
daaseno  saria  se  aua  M^  et  la  M**  Ces*  tenesseno  in  esser  alle  confine  inuerso 
li  stati  de  Franza  gente  assai  et  exerciti  potenti  non  gi&  per  guerreggiare  in 
questi  tempi  hiemali  et  aduersi,  ma  per  tenere  Impegnate  le  gente  Francese 
et  anche  per  Inuadere  la  Fransa  in  caso  ehe  pur  presumessero  Tenir  in  qua 
con  parte  de  le  foree  et  quantuncha  questo  effecto  non  si  potesse  fare  aenza 
notabile  spesa,  non  di  meno  chi  considera  bene  il  frutto  ne  reuscirebbe  et 
la  Importantia  non  si  debbe  restare  per  epsa  di  fare  tale  effecto,  perch^  non 
h  dubio  che  se  Fransesi  farano  la  Impresa  de  Italia,  bisognari  spendere  assai 
pio  in  defendere  che  non  Importaria  la  dicta  spesa  et  si  schivana  il  perieulo 
de  le  cose  de  Italia,  perche  sempre  i  dubio  lo  euento  de  la  guerra. 

L'altro  rimedio  non  manche  Importante  saria  che  sua  M**  operasse  col 
N.  8.  che  Intrasse  in  la  vnione  facta  per  sua  M^  et  la  M*^  Ces'  OTcro  al- 
mancho  qnando  sua  S**  per  qualehe  rispecto  o  per  suggestione  de  Inimici  non 
Toleaae  acoprirse  ne  Intrare  in  dicta  legha  offensiua  conuene  sforzarsi  de  In- 
darla  ad  esser  capo  de  una  legha  diffensiua  tra  tutti  li  potentati  de  Italia 
de  li  quali  al  presente  si  po  disponere,  eioh  tra  sua  S**,  la  M*^  Ces'  per  ri- 
spocto  al  regno  di  Napoli  et  sua  M*^  Chr~  eomo  capi,  poi  S**  fiorentini,  Senesi, 
Luchesi,  Genoesi,  Duca  di  Milano,  et  Marchese  di  Monferrato  eomo  adherenti 
et  dipendenti  da  la  S*^  et  M*^  prefate  et  in  la  quäle  Intrasseno  poi  Venetiani 


106 

h  eiwiritati*—  lasi*  4€  rote  f«»ftU  4e  4jMri.  ^«Afi  ifciiii^  4e  li  piti« 
t«ti  km^rä  a4  fore  m  c»«*  eW  §■  itaüa  •«  ba«  f«<m  c««tn  «irh— ■  4c  li 
CMUe^enti.  £4  m  Cm9m  Iknc  faUe  le  4c^U  H  roeiprf  rflwf  c4  Mce^ 
reze  r^a*  eoauie»«;    Et  ^««sU  Jee^  4««eri  «»«re  fmtatamiem    iiwi    ex- 

fare  rcM^lvere  ia  ne^f^*  l«aa  et  bJtr>  4e  le  dtrtc  >ü 

ii  mto  de  iulu  tatto  ratio ,  H  i(ii^»to  ef ert*  eoi  !C.  &  kcs-neaBria  fl«  fi 

•caza  dibüoae,  adri«  ehe  la    eaaelati»ae  fasac  faeta 

la  certexa  4e  la  a««a  Impreta  de  Fraacest.  <i  ftrtkt 

panaao    iraelare    et    e«adadere    »caza    qaaleW  spaeta  di 

pcrebe   aiebbai   pateatati    de  halia,    qaaH  adeaaa  aoi 

di  eoatfiboire  farai  reeaurc^cao  qaaada  fowera  eerti  c^  Fi 

aasacra  et  pracederebhcao  ew  dSatioae  et  difieahate  tale,  cka  la  eosa 

pil^brcbbe   stabüiiaeDla  a    tempo,  et    patena   saa  M**  apaiara    caa    fi    attri 

patcatati  de  llaüa  et  penaaderti  ad  tairae  eaa  K.S.  a  dicta  ciaelay  pcrelie 

aaaai  ^oaam  Uactoritate  di  taa  M**. 

E  aaebe  beae  coataaaare  ta  b  praticha  de  aeeardia  eoa  Vcattiaai,  eaa  li 
qaali  il  meto  del  8.  ifieraajaM»  Adarao  amdato  aoaaoMate  da  b  Ccs*  M**  ^  stato 
optiaM»,  aoadiaieao  aoa  ti  debbe  latenaetter  il  oMsa  di  taa  M\  aela  qaale  liaBao 
fede  eteoa  tatti qaeati  aMxi  ai  obleaenk  elie  aaa  aoecraaa  a  alonnea  aaa  taota. 

li  mtAimü  n  diee  del  S'  Daea  da  Fefran,  col  qaale  aaria  par  beae 
reaire  ad  qaalebe  apaataoMato  ai  per  laaario  da  le  parte  de  laiaüci,  qaali 
laeriUaieBte  ae  faoo  graade  eapitale,  ai  aaebe  per  redacerlo  alle  parte  Ces* 
et  de  aaa  M*^,  perefae  aoa  aelo  ae  ae  potria  ralere  de  b  persaaa  et  del  atatOr 
ma  aaebe  di  qoalebe  boa  aaoMro  de  diaari,  qaaade  faaae  iatefrato  in  le  eita 
de  Hadeaa  et  Rbegio,  le  qaale  eita  aoi  aiagiori  baaa  teaati  loB|;aaiente  dal 
aaero  laq^erio  et  ta  le  qaale  la  Sede  Apostoliea  aaa  prcteade  aJtre  ragioae 
ebe  di  haoer  Modeaa  ia  pegao  per  alqaaato  aiigiiara  de  Dneati,  eirea  qaeraata. 
qaali  exboreoe  Papa  Leone  di  fetiee  BMSoria  al  Ser**  qaoadam  fanperatore 
Maximiliaao,  et  qaesta  pratieha  ae  potria  comodissinaneBte  far  per  N.  S. 
poiebe  ae  latende  aoa  S"  baoere  stabililo  le  tose  di  Ferrara  eoa  epao  Doea. 
Et  pero  n  tforzareti  di  operare  ebe  aaa  M*^  faria  laatare  preaao  N.  S.  ebe 
forlia  attendere  a  dicia  pratiea  et  eoneladerla  et  parimente  preaso  la  Ces* 
M  ,  addo  eondescenda  alla  eonditione  eonaeniente,  la  qoale  il  pre&to  S'  Daea 
poaai  tollerare  et  adimplire. 

Gli  aono  aoebora  li  Elnetij,  in  quali  ae  bene  si  moastrano  affeetionati  a 
Franeeai  et  la  magior  parte  disposti  a  soeearrerli,  noa  di  nieno  rorrebbeno 
nuu  abandonare  ebe  non  si  tenessino  in  pratieha  per  guadagnare  alcbnni  et 
diaiderli  tra  loro,  perehe  qoando  si  tronano  diniti  eon  magior  diffienlti  osi- 
teano  fora  dil  paeso  et  se  pur  sono  usciti  piü  facilmente  se  ne  ritomano.  Et 
qneata  pratiea  EInetiea  non  solo  se  dooeria  mantenere  in  nome  di  saa  Haeati 
non  gia  per  il  parer  nostro  con  mandarli  Ambassalori ,  ma  con  teaerli  per- 
soue  aeerete,  le  qoale  praticasseno  a  loeo  et  tempo  et  captasseno  le  oeea- 
sione  de  redoeerli  alla  deaotione  de  saa  M*^  o  almaneo  de  diaiderli  tra  loro 
ma  eol  meso  di  N.  S.,  b  eni  S*^  quando  satisfacesse  a  qnelli  de  Zariefao  di 
quelle  debbeno  hanere  et  li  roandasse  soi  Nantij  ad  eoaforbrii  et  inatarli 
che  voleasero  attendere  alla  pace  fra  li  Principi  Christiani  et  adintare 
sua  S^  ad  qnesto  non  ^  dubio  che  facilmente  obteneria  de  farli  intrare 
in  pratieha  di  paee  o  tregna  et  eon  questo  modo  abstenerebbeno  di  dare  ne 
lästere  aadare  li  fanti  in  adiato  di  Fraaui  et  scorrerehbe  tanto  tempo  che 
poi  Franeesi  non  ardirebbeno  abandonare  la  Franza  per  venir  in  llalia  per  il 
suspecto  di  haaere  la  gnerra  al  primo  boo  tempo  da  sua  M^  et  de  b  M" 
Cef*  et  cossi  si  hauerebbe  lo  iotento  di  farli  restare  a  casa  col  mezo  di  N.  S. 
piü  facilmente  cha  col  mezo  di  sua  M^,  quäle  forse  snspicarebbeno  lo  facesse 
con  arte  per  la  stretia  confcderatione  et  rnione  ha  con  la  M*^  Ces*.  Pero  biso- 
gnarebbe  che  sua  M*^  stringesse  presse  h,  S.  ad  far  dicto  effeeto. 


107 

Le  antedicte  cose  sono  da  exponere  et  fare  peneb'ar  alia  M!^  sua  piä 
presto  sarä  possibiJe  et  anche  al  R""  Eboracense  et  cod  tanta  magiore  eele- 
ritate  quanto  se  forse  intendestoui  scaldarsi  le  cose  de*  Francesi  et  prepararsi 
la  guerra,  adeiocbe  ad  tempo  si  faciaBO  le  conueniente  prouisioae. 

Hora  reataDO  alcbune  cose,  le  quäle  potrcte  preponere  et  tractare  a  loeo 
et  tempo  secondo  vi  parerä  eonuenieate,  le  quäle  tendaoo  al  firfliamento  et 
»tabilimento  del  atato  Dostro,  zoe  ebe  sua  M^  se  degni  operare  cod  la  M*^ 
Cea*  sia  conteuta  maritarne  dandone  per  moglie  persona  grata  a  sua  M^,  ne 
dimandamo ,  ne  pensamo  piü  vna  cbe  vn*  altra ,  solo  ebe  sua  M^  Ces*  mon- 
strasse  a  tutto  il  mondo  cbe  ne  bauesse  in  loco  di  bono  seniitore,  con  la 
quäle  si  potesse  pensare  cbe  fusse  il  stabilimento  di  quesio  nostro  stato, 
quäle  sara  sempre  ad  obedientia  di  sua  M'*  Ces*.  Non  desideriamo  nui  altro 
cbe  esser  maritati  secondo  la  voluntä  de  le  M**  prefate. 

Ancbora  potreti  ricordare  a  sua  M^  si  degni  operare  prosso  la  Ces'  M'^ 
sia  contenta  farne  la  Inuestitura  del  stato  como  bebbe  lo  Hl"*  S.  nostro  patre 
dal  Ser"*  Auo  di  la  Ces*  M^  di  sorte  cbe  Tenga  in  noticia  di  tutti  et  si  conosea 
ooi  essere  firmati  nel  stato  non  solo  con  le  arme ,  ma  ancbe  con  li  modi  et 
termini  de  Justitia.  Et  questi  dui  effecti  congionti  insiema  operarano  non  solo 
quanto  alla  opinione  deli  Potentati,  ma  ancbe  quanto  alli  aubditi  et  populi  del 
stato,  quali  nuUa  cosa  piü  desiderano  cba  di  veder  tal  seoureza,  perocbe  non 
se  puo  negare  cbe  raolti  non  dubitano  cbe  in  successo  di  tempo  babiamo  ad 
esaer  remossi  et  cbe  epsi  babiano  ad  esser  subiecti  ad  altri  cosa  cbe  si  como 
gli  saria  molestissima  et  di  extrema  desperatione ,  cosi  tene  suspesi  et  timo- 
rosi  li  animi  loro  et  li  fa  andare  retenuti  in  subuenire  in  le  nostre  neces- 
sitate  et  ancbe  in  le  cose  de  la  guerra,  non  essende  certi  cbe  babiamo  ad 
perseuerar  nel  stato,  cbe  quando  ne  fussero  certi  sariano  per  exponere  le  fa- 
eultate  et  persone  per  mantenerlo.  Et  pero  tenendo  nui  per  fermo  cbe  sua  M^ 
per  sua  dementia  et  Justitia  et  per  molte  ragione  efilcacissime  sia  delibe- 
rala  mantenerne  in  dicto  stato  et  cbe  sia  Immutabile  da  questo  suo  equis- 
simo  animo,  pensiamo  cbe  saria  pur  bene  dedararlo  con  questi  dui  effecti, 
quali  sarebbeno  euidentissimo  argumento  de  tale  voluntate  et  contentarebbeno 
tutta  Italia  et  fortiBcarebbeno  mirabilimente  le  forze  et  reputatione  nostra 
et  di  questo  stato  di  Milano  et  pero  si  dovrebbeno  fare  senza  Intermissione 
di  tempo  et  in  tale  tempo  cbe  potessero  firmare  le  cose  dubie  et  stabilire 
le  cose  titubante. 

Ancbora  solicitarette  presse  soa  M^  vno  altro  effecto,  il  quäle  h  Tero 
cbe  dipende  da  N.  S.,  non  di  meno  non  sarii  difficile  da  obtenere  quando 
soa  M**  gli  Toglia  interponere  la  soa  auctoritate  gagliardamente,  poicbe  con- 
corda  con  la  iustitia  et  con  la  bonestate,  eio^  cbe  ne  sia  restituito  il  Dominio 
di  Parma  et  Placentia  et  cossi  se  integrasse  il  stato  al  suo  solito  et  antiquo 
possesso,  il  cbe  h  ancbe  Interesse  de  la  M*^  Ces*  et  del  sacro  imperio,  percb^ 
tutti  li  antiqui  S*^  de  Milano  bano  sempre  cossi  recognosciuti  dal  sacro  im- 
perio il  dominio  de  dicte  cita,  como  lano  fatto  quello  de  Milano,  anzi  sempre 
diete  cita  sono  state  comprese  ne  le  inuestiture  del  stato  de  Milano.  Et  cossi 
remanendo  bora  in  dominio  de  la  cbiesia  yenerii  ad  priuarsene  il  sacro  Im- 
perio DOD  senza  carico  di  sua  M'*  alla  cui  grandeia  e  conueniente  augumen- 
tare  et  non  diminuire  le  ragione  del  Imperio.  Ma  lassando  queste  ragione  del 
Imperio  dicemo  cbel  stato  de  Milano  non  po  subsistere  senza  dicte  cita  et  h 
da  considerare  cbe  da  qualcbe  tempo  in  qua  li  Francesi  et  Eluetii  sono  facti 
piii  potenti  di  quello  cbe  erano  alli  tempi  veccby  et  piü  assuefacti  al  pas- 
sare  in  Italia  et  ancbe  Venetiani,  quali  gli  sono  contigui  stano  piü  su  le  arme 
cbe  non  soleuano,  et  pero  &  necessario  cbe  ognuno  cbe  sia  duca  de  Milano 
itia  armato  et  bene  prouisto  di  exercito  per  non  esser  mai  accolto  al  impro- 
ttiso  et  bisogna  cbel  stato  sia  tanto  forte  et  gagliardo  ebe  como  vno  ante- 
nurale  possa  sustenere  li  primi  impeti  et  essere  sufficiente  propugnacolo  per 
(il)  resto  de  Italia  et  non  raanco  per  le  terre  de  la  cbiesia  como  de  le  altre. 
Et  questo  non  se  po  fare  se  non  si  troua  potente  di  intrale  et  di  dinari,  il 


108 

che  non  po  estere,  finche  stt  mutilato  et  priao  de  dicte  cita,  le  qutJe  sodo 
piä  de  la  quarta  parte  del  stato  per  rispecto  de  li  redditi  et  del  paese  ma- 
xime  essende  diminuito  molte  lotrate  nel  resto  del  stato  per  le  relaxatione  et 
donatione  facte  per  Francesi  de  le  intrate  ordinarie  di  epse,  le  quäle  non  ui 
h  parso  bene  reuocare  hauende  trouato  li  populi  cossi  disposti  et  fideli  eomo 
hahbiamo.  Et  per6  essende  le  spese  et  graueze  ordinarie  del  stato  grandis- 
sime  et  bisognando  in  ogni  tempo  mantenere  eiercito  non  saHk  possibile  ehe 
con  le  intrate  restante  si  possi  sostenere  tal  peso,  anzi  per  ogni  oecasione 
che  Tenghi  bisognarebbe  recorrere  ad  imponere  noui  carichi  alli  subditi  et 
scodere  da  loro  neue  subuentione  et  talee,  il  che  prouocarebbe  tutti  li  sub- 
diti ad  odio  implacabile  contra  nui  et  mettarebbe  il  stato  in  manifesto  peri- 
culo  et  di  certo  nulla  cosa  potria  accadere  di  magiore  eontenteza  ad  qnesti 
populi,  cha  uedere  il  stato  integrato  de  dicte  cita,  quali  vedano  che  li  carichi 
sono  tanto  magiori  alle  spalle  loro  quanto  che  le  dicte  due  cita  non  gli  con- 
tribuiscano,  et  per6  stano  in  summa  desperatione  vedendole  stare  separate  et 
ezempte  de  li  comoni  carichi  et  pero  sollicitareti  presse  soa  M**  voglia  strin- 
gere  il  N.  S.  si  per  ragione.  si  anche  per  il  comune  beneficio  de  tutta  Italia 
et  anche  dil  stato  de  la  chiesia,  la  quäle  ha  molto  piü  interesse  che!  stato 
de  Milane  se  conserui  et  sia  potente,  che  non  h  tutto  quelle  che  la  chiesia  po 
cauare  da  quelle  cita  hauendoli  Papa  Julie  et  Papa  Leone  facti  tante  remis- 
sione  et  diminutione  de  intrate  che  la  chiesia  non  ne  caua  mo  terzo  di  quelle 
soleuano  cauare  li  duchi  de  Milane.  Et  tanto  piii  che  facendosi  la  restitn- 
tione  de  le  cita  li  populi  de  Milane  et  de  le  altre  cita  se  conten- 
tarano  tore  il  sale  de  la  giesia,  il  che  sara  de  meglior  intrata  alla  chiesia 
che  non  caua  di  Parma  et  Placentia;  raa  quando  la  ciesia  voglia  retenire 
dicte  cita  mai  sari  possibile  che  epsi  populi  vogliano  acquietarsi  ad  tore 
dicto  sale  si  per  la  iusta  indignatione  vedendo,  si  vsurpare  due  tale  cita,  si 
perche  il  sale  de  la  chiesia  e  molto  triste  et  assa  piü  inutile  che  non  h  quelle 
si  soleua  pigliare  alii  tempi  passati  per  vso  dil  stato.  Et  li  populi  non  pati- 
rebbeno  tale  iactura,  se  non  si  compensasse  con  la  vtilitate  de  la  recupe- 
ratione  de  le  dicte  cita,  et  se  bene  volessimo  compiacere  ad  tore  il  sale  et 
lassar  le  cita,  senza  dubio  li  populi  non  lo  comportarebbeno  et  si  mettereb- 
beno  in  tale  desperatione  che  forse  saria  damnosa  non  solo  ad  nui  et  al 
stato,  ma  forsi  ad  altri,  et  per6  e  per  tutti  che  dicta  restitueione  si  facia  et 
che  la  sua  M*^  gli  metta  sua  auctoritate  con  efficacia  conueniente.  Nouarie 
XX.  Nouerobris  MDXXII. 
Franciscus  n)/p. 

Riecius  nv^p. 

2. 

S.  Marzo  1523. 

Magnifice  domi  ne  h  onor  ande, 

AI  dipartir  mio  da  Milane  mandandomi  el  S'  Duca,  comune  patrone  in 
questa  corte  et  apresso  el  seren"*  Infante  suo  nuntio  et  secretario  mi  comisse 
tra  li  altri  comandanienti,  ch*io  prendessi  con  la  S.  V.  bona  intelligentia  et 
mutua  correspondentia  di  auisi  et  lettere  et  cosi  non  manchando  di  exequo- 
tione  ad  tal  eomandamento  di  sua  Ex"*  saluto  la  S.  V.  infinitamente  et  la  sup- 
plico  dignarsi  a  le  uolte  di  rispondere  ad  mie  lettere  quäl  ritrouando  el  guado 
di  venire  ad  quelle  et  cauandone  le  nome  suo  non  gli  mancharanno  refertissiroe 
de  nouelle  germanica,  quäle  non  manche  serano  varie  de  li  ceruelli  di  quest 
natione  tutta  in  se  discrepante. 

Se  h  adanche  tenuto  amplissimo  conuento  in  Norimbergha:  la  dissolu- 
tione  del  quäle  non  si  h  cauata  altra  conclusione,  chel  deliberato  succorso 
imperiale  al  re  Vngaro  contra  e  Thurchi  et  tanto  et  alhora  quanto  et  quando 
potrano  exigere  di  subsidio  imposto  al  Romano  imperio  et  cosi  per  defen- 
sione  de  le  patrie  del  ser^   Principe  a  le  frontiere  in  Coruatia»  in  la  Stiria 


109 

et  Carintbia  banno  similmente  ordinato  ad  sua  SereniÜ  sei  milia  fanti, 
con  li  quaJi  gpoogendogli  do  milia  di  questo  ducato  et  do  milia  d*Au8tria 
et  Tirolo  serano  ualido  presidio  ad  reprimere  li  insolentisaimi  conati  del  pre- 
fato  Tburco  fatto  superbo  de  la  preaa  di  Belgrado  et  Rbodo. 

Circa  la  impurissima  Heresia  Lutberana  si  e  concluso  non  easere  tal  errore 
earabile  aaluo  che  per  conciiio  generale  et  cosi  ad  N.  S.  per  tal  conuo- 
catione  propongooo  ono  de  tre  lochi ,  Constantia ,  Argentina  et  Mettz  et  per 
qaanto  mi  riferisce  el  nuotio  de  N.  S.  quäl  era  D.  Francesco  Cbericato,  epi- 
seopo  Apnitino,  bora  ritornato  ad  Roma,  sua  S^  multo  a*inc]ina  a  la  conuo- 
catione  de  tal  conciiio.  Nel  resto  si  probibisse  cbe  piü  alcbnno  prete  non 
togÜa  moglie,  ma  cbi  Iba  tolta  la  ritenga  et  perda  e  beneficij«  altro  non 
8*intende  fuora  di  tal  dieta,  ma  ben  si  dice  ch*e]la  poi  h  fatta  grauida  de  cose 
grandissime,  quäle  si  parturirano  a  li  tempi  suoi. 

Questo  Ser**  principe,  ueramente  degno  di  moderare,  coroe  fa,  el  romano 
iroperio  con  la  consorte  sua  h  qua  nel  ducato  de  Wirtembergbo  et  compo- 
site  le  cose  di  questa  patria  et  il  tutto  fatto  ben  sicuro  se  ne  andarä  uerso 
Innsprugg  ad  yisitare  quelli  S''  regenti,  come  gli  generali  a  le  uolte  visitano 
li  loro  conuenti:  de  nostri  progressi  la  S.  V.  ne  bauer&  aduiso. 

De  Vngaria  circa  Thurcbi  sin  al  presente  non  si  ba  che  suspetto  di 
grossa  guerra,  ma  per  anchora  non  h  fatto  mostra  alcuna. 

Di  Rhoma  non  si  intende  altro  saluo  che  la  uita  de  N.  S.  h  tutta  sancta 
et  spirituale,  ma  deprauata  da  extreme  auaritia  con  qualche  dapocbagine 
mgionta  et  cosi  certamente  la  perdita  di  Rhode  si  attribuisce  ad  la  auaritia 
dl  sua  S^,  quäl  similmente  fa  che  lo  Eluetio  in  tutto  si  acosta  con  Franxa 
redende  cbe  sua  S**  non  ha  voluto  pagare  li  denari  &  debitrice  ad  Thurigi- 
ani,  si  che  conuene  cbe  la  Ei"*  del  Sig'  Duca  nostro  quantunche  exausta  da 
omni  canto  et  oppressa,  pur  per  non  lassar  in  tutto  deciinar  Thurigiani,  quali 
sono  el  fondamento  nostro  di  recuperar  Eluetij  ad  Franza,  pagbi  lei  a  li  pre- 
fati  Thurigiani  sei  milia  rbenenses  (?)  ^)  del  debito  Papale,  con  quali  ad  questa 
Pasqua  delibera  mandar  lo  oratore  suo  insieme  con  li  Cesarei,  quali  vengano 
se  non  sono  anegati  tutti  et  con  D.  Ricardo  in  nome  di  detta  Maiesta  Anglica 
in  Eluetij  et  far  qualche  praticha  di  retirarli  da  Franza,  cosa  cbe  io  credo 
sammamcnte  difficile  hauende  giä  mandato  el  Francese  denari  ad  Bema  per 
pagare  li  debiti  vecchij  et  anche  (come  fu  uoce)  per  leuar  fanti;  h  uero 
che  quando  la  Maiesta  Ces*  insieme  con  quel  christianiss"*  re  ordinaseno 
cbe  dal  canto  de  Germania  intertenessero  le  rictuaglie  ad  Eluetij  et  si  sucesse 
a  le  confine  loro  mostra  grande  con  certa  suspitione  de  mouer  lor  guerra,  subito 
seria  constretto  lo  Eluetio  star  in  casa  sua  a  la  defensione  et  anche  ricer- 
caria  el  francese  che  secondo  el  federe  loro  gli  dia  XII  peze  d*artegliariay  XXX* 
seuti  al  roese  et  CCCC  homeni  d*arme  a  la  defensione  del  suo  paese  et  senza 
dubbio  subito  che  dal  canto  de  Germani  sentesse  el  plebeo  Eluetio  la  guerra 
lor  propria,  tumultuaria  con  li  magnati,  quali  cecati  da  le  pensione  di  Franza 
per  Taltrui  salute  pongano  la  propria  in  compromesso,  si  che  condudo,  che  senza 
guerra  ouero  grossa  et  certa  suspitione  non  si  pu6  retrabere  lo  Eluetio  dal  suc- 
corso  Francese.  Dal  canto  del  S'  Duca  ^  la  intertentione  de  victuaglie  si  fä 
et  la  gaerra  non  seria  dificile,  quando  anche  fosse  de  rerso  Germania ;  cosa 
che  e  piii  formidabile  a  lo  Eluetio. 

Grisoni  si  sono  nouamente  colligati  con  Franza,  pur  con  multe  condi- 
tione  preseruatiue  de  la  Maiesti  Ces*  et  Romano  imperio  in  modo  che  Tessere 
senza  denari  et  non  hauer  aiuto  dal  papa  come  seria  el  debito,  le  cose  nostre 
si  fanno  pegiore  omni  giomo  in  Eluetij  et  molto  importa  la  perdita  de  Gri- 
soni per  li  passi  de  Lanttznetti. 

Qaesto  ser"*  Principe  come  quello  ehe  male  si  sentiaa  neglecto  da  li 
oratori  Cesarei  traetanti  la  paee  senaa  pur  fargli  motto  in  Venetia:  ha  Hitie 


*)  Florini  del  Reno. 


110 

rfm%en\\rr  et  r>(ifi«^re  4«(U  pae«,  ^«»1  se^veB^!«  ••■  gTirg»o  p«i  ■■Ito  4« 
li  patM  p«r  Grit«aL 

De  Roou  te  ba  eooe  9(.  S.  ekianato  «4  se  9  Sa^eleio  per  terreUfw 
el  ha  iseareerat«  D.  Beraardo  4^  e^mitib«^  papte»Mh«s  et  refemdario  et 
aleani  altri  p^r  »tendiere  b  »orte  4el  S'  StgismoMle  Am  Viraaii.  per  la  ^«il 
procede«!  rootra  el  Dnca  de  Camerise,  aadior  eliel  S'  Aseasio  ColosBa  mM« 
fatiehi  ad  b  defeiHiooe  saa.  Sono  eitati  et  ehtamati  tatti  li  eanliaaß  ad  R«Ba 
et  N.  8.  «ol  poaere,  sei  poträ  «aa  deeina  reaeraie  per  elmbr  al  Thoreo  et 
taeeorrere  Rbodo  et  perho  ehiama  li  eardJaaJi,  aia  sera  capiaat  Prifes. 

E  eomeftsa  b  eauu  de  Modeiia  et  Reeio  tra  b  eainera  ApostoUra  et  ei 
Daea  di  Ferran  ad  Volterra,  Aaelioiia,  Moate  et  JaeolMtio  et  se  le  eose  de- 
doete  seraao  pib  io  faaore  di  Ferrara  ebe  de  b  sedia  apostoliea  K.  S.  ool 
si  rendano:  te  b  eosa  sera  dnbbia  S.  S*"  ool  elie  ae  g:li  aeeomodi  eoaeordb 
et  eoniposftiooe  idonea. 

A  li  4  de  Febraro  li  oratori  del  ser^  Priacipe  aostro  ia  Raaa  pre- 
storno  publica  obedieotb  ad  N.  S.  et  el  Balbo,  persoaa  doetksima,  exorae 
tal  obedieotb  eoo  aoa  elegaotisstma  oratioae.  N.  S.  ba  exeooiDaieato  et  iaelaso 
in  Bolb  Ceot  domiai  ebi  ba  tolto  de  b  roba  o  fatto  pregiooe  de  b  faaiglia 
de  Moos.  Danx,  qoal  fo  presa  et  saalisab  da  qaelli  del  S'  Doo  Joaane 
Emaouel  in  b  rioera  de  Genoa. 

Le  eose  de  Milano  sbno  sin  bora  qoiete,  el  S'  Doea  nostro  tanto  amato  et 
reaeriio  da  li  populi  cbe  h  eosa  ioeomprebensibile ;  le  eose  de  b  iastieb 
unqaa  non  farono  con  tanta  oniaersal  satisfaetione  et  di  eosi  librata  lance  eooie 
al  presente:  el  eameoale  si  h  passato  in  piaeeri  pio  di  giostra  cbe  di  daaxe  per 
essere  prohibite  le  mascbere. 

AI  caso  et  in  euento  di  goerra  si  sta  intrepidamente :  le  geate  d'arme 
tutte  reducte  a  le  citUte  et  quelle  beo  foroite  de  rictuaglie  et  prooisione  et 
optimamente  fortifieate:  li  populi  tutti  dispositi  al  morir  pria  cbe  ooler 
Francesi:  et  dal  canto  de  qua  non  mancbara  ad  omni  bisogno  soccorso  de 
fanti  germani  in  bntt  copia,  quanto  si  bauera  denari. 

Tutte  le  fortezze  exceito  el  castello  de  Milano  et  Cremona  strettsstini  di 
assedio  sono  in  mano  del  S'  Duca  nostro,  essendosi  ultimamente  preso  Mnsso 
sopra  il  laco  di  Como,  nel  quäl  erano  Triuulzeschi  et  Tornascbi  et  gli  era  entro 
do  camere  plene  de  poluere,  X"  balote  di  ferro,  26  peze  di  artegliaria  et  300 
archabusi  di  bronzo :  el  tutto  in  man  del  S'  Duca  nostro.  Ad  b  S.  V.  fuorse 
sbto  fastidioso  mi  oflfero  et  comendo. 

Ex  Stuochard  quinta  Martis  MDXXIII. 

Di  V.  S.  Tutto  obsequent"". 

Amico  Taegio 
Secretario  Dueale  .    . 

A.  T.  AI  Mag^  nuntio  et  oratore  del  Ex"*  Duca  di  Milano  apresso  la 
cbristianissima  Mt.  anglica,  mio  honorand"*. 

3. 

16.  August  1523. 
Molto  Magnifico  come  padre  honorand**. 

Heri  che  fu  il  giorno  sacrato  a  nostra  Signora  gionse  qui  alb  corte 
Mons.  de  Borbone.  E  bl  4  staU  saa  venub  cbe  giouedi  proximo  questa  Maiesta 
partira  per  inuiarsi  alli  confini  de  Fransa  e  gia  sono  inuiate  pMrti  delle  aue 
robbe.  Qui  non  se  manca  de  tutte  le  preparatione  opportune  alb  guerra  cosi 
verso  Fiandra,  et  Italia.  Sei  si  fari  la  parte  sua  dal  canto  d*Ingbilterra  non 
dubitamo   che  b  niina  de  Franza   non  sia  toblmente  per  seguire.  Perho  di 


111 

officio  de  V.  S.  serä  insUr  importane  et  opportune  che  si  faccia  da  quel  canto 
come  si  spera. 

II  S'  DoD  \^o  a  quest  bora  creddo  hara  fatto  grossissima  armata  per 
Ü  meditteraaeo  et  creddo  portarä  sicco  ultra  tremilla  fanti  Spagnoli. 

Del  ncgotio  scriltoui  lo  zifra  sara  bono  che  lo  trattiüti  con  maturita  ki 
ron  quella  maggior  secretezza  che  si  po.  Creddo  harete  inteso  per  lettere  de! 
S'  Duca  oostro  come  N.  S.  si  h  risolto  all»  legua  et  delle  contributioni,  le 
quali  quanlo  siano  al  proposito  de  quella  misera  et  afflitta  patria  mia,  V.  S. 
facilroeDte  da  se  lo  poträ  cognoscere  che  io  cod  lettere  mie  explicarlo.  Cosi 
V.  S.  barä  ioteso  come  S.  Ex^  e  stata  arctata  impegnare  il  sale  dil  anno  a 
venire  per  cinquantamille  ducati  atio  salisfacesse  integramentc  alli  fanti  spa- 
gnoli li  quali  s*erano  amutinati.  Sto  in  continua  espettatione  de  intendere  il 
caso  de  V.  S.  esser  ben  risoluto  ei  se  quella  hormai  e  ritornata  alla  corte. 

11  Gilino  son  gia  X.  giorni  he  che  non  si  sente  bono»  perho  V.  S.  Ihara 
per  escusato,  se  non  le  scriue.  Per  laltra  posta  egli  vi  inuio  due  lettere  di 
Don  Seuero,  il  quäle  fin  qui  sta  in  Alua,  ne  creddo  che  da  li  deggia  partire, 
te  per  il  S'  Prothonotario  nostro  non  se  gli  proueda  di  qualche  hon  loco  a 
Milano.  Mi  raccomando   a  V.  S.,  cosi  fa  il  Gilino  et  il  mag'*  Argilense. 

Da  Villadoli  a  XVI  de  Agosto  1523. 

di  V.  S. 

come  figliuolo  obligantissimo 
Thom.  Maino. 

A.  T.  AI  Mag**  fratel  mio  honor"*  Ms.  Augustino  Scarpinello  oratore 
del  in-*  S'  Duca  de  Milano. 

4. 
27.  August  1523. 

Magnifice  domine  honorandissime.  Commendationcm  plurimam.  Accepi  Ute- 
ras  M.  V.  de  XXYIllI  Junij  gratissimas  quidem,  quod  eas  omnis  studij  et  amoris 
sui  erga  me  plenas  vidi,  gaudeo  autem  ex  animo  ipsam  pristine  valitudini  resti- 
tutum  et  columriam  (?)  poslis  purgasse  et  in  curiam  ad  negocia  redijsse. 

Que  de  rebus  occurrentibus  illic  scripsit  ad  me,  gyrata  admodum  fuere 
et  habeo  sibi  maximas  gratias.  De  hijs  que  apud  nos  gerentur,  licet  ab  alijs 
Do.  V.  certiorem  6eri  arbitror,  tarnen  breviter  ea  scribenda  a  me  putaui. 

De  pace  et  federe  inter  Ces"  M**"  [Ser"""  Regem  Angliae,  VenetoJ*)  Ser"'" 
Principem  Archiducem  Ferdinandi ,  III""*  Dominum  Ducem  nostrum  Mediolani 
Venetiis  conclusis ,  deque  federe  illo  magno  inter  S.  D.  N.  Caesarem,  Anglif 
Regem,  Principem  Ferdinandum,  ducem  nostrum  Mediolani,  Florentinos,  Genu- 
enses,  Lucenses  et  Senenses  inito  Do,  V.  intelligere  potuit,  ea  licet  pro 
eomuni  dominiorum  et  subditorum  salute  et  tranquillitate  firmiter  confecta 
sint,  tarnen  nihilominus  hostium  et  peruersorum  iniquitas  et  malignitas  molita 
est  rem  terribilem,  qua  procedente  nihil  ad  summam  omnium  rernrn  et  Status 
istius  pertnrbationem  defuisset,  insidie  enim  structe  erant  ad  sustinendum 
10*""  Dncero  nostrum  repertusque  bomo  pemiciosissimus  ad  hoc  facinus  in- 
signe  perpetrandum  Ronifacius  ex  Vicecomitibus Mediolani,  qui  huius  sui  sceleris 
coneepti  occasiooem  omnem  querens  redeuntem  ducem ,  cui  familiarissimus 
erat  in  latere  eins  se  sistens,  ubi  in  medio  fere  itinere  ex  Modoetia  ad  Me- 
diolanum  semotis  propter  puluerem  equitibus  et  custodia  eius  corporis  sibi 
eam  sceleratus  occasionem  oblata  videt,  ducem  ipsum  pugione  petit  et  a 
tergo  magno  impetu  in  spatulas  ferit,  vno  ictu  vitam  cum  aniroa  auferre  inten- 


*)  Ist  ausgettricheD. 


112 

den«;  ted  rolente  Deo  tberrat  et  m  •— iüite  bomeri  panio  faeto  mlBera 
ictos  exit  Snecamint  qvi  propioret  erant  equitet  et  pereottori  te  opponmt 
daeem  prote^ntes.  Die  aateoi  ooMmoi  seeleratiMiiiras  foga  io  eelen  eqve 
MÜuti  tae  consnluit  et  anlbgit,  de  quo  pericolo  qvod  Ex^  soa  evaait  proeol 
dubio  D.  y.  roelhis  ex  literis  tiüM  ietdliget  Not  gratiai  Deo  omaipoteati 
habemnt,  qoi  nos  ab  boe  nialo  Itberaoit  Dl**  D.  Daeem  aaloans. 

Haiti  baias  eiaitatis  et  statot  aobiles  prodiUoait  eiaanodi  satpeeti  beben- 
tar,  qai  ex  certis  literb,  qoi  per  aoam  exploratorem  Heloetiam  genere  boe 
ad  istiaa  sceleris  eonsdos  et  soeios  deferebant  eertam  saspitionem  dederoat. 
Uiae  plares  io  dies  eapiaator  et  in  areem  eareere  trabontor.  Qai  meriti  soat, 
meritas  penas  dabant 

Hae  re  non  deterriti  bestes  patrie  ectorres  partes  gaDieas  seqaentes  excor- 
sionibus  banc  prooineiam  rexare  stadent  et  de  GaUorom  adnenta  oooas  raroor  in- 
erebnit,  quos  neqaaqoamhoc  nane  attentare  nobis  persaadere  possenias,  si  armis 
Caes..  Aoglie  Regis  (oti  ferebatar)  bostis  premeretar,  qaibos  nos  tvtiores  erede- 
bamas  et  ob  id  etiam  copias  peditatos  gernuiniei»qae  bae  ad  opprimeodam  se  bosti 
Teoire  debebant»  alio  in  loeo  Bargondiam  ire  iossi  sant,  quibos  omnibas  Tiribas  et 
armis,  si  bostis  impeteretur,  eertam  est,  id  eam  minime  aosaram  (qaod  dicitar) 
contra  nos.  Verum  nihil  timemus,  quiaime  omnis  pronisio  ad  occurendom  bie 
bosti  fit,  contra  quem  bene  animati  sunt  nostri,  concorrent  et  auxilia  confe- 
derstorum  adeo  quod  si  etiam  attentauerit  baue  prooineiam  bestes  aentient 
se  hoc  cum  parao  eommodo  fecisse,  quorum  cooatura  fiicilios  frangere  eon- 
fidimus,  cum  et  Caesaris  et  Anglorum  arma  bestem  inuadent. 

Certo  seriptis  literis  nnnciatur  aduentus  Gaüorum:  imo  si  Caesar  et  ille 
Ser"~  Rex  nunc  relient  facile  bestem  opprimerent  Plura  iam  festinante 
nuncio  scribere  non  possum.  Commendo  me  D.  Y.  que  feliciter  valeat 

Mediolani  27.  Aogusti  1523. 

Mag^  V. 

Semper  ad  rota 
Jacobus  de  Bannissis. 

A.  T.  Molto  Mag^  mess.  Augostino  Scarpinello  del  Ul**  S'  Duca  de  Milane 
oratore. 


(ForttetxvBg  folgt.) 


113 


V«  ^Historischer  Atlas«'' 

Statistik  des  Mittelalters. 

Bischöflich-Chiemsee*sche«  Urbar  aus  den  Jahren 

1486—1496. 

Papier-Codex  des  XY.  Jahrhunderts  in  Quart  102  BlStter. 
Im  Besitze  des  Herrn  H*.  Ton  S*.  in  Salsburg. 

(ForUeUong.) 

Nota  in  Yalle  Zileris  dantur  super  yna  libr.  denar.  communium  cruciferi  12 
Itn  quod  soper  moquoque  crucifero  datur  veroQ.  1,  quorum  60  faeiunt  cruci- 
feros  12  propter  decrescentiam  valoris  monete  Offitialis  Tero  domini  Saltze- 
borg,  percepit  super  quolibet  crucifero  veroncns.  2. 

Item  de  illis  14  libr.  veronens.  qui  soluuntur  de  curia  bawspuhel  vt  supra 
ex  crescentia  debetur  domino  Chiemens.  et  non  pro  lumine  iuxta  tenorem 
vrborij. 

Item  in  ralle  zileris  sunt  luditia  trium  principum  videlicet  domini  Archie- 
piscopi  SaJtzeburgensis  ducis  Georgij  Bauarie  et  domini  Archiducis  Sigis- 
mundi  Austrie  et  Athesis  etc.  omnia  predia  et  coloni  Episcopatus  Chiemens. 
Sita  sunt  et  consistunt  in  dominio  et  ludicio  domini  Saltzeburg.  preter  Ried, 
bauspuhel  et  hueb,  que  situantur  in  dominio  ducis  Bauarie.  Et  preter  pre- 
dium  Watsch  consistens  in  dominio  ducis  Sigismundi  in  Athesi. 

Nota  quod  coloni   predicti   OflTicij   Zileris  ad    Episcopatum  Chiemensem 
spectantes  et  dominijs  ducum  predictorum  consistentes  tenentur  ad  Stewram 
pontificalem  quocienscunque  nouus  Bpiscopus   eidem  Chiemensi  Ecciesie  pre- 
fieitur,   Sed    coloni   eiusdem  Chiemensis  Episcopatus  infra   dominia  Ecciesie 
Saltzeburg.  consistentes  tenentur  dumtaxat  ex  pactis  nouissime  factis  per  Reue- 
rendum  dominum  Bernardum  Archiepiscopum  et  Reverendum  dominum  Bernliar- 
dum  Chiemensem  Episcopum  ad  solucionei^  Stewre  pontificalis  quum  preficitur 
nouus  Archiepiscopus  Saltzeburg.  Ecciesie   et  tunc  Stewra  eadem  per  dictos 
dominos  Archiepiscopum  Saltzeburg.  et  Episcopum  Chiemensem  equaliter  diui- 
denda  est  et  cuilibet  dominorum  medietas  assignenda  Sed  de  rigore  Juris  videtur 
quod  tenentur  rtrique  domino  dum  preficiuntur  a  pu*  .  .  ad  Stewras  pontificales 
instar  aliorum  colonorum  in  pintzgewAut  iuxta  pactum  suprascriptum  maiorquota 
pro  Ste^Ta  ipsis  Yeniret  imponenda  Saluo  Juditio  melius  sentientis. 

OflTitium  Sahrang. 

Nota  quod  omnem  censum  prouentuum  originalium  Ecciesie  Episcopatus 
Chiemensis  ofTicij  Sahrang  et  Aschach  diocesis  Chiemens.  percipit  Cristofferus 
de  freiberg  tantumodo  pro  yita  sua  Juxta  literas  reversales  inscriptionem  post 
cuius  mortem  totum  officium  eiusque  prouentus  libere  deuoluentur  ad  eundem 
Episcopatum  Chiemensem  et  seruit  circa  festum  martini  denar.  libr.  28. 

Ecclesia  Sancti  Joannis  in  lewkental. 

ineorporata  Ecciesie  Episcopatus  Chiemens.  seruit  pensionem  annuam 
floren.  mg.  siue  ducat.  centum. 

(Fol.  65.) 

Predia  et  census  certi  qui  intitulantur  extraordinaria  eo  quod  non  po- 
nontur  in  limitibus  ofilciorum  suprascriptorum. 

6'» 


in 


tf^r.  Uir.  9  ^""  '*■'*"'  ^/*  S.  •«.«. 


Ol?  domo  an  H*.r  tt'^      i. 
'  ''<-«/-«»/ d„«r.  j;^';';'^*  P"^»  wniuerMrio  in  cBri, 

I'-P;;r  roirJlVur*'-  •""■"•  «  (-■«  .-den.,  s.fcHft  . 

^'<f'/"..  «...ff.  s"l7r  2  "*;;''"•,"»""»  f.eit  ^ 

'>«»  100, 


'"""•  '•^.  ^'""  •'«'«Forschrift)  ,  rd    ;  ^o^SeT  '''''•^-  -"««•  «• 

Au^n.  „.«j    -.»  P«Mei,»r.  ,„|.  4 ''  *   *>'«'n 


<  «li««!  per  den,r.  M 


3^ 


11$ 

I        AgD.  7t  per  denar.  15,  pull.  18,  per  deoar.  4  Go«  600    per   denar.  12 
faeiuDt  denar.  Jibr.  5,  denar  24. 

Stuelaelden. 

Tritic.  mod.  2  taiaodo  metret.  per 
denar.  40.  1  mod.  per  den.  solid.  12. 

1  mod.  \         Silig^n.  mod.  21  taiando  metret  per 
faeit    )  denar  28.  1  mod.  solid.  8,  denar.  12. 

metr.  \  Ordei  mod.  1  taxando  metret.  per 

9.      l  denar.  28.  mod.  solid.  8,  denar.  12. 

Fabarum  mod.  2.  taxando   metret. 
per.  denar.  28. 
I   mod  (         Auen.  mod.  48.  metret.  per  denar.    1  mod.  solid.  $. 
^    ..  '\  15»  faciunt  denar.   libr.  61,  denar.  48. 
metr    {  ^^'  10  per  denar.  15,  pull.  26  per  denar.  4, 
1 A  '  /  ^"*  ^^  P®**  denar.  12,  faciunt  denar. 

^"*     (  solid.  10,  denar.  26. 

(Fol.  67.) 

Vischoren. 

Trit.  mod.  12,  metr.  per  denar.  60. 
taxando. 
1  mod  \         Sili^rii^*  ^od.  36,  taxando  metr.  per 

faeit*  )  ^^^^^'  ^' 
.    m  \  Fabarum  mo  d.  1,  metr.  5,  taxando 

* '  metr.  per  denar.  40. 

Ordei  mod.  2  metr.  4,  taxando  metr. 

per  denar.  40. 

Auene  mod.  94,  taxando  metret.  per  denar.  40»  faciunt  denar.  libr.  152  V«* 

Agn.  24  per  denar.  15,  pull.  30  per  denar.  4,  Oua  500  per  denar.  12, 
faciunt  denar.  solid.  18. 

Eonstal  exciusa  prebenda,  que  datur  plebano  ibidem  Siligin.  mod.  68, 
taxando  metret.  per  denar.  solid.  4. 

Auen.  mod.  87Vs  taxando  metret.  per  denar.  80,  faciunt  (mit  anderer 
ScbriA)  denar.  libr.  43  den.  40,  denar  libr.  126  denar.  80  (ausgestrichen)  de 
daobus  annis. 

Kopl  et  extraordinaria  Saltzeburge. 

Siligin.  Seaff.  Salts.  37  Vt»  taxando  vntfm  ScafTium  per  denar.  libr.  1. 

Auen.  Scaflf.  Saltz.  58,  minus  1  metr.  taxando  1  ScaflTium  per  solid.  10, 
faeiint  denar.  libr.  111.  denar.  35. 

Pull.  41  per  denar.  6,  Oua  180  per  denar.  12  faciunt  denar  libr.  1, 
denar.  28. 

Samna  taxe  totins  Bladi  Agnor.  pollor.  et  Ouor.  faeit  denar.  libr.  706, 
solid.  6,  denar.  1. 

Summa  omniam  reddituum  Episcopatus  Chiemcnsis  in  peccunias  redacta 
Blad.  Ariet.  Agn.  pull.  Oua  et  alia  etc.  faciunt  communibus  annis  vti  anno. 
80,  81,  82,  83,  84,  85,  86,  floren.  ducat  140. 

Denar,  libr.  1413,  solid.  6,  denar.  21 V«  (mit  anderer  Schrift)  demptis 
Redditibos  Castroram  et  decimarum  quos  Emit  Episcopus  luduicus. 

Pratum  auf  der  gmain   Saltzeburge 

feaal  plaust  3  .  .  .  tenet  dominus  per  se. 

Pratum  ibidem  emptum  a  Jacobe  Renner, 
feoal.  plaust.  6  .  .  •  tenet  dominus  per  se.  Dient  meinem  gnedigen  herrn 
von  Saltzb.  Borckrecht  den.  20. 


114 

Curia  Altorf  prope  Salinftm. 
Denar,  libr.  9.  ad  placitum  domini. 

Curia  Sweibrer  prope  Goüng. 

Denar,  libr.  3.  honoraotia  denar.  12,  pull,    micbel. 
6,  per  denar.  8,  pro  addicione  denar.  60. 

Rosswisen  in  Goling. 
Denar.  60.  andreas. 

Totenhawsen  predium  in  parrocbia  petting. 

Siligin.  metretllVat  Auen,  metret  18,  pro    Gorg 
hospicio  auen.  metret.  1,  pro  carnibus  denar.  30,    katherina  marcus  maritua. 
pull.  4,  Oua  50,  cens.  denar.  60,  bonorantia  denar.  8. 

Oberbewning  predium  in  parrocbia  lawflen. 

Siligin.  mod.  l,Auen.  mod.  3  pro  linokloben   petrus. 
32,  denar.  32,  pull.  6,  Oua  50,  denar.  libr.  1,  bono- 
rantia denar.  8. 

Saltseburge. 

De  domo  an  der  Wag  vitra  3.  libr.  denar.  que 
dantur  Capelano  Capelle  pro  anniuersario  in  curia 
Chiemensi  denar.  libr.  3. 

(Fol.  66.) 

De  domo  lawbinger  denar.  libr.  4. 

De  domo  lantscbaden  denar.  libr.  5. 

De  domo  krotacb  denar.  libr.  2. 

De  domo  lind  denar.  solid.  12  (mit  anderer  Scbrift  gescbrieben)  vacat 
propter  ruinam  domus. 

Summa  prediorum  extraordinariorum  facit 

Sigilin.  Scaff.  Saltz.  2  Va  et  metret  1,  lauffner 

Auen.  Scaff.  Saltt.5,  roinos  metret  1,  lauffner 

pull.  10. 

Oua  100, 

denar.  libr.  29,  solid.  6.  denar.  18. 

Item  Bladum  totius  officij  Bisebofbof  exelusa  decima  ibidem  que  colligitur 
ad  fideles  manus  et  taxando  illam  decimam  pro  prebenda  que  datur  plebano 
ibidem  vltra  istam  prebendam  et  decimam  restant. 

Tritic.  mod.  11,  quart.  TVg   taxando  vnum    1  ScbaffI  per  denar.  solid.  8. 
quart.  per  denar.  40  (mit  anderer  Scbrifit)  1  mod.    1  mod.  facit  quartalia  9. 
per  solid.  12. 

Siliffin.  mod.  103  taxando  vnum  quart.  per 
denar.  22%  (mit  anderer  Scbrift)  1  mod.  solid. 
6,  d.  22. 

Ordei  mod.  2,  quart  2,  taxando  quart.  per    1  mod.  facit  quartalia  9. 
denar.  22%  (mit  anderer  Scbrift)  1.  mod.  solid.    4  quarta).  faeiunt,  1   ScbaffI 
6,  denar.  22.  per  denar.  sol.  4. 

Auen.  mod.  203  taxando  quart.  per  denar.    1  mod  facit  quartalia  10. 
15,  facit  tot  Sumroaro  denar  libr.  245  solid.  6   4  qnartal.  faciunt  1  sehaffl. 
(mit  anderer  Scbrift),  1  mod.  solid.  5.  1  sehaffl  per  denar.  80. 


an 

AgQ.  7t  per  deoar.  15,  pull.  18,  per  denar.  4  Ou«  600    per   denar.  12 
faeiuot  denar.  Jibr.  5,  deoar  24. 

Stueluelden. 

Tritic.  mod.  2  taxando  metret.  per 
denar.  40.  1  mod.  per  den.  solid.  12. 

Silig^n.  mod.  21  taiando  metret  per 
denar  28.  1  mod.  solid.  8,  denar.  12. 

Ordei  mod.  1  taxando  metret.  per 
denar.  28.  mod.  solid.  8,  denar.  12. 

Fabarum  mod.  2.  taxando   metret. 
per.  denar.  28. 

I    mod  (         Auen.  mod.  48.  metret.  per  denar.    1  mod.  solid.  $. 
faeit    )  ^^'  ^*^^^"^  denar.   libr.  61,  denar.  48. 
metr    {  ^^'  ^^  P*'  denar.  1 K,  pull.  26  per  denar.  4, 
4(1  '  I         Oua  600  per  denar.  12,  faciunt  denar. 
^"-     (  solid.  10,  denar.  26. 

(Fol.  67.) 

Visehoren. 

Trit.  mod.  12,  metr.  per  denar.  60. 
taxando. 

I        .   \         Siligin.  mod.  36,  taxando  metr.  per 
f  ^'/) denar.  40. 

'.  '<*  \         Fabarum  mod.  1,  metr.  5,  taxando 
^^^' ''  ^  metr.  per  denar.  40. 

Ordei  mod.  2  metr.  4,  taxando  metr. 
per  denar.  40. 

Auene  mod.  94,  taxando  metret.  per  denar.  40,  faciunt  denar.  libr.  152  V«. 

Agn.  24  per  denar.  15,  pull.  30  per  denar.  4,  Oua  500  per  denar.  12, 
faciunt  denar.  solid.  18. 

Eonstal  exciusa  prebenda,  que  datur  plebano  ibidem  Siligin.  mod.  68, 
taxando  metret.  per  denar.  solid.  4. 

Auen.  mod.  87 Vt  taxando  metret.  per  denar.  80,  faciunt  (mit  anderer 
SchriA)  denar.  libr.  43  den.  40,  denar  libr.  126  denar.  80  (ausgestrichen)  de 
duobus  annis. 

Kopl  et  extraordinaria  Saltzeburge. 

Siligin.  Seaff.  Salts.  37  Vs,  taxando  Yntfm  Scafflum  per  denar.  libr.  1. 

Auen.  Scaflf.  Saltz.  58,  minus  1  metr.  taxando  1  Scafflum  per  solid.  10, 
faeivBt  denar.  libr.  111.  denar.  35. 

Pull.  41  per  denar.  6,  Oua  180  per  denar.  12  faciunt  denar  libr.  1, 
denar.  28. 

Sorama  taxe  totins  Bladi  Agnor.  pnllor.  et  Ouor.  facit  denar.  libr.  706, 
solid.  6,  denar.  1. 

Sarama  omniam  redditoum  Episcopatus  Chiemensis  in  peccunias  redacta 
Blad.  Ariel.  Agn.  pull.  Oua  et  alia  etc.  faciunt  communibus  annis  vti  anno. 
80,  81,  82,  83,  84,  85,  86,  floren.  ducat  140. 

Denar,  libr.  1413,  solid.  6,  denar.  21  y«  (mit  anderer  Schrift)  demptis 
Redditibus  Castrorum  et  decimarum  quos  Emit  Episcopus  luduicus. 

Pratum  auf  der  gmain   Saltzeburge 

fenal  plaust  3  .  .  .  tenet  dominus  per  ae. 

Pratum  ibidem  emptam  a  Jacobo  Renner, 
fenal.  plaust.  6  .  .  >  tenet  dominus  per  se.  Dient  meinem  gnedigen  herrn 
Ton  Saltzb.  Burckrecht  den.  20. 


116 


Bt  a  lamprechthawser  pratuiii  emptam  ibidem 
fenal.  plaustr.  4. 

Item  predium  Ainat  als  kesselprunn  (ausge- 
strichen und  daräber  geschrieben)  lackpewnt 
prope  Salinam  emptum  a  Schmitner. 

Denar.  libr.  12  .  •  .  ad  placituro  domini. 

(Mit  anderer  Schrift)  Item  Curiam  frawns-  vacat  quod  Episcopus  Cbri- 
leben  prope  Salinam  emptam  a  diether  seruit  stofforus  restituit  Cristano 
denar.  libr.  12.  diether    eandem  curiam    pro 

precio  scilicet  fl.  r.  420. 

Item  de  vineis  in  Austria  percipitur  seeuu- 
dum  cxigentiam  temporis  (mit  anderer  Schrift). 
Item  Molendinum  emptum  a  Turner  prope  Atnat 


(Ainat?)  servit  denar.  solid.  12. 


Vacat.  Sultaenbach« 


pro  aniuersario  quondaro 

domini  Georgij  Episcopi 

Kiemensis. 


(Fol.  68.) 


Nota  vineas  in  Austria  in  Arnstorflf  Episcopatus 

Chiemensis. 

Item  Khiemser  Weingarten  7  Joch. 
Item  Judenperg  Weingarten  1  ^2  Joch. 
Item  Pintterperg  Weingarten  1  Vt  Joch. 
Item  Schueber  Weingarten  2  Joch. 
Item  Clawber  Weingarten  1  %  Joch. 
Item  Reister  Weingarten  1  %  Joch. 
Item  Praiten  Weingarten  1  Joch. 
Item  Obersesser  Weingarten  1%  Joch. 
Item  Stiglstaller  Weingarten  1  Joch. 
Item  Schrott  Weingarten  1  %  Joch. 
Item  Obersesser  Weingarten   I  [^  Joch. 
Item  Obersesser  %  Joch. 
Item  praiten  Weingarten  1  Joch. 


pawt  Gothart  Mayr. 


BartI  Nadlstumpf. 
paul luchs, 
philipp 
Strobl. 


Item  Murding  rineola  derelicta  est  propter  deprauationem  et  inutilitatem, 
quia  nil  aliud  quam  damnum  attulit  iuxta  c.  terrulas. 

Item  pifikolben  Weingarten  1  Joch  den  Bischof  bertold  gekawSt  hat 

Item  vom  Weingarten  Lintter  Burckrecht  denar.  20. 

Nota  Benefitia  de  prenotacione  et  collacione  Epitc.  Cbiem.  pro  tempore 
exeunte. 

Item  Ecciesia  parrochialis  seu  perpetua  ricaria  Saneti  Johannis  in  lew- 
ckental  Chiemensis  diocesis  incorporata  Episcopatui  Chiemensi  pro  dueatis  100 
absentia  vItra  incorporator.  ducat.  90. 

Item  Anno  dommi  1478  vacauit  prefata  Ecciesia  per  liberaro  resignacio- 
nem  magistri  hainrici  Rueger  de  pegnitz  Institutus  fuit  dominus  Michael 
lescher  per  Reuerendum  dominum  Georgium  Episcopum  Ecdesie  Chiemensis. 

Item  Ecciesia  parrochialis  Saneti  Laurentij  in  pramberg  Saltzeburg.  dio* 
cesis  Absentia  denar.  libr.  60  Episcopus  Chiemensis  habet  docimas  in  illa 
parrochia. 

Item  Anno  1487  vacauit  illa  Ecciesia  per  obitum  domini  colomani  Strawss 
qui  obiit  de  mense  octobris,  presentatus  est  ad  eandem  Ecciesiam  dominus 
Georgius  Erlbach  per  dominum  Reuerendum  Georgium  Chiemensem  domino 
Reuerendissimo  Johanni  Archiepiscopo  Saltzeburge  qui  eundem  Erlbach  insti* 


117 

tuit  ad  eandem  Eedesiam  postea  prirnus  Stueluelder  oastelitnus  in  weyarn 
auctoritate  sola  prefati  Reuereodissimi  domini  Chiemensis  tradidit  possessionam 
Ecclesie  et  dotis  in  praniberg  eodem  nienae  prefato  Erlbach  quia  dominus 
Chieoiensis  vnacum  domino  SalUaburg.  babeni  dare  possessionem  Ecolesie  istius 
rü  in  Zell  et  Stueluelden. 

Item  Eedesia  parrochialis  Beate  virginis  marie  in  Stueluelden  preaentator 
eioadem  Eeclesie  Episcopus  ChiemenaisAbsentia  eiusdem  Ecelesie  denar.  libr.  90 
fipiaeopua  Chiemensis  habet  decimas  in  eadem  parrochia  et  dat  plebano  ibidem 
porcionem  Bladi  pro  prebenda. 

Item  Eecleaia  parrochialis  Sancti  yppoliti  in  Zell  Tallis  pintzgew  pre- 
aentator eiusdem  Ecelesie  Episcopus  Chiemens.  Absentia  eiusdem  Ecelesie 
dueat  60  Episcopus  Chiemensis  habet  decimas  in  eadem  parrochia  non  dat 
plebano  porcionem. 

Item  Anno  1477  mcauit  eadem  Ecelesia  de  mense  Julij  per  obitum 
Steffani  SchrotJ  acceptauit  eandem  Eedesiam  doctor  Georgius  Sachsl  vigore 
grade  data  fuit  eadem  possessio  per  wilhalmum  Stocklstainer  castellanum  in 
Vischoren  ma  cum  Judiee  in  Zell  puecher  ibidem. 

(Pol.  89.) 

Item  Eedesia  parrochialis  seu  yicaria  perpetua  Sancti  Jahannis  in  Sal- 
oelden  Saltzeburgens.  diocesis  incorporata  fuit  Episcopatui  Chiemens.  denar. 
libr.  50.  prenotator  Episcopus  Chiemensis  absentia  vltra  pensiooem  denar.  libr.  150. 

Item  Anno  domini  1490  vacauit  prefata  Ecelesia  per  obitum  magistri 
Johannia  perger  Reuerendus  dominus  Episcopus  Chiemensis  presentavit  ad 
eandem  Eedesiam  dominum  ?lricum  Awnpeckh  domino  Johanni  Archiepi- 
scopo  Saltzeburg.  qui  eundem  auctoritate  apostdica  instituit  ad  eandem  Eecle- 
siam  postea  post  multas  expensas  et  tribulaciones  aduersariorum  prefatus 
rlricus  cessit  prefate  Ecelesie  in  manus  Sanctissimi  domini  nostri  pape  Inno- 
eentij  oetaui  et  Reuerendissimus  dominus  Episcopus  Georgius  Chiemensis  obtinuit 
eandem  apud  sedem  apostolicam  quam  ipse  et  successores  sui  Episcop.  Chie- 
mens. possint  eandem  Eedesiam  perpetuis  temporibus  obtinere  et  regere  per 
presbyterum  secularem  ad  nutum  amouibilcm  auctoritate  diocesani  aut  alterius 
cuiuscunque  minime  requisita  prout  ex  nunc  regitnr  per  modemum  Episcopum 
Chiemensem. 

Item  Ecelesia  parrochialis  Sancti  Maximiliani  in  Bischofhof  Saltzeburg.  Dio- 
cesis presentator  Episcopus  Chiemensis  Absentia  eiusdem  Ecelesie  denar.  libr.  32. 

Item  Anno  domini  1489  vacauit  prefata  Eedesia  per  obitum  domini 
Johannis  Sehern  qui  obiit  de  mense  Februarij  presentatus  est  ad  eandem 
Eedesiam  dominus  Wilhelmus  Stocklstainer  per  Reucrendum  dominum  Georgium 
Episcopum  Ecelesie  Chiemens.  domino  Reuerendtssimo  Arehiepiscopo  Saltxe- 
burgens.  qui  eundem  Stokistainer  instituit  ad  eandem  Eedesiam  postea  lam- 
pertus  Stör  offitialis  in  Bischofhof  et  petrus  ortolf  Judex  in  Werfen  tradide- 
nint  possessionem  Ecelesie  et  dotis  in  Bischofhof  prefato  Stokistainer  quia 
dominus  Saltzeburg.  et  Chiemensis  habent  simul  dare  possessionem  ex  anti- 
qua  consuetudine. 

Item  Eedesia  Beate  virginis  Marie  parrochialis  in  Greming  in  valle  Anasi 
prenotator  Episcopus  Chiemensis  Absentia  denar.  libr.  32  Episcopus  Chiemensis 
habet  decimas  in  eadem  parrochia  et  dat  plebano  portionem  prebende  ibidem. 

Item  anno  domini  1492  Octava  Januarij  vacauit  prefata  Eedesia  per 
obitum  domini  leonhardi  daner  presentatus  et  institutus  est  Auctoritate  aposto- 
liea  in  viro  privilegij  magister  Andreas  Groskopf  qui  presentatus  est  per 
Reucrendum  dominum  Georgium  Episcopum  Chiemensem  et  Institutus  per 
Reuerendum  Fridericum  Archiepiscop.  Saltxeburff.  postea  Johannes  Gressmg 
offitialis  domini  Chiemensis  in  Yalle  Anasi  tradidit  possessionem  prefate  Ec- 
elesie prefato  magistro  Andree  Groskopf  in  eodem  mense. 

Item  missa  perpetua  Beate  virginis  Marie  in  Capdia  Curie  Chiemensis 
Saltzeburg.  presentator  Episcopus  Chiemensis. 


118 

fiem  ontM  peqpeUn  in  Eevt  m  vslle  levckMiUI  Clii«iBciists  di»ecm 
|N^Malater  et  Episcopas  CluenieBsk. 

ttem  e«deai  Tt^anii  nisss  de  aMK>  87  per  liberaa  resigBt«ioneiii  dosiM 
Asdree  patren  domiras  Georgnu  Bpbeopas  Ckieniess.  preseaUoit  et  insti' 
toit  ad  eaDdem  donuaiuii  Geerfiiiin  WaiUnpekh  presbytanm  RatUpoaeii». 
dioeesis. 

Rem  Capeila  Saaeti  Nieelai  et  nargarete  ia  bospHaK  weittaw  Tallis  lew- 
keatal  presealator  doamias  Sigiiaiaada«  Prawaberfrer  dawaat  ia  hag  iaxta 
Seotentiam  latam  rt  Infra. 

Item  raeanit  eaden  Capella  de  aiease  Aprilia  140S  Idem  doaiaaa  Sigis- 
mnados  de  bag  preseataait  ad  eaadem  capellam  Geergiam  Erlbaeh  Reae- 
rendissimo  dfNniao  Georgio  Epiaeopo  Cbieaieosi  rti  ordiaarie  loei  qai  Eaaden 
Erlbacb  Instituit  propterea  eaadem  capellam  Ulastrissiroas  das  Georghu  Ba- 
aarie  coaaiisit  eandem  eaaaam  eoaailiarijs  aait  ia  laadsbat  deeeraeadam  eai 
partium  debetur  assigaare  posseasioaem  qai  aaditis  partibas  peraaaaermi  daei 
ae  eoaehtaerant  ia  eoastlio  rt  poaaetsio  etaadaia  e^pelle  data  est  Geergia 
Erlbacb  ad  Jussum  quidqaid  Erlbaeb  ladieiaHter  obturait  Seateatiaai  diffiai* 
üaam  ia  eadem  causa  coatra  Retkertzbaaier  et  Gabrielem  llfriager  presby- 
terum  per  eundem  Reikertzbamer  aulliter  et  de  facto  preseatatum  Seateatia 
Uta  coatiaetur  in  rltimo  folio  buiua  libelli. 

Item  missa  perpetua  ia  Eedesia  parrocbiali  S.  Jobaaais  ia  lewkeatal 
AHaris  Sa  acte  Marie  Magdaleae  fuadata  per  doaüaam  Aaabelraam  Tieweger 
preaeatator  dm  Georgias. 

Item  missa  perpetua  in  bospitali  oppidi  kytzpubel  preaeatator  dox  Bana- 
ne Georgias. 

Item  uiissa  perpetua  ia  Kessen  parrocbie  Kircbdorf  preseatator  redditu- 
arius  ia  Wasserburg. 

Item  misaa  troyer  ia  Kitzpubel. 

Item  Bijssa  wnacsawer. 

Item  missa  Golander. 

Item  quatnor  misse  in  Ascbaw  preseatator  domin.  de  Freyberg. 

Item  premissaria  ia  Grassaw. 

Item   missa  in  Elmaw. 

Item  missa  StockI  am  Kirebperg  in  Brixental. 

Item  perpetua  missa  Ackermaa  in  Grossernil  preseatator  perpetuus 
Cbiemensis. 

hem  missa  marinalis. 

Item  perpetua  missa  altaris  s.  Katberine  in  Ascbaw. 

Sub  limitibtts  parrocbialis  ecciesie  prien. 

(Fol.  70.) 

Vermerkt  wie  vnd  die  Ordnung  auf  dem  Zellersee   gemalt  md  Airgenomen 

ist  worden  Tnd  warumb  sich  das  begeben  hat. 

Item  es  ist  ror  Jareo  kain  segen  auf  dem  zellersee  gewesen.  Nun  ist 
ain  pfiirrer  von  decbsnpacb  genant  hengsperger  komea  an  Biscbof  Pilgrem 
vnd  bat  dem  geraten,  er  sull  scbickhen  rmb  segen  lieber  gein  dem  kinuee« 
das  bat  er  also  getan  vnd  bat  gros  menig  viscb  aus  dem  See  sogen  rnd 
darnach  hat  yeder  her  segen  lassen  machen  auf  dem  See  vnd  aieben  lassen 
auf  seinen  Steten  vnd  wenn  die  Vischer  Iren  bern  den  dinst  gefangen  betten 
So  haben  Sy  denn  nachmals  gevischt  nach  Irem  willen  vnd  ist  der  dinst 
dieselb  seit  gewesen  auf  ain  ganz  vischen  oder  segen  3"  Reinannkben  vnd 
zwean  lackbs  vnd  auf  ain  hal(b)s  vischen  oder  halbe  segen  fünfzehnhundert 
Reinannkben  vnd  ain  lackhs  vnd  sind  der  vischen  Newne  oder  Newn  segen 
auf  dem  See  vnd  betten  die  vischer  also  gmacht  auf  dem  See  newn  segen 
vnd  die  haben  nachmals  setzan  gevischt  mit  den  Segen  vnd  betten  ril  vnd 
grosmenig  der   viscb    gefangen  •  vnd    angeschickt  uberal  vmb  in    die   laaad 


119 

in  dem  Sftltc  Tod  auch  getruekent  Also  dis  Sy  den  See  vtsi  ganiz  geott 
betten  Also  das  ains  hern  nicht  mocht  gefallen  am  lessten  aaf  ain  gantz  Tischen 
ains  oder  away  hundert  Reinannkhen  Auch  so  ist  nachmals  durch  Bischof 
Englmair  ron  Kiemsee  dem  hechten  gelassen  worden  in  den  See,  der  bald 
tU  worden  sind  ?nd  gros  vnd  haben  die  lackhss  vast  all  -rertriben  aus  dem 
See  imd  ander  ?isch  ril  vnd  wuestnt  auch  der  Reinannkhen  vil  die  Sy  auch  vil- 
lencht  Tertriben  bieten  oder  nach  tüten  besunder  nach  soHchen  Tischen  als  vor 
gemelt  ist  solt  soliche  Ordnung  nicht  gehalten  werden  als  hiernach  gemelt  wirdet 

Nach  solichen  Schaden  Tnd  Ordnung  des  Sees  ist  zu  gefaren  Bischof 
Eberhart  Newhawser  mit  willen  Rat  Tnd  gunst  der  andern  hern  die  Tischen 
auf  dem  See  haben  gehabt  Tnd  Ir  Nachkomen  noch  haben  der  Bischof  Ton 
Kiemsee  der  Thuemprobst  Ton  Saltzeburg  her  Albrecht  Ton  Puechhaim  her 
hanns  Ton  frewntsperg  her  hanns  der  kiehler  her  wolfhart  Ton  der  Alben 
Tnd  haben  die  segen  all  lassen  fuder  thun  Tod  haben  den  See  lassen  rasten 
Tnd  kainen  Tisch  daraus  fachen  drew  gantze  Jar  damit  der  See  mit  Tischen 
widerkomen  ist.  Vnd  darnach  haben  Sy  geordnet  ain  gmaine  Segen  zu  ziehen 
den  hern  allen  Tmb  Iren  dinst  in  dem  Reinannkhen  zuch  der  sich  gmainck- 
lieh  anhebt  zu  Sand  kathrein  tag  Tnd  haben  also  nachmals  gehabt  Iren  Tor- 
genanten  dinst  Tnd  etliche  Jar  ain  tausend  Reinannkhen  mer  auf  ain  gantz 
Tischen  dann  Tor. 

Es  ist  auch  aber  nachmals  furgenomen  worden  Tnd  gemacht  zwo  segen 
m^ins  gnedigen  hern  Ton  Saltzburg  Tischer  machen  ain  Segen  nach  dem  Tnd 
der  See  gleich  halber  seiner  gnaden  ist  Tnd  der  andern  hern  Tischer  machen 
auch  ain  segen  als  der  See  auch  halber  Irer  hern  ist  Tnd  das  man  desspelder 
den  diasi  gefachen  mag  Tnd  werden  auch  die  Tnd  die  Tischen  behuett  Tnd 
geteilt  durch  meine  hern  anwald  Tnd  mit  Tnd  durch  der  andern  hern  Tischer 
gleich  Ton  einsnder  einem  hern  Ton  Saltzburg  halb  Tnd  den  andern  hern  halb. 
Es  sol  auch  ausserhalben  des  dinst  der  hern  mit  der  Segen  nicht  gezogen 
werden.  Es  fueg  sich  dann  das  ain  fürst  ein  das  land  kam  dem  mocht  man 
mit  (Fol.  71}  willen  meins  gnedigen  hern  von  Saltzburg  lassen  ziehen  auch  ob 
meine  hern  gnad  Ton  Saltzburg  ein  das  land  kam  der  mocht  Im  auch  ziehen 
lassen  noturft  Tisch  nach  dem  das  Er  landfurst  ist  Tnd  halber  See  seiner  gnaden 
ist  Tnd  auch  des  gleichen  ob  der  hern  einer  oder  mer  die  Tischen  auf  den 
See  haben  komen  ein  das  land  die  mugen  In  auch  ziehen  lassen  beschaiden- 
lieh  nach  Irer  noturft  alles  ausserhalben  des  dinst. 

Wolt  In  aber  mein  herr  von  Saltzburg  oder  der  andern  hern  einer  mit 
willen  meins  hern  von  Saltzburg  ob  Im  das  not  beschach  ain  merklich  Summe 
TUch  Reinnanckhen  mit  der  segen  lassen  ziehen,  das  sol  im  an  dem  dinst 
sbgeen.  Es  hat  auch  meins  herrn  gnad  Ton  Saltzburg  albeg  gehabt  ain  gesworen 
viscbhoetter  bei  dem  See  in  wölicher  obgenanter  mass  man  Tmb  Reinnanckhen 
zogen  hat,  das  der  dabey  gewesen  ist  zusambt  der  andern  hern  Tischer  da- 
mit die  Tisch  der  hern  wurden  Tnd  durch  die  Tischer  nicht  anderhalben  Ter- 
kauft  Tcrgeben  Tnd  Tertragen  vnd  auch  die  segen  behuet  wurden  das  anders 
nicht  gezogen  damit  wurd  wenn  als  Tor  gemelt  ist  Es  ist  auch  wo!  mit  meins 
hern  Ton  Saltzburg  ain  willen  ain  zeit  herkomen  wann  sein  hofmaister  ein 
die  StiA  oder  der  andern  hern  Stifter  in  die  Stift  oder  in  andern  noturften 
in  das  land  komen  sein  so  hat  man  Im  auch  ziehen  lassen  beschaidenlich 
Tnd  nicht  ain  Tumass. 

Es  ist  auch  furgenomen  Tnd  geordnet  worden  wie  Tnd  sich  die  Tischer 
meins  herrn  Ton  Saltzburg  Tnd  auch  der  andern  in  der  Ordnung  halten  sullen, 
Ton  erat  ist  In  Terpoten  das  Sy  in  kainerlai  weis  ausserhalben  obgemeltor 
Ordnung  nicht  Reinnankheii  Tachen  sulln  Tnd  kein  segen  haben  oder  lange 
netz  oder  andern  zeug  zu  hechten  zu  anpeys  zu  haseln  zu  schiein  zu  alten 
Tnd  zu  allen  andern  Tischen  ist  In  erlaubt  damit  Sy  Ir  narung  haben  Tnd 
aoch  ain  ainpeis  netz  das  an  der  leng  hab  zehen  clafter  Tnd  an  der  hdch 
drey  clafter  das  sullen  Sy  auch  fueren  Tnd  ziehen  den  Reinnanckhen  on 
schaden  besunder  in  dem  may  vnd  Summer  so  der  See  trueb  ist  nicht  verrer 


120 

binem  reckhen  rnd  auch  besunder  nicht  damit  ziechen  in  {dem  Summer  rmb 
Eripaeb  wenn  sich  die  Reinnanckben  vast  daselbs  rnd  am  maisten  prueten 
8y  sullen  auch  mit  den  Ainpeis  netzen  nicht  ziehen  Tor  aller  heiligen  tag 
mtz  auf  Sand  Oorgniag. 

Es  Bol  auch  dieselb  zeit  ain  viscber  dem  andern  auf  seines  hern  ateet 
über  seinen  willen  nicht  Tischen  noch  zeug  legen  von  deswegen  dfts  yedera 
heim  sein  stet  in  gediSchtnuss  gehalten  werden. 

Nachmais  haben  die  yiscber  all  gemaincklicb  mdter  In  selbs  Ordnung 
gemacht  dss  dem  See  vnd  In  an  Irer  narung  gueten  frum  bringt  vnd  haben 
sich  selbs  des  verpflicITt  rnd  mit  Irer  bantgeben  trewe  das  Tcrsprochen  (fol.  7%) 
zu  halten  vnd  peen  darauf  gesetzt  welche  das  nicht  hielten  die  waren  dem  propst 
verfallen  an  alles  nachlassen  ain  pfund  denar.  den  andern  vischem  60  deoar. 
zu  vertrinckhen  vnd  war  zu  merkhen  als  ainer  der  sein  trew  nicht  gehalten 
hiett  vnd  dannoch  solt  er  die  Ordnung  halten. 

Von  erst  haben  Sy  geordnet  das  Ir  ieglicher  auf  ain  gantz  vischen  nicht 
mer  haben  sol  wenn  zehen  garnreischen  vnd  auf  ain  halbes  viseben  fünf  gam 
reischen  vnd  auf  ain  gantz  vischen  vierzigkh  Zain  reischen  vnd  auf  ain  halbs 
vischen  zwaintzig  zainreischen  Sy  sullen  auch  die  weil  vnd  die  gam  reiseben 
in  dem  See  ligent  miteinander  darzu  faren,  das  mugen  wenn  der  mesner  za 
dem  aue  maria  lewt  Sy  sullen  auch  darzu  nicht  faren  vor  der  messen  am 
Suntag  md  andern  heiligen  tagen.  Es  wurdt  den  nott  von  herschaft  wegen, 
so  sullen  Sy  es  thun  mit  des  Brobst  vrlaub,  sy  haben  auch  nemlich  geordnet 
das  Ir  kainer  kain  clainers  hochtl  sol  vachen  vnd  behalten  oder  es  hab  dann 
TÖlligklich  ain  Spann  zwischen  haubt  vnd  zagl  die  des  dainer  sindt  Sullen 
Sy  wider  in  den  See  werfen  vnd  geen  lassen  alles  bei  den  obgemelten  peen 
zu  halten. 

Item  kain  preehsn  sol  gefangen  werden  denn  Sy  hab  ain  spann  zwischen 
haubt  vnd  zagl  als  die  hechten  bey  der  peen  wie  oben. 

Item  es  sol  auch  kainer  auf  dem  See  vischen  es  sey  dann  der  viscb- 
huoter  oder  ain  Anwald  dabei  pey  der  peen  funff  pfundt  pfenning. 

Vermerkt  was  vnd  wie  uil  von  meines  gnedigen  hern  von  kiemsee  etc.  vrbar- 
guetern  zu  anlait  genomen  ist  worden  von  dem  69.  Jar  vntz  auf  das  88.  Jar. 

Zu  Bischofhof. 

Von  halben  guet  Zaglaw  denar.  libr.  2,  69,  Niderzaglaw  Hbr.  7,  88,  Aufm- 
phuhel  solid.  12.  69 

von  halben  guet  mosn  lihr.  2,  69. 

von  prannt  solid.  18,  69,  libr.  2,  71,  libr.  2,  73. 

Schranpcrg  denar.  libr.  1,  69. 

Rudmund  im  mulpach  vng.  1,  70. 

lampoltzperg  libr.  2,  70. 

Mul  zu  Bischofhof  vnd  2  Joch  agkher  vng.  2,  70,  libr.  3,  70,  vng.  2.  87, 
vng.  79. 

Obermos  vng.  1,  70,  solid.  14,  73. 

1  Vt  Sechstail  walchaw  solid.  7,  denar  K,  70. 

quarta  pars  dechanthof  libr.  3,  72,  vng.  3,  72,  vng.  3,  73,  libr.  3,  74. 

knurnperg  libr.  2. 

Wolflehen  vng.  2. 

ObersUU  libr.  3,  72,  libr.  4,  87,  libr.  3,  88,  libr.  93,  libr.  6,  93. 

(ForU«tsaB(  folgt.) 


A««  der  k.  k.  Hof-  aad  SUtUdniekrrti  >■  Wir«. 


JH  7.         NOTIZENBLATT.         isss. 


BeiUge  xu  Archi?  fk  Kunde  österreichischer  Geschichtsquellen. 

Heraosgegeben  von  der  historischen  Commission 

der 

kaiserlicheo  Akademie  der  WisseDschafteo  io  Wieo. 


I.  „Literatur.*^  St.  G^nois  —  Schepper. 

(FortseUung.) 

Törkei,  Ungarn  (Zapolya)  —  da  tritt  De  Schepper  als  ofBcieller  Diplomat 
auf.  —  iS3i  s.  Lans  II,  265. 

Schlechte  Lage  Ungarns.  —  (St  G<^nois  citirt :  De  Brenner  (abbe),  Histoire 
des  rerolations  de  la  Hongrie,  arec  les  m^moires  du  prince  Rakoczy.  La  Haye» 
1739,  in  4». 

König  Siegmund  von  Polen  hatte  die  Schwester  Johann  Zapolya*s  geheirathet; 
,,e^^bre  par  sa  gdice  et  sa  beaut^.^ 

Zapolya  selbst  hatte  Ansprüche  gemacht  auf  die  Hand  der  Anna,  Tochter 
des  Königs  Wladislaus  IL  —  Doppel heirath  Ludwig*s  mit  Maria  von  Österreich, 
and  Ferdinand*s  mit  Anna. 

Stephan  Bathory  1516  Palatin  statt  Zapolya  —  Chef  der  Opposition. 

Schlacht  bei  Mohacs  1526. 

Soliman,  geb.  1494,  folgte  s.  Vater  Selim  1520. 

„Apr^s  avoir  conclu,  en  1520,  un  trait6  d*alliance  avec  le  grand  duc 
«Wasilief  qui  lui  assurait  Tamitie  des  Moscovitcs  (Zinkeisen  Gesch.  des  osm. 
»Reiches  'fl,  611—617),  il  alla  assoupir  une  sanglante  revolte  en  Syrie,  en  1521. 
»Bientöt  apris,  il  envahit  la  Hongrie,  et  commen^a  la  s4rie  de  ses  conqdetes  par 
nia  prise  de  Belgrade.^ 

Die  l<age  der  Dinge  gänstig  für  die  Türken. 

Rhodus  niUt  (Hammer  V,  26.)  —  1522  —  21.  Dee.  Zinkeisen  IL  621. 

Seit  1525  hat  Frankreich  einen  Gesandten  bei  dem  Sultan.  — 

Zapolya- —  nicht  bei  Mohacs  —  lässt  sich  wählen  —  (hatte  40.000  Mann 
beisammen  ?)  Rakos,  Stuhlweissenburg. 

Wahl  Ferdinand's  I.  zu  Pressburg.  Hat  in  Oberungarn  das  Obergewicht. 

Zapolya  wendet  sich  an  den  Sultan  —  1528  —  Tractat. 

1.  Gesandtschaft  Ferdinand's  an  den  Sultan  1528.  Habordansky  —  Weizel- 
berger  —  vergeblich.  1529  —  Ungarn  und  Wien.  —  —  (Aufhebung  der 
Belagerung  15.  October  1529.) 

2.  Gesandtschaft  1530  —  17.  October  zu  Konstantinopel  —  Nikolaus 
Jorischitzch  und  Graf  Joseph  von  Lamberg  —  mit  einer  Suite  von  24  Personen. 
(Hammer  y,  145  et  461.) 

Der  Grossvezir  Ibrahim  sagte  ihnen,  Ferdinand  sei  nur  KarPs  V.  Statthalter 
zu  Wien,  habe  kein  Recht  auf  Ungarn,  er  müsse  dem  Zapolya  alles  überlassen, 
was  er  in  Ungarn  inne  habe.  ^Car  Soliman  a  conquis  deuz  fois  la  Hongrie  par 
»les  armes,  et  la  prämiere  fois  il  Ta  fiiit  pour  satisfaire  au  desir  du  roi  de  France 
»et  a  celui  de  la  reine  mire,  qu*il  s'^tait  oblige,  par  lettres  du  25  f^vrier  1526, 
„4  secourir  par  terre  et  par  mer  contre  Charles  V.^  (Hammer  V,  150.) 

Die  Gesandten  verliessen  Konstantinopel  unrerrichteter  Dinge,  nur  eine 
ofBcielle  Audienz  beim  Grossvezir  hatten  sie.  — 

Zapolya  förchtete  die  Ankunft  des  Kaisers  Karl  V.  nach  der  Krönung  zu 
Bologna  —  will  des  Sultans  Hilfe.  Derselbe  rüstet  1531 300.000  Mann  — 


122 

Grossrezir  Ibrahim  —  eiDige  Tagreisen  von  Wien  —  Heldenmätbige  Vertbei- 
digung  von  Güns  (N.  JarischiUeh  Röeksug)  (Hammer  V»S.  165.  ~).  Znpolyn 
in  Angst,  wünscht  Frieden»  aaeh  Ferdinand  dazu  geneigt.  — 

Auf  Bitten  Ferdinand *8  bestimmt  K.  Karl  V.  den  De  Sehepper  tu  dieser 
Gesandtschaft  und  Unterhandlung.  Instruction,  dd.  Mantua,  13.  Nov.  1532.  »De 
«Sehepper  re^ut  i*ordre  ezpres  de  se  conformer  en  tout  point  aux  inteotiona 
„du  roiy  et  d*eviter  de  mSler,  n*importa  ä  quelle  oceasion,  le  nom  de  PEmpereor 
„tn  rien  pui  eüt  rapport  ä  une  paix  ou  une  tr^ve  avec  les  Tures.^  —  (Ranke 
D.  Gesch.  III,  448;  Bucholtz  IV,  115;  Lanz  Corresp.  II,  26.) 

Ferdinand  I.  dankt  dem  Kaiser  für  die  Sendung  De  Sehepper*s  (dd.  24.  Nov. 
1532),  aber  man  müsse  warten,  bis  Nachrichten  vom  Katzianer  kommen,  der  an 
einem  Waffenstillstände  mit  Zapolya  arbeitet  (Lanz  II,  27.) 

«Par  les  lettres  que  ComeiUe  De  Sehepper  ecrivit  pendant  ee  temps  a 

„rEmpereor,  nous  apprenons  que  le  personnage  envoye  de  la  part  du  vayvode 

„k  Inspruck,  oii  Ferdinand  residait  alors,  n*inspirait  pas  beaucoup  de  confiance, 

„et  qu*on  b^sitait  k  traiter  avec  lui.**  (Lanz  11,  39.  —  „Et  ce  temps  pendant 

„le  dict  seigneur  roi  n*est  pas  d'advis  que  je  traite  avec  le  peraonnage  dudict 

„vayvode  qu*est  icy  pour  no  estre  qualifie  j!i  entendre  en  telles  matierres»  ains 

„fort  suspect  et  de  mauvaise  renomm^,  non  —  seullement  par  de^  mais  en 

„Polonie  et  ailleurs,   comme  j*ai    entendu   par  Tambassadeur  du    roi   dudict 

„pays  de   Polonie,  estant  pr^sentement  iey.*^  — ^  Zapolya   wollte   nur  Zeit 

gewinnen,   die  Nachrichten   von  Katzianer  blieben   aus.  De  Sehepper   blieb 

einige  Monate  bei  Ferdinand.  —  Er  beobachtet  den  Hof  und  die  vorzüglichsten 

Rithe  des  Königs.  —  Wenig  günstige  Urtheile.  „Selon  lui,  la  rumeur  publique 

„les  accusait  de  8*enrichir  aux  depens  du  roi,  et  de  ne  d^irer  que  des  trou- 

„bles  pour  en  faire  leur  profit,  et  afin  que  le  roi,  par  ses  emprunts,  devtnt 

„de  plus  en  plus  dependant  de  leur  caprice.  Aussi  faisaient  ils  de  leur  mieux 

„pour  brouiller  le  roi  avec  TEmpereur.^ 

De  Sehepper  notirt  in  seinem  Journal  darüber:  „En  Tan  trente  deux  et  au 
„commeocement  de  Fannee  trente  trois,  me  trouvant  en  cour  du  roy,  tant  a 
„Insprug  et  Lintx  que  ä  Yienne ,  o u y z  journellement  la  pluspart  des 
„ministresetprincipaulx  si  comroe  les  seigneurs  de  Rogendorf  f. 
„de  Feltz,  de  Dietrichstein  et  aultres,  maudire  TEmpereur,  et  si 
„deshontemen t  parier  de  sa  Majest^  que  8*estoit  une  horreur, 
„sans  avoir  aulcun  respect  ad  ce  que  j'estoie  Ihors  envoy^  de 
„par  sa  dicte  Majeste  vers  \e  dict  seigneur  Roy,  et  a  leur 
„table  et  compaignie  et  quasi  journellement;  et  ne  pouvoie  Ihors 
„comprendre  aultre  chose,  for  quilz  tachoient  mal  iroprimer  sa  Majeste 
„imperiale  vers  le  Roy,  son  frere,  les  nobles  et  commune»  des  pays  du  dict 
„seigneur  Roy;  disans  publiquement  que  TEmpereur  estoit  cause  de  tous  les 
„maulx  advenus  en  toute  l'AIlemaigne,  oultre  et  par  dessus  les  desrois,  pilleries, 
„feuz  et  aultres  maulx  infiniz  succedez  k  la  retraicte  devantVienne  et  rompement 
„du  camp  de  sa  Majeste,  et  le  partement  dicelle  vers  Italic,  es  pays  d*Auatrice, 
„Stirie,  Carinthie  et  Carniole.  Item  que  sa  Majeste  imperiale  estoit  cause  que 
„Pon  n*avoit  k  ce  coup  gaign^  le  roiaulme  d'Hongrie  et  qu*il  ne  vouloit  point 
„tant  de  bien  au  Roy,  et  scmblables  divises  et  plus  enormes:  et  ne  tenoit-on 
„presquer  aultres  propos  ne  k  table  ne  assemblee  que  de  semblables  matieres. 
„Dont  je  me  trouviz  fort  scandaliz^  et  ne  scavoie  que  penser,  toulos  fois  me 
„gardiz  d*en  escripre  en  court  de  sa  Majeste  imperiale,  craindant  mectre  dissen- 
„sion  entre  leurs  Majestes  et  leurs  ministres.''  (Ce  que  nous  avons  imprime  ici 
dans  le  texte  est  emprunts  k  une  pi^ce  qui  se  trouve  dans  les  archives  de  la 
Reforme,  k  Bruxelles,  1.  suppl.  t.  III,  fol.  III,  intitul^e:  „Brief  recueil  de  ee  que 
jje  Cornille  Scepperus  ay  entendu,  mis  par  escript  et  aultrement  retenu  k  len- 
„droit  d'aulcunet  practiques  pr^judiciables  4  TEropereur  et  au  Roy  son  fröre, 
„d^men^es  par  aulcuns  Subjects  et  ministres  dudict  seigneur  Roy.^  Cette  piöce 
assez  eurieuse  comroence  avec  Tann^e  1532,  et  finit  avec  Tann^e  1542.  Elle 
contient  24  pages  in  folio.)  —  St.  G^nois  p.  4S— -49. 


123 

Am  3.  Dec.  1532  eröffnet  De  Scbepper  dem  Kaiser  den  Wunsch  des  Königs 
Sigismund  von  Polen»  dass  Ferdinand  mit  dem  Zapolya  (Woiwoden)  Frieden 
schliesse.  Denn  hätte  er  verzweifelnd  das  Land  Siebenbürgen  den  Türken 
überlassen  —  wfire  es  für  Polen  ^eföhrlicb.  —  (Lans  II,  35.) 

„Vn  gentilbomme  polonais  s*etait  k  cet  effet  rendu,  de  la  part  de  Sigis- 
mond,  aupres  De  Scbepper,  pour  le  prier  d*engager  le  roi  Ferdinana  ä 
s*aeeorder  avec  Zapolya.** 

13.  December  1532  (Lanz  II,  38)  meldet  er  dem  Kaiser,  dass  Ferdinand 
nur  Nachrichten  von  Katzianer  erwarte,  um  ihn  (Scbepper)  nach  Polen  zu 
K.  Sigmund  zu  schicken. 

Inzwischen  hatte  Katzianer  einen  Waffenstillstand  mit  Zapolya  abge- 
schlossen; es  wurde  bestimmt,  dass  am  7.  Februar  1533  die  Conferenzen  zu 
Altenburg  beginnen  sollten,  »pour  arriver<ä  un  accord  definitif  entre  Ferdi- 
nand et  le  Vayvode.«  (Bucholtz  IV.  129.) 

Der  Kaiser  beauAragte  den  De  Scbepper,  in  Gemeinschaft  mit  Jean  de 
Weze  («rancien  conseiller  de  Christiern  11.»  que  Charles  V.  avait  depuis  attach^ 
a  son  Service^)  dieser  Conferenz  zu  Altenburg  beizuwohnen.  »En  le  chargeant 
dt  eette  nuasion,  TEmpereur  avait  de  nouveau  bien  specifie  de  ne  prendrc  aucun 
engagement,  dans  lequel  les  Turcs  seraient  compris»  ou  par  lequel  il  aurait  pu 
Stre  accorde  un  tribut  ou  cede  une  partie  de  la  Hongrie  a  Soliman.**  (Bucholb 
IX,  59.)  De  Scbepper  wohnte  aber  dieser  Conferenz,  wozu  er  die  Grundlinien 
entworfen  hatte  (Lanz  II,  49),  nicht  bei. 

Er  ward  nach  Konstantinopel  geschickt 

K.  Franz  I.  von  Frankreich  hatte  wäbr.end  des  Krieges  zwischen  K.  Karl  V 
und  Soliman  eine  bewaffnete  Neutralität  (mit  Krie^srustungen)  beobachtet.  De 
Scbepper  sollte  befördern,  dass  er  aus  der  Schweiz  Hilfstruppen  beziehe. 

Franz  hatte  die  Allianz  mit  England  nachgesucht  und  trieb  den  König 
Heinrich  VIII.  zur  Scheidung  an  von  seiner  Gemahlin,  Tante  KarKs  V.,  Katharina, 
»dans  Tespoir  de  le  brouiller  definitivement  avec  TEmpereur.**  (Heine,  Briefe  an 
K.  Karl  V.  Ton  seinem  Beichtvater,  p.  480.) 

Er  halte  vom  Papste  den  Zehent  vom  Clerus  verlangt,  zur  Kriegsrüstung 
gegen  die  Türken.  (Charriere,  Negociations  I,  239.) 

K.  Karl  V.  konnte  sich  nicht  täuschen  lassen.  Er  wusste»  dass  Franz  I  einen 
Allianzvertrag  mit  Zapolya  abgeschlossen,  den  er  als  König  von  Ungarn  aner- 
kannte, und  ein  französischer  Unterhändler,  Rineon,  war  im  türkischen  Lager. 
(Charriere  1, 179.) 

„Au  surplus,  Fran^ois annon^ait  deji^  hautement  ses  desseins  sur  Genes; 
»ear  quoiqu*il  eüt  renonce,  par  le  traite  de  Cambrai,  &  tous  les  droits  qu*il 
«ponvait  avoir  sur  Tltalie,  il  soutenait  neanmoins  ne  pas  avoir  fait  de  cession 
»expresse  de  cet  Etaf*  (M^moires  de  Du  Bellay  II,  p.  223.) 

Um  sich  gegen  diese  drohenden  Unternehmungen  sicher  zu  stellen,  begab 
|ich  der  Kaiser  nach  Italien  „avec  Fintention  de  renouveler  la  ligue  de  tous  les 
Etats  Italiens  pour  leur  defense  mutuelle,  en  y  faisant  comprendre  Genes  comme 
Etat  independant." 

Er  kam  zu  Bologna  mit  P.  Clemens  VII.  zusammen,  konnte  aber  schon 
während  der  Unterhandlungen  des  Papstes  veränderte  Gesinnungen  kennen. 

„(p.  51jJ  Fran^ois  I. ,  a  qui  rien  ne  coütait  pour  parvenir  h  son  but,  avait 
„fait  offrir  ä  Cflement  VII.  d*unir  le  duc  d*0rl6ans  ä  sa  niece,  Catherine  de  Medicis, 
»pourvu  qu*U  Taidät  h  reconquerir  le  duche  de  Milan,  qui  devait  appartenir  ä 
wCt  prince,  en  vertu  de  la  cession  qui  lui  en  serait  faite  par  le  Roi  et  le 
„Dauphin.^ 

Dadurch  wurde  der  ehrgeizige  Papst  gewonnen;  ohne  des  Kaisers  Gegen- 
wart in  Italien  würde  er  sich  offen  dem  König  von  Frankreich  angeschlossen 
Haben. 

Der  Kaiser  wünschte  also  Ruhe  in  Deutschland  und  vor  den  Türken.  Daher 
er  seinen  Bruder  Ferdinand  drängte,  sich  mit  Zapolya  auszugleichen  oder  vom 
Saltan  Frieden  zu  erlangen.  Ferdinand  schickte  nach  dem  Abzug  der  Türken  den 


124 

Hieronymus  von  Zara  („frere  du  celebre  defenseur  de  Guns,  Nicolas  Juri- 
schitzch*'}  als  Gesandten  nach  Konstantinopel ;  Frieden  oder  WaffenstUlstandL 

Am  18.  November  1532  war  Soliman  in  Konstantinopel  angekommen, — Feste, 
als  hätte  er  gesiegt,  Aber  Boreitschaft  zu  Unterhandlungen  —  Hieronymus  von 
Zara  und  sein  Sohn  Vespasian  —  ,,Toutefois,  il  ne  voulut  souscrire  q*ui  une 
simple  trdve,  so  reservant  de  consentir  ä  une  paix  definitive  lorsque,  en  signe  de 
soumission,  Ferdinand  I.  lui  enverrait  les  clefs  de  Gran>  la  principale  forteresse 
de  la  Hongrie  sur  le  Danube,  clefs  q*u  Ibrahim  Pacha  promit  de  rendre  imme- 
diatement  apres.** 

„Un  tchaouch»  ou  messager  d*Etat  turc,  fut  envoye  arec  le  fils  de  Jdrome, 
„Vespasien  de  Zara,  en  Autriche,  pour  exiger  de  Ferdinand  cet  acte  de 
„complaisance.** 

Wie  die  Commissäre  Ferdinand*s  (Deutsche,  Ungern  und  Böhmen)  zu 
Pressburg  die  bevorstehende  Ankunft  eines  türkischen  Botschafters  vernahmen, 
beeilten  sie  sich  ihre  Rathschläge  wegen  Friedens  einzuschicken,  sie  riethen 
in  Wien,  umgeben  mit  allem  Pompe,  den  türk.  Unterhändler  zu  empfangen. 
(S.  Gevay,  Urkunden  und  Actenstücke  II,  p.  97.) 

Ferdinand  begab  sich  nach  Wien  und  empfing  den  Unterhändler  feierlich, 
„assis  sur  un  trone  couvert  de  drap  d*or ,  ayant  k  sa  droite  vingt  magnats  de 
„Hongrie  et  k  sa  gauche  les  grands  seigneurs  de  la  Boheme.**  (Hammer  Y,  179.) 

Die  Friedensbedingungon  wurden  auch  ins  Ungrische  übersetzt;  den 
Ungrischen  war  die  Übergabe  von  Gran  lästig. 

„En  tout  cas,  ils  pi^rent  le  roi  d*envoyer  avec  le  messager  turc  quelque 
„diplomate  habile  k  Constantinople,  pour  tilcher  d*obtenir  la  restilution  de  toute 
„la  Hongrie  lor8qu*on  traiterait  de  la  paix  definitive. ** 

Ferdinand,  der  den  Frieden  um  jeden  Preis  wünschte,  beruhigte  sie,  der 
Sultan  wolle  nur  die  Schlüssel,  —  um  die  Belagerung  ohne  Schande  aufheben 
zu  können  —  „et  que  mSme,  pour  plus  de  süret^,  on  pourrait 
faire  faire  d'autres  clefs.**  (!)  —  Er  beschloss  aber  doch,  einen  zweiten 
Gesandten  nach  Konstantinopel  zu  senden,  um  gemeinschaftlich  mit  Hieronymus 
von  Zara  den  Frieden  dauerhaft  abzuschliessen. 

Dazu  wurde  C.  Duplicius  De  Schepper  bestimmt.  —  „Ferdinand  se  flatta  de 
Tespoir  qu*i]  pourrait  obtenir  la  ccssion  de  toute  la  Hongrie,  si  TEmpereur 
voulait  consentir  a  rendre  la  ville  de  Coron  k  Soliman.**  Niclas  Salm  wurde 
beauftragt,  den  Kaiser  dazu  zu  bestimmen.  (Ferdinand  schreibt  an  seine 
Schwester  Marie,  am  22.  März  1533:  Selon  que  voy  que  les  aferes  sont  disposes, 
me  semble  que  avons  trouve  ung  hon  pere  et  principalement  si  Tempereur 
monsgr  veult  entendre  et  sacorder  a  rendre  Coron,  a  condicion  que  le  Turk 
rende  Hungrie,  sperevoie  qui  seroiet  faisable  et  lacepteroiet  le  Turk.  Dieu  doiut 
sa  grace  que  le  tout  vaie  comnie  est  de  necesyte  pour  le  commung  bien  de  la 
cristiante,  et  doint  k  vous,  Madame,  ma  bonne  seur,  bonne  vie  et  longue.  C*e8t 
de  Viene,  le  22  de  mars.  S.  Gevay  II,  p.  101.) 

Der  Kaiser  trat  bei,  doch  wollte  er  selbst  dem  Friedenstractate  nur  bei- 
treten unter  folgenden  Bedingungen:  1®.  que  le  Sultan  ordonnät  k  Barberousse 
de  lui  rendre  Ttle  d*Alger  (situee  vis-ä  vis  de  la  ville  de  ce  nom)  qu*il  avait 
conquise  sur  les  Espagnols;  2^,  que  Soliman  ne  se  mSlät  en  rien  des  dissensions 
religieuses  de  TAllemagne;  3<^.  que  tous  les  princes  chrdtiens,  le  Pape,  la  France 
et  Venise  fussent  compris  dans  la  paix.  (Bucholtz  lY,  122.) 

Une  Instruction  redig^  dans  ce  sens  fut  envoyee  par  TEmpereur  k  son 
conseiller  et  secr^taire  Corneille  de  Schepper,  qu  il  chargea  seul  de  cette 
n^gociation.  Pour  dviter,  n^anmoins,  que  le  roi  de  France,  auquel  Charles  V. 
avait  toujours  reprochö  ses  rapports  avec  la  Turquie,  n*usdt  de  reprdsailles, 
TEmpereur  exigea  que  De  Schepper  n*ägit  qu*en  qualit^  d*arobassadeur  de 
Ferdinand,  et  ne  fit  surtout  nulle  part  mention  de  la  mission  qu*il  remplissait 
secritement  pour  lui.  Tout  devait  ^tre  conclu  au  nom  de  Ferdinand,  qui  se 
porterait  garant  de  la  ratification  de  TEmpereur;  seulement  De  Schepper 
remettrait  au  Sultan  une  lettre  de  recommandation  de  Charles  V.,  pour  son  frere 


125 

U  roi  des  Romains  et  de  Hoogrie.  —  (Geray  ü,  131.)  —  Schreiben  des  Kaisers 
Karl  y.  an  De  Schepper  —  lettre  tr^s  gracieuse. 

Aach  die  Königin  Witwe  Maria  ron  Ungarn  beauftragte  den  De  Schepper, 
▼om  Sultan  die  Rückgabe  jener  Güter  zu  begehren,  welche  zu  ihrem  Heiraths- 
gnte  gehörten  und  Ton  Zapolya  zum  Theile  besetzt  waren.  (Hammer.) 


0^ 

»n.  Osterreichische  Geschichtsquellen.  ^ 

Mittheilungen    aus    der    diplomatischen    Correspondenz     der 
letzten    Herzoge   Ton    Mailand    ?on    Professor   Joseph   Müller 

in  Paria. 

(S.  H«<iiep1>UiU  flr  1S$7,  Nr.  1-^.) 

(Fortsetzung.) 

S. 

18.  Febbrajo  1^24. 

Dux  Mediolani  etc. 

Egregie  noster  dilectissime.  Le  nostre  vitime  furono  de  viij  dil  passato, 
per  le  quale  hauerette  inteso  tutti  li  progressi  nella  longa  guerra  habbiamo  alle 
spalle.  Doppo  non  sono  comparse  se  non  alli  XV  de  questo  le  yostre  de  V  et  XV. 
dil  passato,  quale  ne  sono  State  gratissime  et  responderemo  con  queste  alle  parte 
necessarie,  ma  prima  narraremo  breuemente  il  segelte  doppo  ditte  littcre  nostre 
nitime. 

Gionto  il  S'  Vicere  in  Milano  et  poj  il  S'  Marcbese  di  Peschara,  quale 
condusse  la  retrognardia  de  le  gente  darme  dil  regno  che  restorono  in  Pauia  et 
Pauese  non  si  attese  ad  altro  che  ad  dare  ordine  de  reuscire  con  lo  exercito  in 
campagna  per  eaeciare  inimici  di  la  (di)  Ticino  che  stauano  doue  anchora 
stanno  in  Abbiate  obstinatissimi,  per  il  che  essende  necessario  prouedere  che 
lo  ditto  Exercito  fusse  pagato ,  quale  restaua  in  credito  di  buona  summa  de 
dinari  de  le  pagbe  del  mese  passato  et  del  ditto  mese  de  Gienaro  et  afi^rman- 
done  n  S'  Vicere  non  tenere  modo  de  dinari  de  prouedere  a  ditte  paghe  et 
aedendo  che  la  contributione  de  N.  S.  et  S*^  Fiorentini  andaua  piü  in  longo  che 
non  saria  stato  il  bisogno  et  da  Sena  et  da  Luca  non  si  poteua  sperare  se  non  poca 
summa  de  dinari  et  in  longo  tempo ,  per  non  lassar  ruinar  la  impresa  fussemo 
constretti  ritomar  da  li  nostri  fidelissimi  Milanesi,  qualli  hauendo  in  tutta  questa 
guerra  facte  faeione  mirabile  et  subuenuto  de  grandissima  summa  de  dinari 
haoendo  nui  speso  sino  a  ditto  tempo  in  Cpsa  guerra  piü  de  cento  uinti  millia 
ducati  doro,  tutti  recuperati  in  subuentione  de  nostri  subditi  et  la  magior  parte 
dm  Milano  promettessinio  pagare  schoti  settanta  quattro  millia  doro.  con  li  quali 
si  pagaua  tutto  quelle  restaua  alle  fantarie,  alli  caualli  legieri  et  alli  altri  extra- 
ordinarij  de  la  guerra  per  tutto  il  mese  de  Gienaro,  quali  mentre  si  sono  attesi 
ad  scodere,  benche  con  grandissima  difScultä,  tratanto  si  daua  ordine  alle 
mnnitioney  rictuaglie  et  preparar  le  altre  eose  expediente  per  lo  exercito, 
quando  fusse  in  campagna  et  si  solieitaoano  li  VI"  noui  Lanzchenecbi  eondotti 
per  n  S'  Vieere,  quali  erano  in  ria  et  ehe  si  expeetauano  per  Venetl:)ni  se  doue- 
nano  uscire  in  campagna,  passar  Adda  et  congiongersi  eon  nui.  la  qnale  cosa  ha 
portato  qoalche  dibtione  per  le  neue  grande,  che  al  passare  depsi  i^ntfth'merhi  ht 
mootagna  «e  trouarono  tale  che,  si  como  doueano  uenira  de^tcend^re  tn  Bergaiwaa^ba 
per  il  monte  Tonallo  gli  fue  forza  ritomare  adrieto  et  nenire  pirr  la  ri»er»  *li 
Trento  et  poi  desceadere  in  Bressana,  il  che  portoe  dibtione  de  q^lelkf  gio^. 


126 

Pur  hauendo  passato  Adda  tandem  ditti  Lanzchincchi  et  essendo  pagat«  le 
fantarie  et  caualli  legieri  de  lo  exercito  alli  vj  dil  presente  il  S"  Vicere  racit© 
con  ]o  exercito  de  Milano  et  si  pose  con  epso  a  Binaseho  et  a  Lactarelhi,  loco 
ibi  uicino.  II  di  medesimo  uenne  in  campo  anchora  fl  S'  Daca  di  Bonrbone  et 
condusse  seco  la  preditta  retroguardia  del  regno,  qaale  hauea  tolto  in  Paoia 
doue  epso  era  u^nuto,  partito  da  Genoa  giä  de  qualche  giorni  per  ordioe  porUto 
li  per  Äfons'*  de  Beaurcins  de  la  ces'  M*^. 

Nui  alli  Viij  poy  hauendo  lassati  in  Milano  presidio  de  circa  tre  millia  fanti 
pagati  sotto  il  gouemo  del  Marcbese  de  Ciuita  S**  Angelo,  capitaneo  de  gente- 
darme  de  la  Ces'  M^,  homo  experto  et  molto  stimato  nelle  arme  ultra  il  populo 
Milanese,  quäle  da  nui  ad  cio  exhortato  si  offerse  ad  mandare  ogni  nocte  1500 
fanti  ad  guardare  li  repari  per  obstare  ad  inimici  che  et  da  Lode  et  da  Abbiate 
puotriano  in  poche  bore  uenire  al  improuiso  ad  assalire  la  cittä  et  bisognando 
poi  concorrcrii  tutti  secondo  il  suo  arooreuole  et  fidelissimo  instituto  et  cossi 
partissemo  lasciato  il  S'  Prothonotario  Caracciolo  per  nostro  locotenente,  qnale 
poco  tempo  auante  era  uenuto  da  Roma  ad  Milano  ad  fare  residentia  con  nuy 
per  Ambassatore  de  la  Ces*  M^  secondo  la  comissiono  tiene  da  epsa. 

Da  Binasco  poi  et  Lactarella  andassemo  ad  Rosate  loco  prima  fortificato  et 
tcnuto  da  inimici,  poj  abandonato  quando  uidero  il  exercito  essere  per  uscire  in 
campagna  et  ibi  et  in  altre  uille  uicine  dimorati  dui  giorni  se  deliberoe  di 
accostarse  piü  alli  inimici,  quali  stano  in  Abbiate  per  uedere  de  damnificarli  piü 
et  se  si  potessero  redure  al  conflitto;  ma  stando  epsi  bene  fortificati  et  reparati 
et  hauendo  modo  de  uictuaglie  da  li  loci  ultra  Ticino,  doue  gli  uiene  la  magior 
parte  et  ancho  da  li  altri  loci  di  sopra  et  uedendoli  nouo  soccorso  da  circa 
3500  Suizcri,  ad  quali  non  si  puoteua  rimediare  non  se  unissero,  como  poj  sono 
uniti  con  loro  per  stare  il  nostro  exercito  di  sotto,  quäle  non  si  saria  puotuto 
intcrponere  senza  disconzare  tutto  il  dissogno  de  li  S'*  Capitanei  et  nostro  et 
mandargline  parte  non  se  puoteua  senza  manifesto  periculo  di  perdere  legente 
gli  fussero  mandate,  si  h  adunque  consultato  et  deliberato  che  per  cauar  inimici 
de  ditto  Abbiate,  doue  stanno  si  ben  fortificati  et  doue  anche  expectano  alchuni 
pochi  Grisoni,  quali  giä  gli  sono  propinqui,  passare  con  lo  exercito  nostro  il 
Ticino  et  andare  ad  expugnare  Yigleuano  et  anchora  Nouaria,  sperando  con 
questo  modo  affamarll  presto  essendo  quella  In  uia  doue  gli  uiene  la  magior 
parte  del  uluere  loro,  sperando  che  per  non  lassare  perdere  ditti  loci  et  non 
lassarsi  redure  a  tale  necessiti  si  debbiano  mouere  de  Abbiate  et  uenire  ad 
termino  che  si  possi  fare  il  conflitto  senza  disaunntagio. 

Ma  perche  passando  lo  exercito  nostro  Tfcino  non  saria  la  cittä  de  Milano 
senza  periculo  che  inimici,  quali  gli  sono  propinqui  non  ucnessero  ad  assalirla, 
maxime  essendo  lo  exercito  nostro  lontano  et  con  uno  tale  fiume  interposto  e 
stato  per  tutti  li  S''  Capitanei  vnitamente  ordinato  che  per  conseruatione  depsa 
eittä  et  ancho  per  magiore  satisfactione  de  tutti  li  cittadini  douessimo  ritornar  a 
Milano  et  che  si  complisse  almanco  sino  al  numero  de  6000  fanti  forastieri 
pagati,  che  stiano  residenti  qua,  con  li  quali  mediante  lo  adiutto  del  populo  se 
stima  che  ditta  citta  sia  bene  prcsidiata  et  munita  contra  ogni  sforzo  che  possano 
fare  inimici. 

Vero  e  che  ad  questa  spesa  h  stato  necessario  che  nui  habbiarao  di  nouo 
ultra  li  74"  schuti  preditti  facto  prouisionc  noua»  il  che  ni  ^  stato  con  accreseere 
graueza  ad  graueza,  quäle  ni  h  troppo  intolerabile  et  sc  non  siamo  adiutati  de 
Sorte  che  da  qui  auante  non  ne  siano  piü  imposti  simili  carichi,  non  uediamo 
como  puotere  subsistere  a  tante  graueze,  pur  da  noj  non  mancharä  di  fare  sopra 
il  possibile  et  impegnarse  sino  al  sangue  como  habbiamo  sempre  facto  sino  ad 
qui  per  conseruatione  di  questo  stato  et  beneficio  de  la  impresa.  Solo  m*^  duole 
che  quelli  gli  hano  tanto  Interesse  como  nuy  si  monstrano  mancho  caldi  al 
comune  seruitio  che  non  doueriano,  con  li  quali  non  cessamo  de  usare  tutti  li 
mezi  et  ogni  possibile  diligentia  per  inanimarli  alla  defensione  de  Italia  et  expaU 
sione  de  Pranzesi.  Et  sapendo  quanto  sia  lauctoritä  di  quella  M'^  qua  in  Italia  et 
quanto  caldamente  epsa  desideri  la  saluatione  de  ditta  Italia  et  abassare  la 


127 

•operbia  de  Fraoiesi  et  le  caMhtioae  ftfliarde  ka  dato  ad  swn  oniton  ia 
Roma  ad  qoesto  effetto,  ni  pareria  naaebare  dela  obsenualia  et  sentit«  |»erta»o 
ad  epaa  M*^  se  da  si  optimi  oflieij  noii  gli  adgimgessimo  qwücbe  okli|ro,  ehe 
meritameDke  dooemo.  Vi  dieemo  aduiiche  elie  io  nome  nostro  riagratiate  qitella 
M^  et  aneho  il  R**  Eboraeente ,  eoo,  la  prudeotia  et  eonsif^io  dil  quäle  si 
readano  eerti  il  tutto  partieiparse  et  essere  facto,  pregaado  epsa  W^  et  aneho 
sua  S'^  R**  ad  perseuerare  in  qnesti  boni  efTetti  et  eon  la  sua  anetoritate 
eereare  per  ogni  uia  indore  li.  $.,  qnale  prineipalmente  deue  moostrarse 
gagliardo  in  questa  impresa,  ad  abbraeiare  la  defensione  de  Italia  et  ad  qnesto 
aneho  indure  S**  Fiorentini,  Senesi  et  Loehesi,  de  quali  tutti  e  par  eomune 
interesse  chel  penierso  desiderio  de  Franxesi  non  habbia  loeo  et  non  laseiarsi 
iotimorire  da  loro  forxe,  qnale  hormaj  per  tante  guerre  et  spese  deueao  essere 
attrite »  ne  pascersi  de  false  speranse  de  bone  conditione ,  qoando  Franxesi 
obtenesseno  Io  intento  suo,  sapendo  qaanto  siano  puoco  aoliti  seruare  fede  et 
eomo  li  loro  fundamenti  sono  debili  ne  possaoo  longamente  durare.  Et  in  questo 
affaticateui  vsando  de  lopera  de  quellt  che  cognosceti  cupidi  dal  beneficio  nostro. 
perche  in  nulla  eosa  possete  portare  piii  beneficio  alle  cose  nostre  cha  in  qaesto, 
nif tttf e  ehe  uiene  il  tempo  bono ,  al  quäle  speramo  de  megliore  suceesso ,  et 
tratanto  ne  aduisarete  del  profitto  che  in  questo  si  fari  et  deli  apparati  che 
alla  giornata  sarano  facti  per  instaurare  la  guerra  de  Franxa,  alla  quäle 
non  eredemo  che  per  la  Ces*  M*^  debbia  manchare  hauende  littere  da  Mona" 
Thomaso  Majno  de  zyiiij  de  Decerobre,  quäle  ne  affirroano  la  presa  de  May I Ion 
et  de  Saluaterra,  due  terre  grossissime  alle  confine  de  Ghienna  et  de 
Guaschogna,  doppo  la  presa  de  quäle  Io  ezercito  Ces*  staua  per  inuiarsi  alla 
uolta  di  Tolosa  et  si  compreheodeua  ardente  uolunti  de  perseuerare  in  la 
iropresa,  doppo  in  qua  non  ne  hauemo  hauuto  aduiso  alchuno»  di  quello  intende- 
remo  ne  hauerete  da  nuy  notitia. 

Credemo  sari  ibi  gionto  gik  molti  giorni  il  R^'  Mens'  Melehion  Longo, 
nontio  de  N.  S.  appresso  qoella  M^»  homo  sempre  stato  ad  noj  afTectionato  et 
quäle  speramo  debbia  fare  ogni  buono  ofßcio  per  nui.  Vi  hahiamo  roandato  per 
lai  vna  di  cambbio  de  ducento  ducati  per  uostro  intertenimento.  Lo  honorarete 
et  ohseroarete  eomo  conuene  al  looco  tene  et  alla  beniuolentia  gli  portamo  et 
asarete  de  lopera  sua  richiedendolo  in  nostro  nome,  doae  iudiearete  esser  espe- 
diente. Ni  altro  ni  occorre.  Dio  ue  conserui. 

Hediolani  xfiij  Februarij  MDXXiiij. 

Franciscus  m/p. 

H,  Morim«»  m/p. 

A.  T.  Egregio  viro  D.  Aog"  Seapinello  apod  Angliram  M*"  orafori  tto%Uo 
dilectissimo. 

6. 

19.  Febraje  1594. 

Dax   Hediolani   He, 

Egregie  ••ster  dUeetisM^.  Ne«  Mt^aM  ehe  »a  b  g«#rr>  p»^^»  (, 
cinqoanta  millia  doeati,  ehe  »e  f«refto  pre^t^ti  p^  qn^il»  Aft2^>»  H*  f^^ 
fosseno  causa  de  hi  potiwina  parte  de  b  ri^*r  j,  p^^  ^fc^  ^^^^  ^^^  ^- 
impossibile  sostoaere  tl  carieb«  et  sp^sa  4f  b  et#r.^fi»  Hw?  »  u  t*,^^  ,^v* 
ineombeua.  del  q«al  aennti«  sHra  b  »itn  i»«m*,,  e^m^^  ^S^  ^U  t^^  u^,^ 
singulare  obligatiMe,  e^mi  «i  rPMl^M  .-ert.viimi  p*r  b  ^^,^r,r«^*  ^  ^-  .. 
gli  portiamo  et  s«>optir»«  m^Hmt^  ^p«  ||-  ,i^  p-n  ^  ^  ,t^M  y^^  ^,  ^^^^, 
de  la  nortra  e^menu^  h  M  ^^y^J-  tniu  I-.   ,,  ,m  ^.,:  ^^X  . 


de  abbassare  '■JT-^^"--»'  f^  ^  T»*  ^«^a  «^^  .,,^^  ^^^  W  ^ 
g.erra»Se^ef  F«».  p«  p»^  UM»««  -^  ^  mj^pm^  Z 


128 

intrate  del  staio  nostro  non  che  di  uno  anno,  ma  de  dui  ad  uenire  et  scortiearse 
nui  et  no8tri  subditi  sino  al  sangue  cha  presuroere  di  richieder  da  quella  M*^ehe 
tanto  ha  facto  et  fa  et  ad  quäle  tenemo  tanto  obligo  f  adhifo  de  dioari  et 
ueraroente  se  ci  fusse  remedio  alchuno  de  sostenere  questa  gueira,  nella  quäle 
con  tanta  obstinatione  perseaerano  inioiici,  non  hauereasiroo  hauoto  ardire  di 
richiedere  a  quella  M*^  subsidio  alchuno;  ma  essendo  giÄ  sej  mesi  che  nulla  si 
puote  cauar  de  intrate  ordinarie  ne  di  extraordinarie  de  questo  atato,  exhaasti  et 
ruinati  tutti  li  subditi  nostri  et  hauendo  speso  nui  in  questa  guerra  tanto  eomo 
per  altre  nostre  ui  habbiamo  scripto  et  ancho  essendo  la  M*^  Ces*  exbausta  de 
dinari  per  la  diutuma  guerra  che  contra  la  opinione  de  ognuno  h  durata  et  dura 
et  essendo  N.  S.  per  il  uero  pouero  de  dinari  et  benche  tenghi  bona  nolunti^  non 
habbia  modo  succorrere  alla  impresa  et  recusando  li  altri  potentati  contribaire 
alla  spesa  siamo  sforzati  per  non  lassare  precipitare  la  impresa,  quäle  non  pu6 
hauere  roalo  exito  per  il  uero  per  altra  causa  se  non  per  falta  de  dinari  supplicare 
ad  quella  M'*  sia  contenta  appresso  n  tanti  altri  boni  officij  et  seruitij  gia  facti 
adgiungere  questo  roagiore  alli  altri,  doue  consiste  hora  la  salute  nostra,  la  con- 
scruatione  de  tutta  Italia,  la  ruina  de  inimici  et  contenteza  et  la  gloria  perpetoa 
de  sua  M^  ad  quäle  supplicarete  in  nome  nostro  si  degni  imprestarne  la  summa 
de  cento  millia  ducati ,  se  fia  possibile ,  se  non »  detrarre  de  ditta  summa  la 
mancho  si  puotri,  de  quali  gli  ne  saremo  boni  renditori  et  se  gli  obligaremo  et 
ne  faremo  quelle  secureze  piacerä  a  sua  M*\ 

Ad  questo  effetto  scriuemo  le  alligate,  de  quäle  ui  mandiamo  copia  creden- 
tiale  in  persona  nostra  al  prefato  Ser**  R**  Eboracensc,  la  intercessione  et  opera 
dil  quäle  richiedcrete  in  nome  nostro,  quäle  speramo  per  il  bisogno  grandissimo 
et  la  utilitä,  ne  ha  ad  seguire  et  ancho  per  la  beniuolentia  in  ha  seropre  mon- 
strata  debbia  esser  in  cio  propitia  et  cossi  anche  ui  mandiamo  uno  mandato 
amplo  di  promettere  et  obligarüi  in  nome  nostro  per  quella  summa  hauerete 
in  presto,  dil  quäle  non  ni  usarete  ne  ni  farete  moto,  se  non  in  caso  deJ 
bisogno.  Dio  ui  conserui. 

Mediolani  19  Februarij  MDXXiiij. 

Franciscus  m/p. 

H.  Moronus  n^p. 

A.  T.  Egregio  uiro  D.  Augustino  Scapinello  apud  Anglicam  M***  oratori 
nostro  dilect"'. 

Postscripta. 

II  castellano  Francese  de!  castello  de  Cremona  dopo  qualche  praticha 
manegiata  per  il  gubematore  nostro  depsa  cita  di  Cremona  tandem  hert  aeceptoe 
dentro  epso  castello  vno  nostro  capitano  con  200  fanti  con  conditione  che  se  per 
sino  alle  XX  höre  oggi  non  era  soccorso  relaxaria  in  tutto  dicto  castello  libero  in 
possanza  de  li  nostri;  et  porche  impossibile  e  che  Francesi  diano  vllo  soccorso 
a  dicto  castellano  et  ancbe  g\k  sono  dentro  epso  castello  dicti  200  fanti  de  li 
nostri,  quali  sono  superiori  alli  Francesi  che  li  stauano,  stimamo  epso  castello 
nostro  senza  alchuno  dubio.  Se  fano  securi  dicti  Francesi  di  loro  persone  et 
robe  sue  particulare:  le  artellarie  et  munitione  le  lassano  adietro.  Galditeui 
di  questa  bona  noua,  quäle  insieme  con  le  altre  participaretc  a  la  M'^Angliea,  il 
R**  Eboracense  et  altri  secondo  ri  parerft.  Datum  Mediolani  22  Februarij  1524. 

7. 

22  Febbrajo  1S24. 

Copia  litterarum   111*'  D.  D.  Ducis   Mediolani   ad    Ser**"  Anglia  e 

Regem  etc. 

Maxima  M'^*  Vesf'  erga  me  statumque  meum  beneficia,  quibus  ita  deuinctus 
sum  ut  mortalium  nemini  magis  me  debere  cognoscam  animum  mihi  prebent  in 
summa  necessitate  ab  eadem,  quam  sempra  promptissimain  agnoui,  auxilium  obse- 
crare.  Cum  itaque  diuturnum  bellum,  quo  iam  supra  sextum  mensem  accernme 
premor,  ita  me  reditusque  status  mei  etiam  duorum  annorum  futuros  exhanserity 


H*™  Vcstram  non  miniit  ib  tamU  M«esutit#  aiki  hf^tänlw  qsM  k*ctr«a* 
■emgier  fuit,  fort,  in  mtadatia  dcJi  Eftrt^  D.  Aanibae  Snrp<»«ll*.  m*t>  »fai 
illam  oaotio,  ut  meo  nomiBC  ccrtaa  p^camarmm  naHMH  malno  *  H''  Vvitn 
ciposot ;  quare  ab  eadem  snpplicilrr  prte.  ■!  >g«  s«1b«  Mnaorato  D.  Ao|pisliBO 
iD  bia.  que  meo  aonunr  eipoBat,  Htm  adbibat,  icd  rl  q«od  oliit^nibit,  fiiril« 
dignetur  eonceder«,  maluo  mim  aoa  soIbb  ad  slatata«  Unptis  reititurtur,  *«! 
el  hi*  pecaoga  mei  aalus,  lUIiaeqve  lotiu  roMcntatio  crrta  rril,  qn»  sinp  Uli 
aaiillo  facillime  cornifDl,  gloria  yem  el  pvrprUa  laos  M"  Vraf  parabilur  ac 
beneficlum  tam  ingeiu  in  eoin  coDferetur,  qui  aanqnam  immpmoreni  »f  proatabjL 
He  ttiam  atqne  etiam  M"  Vest"  eoDModo. 
Hediolaoi  die  ii.  Febrnarij  HDIXiüj. 


Copia  litterarnm  UH  D.  D.  Dii«is  Hediolani  ad  R*~C*rdlnMl»m 
Hboraeensem. 

ReT~  et  lll**  DomJDe  Uoquim  paler  honor.  Cum  lenippr  coRnoutrimu* 
ntslraai  erga  R"*  et  III*"  D.  V.  obseruantiam  gratiiaimain  fuiMO  cuuldlaal- 
nwinque  Bindern  slatns  nostri  conseruandi,  quam  nulla  in  tam  diulurnn  liglln,  qiin 
prcmimur  ret  prssDodare  potest,  q^uani  rei  nummarie  ptnuria,  in  mandatli  iltill- 
mas  Egregio  D.  Augustino  Scarpinello,  nostro  *pud  Ser""  et  Chria"""  Ulli> 
regem  nunlio,  ut  ab  e«il?ni  eerlnm  ppcumnnim  Bummam  noitro  nomine  pro  liclln 
■aatiaeado  proque  mea  (oliusque  lUtie  conseruationt ,  que  »inu  pemnianim 
■niilio  facillime  corruent  mutuo  obsecret,  et  cum  pro  hac  re  obtirienda  mailmi' 
aeiamns  operam  et  auctoritalem  R'"  0-  V.  adiumenliii  nebiii  fuluram  eam-.  Im 
noilrii  eandem  obaeeramus  ul  In  hi«  >  que  naiiro  nomine  tpae  Near|ilMi<llu* 
•ipoaet,  fidem  indabiam  non  seeus  ac  noh'a  ipiia  adliibeat,  aiinulqun  nllWr«, 
ot  aoli  eompot«9  euadamus.  nam  et  pecunias  ad  ((atutum  Icrnpui  rrdiluewua  *l 
qnod  antea  fieri  posse  non  sperabamus,  tum  ip«i  H"  Rrgii-,  eul  lior  pirprlii» 

honori   et  gloria   Tutunim   cbI,  tum   D.  V.    R~   inünituoi   abJiK«liuni«  rumul 

adjIciemuS)  cui  not  ofleriraua  et  conunendamui. 

Mediolani  die  n.  Februarij  HDXXiiij. 

9. 

I.  Aprile  au. 

Dui  Hediolanj  ttr. 

Egregie  dilectiiame  Boaler.  Per  aa»lre  ir  ittij  K'brara  ri  rayM*rli»iiiNii 

*d  eompimento  da  quaoto  alhora  tn  orrotm,  duppoj  »mftruftiii'ni  lurAr  t* 

toatre   de  inüj  di  CieMro  et  de  ti  et  inj  A^  fftinra  ri  m  i  tliiU,  g ,„„ 

jätender  Intte  quelle  oeeorrcnlie  dj  la  el  msiiine  l>  \mh—  f)>«|»ni<u.i.>  iti  M«tll< 
Ser"  H"  di  per*euenr  in  la  guerr*  ea*lra  il  romrmr  iu'n,i*t  ti*'u,  •)>•  t-im 
ticloria  depao  li  paiaa  neglio  fhure  da*a  boM  el  prryri»»  yttr.  pll*  au^u  ui^i 
la  S"  de  N-  >'^'  et  luo  Nunlio  i  robortala,  rrifmirrvii,  »4  ((■•■■*  <•!•  h^^.i. .:.,.,. 
doaerai  il  pre'ato  N.  S.  per  obaervMlia  de  I*  It^ht  d^>i,.,«>  )•*•,•..'.»  u^,  il 

HO  preceiure  procnplaBrate  exbibinc.   ■!  Hk   xih«  »r< m  tt»  l>  I  >> 

M**  noD  i  per  maoebar  dal  eaals  mm.  asii  r%*nr  Ai  ytt^ 
li  effeeli  el  gü  qsalcbi  gjoni  per  Bolli  >4«rti  «pmIi  4»  4 
et  dal  cxereilo  prapri*  de  iwatiri  uaa  f^r  «■  ;«  ti*  b> 
H"  ha  preheso  PoBlersbja   ttro%4^  U  *4*...    «mI/i   frt    , 


qaieqoid  til.  la  pre«a  t  *rn**ima  et   e**M  a*rhv 

o  ehe  S.  S.  lä  prr  mrTi%*^Ma  X  >4>  l<  »ftA.    t.  4t  i 


130 

Con  questi  prosperi  progpreMt  «nebora  che  non  babbiimo  littere  da  epsa 
Cea'  M**  ne  dai  Mag^  Ms«  Thomaso  Majno»  nottro  ambassatore  in  saa  corte  da 
nyiiij  Gienaro  in  qua»  nondimeno  h  da  credere  che  sia  per  pasaar  auanie  con 
auo  exercito  et  fare  gagliardamente  contra  Franzesi,  quali  k  oerisimile  che  siano 
raolto  exhausti  de  dinari  per  la  diutuma  guerra  di  qua  et  ancbo  per  la  prooisione 
et  grosse  spese  gli  ^  conuenuto  fare  alle  frontere  de  Spagna,  Anglia  et  Flandria 
et  cossi  credemo  non  solo  quella  Anglica  M^  debbia  adiutar  alla  Ces*  M^y  ma 
per  se  debbia  fare  tale  sforzo  che  male  inimici  gli  debbiano  potere  resistere. 

In  questo,  benche  speramo  debbia  quella  M*^  excitarse  da  se  stessa  per 
adiuture  Ja  Ce8%  da  quäle  debbeno  hormaj  esser  uenuti  pur  qualche  adnisi  et 
ancho  incitata  da  la  perseuerantia  di  questo  exercito  di  qua.  che  tanto  tempo  ba 
durato  et  dura»  nondimeno  con  quella  dexteritii  in  pare  meglio  adiungeteli 
quello  caldo  et  speroni  possete»  percbe  a1  primo  bono  tempo  che  giii  insto»  se 
dia  prineipio  alla  guerra  et  ad  mandar  le  gente  et  exercito  in  Franza.  Ad  nui  bene 
saria  grandissima  vtilita  puotere  hauere  qualche  adiuto  de  dinari  da  quella  H*^  de 
quali  gli  ne  saressimo  boni  renditori»  como  per  le  nostre  precedente  de  xriij 
et  xviiij  Febraro  ui  scripsemo  et  ancho  si  contene  nel  mandato  che  circa  ci6  ai 
inuiassiroo»  ma  quando  pur  non  si  possa  obtenere,  ne  ancho  lauctorita  de  N.  S.  et 
suo  nuntio  che  ni  scriuc  hauere  de  cio  commissione  possi  profittare»  ne  serit  non 
minore  subsidio  cha  la  guerra  da  quello  canto  si  faccia»  pure  che  non  si 
differisca  per  diuertire  inimici  da  le  cose  de  Italia,  oue  perseuerano  obstina- 
tissimi»  como  diremo  qua  sotto,  et  tratanto  ui  dicemo  debiate  procurare  quello 
scriuere»  ci6e  cbel  R"*  Eboracense  faccia  opera  che  quella  M*^  scriua  a  N.  S. 
et  tutti  li  altri  Principi  Colligati»  che  pagino  11  caricho  che  alloro  specta, 
como  nuj  seriuete  hauere  promesso,  che  certo  ui  saria  grandissimo  subleua- 
mento»  perche  al  uero  con  grandissima  difBcultii  possiamo  durare  a  tanta 
spesa  alla  quale  siamo  poco  adiutati  da  epsi  colligati  et  tra  li  altri,  Lucensi 
hanno  dato  piü  de  .  .  .  Duoati»  quali  se  sono  hauuti  con  grandissima  difBculti» 
et  se  ne  sono  persi  circa  mille  de  interesse»  et  benche  da  N.  S.  se  siano  hauuti 
qualche  dinari»  nondimeno  non  sono  tanti  como  seriuete  hauerui  ditto  il  R^  Ms. 
Melchion,  quale  cognoscemo  hauer  bona  intentione  et  afiectione  alle  cose  nostre  et 
quale  uolemo  ringratiate  in  nostro  nome  de  suoj  boni  ofBcij  a  cui  scriuemo 
lalligata,  ehe  per  uui  se  gli  presentarä. 

Hora  resta  a  dire  de  li  successi  doppo  ditte  nostre  ultime  de  xviij  de  Febraro. 
Oognoscendo  il  S'  Vicere  et  altri  capitanei  de  lo  exercito  non  puotere  cauare 
Franzesi  di  Abbiate,  doue  stauano  obstinatissimi  et  ben  muniti  et  oue  haueano 
victuaglie  in  parte  per  la  uia  de  li  paesi  di  sopra  el  Nauilio  che  li  passa  a 
canto»  quale  epsi  tencuano  et  ancho  dal  Nouareee  et  Vercellese  per  uia  dil  ponte 
sopra  Ticino»  li  nostri  deliberarouo  lassare  sufGciente  presidio  in  la  citta  de 
Milano  et  passar  Ticino  et  cossi  facti  Ire  ponti  sopra  ditto  fiume  alti  3  de 
Martio  passoe  tutto  lo  exercito  et  prima  se  pose  a  Gambolo  et  Trumello,  terre 
distante  a  Vigleuano  tre  o  quattro  miglia.  Teneuano  Franzesi  con  presidio  de 
600  fanti  una  terra  ditta  Garlascho  tra  lo  exercito  nostro  et  Pauia  aptissima 
ad  impedime  le  uictuaglie.  II  S*^  Duca  di  (Jrbino  con  lo  exercito  Vcneto  che  stana 
in  Trumello  iui  piü  propinquo  gli  andoe  con  sue  gente  et  artigliarte  et  batota 
la  terra  che  era  assai  forte  et  molto  reparata »  sino  ad  vespero  per  assalto 
la  prese  alli  5  ditto  con  la  occisione  de  la  mag^ore  parte  erano  dentro,  per  il 
che  inimici  dubitando  non  gli  accadesse  il  simile  de  Vigleuano,  quale  haueuano 
fomito  de  molti  caualli  et  1500  fanti  alli  sej  passarono  con  tutto  lo  exercito 
lassato  alchuno  presidio  in  Abbiate  et  uennero  a  Vigleuano»  oue  essendosi 
cerchate  qualche  occasione  de  uenire  alla  giornata  con  inimici  et  non  essendosi 
maj  puotuto  trouare  occasione  senza  disauantagio  grande  si  sono  consumati 
molti  giorni  senza  ullo  efiecto  notabile. 

Tratanto  inimici  che  erano  in  Lode  furtiuamente  uennero  uerso  la  strada 
che  da  Plaeentia  uene  ad  Pauia  et  presero  prima  uno  che  ueneua  in  posta 
con  iiij*  Docati  mandati  da  N.  S.  bauendo  inteso  che  ne  seguiua  vn  altro  con 
magiore  summa  de  dinari  mandarono  gente  sconosciute  sin  a  Borge  S*  Donino 


131 

fft  preacr»  tri  Utri  rW  yrtMiao  X"  Dneati  de  Senesi ;  la  quäl  cosa  tu  causa 
ii  parte  ie  tariar  la  mmtM  M  exerd to  aostro  da  Gambolo,  mentre  si  prouedeua 
daltri  faan  per  far  le  paelbe  alle  foatane  et  h  conoenuto  eon  danari  cauati 
apnssa  ad  tasti  daltri  da  motin  sabditi  rcsareire  tale  iactura. 

AUt  niii)  p«j  di  Mario  il  prefiito  exercito  aostro  per  meltersi  in  luoco  de 
paolere  «pedire  le  riefoa^ie  ad  ininiiei  ehe  da  Vercelleso  et  Nouara  g\i 
aeaeaaa«  aBd«e  a  S*"  Giorpo  ei  Ottobiano,  terre  de  Lumcllina,  et  da  iui  raandati 
ij*  SpatBafi  a  Sartjiaaa,  t^ra  de  inimici,  battutala  per  tre  ouero  quattro  höre 
presero  b  terra  per  assalto  eon  morte  de  molti,  benche  gran  parte  se  ne 
rftiratie  aeAa  rveka,  qvale  aaelio  U  medcsmo  ^orno  prescro  per  a^salto  et  fue 
prese  il  Ce«te  \go  da  Pepoli  et  ono  Gioanne  de  Bira^hi,  hoino  de  ^crra  nostro 
rebelle  et  m  altro  eapo  eoa  raorte  de  eirca  ij*  homini. 

laMMei  desjdenuado  soeeorrerla  ai  mossero  de  Vigleuano,  m»  non  puotendo 

n$era  teapo  riaasero  a  Mortara;  Ii  nostri  per  il  malo  tempo  che  uenne  et  per 

^■alebe  defeCto  de  ricloa^lie  che  procedette  per  il  molto  piouere  sono  iu 

restati  eirea  quattro  jpomi.  Pur  speraroo  il  primo  allo)^iamento,  ehe  saHi  presto, 

farle  tale  ebe  torraoo  molte  eommodifa  de  uictuaglie  ad  inimici,  se  per  euitare 

Cale  periealo  ooa  aettgano  ad  trouarli  nel  Camino  et  fi^re  la  giornata,  de  la  quäle 

faeeadosf  ne  speramo  beoe  et  foorse  iudicaressimo  esser  il  meglio,  hauendo  pur 

aiuotagio  del  auoiero  di  gente  et  de  qualiti  depse,  per  non  risegare  niagiore 

perimlo  piu  de  Soixeri»  quali  ad  inchiesta  de  Franzesi  pigliando  questa  impresa 

propria  pare  ehe  di  nouo  minacciano  mandare  pagati  de  proprij  dinari  altr 

riij*  fMti  im  soeeono  de  Franxesi,  benche  non  ne  siamo  ancbora  certi  et  tirysoni 

pare  liaao  in   proeineto  de  mandarne  iiij**  ad  descendere  in  Bergamascha  per 

iafestare  insienie  con  qaelli  di  Lode  che  si  doueranno  giongerc  eon  loro,  il  paese 

de  Veaetiasi  et  la  Ghiaradada  et  ad  questo  modo  cercliare  de  diuertire  lo  exercito 

Veaeto,  qaale  sta  eongionto  con  quello  de  la  S"**  Legha  in  Lumeliina;  pur  speramo 

proaederti  et  ^a  Venetiani  hanno  mandntouno  Proueditore  uerso  taiaradada   prr 

reenperare  insieroe  eon  adiuto  de  le  nostre  gente  Castcllione  et  Carauagio  luno 

fartiuaoiente    et  eon  tractato   occupato  da  inimici  di  Lode»  laltro  per  niä  del 

eastello  che  da  loro  era  tenulo;  et  ha  epso  Proueditore  gente  per  temptar  de 

re«iatere   a    Grj'soni   in   caso    che   pur  uengano  et  nuy  ancho  ultra  qualche 

altri  gente  gli   bauemo  solicitamo  il  S'*  Giounnne  de  Medici»  quäle  con  circa 

iiij*  fanti  et  qualche  caualli  sta  di  qua  Ticino  che  faceij  ogni  sforxo  de  pigliare 

il  pofite  de  iaimiei  sa  Ticino  et  poj  Abbiate  per  piioter  poj  congiongersi  con 

VenetiaDi  et  resi^tere  a  Grisoni  se  uenerano,  et  ne  speramo  hene. 

Questi  sono  Ii  successi  sino  al  giorno  dhoggi  saluo  che  heri  sera  liabbimo 
Boua  ehe  eirca  LXXX  homini  darme  Franzesi  et  alchuni  caunlli  leggieri  che  da 
Mortara  erano  uenuti  uerso  Pauia  per  robbar  le  victuaglic  andauano  al  nostro 
exercito  et  gtik  baueano  facto  qualche  bottino,  incontrati  in  uno  Locotenente  de 
caualli  legieri  dil  S'  Marchese  di  Mantua,  qualo  sla  nello  exercito  depsa  legha 
prese  dttti  homini  darme  et  caualli  de  inimici  et  Ii  suaÜsoe  per  la  mngiore  parte. 
Delli  successi  re  daremo  aduiso  alla  giornata  et  procuraremo  che  le 
nostre  ue  siano  date  presto  pojehe  saranno  capitate  et  ne  scriuemo  a  Ms.  lOi 
Gabriel  Bonconto  che  faccia  opera  che  hahhiate  si  presto  le  uostro,  como  Ii 
altri  hanno  le  sue;  cossi  rni  non  lassaret«*  nenire  correro  in  Italia  senza  noua 
de  aostre  liltere  di  quello  se  fanV  in  quelle  banrie.  Dio  ui  consorui.  Datum 
Mediolani  primo  Aprilis  MDXXiiij. 

P.S.  Farete  dare  lalligute  ancho  nl  secretario  ßriomtorch  responsiua  alla  sua. 

Franciscus  m/p. 

H.  Moronus  m/p. 

A.  T.  Egregio  D"'.  Augustino  Scarpinello  apud  Ser*""*  Anglie  etc.  Regem 
Nuntio  nostro  ditectissimo. 

(Fort«ietxung  folgt.) 


132 


V.  ^Historischer  Atlas.' 

Statistik  to  fittdilttfs. 

Bischöflich-Chierosee'sehes  Urbar  aas  den  Jabren 

1486—1495. 

Papier-Codex  des  lY.  Jahrlmderts  in  Qinrt  102  Blätter, 
la  Besitze  if  Bern  H*.  tob  S*.  üi  Salsbarf . 

(Forttelsuf.) 

hiwipabel  libr.  6,  73. 

perdil  Tuff.  1,  73,  libr.  1,  74. 

maekenlehen  solid.  12,  73,  libr.  2,  75. 

Nidennos  libr.  3,  73. 

Zogkibof  mg.  4,  73. 

medietss  Swsigkbof  mg.  4,  73. 

Ejsngrein  mg.  2,  73. 

Ares  md  2  Joeb  tgkber  teofTenpseber  libr.  3,  74. 

Walebaw  medietas  libr.  2. 

1  Jocb  Agkber  solid.  10. 

medietss  parekswsig  libr.  3,  74,  libr.  4,  87,  libr.  6,  Ol. 

Arihof  libr.  6,  74. 

Ysistoperg  mg.  6,  74. 

Scbaideckh  libr.  3,  80,  libr.  2,  Ol. 

medietss  deebsntbof  libr.  12,  00,  libr.  12,  03. 

Sigweinleben  libr.  12,  Ol,  libr.  7,  03. 

bueb  obkireben  libr.  13,  03. 

(Fol.  73.) 

Rormos  libr.  7,  Ol. 

Egkh  libr.  1,  76,  libr.  2,  80. 

AafrsiD  libr.  2,  76,  solid.  10,  densr.  12,  83,  libr.  2,  88,  solid.  20,  Ol, 
libr.  6,  Ol. 

Swsigweng  solid.  18,  76. 

medietas  hantzdorf  vog.  5,  77,  libr.  7,  Ol. 

Smideckb  solid.  20,  77. 

medietas  hochrewt  libr.  2,  77. 

Schruntn  libr.  4,  77. 

daucherleben  solid.  10,  denar.  10,  70. 

Walchaw  (ertia  pars  solid.  10,  70,  medietas  libr.  4,  80.  tertia  pars 
libr.  3,  00. 

domus  et  ortas  in  Bischofbof  lebner  solid.  12,  70. 

Swaighof  libr.  3,  80. 

Area  cum  orto  prope  ripam  mg.  1,  libr.  1,  80. 

Nidermos  libr.  4,  80. 

ain  Joch  agkher  newkum  solid.  14,  80. 

Obemegkh  libr.  4,  82,  medietas  libr.  5,  80. 

medietas  scbrunten  ung.  1. 

2  Joch  agkher  spectantes  ad  bofmül  solid.  12,  84. 


133 

aiD  boff  tat  solid.  4,  84. 
ain  hofstat  solid.  4,  84. 
PranUtat  libr.  3,  85. 

2  bofsUt  libr.  1»  85. 

ly,  Joeb  agkber  solid.  12,  85. 

Zo  pues  widersperg  rag.  2.  knurr  55. 

ain  Jocb  agkber  libr.  1,  86,  libr.  2,  91,  vng.  1,  91. 

Swartznperg  libr.  5,  87. 

Risperg  mg.  i,  87. 

hochrewt  vng.  1,  87,  libr.  2,88. 

medietas  obemegkb  libr.  2,  88,  libr.  5,  89. 

Vs  bofsUt  solid.  4. 

3  tia  pars  Alpis  in  der  tuentn  libr.  3,  88. 
Nidemstall  libr.  7,  88. 

Sag  proge  pontem  solid.  4. 

Tabema  2  Jocb  agkber  ain  krautgarten  in  Bischofhof  libr.  5,  88. 

Gswennt  denar.  libr.  5,  88. 

Zeheiftbof  als  Tuel  cum  decima  denar.  libr.  26,  anno  89. 

Grintbueb  denar.  libr.  1  anno  89. 

Schefiaw  Floren,  vnff.  2,  89. 

Gmenholtz  vng.  2,  89. 

Mayns  in  der  Speikh  denar.  libr.  14,  90,  libr.  6,  93,  medietate. 

laidrating  medietas  libr.  5,  90. 

Swaig  opeltzdorflibr.  17,  91,  libr.  20, 1%,  anlait  93. 

(Fol.  74.) 

Anlait  zu  Stueluelden  de  anno  69. 

fürt  solid.  5,  68,  solid.  5,  69. 
vntterperg  vng.  3,  68,  libr.  14,  de  3  anlaite  93. 
Aufmperg  vng  2,  68,  libr.  8,  93. 
Amsteg  vng.  2,  68. 

medietas  vorspach  solid  12,  68,  libr.  2,  89. 
boltxtrata  solid  4,  69,  libr.  2,  83. 
Tabema  in  Stueluelden  vng.  4,  71. 
Dayrlehen  libr.  1,  71,  libr.  2,  72. 
Curia  an  der  leuttn  mg.  7,  72,  libr.  15,  93. 
Ebmat  mg.  4,  72,  solid.  6,  75. 
Griespewnt  libr.  1,  72,  vng.  1,  77. 
Dusseraewreut  palsserlehen  mg.  1, 72. 
pfister  palsterlehen  solid.  14,  83. 

de  parte  Curie  Stueluelden  mg.  2,  72,  libr.  15,  91,  cum  decima. 
keferlehen  libr.  2,  74,  libr.  3, 85. 
Votterrab  mg.  1,  76,  solid.  12,  77,  lib.  2,  90. 

Molendinum  inWeyara  aolid.  12.  77,  solid.  12,  79,  solid.  12,  82,  solid.  12, 
83,  Ubr.  1,  83,  solid.  12,  91. 
Windpnhel  solid.  12,  78. 
Irsdorf  solid.  12, 78,  libr.  1, 93. 
Auf  der  wisen  libr.  2,  81. 

quarta  pars  vorspach  libr.  2,  82,  solid.  12,  85,  libr.  2,  91. 
Tabema  in  kmmel  libr.  12,  85,  libr.  12,  86,  libr.  11,  88,  libr.  12,  89. 
kraroerlehen  solid.  20,  83,  solid.  20,  93. 
Medietas  kramerleheo  solid.  12,  84,  solid.  12,  85. 
Wilbalmsdorflibr.  5,  85. 
Waltperg  im  mos  solid.  22,  85. 
Widern  obworstoro  libr.  2,  86. 
Widern  obrotnpacb  solid.  20, 89. 
tertia  pars  hochwiden  libr.  2,  86. 


134 

bolerspach  libr.  3,  89. 
Swaig  am  pach  denar.  libr.  7,  89. 
Swaigsweineckb  denar.  solid.  20,  94. 
(Fol.  75.) 

Anlait  zu  Vischoren  de  anno  68. 

medietas  lewgang  krel  ?ng.  10,  68,  libr.  8,  71,  libr.  6,  80. 

medietas  mosen  vng.  3,  68,  libr.  4,  70,  vng.  2,  libr.  2,  71. 
vng.  3,  78,  vng.  4,  79.  denar.  10,  90. 

medietas  Swaig  Sniiihof  ?ng.  4,  68. 

Stroblleben  vng.  2,  68,  libr.  4,  83. 

mul  obzell  vng.  1, 69,  libr.  2,  79,  vng.  2,  82,  libr.  3,  85,  solid.  91. 

oberaynodt  vng.  2,  69,  solid.  20,  74.  libr.  4,  90. 

decbantbof  vng.  12,  70. 

de  medietate  Schmid  sub  castro  vng.  1,  70,  libr.  2,  74,  docat.  1,  80, 
solid.  12,  82. 

Octaua  pars  Atzing  libr.  2,  71,  libr.  3,  76,  libr.  3,  84,  vng.  1,  libr.  i,  85. 
libr.  4,  89. 

parte  kalnperg  solid.  18,  71,  libr.  2,  80,  libr.  2,  86. 

Aree  in  Zell  kundinger  libr.  3,  71. 

Veilegkh  Ren.  5,  72. 

medietas  otting  libr.  4,  72,  libr.  4,  90. 

de  areis  vicboferin  solid.  12,  72. 

Yilizmos  tribas  partibus  vng.  6,  72. 

de  decima  in  Zell  denar.  libr.  10,  72. 

Aigcn  obbumersdorf  solid.  12,  74,  vng.  1,-86,  libr.  2,  85. 

de  Area  freisleder  libr.  2,  74. 

fucbslehen  denar.  libr.  3,  74,  libr.  3,  84. 

Obzell  libr.  3,  75,  libr.  5,  91. 

pleUaw  solid.  18,  77,  vng.  2,  78,  libr.  2,  85,  libr.  2,  87,  libr.  2,  88. 

Aufmstain  libr.  2,  78.  solid.  20,  89. 

medietas  humersdorf  libr.  2, 78. 

Viltzmos  quarta  pars  libr.  3,  79. 

6%  Aree  koberl  libr.  1,  79. 

Im  lach  solid.  12,  79. 

medietas  oberaynodt  vng.  1,  79,  libr.  1,  85. 

Nideraynod  libr.  9,  80,  libr.  12,  93. 

Widern  in  der  fusch  vng.  2,  libr.  2,  81,  libr.  6,  91. 

buntzwidem  libr.  14,  82,  libr.  11,  89. 

Oberwidem  libr.  15,  83. 

vnderm  haws  liendl  libr.  3,  83. 

medietas  widem  in  der  fusch  libr.  4,  83: 

kirchpruckh  et  2%  Aree  libr.  4%. 

quarta  pars  mosen  libr.  3,  83,  libr.  2,  86,  libr.  4,  93. 

Quarta  pars  Atzing  cum  decima  libr.  24,  90. 

medietas  Otting  libr.  4,  90. 

Swaig  auf  dem  perg  libr.  9,  91. 

Nouo  predio  kalnperg  libr.  1,  93. 

Area  in  Zell  solid.  6, 84. 

Area  in  Zell  solid.  4,  84. 

Sag  prope  zell  libr.  1,  84. 

hinttersmit  libr.  4,  85,  libr.  5,  89. 

predium  sub  castro  lienhvsolid.  18,  87. 

bintterwald  quarta  pars  libr.  2*  87. 

Auf  dem  perg  newreut  in  der  Aw  newreut  engl poltzl eben  libr.  4,  88. 

(Fol.  76.) 


135 


Vemierkt  die  weichstewr  Ertzbischof  Johannsn  xu  Saltzburg  Ton    meines 
gnedigen  hern  von  Kiemsee  holden  gegeben  vnd  angeslagen  Anno  1487  als 

hernach  folgt. 

In  dem  Gericht  Mittersil. 

Waltperg  im  Mos  denar.  libr.  1. 
Griespeunt  solid.  12. 
Widern  obuorstoren  solid.  6. 
Mal  zu  Weyern  solid.  3. 
Keferlehen  solid.  5. 
palsterlehen  pfister  solid.  4. 
Payrlehen  solid.  4. 
kramerlehen  solid.  7. 
Swaigsweinegkh  denar.  libr.  1. 
holerspach  solid.  3. 
fiirt  libr.  1. 

Tafem  za  Stueluelden  solid.  6. 
hof  SU  Stueluelden  libr.  3. 
Am  Steg  solid.  4. 
Torspach  solid.  18. 
hof  an  der  leutten  solid.  12. 
Auf  der  vrisen  solid.  5. 
Patnassen  libr.  1. 
Swaig  am  pach  solid.  10. 
Mayr  aufm  perg  libr.  2. 
hochwidem  libr.  2. 
Rotnpach  solid.  6. 
mtterain  solid.  4. 
Wilhalmsdorf  solid.  18. 
Wintterpuhel  solid.  5. 
Vntterperg  libr.  1. 
Irsdorf  solid.  3. 
Ebmet  solid.  14. 
Krümel  tafern  solid.  10. 
holtstratn  solid.  3. 

Der  Capelln  Guetter. 

fürt  solid.  12. 

baslach  libr.  1. 

SU  Stuelwelden  vrss  solid.  5. 

pirtndorf  libr.  1. 

fugstain  solid.  4. 

Risen  solid.  6. 

Summa  huius  denar.  libr.  37,  solid.  5. 

In  dem  Gricbt  liechtenberg. 


lewgang  oder  kral  solid.  10. 

Otting  solid.  12. 

dechanthofen  solid.  12. 

kirchprugk  solid.  4. 

Aigen  ob  humersdoHT  solid.  4. 

humersdorflT  mit  dermul  solid.  8. 

hintterwald  libr.  3. 

Widern  in  der  fusch  solid.  12. 


Swaig  Viltiinos  aolid.  13. 
biberlehen  solid.  3. 
Aufmstain  aolid.  9. 
(Pol.  77.) 

Entiisagkher  solid.  4. 

Im  heh  solid.  3. 

pletHW  tolid.  S. 

Veitegkh  solid.  12. 

Knurring  oder  fucbsleheo  solid.  6. 

hinterschmit  solid.  10. 

Niderainod  solid.  10. 

Smidlhoflibr.  2. 

Aufnipuhel  solid.  4. 

Straig  lufraperg  solid.  lO. 

Widern  abiell  tibr.  1. 

Ander  Aw  Englpotlzlehen  AurmDewreul  solid.  6, 

Alling  Gibader  solid.  12. 

Malerei  lu  Atiing  saÜd.  6. 

Wolfgang  daielba  solid.  6. 

Andre  dasei bs  aolid.  6. 

Michel  daselbs  solid.  6. 

Gorg  daselbs  solid.  6. 

CrisUn  daselbs  solid.  6. 

Slrobllehen  solid.  9. 

Mul  obiell  solid.  4. 

OberainodcD  solid.  4. 

Turling  solid.  10. 

hunliwidem  libr.  1. 

Moseo  libr.  3. 

lehea  obiell  solid.  9. 

Ros|iewnt  solid.  4. 

Wisen  bei  ktprunn  dentr.  7S. 

Wisen  bei  der  wagprukb. 

Oberwideoi  libr.  1. 

Summa  huius  denar.  libr.  42,  denar.  IS. 
In  dem  Gricht  Werfen  Weiehstewr. 
Arlhof  solid.  6,  solid.  5. 
Swaigweong  libr.  1. 

diucberaeureuU  denar.  60.  landstewr. 

Zaglaw  solid.  12.  landstewr  lihr.  1,  denar.  10. 

huntidorir  libr.  2,  libr.  2,  deoar.  20. 
Ebenpe»n(  deoar.  45. 
pruntal  deoar.  40. 

Sintteranger  denar.  30.  solid.  4. 

vaistaperg  libr.   l.  solid.  8*/,. 

Zogklhofer  solid.  6.  lolid.  4. 

Smideckh  denar.  60.  denar.  4S. 

Ranurion  deoar.  30.  denar.  50. 

(ForUeriuag  folgt.) 


^  8.         NOTIZENBLATT.         isss. 


■•flagft  um  AiAif  fb  Eoie  itttmiekiseker  Gat^cktsfiellea. 

HaaugegebM  tmi  der  lustoriscIieB  Goaiits&oB 

kaiserlicheo  Akademie  iet  WissenschafleD  in  Wieo. 


L  «Literatur.^ 

MoniiineDta  Znllerana. 

1.  MoBiinieati  Zollerana.  Urkundeiibttch  rar  GeschichU  des  Hauses 
HoheDtoUem.  Herausgegeben  Ton  Radolpb  Freiherrn  Ton  Stillfried  und 
Dr.  Traugott  Maercker.  Erster  Band.  Urkunden  der  SchwSbiscben  Linie. 
1095 — 1418.  Berlin  in  Conunission  bei  Ernst  und  Korn  (Gropius*sche  Bucb- 
ond  Kunsthandlung  1852.  In  Quart  VUI,  558  Seiten.  —  Vorrede  S.  V— VUI, 
dann  Urkunden  ron  I-DLXXIVIU.  S.  1—534.  —  Register  S.  537—558. 

2.  Monuments  Zollerana  u.  s.  w.  Zweiter  Band.  Urkunden  der 
Fr&nkiseben  Linie.  1235— 1332.  1856,  ?U,  450  Seiten.  Vorrede  V—VU.  Dann 
Urkunden  1— DCLXXXL  —  S.  1—450. 

3.  Monumenta  Zollerana  u.  s.  w.  Dritter  Band.  Urkunden  der  FVSn- 
kischen  Linie.  1332-1363.  468  Seiten.  I— DXXI. 

(Der  Druek  des  ersten  Bandes  wurde  in  der  Eduard  HaenePschen  Buch- 
dmckerei  in  Berlin,  der  des  tweiten  und  dritten  Bandes  in  der  Decker*scben 
geheimen  Ober-Hofbuchd ruckerei  daselbst  besorgt.) 

Dieses  Praehtwerk  rerdankt  seinen  Ursprung  der  Pietfit  eines  geist- 
ToUen  Königs  gegen  seine  Ahnen  und  ihre  Geschichte,  und  die  herrliche  Aus- 
f&hmng  der  gros smfith igen  Liberalit&t  und  dem  guten  Geschmacke 
desselben. 

Es  wurde  durch  die  sorgfältigste  Forschung  jahrelang  vorbereitet  und 
ist  natürlich  ein  höchst  willkommener  Beitrag  cur  deutschen  Adels-  und 
Fürsten-Geschichte.  —  So  sind  auch  die  wunderschönen  Siegel-Abbildungen 
für  den  Spbragistiker  unschfitzbar. 

Wir  wollen  hier  nach  dem  Plane  des  Notizenblattes  die  in  diesen  drei 
Binden  enthaltenen  Austriaca  anftihren  und  erlauben  uns  hier  und  da 
einige  Bemerkungen  anzuknüpfen. 

Vor  allem  anerkennenswerth  ist  die  möglichste  Vollstfindigkeit;  die  Stücke, 
welche  zwar  schon  früher  gedruckt  waren  aber  zerstreut  in  verschiedenen 
Werken,  sind  hier  Tollstftndig  gesammelt  Man  weiss,  wie  mühsam  und 
zeitrauhend  für  den  Forscher  das  Aufsuchen  und  die  Benützung  so  vieler 
Quellenwerke  ist,  deren  so  manche  auch  oft  b  den  Bibliotheken  fehlen  oder 
unzugSnglich  sind.  —  Das  blosse  Verweisen  auf  die  bereits  anderwfirts 
gedruckten  Stucke  wfire  bei  einer  solchen  Hausgeschiohte  geradezu 
unwürdig  und  sehr  unbequem. 

Zumal  Stücke  in  (wenigstens  streckenweise)  seltenen  Sammlungen,  z.  B. 
in  Zeitschriften  und  Journalen,  welche  in  gewissen  Lfindern  wenig  Verbrei- 
tung fanden,  abgedruckt  und  mitgetheilt,  sollen  durch  Vervielföltigung  zugäng- 
licher werden.  So  sind  der  schweizerische  Geschichtsforscher  und 
das  Solo  thurner  Wochenblatt  bei  uns  in  Österreich  und  wohl  auch  in 
Norddeutschland  äusserst  selten  aufzufinden.  L&ngere  Zeit  war  namentlich  das 

8 


138 

Solothurner  Wochenblatt,  welches  bekanntlich  Tiele  Urkondenabdrficke  enthfilt, 
besonders  nicht  wenige  tfabsburgica»  in  ganx  Wien  nicht  aufzutreiben.  —  Vom 
sehweiserischen  GescEichUforscher  exittiren  iaganiösterreicli  sdiwerKcli 
3  Exemplare  (?). 

Auch  die  Monumenta  Boica  sind  nicht  gar  xu  hfiufig  rerbreitet  —  Darum 
sollen  Urkundenabdrücke»  selbst  wiederholte,  nicht  getadelt  werden.  Je  xugSng- 
lieber  urkundliche  Quellen  gemacht  werden,  desto  mehr  kann  ein  gründ- 
licheres Studium  unserer  yaterlSndischen  Geschichte,  die  ja  so  riele  Unter- 
abtheilungen  und  beinahe  unüberaehbare  Felder  x&hlt,  nueh  und  nach  vorbe- 
reitet werden.  —  Wie  viele  Gelehrte  belehren  sich  unmittelbar  aus  den 
Quellen  selbst?  Wie  viel  wird  nachgebetet!  Irrthümer  verpflanzen  sich  auf 
ganze  Generationen,  und  tbeUa  aoe  Bequemlichkeit,  wohl  aber  auch  aus 
Unzugänglichkeit  und  Zerstreutheit  der  unmittelbaren  Quellen  ist  das  Quellen- 
Studium  bisher  wenigstens  noch  sehr  vernachliUsigt. 

Allerdings  sind  durch  die  Monumenta  Germaniae  historica  medii  aevi  von 
dem  höchst  verdienstvollen  Pertz  in  Berlin  einige  Quellen  zugänglicher 
geworden  und  ihr  Studium  wird  bei  der  jüngeren  Generation  in  Osterreich 
seit  einiger  Zeit  lebhafter  betrieben,  es  sind  das  die  Annales,  Chronica  und 
Scriptores. — Für  ein  gründliches  Studium  der  Geschichte  sind  aber  Urkunden 
unentbehrlich,  aus  ihnen  und  nach  ihnen  können  und  müssen  die  ersteren, 
besonders  die  „Scriptores*,  oft  berichtigt  und  ergänzt  werden. 

Insbesondere  aber  sind  für  das  13.,  14.  und  15.  Jahrhundert,  auf  die  sich 
die  Pertz*schen  Monumenta  noch  nicht  (mit  wenigen  Ausnahmen)  erstrecken, 
Urkunden-Sammlungen,  welche  auch  fiSr  diese  drei  letzten  Jahrhunderte 
jedenfalls  dicHauptquelle  bilden,  von  grösster  Wichtigkeit. 

Damm  ist  auch  die  vorliegende  SamAilung  mit  grösstem  Danke  entgegen- 
zunehmen. 

Zwar  ist  für  einen  gewissen  Zeitraum  das  Resultat  der  hier  mitgetheilten 
Urkunden  in  Beziehung  auf  Österreich  weniger  ergiebig,  als  wir  gewünscht 
hätten.  So  haben  wir  über  den  Ursprung  der  „brandenburgischen  Lehen*,  deren 
Geschichte  und  Statistik  für  uns  so  wichtig  wäre ,  kernen  neuen  Aufschlust 
erhalten. 

„Woherstammen  die  sogenannten  branden  burgischen  Lehen  in  Öster- 
reich?" Diese  Frage  zu  beantworten  ist  übrigens  weit  mehr  der  öster- 
reichische Geschichtsforscher  als  der  hohenzollernsche  Genealog  rer- 
pflichtet.  Warum  hat  bisher  noch  Niemand  sich  an  dieselbe  gewagt? 

Weil  überhaupt  die  ältere  Österreichische  Geschichte  Brg  vemachlissigt 
ist.  Weil  insbesondere  die  Landesgeschichte,  das  mühsamste  Studium  der 
Topographie  und  Genealogie  (der  reichsten  und  bedeutendsten  Geschlechter} 
voraussetzend,  weit  schwieriger  als  Regent  engeschichte  ist,  darum  sind  im 
Ganzen  die  schwierigsten  Fragen  zur  Stunde  noch  ungelöst  und  leider  auch 
wenig  Hoffnung  zu  ihrer  baldigen  Lösung. 

Die  älteste  und  ältere  Geschichte,  vom  Anbeginn  bis  zur  zweiten  Hälfte 
des  dreizehnten  Jahrhunderts  beiläufig,  erfordert  so  viel  mühsame  Forschung, 
die  Quellen  sind  bisher  noch  so  lückenhaft  und  leider  so  unzugänglich  (Adels- 
archive — ),  dass  sich  jüngere  Talente  viel  lieber  zur  dankbareren  und  verhält- 
nissmässig  weniger  schwierigen  neueren  und  neuesten  Zeit  wenden.  Wir 
werden  auf  diese  Weise  immer  und  ewig  uns  im  Dunkeln  beBnden  über  die 
Anfänge  und  die  früh  er en  Zeiten.  Man  kann  leichter  ganze  Bände  schreiben 
über  neuere  Zeiten  und  Personen,  als  eine  kleine  Abhandlung  z.  B.  über  den 
Ursprung  eines  interessanten  Geschlechtes  und  die  Gründung  eine« 
bedeutenden  Ortes. 

Warum  haben  die  Naturwissenschaften  in  den  letzten  Decennien  so 
reissende  und  glänzende  Fortschritte  gemacht?  weil  man  die  Arbeiten  getheilt 

hat  und  zwar  bis  ins  kleinste  Detail! In  der  Geschichte  hingegen  will 

man  immerfort  gleich  ganze  Jahrhunderte  ja  Jahrtausende  snsammenfassen, 
statt  sich  auf  kürzere  Zeiträume  zu  beschränken  und  dadurch  nach  und  nach 


139 

■dir  Lidit  u  reribrntsB.  Wer  die  Gesehiehte  eines  Schlosses  oder  einer  Stadt 
bearbeitet,  will  mögüelist  riel  toq  der  Lande  sgeschicbte  hineinxieben  u.  s.  w.  — 
Auf  diese  Weise  kommt  man  wenig  Torwirts ! 

Dot  CrsproBg  der  brandenbargiscben  Leben  wird  Ton  Einii^en  auf  die 
Heiratb  Frieifaid  L,  ans  dem  Hanse  Hobensollern,  mit  der  GrSfin  Sopbia 
TOQ  Rakte(RapSy  mm  Raabs),  welche  (durch  ibren  Vater,  Grossrater  nnd 
Urgrossrater,  Konrady  Konrad  und  Gottfried»  die  als  Burggrafen  von  Nürnberg 
und  Grafen  Ton  Rakze  erscheinen)  eine  gebome  Burggrifin  von  Nürnberi 
war,  uröckgefiibrt.  Die  schon  frfiher  (durch  Ludewig  Oetter  und  Spiess 
bekannte  Notix  aus  dem  Zwetler  Codex  (s.  auch  Fontes  rer.  Austr.  H,  3.  S.  436^ 
wird  aucb  hier  in  extenso  mitgetbeiJt  '). 

Die  Grafschaft  Rakxe,  welche  GrSfin  Sophie  als  Letzte  ihres  Geschlechtes 
(Erbto^ter)  ihrem  Gemahl  xugebraeht  hatte,  wurde  aber  von  Herzog  Leopold 
den  Glorrdcben  wieder  an  das  babenbergische  Haus  lurfickgebracht  (s»  Meiller's 
Regesten  S.  197,  Note  35)  etwa  c  1220. 

Er  kaufte  nimlicb  von  der  Witwe  GrSfin  Sophie  und  ihrem  Sohne  Grafen 
Konrad  (der  andere,  Graf  Friedrich,  war  c.  1218  gestorben  [?])  die  Grafschaft 
Rakxe  nm  2000  Mark  Silber  —  (siehe  Enenke]*s  Fürstenbuch^.  Die  Grafen  von 
Rakxe  (deren  drei  waren)  ro5gen  allerdings  ausser  dem  Gebiete  von  Rakz  noch 
andere  Gäter  und  Herrschaften  erworben  haben,  namentlich  nennt  sich  GrSfin 
Sophia  nach  dem  Verkaufe  der  Grafschaft  Rakxe  Comitissa  de  Ernstbrunn 
und  unter  den  spSteren  brandenburgischen  Lehen  finden  sich  allerdings  mehrere» 
welche  xn  Emstbrunn  gehört  haben  mochten,  s.  B.  Ladendorf. 

Die  grdsste  Wahrscheinlichkeit  ist  aber,  dass  die  nicht  unbedeu- 
tenden brandenburgischen  Lehen  meist  von  der  Schenkung  herrühren,  welche 
König  Rudolf  L  seinem  treuen  Freunde  und  Diener  gleich  nach  Besitznahme  von 
Österreich  mit  dem  Seefeld*schen  Erbe  machte*).  Auch  die  Bischöfe 
scheinen  sich  gegen  den  so  thStigen  und  einflussreichen  Freund  desjenigen,  dem 


1)  Monameiita  Zollerana  Bd.  I,  S.  28,  Nr.  LXXII. 

*)  Dies«  Verleihvng  der  durch  den  Tod  dea  Heinrich  von  Seefeld  ledig  gewordenen,  das 
helMt  dem  Lende«fursten  heimgefallenen  Güter  iat  j  e  t  s  t  noch  in  Dunkel  gehöllt. 
Wann  hat  K.  Rudolph  seinem  treuen  Diener  und  Freunde  dem  Burggrafen  Fried- 
rieh von  NQmberg  die  Seefeld*sehen  Güter  rerliehen?  Ohne  Zweifel  gleich  nach  der 
Besitznahme  von  Österreich,  da  er  in  der  Urkunde  von  it86  (siehe  weiter  unten) 
erklärt,  er  habe  selbe  ihm  weit  frfiher  verliehen,  als  seinen  Söhnen  das  Herzogthum, 
also  Bnde  1276  oder  Anfuigs  1277,  Freiherr  von  Stillfried  behauptet  in  seiner 
genealogischen  Geschichte  der  Burggrafen  von  Nürnberg  (1.  Heft ,  Görlitz  1843) 
8.27:  «8  ee  f  e  I  d  erhielten  sie  (Barggrafen)  vor  1288  vom  Kaiser  als  Lehen,  andere 
Lehen  in  Österreich  hatten  sie  von  den  Bischöfen  von  Freisingen,  von  Bamberg  und 
von  Regensbnrg."  —  Bin  Beweis  für  die  Behauptung,  dass  sie  S  e  e  f  e  I  d  vor 
1288  erhielten,  und  zwar  vom  Kaiser,  wird  nicht  beigebracht. 

Vor  1268  können  die  Burggrafen  S  e  e  f  e  1  d  auf  keinen  Fall  erhalten  haben.  — 
Heinrich  von  Seefeld  stellt  dem  Kloster  Heiligenkreuz,  in  welchem  er  sich  seine 
Grabstitle  gewihlt  hatte,  noch  am  28.  August  1268  eine  Urkunde  aus,  welche  in  dem 
XI.  Bznd  der  Fontes  rernm  Anstriacamm  (II.  Abth.)  S.  168,  Nr.  CLXXX  abgedruckt 
ist.  —  Er  starb  also  Ende  1268  oder  wie  sein  Bruder  im  Jahre  1269.  —  Da  er 
kiaderlos  starb ,  fielen  seine  Güter ,  jedenfalls  die  Lehen,  dem  Landesfßrsten 
heim.  Der  Kaiser  soll  dieses  Seefeld  als  ein  R  e  i  c  h  s  I  e  h  e  n  dem  Burggrafen 
von  Nürnberg  verliehen  haben  ? 

Kaiser  war  der  ganz  machtlose  Richard,  der  am  allerwenigsten  in  ö  s  t  e  r» 
reich,  wo  der  michtige  als  unnmschrfinkter  Herr  nnd  LandesfOrst  waltende  König 
0 1 1  o  k  a  r  herrschte,  etwas  zu  vergehen  hatte.  Es  ist  ganz  unwahrscheinlich,  dass 

8* 


140 

Sie  ihre  Befreiung  von  dem  Ottokar*sclien  Joche  zu  danken  hatten»  erkenntlieh 
bezeigt  zu  haben.  —  Wenigstens  Bischof  Konrad  Ton  Freising  erklfirt  bereits  am 
21.  Februar  1277  *),  dass  er  dem  Burggrafen  Friedrich  III.  ron  Nürnberg 
(excellenti  viro)  fQr  seine  Treue  und  Ergebenheit  gegen  das  Bisthum  Freisin- 
gen alle  Lehen  auf  dem  Ipsfeldebei  Seitenstetten  verliehen  habe,  welche 
einst  (»vir  discretus"}  Heinrich  von  Sevelt  vom  Hochstifte  besass  und  er 
vorsichert  ihn  der  ,yGwer''  darüber. 

Wir  bemerken,  dass  die  Oberschrift  dieser  Urkunde  nicht  richtig  ist 
Nicht  mit  dem  Ipsfelde,  das  gar  gross  ist  und  auf  dem  so  manche  Herren  BesiU- 
thum  hatten,  sondern  nur  mit  den  Scveld*schen  Lehen  auf  dem  Ipsfelde  belehnt 
der  Bischof  den  Burggrafen. 

Auch  der  nSchstfolgende  „Lehenrevers  des  Burggrafen  Friedrich  von 
Nürnberg  in  Betreff  der  Lehen  auf  dem  Ipsfelde''  ist  kein  gewöhnlicher  Revers. 

Es  ist  nur  eine  Erklärung  des  Burggrafen  Friedrich  von  Nürnberg,  dass  bei 
der  Belehnung  „prinio  et  principaliter  subsequens  articulus  t actus  fuit  (ein 
sehr  schonender  Ausdruck,  der  mit  Rücksicht  auf  die  Stellung  des  Belehnten 
von  der  gewöhnlichen  Form  eines  Lehenreverses  ganz  abweicht),  videlicet: 
quod  eadem  feoda  nee  veudere,  alienare,  vel  alicui  persone  infeodare  possemus, 
nisi  habito  super  (? hoc)consilio  supradicti  Episcopi  etfavore  (statt  con sensu), 
que  si  forte  aput  nos  convonire  vel  emere  nollet,  vel  non  posset  racione  debita 
mediantoy  alteri  persone  cuicumque  voluerimus,  memorata  bona  vendendi  tenea- 
mus  liberam  facultatem^  '). 

Auch  andere  Lehen  verlieh  derselbe  Bischof  von  Freising  wenige  Monate 
spfiter  (6.  Juni  1277)  dem  Burggrafen,  seinem  Blutsverwandten,  und  zwar  alle 
jene,  welche  dem  Hochstifte  durch  den  Tod  des  Marquard  Preuhofen  (j^Priahaven, 
in  Stadt  Steyer  ansässig)  ledig  wurden  *). 

Wahrscheinlich  wollte  .sich  der  Bischof  dankbar  bezeigen  für  seine  Ver- 
wendung beim  Könige  (Rudolph),  um  zum  ruhigen  Besitze  des  (verpfändet 
gewesenen)  Marktes  Aspach  zu  gelangen.  Der  Burggraf  schreibt  auch  am 
10.  Juni  1277,  der  König  habe  desshalb  gemessenen  Befehl  an  den  Hauptmann 
von  Enns  (den  bekannten  Sumerauer)  erfassen  ^). 

Bereits  im  nächsten  Jahre  (24.  September  1278)  erweist  sich  der  Burggraf 
Friedrich  von  Nürnberg  als  gnädiger  Lehensherr.   Durch  den  Tod  eines  seiner 


Ottoksr  sich  beeilt  haben  werde,  die  erledigten  Seefeld'scben  Lehen  hindan  aa 
geben,  am  aller  wenigsten  aber  als  Reicbslehea.  Warnm  war  denn  der  Adel 
in  den  letzten  Jahren  des  Ottokar^schen  Regimentes  so  unsofrieden,  wsmm  wendete 
er  sich  mit  den  dringendsten  Bitten  «n  König  R  a  d  o  1  p  h  ,  warum  sehloss  er  sich 
dem  Befi-eier, sls  er  kam,  mit  ganxer  Hingebung  an? 

Ich  glaube,  Ottokar  hat  Seefeld  Niemanden  verliehen,  sondern  es  blieb 
erledigt  und  erst  Rudolph  gab  es  seinem  Freunde  und  swar  als  Reichslehen, 
wie  er  denn  ubeihaupt  in  der  ersten  Zeit  Österreich  und  seine  Zugehör  den 
Reiche  vindicirte,  bis  die  Idee  reifte,  es  seinen  Söhnen  wieder  als  ein  erledigtes 
Heraogthum  su  verleihen. 

Die  Forschung  hat  fürs  13.  Jahrhundert  noch  viel  sa  thnn.  Möge  eine  Ottokar*sche 
Urkunde  von  1270  oder  1271  mich  widerlegen  t 

i)  Monumente  Zolleraua  Bd.  II,  S.  91,  Nr.  CLXIV.  Vgl.  M  ei  che  Ib  eck  Hiat  FrUing. 
11,2,89.  Spie's 8  Nebenarbeiten  II,  23.  Bei  Sc h fit s  Corp.  diplomat.  IV,  97  irrige 
1270.  Das  Original  im  königL  bairischen  Reichsarchive. 

*)  MonumenU  Zollerana  Bd.  II,  S.  91,  Nr.  CtXV.  Vgl.  Meichelbeck  Bist.  Frisingeasia 
II,  2,  89.  —  Vom  selben  Tage  (21.  Februar  1277)  wie  die  vorhergehende  Urkunde. 

S)  Konumenta  Zollerana  Bd.  II,  S.  96,  Nr.  CLXXIX. 

«)  Monumente  Zollerana  Bd.  II,  8.  97,  Nr.  CLXXX.  Bei  Meichelbek  (Bist.  Frisingensia 
II,  2,  94)  abgedruckt,  aber  ohne  Jahresangabe. 


Lmbt  «CID  «nihr  «nf  msir  wnJaifiHL  m^Amt*  itoHk  V^.'^iw^^^  JU^^#a(* 
enmAl  wteiiffL  %aSbt^  —  3i»  *?»-!riiiiL  »c  m  t  t.  Cli«^  iu»i  St^.l?*^\l^■^  \y  »^ 

FMtef  rer-  AmCr.  E!  t_  5.  »i  ».  XXTlL 


LRai«^ 


Wniebrief  4cs  tMggiaff  Friedridi  too  NAnib^rf  vom  t7,  OrU^h«»«'  \t^^  \s\\U 
womit  derae^c  4ca  Spitile  m  Pyrlui  die  S^henkun|t  Albt^H't  nm  Ru^'h^im 
bestiltift,  der  4m  H«f;  fvunt  ^«f  dem  Babel**  im  Gei^lenlh«!»  und  ^\\\ 
Lebcani  Kirderf  (Klivlidocf),  geninnt  die  Hube,  welcbe  ibm  \\pt  Hurint^H^C 
n  Lebe«  gefebca  batte,  dem  besa|(ten  Spitftle  (einer  Stiftung  von  IUmh«»i'tf> 
fibergib.  —  Wabrsebeinfidi  blieb  der  Burggraf  der  l^henahorr  (T).  Om»«  A^ 
aber  TOD  Bamberg  selbst  an  den  Burggrafen  gekommen,  geht  aus  i\pv  V\\msU 
des  Kscbofs  BerUiold  tob  Bamberg  Tom  15.  April  1284  *)  hervor,  wo  i»«  \w\nn\  \ 
vdieta  bona  (eoria  «f  dem  Puhel  et  huba  in  Chirchdorf )  per  non  t^ollnla  hioiMhl 
»amneulo  nostro  domino  Fr.  burchgrauio  de  Nurenberch.  qui  |»o«(0n  na  ooiihiMt 
»Alberoni  de  Puchaim,  idem  vero  AI.  donauit  ipia  bona  pr()|inli)Ui  hoüpIlHlL 
«queetiam  bona  ex  morte  Otokari  de  Lu  terba  rh  (liNii((*rhMoh  Ihm 
«Kirchdorf)  nobis  et  nostre  ecciesie  uacare  ceportMitu'*NiW. 

Am  18.  October  1283  erklfirt  Bischof  Berthold  von  Uamh^iK.  er  hnl|i*  alla 
dnrcb  des  Grafen  Gebhard  von  Hirschberg  («Hvrxperch*')  TimI  iitliMMH 
Hocbstifte  heimgefallenen  Lehen  in  Österreich,  mit  AiiMMahiiio  «Int*  tliiiu»«M 
(Ritterlehen?  feoda  castrensia)  und  Mannlehen  (Homagl  um,  fi^itduMi  MM|ititlti«t 
seinem  amnculus,  dem  Burggrafen  Friedrich  von  Nürnberg,  ver)l«*lisn  *)> 

Welche  Stucke  (Guter)  daxu  gehörten,  iit  noch  tu  ^rnilMelM. 

Auch  in  KSrnten  erhielt  Burggraf  Friedrich  von  NOrnher|(  h  n  fii  h  k  r  t(  U  m  It  a 
Leben,  wie  wir  später  sehen  werden.  Ohne  Zweifel  hatln  itur  flur|^a»Hf  flln»« 
Begfinstig^ngen  seiner  Stellung  beim  rAmischen  KAnig  %u  \inn\Hu\n*u 

Es  waren  mithin  des  Burggrafen  Erfolge  und  Aci|ui«ilion«in  Mi  f)«l«M»i|«li 
nicht  gering  anzuschlagen,  und  KAnig  Rudolph  dürfte  von  f^t^m  )/ntwuti0  Tm»)' 
gesprochen  werden,  den  man  in  jüngster  Zeil  ihm  %unHtM»n  wiiMM,  nU  «hI 
er  g^en  seinen  Freund  undankbar  gewesen ! 

Freilich  das  Land  Österreich  bat  er  ibm  ai^ht  vefli*'h#rf  f  Ah«f  I«  i^***»»«"^ 
Hinsieht  hat  er  ihn  sogar  seinem  eigenen  fil(««Un  HnUn^  ^uf^^/uy^t^iu  /l«**  h'-lMf 
er  hat  sa  seinen  Gansten  eine  Ausnahme  grmaebt«  die  d«m  wtUm  oIhih  /w»«IMl 
nicht  wenig  l&stig  geweteo  sein  mochte. 


S4,  0,».  Ut,3lr,  fJXXtfHh  th^  Of^amt  M  im  U^fgf 


US 

Es  ist  die  auch  hier  (Monumenta  Zollerana  Bd.  II,  Nr.  CCCVIII,  S.  170) 
mitgetheilte  Urkunde  vom  7.  Juli  1^6,  deren  Original  im  königlich  bairisehea 
ReichsarchiTe  aufbewahrt  wird,  eines  der  wichtigsten  Documente  för  die  oster- 
reichische  Verfassungsgeschichte ,  das  noch  viel  zu  wenig  von  einheimischen 
und  fremden  Geschichtsforschern  gewürdigt  wurde. 

König  Rudolph  erklart  darin,  dass  Er  in  „Anbetracht  der  strahlenden  Ver- 
dienste der  Treue  des  edlen  Mannes  Friedrich,  Burggrafen  von  Nürnberg,  gegen 
Ihn  und  das  heilige  römische  Reich  demselben  die  Burg  See  fei  d  weil  früher 
verliehen  habe,  als  Er  das  Herzogthum  Österreich  seinen  erlauchten  Söhnen, 
den  Fürsten  Albert  und  Rudolph,  zu  Lehen  gab.  Er  gebe  demselben  Friedrich 
nun  aus  königlicher  Freigebigkeit  und  besonderer  Gnade  die  Freiheil  (liberaliter 
indulgentes),  dieses  Schloss  mit  aller  Zugehör  so  lange  als  ein  römisches 
Reichslehen  inne  zu  haben,  bis  Er  ihm  befehle,  es  von  seinen  Söhnen  (als 
Lehen)  zu  empfangen.  Es  soll  ihm  auch  keinen  Nachtheil  bringen,  dass  er 
besagtes  Schloss  bisher  noch  nicht  von  seinen  Söhnen  zu  Lehen  genommen 
habe,  noch  nehmen  werde,  bis  er  dazu  Befehl  erhalte. 

Was  beweist  nun  diese  hochwichtige  Urkunde?  —  Erstens,  dass  das 
Herzogthum  Österreich,  dessen  Fürsten  die  Söhne  des  römisch- deutschen 
Reichsoberhauptes  waren,  im  Jahre  1286  ein  geschlossenes  Territorium 
gewesen,  dessen  Landesherren  die  vollkommene  Landeshoheit  bereits  besassen, 
so  zwar,  dass  in  ihrem  Gebiete  in  derRegel  keine  Reichslehen  existirten. 

Zweitens  eine  Ausnahme  ward  vom  Vater  der  neuen  Herzoge,  gegen 
den  sie  sich  nicht  auflehnen  weder  konnten  noch  mochten,  zu  Gunsten  eines 
um  Ihn  hochverdienten  Edlen  gemacht,  der  gleich  anfangs  nach  der  Besitz- 
name von  Österreich  eine  beträchtliche  Dotation  für  seine  Verdienste  erhalten 
hatte.  —  Er  hatte  selbe  alsReicbslehen  erhalten  und  durfte  sie  als  solche 
To  rläufig  (bis  auf  weiteren  Befehl)  behalten. 

Drittens.  Es  war  diese  königliche  Entscheidung,  ein  Provisorium,  ohne 
Zweifel  in  Folge  von  Differenzen,  zwischen  dem  neuen  Herzog  und  dem 
dotirten  Rcichsfürsten  (dem  Burggrafen  von  Nürnberg)  entstanden,  hervor- 
gerufen worden,  um  dieselben  gütlich  beizulegen.  —  Die  Schenkung  des  Reichs- 
lehens ging  der  Verleihung  dos  Herzogthums  vor.  —  König  Rudolph  hatte  in 
den  ersten  Jahren  1276  —  1281  die  ottokarischen  Provinzen  dem  Reiche 
vindicirt,  er  hatte  seinen  Sohn  als  Reichsverweser  bestellt  SpSterhin 
wurden  diese  Lande  wieder  in  das  alte  Verhältniss  als  Herzogthümer 
zurückgeführt  und  den  beiden  Söhnen  als  solche  verliehen.  Mit  dieser  Resti- 
tution waren  die  alten  Privilegien  verknüpft 

Dass  Österreich  ein  ganz  geschlossenes  Territorium,  dass  darin  keine 
unmittelbare  Reiehslehen,  das  war  nur  Folge  ganz  absonderlicher  Privi- 
legien, welche  das  Land  erhalten  haben  sollte.  Und  zwar  ist  das  hier  so 
deutlich  ausgedrückte  Privilegium  nur  in  dem  sogenannten  Majus  enthalten, 
dessen  Existenz  somit  zu  dieser  Zeit  aufs  unwiderleglichste  dargethan  ist 
Und  zwar  ist  dieses  absonderliche  Privilegium,  das  nur  für  Österreich 
existirt,  von  König  Rudolph  anerkannt,  da  Er  ja  eben  für  seinen  Freund,  den 
Burggrafen,  die  Ausnahme  gelten  lüsst. 

Man  sollte  doch  einmal  die  VerhSitnisse  des  13.  Jahrhunderts  klar  erken- 
nen, dann  wird  man  sich  geradezu  wundern  müssen,  wie  die  Fabrication  des 
Majus  dem  Herzog  Rudolph  IV.  zugeschoben  werden  konnte,  der  es  nur  wieder 
hervorzog  und  aufs  neue  geltend  machte. 


Interessant  ist  auch  die,  Monumenta  Zollerana  Bd.  I,  S.  96,  Nr.  CCXXVI 
(schon  früher  auch  in  Stillfried  Mon.  Zoller.  I,  p.  166  sqq.)  abgedruckte 
Urkunde,  welche  zwar  schon  früher  bekannt  war.  Die  Aufschrift  hier  lautet: 
„Der  Grafen  von  Zolre  Sühne  mit  König  Rndolph,  vermittett  durch  ihren 
,9 Vetter,  Burggraf  Friedrieh  von  Nürnberg.-   —  Füglicher  wohl:  K.  Rudolph 


143 

crklirt»  dMM%  Er  sieJi  mit  Gnf  Eberhard  von  Wirtenberg  und  seinen  Hel- 
fern, worunter  nudi  die  Grafen  von  Zoire»  verglichen  habe.  —  Vergleiche 
Böhmer's  Begesten  von  1246  —  1313.  —  S.  133»  Nr.  901.  Die  Stelle  lautet: 
i»Der  von  Zolre  unde  sinu  Kint  süJen  ^ch  unser  hulde  han,  und  sol  uns 
i»di6  bessernnge  ton»  die  in  haisset  unser  lieber  viirste  der  Erehebischof 
»von  Mngontx  unde  der  Burcgeraue  von  Nurenberch." 


1286,  tZ.  November  m  Wien  erUfirt  Otto  von  Hakenberch  (auch  bei  Ernst- 
bronn),  dass  Herr  Otto  von  Haslau  der  junge  von  ihm  das  burggrS flieh 
nfirnbergische  Lehen  „das  urvar  datz  Man tt am'*  gekauft  habe.  (Monu- 
menta  Zollerana  Bd.  U,  S.  171,  Nr.  CCCX;  schon  früher:  Monumenta  Boica. 
T.  XXII,  p.  2,  560.) 

Es  war  dieses  Urfahr  au  Mautern  ein  Lehen,  das  der  Bischof  von 
Pas 8 an  dem  Burggrafen  von  Nürnberg  verliehen  hatte,  der  es  dann  weiter 
verliek. 

Am  11.  November  1302  versetzte  Otto  von  Haslau  dieses  Urfahr  mit  Ein- 
willigung seines  (After-)  Lehensherrn,  des  Burggrafen  von  Nürnberg,  und  der 
Zustimmung  seiner  (des  Haslauer*s}  Familie  wieder  dem  Bischöfe  Bernhard  von 
Passau  um  400  Pfund  Pfenninge,  die  er  ihm  darauf  geliehen  hat  9* 

1287,  13.  November  zu  Aurach  erklärt  Bischof  Arnold  von  Bamberg,  er 
wolle  dem  erlauchten  Fürsten  Herzog  Meinhard  von  Kfimten  und  seinen  Erben 
wegen  ihrer  ergebenen  und  treuen  Dienste  und  auf  Bitte  des  (spectabilis  viri) 
Burggrafen  Friedrich  von  Nürnberg  („amici  nostri  predilecti^)  die  Burg 
i^Lewenburch*,  welche  derselbe  Burggraf  als  dem  Bamberger  Hochstifte 
heimgefallen  vor  König  Rudolph  erwiesen  hatte  und  darauf  ?on  seinem  Vor- 
gfnger Bisehof  Berthold  damit  belehnt  wurde,  verleihen,  wenn  er  darum 
ersucht  werde  •). 

Mit  diesen  bambergischen  Lehen  in  K&rnten,  welche  dem  Burggrafen  von 
Nürnberg  vom  Bischof  Berthold  verliehen  wurden  (als  nach  dem  Tode  des  Cholo 
von  Lewenburc  und  seines  Sohnes  erledigt),  hatte  es  eine  eigene  Bewandlniss; 
wahrscheinlich  hat  der  neue Landesfurst  von  KSrnten,  Herzog  Meinhard,  die- 
selben an  sich  gezogen  und  die  von  Bischof  Berthold  vorgenommene  Belehnung 
für  ungiltig  erklärt 

Am  24.  Februar  1296,  also  nach  mehr  als  acht  Jahren,  erklärt  derselbe 
Bischof  Arnold  von  Bamberg,  er  wolle,  nachdem  Burggraf  Friedrich  von  Nürn- 
berg (propter  anime  sue  salutem)  diese  von  Bischof  Berthold  ihm  verliehenen 
Lewenburc*schen  Güter  dem  Hochstifte  zurückgegeben,  demselben  und  seinen 
Erben  eine  angemessene  Entschädigung  nach  dem  Ausspruche  und  Rathe  der 
gestrengen  Herren  (strennuorum  virorura)  Burchard  von  Vendebach»  Weither 
Truchsess  von  Sekendorf  und  Stuchs  von  Hohstet  zuerkennen,  sobald  diese 
Güter  wieder  in  seinen  Besitz  gekommen  sein  werden  „quod  si  idem 
«Castrum  (Lewenburc)  cum  bonis  occupatis  per  illustrem  dominum 
„Meinhardum  quondam  ducem  Karinthie  recuperabimus,  quod 
i^d  nostram  devenient  potestatem" '). 

Aus  dem  Jahre  1290  bringen  uns  die  Monumenta  Zollerana  drei  Urkunden, 
deren  erste  aber  rücksichtlich  des  Jahres  wie  des  Ausstellungsortes  («»dacz 


<)  MoaamenU  Zolierann  Bd.  II,  S.  280,  Nr.  CCCCXLIX.  Aus  den  Moonnentis  Boidt 

T.  XXX,  P.  II,  p.  10. 
•)  Monumenta  ZoUeninii  Bd.  II,  S.  177,  Nr.  CCCXX.  Nach  einer  vidimirteo  Copie  im 

kdnigl.  bairitchen  Reicbsarohire. 
*)  MonumenU  Zollerana  Bd.  II,  S.  239,  Nr.  CCCCIX.  Das  Original  dieser  interesMnten 

tJrkoade,  welebe  an  Reut  ansgeattlU  ist ,  wird  Im  königl.  bairiieben  Reicbtarcklre 

ailbewaliri. 


144 

Nurmberch")  irrig  sein  muss.  Sie  ist  vom  24.  April  lt90  datirt,  da  doch  der 
Aussteller,  Burggraf  Friedrich  von  Ndmberg,  tra  22.  April  1290  in  einer 
Urkunde  Königs  Rudolph  fiir  Goslar  als  Zeuge  zu  Erfurt  erscheint  S. 
Böhmer's  Regesten  S.  146,  Nr.  1028. 

In  dieser  Urkunde  ^)  verleiht  Burggraf  FViedrich  in  Gegenwart  vieler  and 
angesehener  österreichischer  Edlen  (zu  Nürnberg?)  dem  „ersamen^  Ritter 
Herrn  Otto  von  Goyndorf  (Gaindorf  bei  Komeuburg),  zweitem  Gatten  der 
Frau  Lilgien  (Ottilia)  jene  Lehen,  welche  dieselbe  firfiher  in  Gemeinschaft 
mit  ihrem  ersten  Gatten  Friedrich  von  Engelricbestorf  (?  Engelsdorf  bei  Egen- 
burg?  oder  Engersdorf  bei  Bockfliess?)  von  Ihm  besessen  hatte.  —  Es  sind 
zwei  Lehen  und  fünf  Hofstfttte  zu  „Schweinbart h**,  20  Eimer  Bergrecht 
an  dem  „Senperge**  bei  Schweinbarth  und  den  Zehend  daselbst  von  10  Wein- 
gärten, dann  4  Eimer  Bergrecht  an  dem  „Froudenperg"  bei  Schweinbartb, 
ein  halbes  Pfund  Pfennige  Burgrecht  von  Ackern  zu  Schweinbarth  und  eine 
Fleischbank  daselbst;  sodann  1  Pfund  Pfennige  Burgrecht  von  Ackern  an 
„Yntzestorf". 

(Fortscitsong  folgt.) 


IL  „Österreichische  Geschichtsquellen.** 

Mittheilungen    aus     der    diplomatischen    Correspondena     der 
letzten    Herzoge    von    Mailand,    von  Professor  Joseph    Muller 

in  Pavia. 

(S.  Notiscaklatt  fir  1857,  Nr.  1—4.) 
(Fortsetzung.) 

10. 

li.  Aprile  1524. 

Dux  Mediolani  etc. 

Egregie  dileetissime  noster.  Le  vltime  nostre  furono  del  primo  de  Aprile 
et  con  epse  hauerete  inteso,  quanto  insino  ad  quello  giorno  era  occorso. 
Hora  con  questo  vi  nareremo  il  subseguente. 

Li  nostri  doppo  hauere expugnata Sartirana  con  la  rocha  perle  molte  pioggie, 
che  uenemo  in  quelli  giorni  tale  che  per  la  ezcrescentia  de  alchuni  fiumioi 
torrenti  gli  si  impediuano  alquanto  le  victuaglie  fumo  constrecti  ad  non  potersi 
partire  et  mutar  allogiamento  sino  all!  V.  de  questo.  Finalmente  il  dicto  giorno 
facto  uno  ponte  sopra  uno  torrente  dicto  la  Ogogna  che  molto  era  excrescinto 
leuarono  il  campo  et  andarono  a  doi  lochi  piü  uerso  Vercelli  dicti  Castel- 
nouello  et  S**  Angelo,  uon  forti,  ma  pur  tenuti  da  Francesi.  In  dicto  recetto 
de  S"  Angelo  erano  alchuni  fanti  Italiani  de  inimici  che  temerariameote  volseno 
tenerlo,  ma  diedero  le  pene,  percbe  li  p(redicti)  nostri  che  erano  inuiati  gli 
diedero  lassalto  et  presolo  li  tagliarono  la  magior  parte  a  pezi  et  cosi  in 
dicti  dui  lochi  fece  allogiamento  lo  exercito  de  la  Sanct~  Legha  et  in  Candia 
et  Breme»  terre  iui  uicine  si  pose  il  S"  Duca  de  Vrbino  con  lo  exercito 
Veneto. 


t)  Monameiita  ZoUertna  Bd.  II,  S.  192,  Nr.  CCCXLV.    Aas  einem  Cod.  Ms.  (?)  des 
16.  Jahrbonderts  io  der  Bibliothek  der  nlederösterreichischen  Landachsft  io  Wien. 


14& 

b  qvesto  etmiso  si  stette  eon  ^rande  dubio  ehe  si  liAiiesM  ad  fare 
la  frioTBata,  peroebe  inimid,  qoaJi  erano  in  Mortara  steteno  sempre  ton  li 
earrhigi  et  impedimeata  eariebati  et  epai  id  arme,  pur  dod  si  partiroBO  dal 
lo^ianesto. 

Im  Robbio  terra  «ssai  grosta  i«  Tidaa  et  quasi  eqnidistante  da  Vereelli 
ad  Nooara  enmo  eirca  800  fiuiti  de  inimiei  messi  dentro,  perehe  se  iadieana 
qnello  passo  molto  apto  per  chi  lo  tenesse  ad  auere  rietaaglie,  qnali  gioilgendo 
lo  exereito  Dostro  alli  predicti  locbi  che  gli  sono  riciDi  subito  partirono  et 
li  bomiiii  de  la  terra  mandarono  ad  far  la  deditione  ailo  Hl**  S'*  Yicere  et 
Capitanei  de  lo  exereito,  beacbe  non  si  potesse  eontenere  la  tarba  de  nostri 
LaBxebiaecbi  ehe  insolentiti  andarono  eontra  ogni  debito  ad  sacchegiarlo  et 
gli  feeero  et  usarono  molti  modi  de  bostilitate:  saechegiarono  poi  anebe  nel 
partire  ebe  fu  alli  tH  dicta  terra  de  S**  Angelo  moostrando  grandissima  iaso- 
leotia,  la  qnale  prendeadosi  ia  exemplo  anebo  da  li  altri  per  il  S'  Marebese  di 
Pescbara  fiie  maodrto  ad  prendere  mo  Capitanio  de  eaualli  legieri  ebe  era 
aadato  ad  saecbegiare  aicune  terre  del  Piemoate  et  gli  feee  in  eonspeeto  de 
tntto  lo  exereito  bottare  la  testa  et  poj  consultatamente  parlato  eoa  li  Capi- 
tanij  de  dieti  Lanscbinecbi  si  pose  fireno  a  loro  petvlantia  et  promisseno  tutti 
de  stare  nel  adaenire  obedienti  et  usar  boni  portamentL 

Perebe  il  dicto  allogiamento  del  felieissimo  exereito  de  la  legba  impe- 
dhia  le  rietualie  in  tutto  ebe  da  VereelÜ  et  Monferrato  erano  soliti  nenire  ad 
inimiei  et  bora  ueneuano  al  nostro  epsi  inimiei  se  retirarono  ad  Vespolate, 
loeo  presao  Nonara  6  millia.  Tratanto  li  nostri  mutato  allogiamento  piü  sotto 
Yereelli  mandomo  in  epsa  cita  il  M**  ms.  Bartbolomeo  Gattinara  et  Capitanio 
Hieronymo  Peebio,  Capitanio  nostro  de  Jnstitia  de  Milane,  dooe  furono  ben 
nisti  et  cosi  dieta  eita  et  loebi  iui  ctrconstanti  del  III**  S'*  Doca  de  Sanoya 
stano  a  comando  de  dieto  exereito  de  la  Sane**  legba.  Praneesi  poi  anebo 
abandonata  Mortara  et  Viglenano  saluo  la  roeba  sono  retirati  alli  riij  dentro 
Nooara,  doue  speramo  non  possano  banere  molta  eopia  de  Yietoaglie. 

D  S**  Vieere  pur  bogi  ni  scrioe  dal  exereito  ebe  era  ad  eauallo  per 
soprauedere  mo  loeo  di  andare  eon  lo  exereito  sotto  dicta  cita  per  stringer 
dieti  inimiei  et  ni  da  speranza  de  boni  sueeessi,  quali  ueramente  sono  assai 
migiiori  del  solito,  se  la  uenuta  de  Grisoni  non  ni  bauesse  turbati  in  questi 
giomi,  quali  gii  essende  qoalebi  di  in  pratieba  de  deseendere  in  Bergaroascha 
per  gnastare  quelle  paese  et  per  eongiongersi  eon  qoelli  di  Lode,  como  ri 
acripaemo  eon  le  precedente,  alli  1  de  questo  Tenemo  in  Bellano,  terra  del 
doroioio  nostro  sopra  il  laeo  di  Como  eirca  3"  di  loro  eipectando  qualebe 
altro  numero  ebe  li  sequisse,  per  il  ehe  instati  da  S'*  Venetiani,  quali  sono 
in  Bergamaseba ,  fussemo  eonstrecti  reuocare  il  S"  Giouanne  de  Medici  ehe 
eon  f  fanti  era  ad  Rosate  per  fare  la  impresa  di  Abbiate  tenuto  da  800  fanti 
Tel  eirea  de  inimiei,  et  gia  preso  il  ponte  loro  sopra  Ticino  staua  de  bora  in 
bora  per  darli  lo  assalto  roa  reuoeato  eon  legente  h  andato  Titra  Adda  ad 
eongiongersi  eon  Venetiani  per  reslstere  a  dieti  Grisoni  et  ni  speramo  bene  et 
gii  habbiamo  inteso  ehe  li  suoi  S'*  gli  hanno  mandato  quattro  eomraissarij  a 
reuoearli  ebe  tomano  ad  easa,  non  sapemo  se  obediranno;  ma  ni  h  referto 
bauere  risposto  ebe  non  venendo  Suyxeri  como  gli  hanno  promisso  tornarano 
a  easa,  et  anebo  ni  h  data  speranxa  de  qualebe  pratieba  eon  poehi  dinari 
ehe  se  ne  tomaranno,  quali  quando  douesseno  essere  molta  sonuna  piu 
presto  gli  spenderiamo  in  rarli  la  guerra ,  de  quäle  ne  speramo  bene  Tonendo 
li  S**  Venetiani  ad  lo  eomune  beneficio  de  hone  gambe  et  anebo  intendendo 
ebe  hanno  dieti  Grisoni  patire  de  vietuaglie  trouandosi  in  loci  montuosi  et 
Sterin. 

Questo  h  il  stato  de  le  eose  presente,  quäle  Teramente  h  in  migliore 
termino  non  era  perima,  se  nouo  soeeorso  de  Suyaeri  non  yene,  como  minaeciano, 
benebe  nulla  eertesa  ni  habbiamo  anchora  de  loro  eallata:  il  tutto  eomuni- 
earete  eon  quella  M*^,  R**  Bboraeense,  il  R^  Nontio  apostolieo  et  altri 
amiei. 


146 

Habbiamo  scripto  le  M^i%  ad  quella  Ser""  Bf^  et  R"*  EboraeeBse,  il 
che  per  aaanti  eramo  restati  di  fare  piü  tosto  per  modestia  che  per  altra 
causa,  pareadone  che  aasai  col  scriuere  facemo  ad  mi  sua  M^  ei  R**  S*** 
douesseno  essere  raguagliati  de  le  cose  di  qua  senza  molestarli  eon  littere;  nia 
ae  ad  quelle  cognoacerete  eaaer  grato  ae  gli  acriua  per  Nni»  noo  preier- 
mettereiDo  aduisarli  de  le  occorentie.  Dio  ri  conaenii. 

Mediolani  ij.  Aprilia  i$%i. 

Fraociscus  m/p. 

H.  MoroBoa  ny^p. 

A.  T.  Egregfo  D.  Augustino  Scarpinello  nantio  etc.  nostro  dilecf**. 

11. 

11.  AprUe  1524. 

Copia  de    lettere  de!  Ill**  8'  Duca   de   Milano   al  Ser**  Re   de 

Angliterra  xj.  Aprilis. 

Etsi  hactenos  ex  Egregio  D.  Augustino  Scarpioello  meo  istic  apad  M*^ 
V'**  nuatio,  quo  in  statu  res  Italiae  essent,  intelligere  potuerit,  tarnen  mei 
etiam  officij  fore  existimaui,  si  meis  quoque  literis  ijsdem  de  rebus  aliquando 
certior  fiat.  Postquam  111*"  Burbonij  Dux,  Vicerexque  Neapolis  caeterique  in 
exercitu  Ducea  Ticinum  transierunt  Gallosque  quasi  transuersos  .  .  nolentea 
eundem  fluuium,  ne  hello  iam  parta  amitterent,  transire  coegerunt,  cum  aliquot 
diebua  nostri  prope  hostium  castra  ad  tria  milliaria  castranietati  easent,  duo 
oppida  peditum  equitumque  presidio,  aggeribus  murisque  munita  paucis  diebua 
Ti  coeperunt,  inclusos  hostis  partim  cesos»  partim  captos  ad  intemiciem  delue- 
runt  Eodem  tempore  LXXX  cataphractoa  circiterque  OL  equites  leuia  armature 
cum  nostri,  qui  Ulis  pauciores  extra  castra  reperijssent,  omnes  fere  captiuoa 
eeperunt,  inter  quos  plures  erant  nobilissimi.  Nuper  autero  nihil  melius  nostri 
rati  quam  hostis  conuneata  interdudere ,  exercitum  prope  Vercellaa  traduxe* 
runt,  qua  ex  vrbe  eiusque  agri  oppidis  maior  annonf  pars  ad  hostea  peruenie- 
bat,  sicque  effectum  est,  vt  hostes,  qui  Mortariae  consederant,  Nouariam  ciui- 
iatem  petere  coaeti  sint:  quo  ex  loco  tantum  nunc  ad  dictum  pertinentia  habere 
poasunt  ita  ut  in  multam  aegestatem  breui  eos  compulsos  iri  sperem,  nisi 
nostros  turbet  Rhetiorum  aducntus,  qui  circiter  sex  millium  nuroero  supra 
Larium  lacum  descenderunt  Venetorum  oppida  agrosque  statusque  mei  vastaturi, 
brachio  ac  ope  eorum,  qui  Laude,  vrbem  iam  piures  menses  occuparunt  vali- 
doque  duorum  millium  quinque  centum  peditum  ac  multonim  equitum  presidio 
tenent :  quare  ne  Venetus  exercitus  pro  rerum  suarum  conseruatione  aancti&simi 
foederis  exercitum  deserere  cogatur  Joannem  Medicen  cum  trium  millium 
peditum  et  nonnullorum  equitum  auxilio  trans  Abduam  secum  Venetorum 
Prouisore,  qui  totidem  fere  pedites  tenet,  misimus  prohibiturum ,  ne  Rhetij* 
quos  alio  nomine  Grisonos  vocant,  cum  Laudensibus  iungantur  speramuaque 
aatis  huiusmodi  periculo  prouisum  fore.  Supersunt  tarnen  duo,  que  me  non 
parum  molestant,  Etuetij  scilicet,  qui  iam  aliquot  diebus  deliberasse  dicuntur, 
proprijs  aumptibus  X  aut  XIj  millia  peditum  Gallo  diuturnum  bellum  ro  peeu- 
niaria  laboranti  in  auxilium  mittere  sperantis  huiusmodi  via  huic  hello  optaturo 
eis  exitum  imponere  neque  Cea**  aut  me,  quorum  pecunija  fere  totum  hoc 
bellum  nunc  trahitur,  posse  subaiatere ,  neque  minus  me  aogit  rei  pecuniariae 
inopia,  cum  tot  grauibus  impensis  in  hoc  tam  longo  hello  et  me  et  omnes 
subditoa  meos  exhauserim,  non  tamen  deficiam,  quin  pro  yirihus  ei  aupra 
Tirea  meas,  quantom  posaibile  ait,  in  huius  belli  subsidium  impendam»  quo 
tam  gloriose  ac  vtilis  rictoria  de  communi  hotte  reportetor»  vt  haec  omnia 
partieulariua  M^'  Vra  ab  eodem  nuntio  meo  audiei,  cui  rogamua  fidem 
hiheat.  Reliquum  est,  vt  M^*  Vram   etiam  atque  etiam  obsecrem,  rt  quando 


147 

tsm  tempus  tptum  instat,  dienelHr  iam  paratom»  vt  audio,  b«Uam  in  comma« 
Bern  hostend  inferre,  quod  si  ralide  geratur,  band  dubium  est,  quod  feasua 
Italico  hello  et  bis  qu^  a  Ces'*  vestraque  M**  superiore  anno  geata  sunt,  non 
dia  contra  illius  potentiaro  durabii  Interea  me  statumque  nteum  M**  Vestre 
hamiliter  eommendo. 


12. 
11.  Aprile  1524. 

Copia  de  lottere  del  111**  S'  Duca  de  Milano  al  R**  Eboracense 

xj.  April is. 

Ex  Egregio  D.  Augastino  Scarpinello  R**  et  III"*  D.  V"  qn^  in  boc  hello 
gesta  sunt,  ut  arbitramur  bacusque  audiuit,  attamen  pro  nostro  erga  Ser*** 
illam  M***  semitnie  opere  pretium  existimatiinius ,  ijsdem  de  rebus  aliquando 
etiam  ad  tos  scribere  et  cum  non  ignoremus  R***  D.  Vestram  eas  visuram 
minima  opus  est  eademmet  repetere;  vnuro  tarnen  pro  nostra  in  illam  obser- 
uantia  a  R**  D.  V"  obsecrare  non  desinimus,  quod  et  pro  gloria  ac  ytilitate 
p**  Ser"*  Regia  sponte  faeturam  credimus,  yi  quam  citius  fieri  possit,  arma 
contra  eommunem  bostem  inferantur  procurare  placeat,  qui  iam  Italico  hello 
fessus  longo  tempore  durare  non  poterit,  nos  interea  resque  nostraa  R**  D. 
y**  comendamus  simulque  eidem  significaium  volumus  conseruationem  Status 
nostri ,  que  multum  a  potentissimo  ilto  Rege  pendet,  quicquid  unquam  com- 
modi  aut  augumenti  rebus  noatris  acceperimus  id  omne  beniuolentie  eiua  erga 
DOS  tribuere,  cuius  rei  nos  vnquam  immemores  R**  D.  V"  non  reperiei,  quam 
feljcissime  et  diu  ralere  optamus. 


13. 

11.  Aprile  1524. 

Dux  Mediolani  etc. 

Egregie  noster  dUectissime.  Queste  sarano  per  risposta  a  quelle  parte 
de  19  ei  25  che  bebhimo  con  la  proxima  posta ,  quäle  ui  parerano  eipediente, 
perche  a  molte  con  le  alligate  nostre  continente  li  aduisi  sari  satisfacto. 

Hahbiamo  inteso  il  reporto  facto  sino  ad  quel  giorno  dal  R***  Eboracense 
eirca  la  richiesta  fatta  ad  qnella  M**  del  prestito,  et  bencbe  poco  ci  pare  si 
poati  sperare ,  nondimeno  stiamo  in  expectatione  del  successo ,  poielie  non 
potestoui  per  li  gioroi  aanti  ei  partita  subita  del  eorrero  hauere  loltima  reao« 
Inüone  da  sua  S^  R"*  vi  carichiamo  bene  ad  sollicitare  con  quelle  dexteriti 
sarA  expediente  bora  ebel  tempo  insta  che  qnella  M*^  sia  contenta  di  mandare 
auo  exercito  in  Franaa  contra  il  comune  inimieo  attrito  per  le  guerre  di  qua 
et  ancbe  sbatiuio  per  la  perdita  di  Ponterabia,  passo  di  molta  importantia, 
ei  questo  sari  grande  subsidio  a  le  cose  nostre  non  potendosi  hauere  ullo 
aiuto  de  dinari,  de  quali  si  sforxaremo  pin  che  sia  possibile  ualersi  de  nostri 
subditi,  como  hauemo  facto  insino  ad  qui  et  speramo  pur  che  la  cosa  debbia 
hauere  bormay  eelere  ei  desideraio  fine,  le  quäl  cose  tutte  debano  accendere 
aua  M**  a  peraeuerar  nel  proposito  et  ne  li  effecii  de  la  guerra,  de  la  quäle 
se  ne  po  prometter  quasi  ceria  victona ,  ne  la  quäl  ancho  se  spera  debbia 
esaer  adiuiaio  di  qua,  perche  cacciandosi  Francesi  de  lialia  non  e  de  credere 
che  questo  felieissimo  exercito  sia  per  andar  aliroue  che  seguirli  in  Franza  ei 
como  qua  haueri  dilTeso  gadiardamente ,  cossi  la  debba  vincere  gloriosamenie. 

Non  manchate  ancho  di  sollicitare  se  scHua  at  N.  S.  et  a  N  altri  poien* 
iaii  per  la  contribuiione  seeundo  la  capitulaxione  de  la  legha  ei  se  &  scripto. 


I 


148 

de  replicare,  perche  credemo  pur  cbe  lauctoriti  di  quell«  M*^  possi  se  non 
proGctare.  De  tutte  le  occurentie  di  la  et  pratiche  yi  carichamo  ad  dami 
continai  aduisi. 

Mediolani  xj.  Aprilis  MDXXiiij. 

Franciscus  m/p, 

H.  MoroDos  in^. 

A.  T.  Egreg^o  D.  Augustino  Scarpinello  naniio  ae  nobia  dUectiasimo. 

(FortseUaof  folgt.) 


IL  ^Österreichische  Geschichtsquellen.'' 
Wieier  Stadtarekl?. 

Ton  A.  Camesina. 

(S.  Notiseaklatt  Ar  1856,  Nr.  14.) 
(Fortaetxnng.) 

Der  TerordentnG  eneral  vnd  Stenrbrief. 

General  nacb  beslua  dea  lanndtags  Martinj  darch  aine  lanndsebafft  Terordnt 
ausgescbribn  An.  28. 

Wir  die  Verordenntn,  der  vier  St&nndt  gemainer  Lanndtscbafft,  des  Ereber- 
sogtbumba  Osterreicb  vnnder  der  Enns.  Embietn  den  bocbwirdigen  Fvraatiiy 
Erwirdigen  Ersamen  geystlicbn  wolgebomnen  Gestrenngn  vnd  Edlen  Tessten ,  etc. 
Allen  vnd  yeglicben  Prelaten  vnd  Briesterscbafiten  aucb  Grauen  Herren  Rittern 
vnd  Edlen  darzue  phanndtherren  vnd  denen  so  keuflf  auf  widerkeuflT  baben, 
daneben  aucb  Stettn  vnd  Mfirgkbten,  gemelts  Erzberzogtbumbs  Osterreicb 
vnnser  guetwillig  diennst  frundtschafft  vnd  gueten  willen  zunor.  Unna  zweyflt 
nit  jr  alle  vnd  sonnderlicb  die  so  auf  jungst  geballtnen  Lanndtag,  bie  zu 
Wienn  gewest  se^  jngedenngkben  Aucb  jr  die  anndem  so  gleicbwol  abwesend 
beliben  seyt  benebt  vnd  wissennd  der  bungrischen  vnd  Bebemiscben  Ku.  Mt 
Erzberzog  zu  Osterreicb  etc.  vnnaers  genedigisten  Herrn  vnd  Lanndsfursten 
treffennlicben  vnd  emnstlicben  furtragen  auf  berurtem  Lanndtag  in  aigner 
Person  zum  tayl  von  seiner  Ku  M.  mündlich  vnd  zu  merer  Erklfirung  scbriffUicb 
an  ain  gemaine  LanndtscbaflFt  beaebeben.  Daijnn  sein  Ku  Mt  geroaine  Lanndt- 
acbafft  glaubwirdig  beriebt  bat  zu  dem  wir  allselbs  spüren  vnd  pillicb  treulieb 
bedenngkhen  mugen,  vnnsers  beiligen  Crissten  glaubens  veyend  des  Turgkben 
Erhöbung,  macht  vnd  bissheer  geübt  beschwerlich  geschiebt  vnd  tatten  ynd 
dagegen  seiner  Ku  Mt  Crisstenlicb  vnd  löblich  begierd,  genedig  embaig  vnd 
vieissig  bewerbung  vnd  vbungen  vmb  hillff  vnd  Beystanndt,  demselben  zu  wider- 
atanndt  rettung  vnd  beballtung  seiner  Ku  Mt  aucb  derselben  Kunigreich  Lanndt 
vnd  Leut.  Mit  genediger  Erynnerung  dersorgen,  vnd  geuerlich- 
khaiten,  so  nach  der  Turgkben  bissheer  erlanngten  Sig  vnd 
gewin,  vnd  der  Criastenbait  verlusst  vnd  Abfall.  Sonnderlicb 
jungst  in  dem  Kunigreich  hungern^  aucb  Krabatben  vnd  in 
vnnaern  LanndCain.  jfimerlich  erschinen  vnd  Brganngen,  vnd 
nacb  allen  gegenwurtigen  gelegenbaiten  vnd  Kundtschafften« 
nun  zuuordrist  disem  Lannd  Österreich  vnd  anndem  Nider- 
österreicbiscben  Lannden  taglich  vnd  als  gewiss  auf  künfti- 
gen Sumer  vor  äugen  vnd  zugewarten,  derhalben  aein  Ku  Mt 
zu  rettung  ?nd  gegenwer  auf  künftigen  Sumer   genedigelicb 


149 

gewilligt  vod  enntslossen  darzue  vmb  hillff  vnd  beystanndt 
bej  der  Ro.  Kay.  Mt  YDoserm  allergenedigisteD  berren.  Auch 
den  CburfurssteD,  Farssten  yndStanndten  des  heiligen  Reycbs 
Tsd  aeiner  Ku  Mi  Kunigreichen  vnd  Lannden  in  vbuog,  gueter 
boffnung  Tnd  rertrotsts  sein.     ^ 

BesHeslich  mit  firnnsüichen  Ansuechen  zu  ainem  solhen  furnemen,  diser 
LanndtsebafiFl  als  die  nun  der  not  am  negsten  gelegen  ist  hillflf  vnd  znethuen 
auf  eUieb  maynung  Tnd  weg  gestellt  alles  mit  vil  mer  genedigem  berieht  vnd 
anzaigen  hie  weiter  zuerzellen  onnot 

Das  alles  ain  gemaine  Ersame  lianndtschaflft  nit  alain  seiner  Ku  Mt 
▼nnderthenigist  zu  wUlfarn  sonnder  auch  sein  Ku  Mt  vnd  vnns  all  selbs  vnnser 
leben  wesen  fier  weyb  vnd  Khinnder  leyb  vnd  guet,  vnd  zuuordrist  vnnsern 
heiligen  Glauben  vnd  seligkbait  zuerhailten  pillich  treulich  betracht  vnd  zu 
herzen  genomen  vnd  einen  lasst  vnd  purde  nachuolgunder  Anschleg,  die  wol 
jnen  vnd  jren  vnnderthonen,  beschwerlich  aber  waiger  vnd  pesser  sein,  dann 
gannz  verderben,  der  Seelen  Eern  Icybs  vnd  guets»  zu  jrer  Rettung  vnd 
gegenwer,  ainheUig  auf  sich  genomen  bewilligt  vnd  zugesagt  biben. 

Der  getrewen  maynung  ainer  Lanndtschafft  damit  ain  gemainen  vorratt  vnd 
kassten  zumachen  den  in  ainer  Lanndtschafft  hannden  vnd  gwallt  alain  auf 
Besolldung  jres  Kriegsfolgkes  zu  selber  Crisstenlicher  notdurffl  zubehallten 
vnd  auszugeben  wie  auch  ain  Lanndtschafft  vnns,  als  jrn  verordennten  aufs 
höchst  aufgelegt  vnd  vertraut  hat  mit  volmechtigen  leueth  vnd  gwallt,  gedachte 
Aasleg  guetlieh  vnd  wo  das  nit  sein  wollt  ernnstlich  vnd  strennglich  ein 
zuziehen  berurter  gestallt  zubewarn  vnd  zu  der  sorglichen  not  anzulegen 
sambt  der  nachuolgunden  Russtigung  daneben  auf  zurichten  vnd  sein  das  die 
Anschleg. 

Item  das  alle  freisten  Herren  Ritterschafft  vnd  Adl  auch  Rurger  geyst- 
lich  Reneficiaten  Pharrer  vnd  annder  so  Rennt  vnd  gfillt  auf  dem  Lanndt 
haben  (darein  auch  all  pfanndtschafften  vod  kheuff  auf  widerkeuff  nach  KO. 
Mt  bewilliguog  gleich  gezogen  werden  sollen)  den  halben  tayl  durchaus  der- 
selben jrer  Rennt  vnd  göUten  nach  jren  Einlegen  auf  ain  jar  lang  zu  zwayen 
frissten  vnd  tfigen  reichen  vnd  geben.  Zum  tayl  aus  jren  Peutlen,  darzue  auch 
mit  hillff  vnd  steur  jrer  hollden,  vnd  vnnderthonen  die  Sy  aber  zimlich  darjnnen 
hallten,  vnd  vber  halben  tayl  solhs  jrs  dargebens,  nit  beschwären  sollen.  Doch 
die  phanndtscbaffler  vnd  die  so  khaufi'  auf  widerkauff  hagen,  dessgeleichen  die 
Briesterschafft  so  vber  jre  holden  vnd  güllt  vogthem  haben  vnd  derhalben 
kainer  steur  von  den  vrbars  oder  vogtbollden  geniessen  dieselben  sollen  alain 
ain  virtentail  der  Rennt  vnd  guillt  jrer  Phanndtschafft  kheuff  vnd  gQllt 
zoraichen  schuldig  sein. 

Item  souil  sich  berurter  Anslag  der  gullt  von  den  dreyen  Stanndten  in 
Suma  lauffen  wirdet  sollen  Stett  vnd  MSrgkht  ainen  vierten  tayl  derselben 
Suma  in  gemeiner  Lanndtschafft  vorratt  vnd  Cassten  reichen  vnd  erlegen. 

Item  vber  denselben  der  Stellt  vnd  Mfirgkht  virtentail  sol  den  Ausslenndigen 
kauffleuten  auch  Procuratorn  vnd  anndern  gewerbegen  vnd  gewinnennden 
Personen  so  nit  Burger  sein  nach  gestallt  jrer  gewerb  vnd  vermugen  auch 
ain  zimlicher  Anschlag  aufgelegt  vnd  von  jnen  eingezogen  werden. 

Item  alles  gemein  voUgkh  in  Stetten  M&rgkhten  vnd  anf  dem  Lanndt, 
Manns  vnd  Weybs  gescblächty  so  ledig  vnd  nit  angesessen  vnd  in  annderm 
Anschlag  nit  begriffen  vnd  die  vber  zwellff  jar  allt  sein.  Als  Hanndtwerchs 
Knecht,  Hawer,  Taglöner  vnd  dergeleichen ,  der<^  yeglicbs  sol  alle  wochen 
ain  gannz  Jar  von  verkundung  dieser  brieff  anzuraitten  ain  Phening  zu  berurter 
Crisstenlichen  not  reichen. 

Item  weih  ledigen  Knecht  oder  annder  Personen  Manns  oder  weybs 
gesehlacht  so  nit  angesessen  aber  Inwoner  vnd  zu  herberg  sein  vnd  daonoch 
grundt  vnd  ligennd  guet  haben  die  sollen  nach  gestalt  vnd  werdt  solher  jrer 
grundt  auch  in  zimliche  mitleiden  gezogen  werden.  Nemlicb  ye  von  ain 
phundt  Phening  werdt  ligenndts  guets  einmal  zwey  Kreuzer  zuraiehen. 


ISO 

Item  Alle  Eehaüten  Tnd  dienMtpoten  80  Ion  haben  sollen  ye  ?on  ain 
Pfnndt  Phening  Ion  das  Jar  swen  Kreuser  ain  mal  raichen. 

Item  alle  geystlichen  vnd  BriesterschaffI  so  nit  besagte  Rennt  Tnd  gQllt 
auf  dem  Lanndt  haben  vnd  derhalben  m  dem  obbenirten  Anslag  nit  begriffen. 
Aber  dannoeh  mit  annderen  nusung  vnd  einkhumen  fursehen  sein,  sollen  ye 
von  ain  phnndt  Phening,  selber  nozung  vnd  einkhumen  das  Jar  ainmal  ratehen 
Sechs  Kreuzer. 

Item  dessgeleichen  sol  von  Allen  Absennten,  so  von  den  Beneficien  ausser 
Lanndts  geen  ain  zimlich  mitleiden,  nemtieh  ye  von  aim  phundt  phennig 
Absennt  das  Jar  auch  ain  mal  Sechs  Kreuser  genoroen  werden. 

Item  EU  dem  aHen  sollen  in  alle  Pharrkirchen,  verslossen  truhen  gestellt 
das  Cristtlich  vollgkh  dureh  die  Prediger,  xu  dem  gemainen  Pett  zu  got  dem 
Almechtigen  vmb  sein  gnad  vnd  Sig  zuerhalltung  seins  heiligen  glanbeos, 
wider  die  graussamen  veynndt,  vnd  dabej  su  vermugHcher  wflliger  hanndtrayeh 
vnd  Steur  als  ain  furnam  Alnraesen,  xu  selber  Crisstenlieben  not  in  die  Truhen 
Euraiehen  ermant  werden. 

Item  die  obbestimbten  Anschleg  der  frembden  Ausslenndigen  Kauffleut, 
Procurator  vnd  anndem  gewerbigen  vnd  gewineaden  Personen  auch  des 
gemainen  voUgkhs  nemlich  Hsnndtwerchs  Knecht,  Hawer,  Tagldner.  Eehallten 
vnd  Diennstpoten  was  derselben  in  Ku  Mt  Stetten  Mfirgkhten  vnd  Yrbam  sein, 
die  sollen  vollgen  vnd  geraieht  xu  Ku  Mt  oder  jrer  Rfit  vnd  verordenntea 
hannden  dann  sein  Ku  Mt  dieselben  Ansleg  vnd  gefeil  sambt  anndem  sora^ 
Ku  Mt  darlegen  auf  Profanndt  auch  zuerichtung  vnd  fertigung  aller  beraitschafR 
vnd  notdurfft  des  zeugs  vnd  geschdz  zum  Krieg  zugebrauchen  sich  genediglich 
erpoten  hat  Aber  was  selber  Anschleg  auf  den  Lanndt  in  der  Lanndtlent, 
Preisten,  Herren  vod  RitterschaiFt  gebieten  gefallen,  dessgleichen  auch  die 
Ansleg  vnd  gefeil  von  den  geystlichen  vnd  Priesterschafft  darzue  der  Absenn- 
ten,  vnd  von  der  gemainen  hanndtraich  aus  den  Kirchen  truhen  ,  die  sollen 
sambt  dem  Anslag  der  halben  gullt,  vnd  der  Stett  vnd  Mftrgkht  viertentail 
auch  den  virten  tail  der  Phanndtschaffter  widerkheuffer  geistliehen  vnd 
Briestersehafft,  so  nit  steur  haben,  vollgen  vnd  gereicht  werden  in  gemainer 
Lanndtschafft  Cassten  hannden  vnd  gewallt  zu  bestellung  vnd  versolldung  jres 
Kriegsfolgkh. 

Item  solh  Ansleg  des  gemainen  Phenings  sollen  vberall  durch  yede  herr- 
schafft vnd  oberkait  bej  jren  Burgern  vnd  Vnnderthonen  vnd  auf  jm  gründtn 
von  dem  gemainen  vollgkh  auch  den  Briestersehafflen  yedes  Orls  treulich  vnd 
gleichmassig  gehanndit  geschfizt  vnd  eingezogen  vnd  mit  gueter  vnndericht 
vnd  Rayttung  ainer  Lanndschafft  verordennten  zu  hannden  heern  Ambrosy 
Wysennd  Ritters  La n ndtu  ndermarsc halb s  gegen  geburlicher  be* 
kanntnuss  vberanntburt  werden,  Dessgleichen  sol  Ku  Mt  oder  jren  Raten  vnd 
Verordennten  von  den  Ausslenndigen  Kauffleuten  anndern  gewerbigen  Personen 
auch  dem  gemainer  volgkh  in  Ku  Mt  aus  jren  Stetten  Mfirgkhten  vnd  vrbam 
gefeilt  wie  obsteet  auch  beschehen. 

Vnd  wo  sich  die  ledigen  Personen  in  der  Jarzeit  aus  ainer  herrschafft 
in  die  annder  ziehen  wurden.  Sollen  Sy  jren  Anschlag  souil  sich  von  der 
zeit  als  Sy  an  einen  ort  gewest  sein  geburt  daselbs  bezallen  vnd  von  der- 
selben herrschafft  der  zeit  vnd  bezallung  biss  auf  jm  Abschied  ain  vrkund 
nemen  damit  so  Sy  in  ain  anndern  herrscbaflfi  khumen ,  daselbs  die  vbrig  zeit 
jr  Anslag  auch  von  jnen  genomen  werden  mug  vnd  on  ain  solh  vrkundt 
sol  khain  herrschafft  oder  oberkait  ainiche  ledige  Person  aufnemen. 

Auf  des  alles  Ermanen  wir  Eur  alle  vnd  ainen  yeden  in  sonnderhait  in 
namen  gemainer  Lanndtschafft  Ernnstlich  beuelhend  das  jr  zu  herzen  nembt 
vnd  betracht  obangezaigte  der  Kä.  Mt.  genedigisten  vnd  genotigen  furtrag  vnnsers 
kunfftigen  Sorgen  vnd  lassten  darauf  gemaine  Lanndtschafft  ainhelligen  Beschluss 
bewilligen  vnd  zuesagen  vnd  dasselb  wie  vnns  allen  wol  ansteet  treulich  vnd 
redlich  zuuolziehen  vnd  Eur  yeder  vnd  yede  in  was  stats  oder  wesens  die 
sein  den  halben  tail  doch  jn  die  pfanndthen  vnd  die  so  keuff  auf  widerkeuff 


m 

haben.  Aach  die  Briestersehtffl  so  kbainer  Steurn  von  jren  bollden  gemessen 
alain  den  rirten  teil  Eurer  rennt  gullt  vnd  nutnngen  die  sieh  Earstails  noch 
Euren  vorigen  bissfaeer  gebrauchten  einlegen  vnd  lauffen  tu  zwayen  frissten 
fud  tfigen  neraltch  halbs  aaf  Sonntag  Remtniscere  in  der  vassten  vnd  den 
anndem  halben  tayl  auf  baide  negst  kanffüg  in  parem  gellt,  zu  gemelts  herm 
Ambrosyen  Wysenndts  hannden  in  gemeiner  Lanndtschaffl  kasslen,  on  weytem 
vertag  (den  die  leuff  und  gstallt  dersachen  nit  erleiden  mugen}  erleget  vnd 
beiallet 

Dessgeleicben  ain  yeder  wochennlich  vnd  stlts  den  gemainen  phentng 
wie  obsteet,  ain  yeder  in  sein  herrschafften  vnd  auf  seinen  grunndb.ehanndl 
einsiehet  vnd  alle  Qnattember  mit  gueter  vnnderricht  vnd  rayttung,  was  in 
ainer  LanndtschalTt  Cassten  gehört  auch  so  gemelts  Herr  Ambrosyen  Weysennds. 
Aber  von  den  Ausslenndigen  Kanffleuten  vnd  anndem  gewerkigen  Personen 
auch  dem  gemainen  vollg^h  in  Ku.  Mt.  Stetten  vnd  Yrbam  wie  vorsteet  zu 
jrer  Ku.  Mt  Raten  vnd  verordennten  hannden  anntburtet. 

Verrer  die  weyl  sich  die  Ku.  Mt  jr  eigen  Person  vnd  vermögen  zu  selber 
Crisstenlichen  notdorfftigen  sachen,  darzustregkhen  gegen  gemainer  Lanndt- 
schaffl hdren  lassen  vnd  erpoten  vnd  desshaJben  ersueeht  hat  Ordnung  iur- 
zunemen  (dardarch  wo  sein  Ku.  Mt.  oder  derselben  Krigsfoügkb  belegeii  oder 
in  geuerlichkhait  gestdlt  wurdt)  jrer  Kt,  Mt.  mit  einem  Eylennden 
auezag  trostvnd  rettang  beschehen  mocht,  darauf  auch  ain  Lanndt- 
sehafft  getreues  herzens  vnd  gemuets  für  pillich  vnd  naturlich  bedacht  hat. 
Wo  es  seiner  Kfi.  Mt  vnd  jrem  Kriegsfoigkh  also  zuestuennd  (der  Almechtig 
got  welle  Sy  zuuordrist  genediglich  daruor  belaitten  vnd  behuetten)  sein  Ku. 
Mt  nach  vermugen  jrer  leyb  vnd  gueter  nit  zuuerlassen,  vnd  wiewoj  zu  selber 
Eylennd  rettang  vmb  hillff  der  gemainen  Paurssman  vnd  vnnderthanen  neben 
den  Lanndtleuten  zugebrauchen  fnrgenomen.  So  ist  doch  bedacht  das  den 
Paarssleuten  vnd  vnnderthonen ,  der  krieg  vnd  zuezug  zu  schwer,  darzue  Sy 
auch  wenig  gerosst  vnd  desshalben  pesser  sein  wurde  Sy  bej  Hauss  vnd  hoff 
an  jrer  Arbeit  anlassen  vnd  dieweyl  den  Herren  Ritterschaffl ,  vnd  Edlen 
wolgebom  wil,  gerusst  vnd  geraysig  zusein.  So  hat  ain  Lanndtschaft,  vber 
die  obeschriben  Anschlag  beslossen  vnd  bewilligt,  ye  von  hundert  phundt 
geilts  ain  geraysig  pherd  zurussten  vnd  zuhallten,  darein  auch 
jr  phanndtherren  vnd  die  so  kheuff  auf  widerkheuff  haben  gezogen  werden. 
Daneben  dj  Stett  rnd  Mirgkht  fanf  zehen  hundert  Knecht 
rnssten  vnd  hallten  snllen  auf  drein  Monat  lang,  nemlich  das 
Erst  yeder  Lanndtman  aaf  sein  vnd  seiner  vnnderthon  Cossten, 
das  annderMonat  in  gemainer  Lanndtschafft  darlegen,  vnd  das 
dritte  in  Ku.  Mt  besolldung,  doch  der  maynung  solh  Russtigung  alain 
so  berurter  not,  eines  Eylennden  zuezugs  wo  dj  Ku.  Mt  belegert,  oder  in 
geaerlichkhait  gestellt  wurde,  zu  jrer  Ku.  Mt.  rettung  vnd  erledigung  zage- 
brauchen»  vnd  aufzumanen.  Aber  annderer  gestallt  nit  zubemuen  noch  in 
weylerCosst  vnd  lasst  zu  fum.  Auf  weihe  not  vnd  Aufpott,  die  Ku.  Mt  von 
newem,  virtl  baubtieut  verordent  Demnach  ermanen  wir  Ew  all  vnd  yede 
dieselb  bewilligung  vnd  soesag  gemainer  LanndtschatFt  aach  tauolzieben,  die 
Ku.  Mt  als  vnnsem  genedigisten  geliebten  herren  vnd  Lanndsfarsten  in  not  nit 
znaerlassen ,  das  jr  Ew  nach  solhem  anschlag  ye  von  handert  phundt  geilts 
ain  Pherdt  zaballten  yeder  souil  jro  nach  seim  Einlegen  gebart  mit  pherdten 
knechten  harnnasch  vnd  weer  aufs  mayst  so  muglich  ist  mit  Speissen,  Russtet 
und  dieselb  Russtigung  dise  jarzeit  auf  das  Aufpot  zu  selber  not  vnnderhalltet, 
Ew  auch  damit  also  fordert  vnd  beraitt  machet  Das  jr  solh  Ewr  Russtigung 
auf  Montag  nach  dem  Sonntag  Quasimodo  genitj  nach  den 
Osterfeyrn  negst  kunfftig  hieheer  gen  Wienn  zu  der  Mu- 
sstrang fertigen,  vnd  so  es  zu  ainer  selben  not  vnd  dem  «Aufpot  khumen 
wurde  ^sdann  solh  Russtigung  wie  vorberurt  ist,  das  Erst  Monat  in  Eurm, 
das  annder  in  ainer  Lanndtschafft  vnd  das  dritt  in  Ku.  Mt.  Costten  vnd  besoll- 
dang  ain  yeder  vnnder  seinem  virtl  haubtmann  sehigkhet 


152 

Dieweil  nan  zuuolziehuni^  obberurt  ainer  Lanadtaebaflt  bewüligang  tmii- 
derlich  des  halben  tailt  der  gdlt  ?nd  yeczgeoielten  Russti^iig  halben,  von 
hundert  phnndt  g^ellU,  ain  gerayaig  pherdt  luballten  in  allweg  die  noidurlKI 
erfordert  ron  allen  Siennden  am  gleiche  purd  vnd  mitleiden  uunachen,  das 
in  kainen  weg  dann  dureh  ain  getrew  new  einlegen  beseheben  mag.  Wiewol 
nun  selber  Einleg  halben  bissheer  menogl  erschinen  sein  mdeht,  daramba 
auch  lu  Terganngen  Lanndtt&gen,  menig  roelldung  md  anfechtung  erlautt  daranf 
nun  die  Ku.  Mt.  in  jrem  furtrag,  des  yecxgemellten  Lanndtags  beuolhen  hat 
aolh  einlegen  furauneaen  und  zunerricbten. 

So  dann  Eur  etwo  vil  auf  voran  ganngen  Generali  jr  new  Einlegen  gethon 
haben  die  aber  ausaer  der  Andern  su  niehten  dienen  rangen,  demnach  auf  Ku. 
Mt  beuelh  vnd  gemainer  Lanndtschaffl  yesbeschehen,  ainbellig  verwill igung, 
damit  vngleiche  purd  in  solher  ainer  Lanndtschaffl  bewUligung  vnd  suesagen 
lu  vnnser  aller  grossen  notdurfft  nit  jrrung  noch  Verhinderung  geper  So 
ermanen  wir  Ew  alle  die  so  Rennt  güllt  vnd  Nuzung  im  Lanndt  haben,  darein 
auch  begriffen  die  Pbanndthem  vnd  die  so  kheuff  auf  widerkheuff  haben, 
dessgeleichen  die  Briesterschafften  vnd  alle  anndere  so  bissheer  khain  Ein- 
legen gethan  haben.  Auch  alle  die  so  von  newem  nit  eingelegt  vnd  darzne 
die  jhenen  ao  gleichwol  jr  new  einlegen  gethon  betten  aber  dieselben  enndem 
wollten  das  jr  Ewre  newe  einlegen,  nemlich  bej  vnd  mit  der  Erssten  beaal- 
lung  der  Reont  vnd  gullt  auf  Sonntag  Reminiseere  negstkhunfftig,  lu  vnnsem 
hannden  thuet,  Also  das  ain  yeder  all  sein  Rennt,  gullt,  nuxung  vnd  ein- 
khumen  keine  ausgenomen  noch  verschwigen,  Sy  sein  richtig  oder  in  iweyfl 
bescbreyb  vnd  furbring. 

Also  gegrundt  vnd  gestallt,  dieweil  auch  nach  ainer  Landtschafft  beslusa 
ain  bereyten  darauf  vollgen  vnd  verordent  wirdet,  das  ain  yeder  bej  selbem 
seien  furgebrachten  einlegen  besteen  mus  vnd  sich  nit  in  vnglaubn  vnd  schaden 
fuer.  So  wollen  wir  als  verordent  einen  yeden  auf  solh  sein  furbringen 
bescheiden,  vnd  vnnderrichten  was  in  das  Einlegen  pillich  gebort  oder  nit 
Auch  in  was  werdt  vnd  wie  hoch  ain  yede  gullt  vnd  nnaung  nach  gelegen- 
hait  vnd  gestallt  ains  yeden  orts  angeslagen  werden  sol,  Vnd  hiebej  vorbehalten 
was  eines  yeden  Anslag  nach  dem  newen  einlegen  mer  oder  weniger  dann 
das  allt  lauffen  wurdt  das  solhs  au  der  anndem  frisst  der  Beaallung  dureh 
ain  yeden  erstatt  oder  jm  abgeaogen  werde. 

Das  alles  haben  wir  Ew  nach  vermugen  des  Abschieds  von  obberurtem 
Lanndtag  verkhunden  sollen,  Besliesslich  ernnstlich  vnd  guetlich  ermanend 
das  jr  Ew  in  obeschriben  bewilligten  suegesagten  sachen  vnd  artigkblen  allen, 
Nemlich  jn  der  Lanndtleit  mit  bezallung  eurer  halben  Rennt  vnd  gullt  jr  von 
Stetten  vnd  Mfirgkhten  mit  Eurm  virtentail,  auf  die  awen  obbestimbten  tfig 
vnd  jr  dj  phanndtschaffter  vnd  so  kheuff  auf  widerkheuff  haben,  mit  eurm 
virten  taill  euren  Rennt  vnd  gullten. 

Item  jr  dieselben  all  mit  eurer  Russtung  von  hundert  phundt  gellts  ain 
raysig  pherdt,  daneben  jr  von  Stetten  vnd  Märgkhten,  mit  den  funnfftiehen 
hundert  Knechten  vnd  mit  derselben  fertigung  zu  der  Musstrung  auch  wo  das 
Aufpot  gring  mit  den  Aosug  selber  Russtigung.  Item  mit  dem  newen  Einlegen, 
daneben  auch  mit  dem  Anschlag  einziehen  vnd  richtigen  vberanntburten ,  des 
gemainen  phennigs  von  geystlichen  vnd  welltlichen,  alles  wie  obsteet  gehorsam 
guetwilliff,  vnd  furderlich  halltet  vnd  erzeiget,  dann  wo  solhs  nit  beschehen 
vnd  bej  Ewr  ain  oder  meren  verzug  oder  vngehorsam  befiinden ,  denselben 
wurd  schaden  vnd  straff  des  guets  vnd  wo  die  nit  angesehen  werden  oder 
wurgkhen  wollt,  auch  annderer  gestallt  nach  der  mass  ainer  Lanndtschafft 
Instruction  volsen,  die  wir  gemn  vmbgeen  wellen.  Ew  damit  alle  sachen  in 
diennstlichem  trundtlicben  gueten  willen  treulich  vnd  vleissig  beuelhennd. 

(ForUetftaog  folgt) 


153 


Y.  ^Historischer  Atlas.'' 

StotlsUk  ies  Mittelalters. 

Bi8ch5flich-Chiemsee*sches  Urbar  aus  den  Jahren 

1486—1496. 

Papier-Codex  des  XV.  JahrhaDderts  in  Qaart  102  Blätter. 

Im  Betitle  des  Herra  H*.  tod  8*.  in  Salxburg^. 

(FortsetsoBg.) 
Aafmpuhel  solid.  3. 


SigpireiiisleheD  solid.  5. 
Lampoltxperg  denar.  60. 
WoIfleheD  solid.  4. 
Eysngrein  solid.  4. 
Talgenhewsler  libr.  1« 
Scheffaw  solid.  4. 
Deehanthof  libr.  2. 
Mayos  in  der  Speekb  libr.  1. 
Swartsnperg  solid.  6. 
Tuelhof  ynd  GriDthneb  libr.  1. 
hintterkogl  solid.  4. 
MackenlebeD  denar.  60. 

Sraant  solid.  3. 
waig  obpetzldorf  libr.  1. 
Obemegkb  oder  Rotnstain  solid.  4. 
Awbof  solid.  12. 

(FoL  78.) 

hueb  solid.  20. 
AlUch  libr.  1. 
Oberastall  solid.  4. 
Egkb  deaar.  60. 
Nidermos  solid.  3. 
Obennos  solid.  3. 
Scbntnto  denar.  75. 
an  der  gantzen  bueb  solid  12. 
Sebranperg  denar.  60. 
Nidemstall  solid.  6. 
boebrewt  denar.  60. 
Reinsporg  solid.  4w 
Rormos  solid.  6. 
Knurmperg  libr.  1. 
purckswaig  solid.  12. 
Gmenbola  denar.  60. 
Wakbaw  solid.  6. 
Scbaideckb  solid.  4. 
Mnltraw  solid.  4. 
Swennt  solid.  6. 
Scbonegkb  solid.  4. 
prantstat  solid.  4. 


solid.  5. 
denar.  30. 
solid.  4. 

libr.  1,  denar.  15. 
solid.  3. 
solid.  12. 
solid.  6. 


laodstewr. 

denar.  40. 

solid.  4. 

solid.  10»  denar.  5. 

solid.  5Vs* 

solid.  8,  denar.  10. 


libr.  1,  denar.  20. 
solid.  10,  denar.  5. 
solid.  6,  denar.  5. 
solid,  ß,  denar.  5. 
solid.  5. 
solid.  5. 

solid.  6»  denar.  5. 
libr.  1,  denar.  5. 
solid.  3,  denar.  1. 
solid.  10»  denar.  5. 
solid.  6. 

solid.  7,  denar.  2. 
solid.  7,  denar*  2. 
solid.  10,  denar.  5. 
denar.  76. 
solid.  5,  denar.  2. 
solid.  3. 

solid.  6,  denar.  17. 
solid.  6,  denar.  25. 
solid.  6,  denar.  5. 
solid.  5. 

8 


•  • 


154 

AufraiD  solid.  4. 

Flachenperg  deiiar.  75.  solid.  3,  denar.  25. 

Elmaw  solid.  10.  solid.  8,  denar.  2. 

laidrater  solid.  12.  solid.  9,  denar.  10. 

Sameriehen  denar.  60.  solid.  4. 

Tafern  zu  Bischofhof  solid.  3.  solid.  4,  denar.  4. 

Mosenlehen  denar.  60.  denar.  60. 

Kerspam  denar.  30. 
Gwaidhauf  solid.  6. 

(Gore  ausgestrichen)  lienhard  an  der  prugkhn  sol.  4,  solid.  3,  denar.  6. 
basnn'idl  solid.  4. 
Swaig  in  der  Speckh  solid  6. 
Afm  Wirt  md  newkum  denar.  45. 
Auf  dem  Achrain  1  Joch  agkher,  denar.  30. 
Jacob  Swenter  von  2  V«  Joch  ackher  denar.  75. 
loy  Schalawn  von  ainer  hofstat  denar.  20. 
Gorg  kursner  von  ainer  hofstat  denar.  20. 
Sununa  denar.  libr.  44,  denar.  15. 

Summa  aller  weichstewr  der  dreyer  Gricht  denar.  lihr.  123,  solid.  6. 

Von  diser  obgeschriben  Sum  ist  meinem  gnedigen  hem  von  Saltxbure 
durch  meinen  gnedigen  hem  von  Riemsee  geantwurt  worden  denar.  libr.  117 
Inhalt  der  Quittumb  so  in  dem  Thum  vorhanden  ist  nSmIich  von  dem  Gricht 
Mittersil  denar.  libr.  32  von  dem  Gricht  liechtenberg  denar.  libr.  43  von  dem 
Gricht  Werfen  denar.  libr.  42  darnach  mag  man  sieh  furan  wissen  aurichten  87. 

(Fol.  79.) 

Caritatiuum  subsidium  Episcopatus  Chiemensis  78. 

plebanus  in  Brixntal  ducat  16. 

plebanus  in  lewckental  ducat  14. 

plebanus  in  kirchdorf  duc.  14. 

plebanus  in  pillersee  ducat.  6. 

plebanus  in  Seel  ducat.  14. 

plebanus  in  Grassaw  ducat  14.  , 

plebanus  in  prienn  ducat  6. 

plebanus  in  Egkstett  ducat.  4. 

plebanus  in  Selbueb  ducat.  4. 

hospitalarius  in  Weittaw  ducat  12. 

de  missa  perpetua  in  Grewt  ducat  1. 

de  missa  in  hospitali  hitzpuhel  ducat  1. 

de  missa  in  kessen  ducat  1. 

de  missa  Troyer  in  kitzpuhel  ducat  1. 

de  missa  in  Grassaw  ducat.  1. 

de  quatuor  missis  in  Aschaw  ducat  4. 

de  missa  in  Elmaw  ducat  1. 

de  missa  ad  S.  Johannem  Anshelmi  ducat  1. 

(Fol.  80.) 

Vermerckt  die  Steur  Im  Enstal  78. 

Vasel  zu  Newnkirchen  denar.  solid.  5. 
Waschl  von  Aw  denar.  solid.  7. 
Frostl  von  hochenfeld  denar.  solid.  9. 
hanns  Gressing  zu  lengdorf  ducat  1. 
Niclas  Gressing  zu  lengdorf  denar.  solid.  7. 
Derselb  Niclas  von  der  Mull  denar.  libr.  1. 
hans  Gressing  von  der  Tafem  denar.  solid.  6. 
Wolfgang  an  der  widem  denar.  libr.  1. 


n 


Erhari  pessrer  zu  Grebming  denar.  32. 

SymoD  Anderl  tu  Pnickaro  denar.  solid.  6. 

Zeehleatt  zu  Grebming  der  pfarr  denar.  32. 

Des  Swaben  Sun  zu  Pmckam  denar.  12. 

lentz  Ton  der  widern  denar.  solid.  6. 

Eckl  Yon  der  Mol  denar.  32. 

Micbel  Mare  aaf  dem  Reutt  denar.  60. 

Wolfgang  aigner  denar.  solid.  4.  . 

lienhart  zechner  denar.  solid.  6. 

banns  zu  Gerestorf  denar.  solid.  4. 

banns  zu  hof  denar.  libr.  2. 

banns  Schalster!  denar.  solid.  14. 

Gorg  Amlreicb  denar.  solid.  5. 

Gorg  zu  becbam  denar.  libr.  2. 

Mairler  zu  egling  denar.  32. 

Gorg  pannstner  denar.  solid.  6. 

Fridl  fuetringer  denar.  solid.  12. 

Hiebe]  Kesler  zu  Selk  denar.  solid.  4. 

Coloni  Capelle  in  Curia  Chiemensi  Saltzeburge. 

lechner  denar.  solid.  6. 

hueber  zu  Sand  Michel  denar.  solid.  10. 

Vink  Ton  Tidlgutl  denar.  solid.  3. 

Varher  denar.  solid.  5. 

Swaiger  am  petersperg  denar.  solid.  4. 

Summa  denar.  libr.  25,  denar.  20* 

(Fol.  81.) 

Vermerckt  die  weichsteur  78  in  der  koppl. 

Gorg  ze  hinder  gnigl.  dentr.  60. 

banns  dasei bs.  denar.  25. 

banns  Schalkl  zu  Glasbutt  denar.  40. 

liendl  in  dem  Slag.  denar.  40. 

peter  an  dem  Rigl.  denar.  40. 

In  der  koppl  rier  leben. 

Gorg  das  erst.  denar.  60. 

lienhart  das  ander.  denar.  50. 

Conrad  Jocbriem  das  dritt  denar.  70. 

Martein  das  rierdt.  denar.  50. 

Ze  obembapacb. 

heinrich  Schalkl  das  erst.  denar.  60. 

peter  Schalkl  das  ander.  denar.  60. 

Meinhart  das  dritt.  denar.  60. 

banns  md  Conrad  Schonedi  das  Tierdt.  denar.  60. 

Ze  Niderbapach. 

Kuntz  kompuchler  das  erst.  denar.  60. 

heinrieb  weiss  das  ander.  denar.  60. 

Pilgpreimswant. 

Cristan  feyn  das  erst  denar.  70. 

Conrad  rotnpacher  das  ander,  denar.  70. 


1S5 


156 


WUhenwMt. 


hanos  Newmair  das  ersU 

hanns  Newinair  das  ander. 

Cristao  poschenstain. 

lienhart  widmer. 

Raeprecht  tod  Sporeck. 

haons  zu  Ebeoaw  mit  der  Mol. 

Gorg  reihJ  dasei bs. 

Rueprecht  und  vlrich  zu  kendJpactu 

Jobst  von  Gaispersaw. 

Cristan  ron  aschaw. 

Conrad  Ton  hinder  Aschaw. 

hanns  von  Sweinsteig. 

Gorgum  von  Sweinsteig  Sun. 

Cristan  prehauser. 

Gorg  von  hintterweispach. 

Conrad  ron  yoderweispach. 

Gorg  okerl  zu  kramerstat 

Gorg  okerl  zu  Teuffental. 

ze  fuschl. 
das  erst. 

der  ander  zu  pninn. 
der  dritt  hanns. 
der  yiertail  in  der  Swant. 
der  yierdt  hinterperg. 
Tafem  zu  prunn. 

(Fol.  82.) 


denar.  45. 
denar.  45. 
denar.  45. 
denar.  45. 
denar.  60. 
denar.  30. 
denar.  40. 
denar.  40. 
denar.  75. 
denar.  45. 
denar.  45. 
denar.  45. 
denar.  45. 
denar.  30. 
denar.  60. 
denar.  60. 
denar.  60. 
denar.  30. 

denar.  40. 
denar.  20. 
denar.  40. 
denar.  10. 
denar.  40. 
denar.  40. 


Yermerckht  die  Zehent  meins  gnedigen  hem  von  kiemsee  in  dem  pintzgew  gele- 
gen zu  dem  Ambt  zu  Tischoren  gehomd  wie  die  von  alter  md  yets  gesambt 
werden  bei  den  hewsern  hernach  geschriben  Anno  1490. 

Item  der  zehent  zu  Aufhawsen  tenet  prefectus  in  rischoren.  Item  zu  pnieh 
gantzen  zehent.  Item  zu  Grueb  gantzen  zehent.  Item  Ton  Zwaien  leben  zu  hör- 
larm  gantzen  zehent.  Item  von  zwaien  lehen  zu  liutperg  drittail  zehent.  Item 
von  zwaien  leben  zu  langackher  gantzen  zehent  Item  zu  aufhawsen  in  dem  dorlT 
von  Siben  lehen  gantzen  zehent  Item  von  ainem  hof  zu  Ainotten  zwaitail  zehent 
Item  von  zwaien  lehen  zu  oberleuttn  drittail  zehent  Item  von  zwaien  lehen  zu 
BÜtterleutten  gantzen  zehent 

Item  der  Zehent  in  Tamerspach  tenet  prefectus  in  vischoren. 

Item  zu  albkendl  gantzen  zehent 

Item  von  ainem  lehen  an  der  pruckhn  gantzen  zehent 

Item  von  zwaien  lehen  Im  Wald  gantzen  zehent. 

Item  von  ainem  lehen  auf  puhel  gantzen  zehent 

Item  von  ainem  lehen  auf  der  schlaipfen  gantzen  zehent 

Item  von  dreien  genant  auf  perg  gantzen  zehent. 

Item  von  zwaien  leben  an  der  pirkhen  gantzen  zehent 

Item  von  dreien  lehen  im  rewtt  gantzen  zehent. 

Item  von  zwaien  lehen  am  griess  gantzen  zehent 

Item  von  vier  lehen  zu  do^  gantzen  zehent 

Item  von  fünf  lehen  zu  Schergleutten  gantzen  zehent 

Item  von  vier  lehen  zu  entfelden  gantzen  zehent. 

Item  von  vier  lehen  an  der  farschab  gantzen  zehent 

Item  von  ainem  lehen  gnant  vnter  dem  holtz  gantzen  zehent 

Item  von  ainem  lehen  in  der  Griessaw  gantzen  zehent 

Item  von  ainem  lehen  auf  stain  gantzen  zehent 


157 

Item  TOD  dem  hof  su  dem  liebhart  gintsen  sehent 
Item  Ton  dreien  leben  zu  MiehJpach  gantzen  sebent. 
Item  TOD  dreien  leben  zu  Walcbaren  gantzen  zebent 
Item  von  disem  sebent  nymbt  der  pfarrer  zu  zell  die  zebent  lemper  von 
wegen  der  woeben  messen  zu  viaeboren. 

Item  der  zebent  zu  aberwidem  tenet  kneperger. 

Item  zu  Oberfnsch  ain  leben  gantzen  zebent. 

Item  zu  bodlaren  ain  leben  gantzen  zebent 

Item  vier  leben  zu  farfuscb  gantzen  zebent. 

Item  ain  leben  aufrain  gantzen  zebent. 

Item  ain  leben  am  Steg  gantzen  zebent. 

Item  Tier  leben  am  oberhof  drittail  zebent. 

Item  zwai  leben  zu  kalnperg  drittail  zebent* 

Item  Tier  leben  zu  Viseboren  drittail  zebent 

Item  zu  Viseboren  auf  dem  wismat  so  ain  pfleger  bat  drittail  zebent. 

Item  SU  Oberwidem  ain  leben  gantzen  zebent. 

Item  der  zebent  zu  Atzing  Tutter  der  See  auf  dem  podem  zu  Maisbofen  tenet 

kalnperger  et  Sigismundns. 

Item  ain  leben  in  der  gassn  gantzen  zebent 

Item  ain  leben  das  niclasleben  gantzen  zebent  * 

Item  ain  leben  gnant  das  Trbar  gantzen  zebent 

hem  ain  leben  genant  die  tafem  gantzen  zebent 

Item  ain  leben  genant  das  Mosleben  gantzen  zebent 

hem  zu  oberprunnleben  swai  tail  zebent 

Item  drew  leben  zu  lantal  in  der  entgassen  gantzen  zebent 

Item  drew  leben  zu  Angrer  leben  gantzen  zebent 

Item  drew  genant  die  kottasebn  gantzen. 

Item  zu  bultzen  leben  gantzen  zebent 

Item  ain  leben  die  lackbn  genant  drittail  zebent. 

Item  swai  guetter  zu  Atzing  da  Sigl  aufsitzt  drittail  zebent 

Item  mer  zwai  guetl  zu  Atzing  drittail  zebent 

Item  zwai  leben  genant  in  der  gnieb  zu  Maibofen  gantzen  zebent 

Item  das  fessl  leben  zu  pergarn  gantzen  zebent 

(P«l.  8S.) 

Item  dea  kalnperger  tail  zebent  daselbs  Tnter  der  See. 

Item  zu  Maisbofen  auf  praitfuessleben  gantzen  zebent 

Item  zu  prunnleben  gantzen  lebent 

Item  zu  zellerleben  gantzen  zebent 

Item  zu  Tomelleben  drittail  zebent 

Item  zu  oberprunnleben  drittail  zebent 

Item  zu  lantal  das  angrer  leben  gantzen  zebent* 

Item  zu  entgassen  leben  gantzen  zebent 

Item  das  linerieben  gantzen  zebent 

Item  zu  pergarn  das  mertlleben  gantzen  zebent 

Item  zu  bamerleben  gantsen  zebent 

Item  zu  lackleben  drittail  sebent 

Item  Sehuesterleben  zu  Atzing  driitai]  sebent 

Item  Strasserleben  drittail  sebent 

Item  der  sebent  su  seil  prugkperg  Tnd  in  der  Sebmitten  tenent  gartner  et  kaln- 
perger. 

Item  SU  Scbutt  ain  bof  drittail  sebent. 
Item  ain  leben  su  riegarn  gantsen  sebent. 


158 


Item  «in  leben  zu  yoglarn  g^antsen  zehent. 

Item  ain  leben  an  der  bueb  gantzen  zebent. 

Item  ain  leben  zu  entwisen  gantzen  zehent 

Item  ain  leben  possarn  gantzen  zebent. 

Item  ain  leben  das  Scbal leben  gantzen  zebent 

Item  ain  leben  auf  der  frosbaim  gantzen  zebent  in  der  scbmitn  ob  seil. 

Item  ain  leben  zu  odenperg  gantzen  zebent. 

Item  ain  aufmperg  gantzen  zebent 

Item  ain  Feld  gelegen  zu  zell  in  der  Aw  das  englpoltzlehen  gantzen  zebent 

Item  ain  leben  zu  Stroblarn  gantzen  zebent. 

Item  das  grafleben  gantzen  zebent 

Item  zu  zell  bei  dem  marckbt  auf  aindlef  Tiertl  ackber  gantzen  zebent 

Die  leben  gegen  zel]  über  am  Erlpacb  tenet  gartner. 

Item  auf  dem  bof  zu  Erlbacb  drittail  zebent 
Item  ain  leben  auf  Rain  drittail  zebent 
Item  zwai  leben  zu  g^afleutten  drittail  zebeftt 
Item  ain  leben  datz  bueb  drittail  zebent 
Item  ain  leben  zu  totling  dnttail  zebent 
Item  ain  leben  zu  leben  drittail  zebent 
Item  ain  lel^n  zu  raunaeb  drittail  zebent 
Item  zwai  lenen  auf  der  egkb  drittail  zebent 
Item  ain  leben  zu  pawm  gantzen  zebent. 
Item  drey  agkber  zu  zell  gantzen  zebent 

Item  yermerckbt  die  zebent  in  der  fuscb  so  kalnperger  bat 

Item  ain  leben  am  Wald  drittail  zebent 
Item  ain  leben  auf  der  ott  drittail  zebent 
Item  ain  leben  in  der  plackben  drittail  zebent. 
Item  ain  leben  zu  lebn  drittail  zebent. 
Item  ain  bof  zu  Gaistetl  drittail  zebent 
Item  drew  leben  zu  Sultzbacb  drittail  zebent. 
Item  ain  leben  zu  prantstet  drittail  zebent 
Item  zwai  leben  am  Steg  drittail  zebent 
Item  ain  leben  auf  der  eben  drittail  zebent 
Item  ain  leben  zu  pueebegkb  drittail  zebent 
Item  ain  leben  zu  prantstat  drittail  zebent 
Item  zwai  leben  auf  der  rewtt  drittail  zebent. 
Item  ain  leben  zu  perleben  drittail  zebent 
Item  ain  leben  zu  Scbonpubel  drittail  zebent 
Item  ain  leben  auf  der  Stainacb  drittail  zebent. 

(Fol.  84.) 

Item  zwai  leben  auf  der  bintterstainacb  drittail  zebent. 

Item  ain  leben  in  der  gruebn  drittail  zebent. 

Item  ain  leben  in  der  aw  drittail  zebent 

Item  drew  leben  auf  pubel  drittail  zebent 

Item  ain  bof  zu  empacb  drittail  zebent 

Item  ain  leben  torlasegkb  drittail  zebent 

Item  drew  leben  zu  verlewtten  drittail  zebent 

Item  ain  leben  zu  aberstat  dnttail  zebent 

Item  ain  leben  zu  bintterscbutt  drittail  zebent 

Item  ain  leben  zu  voderscbutt  drittail  zebent 

Item  ain  leben  zu  langpewnten  drittail  zebent 

Item  ain  leben  zu  porgalebn  drittail  zebent. 

Item  ain  leben  zu  bietzpaeb  drittail  zebent 


159 

Item  ain  leheo  lu  Mahrinkh  drittail  zehent  ^ 

Item  aiD  leben  das  Sawlehen  driitai]  tehent 

Item  ain  hof  lu  Senkhof  drittail  zehent.* 

Item  ain  leben  das  Scbneiderlebn  drittail  zobent. 

Item  ain  leben  das  feirabntleben  drittail  zebent.  i 

Item  ain  leben  das  knapperleben  drittail  zebent 

Item  ain  leben  das  arlleben  drittail  zebent. 

Item  zwai  leben  am  Scbnabl  drittail  zebent 

Item  ain  leben  an  dem  griess  drittail  zebent. 

Item  vier  leben  zu  Judentorff  drittail  zebent 

Item  ain  leben  romperg  drittail  zebent 

Item  zwai  leben  auf  dem  rewtt  drittail  zebent 

Item  ain  leben  an  dem  bodeikb  drittail  zebent 

Item  ain  leben  zu  rorlperg  drittail  zebent  j 

Item  ain  leben  zu  Wolflarn  drittail  zebent. 

I 

Vermerkt  die  zebent  bewser  geborund  zum  ainatbof  bei  Zell.  I 

Item  ain  leben  zu  kreubeutten  gantzen  zebent 

Item  ain  leben  zu  pewnt  das  martlleben  gantzen  zebent 

Item  den  bof  zu  Ainatten  gantzen  zebent 

Vermerckbt  den  zebent  Aufmstain  oder  mosan  so  der  Gösch  vnd  frostl  Innhaben 

bei  Caprunn. 

Item  an  der  SchauflfI  auf  dem  ob  aigen  zweitail  zebent. 

Item  an  der  Sebauffl  prugkn  auf  nider  aigen  zwaitail  zehent 

Item  Aufstain  zwai  tail  zehent 

Item  Ton  zwaien  leben  genant  an  der  Sebaufflprugkn  zwai  tail  zebent 

Item  zu  mosen  auf  zwaien  leben  zwai  tail  zebent 

Item  ain  leben  genant  das  moslehen  zwai  tail  zehent  ! 

Item  ain  leben  genant  auf  Mullehen  zwaitail  zebent 

Yermerckt  die  zebent  so  decbantbofer  Innbat  vnntter  des  See  auf  dem  poden. 

Item  ain  dorf  genannt  zu  pewnt  Siben  leben  gantzen  zehent 
Item  ain  dorf  genant  nider  rewt  gantzen  zebent. 
Item  ain  dorf  genant  ober  rewt  gantzen  zehent  daselbs. 
Item  zu  Aitzing  in  dem  dorf  auf  dem  leben  da  Schmid  aufsitzt  ?on  sal  drittail 
lehent 

Item  mer  ain  leben  daselbs  das  der  Michel  Innbat  drittail  zehent 

Item  ain  dorf  zu  kircham  auf  allen  leben  daselbs  gantzen  zebent 

Item  ain  lehen  zu  voderstrassen  gantzen  zehent. 

Item  ain  leben  zu  hintterstrassen  gantzen  zehent. 

Item  ain  leben  auf  der  ott  drittail  zebent 

Item  drew  leben  zu  enklrisen  drittail  zebent 

Item  ain  Mul  zu  kalberspubel  drittail  zebent 

Item  ain  bof  zu  Schonbofen  drittail  zehent 

Item  ain  dorf  zu  Mitterbofen  auf  allen  leben  daselbs  gantzen  zehent. 

Item  zwai  lehen  auf  pubel  gantzen  zehent 

Item  ain  bof  zu  käme  gantzen  zebent 

Item  zwai  leben  auf  kameregkb  gantzen  zebent 

Item  ain  leben  fuchslehen  gantzen  zebent. 

Item  ain  lehen  Rospewnt  gantzen  zehent 

(Fol.  85.) 

Item  ain  lehen  im  lach  gantzen  zehent   . 

Item  zway  lehen  genant  zu  leben  zwai  tail  zebent. 

Item  zu  dechanthofen  gantzen  zebent. 


160 


Vermerkht  den  sehent  ra  himUwideiii  so  Conrad  knnig«r  Innhat. 

Item  ain  lehen  zu  Ossrewt  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  aufeffkb  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  auf  der  Ott  drittail  zehent. 

Item  ain  lehen  zu  pachscheitten  drittail  zehent. 

Item  ain  lehen  zu  Tachsn  drittail  zehent. 

Item  ain  lehen  zu  lachlarn  drittail  zehent 

Item  zwai  lehen  zu  pergam  drittail  zehent 

Item  zu  huntzdorf  im  dorf  auf  allen  lehen  drittail  lehent 

Item  vier  lehen  zu  haws  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  auf  aigen  drittail  zehent. 

Item  ain  lehen  auf  Fursegkh  drittail  zehent 

Item  zwai  lehen  zu  moderegkb  drittail  zehent. 

Item  zwai  lehen  auf  kreutlberg  drittail  zehent 

Item  drew  lehen  aufstain  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  zu  zwischlegkh  drittail  zehent 

Item  zwai  lehen  auf  gern  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  zu  erstfeichtn  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  zu  perschal  drittail  zehent 

Item  iwai  lehen  zu  Winckl  drittail  zehent 

Item  ain  feld  zu  Muraw  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  zu  palfn  drittail  zehent 

Item  ain  Winckl  genant  in  Stockhn  bei  sechs  hewsem  drittail  zehmt 

Item  zwai  lehen  zu  riechhofen  drittail  zehent 

Item  zwai  lehen  im  Mulpaeh  drittail  zehent 

Item  ain  dorf  zu  hof  mit  Siben  lehen  drittail  zehent. 

Item  zu  Sand  Gorgn  bei  der  kirchn  drew  lehen  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  zu  yiecbhofen  drittail  zehent 

Item  der  hof  zu  hewperg  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  am  stadl  drittail  zehent. 

Item  zwai  leben  zu  Stainpach  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  an  der  Scbeflendt  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  an  das  kornlehen  drittail  zebent 

Item  ain  lehen  am  kuchlleben  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  am  fasaltlehen  drittail  zebent 

Item  drew  lehen  im  rewt  drittail  zehent. 

Item  ain  lehen  das  zickllehen  drittail  zehent 

Item  drew  lehen  an  der  prugkhn  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  zu  Schaiamos  drittail  zebent 

Item  drew  lehen  am  Niderhof  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  das  Gabater  lehen  drittail  zehent 

Item  zway  lehen  im  kolschnayt  drittail  z€hent 

Item  zway  lehen  zu  hawsreutt  drittail  zehent 

Item  an  der  mtter  huntzwidem  drittail  zehent 

Item  auf  dem  hof  zu  huntzwidem  drittail  zehent 

(TortMinug  folft) 


Am  it  k.  k.  Hof-  md  fCuttirvektrti  n  WiM. 


M  9.         NOTIZENBLATT.         i858. 


Beilage  xu  ArcU?  flbr  Kunde  Osteneicliisclier  fiescUchtsqnellen. 

Herausgegeben  Ton  der  hiaionsehen  Commission 

kaiserlicbeD  Akademie  der  WissenschafteD  in  Wien. 


L  „Literatur.^  Monumeota  Zollerana. 

(ForUetsimg.) 

Die  zweite  und  dritte  UriLunde  vom  Jahre  1290  ')  betreffen  das  Dorf 
Sietelndorf»  das  burggrftflich  nurnbergisches  Leben  ist.  In  der  zweiten 
erklärt  Burggraf  Friedrich  (1290»  wohl  im  Monat  Juni),  dass  mit  seiner 
Einwilligung  Herr  Ulrich  von  Cbappelle  eine  gewisse  Summe  Geldes  (?)  auf 
das  Dorf  Steteindorf  leihe  —  den  Lehenbesitzem  Leutold  von  Stadeke 
und  aeiner  Hausfrau,  und  den  Kindern  Herrn  Albers  von  St  Petronell;  auch 
verspricht  er  ihm,  das  besagte  Dorf  selbst  zu  verleiben,  falls  er  es  ganz  oder 
halb  an  sich  kaufen  wurde.  Und  zwar  sollen  es  auch  Tdchter  wie  Sdhne  als 
Lehen  besitzen. 

Die  dritte  Urkunde,  zu  Erfurt  am  5.  Juni  1290  ausgestellt,  ist  ein  Revers 
des  besagten  Ulrich  von  Cbappelle,  Herrn  Pilgrim*s  Sohn,  das  oben  erwfihnte 
eventuelle  Lehen -Versprechen  wieder  zurückzugeben',  falls  er  oder  seine 
Kinder  daa  angeführte  Dorf  Steteindorf  weder  als  Pfknd  noch  als  Lehen- 
Besiti  sich  aneignen  könnten. 

Dass  aber  die  von  Chappellen  in  den  Lehen-Besitz  von  Steteindorf 
wirklieh  kamen,  g^ht  aus  einer  Urkunde  vom  2.  Mai  1303  *)  hervor,  in 
welcher  Burggraf  Friedrich  von  Nflmberg  erklärt,  dass  mit  seiner  Einwilligung 

SS  Lehensherm)  Johann ,  Sohn  Herrn  Ulrich*s  von  Cbappelle,  seiner  Haus- 
u  Kunigund,  Tochter  Herrn  £herhard*s  von  Walsee,  ihre  Morgengabe  mit 
700  Pfund  Wiener  Pfenningen  auf  dem  Dorfe  Steteindorf  versichere. 

Im  Jahre  1292  verkaufte  Burggraf  Friedrich  von  Nfirnberg  die  Burg 
(Haus)  Seefeld  mit  den  dazu  gehörigen  Gütern  und  Leuten  (Holden)  und 
allen  Holz-  und  Feld -Lehen,  dann  alle  Zehente  im  Lande  Österreich,  die 
früher  der  Truchsess  von  Feldsperg  und  der  Herr  von  Seefeld  inne  hatten 
und  er  (Burggraf)  später  erhielt,  um  900  Mark  Silber  an  Leutold  von  Chun- 
ringen.  Schenken  in  Österreich.  Er  soll  aber  diese  Stücke  als  burggräflich 
nflmbergiaehes  Lehen  besitzen.  Ausgenommen  von  diesem  Kaufe  aber  sind 
die  Güter,  welche  die  seefeldischen  Dienstmannen  besitzen,  die  letzteren 
behält  sich  der  Burggraf  bevor.  —  Das  Silber,  das  in  drei  Terminen  binnen 
anderthalb  Jahren  zu  entrichten  ist,  wird  durch  zwei  („bescheiden*)  Männer 
in  seiner  Echtheit  geprüft  —  Hält  der  Käufer  die  Termine  nicht  ein,  ist  er 


i)  MoeuneaU  ZoUflraot,  Bd.  II,  8.  198,  Nr.  CCCXLVIII.  Dss  Origieal  ist  \m  k.  k. 

Ums-  «od  StuitMfcyve  vx  Wien  Nr.  CCCXLIX.  Dm  Origia«]  im  königl.  ksirischeB 

Reicbtarchive.  Vgl.  SpiMs,  Nebenarbeiten  II,  S.  24. 
>)  Moaaneota  ZoHerMM,  Bd.  II,  S.  282,  Nr»  CCCCLL  0ss  Originil  liegt  im  k.  k*  Haus- 

nd  8tattt«rebive  in  Wien ,  das  Siegel  aber  itt  abgeriaeen.  —  Dia   Urkoede  lat 

aa  Frankfmrt  anageatellt. 

9 


162 

nebst  6  Rittern  lur  Leistung^  in  Wien  rerpflichtet  bis  zur  g&nzlichen  Abzah- 
lung 0  und  ist  er  verhindert,  so  soll  der  Sohn  seines  Vettern  des  Chanring 
fon  Weitra  mit  6  Riftem  «i  seiner  Statt  leisten;  wenn  es  zu  Wien  nieht  sein 
kann,  an  einem  andern  zu  bestimmenden  Orte.  —  Wird  nieht  geleistet,  so  ist 
alles  bereits  Bezahlte  verloren  wid  der  Burggraf  nimmt  wieder  Besitz.  — 
Auch  die  übrigen  Bestimmungen  des  Kaufbriefes  *)  beweisen,  dass  der  Burg- 
graf äusserst  vorsichtig  gewesen.  Zu  bedauern  ist,  dass  der  Lehenbrief  des 
Burggrafen  von  Nürnberg  uns  nicht  erhalten  ist,  worin  diejenigen  niher 
bezeichnet  werden,  welche  das  Erblehen  anzusprechen  haben,  et  heisst  im 
Chunringischen  Kaufbriefe  (Reverse)  nSmlich:  „und  scholl  daz  vorgenant 
»allez  ze  leben  haben  von  meinem  herren  von  Nürnberg  der  vorgeoant  ist 
„und  von  seinen  erben,  ich  und  mein  hausfrawe  ver  Agnes,  und  die  man 
„und  die  frauwen  die  an  meins  berren  hantveste  von  Nuren- 
„berg  geschriben  und  genennet  stent  und  allen  uoserKint,  si 
„sein  Sun  oder  Töchter.^ 

Aus  den  Jahren  1298 — 1311  geben  uns  die  Monumenta  Zollerana  sechs 
auf  österreichische  Lehen  bezügliche  Urkunden. 

Am  16.  November  1298  verleihen  die  Burggrafen  Johann  und  Friedrich 
von  Nürnberg  (in  Gemeinschaft)  der  Frau  Hedwig  von  Stolzenberd 
(Stolzenwörth  bei  Stixcnstein ,  Kr.  U.  W.  W.)  und  ihrem  Gatten  Ulrich  von 
Perigow  als  rechtes  Lehen  Stolzeawerd,  das  Gut  zu  Gozdinge 
(?  verschollen)  und  das  Gut  zu  Neusied I  (am  Steinfelde?).  Diese  Güter 
hatte  Frau  Hedwig  ihrem  Gatten  Zugebracht '). 

Der  Ursprung  dieser  burggräflich  -  nümbergischen  Lehen  ist  unbekannt 
Der  Sitz  des  Ministerialen-Geschlechtes  der  Perigower,  Bergauer,  war  Bergau 
bei  Hainfeld,  Kreis  0.  W.  W.  Stolzenwdrth  ist  der  Name  einer  Rotte  von 
zerstreuten  (40)  Häusern  in  der  Pfarre  Buchberg-Grünbach,  Bezirksamt  Neun- 
kirchen, Kreis  U.  W.  W.;  der  Sitz,  die  Burg  der  Stolzenwerder  ist  unbekannt 
jetzt.  —  Bei  Stixenstein  ist  ein  G  5  s  i  n  g-Berg,  vielleicht  ^nr  in  der  NShe  das 
nun  verschollene  Gut  Gozdinge? 

Einige  Tage  später,  am  2^.  November  1298,  ebenfalls  zu  Nümbei^,  in 
Gegenwart  der  ausgezeichnetsten  österreichischen  Edlen  Terleiht  Borggraf 
Johann  von  Nürnberg  (warum  nur  er  allein?)  dem  Herrn  Otto  von  Wolfgers- 
torf (Wolkersdorf)  und  seiner  Hausfrau  Frau  Gertrud,  Tochter  des  Herrn 
Albrecht  Stuchs  von  Traut  manstorf,  jene  Lehen  —  leider  werden  sie  nicht 
namentlich  aufgeiuhrt — ,  welche  er,  Herr  Otto,  früher  in  Gemeinschaft  mit 
seiner  Schwester  Adelheid  (der  Vater  war  Herr  Bernhard  von  Wolfgerstorf) 
besessen  hatte;  die  letztere  hatte  nämlich  ihren  Theil  an  dem  Lehen  aufge- 
sandt. —  Die  Kinder  ihres  Bruders  sollen  diese  Lehen  erben ,  stirbt  er  aber 
kinderlos,  so  tritt  ihr,  Adelheid*s,  Erbrecht  so  wie  das  ihrer  Schwestern  (?) 
Frau  Margareth ,  Gemahlin  des  Herrn  Heinrich  von  Tolchenstorf  und  Frau 
Berchta,  Gemahlin  des  Stalekker  (auch  eines  Ministerialen)  wieder  ein  *).  — 


t)  HoDuinenta  ZoIIemoa,  Bd.  U,  8.213,  Mr.  CCCLXIVUT.  Sehon  fHlher  in:  Spiess* 
Nebenarbeiten  II«  S.  24  und  ff. 

*)  Wissgrill  (Band  II,  S.  2t6)  sagt  ans  Unkenntnis«  des  auch  in  Österreich  fiblichea 
Leistungsrechtes :  «dafür  er  (Leutold)  gelobt  bei  einer  Noth  ihm  Dienst  su  leisten, 
mit  sechs  Rittern**  o.  s.  «. 

*)  MonumenU  Zollerana,  Bd.  II,  S.  252,  Nr.  CCCCXIX.  Das  Original  liegt  im  königl. 
biirischen  Reichsarchive.  Vgl.  Spiess,  NebeaarbeiteM  II,  2X.  Die  Drkoade  ist  so 
NOmberg  aasgestellt  anr  dem  grossen  Hoftage,  den  König  AlbreeM  hielt.  £•  waren 
auch  österreicbische  Edle  unter  den  Zeagen. 

«)  Monamenta  ZoUerana,  Bd.  II,  8.  253,  Kr.  CCCGXII.  Das  Original  liegt  fan  k.  k. 
ffius-  und  Staatsarehite  so  Wien,  ein  «weitem  vftllig  gleiclitaatendes  fizempUr  befin- 
det sich  Im  herrschaftlichen  Archive  su  Gschwend. 


I«> 


Dieie  tmsenuuiteD  barggrfKdi  ainbcrfiMh»«  Leite»  dirlUa  w«U  t 
RecTccliin  ErnsIbruoD  hentinmcn. 


L'rkiMida,  lom  12.  !JoT«dib«r  1303,  «eich«  Bunnrkf 


Friedrich    loa   Nfirdberg    auMtelltr    and  iwai 

Voifgeradorf  (WalkaraCorf)  i«lbit  borggriflich  DürnbergUchra  LrhEn  !««'»• 
■eo  seia  müsse.  Der  Bui^grif  crkliri  aimlich,  dau  Herr  Dietrich  ronWolf- 
Kcrsdorf  und  Fraa  Peter«,  Wltva  Herrn  Ulrich'i  Ton  Wolfj^rsdorf,  »eine 
Hulter,  ihn  gebeten  bibco,  ihrem  Sohne  HerrainB,  resp,  Enkel,  eieoluell  nach 
Beider  Tod  alle  die  l.ehen  la  rerleihen,  welche  lie  tod  ihm  laoe  tuhen  ,di 
le  Woifgeridorf,  an  dem  h«u«e  und  «n  allem  dem  dai  danuc  gehöret.*  — 
Stirbt  Hermann  ohne  Erbes,  *a  faltea  die  Leben  aber  an  die  «ndcrn  Kinder 
Harm  Dietrichs  *). 

Die  Getchichle  des  Wolke rsdorfer  Geschlecbtei  wird  den  Besitz  dicaer 
Diehl  unbedeutenden  Adels-Pamilie  nsehzuweiseo  haben. 

Das  schon  frOher  erwühnte  burggrcflich-nürnborgische  Lehen  fetgentlich 
Afterlehen,    de  der  Bischof  roa  Piisau  Oberleheniherr  war),  die  Hauth  und 
dl*  Urfthr  fdie  Üherfuhrl  lu   Meutern   wurde   i     '     "       -  -     -      ■■ 
OUo  '  '  Friedrich   von 

,erbi  :n  g9nnt  der  Le' 

Titel)  leinen  Kindern  i 

Dienst  I.April  1306  (^ 

S.  281  ..ehenbeatUer  vi 

Eidam  00  Pfund  Wiene 

SLit  sf  Ig  des  Burggral 

do.  I.    (Monmiieote  Zollerina,    Bd.  II,  8-  3<>0. 

Nr.  C<  n  Original  im  k.  k.  Haut-  und  Huslaarelilre 

lu  Wien.) 

Besonderes  Interesse  bat  der  sechste  Lehenbrief  (dessen  Orlginsl  eben- 
falle  in  k.  k.  Haas-  und  Stsatsarchiie  ui  Wien  liegl)  »om  IS.  AukusI  1311, 
(o  Bolianin  Gegenwart  bedeutender  Zeugen  ausgeitelll  (derunlar  die  Grafen 
Lndirig  von  Oeting  und  Konrad  von  Kirchberg,  Herr  Heinrich  ran  HnlruburK 
der  Hofmeister  u.  s.  w.),  durch  welchen  Burggraf  Friedrirh  *i>n  NOrnberc 
ein  Lehen  in  Friaal,  nimlich  das  Haui  (die  Burg)  „Triarheal"  (T  ti>|. 
leicht  TercentoT),  welches  Ulrich  von  Cip pellen,  der  «iKenllich«  Üben*' 
erbe,  sur  rechten  Zeil  zu  muthen  TeraEomt  faetle,  dem  „vetlen  initinv*  Konraif 
lon  Aarenstein  für  seine  Dienste  mit  aller  ZugebSr  rrrleibl.  Ilatolb« 
miiss  Sbrigens  erst  gewonnen  (dem  bltberigeo  Beniticr  «■nUi'Keu)  ■•idfn, 
wozu  der  Burggraf  seinen  Beistand  TerheiasL  (Hnnuinrnla  ZnlUniH,  Hd.  H, 
S.  305,  Nr.  CCCCLXXXU).  Eine  Urkunde,  w»^lcl.e  in  atUrffU.r  ».iirhiiiiy 
Aufklirung  erwartet  roa  anderen  DocumealeB. 

Wir  müssen  noch  mehrere  andere  Uriundm  Art  •ieru-lnilrii  J(l.i|iui.4*il<, 
die  an*  die  Honumenta  Zollerana  liefern  und  wel>-l,<-  luf  itUtinrUivU*  f.*!.»,«. 
rerfalllniue  Bezug  haben,  hier  eimtifl  anaekea. 

So  rerleiht  Burggraf  Friedrich  roe  NumWrg  *»  fl  ll'i/A.n  i'tW  ,^ 
Cadolsborf  dem  .eraamen  edlen  Mae*  Wh'.hu-iKi  tue  St«l>rbl,r>H,  *••■>*> 
Hautfrau  .OITrine-  (Offraie,  Eapheeaä«)  au)  ibr>^  V.-\.n,  •ui».>i'  l,i,tt,, 
wclebe  durch  den  Tod  des  Beiau^eh  (va  %\tiifi.\,'r^  U'.-f  fr>,'1.„  wtt—.. 
es  waren  das  die  Veste  *za  dem  Hifin»*  fT  b>^  h'i-t'i't  K''f  tui  t.^ 
Gfiter  nnd  Zehente  .in  der  Aread«'  ItiiM^*!  I».  HvM'.'i.i>  h.' 'hu,, 
Bd.ll,  S.357.Nr.DILVIII;  fr6W*<-hutb'i  >>^..H.  ».(..«.wi.^  '..  (I  %  W 
Am  I«.  April  1331   gibt  Barggraf  fr^i'^    :^  M^„J....^   ,\.  f^i...„|„„ 

(eine  Einwilligung,  dass  Afters  ■(•  (Xvii'.u%  v  utt  K>vc(>.v  fi*«  iU,\,-4-fi 


■  ZeBenu.   M.   II.  1    MI  .  «'    'yr-ili    (^  •) 


164 

▼OD  Chunring  für  1700  Pfiind  Pfenninge  (Morgengabe)  seine  Lehen  TerseUe,  di« 
er  zu  Gross- Schweinbart  besittt  und  die  zu  Seefeld  gehören.  Sterben 
beide  ohne  Erben,  fiSllt  das  Gut  aber  auf  die  Verwandten  des  Gatten,  nicht 
der  Gattin.  (MonumenU  Zollerana,  Bd.  II,  S.  4U,  Nr.  DCLXXIV,  s.  Spiess' 
Nebenarbeiten  II,  26.  Das  Original  liegt  im  konigl.  bairischen  Reichsarcbife.) 

kn  dritten  Bande  der  Monumenta  Zollerana  erscheinen  neun  auf  dster- 
reichische  LehenSverhfiltnisse  besfigliche  Urkunden. 

Der  Aufschrift  (S.  4,  Nr.  V)  zu  Folge  „belehnen  die  Burggrafen 
Johann  11.  und  Konrad  III.  von  Nürnberg  Albrechten  ?on  Kunring.''  —  Es  soll 
aber  heissen:  Die  Burggrafen  u.  s.  w.  erweisen  dem  Albrecht  von  Cbuenring  die 
Gnade y  dass  er  oder  seine  Erben  im  Falle  erblosen  Abgangs  die  Lehen, 
welche  er  fon  ihrem  Vater  Burggrafen  Friedrich  ron  Nämberg  gehabt  und  nun 
▼on  ihnen  hat,  beliebig  vermachen  können  an  Mann  oder  Frauen, 
die  aber  Lehensgenossen  sein  müssen.  9.  Februar  1333  („wem  er, 
„oder  sein  erben,  ob  si  an  erben  verfarent,  des  gutes,  des  si  von  uns  ze  leben 
„habent,  machent  oder  schaffent,  ez  si  an  Vesten,  an  zehenten,  an  pfenning 
„gulte,  oder  wie  ez  genant  ist,  daz  si  von  uns  habent  in  dem  Land  ze  Österreich, 
„den  sullen  wir  ez  lihen,  ez  sein  frawen  oder  man,  die  der  leben  genoz  sein,  mit 
„solcher  beschaidenheit:  daz  die  selben  sullen  pringen  von  dem  vorgenanten 
„Albrehte  von  Chunring  und  seinen  erben  offen  brieue  mit  anhangunden  Insigeln 
„über  daz  gut,  daz  man  in  machet  oder  schafft,  und  sullen  auch  dieselben  daz 
„selbe  gut  nemen  von  uns  und  von  unsern  erben  ze  rechtem  leben." 

Am  6.  JSnner  1341  vertauschen  Chadolt  von  Ekhartsow  und  seine 
Hausfrau  Margareth  mit  Stephan  von  Slat,  Schwager  des  ersteren,  daa  hall^ 
Haus  Wolfgerstorf  „daz  lehen  ist  von  dem  Purchgrafen  ze  Nümherch.' 
(Monumenta  Zollerana,  Bd.  III,  S.  71,  Nr.  LXXVII.  Original  im  k.  k.  Haas-,  Hof- 
und  Staatsarchive  zu  Wien.) 

(Fortsetiuog  folgt.) 


,,11.  Österreichische  Gesehichtsquellen«^ 

Mittheilungen    aus    der    diplomatischen    Correspondens     der 
letzten   Herzoge   von    Mailand    von    Professor   Joseph   Malier 

in  Pavia. 

(8.  MotisenbUtl  ffir  18S7,  Nr.  1—4.) 

(Fortaetzoog.) 

14. 

12.  Aprile  1524. 

Magnifieo  et  molto  S"mio  osserv**. 

Li  giorni  passati  auisai  V.  S.  como  stauano  le  cose  de  la  guerra  fin  ad 
quel  tempo,  hora  li  dico  che  dipuoi  n  nostri  haoo  prexo  per  forza  S.  Zorzo, 
Sartirana,  Valenza  e  Garlasco  in  Lumelina  et  tra  tutte  queste  terre  hanno  morti 
piü  di  3"  fanti  e  circha  150  lanze  de  linimici,  li  quali  per  sua  innata  disgratia 
mal  hano  facto  un  minimo  acto  honoreuole ,  anci  sempre  persi  vituperosamente 
aenza  far  difesa,  al  ultimo  andando  de  Francesi  una  banda  de  250  horaini  darrae 
e  200  arceri  da  Vigeuano  a  Mortara  per  acompagnare  victuaglie,  M*  Paulo 
Luzasco  capitano  de  caualli  ligieri  del  S'Marchese  di  Mantua  se  gli  feee  al 


165 

ineontro  eoD  li  saoi  etualli  e  scortato  dal  S'  Duca  de  Yrbiao  prexe  cento  homini 
darme  et  120  arceri  et  piü  senza  la  morte  pur  de  vno  homo  che  Francesi  si 
reseno  como  vilissime  putane  et  furono  prese  due  iosegne  de  homiai  darme  e 
quatro  locotenenti,  li  altri  che  erano  geotilhomlni  tutti  electi  de  diuerse 
eompagnie  faorooo  e  sono  renduti  prisoni  parte  a  Milano  parte  a  Pauia  e  parte 
a  Haotua;  Mona'  di  Burbone,  i]  quäle  li  conosce  iudica  che]  rischato  de  li  prexi 
importari  piü  di  80*  ducati.  Quelli  altri  auaozarooo  fino  al  numero  antedicto 
si  saluorono  in  Vi^euano;  h  stata  vna  bella  et  honoratissima  irapreaa,  dannosa 
sopramodo  ali  inimici,  quali  smariti  non  voleno  venire  ala  giornata,  staoo 
rtnchiusi  in  li  muri,  bisogna  cauarli  per  forza  de  artiglieria  o  piche  e  pur 
tempre  ritornano  et  hano  la  pegiore,  vano  dilatando  quanto  possono  con 
speranza  che  per  falta  del  dinaro  el  nostro  exercito  se  disolua,  pur  fin  qui  dio 
ne  ha  a^nitato.  Ma  se  sucorso  de  dinari  e  di  guerra  in  quelle  bände  vostre  et  dal 
eanto  di  Spagna  non  vengono  seri^  bisogno  trabuchare ,  perche  Milano  h  in  tutto 
exhausto,  nh  piü  gli  resta  niente  di  ?iuo  e  pur  auesti  collignti  de  Tiraperatore  in 
fora  non  contribuiscano  a  la  spexa ,  la  quäle  e  insuportabile.  Bisoguaria  che 
quello  Ser**  Re  ce  securesse  de  molte  miliara  de  ducati  e  Y.  S.  sia  certissimo 
ehe  con  questo  potentissimo  exercito  si  andaria  in  fin  a  Paris  che  tanto  pigliaria 
qoanto  eaminasse,  perche  non  fuo  mai  vista  la  piü  florida  armata,  la  piü  valorosa 
di  questa»  alla  quäle  non  mancha  altro  che  intertenimento ,  ma  a  dire  el  rero 
qaando  li  soldati  non  sono  ordinariamente  pagati  non  voleno  andare  doue 
bisogna  e  molte  volte  si  perdono  de  molte  et  diuerse  occasione  di  viua  victoria 
et  non  obediscano,  se  sono  comandati.  La  prexa  di  Fonterabia  ha  dato  grandis- 
simo  animo  a  li  nostri:  molto  piü  gli  daria^  se  sentesino  armata  contra  Franza 
da  qoella  banda  e  bene  si  han  certissimo  che  se  la  guerra  si  farik  li  e  per 
Spagna  Franzesi  siano  destructi  et  ruuinati  dico  vsque  ad  extremum  e  questo 
si  voria  fare,  perche  la  superbia  loro  mai  cessarä  altramente:  mai  furono  le 
eose  de  la  guerra  qui  in  Italia  in  quel  hon  termine  che  sono  hora;  hauemo 
capitani  prudentissimi,  animosi.  Marti  retracti  dal  naturale,  hauemo  un  peditato 
Spagnolo  et  lanzinecho  che  combateria  col  celo,  armata  da  cauallo  bona  e 
perfectissima ,  boni  fanti  Italiani,  el  S'  Joanino  Medici  vn  fulgore  contra 
Franzesi,  artegliaria  che  passaria  montagne.  non  che  muri  e  corpi  humani ; 
furo  a  Dio  che  saria  contra  ogni  douere  manchare  a  questa  guerra ,  la  quäle 
libera  Italia  e  (utta  la  Christianitä  da  tribulatione  e  vastatione  de  paesi  et  si 
eonsequisse  honore,  gloria  e  regni  e  puoi  merito  grandissimo  da  Dio,  che  se 
Y.  S.  vedesse  le  terre  sachegiate  del  stato  de  Milano  piangeria  amaramente 
et  con  lei  piangeriano  j  saxi.  Yenetiani  procedono  honoratamenti,  N.  S.  sta  de 
bono  animo  per  nuy.  El  S'  Duca  nostro  vende,  impegna  ogni  giorno  per  sustenir 
el  pexo,  el  Ser***  Cesare  e  suoi  ministri  qua  non  manchano  con  le  persone, 
col  dinaro,  col  fauore  et  con  quanto  ponno  per  sustenire  la  guerra,  ognun  fa 
sopra  le  forae.  Se  quel  Ser"*  vorrä,  da  cui  peade  ogni  nostra  salute,  ia  un 
sobito  si  extinguerii  el  foeho  la  superbia  de  Franzesi  et  haura  tutto  el  mondo 
obJigato  in  eterao,  perho  Y.  S.  dipinga  la  faciliti  di  questa  iinpresa«  la  quäl 
i  manifesta  se  la  si  vol  considerare  e  monstri  vna  gloria  immortale  a  quel 
Sar^  Re  molto  piü  che  qualonque  mai  hebeno  Romani.  Questi  poltroni  Franzesi 
da  la  perfida  tarba  heluetia  non  voriano  pur  perdere  quel  pocho  che  tengono» 
non  si  voriano  partire  da  quelli  boni  paesi  vedendo  che  li  lassino  Jhonore; 
ma  iengo  eertissimo  gli  lastarano  Ihonore  et  la  vita  a  un  tracto  che  ogni  giomo 
gli  lassioo  del  pello.  Da  tri  o  quatro  giorni  in  questa  andarono  K  caualli  de 
Lodi,  oneata  il  S'  Federigo  Bosolo  a  Abiategrasso  per  vnirsi  con  linimici  che 
li  erano  deatroy  el  S'  Joaniao  fuo  ala  mane  et  li  fece  notare  Tesino  per  forza 
doae  sene  anegorono  assai  et  li  bagagi  quasi  tatti  11  presano. 

Sono  SU  Mortara  li  inimici,  tengono  pur  anchora  Yigeuaao  et  Abiata  e 
Lodi:  li  nostri  sono  a  S.  Giorgio  et  altri  loci  presse  Yercelli  a  6  milia  e  x  a 
Nouara,  impediscono  le  victuaglie  e  fano  grandissimo  danno  in  modo  che  spero 
raufiri  da  la  dae  vna  o  moriraao  di  fame  o  vorranno  per  forza  ala  giornata, 
ia  la  qaale  li  vedo  tutti  morti  se  pure  si  (k  che  non  credo  perche  hano 


166 

commissioDe  dal  sao  re  non  combatere  et  hano  di  presenti  facto  bando  che  niano 
di  suoi  escha  a  la  campa^na.  La  peste  h  in  el  campo  loro  maxime  f  ra  Suieeri ; 
el  generale  de  Nonnandia  h  morto  in  Vigeuano  di  peste,  miser  Theodoro 
Triuultio  iamalato»  patiscono  mirabilmente,  non  la  potrano  durare.  A  quest* 
hora  iudico  che  li  nostri  habino  facto  qualche  bella  impresa,  perche  K  tempi 
sono  stati  al  proposito,  hench^  le  piogie  siano  State  grandissime.  Li  giorai 
passati  o  Lodi  o  Abbiate  spero  sia  hauuta  o  si  hauera  presto  che  non  puö 
manchare.  Hora  tenemo  noua  che  Sniceri  temendo  che  li  saoi  quali  in  campo 
•patiscono  di  fame  et  di  peste,  perche  non  siano  tagliati  in  pecj  hano  ordinato 
mandare  in  campo  di  nouo  7  o  8"  fanti  e  cosi  se  intende  che  4*  Griaoni  eraoo 
venuti  sul  lago  dfComo  per  passare;  11  nostri  li  hano  brusato  le  harche  e  sono 
restati  vselatissimi :  Francesi  non  hano  dinari  anchora  loro  e  si  rede  molto 
bene  che  sono  al  extremo  e  questo  saria  el  tempo  di  castigarli.  Altro  per  hora 
non  mi  occorre:  se  star6  qui  non  manehard  tenire  spesso  auisata  V.  S.  pur 
spero  tornare  presto  a  Milano.  Tratanto  Y.  S.  se  ricorda  che  son  tutto  suo  e 
la  prego  a  comandarmi.  El  nostro  S'  prothonotario  sta  in  Milano  sano  e 
gagliardo;  el  S'  Duca  nostro  sta  sano,  la  peste  qni  fa  pur  qualche  progresso, 
pure  i  migliorata.  A.  Y.  S.  baso  la  mano  et  di  core  me  li  racomando. 
In  Roma  12.  Aprilis  1524. 

DeV.  S. 

deditiss"*.  II  caualier  Landriano  *). 

P.  S.  Sei  Reuerd*.  S'  Arciuescouo  di  Capua  mandato  da  N.  S'  in  Franza  e 
Spagna  per  interponere  pace  tra  questi  potentati  capitarä  li  como  ton  certia- 
simo  che  e  sta  in  posta,  V.  S.  lo  visiti  ogni  modo  che  non  potria  essere 
magiore  amico  e  boao  quanto  ^  del  S'  duca  nostro  e  mio  Signore  e  patrono 
osservand"*.  So  chel  rederi  rolontieri  Y.  S.,  alla  quäle  di  core  mi  raceo- 
mando.  Dat.  Tt  supra. 

El  Conte  Ygo  Pepoli  capitano  de  50  lance  francese ,  el  marchese  de 
Godiasco,  loanne  da  oirago  e  Cesare  Piola  milanesi  fuorusciti  sono  presoni 
nostri. 

A.  T.  AI  molto  magn*^  S'  Augustino  Scarpinello  del  111"*  S'  Duca  di  Milano 
oratore  S'  mio  honor"*. 

In  Londra. 

15. 

14.  Apnle  1524. 

Oux  Mediolani  etc. 

Egregie  dilecte  noster.  Doppoy  le  nostre  precedente  e  oennto  qua  el 
Reuerend.  S.  Riccardo  Parco  (].  Paceo)  oratore  de  qnella  Chr**  M^  qualo 
vene  da  Roma  per  andar  ibi  et  per  cose  de  non  pichola  importantia  «xpedista 
la  presente  staffetta  pagata,  et  benche  al  longo  sua  S*^  scriaa  del  siato  de 
le  cose  qua  al  Chr^  Re  et  R**  Eboraoense,  niente  de  manche  per  non  lassarui 
senza  nostre  littere  ve  dicemo  chel  felicissimo  exercito  sta  ailogiato  presse 
Nouara ,  doue  anchora  staua  quando  ae  seripsemo  et  ognf  giomo  impediacoiH» 
le  Tictuaglie  alli  inimici,  quali  sono  rechiusi  in  dieta  citta  et  per  quabto 
se  po  intendere  per  molte  spie  non  hanno  uiuer  defttro  se  ndn  per  pochi 
giomi  et  al  vero  se  non  fosse  el  soecorso  de  Suizari  et  de  gente  darme  da 
Franca,  quäle  aspettano,  del  quale  anchora  nni  ne  habbiamo  rineontri  assai 
che  rene ,  sariano  tutti  persi  et  presto.  Li  nostri  ogni  giomo  gli  fanno  qualche 
danno  et  pur  laltro  heri  prendendo  «no  Idcho  diclo  BHona  presse  Noliara 


1)  Der  Gesandte  Praat  Sforsi*«  U.  In  Rom  bis  ziua  Jahrs  18t7.  Sefae  Briefs  Voi  I5t9 
oad  27  in  S.  Wedele. 


f«7 

migKa  mome  per  fcm  U^tmmm  wä  ftam  ftMü  B  iamiH  cS  «csm  dtaftr«  cA  m 
■m  altn  tem  Acte  Soler«  fnmm  Bcffta  cisfae  »i  \U  ■■■iin  iwiBwt 
einqiMiaU  hoamu  iarac  4e  e^  «■■«>.  Et  p«CcM  4ir«  ce«  r<rita*i  cIm  bm 
li  ooftfri  haB»#  prae  fmg^M  whkmmt  enifa  4tfsi  fn— ^  •  pieheh  c^  ■•■ 
siano  reeteti  »ctorMsi;  cm«  cm  UIbIc  M  X.  &  Dm  i^otmm  k  Mml 
Tictoria ,  imvcIm  mmm>  a£«taü  a  ^salche  parte  Imti  e^  c  i  ftiape  taaU 
epfortio  et  eeaMw^e  eli  rviae  4epai  iaiawi. 

deo  ed  mo  lec^  dicie  Caprse  aepf«  el  iii|i— iifci  pv  aac^ara  ä  aa»- 
tagaa ,  al  coatrasta  MB  ^«afi  per  parte  aaatra  fü  kaUtaae  ■aadata  d  9 
Gio.  de  Media  ttm  3-  teti  et  aelti  canffi  «t  ceafwato  caa  aJtre  ideale  della 
Ol- S*^  4  aiidate  ad  tM  lecke  diele  TraMla  aepra  aaa  fiaMam  dicta  BrcaU.  db 
doae  eallaado  pni  baaee  alle  ptaMva  haaao  da  pasaare  et  speraao  parineste 
ad  8'  Die  cbe  ae  fcpuiiaraae  fceaert  per  eescr  Acti  Gryaeat  feste  dtaanaata 
•eoxa  arti^iaria  et  teua  eattffi.  Et  Umtht  m  Lede  «m  mdü  caadli  de 
hihiiici ,  quali  deaigaaaaaa  «airae  caa  dicti  Grftew  hafcbife  praante  talMcate 
ebe  BOB  ae  potraBae  rair  coen  fatilMwIe  ^e  bob  siaBe  hartati  et  de  kcfB 
ia  bora  aspectaaM  adaiai  de  fi  wiernii»  de  li  qaali  ae  ae  diwe  aatitia  et 
iBtaQtanMBte,  adeio  d  peeatati  ceBMaicBre  cob  fBelli  M*  CbrialiaB**  et 
Reaereado  Eboraceaae. 

Qaesti  S"  CapHaaei  dd  ererrito  per  qaaBfo  specta  ad  epai  bob  ■aarbiaa 
ftre  ogni  coea  per  eoBtefaire  Ia  fictoria,  fl  siaBie  faceBM  ■Bfbera  ad  et 
aacbe  sopra  le  föne  per  aoa  aiaarbarai  ad  ad  alesd,  aa  ia  aere  per  pia 
ladlita  de  Ia  inqireaa  earia  afcaairie  ebe  qaella  IT*  ■tann  fagfiardaawata 
da  qaello  eaato,  addocbe  Teaeado  aoao  aoccorM  ad  Fraaeeii  ^a  per  fona 
et  per  difeasioae  dd  paeee  tao  feesero  Beceaahati  riadlarn  di  Ia,  Ib  qoale 
caso  qaeeto  exerdto  potria  paasar  ia  Fraasa,  cosa  aalto  CMtibOe,  et  de 
fpraadittiBK)  detrimeato  ad  epd  iaiaBn  o  oero  saa  M^  Cbr**  sc  ddiberasse 
darai  adhito  de  diaari,  adeio  potesteiao  fare  Ia  gaenra  gaglitrda  et  resister 
ad  tatte  le  forte  de  Fraaaa,  qaaado  pur  eaÜassero  da  qaette  baade. 

Staino  secari  d  R.  S.  Paeeo  acriae  de  tatte  qaeste  cose  ad  saa  M^  et 
prefbto  R^  Eboraceaae  com!  aacbora  aoy  doae  potrete  aoa  reetareti  de  far 
ofd  opera,  adeio  cbe  ae  aegaa  qaalcbe  effetto  et  doo  siaara  derelicti  da  cbi 
aperanK)  moHo  fioore  et  adiato. 

Da  Ia  carte  Ces*  babbiaiao  Kttere  de  16  dd  passato,  le  qnale  conteagono 
motte  boae  aoae  de  Ia  dispotitioBC  della  Cee*  M**  dia  rmaa  de  conoal  iaiarici 
et  conseraatioae  aostra  ia  atato,  per  Ia  qude  oon  maBcbaHi  lar  ogni  cosa  per 
uiacere  le  pagaa,  eossi  protaette  liberaaeate  et  aperamo  aoa  niaacbariL  fit 
percbe  secoodo  li  aduisi  teaemo  per  certo  ebe  ibi  saraao  peraeaete  littere  da  li 
oratori  de  quella  M*^  Christ**  resideati  in  Ia  corte  Ces*  prefata  eonteneate  d 
mededmoy  non  se  extendaremo  piü  earieandoui  a  darne  spesso  aduiso  delle 
occorrentie  de  qoelle  bände,  et  eossi  de  qaa  noi  faremo  el  medesmo. 
Mediolad  14.  Aprile  1524. 

Frandscas  m/p. 

H.  MoroDQs  m/p. 

A.  T.  Egregio  riro  Doo.  Aagostino  Scarpiaello  orutori  nostro  dilectissimo 
in  Anglia. 

16. 

25.  Aprile  1524. 

Molto  Mag**  S'  mio. 

Dapooi  laltro  mio  haaemo  qua  aoua  del  campo  eon  littere  di  18  che  in 
Noaara  stauano  par  rinehiasi  Fraaxesi  con  pochissima  rictuaglis  di  dentro  e  per 
di  fora  non  se  gii  ne  lassaaa  andere  puncto  in  modo  che  o  pigliarano  partito  di 
tndarsene  o  moririano  di  fame  o  aeneriaoo  a  combattere  con  suo  grandiss** 


168 

distnantagio.  Li  3*  Grisoni  che  erano  Teniiti  in  Bergamaset  condueti  dal  S' 
Renzo  et  da  Raphael  da  Palazolo  visto  el  contrasto  de  la  geote  de  Yenetiaiii  et 
del  S'  Joan.  de  Medkj  sono  ritornati  adrieto  con  tanta  fuga  che  tal  giorno  h 
atato  ehe  per  quelle  atprisainie  mootagne  hano  facto  28  milia  e  perche  li 
prenoimDati  noa  li  haueano  ateso  le  promesse  li  haueuano  facti  suoi  preioni  et 
li  eonduceano  coo  loro.  Hora  che  Prancesi  brauano  per  S  o  6*  Suiceri  auentu- 
rieri  che  sooo  in  parte  giooti  a  Jurea  e  dieooo  che  contati  con  quelli  6"*  tengono 
in  Nooara  aoleiio  combatere»  li  nostri  non  si  ?oleno  mouer  del  forte  loro,  oue 
si  troaano  per  non  lassarli  iatrare  in  Nouara  et  ae  pur  haurano  tanto  ardire  ehe 
se  li  aproximano  (ano  pensiero  tagliarli  a  pece  e  lo  potrano  far  ae  aocho  reata- 
raao  fora:  dod  potrano  durare,  perche  non  hano  liauuti  deuari  ne  gli  ne  sono 
da  dargline.  Ser4  neceaaario  per  questo  che  tutU  quelli  de  Nooara  ai  perdono, 
se  pure  non  vorano  pigliare  partito. 

Tomando  el  S'  Jo.  de  Medici  de  ümpresa  di  Grisoni  ha  dato  ?n  aaalto  a 
Carrauagio,  oue  erano  200  fanti  de  li  inimici  et  intrato  per  forza  hagli  tutU 
taglati  in  peae»  poi  se  ne  venuto  a  Milano  et  acompagoato  con  lo  111""  S'  Doca 
nostro  insieme  deno  essere  andati  con  tutta  la  nobiltii  di  Milano  a  dar  lo  assalto 
a  Abiagrasso  et  expugnato  con  le  gienti  Venetiani  che  sono  oltra  Adda  se 
andarano  a  canipar  a  Lodi.  Tratanto  si  spera  che  quelli  di  Nooara  si  perdarano 
in  tutto  che  in  effecto  pocho  di  bono  gli  resta  con  loro;  hano  in  Nouara  x*  fanti, 
tra  quali  ne  sono  7*  Suiceri  e  700  lance,  de  le  quäle  certo  gli  ne  sono  200  a 
pede  e  sualixate»  mal  contjenti  e  quasi  disperati,  perche  ogni  cosa  li  ra  a 
rouerso;  li  nostri  preseno  Desana  loco  presse  Nouara  e  gli  tagliarono  a  pese 
300  fand  che  lo  gnardauano;  gli  sono  anchora  Olegio  et  Borgoraaintro  che  a 
qnest*  hora  possono  esser  presi ,  pooi  Francesi  si  ponno  impichare  che  al  caso 
suo  piü  non  c  h  rimedio.  Facta  questa  impresa  che  spero  fra  15  o  20  giomi  sari 
finita,  se  questo  exercito  sara  conducto  pagato  da  M'  di  Burbone  in  Fransa  pro- 
metto  a  Y.  S.  che  tanto  pigliara  quanto  potra  caminare  et  taoto  pio  faoilmente,  se 

J[uella  Ser**  M^  li  dara  molestia  come  se  intende  ehe  yoI  fare  di  presente, 
uro  ben  a  Y.  S.  se  lo  exercito  Cesareo  di  Spagna  staua  solamente  a  le  frontiere 
ferraato  che  a  quest*  hora  haueressimo  li  capituli  de  la  paee  et  la  carta 
biancha  in  mane  che  Franza  haueria  mandati  per  necessiti;  ben  siamo  aneho 
in  hon  termine,  sese  uol  ayutare  questo  inuictissirao  exercito;  dum  habemus 
Deos  fautores  douressimo  saper  Tsar  de  tale  fortuaa.  Y.  S.  eonforti  e  pregbt 

2uel  Ser"*  Re  a  non  lassar  perdere  vna  tal  occasione  di  victoria  et  gloria  etema 
i  S.  M*^  como  si  confida  in  quella  suprema  grandeza  et  magnanimiU  che  quelle 
sola  sarA  la  extintione  de  tutti  li  trauaglij  da  Christiani  et  a  lej  di  coro  oii 
raccomando  pregandola  ad  scriuere  qui  a  le  uolte  de  quelli  suceessi ,  driaando 
le  littere  al  S'  oratore  Anglese  col  quäle  sono  ogni  giorno. 

De  Roma  25.  Aprile  1524. 

Di  Y.  S. 

Senr**'*  II  cau.  Landriano. 

A.  T.  AI  Mag**  ms.  Augustino  Scarpinello  oratore  Ducale  S'  mio  honor^. 


(PortsetxuDg  folgt) 


100 


WIcier   Sta4tarohlf. 
T«bA.  Games i na. 

(S.  IMiBnMatt  flr  I8S6,  Nr.  14.) 
(ForiaetsaDg.) 

Wien.  Archi?.  18^7. 

Fant»  Hoch  rod  Erwirdig  Wolffoboren  <  GMirann^^  Kdlr^Mt, 
G«»e4if  tW  .  .  .  kern.  Auf  Ewr  genaden  vna  guntt  ansali(#n,  dfffftlhvn 
WviOi^ai^  TBBt  diss  fegenbvrtigea  Lanndtags  furgeballtffn ,  halfen  wir  ¥nu$ 
■itriniadrr  Wredt  vad  uioraa  der  Ku.  Mt.  vniwert  g«n«digiftli*M  Unrrn  furu*" 
tngftt  lastrvctM«  md  begern  mit  vleiss  erwegn  vnd  h«y  vnn«  hrfiifidfA«  dat  )r 
E«.  WL  bmJi  gvlegeiihaU  der  Leuflf,  so  ror  äugen ,  hoch  vnd  wol  hfi\m'Ui  hnUpit, 
das  Ir  Ko.  Mt  md  lanoden  vnd  leuten  diser  zeit,  nit  p»»«r  gaholff^M  w«<ril«*M 
Bög,  ais  4«reb  jrer  Ko.  Mt.  getrewen  vnndertbanen  afnnritg  ^hli'h  mH\0U\miji 
md  b3ff,  wie  daiui  in  jrer  Ku.  Mt  gemalter  Instruction  angir/Ogim  fitd  b#<|ff }ff«>h 
ist 

Das  TBBs  abar  anzaigt  worden.  Als  wolten  Ewr  g<*Mi4  Attfi^t^Umn  fnwit^r- 
tbuea,  so  bausgesessen  sein,  von  dem  gemainen  wocii«npb«'nMa((,  d#s|fl«i)ffb«N 
mit  b^eamng  der  anligunden  gueter,  auch  die  Jar  UeMläutt^fttf  aa«*li«««i'M,  ^uä 
wir  sollen  doeb  selb  ausgab  vber  vnns  nemen,  haben  Ewr  gcnad  SMlb«!  jMi«*f  wn« 
gen,  das  solbs  Air  khain  gleiche  purde  geacht  wardi^a  klumniift  w##«M»  «•  mn^H 
bey  TDAsem  mitborgem,  vnd  hanndwerchsleut^n,  wo  d«f,  »M^^r  0itHi$4f9$  war#M# 
kbaJBS  wegs  luerballten. 

Dazne,  wo  wir  vnns  des  vierden  tails,  wie  f  nns  dtm ,  ftm  V,wrtt  nttmt4fH  tm^k^ 
schlagen,  Tnd  von  allter  heerkhomcn,  zu  dtm  g^rmaini^n  wttfUnn  pU^ht^  fm*fi*'f 
fienngen,  vnd  Ewr  .  .  .  vnndertbanen  det,  wie  ohitUH  gt$itMA^n  nfm,  ^ufAnH  AU 
geoMiinen  Burgers  vnd  banndwercbslewt,  nit  %m%A*it%  iffAt'tmUUfn,  Ahhh  hu  muh^i 
far  vnd  für  also  sein,  vnd  sich  khains  wegs  is»rt!m  ^iifin^n,  §*mh4*tf  ^t^^h  t*tt  ^ttf 
aus  Sietten,  vnd  mSrkt  gar  in  oeden  vnd  turAtrritt'n  ki$*mf4'jt,  wt^t  fhh*  4fth  uh  Atm 
die  Bürgerlichen  gwerb  vnd  hanndtierang«  wie  oV^unnr,  r»««(  (^»f  kHSut^mn  n^mt 
vnd  die  gemainen  burgersleut  sich  dermass««  in  At*  \puttn  tu  HuilM$t  ^hA  lAhfk^H 
nit  enthalten  werden  mögen. 

Es  war  auch  yezobberurter  ansbg,  d^r^ta  wir  A^-n  f't*^fAtH  hti  i^flthH 
sollen,  vnnsers  ainfaltigen  verstanndts,  in  Al**^  %fff%*4m  hM,  ^»a^u  ftA^t  n^^fttu 
erscbiesslicb ,  vnd  wurde  E.  G.  vad  «nM  «U  d^^M«  d^^/;»«  f^x^  Am  hnt^  ^Mf 
denen  Stannden  des  heiligen  reicbs,  vnd  tftt*4^r$t  ilf,%l^hh*Ufft  Vt*t*Un  mi  n\\»iH 
für  achunpblich  vnd  vnanstraglicb  f^tateUi,  fio^^4pf  •f  mmA^n  atit-U  A*fA*tffk 
vemrsacbt  der  Kü.  Mt  vnd  vnns  6^%iwt*l^0rf  fc,,f  /^f^#^,t4*^/ 

Dem  allen  nach,  vnd  dieweil  E.  (;«  ti$A  j*'.4*^t  iM^ri^iwf*  tf^Jr^rt  At*^f  $*ti 
(wie  villeicbt  besebeen)  in  so  ZT«'*%^r  if*M*^  ^f^*f  #**jf**«^^,(s  '*k*#  Pt^fi,  phA 
boebster  generligkait  so  nit  »li^rin  Ewr»  iß.  fh4  r*(W^  */r*^*^f  tn^h  A*f  u^hh/*'** 
CristenbaJt  mit  dem  bescbwarii^b:«ti»  'H^^-r^,  tm  4  *y>i*^i*  m*  «4»f  ^MU*>h,  $tftfh 
der  mit  dem  bacbsten  zobebcrz^gea  •*;*  v,,.«  wi*  K  i*.  ^hA  v',f  f^A^f  it^f  At^m 
seiBen  beleiben  oM^g»  vmI  Anrt)^  rü%*r  %^'.t^  mv  tV,>«iip  »Art  ff,»,f,*if^h0tf  tffi  m 
groaaer  geocrfigkait  %tt%Htl^  *4«r  vi«  d«««*«  K.*.#>\>w  t^A  >Ht*A^fh  t^fA*^  U^jff 
gent  gar  vertribea  werde*. 

Aaf  das  alles  jst  VHM^r  fc^^n**!^  lUv*^>>.-«44^  V  *f^it  f/^f  />,  WhWi^H  $t^U 
vmergnics  4erseJWa  Vnrj^Mtm,  ««mi^  »mw  4^  t^^t^i^  tt,f>K*',ftt*ft  K'rHtf'U 
■issifc«  hakt  md  aht^^^vAf«   4&^%  sw/  mf  jm%  i*r  y^<\^  trffU,^44^H,  *h4 
badcMcUca  4aa  docib  tm  Iti^a*  gAf»*  'Utn  T^^ft^iv  9*4^f  ff^fh^^f  k^^h  mhh 
derv  gv  nachts  CartrafCA  iswailüy  *iv»r  •i'f  Vii%  ^fv^v^^a  |^  rAfNrff«  w^fAt^H 

m  g4<l  der  simeeÄf^^  /t»r*Ä  »ini*  gv+,^lv^  |f/vtd  ^*wf  UftihiifftM 


170 

pannherzigkhait  behuetten  welle.  Das  wellen  wir  Tnnsern  halben  aheit  geflitsea 
sein  Kuuerdienen,  Es  wirdet  auch  solhs  Ewrn  G.  sambt  der  wolfart,  so  daraws 
zuuerhofen  bey  den  StSnnden  des  heiligen  Reichs  vnd  roenigklich  zu  ewigen  lob 
und  guetem  geruech  gedeichen  und  nyoner  rergessen. 

Verrer  gnedig  herrn ,  jst  Ewrn  G.  vnuerporgen  das  weilend  (üiiser  Maxi- 
milian hochloblicher  gedechtnus,  der  Gesst  vnd  Auslennder  Steur  vnd  Ansleg,  so 
von  alter  neben  denen  StSnnden  khain  mitleidnng  tragen,  allen  vier  Stinndn  in 
gemain  allergenedigist  zuegelassen.  Aber  allain  Ewm  G.  von  denen  dreyenStann- 
den  sich  derselben  anslag  vnoderstannden,  dieselben  eingenomen,  vnd  vnns  vnn- 
sern  vierdten  taill  dauon  bisheer,  nicht  geraicht  noch  gegeben  liaben,  Tnd  darauf 
vnnser  sonnder  vleissig  bitten  mit  gnaden  daran  zusein,  das  vnns  derselb  vnnser 
gepnrennder  vierder  tail  zuegestellt,  bezallt,  vnd  nit  lennger  vorgehallten  werde 
das  wellen  wir  abermals  geflissen  willig  vnd  gern  verdienen. 

Der  von  Stetten  vnd  Markten  des  Erzherzogthumbs  Osterreich  mnder  der 
Enns  Gesannttn  yezo  alhie  zu  Wienn  auf  dem  Lanndtag  Letare  versamblt  Anno 
etc.  im  xxvjj. 

Die  von  Stetten  von  wegen  des  Lanndtags.  i!2»  November.  28. 

Wien.  Archiv  1!^1528.  Der  von  Stetn  beschwarde  das  die  drey  Stannd  sy 
abzusonndem  vnndersteen.  An  die  Ku.  M. 

Dnrchleuchtigister  Grbsmechtiger  Konig  Genedigister  Herr,  auf  eur  Kn. 
Mi  Instruction  vnd  Werbung  denen  vier  Stannden  der  Lanndschafft  an  nSchst- 
uorschinen  Enchtag  vormittag  furgehallten ,  sein  wir  von  stundan  nach  mittag  in 
dem  Lanndbawss  erschinen ,  auf  mainung  allda  neben  ermelten  dreyen  Stannden 
daruon  zuratslagen  vnd  zusliessn,  wie  dann  vormals  in  dergleichen  Sachen 
beseheen  vnd  von  allter  herkomen  ist,  wir  haben  auch  an  gesstem  vor  dem  frue- 
mall  zu  furdrung  der  Sachen  vnnser  bewilligung.  Nemlich  das  wir  neben  gedach- 
ten dreyen  Stannden  den  vierdten  tail  wie  vormals  beseheen  mitleiden  wolteo. 
Inen  denen  dreyen  Stannden  schriffllich  angezaigt.  Aber  sy  vnns  on  all  anntwort 
hanngen  lassen,  vnd  von  ainer  Stund  zu  der  anndern  tegt,  biss  an  heut  nach  acht 
vm,  do  haben  sy  vnns  anzaigen  lassen ,  wir  sollen  vnnser  sach  bey  eur  R9.  Mt 
suechen  wie  wir  wissen  darauss  wir  nit  annderst  versteen  khonnden  dann  das  nun 
die  stund  voneinander  gesonndert  sein  sollen,  des  wir  vüs  dann  kainswegs  ver- 
sehen beten.  Angesehen  das  wir  vormals  ye  vnd  ye  neben  jnen  gleich  burd 
zutragen  veHiolffen  vnnser  ansleg  albeg  bezallt  vnd  jnen  zu  solher  absonndning 
kainerlay  vrsach  geben  haben  vnd  zusorgen  solh  zertrennung  werde  nichts  guets 
geperen  mogen^  wie  dann  eur  Ro.  Mt.  aus  derselben  hohen  verstannd  paser  zuer- 
wegen  wissen.  Aber  wie  dem  so  sein  wir  noch  vrputig  obbemelt  vnnser  bewilli- 
gunff  als  die  gehorsamen  vnndertenigist  zuuolziehen  das  wir  aber  in  angezaigt 
eur  Kti.  Mt  beger  bewilligen  sollen  khonnden  wir  in  warhait  wie  wir  die  sach 
fiir  vnns  nemen  nit  befinden  das  es  zuerschwingen  vermoglich  wSr  aus  nachuol- 
genden  vrsachen.  Erstlich  wo  ainemyeden  burger  sein  guet  betewert,  vnd  geschazt 
wurde,  auch  von  ndten  dargegen  aines  yeden  schuld  gleicher  weyss  zuraitten 
vnd  aufzuheben ,  vnd  dardurch  geoffenwart,  das  sich  man iger  sambt  weih  vnd 
khindern  allain  mit  trawen  vnd  glauben  ernert,  vnd  seines  aigen  guts  gar  mihtg(?) 
befunden,  deshalb  er  furter  nit  allain  solhes  glauben  vnd  trawen  entsetzt  md  kain 
hilir  thon  khonntte,  sonnder  auch  sambt  weih  vnd  khindern  gar  in  den  grund  ver- 
dorben vnd  furter  das  Land  meiden  muesste. 

So  ist  vnuerporgen  das  die  bürgerlichen  gwerb  vnd  hannttiemng  denen 
bürgern  in  Stetten  vnd  Markten  merers  tails  entzogen ,  vnd  in  der  Auslennder 
hennd  komen  sein,  werden  auch  etwouil  auf  den  Lannd  geuebt  vnd  dardurch  Stet 
md  Marckt  ir  bürgerlichen  narung  vast  gar  entsezt. 

Item  maniger  vnd  der  mcrer  tail,  hat  ain  zeither  in  denen  ungeraten  Jaren 
nit  allain  das,  so  er  vormals  erobert,  oder  von  seinen  elltem  ererbt,  in  die  wem- 
giirten  verpawt,  sonnder  auch  Burckhrecht  vnd  annder  zynnss  auf  sich  geno- 
men  vnd  sieh  also  sambt  weih  vnd  kindern  nit  mit  klainer  beshwarung  vnnder- 


iftRta.  Dame  was  oawfttail»  ^«4  ter'inr^wj  'hsr  1^  iii  i^c^aJI  >tiv4  Vr«.**^^< 
ni€ge5lMUMfett>  wie  sir  jneft  «iiirek  S*  H^tuf^^tipm  ««r^d^  #«sv'^h>if:K  ««h-«^^ 
4es^letekn  nä  was  viiiH^  Tilnwal    f»rt7«^fH.  $tei6»<v!^^x  )l»#«t^f•i  w<*<*v 

M  f  ■ciusriia^  v«4  •■■■  atttw  er»»fl*jm  itW^x*  iJM«m«ma.  Jmi  ^^  tciMifA\^« 
fcarpwsckiil  4m  nfiusff  ss  ks«li  wW  n>{if«c4l  <Har  Iivk  Ht  ^H^^mm^v  Kn^^ 
Bit  lagaJfB  Meh  iiihiwiJis  ist.  Jwffcfrfc  4k^  i*i»w4  yli»iit%<  ««t^f^\ik«Mi<Ct^ 
wir.  SnaiJir  W9  41»  Barvcrwisil  vW  iiw»tf  fiir  »aJksr  ^uimmI  >ihw^  ^^«^ 
»•nea  b«sekwfrt  war^ew,  ■aiiiiitf  m  wariAil  4te  aM^^r  l«il  11«%%*  ^«mü  IM 
verfamfca^  nek  saaM  wÄ  wmd  kimitr  aws  4t Ma  Sl#tl«a  »»«^IktMiw  ^<hl  )(^%^^ 


lidi  waidca,    ait  saail  laaüa  Tarfcaaajga  seia«    «a^  ai*a^|t^Nr  ft1^k  f^l  i||«^ 


rwh  «iaea  tpot  gcWa  Mtwea»  was  aUkI  ranlerWa«  hmI  f^r^*4«i^9 

md  Marekt  solka  geptria,  was  aMradi  rmi  mttthtM^  antH  »«Jli#«  tMf  Ku<  Mt 

mm  derteIb«B  CiaiM^at  Tad  »aasekafll  Maf^a  ward»»  miutm  #Mr  Ku.  Ml^  »«4M 


Wie  far  baselhrtrfieii  aach  wir,  das  df^r  httf|rer«fh«fl  ffu^U^f  «)mv^« 
aiiss  fMe£bt,  rmd  so  lM>cb  rerstewart  werden  Mllen.  ao  dorli  «n  die  i^HHdeVM 
SUand  der  Ltaads«fcaffl  roa  iretn  remilSgen,  gtr  vi)  wenlKer  hWti  h^«Mi  ul« 
Tnd  wie  gar  Tagieieh  mHleiden  iwischen  mnaer  getrngen  wurde,  HmI«««»  eur 
Ka.  Ht  tbermals  laenregea,  Tnd  Nemlich  ist  nie  erhArl.  dm  Hey  oMf  K(l*  Ml 
ToreOtera  denen  lobKehen  Forsten  von  Österreich  tin  8tiiimd  (\ir  den  iiiMi(l««r«^ 
dermassen  erlideht  md  besehwirt  worden,  sonnder  slb«K  In  gielctient  tuM*- 
leiden  gehaDten  sein. 

Vnd  naehdem  wir  mns  allzeit,  als  die  gohorsnmen  vnndertlionen  ififlit«)* 
ten,  auch  ia  gotwill,  tnnderst  von  vnns  nit  erhflrt  wordoii  «ol,  j«l  «iMi»(«r 
mndertenigist  hoehvieyssigist  bitten,  eur  Ku.  Mt.  wellen  anlh  viiiiühr  vhMdHr- 
tenigist  gehorsam,  dessgleicben  obbemrt  vnnter  vnuf^rinAKPfi  ahf^ll,  v^rdMiiinKi 
erd^ong  der  Stet  md  Marekt  erlitten  brunnit,  vilfaMiK  aiiitfsl) ,  Vii)(tiMUM 
jar,  vnd  enziebnng  der  Bürgerlichen  narung,  mit  gnadefi  \i0t\»unv\ktin,  vnfMMMl 
rierdten  teil  des  wir  vnns  n^^ben  den  anndem  dr«)y«n  Hii^muivu,  winwul  <^lit>r 
mnser  vermögen,  als  obsteet  vnndertenlgitt  bewifligt,  genedlKUi  HiiM*iittaM  vimI 
vnns  wider  die  anndem  StSnnd  so  hoch  nlt  beichwan^n,  sonnder  In  ylMlKltMMl 
mitleiden,  wie  von  allter  beleiben  lassen,  angesehen  das  w\f  sii«*  smwM^m 
vrsachen,  md  beschwSrden,  mit  angezeigtem  ^i^rAtttn  inU,  nU  k)s)n  l^wrdf'H, 
md  warlieh  mar  als  in  mnserm  rermAgea  auf  mns  n^inttn  da«  ¥f»Uttii  #lr 
in  aller  mndertenigester  gehorsam  rnd  willigen  dief»«l|/«rrkall  I#)Im4  ¥h/i  tfiml« 
nraerdienen,  allzeit  geflissen  sein,  fmi§  eur  Ki.  Mi,  aU  vnmtffm  >  .  t  Ra^rw 
mnderteatgitt  beaelhead 

E.  Ko.  Mt 

Dar  wmmm  Stete  vad  MnrUe«  d«e  tftkt^rft/^igikttm  O^^^rff^uU  ^m^fp  4*»P 
Terardat  vad  gCMsit  yez  im  4itm  htmmhtn  M##1'M|  i$il^i4  im  W*^hH  f*f 


«aa  f<«4i  r«a*lM  x^  ff««^*#e  »«^  1^444  «^^  lU«  y 
iraa^  •• 'Mrt*^4x*s  4*»»fX4«f /-»  Ä^*'/v^-c^  r^/»»#  ir^rf4^^> 
*»^»i»iUn  »a«6'->^  ysiiM  '^'itt^4  ''♦»♦i  ^v#*  i^./^^i^ 


172 

Tod  denselben  grossen  schaden  in  mer  weg  suegefnegt  hat,  md  demselben 
souil  möglich  vnd  an  vnns  gewesen  auch  yedesnuüs  die  Leueff  md  gelegen- 
halt  erleiden  wellen  widerstfinnd  vnd  gegenweer  gethan.  Aber  solch«  ist  nit 
dermassen  wie  es  wol  die  notturffl  het  eroordert  erschiesslieh  noch  geoueg- 
sam  gewest,  ?nd  Tnnser  getrew  Erblannd  des  schaden  von  Turkhen  nit  ennt- 
fliehen  mugen,  vnd  wiewol  guttlich  zugedennkben  das  der  Turkh  in  seinem 
dergleichen  furnemen  vnd  Kriegsvebungen  sonnderlich  auf  souil  treffenüeh 
erlanngt  Syg  vnd  erobert  besexungen  vnd  fleckhen,  furter  auch  nit  fejru 
werdy  vnnser  Kunigreich  vnd  Erblannd  ansugreiffen  vnd  die- 
selben noch  weitter  xubeschedigen  vnndersteen  So  ist  doch 
sölichs  yezo  vil  mer  gewis  aus  dem,  Das  er  sich  nun  etlieh 
xeit  zu  Wasser  vnd  Lannd  auf  das  sterckhist  gerusst  vnd  suge- 
rieht  hat»  vnd  das  vnns  auch  genuegsam  glaubwirdig  Khund- 
schafft  in  mer  weg  zuekhumen  vnd  angelanngt  sein,  das  erauf 
negst  khumenndt  sumer  zeyt  vnd  villeicht  frueer  als  annder 
jar  seinen  zug  herauss  auf  vnnser  Kunigreich  hungern  Erb 
vnd  annder  Lanndt  nemen  vnd  in  massen  wieuor  gegen  den- 
selben gewelltiglich  zuhanndlen  vnnderfahen  werde»  dardurch 
vnnser  getrewen  Lannden  noch  merer  schad  vnd  durch  solch  tSglich  angriff 
vnd  einfaal  wiewol  einziger  weis,  doch  zu  lesst  enntlichs  verderben  darauf 
steet  vnd  demnach  gennzlichen  von  nötten  ist  sich  in  etwas  Tapher  gegen- 
weer zu  schikhen  die  wier  auch,  yedoch  nach  dem  vnnser  Camer  vermugen 
zu  solchem  vil  zu  dain,  mit  Romischer  Kaiserlicher  Maiestat  etc.  vnnsers 
lieben  Bruedern  vnd  genedigen  herm,  des  heiligen  Reichs  vnd  sonnderer 
Cristenlichen  fursten  vnd  potentsten  hilf  die  wir  vnns  zuerlanngen  getröste 
Auch  mit  vnnser  Khunigreicb  furstenthumb  vnd  sonnderlich  vnnser  Erblannd 
getrew  dartbuen  mit  gnad  des  Almechtigen  furzunemen  enntslossen,  vnd  der- 
halb  in  denselben  vnnsem  Erblannden  LanndtSg  zuhallten  genediglich  bedacht 
vnd  notturffdg  angeseheui  darauf  auch  ainen  Lanndtag  in  vnnser  Erz- 
herzogthumb  Österreich  vnnder  der  Enns  auf  den  achten  tag 
des  Monets  Nouembris  in  vnnser  Stat  Wienn  angesezt  vnd 
bestimbt,  Beuelcben  demnach  euch  allen  vnd  yeglichen  in  sonnderhait 
hiemit  ernnstlich  vnd  welien  das  jr  die  von  prelatn  vnd  Adl  in  aigner  per- 
sonen,  vnd  jr  die  von  stettn  vnd  marckhten  durch  Ewr  Volmechtig  gwallt- 
haber  on  hindersich  bringen,  auf  selben  angesezten  Lanndtag  den  bestimbten 
Achten  tag  Nouembris  gewissliehen  erscheinen,  vnd  zu  abennds  in  der  her- 
werg  ankhomen  vnd  kheios  wegs  aussn  beleiben,  vnd  wir  darumben  an  anndem 
vnnsern  treffenlichen  vorhaben  vnd  hanndlungen,  nit  verhindert  werden.  Das 
wellen  wir  vnns  in  ansehen  vnd  bedeonkhung  das  die  sach  so  gross  trefflich 
vnd  wichtig,  auch  vnns  vnd  Euch  auf  das  bögst  belanngen  vnd  aus  allerlay 
vrsachen  so  dazuemal  etwas  zu  lanng  zuerzelen,  Aber  von  vnnsem  Coroissarten 
so  wir  darzue  furgenomen  auf  den  obbestimbten  Lanndtag  Airzobringen  vnd 
zuoememen  werden,  wol  und  nach  allen  notturfften  zubewegen  sein,  zu  Ew 
allen  vnd  veden  in  sonnderhait  als  gehorsamen  vnd  getrwen  vnnderthanen 
vngezweiffelt  versehen  vnd  verlassen.  Dann  welher  oder  welch  aussenbeleiben 
vnd  nicht  zu  rechter  zeyt  ankhomen  noch  erscheinen,  gegen  denselben  wurden 
wir  es  nit  wenig  misfallen  tragen,  daruer  sich  ain  yglicber  wisse  zuuerhuetten 
Wir  beten  aucn  Eur  yedem  gern  in  sonnderhait  geschriben  vnd  zu  solchem 
Lanndtag  eruordert.  Aber  die  zeit  vnd  Verzug  het  des  khains  wegs  erleiden 
kbonnen.  Wellten  wir  Euch  gnediger  mainung  nit  verhallten  vnd  jr  thnet  daran 
samennt  vnd  sonnderlich  vnnsem  ernnstlichen  willen  vnd  mainung.  Geben  in 
vnnser  Stat  wienn  am  sibenzehennden  tag  des  monets  Oetobris  Anno  etc.  im 
Acht  und  zwainzigisten  vnnser  Reiche  im  anndern 

Ferdinandns. 

Beraardus  Episcopus 

Ad  mandatum  aar. 


173 

Wien.  ArchiT.  1(^1528.  Der  vee  Stetes  tb^  Serkt*  kew!?:  rus^ 
gegen  einer  Unndteliaft  indes  lenndter  Xart-i;  291 

Hoch  md  Enrirdig  Wolgcbem 
tend  berr,   Enr  gneden  haben  levebfiefc 
mnsers  gnädigsten  berm  beger  so«!  f« 
Keby  dann  eo  manigen  »eb  bawas  bef  ind  fiter 
bednebt  wurde,  was  einer  sebnldig  ed 
w&r,  muesste  in  warbait  der  n^rer  laä 
Tmb  ain  spot  gebeo »  .  .  •  des  wirea  ai 
knrswOlen  in  eyl  fnnderlasscn,  dieweil 
niscb  Teind  der  Tnrekh  der  Kn.  Mt  md 

md  Tasst  xuesezt  rnd  sieb  gcpnren,  Wil  ir  Kn.  Mt-  mu,  iLirf 
Sein  wir  pntig  neben  e«m  gnaden  dum  vi«rdUn  tau  aMtntMäea»  wm  4amm  *»• 
allter  berkbomen  ist,  jn  Tnnderteniger  fcitfiig  ir  fcnu  Ät  w«r«en  «a  i«m  rmm 
gnedigst  annemen  rnd  Tnns  also  wie  ven  allt«r  In  gi«^«lb«r  pvd  Uy  «wm  «nod 
beleiben  lassen,  das  wellen  wir  jn  rnndeftanigiater  ^tämmam  i— irfnana  Mt^xt 
geflissen  sein. 


V.  ^Historiseher  Atlas.^ 

Sta^tü  des  linüUIt«rs. 

Bischdflich-Chiensee'sebes  urbar  a«9  iet  I^krt 

1484— 14»S. 

Papier-Codei  des  IT.  labrbnwlerts  in  Onort  iOt  BUtt«r. 

(r«rt«inag,> 

Vemierekbt  die  sebent  im  Glenn  se  Gaepnr  f  nüngsr  lanb#. 
Kern  drew  Idics  zn  lengaw  drülai 


Item  ain  leben  an  marohem  dnttail 

Item  ain  leben  zn  Waldeefcb  drülai 

hem  ain  leben  zn  prannt  drittnil 

Item  am  leben  zn  sljtrfcsiiag  dirittad 

Hem  ain  leben  zn  Hiderkofi^  drittml  sebent. 

Item  ain  leben  obreicbkfdl  drittml  zebenC 

Item  ain  leben  niderreiebkendl  dritiail  sebenC 

Item  ain  leben  sn  stanOmeb  drittafl  zebcnt 

Item  am  leben  zn  kendl  drtttni  aebent. 

Item  zwei  leben  zn  lewtfeldem  drittnü 

Idem  ain  leben  zn  lencbMeid  drittafl 

(ToL  8«.) 

hem  fier  leben  zn  Sterrem  drittnil  tebenl. 
Item  ain  leben  zn  Gdren  drittail  aebent 
Item  fnnf  leben  zn  basennw  drittnil  zebent. 
Hem  ain  leben  zn  oberrewt  dnttail  sebenL 
Item  ain  leben  zn  aiderrewt  drittaü  zebent 


1 


174 


lUm  ain  leben  xu  pewnt  driiUil  tebeni. 

Item  drew  lehen  zu  kumpffeichtn  drittail  sehen t 

Item  drew  leben  zu  ramern  drittail  zebent. 

Item  ain  lehen  tu  oberhartarn  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  zu  rapoltern  drittail  zehent. 

Hern  ain  lehen  zu  pucbl  drittail  zehent. 

hem  am  lehen  zu  wisern  drittail  zehent. 

Item  ain  zu  lehen  binttermafs  drittail  zehent. 

Item  ain  leben  zu  Yodermais  drittail  zehent. 

Item  ain  lehen  zu  puchegkh  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  zu  Gerstreytt  drittail  zehent. 

Item  zwai  lehen  zu  Schwartzacb  drittail  zehent. 

Item  ain  leben  zu  haid  drittail  zehent 

Hem  ain  leben  zu  Elmaw  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  zu  mitteregfih  drittail  zehent. 

Hem  ain  lehen  zu  pempach  drittail  zehent. 

Item  ain  lehen  zu  Wallehen  drittail  zehent 

Item  ain  leben  genant  im  mays  drittail  zehent. 

Item  ain  lehen  zu  hintterhag  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  in  dem  Rewt  drittail  zehent 

Item  ain  hof  zu  Salpach  drittail  zehent 

Item  zwai  leben  zu  Raunach  drittail  zehent 

Item  ain  leben  auf  kuenpicbl  drittail  zehent. 

Item  ain  lehen  zu  ott  drittail  zehent 

Item  vier  lehen  zu  Turrsajpach  drittail  zehent 

Item  dreier  guetter  zu  rawhenslain  drittail  zehent. 

Item  ain  lehen  gelegn  im  Toder  glenn  genant  rewt  drittail  zehent. 

Item  zwai  lehen  genant  zu  Grueb  drittail  zehent 

Jtem  drew  lehen  zu  Gurrnnell  drittail  zehent 

Item  zwai  guetter  zu  hobenwart  drittail  zehent. 

Item  zwai  leben  am  aign  drittail  aehent. 

Item  vier  leben  i^  yf^lsperg  drittail  zehent. 

Item  zwai  leben  zu  zindeckb  drittail  zehent. 

Item  ain  leben  zu  oherrewt  dritiaU  zehent. 

Item  ain  lehen  genant  der  palfen  drittail  zehent. 

Item  ain  lehen  in  der  Aw  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  auf  dem  palfen  drittail  zehent 

Item  ain  leben  zu  Streitperg  drittail  zehent. 

Item  zway  lehen  zu  pubel  drittail  zehent 

Item  drew  guetter  zu  Rotnpaeh  drittail  zehent 

Item  ain  leben  zu  Romperg  drittail  zehent. 

Item  zwai  leben  zu  Rackenstain  drittail  zehent. 

Item  zwai  guetter  zu  Yiltzmoaen  drittail  zeheni. 

Item  ain  leben  zu  Astpaeb  drfttail  zehent 

Item  vier  lehen  auf  dem  altnperg  drittail  sefaent 

Item  vier  lehen  zu  Viehhöfen  drittail  zehent 

Item  ain  leben  zu  lamplegkh  ahm  pramit  drittail  zehent 

Item  zwai  lehen  auf  prannt  drittail  zehent 

Item  ain  hof  zu  farsehof  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  zu  Schemerlehen  drittail  aeheot 

Item  ain  lehen  genant  der  pubel  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  zu  Mawracb  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  zu  Gadnstet  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  genant  lehen  drittail  zehfnt 

Item  ain  leben  auf  dem  perg  drittail  zehent 

Item  ain  lehen  zu  Ratznstain  drittail  zehent 

Item  ain  leben  zu  puechach  drittail  zehent 


17S 

ttain  «in  leben  ku  Geygaperg  drittail  lebent 

Item  iwtti  lebeo  lu  Hntta  im  ledernspaeb  driUail  zebent 

Item  ein  leben  in  NewnhairseD  drittail  zebent. 

Item  iwai  leben  xu  bintterleuttn  drittail  sebent. 

(Fol.  87.) 

Item  xway  leben  zq  raroem  drittail  zebent 
Item  zwav  leben  zn  kneprennten  drittail  zebent 
Item  ain  leben  za  plaickhen  drfttail  zebent. 
Item  drew  leben  zu  ganfem  drittail  zebent 
Item  ain  leben  an  kleannger  drittail  zebent 
Item  ain  leben  zu  kuepubel  drittail  zebent 
Item  ain  leben  zu  bocbslaipfn  drittail  zebent. 
Item  ain  leben  zu  sebalberm  drittail  zebent 
Item  ain  leben  zu  oxnpaeb  drittail  zebent 
Item  ain  leben  zu  baydebn  drittail  zebent 
Item  ain  leben  au  krewtaerleben  dritftai  zebent 
Item  ain  leben  Scbuesserieben  im  oxnpaeb  drittail  zebent 
Item  ain  leben  genant  die  taxn  drittail  lebent 
Item  ain  leben  komrewt  drittail  zebent. 
Item  ain  leben  an  der  Tann  drittail  zebent 
It^n  ain  leben  zu  Neideckb  drittail  zebent 
Item  ain  leben  zu  Rosngarten  drittail  zebent. 
Item  ain  leben  genant  das  antigllehen  drittail  aebeot 
Item  ain  leben  zu  Rosseckb  drittail  zebent 
Item  ain  leben  im  puecbacb  zu  lednspacb  drittail  zebent. 
Item  ain  leben  daneben  im  taxacb  drittail  zebent 
Item  ain  leben  zu  peuebstain  drittail  zebent 
Item  ain  leben  zu  kurtzegkb  drittail  zebent 
Item  ain  leben  zu  Taderaw  drittail  zebent 
Item  ain  leben  zu  Tomlrewt  drittail  zebent 
Item  ain  leben  zu  Turling  drittail  zebent. 

Item  drev  leben  zu  Egkb  drittail  zebent         Summa   der  leben  in   Gleni 

aol.  156. 

Vermerekbt  die  zebent  bewser  so  zu  dem  gut  htntterwald  gesambt  werden. 

Item  zu  Ocbsnrind  am  hintterperg  gantzen  zebent. 

Item  ain  leben  genant  aufstain  ob  aufbaw&an  gantzen  zebent. 

Item  ain  leben  zu  horlarn  bei  aufbawsen  gantzen  zebent 

Item  ain  leben  auf  der  böhett  ob  aufbawsen  zwaitail  zebent. 

Item  ain  leben  der  gerlstain  zwaitail  oder  gantzen  zebent 

Item  der  zebent  zu  bof  md  Gerlanng  in  der  pfarr  Saluelden  baben  die 
Ramseyder  (mit  anderer  Sebrift)  ad  placitum  domini  iuxta  eomm  literas  domino 
Episeopo  Ludwico  traditas. 

Ist  ietz  wider  bey  dem  Stift  ynd  wiert  vom  ricario  zu  Saluelden  gefengt  vnd 
treaeben  aueb  auf  des  beren  beuelh  verkaufft  gibt  man  dem  vicari  für  alle  seine 
Mneb  4  Gulden. 

Gebort  fünf  zu  daf  ampt  viscboren. 

(Fd.  88.) 

Vermerekbt  die  zebentbewser  im  Arabt  Sttielfelden  dem  Stifl  Cbiemse  zuge« 
borig,  md  ist  allentbalbs  drittail  zebent  nid  zu  Trbargerecbtikait  verlassen  wie 

bemacb  volgt. 

Infrascripte  decime  sunt  Colonis  ad  firmam  locate,  quo  melior  fieret 
eondicio  Ecclesie  Cbiamensis  iiuUa  c  reairam  ex.  de  iocaio:  nam  iste  decime 


176 


antea  ioxta  vrboriiini  antiquom  fuerunt  dvimtaxftt  concesse  pro  atmob  flor. 
dacat.  21  et  flor.  R.  21.  Nune  atttem  importaot  annaatim  vltra  floreti.  R.  95. 

Magna  rxor  Von    erat  in  Rrainberg  pfarr  au  Holerspadi   bey    allen 

Nicolai  pawrn-  Hewsern. 

feint  In  Stulfelder  pfarr  zu  lutzeldorf  bey  allen  Hevsero  (aus- 

gestrichen). 

Item  Sechs  guter  daselbs  zu  lutzeldorf 

das  gut  in  der  Mandlitz. 

Auf  dem  Gnicker. 

Im  pach. 

Hueber  zu  Lutzeldorf. 

Leytten  ob  Lutzeldorf. 

Auf  dem  Afeld. 


dient  denar.  libr.  9,  Lamp.  2. 


Die  hernach  geschriben  Zehenthews.  sein  gelegen  in  Stulfelder  pfarr. 

1.  Zehent  am  Rotmtnsperg  zu  puteriehen. 

Gibeniklehen. 

Reichensperg. 

Aufm  Hermanstain.  )  dient  denar.  libr.  3,  denar.  60,  Lamp.  2. 

Am  hof. 

Rewtt  ob  yttendorf. 


Cristan-Mayr. 


Michael  Stdberl. 


(Fol.  89.) 


2.  Zehent  zu  Mayrlehen  am  Rotmansperg. 

Grainsraufft. 

Pfaffenrewt 

riertl  ob  Rotmansperg.        \  dient  denar.  libr.  2,  Lamp.  1. 

Rysen. 

Stadl. 

3.  Zehent  zu  mosen  zway  guter. 

Am  Tunstain. 

Pam  ob  Yttendorf. 

Rayn. 

bald  Lennperg. 

Schaflflach. 

Arich. 

HoKztretn. 


Ambrosy  Tnderstai- 
ner. 


dient  denar. 
Lamp.  2. 


libr.  3, 


4.  Zehent  zu  mnterstain. 

Mospurg. 

Poltenlehen  in  der  polsen. 

Drew  guter  in  der  polsen. 

Aufm  puhel  in  der  polsen. 

Pergman  ob  Lengdorf. 

Stemdlgrueb. 

Drew  guter  zu  Hopfhaim. 

Grundtpuhel. 

Teberspach  zway  guter. 

(FortMUuag  folgt.) 


dient  denar.   libr.  4» 
Lamp.  2. 


Am  4cr  k,  k.  H*f^  ui4  StMUir«ek«r«i  b«  WU«. 


•^  1«         JyOTIZEXBLATT-  ik58 


AiAk  nr  Inie  MwnkyKhar  iMchkktifMilM. 


kiscriidm  Akaifflue  im  Wissttschafleii  in  WieiL 


L  «Litentvr.*  MomimeoU  Zoliersttn« 


) 

Die  BfUikayug  des  Sleplna  tos  S1»H  erfolfU  4ttrcli  Buririrf»'*^!  Julinuu  || 

iOn^mml  im  k.  k.  Hms-  nd  SUaU-Arckiv  m  H  im.) 

Ab  demse&ea  Ts^.  28.  J«w   1344,   fcvftbrU  tttttinsriiif  ^oituuu  lt.  »4»m 
T|r  4iSB  EcMlxef  4er  aadeni  UfilfU  H«rm»Bii  vou  Wulfgc^mUrr  lu«  «««hui 

dir    kaWa*)    die    Gsade.  d«M   iiu    KuJI«   4l«*r    KriMif wy iM««|f 
vea  Sökaea,  aneh   die  Töebter  Mine   U^Im*«  «»i'tMM»  ikUiiiM*««    Ou  4u^ 
•c^rift    Wisat:    »Bvnraf  Johau  belefant  di«   T<»4«liU*r   <U»    »uii  WuiltM»«^ 
der!-  —  M<Mwmcala  ZeHerum  Bd.  Ul.  S.  121,  JVr.  I.X&JU    (OmK'm«)  mi  k  i 
Hm».  ^  Stttt»-AreliiT  %m  Witn.) 

Am  14.  J«li  124S,  ni  PeehJmra.  getUiM  Bwruur^f  AJht^^^^Ui  #v4i  Mu*^, 
ber^  aU  Lebeasberr,  dass  Ritter  PeraoJt  v«o  l'i^ivv»  £uii«'  •^tt'  Ij^U^^u,  ^^^^ 
Derf  ^eveBsaedel  ao  der  Zeja«*  mit  Zu$t^H^r  (ur  di««  MA«'Ut^  J^«»«*«  >«t|,fA* 
(tos  siebstea  Weibaaebteo  an)  rerMlM  ^^uad  ««»fii^iu«««',''  •  •  if<>4«4«Hiim<^ 
ZeUemsa  Bd.  m,  S.  133,  Nr.  CUiJV.  Üa»  On^tu^  tm  hMutgi    ih^** »».{^^y 


Aneb  die  Urkoade  vom  27.  Juli  134^,  «i  Pii«#iim  i»u«K**i«'H<,   »WiJi«,  4^^ 
Herres   Heniugeber  naeb  Saebtes    v<*rtr «*»•«*«,   §i*'itQri  u¥»it  0»i^$tit^^ 
Nielat  ron  Kyaw  (Kaya,   bei  HardtM-i,   tw   Ki^*^  i$    U    U    *'</  «..u«^ 
bekasatea  adel^ea  Gesebleebtet)  trfiirt  ^m  l^r^ff^t*^  ^<*it»i^it  m  Au*ul/«.ig 
aetn  lediges  freies  Eigen,  die  Veste  Gaaadvrf  mit  /Mr«<l*w  t^  IM^^  ^uf  it^ 
TerKeb  sie  ibm  »ze  reeätem  erblebiw''  wM»»f  ^^^rt^U  m*^tu*^    t*«U  ^tt4  ^\^^ 
wiUea->  Gnaodorf,  jetzt  Owimi^rf,  m  dmr  lM'ftM«Ai4it.  I(«^m  i     U    H  ,  Uk^U 
aber  Gaaodorf  im  kdoigl.  siebsiaebe«  Amt  b^tuu.  %»»1a«'  llvi»^«*«'«^«  i^lUi^^ 
Bd.  III,  S.  191,  Nr.  CCXVI.  A«a  d«m  ,^At4«M»fi«li4Mfi^  d«*«  /l^4^«riK#i*f«UM*«  n^«,^, 
berg. 

Den  rasebeo  Weeksel  des  BesHcdotm*  irWd«  mhu  vUa*  //wt^M  ^m  l^^^i^it 
aus  einer  mögliebst  roflstfindi^iM  lU^Ur  vv«  |>^«iW^i«'|«i«  4m*4  ^  v4m»4mm^  m 
Lebensferpftndtmgen  ersebea«  leider  bat**«  »»^  »<üfL;.>Ui»#iiir*»*y  w^**^^*  4¥**h 
Zafall  erbaltea,  die  am  so  eifrifer  g*«*iuM**'H  ir«^4t*«  «vti«^«,  «rw'i  #iA  v^  ^«^v^ 
aacb  geneaJogiscb-bistorisebe  KvtijE««  z«r  4d*Uf««i^i#/*t<»  M^^^.t^iu«^,  ^^ 
insbesondere  im  Lande  «atar  der  lUiaa  i*v«i>  s^  ««^iü^^iZ/A-i«  ^h*^h»fi 
dastebt 

Am  17.  Mlrs  1359  «Ulift  Bmtir^  A^^^^iä  ««  •V'wC*««  W'  ^^^*4*«A^m 
in    des    Dietrieb    ren   Hyktm^^f$   %'»>fyt'0*A¥Uf   ««m^«    f^^fi^t»    f^tt 
Woikersdorf  („ Woliker»iarf'>  Er  in«  a^j^  4«.«*^iv«  ^4Mr  4^M^  ^^^^  WiSi^f 
pf«m^e  als  Satx  gafebf  swiaar  VifUne  4^  ^f^^*u  l^ttM^^^*^  7^^W 


178 

des  sei.  Rudolph  von  LiechtensUin,  «an  irr  Morgennb*'.  —  MonumenU  ZoUerma 
Bd.  m,  S.  352,  Nr.  CCCCV.  Das  Original  (leider  fehlt  das  Siegel)  in 
herrsehaftlichen  Archive  in  Gscli wandt 

An  demselben  Tage  (17.  Mfirz  1359)  willigt  Burggraf  Albreebt  »i  Nürn- 
berg auch  in  des  Stephan  von  Hohenberg  Verpfändung  seines  Yiertels 
von  Wolkersdorf. 

Als  Satz  für  seine  Schwiegertochter  („Snur**)  Frau  Margareth,  Tochter 
Herrn  „Weycharts  von  Winkel",  für  700  Pfund  Pfenninge  »an  irer  morgeDgab*. 
Monumenta  Zollerana  Bd.  Hl,  S.  353,  Nr.  CCCCVI.  Original  zu  Gschweudt, 
Siegel  abgerissen. 

Die  Urkunde,  zu  Nürnberg  ara  12.  December  1360  ausgestellt,  vermöge 
welcher  Burggraf  Albrecht  zu  Nfimberg  dem  Heinrich  von  Pernsfain  gemein- 
schaftlich  mit  seiner  ehelichen  Wirthin  Frau  Gertrud,  Tochter  des  Herrn 
Hermann  von  Wolfkersdorf,  jene  Lehen  verleiht,  welche  letztere  früher  allein 
inne  hatte  und  dem  Burggrafen  aufsandte,  hat  die  fehlerhafte  Aufschrift: 
»Burggraf  A*  belehnt  Gertrud  von  Bernstein,  geborne  von  Wolkersdorf.**  — 
MonumenU  Zollerana  Bd.  IH,  S.  399,  Nr.  CCCCLIX.  Das  Original ,  mit  anhfin- 
gendem  Secretsiegel  des  Burggrafen,  im  k.  k.  Haus-  und  Staatsarchive  zu  Wien. 

Möchte  doch  ein  österreichischer  oder  preussischer  Geschichtsforscher  den 
interessanten  ja  wichtigen  Gegenstand  einer  Geschichte  und  Statistik 
der  burggrfi flieh  nürnbergischen  (spSter  sogenannten  branden- 
burgischen) Lehen  in  Österreich  zum  Gegenstand  einer  gründlichen  und 
möglichst  vollständigen  Monographie  machen,  freilich  eine  ziemlich  mühsame 
Arbeit! 

Manglaube  aber  ja  nicht,  dass  diese  geschichtliehe  Arbeit  von  unter- 
geordnetem Interesse  sei.  —  Zur  Geschichte  der  allmfihlichen  Entwickelung 
der  Landeshoheit  der  österreichischen  Landesfiirsten  ist  eine  solche  jeden- 
falls unentbehrlich.  —  Man  denke  sich  nur  das  Yerhältniss,  im  13.,  14.,  15.  ja 
auch  im  16.  und  17.  Jahrhunderte,  eines  fremden  Reichsfürsten  gegen  die 
österreichischen  Landesherrn!  Kann  man  noch  zweifeln,  dass  Friedrich  der 
Schöne»  als  er  um  jeden  Preis  römisch-deutsches  Reichsoberhaupt  werden 
wollte,  durchaus  nicht  blos  von  leidenschaftlichem  Ehrgeiz  getrieben  war. — 
Der  Landesfürst  in  Österreich  war  bis  ins  sechzehnte  Jahrhundert  gegen  seinen 
einheimischen  Adel ,  wie  gegen  die  fremden  Reichsfürsten ,  welche  in  Österreich 
Besitzungen  hatten,  durchaus  nicht  so  gestellt,  dass  man  ihn  als  Herrn 
betrachten  konnte ,  wenn  er  nicht  zugleich  römisch-deutscher  Kaiser  oder  König 
war. 


Die  Monumenta  Zollerana  geben  uns  aber  noch  mehrere  andere  Urkunden, 
welche  nicht  Lehenverhältnisse  betreffen,  sondern  persönliche,  zum  Theil 
sehr  wichtige  Verbindungen  beleuchten.  —  Wir  wollen  auch  diese  Notizen 
herausheben. 

Am  10.  September  1315,  im  Felde  bei  „Yessingen  auf  der  Wroch"  erklSren 
Friedrich  römischer  König  und  Leopold  Herzog  von  Österreich^  dass  sie  Graf 
Eberharden  von  Wirtemberg  380  Mark  Silber  schulden ,  sie  setzen  ihm  dafür  als 
Bürgen,  neben  andern  Grafen  und  Edlen  auch  die  Grafen  »Friedrich  von 
Zollaren  von  Schalsburg**  und  Friedrich  von  Zollem  den  Ostertag.  —  Monumenta 
ZoUerana  Bd.  I,  S.  129,  Nr.  CCLXL  (Schon  früher  bei  Senckenberg,  sei. 
Juris  11,  273  und  ff^ 

Der  letztere y  Graf  Friedrich  von  Zolr,  genannt  Ostertag,  erklSrt  am 
18.  October  1323  zu  Diessenhoven  einen  Eid  geschworen  zu  haben,  dem  Herzog 
Leopold  von  Österreich  und  allen  seinen  Brüdern  (König  Friedrich  ist 
nicht  ausdrücklich  genannt)  zu  helfen  und  zu  dienen  mit  seiner  Burg  zu  Zolr, 
mit  seiner  Stadt  Hechingen  und  mit  aller  seiner  Macht  im  Lande  lu  Ross 


179 

uBd  ZU  Fussy  ausser  Lundes  zu  Ross  während  des  ganzen  Krieges  gegen  Herzog 
Ladwig  ron  Baiem  (Friedrichs  Gegner)  bis  zu  Ende  desselben.  Es  ward  ihm  ffir 
diesen  Dienst  die  Summe  von  400  Mark  Silber  yersprochen  und  yerbärgt. 
MoDamenta  ZoUerana  Bd.  1,  S.  138,  Nr.  CCLXXI.  (Das  Original ,  von  dem  das 
Siegel  abgerissen  ist»  liegt  im  k.  k.  Haus-  und  Staatsarchive  zu  Wien.) 

Auf  der  andern  Seite  war  aber  die  frfinkische  Linie  des  Hauses  Zollem 
dem  Kdnig  Ludwig  ergeben,  die  österreichischen  Herzoge  hatten  somit  ihren 
Feind  mitten  im  Lande. 

Die  Monumenta  Zollerana  fuhren  zwei  Urkunden  an,  welche  zwar  schon 
früher  bekannt  waren,  aus  denen  die  innigste  Verbindung  des  Burggrafen 
Friedrieh  ?on  Nfirnberg  mit  Kdnig  Ludwig  herrorgeht 

Am  10.  JSnner  1325  erkiSrt  König  Ludwig  im  Lager  vor  Burgau,  dem 
Burggrafen  Friedrich  von  Nfirnberg  5560  Pfimd  Heller  schuldig  zu  sein  als 
Ersatz  för  den  Schaden ,  den  er  im  Kriege  gegen  Herzog  Friedrich  von  Öster- 
reich genonmien  habe.  Er  verweist  ihn  desshiüb  auf  die  Summe,  welche  der 
österreichische  (in  der  Sehlacht  bei  MOhldorf  am  22.  September  1322  gefangene) 
Edle  Dietrich  der  Pilichdorfer  ffir  seine  Freilassung  zu  entrichten  habe 
und  verspricht  ihm,  das  Abgfingige  zu  vervoll stfindigen.  Monumenta  Zollerana 
Bd.  H,  S.  389,  Nr.  DXCVH.  (Aus  Oefele,  SS.  rer.  Boic.  II,  148.) 

Dieser  Dietrich  der  Pilichdorfer,  Marschall  in  Österreich,  ist  österreichischer- 
seits  80  wie  Graf  Berthold  von  Henneberg  bairischerseits  beauftragt,  zwischen 
König  Ludwig  und  Herzog  Friedrich  von  Österreich  mit  seinen  Brfidem  zu 
unterhandeln  und  was  sie  und  nebst  ihnen  der  Bischof  von  Passau  und  der 
Burggraf  von  Nfirnberg  aussprechen,  soll  von  beiden  Seiten  gehalten 
und  ausgeführt  werden.  Zu  Trausnicht  am  13.  Mfirz  1325.  —  Monumenta 
ZoUerana  Bd.  0,  S.  390,  Nr.  DXCIX.  rPrfiher  vollsUndig  bei:  Kurz,  Österreich 
unter  Friedrich  dem  Schönen.  S.  484  ff.)  Vgl.  Regesta  Boica  von  Freyberg. 
Yol.  VI,  190,  unter  dem  26.  Februar  1326,  was  aber  ein  Fehler  ist  und 
13.  Mfirz  1325  heissen  soll,  wird  der  Entwurf  zu  einer  solchen  Ausgleichung 
angeführt,  der  eben  bei  Kurz  abgedruckt  ist. 

Von  dieser  fr  finkischen  Linie  (Burggrafen  zu  Nfirnberg),  welche  ffir 
Österreich  um  ihres  Besitzthums  willen  ohne  Zweifel  die  wichtigere  ist,  werden 
im  dritten  Bande  der  Monumenta  Zollerana  mehrere  Urkunden  und  urkund- 
liche Notizen  angeführt;  so  vagt  am  3.  Mfirz  1333  Friedrich  der  Tallucher, 
Burger  zu  Innsbruck,  die  Burggrafen  zu  Nfirnberg  von  aller  Schuld  los 
und  ledig:  „daz  wir  uns  ruffen  gewert  sein  alles  des  geltz,  des  uns  unser 
„lieher  genaediger  Herre,  der  Hochgebom  Graff  Fridrich  der  Purchgraf  se 
jyNurenherch ,  dem  got  genaedich  sey,  und  unser  junger  Herre  Graf  Johannes, 
jysein  sun,  ie  schuldich  sint  gewesen  hintz  auf  disen  blutigen  taeh,  es  sey 
„von  der  Laystung  wegen,  die  man  ze  uns  von  iren  wegen 
„hat  getan  mangiu  Zeit  her  (?  woffir?)  oder  von  gelihen  pheningen, 
„oder  von  zerung,  die  si  oder  ir  diener  ze  uns  (im  Gasthause)  habent  getan 
„oder  von  weihen  Sachen  daz  sey  gewesen."  —  Monumenta  Zollerana  Bd.  III, 
S.  8,  Nr.  IX. 

Auch  zu  Wien  hatten  Kauileute  oder  Wirthe  (?)  Forderungen  an  die 
Burggrafen,  welche  hfiufig  hin  und  her  zu  reisen  hatten;  so  qoittirt  am 
1.  Juni  1334  der  Wiener  Bfirger,  Paul  von  Nfirnberg,  f)Qr  sich  und  seine 
Gattin  Chrutina  den  Burggrafen  Johann  U.  zu  Nfirnberg  fiber  eine  Schuld  von 
249  Gulden,  worfiber  sie  eine  Handveste  besassen.  Monumenta  Zollerana 
Bd.  III,  S.  17,  Nr.  XVIIL 

Grösseres  Interesse  haben  sechs  Urkunden  aus  den  Jahren  1344  bis  1359, 
welche  die  Hausgeschichte  der  Burggrafen  vorzfiglich  betreffen,  aber  auch 
zu  den  Austriacis  zu  rechnen  sind. 

Zwei  Urkunden,  beide  vom  26.  September  1344,  geben  uns  einen  Einblick 
in  die  VerhSltnisse  der  Borggrafen  von  Nfirnberg  sowohl  wie  des  Hochstiftes 
Regensburg  und  seiner  Besitzungen  in  Österreich;  leider  sind  es  vereinzelte 
Stficke,  welche  auf  Anderes  noch  Wichtigeres  hindeuten. 

10» 


180 

In  der  ersten  setzt  Bischof  Friedrich  vob  Regeasburg  seine  Bröder,  die 
Burggrafen  Johann  und  Albreeht  von  Nürnberg,  in  den  zeitweiligen  Besiti 
(Pfandschtft)  der  dem  Hochstifle  Regensburg  angehdrigen  Vesten  Hauseck 
und  Haus  (Kreis  0.  W.  W.)  und  alles  desse  n»  was  sonst  das  Hockstift 
Regensburg  in  Österreich  besitzt  (?),  damit  sie  ihn  frei  machen 
durch  Vorschüsse  von  Schulden  an  Juden  und  Christen. 

Bekanntlich  war  Bischof  Friedrich  f  dem  der  Sitz  von  zwei  Rivalen  streitig 
gemacht  wurde,  gegen  die  er  sich  aber  dureh  die  Gunst  des  Papstes  behauptete, 
der  schlechteste  Wirth ,  der  sein  Hochstift  an  den  Rand  des  Abgrundes  brachte 
in  den  24  Jahren  seiner  Verwaltung. 

Statt  die  Regulirung  seiaer  (und  de^  Uochstiftes)  Angelegenheiten  einem 
Mitglied  seines  Capitels  zu  übertragen,  zog  er  es  vor,  seinen  leiblichen 
Brüdern  eine  so  auffallende  Gewalt  emzurSumen,  wie  folgende :  »Nach  anserm 
lytode  sol  unser  Gotshaus ,  noch  anders  nieman  von  unsers  Gotshanses  wegen, 
„mit  den  obgeschriben  vesten,  noch  mit  dem,  das  wir  und  unser  Gotshaus  se 
„Osterich  haben,  nichts  ze  schaffen  haben,  die  weil  man  si  von  unsem  brudem 
„und  iren  Erben  umb  Hauptgut  und  allen  schaden  genczlich  nicht  erlost  hat*  — 
Das  Einzige,  was  daran  ennnert,  dass  das  Hochstift  das  Eigenthum  dieser 
Güter  besitze,  ist  die  Bedingung,  dass  im  Falle  seines  Todes  dasselbe  die 
Brüder  oder  ihre  Erben  mahnen  könne  an  Rechnungsablegung  (nach  2  Monaten) 
zu  Regensburg,  wo  sie  beweisen  sollen  „was  in  die  obgeschriben  veste,  mit 
„dem  das  si  darzu  von  uns  und  unserm  Gotshaus  innehaben,  sten  (?  der  Text 
„scheint  verstümmelt  zu  sein)  und  waz  si  darauff  dennoch  haben.** — Monumenta 
Zollerana  Bd.  HI,  S.  126,  Nr.  CXXIX. 

Die  zweite  Urkunde,  ebenfalls  vom  26.  September  1344,  ist  ein  Compro- 
miss  des  Bischofs  Friedrich  von  Regensburg,  der  im  Falle,  dass  er  bis  nächste 
Ostern  nicht  in  den  wirklichen  Besitz  des  Bisthums  Regensburg  (oder  eines 
andern  Bisthums!)  gekommen  wfire,  in  Gemeinschaft  mjt  seinen  Brüdern  den 
Burg^grafen  Johann  und  Albrecht  von  Brandenburg  nach  Österreich  (person- 
lich oder  durch  Bevollmächtigte)  kommen  soll,  um  ihre  wechselseitigen  Ansprache 
durch  Herzog  Albrecht  ausgleichen  zu  lassen.  Wahrscheinlich  wurde  in  dieser 
Angelegenheit  desshalb  der  Herzog  von  Österreich  zum  Schiedsrichter  gewählt, 
weil  eben  seine  Gunst  und  Einwilligung  nöthig  war,  die  regensburgischen 
Besitzungen  in  Österreich  an  die  Brüder  zeitweilig  abzutreten.  Im  Falle  des 
Abgangs  des  Herzogs  Albrecht  werden  Graf  Heinrich  von  Henneberg  (Schwager 
der  Burggrafen)  oder  Bischof  Otto  ron  WUrzburg  die  Sache  auszugleichen 
haben.  Monumenta  Zollerana  Bd.  Ul,  S.  128,  Nr.  <^XX  (geht  eigentlich  der 
früheren  vor).  —  Beide  Stücke  sind  im  Originale  in  dem  königL  bainschen 
Reichsarchive  aufbewahrt 

Aus  eben  demselben  Archive  bringen  die  Monumenta  Zollerana  (Bd.  III, 
S.  297,  Nr.  CCCLII)  eine  interessante  Urkunde  vom  27.  Jänner  1356,  worin  der 
vierte  Bruder  der  oben  (1344)  erwähnten  drei  Burggrafen .  Bischof  B  e  r  t  h  o  I  d 
von  Bichstätt  eine  Ausgleichung  vermittelt  zwischen  Herzog  AI  brecht 
von  Österreich  einerseits  und  den  beiden  Grafen  Albrecht  von  Werdenberg 
(Vater  und  Sohn)  dann  der  Gattin  des  Sohnes  Frau  A  gnes  (Burggräfin  von 
Nürnberg,  Schwester  der  4  Brüder)  und  seinen  Brüdern  den  Burggrafen  Johann 
und  Albrecht  andererseits.  —  Die  Grafen  von  Werdenberg  werden  mit  ihren 
Helfern  vom  Herzog  Albrecht  von  Österreich  wieder  zu  Gnaden  aufgenommen, 
das  ihnen  Abgenommene  („Heiligperg,  der  Vorhof**)  zurückgegeben  und  die 
Gefangenen  freigelassen. 

(Schlass  folgt) 


181 


II.  ^Österreichische  Geschichtsquellen. ^ 

Mittbeilungen  aus  der  diplomatischen  Correspondens  der 
letzten    Hersoge    ?on    Mailand,    ?on  Professor  Joseph    Möller 

in  Paria. 

(S.  NotueakUU  fAr  1857,  Nr.  1—4.) 
(FortaetiuDg.) 

17. 

27.  Aprile  1524. 

Dux  Mediolani  etc. 

Egregie  dilect**  noster.  Hebbimo  eii  dui  giomi  le  vostre  del  3  dil  pre- 
sente »  per  le   quäle  hauende  cognosciuto  la   resposta  ad  yoi  facta  dal  R'* 

Eboracense ^) 

anehora  che  non  sia  seguito  lo  effecto»  non  di  meno  non  possemo  se  non 
ringratiare  sua  S.  R"*  de  la  affectione  in  porta  et  ancho  de  la  beneuolentia 
ni  pare  promettere  de  la  prefata  M^  et  si  sforaaremo  etiam  secundo  il  consiÜo 
di  sua  S'*'  R"*  al  prouedersi  da  nui  stessi,  como  habbiamo  facto  sino  ad  qui  et 
faeemo  anehora  di  presente  adiutati  da  questi  nostri  fidelissimi  Milaaesi  ehe 
yltra  le  altre  subuentione  ni  hanno  fatto  in  questa  si  longua  guerra  non 
guardando  a  tanti  damni  per  loro  patiti  anehora  de  presente,  se  sono  exhibiti 
de  subuenime  dela  summa  de  cinquanta  millia  scuti,  de  quali  bench^  sari 
quasi  impossibile  yalersi  de  tutti  per  la  impotentia  de  molti  >  pur  se  sforaaremo 
eauame  piu  sia  possibile,  tanto  che  speramo  condure  questa  guerra  ad  bono 
fine  et  presto. 

Bene  adiutaria  molto  se  Francesi  sentessino  noui  moti  in  quelle  bände 
di  Picardia  et  confine  de  Anglesi  et  di  Fiandra,  perche  non  solo  qua  non 
potria  Teoire  soccorso»  ma  questi  anehora  se  frangeriano  de  animo  non 
restandoli  speranza  di  potere  hauerne  ne  degente  et  male  de  dinari,  si  che 
in  quello  posseti  adiutare  perche  se  metta  in  exequutione  quelle  de  che  in 
dicte  Tostre  ci  date  optima  speransa  et  si  possono  rendere  eerti  quelli  Ser** 
Re  et  R**  Cardinale  che  dal  canto  de  la  Ces*  M^  non  gli  debbia  manchare 
adiutto,  poiche  sua  M*^  tanto  ha  fatto  dal  canto  di  la  et  di  qua,  et  ancho 
prouedendo  nouamente  per  le  cose   de  Italia  como  per  littere  de.  xvj   del 

Sassato  ci  seriue  Ms.  Thomaso  del  Mayno  hauere  prouisto  la  Ces*  M**  nouamente 
e  fare  remettere  de  Spagna  qua  cento  millia  Ducati  per  adiutare  le  cose  de 
Italia  y  le  quäle  hauende  bono  exito ,  como  speramo ,  credemo  non  si  debbia 
differire  a  tradocere  questo  exercito  victorioso  et  bene  instructo  de  tutte  le  cose 
ezpediente  in  Franza  et  debbia  fare  tale  proficto  che  sara  apto  ad  facilitare 
presto  la  impresa  di  quello  Ser**  Re,  se  non  Tordi  manchare  de  far  la  guerra, 
como  di  sua  M*^  se  spera> 

Ad  questi  giomi  fue  expedito  del  N.  S.  il  R'*  Archiepiscopo  Capuano  al  Re 
Francese  sopra  il  negotio  de  tractare  pace  o  tregua  et  pur  quello  intendemo 
hauendoli  quello  Re  dati  alchuni  capituli  che  dimandaua  gli  fossero  concessi, 
esso  Capuano  se  parti  con  pocha  speranza  di  reportare  pace  ne  forsi  ancho 


*)  Bio«  Zeil«  in  Chlfern,  deren  Erklirnng  lich  nicht  rorgefonden. 


182 

tregua  parendogli  le  richeste  depso  Re  moUo  difficile  da  douersi  aeceptare  öm 
li  altri  Principi  poi  se  jpartite  per  andare  da  la  Cea'  M^  da  doue  ancho  doaea 
poi  uenire  ad  qacllo  Ser"*  Re :  eredemo  che  in  qaella  corte  ni  sarano  renuti 
aduisi  et  dal  R^  Ms.  Melchion  facilmente  ne  hauerete  notitia  pur  ancho  noy  di 
quello  intenderemo  ye  ne  daremo  aduiso. 

Vna  cosa  non  taceremo  che  si  pocho  potranno  stare  in  qneste  pratiche 
che  ogni  condusione  si  haneri  ad  fare  sarft  cum  piü  honore  de  la  Ces*  M*^  et 
snoi  colligati,  perchi  eredemo  che  pocho  habbiamo  ad  poter  dnrare  essendo 
reducti  afli  termini,  qnali  intenderete  per  la  alligata»  done  ni  narraremo  tutto 
il  seguito  doppo  le  nostre  de  xj  et  quelle  che  poi  dui  giorni  w\  scripsemo 
col  correro  expedito  per  il  R'*  Ms.  Riccardo  Pacceo ,  quäle  stete  qua  cum  noi 
dui  giorni  ben  risto  et  accarezato,  como  merita  lamore  gli  portamo  la  soa 
rirtü  et  grado  tene  da  quello  Ser**  Re  et  poi  parti  per  ?enire  in  quelle 
bände. 

Perseueramo  pur  in  scriuere  le  alligate  alla  prefata  M*^  et  al  R**  Ebora- 
eense  essendo  aduisati  del  desiderio  tengooo  de  nostre  littere;  et  hauendo 
inteso  quanto  vengano  yani  romori  et  falsi  aduisi  da  altri  loci  in  quella  corte 
et  ve  mandiamo  copia  depse  littere  adci6  vediati  quello  contengono  et  possiaU 

goi  parlare  in  conformita  et  doue  sar&  expedienti ,  cossi  darete  le  alligate  ad 
'*  Ms.  Melchion  et  le  sue  al  R'*  Ms.  Ricardo  con  li  quali  .  .  .  tamente 
comunicarete  li  aduisi  prcgandoli  ad  instare  per  il  comune  beneficio  et  ancho  il 
nostro  particulare,  adeio  quella  M*^  faccia  la  guerra  senza  perdere  tempo  et 
si  yaglia  de  la  opportunitä,  quäle  hora  speramo  sia  optima.  Ne  altro  occorre. 

Mediolani  die  zzrg  Aprilis  MDXXiiij. 

Franciscus  m/jp. 

H.  Moronos  m/p. 

A.  T.  Egregio  D.  Augustino  Scarpinello  apud  Ser**"  Angliae  etc.  regem 
nuntio  nostro  dilectissimo. 

18. 

27.  Aprile  1524. 

Copia  litterarum  III"*  D.  Dueis    Mediolani  Ser**  Regi  Angliae 

dat.  Mediolani  die  27.  Aprilia  1524. 

Ex  litteris,  quas  ad  M*  Y.  sub  die  xj  Aprilis  missi  ac  etiam  ex  bis,  quas 
postea  R'**  D.  Ricardus  orator  suus »  cum  biduum  apud  me  moratus  fiiisset ,  ad 
illam  dedit,  quid  ad  eam  diem  giestum  contra  gallos  fuisset«  intelligere  potuit 
Reliquum  est»  rt  inde  secuta  his  meis  nunc  eidem  signißcem. 

Rhetii  quos  Grisones  rocant  cum  ex  Bellano  in  agrum  Bergomatem  descen* 
dissent  obuiamque  sibi  cum  nostris  Yenetorum  copias  preter  spem  reperissent 
triduom  ibidem  morati  cum  ab  his,  qui  Laudensem  cinitatem  adhuc  tenent  non 
equi,  non  pedites  aut  tormenta  in  auxilium  mitterentur  preeeptumque  haberent 
a  suis,  qui  domi  erant,  rt  redirent  cum  omnibus  copijs  ad  proprias  aedes 
reuersi  sunt,  quarelll.  Joannes  Medices,  qui  cum  nostris  copiis  trans  Abduam 
erat,  carauagium  oppidum  aggressus,  quod  ab  hostibus  tenebatur,  duarum 
horarum  spatio  ui  cepit  circiterque  centum  ex  eis  interfecit.  Cum  Abbiatum 
autem  in  ripa  Ticini  adhuc  in  hostium  potestate  esset,  quod  aducibus,  qui 
exercitui  presunt,  magni  momenti  habebatur,  ad  illud  capiendum  quam  primum 
Joannem  Medicem  accedere  cum  his,  quas  habebat  copiis  iussi,  quod  sentiens 
Mediolanensis  populus ,  rt  mihi  semper  se  exhibuit  promptissimum ,  ita  supra 
millia  peditum  delectorum  tHo  absque  stipendio  in  subsidium  missit,  egoque  ne 
eomuni  beneficio  deessem  magna  nobilium  caterua  stipatus  accessi  et  cum  ab 
aurora  xxiij  mensis  Aprilis  ad  horam  xviij  tormentis  muros  oppidi  qnati  iussissem 
primo  aggressus  mei  oppidum  inuadentes  illud  ri  ceperunt.  Capto  intus  hostium 
duce  et  ex  eis  circiter  ducentum  occisis,  pluribus  captts  nonuUis  etiam  qui  in 


183 

aree»  que  postea  deditionem  fecit ,  erant  seruatis  suique  hoc  felici  sqccessu 
MediolaDam  reaersus  intellexi  prope  eodem  tempore  Carauagij  arcem,  que 
restabat,  Venetis,  qui  eara  aggressuri  erant  pactione  se  reddidisse. 

Hec  citra  Ticinura  et  ab  ijs,  que  pro  defensione  ciuitatis  Mediolanensis 
dimisse  erant  >  copijs  giesta  sant.  Interea  Eluetij,  qui  pro  salute  populorum 
suonim  cum  Gallis  in  rrbe  Nouarie  militantium  ad  numerum  quinque  millium 
descendebant ,  Eporediam  cinitatem  in  Pedemontana  regione  applicauerunt 
cumque  ibi  circiter  sex  dies  morati  essent  tercentum  catapbractos,  qui  sub  duce 
LongeuUle  e  Gallia  venturi  erant,  expectantes  ad  xxv.  diera  Eluetij  in  Nouaria 
obsessiy  qui  tarn  propter  multorum  suis  fugam,  tum  ob  pestem,  que  iampridem 
eas  in  exercitu  inuaserat  numerum  quinque  miiJium  non  excedebant  ex  ea  rrbe 
axire  decreuerunt  cum  bis,  qui  Eporediam  venerant  se  coniuncturi,  quod  sentiens 
exercitus  noster  oppidum  interiacens  occupauit  cum  vtraque  Eluetorum  manu 
certaturus,  si  in  aciem  prodijssent;  sed  pluuie,  que  per  eosdem  dies  fuerunt 
cum  flnuium  Sicidam,  qui  medius  erat,  auxissent  ita  ut  coniunctio  hostibua 
impossibilis  foret,  in  Nouaria  Eluetij  cum  Gallis  remanserunt,  ubi,  ut  audio, 
inopia  rictns  et  etiam  pecuni^  non  diu  moraturi  sunt  atque  ita  huic  longo  bello 
com  Gallorum  in  Italia  excidio  breui  finem  impositurum  iri  spero  presertim  cum 
memorati  Rbetij  suos  ad  me  nuper  misserunt  nuntios ,  qui  se  ab  omni  iniuria 
aduersus  ine  et  exercitum  Sanct"*  Lighe  iemperaturos  promissenint,  quos 
liberaliter  et  benigne  acceptos,  vt  decuit,  domum  ire  dimisi.  Hec  sunt,  que  ad 
huDC  diem  gesta  fuere,  rt  particularius  ab  Egregio  Augustino  Scarpinello,  meo 
istic  nuntio  M*"  Yra  audiet,  cui  fidem  habeat  etiam  atque  etiam  rogo.  Superest 
vt  eandem  Maiest'*"  Yram.  obsecrem,  quando  nulla  melior  occasio,  yt  arbitror 
unquam  euentura  est  bellum  aduersus  comunem  hostem  gerere  incipiat,  de  quo 
minime  dubitandum  est,  quum  et  ob  penuriam  rei  pecuniarie  et  armorum 
paucitatem  ac  animorum  iampridem  fractionem  breui  rictoria  deportatura  sit, 
presertim  cum  sperem  bunc  victorem  Ces'^  M"'  et  S**  Lighe  exercitum  Alpea 
transiturum  magnamque  opem  allaturum ,  quo  celeriter  communis  bostis  a  M** 
Y^  opprimatnr^  quam  diu  et  feliciter  cupio  ralere  et  cui  me  bumillim« 
commendo. 

19. 

27.  Aprile  1524. 

Copia    Htterarum   III"'  Ducis  Mediolani  ad  R**  Eboracensem 

Mediolani  27.  Aprilis  1524. 

Rektum  nobis  aliquando  fuit  Ser*"*  et  Potent""*  illum  Regem,  R*"*  et 
ni*^  D.  V'**  ualde  cupere  que  bic  gerantur  quam  aepissime  intelligere» 
quare  ne  tarn  honesto  desiderio  desimus»  que  ab  ultimis  nostris  citra  euene- 
rint,  Regie  M*'  scripsimua  et  cum  ea  non  ignoremus  R"^"  D.  V**"  lecturam,  tum 
ab  egregio  D.  Scarpinello  intellectura  cui  fidem  adbibeat  rogamus,  superfluum 

ßutauimus  eadem  retexere;  nibilominua  testatam  uolumus  bis  nostram  erga 
"**  D.  V**  obseruantiam  et  optimam  uoluntatem»  quam  iterum  atque  iterum 
rogamus»  ?t  tum  pro  Ser"*  Regis  gloria,  tum  pro  comuni  omnium  utilitate 
apud  eundem  pro  sua  auotoritate  insistere  uelit,  quo  amplius  ad  geren- 
dum  contra  comunem  bestem  bellum  non  retardetur^  atque  fac  uia  non 
nos  taotum  sibi  deditissimoa»  sed  plerosque  Cbristianos  principea  Re?"*  D. 
y.  sibi  deuinciety  cui  nos  etiam  atque  etiam  commendamua. 

20. 
4.  Maggio  1524.  . 

Dux  Mediolani  etc. 

Egregie  dilectisaime  noster.  Le  yostre   de  13  et  17  dil  paaaato  ni  sono 
State  gratissime  maxime  cognoscendo  le  arte  de  inimici  in  mandare  il  .   .   .    . 
nulla  hauere  operato ,  ne  retardato  lo  animo  di  quclla  M^  contra  ii  commune 


184 

inimieo»  qaile  qvanto  sia  facile  ad  opprimere  como  speramo,  facilmente  se 
po  iudicare  per  quelio  e  oeeorao  doppo  le  nostre  Tltima  de  27 ,  qaale  n 
babbiamo  mandate,   i]  ebe  ri  explicarerao  con  queste. 

Doppo  lo  bauere  ]i  noatri  guadagnato  li  sette  peci  de  artellaria  grossi  et 
bruaati  li  sei  carri  di  monitione,  amazati  alcuni  Suiceri  et  prese  due  insegne 
di  gentedarme  Franeeae  secundo  vi  aduisassemo  per  la  copia  era  ioclasa  dela 
littera  del  commissario  nostro  ne  lo  exercito,  immici  tornandosi  con  quellt 
Suieeri  ti  erano  yenati  in  soecorso  de  luurea  a  ditta  ?olta  furono  da  lo  exercito 
de  la  Ser**  Legba  segoitati,  bencbe  epsi  non  intermettendo  tempo  alchuno  in 
retirarai  et  laasiando  a  dreto  molti  impedimenti ,  i  carriaggi  et  rictuaglie  fassen« 
sempre  in  auantagio  de  qualcbe  roiglia  lonUni  da  li  nostri,  ma  essendogli  ft 
molto  namero  de  canalli  legieri  et  ancbo  de  fanti  sbandati  alla  coda  fureno 
constretti  in  vno  loco  tra  Yercelli  et  laorea ,  doue  era  boscbo  et  forte  de  »to 
et  de  fossi  fare  alto  et  iui  fermatesi  dentro  el  boscbo  se  vinte  bon  nuraero  de 
Suiceri  et  uscendo  fori  con  fiero  animo  comenciarono  a  cacciare  et  spingere 
alcuni  fanti  sbandati  et  li  seguitauano,  quali  in  poco  termino  raccolti  per  d  S' 
Marcbese  de  Pescara»  cbe  li  ueneua  presso  et  instaurata  la  scaramuza  cominci- 
arono  a  spingere  un  altra  rolta  inimici  et  fu  ferito  de  vno  arcbabuso  Spaguolo 
Mons'  de  Baiard,  capitaneo  de  gente  darme  Francese  et  per  la  experientia  et 
grado  ^cilmente  de  primi  in  quelio  suo  exercito,  quäle  sentendossi  ferito  a  morte 
si  rese  pregione  al  prefato  S'  Marcbese  et  la  note  sequente  morite.  II  medesimo 
grtomo  fu  ferito  lo  Admiraglio  capo  de  la  armata,  di  scbiopo  nel  braxo  stancbo 
et  p^r  quelle  intendemo  gli  sono  stati  cauati  xj  pezi  dosso  et  non  sta  senza 
periculo  de  morire  di  spasimo.  Fu  anche  il  di  medesmo  ne  la  scaramuza,  con 
quäle  sempre  furono  accompagnati ,  Mons' Yandenes ,  parimente  cap*  de  gente 
darme,  di  acbioppo  in  Yna  spalla  ferito  tal  cbe  lo  exercito  inimico  cbe  alli  30  se 
redusse  in  luurea  h  rimaso  senza  capo  alcuno  cbe  possi  gouemare  essende  morto 
et  feriti  li  predieti  et  amalato  grauemente  Mona'  de  Momoransi ,  quäle  i  Marc- 
schiallo  di  Franza  et  ancbo  ferito  per  quelio  ni  h  scripto,  il  cap*  generale  de 
tutti  li  Suiceri  sono  ne  lo  exercito  et  per  quelio  ni  scriueno  li  nostri  pare 
cbe  tengono  per  fermo  cbe  Francesi  babbiano  ad  roltarse  a  Turino  per 
tornare  m  Franza  et  Suiceri  da  luurea  verso  casa  loro  et  tenemo  certa  la 
yictoria  essende  stata  questa  partita  del  exercito  inimico  con  tanto  damno 
loro  et  perdita  de  artellaria»  munitione,  victuaglie»  carriagij  et  altre  robbe 
cbe  piü  non  doueaseno  bauere  lassiato  a  dreto  se  baueaaeno  facta  et  peraa 
la  giomata, 

Con  questi  prosperi  successi  non  h  da  dubitare  cbe  omnino  lo  exercito 
Francese  non  si  dissolua  et  cbe  lo  exercito  Ces*  et  nostro  di  qua  non  pasai 
li  monti,  maxime  con  la  persona  del  S' Duca  de  Burbono,  quale  certo,  come 
^  stata  fhictuosa  in  tutta  questa  impresa,  cossi  in  questi  Ultimi  giomi  cbe 
inimici  sono  reducti  a  questa  extremiÜ,  h  stata  di  grandissimo  adiutto:  et  e 
da  far  opera  da  tutti  quelli  cbe  desiderano  il  stabilimento  de  la  Cbnstlana 
Republica  quale  non  pu6  essere  bene  fermata  senza  la  oppressione  del  comune 
inimico  cbe  se  adiutti  ditta  impresa  et  nuy,  bencbe  siamo  tanto  exbausti, 
como  ogniuno  pu6  pensare  per  si  longa  guerra ,  niente  di  meno  non  siamo  per 
niancbare  di  fare  per  la  parte  nostra  quelio  adiutto  di  gente  et  spesa  ni  sari 
possibile,  percbe  se  faccia  la  impresa  gagliardamente  contra  Franza  per  la 
?ia  de  li  monti  di  qua  secundo  anzi  il  suo  partire  dissemo  al  R'*  Pacceo. 
Non  dubbitamo  ancbe  cbe  quella  M*^  cedendo  li  terroini ,  in  cbe  epso  inimico 
se  troua  consumpto  de  dinari  et  de  gente  non  solo  non  facci  dal  caoto  suo  di 
Fiandra  etPicardia,  como  gii  speramo  debbia  essere  in  procincto,  ma  ancbe 
non  ^diuti  ad  questa  impresa  et  ad  sostenere  questo  exercito  cbe  di  qua 
bauer4  ad  paasare  li  monti  et  in  breue  como  speramo»  del  quale  et  per  la 
experientia  bormai  ba  di  frustare  et  superare  lo  inimico  et  per  li  boni  suoi 
portamenti  di  qua  non  h  da  sperare  se  non  boni  progressi  di  la:  il  cbe  tanto 
piu  roluntieri  et  animosamente  deue  fare  quelle  Ser**  Re,  quanto  cbe  la  Ces' 
M*^  non  mancba  dal  canto  suo  in  far  tanta   spesa   como  ha  fat(o   et  fa  per 


ISS 

«Ito  dcroto,  p»  1  foäfe  hbIm  aniHB^  ka      i    1  li  immr.  «t 

« ^^jisiMe  äi  Spagu*   «"»   iiniihi—  per  ^m»  liten    ^tr  m>:  ane 

4i  A]H^e  p«re  hm^  recepot*  el  aaciio  per  tsrnserL  m  yi  i  ■■  ^  invftt»  S^ 
Doca  de  Burt— ,  4^  qoic  per  «mot  fwlio  ftc  sab»  «diBto  per  ht 
tieae  et  riel^die  vssie  evtlo  ii  «oe  dMuni»  e  ät  gr^acr  cte^  aalt:   di 
reeorrere  el  etotürü  m  pirtwirf  £  ■■■eten  pv  ^ribvr  ila  «at  Fi 
tmQ  et  if  prf  issto  »  ^wsffi 

Et   Ml 

quire   qsestm 
ficterU. 

Ad  £ftre  peaetrve  ffria  al 
credeao  vi  «dntari  setto  ie 
••  seriaete,  iactan  ü  aedei 
pi&  dene  taMarie  et  tolficitarie  et 
molte  ditponte  ^)e  eeee  BeMit  cA 
&ri  optiiBO  effieie  m  f  arte  sei 
^^ww^tKknwifMwMl  qaeste  aestre,   qaafi 
ftar4  poMibSe  per  perfere  q 
tarae  Yotioe  eSecto.  Ne  altre 
et  ikrk  ia  qaeDe  baadc  ae 

MediolaBi  die  nj.  Maij  MDXXnü. 
Fnmmcmw^. 

casa  loro ,  laltra  eerailouO  raae  eea  Fnaeea  aOa  v»lti  de  Tariaa  et  Mtrnta 
qaesta  separatioBe  aoa  e  da  da^Hare  cke  aoa  m  dmehoa»  ia  tati4k,  h  habbttOM 
volato  dare  adoiso.  Addo  1#  finlili  latraiirt  ai  qaHia  JT"  et  deac  »ra 
expediente  et  anelie  adcie  eofaeaeiae  cW  qaa  aaa  e  pia  vi)«  acfetje  ae  aea  di 
tradaeere  qaesto  ezereiia  ia  Fraata.  Dataai  ft 

FraneiseiiB. 


A.  T.  Egregio  D.  Aagattiae  ScupiMBe  BaaCe  aaalra  dOectisäae. 

IL 
8.  Maggie  iSU. 

Ren"  Dne  rti  kea**.  Pol  k  partiU  taa  da  «aae  fiw  adainU  V.  S.  de  te 
retirata  de  Franee«  feora  M  ttaCo  aettre  et  crcdeaM  le  iittere  gli  sanae 
peruemite;  doppo  ni  pare  eoaacaicate  darfi  aetitia  dd  segaite. 

Franeesi  poi  ehe  faroao  eeagioati  eel  aeecorse  de  Elaetij  a  loro  THiate 
dal  eanto  de  luarea  ti  miteao  raitaiaeate  a  paatar  Sesia  et  retirarte  vene 
Itturea,  doae  prima  da  alekvai  fimti  et  easalli  legieri  doppo  loaga  aearamata 
gli  fiuiio  tolti  alehani  pexi  de  arteUaria  coa  oeeisioae  de  autlti,  poy  gfi  Ik 
ferito  et  preao  ü  Capitaaeo  Baiard,  Jmbm  de  U  priai  loro,  eke  poy  aiori; 
Ibe  anehe  grauemeote  ferito  di  sehioppo  lo  admiraglio  et  akhaai  altri  Capitaaei« 
perilcke  rimasi  aenxa  goaerao  ae  ae  ritomaroao  ad  laurea ,  da  doae  U  Klaet\) 
ae  ne  Yoltaroao  yerso  loro  eaae,  exeepto  ciaqiie  milia  cka  aadaroao  eea 
Fraacesi  alla  Tolta  di  Tharino  et  poy  di  Saaa  et  YlttroaoieBt«  kaaao  paaaato 
H  monti,  lassaodo  peri  a  dietro  graa  parte  de  li  impedimenti  et  kaaeado 
reeeaato  infinite  damno,  tale  ehe  non  reatando  se  non  da  recuperare  Alexaa« 
dria  et  Lode  tenute  con  non  molto  preaidio  da  inimici  ^  Terisimile  ti  debbiano 
heuere  eon  poco  contrasto  non  hanendo  piii  speranaa  di  aoecorao. 

A  Lode  e  fatta  Ia  pronisione  di  preaente  de  mandarli  il  S'  Gioaane  de 
Mediei  con  lartellarta  e  i  ranti  Italiani  et  S**  Yenetiani  gli  roandano  Ia  loro  gente 
kaao  fltra  Adda  da  pede  et  da  cauallo  et  anehe  ....  peai  dartellaria»  henehe 


186 

si  sift  in  qualcbe  praticha  di  rendere  epsa  ciU  con  saluocondotio  al  S'  Fede 
[rico]  da  Boxoli,  che  e  dentro  eapo,  per  luy  et  le  gente  di  gaem  di  aiidar 
in  Fransa. 

Quanto  ad  Alexandria  speramo  ancbe  che  o  vero  lo  exereito  Ces*  et  de  la 
Lega,  quando  il  Veneto  non  gli  rada,  andari  ad  far  lo  effecto,  ?nam  est  che 
qua  bora  si  starä  aensa  negotio  de  importanza  sino  a  tanto  venga  ordine  di 
tradure  questo  exereito  in  Fraoza,  quäle  certo  e  da  eredere  sari  per  profitare 
molto,  roaxime  con  la  persona  del  S'  Duca  de  Borbon,  al  qnale  molti  coneorre- 
riano  parendoli  anche  non  manchare  andindo  ad  uno  Francese  et  ninato  da 
tutti  uniuersalmente  et  questa  saria  la  vera  via  di  accellerare  la  Yietoria 
compita  a  qaello  Ser***  Re  mouendo  aua  M^  dal  canto  di  \k  la  gaerra,  como 
sperarao ,  et  intendemo  gii  molti  di  star  preparato.  Pregamo  Y.  S.  qmde  h 
tanto  benemerita  et  di  nuy  et  di  tutta  Italia  sia  contenta  interpoaere  tna 
auctoritiy  aceiocbe  le  cose  bormai  si  mettano  in  executione,  rendendosi  certa 
che  di  questo  Y.  S.  baueri  da  tutti  comendatione,  quali  yederano  hormai  ii 
frutto  de  le  faticbe  et  vigilie  da  ley  fatte  et  eognoscerano  che  tutto  ai  faeeua 
per  venire  a  questo  fine  et  per  stabilire  una  ferma  pace  tra  Cbristiani,  de  b 
quäle  V.  S.  ne  sera  stata  parte  caggione  et  nuy  tra  Ii  altri  teneremo  certo  de 
tutto  il  nostro  stabilimento  haueme  infinito  Obligo  a  Y.  S.,  alla  quäle  si 
offerimo  et  ricomandamo. 

Mediolani  yiij.  Maij  MDXXiiij. 

Ad  Yota  semper 
Franciscus  Dux  Mediolani. 

A.  T.  R'*  tanquam  fratri  nostro  honor"*  D"*  Ricardo  Paceo  Ser"*  Angiiae 
etc.  Regis  primario  secretario  et  consil*  B.  M**. 

(FortseUnng  folgt.) 


WIeier  StadtarehlT. 

Yen  A.  Cameaina. 

(S.  NotiirabUtl  Ar  1856,  Nr.  14.) 
(Fortsetzung.) 

Wien.   Archiv,    li/1528.   Furtrag   auf  den   Lanndtag  in  Oatereieh 
▼nnder   der   Enns»    auf  den    Achten  Nouembris   des   1528   Jars 

angesest 

Die  khunidiche  maiestat  su  Hunnger  vnd  Bebaim  etc.  Ershenog  zu  Oster- 
reich Steyr  Kamndten  vnd  Crain  etc.  Gibt  jren  getrewen  LanndUeuten  vnd 
ynndertbanen  des  förstenntbumbs  Osterreich  rnnder  der  Enna  mit  geaaden 
suerkbennen»  das  jr  M.  in  kainen  sweifl  ist  einer  Ersamen  Lanndtschaffl  sey 
Tnuerporgenn»  wie  auch  von  Jr  Ku.  M.  jnen  verschiner  jar  sumermalen  furge- 
tragen  vnd  erxellt  worden  ist.  Wie  vnd  weihennassen  die  Turgkhischen  Turan« 
nen  in  ainer  seit,  die  in  bedenngkhnus,  jrer  grossen  thaten  die  Sy  darjmiea 
beganneen  kiainschasig,  vnd  für  kun  seachten  ist  von  gerinngem  vrsprunng, 
jr  macht  gewallt  vnd  gebiet,  vassterweilert  ausgeprayt,  vikL  nit  alain  ^ 
Cristennlicher  kaisertbumb,  kum'greich,  fnrstennthumb  Land  vnd  gegennty  abge- 
drungen, vnder  jr  joch  vnd  diennstpergkhait  gebracht,  sonnder  auch  den 
meebtigen  Soldan  (der  grossen  tail  der  wellt  besessen)  ausgemergellt  veijagt 
vnnd  vertilgt  haben  vnnd  dermassen  vber  hanndt  genomen,   das  derjesig 


«  Z' 


wellt  ^eark:,    *^i£   r*^-«iif?x   ttti-.    o-^  «cu    UdSt  rir  lu;.  f****.-:*^-^    ittsaC 
»•  Er  SL  ri    a 


kit 

seiotf  Ml.  Bracher  jmi  Swtgtr.  Km^Lmiw^:»  \^\trhm  ft^^th^ma  wl  T«A 
TerguB^ca  ist,  mm  Es.  Mt.  sei  rm^^ck  wmi  fmntmk^  am  fciiiit^^Wi»^ 
TBd  T«btragkk«^  icr  Ei^ani^vAfca  wmi  Tradat  sviscW«  wcrWM^t  jr  Mt 
Torfordcn  tsb^  4cb  Eatfoi  tm  üaMfLUi  4cr  Sacceiiioa  kalW«  Iri^pt 
Tcrbrieffl  rwmd  aa%cridi<,  fW  ffri—|ii|^  tb4  crkaUung.  derselbe  fsv^t^i* 
tigkUH,  So  ij  ia  Cnil  Mikcr  Tcrtrif  a«ck  ms  im  SippM^fl  vm  ieoUicW« 
rnd  meassdiDieWB  Bcc^tca  a  weji^ttdt  fedaihts  Kuii|:s  Lvdvifs  f»lM$Mi 
KimigreidMs  rwä  hBades  cebe^  %mi  iwmtmhhhtm  tm  £mM»  E«if«ai>  TinmU 
woUkrt  wmüd  Repatatioa  des  Hnss  Österreiek  vad  ia  soaaderkut  dea  Nidtr* 
osioreicliiscliea  ak  4cr  aüeatUbca  aaniaeaadea  Laaadea  la  fael  vad  kefri* 
dmig  deaaselbea  kaaigreiekca  bH  vleiss  nad  ait  aut  eJaiaer  «ae,  darlegt 
Tad  meosstea  aadifesteflt.  vad  deskdbea  seiaer  Mt  Cmteaalidi  Ublidi  md 
aotuHRtg  faraewaea  raad  kaaadiaag  siaer  liüff  kajben  wider  der  TiirirkK«« 
sia  seithaag  ia  Rae  räd  aastaaadt  siellea  maessea.  Naiidem  aber  ia  ertiie« 
clrnong  eriaoBgnBg  Tad  eiaeaibnag  beaielJter  weyieaadt  Kuaig  Ludwigs  geUf 
sea  Kaaigreich  aad  forsteatbombea  soaaderlicb  ia  der  Croa  baagera  durcb 
Graf  Hanatea  ans  deai  Zipps  etwoa  Wayda  seiaer  Mt  ril  widerwarückhsitta 
begegaat,  des  aaeh  leangs  xuenelea  ait  tob  Netea  sonoder  «ugeaasebeinlicb 
vad  am  tag  gewest  das  Er  sich  darcb  seia  argiisstig  YerweisJicb  poss  pragkb« 
tigkbea  Tod  feboaog  Taad  sUand,  die  Romiscb  Kay.  Mt  aJs  dea  Rechteaa 
Natnrlicheo  Erbherren  raad  khooig  Tmb  das  kunigreich  hanagarn  tu  brinngon 
Tad  tiek  rber  nmd  wider  weilenndt  seines  Vstters  Graf  Steffanns  aigen  Inntigl 
der  Stanndt  in  Hunngem  aafgericbten  md  vber  sieb  gegeben  Ratification, 
aoeh  wider  der  Cron  Hunngem  Ordnung  Sasunng  Tnd  de  .  .  »  .  lu  kbunig 
aufgeworffen  ?nd  Crdnen  lassen,  dardureb  der  Ku.  M.  luerlaangung  vnd  erhall« 
tnag  jrer  Erbgerehtigkhait  groslich  verursacht  worden  lueroberung  doMolbcn 
kunigreichs  fumeroblich  mit  vnd  durch  jr  getrowen  firblsnnden  hillf  funlc- 
runng  rnd  darthuen  mit  hores  macht,  darein  luxiehen  vnd  dasAolb  mit  krioga- 


188 

hannden  gewalltigklieb  luerobernn  auch  die  mgehorsamen  Tood  bemelis  Graf 
Janvschen  anheongigen  wideruinb  xa  gebariichen  geborsaro  mpriogeii  darJD- 
nen  Got  der  herr  jr  ML  Sig  Glugkb  wolfart  md  vberwindang  geDedidichen 
mitgetailt  vnd  gegebene.  Das  jr  Mt  aacb  derselben  g^trewe  Erblannde,  dem 
almechtigen  billichen  danngkb  sagen  sollen.  Dann  wo  des  mergedahten  Graf 
Jhaniish  Ynd  seiner  anbennger  geswinndt  vnd  poss  arglisstig  Practiciemng,  rnd 
Yorbabenns  furganng  gewunnen  ?nd  Er  bey  der  Cron  beliben.  Hellen  Ku.  M. 
Niderosterreicbiscben  als  anstossendenn  Erblannde  md  leut  mergklicbe  beswm- 
rung,  gedranng»  rauetwillen,  scbaden  md  nachtail  Tnaufhdrlicb  gewarten  sein 
maessen  darzue  aucb  der  Niderostereichiscben  Lannde  in  allerlay  bedenngkbang 
die  ain  jeder  TerstSndiger  saerroessen  bat,  ror  dem  Turgkhen  noeb  in  grossere 
gefarlicbait  angst  Ynd  not  körnen  ynd  gesezt  werden  des  Ynnder  annderm  aas 
dem  absunemmen  ist  das  Graf  Jhanuscb  nacb  empbanngner  Cron  suerbaltang 
md  bewesstigunng  derselben  sieb  pald  wider  sein  Cristennlicbe  pblicbt  Yond 
gewissen  an  den  yerfolger  ynnd  erbfeindt  ynnsers  beiligen  Cristennlicben 
Namens  glaubenns  ynd  pluets  dem  Turgkben  geslagen  md  jm  ?on  gemeUten 
Kunigreicb  bangem  jarlicb  Zinss  Ynd  Tribut  segeben  angeboten  darumben  die, 
obangecaigt  KU.  Mt  KriegsYbung  mnd  des  kunigreicbs  Hungern  Eroberung  den 
Niderdsterreicbiscben  Lannden  nicbt  wenig  sa  Trost,  Scbaz,  Scherm  ynd 
bestanndiger  Wolfart  komen  als  wann  sein  Mayestat  denselben  yncossten  ynd 
darlegen  gegen  dem  Tarckben  gewannt  bet,  dann  die  erlanngang  ynd  erobe- 
rang  bemelts  Kanigreicbs  hungern.  Aucb  der  Cron  Bebem  ynnd  derselben  ein- 
geleibtn  Furstenntbumben  allen  Nider  md  Oberosterreichiscben  Lannden  Herr- 
sebaflften  ynd  den  jnwonera  ynnd  mnderthanen  su  grossem  md  merckhiiebem 
Nus  Ruem  bober  Reputation  Frid  Rue  ynd  aufnemen  raicbet,  mnd  nemblich  zu 
treffennlicher  erweitterung,  Lanngwiriger  gedecbtnus,  ynnd  hochem  Namen  Eer 
ynnd  Glori  des  baus  Osterreieb,  darzue  zu  aim  steten  ewigen  frid  ynnd  den 
ynnderthanen  zu  sicberer  banndlung,  wanndlung,  merung,  an  der  manscbaffl 
vnod  narung  kembt,  darzu  Ku.  Mt.  vnnd  des  bauss  osterreich  glaubigen  ynnd 
yoglaubigen  Yeindtn  widerwerttigen  ynd  Missgennem  nit  wenig  ersthrecken 
ynd  enntsizen  gepert  bat. 

Vnnd  wiewol  die  Kfi.  Mt.  zu  mercr  yersicherung  sebuz  Scberm  md 
wolfart  jrer  Erb  ynd  sonderlich  der  Niderdsterreicbiscben  Lannde  des  ^ene- 
dign  Cristenlichen  Nuzlicben  furaemens  gewesst  ist,  als  Sy  sich  dann  desselben 
auf  den  jungist  geballtn  Laodtfigen  audi  trostlich  yeraemen  hat  lassen,  disen 
yerganngen  Sumer  gegen  dem  Turckhen  ain  dapfern  zug  farzunemen.  ynd  damit 
dieselben  jre  Lanndt  mnd  Leut  yor  weitterer  geferlichait  scbaden  ynd  yberfaal 
zuuerbuetten»  darumben  die  Ku.  Mt  aucb  den  Reichstag  so  gen  Regenspurg 
furnemblich  sdichs  Turgkbn  zugs  halben  angesezt  worden  in  aigner  person 
zeitlich  zu  besuechen  ynd  die  yor  angefaungen  banndlung^n  ainer  Turgkben- 
hilf  halben  gar  zu  Ort  mnd  besluss  zupringen  ynd  alssdann  strakhs  sich  wider- 
amb  herab  zuuerfuegen  ynnd  anzezieben  entslossen  gewest.  So  bat  sich  doch 
mitler  weil  das  wesen  ynd  Leuf  dabin  gesthirkht  das  aus  treffennlichen  gnue- 
samen  ynd  beweglichen  yrsachen  so  Ro.  Kay.  Mt  furgefallen  mnd  zugestann- 
den  sein  yorberurter  Reichstag  wideruroben  yon  Jr  Mt  abgekhomen  ynnd  ange- 
stellt worden  ist  Darumben  ynnd  auch  das  sich  Graf  Jhanuscb  durch  hairo- 
liebe  hilf  ynnd  zuschueb  seiner  anbennger  widerumb  empört  gesterckbt  ain 
kriegsfoigkh  zusamcn  pracht  ynd  roer  als  Ainst  in  das  kunigreicb  mit  weerhaffter 
banndt  gerugkht  der  maynung  der  Khu.  Mt.  gehorsamen  anhenngigen  ynnder- 
thanenn  in  jrem  abwesenn  etlich  mit  gwalt  ynnd  thStlicher  banndlung  ynnd 
etlich  mit  suptiler  yertrostung  abzuwenden  mnd  sich  also  widenimben  in  das 
khunigreich  einzudringen  jr  Ku.  Mt.  an  solchem  jrem  loblichen  fumemen  nit 
allain  yerhindert,  soonder  auch  (mnd  doch  nit  mit  klainen  msstatten)  yerur- 
sach  wordenn  ist  trefTentlicbe  Anzall  kriegsfoigkh  Teutsch  md  Hungern  wider 
gedachten  Graff  Jhrnuscb  zubestellen  zuhalten.  Im  damit  in  seinem  yorhaben 
mer  als  ainst  abpruch  zethon  tuch  etliche  ansehennlicben  beuestigungen  so  noch 
in  seiner  gwalt  gewest,  ynd  furaemblieh  die  Schlosser  Zypps  mnd  Trenntschin 


189 

mit  geweltigem  her  ?nnd  geschos  auch  zu  jr  Mt.  handenn  zepringeö  mit  welheü 
krigsuebungen  darauf,  jr  Mt.  ain  vasagliche  Ausgab  aufgeloffen,  gemelt,  jr  Mi. 
kriegsfolgkjh  rast  die  gannz  Sumer  zeit  verzert  vnnd  damit  genueg  zethuen 
gehabt  vnnd  also  das  khunnigreich  hunngern  dits  jar  wiewoll  mit  ireffenn- 
lichem  Yoeossten  darauf  dann  jr  khunigclichen  maiestat  neben  TÖd  zusambt 
jrer  Erblannde  getreuen  hilff  ein  TÜltrefiennlicher  rnnd  vnubersteuigklichere 
Aussgab  vnd  mcosten  geloffen  ist  erobern  vnnd  erhalten  muessen. 

So  sein  kay.  Mt.  Sachen  in  Italien  sonnderlich  mit  dem  khunigreich 
Nenpolis  Yast  den  gannzen  Yergangen  Sumer  in  grosser  sorgfeltiger  geferlichait 
dermassen  gestannden  das  aus  den  Ynnd  anndern  hochwichtigen  Yrsachen  die 
Ka.  Mt.  Yon  jrer  Mt.  Bruedem  vnnd  herm  Ko.  Kay.  Mt.  wenig  hilff  gehabenn 
mögen,  Ynnd  also  in  obangezaigtem  jrem  Cristennlichen  Yorhaben  gegen  den 
Torgkhen  disen  Yergangen  Sumer  zum  höchsten  verhindert  worden  vnnd  des 
•o  sy  also  mit  vleis  vnnd  begierlichen  gemuet  furgesezt  niendert  volpringen 
mugen. 

Demnach  vnnd  zu  gwinung  der  zeit  sich  disen  Sumer  jn  jrem  khunig^ 
reich  Behaim  ennthalteii  vnd  darjnnen  auch  bey  den  zugehörigen  furstenthumben 
nit  aBain  vmb  ain  statliche  hilff  gleicher  weise  wider  die  Turgkhen  mit  allem 
vleis,  bewerben,  sonnder  auch  sonnst  bemelts  kunigreich  vil  sachen  welche 
lannge  zeither  in  grosser  zerrutlichait  vnordnung  vnd  widerweriigkhait  gestann- 
den etlichenmassen  in  ain  guet  wesen  gebracht,  Auch  in  jrem  Chamerguet 
etwas  einsehen  vnnd  Ordnung  gemacht,  damit  jr  Mt.  vnnd  derselben  Erbn  vnnd 
nachkhomen  in  khunfflig  zeit,  dauon  auch  jr  vnderhallttung  haben,  vnnd  dar- 
darch  das  Osterreichisdi  Camerguet  in  seinem  beschwerlichen  lasst,  Desst  mer 
gefingert.  Auch  der  Ku.  Mt.  Osterreichischen  Erblannde  furter  in  hilfen  vnnd 
Stewrn  desstmer  verschont  werden  möchten. 

Dieweill   nun   leider   scheinparlich   vor  Augen  ist,  das  der  Turgkhisch 
Tyrann  khain  weyll  noch  zeit  fevrt,  sonnder  für  vnnd  für  on  vnnderlass  das 
Cristlich  pluet  vnnd  Ku.  Mt.  Lannd  vnnd  Lewt  zuueruolgen  vber  zufallen  abze- 
dringen  vnnd  vnnder  sein  Tiranisch  gebiet  vnd  Machemetische  Sect  zebringen 
vnai^orlich  vnndersteet.  Wie  Er  dann  nit  allain  in  der  Cron  Hungern  an  vill 
ortten  sonnder  auch  in  dem  Lannd  Crain  disen  Sumer  ettlich  mall  gwalltigklich 
eingefallen  darjnn  mit  pranndt  rauh,  vnd  wegkhfuerung  vil  Cristennlichs  volcks 
grossen  merckhlichen  schaden  zugefuegt  darzue  klein  Nowigrad  anndree  slos- 
ter  vnnd  fleckhen  an  den  Turgkhischen  Granizen  gelegen  darjnn  der  Turgkn 
jr  aufenthallt  bahn  vüd  daraws  bissheer  dise  Lannd  offtmallen  beschedigt  vnd 
vberfallen  vberhaubt  befesstigen  desshalben  sich  bev  jme  khains  frids  noch 
Anstanndts  nit  zugetrdssten  sonnder  gannz  an  dem  ist,   von   jme  lennger 
zoegesehen    vnd    khain    statliche    Rettung    vnd    widerstanndt 
gethan,    das    dise   Niderösterreichische   Lannd   in  khurz    gar 
ausgemerglt  vnnd  vnder   sein  gwalltt   gedrunngen,  daraws,  das 
doch  der  Allmichtig  Barmherzigclich  verhuetten  welle,  eruolgen  wurde,  das 
diser  Lannde  jnwonner  vnd  vnderthanen  nit  allain   von  jren  guetern  sonder 
von  vnnsern  heiligii  Cristennlichn  Kamen  vnd  glauben.  Auch  von  jren  Weyben 
khindern  vnnd  freunndtn   gwalltigclich   gedrungen  vnd   vnder  die  Tiranisch 
graossam  vnerbarmblich  vnuertreglich  diennstperkhait  vnnd  in  ain  Yihisch  Leben 
verfurt  vnnd  verschickht  des  aber  die  Ku.  Mt  als  gnediger  vnnd  sorgfelltiger 
kunig  vnd  Lanndsfursst   mit  dem  höchsten  zuuerhuetten  vnd  darjnnen  durch 
hilf  vnd  gnad  des  Almechtigen  vnd  darthun  seiner  getrewen  Lannde  vnd  vnn- 
derthanen  einsehung  zuthun  mit  allen  gnaden  genaigt  vrpidig  vnd  beging  ist 
Ynnd  so  dann    nit    allain    durch   der  Turgken  teglich  Einfall  rnd  der- 
gleichen kriegsvbangen  sonnder  auch  die  Ku.  Mt  durch  gleubiich  khunndt- 
schafflen  souil  bericht  hat,  das  der  Turgkh  sich  mit  aller  macht   Zu  Wasser 
vnd  Lannd  du  ain  lange  zeitheer,  russt  vnd  zuricht    Also  das  sich  aller  gele- 
gennhait   vnnd   wesen  nach  khains  frids  zugetrössten  vnnd  nichts  gewissers 
zuuersehen,   dann  das  Er  als   der  nun  durch  newliche  eröberung  vnd  ein- 
nemboDg  vatst  der  sterckhistn  portn  Slussl  vud  vorweern  nemblieh  der  mech- 


190 

tigen  vessten,  Stat»  Herrschafft  vnnd  Innssl  Rhodis  der  gnet- 
ten  Befesstigungen  in  Hungern  als  Sabaz,  kriechitchen  weit- 
sennburg,  Salan  koroen  Petterwardcin  Tnnd  jungstlieh  Jeyza 
vnnd  annder  darauf  die  Cristennhait ,  Tnnd  dise  Lannd  rorhin  jm  höchsten 
trosst  gesest  ain  gross  vber  muettig  Tiranisch  herz  gegen  den  Crissteo 
emphanngen.  Auch  all  wegen  nach  ainem  gwellttigen  Heerzng  darjnn  Kr  mit 
aigner  person  gewesen  zway  jar  lanng  zurussten  nind  erst  auf  den  dritten, 
Weihs  dan  gleich  nSgst  Sumer  zeit  erraicht,  widerumb  anzuziehen  sein 
gehrauch  ist,  in  kurz  mer  ain  gwelltign  zug  thun,  mnd  nit  allain  die  Cron 
Hungern,  sonnder  auch  dise  Niderosterreichischen  Lannd,  mer  als  ainem  ortt, 
als  Crain,  Windischlannd ,  Crabatn,  anzegreiffen  vnnd  deicherweise  einze- 
nemhen  vnnderfahen  wirdt,  welhes  dan  wie  Ku.  Mt.  gnedigclich  bedenkht  in 
die  her  gannz  vnmuglich  zuleiden ,  vnnd  die  Armen  Lannd  dennacht  durch 
sölh  ainzig  vnnd  vnnerschen  tflglich  vberzug  vnd  Einfall  gleicherweise  vnnd 
nicht  minder  als  durch  ainen  gwallttigen  zug  in  grosser  geferlichait  nachtail 
Ahfaal,  Ausmerglens  vnd  verderben  steen  mnessten,  Vnnd  das  noch  vil 
Erschrockenlicher  ist,  zuhörn.  Wo  gleich  die  Turgkn  etwan  zu  Synn  betten 
gehebt,  oder  gedacht  ain  seit  zufeyren ,  vnnd  gegen  Ku.  Mt.  kunigreiehen  vad 
andern  Lannden  in  ruee  zusteen  das  Sy  doch  durch  ettlich  Cristennlieh  hewb- 
ter  als  nemlich  die  Yenediger  vnd  annder  nit  alain  angesinen  bewegt,  vnd 
gerayzt  sonnder  jnen  auch  Rat  hilf  zuschub  vnd  mit  that  erzaigt,  vnnd  bewisen 
worden  damit  Sy  auf  jr  Mt.  Lannd  vnd  vnnderthanen  ziehen ,  denselbn  also 
schaden  vnd  verderben  zuefuegen.  So  ist  auch  ganz  an  tag  vnd  offenwar  das 
Graff  Hanns  vom  Zyps  mit  seiner  pösen  vnd  geswinden  practigkn  die  Turgkn 
in  das  Khunigreich  Hungemn  gebracht  vnnd  fuem  lassen,  der  vertrosstung 
jnen  desselben  zuuerhelffen  vnd  so  das  erobert,  dauon  tribut  zugeben  des- 
halben  auch  offenlich  an  mer  orttcn  des  Kunigreichs  vnd  desselben  zuege* 
höriger  lannden  verkhundcn  ausbraiten  vnd  in  schrifft  offenwaren  vnd  ansslagen 
lassen  wellich  in  anhenngig  gehorsam  vnd  seiner  parthey  wären  das  demselben 
khain  schad  oder  gewalt  von  Turgkhen  zuegefuegt  wurd.  Aber  do  die  Turgkhen 
in  dem  lanndt  wfiren  vnd  sein  des  weida  noch  seiner  bilff  zu  jnen  erwarten 
mochten,  sein  Sy  erst  zu  rugg  vnd  wider  abzogen»  So  doch  allen  denen  als 
Crister  crisstlichen  leutten  mer  gezirobt  vnd  zuestenndt,  jren  neben  Cristen 
menschen  ehe  vnd  mer  vor  den  Turgkh  hilff  vnd  rettung  zuuerhelffen  vnd 
zuerzaigen.  Demnach  so  erfordert  derselben  lannden  notturfft  das  gegen  dem 
Turgkhen  gleicherweise  ain  gegenwer  dermassen  furgenomen  damit  irem 
embssigem  thatlichen  vnd  harrigem  beschedigung  enntgegen  kumen  vnd  Sy 
derselben  jrer  taglichen  beschedigungen  vnd  angriff  souil  muglich  vnd  got 
genad  gibt  erwert  vnd  enthalten  werden  mög ,  wie  dann  sollichs  jr  Mt.  auf 
kunfftiger  Sumer  zuthuen  vnd  furzunemen  mit  genad  vnd  hilff  des  allmechtigen 
genedigdich  willens  vnd  entslossen  were.  Dieweil  aber  jr  Mt.  jrer  Camer  ver- 
rougen  vnd  einkhumen  zu  sollicher  vorhabunden  notturfft  vil  zugering  erkhenndt, 
dieweil  es  in  swSrer  ersaigrung  vnnd  erschophung  ist  angesehen  das  jr  MI. 
pald  in  anfanng  vnd  einganng  jrer  Mt  Regiments  der  österreichischen  lande 
solh  Camerguet  trefflich  vnd  hoch  beswSrt  verkhomert  vnd  verphenndt  auch 
trefflich  gross  schulden  allain  in  ainem  lanndt  vber  sechsmalhundert  taussent 
gülden  on  all  auswendig  vnd  annder  schulden  die  jr  Mt.  auch  in  vasst  grosser 
anzall  bezallen  muessen  gefunden  vnd  zu  dem  von  stundt  jr  Mt  gross  trefflich 
ausgaben  auf  Kriegsleuff,  zuegcfallen  alls  nemblich  wider  die  anfruerigen 
paurschafften  zu  widerstanndt  der  Turgkh  an  den  Crabatischen  Grenizen  des- 
gleichen das  jr  Mt  weilent  kunig  Ludwigen  mit  ainer  ansehenlichen  anzal 
Kriegfoigkh  in  einganng  jrer  Regierung  hilfBich  erschinen,  darzue  von  wegen 
der  hilff  die  sein  Mt  jrem  Brueder  vnd  genedigen  herm  Kaiser  Karl  vor 
Mailanndt,  vnd  Pauia  mit  ainer  anzall  Kriegsfoigkh  erzaigt,  ain  swfirer  Cossten 
aufgcloffen  ist,  vnd  sonst  zu  einnembung,  vnd  gewelltiger  eroberung  beder 
Kunigreich  Hungern  vnd  Behaim  auch  in  annder  jrer  Mt  vnd  des  hawss  Öster- 
reich treffenlichen  Sachen  zuuor  jm  paits  ausgaben   ain  vbersehwenngkliehe 


191 

aosgab  getban  ?nd  also  zusarobt  der  Erblannde  bilff  jr  aigen  Caroerg^et  ferrer 
aüf^reiffieo  ?nd  beachwarea  muessen.  So  ist  jr  Ku.  Mi.  geursacht  an  anndern 
ortten  bilff  uiersneeben.  Steet  demnacb  nocb  für  vnd  für  in  treffenlidier  rnd 
Tieissiger  banndlang  Tnd  Tbung  bey  ettlicben  Crisstennlieben  beubtam  ynd  polen- 
Ulan  md  xuttordarist  bey  Romiseber  Kay.  Mt  vod  im  beiiligen  Reiebe  damit  jr  Mi. 
neben  jmn  aigen  Kunigreicben  ?nd  derselben  zuegebörigen  furstentbnmben  darin- 
nen dann  md  sonnderlich  in  der  Cron  Rebaim  md  derselben  znegetbanen  lannden 
jr  Mt  nun  ain  gueten  anfanng  gemacbt  vnd  mndertbfinig  bewilligung  erlanngi 
Aucb  ain  staUicb  bilff  erbeben  möcbt,  yerbofflicb  bey  gemelten  Cristenlicben 
heubtern»  md  sonnderlicb  kay.  M.  aneb  dem  beiiligen  Reibe  jr  M.  faraemben 
in  wurebung  md  wolziebung  zubringen  vnd  nicbUninder  die  Nideröster- 
reicbiaeben  Lannde,  Sieyr  persondlicb  md  die  anndem  dnrcb  jr  M.  yerordent 
Conisaarj  wie  dann  bescbebenznbesaechen,  nacbmals  in  Tirol  md  die  Ober- 
oaterreicbiscben  Lannde,  persondlicb  zieben  darzne  bey  den  Tordera  dster- 
reiebiscbes  lannden  md  den  lanndt  Wirtemberg  gleicberweiae  mib  statlicber 
bilff  nacb  gelegenbait  aines  yeden  lands  ersuecben  tnnersicbÜicb  bey  den 
nlltn  tu  ob  angezaigter  Cristenlicben  nottarfft  guette  ausstraglicbe  wilfarang 
subekbomben. 

Ynd  wiewol  am  Ersame  hmndtscbafft  gedengkben  md  forwenden  mdcbt 
das  ain  so  treffennlicbe  sacb  vil  pas  rnd  fraebtparer  dnrcb  gemaine  zasaroen 
Kunflit  der  Nider  md  oberosterreicbiscben  Lande  anssebnss  dann  dnrcb  gesonn- 
dert  lanndtfig  gebanndelt  md  beratslagt  werden  mdcbt.  So  gib  docb  die  Kft. 
Mi.  ainer  Ersamen  lanndtsebafft  jr  vrsacben  md  beweglicbaiten  wammben 
diae  banndlang  auf  gemainer  Erblandt  zasamenkonfft  zestellen  nit  fnegsam 
geweat  genedigclieb  suerkbennen,  Namblieb  wo  jr  Ka.  Mt  ain  gemaine  zusamen- 
konffl  der  lannde  Aosscbnss  fnraemb,  das  zonor  in  allen  lannden  lanndtSg 
gebalten  md  darauf  erst  die  Auscbuss  erwölt  verordent.  Auch  mit  gewalt  md 
benelb  abgefertiget  werden  muesstn,  dieselben  laandtag  möcbten  nacb  aller  gele- 
genbait»  sonnderlich  ron  wegen  der  fracbt  fecbssung  rnnd  weinlesens,  nit  Ebe 
alls  die  yezt  angesezt  gehallten  worden  sein  md  so  dieselben  Lanndtag  mllena- 
det  Tand  die  Aasscbuss  darauf  geleich  erwellt  betten  docb  sdlcb  Aasseboss, 
in  drey  oder  Tier  woeben  darnach  zw  Kbfi.  Mt  nit  Ankbomben  mögen.  Ange- 
sehen das  die  Oberdsterreichischen  Tnnd  Tordera  Lannd  etwas  ferr  mnd  so 
pald  herab  nit  erraichen  noch  khomben  mdgen,  Dartzne  ist  etwas  zeweiflich 
Tond  nit  gewiss  gewest  ob  die  oberosterreicbiscben  Lanndt  on  ain  Torfaannd- 
lungen,  allao  Tebrigen  bewilligen  wurden  jre  Ansschnss  so  weit  herab  in 
Österreich  gen  Wienn  anschieben,  so  doch  jr  Mt  an  anndere  ort  oder  in  die 
ober  ftaterreichischen  Lannd  die  mallstat  der  bnnngerisehen  Sachen  halben  die 
dann  nocb  diser  zeit  in  grosser  jrrunng  steen,  Tnnd  daran  jr  Mt  nit  wenig 

felegen  ist,  inbestimben  nit  fueglicb  gewest  Es  were  aneh  mit  solcher  der 
nssehuss  erkhiesung  abferttigung  Tnnd  znsamben  khTnnffl  die  zeit  mgener- 
liehen  auf  weibennachten  Terloffen  dardnrch  jr  Mt  an  den  Reichstag,  zube- 
aoechen ,  gesperrt  md  gebindert  Tnnd  dessbalben  in  erlanngnnng  ainer  statlicben 
hyliff  bej  den  Reiehsstlonden  manngl  mnd  Tnansariebtong  emolgt  So  wer  der 
Lannde  zasamen  khmnffl  in  das  reich  oder  zum  reiehstag  anzusezen  nit  alain 
den  Erblannden  wie  Sy  sich  desselben  gegen  jr  Mt  nK  ainist  Teraemben  haben 
lassen,  beschwerlich,  sonnder  das  auch  nach  sdlcber  aller  Lannde  zasaroen 
kombt  Tnnd  bescbluss  widemmben  betten  Lanndtag  aassgetchriben  mnd 
sauolaiebung  der  Aasscbuss  banndlungen  Tnnd  bescbluss  erst  anf  denselben 
Lanndtfigen  durch  die  Ausschass  den  LanndtschaAen  relation  gethan  werden 
muessen,  des  aber  nit  allain  disem  notdurfftigem  fumemben  Till  zwspat  Tnnd 
aus  allerlty  anndem  beweglichen  Trsachen  Tofiiegtam  sonnder  auch  dieselb 
hanndlung  trifacben  Tucossten  auf  jme  tragen,  darzoe  in  der  Tolziecbung 
Anslag  Tnnd  einbringung  gar  lanngen  Terzug  gebert  het,  darumben  Tnd 
fumeroblich  zugewingung  der  zeit  auch  aus  anndem  treffenlieben  Trsachen 
jr  Mt  an  der  gemainen  zusamen  khmnffl  der  Lanndt  Terfaindert  So  ist  auch 
jr  Mt  Ton  wegen  der  banndlungen  in  jrer  Cron  Behain  sich  jr  M.  aus  Tor- 


194 


(Fol.  90.) 


reit  Hawspeekb. 


hanns  prant- 
mayr. 


Michel  Waldner. 


(Fol.  91.) 


Simon  leonhart. 


Der  hof  am  puhel. 
Mut  SU  kaphs. 
Laydeohaiin. 
Zu  Mitteraw. 


dient    denar.    libr. 
denar  60,  Lamp.  2. 


4, 


Zehent  des  kellenhof  so  Stulfelden. 

Mayrsperg  am  Sunperg. 
Lappach  sway  guter. 
Pern  Rewt 

aehenthof  zu  Pirtendorf. 
Sameriehen  daselbs. 
Swaigerlehen  daselbs. 
Ruegerlehen  daselbs. 
Das  gutl  im  Winckl. 
Nackhenlehen. 
Huntisidl  erleben. 
Widholtzlehen. 

Zehent  ron  Prantmayrhof. 

Kirehperg  mit  seiner  Zugehorung 

Pachsrain. 

Gmeb. 

Zu  Pam  sway  guter. 

Stuelfelderhof. 

Ynser  frawen  leben. 

Zehent  am  klain  Talbach  sway  guter. 

Zu  oberhaslach  zway  guter. 

Lentperg. 

Ynnderrain. 

Mosleben. 

Odenlehen. 

Wisen. 

Snitistain. 

Stikellewtten. 

Pawlrewtt 

Aygen. 

Happing. 

Simon  Thdmel. 

Seywolt. 

Stege. 

Reitscberlehen. 

Prunlehen. 

Pintergartten. 


Zehent  xu  ostratzwtsen  in  der  velben. 

Rewtt 

Schut 

Micbelpruck  zwai  guter.f  dient  denar. 

Egkh  in  d^  velbem.        >  libr.  ^,  Lamp.  2. 

pam.  ^  (ausgestrichen). 

(^rtten. 

Risel  rewtt. 


dient  denar.  libr.  4,  Lamp.  t. 


dient   denar. 
solid.  18. 


\  dient  denar.    libr. 
Lamp.  1. 


4. 


dient  denar. 
libras  7, 
Lamp.  2. 


195 


Gilg  PCster. 


dient  denar. 
libras  7, 
Lamp.  i. 


Criataa  Mayr- 
hofer. 


EU  pam  zwo  wisen 

GackcDpuhel. 

PnintleyUen.  ,  ^.,„4  j^„ 

Vilben.t.io.  /  •,""•  *'  .^?7-  * 

Awenfewchten.  l  (»"»8«*»  "«•»•»)• 

voglsang. 
Rewtlehen  daselbs. 

Zehent  zu  Rormosen. 

Pankhrowtt. 

Auf  dem  purgel  zway 
guter. 

Paseytten. 

Rayn. 

Heypach  zway  guter. 

Weog  (ausgestrichen) 
kleinpruckh.  .   ^j,,,  ^^^  ,5^, 

WiiMerftl.  V  3.  denar  60. 

SehMwennatsway  guter.  > . '  _„    /•.„' 

Spital.  ^^      /Än^    ^ 

Die  obermul  zu  klawsen.    »*"<»*"-'• 

komhof  zu  klawsen  zway' 
guter. 

Griespewnt  daselbs. 

Mittermul  zu  klawsen. 

Das  guet  am  Tor  daselbs. 

Niedermol  mitsambt  dem 
leben  daselbs. 


Zehent  zu  Stobelleben. 

BurcksUt  \ 

Am  Weyer. 

zu  Tiltzen  dabey. 

Hungerpuhel. 

In  der  Wisen. 

Pennglehen. 

Lugeckh.  V  jj^jj^  ^  y^       3  y 

MuUeytten  zway  guter.  /Lamn  2 

Mulleittben  (mit  anderer  Tinte  und  /        "' 
eingeseboben). 
Roepellehen. 
Torlehen  zu  Awendorff. 
klinglerlehen  daselbs. 
Zu  Awendorff  syben  guter. 
An  der  Stainrysen  daselbs. 

Zehent  zu  Mayrhofen 

Kluckhen. 

Im  Rewtt. 

Hochrain. 

Lustet. 

Gniebel. 

Loferstain. 

Pam  am  Jochperg. 


dient  denar.  libr.  3,  denar.  60, 
Lamp.  1. 


196 


Zehent  ni  yelbey  im  dorff  hej  allen  Hewsern. 


Sebastiao 
Yokner. 


SU  Mittersil  im  Marekht  bey  allen  hewsern 
mitsambt  den  Trboren  Pewntten. 


dient  denar.  libr.  S, 
Lamp.  t. 


(Pol.  92.) 

Zebent  zu  binderegkh  am  Jocbperg. 

Fosebegkh. 

forderegkb. 

klingUperff. 

Ticbsiam  (mit  anderer  Scbrift:  daa  findet  man  nit). 

Dietstain. 

Prennerstain. 


Jobannes  et 
Nicolaus  Vnder- 
•tainer. 


Zebent  zu  rnndcrstain. 

Mul  in  Rotenpacb. 

Im  pacb. 

Ober  Stalberg. 

Nider  Stalberg. 

In  der  Wisen. 

Auf  dem  pubel  Scbuecbpucbel. 

Nider  Stawdacb. 

Ober  stawdacb. 

Lempperpubel. 

Zebent  der  zwayen  guter  ennbalb  des  Rotenpacbs. 

Zu  Aynoden  zway  guter. 

Zu  fürt  zwav  'guter. 

Ain  gut  birdishalb  des  Rotenpacb. 

Zebent  aufm  grossen  Amertal. 

Klein  Amertal. 

Weber  auf  der  Hayd. 

Her  ain  gut  auf  der  Hayd. 

Speckbenbayd. 

Zu  Gruben  zway  guter. 

Wagergrueb. 

Zebent  am  Motzerbof  zway  guter. 

Klawsen  am  Jocbperg. 

Zu  fürt  am  Jocbperg  zway  guter. 

Auf  der  riltzen. 

Im  viltzpacb. 

WidbolU. 

Karoleckb. 

Murtzleben. 

(Fol.  93.) 

Zebent  zu  Mulwinckel. 

Am  bof  zway  guter. 

Moslleben. 

Niderwidem. 

Zu  Nidemweissenstain  zway  guter. 


denar.  libr.  4,  denar.  %. 
Lamp.  2. 


197 


Zu  Obernweissenstain  zwty  guter. 

Handtsidel. 

NidernyilUpach. 

Za  Leytten  zway  guter. 

Harlanndt 

Zehent  zu  Spilpuhel  zway  guter. 

An  der  Achleytten  zway  guter. 

Zu  Pergaren  Tier  guter. 

Auf  dem  grossen  Talbaeh  drew  guter. 

Lurkstain. 

Wisplrewtt. 

Haekhstain. 

Prunnlehen. 

Viehlehen. 

Hohenrewtt. 

Zu  Schachen. 

All  wachteriehen. 

Das  pognerlehen. 

Griess  zu  pruckh. 


Zehent  zu  Uochraphen. 


Zu  pranndt  zway  guter. 

Schontstain. 

Im  paeh. 

Am  puhel. 

Wildlehen. 


Zehent  auf  der  Ainodten. 


Jobst  Tnckner.  Pruel. 

Wag. 


Plumherg. 

Am  Rewtt 

Hof  zu  Reyttaw.  ^  dient  denar.  libr.  3*;2,  Lamp.  i. 

Zu  Word  zway  guter. 

Der  Hof  zu  Awn. 

Lutzlhab. 

Aygen. 


(PoU  94.) 


Die  hernach  geschriben  Zehenntheuser  sein  gelegen  in  BrSmberger  pharr. 

Zehennt  zu  gruehern. 

Ludwig   leben-         Item  Sehreckberlehen. 
awer.  Schuesterlehen. 

LedeUehen. 

Michellehen. 

Zehent  am  Jochperg. 

Cristan  blank.  Bemdel. 

Wolf  Scherler. 
Hanns  Henperger. 
yel  pcter. 


198 


Jacob  hier. 


Michel  Mayr. 


Cristan  blank. 


Paul  in  der 
Grueh. 


(Fol.  9S.) 


Item. 


Piemk 


Zebent  in  dorf. 


Begscbeider. 

Snud  lieodL 

Smid  Andere. 

Smid  loy. 

Friacb. 

Berti  et  Prendstainer. 

Dacbaler. 

Egkber. 

In  der  lackben. 

Drew  Toratadl. 

BarpibeL 

Prackhen. 

Tnderstain. 

Eiden. 

Drew  besser  anfn  Bramberg. 

Zebent  xu  Pnbel. 
Simon  Mair. 

Micbel  Mair.         au  (de?)  Tttelheim. 
Hofer. 
Achner. 
Herman. 
Pehaim. 
Cristan  Sneider  et  planck. 

Zebent  in  peilperg. 

Tantienleben. 

Kranaw. 

Pmnleben. 

In  der  Aw. 

Gross  Schiltem. 

klein  Schiltem. 

Scbidt 

Scboneben. 

MUaw. 

Benedikbt  Smid. 

Scbmimdrat. 

Mert  am  Tor. 

Pendelleben. 

Mfi]  Im  Tal. 

Hanns  am  packben  lanb. 

Bidböltzl  daselbs. 

Gorg  am  Torenstain. 

Wolf  daselbs. 

Dient  denar.  libr.  leVa,  Lamp.  i6<4. 


Petras  proeker. 


gantaer  zebent. 


Hannsen  Moltrens  Zebent. 

Am  Rennt 
Menbeg. 
Oberboltxlehen. 
Vnderbolaleben. 


199 


Seettl. 
Albschwendt 
Drew  Enntleitten. 
Leatten. 
Uausenstain. 
Scherdgrueb. 
Schmid  Rewt. 
Zway  Lan. 
kramerstrasaen. 

Dient  denar.  libr.  7>  Lamp.  7. 


gantzer  Zehennt. 


habet  literas  ab 
episcopo  Bertol- 
do  et  Concor, 
cvm  rrborio. 


Uem. 


Item. 


Hannsen  am  Schorn  Zehent. 

oberschorn. 
rnder  Schorn. 
Zway  geiselperg. 
Zway  aun. 
Sehelmperg. 
Wisen. 
BidhoHz. 
Mosen. 
Pirckhelstain. 

Dient  denar.  libr.  3,  Lamp.  3. 

Ifichel  mairs  zu  puhel  Zehent. 

Mil-  (hof  ausgestrichen)  bach. 

Keferhof. 

Hochwiden. 

Zway  Mulperg. 

Drew  lehen  in  der  grueb. 

Gersperger. 

Puhelfeld. 

Zway  Od. 

Egkher. 

Stal  berger. 

Schretlehen. 

Priselstain. 

Guckhenpuhel. 

Perdil. 

Am  Lehen. 

Dient  denar.  libr.  3,  solid.  6,  Lamp.  4. 

Hannsen  Penntzen  Zehent. 

Weyer. 
Griespewnt. 
Zway  ober  Erlach. 
Zway  mder  Erlach. 
Zway  Balsperg. 
Zway  Leutten. 
Daxen. 


(Fol.  96.) 


Weichsidort  drew  gueter. 

Pairleutten. 

Palsterlehen. 


200 

Schepperleben. 
PirclüeuUen. 
Mul  Im  wcyertal. 

Dient  denar.  libr.  SVs,  Lamp.  H%, 

Item.  Michels  auf  der  Ainot  Kebent. 

Steinach. 

Reit  darob. 

Pircbach. 

Ainotten. 

heureit. 

Lemperguct  zu  Habach. 

Pernhart  guet  daselbs. 

Mulnerguet  daselbs. 

Drew  gueter  zu  haws. 

Wasserguet  zu  Schonpach. 

Huetterguet  daselbs. 

mitsambt  den  Rostackhern  daselbs. 

Dient  denar.  libr.  2,  denar.  60,  Lamp.  2. 

Sigmundts  zu  Habach  Zehent 

Mairhof  zu  Habach. 

mer  ain  pernguet  daselbs. 

Wachterguet  daselbs. 

Deuffental. 

GuetI  ob  der  kot  Risen. 

geigenlehen. 

Schonpach  mit  dreycn  guctcrn. 

gahenheimat  daselbs. 

Lude]  Reit. 

pfeifstain. 

Ucui.  Ruprechts  Peer  Zehent  ob  wens. 

Pemgarten. 

Drew  Ascbam. 

Schwaighof. 

Ainotcn  und  aufm  Reut. 

Zway  Roer. 

Stockham. 

Pengarten. 

Ncidaw. 

Vogelsanng. 

Im  Reit. 

kalhutten. 

Dient  denar.  solid.  20,  Lamp.  Z%' 


(Fol.  07.) 


(ForUettuf  folgt.) 


Au  der  b.  k.  Hof-  ud  SUaUdraekerei  i«  Wien. 


Mu.       NOTIZENBLATT.         i»«» 


Bailtge  zu  ArcU?  flür  Kunde  örteneichiicker  fiesoUchtiqteUei. 

Herausgegeben  Yon  der  historischen  Comimssion 

kaiserlieheD  Akademie  der  WisseDsehafteD  in  Wies. 


I.  „Literatur.^  Monumenta  Zollerana. 

(SchliiM.) 

Die  SUdt  Weistenhorn  und  die  Veste  Fach  Meibt  dem  Hersog,  and 
die  Grafen  f  on  Werdenberg  wie  Freii  Agnes ,  deren  Morgengabe  diese  Stficke 
gewesen,  auch  die  Burggrafen  Tereichten  darauf  gegen  eine  Entschftdigung 
TOB  4000  Pfund  HSller  tod  Seite  des  Hersogs. 

Als  Genugthttung  fttr  das  «so  die  Torbenanten  Grafen  Ton^ Werden- 
»berg  .  .  .  wider  den  obgenanten  unsern  herren  den  Hersogen  ?on  Österreich 
»getan  habend'  (?) »  sollen  beide  oder  einer  Ton  ihnen  sum  Hereog  an  seinen 
Hof  kommen  und  dort  bleiben,  bis  er.  Hersog,  ihnen  Urlaub  gibt  —  Diese 
Vermittlung  geschah  zu  Wien.  Diese  Urkunde,  welche  durch  andere  Docu- 
mente  und  historische  Notiien  nSher  beleuchtet  su  werden  rerlangt,  blieb 
bisher  unbeachtet  i).  —  Es  geh5ren  dazu  auch  die  Urkunden  COCLin  und 
CCCLIY  (MonumenU  Zollerana,  Bd.  ÜI,  S.  298  und  299),  yom  selben  Tage 
(27.  Jlmier  1356).  te  der  Urkunde  OCCLHI  willigen  die  Burggrafen  Johann 
und  Albrecht  Ton  Nürnhorg  in  diesen  Vergleich  und  yenichten  auf  alle  An- 
sprüche auf  die  Stadt  Weissenhom  und  die  Veste  Puch  —  „und  besunderlichen 
»Ton  der  brief  wegen,  die  wir  Ton  dem  edlen  Fürsten  Marchgraf  I«udwigen 
„tt  Brandenburg  darikber  mit  andern  Guten  in  saczsesweis  haben  (siehe 
»Bd.  in,  Nr.  CCXXIX,  S.  23$  vom  2,4.  December  1351),  das  die  selben  brief 
»nnserm  Torgenanten  herren  yon  Osterrich,  noch  seinen  Eriben,  an  den 
»obgenanten  Guten  .  .  .  deheinen  schaden  prüfen  (?),  noch  pringen  sullen.* 
Es  soll  mit  den  Briefen  und  dem  Satze  nichts  geschehen  (eine  Änderung), 
bis  der  Herzog  yon  Österreich  yenorgt  ist  für  die  4000  Pfund  HSlIer,  die 
er  hergab. 

Eine  sehr  wichÜgo  die  Geschichte  der  Grafen  yon  Schaunberg  beleuch- 
tende Urkunde  geben  uns  die  Monumenta  Zolleraoa,  Bd.  10»  S.  346, 
Nr.  CCCCI.  Graf  Ulrich  yon  Schaunberg  yerspricht  binnen  Jahresfrist 
fwenn  nicht  auf  freundschaftliche  Weise  der  Termin  yeriingert  wird)  Jung- 
frau Elsbeth,  die  Schwester  des  edlen  Burggrafen  Friedrich  yon  Nflrn- 
berg  zu  ehelichen.  Sein  (kanftiger)  Schwager  habe  ihm  4000  Pfund  Hftller 
sIs  Heirathgut  seiner  Schwester  zugesagt,  er  (Schaunberg)  gebe  als 
Widerlege  ebenfalls  4000  Pfund  HSlIer  und  diese  8000  Pfund  sollen 
sof  die  Grafschaft   und  Veste  Julbach  gewiesen   werden.    Einen  Monat 


1)  hl  dM  drittel  Naektrigea  der  Bereiten  Liekaowsky*«  (B4.  VQ  werden  alle 
S  Urkaadea  Ton  S7.  Jinner  1356  ans  den  Preyberg^tcken  Regetten  (Bd.  VIII, 
8.3U)aBgerilirt 

11 


202 

nach  Tollzop^ener  Ehe  soll  der  Burggpraf  von  Jalbacb  tchw5reny  für  diese 
8000  Pfund  Hfi]ler  g^t  su  stehen.  Der  so  geschworen  h^t»  darf  nicht 
entfernt  (in  dem  Texte  steht,  dass  man  denselben  nicht  ^enehattfen 
noch  vercheren**  soll,  es  muss  aber  heissen:  „enthausen'')  werden,  ehe 
nicht  ein  anderer  das  Obige  beschworen  hat.  Als  Burgen  werden  aufge- 
stellt: Graf  Bernhard  ron  Schaunberg,  sein  Vetter,  Graf  Heinrich  von 
Schaunberg  (Ulrich*s  Bruder),  Herr  Leonhard  der  Marsbacher,  Herr  Georg 
der  Ahaymer,  Herr  Stephan  der  Toppler  und  Herr  Weichard  der  Pollhaimer, 
die  samint  ihm  im  Nothfall  sich  zur  Leistung  in  der  Stadt  Passau  ver- 
pflichten müssen  „yeder  Herre  und  ieder  Ritter  mit  einem  erbergen  diner 
und  mit  einem  kneht  und  mit  zwaien  pferden."  —  Stirbt  er,  Ulrich,  ohne 
Erben,  können  die  obengenannten  Scbaiinberge  (Bernhard  and  Heinrich)  diese 
Grafschaft  Julbach  mit  8000  Pfund  Hällem  einlösen. 

Bekanntlich  wurde  Julbach  bald  darauf  an  Baiem  abgetreten.  —  Wann 
werden  wir  die  Geschichte  der  Schaunberger,  einet  der  bedeutendsten 
adeligen  Geschlechter,  erhalten!? 

Aber  auch  aus  dem  ersten  Bande  der  Monumente  Zollerana,  der  die 
Documente  der  schwäbischen  Linie  des  Hauses  Zollern  enthält,  haben  wir 
noch  eine  nicht  unbeträchtliche  Anzahl  von  Urkunden  namhaft  tu  machen, 
welche  die  Geschichte  des  Hauses  Habs  bürg  beleuchten  helfen.  Wie  wenig 
aber  diese  letztere  für  die  Zeit  des  13.  und  14.  Jahrhunderts  noch  abge- 
schlossen ist,  lehrt  jeder  Tag.  Möchten  doch  ähnliche  Urkundensammlungen 
der  bedeutendsten  Dynasten  und  Familien  des  Adels  y  mit  denen  das  Haas 
Habsburg  in  Verbindungen  kam,  uns  nach  und  nach  die  vielen  Lücken  aus- 
fiQllen,  die  gegenwärtig  noch  die  Verhältnisse  so  dunkel  machen ! 

MonumenU  Zollerana,  Bd.  I,  S.  144,  Nr.  CCLIIX,  1330,  I.Juni.  Graf 
Friedrich  von  Zolre,  der  Besitzer  von  Schalksburg,  erklärt,  den  Herzogen 
Albrecht  und  Otto  von  Österreich  gelobt  zu  haben,  ihnen  mit  seinen  Vesten 
gewärtig  zu  sein,  auch  mit  20  (Lichnowsky  HI,  Regesten  Nr.  811  hat  irrig  24) 
Helmen  tu  dienen  durch  den  ganzen  Krieg  gegen  Herzog  Ludwig  von 
Baiern  und  nach  demselben  (nach  geschlossenem  Frieden)  noch  durch  drei 
gante  Jahre  („drügenczü^  sollte  abgetheilt  sein:  «dr^  genczü).  Er  nimmt  bei 
dieser  Dienstleistung  nur  den  Herzog  Ruprecht  von  Baiern,  seinen  Herrn,  aus; 
soll  dieselbe  ausser  Landes  sein,  erhält  er  wie  die  andern  Diener  der  öster- 
reichischen Herzoge  Untorstfitzung  (Sold,  Schadloshaltung). 

Monumenta  Zollerana,  Bd.  I,  S.  160,  Nr.  CCXCVlIl.  1343,  14.  Februar. 
Graf  Friedrich  von  Zolre,  Vizthum  des  Hochstifts  Augsburg,  quittirt  den 
Herzog  Albrecht  von  Österreich»  seinen  gnädigen  Herrn,  über  200  Mark 
Silber  Wiener  Gewichts  als  Abschlagssumme  seiner  Forderungen.  (Beide 
Urkunden  im  k.  k.  Haut-  und  Staatsarchive  zu  Wien.) 

Monumenta  Zollerana,  Bd.  I,  S.  161,  Nr.  CCC.  1343,  5.  November.  Graf 
Friedrich  von  Zolre ,  Vizthum  des  Hochstiftes  Augsburgs  quittirt  seine  gnädigen 
Herren  die  Herzoge  Alb  recht,  Friedrich  und  Leopold  von  Öster- 
reich, über  200  Pfund  Pfenninge,  die  sie  ihm  ^uf  das  (Salinen-)  Amt  tu 
Gmun  den  angewiesen  haben,  wodurch  nun  alle  seine  Forderungen  für  Dienst 
und  Schaden  befriedigt  sind.  (Original  im  k.  k.  Haus-  und  Staatsarchiv  tu  Wien.) 

Monumenta  Zollerana,  Bd.  I.  S.  178,  Nr.  CCCXVU.  1350,  29.  März.  Graf 
Friedrich  von  Zolr  von  Schalksborg  der  Jüngere  quittirt  für  sich  und  seinen 
Bruder  Friedrich  den  Hertog  Albreeht  von  Österreich  über  750  Gulden  für 
geleisteten  Dienst,  und  die  noch  rückständigen  750  Gulden  sollen  im  nächsten 
Herbst  bezahlt  werden,  womach  eine  Generalquittung  ausgestellt  werden  soll. 
(Original  im  k.  k.  Hans-  und  Staatsarchiv  zu  Wien.) 

Monumenta  Zollerana,  Bd.  I,  S.  179,  Nr.  CCCXVHL  1350, 15.  April.  Graf 
Friedrich  von  Hohenzolr  und  Graf  Friedrich  genannt  von  Strassburg,  sein 
Bruder,  quittiren  dem  Herzog  Albrecht  von  Österreich  über  alle  Geldschuld  und 
schuldigen  Schadenersatz,  und  erklären  alte  Forderungen  ftir  abgethan.  (Origi- 
nal im  k.  k.  Haus-  und  Staatsarchive  zu  Wien.) 


203 

MoDuineDta  ZoUerana,  Bd.  T,  8.  180,  Nr.  CCCXX.  1350,  30.  Norember. 
Graf  Friedrich  yoo  Zolr  der  alte,  Herr  von  Schalksbur^,  uod  sein  Bruder  Graf 
Friedrieh  Ton  Zolr  geben  den  Herzogen  von  Österreich  eine  General-Quittung 
Qber  alle  Schulden  und  Forderungen.  (Original  im  k.  k.  Haus-  und  Staatsarchive 
so  Wien.) 

Monumenta  Zollerana,  Bd.  I,  S.  243,  Nr.  CCCLXXVHI.  1381, 19.  Juni.  Meran. 
Graf  Fritz  von  Hohenzolr,  genannt  der  schwarze  Graf,  gelobt  dem  Herzog 
Leopold  TOD  Österreich,  der  seinem  Bruder  Grafen  Oster  tag  die  Kirche  zu 
Grawaeharn  verliehen,  so  lange  derselbe  diese  Pfarre  besitzen  wird,  mit 
der  Veste  Hohenzollr  und  der  Stadt  Hechingen  gew&rtig  zu  sein  gegen 
Jedermami,  ausgenommen  der  Herzog  kriegte  mit  ihren  Vettern  von  Hohenzolr. 
(Lichnowaky  IV,  Regg.  Nr.  159K.) 

Monumenta  Zollerana,  Bd.  I,  S.  257,  Nr.  CCCICÜL  1384,  9.  September. 
Brugg  im  Ergau.  —  Herzog  Leopold  von  Österreich  bestStigt,  auf  Bitte  des 
Gnien  Friedrieh  von  Zollr,  Meister  des  Johanniter-Hauses  zu  Vi] I ingen,  dem 
Johanniter -Orden  daselbst  alle  Privilegien,  welche  derselbe  von  Königen, 
Katteroy  von  den  Grafen  von  Fürstenberg  und  von  Freiburg  und  von  der 
SUdt  Vi  11  ingen  erbalten  hat.  (Neugart,  cod.  dipl.  Alem.  T.  U,  p.  470.) 

MonomenU  Zollerana,  Bd.  I,  S.  318,  Nr.  CCCCMXIII.  1393,  27.  August. 
Graf  Friedrich  von  Zolre  von  Hohenzolre ,  genannt  der  Schwarzgraf,  erklärt, 
dass  ihm  sein  Oheim  Graf  Rudolph  von  Sulz  im  Namen  seines  Herrn  des 
Herzogs  Leopold  von  Österreich  am  heutigen  Tage  alle  seine  Forderungen  aus- 
geaaiili  habe,  die  er  an  seinen  Vater  und  seinen  Vetter  hatte  „es  sey  von 
jyveraprechencz  wegen  unser  dienst  laistung  oder  verlorner  PfSrid  wegen. ^  Er 
qnittirl  also  Herzog  Albrechten  von  Österreich  und  seinen  Vetter  über  alle 
Fordemngen.  —  (Original  im  k.  k.  Haus-  und  Staatsarchive  zu  Wien.) 

Monumenta  Zollerana,  Bd.  1,  S.  319,  Nr.  CCCCXXIIV.  1393,  21.  September. 
SehalThansen.  Graf  Friedrich  von  Zolr,  genannt  Mullin,  erkSrt,  dass  er  für  die 
als  Bürge  seiner  Herrschaft  Österreich  vollzogene  Leistung  110  Gulden  und 
9  Pfund  H&tler  erhalten  und  hinsichtlich  des  noch  übrigen  Schadenersatzes  sich 
der  Entscheidung  des  Grafen  Rudolph  von  Sulz  des  Sitern  und  des  Landvogts 
Enffelhard  Herrn  zu  Winssperg  unterworfen  habe.  —  (Original  im  k.  k.  Haus- 
und Staatsarchive  zu  Wien.) 

Monumenta  Zollerana,  Bd.  I,  S.  330,  Nr.  CCCCXLIII.  1397,  20.  Februar. 
Graf  Friedrich  von  Zollem,  Herr  zu  Schalksburg  (Mülli)  und  seine  Gemahlin 
Verena,  geborne  Gräfin  von  Kyburg,  verkaufen  an  Bern  TSchultheiss, 
Rath  und  Bürger)  etliche  kyburgische  Erbstücke  ihrer  Tochter  Sophie 
um  600  Goldgulden.  —  fAus  dem  Solothurner  Wochenblatte,  Jahrgang 
1829  y  S.  179  und  ff.)  Graf  Hartmann  von  Kyborg,  Landgraf  zu  Burgund 
hatte  diese  Stücke  (die  Pfandsehaft  der  Herrschaft  Unterseen,  Ober- 
bofen,  Uspunnen  und  zur  Balm),  welche  er  von  der  Herrschaft 
öaterreieh  inne  hatte,  seiner  Tochter  Margaretha,  Schwester  der  Verena, 
ala  Ebesteuer  zu  dem  edlen  Herrn  Thüring  sei.  von  Brandis  Herrn  zu  Wyszen- 
burg  gegeben  und  auf  Bitte  desselben  hatte  Herzog  Leopold  von  Öster- 
reich diese  Pfandschaft  auf  Margarethen  übertragen;  diese  letztere  hat  nun 
dieselbe  der  Jungfrau  Fya  (Sophia)  von  Zollern  (testamentarisch)  verschafft 
Die  ÄHem  verkaufen  sie  nun  im  Namen  der  Tochter  an  Bern.  »I^azu  so  ist 
„auch  f^rter  beredet  in  diesem  kaufe,  dasz  die  von  Bern  die  vorgenante  Pfand- 
„tchaft  mit  aller  zugehdrde  an  sich  ledigen  und  lösen  sollen  und  mögen  von 
j^Peters  sei.  von  Göwenstein  Erben  nach  sage  der  Pfandbriefe,  zu  gleicher 
„weise  als  auch  wir  dieselbe  Pfandschaft  ledigen  und  lösen  möchten  ohne 
„Gefährde.' 

Monumenta  Zollerana,  Bd.  I,  S.  402,  Nr.  CCCCXCVH.  1405,  21.  September. 
Revers  der  Grafen  von  Ffirstenberg  (Heinrich  des  'filtern,  Heinrich  des 
jungen,  Grafen  Konrad's  und  Grafen  Egen)  für  ihren  Oheim  Grafen  Hanns  von 
Hnbsburg,  Landvogt,  der  sich  ftir  sie  verbürgt  bat  gegen  die  edlen  Grafen 
Frits  und  Grafen  Itel  Fritz  von  Hohenzolr  Gebrüder  über  1200  Gulden   und 

II» 


204 

die  darauf  gehenden  Zinsen,  wofiir  sie  Sehadloehaltung  geloben.  (Original 
im  grossherzoglieh  -  badischen  Landeaarehive.  Vgl.  Herrgott  GeoenL  Habe- 
borg.  Vol.  III,  p.  80!^  sq.) 


Diese  urkundlichen  Daten  erginien  jedenfiills  so  manebe  Lieben  in  der 
Finanzgesebiebte  der  dsterreichiscben  Ffirsten  ans  dem  babsburgiscben 
Hauset 

Man  hat  insbesondere  die  vielen  Verpftndungen,  die  Sebuldfordenii^en 
und  ihre  Tilgung  niemals  noch  so  genau  rerzeichnet»  als  es  ndtfaig  ist,  mn 
aus  den  Angaben  (meistens  ungenügende  Auszüge,  Regesten}  wirkliebe 
Rechnungen  und  Obersichten  zusammenzustellen,  noeb  viel  weniger 
bat  man  aber  wirklich  letztere  bereits  geliefert.  —  Die  Verbältnisse  der  baka- 
burgischen  Fürsten  können  nur  dann  erst  gründlich  erörtert  werden,  wenn 
alle  ihre  Besitzungen  und  die  zu  ihrer  Erhaltung  getroffenen  Massregeln 
und  eingeleiteten  Verbindungen  zweckmässig  und  umfassend  dargestellt  werden: 
aus  Tausenden  von  Pfund-  und  Schuldbriefen,  von  Reyersen  nnd  Quittangen, 
die  an  und  fiir  sich  vereinzelt  sehr  unwichtig  seheinen  ra5gen,  Usst  sieh 
schon  so  Manches  erklSren  nnd  begreifen.  Darum  sind  Urkundensanunlungen 
der  Schweiz  und  Schwabens,  welche  för  die  babsburgiscben  Ver- 
hftitnisse  so  wichtig  sind ,  hochwillkommen.  —  Wie  viel  Lehrreiches  und  Wieli- 
tiges  bietet  auch  die  Mone*sche  Zeitschrift  Ür  die  Geschichte  des  Oberrbeins, 
deren  drei  ersten  Jahrgänge  im  Notizenblatte  für  1858  angezeigt  wurden. 

Auch  die  Monumenta  Zollerana  haben  uns  nicht  unbedeutende  Aasbeate 
gewährt  Natürlich  Ist  der  Gewinn  f&r  die  Geschichte  des  Hauses  Hohenzollern, 
und  auch  ftir  die  allgemeine  deutsche  Geschichte  noch  bedeutender;  den- 
selben im  Einzelnen  nachzuweisen  ist  nicht  die  Aufgabe  des  „Notisenblattes 
zur  Kunde  österreichischer  Geschichtsqoellen.* 


^n.  österreichische  GesehichtsquelleD.^ 

Mittheilungen    aus    der    diplomatischen    Correspondens     d«r 
letzten   Herzoge  von    Mailand   von    Professor  Joseph   Mfiller 

in  Pavia. 

(S.  M«lueBblatt  Ar  1817,  Mr.  i— 4.) 

(FortiStioBg.) 

22. 

21.  Maggie  1524. 

xig.  Maij.  Copia  de  littere    de!  IIl"*  S'  Duca  de  Milano  al  Ser** 

Re  Anglico. 

Superioribus  meis  literis  et  etiam  ex  nuntio  istic  mei  reiste,  qnod  ad 
eam  diem  contra  Gallum ,  eommunem  bestem  in  Italia  foelteiter  factum  Aiisset, 
M***  Vra.  cognouit  Nunc  quando  hie  preter  paucos,  qui  in  Alexandria  eiul- 
täte  adhuc  sunt  nullum  preterea  bestem  habemus,  ita  ut  solum  saperait 
III"'"  Rurbonis  ducem  exercitu  et  reliquis  ad  bellum  necessarijs  instrvere  qvo 


205 

quAiD  eitias  (?)  io  Galliam  tngieiat»  qaid  aetmn  sit  et  quae  conailia  et  appa- 
ratas  pro  memorata  expeditione  fiant,  abunde  ad  Egregium  Augustinum  Scar- 
pineilum  Bintiiini  istic  meum  scripai»  quia  omnia  M*^V.  referet,  cui  fidem  ad- 
hibeat,  Tdiementer  rogo  sinuJque  obisecrare  non  desinam,  vt  quando  nun- 
qaaiii  opprimendi  hostis  maior  fiiit  occaaio  taJem  te  M***  V.  id  hoe  tarn  hono- 
nfieo  et  honestisaiino  belJo  prestet,  qualem  tota  Italia  egoque  inter  caeteros 
pro  iasata  mea  erga  M***  Vram  semitute  apero,  eoi  me  quam  bumiJlime  com- 
laeado.  Datum  tte. 

23. 

Zi,  Maggie  1524. 

Exemplum  litteraruro  III*'   Ducis  Mediolaoi  R"*  Eboracensi 

21.  Maij   1524. 

Cum  Bon  ignoreimia  rem  gratissimam  D.  V.  ReT**  et  lU"*  nos  facturos  ai 
quam  aepiastm«  iatic  litteria  oostria,  que  bic  geraatnr,  srgoifieentur  Don 
destitimas  auperioribiie  diebas  ad  Egregium  Augustinum  Scarpiuellum  nuntium 
iitie  Bostrom  aatea,  que  bie  geata  sunt  et  particuluriter  etiam  nonnunquam 
ad  Ser"**  iatie  Regem  aeribere.  Nunc  Tero  cum  pulse  iam  Italio  Gallo  Com- 
BKmi  boali  nibil  araplins  hte  superait  negotijy  quam  Ül*"*  Burbony  Ducem  ad 
inaadendum  Galliam  instruere,  consilia  apparatusque  bellieos  abunde  ad  memo- 
ratum  Scarpinellum  scripsirous,  qui  omnia  D.  V.  Rer"*  referet;  ei  ri  fidem 
adbibeat  etiam  atque  etiam  rogamus:  reliquum  est»  ut  quando  tanta  facultas 
nunc  sit»  quanta  antebac  nunquam  opprimendi  communis  bostis»  Rot.  D.  V. 
que  aactoritate  coosilio  et  pmdentia  plurimum  potest,  pro  communi  omnium 
salute  potOBt"**  Regem  ad  prosperandom  tarn  bonestissimum  bellum  expe- 
ditionemque  binc  paratam  iuuandum  exeitare  dignetur :  efBeiet  enim  non  sofum 
se  digBuro  faeinus ,  sed  etiam  uniuersam  Cbristianam  rempublicam  nosque 
iater  eeteros  ita  deuinciet  ut  quicquid  ex  boc  belle  vtilitatis  aut  gloriae  quam 
plnrimam  speramus  deportabitur,  maxima  parte  Rev**  D.  Y.  studio  et  opera 
aecepta  ferimus  quam  feliciss"*  ralere  nosque  eidem  commendatos  esse  cupimus. 
Datum  etc. 

24. 
5.  Giugno  1524. 

Dux  Mediolani  etc. 

Egregie  dilectissime  noster.  Le  rltime  rostre  cbe  fino  ad  questa  bora  ni 
sono  pemenate  furono  de  li  xj  del  passato  et  benche  ad  quelle  tempo  non 
▼t  iBsaero  ancbora  presentate  ie  di  4  di  Magie  d^)  vi  maadassimo  eon  stafTeta 
pagata  per  darui  adako  subito  de  la  ruina  de  Francesi  in  Italia ,  non  di  meno 
per  qoello  ebe  in  dicte  Tostre  ai  conteneua  non  possiamo  se  non  sperare 
LoBi  effeeti  da  quelle  canto,  intendendo  la  opinione  di  quelle  M*^  di  passare 
in  persona  contra  Fransa,  tanto  magiormente  credemo  se  sari  reaccesa  bauendo 
poi  inteai  li  prosperi  sueeeasi  di  qua  et  la  deliberatione  de  tradocere  questo 
exerdto  vltra  montt  col  S**  Duca  de  Borbon,  de  qaale  re  scripsemo  vltima- 
mente  a  baatanxa  con  le  nostre  de  22  dil  passato  et  fino  a  quelle  giomo  fusteui 
ragBagliato  de  tutto  quelle  era  occorso.  Doppo  in  qua  poce  h  accaduto  degno 
di  Botitia  salao  la  deditione  di  Alexandria»  a  quäle  era  andato  il  S'  Marcbese 
de  Peschara  con  le  fantarie  Spagnole  et  benebe  fusse  instructo  del  tucto  per 
expngnar  la ,  nondimene  per  non  lassare  ruinare  quella  citate  et  per  mancbo 
dMMo  de  li  subditi  parue  piii  expediente  tore  la  deditione  depsa  a  pactp  et 
eoai  alli  xxfj  del  passato  fumo  conclusi  li  capituli  per  quelli  erano  dentro 
a  Bome  de  Fransesi  cbe  erano  circa  1200  fanti  con  assai  bono  numero  de 
caaalli  di  dar  la  citate  in  mano  nostre  alli  ?j  del  presente  facendo  salue  le 
peraoBe,  loro  arme  et  robbe  et  facendoli  aoeompagnare  seeuri  fino  a  Susa, 
ksaande  a  dietro  totle  le  artellarie»  rounitione  ei  Tietuaglie. 


206 

Quelli  de  Lode  gionti  a1  termiDO  loro  bftaeado  Itfiuiito  f^ii  il  ftaloocondiieto 
dal  S**  Vicere  et  ancho  da  Nui  doaeano  partire  qoesU  matitta  seeundo  li  capHiili 
gii  facti,  de  quali  ?e  aduisassimo  con  le  precedente  et  andarsene  alla  ¥olta 
di  Susa  aecompagnati  dal  S'*  Daca  de  Vrbino,  ehe  si  i  oflerto  andarli  in  per- 
sona et  da  UDO  commissario  del  S'*  Yieere  et  tdo  altro  oostro  et  coasi  ImH- 
biamo  adaiso  esaere  partiti. 

Tra  taoto  noo  si  attende  ad  dtro  cha  ad  fare  promstone  de  le  cose 
necessarie  per  la  impresa  ha  ad  fare  U  S'*  Duca  de  Borbon ,  qaale  iaduhita- 
mente  sari  instructa  al  tempo  statuito  et  Douamente  tono  arriaate  in  Genoa 
le  littere  di  cainbio  de  la  Ces*  M**  de  li  aecundi  100"  Ducati  al  dieto  S"  di 
Borbon  per  la  impresa  con  adutao  che  li  teriii  ai  preparauano  di  aorte  ehe 
si  po  cognoscere  la  M**  Ces'  non  yolcrli  m&nchare  et  aneho  Nui  ai  aforxamo 
piü  che  sia  possibile  di  adiutarla  et  de  ricattare  dinari  per  aopplire  alle 
paghe  passate,  di  ehe  le  fantarie  aneho  restano  in  qualche  credito,  alche 
ni  e  naseiato  vno  non  mediocre  impedimento ,  benche  non  manebamo  perho 
de  quelle  habbiämo  promisao  per  la  grande  peate  >  che  in  qneato  meee  paasato 
di  Magio  ha  inuaso  questa  nostra  inclita  cita  de  Milano  et  aneho  raolta  altri 
lochi  del  stato  nostro  et  ya  con  augumento  ogni  giorno  peraenerando  di  aorte 
ehe  totte  le  intrate  ordinarie  et  extraordinarie  eeaaano  et  li  habitanti  per  la 
magiore  parte  abandonano  la  cita  per  euitare  il  perioalo  et  Nui  anchera  ehe 
molti  di  stiamo  richiusi  nel  nostro  castello  de  Milano  recusando  de  easere 
Tisitati  et  di  dar  molte  aadientie  habbiämo  deliberato  di  andare  ad  stare  ad 
Treao  qualche  di  fino  che  questa  peste  comenci  ad  eessare.  Ne  altro  oeeorre 
saluo  ricordarui  ad  eommanicare  le  nostre  col  R**  Paeceo,  perehe  habbiämo 
hanote  sue  littere  da  Melines  che  de  commiaaione  del  auo  potentiasimo  Re 
torna  in  Italia  dal  8'*  Duca  di  Borbon.  De  tucti  li  sueeeasi  di  la  ne  tenerete 
aduiaati.  Dio  ti  conserui. 

Mediolani  die  quinto  Junij  MDXXiiij. 
Franciscus  nv^. 

H.  Noronus  m/p. 

A.  T.  Egregio  D.  Augustino  Scarpinello  nuntio  apud  Scr—  Angliae  etc. 
regem  nostro  dilectissimo. 

2$. 

12.  Giugno  1524. 

Dux  Mediolani  etc. 

Egregie  noster  dilectissune.  Con  nostre  de  V.  dil  presente  yi  scripseme 
tutto  quelle  era  aceaduto  fina  ad  quelle  giorno  >  poj  aon  h  aceaduto  altro 
saluo  la  deditione  di  Alezandria  secundo  lo  accondio  yi  scripsemo  con  le  prece- 
dente et  si  partirono  quelli  erano  dcntro  alli  yiiij  lasciando  la  citta  in  nostra 
mane  et  epsi  ne  yano  a  saluamento. 

Heri  giunse  qua  il  R'*  Ms.  Riceardo  Paceo  aasai  lasse,  ma  perho  aano 
et  hoggi  h  partito  per  andar  a  Monealero  in  Piemonte  al  S'  Doea  di  Bourbone. 
Ni  ha  portate  littere  di  quelle  M^  pleno  di  grande  promptesa  di  animo  et  di 
eflecti  contra  eommuni  inimici ,  ad  quäle  rispondemo  con  le  alligate  et  ye  ne 
mandiaroo  copia ,  perehe  intendiate  il  tutto  et  glie  la  presentarete  con  quelle 
modo  et  parole  yi  parerano  conuenire. 

11  prefato  Ms.  Riceardo  ni  assecura  de  la  optima  uoluatii  di  qnella  M^  di 
aiulare  eon  dinari  la  impresa  di  Mona**  di  Bourbone  contra  Franca  et  pari- 
roente  del  aaimo  tene  di  fare  da  quelle  canto  la  guerra  contra  Franza  et  in 
condusione  ni  pare  portare  cose  hone.  AadarA  adunehe  el  prefato  S'  di 
Bourbone  et  aperamo  adiotar4  assai  ad  accelerare  quelle  impresa. 

E  aneho  parso  al  6'  Prothonotario  Caraeeiolo  transferirse  al  campe  a 
Monealero  per  trouarai  al  tempo  che  li  disegni  de  ditta  impresa  si  meiterano 


207 

in  Opera ;  trouandosi  adunche  iui  sua  S***  et  il  prefaio  R'*  Paceo ,  quäle  ha 
cariebo  seguitare  la  impresa  sino  al  exito  et  concorrendoli  la  prudentia  et 
experientia  de  tanti  S**  et  Capitanei  h  da  tenere  che  tutto  si  ordinarii  matu- 
rameote  et  se   exeguiri  efllcacemente. 

Quando  cossi  sia  il  S'  Marcbese  di  Peschara  acceptaHi  la  impresa  dessere 
Capitaneo  generale  de  ditto  exercito. 

Noi  habbiamo  atteso  sopra  le  forze  nostre  ad  adiutare  ditta  impresa  de 
dinari  et  ni  h  parso  miraeulo  bauere  puotuto  fare  tanto»  maxime  che  poy 
disftcto  il  paeae  da  la  guerra  h  soprauenuta  ?na  si  borribile  pestilentia  in 
Milano  et  in  la  magior  parte  de  le  altre  cita  et  loei  del  siato  che  non  si 
pao  pio  eanar  uno  quattrino  de  intrata  alchuna,  essende  absentati  li  mercha- 
danti  et  eittadini  et  interdicti  tutti  li  comertij  eon  forestieri  et  noy  per  euitare 
il  grandissimo  pericalo  in  che  restaressimo  noy  et  nostri  ofBciali  et  cortesani 
seeederemo  in  qualche  loco  de  aere  salubre  insino  che  Dio  gli  metta  la  mano. 
Ne  altro  oecorre.  Dio  ae  consemi. 

Mediolani  xij.  Junij  MDXXiiij. 

Prandsena  m/p, 

U.  Moronus  m/p, 

A.  T.  Egreg^o  Tiro  D.  Augustino  Scarpinello  nuntio  nostro  dilectissimo. 

26. 

12.  Giugno.   1524. 

Ser"*  Regi  Angliae. 

Et  si  satis  mihi  fuerat  exploratum  M***  Yram.  res  meas  scmper  summo- 
pere  cordi  babuisse  tamen  ex  litteris,  quas  heri  R"*  D.  Riccardus  Paceus, 
eins  consiliarius  et  orator  benemeritus  (attulit)  ex  ipsiusque  oratione  et  ver- 
bis  mulfo  clarius  id  ipsum  intellexi  nee  dubito,  quin  pro  mea  in  eandem 
obsemantia  et  semitute,  quam  sumrais  eius  erga  me  meritus  in  dies  augere 
conatur,  multo  magis,  si  fieri  possit  et  ad  mea  comoda  et  ad  comprimendum 
eommunem  bostem  M**  V"  quotidie  incendatur»  praesertim  quum  is  rerum 
exitus  subsecuti  sint,  quibus  faeiior  Tia  ad  optaturo  finem  obtinendum  reddita 
Sit  Nam  pulso  tandem  Italia  Tndecunque  ipso  hoste  instructoque  validissimo 
hoe  exereitu ,  qui  iamiam  Alpes  111"'  Burbonii  Ducis  auspicijs  transiturus  est, 
quid  spei  hosti  potest  superesse,  si  vt  p*"  Paccus  retulit,  l^i^  Yra  iamiam 
se  ad  expeditionem  ex  illo  latere  accinctum  est.  Reliquum  est  igitur,  vt  M"  Vre 
quas  possum,  non  quas  debeo ,  gratias  agam ,  quod  hoc  honore  me  dignum 
dnxerit,  ad  quem  honoratissimum  oratorem  suum  mitterct  et  pro  euius  eon- 
seruatione  tantum  opprimendi  comunis  hostis  negotium  suseeperit.  Quae  hie 
Bune  gerantor,  Egregio  D.  Augustino  Scarpinello  nuntio  istic  nostro  scripsi- 
mus,  a  quo  M*"  Vra.  si  quid  cupiet,  intclligere  poterit,  quam  foelicissime 
Talere  roeque  commendatum  eidem  fore  eupio. 

Mediolani  12.  Junij  1524. 

27. 

18.  Giugno  1524. 

Dux  Mediolani  etc. 

Egregie  dileetissimc  noster.  Per  altre  nostre  de  xij  ui  scrissemo  copio- 
samente  quanto  sino  alhora  era  occorso,  poi  per  il  aecrefario  del  S'  Duca  de 
Borbon  ?enuio  da  quelle  blande  hebbimo  le  vostre  del  xxiiij  et  xxviiij  del 
passato  %i  per  uia  del  R**  Ms.  Ricardo  Paceo  hebbimo  le  altre  vostre  del 
vltimo  del  öassato  con  la  eopia  delli  capituli  facti  tra  quella  M**  et  la  Ces' 
per  mexo  del   oratore  suo  iui   residente  circa  la  impresa  si  ha  ad  fare  da 


208 

quello  canto  et  per  il  S'  Dura  di  Borbon  contra  Fraaza  nel  modo  potetteoi 
dauere  epsa  copia  expeciando  che  quando  la  potreti  hauere  cauata  da  loriginale 
ad  mandarne  altra  copia,  accio  non  hauendo  da  altra  uia  ihabbiamo  aJmeno 
per  Tostra. 

Ni  hauet!  fatto  suramo  piacere  ad  tcriuemi  distinctamentc  tulti  H  pro- 
gressi ,  occurrentie  et  ancho  li  desegni  che  si  fanno  dt  la  per  la  oppressione 
del  comune  inimico  et  raguagliame  del  tulto,  che  vJtra  ne  siamo  desiderosi 
vertendoli  taoto  Interesse  nostro  como  fa  ancho  piü  ne  place  esserne  aduer- 
titi  comprendendo  che  se  di  la  si  fa  il  debito  coino  spcramo  et  como  vi  carl- 
chamo  ad  sollicitare  con  quella  dexteritä  vi  parira  expediente .  le  cose  potranoo 
incaminarse  di  sorte  che  con  pocha  di£ficuUä  ne  seguiria  loptalo  fine  de  la 
oppressione  de  Francesi. 

Qua  non  si  roancha  di  fare  ogni  prouisione  che  sia  iudicata  expedieate 
per  instruere  la  expeditione  che  di  presente  si  ha  ad  fare  da  questo  canto  contra 
Franzesi,  11  S'  Duca  de  Borboo,  S'  Vlcere  et  S'  Bfarchese  de  Pescara  et  quelli 
altri  S''  stanno  anchora  a  Moncalere ;  inuiano  le  faotarie  tuttauia  Tcrso  Saluzo, 
hanno  preparata  la  munitione  de  farine  et  altro  yictuaglie  et  cosi  per  le  artel- 
larie  del  exercito  parte  a  Sauona  et  parte  in  Turino.  Gli  sarano  de  presente 
tutte  le  fantarie  Spagnole  che  ascendono  al  numero  do  7"  homini  experimentati, 
li  Lanzechnechi  che  hora  sono  V"  et  3"  Italiani  che  ai  fanno  in  quelle  bände 
ricolti  de  quelli  che  hanno  seruito  et  da  qua  et  da  la  in  questa  proxinui 
guerra ,  homini  ancho  epsi  expertl  ultra  li  V"  fanti  Lanzchenechi  ehe  ad  questi 
giorni  si  mandarono  ad  leuare  in  Germania  che  sono  facti  et  hora  possono 
essere  gionti  a  Mirano  caminando  tuttauia  et  venendo  in  qua.  Hanera  poi  epso 
S'  Duca  di  Borbon  800  linze  da  la  Ces*  M"^,  caualli  legieri  1200  ?ltra  che 
haueHi  per  Iny  fatto  altri  300  homini  darme;  sono  poy  preparate  18  galere» 
4  galeoni  et  alchuni  altri  nauilij»  quali  leuarano  circa  4"  fanti,  de  quali  oe 
sarano  pagati  2**  per  il  S'  Duca  de  Genoa  et  il  resto  per  la  Ces*  M*',  con  li 
quali  si  andar4  in  rrouenza  et  credemo  il  primo  viaggio  sari  a  Niza  de  Prouenza, 
et  questo  secondo  la  conclusione  vltimamente  fatta  como  siamo  aduisati  da  li 
agenti  nostri  in  ditto  exercito,  vltra  che  dal  canto  di  Spagna  intendemo  che 
la  Ces'  M^  manda  altra  armata  col  Principe  di  Orangia  a  ditta  iropresa.  Cre- 
demo bene  che  di  queste  cose  debbiano  esser  aduisati  quella  M*^,  R"*  Ebora- 
cense  et  altri  in  quella  eorte  per  littere  del  R'*  Paeeo,  quäle  h  presso  quelli 
S"  et  ha  ad  resider  presso  il  prefato  S'  Duca  di  Borbon ;  non  di  meno  iudi- 
carao  conueniente  che  ancho  per  nostre  littere  Tuij  ne  siati  aduertito. 

Nui  per  la  grandissima  peste,  quäle  ha  inuaso  li  nostra  cita  de  Milano 
et  molte  altre  cita  et  vna  infinitate  de  terre,  quäle  hora,  si  trouano  in  molto 
maggiore  desolatione  che  non  faceuano  in  le  maggiore  calamiti  della  guerra» 
siamo  reducti  a  Trezo  sequestrati  quasi  dal  comertio  de  ogni  altro  excepto 
da  alchuni  familiari  et  se  da  nuy  vene  qualche  persona  per  negotg  impor- 
tanti,  per  ouitare  tanto  periculo  et  veramente  piü  noia  ni  e  il  damno  et  inten- 
dere  le  calamita  de  tanti  subditi  fidelissimi  et  de  noi  benemeriti  che  non  e  il 
perdere  non  solamenie  tutte  le  intrate  ordinarie  et  extraordinarie,  che  tutte 
ni  sono  sublate  per  questa  causa  et  piii  aduincta  ?na  grossa  spesa  per  fare 
quelle  rimedio  si  po  alla  excrescentia  de  tale  peste ,  quäle  ogni  di  piglia  mag- 
gior  forza  tale  che  non  gli  speramo  altro  riparo  che  lo  adiuto  de  N.  S.  Dio, 
quando  gli  pareri  de  eoncederloci. 

Scriuemo  lalligate  a  quella  M^  et  R**  Eboracense  in  risposta  do  le  sue  con- 
gratulatorie  de  la  expulsione  de  Inimici  et  ringratiatorie  de  li  optatissimi  aduisi 
hebbino  da  nuij,  gli  le  presentarete  con  la  debita  reuerentia  et  captata  la  oppor- 
tunitA  et  per  piii  chiareza  ve  ne  mandiamo  copia.  Dio  ui  eonsenii« 

Tritii  xTÜj  Junii  MDXXiiij. 

Francisus  nyjp. 

H.  Moronus  nyjp. 

A.  T.  Egregio  Dno.  Angustino  Scarpinello  nuntio  nostro  dilectisaimo. 


Cöpii  de  littere  del  S'Daea  de  Milano  al  Ser^Re  Daogliterra. 

NuIIuro  Christianura  prtncipem  unquam  putaui,  cui  magis  pro  restitutione 
et  eottseruatione  mea  quam  M"  V.  deberem,  quippe  cuius  auctoriiate  et  armis 
eomaois  hoatis  aemper  ab  Italie  et  status  mei  ceruice  auulsua  est.  Novissime 
Tero  eiuadeni  litterae  nvj  Maij  dfttae  tantuin  obligatienis  cumoliini  adhinienint 
ia  qaantaeunqae  seruitute  me  minimam  quidem  partem  eius  erga  me  meri- 
lorum  aeqnare  voqaaiii  eonfidam»  eum  ex  illis  iDtdlezeriin  non  solum  quantum 
coBsernaiidi  Status  et  dignitatis  mee,  sed  etiam  mei  oraandi  et  augendi  caram 
suscipiat.  Itaque  cam  in  remoneraBdo  par  eust  nequeam  superest  ut  in 
ampiendo  quottidie  M*' V.  magis  debere  cupiam,  illud  promittens  non  solum 
obaaroantia  et  seruitute  erga  eandem  nunquam  me  deAitunim,  sed  et  pro 
Tiribus»  et  supra  vires  etiam  .  .  .  raturum,  quo  M*'*  Vrae  apparatus  beUumque, 
qaod  hie  Ul*^  Burbonij  Duois  auspicüjs  roolitur  aduersus  communem  boetem 
me  quibuscnmque  rebus  poterat  iuuetur,  ut  in  dies  ex  Rer**  Dno.  Ricardo 
Paceo,  oratore  suo  meritisaimo,  qui  interueaerit  intelleeturum  spero  ac  ab 
Egregio  D.  AnguatiBO  Scarpinallo,  ountio  meo  signifieabitur.  Reliquum  est,  ut 
me  M^  Yra  resque  meas  pro  eiua  ianata  benignitate  commendatas  habere 
dignetury  quae  diu  et  fdieiss"*  valeat. 

(Fortsetxung  folgt.) 


Wieier    StadlarchiT. 

Von  A.  Camesina. 

(S.  NvtiMBbtaU  fir  18S6,  llr.  14.) 
(Fortaetsung.) 

Zum  andern,  das  alle  PaurschaIR  auf  dem  Lanad  welehe  einem  herre« 
wölcher  der  sey  Ton  dem  guet  darauf  die  sist  xinsper  ist,  desselben  jarlichen 
aiiis  auch  halben  taill  raichen  Tnd  solchen  Anslag  ein  yeder  herr  ?on  seinem 
Todertbam  selbst  einpringea  Tnd  aalen« 

Zum  driten ,  das  in  den  Stetten  md  Mfirkhten  den  Burgern  vnd  Inwonem 
derselben  jre  gueter  wass  sy  der  ligundt  oder  ander  weeg  haben,  gesehixt 
werden ,  rad  dauon  alsdann ,  alweg  den  sehenten  phennig  geben  ?nd  besallen. 

Zum  vierdten,  was  gemain  yolkh  in  den  Stetten  Markhten  ?nd  auf  dem 
Lanod  Tnd  in  disen  Unslegen  nit  begriffen  wurd  dasselb  den  Leybwochen 
phening  wie  Tormalen  besehehen  ist  zallen. 

Zum  funfftea  das  auch  auf  die  Frembden  Tund  Ausslenndigen  Khauff  Tnnd 
hanndtierunndt  leut  jres  hanndels  Tnnd  Khaufmaes  gutter  aueh  ain  anslag  auf  sy 
besebehe  darjnnen  Sy  neben  anndem  des  Lannds  jnwonem  ain  geroiss  mitleiden 
vnd  purd  trag  Tnnd  nemblichen  den  xwainxigisten  tayll  vom  werdt  jres  gewerbs 
geben. 

Zum  Sechsten  das  auch  all  Pergkleut  oder  gewergkhen,  welch  Pergkh* 
werch  Pawen  tob  dem  werdt  jrer  Pergkhwergkh  Tnnd  aander  Gueter  den 
xwainxigisten  Phening  besallen. 

Zum  Sybenndten  das  die  geistlichen  Tnnd  PriesterschaffI  so  sonnst  mit 
gemainer  Lanndtschafft  nit  mitleyden  tragen  Tnnd  in  disen  Aaslegen  ntt 
begriffen  sein  alls  offt  Ton  einem  gülden  jres  jarliehen  einkhombens  sechs 
kreuxar  geben. 

Vnnd  das  sdleher  hillffhalben,  der  anslag  foerderliehist  beaeheeh  Tnnd 
mit  gueter  Ordnung  dahin  gerichi  werde  damüt  das  gellt  xu  xwtyen  friratan 


210 

alls  ncmblich  halbs  auf  negst  Mitvatsten,  Tnnd  das  annder  halb  layll  auf 
Phingsten  negst  darnach  Tolgenndt  gewisslich  geraicht  vnnd  erlegt  mug  werden. 

Vnnd  nachdem  msweiflich  der  Turgkhen  fumemben  g^walltig  angriff  vnnd 
besehedigunngen  auf  anndere  mnd  roerer  nachuollgenndt  jar  nit  Tnndcriassen 
.oder  auch  dise  hyllffen  auf  dito  angeend  jar  eu  gegenveer  nit  allso  gar 
erschiesslich  noch  den  Turgkhen  abstellen  mnd  anhaimbs  oder  in  rue  behallten 
wurden.  So  will  jr  Khu.  Mi  solch  not  so  bemellte  anndern  jar  furfallen  mochi 
wie  derselben  furkbomben  oder  enntgegen  ganngen  werden  soll,  in  ainer 
lanndschaffl  uottuHftigs  bedanngkhen  genedigdich  gestellt  haben. 

Weih  obgemelt  gnedig  begem  der  hilff  ainer  lanndtochaft  wie  sieh  Kü.  Mt. 
genediglich  Torsicht  durchaus  im  lanndt  Tnd  aines  lannds  gegen  des  anndern 
verrougen  Tnd  einkhuroen  gfemlss  md  ganz  nit  beswärlicb  sonnderlteh  auch 
den  lanndtleutten  vnd  paursman  leidlich  angesehen  das  Evanndem  zeitten  Tnd 
namblich  in  jungister  paurn  aufruer  den  lanndtleutten  etilicher  lanndt  vil  ain 
roerers  weder  halber  sinss  auf  stewr  vnd  ansleg  ganngen  Tnd  geloffen  das 
auch  fmk  der  panersehafFt  in  anndern  steum,  offt  Tnnd  die  maist  zeit  ain 
merers  alls  jr  halb  dienst  vnd  zinsung  sein  bezallt  wn*det 

Ir  Ku.  Mt.  hat  auch  sollichen  begern  darumb  auf  obbegriffen  mainung  rnd 
nit  auf  ain  beatimbte  Suma  gelte  gestelt  das  jr  M.  daijnnen  furnernUichist  hat 
genedigdich  Terhueten  wellen,  das  zwischen  den  lamidschafllten  derhalb  nit 
ain  disputation  einfiel  als  ob  ain  lanndt  Tor  dem  anndern  ettwas  roerers  thSt 
Tnd  also  nit  ain  gleichmSssig  hilff  gegen  einannder  geacht  Tnd  angesehen  wurde. 

Zuuor  aber  sein  ainer  lanndschafft  hierjnnen  die  obgemelten  Trsachen 
zubedengkhen  diser  lasst  Ton  Turgkhen  Sy  selb  Tnd  zuudrderist  Tor  anndern 
betrifft  auch  ain  nugsten  Tnd  gewisisten  obligt,  auch  nuzlicher  Tnd  pesser 
ist  sich  ainst  ettwas  tapferer  anzugreiffen  vnd  zuerhalltung  des  gelaubens  leib 
hab  vnd  guetter  aines  teils  desselben  darzue  stregkhen  weder  vnnersehen  vnd 
on  gethan  hilff  Tnd  darauss  Tolgennder  Russtigung  Tnnd  gegenweer  in  geuer- 
lichait  Terlusst  des  alles  zuesteen  vnnd  schanntlicb  Tcrderbt  zuwerden. 

Damit  auch  in  sollich  weeg  zu  errettung  vnd  beschuzung  jr  M.  Erb  vnnd 
annder  lannde  wclhs  dann  den  Erblannden  vnnd  gannzer  Cristennhait  auch 
zuguet  khumbt  wolbedächtlich  furgeschcn  an  die  hanndt  genomen  vnd  volbracbt 
roog  werden.  So  hat  jr  Kü,  M.  auch  derhalben  jr  getrewen  Erblanndt  guetbe- 
düngten,  darjnnen  zuuernemen  jrer  m  genedigs  ansynnen  vnd  begem  ain 
lanndschafft  die  welle  die  hdchsten  Clainat  das  ist  den  glauben  götlieh  Tnd 
menschlich  Eer,  den  leib  weih  khind,  hab  Tnd  gnet  beruert  mit  Tieis  nach- 
gedengkhen  notturfftig  Tnd  wol  bewegen  wie  Tnd  was  gestalt  sich  jr  M.  gegen  den 
Turgkhen  schigkhen  Tnd  richten  soll  Tnd  ob  jr  M.  desselben  anzug  Tnd  angriff 
zugewartten  Tnnd  dermassen  zurichten  das  alssdann  jr  M.  gegen  jrtiln  gegenwer 
gefasst  oder  aber  jr  M.  selbst  einzug  wider  jne  Tnd  in  sein  erobert  lanndt  Tnd 
gebiet  zusonnderhait  zueroberung  der  abgedrungen  flegkhen  dauon  nun  jr  M. 
lannden  der  maist  schaden  beachicht  anzufthen  sey  wiewol  jr  M.  aus  obbemelten 
anzaigen  Tnd  Kuntschafften  gedenkht,  der  Turgkh  werde  es  zu  solhem  harrt 
komen  jassen  aonnder  ril  ee  Tnnd  zuuor  schon  in  Russtung  Tnd  anzug  gerecht 
Tnnd  bereit  sein  rilleicht  auch  naeh  Terganngen  Sumer  wo  Er  durch  den  Sophi 
nit  Terhinndert  wftr  worden,  Tolbracbt  oder  zum  wenigisten  Tnnderstannden  het 

So  dann  dieselb  Suma  der  Lanndischafft  bewilligten  hilff  der  sich  jr  M. 
wie  obstet  gennzlichen  versieht  vnd  in  khain  zweifl  stellt,  also  erlegt  wirdet. 
So  erbeut  sich  Ku.  Mt  solh  geK  ninndert  annders  wohin  dann  allain  zu  oban- 
gezaigten  furnemen  zu  widerstanndt  des  Turgkhen  zugebrau(^en  für  vnd  für 
in  der  Lanndtschaffl  verordenten  hannden  beleiben  zulassen  bis  dasselb  zu  ob 
angezeigter  CristennKchen  expedition  Tnnd  gegenweer  oder  zuberaittnng  md 
Torsehung  darzue  gehöriger  notturfit  anzugreiffen  von  notten  alsdann  sollen 
die  ausgaben  nach  gelegenhatt  der  aaehen  alwegen  mit  Rat  vnd  wissen  der 
KriegsrSt  darundter  ain  ersame  Lanndschafft  diu  lannds  auch  ain  haben  md 
darzue  wie  nachgemelf  furaenten  vnd  erwellen  sollen.  Auch  durch  ainer  Lttund- 
sebafft  Terordntn  zail  oder  pheningmaister  besehehcn  mit  dem  Anhanng,  wo 


f^leich  oban^ezai^e  furgenombne  Gegcnweer  oder  zng,  wie  dann  jr  M.  bey  jm 
Lannden  in  rat  findet  vnnd  sich  darüber  entslensat.  Auf  das  angcendt  jar  nit 
furgann^  gewone,  sonnder  aus  treflennlichen  Trsacben  oder  das  etwo  der  Turgkh 
khatn  zug  famemen.  Sonnder  Rueen  wdlt »  weIhs  jr  M .  gern  Fniid  gnediglich 
sihe.  Aber  wenig  zunersehen  ist,  angestellt  beHb.  So  mag  solh  hilfgellt  den- 
Boebt  auf  annder  seit  in  Vorrat  behalltn  werden,  ynnd  jr  M.  ist  genaigt,  luezu- 
geben  daaselb  nit  angegriffen  werde.  Svnnder  in  ainer  Ersamen  Lirnndsehaffl 
ferordnton  hannden ,  vnd  yerwaniog  sein  vnd  so  lanng  darjnn  vnangegriffen  vi^ 
▼axertrennt  bejeinannder  beleiben  aoll  bis  der  zug  der  dann  gewiss  sein  mnesa 
mit  bUf  des  AlHnfiehtigen  an  die  banndt  genomen  werde. 

Vnnd  naehdem  zu  ainer  sdlben  gegenweer  auch  die  notdorffi  eraiscbt,  das 
die  Kv.  Mt  oder  der  Oberest  vendhaubtinann  bey  jrenn  personen,  mit  ansehenn^ 
Itebn  Kriegsrütten  versehen  sein ,  vnnd  die  Ku.  Mt  aus  vi)  vraaeben  vnnd  sonn«* 
derKeben  in  jren  Erbbnnden  zu  Eem  aus  yedem  derselben  ain  geschiekhte 
Brfarae  Person  gern  bey  jr  M.  oder  jrem  öberisten  velldtbaubtman  haben ,  vnnd 
als  Kriegsrfite  gebraueben  woltn ,  So  ist  Ku.  Mt  begem  an  ain  Ersame  Lannd- 
sebaffl  das  sy  aus  jrm  mittl  ainen  vertrantten  gescbickbtn  KriegsrSte  fumemen 
vnd  jr  M.  denselben  benennen,  den  Sy  auch  in  beueih  geben  mdgen ,  das  er  bey 
der  BeznllttBg  so  von  denselben  der  LanndtsebaflfI  hilfgeHt  bescheben  wirdet, 
zvyeder  zeit  selbs  gegennwurttig  sey.  Damit  ain  Lanndschafft  wissen  mug,  das 
s4()h  jr  hilfgellt  alhnn  zu  widerstanndt  der  Turgkn  vnnd  zuerrettung  Lannd  vnnd 
l^wt  vnnd  sonnst  in  kainen  anndem  weeg  angelegt  noch  gebraucht  Die  Ku.  Mt. 
ist  auch  des  gnedigen  willens.  Wann  die  yezbegertten  hilfgellt  in  allen  Nider- 
osterreichischen  Lannden  bewilligt  vnd  beslossen  werden,  derhalbn  mit  den 
Lannden  ain  vberslahen  zetbun  lassen  wie  weit  sich  sdlh  jr  hilf  erstrekht  was  vnd 
wieni)  Kriegsfolkg  auch  wie  lang  dauon  vnnderhallten  darzue  will  jr  M.  den  Nider- 
österreichischen  Lanndn  ain  sonndern  obersten  haubtman  geben  damit  derselbn 
russtigung  vnd  Kriegsfolckh,  neben  den  anndem  Lannden  erkhenndt  werden  mög. 

Vnnd  jr  Ku.  M.  hat  die  begert  hilf  daromben  auf  gellt  vnd  nit  auf  volckh 
gestellt,  das  ainer  Lanndschaflft  an  zweiffl  g^oet  wissen. 

Wann  ain  bewiHigung  mit  volckh  geschieht ,  das  sich  die  Lanndleut  aller 
Nidtrösterreicbischen  Erblannde  mit  dem  Anzug  wenig  vergleichen  noch  zu  geleg- 
ner zeit  sonnder  ainer  lanngsam  der  annder  furderlich  anziehen,  vnd  also  ainen 
vBnuzen  Cosstn  gebrauchen  vnd  sonnderlich  das  auf  der  Lannde  haubtieut  vnd 
annder  za  ainer  so  klainen  anzall  volgks  mit  jrn  besolldongen  vnnd  vnndorhallt- 
tung,  auch  daraue  auf  den  an  vnd  abzug,  ain  schwerer  vnd  vnnoidurffiger  vncos- 
sten  lanfll  vnd  vil  vnnuser  vergebner  zeit  bis  sich  die  Lanndleut  mit  jrer  Anzall 
in  Raastung  schicken  verzert  wirdet,  wie  dann  soihs  zu  mermailen  erscfainen  ist. 

Daneben  bedennkht  die  Ku.  M.  Wo  Sy  an  die  Lannd  anstat  des  gellts  nin 
Kriegsfolekb  begeren  wurde  dass  dadurch  die  Lannd  vasst  empldst  durch  weihe 
Kmpldsstmff  mitler  zeit  des  Turgkn  zngs,  der  Lannd  ains  oder  mer  durch  annder 
des  Hansa  Osterreich  widerwertigen  angegriffen  vnnd  on  widerstandt  werloss 
gefunden  wurden ,  das  aber  in  alweg  vnd  sonnderlich  aus  vraachen ,  wie  her- 
nschuolgen  wirdet,  auch  zuuerhuetten  ist 

Aber  nichtsweniger  so  wellen  jr  M.  gnedige  Ordnung  vnnd  beueih  geben, 
weihe  Lamdlewtt  vnd  vnnderthannen  sith  im  velld  zu  dienoen  vnnd  brawchen 
lobssen  erbieten,  das  dieselbn  in  jren  diennste  für  annder  gefurdert  vnd  ange- 
nomen  werdn  sollen. 

Vnnd  nachdem  etlieh  Lanndleut  sein  m((ehten  die  pilKeh  mit  ainer  Ersamen 
Lanndschafft  in  Stewm  vnd  Auslegen  mitleiden  tragen  vnd  aber  sdlhs  bissheer 
vrsaeben,  das  Sy  nit  eingelegt  haben ,  vbersehen  worden  sein.  Demnach  weih 
lianndleut  noch' nit  eingelegt  betten  die  sollenn  noch  ernnstlich  darzue  gebaltenn 
werden,  das  Sy  jre  gulten  ainer  Ersamen  Lanndsciiafft  oder  derselben  verordetn 
nochmals  on  lenngern  Verzug  anzaigen  vnnd  furbringen  vnnd  darjnn  lennger  nit 
vngeborsam  erschein. 

So  bewilligt  auch  die  Ku.  Mt.  das  all  vnnd  yed  pharrer  so  gullt  vnnd  gueter 
in  Lanndt  haben  vnangcseheü  das  Sy  bisher  dem  geistliehen  ordinari  jr  Stewer 


212 

geraicht  «H  jr  gullt  ainer  Lunndtschafft  treulich  ansaigeo  vnnd  entlegeo  vnad 
alsdana  auf  all  jr  gulten  VDod  ligunde  gueter  auch  ain  gepurlicher  ao«lag 
gemacht  Yund  also  ron  den  geistlichen  ligennden  Guetern  mnd  gultä  neben 
annderii  Lanndleuten  vnnd  jnwonnern  in  ain  gleichs  mitleiden  geprachi  werden. 

Vnnd  nachdem  kain  grosser  aimnessefi  gegeben  werden  mag  dann  was 
SU  hilf  vnnd  widerstanndt  der  mglaubigen  vnnid  erhaltung  Tnnsers  heiligen 
Oistenliehen  glaubei  geraicht  mnd  mitgeteilt  wirdet,  So  sollen  wann  non 
der  aug  angeet  in  ain  yede  phar  vnd  dergleichen  haubtkirchen  tmhen  gesest 
vnnd  durch  die  predigeir  auf  der  Cannsln  das  Cristüeh  TolgUi  mit  Cristenn- 
licher  Ermanung  zuerhaHung  des  glaubens  jrer  selbst  Seeln  ¥atterlansds  man 
weib  vnnd  Khinder  anch  hab  vnnd  gueter  mit  vleis  bewegt  werden  damit  Si 
jr  hillf  ?nnd  hanndraichung  wider  die  vnglaiibbigien  nach  gelegenhnit  aines 
yeden  vermögen  vnnd  was  gol  yeroanndts  ermannt  in  die  Tmeheö  mittaillei 
welehs  Truhen  Gollt  auch  Emphanngen  vnnd  danunb  von  ainer  firsamen 
I«aondtschafft  darjnn  auf  disem  Lanndtag  weeg  mitl  vnnd  Mar  dardurch  daijnn 
kain  vntrew  noch  aigenn  nuxUchkait  gebraucht  furgenomen  werden. 

Damit  aber  in  so  ainen  treffenlichem  ennd  emnstUcJien  fumemen  darauf 
dan  nit  allain  gemainer  Cristenhait  trost  sonnder  auch  fumemblich  aHer 
Niderosterreichischen  Lannde  höchste  Wolfart  steet  souU  möglieh  guote  f«r- 
sichtigkait  gebraucht  werde.  So  ist  Ku.  Mt.  verrer  gnedig  ansynnen  vnnd 
begern  das  ain  ersame  L4inndtschafft  auf  gegenwurttign  Lanndtag  dermassen 
besliessen  vnnd  Ordnung  furnemen  well  wo  die  Ku.  Mt.  in  solcher  gegenweer 
derselben  Kriegsfolgkh  jnndert  belagert  oder  in  annder  weeg,  das  doch  der 
Allmechtig  Got  als  ain  hanndthaber  vnnd  beschusar  der  heiligen  Cristeiinhait, 
durch  sein  gotliche  milte»  Bannherzigkhait  verhuetten  welle,  in  geferligkhait 
gasest  wurd.  Also  das  aines  eylennden  auiugs  vnnd  merer  hilf  von  n$ten 
das  in  solchem  faal  der  zwainztg^st  zehenndt,  oder  funflfl  man  gefast  der 
gestallt  wie  vnnd  wann  durch,  die  Lanndt  oder  Viertl  haubtleot  jnen  ea  sey 
durch  Kreydschuss  fewer  schriA  oder  annder  zaichen  verkhundet,  das  alss- 
dann  ain  yeder  von  stundan  zu  solcher  verkhundigung  gerecht  vnnd  auf  sey 
vnnd  an  die  Ort  Er  bescbaiden  werden  nioeht,  on  alle  jrrung  strag^s  vnnd 
gewiss  zueziehe,  vnnd  den  heiligen  glauben.  Yatterlannd  Leib  hab  vnnd  giiet  zu 
errettn  verhelffe. 

Vnnd  so  dann  die  Ku.  Mt.  jren  gnedigen  vnd  Cristennlicben  gemuet  vnd 
willen  dahin  gesetzt  vnnd  gericht»  das  Sy  souil  jr  Got  gnad  verleicht  nit 
allain  vngespart  jras  vorersdiephin  Camerguets,  all  jr  eigen  vnnd  selbst  ver- 
mögen angreiffen  sonnder  auch  jren  leib  zu  widerstanndt  obbemellts  Turckhi- 
schen  Tyrrannen  darstreckhn  auch  mit  proAint  vnnd  geschus  vnnd  annder 
Kriegsnottorfft  gnedig  fursehnng  Zurichtung  vnnd  Verordnung  thuen  well  So 
setzt  die  Ku.  Mt  gar  m  khainen  zweifl  ain  Ersame  LanndtschaffI  werde  solche 
zimbliche  vnnd  nach  gelegenhait  der  Sachen  Leidenliche  vnnd  notturffUge 
begerte  hierjnn  khains  wegs  weigern  widersezen  noch  Absiahen  sonnder  guet- 
wiliig  wilfarlich  gehorsam  vnabslegig  vnnd  dermassen  ballten  vnnd  beweisen 
wie  sich  jr  M.  genediglich  versieht  vnd  jr  vnnderthanige  genaigte  gehorsame 
guetwillig  .  .  .  spuren  vnnd  das  Sy  jnen  aus  obangezaigten  gefarlichait,  vnd 
erhaütung  vnnser  heiligen  Cristenlichto  Namens  vnd  glaubeans  jres  Vatter- 
lannds  weib  vnd  Kinnder  auch  hab  vnnd  gueter  selbst  auch  zuhelffen  genaigt, 
abnemen  vnd  vermergkhen  mugen. 

Weihe  guetwilligkhait  vnnd  vnnderthanige  wUfkrung  jr  M.  gegen  ainer 
Ersamen  Lanndtschafft  sonder  Stannden  vnnd  personnen  jren  Dachkhonunen  vnd 
Erben  mit  genaden  vergellten  vnnd  sich  also  genediclichen  erzaigen,  das  Sy 
jr  M.  als  jrem  genedigisten  herren  vnnd  Lanndtsfursten  mit  allem  genedigen 
ganaigtem  willen  spuren  vnnd  beinnden  sollen. 

(Fortaetzuog  folgt.) 


SIS 


V.  „Historischer  Atias.^ 

StAtistik  des  Mittelalters. 

Bisehdflich-Chiemsee^sches  Urbar  aus  den  Jahren 

1486—1495. 

Papier-Codex  des  XY.  Jahrhunderts  in  Qaart.  102  BUtter. 
Im  BeiitM  dei  Herrn  H*.  tob  8*.  fai  SaUbiirg. 
(ForUeUung,) 
Ottn  XU  Erlach  Zebennt 


Item« 


Anna  erlacherin. 


Item. 


Item. 

CritUs  Steger. 


leotrer. 


Chunti  am  Bramberg. 
Zwai  Niderhofen. 
vorder  BrSmberg. 
Znigklehen. 
SttAdleben. 

Dient  denar.  libr.  2,  Lamp.  2. 

Jacobs  Mawrer  Zehent 

Aufm  vieriaU  Hof  lu  NewnUreben  (ausgestrichen). 

Sehlos. 

Stockelfeld. 

Viertel  Hof. 

Soeiderguet. 

Grats  guet. 

Tafem. 


Trannerlehen,  gantzen  Zehent. 


hgt 
Pintinger  sruetl. 
in  fei« 
Dient  denar.  libr.  1,  Lamp.  1. 

Cristan  Stegers  Zehent 

Vier  Haslperg. 

Vier  Smaiegkh  (ausgestrichen). 

Hirtziehen. 

Stainperg. 

Lanngledl. 

Ledrer  gaeil. 

Plenckh  guetl. 

Siecht  Guetl. 

Semerhof. 

Pertel  Eier  Haws. 

Peekh  guetl. 

Smidt  guetl. 

Arnold  Heirnnt. 

Nuts  guetl. 

Schuester  guetl. 

Scheier  guet  gantsen  sehent. 

Dient  denar.  libr.  3»  Lamp.  3. 


214 

Item.  Andreen  am  Wachtlehen  Zehent. 

SertiD. 

Hosen. 

Pamer. 

€raekben. 

Hochguckhen. 

(Fol.  98.) 

PrandsUt 

Taubenstain. 

Am  Hof. 

Lehen. 

Kistenlehen. 

In  der  grueb. 

Wachtpuhel. 

Dient  denar.  libr.  2,  solid.  7,  L4imp.  2,  minus  Vs  Ttertl. 

Cristan  Steger  mer  ain  Zehent. 

Yorstlehen. 

Zway  seheffaw. 

Zway  Tnderpork. 

Tnderperg. 

Steg. 

Sickenlehen. 

Sawegk. 

Kochleitten  gantsen  Zehent. 

Dient  Denar,  libr.  1,  solid.  6,  denar.  7,  Lamp.  2. 

Peter  am  Smalegk  Zehent 

Vier  Smaleck. 
hyrtalehen. 

Dient  denar.  libr.  1,  Lamp.  1. 

Gorg  Ruedt  Zehent. 

Puesenleben. 

Ort 

am  ort 

Dient  denar.  solid.  7. 

(Fol.  99.) 

(Fol.  100  DichU.) 

Yermerckt  den  Zehent  im  Mulpach  so  Rueprecht  Elmawer  Innhat 

Item  von  erst  pellengkh  ein  zu  leben  gibt  gantcen  Zehent 

Item  Englmayr  leben  gantsen  zehent 

Item  aigen  ain  zu  leben  gantzen  zehent. 

Item  zu  Seytrain  leben  gantzen  zehent 

Item  zu  lugfeld  ein  Zulehen  drittail  zehent 

Item  zu  holtzlehen  drittail  zehent 

Item  Rorer  ain  Zulehen  drittail  zehent. 

Item  Reinperg  ain  Zulehen  drittail  zehent 

Item  Sofilehen  ein  Zulehen  drittail  zehent 

Item  Hodegkh  leben  drittail  zehent. 

Item  Ratn  ein  zu  leben  drittail  zehent 

Item  melstab  ain  zulehen  drittail  zehent 

Item  Sear  leben  drittail  zehent. 


215 

Item  hainUerJehen  drittail  sehent 
Item  plueralehen  drittail  zehent. 
Item  Wolgram  ain  zu  lehen  drittail  lebent. 
Item  ploemaw  lehen  drittail  zehent. 
Item  honhart  lehen  drittail  zehent. 
Item  pawssnperg  lehen  drittail  zehent 
Item  khoberlehen  drittail  zehent. 
Item  Starchiperg  lehen  drittail  zehent. 
Item  kalchalehen  drittail  zehent 
Item  purgeriehen  drittail  zehent. 
Item  klainhals  lehen  drittail  zehent 
Item  pallehen  ein  Zulehen  drittail  zehent 
Item  grueb  lehen  drittail  zehent 
Item  Niderlerrlehen  drittail  zehent. 
Item  Oberlelehen  drittail  zehent 
Item  chopartlehen  drittail  zehent. 
Item  Flecksperg  lehen  drittail  zehent. 
Schauperg  lehen  drittail  zehent 
plengklehen  drittail  zehent 
napolt  ain  Zulehen  drittail  zehent 
pachlehen  drittail  zehent. 
Scheffaw  lehen  drittail  zehent 
prameben  lehen  drittail  zehent 
Agkerlehen  drittail  zehent 
Witiglehen  drittail  zehent 
Kopplehen  drittail  zehent. 
lintal  lehen  drittail  zehent 
pemhart  leben  drittail  zehent 
knurrlehen  drtttail  zehent 
lettenlehen  drittail  zehent 
Stainlehen  drittail  zehent 
prant  lehen  drittail  zehent. 
Moltraw  lehen  drittail  zehent 
Gnienholtz  ain  zu  lehen  drittail  zehent 
kirehstain  lehen  drittail  zehent 
farmaw  lehen  drittail  zehent 
Rormos  lehen  gantzen  zehent 
Scheidegkh  lehen  gantzen  zehent 
lederlehen  ain  zulcäen  gantzen  zehent. 

Vermerckht  den  zehent  zu  dem  Dechanthof  gehorund  in  Werfner  pfarr. 

Item  Ton  ainem  feld  das  vntten  an  dem  prennhof  ligt  gehört  zu  der  mittem 
Mol  die  der  Cristan  peckh  ron  Werfen  Innhat  gantzen  sehent 

Item  mer  von  ainem  fetd  das  auch  daselbs  an  den  prennhof  ligt  ist  ainer 
Wittib  genant  des  Ernsten  Teysinger  Wittib  gantzen  zehent 

Item  von  ainer  wisen  daselbs  gehört  ainem  Brobst  von  Werfen  wann  man 
aldo  pawt  gehört  gantzer  zehent  meinem  gnedigen  hem  von  kiemsee. 

Item  von  dem  prennhof  gantzen  zehent 

Item  von  Eysengreim  gantzen  zehent 

Item  von  Arlhof  gantzen  zehent 

(Fol.  101.) 


Item  von  Mayns  leben  in  der  speckh  gantzen  sehent 
Item  von  Mackenleben  gantzen  zehent 
Item  von  Swaiglehen  gantzen  zehent. 
Item  von  Zogkibof  gantzen  sehent. 


214 

Item.  Andreeil  an  Wachtleben  Zehen  t 

Sertin. 

Hosen. 

Pamer. 

Groekhen. 

Hochgruckhen. 

(Fol.  98.) 

Prandatat 

Taubenstain. 

Am  Hof. 

Lehen. 

Kistenlehen. 

In  der  gmeb. 

Wachtpuhel. 

Dient  denar.  libr.  2,  solid.  7,  Lamp.  2,  minus  V«  Wert!. 

Cristan  Sieger  mer  ain  Zehent. 

Yorstlehen. 

Zway  seheffaw. 

Zway  Tnderpurk. 

Tnderperg. 

Steg. 

Sickenlehen. 

Sawegk. 

Kochleitten  gantsen  Zehent. 

Dient  Denar,  libr.  1»  solid.  6,  denar.  7,  Lamp.  Z, 

Peter  am  Smalegk  Zehent 

Vier  Smaleck. 
hyrtzlehen. 

Dient  denar.  libr.  1,  Lamp.  1. 

Gorg  Ruedt  Zehent 

Puesenlehen. 

Ort 

am  ort 

Dient  denar.  solid.  7. 

(FoL  99.) 

(Fol.  100  DichU.) 

Yermerckt  den  Zehent  im  Mulpach  so  Ruepreeht  Elmawer  Innhat 

Item  von  erst  pellengkh  ein  zu  leben  gibt  gantcen  Zehent 

Item  Englmayr  leben  gantsen  zehent 

Item  aigen  ain  zu  leben  gantzen  zehent 

Item  zu  Seytrain  leben  gantzen  zehent 

Item  zu  lugfeld  ein  Zuleben  drittail  zehent 

Item  zu  boltzlehen  drittail  zehent 

Item  Rorer  ain  Zuleben  drittail  zehent. 

Item  Reinperg  ain  Zuleben  drittail  zehent 

Item  Sofilehen  ein  Zuleben  drittail  zehent 

Item  Hodegkh  leben  drittail  zehent 

Item  Ratn  ein  zu  leben  drittail  zehent 

Item  melstab  ain  zuleben  drittail  zehent 

Item  Sear  leben  drittail  zehent. 


215 

Item  hainUerlehen  drittai]  sehent 
Item  pluemlehen  drittaii  zehent. 
Item  Wolgram  ain  zu  lehen  drittaii  zehent. 
Item  ploemaw  lehen  drittaii  zebent. 
Item  honbart  leben  drittaii  zehent. 
Item  pawssnperg  lehen  drittaii  zehent. 
Item  khoberlehen  drittaii  zehent. 
Item  Starchiperg  lehen  drittaii  zehent. 
Item  kalchalehen  drittaii  zehent 
Item  purgerieben  drittaii  zehent. 
Item  klainhals  lehen  drittaii  zehent. 
Item  pallehen  ein  Zulehen  drittaii  zehent. 
Item  grueb  lehen  drittaii  zehent. 
Item  Niderierrlehen  drittaii  zehent. 
Item  Oberleleben  drittaii  zehent. 
Item  chopartleben  drittaii  zehent. 
Item  Flecksperg  lehen  drittaii  zehent 
Schauperg  leben  drittaii  zehent 
plengklehen  drittaii  zehent 
Rapolt  ain  Zulehen  drittaii  zehent. 
pachlehen  drittaii  zebent. 
Scheffaw  leben  drittaii  zebent 
prameben  lehen  drittaii  zehent 
Agkerlehen  drittaii  zebent. 
Witigleben  drittaii  zehent. 
Kopplehen  drittaii  zehent. 
Hntal  lehen  drittaii  zehent 
pemhart  lehen  drittaii  zebent. 
knurrlehen  drittaii  zehent 
lettenlehen  drittaii  zehent. 
Stainlehen  drittaii  zehent 
prant  lehen  drittaii  zebent 
Moltraw  lehen  drittaii  zehent 
Gnienholtz  ain  zu  lehen  drittaii  zehent 
kircbstain  lehen  drittaii  zehent 
yarmaw  lehen  drittaii  zehent 
Rormos  lehen  gantzen  zehent 
Sebeidegkb  lehen  gantzen  zehent 
lederlehen  ain  zulcäen  gantzen  zehent 

Yermerckht  den  zehent  zu  dem  Dechanthof  gehorund  in  Werfner  pfarr. 

Item  von  ainem  feld  das  vntten  an  dem  prennhof  Ugt  gehört  zu  der  mittem 
Hill  die  der  Cristan  peckh  ron  Werfen  Innhat  gantsea  zehent 

Item  mer  von  ainem  fe^d  das  auch  daselbs  an  den  prennhof  ligt  ist  ainer 
Wittib  genant  des  Ernsten  Teysinger  Wittib  gantzen  zehent 

Item  Ton  ainer  wisen  daselbs  gehört  ainem  Brobst  von  Werfen  wann  man 
aldo  pawt  gehört  gantzer  zebent  meinem  gnedigen  hem  von  kiemsee. 

item  von  dem  prennhof  gantzen  zehent 

Item  von  Eysengreim  gantzen  zehent 

Item  von  Arlhof  gantzen  zehent 

(Fol.  iOi.) 

Item  von  Mayns  lehen  in  der  speckb  gantzen  zehent. 
Item  von  Mackenlehen  gantzen  zehent 
Item  von  Swaiglehen  gantzen  zehent. 
Item  von  Zogkihof  gantzen  zehent 


216 

Veraereklit  des  Mbeot  n  den  Taelliof  gebdndt  so  Casptr  flraotigler  Inabtt. 

Item  drew  bewser  A«f  Zwayea  gsetler  »i  deo  Majrea  tot  den  Wcug 
iwai  Uil  seheat 

Item  sa  haelmin  iwai  tafl  sebeat 

lUm  s«  dem  Gltstxel  xwai  Uil  xebecit 

Item  M  dem  lebner  vor  dem  Wenag  xway  taO  lebeat 

Item  I«  lampertptcb  twai  tail  zebent. 

Item  so  Sigwein  twai  taO  lebent 

[tem  in  Gatten  twai  tail  lebent 

Item  in  Znntten  xwai  tail  xebeot 

Item  in  pnbel  zwaitaU  lebent 

[tem  in  drew  Tnel  tway  tail  lebent 

Item  m  Oberlanbpubel  iwai  tail  lebent 

Item  m  Tntterlawbpnhel  twaitail  lebent 

Item  der  pfanrer  zu  Sand  Ciriaet  iwaitafl  lebent  too  aeinem  paw. 

Item  m  kendl  iwai  tail  idient 

Item  tn  Fritzoperg  zwai  tail  zebent 

Item  zn  Sparegkb  zwai  tail  zehent 

Item  am  perg  zwai  tail  zebent 

Item  zn  oberweg  leben  zwai  tail  zebent. 

Item  Tntterwegleben  zwai  tail  zebent 

Item  zu  Hatl  leben  gantzen  zebent. 

Item  zu  Synnbueb  leben  gantzen  zebent 

Item  zu  purdlbof  zwai  tail  zebent 

Item  zu  Sniizbof  zwai  tail  zebent 

[tem  Swatzenberg  zwai  tail  zebent 

Yermerkbt  den  zebent  zu  Altacb  so  Gorg  frosebawer  Innbat 

Yon  erst  in  Sand  Jobanns  pfarr  an  dem  Aino^erg. 

Item  ze  kolmais  gantzen  zebent 
Item  zu  Salicbegkb  gantzen  zebent 
Item  zn  Zossen  gantzen  zebent 
Item  zu  mitteregkb  gantzen  zebent 
Item  zu  wiss  gantzen  zebent 
Item  zu  kranstain  gantzen  zebent. 
Item  zu  hilnperg  gantzen  zebent 
Item  zu  Wojpenleben  gantzen  zebent 
Item  zu  pfeilleben  gantzen  zebent 
Item  zu  plafel  gantzen  zebent 
Item  zu  lainpacb  gantzen  zebent 
Item  zn  prannt  gantzen  aebent 
Item  zu  Egkb  gantzen  zebent 
item  zu  boebrewt  gantzen  zebent 
Item  zu  Swaig  gantzen  zebent 
Item  tu  obemeben  zwai  tail  zebent 
Item  zu  laugekb  zwai  tail  zebent 
Item  zu  obermitteregkb  zwai  tail  aebent 
Item  zu  Nidermitteregkb  zwai  tail  zebent 
Item  zu  oberbell  zwai  tail  zebent 

(Forttetsaag  folgt) 


A«t  i*r  k.  h.  H*r-  nJ  Staat  «4ni«kerfi  t«  Win. 


^  12.       NOTIZENBLATT.         isss. 


Beilage  zum  Archi?  fUr  Kunde  Ssterreichisclier  GesclüclitsqiielleiL 

Herausgegeben  von  der  historischen  Conunission 

kaiserlicheo  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien. 


I.  »Literatur.^ 

CftckftH,  iialeelet  klstorifint  ele« 

Mitgetheüt  fon  dem  eorresp.  Mitrede,  kaiserl.  Rath  und  Archivtr  Friedrich 

Firnhaber. 

(S.  NotiieokUU  tob  1858,  3.  lt.) 

Das  iweite  Buch  <),  auf  welches  wir  die  Aufmerksamkeit  unserer  Leser 
IQ  lenken  wünschen,  ist  das  so  eben  erschienene  neueste  Werk  Gachard*8: 
Annl«cte8  bistoriques  par  M.  Gachard,  archiriste  general  etc.  I.,  H.»  111.,  IV. 
Series,  Bruxelles  M.  Hayez  1856, 1.  Vol.  8^  529  pag. 

Diese  Analectes  sind  blos  eine  Sammlung  einzelner  Actenstflcke  ohne 
inneren  Zusammenhang,  wie  sie  sich  bei  Archiraren  und  Geschichtsforschern, 
welche  Tide  Arehiralien  in  die  Binde  bekommen ,  ihres  interessanten  Inhaltes 
wegen  anhfiufen,  ohne  dass  der  Einzelne  Zeit  und  Müsse  hat,  weitere  Arbeiten 
in  diesen  Gegenständen  vorzunehmen.  Sie  werden  ihres  historischen,  politischen, 
oder  pikanten  Inhaltes  wegen,  hie  und  da  mit  Notizen  und  Erläuterungen  ver- 
sehen mitgetbeiH,  und  sind  desshalb  dankenswerth,  weil  sie  eine  Masse  von  Daten 
mittheilen,  welche  sonst  vielleicht  durch  Jahrhunderte  in  den  Archiven  ver- 
graben blieben.  Die  belgischen  Schriftsteller  scheinen  übrigens  bei  derlei  Samm- 
lungen gerne  den  Titel  „  Analectes**  zu  wShIen,  den  BoynkvanPapendrecht, 
Dumbar,  Matthaeus  gebrauchten;  le  Glay  Hess  eine  Sammlung  unter  dem 
Titel :  Analectes  (bistoriques  ou  documents  pour  servir  k  Thistoire  des  faits, 
des  moeurs  et  de  la  literature.  Lille,  Danel  1888,  I  vol.  8*;  dann  Nouveavz 
analectes  ou  documents  in^its  pour  servir  k  Phistorie  des  faits  etc.  Paris, 
Techenerl852, 1  vol.  S*') erscheinen,  undGachard  selbst  hat  bereits  imJ.  1830 
im  Anlange  seiner  archivalischen  Laufbahn  einen  Band  unter  gleichem  Titel 
herausgegeben. 

Eine  Aufioierksammachung  auf  dieses  neueste  Product  Gachard's  dürfte 
sich  vorzfgKch  aus  dem  Grunde  rechtfertigen ,  da  (mir  unbekannt  aus  welchem 
Grunde)  von  demselben  nur  eine  geringe  Anzahl  von  Exemplaren  gedruckt 
wurde*),  daher,  abgesehen  von  dem  ziemlich  hochgestellten  Preise  des  Buches, 
die  Verbreitung  desselben  nur  eine  geringe  sein  kann. 

Die  mitgetheilten  Actenstflcke  umf)issen  die  Zeit  vom  Jahre  1385  (fitestes 
Stfick  7.  Nov.  1385.  Schreiben  Philipp*s  des  Kflhnen  von  Borgund)  bis  1795. 
(25.  Sept  Bericht  des  Grafen  Trautmansdorf  an  K.  Frans  H.). 


t)  S.  Notlseftblatt  1888,  Nr.  1,  pig.  8. 

*)  Ein«  Notis   aof    der  Rückseite    des  Titels    sa^t:     tir^  i  cinquante    exempliilres 
■am^rot^a. 

12 


218 

Es  würde  Raum  und  Zweck  dieses  Blattes  öbersteigen,  alles  das  Bedeu- 
tende zu  beröbren;  wir  müssen  «ni  darauf  beschrftnken,  jene  Stucke  nambafl 
SU  machen,  welche  f&r  unsere  dsterreichische  Geschichte  Bedeutung  haben. 
Ich  habe  daher  diese  ausgezogen  und  werde  sie  chronologisch  unter  den 
Regenten  subsumift  Torffibren. 

Max  L 

1478,  28.  Jflnnef .  Brief  an  Jean  de  Lonchamp,  an  den  Herrn  Ton  Femelmoat, 
an  Burian  de  Hun,  alle  3  Cavaliers  und  Kfinunerer  und  an  Henri  d*Outremont, 
Einnehmer  von  Namur,  mit  dem  Auftrage,  ?on  der  Stadt  Namur  Geld  zur 
Truppenwerbung  gegen  Frankreich  zu  rerlangen.  Gent  28.  JSnner  1477  (1478 
a.  St.),  pag.  157. 

1507,  18.  Mftrz.  Zwei  Briefe  —  einer  an  die  Erzherzogin  Margaretha.  in 
seinem  (Max*)  Namen,  und  als  Vormund  KarKs  Y.,  den  Eid  der  Treue  tob  den 
Niederländern  entgegenzunehmen,  der  zweite  an  Wilhelm  Ton  JOlch,  den 
Markgrafen  Christopli  ron  Baden»  den  PrinMn  Rudolph  von  Anhalt  und  Dr. 
Sigismund  Plong,  um  den  gedachten  Stünden  den  Eid  von  Seite  ibres  Regenten 
zu  leisten.  Donne  en  nostre  oit^  de  Siraasbourg  de  XVUl.  jo«r  de  man  1506 
(n.  st  1507),  pag.  41. 

Margaretha. 

1508,  14.  Februar.  Schreiben  der  Erzherzogin  Margaretha  an  die  Stadt 
Mecheluy  zur  Anstellung  von  Processionen  um  günstigen  Erfolg  der  Reist 
Maximilian*8  nach  Rom,  pag.  161. 

„K.  Maximilian  machte  diese  Rdmerfahrt  erat  im  folgenden  Jahre'  —  fögt 
Gachard  in  einer  Note  bei  und  verweist  dabei  auf  le  Glay  Correspondance. 
Maximilian  hat  diese  Reise  nie  ausgeföhrt  uad  auch  bei  le  Glay  finden  sieb 
(L  p.  15)  nur  Spuren  seiner  Absicht  dazu. 

1514,  29.  Juli.  Mission  des  Mercurin  de  Gattinara«  Präsidenten  von  Bur- 
gund»  zum  Kaiser  im  Auftrage  der  Erzherzogin  Margarethe  »pour  Tadvertir 
»des  droiz  et  querelles  pretenduz  de  la  part  de  m'  Tarcbiduc  ooAtre  le 
„Toy  de  France,  tant  touchani  la  duche  de  Bourgoingne»  contes  et  seigneuries 
„d*Auxerroi8,  Masconnois  et  Bar  sur  Seine**  u.  s.  w*  Der  Auftrag  der  Eraher- 
zogin  geschah  am  29.  Juli  1514»  pag.  49. 

1515,  5.  Jänner.  Lettres  patentes,  mit  welchen  K.  Max  die  Eraherxogin 
MargareUia,  den  Herzog  Friedrieb  von  Baden,  den  Grafen  Felix  von  Würtemberg, 
den  Präsidenten  de  Plaine  und  Nicaise  Hackeney  beauftragt,  in  seinem  Namen 
den  Erzherzog  Karl  voiyährig  zu  erklären ,  M^onnö  en  nostre  ville  d*Inabroug^ 
23.  Dec.  1514.  Die  Feierlichkeit  der  Volljährigerklärung  erfolgte  Kraft 
dieses  Auftrages  in  einer  feierlichen  Versammlung  der  Stände  im  Palaat  zu 
Brüssel  am  5.  Jänner  1515,  pag.  163. 

1522,  11.  Juni.  Sebreiben  der  Erzherzogin  Margaretha  an  den  Bürger- 
meister und  die  Schöffen  von  Mecbeln,  über  den  dem  Kaiser  dureh  den  Künig 
von  England  gemachten  Empfang.  Escript  a  Bruges  11.  Juni  1522,  pag.  254w 

1523,  21.  August  Sebreiben  der  Erzherzogin  Margaretha  an  den  Bürger- 
meister und  die  Schöffen  von  Mecheki,  mit  der  Bitte,  zu  Händen  des  Chefs 
der  kaiserlichen  Artillerie  alle  Kanoniere  zu  stellen,  die  in  ihrer  Stadt  sich 
befinden,  um  sie  zur  Armee  des  Königs  von  England  zu  aendeo*  Dd.  BmxeUea, 
pag.  215. 

(Um  die  heranziehende  Armee  des  Königs  von  Seite  des  Kaisers  zu  unter- 
stützen, bat  man  ihm  gegen  seine  Besoldung  200  Kanoniere  versprochen.) 

1528,  13.  Feh.  Schreiben  der  Erzherzogin  Margar^a  an  die  Stadt  Meehein. 
pag.  222. 

1528,  7.  October.  Dieselbe  an  dieselbe  den  Friedensscblusa  mit  den 
Herzog  von  Geldern  betreff'end,  pag.  223. 


219 

1^299  8.  September.  Dieselbe  an  dieselbe,  tbeilt  mit  die  Ratification  des 
Cambraier  Vertrages  u.  s.  w.  pag.  225. 

1529»  26.  September*  Dieselbe  u.  s.  in  derselben  Saebe  u.  s.,  pag.  220. 

Karl  V. 

15159 17.  Jänner.  K.  Erzberaog  ¥on  Österreich,  Prinz  von  Spanien,  ernennt 
Jean  le  Sauvage,  seigneur  d*Eseaabeq«e  au  seinem  Gross-Kanaler.  Dd.  Loufain 
17.  Jinner  1514  (n.  st.  1515),  pag.  50. 

1515, 10.  Jtoner.  Ai^rag  K,  an  den  Grafen  Heinrich  von  Nassau:  erstens 
ihn  (den  Eraheraog)  als  Uersog  von  Burgund  and  Pair  von  Frankreich  bei  der 
Krdanng  Frans  L  xu  vertreten ,  und  zweitens  in  seinem  Namen  die  Lehenspflicht 
fir  Flandern  und  Artois  zu  leisten,  pag.  53. 

1515,  .14.  Februar«  Schreiben  K.  an  den  grossen  Rath  von  Mecheln  mit  dem 
Auftrage  die  lettres  patentes ,  die  Abtret«n|^  von  Burgund  an  die  Erzherzogin 
Margaretha  betreffend,  ohne  weitere  Schwierigkeit  einauregistriren,  pag.  166. 

1515, 7.  Mai.  Auftrag  K.,  dem  i^aiser,  seinem  Grossvater,  150.000  Livres  zu 
sahlen,  als  Entsehfidigung  Ar  seine  Mühen  zum  Schatze  des  Erzherzogs  und 
der  Niederlande  —  unaUi&ngig  diese  Suinme  jedoch  von  den  dem  K.  Blax 
gebQhrenden  jährlichen  50.000  livr.  pag.  168. 

1515,  22.  —  24.  November.  Bericht  über  die  feierliehe  Aufnahme  Erzher- 
zog Kar]*s  als  Grafen  von  Namur,  pag.  172. 

1516,  10.  Februar.  Schreiben  £.  KarFs  an  die  Stadt  Mecheln,  worin  er  ihr 
den  Tod  seines  Grossvaters  Ferdinand  des  Katholischen  von  Aragonien  mittheilt, 
pag.  177. 

1516, 2.  JulL  Kdnig  Karl  an  die  Stadt  Mecheln.  Auftrag,  jede  Woche  einmal 
Processionen  für  seine  Gesundheit  und  das  glückliche  Fortschreiten  seiner 
Angelegenheiten  zu  halten,  pag.  179. 

1517,  28.  Jfinner.  Karl  an  König  Franz  I.  von  Frankreich  über  die  Dber- 
gabe  Verona*s  und  die  Ankunft  des  Kaisers  Max,  pag.  180. 

1517,  5.  Februar.  Karl  an  Kdnig  Franz  I.  Dankt  för  den  Emptmkg  der 
kaiserlichen  Gesandten ,  zeigt  ihm  die  Absendung  seiner  und  der  kaiserlichen 
Gesandten  nach.  Cambrai  an»  und  seinen  und  des  Kaisers  Wunsch  nach  einer 
persÖDÜehen  Zusammenkunft  mit  ihm  u.  s.  w.,  pag.  182. 

1517»  16.  Mai.  Derselbe  an  denselben  über  £is  Gerücht ,  dase  Franz  I.  den 
Uenog  Karl  von  Geldern  heimlich  unterstfttae,  pag.  185^ 

1517,  14.  Juni.  Ober  denselben  Herzog  von  Gddem,  pag.  188. 

1517,  12.  Juli.  K.  Karl  ernennt  den  Grafen  Heinrich  von  Nassau  zum  Chef 
und  GeneralcaptUn  der  Annee  in  den  Niederlanden,  pag.  358. 

1517,  22.  Dec.  König  Karl,  als  Chef  und  Souverain  des  goldenen  Vliesses, 
beruft  Franx  I.  als  RiUer  des  Ordens,  zu  einem  in  Spanien  zu  haltenden 
Capitel,  pag.  19a 

1518, 13.  JSnner.  Derselbe  an  Frans  I.  Versichert  ihn,  dass  er  nie  daran 
gedacht  habet  sich  mit  der  Infantin  von  Portumd  zu  vermählen,  pag.  191. 

1518, 10.  Februar.  Derselbe  an  denselben.  Theilt  ihm  seine  Erhebung  zum 
König  von  Castilien,  Leon,  Granada  etc.  mit,  reist  des  gleichen  Zweckes  wegen 
nach  Aragonien,  wünscht  mit  ihm  eine  Zusammenkunft  zu  haben,  pag.  192. 

1518.  20.  April.  Derselbe  an  denselbeo,  Pferde  betreffend,  pag.  194. 
1518,  10.  Mai.  Derselbe  an  die  Stadt  Mecheln.  Zeigt  ihr  seine  Erhebung 

zum  Könige  von  Aragonien  an,  dankt  fiir  die  Hilfe  der  Niederländer,  schickt 
seinen  Bruder  Ferdinsnd  zu  ihnen  etc. 

1521,  6.  Dec.  Gutachten  des  conseil  und  der  chambre  des  coroptes  de 
^abant  über  die  Naturbeschaffenheit  und  Verhältnisse  der  Länder  Brabant, 
Limburg,  Outre  Meuse  und  Mecheln  (von  KsrI  V.  verlsngt  zur  Zeit  des 
Theilungsprojectes  mit  seinem  Bruder  Ferdinand),  pag.  197. 

152i3,  11.  September.  Charles  de  Poupel,  seigneur  de  la  Chaulx  conseiller, 
chamhellan  et  premier  sommelier  de  corps  des  Kaisers  theilt  der  Stadt  Mecheln 
Neuigkeiten  über  die  Gesundheit  des  Kaisers  mit,  pag.  216. 

12* 


220 

Kiri  V.  «i^  4e%  T«4  E«fv4*s.  paf.  5«. 

iSU,  rt.  )UL  Karl  f.  ät^x  4cr  Sudl  MgrhtJB  fir  ihn  DieMto^  pa^.  217. 

(e.  1523.  Min.j  Schreib««  4cr  Rcfc«tis  tmi  Pnakradi«  Lmdm  dTAag««- 
]eme,  u  Kvi  V^  iWr  die  Geftae^ftsekafl  ikm  Sokaei  Fraax  L  (weder  Luu 
CTreapoadf»  Kan«  ?.  wtk  Kvmt  CkaapoUi««  -  Fifc«e»  cftpdfile  do  roi 
Frasroi«  L  «ad  La  (^lav,  NeeMiaüatts  keaMS  dieaca  indT),  pa^  1& 

1523,  26.  Min.  Ei^eaiOadi^er  Bnef  K.  Heiwich*»  TUL  ro«  Ei^ad  aa 
KaH  ¥..  woHa  er  iäa  a»  Aaiass  der  Sriüaa^  ras  Pana  (24.  Fchnnr,  inS)  «ad 
der  Gefaaeeaaaluae  Fraax  L  beftäcknaadiU  paf.  219. 

1326,  Üaaer.  KaH  t««  Lmmot  dbcik  der  Stadt  Mcchela  am  KhmMmtM 
des  Friedeas  ivis^Hea  Kari  V.  aad  Ffwa  L  ait  p^g.  SM. 

1327^  Deccnber  and  132^  Jiaaer.  Zvci  Brie/e  aa  Kari  ¥.  ibcr  cnc  galieiiac 
KnakJMtt  Fraas  L  tmi  Frwkreie^  pa^.  57. 

Gaehard  Ümit  dieae  Bnefe  wt  aaek  Capi»  dca  Gräfe«  WraaaTt,  Gcm- 
ral-Arekirtdireetars  aater  M. Theresia»  Jotepli  lU  Laapaid  IL  «nd'Fraax  IL;  die 
Or^iaal«  warea  ia  Chüirra ,  dach  ist  4m%  Dcdüfireacat  dabaL  Sie  warea  iai 
Brüsseler  Arehr?,  Gaekard  Mttaptei  die  Ori^iaala  aeiaa  ia  Wiea. 

Die  DatJniBg  ist  aaek  dea  Capica  feaaaaMa»  d»  Factca  düerirca  sak* 
Bil  dea  bekaaatea  Aa^abea  der  SdviAsteller. 

i33i,  21.  Jinner.  Behebt  ober  KarTs  ?.  AafaalUt  ia  Ifaaar,  paf.  60. 

1333,  20.,  2L  JalL  Beriekt  aber  die  Fiaaabar  vaa  Taaia,  paf .  227. 
1336,  2.  September.  Beriebt  aber  etaea  Streit,  wekber  ia  de«  Zelte  des 

Kaisers  ivisebea  etaem  lamiadiscbea  aad  eiaea  spaaisebea  Edehaaaa  eatataad 
«aa  camp  de  Temperear  pres  Ia  dte  d*Aix  ea  Proreace*,  paf.  65. 

1341,  14.,  TA.  Not.  aad  &  Dec  3  Bnela  Karins  T.  aa  aeiae  Sebwester 
Marie  ober  seiae  Röckkebr  aack  Spaniea  aas  A%icr,  paf.  358. 

1341, 10.  Not.  --  1342,  9.  Febr.  7  Briefe  Eastack*s  CbappaU  k.  Gaaaadtea 
ia  Loadoo  an  Kari  Y.  über  Katkariaa  Baward,  pag.  234. 

(Cbappob  war  1536  aaeb  Baglaad  gekaoHaea.) 

1343, 1.  Jiaaer. Erküraag  Kari*s  V.  iber  dia  BoeUe aad  Natsaagaa,  weleba 
seiae  lirataaaats,  cbefs  da  faerre  cl  eapüaiaa  feacraai  de  aon  anade  aaspre- 
chea,  pag.  68.  «ea  eis  de  eaaqaeata  de  pap,  TÜle  at  fort,  taat  d*artinarie 
manitioa,  prorisions,  braatscats,  rcdeaiptiaai  de  fea  et  aatraa  eaoipasitioas*. 

1343.  23.  Sept  Kari  V.  aa  aeiaea  Soba  PbUipp  ibar  seiae  BipeditioB  aaeb 
Jülich  ofid  Geldern,  die  Erobaroag  dea  letitcraa,  aeiae  Pliae  gegen  Frankreick 
and  seine  Anaae,  pag.  246. 

13U,  26.  JolL  Beriekt  iber  das  Traffea  aad  die  EiBaabaM  raa  VHry  darek 
die  Truppea  ^t%  Kaisers,  pag.  257. 

1532,  5.  Nov.  Beriekt  aber  die  Einaabae  roa  Headin,  ptg.  277,  280. 

1334,  13.  April.  Eigenhindiges  Scbreibea  der  K.  Maria  Tador  aa  Kari  ¥. 
ober  die  Besetaaag  ibres  Geaaadteaposteas  dareb  Herra  roa  Masson  statt  des 
Bischofes  voa  Norricb  (der  gaaxe  Bnef  ist  ia  Facsanile  beigegeben),  pag.  76. 

Ferdinand  L 

1537,  24.  August  Schreiben  an  Pkilipp  IL  m  Betreff  des  Katechiamas, 
welchen  ersterer  für  Österreich  drucken  liesa>  nad  den  die  tkealogiscke 
FaculUt  XU  Löwen  approbirt  hat,  pag.  23. 

Des  höchst  interessanten  Inhaltes  wegen  geben  wir  diesen  Brief  aos- 
fubrlich: 

Monsieur  mon  hon  nepveu,  pour  response  k  toi  lettras  ea  fraa^ois 
du  XXVII  du  mois  pass^  concemant  Ia  forme  da  eatdekisoiey  qo^  j*ai  lait 
imprimer  en  mes  pays  de  par  deca  et  lesquela  troarex  a  propoa  poor  faire 
instruyre  Ia  jeunesse  en  nostre  ancienne  sainete  foy  catholicque;  auast  qa'ari^ 
desjl  ordoon^  pour  les  faire  traduyre,  affin  de  s*en  servir  par  deÜk»  j*ay 
tres  rolootiers  entcndut  et  prins  singuüir  plaisirt  qae  les  tb^ologieas  die 


22  t 

Loa? ain  out  ieellny  troave  (comine  k  la  T^rit^  il  est)  fort  proafBiabi«  k  jeusne« 
gttM  ei  noB  seuleraeat  k  ieeulz»  mais  aaasi  k  nng  ehaseun  6n  ^a^ral,  car 
teile  doetrine  ne  penlt  tiBoii  estre  k  Peialtatioii  de  nostredicie  foy  catbolique, 
ei  par  oa  Die»  recevra  senricey  et  les  ^roes  le  repoz  que  tone  etperens. 

Et  quant  k  ee  que  me  requerreB,  raonsieur  non  bon  nepirem,  qte  je 
▼oolsitse  tenir  la  roain  affin  qae  aatres  princes  et  potentata  vos  roisins  roulsis- 
•ent  faire  semblablement,  mesmes  inon  beaufils  le  duc  de  Cleves ,  et  le  persuader 
qu'il  Toolsiat  eonsentir  qae  en  aon  paya  lediet  cathecbisme  fut  pablye  et  leu 
k  ses  subjecti»  dont  redooderoit  le  fruict  contenu  en  rosdictes  lettres,  je 
Yona  adrertiz  que  Tune  des  cboses  au  roonde  que  plus  d^sire  est  d*extendre 
le  UMB  et  la  docMie  de  Dien  anssi  procurer  le  satut  des  povres  Arnes  par- 
tout, eoDUBe  to«a  summes  ofaligea.  Par  quoy  j*ay  desji  donn^  ordre  pour 
faire  escripre  audtet  duc,  luy  enroyant  quant  et  quant  deux  exemplaires 
desdiets  eatechieniea,  Tang  en  latin  et  lautre  en  alleman,  ei  ne  tiendfa  a  toute 
pertuaaioa  poasible  que  je  ne  Tinduyse  k  ee  que  lediet  exemplaire  seit  publik 
et  leu  4  ladiete  jeusnesse  en  sondict  pays,  n^estant  bors  despoir  au*\\  me 
refiiaera  eeste  bonne  oufre  par  laquelle  tl  n*aura  seullement  le  mefite  de 
DieUy  nnria  aussi  aera  eause  de  la  sauWation  de  plusieurs  Arnes  chrestiennes 
leeqneiea  par  ignoranee  et  faulte  de  bonne  discipline  se  perdent  la  plus 
grant  pari.  —  Et  ne  debvea  penaer  monsieur,  mon  bon  nepveuz  (oultre 
Tobligation  que  je  y  tiens)  que  fous  vouldroia  eseondire  cbose  si  saincte  et 
cathaKcque  aussi  proufBtable  au  salut  des  Arnes  des  subjecte  d*ung  cbascun 
priaee  chreatien:  ear  je  fous  vouldrai  eomplaire  en  autre  cbose,  quelle 
qu*elle  foet»  ee  que  trouverez,  par  effeet,  ni*eniployant  en  tout  ce  que  me 
aera  Csiaable  pour  le  bien  de  voa  affaires  u.  s*  w.  De  Nyeustadt  ce  IXIHI  jour 
daeust  1^7. 

(ForUetzung  folgt.) 


IL  „Österreichische  Geschichtsquellen.** 

Mittbeilungen    aus     der    diplomati  scben    Correspondenz    der 
letaten    Herxoge    von    Mailand,    roh   Professor  Josepb    Müller 

in  PaTia. 

(8.  MoCJiCBblatt  flir  1857,  Nr.  1—4.) 
(Fortsetsuog.) 

Copia  de  littere  del  IlT*  S.  Duca  de  Milano  al  R**  Eboracense. 

Quantum  Ser^*  iatie  Regi  debuimus,  eni  quidem  summa  oronia  debere 
prf  Bobis  tulinros  id  onme  studijs  et  auctoritati  Reu"'  et  111**  D.  V.  accep- 
tum  ferimus,  quippe  quam  pro  nobis  non  solum  conseruandis  sed  pro  augu- 
awnto  etiam  rerum  nostrarum  prompttssimam  agoouimus.  Id  cum  alias  tum 
■ettiaakne  eiuadera  littere  iij  presentis  dat^  maxime  deelarant»  quibua  non  solum 
beaiuolentiam  erga  nos  prelibati  potentiasimi  Regis  declarat,  sed  et  Studium 
et  apparatus  immenses  pro  comprimenda  dieti  bostis  arrogantia  pellieetur: 
aoeqBe  propterea  hie  ad  prosequendas  iam  atriti  bostis  reliquiaa  bortatur. 
Qm  in  re  iHud  pollieeri  posaumus  nostra  ex  parte  nunqusm  defuisse ,  nee  in 
posteruro  unqnam  defuturos,  quin  supra  rires  nostras  pro  tarn  laadatissimo 
Meinore  conBeiendo  summa  omnia  prestemus.  Reliquum  est,  vt  quo  facilior 
istie  est  ?ia  memorati  bellt  eonieiendi,  eo  enixius  R***  D.  V^  rogiimus,  vt 


222 

•d  illad  svseiplettdiiiii  ei  pro««qiiendiim  potentittimwn  ittom  Recrem  »«eU- 
riUte  saa  «zcitet  ei  impelki  gloriottssünMnqoe  laoreani  e  imiBib«»  t\M  b«b 
Sinai,  proui  eandem  pro  cotnmaDi  iotiiis  ChrisUanitiüt  iaotarmni  eonfidümis, 
cui  DOS  qaaniumeiuiqiie  in  re  possnmus  ad  eins  eoraraoda  et  dieeqm  o(feri- 
aas  paraiiasiinos  ae  etian  •  .  .  commendaoras. 

3(X 
5  Dicembre  1K24. 

jr 

Molio  mag'*  mio  S'  oss**. 

Aleune  mie  seripsi  a  V.  S.  eon  il  apaeto  del  S*  eraiore  qm.  ümn  prK 
signifieo  ebe  Pania  sta  gagliarda  ei  franebissima  senia  ob  Innore  al  mondo  di 
poiersi  perdere  come  V.  S.  rederi  per  lo  alleg^io  ezeinplo. 

FVaneesi  cbe  brauauano  andar  a  pigliare  il  regne  di  Napoli  erano  passaü 
in  300  lance  ei  4"  fanii  in  Piaaentina»  bora  seniendo  ebe  li  nosiri  10*  lan- 
schineii  sono  gionii  (cbe  in  effecio  sooo  in  Carrauagio  ei  Vaykie  in  geradada) 
sono  riiomati  indreiio  e  non  ponno  piü  fare  tanii  niraeiilj  ei  fono  pensero 
fare  ire  parie  del  suo  exerciio,  Inna  lassare  (a)  la  obsidkme  di  Pa«ia,  lattra 
mandare  in  Milano  e  lalira  a  Bterignano  per  opponersi  aii  nosiri,  H  qaali 
aiendano  la  resolutione  de  Veneiiani  et  subito  remü  peasano  saltare  in  ean- 
pagna  e  andarli  a  trouare  in  sin  ne  li  allegiamenii. 

Li  lanscbineii  giunü  sono  t" ;  in  Lodi  haneao  0*  Spagnoli  e  cireba  4" 
lialiuii  eleeiiy  in  Pauia  sono  6*  lanzscbineii»  mille  Spagnoli  e  mille  doeento 
lialiani.  Veneiiani  banrano  8*  fanii  a  nostro  semiiio ;  Utto  conto  ebe  a  nosiro 
semiiio,  eompuiaii  2"  lansscbineti  cbe  manda  e)  Ser***  Infante  de  presenü 
pagaii  per  S.  Ser**  baureroo  32"  fanii  pagati ,  dico  in  corpo  ei  anima  ei  non  in 
pagbe  roorie:  bauremo  piä  de  2"  Unze  e  2*  caualli  legieri  eompotaii  qaelli 
de  Veneiiani.  A  perdere  non  h  possibile,  se  Bio  non  ne  Tole  in  tnüo  e  per 
tuüo  babandonare  come  non  eredemo  farii. 

Franzesi  bano  mandsto  in  Milano  cireba  6*  fanii  e  SOO  lanze»  fano 
mynare  li  ripari  ei  basiioni  del  refosso,  lassando  li  borgbi  pensando  sola- 
menie  al  corpo  de  la  ciia,  qnal  eosa  li  reusciri  con  exirema  ruyna  sna ,  percbe 
se  li  nosiri  inirano  in  li  borgbi  inirarano  ancbo  faeilmenie  in  la  ierra,  la  quäl 
sia  di  pesie,  senza  ticiuagMa  ei  4ensa  sostaetia:  bano  eonfiaaio  vda  gran  parie, 
ma  iuiii  sono  iii  a  Cremona  dal  111**  S'Duca;  procorano  dinari  eon  ogni  cm- 
delissima  exaciione»  ma  non  ne  poseono  eaaare  si  per  la  neoesMil»  coioo  per 
labseniia  de  ciiadini. 

El  S'  loane  de  Medici  fuo  uno  cbe  and6  con  Franzesi ,  ma  condacto  non  lo 
bano  pagaio :  ei  Marcanionio  Corso  suo  capHanio  principale  ei  il  S'  de  Arimioi 
con  Guido  Vayno  sono  Tenuü  dal  canio  nosiro  e  ffli  bano  leuaio  la  magior  parie, 
di  fanii  in  modo  cbe  de  mille  fanii  cbe  lliaura  condocii  al  re  4  resiaio  con 
manche  de  la  miia  ei  bora  sia  disperaio  e  mal  conienio  de  essersi  pariiio  da 
noi ,  percbe  conosce  bauer  grauissimamenie  falliio. 

La  Ces*  M*^  spende  quanio  fia  possibile  e  quesii  suoi  capüanei  ei  minisiri 
sono  ianto  bene  disposti  quanio  si  possi  imaginäre;  el  S' Duca  nosiro  fa  sopra 
lo  credibUe  excortandoai  6i  easando  dinari  ^  ogni  buao  per  ayuiarsi;  ei  resta 
solamenie  cbe  quelle  Ser"*  M**  si  degni  suecorere  S.  Bz**  e  queata  tmpreaa  del 
fanore,  gratia  ei  subsidio  suo,  e  maxime  di  questo  ebe  e  qui  in  Roma  percbe 
la  roee  ei  lo  eflfbcio  serano  \mo  grossiseimo  exereiio,  imo  od  apauenio  el 
manifesüssimo  ierrore  ad  iuiii  (K)  iniraiei  nosiri,  perbo  V.  S.  si  eonforta,  seHeite 
ei  snpplica  H  quel  R**  8'  Cardinale  ad  non  manehame  in  qnesio  noairo  exireaao 
bisogno  ^e  serii  gloria  imnoriale  a  S^  R"^. 

la  Cassano  siaua  la  compagaia  de)  eonie  Vgo  di  PepuK  ei  baneaano 
pasaaio  Adda  per  scaramuaare  con  li  nosiri ;  inüa  e  siaia  suaiixata  da  li  noatri 
ebe  erano  in  Treuiglio. 

Bl  Ser"*  Infani«  personalmenie  si  aproxima  a  Trenio  con  cauaHi  e  ftnü 
per  ayoiare  la  Impresa  ei  siamo  ceriissimi  ebe  ognunD  tende  al  siabilimenio 


223 

M  iU**  8'  Die«  BO*lro,  jpcrelie  lo  protetuo,  k»  diean«  et  ee  Mtieumiio  con 
qwlh  oM^lior  via  et  modi  che  ee  postono  asioarare.  Non  ne  jnaa^a  piii  ehe 
la  gratia  de)  Ser"*  Re  di  Anglia,  la  qnal  hanvta  ee  da  riposao,  paee  et  gloria 
elema;  alamo  eon  Yotm  expeetatione  del  ripoiio  fari  o  habia  nioto  Beurens 
Temite  li  per  fare  e<HM>seere  la  faeile  ruyaa  de  Pranca. 

Sei  Re  di  Frastia  atease  aotto  Paula  6  anesi  non  si  perderia :  nai  haueme  le 
cSt4  forte  et  preaidiate,  haoemo  Taleatiaeina  banda  de  fiintaria>  optima  de  gente 
^rme  el  eaualli  legieri  een  monitione  e  artigHarie  da  eombatere  eel  celo: 
•on  ei  maaehano  ehe  denari  da  longamente  potere  sustenire  la  impreaa ;  perho 
«aa  q«el  8er^  Re  elemeniia  degna  di  se  eocconra  et  adinta ,  adci^  »ia  memo- 
ria elerna  eh«  per  sna  gratia  Italia  oia  Hberatä  de  tante  aflietione ,  ruyae  et 
audj  ehe  hauemo  ei  patimo  eonttnuameste.  Altro  non  mi  oceorre  ehe  dire. 
A.  V.  S.  baso  le  mane  et  di  eere  me  li  raeomando« 

De  Roma  li  %  V^  19t4. 

Deditiss*'  II  Cav.  Landriano. 

P*  6.  Pavia»  Lodi>  Cremona  ei  Alezandria  e  Como  eon  tntio  il  reato  del 
ataio  eieepte  Milano  e  Noaara  ioMmo  feriKeaie  et  hen  gnardate. 

Bl  datarie  ehe  era  preaae  il  re  di  Pranaa  aarä  qiri  domane;  hora  i>  in 
eamiBO  et  qui  presao  et  nslla  ha  Ihete  da  luaa  in  laltra  iMoida« 

A.  T.  AI  Molto  Mag**  mess.  Augnstino  Scarpinello  de!  Iir*  S'  Duca  de 
MUaao  oratore. 

31. 
10  Dieemhre  iHU. 

Mag^  S'  mio  honorand*^ 

Ad  quelle  de  la  8.  V.  de  iziij  del  pasaato  oolendo  respondere  premettero 
in  qnal  termine  sianno  le  eoee  de  Italia.  Franeeai  doppo  datto  lo  aaaalto  ad 
Papia  one  peraero  eirea  liij*  henial  senza  iaotura  de  li  neatri  baano  doppo 
Tariato  di  penaier  hora  in  uolerli  dar  none  aaaalto;  bora  in  uolerla  obaidiate 
tanto  che  gli  manchasae  il  uiuere  et  in  qyeati)  meto  temptare  la  expeditione  di 
Napoli  eol  conaenao  et  aiuto  (come  loro  diceano)  di  N.  S.  et  cosi  condussero 
ad  loro  atipendio  lannino  de  Mediei  een  do  mille  fanti  et  CC  canalli,  quali 
faeea  per  ainto  del  eampo  Cea**  et  del  S'  Daca  nostro ,  dal  qua!  bauea  condi- 
iione  et  benefieentia  cosi  buone  ehe  exeedeuano  in  grandexa  el  grado  del 
detto  loannino:  et  fecero  passar  Pado  ala  Stella  el  Re  di  Scotia  (come  loro 
lo  ehiamano),  Dnea  di  Albania  eon  CCCC  homini  d*arme  et  certi  fanti  per 
ivniarai  iierao  NapoH  con  il  predicto  loannino;  ma  poi  sostomo  per  la  ffionta 
de  li  nostri  Lantznecti  ouero  perchi  N.  S.  gli  nego  U  passo  et  cosi  non  nanno 
fatto  altro  effecto  ehe  da  le  terre  di  N.  S.  mandar  uictualie  ad  Francesi  sopra 
Papia«  o«e  ata  la  peraena  del  Re  Fraaeeae  et  per  qaanto  se  intende  da  li  captiui 
delibm  dargli  omnino  nouo  asaalio,  perche  horamai  el  tempo  el  cazari  da 
li  et  ha  mandato  parte  de  la  gente  d*arme  con  fanti  in  Milano ,  ofne  iacea  con 
rigida  executione  cerear  denari  et  fortiGcar  el  corpo  de  Milano  exclusi  li 
baorgbi,  de  qoali  hauea  fatto  spianare  li  terragi;  hanea  anchora  gente  d*arme 
poate  in  Melegnano  per  dubbio  de  Lode. 

Li  nostri  di  Papia  stanno  galiardi  et  non  temeno  ni  noao  aasalto  n^  fame 
non  hauende  penuria  che  di  strame  et  eame  frescba. 

Alexandria  como  Lode  et  Cremona  stanno  bene  oresidiate  et  aietuallate: 
el  S' Duca  nostro,  el  S' Vicere  con  li  altri  capitani  Uesarei  sono  in  Sonefno 
et  lo  exercito  in  Geradada,  oue  essendo  gionti  li  lantznecti  non  compiti  at 
nnmero  de  dece  milia  Venetiani  non  si  sono  uoloti  mouere,  sincbe  tion  sia 
ioi  detto  numero  di  Lanttznecti ,  qaale  suplempnte  con  Georgio  Frontf zbergbo 
et  aKri  do  mille  piü  con  Marcho  bich  Won  Emps,  quali  paga  et  mända  questo 
Stat^  Principe  con  zriij  di  artegliaria :  serano  tutti  in  Trento  a  le  raonstre  a  li 


224 

TZ  dei  presente  et  anekora  sua  Sereaita  ^li  auonz«  OC  homeiu  d*aniie  de  aai 
geBtühomeni;  qiiesto  suplemento  gionio  Venetiani  dioooo  si  giuntarano  eon  U 
nostri  et  andarano  avaiiti  et  farano  el  debito. 

Eri  gionse  qua  el  Duca  di  Barbone  et  Legbriagen  ad  soUeitar  queato 
suplemento  et  ordinär  la  intrata  di  queato  Ser"*  Principe»  quäle  fa  prepara- 
tione  ad  tal  sua  moatra  de  quindeci  milia  fanti  et  do  milia  eaualli  Aiamani* 

N.  S.  coD  sua  pertioace  neutralitate,  se  neutralitale  si  puö  dire  kssar  da  le 
terre  sue  uietualiar  el  campo  Francese  sopra  Papia  et  nutrire  geute  gicrata  a  la 
subuersione  di  quella  eita  non  reputatum  fuit  cbristtanufu»  noa  suolo  ae  ha 
leaato  Florentia,  Luea,  Seaa,  ma  ce  ha  intepidito  li  Venitiam  che  sin  hora  aon 
hanno  sporto  aiuto  alchuno  et  ha  mandato  qua  D.  Petro  SaJamancha  ad  eieutar 
sua  Franzesaria  et  cosi  a  li  Cesarei  ad  Sondno  Paulo  Victorio  ad  dhr  che  noa 
pu6  piü  star  neutrale  et  che  Cesare  aoo  ha  dentri  ne  lui  per  sustenar  la 
guerra  et  che  el  Francese  h  denaroso  et  potenti,  perho  era  sforzato  ad  ad- 
herire  ad  Franza ,  ma  che  lo  sar4  senza  offensa  Cesarea  et  che  se  li  Cesarei 
uoleano  consignar  in  mano  di  S.  S^  tutto  quello  teoeano  del  stato  di  Milano 
faria  che  Franza  tenendo  quello  ha  traduria  lo  exercito  in  Franza  et  operaria 
che  Florentini  et  Veaitiani  si  confederarano  ad  Cesare  in  defensione  del  Reame 
di  Kapoli,  quäl  de  certo  gli  ser4  altramente  perdoto.  £  fatto  oonatar  a  detto 
Paulo  Victorio  che  aon  sono  le  cose  coiae  ^  ialormato  N.  S.  et  si  i  rknandato 
ad  Roma  senza  conclusione.  lo  credo  che  tal  preposta  non  sia  stato  el  uoler  de 
N.  S.  in  tutto  9  pur  si  uederii  quello  fari;  anchor  senza  N.  S.  si  uole  uincere 
omnino  et  Burbone  qua  promette  che  uol  far  la  giomata  infalanter  subito  gionto 
'questo  suplemento  et  poi  si  hrk  con  quella  uia  che  li  potentati  di  Italia  sono 
fatti  ritrosi  al  aiuto  nostro  (cioe  per  Hmore  di  Franzaj  per  timore  di  Cesare 
similmente  pagar  la  menestra  et  restituir  oue  sera  tolti  denari.  Questi  sono  li 
nostri  termini.  V.  S.  li  accomodarä  quello  gli  pare;  certo  se  questa  Sereaita 
fosse  al  presente  aiutata  de  C"*  Ducati  da  quella  Maiest4  farä  tal  niina  et  certa 
ad  Franza  che  sara  actum  de  GaUjs.  Prego  la  S.  V.  mi  uogKn  Hcomaadar  et 
hauer  la  presente  comune  con  il  Rer***  D.  Melchione  et  D.  lacoho  Caata  el  al 
predicto  D.  Melchione  pregarlo  che  questa  sia  in  risposta  de  due  sue  haute  dal 
R**  legato  et  ad  totti  mi  dedioo »  offero  et  eommendo  humilmente. 

Ex  Imsprugg  x.  Decembris  MDXXnij. 

E.  D.  V. 

deditissimus  Servitor. 

Amicus  Taegius 
Secretariua  Oucalis. 

A.  T.  Magnifico  et  ornatissimo  Viro  D.  Aug^stino  Scarpinello,  excell^  Ducb 
Mediolani  oratori  apud  Britannos  D**  honor**. 

Loadontj  in  curia  Rev**  Ebdraeeasia. 

Mag~  eque  et  omatiss"'. 

Post  scripta  la  lettera  precedenie  her  sera,  questa  notte  gionzono  leitere 
dal  S' Ouca  da  Soncino  di  sei  del  presente,  perle  quäle  ultre  non  ce,  saluo 
che  li  di  Papia  al  2  del  presente  saJiomo  fuora  tolta  occasiooe  che  nel  campo 
Francese  si  faceano  certe  monstre  et  ingiodorno  4  peze  di  artegliarie  grossa 
et  amazomo  el  presidio  d*epse  et  tolscro  una  bandiera:  essende  poi  rein- 
calzati  da  la  furia  si  retrassero  salui  in  la  terra  et  li  Italiani  sono  con  Franza 
seguirono  li  nostri  sin  dentro  al  bastiono«  nel  quäle  furono  da  fuochi  arti- 
ficiati  multi  morti  et  el  resto  rostito  si  retrasse  scottato  come  li  cani  da  la 
cuzina. 

loannino  de  Mcdici  h  retratto  in  Milano  el  fortifica  el  corpo  de  la  cila 
facendo  fare  doppia  tringea  toruo  al  castello  et  crueifica  Ji  citadini  ad  trouar 


S2S 

denari.  Anehises  Vesconte  donato ,  hondrato »  bonificato  dal  S'  Duea  sensa  esser 
molestato  da  nemici  gli  ha  datto  Arona ,  tolto  danari  et  fatto  al  solito  suo. 

Ex  Irosprugg  Xf.  Deeembre  MDXXiiij. 

Desideroso  ehe  V.  S.  mi  ricomandi  al  R'*  D.  Melchione  S'  mio  honorando  et 
al  S'  Jacobo  CanU. 

E.  D.  V. 

Obaeq""  aervitor 
Amieus  Taegios. 

32. 

30  Agosto  li$26. 

Signor  mio  osaeruandissimo« 

Hogi  ho  visto  vna  de  V.  S.  de  4  et  un  altra  di  xj  del  prescate.  Noq  fuo 
vera  la  destrutione  de  lo  exercito  de  la  Ser"  S'**  di  Yenetia  como  scripse  el 
Ser**  Infante;  fuo  uera  la  deditione  dil  castello  di  Hilano  con  quelli  capituli 
che  aono  mandati  a  Y.  S.  ma  per  la  gratia  di  Dio  Spagnoli  non  ne  (?)  hanoo 
obstinatoy  pur  samo  (?)  el  S'  Duca  sta  hora  in  Crema  non  anchora  ben  sano 
de  la  persona,  pur  ogni  di  ra  migliorando;  stara  Ü  finche  veda  lexito  di 
Cremona,  intorla  qoale  stano  X*  fanti  e  400  lanse  con  forse  2$  peci  grossi  de 
artellaria,  si  doura  ft  li  26  e  darli  lo  assalto;  non  h  sucesso  anchora  altro; 
stanno  expectando  la  noua  che  la  sia  resa,  ne  speramo  bene  e  Dio  el  uoglia. 
A  Nilaoo  $ta  lo  exercito  grosso  et  non  fa  nulla  expectando  Francesi,  quali 
pur  80D0  gionti  di  qua  li  monti,  ma  uano  como  la  bissa  o  golpe  al  incanto,  li 
Suiceri  de!  pare  sono  anchora  loro  gionti  in  campo.  Hauemo  22*  fanti  Italiani, 
14*  Suiceri  y  2*  Grisoni  e  6"  fanti  haura  el  marchese  de  Saluzo.  Douressimo 
con  laroiata  maritima  che  e  sul  porto  di  Genua  de  37  galere,  4  galeoni  e 
4  barchet  potere  piffliare  tutto  el  mondo,  ma  fin  qui  nulla  e  facto:  hora  tenemo 
lettere  di  Spagna  de  28  del  passato  chel  vicere  e  TArchono  stauano  al  ordine 
per  fermarsi  in  Italia  con  6*  fanti  per  mare  et  che  portauano  100*  ducati  per 
lo  exercito  de  Lombardia.  SpagnoR  fortificano  Pauia  e  la  victuagliano  grandc- 
mente  e  pensan«  retirarsi  li,  (in)  ogni  modo  hanno  tanto  da  guardare  e 
tenire  da  3000  amalati,  di  quali  ogni  di  qualchuno  ne  more. 

Li  fuonisciti  de  Milano  che  sono  con  Franzesi  hano  facto  fare  el  capi- 
tulo  de  la  restituiione  loro  e  in  Franza  ha  concluso  e  chiarito  che  siano  e  deb- 
bano  esser  restituiti  a  tutti  li  beni  che  godeano  al  tempo  de  Francesi  etiam 
li  beni  de  particulari  che  seguiuano  el  S'  Duca  di  modo  che  li  seruitori  di 
S.  Ex^  seriano  hauuti  da  publici  ribelli  se  tal  capitulo  se  exeguisse  .  .  tra 
che]  S'  Duca  lassandoli  Yigeuano  e  li  altri  lochi  che  teneano  de  la  camera  gli 
lassari  per  60  o  70*  ducati  dintrata,  quali  con  le  altre  grauezze,  imposte  al 
stato  per  la  lega  importariamo  pio  che  2S0*  scuti  lanno ,  cosa  impossibile  a 
saportar«,  perche  hora  S.  Ex*"  non  cauarli  li  250*  ducati,  quando  ben  lo 
hauesser  libero  per  esser  ruinato  como  e,  perho  saria  bisogno  piii  presto 
babandonarlo  che  pigliarlo.  Y.  S.  ne  puo  e  deue  parlare  con  quel  Rev*  Icgato, 
adcio   DO   toleri  tanta  extremit4.  A  Y.  S.  di  coro  mi  raccomando. 

In  Roma  30  Auguati  1$26. 

Di  Y.  S. 

Serv*  II  Caualier  Landriano. 

A.  T.  AI  m**  maa.  Ang*  Scarpinello  oratore  del  111"'  S'  Duca  de  Milano. 

In  Londra. 


226 

33. 
28  NoTembre  1^20. 

Molto  Mtg**  S' hoQoraodissimo. 

L'ulüme  mie  forno  di  23  de  octobre  et  di  10  de  queste  io  rispoete  de  le 
di  V.  S.  di  vltimo  Septembro  et  15  Octobre.  Doppoi  bo  reeeput«  ]e  di  25  par 
di  octobre  et  le  cbe  auisa  bauere  scritto  prima  a  li  20  sina  hora  dod  sono 
comparae.  Secondo  soglio  ho  maodate  dicte  littere  de  25  alo  Il]~*  S'  nostro  et 
tenutoli  rieordato  il  bisogno  vostro  suppHcando  sua  Ei"  ad  aforsarai  di  pro- 
uederli,  quale  mi  tene  risposto  haaerlo  ad  memoria  et  noo  mancari  di  farlo 
piii  presto  potri  et  io  ogni  volta  li  scnuerö  non  cessaro  di  fargline  ogni  ioatantia 
come  bo  fatto  sin  qui.  Ho  risposta  da  S.  Ex**  come  ba  bauuta  la  copia  de  la 
zifra  tenemo  fra  nui  quale  li  nandai  pocbi  di  fa.  Accadendo  V.  S.  potri 
ad  operarla  in  scriuerli  cbe  Ultra  con  sua  Ex"  h  persa  seeondo  mi  scriae.  Ho 
visto  quanfo  Y.  S.  mi  scrhie  cerea  li  negotij  de  la  e  non  so  iroaginarmi  in  ebe  se 
babiano  a  reuscire  et  Dio  uoglia  cbe  per  mezo  di  quella  Ser*  M**  si  troui  oia  di 
componere  tante  discordie  sono  fra  li  Principi  Christian!  con  instauratione  ei 
stabilimento  del  S'  nostro  nel  suo  stato ,  et  quanto  a  M^  Rev**  Eboracense  che 
V.  S.  si  dia  admiratione  cbe  sua  Excel lentia  non  li  habia  mai  scritto  et  ringra- 
tiato  de  la  continua  protectione  tene  di  lej  et  boni  offitij  fatti  ne  le  cose  depsa 
certo  non  procede  se  non  da  li  continui  trauaglij  et  extrema  necessiti,  nela  qua- 
le gi&  tanto  teinpo  si  ritroua,  quali  sono  potissima  causa  cbe  sua  Ex"*  dob  possa 
roonstrare  gratitudine  come  taria  il  debito  verso  soi  S**  protectori  et  amiei  et 
quando  sua  Ex***  bauesse  haute  il  modo  come  disse  per  Ultra  baueria  mandato 
uno  bomo  proprio  da  quella  M*^  et  Mons'  Rev*^  a  farli  intendere  il  bono  animo  sao 
et  la  speranza  et  deuotione,  quale  ba  in  loro,  ma  non  solo  non  ba  satiafaeto 
de  la,  ne  in  alebuno  altro  loco,  doue  era  bisogno,  pero  V.  S.  puö  fare  saa 
excusatione  essende  poco  il  scriuere  di  tanti  obligi  et  benefitij  receputi  sup- 
plicando  ad  epsa  M*^  e  sua  S*^  Rot"**  ad  continuare  di  bene  in  meglio  in  la  solita 
protectione  et  patrocinio  di  sua  Ex'*  tenendosi  per  certo  esserli  alTectionato 
seruitore  quale  quando  Dio  li  presUrä  meglior  gratia  de  commoditi  con  H 
effecti  lo  potrano  cognoscere.  Uo  perd  suplicato  a  sua  Ex**  cbe  non  Toglia 
almanco  mancare  di  scriuere  et  intertenirai  h  amici  con  dimostrarli  tutta  quella 
gratitudine  puo  et  cosi  spero  non  roancarii. 

Le  neue  scritte  de  Fiandra  li  sono  come  de  le  quaU  ▼•  S.  me  mandd 
copia  a  li  dl  passati ,   pur  giä  dece  giorni  fa  qui  si  hebbe  noua  essere  com- 

{>arsa  larmata  Cesarea  in  Uorsica  con  numero  di  34  nauci  U  cbe  sapendo 
armata  de  U  Liga  parti  da  U  obsidione  di  Genoa  a  li  20  di  questo  per 
andare  a  frouarU  et  desturbarla.  Fina  bora  non  si  sda  quelle  sia  seguito  et 
si  exbistima  il  tardare  di  venirpe  auisi  proceda  da  li  mali  tempi  sono  stati 
sey  giorni  f&.  Fu  dicto  che  larmata  Cesarea  baueua  preso  il  porto  dt  S^ 
Firensso  (sie)  in  Corsica,  quale  guarda  verso  Genoa  et  che  doi  naue  li  erano 
andate  a  trauerso  et  altre  quattro  aperte  et  era  stato  bisogno  desbarcbare  la 
gente  in  terra.  Si  existima  Ji  sia  il  S'  Vicere  ancbora  cbe  non  si  sapia  di 
certo  et  cbe  il  numero  de  le  genti  siano  doi  milia  Alamani  et  tremilia  Spagnoli. 
Parimente  in  Lombardia  sono  discesi  cerca  dodici  milJa  Lantcbenecb  quasi 
nel  medemo  tempo  che  UrmaU  comparse  in  Corsica.  11  loro  capitanio  h 
Georgio  de  Frunsperg  et  quantuncbe  li  S''  Venetiani  bauesseno  prouisto  dl 
gente  oportune  per  obuiarli  il  passo  non  di  maneo  aeno  passati  per  vna  via 
molto  aspera  et  strane  montagne  per  Lodrone»  Rocca  di  Amfo  et  altri  loci 
Ussando  a  mano  stonca  il  lago  di  Garda  et  capitorno  a  vno  castello  del  Man- 
tuano  neminato  Caationa  da  le  Stiuiere  seaaa  obstaculo  nissuno  essendo  la 
gente  Venetiane  a  guardare  altri  passi.  Hora  sono  venuti  a  la  riua  del  Po  aotto 
di  Mantna  ad  vno  loco  cbiamato  Borgoforte  et  li  destgaauano  fare  ponte 
per  passare  verso  le  terre  de  la  cbiesia.  Subito  cbe  lo  exercito  de  la  liga  a 
Milano   intese    tale  passaU  si  risoUe  di   seguitarli  non  abandonando  pero 


227 

Miliiio  0t  il  S'  duet  D*Urbmo  eon  il  S'  GioaDni  de  Medici  se  inuiorno  cod  ima 
banda  de  ftoti  et  eaoaJli  ad  vnirse  con  quelle  altre  gente  ehe  erano  dettinate 
a  la  guardia  di  passi  et  alli  23  di  questo  passorno  l'Oglio  apresso  Soncioo  et 
aadorno  ad  allogiare  a  Torei.  Mi  h  referto  che  sono  da  dieei  a  12*  fanti, 
500  lanse  et  roille  eavalli  ligieri  con  molti  pezi  de  artelaria  et  yano  alla  volta 
depti  Lanxchenec  per  troaarli,  quali  tono  senxa  caua]li  et  senza  artelaria 
peaaano  di  poterli  fare  grande  danno^  de  quello  suocederl.  V.  S.  ne  sari  aoiaata. 

La  S.  di  N.  S.  a  li  21  di  questo  in  Concistono  priii6  il  cardinale  Colonna 
del  Cardinalato  et  de  tatti  ofBtij  et  benefitij  et  doi  giomt  doppoi  fomo  prioati 
il  S'  Ascanio  et  S'  Vespasiano  Colonna  con  molti  altri  de  dicta  casa  et  com- 
pKci  de  pheodi  et  di  quaJunche  cosa  habiano  o  ricognoacano,  da  la  gieaia  decla- 
randoli  rebelli  con  mille  maleditioai  aino  in  qnarta  generatione.  Haoeria  mandato 
copia  del  Monitorio  a  V.  S.,  ma  per  non  fare  Tolome  et  che  le  littere  non  eapitino 
male  ho  lasaato  stare.  Le  gente  di  sua  S*^  sono  anchora  inloggiate  in  terre  depsi 
colonesi  et  li  haoo  tractate  moHo  sinistramente  et  abrusate  la  magior  parte. 

Hauende  seritto  beri  sin  qui  questa  note  pasaata  i  Tenuta  nooa  co»e  lar» 
mata  Ceaarea  designando  de  intrare  con  22  naue  in  Genot  mand^  auanti  uno 
brigentino  per  auisare  a  quelli  de  la  terra  che  uscesceno  incontra  con  quelle 
naue  et  galere  hano  in  porto »  il  quäle  brigentino  fu  preso  da  meas.  Andrea 
Doria  et  intesa  la  cosa  ritrouandosi  in  mare  con  U  conte  Petro  Nauaro  et  capitan 
Venetiano  con  numero  di  16  galere  deliber^  di  andarli  incontro  et  sopra  di 
Genoa  un  pezo  Terso  Prooenia  alli  22  di  questo  cerea  alli  20  bore  si  aff^rontome 
et  combatetero  sino  a  la  sera  in  modo  ehe  quelli  da  le  galee  restomo  auperiori 
et  scriueno  hauere  afondata  rna  naue  Cesarea  et  doi  altre  brusate,  quäle 
existimaoano  douerse  summergere  et  ad  alchune  altre  haueano  r«tti  li  arbori  et 
datoli  grande  trauaglio  talmente  che  se  non  sopragiungeua  la  note  con  grande 
tempestu  di  mare  sperauano  di  reportarui  totale  vietoria  et  perebe  diete  navt 
andomo  disperse  et  iudicauano  pigliasseno  la  Tolta  di  Vülafranca»  II  giomo 
segnente  destinsuano  di  sequirle  et  si  certifica  esserli  il  Vicere ;  speramo  in  breue 
di  baueme  qualche  altra  noua  et  Y.  S.  ne  sar&  aaisata. 

A  Gaieta  sono  ariuate  altre  cinque  naue  de  larmata  Ceaarea  y  quäle  per 
lortuna  non  poteno  seguire  le  altre  in  Corsica»  sule  quäle  mtendo  easere 
eerca  doi  milia  iantif  la  magiore  parte  Alamani,  eoai  scriueno  da  Napoli.  lo 
staua  in  bona  sperania  di  pace  ma  redo  le  eose  in  magiore  difficulti  ehe  prima. 

El  Ser"*  principe  Ferdinande  fu  elleeto  manimitor  da  Boemi  Re  di  Boemia 
alli  23  del  passato,  a  hora  si  doueua  fare  una  dieta  da  Vngariy  ne  la  quäle 
intraueneria  epso  principe  et  si  existima  sari  elleeto  anehe  da  loro  anchora  che 
k  Cea*  M*^  succeda  in  decto  regno  et  preparaua  eiercito  per  andare  atla 
posaessione  et  si  crede  che  il  Vayuoda»  quäle  aspira  a  quella  corona  lo  disturbaHi 
pitt  che  potra«  La  retirata  del  Tureo  et  abandono  di  Vngaria  con  tanto 
ezterminio  spero  Ihauereti  intesa  a  questa  hora ;  si  iudica  el  Turco  in  Costanti*' 
nopoli  fersi  con  animo  di  venire  questo  altro  anno  in  Italia.  Altro  non  aceade; 
a  Mona.  Nuntio»  a  Mess.  Siluestro  et  a  V.  S.  mi  ricomando. 

Romae  xxriij.  Nouembris  1826. 

Semper  ad  vota  deditiss« 
Jacobus  de  Bannissis. 

A.  T.  Magn'*  Domino  Augustino  Scarpinello  III*'  Dueis  Mediolani  apud 
Angliae  Regem  oratori  domino  honorand"'. 

Anglia. 
(FortseUwiff  Csifl.) 


228 


Wleier  StA^tarehlf. 

Von  A.  Camesina. 

(S.  NotisenbUtt  f&r  f8S6,  Nr.  14.) 

(ForUetouag.) 

Wien.  Archiv.  14/1528.  Ka.  Mi.  et  General   mandat 

Wir  Ferdinannd.  etc.  Empieten  den  Erwirdigen  vnnsern  Ffirssten,  Edlen 
Ersaoieft  geystlichen,  Tnnsern  Lanndtleaten ,  der  vier  StSnndt  von  Preisten, 
Herren,  Rittersehaflft,  Steten  vnd  MSr(^khten  daneben  allen  vnsern  Phanndt- 
schafftern  vnd  denen  so  keuf  auf  widerkeuff  haben.  Allen  geyatlichen  vnd 
priesterschaflrten  auch  vnnsem  pblegem  vnd  ambtieuten  vnnserer  vrbar  vnd 
allen  gemainen  vnnderihonen  vnd  getrewen  vnnser  gnad  vnd  alles  guets. 

Vnns  sweyflt  nit  jr  all  seyt  bericht  vnd  mugt  taglich  vernemen  aas  vnnsern 
vnd  anndem  warbafften  KundtschafFten ,  vnd  nach  allen  gelegenhaiten ,  die 
schwüren  sorgen  vnd  geuerlichkaiten,  so  viis  vnnsern  Kunigreychen  Lannden 
vnd  leuten,  vnd  nun  euaordrist  disem  vnnserm  fusstenthumb  Österreich  von 
vnnsers  heiligen  glaubens  vnd  Crisstenlicben  pluetsveynndten  vnd  durchScbtem 
den  Turgkhen,  nach  jrn  machtigen  bissheer  crlanngten  Sig  vnd  gewinn  vnd  vil 
6tr  Crisstenkatt  verlusst  vnd  abfall.  Sonnderlich  jungst  in  dem  Kunigreich 
bangem  auch  Krabaten  vnd  in  vnnserm  Landt  Crayn  jSmerlich  erschinen  vnd 
erganngen  täglich  vnd  als  gewiss  auf  negst  angeennden  Sumer  vor  äugen  vnd 
zugewarten  sein.  Derhalben  wir  Ew  all  Stenndt  vnnserr  LanndtschafR  auf  jungst- 
gehalltnem  Lanodtag  hieheer  Erfordert  euch  mundttich  vnd  schrifftiich  solh 
vnnser  vnd  Ear  aller  obligen  nach  der  lenng  vnd  notdurfil  genedlgdicb  vnd 
getreulich  furgetragen,  dagegen  wie  Mrir  tn  vnnser  vnd  Eur  aller  Rettung  vnd 
behalltung  vnd  auch  (ob  vnns  der  Almechtig  als  wir  hoffen,  die  gnad  vnd 
gelegenhait  verlieh)  dieselben  vnnsern  schwSren  veindt  an  der  Befestigungen 
vnd  Pässen,  so  Sy  der  Crisstenhait  neulich  abgedrungen  haben  anzugreyffen, 
darcue  vnnser  Person  vermugen  dareustregkhen  willens  vnd  enntslossen  sein, 
ettntdegkht  vnd  furgehallten  vnd  besliesslich  Eur  Rat  darstregkhen  vnd 
beystannd  zu  solhem  Crisstenlichen  fumemen,  nit  zu  ainichem  vnnserra  vortail 
noch  geniess  annderst  dann  za  vnnser  vnd  Eurer  gemainen  Erhalltung  vnd 
Rettang,  mnser  aller  Seelen,  Eernn,  Leyb  vnd  gueter  ersueeht  haben ,  Darbej 
solhs  troata  vnd  gueter  boflfnung  merer  hillff  vnd  Beystannd  bey  der  Kd.  Ray. 
Mt.  vnnserm  genedigen  Herren  vnd  Brueder  Churfurssten  Purssten  vnd  Stenden 
des  heiligen  Reychs  auch  vnnssem  Kunigreichen  vnd  fursstenthumben  Hun- 
gern, Behaim,  Mürbem,  Schlesy  vnd  anndem  Nidern  vnd  Obern  Öster- 
retchiseheii  Lanndt  suiMwerben  vnd  aufzubringen,  deren  wir  ain  gueten  tail 
schon  erlanngt  haben  vngezweyflt  so  wir  vnns  yezo  von  hynn  erhoben  an 
anndem  orten  auch  ausszurichten. 

'  Das  alles  jr  in  genanter  versamblung  treulich  betracht  vnd  erwegen  vnd  zu 
solhem  emsten  vnd  Ewr  aller  Crisstennlichen  notdürftigen  fumem  ainen  Lasst 
etlicher  anshleg  sambt  ainer  Russtigung  wol  genug  beschwerlich  aber  dannoch 
vil  geringer  vnd  waiger  dann  zugwarten  an  Seel,  Eer,  leyb  vnd  guetera 
gesehenndt  zuwerden  vnd  zuuerderben  auf  Eur  genomen  habt  weihe  Ansleg  vnd 
Russtigung  zuuolziehen  gemainer  Lanndtschafft  verordent  auf  Euren  beuelh 
vnd  gewallt  hieneben  nach  der  lenng  ausschreiben  vnd  verkünden. 

Darauf  ermanen  wir  Eur  all  vnd  yegliche  in  sonnderhaÜ  mit  gannzem 
eranst   vnd   vleiss    beuelhendi   das  jr   obbemrt   vnnser  genedig   noidurfflig 


Z29 

ansuechen  vnd  Rurer  Terordenieo  vnDderricht  rnd  ermtniing,  alier  Aoslag 
oDd  beueih  getreulich  zu  herzen  nembt  vnd  zu  guetem  versUnndt  fasset  den- 
selben on  all  waygerung  vnd  verzug  nachkhomet  die  banndU  tusarichtea  vnd 
vollziehet  als  Euch  nit  alain  vnns  zuwillfam,  Sonnder  auch  Eurm  beslusa  vnd 
zuesagen  nach  vnd  in  ansehung  Eur  aller  selbs  obligennden  notdarfit,  als 
frumen  bestenndigen  Crissten  getrewen  redlichen  Lanndtleuten  vnd  vDoder- 
thanen  wol  gezimbt  vnd  geburt  dardurch  jr  auch  kbainen  Lasst  noch  schadea 
der  ungehorsam  vnd  ainicher  verwarlosung  auf  Ew  ladet  dess  v^ellen  wir  vnns 
genediglich  zu  Ew  getrosten  vnd  verlassen ,  vnd  das  sambt  Eur  selbs  wolfarty 
so  Euch  daraus  vollgt  in  allen  gnaden  bedenngkhen  vnd  erkennen. 

WieiL  ArehiT.  lViS(28.  An  Kü.  Mt.  etc. 

Genadigister  Kunig  vnd  heer.  Dieweil  wir  von  gemainer  Lanndsehaffl 
verordent  sein»  Das  jhen  so  Eur  Ku.  Mt.  auf  yetzgehaltnem  Lanndtag  beslossen 
vnd  bewilligt  ist,  zu  volziehen  vnd  dannen  zuericbten»  Auch  was  E.  Kü.  Mt. 
nach  vermugen  soihs  besluss  gepurt,  vndertenigclich  zu  solicitim,  vnd  zuer- 
folgen.  So  haben  wir  zu  volziehung  ainer  Lanndsdiafft  besluss  vnd  bewilligung 
Copej  der  general  begriflfen,  die  wir  gedennkhen  durch  ain  druck  ausgeen 
zulassen,  vnd  darhey  für  notdurfftig  angesehen y  E..  Ku.  Mt«  selber  general 
hiemit  zu  berichten,  gewartend.  Ob  E.  Ku.  M.  etwas  mangis  darjnn  het  dasselb 
zuuemeroen,  vndertenigclich  Pitend,  das  auch  E.  Ku.  ML  zu  merrem  ansehen 
der  Sachen  jr  besonnder  general  in  dem  form  so  wir  vmb  forderung  willen 
doch  auf  E.  Ku.  Mt.  vnd  derselben  Cantzley  verpesserung  gestelt  haben, 
daneben  drucken  vnd  vertigen  lassen. 

Item  E.  Ku.  Mt.  welle  selbs  oder  durch  jr  Camer  Rst  genedigclich  ver- 
ordnen ,  das  E.  Ku.  Mt  phandtscbaffter  vnd  die  so  kewff  auf  widerkewff  babeo 
jrn  Anslag  auch  die  Rüstung  vnd  Einlegen  nach  vermuten  £.  Ku.  Mt.  vnd 
ainer  Lanndschaflfl  besluss  vnd  der  gestelten  general  mt  waygren,  sonnder 
Sich  darjnn  neben  ainer  Lanndschaflft  gehorsamlich  halten. 

Item  E.  Ku.  Mt.  welle  die  viertail  haubtlewt  bestellen  vnd  verordnen  za 
versolden  wie  die  notdurift  erfordert. 

Diewei!  nu  E.  Ku.  Mt  in  kurtz  jrn  Abscbid  von  hvnnen  nemen  wirdett 
als  wir  treulich  vnd  wol  bedenkhen  in  jr  Ku.  Mt.  vnd  mser  aller  hohen 
geschSfiten  vnd  anligen.  Sich  vmb  hilff  vnd  Rat  zu  bewerben»  vnd  oh  got 
wil  in  kurz  mit  gutem  trost  glugklich  herwider  zu  kumen,  vnd  aber  sorg 
tragen,  das  selben  E.  Ku.  Mt  notdurfllign  Abschied  vnd  tröstlich  widerkunflfl, 
das  gemain  volk  sonnderlich  in  dem  gefarlichen  geschray  der  Turgkcn  kunflT^gen 
lassten  nit  also  versteen ,  vnd  wo  sich  in  E.  Ku.  Mt.  abwesen  aolher  schweern 
veynd  ankunflt  vnd  anfechtung  zuetragen  solt,  gross  erschrecken  geperen 
wurdt ,  wiewol  wir  nu  nit  zwcyfln.  E.  Ku.  Mt.  vergess  diser  jrer  Lannd  vnd 
leut  nit ,  Sonder  loss  in  jrm  abscbid  bey  jr  Kü.  Mt  Stathalter  Regierung  vnd 
in  ander  weg  sölh  beueih  vnd  Ordnung  hinder  jr,  das  sölhen  nöten  wo  sich 
die  in  E.  Ku.  Mt  abwesen  zuetruegen  stattlich  vnd  tröstlich  Rat  vnd  fursebung 
beschehen  roug. 

Dieweil  aber  zu  solher  fursebung  auch  zu  sterkung  E.  Ku.  Mt  kunftigs 
fnrnemens  vnnsers  achtens  gar  fruchtpär  vnd  wol  dienen  mocht  die  ausaiaeii- 
kunflt  ainhellige  bandlung  vnd  vcrstentnuss  E.  Kü.  BL  Kunigreich  Rehaym, 
margrafschafft  merhern  furstenthumb  SIesj,  Auch  Nidern  vnd  ober  östreichi- 
sehen  Lannd  durch  jr  volmechtig  Ausschuss  welihe  zusamenkunfflt  auch  Ain 
gemaine  Lanndschafft  auf  yetz  gehaltncm  lanndtag  für  der  höchsten  notdurft 
aine  bedacht,  an  E.  Ku.  Mt  gesuecbt,  vnd  sölhs  guten  trosts  das  E.  Ku.  Mt. 
dasselb  nit  vnderlassen  werd,  jrn  Ausschuss  auf  sölh  zusamenkunflft  erkyesat 
vnd  verordent  hat 

Demnach  ermanen  wir  E.  Ku.  Mt  vundertenigists  getrewes  vleiss»  der- 
selben sach  gnSdigclieh  jngedenkt  zusein  vnd  so  furderlich  als  die  notdarflfl 
erfordert  Sölh  zusamenkunffl  £.  K.  M.  kunigkreich  furstenthumb  vnd  lannd  Ab 


230 

• 

ain  niilstat  wie  die  E.  K.  IL  am  geleginsten  wol  bedenkhen  mag  suuerordDen 
znbewerben  vfid  zubesehreiben. 

Hem  AU  Ear.  Kfi.  Mt.  gemainer  LanndUchafR  io  etwd  nit  jra  gemainen 
beachwfiningen  Antwort  vnd  erledigang  getban  baben.  Deren  etiicb  Ainer 
landscbafft  begem  gemäss  sein  mdcbten  dieselbe  wellen  wir  alls  die  ver- 
ordenten  anszteben,  darauf  welle  vns  E.  Ku.  Mt.  gnedigklich  beschaiden  wo 
dieselben  E.  Kn.  Mt.  bewilligten  artikl  mit  briefliehen  vrkundten  gefertigt 
werden  su  wess  hanndten  wir  die  antworten  vnd  da  solieitiem  sollen. 

Aber  ausserhalb  derselben  gemainen  besw&mngen,  Ermanen  wir  E.  Ku.  Mt 
fnderthenigist,  gnedigelich  zu  gedenkhen  rber  die  pollicey  ?nd  lanndtafl  zuuer- 
ordnen  vnd  die  aufzurichten.  Nach  E.  Ku.  Mt  selbs  gnedigen  erpieten,  des 
trosts  dann  ain  Landachafft  die  pard  der  Ansleg  fad  Rostigung  dest  geringer 
auf  Sich  genomen  hat. 

Beuelhen  damit  ain  Ersame  Landschaffl  in  berurten  Sachen  vnd  in  allweg 
sambt  rnnsem  personen  E.  Ku.  Mt.  in  vndertbenigisten  vertrawen  als  vnnserm 
gnadigisten  geliebten  herm  vnd  landsfursten. 

Ainer  I^nndschaflfl  der  vier  StSndt  Prellten,  berm  Ritterschafft  Stet  vnd 
Mirkhten  dea  Ertzherzogthumbs  Ostereich  verordenten. 

Patent  Wien.  Mag.  Nr.  21. 1629. 

Burgermaister,  Richter,  vnd  RSte  in  Kfl.  Ma.  Stetten  Mfirckhten,  sollen 
ams  jren  Ratsverwanndten  etlich  personen  rerordnen,  die  alle  vnd  yede  Dienst- 
personen vnd  Eebaltenn,  so  Jarlon  haben ,  Auch  die  personen  mfinnliehs  vnd 
weiblichs  gesehlSchts,  So  ledig,  nit  heüsslich  angesessen,  vnd  über  Zwellf  jar 
alH  sein.  Als  Hanndwerchs  khnecht,  Hawer,  Tagwercher,  vnd  dergleichen, 
bey  wem,  vnd  wie  vil,  derselben  in  yeder  Stadt,  oder  Marckht,  vnd  der- 
selben Gebiet,  dienen  vnd  wonen,  ?nd  weihe  Ledige,  nit  angessen  personen, 
anltgennd  Güeter  vnd  gründt  haben,  eigentlich  eruorschen,  beschreiben,  Ynd 
neben  selber  beschreibung,  denselben  jre  Ansleg  verkünden,  vnd  zubetzallen 
auflegen,  wie  hernach  volgt. 

Erstlich,  das  die  Ledigen  personen ,  MSnnlichs  vnd  weyhlichs  gesclüllchts, 
die  aber  Zwellf  jar  allt,  vnd  nit  h&usslich  angesessen  sein,  Alls  Hanndtwerchs- 
knecht,  Hawer,  Tagwercher,  vnd  dergleichen,  So  in  die  hemachbegriffen 
Ansleg,  nit  mtigen  getzogen  werden,  Ain  yede  person,  ain  ganntz  jar,  von 
dem  yetzuersehinen  Newen  jarstag  anzuraitten,  alle  wochen  ain  Phenning  bezall. 

Die  Ledigen  personen,  so  Inwoner  vnd  zuherberg  sein,  aber  dennocht 
Anligenndt  Guetter  vnd  Grfindt  haben,  sollen  ain  Schätzung  derselben  Ligenn- 
den  güetter.  So  durch  Burgermaister,  Richter  vnd  Rate,  oder  die  Sy  dartzue 
verordnen,  in  zimUichem  werdt  beschehen  soll,  gedulden,  Vnd  von  ainem 
yeden  Phnndt  Phenning  werdt,  ligendts  güets,  ain  mal  betzallen  Zwen 
kreutser,  vnd  des  Leibwochen  Phennings  frey  sein. 

Item  alle  personen,  so  dienen,  vnd  Jarlon  haben,  soll  ain  yede,  von 
ainem  Phnndt  phenning,  jres  Jarsolds,  Zwen  Kreutzer ,  ain  mal,  raichen,  vnd 
auch  khainn  Leibwochenphenning  geben. 

Vnd  ob  Prembdt,  Ausslenndisch  Kauflewt,  oder  annder  Hanndtierenndt 
mnd  gewynnendt  personen ,  auch  Procuratores  in  ainer  Statt  oder  Marckht 
wdnten,  denen  soll,  nach  gestallt  jrer  hanndtierung,  vnd  vermfigens,  auch 
ain  zimblicher  Anslag  angelegt,  vnd  von  jnen  eingetzogen  werden. 

Die  Ledigen  personen,  So  den  Leibwochenphenning,  vnd  die  Diennst- 
personen,  so  von  jrem  Jaridn,  geben.  Sollen  jre  Ansleg  zu  hanndea  der 
jhenen,  bey  dem  Sy  mit  Diennsten,  Herberg,  oder  Arbait  sein,  von  ainer 
Quotember  zu  der  anndem,  souil  yeder  person  von  jrcm  leib,  oder  Soldt, 
ain  Quottember,  zugeben  gebfirt,  vorhinein  raichen,  vnd  betzalen.  Es  solle 
auch  ain  yeder  sSlich  gelH  mit  vleiss,  von  seinen  Diennstlewten ,  Inlewten, 
vnnd  Hanndtwerchs  khnechten  einbringen,  oder  on  jren  Jarsölden,  Zinsen  vnd 
Wochenlon  jnnen  behalten,  tnd  dann  dasselb  den  Verordennten  Einnembem, 


231 

des  gtratfeii  Anslaf^s ,  derselben  Statt  oder  Mtrckkts ,  Tnaertzog^nlicbeo ,  von 
Quottember  eo  Quottember  flberantwurten. 

Aber  weiche  pereonen,  too  jrem  annligendem  Guet  oder  Gewerb  Tod 
HtBiidtiening,  hallf  thfien,  die  sollen  jr  Anlag,  den  Yerordennten  fiiniieinbeni, 
aueb  dermassen»  wie  hieoor  begriffen,  idestellen. 

Dieselben  Verordenten  Efnnember,  Sollen  dann  Dlrter  sollieh  Gellt,  mit 
aiaen  ordenlichen  Particular  aufschreiben,  vnd  gfieter  Raittung,  jres  Emphanngs, 
yede  Quottember »  dem  Vitxthfimb  in  Österreich»  in  das  Hfiebhawss,  gen  Wienn» 
gegen  seinen  gebttrlichen  Qnittnngen  lOfern. 

Es  sollen  auch,  die  also  an  beschreibung ,  der  personen,  Tcrordennt 
sein,  den  Borgern  vnd  Inwonem,  emnstlich  zfiesprechen,  md  die  ermanen 
jrer  Aydt  vnd  PhlScht,  das  8y  jre  Diennstpoten ,  Eehallten,  anch  Inlewt, 
getrewKch  anzaigenn,  vnd  nit  rerhalten,  bey  vermeydnng  Kfl.  Sb.  achwaren 
Vagnad  rod  Straff. 

Vnd  weihe  Ledig  personen»  sich  in  der  Jarzeyt*  anas  ainer  Statt  oder 
Marekht,  rnnder  annder  Herrschafft  vnd  Gebiet  liehen,  die  aollen  jren  Anslag, 
Senill  von  der  aeyt,  als  Sj  in  ahier  Statt  oder  Marekht  gewesst  sein,  daselbs 
betaallen,  vnd  sdlher  betzallung,  bis  auf  die  leyt  jres  Abschieds  Vrkondt 
■emben,  damit  so  die  in  ain  anndere  Statt  oder  Marekht,  khomen,  jr  Ansla^» 
von  der  vbrigen  seyt»  auch  von  jnen  genumben  werden  müg:  Vnd  on  aia 
söHie  Yrkhundt,  soll  khain  Ledige  person,  in  Stett  oder  Marekht,  aufge- 
noflHBen  werden. 

Ob  «udi  Hanndtwerchskhnecht,  Diennstpersonen ,  oder  Inwonendt  lewt, 
jre  Maist«r,  Herren,  oder  Herwergen,  im  Jar  verfindem,  vnd  sich,  in  deraelben 
Statt  vnd  Marekht,  sfi  anndem  Maistem,  Herren,  oder  Herwergen  thüen 
wurden.  So  offt  selbes  beschiecht,  SoHen  dieselben  Herren,  Maister,  oder 
Hansswirdt,  von  denen»  die  person  abschaidt,  den  verordennten  Einnembern, 
derselben  personen  abschiedt,  vnd  bey  welhem  Herren ,  Maister,  oder  Herberg, 
sich  die  Niederthüen  wirdet,  verkhOnden:  Doch  den  Anslag,  so  dieselb  Person, 
in  der  aeyi  Sy  bey  jme  gediennt,  gearbaitt,  oder  au  herberg  gewesst,  schuldig 
wir.  Erstlich,  von  jr  Einbringen,  oder  an  jrem  Sold,  Lon,  oder  Zmss,  innen- 
halten,  vnd  den  Einnembern  oberantwurten ,  wie  vorsteet.  Actum  Wienn,  den 
Zwaintsigisten  tag  Janoarij:  Anno  etc.  im  Neönnndiwaintzigisten. 

Pattent  Wien.  Mag.  Nr.  19  et  20.  1529. 

Wir  Ferdinand  von  g^ts  genaden  sfi  Hungern  vnd  Bebaim  etc.  Kflnig, 
Ittfemit  in  Hispanien,  Ertshertzog  zfi  Ostreich,  Hertzog  zu  Borgundi,  Stejr, 
Kirendten,  Crain  vid  Wirtemberg,  Graue  zu  Tirol  etc.  Embieten  den  Erwir- 
digen,  Bdlen,  Brsamen,  Geistlichen  vnsem  Andachtigen,  lieben  vnd  getrewen.  n. 
alten  Bischouen,  Preisten,  Grauen,  Freyen,  Herrn  Rittern  vnd  Knechten, 
Haubtieötten ,  Landtmarschalhen ,  Verwesern,  Vitzdomben,  Vdgten,  Pblegem, 
Borggraoen,  Lanndrichtem,  Burgermaistem,  Richtern,  RSten,  vnd  sOnst  allen 
andern  vnnsern  Ambtiefitten ,  Vnnderthanen  vnd  getrewen ,  Geistlichen  vnd 
Weltlichen,  in  was  Wirden ,  Stannds  oder  Wesens ,  die  allennthalben  in  vnnsern 
Ifiderosterreicbischen  Lannden  gesessen  vnd  wonhafft  sein,  den  diser  vnnser 
brief  gezaigt  wirdet,  oder  glaublich  abschriffl  dauon  fÜrkumbt,  vnnser  gnad 
vnd  alles  guets.  Wiewol  wir  verschiner  Jaren  vnnser  emnstlich  Mandat  von 
wegen  der  Gotslessterung  Schweren  vnd  Fluechen,  dardurch  gottes  namen, 
die  Marter,  Leyden,  Pluet  vnd  Anngst  Christi,  vnd  seiner  lieben  heiligen 
s&idlich  angeregt  vnd  genneert  werden,  Auch  des  Zuetringkhens,  daraus  vil 
pdse  Sachen,  sündt  vnd  lasster  erwachsen,  vnd  sunst  annder  pdser  muet- 
wiUiger  vnsimblicher  hanndlungen,  so  wider  die  gepot  Gottes»  die  heillig 
Cristenlich  Kirchen,  vnd  guet  sitten  sein,  vnd  täglichen  ye  lennger  ye  mer, 
in  einen  schenntlichen  missbrauch  vnd  gewonnhait  khomen,  aussgeen  haben 
lassen.  So  vememben  wir  doch  mit  beschwärtem  gemüet»  das  sollichen  vnnsern 
Mandaten,  mit  abstellung  vnd  Vermeidung  bestimbter  Gotslessterung»  Zuetringk- 


232 

hens,  Tttd  anoder  frfiuenlieher  ?nd  sflndtiicher  sachen,  wenig  naelikbiimiiieB, 
ynd  volziehuDg  gethan  werde,  Das  yabs  als  ainem  Cristenlicben  Kunig  rad 
Lanndsfursten  lam  hdehsten  mitfaJlet,  vDd  ferrer  einsebung  zuhabeii  gebärt 
Dieweil  dann  ainem  yeden  Cristen  meascbeo,  sein  reebter  warbafiHer  Cristen- 
licher  glaub  weiset,  die  gepot  Gottes,  seines  sSligmacbers  (von  dem  Er  seel, 
leib,  md  «Ue  gäetbaiten  empbanngen)  auss  recbter  lieb  aubaliten,  vnd  dess- 
balben  vnder  der  Cristenlicben  versamblung,  pillicb  on  not  sein  sollt,  xanol- 
xiebnng  vnd  balltung  derselben  götlicben  gepot,  mit  mennscblieben  gepoten, 
straffen  vnd  peenen  zuawingen,  vnd  fnrnemblicben  sieb  von  aller  gotslösste- 
rung,  flöecben,  swören,  vnd  züetringkbeny  aucb  anndern  pösen,  mnetwüligen, 
vnzimblicben  banndlungen,  die  durcb  die  Stiffter  der  Kayserlicbea  Recbt,  auss 
tapfiem  Cristennlicben  bewegnüssen,  vnd  zubanndtbabung  der  pUIieben  Eer, 
vnd  namen  Gottes,  bey  swSren  beben  peenen  verpoten.  Aber  bey  vonsem 
zeytcn,  ubermfissigklicb  vnd  zfi  sonnder  scbandt  vnd  bemailignng  Cristen- 
liebes  namens  eingeprocben  sein,  zuentballten,  vnd  den  götlicben  vnd  Cristenn- 
licben gepoten  gem&ss  zuleben,  Wellicbe  aber  laider  yetzo  vnnder  der  Criateo- 
bait,  wenig  vor  äugen,  sonnder  veräebtKcb  angeseben»  aucb  söllicbe  vnecr- 
licbe  Gotslessterung,  Znetringkben ,  vnd  annder  pöse  banndlungen»  sieb  niebt 
allain  nit  mynndem,  sonnder  von  tag  zu  tag,  bey  beben  vnd  nidern  Stenodea» 
aucb  jungen  vnd  allten  meren,  dardurcb  Sy  in  ainen  scbanndtlicben  miss- 
braucb  vnd  strfiflicbe  gewonbait  gezogen  werden.  Welcbes  on  zweyfl  Got  d«m 
allmecbtigen  (der  vnns  mit  seinem  costparn  pluet  vnd  Marter  seines  geliebten 
Suns  vnnsers  siligmacbers ,  erldset  batj  zum  böcbsten  missfallet,  vnd  allen 
frumben  Cristenmennschen ,  pillicb  gmntz  erscbrockenlieb»  Dartzöe  ain  gewisse 
raitzung,  vnd  vrsacb  ist,  der  götlicben  S^aff  vnd  Plagen,  so  yetzo  alleant- 
balbcn  m  der  Cristenbait,  als  mit  grossen  überlaset  des  graussamen  Turgkbens, 
vnd  swfiren  Krieg,  so  zwiscben  den  Cristenlicben  glaubigen,  Kunigen,  Poten- 
taten vnd  Fürsten  geübt  wirdet,  vnd  zubesorgen,  nocb  mer  zugewarten  ist» 
wider  vns  vor  äugen  erscbeinen.  Darumb  sieb  dann  wol  gepfirt»  Got  den 
allmecbtigen,  mit  ainem  waren  recbten  Glauben,  diemöettigklicben  anzurüffen, 
vnd  zupitten,  seinen  zomn  vnd  straff,  nach  seinem  gdtlicben  wülen,  barm- 
bertzigclicben  abzuwenden.  Demnaeb  baben  wir  vnns  enndtlicb  «mtslosaen, 
obbestymbt  sündige  missbreücb»  der  Gotslessterung  *  Zuetringkbensy  vnd 
anderer  pösen  banndlungen,  alles  vnnsers  vermflgeos  zustraffen,  abzustellen, 
vnd  fürzukbummen.  Vnd  Empbelben  darauf  Eucb  allen,  vnd  Eur  yedem  in 
sonnders  mit  ernst,  vnd  wellen,  dass  Ir  allenthalben  in  vnnsern  Fürsten- 
tbumben,  Lannden,  Herrscbaflen,  vnd  Gebieten,  Eurer  Verwesungen  vnnser 
Vnnderthanen  vnd  verwoni,  gueter  getrewer  Cristenlicber  mainung  vermooet* 
warnet,  vnd  ernnstlicb  gebietet,  Dass  sieb  binfüran»  ain  yegklicb  Mann  oder 
Frawen  personen,  in  was  wirden  Stannds,  oder  wesens  die  sein.  Jung  oder 
Allt ,  Arm  oder  Reich,  nyemanndts  aussgeslossen ,  vor  allen  Gotslesstemngen, 
Sweren,  Flfiechen,  damit  der  namen  Gottes,  die  Marter,  Leiden,  Pluet,  Craflft, 
Onmacbt  vnd  Angst  Cristi  vnnsers  säligmacbers ,  aucb  das  Sacrament,  seines 
heiligen  fronleicbnamms,  eittl  vergebens  vnd  sündtlieb  angeregt  werden, 
Desagleicben  annder  lessterwort,  damit  die  Gotbait  vnd  mennscbait  Christi, 
Aucb  die  Mutter  gottes  geuneert  werden  mag,  genntzlicb  ennUiallten,  vnd 
sieb  in  dem,  alls  recbten  warbafften  Cristen  züesteet,  vnd  nach  vermüg,  der 
geholt  gottes  gemäss,  gehorsamlieben  hallten ,  vnd  erzeigen  welle. 

(ForUetzaog  folgt) 


238 


V.  „Historischer  Atlas.'' 

SiAÜsilk  des  ■ttteliKers. 

Bischöflich-Chiemsee^sches  Urbar  aus  den  Jahren 

1480—1496. 

Papier-Codex  des  XY.  Jahrhunderts  io  Quart  102  Blätter. 
Im  Besitze  des  Herrn  H*.  von  S*.  in  Salxbur^. 

(Fortsetsung.) 

Item  £u  Niderhen  zwai  tail  zehent. 
Item  za  hübsch  zwai  tail  zehent. 
Item  zu  purstain  zwai  tail  zehent 
Item  zu  ioterlehen  zwai  tail  zehent. 
Item  zu  Gugknpuhel  zwai  tail  zehent. 
Item  zu  Ruedling  zwai  tail  zehent. 
Item  zu  Ainaten  gantzen  zehent. 
Item  tu  Altach  gantzen  zehent. 
Item  mayr  zu  petzldorf  gantzen  zehent 
Item  zu  gallehen  gantzen  zehent. 
Item  zu  Marchlswaig  gantzen  zehent. 
Item  zu  gruenrewt  gantzen  zehent. 
Item  zu  Steg  gantzen  zehent  zway  hewser. 
Item  zu  Mauerach  gantzen  zehent 
Item  zu  wis  gantzen  zehent 
*1tem  zu  Reiopach  gantzen  zehent 
Item  zu  hutten  gantzen  zehent. 
Item  zu  rislehen  gantzen  zehent. 
Item  hategkh  gantzen  zehent 
Item  zu  pemegkh  zwai  tail  zehent 
Item  zu  rewt  gantzen  zehent. 
Item  in  der  froschaw  gantzen  zehent. 
Item  zu  haldorf  gantzen  zehent  fünf  hewser. 
Item  zu  Stall  gantzen  zehent  zway  hewser. 
Item  zu  hueb  gantzen  zehent  zway  hewser. 
Item  Im  Stegpach  gantzen  zehent  acht  hewser. 

In  Sand  reits  pfarr. 

Item  auf  der  hueb  drittail  zehent  drcw  hewser. 

Item  auf  dem  elmperg  zwai  tail  zehent. 

Item  an  der  obem  Swartzach  zwai  tail  zehent  drew  hewser. 

Item  zu  kernrewt  zwai  tail  zehent  vnd  ist  ain  fuetter  Stal. 

Item  Schroid  an  der  Nidern  Swartzach  zwai  tail  zehent. 

Item  zu  apstorf  zwai  tail  zehent  zway  hewser. 

Item  zu  Grafenhof  zwai  tail  zehent  sechs  hewser  ynd  newn  gueter. 

Item  zu  lehen  zwai  tail  zehent 

Item  in  der  Ainot  ganzen  zehent 

Item  zu  Schonrain  zwni  tail  zehent 

Item  auf  dem  vrlabsperg  gantzen  zehent  drew  hewser  vnd  drew  gueter. 

Item  auf  dem  Todern  klingiperg  zu  ainem  haws  gautzen  zehent 

12  •• 


234 

Item  auf  dem  rossrugkh  iwai  tail  seheDt  iway  hewaer  vnd  2  g^eter. 
Item  hiodermfeld  iwaitail  Eeheot  zway  hewser. 
Item  auf  dem  hinttern  klinglperg  swai  tail  lehent  sway  hewser. 
Item  lu  GeTrspuhel  swai  Uil  sehent 

(Item  aia  staidel  alda  zway  thaill  zebent) 

Item  EU  angeriehen  Kwai  tail  zebent. 

Item  zu  Stftdling  zwai  tail  zehent. 

Item  auf  dem  rndtem  windperg  zwai  tail  zehent 

md  hat  ain  fuetter  Stal  auf  der  hohen  kling. 

Item  auf  der  kling  zwai  tail  zehent. 

Item  zu  kaiserlehen  zwai  tail  zehent 

Item  zu  Groeblehen  zwai  tail  zehent. 

(Fol.  103.) 

Yermerckht  den  zehent  zu  Bischofhof  so  meinem  gnedigen  herm  zu  trewer  hand 

in  den  hof  daselbs  gesambt  wirdt. 

Item  Ton  erst  auf  allen  Ackhern  md .  gantzem  poden  so  zu  dem  dorf 
Bischofhof  gehörnt  gantzen  zehent 
Item  zu  Mulpach  gantzen  zehent 
Item  zu  hueb  gantzen  zehent  bei  der  newn  prugkhn. 
Item  von  rier  hewser  auf  dem  Gaysperg  gantzen  zehent. 
Item  fon  zwaien  hewser  zu  Egimos  gantzen  zehent. 

Yermerckht  den  zehent  so  Schonegkher  Innhat  dienni  deaar.  libr.  %, 

Item  zu  Gotschn  gantzen  zehent. 

Item  zu  asten  gantzen  zehent. 

Item  zu  oberlehen  gantzen  zehent 

Item  zu  Schalawn  im  puechach  gantzen  zehent 

Item  zu  Schonegkh  gantzen  zehent 

(Fol.  104.) 

Decime  in  valle  Anasi.  Gressing  Obemlengdorf. 

Zu  obemlengdorf  gantzen  zehent 

Am  Eslperg  gantzen  zehent. 

Tutschnpach  drittail. 

hof  zu  lengdorf  drittail. 

zu  Diptschoren  drittail. 

zu  krotendorf  3  hueben  drittail. 

Am  neglssperg  gantzen  zehent. 

an  der  pawsten  gantzen  zehent. 

am  viltzmos  gantzen  zehent 

bei  dem  raepl  Im  perg  halben. 

bei  dem  paul  daselbs  halben. 

Am  Wundershamer  allen  zehent 

In  baiden  puechach  allen  zehent  hat  lehner. 

Hanns  kolgrueber. 

Auf  rewt  obs  wegs  allen  zehent.  von  4  hewsern    drittail    Im 

dörfl  auf  rewt 
bei  dem  kemer  drittail  zehent 

In  grewt  vom  gfitschel  bis  zu 
an  der  prantstat  drittail  zehent.  dem  pdser  abs  wegs  gantzen 

Im  dörffl  drittail  zehent  zehent. 

am  puhel  den  drittail  zehent 
am  Wolsnporg  drittuil. 
am  weg  drittail. 


235 

die  20  rewt  lebent  allen  otck  rewU  reekt. 
Am  welUnperg  4  hewter  drittail. 
Im  grunnd  1  metseD  habern. 

Egkhl  so  Sand  MicheL 

Zu  Sand  Miehel  drittail  zehent 

Za  den  kon  aUes  tthent 

Zm  tontseAderf  im  dorf  dnttail. 

auf  gfitsperg  auf  den  peschenguet  rnd  bei  dem  Weber  daselbs  allen  sehent. 

am  greunlperg  dnttail. 

koslrewt  vnd  puntzperg  drätlaiA. 

an  der  oben  swaig  ynd  am  dumperg  drittai]. 

bei  dem  Teickler  den  drittail  aekent 

Andre  Symon  in  progkarn. 

Zu  pnigkam  auf  3  bueben  md  auf  1  leben  gatttzen  zekent 

Jenhalb  der  prugkn  drittail. 

bei  allen  hewtem  auf  dem  eigen  itn  drittail. 

an  der  Stiklswaig  drittail.  Im  ddrfl  bei  Slaming  am  prug- 

perg  4  hewaer. 
am  tagenperg  den  drittail. 
am  galsterperg  den  drittail« 
am  pirhack  den  drittail. 
am  kulbem  4  leben  drittail« 

Auf  pem  Jannsen  bueben  rnn  6  agkkem  gantaen  zekent« 
Tom  grossen  leben  drittail. 
Auf  der  Xindbuben  von  17  agkkem  allen. 
Item  die  rewt  zekent. 

Kawtz  zu  Geresdorf. 

Zu  Geresdorf  im  dorf  den  dritlaü  lektnt. 

Zu  dorf  auf  3  kewsem  md  im  reicktack  drittaij. 

Zu  Rabing  zu  Franckenpukel  md  Steltzerleken  dritiail. 

Zu  metzligoren  3  kueben  den  drittail  zekent. 

Im  rewt  allen  md  die  rewt  zehent  allen  nack  rewts  reckt, 

{ToL  105.)  , 

Lienkart  Widmer  zu  Grebming. 

Im  Winckel  bei  Grebming  den  drittail  zekent 

auf  der  (^  zu  Weyem  zu  rietzing  den  drittail. 

zu  Sckawppenleken  allen  zekent 

zu  EyxenUl  auf  dem  kof  md  Seiden  drittail. 

die  rewt  zekent  als  rewts  reckt  ist 

Item  im  rickter  rewt  im  winkl  wie  rewts  reckt  ist. 

Zeknnr  an  okltfn  82« 

Zu  ober  oblarn  9  guetter  drittail. 

auf  riepewnt  2  guetter  drittail. 

Zu  ödling  Ton  7  guetter  drittail. 

am  wScklingperg  md  am  Staperg  drittail. 

am  klewperg  md  am  nesalprandt  drfitafl. 

In  der  altaben  md  an  der  Risen  den  drittail. 

an  der  pempewnt  md  am  Sckrekenprandt  drittail. 

Walekaw  2  guetter  ?nd  am  poxrugkk  drittail. 

am  rillerperß  vnd  am  asannger  den  drittail. 

am  holerpuki  md  am  kreisterperg  drittail  zehent« 

am  mitteregfck  vmd  am  plainia  dritiail. 


236 

an  der  Tumerlswaig  Tnd  am  Soemoa  drittaii. 

Am  krensperg  md  Schooperg  drittail. 

am  knotzsperg  md  am  Seyersperg  drittail. 

am  pergeriehen  Tnd  am  Muerperg  drittail. 

an  der  Strimitxen  drittail. 

tu  Gstadt  anf  dem  Brobschof  drittail  zehent. 

tu  pach  md  in  der  Ainod  drittail  tehent  vnd  tu  baekoran  dritlail. 

zu  hof  ton  3  hewsem  den  drittail.  vnd  tu  Stain  dri  tau  meCret.  2 

dedtt 
grillehen  drittail  1%  metzen. 
am  tamrawguett  am  Rormos  am  Eyflprandt  drittail. 
am  Slag  am  nydegkh  an  der  Salchaw  am  praiteiiegkk  drittail. 
am  hittenprandt  an  der  Schesgnieben  am  miesperg  drittail. 
am  Goprespperg  am  Starkenperg  am  Wolfegkh  drittail. 
am  Satllofen  die  holtzriaen  am  newprandt  drittail. 
am  pawmersperg  drittail. 

Woifgaqg  taler. 

Am  Stainkeller  den  drittail  zehent. 

Im  tall  den  drittail  am  Wurbmsperff  den  drittail. 

Zu  Sand  Martein  den  drittail  allenthalben. 

Zum  lentzen  im  grewt  gantzen  zehent. 

Bei  dem  Treitler  gantzen  zehent 

bei  dem  Mulner  an  der  Salzach  gantzen  zehent 

an  der  Saltzack  Im  dorf  allentkalben  drittail. 

bei  dem  leyngkner  drittail. 

am  viltzmos  halben  zehent. 

Im  veichtach  den  drittail  zehent. 

zu  Nider  gstat  bei  beden  hewsem  den  drittail. 

hanoa  Graating. 

Am  Stigllehen  den  drittail. 

baintzl  auf  patsperg  den  drittail. 

Gorgl  auf  Gataperg  den  drittail. 

Gabler  den  drittail. 

Ton  der  kolgrueben  ain  riertl  kora  1  riertl  habem. 

lienhart  Widmer. 

Zu  Weyera  Ton  4  hewsern  den  drittail  an  der  od  drittail. 

Zu  ruetzing  an  der  Stugkl  zu  Winkler  ron  2  hofen  md  mn  3  guetl  drittail 
auf  hof  zu  eyratal  drittail. 

vom  Schnappen  gantzen  zehent  darzu  kert  das  richter  rewt  Tom  griesser, 
Simonin  in  der  Ainod,  vom  Jobstman  mm  Glantzenlehen  von  Nollarslehon  mm 
margrund  von  Swedling,  von  hintterkilhen  von  Talhain  von  ratigam  vom  dorll 
am  pösenpuhel  von  tagenpewnt  von  zirting  bei  allen  hewsem  haidach  bei  allen 
hewsem  zu  Rudendorf  am  kraperg  am  aichach  md  ordakher  md  von  allen 
newpmehen  drittaiL 

(Fol.  loe.) 

Zehent  zu  Grebming. 

Item  zu  Tutznpach  drittail  1  hof. 

hof  zu  Rudendorf  drittail. 

zu  hofmarch  Egklhof  gantaea  zehent 

Scherkmair  hof  drittail. 

hof  zu  Talhaim  drittait 

die  Widern  mit  8  hewsern  drittail  aafgenomen  zu  Slanack. 


237 

voD  dem  asaog  dritUil. 
tu  hintterkHlbeD  dritUil. 
tu  SwedliDff  dritiail. 
am  puUlhof  drittail. 

Zehent  zu  leogdorf. 

haDDS  auf  der  gassen  gantzen  zehent. 

EysmnaD.  kertzler. 

hueber.  gundeH. 

gantzeu  zehent  gantzen  zehent. 

Schrekher.  Simon. 

lienhart  weher.  ramner. 

Nepl  gut  kristan  auf  der  hub. 

Eslperger. 
md  Ton  den  2  hofen  zu  lengdorf  drittail  zehent 
Item  den  Zehent  in  dem  Wald  so  lienhart  Rott 
.  Innhat  bringt  bei  80  metsen. 

Zehent  zu  Ratigam. 

kristan  gabier  3  leben  drittail  zehent,  Schökl  gfitl  drittail. 

heller  gueti  drittail,  mesner  guetl  drittail  ledrer  am  Stegguetl  drittail  Bartl 
IguetI  drittail  hanns  zu  ratigam  drittail  Taltein  daselbs  drittail  puhler  zu  ratigarn 
drittail. 

Zehent  zu  Geresdorf. 

paulfl  Ton  der  hueben  zu  mStzling  Endel  gut  Jaol  Jacob  in  feichtach, 
rakinger  vom  lehen ,  auf  der  steKzen  am  frankenpuhel ,  datt  dem  Eysnman, 
kaartz  lehen  Sehawlt  lehen  Wolfg^ng  lehen,  mairhofer  1  lehen  Steffi  auf  der 
hueben  SudI  lehen  zu  Geresdorf  Schuessl  lehen,  Nobler  an  der  hueben,  Gebhart 
an  der  hueb  Bartl  an  der  hueben  vberall  drittail  zehent  Erberl  in  pirchach  lehen 
zehent  vdel  zu  dorf  drittail  Sehmid  zu  dorf  drittail  Mesner  zu  dorf. 

Zehent  zu  krotendorf. 
hanns  zu  krotendorf,  Wolfl  daselbs,  Nidas  daselbs  drittail  zehent 

Zehent  zu  Diptschoren. 

Mair  zu  diptschoren  hof  Frtdlhof  daselbo»  Wirt  daselbs. 
Warmlehen  daselbs  Joachim  leben  daselbs.  Erhart  daselbs. 
Maslems  zu  lehen  daselbs »  meltawer  lehen  drittail  vberal. 

Zehent  zu  kraperg. 

Am  Aichach,  am  ardakher,  am  puhlhof,  am  magrundt,  am  nollers  gut,  Jobst- 
man  pair.  glantzer  paw,  Symon  in  der  Ainod,  Weiss  in  der  Ainod  drittail  vberal. 

Zehent  am  asiperg. 

Mdsler  von  seiner  Swaig,  Gorg  Swaiger  auf  marwitzen. 
Nösl  am  nöplperg  vberal  drittail. 
Im  perg  bey  7  oder  8  hewser. 

Zehent  zu  dorf. 

Gorff  zu  .   .   .  Ton  seiner  hueben ,  Sehmid  zu  dorf  drittail. 

Zu  Zirtting  huetter  am  puhel ,  hanns  am  puhel  ?acantner  lehen  zu  Zirting 
kristan  daselbs,  hairsalt  daselbs,  punperl  daselbs  huetter  auf  der  salach  haidach 
3  leben  Stadiman  lehen  vberal  drittail. 

(rot  197.) 


238 

kolgrueber  Zehent. 

leibgeb  »in  leben,  ZanDenn  leben,  Mair  auf  rewf  Sehneideiiehen,  kerner  aof 
der  prantstat,  fadleripp  leben  Wolfgang  an  der  prantstat,  kristan  am  puhel 
aber  crisian  am  pubel,  pallen  zam  dorf,  Gorg  la  dorf,  haintzl  zu  dorf,  plodrer 
SU  dorf,  liendl  am  weg,  pairr  am  Wesnperg  Weber  am  WeUnperg  mer  1  gut 
daselbs,  Wolfgang  am  pubel  vberal  drittail  zebent 

Zehent  lu  Oblaren  62. 

Zu  Stain,  zu  bof  bei  den  bofen,  auf  dem  gueti  am  gries  tu  haebaren  t  bew- 
ser»zu  pacb,  auf  dem  Gatsperg,  In  der  ainöd,  zu  Edling  zu  Oblaren  bei  allen 
bewsem  zu  Gstadt  auf  dem  bof  zu  Strimitzen  am  murperg  zu  Mos  bei  baws  am 
Gatsperg ,  In  der  WaKchair  am  Sunnperg  ynd  am  Schatten  pei  dem  Neidegk 

1  öden,  der  slag,  Starkenperg  Newpranndt  Nessl  pranndt.  Im  lann  am  miesperg 
vberal  drütail  zehent. 

die  sehenf  ni  S.  Midiel  die  Nidaa  timjpnbf. 

Zu  Seickh  im  dorfl,  zu  tuntzndorf,  am  greymsperg  an  Sand  Hiebefsperg 

2  bewser  .mer  daselbs  2  hewser  an  dem  perg  4  hewser  driitafl  vom  Raenguetl 
gantzen  zehent  rnd  von  4  bewser  dritUU  auf  gatsperg  2  hewser  vberal  drittail 
zehent. 

Zehent  m  der  tafem  m  lengdiirf. 

Obern  lengdorf  vom  dorf  gantzen  zehent  astlperg  gantzen  lehent  z« 
tuschnpacb  vom  hof  drittail  bei  gressing  von  Iren  hofen  beiden  drittail. 

Kawtz  zu  Geresdorf. 

von  gantzen  dorf  geresd4>rf  drittail  zehent,  zu  dorf  von  3  hewaern  drittail, 
im  veichtach»  tu  reming  am  Steltterlehea  am  imnk«npuhel  lu  metaliger  V09 
drew  huehem  drittail  In  rewt  allen  tehent 

Pawstoer  Zehent. 

Zu  diptschoren  bei  dem  dorf.  zu  krotendorf  3  hewser  drittail,  am 
nepisperg  vnd  an  der  pawsten  gaotaeo  i^ahent  Am  viltsmos  halben  zehent.  Im 
perg  2  hewser  ruepl  vnd  miM*chsl  halben  zehent»  Im  Wundtershaim ,  Indem 
pirhach  In  dem  anderm  pirbaeh  gantzen  tehent ' 

Froetinfer  %n  Sand  oMrlen. 

Im  veichtaeh  im  nidem  gitadt  «n  Stnin  keler  ^er  taler,  Wambtperg  tu 
Sand  merten  Im  d«rf  drittaU. 

Im  krewt  am  dreitlpefg  gantten  tehent  an  der  SnHsaeh. 

In  der  la^rngken  drittail  In  dem  Mulner  an  der  Saltzaeh  allen  tehent  am 
viltzmos  halben  zehent 

Sententta  difBnitiva  lata  in  eanta  hoapitalia  in  Weittaw.  ¥aUis  lewkental  1496. 

Leonbardus  dei  gratia  deeanut  ac  vicarius  generalis  in  Spiritualibus 
Ecciesie  et  Ofßtialis  Curie  Saltzeburgensis ,  vniversis  et  singulis  praesente» 
literas  inspecturis  pariter  et  audituris  Salutem  ia  domino  Cum  dudlum  coram 
Reuerendo  in  Christo  patre  et  domino  Luduico  tunc  preposito  Sancti  Zenonis 
ac  vicario  in  Spiritualibus  generali  Ecciesie  et  Offitiati  Curie  Saltzeburgensis  et 
nunc  Episcopo  Ecciesie  Chiemensis  predeoessore  nostro  Inter  dilectos  in 
Christo  dominum  Gabrielem  Lafringer  presbyterum  Saltzeburg.  dioeesis  ex  vna 
et  dominum  Georgium  ErHiach  presby-ferum  |i1obanfim  m  pramb«rg  einsdem 
dioeesis  partibus  ex  altera  de  et  tuper  Capella  Beatomm  Üfteolai  et  margarete 
hospitalis  auf  der  Weittaw  In  et  sub  limitibus  Ecciesie  parroehialis  8.  Johanma 
in  lewkental  Chiemensis  dioeesis  sita  ad  quam  CapeHam  Idem  dominus  Geer- 
gius  Erlbach  per  Nobilem  et  generosum  virum  dominum  Sigitnioi^nm  de 


330 

fnwnbtrg  in  ba|;  pretenUtut  »c  per  quoDdam  Reuere ndum  in  Chrifti«  patrem 
ei  doniBom  dominum  Georgiom  Episcopum   dicte  Ecciesie   Cbiemensis  ordi- 
narimn  loci  Institutus  est  et  qaam  prefatus   dominus  Gabriel   Lafringer   ex 
presentacione  nobilis  viri  Georgij  Ueikertzbamer  zu  Wagrain  bei  Elis  armigeri 
de  persona  ipsius  domini  Gabrielis  ad  dictam  Capellam  facta  sibi  pretendebat 
fore  dobitam  alijsque  rebus  at^inentibus  dicte  Capelle  in  actis  cause   buius 
ittitts  expreasis  ei  deductis  suborta  fuisset  et  esset  materia  differeotie  et 
questionis  Idem  Reuerendus  pater  dominus  Luduicus  Episcopus  tunc  prepositus 
ficariuft  et  offitialis  prefatus  In  causa  et  inter  partes  buius  ad  nonnuUos  actus 
loditides   necessarios  et  consuetos  seruatis  rite  et  legittime  seruaodis.   Citra 
tarnen  buius  cause  conelusionem  processit  bos  vero  eiusdem  domini  Luduici 
Bpiseopi  Ticarij  et  OfBtialis  prefati  processum  buius  continuando,  In  cau8% 
eadem  et  inier  partes  prescriptas  ad  reliquos  actus  iuditiales  necessarios  et 
consuetos    seruatis  rite  et  legittime  seruandis  processimus  Etiam  vsque  ad 
Bostram  Sententiam  diffinitiram  inelusiue  quam  visis  primitus  per  nos  et  dili- 
geater  inspeetis   omnibus  et  aingulis  aciis  actitatis   literis  scripturis  Instru- 
mentum  Joribus  et  munimentum  Tesiiumque   dictis  et  deposicionibus  ac  alijs 
ia  ipsa  causa  tarn  coram  supradicto  domino  Luduico  Episcopo  vicario  et  ofßciali 
(|uaffl  corain  nobis  bine  inde  babitis  factis  et  productis,  Eisque  cum  diligen- 
tia et  niaturitate  debite  recensitis  ad  dioii  domini  Georgij  Erlbacb  procuraioris 
iastantiam  et  peiicionem  procuratore  memorati  domini  Gabrielis  Lafringer  ex 
aduerso  principalis  presenie  et  andiente  inaeripUs  iulirous  et  promulgauimus 
in  bunc  qui  sequitur  modum  Cristi  nomine  inuocato  pro  tribunali  sedentes  ei 
solom  deum  pre  oeulis  babentes  per  banc  nostram  Sententiam  difßnitiuam 
quam  ferimus  in  bijs  scriptis  pronuntiamos  dccernimus  et  declaramus  presen- 
tacionero  prouisionem  et  inuestituram    supra   descriptas  de   domino  Georgio 
Erlbach   presbytero  ad  Capellam  Beatorum  Nicolai  et  Margrete  bospitalis  in 
weittaw  Chiemensis  diocesis  rt  premittitur  factas  ac  omnia  indesecuta  fuisse 
et  esse   canonicas    et  canonica  Sentenciamque  debitom  debuisse  ac  debere 
sortiri  effectum ,  memoratamque  Capellam  Sanctorum  nicolai  et  margrete  dicto 
domino    Georgio    fuisse  et  esse  delictam    Illamque    cum    omnibus    Juribus, 
et  pertineniijs   suis    vigore   buius    presentacionis    prouisionis   et   Inuestiture 
Eidem  ad  indicandam  fore  et  adiudicamus   Ipsique  domino  Gabrieli  lafringer 
in  bac  causa  ipsius  domini  Georgij  aduersario  in  et  ad  dictam  Capellam  nullum 
Jos  conpetijsse    neque   eorapetere   de   Jure  Ipsius  vero  Gabrielis  L4ifringer 
molestaciones  et  perturbaciones  ac  impedimenta  memorato   domino  Georgio 
super  dicta  Capella  et  illius  accussaciones    quomodolibet  factas  et  prestitas 
factaque  et  prestita  fuisse  et  esse  temerarias   iniquas  illicitas  et  indebitas, 
temeraria  illicita  et  indebita  et  iniusta  atque  de  facto  presumptos  et  presumpta 
niasque  et   illa  dicto  domino  Gabrieli  facere  et  attemptare  minime  licuisse 
neque  licerc  perpetuum  quod  silentium  suuer  illis  et  dicta  Capella  Eidem 
imponendum  fore  et  imponimus,  Eundemqtie  dominum  Georgium  ab  impeticione 
et  pretensa  accussacione  prefati  Gabrielis  Lafringer  de  et  super  dicta  Capella 
Sanctorum   Nicolai  ei  Margrete   bospitalis  predicti  absoluimus,   Eundemque 
dominum    Gabrielem   Ti  memoratum  dominum   Georgium   possessorem    dicte 
Capelle  amplius  non  molestei  seu  perturbet  in  possessione  dicte  Capelle  Sed 
libere  rti  et  firui  eadem  permittat  condemnamus  Expensas  fero  litis  in  bac 
causa  coram  nobis  factas  ex  causis  racionabilibus  animum  nostrum  ad  boc 
mouentibus  ad  inuicem  conpensamus  In  nomine  patris  et  Filij  et  spiritus  sancii 
Amen.  Lecta   lata   et  inscripta   promulgata   fuit   preinserta  nostra  Sentencia 
defHnitiua  Saltxeburge  in  domo  nostre  solite  babitacionis  nobis  inibi  hora  ?espe- 
rarum  et  causarum  consueta  ad  Jura  reddenda  et  causas  audiendas  pro  tribunali 
sedentes  Sub  Anno  a  natiuitate  domini  Milleaimo  quadringentesimo  Nonagesimo 
lexto  Indicione  quartadecima  die  vero  lune  duodecima  mensis  Septembris  ponti- 
ficatus  Sanctissimi  in  Christo  patris  ei  domini  nostri  domini  diuina  prouidentia 
pape  Sexti  anno  quinto  preseniibus  ibidem  Tcnerabili  viro  magistro  Jobanne 
Waginger  in  deereto  lieesie  MieMore  nosiro  necoon  venerabili  et  discreto  viris 


240 

domiAo  Johanne  StrobI  presbjtero  «i  Crutano  Vortter  derieo  SaJtzebargent.  et 
pataniens.  diocesis  tesübut  in  premissis,  Que  omnia  et  sin^la  premiaaa  Tobia 
omnibas  et  singulis  supradicta  conmaniter  et  dioisim  intimamus  intinaaraas  ei 
notificamus  ac  ad  vestram  et  euioslibet  Testram  notitiam  dedncimiis  et  dedaei 
volumus  per  presentes  ne  de  premissis  ant  eoroin  aliquis  ignorantiam  pretendere 
possit  seu  ultra  impostenim  quomodolibet  allegare  In  quorum  vim  et  singulonun 
Bdem  et  testimonium  premissorum  presentes  nostras  literas  exinde  fieri  et  per 
Notarium  publicum  infrascriptnm  subscrtbi  et  pnblieari  Sigilliqne  maioris 
Offitialatus  Curie  Saltzebu rgens.  iussimus  et  feeimos  appensione  eomunirt. 

Et  ego  henricus  pfaffenhofer  clericns  pitiiuiensis  diocesis  publicus  Imperial] 
auctoritate  causirumque  Consistorij  Curie  Saitzeburgensis  Noürius  sobscriptus 
«e  huius  cause  Scriba  deputatus  Qaia  suprainserte  Sentencie  diffinitiae  pro- 
mulgatam  presentiumque  literamm  petieioni  et  decretp  oronibusque  alijs  et 
singulis  premissis  dum  coram  supradicto  Reuerendo  patre  domino  leonbardo 
decano  et  vicario  et  offitiali  et  per  eandem  sie  ot  premittitar  fierent  et  age- 
rentur  ma  cum  prenominatis  testibus  presens  interfoi  Eaque  sie  fieri  vidi  et 
audiui  Idcirco  de  ipsius  domini  leonhardi  deeani  et  ofGtialis  mandato  pre- 
sentes literas  siue  hoc  presens  publicum  Instrumentum  manu  mea  propria 
scriptum  exinde  confeci  subscripsi  publicus  et  in  hanc  publieam  formam  redegi 
Signoqoe  et  nomine  meis  solitis  et  consuetis  vnacum  Sigilli  maioris  ofBtiala- 
tus  Curie  Saitzeburgensis  appensione  consignare  rogatas  et  requisttus  In  fidem 
et  testimonium  omnium  et  singulorum  prenussorum. 

Institutiones  autumnales  annuatim  celebrande. 

herbst  In  Salfelden  feria  quarta  post  festum  Galli. 

In  Stuelfelden  feria  sexta  post  festum  sancti  Galli* 

In  vischoren  Sabbato  post  Galli. 

In  Bischofhof  feria  secunda  post  festum  vrsule. 

Institutiones  in  maio. 

?acat.  In  Salfelden  feria  quarta  ante  festum  Ascensionis. 

In  Stuelfelden  feria  septima  ante  Ascensionis. 
In  vischoren  Sabbato  ante  Ascensionis. 
In  Bischofhofferia  secunda  ante  Ascensionis. 

Herststift. 

Zu  Salfelden  an  Mittichen  nach  sand  gallen  tag. 
Zu  Stuelfelden  an  freytag  nach  dem  negsten  mitiehen  nach  Galli. 
Zu  vischoren  an  Sambstag  nach  dem  negsten  mitiehen  nach  Galli. 
Zu  Bischofhof  an  Montag  nach  (dem  negsten  mitiehen  nacb  sand 
Galli  ausgestrichen)  sand  vrsula  tag. 

In  Grebming  feria  tertia  post  Martini. 
In  Zilerstal  feria  vrsule. 
In  Saltzcburge  feria  secunda  post  Lucie. 
(Das  letzte  ausgelöscht.) 

(Forti«tiiiBg  folgt.) 


Am  der  k.  k.  H«r«  md  8UaUdrmek«r«i  i«  Wita. 


j^  13.       NOTIZENBLATT.         isss. 


Bailaga  zun  AreU?  fltr  Kude  fisterreicUscher  GescUchtsqueUea. 

Herausgegeben  Ton  der  historischen  Commission 

d«r 

kaiseriiehen  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien. 


I.  „Literatur.*^ 

Cfaehard,  iialeetes  UsUrifies  ete. 

MHgetheilt  ron  dem  eorresp.  Mitgliede,  kaiserl.  Rath  und  Archivar  Friedrich 

Firnhaber. 

(8.  N«tisealiUtt  toi  1858,  8.  lt.) 
(Fortsetzung.) 

Maria  Königin  Witwe  Ton  Ungern. 

1S36,  25.  Mai.  Extract  eines  Briefes  der  K.  Marie  von  Ungern,  gouTer- 
nante  des  paysbas  an  K.  Ferdinand  Aber  die  Enthauptung  von  Anna  Boleyn 
pag.  17.  Sie  theilt  zugleich  mit,  dass  der  König  eine  andere  Frau  habe  (Jeanne 
Seymour),  die  man  f&r  gut  kaiserlich  gesinnt  halte.  In  einer  Note  gibt 
Gachard  Details  über  die  Hinrichtung  von  Anna  Boleyn  aus  einem  in  dem 
belgischen  Archive  befindlichen  Berichte  aus  London. 

1541,  11.  November.  K.  Marie  empfl&ngt  ein  freiwilliges  Geschenk  von 
40.000  Gulden  von  den  quatre  membres  de  Flandre ,  pag.  67  «considerant  — 
le  grand  et  continuel  soing,  sollicitude,  paine  et  travail  que  Sa  Majeste 
avoit  souffert  et  Support^  plusieurs  annees  et  encoire  ne  cesse  souffir  et  sup- 
porter, pour  la  garde  tuition,  deflence^  fortiffication  et  avancement  des  dits 
pays  de  par  de^  —  la  somme  de  quarante  mil  Karolus  d'or". 

1544,  18.  Mai.  Erkiftrung  der  K.  Marie  über  die  Theilung  der  Beute 
von  den  Prisen  auf  dem  Meere,  pag.  69.  Die  eine  Hälfte  auf  den  von  dem 
Kaiser  ausgerüsteten  Schiffen  gehört  dem  Kaiser,  die  andere  Hälfte  dem 
Admiral  Sr.  de  Bevres  und  seinen  Leuten,  „reserv^  ii  luy  admiral  son  droit  de 
dixiime.  que  pr^ablement  et  avant  toute  oeuvre,  il  levera  sur  tout  le 
butin:  bien  entendu,  que  toute  Tartillerie  de  metal,  avec  les  appartenances, 
qui  se  prendra  sera  et  demeurera  a  Sa  Majeste  imperiale  saulf  et  r^serv6  que 
ledtt  admiral  aura  une  des  pi&ces  de  chacun  bastel  (bfttiment)  ou  semblable 
artiDerie  se  prendra". 

1544»  23.  Dec  Erklärung  der  K.  Maria  über  einen  Streit  zwischen  dem 
grand  veneur  und  dem  Seneschall  von  Hennegau  über  4  von  dem  ersteren 
Jährlich  zu  liefernde  Hirsche,  pag.  70. 

1547,  20.  April.  Auszug  eines  Schreibens  des  k.  Gesandten  in  Frankreich 
Jean  de  Saint  Mauris  an  die  K.  Marie  über  die  letzten  Stunden  K.  Frans  L 
pag.  72.  (Franz  I.  starb  am  31.  März  1547  in  Rambouillet) 

1552^  16.  Februar.  Schreiben  des  Corneille  de  Baersdorp,  Arzt  K.  KarPs  V. 
SB  die  K.  Marie  von  Untern  über  eine  beunruhigende  Krankheit ,  welche  den 
König  von  Böhmen  (Maximilian)  befallen,  und  über  den  befriedigenden  Gesund- 
beitszastand  des  Kaisers.  Der  Kaiser  hatte  ihn  zum  Erzherzoge  Maximilian  nach 

13 


2U 

Weiflsenburg  (WaMenburg?)  geiehickL  E 
oft  ■tuDdenliDK  bewusstlos.  Um  war  der  I 
und  schickte  ifam  Theritk,  Um  ai^lUta 
Indern  auch  confedio  «Ikcrme«  (was  Baer 
erklart).  Nach  der  Ordination  des  letiti 
Kranken,  and  es  gibi  Baendorp  überbau] 
die  HO  fiele  Unruhe  erzeugte.  Auch  die 
TOD  dem  er  lich  nicht  zu  sehr  (ingali|;en  so 
1SS4,  10.  Dec.  Schreiben  der  König! 
Befiehlt  ihm  Procession  in  den  SUdten 
Gott  dafDr  lu  danken,  da»  England  in  d 
■urflckgekehrt  sei,  pag.  282. 

Karl  V 

1725,  16.  Feb.  Procet  verbat  du  eoi 
comte  de  Daun  coome  lieulentot,  gouten 
par  iateriiD,  pag.  412. 

1725,  20.  Sept  Bericht  über  die  Ai 
login  Maria  Eiisabetb,  gooTernante  g^oertle  des  faya  bas,  pag.  414. 

172S,  IS.  October.  Proeit  verbal  de  it  prämiere  s^nce  da  consei)  d'Ebl 
prJaidJe  par  rarchiduchease  Marie  Elisabeth.  Hit  einer  Liste  der  aEmmtltcha 
Glieder  und  Beamten  des  Consei]  d'etal.  pag.  421. 

Maria  Theresia. 

1744,  27.  Hfin.  Schreiben  der  Erahenogin  Maria  Anna  und  des  Printi 
Karl  Alexander  von  Lothringen  an  die  Kaiserin  über  ihre  Ankunft  in  itt 
Niederianden  und  ihre  Aulnahme  in  Antwerpen.  Mechcin  und  Brind, 
pag.  291. 

1749,  2S.  April.  Schreiben  des  Prinzen  Karl  von  Lothringen  an  die  Eaiaeria 
über  seinen  Empfang  in  Löwen  und  Brüssel  bei  seiner  Rückkehr  nach  dti 
Niederlanden,  pa«.  29S. 


\ 


243 


l-fii 


if- 


sL'b  First  Ktasiti  entsprach  den  Wünsehen  des  Bittstellers  nioht,  Hess  ihm 

r»ri!|L  aber  eine  freuodliche  Antwort  geben. 

iii^fc  1767,  17.  MsL  Bericht  des  Baron  Karl  f.  Martini,  Staatsrathes,  an  den 

'siier  Fflrsten  Kaunits  über  die  Ereignisse ,  welche  die  EinHihrung  der  neuen  Tribu- 

■ei  isl  aele  in  den  Niederlanden  rerhinderten. 

ikf^'.  (Baron  Karl  v^n  Martini,  geheimer  Staatsrath,  durch  kaiserliches  Decret 

t^s^  nm  i^.  Not.  1786  ernannt  sum  k.  k.  Comissaire,  um  in  den  Niederlanden,  in 

Lpel  Obereinstimmang  mit  den  allgemeinen  Eegierungs-Grandsfitzen,    die    neue 

^fl  Ordnung  in  der  Verwaltung  der  Justii  auf  den  Foss  einzurichten  wie  in  den 

r,  ri«  fibrigen  kaiserlichen  Erbiftndem. 

htdt  ^®  gleiche  Hission  hatte  der  Genannte  früher  in  Mailand.  Für  seine 
Functionen  hatte  er  unbedingte  Vollmacht),  pag.  446. 

Leopold  II. 

1791,  4.  August.  Consulte  du  conseil  privä  sur  la  Constitution  de  la  West 
^ ...        Flandre  depuis  sa  retroeession  a  la  maison  d  Autriche  et  sur  direrses  demandes 

fbnnes  par   les  administrations  de  ce  departement  (Yom  Bathe  Aguüar  ver- 
fasst),  pag.  472. 

Franz  U. 

1792,  22.  August  Schreiben  des  Grafen  Philipp  Cobenal,  Vice-Hof-  und 
Staatskanzlers,  an  den  Grafen  Mettemich  (Vater  des  jetzigen  Fürsten)  Franz 
Georg,  Nachfolger  des  Grafen  Mercy  Argenteau  im  Jahre  1791  als  ministre 
plenip.  in  den  Niederlanden,  mit  der  Mitteilung,  dass  der  Kaiser  Franz  II. 
uun  die  Leitung  der  auswärtigen  Angelegenheiten,  dann  der  Niederlande  und 
der  Lombardie  übertragen  habe ,  na<ä  Bewilligung  der  Abdankung  des  Fürsten 
Kaunits,  pag.  103. 

1793, 1.  Mftrz.  Cobenzl  an  Metternich.  Theilt  ihm  mit,  dass  der  Kaiser  die 
Leitung  der  Angelegenheiten  der  Niederlande  dem  Grafen  Trautmansdorf  mit 
dem  Titel  Kanzler  übertragen  habe,  pag.  105. 

1793,28.  April.  Schreiben  des  Grafen  Metternich  an  den  Grafen  Trautmansdorf 
über  den  Einzug  des  Erzherzogs  Karl  in  Brüssel  als  Generalgouvemeur,  pag.  105. 

1793,  29.  April.  Consulte  du  comite  faisant  les  fonctions  du  conseil  pri?^ 
sur  la  legislation  etabüe  dans  les  Pays  bas  depuis  Charles  Quint  touchant  la 
police  de  rimprimerie  et  de  la  librairie,  pag.  307. 

1793,  19.  Juli.  Sehreiben  des  Bischofs  Yon  Antwerpen  Corneille  Francois 
de  Nelb  an  den  Kaiser  über  seine  und  der  belgischen  Nation  Gefühle  für  ihren 
Herrscher,  pag.  495. 

1793,  9.  Sept  Schreiben  desselben  an  Grafen  Trautmansdorf,  nieder- 
liad.  Kanzler,  seine  Ansichten  über  ?erschiedene  Eegierungsmassregeln  betref- 
fiwd,  pag.  501. 

1794,  Jum.  Vorstellung  der  Stände  Yon  Brabant  an  den  K.  Franz  II. 
bezüglich  seines  Schreibens  Yom  29.  Mai  1794,  worin  er  grössere  Anstren- 
gungen zu  den  Kriegsrfistungen  fordert  —  (höchst  interessant!,  pag.  107. 

1795, 14.  Jänner.  Bencht  des  Grafen  Trautmansdorf  an  den  K.  Franz  II. 
lait  dem  Vorschlage  die  Functionen  des  CiTil- Gouverneurs  der  Niederlande 
zu  suspendiren,  welche  dem  Grafen  Clerfayt  übertragen  waren. 

Erlass  des  Kaisers.  14.  Jänner  1795,  pae.  113. 

1795,  23.  Sept  Bericht  des  Grafen  Trautmansdorf  an  den  Kaiser  über 
ifie  üble  Lage  der  emigprirten  Belgier. 

Erlass  des  Kaisers  23.  Sept.  1795,  p.  115. 

Miscellanea. 

Juli  1554.  Eelation  de  la  celebration  du  mariage  de  Philipp  IL  avec  Marie 
TMlor,  pag.  20. 

1571,  6.  Not.  Schreiben  dea  Hersogs  von  Alba  über  die  Schlacht  bei 
Lepanto,  pag.  26. 

13* 


244 

1486,  22.  Sept.  Bericht  über  die  Hinrichtu^  eines  Sehweines,  welches 
ein  Kind  getödtet  hatte,  durch  den  Henker  Yon  Ipem. 

1600,  24.  und  25.  Febr.  Bericht  über  die  Inaugurttion  der  Erzheraoge 
Albert  und  Isabella  in  Mona  als  Grafen  Yon  Hennegau,  pag.  388. 

1600, 12.  Not.  Schreiben  des  Johann  Richardot  (Sonnet  des  Prisidente» 
gleichen  Namens,  Setgneur  de  Mortau  conseiller  et  maitre  ordinaire  du 
conseil  pri?i ,  et  resident  pour  les  affaires  des  archiducs  en  eour  de  Rome), 
an  den  Erzherzog  Albert;  theilt  ihm  den  Tod  des  Cardinais  Andreas  ?oo 
Burgau  mit  u.  s.  w.  pag.  395. 


Wir  erlauben  uns  hier,  ein  den  im  Gachard*schen  Buche  mitgetheilten 
Quellen  fthnliches  verwandtes  Stück  mitsutheilen.  Es  ist  gleichfalls  die  Nieder* 
lande  betreffend  und  zwar  ein  eigenhändig  unterzeichneter  Brief  des  Erzher- 
zogs Philipp  Ton  Spanien  an  den  Herzog  Albrecht  ?on  Sachsen,  worin  er  den 
letzteren  bittet,  sieb  filr  K.  Max  gegen  £e  aufstfindische  Stadt  Brügge  in  Flan- 
dern zu  bewaffnen  und  ihm  Hilfe  zu  leisten.  Das  Original  -  Actenstück  ist 
unlftogst  aus  einer  Leipziger  Autographen-Auction  als  ein  höchst  seltenes  und 
werthvolles  Autograph  Erzherzogs  Philipp's  in  den  Besitz  meines  Freundes  des 
Herrn  Karl  v.  Latour  übergegangen,  der  mir  dasselbe  seiner  historischen 
Bedeutung  wegen  mit  Bereitwilligkeit  zur  öffentlichen  Mittheilung  überliess. 
(•!•  ftigeiUiüge  Citonckrtft  geWi  wir  ii  Am  b«lf«lgei4ei  FaetiBilc.) 

Hochgebom  furste  fruntlicher  lieber  oehem  rnsem  fruntlichen  dinst  vnd 
wes  wir  liebs  vnd  guitz  ?ermogenn  zu  uum  lieber  oehem  |  uwer  liebden 
schriben  |  der  k.  m.  vnserm  allergnedigsten  heren  vnd  vater  myt  dessen  gegen- 
wertigen hotten  gedain,  haben  wir  |  So  die  an  vnsem  allem  gnedigsten  heran 
vnd  vatter  nyt  moiglich  en  was  zu  bringen  So  syn  m.  zu  swerer  behefftzunge 
der  van  Brügge  J  god  erbarms  ytzvnder  ^ehalden  ....  uff  gebroichen  vad 
doin  leesen  vnd  luegen  da  mit  vmb  uwer  liebden  fruntlichen  zu  wissen  wie  die 
von  Brügge  obgenant  dey  der  k.  in  myt  plichtunge  hoichlicb  bewart  syn,  dey 
selbe  syne  m.  myt  huebschen  werten  vnd  durch  mannichfoldig  versuech  vnd 
zu  sage  In  den  stat  von  Brügge  gebracht  vnd  als  syn  M.  eyn  zyt  lanck  dar 
gewest  In  willen  wedervmb  dar  vys  zo  ryten  |  haben  sie  em.  .ens  noch  gens 
gehalden  sie  syner  m.  jn  den  jn  ryten  zo  gesait  hatte  i  vnd  als  syn  m.  dys  sus 
befunden  hait  er  sich  gestelt  van  danne  zu  erheben  Als  er  vor  das  dor  gekom- 
men ist  haben  sie  das  verspiert  vnd  zo  geslagen  vnd  syns  huisgesins  eyn 
Setzaill  vyslaissen  ryten  vnd  syn  m.  gegen  synen  danck  vnd  willen  weter  vmb 
1  synen  hoeff  gefoert  Syn  m.  dar  zwoe  dage  myt  groisser  bewamisse  doin 
bliben  vff  den  dritten  dag  ein  wrefflich  (?)  uff  den  mardt  jn  eyn  huys  gestelt 
aldair  myt  syner  k.  werde  alsulche  weist  bedreben  das  das  vnsehribelig  ist, 
dey  synn  gefangen  vnd  vff  den  steyn  dar  men  diebe  vnd  morter  gewonlich 
ist  zo  setzen,  gefort,  als  syn  m.  dar  zwolff  dage  gesessen  hatte,  haben  sie 
syn  k.  werde  jn  eyn  ander  huys  dar  sie  ene  vast  enge  gefeneklig  halten,  dey 
kammeren  vermuert  vnd  myt  ysseren  vermackt  vnd  verspert,  so  dat  syne  k.  gnade 
voir  off  binden  nyt  vys  sien  mag  syn  wirte  gehalden  offt  es  als  ander  priuait 

Bersoen  were.  So  dat  sin  m.  nyt  mer  smaidez  gedom  mochten  off  kunten  | 
aben  syn  rete  nemelich  syner  gnaden  Canceller  den  heren  van  myngefall, 
philipp  loet  beiden  syner  k.  m.  weltsche  hoifmesters  von  duetschen  philips 
Graue  zu  nassauwe  zu  wisbaden  dey  herren  h.  merten  vnd  h.  wulfganck  van 
poelhem  kemerer  h.  Jörgen  von  wolkenstain  vnd  h.  Reyner  m.  .y  tgen  Gent  gele- 
uert  den  vast  swerlich  al  dar  gehalten  werten  myt  der  k.  m.  vnd  den  synen 
also  vmb  gedain  vnd  gehandelt  das  das  vnspreglig  ist,  des  uwer  liebde  durch 
vnse  botschafft  die  wir  zo  der  selben  gefertigt  haben  witer  vnderriefat  sal 
werten  dan  wir  sus  schrieben  mögen  Hoichgeborner  lieber  oeme  want  dysaer 
hantel  vncristdich  so  lange  die  werlt  gestanden  hait  nyt  mer  gebort  haben 
wir  geslosaen.  All  kurfursten  vnd  fiirsten  der  duetseher  nacion  zo  veranechen 


245 

sie  vns  bystaot  rod  hälfe  doin  willen  vnsern  allergiiedi^ten  heren  rayt  gewalt 
TTS  der  groisser  beswernys  zu  erloisseae  vnd  dey  obeldtii  myt  hnlffe  des 
almechtigeD  goez  mser  fnind  md  maege  kurfarsten  vod  forsten  das  alls  zu  doin, 
das  al  ander  stet  vnd  gemainte  sich  sullichs  haotils  vortan  zu  Termiten  haben. . . 
Ter  war  wissen  uwer  liebde  sich  vor  andern  der  k.  m.  jn  sunderheit  geneigt  ist 
Bitten  wir  myt  sunderlichem  flys  uwer  liebde  sich  her  abe  myt  den  ihenen  dey 
selbe  Termogen  myt  andern  kurfursten  Tnd  fursten  zur  stundt  foigen  wille  der 
k.  m.  EU  erloissen  want  solte  syn  m.  nyt  Ton  Stundt  myt  g^walt  Terloist  werten 
haben  wir  eyn  Terwar  wissen  dey  bosewichter  ....  syn  m.  jn  dey  crone  Tan 
franckrych  teueren  oder  sus  an  leben  zor  doit  bringen  Willieh  Tor  zu  komen 
Syn  wir  geslossen  Tnse  lieff  md  guet  dar  zu  strecken  Tnde  sullichs  zu  Tor- 
komen  willieh  vns  alleyn  Tnsern  iungen  iaren  na  nijt  woil  moiglich  en  ist 
sonder  hulffe  Tnd  troist  uwer  liebde  Tnd  anderer  kurfursten  Tnd  fursten  zu 
folbrengen  als  wir  mgeczwifelt  syn  dem  Tugeborlichen  Tngehorten  bandet  na 
ower  liebde  Tnd  andere  willieh  zo  fynden  Tnd  wes  wir  Tns  dys  zu  uwer  liebden 
Tertien  sollen  ower  liebden  frontliehe  besehreben  anwort  Tns  darnach  mögen 
wissen  so  richten.  Gegeben  jn  Toser  stat  mechelen  off  mytwoicben  na  dem 
Sondage  letare  iherusalem  anno  etc.  IxxxTJjj. 

(Lieber  Neue  Ich  bit  ct  ernstlich  daz  ir  mir  getrwlich  biestaen  Tnd  helffen 
willent  mynen  Herrn  md  vater  tss  der  boisen  gefencknyss  zubrengen).  Eigenhändig. 

Philips  Ertzhertzoich  zu  Oesterich 
Hertzoich  zu  Burgonnien  zu  Brabant 
zu  Lymburg  Tnd  zu  lutzenburg  etc. 
Graue  zu  flandem  md  zu  TyroTl  etc. 

Phe  nyp  (eigenhändig). 

Von  aussen:  Dem  hoichgebom  forsten  Tnserm  fhmtliehen  lieben  Geheimen 
Albreehten  Hertzugen  zu  Sachssen  lantgrauen  zu  dnringen  md  margrauen  zu 
Myssen.  Daim  Hartzoig  Philipps  zo  borgend  pn**  in  Missen?  Mitiohen  nach 
Palmarom. 

Orig.  Pap.  im  Besitz 
des  Herrn  t.  Latoor. 

Doitier  nv)p.? 

Papier  mit  dem  Wasserzeichen  (b). 


y,TL.  Österreichische  Geschichtsquellen.^ 

Bettrige  iir  lechtsgegclilehte  ud  Topographie  t#i  igterreich. 

Von  Rar!  Oberleitner. 

Pantaidting  oder  Holdenrecht  zo  Pottenstain,  die  jährlichen 

gelessen  Tnnd  gemeltet  werden. 

Vom  ersten  wirdt  gemelttet,  was  einn  Panthftdin^  sey;  das  ist  alss  Till 
geredet,  alss  bey  dem  Paann,  nicht  anderste  alss  sich  m  laotter  Wahrheit 
efiiiidet. 

Das  erste  recht,  das  ihr  Tihe  soll  gehen  mitt  der  Bürger  Tieh,  wo  das 
hingehet,  Tnd  miteinander  ain  gemain  haben,  als  Tonn  altters  herkhommen  ist. 

Das  ander  recht,  das  sy  sollen  liaben  aoff  mserm  g^ett  ainn  gerechten 
gihmeesen  mdt  sollen  denn  alle  sarob  nflczen,  md  ab  dem  g^ett  niemans  leihen. 


240 

Das  dritte  recht,  wann  ynsere  holden  kavfften  zimroerhols  aoff  dess 
Herczogen  goett  vnnd  woltten  darmitt  bessern  vnser  g^ett  oder  Tnser  grdndt, 
daruon  sollen  sy  kaine  mantt  pfliehtiff  seinn. 

Das  vierte  recht,  wann  ainer  nnb  erbar  sacbe  fleocht  auflf  rnser  gaett, 
den  soll  kain  richter  darauf  nicht  fahen  ohn  vnsers  ambtmans  willen. 

Das  fänffte  recht  ist,  wer  ihn  ihren  fridt  aaflfbrieht,  vnd  wirdt  begriffen, 
der  soll  den  schaden  bessern,  Tnnd  ist  verfallen  ein  frefel  wandl,  das  ist 
6  Schilling  zween  pfenning. 

Das  sechste  recht,  wer  inn  ihren  weingSrtten  oder  panmgartten  schaden 
thnett  bey  der  nacht  oder  inn  heossem,  den  soll  mann  anmeffen,  meldet  er 
sich  nicht  vnnd  schlög  mann  ihn  darüber  zu  todt,  seinn  wir  dem  gerieht 
dammben  nichts  verfallen. 

Das  sibende  recht,  das  auff  dem  guett  nicht  mehr  ain  dagwandel  bringt 
denn  12  pfenning. 

Das  achte  recht,  dass  man  niemandts  zulosen  soll  desS  nachts  ann  seinem 
fenster  in  gefehrde;  ob  das  were,  das  seinn  ein  nachbauer  innen  wörde,  das 
mann  ihm  suelosete,  so  soll  er  ihm  vrlaub  geben,  vnd  soll  ihn  hindan  haissen; 
ist  das  er  ihn  erkennet,  soll  er  das  dem  ambtroann  zu  wissen  machen,  so  hatt  der, 
so  zuegeloset  hatt,  verwirckht  sechs  Schilling  vnd  tween  pfenning ;  wehre  es  aber, 
das  er  hinwider  gieng  nach  dem  vrlaub  geben  vnnd  wollte  mehr  zulosen, 
wirdt  sein  der  wirth  innen,  steche  heraus  vnnd  steche  ihn  zu  todt,  er  were  der 
herrschafft,  noch  den  gerichten,  noch  den  freundten  niemandts  nicht  pflichtig. 

Das  neundte  recht,  das  jedermann  fridtbahr  inn  seinem  hause  ist,  vnnd 
ist  verbotten  bey  dem  wandet,  das  mann  niemandt  ängstigen  soll  inn  seinem 
hause;  es  sey  reicher  oder  armer,  wer  das  vber£ihren  wurdt,  der  hatt  gefreuelt 
vnnd  verwirckht  6  Schilling  2  pfenning. 

Das  zehende  recht,  ist  verbotten  bey  dem  wandel,  das  man  niemandt 
nicht  seinne  fensterbredt,  noch  thür  hineinnstossen ,  noch  auffbrechen  soll; 
ob  dass  wehr,  das  sein  ainer  f herfahren  wärdt,  alss  offt  er  einn  fensterbredt 
hinein  stösst,  oder  ein  thür  auffstiess,  oder  breche,  alss  offt  er  das  thett, 
alss  offt  hatt  er  verwirckht  6  Schilling  2  pfenning. 

Das  ailffte  recht,  ist  verbotten  bey  dem  wandel,  das  mann  niemandt  an 
seinn  haus  werffen  soll  inn  gefehr  weder  mit  stainnen  noch  mitt  hakhen;  ob 
das  wer,  das  er  mitt  einem  stain  würff  inn  ain  hauss,  so  hatt  er  verwürckht 
nach  jedem  stainn  5  pfiindt  pfenning;  ob  dass  mehr,  das  er  inn  ain  haus 
Schüsse  mitt  einem  armbrust  in  gefehr,  so  hatt  er  verwirckht  10  pfund  pfen- 
ning ;  ob  das  were,  das  er  einem  nachsticht  mitt  einem  spiess  oder  mitt  ainem 
schwerdt,  oder  mitt  ainem  messer  ni  gefehr  so  hatt  er  verwirckht  nach  dem 
spiess  6  Schilling  2  pfenning ,  nach  dem  messer  12  pfenning,  vnnd  nach  dem 
Schwert  72  pfenning. 

Das  zwölffte  recht,  ist  vom  altter  herkommen,  das  wir  einen  ambtmann 
seezen,  wan  vnns  ainer  nit  gefeltt. 

Das  dreizehende  recht,  was  sv  inuner  hinaus  hingeben,  das  sy  nicht 
vermautten  dörffen;  auch  was  sie  aus  ihren  paumbgSrtten  führen,  daruonn  sollen 
sy  auch  nicht  mautten. 

Das  vierzehendt  recht,  wo  der  richter  oder  sein  nachrichter,  mit  frSuel 
auffstiess  auff  vnserm  guett,  der  ist  vnserer  obrigkeitt  das  gross  wandel. 

Das  funffzehende  recht ,  das  der  nachrichter  in  kain  hauss  m'cht  gehe 
inn  gefehr,  sondern  er  soll  gehen  zu  vnserm  ambtmann. 

Das  sechzehende  recht,  wer  iun  dem  Ponth&ding  öffentlich  widertreibt 
oder  widerspricht,  der  hatt  gefrfivelt  vnnd  zu  wandel  6  Schilling  2  pfenning. 

Das  sibenzehende  recht,  das  jedermann  hab  seinen  nachbauem  vnnd  den  nicht 
verschweig,  wer  darwider  thett,  der  ist  verfallen  12  pfenning  ohn  alle  genadeo. 

Das  aehzehendte  recht,  ist  vonn  altter  herkommen,  ob  das  were,  das 
Gott  vor  sey,  das  einn  prunst  auskftme  in  einem  haus,  so  sollen  ra  solchen 
nüthen  ainn  jeder  nachbawer  zue  hfilff  vnnd  zu  statten  kommen,  ob  er  haltt 
were  sein  offenbahrer  feindt,  wer  der  wehre,  inn  solchen    nötten  nicht  zu 


247 

Statten  kirn,  Tond  er  es  doeb  wohl  zuthuenn  mdcbt,  derselb  were  pfliebtig 
der  herrschafil  wende!  leib  ynnd  gaett 

Das  neuDzehende  recbt,  ist  gewonheitt  auff  rnserer  Obrigkeitt  gnetter 
oder  gründt,  so  mnd  also  offl  aas  geschfich,  das  mann  fundt  auff  ihren 
gaettern  graben  oder  auslaittet  wasser  ? niid  dieselben  wasser  nicht  also  weitter 
mdcbten  rinnen,  oder  ob  mann  dasselb  wasser  auff  andere  gruodt  nicht  lassen 
wollt«  so  haben  die  vorgenannten  herrn  die  freybeitt,  darzu  zufiihren  lenth 
vnnd  haben  einn  beschaw  vber  dasselb  nach  Inhaltang  ihrer  Prinilegien. 

Bestfttigt  Yoro  K.  Ferdinand  IL 

Wien  am  14.  Mai  1631. 

Aus  dem  Urbarbnche  von  Newhanss, 
Arnstein  und  Fahrafeld. 

AasiÖge  aus  dem  Urbar  von  Stiienstein. 

(Vom  Jahre  1574.) 

Vom  herter  heusl  in  der  hintern  gassen  gelegen. 

Dienndt  die  ganz  gemayn  zu  Sieding  jSrlich  am  vaschanng,  tag,  wann 
ain  berr  za  Stüxenstain  oder  seine  anwSldt  beyro  tisch  sein ,  ain  weysse  henn, 
die  khain  andere  federn  hat,  rnd  sollen  ermelte  gmain  soliche  henn  auf  ainem 
sehliten  samentlieh  mit  einand  in  das  gschloss  ziehen,  vnnd  welicher  hauss- 
gesessne  nit  mitzeucht,  ist  der  obrigkhait  zu  wanndl  verfallen  zween  paczen, 
▼und  wann  sy  die  henn  in  das  gschloss  gebracht,  sollen  sy  ain  tannz  darum- 
ben  tbuen  im  hof ,  vnnd  ain  herr  zu  Stüxenstain  soll  inen  ain  tninckh  geben 
mnd  prot  darzoe,  vnnd  ist  sonnst  soliches  heusl  aller  anndern  purden  der 
gmayn  zu  guettem  erlassen. 

Khirchtag. 

In  Poechberg  ist  zu  zwayen  tagen  geftirsste  freyhait,  alls  zu  S.  Veyistag 
oder  so  der  Kirchweih,  vnd  ob  es  sich  begab,  das  ir  zween  oder  mer  vnnainss 
würden,  der  ain  tröstet  sich  der  freyhait  vnd  khfim  zu  dem  alten  gschloss 
b«j  der  khirchen  vnd  sein  Widersacher  kam  im  nach  fiir  den  marchstain, 
derselbig  ist  zu  puess  verfallen  2!Z  pfenning  oder  die  recht  hanndt,  vnd  zu  den 
swayen  tagen  werth  solicher  khirchtag  von  einer  vesper  zeit  bis  zu  der  anndern. 

Sperber. 

Ain  jeder  innbaber  des  Schalhofs  dient  jerlichen  an  S.  Jacobstag  bei 
acheinender  Sunnen  bei  dem  wanndl  einen  sparber  geen  Stüxenstain,  vnd 
gibt  sonst  keinen  dienst,  dann  den  rechten  zehent  6  Schilling. 

er  soll  auch  den  jagem  vnd  hunden,  wann  si  von  der  herschafft  Stüxen- 
stain dahin  khumen,  zu  essen  geben. 

Ordnung   des  Pergktaiding  zu  Krottendorf,  das  jarliehen  an 

sannd  larentzen   tag  gehalten   wierdt 

(Vom  Jahre  1527.) 

Am  Erssten»  wer  laidstet  nit  vermacht  zu  sannd  Jörgen  tag,  der  ist  zu 
wanndl  verfallen  12  pheng. 

Wer  einen  weinstegken  aws  ainem  Weingarten  tregt  on  erlaubnuss,  der 
ist  ZV  wanndl  verfallen  12  pheng. 

Wer  einen  weinstogkh  avs  ainem  Weingarten  grebt  on  erlaubnuss,  derselbig 
ist  ZV  wanndl  verfallen  5  phunt  phening. 

Wann  man  einen  an  der  wanndlstat  verpevt  vnnd  darüber  weegkfert,  reitt 
oder  geet,  der  ist  zu  wanndl  verfallen  72  phg. 

Wer  ain  rain  vertiglt,  der  ist  zu  wanndl  verfallen  5  phunt  phening. 

Wer  einen  peltzer  aosgrebt  on  erlaubnuss,  der  ist  zu  wanndl  verfallen  72  p  heng. 


248 

Welicher  pey  tiig  oder  nacht  Teintschaffl  micht  vnnd  fleacht  dem  perf^ 
zue  vnd  drit  mit  ainem  fuess  in  den  Weingarten,  so  hat  er  freyung  sehleeht  ine 
ainer  darüber,  der  ist  an  wanndl  verfallen  32  phunt  phenr. 

Wer  ainen  an  das  maull  schlecht,  der  ist  lu  wanndl  rerfallen  32  pheng. 

Schlecht  er  ine  aber  wundt,  der  ist  zu  wanndl  Terfallen  5  phnnt  pheng. 

Wer  obst  avs  ainem  weingartn  tregt  in  ainem  tagkh,  der  ist  zu  wanndl 
verfallen  6  Schilling  2  phening. 

Wer  verpotten  steig  geet,  der  ist  zu  wanndl  verfallen  12  phening. 

Welicher  sich  aines  huetter  wert,  der  ist  zu  wanndl  yerfallen  6  Schilling 
2  pheng. 

Wann  ainen  lüsst  aines  weinpers  zu  essen ,  der  soll  dem  huetter  dreymal 
rueffen,  khumbt  er  nit,  so  soll  er  3  weinper  nemen,  in  yede  hannd  ains 
vnnd  in  das  maull  das  dritt  weinper  vnnd  nit  mer.  Nymbt  er  aber  mer»  so 
soll  man  ine  anfallen ,  als  ain  schedlichen  man. 

Wann  ainer  ainen  weinstogkh  avs  ainer  gruffn  zevcht  vnnd  tregt  ine 
wegkh ,   der  ist  zu  wanndl  verfallen  5  phunt  pheng. 

Wann  ainer  bey  nSchtlicher  weill  weinper  stillt,  der  ist  zu  wanndl  ver- 
fallen 5  phunt  pheng,  vnnd  vmb  den  haUs  dartzue. 

Wann  ain  viech  in  ainen  weingartn  geet  vnnd  drit  ain  weinstogkh  ab» 
dann  ist  von  yeder  klaa  zu  wanndl  verfallen  12  phening  vnnd  dartzue  dem 
pergkherren  72  phening. 

Wer  ainen  hundt  hat»  der  geen  Weingarten  laufll  vnnd  wais,  das  er  schaden 
thuet  vnnd  henngkht  im  nit  ain  scheit  an,  der  ist  zu  wanndl  verfallen  72  phening, 

Welicher  saw  hat,  die  zv  weingftrten  pegriffen  werden,  der  ist  zu  wanndl 
verfallen  72  pheng  vnnd  sol  dactzue  den  schaden,  so  also  bescheen,  zallen 
vnnd  abtragen,  vnnd  mit  denen  pergklevtn  auch  an  iren  willen  khomen  vnd 
dem  huetter  auch  sein  gerechtigkait  darumben  gebenn. 

Wer  fälschlich  pavt  der  ist  verfallen  das  man  ime  die  äugen  soll  avi- 
stechen  on  alle  gnadt. 

Von  wegen  des  vberfall  vnnd  des  der  pavm  ist  der  in  den  pavm  steigen 
vnd  was  er  mit  der  hanndt  erraichen  mag,  das  soll  er  abprechen,  vnnd  &8, 
so  hinvber  velld,  da  soll  er  seinem  nachpavrn  den  dritten  taill  dauon  geben. 

Es  ist  auch  durch  die  herrschafit  betracht  vnnd  beuolhen  worden,  das  man 
soll  berueffen ,  welicher  ain  öden  hat  aufgenomen  vnnd  ainer  khämb  vnnd  wolt 
ain  agkher  darauss  machen,  der  soll  zu  dem  pergkherm  für  das  gruntpuech 
khumen  vnnd  sich  da  einschreiben  lassen. 

Wo  ainer  were,  der  avs  einem  agkher  wollt  ainen  Weingarten  machen,  er 
wer,  wes  er  wolt,  der  soll  zu  dem  pergkherm  khomen  für  das  gruntpuech, 
der  soll  ime  freyhait  geben  vnnd  diarumben  geschriben  werden,  damit  des 
lanndfuersten  pergkrecht  gemertt  vnnd  nit  gemindert  werde. 

(Aus  dem  Urbar  des  Rfinntmaisterambls  zu  der  Newenstat.) 

Verzeichniss  über   die  im  k.  k.   Finanz  -  Archive  vorhandenen 
Urbare  von  Österreich  unter  und  ob  der  Enns. 

Österreich  unter  der  Enns: 
Von  Lerchenfeld  bei  Wien,  aus  dem  15.  Jahrhunderte. 

„    Scheffstrass,  Amt  in  Wien,  aus  dem  15.  Jahrhunderte.  (4  Bfinde.) 

»    Aggstein  1524, 1573.  Von  Ebersdorf  1563. 

,    Anzespach  1549,  1555.  „   Egenburff  1500, 1524. 

»    Asparn  an  der  Zaya  1577.  ^  Enzesfeld  1569. 

„    Brück  an  der  Leytha  1569,  1573.         »  Falkenstein  1571. 

.    Clam  1563, 1569.  ^    „  Geras  1531. 

„    Dimstein  1500,  1523.  ,   Gf^ll  am  Wald  1570. 

^^    Drosendorf  1531.  ^  Gmfindt  1569. 

„    DQrrnkrut  1593.  ^  Gumpoldskirchen  1588. 

»    Ebenfurt  1558, 1570.  ^  Guntramsdorf  1576. 


249 


Von  Henogenburg  1569. 

,  Himberg  1527, 1566. 

,  RirdisehUg  1569. 

„  Kraniehberg  1569. 

y,  Krems,  Schlflsselamt  1566. 
>J    I,  Kniniau  am  Kamp  1569. 

„  Laal569. 

jf  Laienburg  1576. 

,  Lenngbaeh  1555,  1570. 

^  Lerchenfeld  1555. 
N^  ^  Liecbtenfels  1530. 

«  Liechtenstein  1592. 

„  Merekenstein  1569. 

,  Mödlingl592. 

,  Neunkirchen  1564. 

,  Neustadt  1527,  1557. 

n  Persenbeug  1523, 1572. 

9  St  Peter  in  der  Au  1570. 

„  St.  Polten  1572. 

«  Pottenbrunn  1555. 

„  Purkersdorf  1572. 

„  Patten  1527, 1565. 

n  Rappltenkirchen  1565. 

Österreich  ob  der  Enns: 
Ton  Cammer  1561. 
„  Enns  1571. 
,  KogI  1570. 
9  Mauthausen  1558. 
n  Neuhans  1559. 
„  Pemstein  1559. 
,  Rainarigl  1570. 


n 

n 
n 


Von  Rastenberg  1570.  V 

Rauhenstein  1534^  1566. 
Rohr  1534. 
Rosenau  1569. 

Scheffstrass,  Amt  in  Wien  1524 
1554. 

Schottwien  1569. 
Schreros  1569. 
Schwechat  1529. 
Simmering  1529. 

Stahrenberg  an  der  Piesting  1515, 
1525. 

Statz  1500, 1545. 
Stixenstein  1500,  1569. 
Stockerau  1529. 
Traiskirchen  1592. 
St.  Ulrich  in  Wien  1555. 
Waidhofen  an  der  Thaya  1503. 
Waitersdorf  1539,  1571. 
Weissenbach  1535.  x 

Weittra  1500, 1569. 
Wolkersdorf  1500. 
Zistersdorf  1531.  V 


n 

9» 

ff 

m 
m 

9» 

n 
n 


V 


Von  Schamstein  1572. 
»   Stahremberg  1595. 
«   Steyerl599. 

Wachsenberg  1571. 

Waldenfels  1514, 1584. 

Wels  1500. 

Wildenegg  1552, 1553. 


J9 

n 


Wleier   StadtarehlT. 

Von  A.  Games i na. 

(8.  NotiseBklatt  Or  1856,  Nr.  14.) 
(ForUetsang.) 

Vnd  dieweil  dise  Gotslesterung,  Auch  das  Ynzimblieh  sweren  vnd  flfichen, 
sambt  anndem  sQndtlichen  vnd  rerpoten  fiebungen.  Als  Todtslege,  Verwundung, 
zimblich  Coniuration  vnd  Verpfindtnüss  ?nd  annder  dergleichen  ybel,  nicht 
ainen  klainen  tail,  auss  g^meltero  missbrauch  dess  zlietrinckhens  erwachsen. 
So  wellet  soHichs  rnordenlich  zfletringkhen,  das  geschehe  durch  was  schein, 
weg,  namen  oder  mass,  gleicherweise  abstellen,  md  khain  mgepfirlich 
gesehray  rnd  mf&er,  die  dem  nfigsten  zu  belaidigung,  md  ergeraüss  raichen, 
auf  der  gassen,  oder  in  den  hedsera,  bey  tag  oder  nacht,  zutreiben  gestatten. 
Auch  wo  ainich  döss  lasster,  ergeraüss  imd  leichtfertigkhaiten ,  so  obgemellter 
nassen,  wider  die  gebot  gottes,  md  die  heilig  Cristenlich  Kirchen ,  md  güet 
Sitten  sein,  AU  die,  so  an  der  vnee  sitzen,  bey  Iren  Eehegemaheln,  on  redlich 
▼rtach,  nit  wonen ,  Vnd  furaemblich,  die  Eeweiber  haben,  denselben  nit  bey- 
wonaeo,  sonnder  firembde  Eeweiber  bey  Inen  ennthallten,  oder  ausserhalb  dittist 
oder  arlNut  jren  weyb  md  Khindera ,  lu  nachtail  das  jr  bey  den  Wirten  yer- 


290 

lereo,  Tad  f^ei;ea  nnndern  dergleichen  ofTaen  Eebreehern,  md  VQchereni,  die 
dea  armen  leütten  auf  vniimblich  ffewia,  vad  merung  des  liaubtgueU  färleihea, 
oder  TDiimbl ich   fürkheülT  gebrauchen,   befunden  werden,    strigiihs,   on  alle 
gnad.    nach  getegenhiit  Bollicher   Jrcr  Terhanndlung,   itraflen.  WHche  atraS 
aber  der  geistlichen  Obrigthitit  gebürGo  mScbten,  rnd  die  Bischoffoder  «ander 
Ordinarj  in  voosera  Niederöaterreichiachcn  LanndcD,  die  ubertretter  mit  dem 
Geiitlichen  Gericht  tustraffen,  lutchwach  wGren,  Inen  alsadann,  von  runter,  als 
der  weltlichen  Obrigkbait  wegen,  geburlich  hilf  uiittailet.   DariOe  sollet  Ir  auch 
allennlhalben,  in  bestimbten  mnsern  Furstentbumben  rnd  Lanndea,  Herrsebafflen 
nid  (lepieten,  bis  auf  vnnaem  ferrern  bescbaidt,  allen  Wiertflu,  Weinsehenngk- 
hen,    rnd   bey    denen  sieh  Gesell  seh  afRen   ennthallten,   ron    rnnsem  wegen, 
ernnitlich  gebietten,  Dass  Sy  an  den  Sambstag  nSchten,  rnd  anndern  heiligen 
Abendten,  rnd  hochieitlicheD  Fessten,  in  jren  hewsem,  dem  ||;emaiaeD  mann, 
khain  sonnder  Spill  rnd  Gesellsehafft  luhalltea,  rnd  sonst  die  andern  werehtag 
nicht,  kfaain  Gesellscha^i  vngefarlicb  vber  achtrm,  bey  dem  wein  lusitieu 
gestatten.  Vnd  in  sonnderhait,  sollet  jr  EQch  auch  selbs,  von  lalliehen   crfibe-  . 
melten  vnd  andern  lasstern  rnd  leichtfertigkaiten  ennthallten,  rnd  den  Vnndter- 
(hauen,  mit  guetter  beschiidenhait,  ebenblldt  fürtragen,  damit,  so  Ir  annder 
strsITet,  dass  Irnit  selbs,  in  derselben  schul  dt  erkhenndt  werdet,   rnd  in  solli- 
chem allen,  güette  vnd  notdürfTtijje  fürsehung  thüet,  damit  obberüert  Laaster 
rnd  ergemüss  abgestellt,  die  aünden,  mrat,  schaden,  rnd  uachthail,  rod  lüuor, 
der  Zorn  rnd  die  Räch  goltes,  der  durch  solliche  schanndtlicbe,  sündtliche  miss- 
breüche,  nit  allain  gegen  den  äbertrettem,  sonnder  der  obrigkhait,  die  sollichs 
wissentlich   sollten   gedulden,    verursacht,    rerhüet,    vnd    vermitten    betibeo 
werden.  Vnd  zu   statlicher  rnd   ernnsthadler   abstillung  rnd  verhueltung  distr 
ericbröcklichen  Laster,  als  Gotlslestern,  Züetrinekhen,  Spit.  vnd  anndrer  leichl- 
fertigk hatten,  so  tajder  durch  jung  vnd  allt,  Nider  vnd  hohes  Stanodts,  tod  beden 
geschlechten  Hanns  vnd  weybspersonen ,  on  allen  scheuch,  oiTenlicb  Tnd  tSglicb 
geüebt  vnd  gespürt,  dardurch  Gott  der  Allmechlig,  mit  rngewendten  Kmet- 
baiten,  Kriegen  vnd  anndern,  über  die  Christenhait  augenscheinlich  rerhenagt, 
Haben  wir  rnns,   mit  leyttigen   rnd  noIdürIFticrBn  R"i    mlniipr  nirhi>trDi<lifaiM>. 
als  Cristenliehcr  RegJerunder  Herr  vnd  Lanni 
weicher  massen  obangeiaigten  päsen  vnd  ert 
(Zuerwerbung  des  Allmeehtigen,  rnd  abwenni 
Auch  wie  vnd  was  gestallt,  gegen  den  vbertrc 
yeder  person,  zehanndlcn  sey  enntschlosseni  i 
sehlagene  Zeriel,  clfirlicbenrnd  nach  Icnngssel 
ordnen,  vnd  wellen,  daa  jr  derselben  rnnserer 
mit  jrer  Innhalt,  auch  menigclich  gehorsamlich 
liehe  Tolttiehung  gelhan.   vnd  darinn  nyemand 
düng  vnnser  schwüren  vngnad  vnd  straff.  Vni 
bey  allen  Stifllen,  Gotsshewsern  vnd  Pharrkil 
gfiet  Ordnung  gemaincs  gebets,  vnd  gotsdiensL 
vnd  erlanngung  seiner  gOtliehen  genad  Itime 
khundung  de*  Gottswort,  all  glaubig   vad 
vnnderweiset,  dass  die  Vnnderthancn,  mer  ai 
eher  straff,  luhalltung  der  götlichen  vnd  Cria 
Auch  furnemblich  auf  den  Canttcln  vnd  in  ai 
volgUi,  treu  lieh  vnd  hoch  ermanet,  Got  den  AI 
vnd  auBs  Cristenlieher  lieb  anturüeffen,   vnd 
gSIliche   Barmherttigkhait   vnnt,   rnd    rnnsei 
auf  den  yetzigen   fürgenommen  Zug,   Dessbi 
Erbfeiodt,  rnd  durchachter  vnsers  heiligen  Gl 
den  Türckhen,  in  üebung  steen,  genad,  S 
barmhertaigUich  verleihen,  Vnd   sein  genad, 
miltigk  hl  leben  miltallen  welle.  Damit  jr  vnnsei 
Cristen,  bey  vnnserm  heiligen  glauben,  Aue 


251 

vnd  gfiett  beschirmbt,  ?nd  vor  des  plüetgierigen  Tyrannen,  des  Tflrckhen 
ellennder  dienstparkhait,  so  wider  die  Cristenhait,  khain  rasst  noeh  rüwe  hat, 
verhüett  werdet  Sollichs  alles,  wellen  wir  vns  zu  Efich,  auss  Cristennlicher 
phKeht ,  md  pillieher  gehorsam  >  genntilichen  versehen.  Dann  sollte  das  nicht 
beschehen,  vnd  sieh  yemandts,  der  sey  wer  Er  welle,  vnndersteen,  in  sollichem 
samenntHcb,  oder  sonnderlieh,  ainich  fr&uenlieh  verprecbung  zethöen,  den,  oder 
dieselben ,  naeh  gelegenhait  vnd  grdsse  der  verwürekhnng .  von  vnnsern  wegen 
emnstliehen,  Tnd  wie  sich  gepürt,  straffet,  Vnd  Euch  hierin,  nicht  änderst 
halltet,  noch  beweyset,  sonnder  disem  ninserm  Mandat,  mit  seiner  innbaltung, 
genntziichen  gelebet,  vnd  volsiehnng  thuet.  Welcher  aber  aass  Euch,  so  Obrig- 
kbait  haben,  selbs  bierinn  erscheinen,  oder  in  obberfierten  lasstern,  md  leicht* 
fertigkaiten  betretten  wurde,  Haben  wir  vnnserm  Stathallter  vnd  Regenten, 
ronser  Niderosterreiehischen  Lannde  beuolhen,  gegen  dem,  oder  denselben, 
gleicherweise,  mit  emnstlicher  Straff  zuhanndlen,  vnd  zfiuerfaren.  Darnach  wisse 
sieh  menigklieh  zuhalten.  Vnd  das  ist  genntslich  vnnser  ernnstlicher  willen  vnd 
nainuDg.  Geben  tn  vnnser  Statt  Wienn,  am  Achtundzwaintsigisten  tag  des  Monats 
Aprilis.  Anno  etc.  im  Neünundzwaintzigisten :  Vnnserer  Reiche  im  Dritten. 

Wien.  Archiv  9/1529.    Innstruction   auf  Ostereich  vnnder 

Enns.  (Abschrifft.) 

Ferdinand  von  gots  gnaden  zu  Hungern  vnd  Rehaim ,  ec.  kunig  Infant  in 
Hispanien ,  Ertzhertzog  zu  Osterreich ,  Hertzog  zu  Rurgundj  ec.  Oraw  zu  Tirol 
vnd  Römischer  Kayserlicher  Maiestat  im  heilligen  Reich  Stathallter  ec 

Innstrnction.  Auf  den  Edlen  vnnd  vnnser  lieb  getreuen  Jdrgen  von 
Puechairo  Freyherm  zu  Rabbs  vnd  krumbpach  vnnserm  Stathallter  in  Oster- 
reieh  vnnder  der  Enns  Hannsen  von  Eybesswalld  vnd  Felician  von  Petschach 
vansere  Rat,  was  die  sament  oder  der  merer  taill  von  vnnaem  wegen  mit 
ainer  Ersamen  Lanndschafl  vnnsers  Ertzhertzogthumbs  Österreich  vnnder  der 
Enns.  Auf  dem  Lanndtag  so  wir  auf  sannd  Johanns  tag  in  vnns«r  Stat  Wienn 
sohallten  angesetzt  vnnd  ausgeschriben  haben  hanndlen  werben  vnnd  auf- 
richten sollen. 

Erstlichen  gemeltter  vnnser  Lanndschafft  nach  vberanntwurttung  vnnsers 
Credenntzbriefs  vnnser  gnad  vnnd  alles  guets  sagen. 

Vnnd  Nachuolgunde  antzaigen,  das  Inen  vnzweiflich  wissendt  ist,  in  was 
gtferlichait  vnnd  noth  nach  weylennt  kunig  Ludwigs  vnnsers  liebn  Rruedern 
vnd  Swagera  loblicher  gedachtnuss  vnzeittigen  faals  vnnser  Lannd  vnd  vnnder- 
tkanen  gestannden  sein,  vnnd  was  sorgfelltigkhait  Sy  der  Torgkn  halben  tragen 
araessen^  vnnd  wiewoll  dieselben  Turgken  mit  kainem  gwelltigen  Zog  darauf 
Uramben,  haben  Sy  doch  mit  dem  vilfelligen  straiffzugen  denselben  nit  wenigen 
lehaden  zuegefuegt  darumben  vnnd  als  wir  auf  allerlay  kundtschafften  die 
wir  von  wegen  des  Turkben  fiimemens,  das  der  vnnser  kunigreich  vnnd 
Lannde  znvberziehen  willens  wäre,  vor  verschiner  zeit  zu  etlichen  mallen,  von 
Mer  ortten  emphanngen  die  genedig  vnd  vfttterlich  fursorg  getragen  vnnd  emssig 
naehgedennkhen  gehebt  wie  wir  denselbn  vnsem  khunigreiehn  Lannden  vnnd 
getrewen  vnnderäanen  zustatten  khumben  vnnd  vor  solhem  des  Turkhn  fur- 
Bttnen  vnnd  vberzug  zuerrettn.  Vnns  desshalben  die  verganngen  strenng  Wintters 
zeit,  wie  jnen  vngezweifit  wissenndt  nit  mit  wenig  beswemus,  vnd  Raisen. 
Zn  den  merem  vnsem  Erblanden.  Auch  nachuolgundt  an  anndre  ortt  vnnd 
ia  du  Reich  aigner  person  verfuegi  Genediglich  vnd  Yfttterlicb  bearbait  vnnd 
yetxo  widerumb  in  aigner  person  zu  Regcnnspurg  auch  nachuolgundt  in  Vnnser 
Cron  Rehaim  thun  wellen.  Dsmit  Wir  allenthalben  ain  Hilf  erheben  vnnd  zu- 
stmen  bringen  kundten  dieselb  gegen  dem  Turgkn  so  der  sein  furnemen  in 
Tolsiehung  zubringen  vnnderstuenndt  zuerrettung  vnd  bewarung  vnnsr  vnndr- 
thtnen  vnd  Lannd  anzulegen,  vnd  zugebrauchn,  Daneben  haben  Wir  nit  minder 
gnediglich  Erwogen  vnnd  nachgedacht,  damit  solch  hilfen  nit  vnnutzlich,  noch 
in  annder  weeg  verwenndt,  auch  nit  zufirue  vnnd  Ee  wir  des  Turgkn  antzuga 


252 

ein  i^gninndt  wissen  betten  angeg^ffen  wurde,  rnnd  desshalben  guet  kbnndt- 
schafflen  bestellen  lassen ,  dauon  Wir  den  waren  grondt.  tfiglicbs  empbahen 
▼nnd  gebaben  mögen,  so  mos  dann  von  denselben  rnd  anndern  orten  etliebe 
zeit  khain  entlicbs  nocb  wars  wissen,  des  Turgkben  gewisssen  antzogs  (Wie- 
wol  es  dannocbt  albegen  mer  dieselb  mayuung  vnnd  sorg  aof  jme  getragen) 
zuescbreiben  mugen,  aber  Tnlanng  damacb  so  man  geseben  dass  der  Tnrkk 
sieb  mit  kriegsfolckb  md  in  ander  weeg  geriebt,  aufbott  geen  lassen.  Wasch« 
mit  Tolckb  furgescbickbt  rnnd  anndere  beraittung  befunden,  sein  vnnd  von  vaa- 
sem  khundtsebafftem  vnnd  mer  andern  ortten.  Aines  dem  andern  vnwissendC, 
taglicben  scbriflFtlieb  wamunng,  vnd  solche  zuericbtung  anzaigen.  Zolesstaueh 
vnnser  aigner  kbundtscbaffter  (den  Wir  selbst  geen  Constantinopl  gefertigt 
vnd  daselbst  ain  zeit  lanng  zu  gewissen  erfarung  verzieben  vnd  beleibn  lassen) 
kbumben  aus  der  aller  scbriflflten  vnd  Sag,  wie  gleicbellig  befunden  dass  der 
Turgkh  des  enntlicbn  willens  sey  vnnser  kbunigreicb  Hungern  vnd  annder 
Lannd  einzufaln  vnd  zuuerbdren,  desshalben  auch  am  10.  tag  (des)  yetzuer- 
schinen  monats  May  mit  ainem  gwelltigen  bauffen  vnnd  grosser  menig  volkhs 
seinen  auszug  genomen  haben  solle,  derhalbn  nun  dj  hoch  vnns  merkhlicb 
notdurft  eniordert,  vnns  in  gegenweer  zubewarung  vnnser  Lannd  vnd  vnnder- 
thanen  zuschicken,  darjnen  wir  dan  in  Embssiger  vnd  täglichen  hanndlung 
vnd  yebung  sein,  vnnd  khainen  fleiss  mfiee  noch  arbait  sparen  wollen.  Nun 
werden  Wir  woll  in  selbem,  durch  so  gSblichen  vnnd  ffirderlichen  des  Tnrkbn 
ausszug  nit  wenig  vbereyllt  also  das  wir  die  bilfen  so  wir  als  vorbenrt,  bey 
vnnsem  khonigreichen  Lannden  anndern  orten  vnsem  Naehtpem  vnd  ver- 
wonnten  erlanngt  so  vrbrigen  zusamen  nit  bringen  kbumen,  vnnd  ob  dj  all 
gleich  beyeinannder  doch  gegen  ainer  so  grossn  des  Turkn  macht,  wenig 
erscbiesslicb  angesehen  war,  vnnd  damit  vnnser  getrew  Lanndscbaffl,  des  eia 
wissen  vnnd  bericht  haben,  So  sollen  jnen  vnnser  Comissari  dj  verzalchnuss 
bienebn  aller  bilfen ,  vnd  der  antzall  volks  so  dauon  vnnderhallten  werde« 
mag,  sambt  andern  zueberaittungen  zuesteiln.  Daraus  ain  Lanndschail  (Q 
gering  antzally*vnd  dass  dj  gegen  des  Turkbn  grosse  macht  ganntz  vnfhiehtper, 
vememen  vnnd  sehen  mugen,  darumbn  vnd  dieweill  gewiss  an  dem  vnd  daran 
ist.  Womit  dapfer  fursebung  beschieht,  dass  vnnsem  kunigreich  Ltnndt  vnd 
Leut  enntlich  verderben  darauf  steet,  so  wil  gross  von  nötten  sein.  Ain  merer 
antzall  kriegsfolkh  anzunemen  vnd  zuhallten.  Auch  sonnst  in  anndere  weeg 
besterkbung  zuthun  vnd  zusamblen. 

Nun  werden  wir  als  genedigister  herr  vnd  Lanndsfursst  woll  genaigt  vnns 
vnnsern  Lannd  vnd  vnnderäanen  auch  gemainer  Cristenbait  zu  guet  scNbs  von 
vnnser  selbs  Camergutt  zuthun  vnd  zuretten.  Aber  ain  Lanndscbaffl  wissen 
vnsweiflnicb  woll,  was  lasst,  nach  abganng  weylent  kaiser  Maximilian  loblieber 
gedachtnuss  auf  vnns  mit  kriegn  vnd  scbulldt  gewachssen,  vnnd  was  masaen  wv 
vnnsr  Camer  vermügen.  in  einganng  vnnser  Regierung  beswert,  vnnd  daneben  vO 
vbertreffliche  schulden  gefunden.  Dardurch  vnnser  Camer  merkblicb  erschdpbt 
vnd  in  abfall  kbumbn.  Zudem  ist  vnns  auf  zuericbtung  der  Artollerey,  Schiffung 
vnnd  Kriegsmunition y  vnnd  fursebung  des  profanndt  Ain  vberswennkhiiche 
Cosst  aufgeloffen  vnnd  daran  noch  khaine  aufheer  sonnder  tägliche  merung 
vnd  ausgab.  Also  dass  selb  vnnderhalltung  in  vnsr  Camer  vermug^n  khains 
weegs.  vnnd  doch  an  vnnser  scbulldt  sey.  Darumbn  wir  geursaebt  word^  in 
vnnsem  Niderosterreichischen  Lannden,  diso  Lanndtag  auszuschreiben  vnnd 
vnnsern  getreuen  Lanndschaffln,  diso  geferlichaitn  gross  obligen  vnd  mengt 
in  gnedigem  vertrauen  zuerdffhen.  Vnnd  selber  hilf  halben  dj  wir  annders 
nit>  dann  bey  denen  dj  es  antrifft  am  passisten  suechen  khunnen,  zuhanndb. 

(Fortsetzang  folgt.) 


253 


V.  „Historischer  Atlas.^ 

Statistik  des  Mittelalters. 
■eekemstaller^s  Frisiigemsla  ii  Hiichei. 

Eine  Ferienreise,  anter  Begflnetigung  des  k.  k.  Ministeriums  f&r  Cultus  und 
Uoterrieht  im  rerflossenen  Jubre  nach  München  unternommen,  verschaflfte  mir 
unter  anderem  Gelegenheit,  eine  in  ihrer  Art  ausgeseiehnete  Sammlung  histor. 
Actenstäeke  an  b«nQtzen,  welche  selbst  yon  ihr  näher  stehenden  Kreisen  wenig 
gekannt  und  noch  weniger  ausgebeutet  ist.  Es  sind  dies  Heckenstaller's  Frisin* 
rensia,  Ton  weil.  Dompropst  Or.  H.  t.  Deutinger  angelegt  und  gegenwärtig 
doreh  Testament  im  Besitze  des  hoehw.  Metropolitan-Capitels. 

Was  im  Laufe  eines  Menschenlebens  und  mit  Aufwand  eines  ziemüeh 
bckdeutenden  Vermdgens  erzielt  werden  konnte,  ist  durch  v.  Deutinger  in 
•einen  Sammlungen,  von  denen  die  genannte  nur  der  3.  Theil  etwa  ist, 
geschehen.  Sein  Lieblingsgegenstand  war  bekanntlich  die  Geschichte  jenes  Hoch- 
Stiftes,  dem  er  selbst  einst  angehört  hatte  und  dessen  uralte  Herrlichkeit  er 
vntergehen  gesehen.  Sein  Streben  ging  denn  auch  dahin ,  die  noch  lange  nicht 
kiareichend  beleuchtete  Vergangenheit  des  Bisthums  Freising^-zu  ergründen 
oad  der  Zukunft  Materialien  aufzusammeln,  sowohl  um  zu  gleichen  Arbeiten 
iazoregen,  als  auch  dieselben  zu  erleichtem.  Seinem  Mühe-  und  Kostenaof- 
winde  ist  es  zu  danken,  dass  Vieles  in  sichere  Bewahrung  gerieth,  was  sonst 
in  alle  Welt  gewandert  oder  gänzlich  verloren  gegangen  wäre.  Demungeachtet 
litt  das  Gesammelte  durch  ein  anderes  Übel,  die  Vergessenheit,  in  die  es 
BUBentlich  seit  v.  Deutinger  s  Hingang  (30.  October  1854)  verfiel.  Zwar  wurde 
ikai  so  Manches  entnommen  und  veröffentlicht,  allein  seine  eigentliche  Gesammt- 
beseiehauiig •  wie  seine  Bedeutung  ist,  so  viel  mir  bekannt,  erst  durch 
etaea  österr.  Gelehrten,  den  Herrn  Regierungsrath  J.  Chmel  hervorgehoben 
worden  9.  Vielleieht  sind  Skizze  und  Auszug,  die  hier  folgen,  im  Stande 
MMhem  Forseher  auf  die  Spur  zu  verhelfen ,  die  ihm  erwünschtes  Materiale 
tafiUirt  In  der  Oberzeugung,  dass  die  Sammlung  in  vielen  Beziehungen  das 
Algenmerk  wissenschaftlicher  Männer  verdient,  ist  nachstehende  Obersicht 
iagefertigt,  die  aber  eben  nur  andeutet  und  so  wenig  auf  Vollständigkeit 
Anspruch  macht,  als  dies  überhaupt  weder  im  Plane,  noch  in  der  Macht 
gelegen  hatte. 

Dr.  von  Deutinger*s  Sammlungen  gruppiren  sich  wesentlich  nach  3  Haupt- 
ponklen.  Die  Grundlage  bildet  eine  vorzügliche  Bibliothek,  namentlich  für 
Gescbiehte  SfiddeutschJands,  wohlgewählt  und  gründlich  repertorisirt  An  sie, 
weil  zum  Theile  aus  ihr  hervorgegangen,  schliesst  sich  ein  Codex  diplomaticus 
far  Deutschland  an,  der,  in  seiner  Anlage  ein  Riesenwerk,  das  gesammte 
Mittelalter  begreift  und  in  chronologischer  Reihe  die  Urkunden,  gedruckte  und 
oagedmckte»   vollständig  oder  in  fiegestenform,   in  etwa  100  Foliofascikeln 


')  Novemberbefl  der  Sitzangsberiehte  der  kait.  Akademie  der  Wisseasehaften  1850. 
Nock  aasf&hrlicher  sprach  endllck  Herr  fi.  Geiss,  siehe  Note  2. 


254 

ealhilt  ■>  Die  eigMlfi«fcea  FriräK«Mn,  der  X  Tbcil  der  GeMaalMlafc, 
ndlieh  lerfaftea  in  die  Urfcmdeo-Alucbriften  Ibcr  die  cuielBr«  Kirckea  der 
DiScew  Freniag  nit  dem  IbaptBatrikeln  d.  d|^  eodfieb  b  HMkfMtoU»'« 
FritiogvoM. 

F&r  die  AitermehMcbe  Geaehichte  cind  die  Freiaiaiciacke«  QoeÜea  ro» 
■nerkaanW  BedenluBg.  nicht  so  lefar  für  die  polilisehea  Besiebngea  mHcrer 
Ffinricn,  ■!«  rielmetir  for  die  iaBere  EstwitUiug.  inr  GesebieUe  der  Caltsr 
Dod  Sitte,  de«  bfirireHiebcD  Lebe«*  in  ailen  •eiica  VerliihaisMa.  Frcträg  gdiirt 
mit  m  JencD  biimebcn  Stikea,  velcke  b  dea  ProrinieD  des  Küscrstaate* 
beretti  ein  Jahrhunderl  lor  GründuBfr  der  oltmiiehna  Hart  fnutm;  Mike 
ürkonden,  »eine  Anfieithnungen  lind  diber  lur  die  Znstinde  seit  jener  Zeil  TSa 
der  gIrieheD  BcdeatDOf;  mit  den  salibnrgisehen  und  Piiuoen  ■).  Zar  Zeit  der 
AoBösang  des  Hocbstifles  (1802—1803)  gelugle  die  HehruU  der  Drkndea 
mit  den  CodicM  nwl  Aeten  in  dM  kBrflratli^  bair.  Arekir,  wobei  freilieb 
iminerbin  durch  NiehlEuigkcil  oder  indnv  llmstfadc  genug  dergleieben  Tcr- 
loren  gingen  *).  Es  ist  das  Terdiewt  t.  UeckeBstnller'*,  des  letden  Freiunger 
Rcgiitntiir-Dlreetor«,  eine  gewisM  Aaubl  tm  Acten,  die  der  TanieUÜg 
geweiht  waren  oder  birrten,  derselbe»  ealiogMt  tu  babin;  sie  käme«  Bncfa 
Hisehen  und  bildeten  den  Anfaag  der  SnmmlnBg,  die  nun  seinen  Nanen  trigL 
Die  Osterreiehiaeben  Urkunden  ukd  Acte*  aollen  in  den  Jabren  1820—1828  •■ 
ein*  gemiiehle  bair.  üiterr.  ConiniwiOD  ao^eliefert  worden  sein;  ia  Wien  siad 
sie  ttieht  angelsn^;  wo  sie  also  liegea  geblieben,  vermag  ich  nicht  Mi  t^ea. 
Demangesehtet  befinden  sieb  im  kinigl.  bairiseben  BeiehaarebiTe  nocb  ioMer 
Österreicb  betreffende  Freisiogiaehe,  aaMentliek  KaiserarkBoden  mit  des  neeli 
wicbtigereD  Saalbüehern,  derea  Einjeht  dmI  Benütaui^  rail  hobar  LibeiaüUI 
gealatlet  wird- 

Wie  «eboQ  bemerkt,  errichtete  *-  Dentinger  seine  Sammlung  «os  nisia- 
genaien  aar  Grund  der  durch  tob  Heckenttaller  beigebraebteo.  Ot^leicb  er 
selbst  den  bei  weitem  meisten  Tbeil  erwarb,  lieaa  er  doeh  au  Ehret  is* 
Genannte»  desselben  Namen  lur  die  ganae  Sammlung  gelten.  Diese  aifalt  gtf*»- 
wlrtig  mehr  als  SOO  BSode  in  Quart,  Gross-  ui  "  "  "       '*  "  '""" 

durch  die  groMe  Zahl  Erwartungen  rege  la  i 
mich  dal  in  grosser  Menge  daselbst  rermi 
aber  dieses  überhaupt  nicht  tu  UQneben  bcfi 
gebliebene  in  der  Sammlung  zu  finden.  Hierdi 
beit  geboten,  den  Inhalt  der  Summlaog  gern 
die  mannigfachen  NoÜien,  bei  der  Durchhisttei 
ergab  «ich  ein  Veneiehniss,  das  rietleieht 
das  Interesse  onncher  Freunde  der  Wissensrh 


>}  leb  bctrtcbt«  hier  «bea  nur  du  Hittelajter 
■>•  eigener  AniclUDuii^  den  Codex  keaae- 
iadercs,  wu  der  (ieliähri^  Freund  und  li 
Herr  Baaaflciil  E.  Geiu,  in  lainer  .KrEuei 
richtal.  IT.  Jihresbericht  des  biMor.  Verein  < 

■)  Obs«  nlch  weiters  ia  diear«  «biiebeade  Thna  i 
des  Preising.  Kaleriili  sif  die  .HiitoriKli  -  to{ 
KeUier,  ArchiT  Or  Kunde  Mterr.  GeicfaichtHi 

■)  Welche  Schickaale  Tcncbiedeoe  Stücke  bitten 
Hol«  e  aneheD.  Vielea  bncbte  floheBeicher  ii 
Actes*  logea  in  die  SUmpre,  aader«  giag  hei 
Wage,  aad  nar  TarMItniiiiiiig  wvüg  teian 


255 

eotmut  ßlr  Vi«l€  Vieles,  ist  aber  besooders  für  sfiddeuUche  Kircben-  und 
Ortsgescbicfate  bedeutend.  För  den  Benötxenden  ist  es  trotz  einer  beiläufigen 
Materienordnung  geradezu  unmöglich,  sich  sogleich  oder  auch  nur  bald  zu 
Orientiren.  Kann  also  durch  eine  allgemeinere  Anzeige  des  Inhaltes  irgend 
einem  Geschicbtsfreunde  ein  Dienst  erwiesen  werden,  so  ist  ein  doppelter 
Zweck  erreicht 

Nach  dem  gegenwärtigen  Stande  zerfallen  Heckenstaller's  Frisingensia  in 
3  Abtheilungen,  deren  1.  zumeist  die  Aufschrift  ^Miseellanea"  trügt,  aber  auch 
gar  nicht  Bezeichnetes  oder  schwer  Einzureihendes  (wie  Hoheneicher*s  Tage- 
buch »id.  Collectanea,  id.  Coli,  boiea  u.  dgl.  enthSit  von  sehr  gemischtem 
Inhalte,  so  dass  Etliches  in  nachfolgende  Aufzeichnung  füglich  herübergezogen 
werden  konnte.  Die  2.  Abtheiinng  trSgt  bereits  die  obige  Bezeichnung  Heck. 
Prising.,  begreift  aber  zumeist  Bechnungen  von  Kirchen,  Bruderschaften, 
aber  auch  von  Pflegen;  in  dem  Verzeichnisse  nenne  ich  sie  die  kleinere  Serie, 
da  sie  kaum  an  40  Bfinde  (mit  anderer  Bibliotbeksnummer ,  als  die  grosse) 
statt  etwa  100  hSit  Die  3.  Abtheilung  eudlich,  der  Kern  der  Sammlung,  zShIt 
489  (angeblieh,  in  Wahrheit  aber  nur  4$0)  BSnde  ^).  Den  Abgang  ersetzen 
mweilen  unbezeichnete  Bfinde  mK  gleich  wichtigem  Inhalte.  Die  Ordnung 
dieser  Materialien  ergab  sich  aus  ihrer  Natur;  die  auf  einzelne  grössere  Orte» 
Kirchen  and  Herrsebaften,  ebenso  auf  Würden,  und  Corporationen  bezüglichen 
Acten  erhielten  eigene  Fascikel,  wenn  nicht  Umstfinde  sie  in  die  Bände  der 
Geschichte  der  Bischöfe  oder  dergleichen  kommen  Hessen.  Da  die  Sammlung 
onch  und  nach  erst  sich  vervollkommnete,  so  wurden  fikr  Einen  Gegenstand 
soweilen  mehrere  Bubriken  (wie  bei  der  politischen  Geschichte)  ^schaffen ;  die 
Binde  rückten  dann  auch  immer  mehr  aus  einander,  die  Materialien  mischten 
sieh  zuweilen,  und  so  wird  die  Obersicht  bedeutend  erschwert  Diese  soll 
nmchstebendes  Vereeichniss  erleichtem;  hierin  wurden  fast  alle  Materialien- 
mofschriften  in  alphabetische  Ordnung  gebracht  und  die  in  unrechten  Bänden 
rerstreuten  wichtigeren  Acten  einzelner  Materien  subsuroirt>  weiters  aber 
mach  neue  Schlagworte  geschaffen,  welche  nicht  an  den  Bänden  bezeichnet 
sind  ^} ,  was  namentlich  von  den  österreichischen  Besitzungen,  die  nach  Pflegen 
gereiht  sind,  gilt 

Am  Schlüsse  folgen  noch  etwelche  kleine  Beiträge  zur  politischen  Ge- 
schichte Österreichs;  deren  hätten  fQglich  noch  mehr  gesammelt  werden 
können y  allein  da  diese  Arbeit  nur  nebenbei  geschah,  konnten  sie  eben  so 
wenig  zahlreicher,  als  die  Aufzeichnung  ausfuhrlicher  bedacht  werden. 

Möge  diese  nun  vielen  Nutzen  bringen!  Jede  Untersuchung  und  Forschung 
darf  gewiss  aller  Unterstützung  des  hochwürdigen  Domcapitels  gewärtig  sein, 
und  ich  darf  hier  nicht  unterlassen,  das  seltene  Vertrauen  hervorzuheben,  mit 
welchem  der  hoch  würdigste  Herr  Dompropst,  Dr.  Jos.  Prant,  und  der  Herr 
Bibliothekar  und  Generalsecretär  J.  B.  Grundler  mich  beehrten,  und  ebenso  die 
liebenswürdige  Zuvorkommenheit,  mit  welcher  der  fleissigste  Sammler  Baiems, 


1)  Et  fehleu  die  BSnde  7,  31,  43,  46—53,  69,  12t,  132—33,  161,  170,  207,  211,  244, 
254—56,  259, 265,  270—72,  279,  284—87,  461,  465,  473,  475,  479—80. 

*)  leb  bemerke  hier,  dsM  ich  die  Freisiog.  Matrikeln ,  welche  von  Deutinger  herausge- 
geben aind,  nicht  in  der  Sammlung  fand ;  aie  werden  wobt  in  der  oben  berührten 
Dtöcetanabtheilung  sieb  finden.  Manche  der  vom  hochwärdigtten  Herrn  Geias  in  der 
„Erinnerung*  verseichueten  Werke  fiiad  ich  gar  nicht,  andere  wie  die  aablreichen 
Capitelsprotokolle  (in  der  Registratur  aod  Diöceaanabtheiiung)  konnte  ich  wegen 
Mangel  an  Zeit  nicht  mit  einbesiehen.  Letztere  halte  ich  namentlich  f&r  das  16.  Jahr- 
hundert  für  eine  sehr  wichtige  Quelle  der  Zeitgeschichte. 

Die  als  ganz  neue  Arbeit  bezeichneten  Werke  stammen  von  Oeatinger,  anter  dessen 
Leitung  sie  verfasat  wurden. 


2S6 

der  grfindliehste  Kenner  Freistng.  Geschichte,  6r.  Hochwfirden  Herr  E.  Geiss, 
seine  Materislien  filr  diese  und  anderweitige  Studien  in  Gebote  stellte. 

Wien»  im  JSnner  1858. 

/.  Zahn. 

I. 

Verzeichniss  des  Inhaltes  der  Heckeastaller^schea  Frisingensia. 

Abfertigangs-Register. 

Bd.  165.  Yerseichniss  der  von  der  bischSflichen  Kanzlei  in  den  J.  1582 — 87 
aasgegangenen  Schreiben. 

Andreas-Stift  in  Freising. 

Bd.  58.  „Praepositi«. 

Bd.  118.  Fundations-,  ReKquien-,  Acten-  und  GfiltenTorzeiebnisse,  Listen 
der  Pröpste  und  Kanoniker,  Urkunden  und  Acten  des  Stiftes,  Grabschriften  der 
Mitglieder. 

Bd.  119.  Rechnungen  der  j^Custerei'^  und  milden  Stiftnngen,  Ordnung  des 
Bischofs  Ernst,  Capitelprotokolle  bis  1802. 

Bd.  120.  Prfisenxenkatalog  von  1587,  Urkunden  und  Statutencopien. 

Bd.  159.  „Reddenten  Zötl«"  Ton  1760—69. 

Bd.  160.  Index  der  Stiftsurkunden,  Reihe  der  Pröpste,  Statuten  und 
Satzungen  (17.  Jahrb.).  Thesauraracten,  Urkunden,  Briefe  und  Rechnungen 
vom  15.  Jahrhundert  an. 

Bd.  408.  Acta  iasign.  Ecclesiae  collegiatae  S.  Andreae  in  Frisinga  ab  aa. 
fundationis  1062,  sehr  schöne  und  ganz  neue  Arbeit 

Bd.  478.  Dekane  TOn  St.  Andrfi.  1.  Band  ohne  Nummer,  thesauratsreeb- 
nungen  von  1707 — 00  und  Custoreirechnungen  von  1776 — 1803. 

Archiv  und  Registratur. 

Bd.  2.  Verzeichnisse  Freising.  Urkunden  aus  dem  17.  Jahrhunderte,  worin 
eine  bedeutende  Zahl  von  Austriacis,  deren  in  anderen  Aufzeichnungen  keine 
Erwähnung  geschieht 

Bd.  3.  Dessgleichen ;  17.  Jahrh. 

Bd.  4.  „General  Index''  Anno  1691. 

Bd.  5.  „Registratur  der  Brieff  Im  gewölb  anno  1582. 

Bd.  15.  Österreich:  Schatzprotokoll,  d.  h.  Verzeichniss  der  Urkunden, 
welche  Bischof  Veit  Adam  in  den  Stürmen  des  SOjSbrigen  Krieges  der  nied. 
österr.  Regierung  zur  Aufbewahrung  übergab. 

Bd.  247.  Archivs-Repertorium  von  1630. 

Bd.  408.  Urkundenverzeichnisse.  I.Band  ohne  Nummer  mit  dem  Titel: 
„Abhandlungen''  und  archival.  Notizen  und  Repertorien  vom  16. — 18.  Jahrb. 

Vergl.  fiber  diesen  Punkt  Chmers  Reisebericht  1.  c.  wo  über  einen 
Theil  dieser  Bfinde,  Österreich  betreffend,  genaue  Auskunft  gegeben  wird. 

Es  sei  hier  noch  des  ältesten  mir  bekannten  Freising.  Urkunden- 
verzeichnisses erwähnt,  das  aber  nur  Bauernbriefe  und  Urkunden  von 
geringer  Wichtigkeit  die  Stadt  Freising  betreffend  enthält  Es  ist  auf  7  Blätter 
Pergament  in  4«  im  J.  1374  geschrieben  und  Bndet  sich  in  Bd.  291,  Fol.  679. 

(Fortsetsuog  folgt.) 


Au  der  k.  k.  Hof-  wd  StMladraektrti  i«  WIm. 


i  "p 


M  u.       NOTIZENBLATT.         i858. 


Beilage  nun  Archiv  flUr  Knnde  österreichischer  Geschichtsqnellen. 

Herausgegeben  von  der  historischen  Commissioo 

der 

kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien. 


I.  „Literatur.* 

lie  fieierdf ersiuuiliMg  des  Tereites  fir  slebeftbirgische  Laideskiade 

ift  Sielisisch-Iegeft  1857. 

Von  dem  corresp.  Mitgliede,  Herrn  Sehulrath  K.  Schul  1er. 

Die  diesjährige  Generalvertammlung  des  Vereines  fiir  siebenbfirgische 
Landeskunde  ist  am  21.  und  22.  August  1.  J.  in  Sfichsiseh-Regen  abgehalten 
worden. 

In  der  Eröffnungsrede  gab  der  k.  k.  Finanzrath  Trausch  als  Stellvertreter 
des  lebensiSngliehen  Vorstandes  Freiherrn  Joseph  Bedeus  von  Scharberg  mit 
bewährter  Sachkenntniss  eine  gedrängte  Obersicht  der  ftiteren  Geschichte  der 
Stadt  und  der  Entwickelung  ihrer  Grundverfassung,  und  knöpfte  daran  eine 
kune  Darstellung  der  literarischen  Thätigkeit  des  Vereines  in  dem  abgelaufenett 
Verwaltungsjahre.  Mit  gerechter  Anerkennung  hob  er  darin  insbesondere  das 
grosse  Verdienst  hervor ,  welches  sich  die  kaiserliche  Akademie  der  Wissen- 
•ehiften  durch  die  kostenfreie  Herausgabe  des  von  dem  Vereine  besorgten 
tiebenbürgischen  Urkundenbuebes  erworben,  und  machte  die  erfreuliche  Mit- 
theilung, dass  der  erste,  von  dem  Director  des  evang.  Obergymaasiums  A.  C.  in 
ScbSssburg  G.  D.  Teutsch ,  und  dem  k.  k.  geheimen  Haus-,  Hof-  und  Staats- 
archivar Fr.  Fimhaber  bearbeitete  Band  des  Werkes,  welcher  bis  zum  Erlöschen 
des  Arpadischen  Königshauses  geht,  soeben  erschienen  sei.  Ein  dreifaches 
Uoeh  sprach  den  Dank  der  Generalversammlung  gegen  die  Akademie  aus. 

In  herzlicher  Ansprache  hiess  darauf  der  Bürgermeister  S.  Wermesoher 
die  zahlreich  erschienenen  Mitglieder  des  Vereines  willkommen. 

Unter  den  Abhandlungen,  welche  das  im  Laufe  des  Jahres  erschienene 
Heft  des  Vereinsarchives  (Neue  Folge  Bd.  H,  Heft  3)  enthält,  verdienen  beson- 
ders erwähnt  zu  werden : 

König  Stephan  I.  von  Ungarn  und  das  siebenbirgisehe  Bisthum.  Eine 
Revision  der  Quellen.  Von  Fr.  Müller. 

Ober  die  siebeabürgisch-sfichsischen  Familiennamen.  Von  Fr.  Marienburg. 

Heimatb  und  Herkunft  des  Generals  Melas. 

Der  letzte  Aufsatz  wird  wohl  endlich  den  leider  auch  durch  Druckwerke 
verbreiteten  Irrthum,  dass  der  österreichische  Feldzeugmeister  Freiherr  von 
Melas  nicht  ein  Siebenbürger  gewesen  sei,  berichtigen.  Melas  war  am 
12.  Mai  1729  in  dem  sfichsischen  Dorfe  Radeln  (die  12.  Maii  nascitur  M.  F. 
Bened.  Melas  filius  plurimum  reverendi  atque  praedari  viri  Bened.  Melas; 
pastoris  huius  ecciesiae  etc.  heisst  es  in  der  von  dem  Ref.  unlängst  einge- 
sehenen Pfarrmatrikel)  geboren.  Als  Grenadierhauptmann  schrieb  er  am 
li.  April  1764  aus  Lomnitz  an  den  Schässburger  Senator  Kohler;  als  „Baron 
V.  Mdas,  Commandirender  General"  dankte  er  dem  Schäasburger  Magistrate 

14 


■3-_-13«-     t^     , 


259 

▼OD  Freck  gelegenen  Gebirges  Olan.  Darauf  zeigte  Pfarrer  Hederich  aus 
Felldorf  bei  Sz.  Mn  und  bei  Egrestö  gefundene  Braunkohlen.  Pfarrer  Binder 
aus  Kaisd  besprach  das  Vorkommen  von  Basalt  bei  Joplizza,  Gymnasiallehrer 
Steilner  aus  SchSssburg  zeigte  interessante  auf  einem  Ausfluge  von  Enyed 
nach  Ihorozko  gefundene  Mineralien,  Gymnasiallehrer  Salzer  aus  Mediasch 
bei  Borsz^k  gefundene  Dipteren,  und  berichtete  über  eine  bei  B^lbon  befindliche 
Schwefelquelle.  M.  Fuss  machte  auf  die  Nothvendigkeit  aufmerksam,  die 
pflanzengeographischen  VerhSltnisse  Siebenbürgens  zum  Gegenstande  wissen- 
schafllicher  Erörterung  zu  machen,  und  schlug  als  passenden  Ort  dazu  die 
Jahresprogramroe  der  Gymnasien  vor. 

Zwei  eben  erschienene  literarische  Neuigkeiten  wurden  der  Generalver- 
sammlung vorgelegt. 

Siebenbürgische  Sagen,  gesammelt  und  mitgetheilt  von  Friedr.  Müller» 
Gymnasiallehrer  in  SchSssburg.  KronsUdt  Gott  1857,  424  S.  8. 

Aus  Siebenbürgens  Vorzeit  und  Gegenwart.  Mittbeilungen  von  Fr.  Fronius 
Q.  s.  w.  Zum  Besten  der  Abgebrannten  in  Bistritz.  Hermannstadt  Th.  Steinhaussen 
1857,  84  S.  8. 

Durch  das  erstere  Werk  ist  einem  längst  gefühlten  Bedürfnisse  begegnet; 
das  zweite  eoth&lt  Beiträge  von  verschiedenen  Verfassern,  von  denen  leider 
der  eine,  Finanzbezirks -Comroissur  Victor  Kästner,  welcher  eine  metrische 
Bearbeitung  der  interessanten  siebenbürgischen  Sage  von  den  drei  Burgen 
in  sSchsiscier  Mundart  dazu  geliefert  hat,  seither  gestorben  ist  In  diesem 
talentvollen  jungen  Manne  hat  die  arme  deutsche  Literatur  Siebenbürgens 
einen  wahren  Volksdichter  verloren. 

Mit  Vergnügen  vernahm  die  Generalversammlung  die  Erklärung  Gott*s» 
den  Verlag  von  K.  Fabritius*  Abhandlung:  Die  Schässhurger  Chronisten  des 
siebzehnten  Jahrhunderts,  übernehmen  zu  wollen.  Mit  Ungeduld  sehen  Freunde 
kritischer  Geschichtsforschung  der  baldigen  Erscheinung  dieser  mühsamen  und 
verdienstlichen  Arbeit  entgegen. 

Die  Zahl  der  Mitglieder  des  Vereins  ist  in  fortwährender  Zunahme;  zum 
eorrespondirenden  Milgliede  wurde  von  der  Generalversammlung  der  Director 
der  meteorologischen  Centralanstalt  in  Wien.  Dr  Kreil,  ernannt.  Die  Stelle  des 
VereinssecretSrs  ist  von  dem  Vereinsausschusse  dem  durch  seine  Arbeiten  auf 
dem  Gebiete  der  siebenbürgischen  Rechts-  und  Literaturgeschichte  rühmlichst 
bekannten  ordentlichen  Professor  an  der  k.  k.  RechU^akaderaie  in  Hermaon- 
stadt.  Fr.  Schuler  v.  Libloy,  übertragen  worden. 

Die  herzliche  Aufnahme«  mit  welcher  die  Bürger  von  Sächsisch  -  Regen 
die  Vereiasmitgliedcir  beehKen,  und  ihnen  die  Tage  des  Aufenthaltes  in  ihrer 
litte  angenehm  zu  machen  wetteiferten,  wird  in  der  dankbaren  Erinnerung 
Aller  fortleben.  Der  Besehluss  der  Generalversammlung,  von  Jos.  Haltrieh*8 
Bildern  aus  Reen  jedem  Bürger  einen  Separatabdruck  überreichen  zu  lassen, 
tprach  ihre  Anerkennung  aus;  ein  romanischer  Grundbesitzer  aus  Ungrisch- 
Regen,  Scherben  Lupul ,  schlicht  und  anspruchlos  in  seinem  ganzen  Wesen, 
und  durch  seine  Wohlthätigkeit  gegen  alle  Glaubens-  und  Nationsgenossen 
allgemein  beliebt  und  verehrt,  stiftete  zum  Gedächtniss  der  Vereinstage  ein 
Capital  von  100  Gulden,  dessen  Interessen  jährlich  am  21.  August  an  Haus- 
arme  der  Stadt  ausgetheilt  werden  sollen,  und  überreichte  ausserdem  dem 
Vereine  ein  Geschenk  von  20  Gulden. 

Die  nächste  Generalversammlung  wird  in  Agnethlen  abgehalten  werden. 


14  • 


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Griff*»  ift  C  »t'erKir  &:e&. 

AmnirtM  S*er»  (T,  Ul  F.  V,  f.  3^ j,  w«o«s  »  *►  CM*tTnaaa 

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ab^  aa  da«  k.  k.  StaaUareLir  »b?^^tx«  wr^.  Set^t 
li*^eiwi#r  ^4>pfalbq^b  <te»  Strfl«*  Grif^«  »«rde  ne  »ictt  9«fr 
■r«pr«nel»^be  Dotation  nit  JJt^tnttkafiem ,  we!«4e  ib  B*<«^^f 
%*^'\nrn  Bruder,  Hetnrirfa  Mjrksmfe«  tob  Isirif«,  fe4i«k«a  «st«,  st^ik  aici 
al«  f«hr  val»«4i^(Tteiwl  dar,  irad  d^sshalb  «erdea  Graf  dric^  rmm  Bc««hcT 
and  %ttnt  Gattin  Grifio  A(^n««,  welche  die  orsprun^fiehe  D«4ati#«  4er  Pi  f  itii 
Grifea  mit  «iner  ftente  ▼»>■  seehxebn  Hark  Fri«ae4i«r  D'^aare  fnatki^a 
0ttd  tpiter  aoeb  das  Patrosai  über  die  Kirebe  St  Maria  m  Hcvafcarr,  wvMr 
aoMer  dem  Unterhalt«  des  dortitr^a  SeeMrper»  a«ch  ■•eb  nat«  dffVKjif 
Mark  Fne«aeber  Denare  eintm^,  den  Stifte  abretreten  battea,  t««  d«a 
Bi«cbore  Bertbold  von  Bamberj^  for  aJle  Fol^exeh  oHnadlieb  als  di«  tvei 
iea  Stifter  beteiefanet.  Aaeb  die  diesfälli^e  BertbaidiBscW  T 
rom  4.  April  1284  kennen  vir  aar  aus  de«  Wolfsbenrer  C«pölb«elke 
iber  die  Abtreinnj^  det  Patronatsreehtet  über  die  Kirebc  SC  Maria  m 
borp^  dorrfa  Grafen  Ulrieb  ond  Gräfin  A^nes  tob  Deuabarg  ist  (;ar  keiae 
Urkoade  auf  oa«  i^ekommen.  Die  VerhSltniwe  za  de«  HoebstÜle  Rikir|r, 
dorcb  detsen  Bifebof  Ekbert  die  Propttei  ge^pwidet  wurde  nad  ia  dessca 
kirotneriftcheoi  Antbeile  selbe  gelegen  war,  maif  eia  Groad  gewcsea  seia, 
we^sbalb  ein  Theil  der  StiAsnrkanden  naeh  Bamberg  oder  m  den  Yicadota- 
amte  nacb  Wolfsberg  gekommen  und  nor  noch  in  den  Wolfsbari^er  Coptal- 
bOehem  erhalten  ist  Eine  wenig  Terlässliche  Series  praepositoram  faad  die 
Aofnahme  in  den  Annales  praemonst.;  dem  Verfasser  der  Aastria  Saer«  koaate 
aber  aueh  eine  solehe  nicht  eingesendet  werden.  Die  Propstei  warde  unter 
IC  Joseph  IL  aufgehoben  und  bildete  sofort  eine  Religioasfondsherrsebaf).  b 
neuester  Zeit  wurde  sie  an  den  Herrn  Ferdinand  Grafen  von  Egger  rerkaiifl. 
Der  Sage  naeh  soll  das  Stiftsarebir  im  Anfange  des  gegenwirtigen  Jahr- 
hundertes  ein  Raub  der  Flammen  geworden  sein;  allein  ich  zweifle  nicht 
dass  sich  bei  der  griflich  Eggerschen  Central-Rentenverwaltong  in  Ehmegg 
noch  mehrere  von  Griffen  dsbingebrachte  Archivalien  befinden,  ohne  dass  die 
Rentenvcrwaltung,  der  Göterdirector  und  der  Gutsherr  die  mindeste  Kenntni^ts 
von  den  Gescbichtsquellen  haben ,  welche  unbenutzt  in  der  Ehrnegger 
Registratur  liegen.  Nur  nach  mehrjährigen,  grftsstentheiis  auswärts  gepflogenen 
Nachfragen  ist  es  mir  gelungen  nachzuweisen,  dass  sich  nicht  nur  ein  Copial- 
buch,  sondern  auch  mehr  als  zwanzig  Notizenhucher  aus  dem  StiHe  Griffen 


261 

in  der  Ehrneprc^cr  Amtskanzlei  nnd  zwar  an  welcher  SteDe  befinden.  Dort 
fand  sich  auch  das  bezeichnete;  allein  es  bedurfte  neuer  MQhen,  um  durch 
den  Göterdirector  wenigstens  die  Benützung  des  Copialbuches  zu  erlangen. 
Dasselbe  ist  ein  mSssiger  Quartband,  die  Gopten  sind  von  dem  kais.  dffentl. 
Notar  Martin  Oenoprepius  auf  Anordnung  des  Propstes  Georg  im  Jahre  1549 
geschrieben.  Es  enthielt  ursprunglich  220  Copien,  gegenwartig  fehlen  aber 
die  Copien  Nr.  85,  86,  165,  206,  207  und  ein  Theil  der  auf  das  erste  nun 
ausgerissene  Blatt  geschriebenen  Copie  Nr.  1  vom  23.  November  1486;  dagegen 
kommen  andere  Copien  doppelt  vor.  Fflr  die  Landesgeschichte  geht  aus  dem 
Griffer  Copialbuche  kein  besonderer  Gewinn  hervor ,  dagegen  liefert  selbes 
einige  Beiträge  zur  Kenntniss  der  kurntnerischen  Geschlechter  von  Hcun- 
bürg,  Weissenegg,  Valbenhaupt  u.  dgl.  In  die  innere  Geschichte  des  Klosters 
gestattet  das  Rrgebniss  aus  den  copirten  Urkunden  nur  in  Einer  Beziehung 
iinen  Einblick,  n5mlich  hinsichtlich  der  in  auffallender  Weise  ersichtlichen 
Erwerbungen  von  Eigenthum  und  selbst  von  unbeweglichen  Gütern  durch  ein- 
zelne Capilularen,  welche  dem  Begriffe  eines  gemeinsamen  Lebens  ganz  und  gar 
entzogen  nothwendig  die  übelsten  Folgen  für  die  Aufrechthaltung  der  klöster- 
liehen  Zucht  und  selbst  für  die  materiellen  Interessen  des  Stiftes  haben  musste. 

Obschon  ich  die  Regesten  aus  dem  Griffner  Copialbuch  seiner  Zeit  in 
meine  Veröffentlichung  der  Urkunden-Regesten  zur  Geschichte  KSmtens  auf- 
innehmen  gedenke,  glaubeich  doch,  schon  jetzt  den  Geschichtsforschern  zu 
dienen,  wenn  ich  die  denkwürdigen  Personen,  welche  in  den  copirten 
(Jrkonden  aufigeftihrt  erscheinen,  zu  ihrer  Kenntniss  bringe  und  sie  dadurch 
ancb  mit  der  Geschichtsquelle  bekannt  mache,  aus  welcher  sie  Über  die  eine 
oder  andere  ihnen  interessante  Person  das  weiters  gewünschte  Urkundliche 
ersehen  können.  Ich  führe  die  verificirten  urkundlichen  Daten  in  chronolo- 
gischer Ordnung  auf  und  füge  selben  am  Schlüsse  die  betreffende  Nummer 
bei,  mit  welcher  sie  in  das  Copialbuch  eingetragen  sind. 

9.  Juli  1262.  Mechtildis  de  Heunburch,  Comes  Ylricus  de  Heun- 
burch  gibt  auch  sein  Eigenthumsrecht  auf  den  von  (seiner  Ministerialin) 
Mechtild  nach  Griffen  geschenkten  Mansus  auf  und  bestStiget  die  Schenkung 
des  letzteren  mit  Anhängung  des  Siegels.  —  Otto  de  Rottenberch,  Heinricus  de 
Mose,  Berchtoldus,  Vlsehalk  milites  in  Pleyburg.  Libmannus,  Otto,  Wilhelmus 
ftntres  in  bunenburch.  Actum  publice  in  Pleyburch.  (Nr.  175.) 

1263.  Berchtoldus  D.  G.  Bambergensis  episc.  Dietmarus  de  Weis- 
tenecke.  Wigandus  et  Ortolfus  de  Wolfsperg.  Sifridus  de  Wernberg 
(Merenberch).  Leopoldus  de  Griuen.  Datum  a.  d.  M.  CG.  LXIIL  VI.  Idus 
Kalend.  Aprilis  (sie).  (Nr.  216.) 

9.  October  1267,  Dietramus  filrus  domini  Friderici  pie  recordationis  d.  g. 
praepositus  inTraberch  (Propstei  Unterdrauburg)  fratres Ortolfus  etVhricus. 
Die  Sigille  domini  Dietmari  de  Wcissenegke ,  fratrisque  nostri  (des  Propstes 
Dietmar  als  Urkundenausstellers)  Ortolfi  de  Wolfsperg.  Zeugen:  Eber- 
htrdos  sacerdos.  Dominus  Dietmarus  deWeissenegke.  Dominus  Ortolfus  de 
Wolfsberg  frater  noster.  Dom.  Alochus  de  Barkerberg.  Dom.  Engelbertus  de 
Wolfaberg  milites  filii  Dom.  Dietmari  deWeissenegke.  Actum  apud  Wolfs- 
berg in  domo  fratrum  minorum  (Minoritenkloster  in  Wolfsberg).  (Nr.  176.) 

27.MSrz  1268.  Bertholdusd.  g.  Bambergensis  episc.  Otto  deTraberch 
als  verstorben  aufgeführt  Dietmarus  de  Weissenegke.  Sifridus  de  Men- 
berch  (M er en her g).  Wigandus  et  Ortolfus  de  Wolfsberg.  Leopoldus  de 
Griuen.  (Nr.  193.) 

1270.  VIricus  comes  de  Heunburch  praesidens  in  Vögkelmarkt 
iodieio  generali  Herbordus  de  Traberch.  Actum  in  Vögkelmarckt. 
(Nr.  192.) 

1271.  Heinricus  comes  de  Phannenberg.  Dietmarus  de  Weissenegke  et 
filii  sni  Otto  et  Fridericus  Gundakarus.  Vuluingus  et  Heinricus  muratores  de 
Griaen.  Dom.  Weriandus  et  Heinricus  de  turribus  apud  risperg  (Reisperg). 
(Nr.  74.) 


262 

1271.  Heiarictts  eoroes  de  Ramenstein.  Praepositut  Chunridus  pie  memorie. 
Dietmarus  de  Weissenegk  cum  suis  filiis  Ottone  et  Friderico.  Guodakeras 
de  Griuen.  in  Castro  Ramenstein.  (Nr.  69.) 

1271.  Peregrinus  tniles  de  Gri  uen.  Bertboldue  episc  Bamberg.  Dietmanis 
deWeissenegke  ei  fiiü  sui  Otto  et  Fridericus.  Fridericut  miles  de  Alpe. 
Alarquardas  iudex  (de  Griuen).  (Nr.  80.) 

7.  April  1272.  Ylricua  comes  de  Heunburg.  Herbordus  Lauentinensis 
episs.  qui  praeli  baturo  monasterinm  dedicavit  (Griffen).  Dom.  Diet* 
manis  de  Weyssenegke.  Dom.  Otto  de  Rotenberch.  Dom.  Pilgrimus  Castel- 
lanus  in  Griuen.  Dom.  Dietricus  plebanus  in  Heunburch.  Datum  Pley* 
burch.  (Nr.  183.) 

1272.  Wiibirgis  uxor  Pilgrimi  militis  de  Griuen.  Dom.  Dietmanis  de 
Weissenegke  Dom.  Leopoldus  miles  de  Griuen  Albertus  et  Otto  fratres 
Uterini.  Dominae  Witbirgis  praetazatae.  Dietmaras  de  Schattenstein.  (Nr.  189.) 

1272.  Fridericus  dictus  de  Alpibus  frater  Sigfridi  foelicis  recordalionit 
mater  Wiibirgis,  uxor  Alheidis  avunculus  Leopoldus  praepositus  de  Vogklmarkt 
et  frater  suus  Otto.  D.  Hermannus  Manco  de  Vdgkelmarkt  D.  Waltherus 
de  Truchsen.  D.  Dumhardus  et  D.  Heinricus  de  Trabereh.  D.  Leopoldus 
et  frater  suus.  Otto  albus  de  Griuen.  Treizlinus  de  Heunburch.  (Nr.  124.) 

25.  Mirz  1276.  Werenherus  miles  dictus  de  Vogklmarcht  et  uxor  MethUdis. 
Dominus  Ylricus  illustris  Comes  de  Heunburg.  Fridrich  und  Otto  Brüder  von 
Weissenegk.  Marquardus  iudex  de  Griuen.  Dielroarus  et  Otto  de  Harde. 
Ortlinus  de  Weissenegk.  Heinricus  murator  de  Griuen.  (Nr.  76  und  208.) 

25.  März  1278.  Bertholdus  episc  Bamberg.  —  Cbunradus  decanus  ecele- 
siae  S.  Stephani  in  Babenberch.  Reinherus  de  Eicbelberg.  Fridericus  de  Weis- 
senegke ejus  frater  Ortolfus.  Pernhardus  de  Pregrado.  Leopoldus  de  Griuen. 
Marquardus  de  Griuen.  Datum  et  actum  in  Griuen.  (Nr.  163.) 

1282.  Dominus  Otto  Archidiaconus  Villacensis,  Giselbertus  plebanus  sandi 
Michaelis  in  Raseck.  Vlricus  judex  et  offlcialis  Villacensis.  (Nr.  166.) 

1.  Juli  1282.  Fridericus  de  Weisenegke  et  uxor  Alhedis  et  pueri  Fridericos, 
Vlricus,  Elisabeth,  Mechtild.  Jobannes  praepositus.  Leopoldus  castellanus  in 
Griuen.  Marquardus  iudex.  (Nr.  153.) 

5.  MSrz  1283.  Propst  Jobann  von  Griffen.  (Nr.  149.) 

12.  Juni  1283.  Fridericus  de  Weissenegk  et  uxor  Alheidis.  (Nr.  156.) 

17.  Juni  1283.  Propst  Johann  ron  Griffen,  Gerhard  Bischof  Ton  Levant 
(Nr.  154.) 

16.  April  1284.  Vlricus  comes  de  Heunburch:  Chunselinus  fidelis  suus 
filius  Chunradi  de  porta.  (Nr.  217.) 

17.  April  1284.  Chunzlinus  filius  Chunradi  de  porta  foelicis  recordationis 
uxor  Chunegundis  accedente  voluntate  Domini  mei  (Chunzelini)  Vlrici  comitis 
de  Heunburg.  Sigille:  Quardiani  de  Wolfsberg.  Fridericus  de  Weissenegk, 
praepositi  Johannis  de  Griuen.  Zeugen :  Frater  Otto  Germanus  et  frater  Diet- 
marus  de  ordine  fratrum  minorum.  Dominus  Diupoldus  frater  meus  (Chunze- 
lini). Dietmarusy  Cbunradus ,  et  Werglinus  fratres  mei  (Chunzelini)  consan- 
guinei.  Albertus  et  Otto  germani  et  castellani  de  Wolfsberg.  Actum  et  Datum 
Wolfsberg.  (Nr.  170.) 

15.  November  1284.  Otto  dictus  de  Heunburch.  Domina  Chunegunda  et 
uxor.  Sigille  Domini  mei  (Ottonis)  illustris  Comitis  Vlrici  de  Heunburg. 
Praepositi  Johannis  de  Griuen.  (Nr.  161.) 

17.  MSrz  1286.  Vlricus  comes  de  Heunburch  offlcialis  (noster)  Siboto 
de  Bleyburch  et  uxor  eius  Diemudis.  (Nr.  188.) 

21.  October  1287.  Ulrich  Graf  von  Heunburg  und  sein  lieber  Diener 
Gottschalk  von  Heunburg  und  dessen  Frau  Elle.  (Nr.  173.) 

25.  Mfirz  1288.  Graf  Ulrich  und  Gräfin  Agnes  von  Heunburg.  Geschehen 
zu  Pleyburg.  (Nr.  160). 

.   3.  Jfinner  1289.  Otto   Archidiaconus    Karinthie,    Plebanus    de  Treuen 
(Nr.  151). 


363 

Da  mir  di«  .ausgefertigte  Urkunde  in  Hterargesehiehtlicher  Beziehnng 
Aenkwürdig  seheint,  so  führe  ich  selbe  dem  vollen  Inhalte  nach  an: 

Quam  presens  vita  sit  fragills  et  caduca,  Nichilque  certius  morte  et 
Niehil  incertius  hora  mortis,  Ego  Otto  miseratione  Diuina  Archidiaconus 
Ksrinthiae.  Plebanus  de  Treuen  notum  fieri  cupio  universis ,  praesentem 
Cirtulam  inspecturis,  quod  habende  deum  prae  oculis,  qui  dat  pro  paruis 
magna,  pro  terrenis  coelestia  et  pro  transitoriis  largitur  proemia  sempitema. 
Ecclesia  sanctae  Mariae  Griuenthall  ordinis  Premonstratensis  nomine  elemo- 
siaae  dedi  et  do  praesentibus  subscriptos  libros»  quos  emi  et  conseribi  meae 
proprietatis  pecunia  procuraui.  Videiicet  summae  Theologicae  uerita« 
tes,  Item  sermones  Oominicalesy  qui  sie  incipiunt.  Hora  est  Item 
sermones  de  communibus  sanctis,  qui  sie  incipiunt:  Quae  est  ista. 
Item  de  aanctis  sermones,  qui  dicuntur  aurea  lingua  et  sie  incipiunt. 
Omais  enim  quiconque.  Item  Greculum,  qui  sie  incipit  Ligauerunt.  Hern 
scbolasticam  hystoriam.  Item  Johannem  Weleth,  Item  Talmud.  Item 
lermooes  Pauli  qui  sie  incipiunt.  Narraverunt  michi.  Item  summam  magistri 
Johannis  de  deo.  Item  Egidium  nouum.  Item  sermones  Dominieales  Bartho- 
lomei.  Item  summam  quamdam  Decretorum,  quae  sie  incipit«  Uumanum  genus. 
Item  Petrum  de  Sompsone»  qui  sie  incipit.  Rex  Pacificus.  Item  librum  saura- 
mentoruro ,  qui  sie  incipit  Tria  sunt  Item  questiones  Magistri  Alexandri  cum 
aliis  sermoDibus,  Item  Bariholomeum.  Item  Auroram.  Item  Priscianum  minorem. 
Item  sumam  dictaminum  Magistri  Arcegini  et  dicitur  quadriga  et  sie  ineipit 
Scivit  deus.  et  caeteros  libros  gramaticales  et  Laycales  cum  aliis  scarcateiis. 
Item  infirmariae  einsdem  ecclesiae  missalem  librum  in  proprio  uolumine  et 
tectionarium  in  speciali  Tolumine.  Item  ecclesiae  Sancti  Maximiliani  in  Treuen 
de  missalem  librum  et  lectionarium.  Item  in  eadcm  ecclesia  super  aram  Sancti 
Andreae  de  nouo  aedificanda  librum  matutinalem  quotidianum  et  lectionarium 
in  uno  uolumine,  Insuper  si  testatus  uel  intestatus  decessero  ad  ecclesiam 
sanctae  Mariae  in  Griuental.  praemonstraten.  odinis  eligo  sepuHuram.  Et  ut 
praedicta  majorem  habeant  firmitatera.  praesens  scriptum  praenominatum  trade 
ecclesiae  et  conuentui  Sigilli  mei  munimine  cum  subnotatis  tostibus  roboratum. 
Testes  autero  sunt  hg:  Frater  Reinherus.  Prior  ecclesiae  sanctae  Mariae  in 
Griuentall.  Frater  Fridericus  prouisor  hospitalis  sanctae  Catharinae  ^)  Vlricus 
Diaconus  scholaris  meus  et  alii  fide  digni.  Acta  sunt  haec  in  ciuitate  Villacensi 
anno  Domini  Millesimo  Ducentesimo  octuagesimo  nono*  tertio  Nonas  Januarii. 
(Nr.  151.) 

17.  April  1292.  Praepositus  Chunradus.  Sigille:  Venerabilis  doroini  Chun- 
radi  Abbatis  ecclesiae  S.  Pauli  in  Lauent  lUustris  domini  Ulrici  comitis  de 
Heunburch  ac  nobilis  viri  Friderici  de  Weissenegke.  Zeugen:  Dom*  Dietricus 
plebanus  de  Heunburch.  Dom.  Joannes  et  Dom.  Leonhardus  Capellani  praefati 
comitis  de  Heunburch.  Dom.  Fridericus  de  Alpibus.  Actum  et  Datum  in  Griuen. 
(Nr.  180.) 

4.  Juli  1292.  Graf  Ulrich  und  Grewinne  Agnes  von  Heunburch.  Propst 
Konrad.  Dietrich  Pfarrer  von  Heunburch.  Herr  Johann  und  Herr  Leonhard 
unsere  (des  Grafen)  Kapläne  Chunrat  unser  Schreiber.  Fridrich  von  der 
Alben.  Gegeben  in  Griuen  auf  der  Burg.  (Nr.  194.) 


^)  Dm  Katharina- Hospital  in  Viiiaeh  fibergab  Bischof  Berthold  von  Bamberg  so 
IS.  Mira  1280  dem  Kloster  8.  Mariae  in  Grifeothal.  Hospitale  S.  Catharlaae  prope 
TUlacam  cam  omnibu«  sais  nttinentiis  —  maxime  com  dietom  hospitale  in  tantam 
tit  oppressnm  et  distractum,  si  non  venisset  ad  tarn  diseretss  et  ciretimspectas 
persona«,  omatas  observantia  regnlarfs  discipllnae  et  vita  approbabiÜ,  ac  illa- 
strata  scientiis,  quod  redactam  fuisset  in  nihilum  et  extintum.  (Die  Urkunde  in 
Gichhom^s  Beit  II,  8.  234.) 


2«4 

U,  (^.^>t-  %Vn.  Grif  r-<4  «M  R-rt*«-T. 

12.  Hai  tS».  «,^r  r.--^    od  G^«a 

Ort*«  *«f  i<r  fc^-r  « V.  tXt.) 

17,  Km  IS».  «>^/  rir>^   o-i    Gri«s  Ar**«   vm 

D*Mris    B€i    (brwafi'^'iA    Nf^e.  f    ro«  üs   Vir.««    4« 

4^«i  e<Mft-tM   ^«^tariv^,  [>*mi»«*   Fh Genest  4e  Alp.&«&.   D>1 

4,  Jaii  129S.  Vlri^nt  M^oiet  de  Beva^irfc:  Altent^vaar  f9t 
mtftmori»^  wiori»  »n^tr^e  DmiiI»»«  A|^r-tis  q«o>4>iB  C««its«a«^  m 
boHL  Lit1Ili^»An^  pnepo^ttot.  Da  tarn  i«  Tnberek.  ^Tfr.  19S-J 

24.  April  1296,  Pabe  Dnehsaff«  to«  Kkrvkk.  Pr«pst  KevW.  (TCr.  lf.> 
24.  April  I2Ä.  Arnold  tob  Wrt*§«ieffkh  Prvpfl  Ko«n4.  (Nr.  43.  l 
29,  Jaoi  1296.  DiHmar  «»d  Otto  tos  Wets«ctte?ik  f».  40  l 

8.  .September  1296.  Arnold  tob  Websene^h.  (Nr.  144.) 
1296.  Arnold  r<m  We^feae^kh.  Propst  Konrad.  (Nr.  S9.) 

6.  Jinnrr  1297.  Aniold  f  on  Wetsaeaefrkh  osd  Dietisar  se»cs  Bf^^q^  Sofa 
ton  WeiMesegth.  Friedrieh  tob  der  Alb^s.  (Nr.  46.) 

26.  Hai  1297.  Kloster  Ebenidorf  tm  Grire«tJiaJ.  (Nr.  122  ) 
29.  Jinii  1297.  Dietmar  and  Otto  tarn  WeisseM^kh.  (Nr.  50.) 

24.  Jirai  1299.  VIrieos  de  Heoobar^  <)  (sie)  in  reiiiedHua  patris  nostri 
piae  menoriae  eomitis  Wilhelmi  aDimae.   Datum  in  Plerlwrek  (Nr.  8X) 

6.  Deeember  1299.  Ulrich  Graf  ron  Hennhar^  Propst  'Heinrich,  Friedlrich 
der  Hebefistreit.  (Nr.  90.) 

29.  September  1300.  Propst  Konrad.  Anna  Ton  Weissenegkhe.  LemaU 
Biaehof  ron  Bamben^.  Heinrieh  von  Eglophstetn.  (Nr.  145.)  ^^ 

18.  Febmar  1301.  Magister  Johannes  Babenbergen.  eeclesiae  caaoniens 
et  ipsias  per  Karinthiam  Vicedoroinns,  Dom.  Otto  dietus  de  Vngenad.  Otto  de 
Erenfels.  Chanradas  de  Wolfsberch  filios  qnondam  Domini  Ortfini  ibidem 
Amoldus  index  de  Wolfspercb.  (Vr,  92.) 

16.  Oetober  1301.  Dietmar  tod  Weissenegkhe  mid  seine  Brfider  Otto  und 
Hartnid.  (Nr.  178.) 

9.  Juni  1301.  Propst  Konrad.  Graf  Ulrieh  ron  Heunbnr?.  Dietmar  tob 
Weisienegkh.  (Nr.  78.) 

13.  Juli  1302.  Friedrieh  ron  der  Alben  nnd  seine  Hausfrau  Aue.  Dietmar 
von  Weitsenegkh.  (Tfr.  52.) 

9.  Oetober  1307.    Dietmar  ron  Weissenegkhe.    Otto   und   Hartnid    ron 

Weis»enegkh.  (Nr.  142.) 

16.  Oetober  1305.  Dietmar  Abt  eu  Ossiach  Propst  Konrad.  (Nr.  136.) 
2».  Mai   1309.  Propst  Gottfried.  Hermann  und  Niklas  die  Velbenbaopt 

Heinrich  der  Pfanngeyr.  Burggraf  xu  Griven.  (Nr.  123.) 

25.  Mai  1309.  Velrieh  Aman  auf  Dieehts  Burggraf  auf  dem  alten  Dniehseo, 
Propst  Gottfried.  Pah  Druehsess  von  Kreig.  Dietmar.  Otto,  Hartnid  Bruder  roo 
Weistenegkh.  Cbuncrt  der  Tragauf  Richter  von  Vögkhelmarkht  Hermann,  Nik lau 
die  Valbenhaupt  Pilgrim  der  Ketzer  Burggraf  von  Grifen.  (Nr.  202.) 


•)  Du  Wortcomet  ist  irahrscheinlich  durch  ein  Versehen  des  Coptsten  weggdilieben. 


26$ 

9.  Joni  1309.  Friedrich  und  Hermann  Grafen  ron  Heunburg.  Propst  Gott- 
fried. Geben  zu  Pleyburg.  (Nr.  214.) 

5.  MSrz  1311.  Friedrich  von  Stubenherch  Hauptmann  in  KSrnten  des  Gottes- 
hauses Ton  Bamberg.  Hermann  und  Niklas  die  Velbenhanpt  Otto  von  Greifen- 
fels. Runrad  der  Himmelberger.  (Nr.  114.) 

2.  April  1312.  Niklas  Velbenbaupt  von  Griven.  Propst  Marquard.  Cbunrat 
d«r  Himmelberger.  (Nr.  201.) 

24.  April  1312.  Wulfing  Bisehof  von  Bamberg.  Propst  Konrad.  Unter  den 
Zeugen:  Graf  Friedrich  und  Graf  Hermann  (von  Heunburg)  Niklas  der  Valben- 
haupt  (Nr.  141.) 

26.  October  1314.  OUo  Burggraf  von  Weissenegkh.  (Nr.  79.) 

21.  August  1315.  Friedrich  von  Weissenegkh  und  seine  Hausfrau  Ottilie. 
Propst  Marchwart.  Hermann  Valbenhaupt  (Nr.  121.) 

23.  September  1315.  Dietmar.  Otto  und  Hermann  von  Weissenegkh. 
(Nr.  36.) 

18.  November  1315.  Otto  decanus  in  Volckenmarckt  (Nr.  140.) 

7.  Juni  1317.  Graf  Hermann  von  Heunburg.  Otto  der  Ungnad.  Propst 
Harquard.  Friedrich  von  Rechberg.  Geben  zu  Pleiburg.  (Nr.  209.) 

11.  Juni  1317.  Hermann  Graf  von  Heunburg.  Propst  Marquard.  Friedrich 
Ton  Rechberg.  Geben  zu  Pleiburg.  (Nr.  172.) 

22.  Mai  1316.  Friedrich  Graf  von  Heunburg.  Propst  Marquart.  Herr 
Friedrich  der  Schmueher  unser  (Friedrieh*s)  Ritter.  Ottacher  unser  Schreiber. 
Gegeben  zu  Pleiburg.  (Nr.  199.) 

25.  Juli  1319.  Graf  Hermann  von  Heunburg  und  sein  Bruder  Friedrich. 
Propst  Friedrich.  Der  erber  Ritter  Herr  Gotschalkh.  Herr  Friedrich  der 
Sünikber  unser  Caplan.  Herr  Pilgrim  unser  Schreiber,  Laurenti  der  Schul- 
meister. Gegeben  zu  Pleiburg.  (Nr.  211.) 

25.  Juli  1319.  Graf  Hermann  von  Heunburg.  Otto  der  Ungnade.  Unser 
erber  Ritter  Gotschalkh.  Gehen  zu  Pleiburg.  (Nr.  219.) 

9.  Februar  1324.  Ulrich  Graf  von  Pfannberg.  Gegeben  zu  Heinnenberg 
auf  der  Burg.  (Nr.  23.) 

23.  JSnner  1326.  Ulrich  Graf  von  Pfannenberg.  Propst  Friedrich.  Otto 
von  Weissenegkh  und  sein  Bruder  Hartnid..  Niklas  der  Valbenhaupt  Gegeben 
XU  Pleiburg  auf  der  Burg.  (Nr.  59.) 

5.  August  1327.  Propst  Friedrich.  (Nr.  139.) 

1.  Juni  1330.  Konrad  von  Ouvenstein,  Hauptmann  in  K&mten.  Gegeben  zu 
Pleibure:.  (Nr.  17.) 

5.  April  1332.  Propst  Hemrich.  (Nr.  32.) 

5.  April  1332.  Gottfried  Richter  zu  Griffen.  Niklas  Velbenbaupt  Burggraf 
in  Griffen.  Propst  Heinrich.  (Nr.  86.) 

22.  M8ra  1333.  Eberhard  von  Kolnitz.  Niklas  und  Dietrich  die  Velben- 
baupt (Nr.  118.) 

14.  M8ra  1339.  Propst  Oswald.  (Nr.  125.) 

2.  Februar  1343.  Friedrich  Burggraf  zu  Weissenegkh,  seine  Frau  Kathrei 
und  sein  Sohn  Eberhart  Dietrich  und  Georg  Valbenhaupt  (Nr.  215.) 

13.  Juli  1343.  Friedrich  Burggraf  von  Weissenegkh,  seine  Frau  Kuthrey, 
Dietrich  Richter  zu  Griffen,  Georg  Velbenbaupt  Otto  Ungnad.  (Nr.  157.) 
25.  Juli  1343.  Propst  Oswald  (Nr.  65.) 

21.  October  1343.  Propst  Oswald,  MathSus  Propst  von  St  Andrefi.(Nr.l34.) 
7.  April  13U.  Propst  Oswald.  (Nr.  115.) 

(Fortsetzung  folgt) 


266 


Wleter  Sta^tarehlf. 

Von  A.  Camesina. 

(S.  HotiseBbUtt  fir  1856,  Nr.  14.} 
(Foilaetxaiip.) 

Demnach  sey  rnnser  genedig  ermonen  Timd  begern.  Ain  Lanndachafft 
welle  das  allea  woll  erwegen  bedennkhu  ynnd  xu  hertseo  yassen  die  äugen- 
scbeindlieh  offenwar  gross  geuerlichait  ?ad  verderben,  so  jnen  gewiss  also 
nacbenndt  vnnd  schier  gar  vor  der  Tbuer  ist,  ansehen  vnd  derbalben  ron 
ainer  gegenwer  vnd  wie  denselben  fruchtperlicher  widerstanndt  bescbeen 
khundt,  hanndlen  reden,  sliesscn  vnnd  voltzieben. 

ErsUich  von  wegen  der  nfigstn  hillflen  souil  derselbn  noch  nit  gefallen, 
oder  eingebracht  wären.  Vnnd  doch  nun  durch  vnoser  Lanndschaft  gescbickh* 
ten.  Neben  den  anndern  Lanndausschussen  oder  gesannden  auf  dass  kriegs- 
folckh  zuuerwennden  bewilligt  sein«  vnnd  Kii.  Mt.  zu  dannkhnamben  gnediglicb 
gefallen  angenomen  hat,  von  stundan  Ordnung  gegeben  vnd  aller  vleiss  ange- 
bauten werd,  das  dieselben  mit  dem  allerfurderlichisten  ersuecht,  vnnd  noeb 
etwas  zeitlicher  vnnd  Ee  der  anndere  Termin  kumbt  ein  vnd  zosamen  gebracht 
werden,  jn  ansehen  das  villeicht  binach  die  not  dermassen  fürfallen  raöckt  du 
man  sich  in  solh  gegenweer  msstung  vnd  zuetzug  schikhen  muest,  das  la 
solher  einbringung  villeicht  gross  Verhinderung  geperen  vnnd  so  statlicb  nit 
eingepracht  möcht  werden. 

Zum  anndern  dieweil  als  vorgemellt  dise  nagsten  hilffen  in  diser  vor- 
wesennden  not  vil  zu  gering  vnd  vnerschiesslich  das  ain  Lanndschafft  well 
mitl  vnd  weeg  gedennkhen.  Wie  weitter  dem  Turgkn  widerstanndt  bescbeen 
soll,  vnnd  sich  desshalben  in  ain  merere  hilf  einlassen  vnnd  willigen. 

Zum  dritten.  Nachdem  sich  ain  Lanndscbaffl  vnnderthenigst  bewilligt  hat 
so  sich  zuetrueg  das  Wir  oder  vnnser  kriegss  voickh  von  den  Turgkn  belegert» 
oder  sonnst  ain  vermessen  schlacht  vor  äugen  wurdt,  Daa  Sy  dann  mit  ainer 
antzall  als  ncmblich  von  ainem  hundert  phundt  gellts  ain  phardt  ainen  zuetzug 
thun,  vnnd  retten  belfifen.  Auch  sonnst  mit  jrem  leib  vnd  guet  nit  verlassen 
wollten,  vnnd  wir  aber  nu  diese  geferlicbait,  wesen  vnd  antzug  des  Turka, 
der  auch  nu  mer  nahenndt  ist,  nicht  annderst  rechnen  noch  achten  kbunnden» 
dann  wo  annderst  vnsem  Lannden  vnd  vnnderthanen ,  auch  der  cristenhait  jcht 
nutzlichs  geschaffen  vnd  ausgericht  sollt  werden,  das  ain  gewisse  stacht  mit 
dem  Turgkn  vnd  dieselb  auch  mit  dem  poldistn  so  es  zeit  vnnd  stat  geben 
wirdet  mit  gottes  hilf  anzunemen  vnd  zuthun  daran  auch  alle  wolfart  vnd 
dagegn  ganntz  verderben  vnd  sterben,  als  woll  zueracbten  gelegn  sem  wirdet, 
das  demnach  vnnser  Lanndschafft  obermelU  jren  bewilligten  zuezug  mit  knechtn 
von  stund  vnd  on  allen  Verzug  berait  sieh  damit  gefasst  machen,  wann  jnen 
durch  vnns  oder  vnnsem  Oberistn  velldtbaubtman,  weitter  verkhundung  vnd 
ermonung  beschieht  dass  Sy  dann  vermug  beschehner  bewilligung  von  stundan 
auf  sein  vnnd  gewis  an  den  platz  so  jnen  emenntt  anziehen. 

Vnnd  die  weil  auch  in  solher  russtung  vnd  zuezug  vns  pfanndtschaffler 
phleger  vnnd  vrbar.  Auch  die  so  kheuff  auf  widerkhewff  haben  begriffen  vnnd 
dj  zuballten  nach  vermug  jüngster  Lanndtag  bewilligung  verpunden  vnd  schuldig 
sein,  die  aber  bissheer  waigrung  darjnnen  gesuecht  vnnd  noch  bey  jnen  solh 
russtung  aufgericht   ist,  so  sollen  vnnser  Comisaarj  mit  denselben  vnnsem 


267 

phlegern  phanndtschafln  vnd  dj  ao  kheuff  auf  widerkheuff  haben  Ton  Tniiseni 
wegen  mit  Ernnst  hanndlen.  Sy  daran  weisen  vnd  vermugen ,  daa  Sy  in  ainer 
solhen  Noth  die  jnen  neben  anndern  Ynnsern  mnderthanen  obligt  obbemrt 
russtung  neben  vnnsern  Lanndleutn  die  es  gleiehermasaen  auf  aigcn  Cossten 
hallten,  auch  aufrichten,  sich  damit  berait  machen,  mnd  khain  waigerang 
oder  Ausflucht  dawider  suechen,  vnnd  in  dem  anndern,  auch  khain  Verhinde- 
rung bringen. 

Zum  vierdtn  dieweil  als  yetzgemelt  vnns  vnnsern  Lanndn  vnd  Leutn  so 
hohe  gefarlichait  vnd  verderbn  vnd  alle  wolfart  an  diser  slacht  Wo  dj  mit 
gottes  hilf  aogeen  soll  gelegen  ist,  vnnd  dann  auch  dieselb  sogar  vnuersehen, 
vnd  vnbedacht  oder  töHich  angenomen,  sonnder  dennocht  mit  ainer  zimblichn 
vnd  gemessen  antxall  volcks  gefasst  werde,  weihe  wir  vngeferlichen,  vnd 
dennocht  nicht  cum  hochstn  auf  ain  viertsig  tauftent  au  fuess  vnd 
10  Tausent  gerusste  phardt,  ausserhalb  deren  wir  ausvnnserm 
kunigreich  Hungern  gehaben  mugen,  anslahen,  so  sey  vnser 
genedig  hege  ren.  Das  ain  La  on  dach  äfft  von  stund  an  den  funfften 
oder  zehenndtn  man  gewert  machen,  vnd  danebn  an  allen  ver- 
tzug  anrichtn  vnd  Ordnung  geben,  damit  so  ain  aufbot  be- 
sehiecht,  das  Sy  von  stuodan  auf  sein  vnd  zu  hilf  vnnd  rettong  zueziehen 
mugen,  vnnd  sonnderlich  fursehen,  das  Sy  in  solchem  fall  mit  haubtleuten 
vnd  profanndt  versehen  werden. 

Ob  aber  ain  Lanndschaflft  vertnainen  vnnd  achten  wollt  es  mochte  von  selber 
merero  vnd  statlichn  hilf  in  gemainer  zusamen  kbunfFt  aller  Lanndt  ausschussn 
paser  fruchtperlich  vnd  austraglieh  gehandlt  werden,  so  sollen  Sy  wissen,  das 
wir  nit  vnnderlassen  haben  mit  allen  gnaden  dasselb  zubewegen.  AberSymogn 
woll  erachtn,  dieweil  vnns  der  Turgkh  dermassn  vbereyllt 
vnnd  so  nahendt  ist,  das  diso  Lanndtag  vnd  derselben  voltziehung  zu  spat 
genueg  sein,  wirdet,  vnd  nit  gedennkhen  kunnen,  das  ain  gemain  zusamen 
khunflt  in  gueten  zeit  sein  muge,  vnnd  ob  des  gleich  nit  wais  so  sein  doch 
von  etlich  Lannden  dj  ausschuss  nit  erwellt  noch  furgenomen,  von  etlichn 
dann  zuerwellen  vnnd  auf  ain  gemainen  tag  zukhumbn,  vber  vnser  gnedig 
vnd  embssig  anhallten  gantz  abgeslagen. 

Demnach  weJIe  ain  l^nndschafft  sieh  selbst  nit  verfum  die  gross  not  daran 
errettung  jr  hab  leyb  gueter  Eer  weyb  kindt  vnd  hayll  ligt  pass  erwogen,  auch 
damebn  ansehen  dass  vnns  solch  vnnser  notdurAig  begern  nit  zu  eignem  vortail 
aufnemben.  Glorj  oder  Eer  sonder  allain  zuerhalltung  vnsera  hauss  Österreich. 
Lannd  vnnd  Leut  vnnd  jr  selbst  geraicht,  Sy  sich  auch  als  getrew  vnnder- 
thanen  biss  beer  eerlichen  vnnd  woll  daran  gehallten  haben,  vnnd  dammbn  in 
obbemelten  vnnserm  gnedigcn  begern  gehorsams  wilfarung  vnd  bewilligung  tiiun, 
so  es  aber  zu  ainer  khunffligen  hanndlung  vnd  zusamen  kunffl  gelanngen  vnd 
kbumbn ,  wellen  wir  darauf  gnedigelich  bedacht  sein,  vnd  vns  vnnsern  Lannden 
vnd  Leutn.  zu  guetm  zeitliche  Verordnung  fumemen. 

Neben  dem  sein  wir  als  gnedigister  herr  gnediglich  vnnd  vfitterlich  genaigt 
alles  vnnser  vermugen  leibs  vnd  guets  dartzustreokhen.  Daran  vnnsern  Lannden 
vnnd  getreuen  vnnderthanen  zu  guet  nichts  zu  sparen,  noch  zuuerschonen, 
so  es  aber  in  vnnser  Camer  vermugen  nit  ist,  vnnd  doch  vnnser  Camerguet  (wie 
gemellt)  geren  darstreckhen  wollen.  So  sey  vnnser  grnedigs  begern  vnnser 
Lanndschafft  welle  der  Sachen  mit  fleiss  naehgedennkhen  vnnd  vnns  jrn  rat 
vnnd  guetbedunkhen,  auch  mitl  vnd  weeg  antzaigen,  wie  vnnd  welher  gestallt, 
wir  auf  vnnser  Camerguetter  verschreibungen  purgschafft,  oder  annder  Ver- 
weisung aufbringen  vnd  erlanngen  khundtn.  So  sein  wir  genaigt  vnns  darüber 
zuentsliessn ,  vnnd  an  vnns  nichts  erwinden  zulassen,  sonnder  alles  das  so 
menschlich   vnd  muglich   ist  darzustrekhen. 

Damit  dann  auch  ain  Lanndschaft,  sehen  vnd  spuren  muge  das  Wir 
wiewoll  es  die  gross  not  vrsacht,  vnd  nit  vmbganngen  werden  mag,  vnnser 
Lanndschafftn  nit  allain  vmb  hilffen  vnd  ausgaben  albegen  strenngn  sonnder 
jnen  auch  zu  gellt  zuhellffen»  vnd  bey  jnen  zuerhaltten  genaigt  sein,  waren 


268 

Wir  cm^ir«^^^  bi^4aHkt  rBtmt^^^em 

r»':ek*^   4f*mf>tAt  aia  amtv-rk   «rdasafr  «<i-<ri««  ft«ekk  ka. 

Vmii  »belfif^k  ftolehes  reiz«  m  evll  tmJ  ••  päJ 
kboadt,  ft«  Bö«bt  e»  iotk  kimlfti^rii^k  mit  mm  lirvcM  rsd 
Tfi-MJeiiba»««   h^Tk^ttm^   dai  i^^ilt    desst  pass  ia  Lass^«-*,  tb4  icr 
fnralU  crbatiiu«,  jedoch   ksbes    «ir   tm—r  jr 
vers^ai^s  velie«,  dnskaik  »er  TBfts«r  k«^ef«  dasEt  st  tbs  da»*!» 
dadurcli  vir  vat  darsaek  nrirkta  wd  veiUr 

la  soIrboB  ailea  soiiea  erst  f^aewitt  ▼■•ser  Cvm^uanea  miltm 
^•■d  petsies  fieisf  aakerB  rosd  darjonc-a  vas  der  saeb«a 
fand  9mzutz»i'j[e%  aii  maderiassea,  wie  St  latbaa  werd^a 
raat  gnedii^elieb  Ters^ba  md  was  jaca  sa  Anatwart,  Toa 
f  efellt  raas  derselb«a  Toa  stondt  aa  Taasera  bot  befiebtea ,  Dana  bcaHttebl 
TBaser  craasUiebe  Bayaoasr.  G«ba  ia  Tmser  Stal  LjaaU  dca  18.  ta^  des 
BMNnU  Jaaj  Ud  tUT*  Taaser  Reiche  in  driUea  jara. 

Ferdisaad. 

Wiem,  ArebJT  101329. 

(Aosseo.)  Der  Laaadea  beailligvag  rad  aasbj^daraaf  was  roa  krwgifeletb 
daaoa  m  aaderiballtea. 

Mit  der  jastnietioa  Joaaais  Bapt  Tbenaatwortt  29. 

Bewilliguiig  TOD  dea  Laaadea. 

Behaim 100000  galdea  RbeiaiselL 

Marherra 48000 

Österreich  rnader  Tad  ob  der  Eaat .   .    80000       »  m 

Steyr  rad  Karaadtea 56000 

Tirol ^   .   .   .   .    65000       ,  , 

Idest 349000  inüdm  Rheiaisclu 

Voa  diser  SemiBa  moessea   unorderst  ToaderbiülteB  werdea  ia  biaaas 
roai  Ersten  tag  Joay  Togeoeriich  aoiaratttea  mader  dem  Cataiaaer 
ferlicben.  Zwaytaasent  Faeskaeht  soldt  6  anmat  hamg  Idest .    .  48000  gMdi 

Fttofbunndert  gemsster  pbardt  so  jetzo  raader  jme  ligen  noch  sehs  araaat 
laaag  auf  jedes  11  gnllden  des  moaat  zaraitten.  Idest .    .  33000  galdea. 

Item  Aehtzebennhanadert  Hispanische  foeskneht  soldt  sehs  moBat. 
Idest .    .  43200  golden  R. 

Item  sibenhnnndert  geriange  pbardt^  so  an  den  Crabatisehen  Granisea 
ligen,  Toder  dem  polf  sehs  monet  lanng  je  aaf  ain  pbardt,  des  raonats  fbnff 
golden  zurailten.  Idest  .    .  21000  golden. 

Item  drewhonndert  foeskneht  soldt  so  in  den  ort  flegkhen  ligen  gegen 
den  Torgkhen»  sechs  moaet  Idest .    .  7200  golden  R. 

Item  zu  rnnderhaltonng  der  artolleray  so  her  banas  Catcianer  bey  jme  bat» 
sehs  monet  lanng  angeslagen  aof  das  gerinngst  per.  drewtaosent  gollden. 
Idest  .   .  18000  golden. 

Sommarom  Idest  .    .  170.400  golden.  Rest  noch  .    .  178.600  golden. 

Ferrer  bat  die  Ko.  Mat  xobestellen  beoelb  aosgeen  lassen  dorch  her 
margkhen  fod  den  ron  Reoschach  sibentausennt  foeskneht  solldt  Tier  monet 
hing.  Idest .    .  112000  golden  Rheinisch. 

Ans  jren  laaf  biss  so  der  mosster.  Idest .    .  7000  golden  Reinisch. 

Item  1000  gerossterphärdt  durch  graf  Hewrn  von  Mannsfelldt  drew 
honndert  oad  her  Jörg  Trogschsass  sibenhonndert  phirdt  vier  monet  auf 
jedes  phirdt  des  monets  Tiertzeben  golden  suraitten.  Idest  .    .  16000  golden. 

Item  1000  Solldt  zofoess  wallisehe  halb  Hagkhen  schotzen  Tier  roonetlanng 
tof  jeden  soldt  des  monet  fonff  golden.  Idest .    .  20000  golden. 


209 

Ilem  tnuseniit  GuasUdorj  r\w  monet  lanng  ain  monet  vier  gdlden  zuraiHen. 
Idest .   .  16000  gülden. 

(b  margine.)  (Von)  diser  Guasttdoij  vnd  (fuesskn)  eht  halben  weih 
ans  .   .   .  gen  sein  des  tragen  (Cam)  mer  Ret  kein  wissen. 

Zwaitausennt  Behemisehe  fueskneht  auch  vier  gülden  zuereitten  vier 
mooetlanng.   Idest .   .  24000  gülden. 

So  ist  Graf  Hanns  von  Hardegkh  erfordert  worden  funfhunndert 
genisste  phardt  zabestellen  zu  zwelf  gullden  facit  vier  monctlang  vierund- 
zwanzig tausennt  gullden.  Idest  .    .  24000  gülden. 

Item  auf  Artolerey  vnd  schef  Pruggen  vier  monet.  jedes  monet  30000 
golden  zum  wenigisten.  Idest .    .  120000  gülden. 

Aus  die  Streitschif  vnd  derselben  personen  auf  zwaylausent  solldt  an- 
geslagen  kan  nit  befundn  werden  das  dieselben  ain  monet  vnnder  22000 
gülden  zuunderhallten  sein  facit  vier  monet  achtunndviertzigtausent  gülden. 
Idest  .    .  48000  gülden. 

Item  auf  Kundtschaflrten  vnd  annderc  Eztraordinarj  vnd  zuefallendt  Sachen, 
jedes  monats  aufs  wenigist  zeben  tausent  gülden  angeslagen  facit  vier  monet 
viertzigtausennt  gülden  R.  Idest  .    .  40000  gülden  R. 

Summarum  aller  fueskneht  solldt  sambt  den  Guastadorj  vnd  den  Streit- 
scbiffen  facit  17100  soldt.  Idest  .    .  17100  soldt. 

Summarum  aller  geruist  phardt  facit  2000  phardt.  Idest  .    .  2000  phardt. 

Summarum  gerinnge  phardt  facit  700  phardt.  Idest .    .  700  phardt 

Summa  summarum  aller  besolldung  auf  die  vorgeschriben  phardt  fues  kneht, 
ÄrtolorejSchiflTongkundtschafften  vnd  zuefallendt  sahen  facit  scchsmalbunndert- 
tausen  fünf  und  viertzig  tausennt  vierhundert  gullden.  Idest .    .  645.400  gülden. 

So  dise  summa  gegen  vorbestimbte  der  landt  hilfgellt  gelegt  vnd  auf- 
gebebt wirdet  bleibt  per  Resst  abganng  zwaymalhundcrt  tausent  sechsunnd 
neantzigtausennt  vnd  400  gullden.  Idest .    .  296400  gülden. 

So  aber  bey  der  cron  behaim  an  den  100  tausent  gülden  vnd  in  Tirol  an 
den  fuiifundsehnzig  tausent  gülden  alnicher  abganng  erscheinen  wurde  sich 
alsdann  der  ah^anng  vmb  soßl  destboher  laufTen. 

Was  nun  Ku.  Mt.  auf  jrselbst  person  vnd  hofgesinndt  bcdurfTtig,  ist 
bierjnnen  nicht  gerait  oder  an  gcslagen. 

Item  Erlegunng  des  profannt  ist  auch  nit  angeslagen. 

Nota  zubedenngkhen  der  hohen  Ambter  besolldung  als  obrist  baubtleut 
oiarselh  vnd  annderr. 

(Aussen.)  Hit  der  Instruction  des  Lanndtngs  Johannis  Bapt.  vberantwort 

Anno  29.  Nr.  3. 

Dieweill  got  der  allmechtig  vnnser  Kunigreich  vnd  Lanndt  mit  gollt  silber 
vnnd  annder  gattung  vor  anndern  lanndtcn  begabt,  vnnd  aber  darjnncn  nit 
wenig  missbrauch,  vnd  mer  zu  holTart,  vnnd  wollust  weder  zu  notlurfft  angelegt, 
auch  anndern  lannden  vrsacb  dardurcb  geben  wirdet,  dasselb  durch  menigerley 
Kst  findigkhait  auss  vnnsern  lannden  jnen  zu  gnet  zuezebringen  vnd  damit 
zabereichen,  auch  zuersst  vnns  vnnsern  lannden  vnd  leuten  zu  nachtaill  vnnd 
jnnen  zu  vortaill  zu  sterkhen  vnnd  wider  vnns  vnnd  vnnser  lannd  in  all  wider- 
wSrtigkhait  zubegeben. 

Nachdem  auch  ein  vngetchikhter  gebrauch  vnd  wollust,  von  vberflässiger 
speis  vnnd  tninnkh  gehallten  wirdet,  der  nit  allain  zuuersehwentung  des  guets, 
sonnder  zu  nachtaill  vnnd  abfall,  des  leibs»  vnnd  verderbung  der  seelen, 
geraicbt,  daa  demnach  in  solhem  ain  Ordnung  zu  abstellung  obbemellter  vrsa- 
chen  vnnd  zu  Nutz  vnnd  aufnem  vnnserer  lanndt  vnnd  vnnderthannen  mit  allem 
gespunnen  vnnd  geslagen  gollt  silber  seyden  tuech  gefull  pirret  rbriger  speis, 
vond  hohen  malzeiten  wie  es  jnn  solhem  allem  von  jegelicben  stanndt  geballten 
soll  sein  furgenomen  wurd  darjnncn  wellen  wir  vnnser  Lanndleut  guetbe« 
dunkhen,  vnnd  dabey  auch  jren  rat  alssdann  ob  solher  Ordnung  hanndgehabt 
sollt  werden,  vemomen. 


270 

Mit  der  Instruction  Joannis  Bapt«  vbemnntwort  Anno  29.  Nr.  4.  (SteUong 

500  Pferde  und  Hülfsgelder  betr.) 

Post  schripta,  dieweill  wir  jn  einem  eylennden  antug  vnnd  anfang  za  trost 
vnnserer  vnnderthannen  in  hungern  das  die  sehen  Tnod  abnemen  mugen  das 
wir  rnns  in  gegenwer  schikhen  vnd  dest  pass  erhallte  auch  annder  zubillf 
Ynnd  williger  darstrekhung  bewegt  werden,  furgenomen  habeo  in  funff  hundert 
pherdt  anzunemen,  die  wir  aber  in  der  weite  nit  balldt  noch  so  eylanndt 
wissten  auf  zubringen,  so  beuelhen  wir  euch  das  jr  vnnder  annderm  vund  des 
ersten  auch  mit  vnnser  lanndschafft  hanndlet,  so  wir  jemand  verordnen  wfirdeo, 
solh  anzall  phert  jetzo  von  stundan  anzunemen,  das  sy  zulassen  dieselben 
von  der  rüsstung  so  sy  bewilligt,  oder  in  annder  weg  in  lannd  zunemen  doch 
mit  der  beschaidenhait  so  berurte  rfisstung  angeen  wirdt,  das  dieselben  pherdt 
widerumben  darein  gezogen  vnd  gebraucht  vnnd  an  jrer  stat  annder  pherdt 
aufgenomen  werden,  darjnnen  wir  dann  in  tSglicher  hanndlung  sein  vnd  khain 
abganng  daran  werden  soll,  so  ist  solhs  denen  so  rüsstung  hallten  vngezweifelt 
auch  gelegner  das  sy  jre  pherdt  in  förderlicher  besoldung  weder  lennger 
Wartung  haben  sollen  vnd  wass  euch  hierjnuen  bescbaidt  wirdet  wollet  vnns 
wider  eylennd  ist  berichten. 

Weiter  sollet  jr  vnnser  lanndschaflft  anzeigen  als  wir  jungst  die  ausschuss 
vnd  geschikhten  von  vnnsern  niderosterreichischen  lannden  hieher  zu  vnns 
eruordert  vnnd  mit  denselben  von  wegen  der  bewilligten  hülfen  das  die  in 
angefallner  not,  das  der  turkh  seinen  Zug  auf  vnnser  kunigreich  vnnd  lannden 
genomen  zu  gegenwer  angelegt,  vnd  auf  vnnderhalltung  vnnd  zallung  des 
kriegsfollkh ,  so  wir  anzunemen  beuolhen  aussgeben  wurd,  haben  sych  die 
verordenten  vnnsers  furstenthums  osterreich  vnnder  der  enns  darein  nit  begeben 
wellen  in  maynung  das  sy  des  kain  gewallt  noch  beuelh  beten,  so  sich  aber 
anndere  vnnser  lannd  ausschuss  vnnd  geschikhten  darzue  bewilligt,  haben  wir 
mit  inen  dennocht  so  vil  gehanndlt»  das  sy  sich  neben  den  anndern  lannden 
geschikhten,  gleicher  massen  eingelassen  vnnd  das  bewielligt  hilffgellt  auf 
vnnser  kriegsfollkh  zuuerwenden  lassen  erpotten,  mit  disen  ermellden  das 
wir  sy  desshalben  bey  aioer  ersamen  lanndschafTt  an  nachtail]  hallten  vnnd 
enntschuldigen  wollden ,  des  wir  vnns  genedigclich  angenomen,  demnach  sej 
vnnser  genedig  zuuersicht  dieweill,  die  not  alls  obgemellt  der  massen  fiirge- 
fallen  vnnd  dann  die  hilffen  in  solh  weg  bewilligt  sein,  ain  lanndschaffl 
werdt  jn,  jrer  geschikhten  hanndlung  vnnd  bewilligen  allso  gefallen  vnd  guet 
sein  lassen  vnnd  befyndten  das  die  auss  solhen  obgemellteo  vrsachen  nit 
änderst  dann  recht  vnd  woll  gehanndlt  ist*  das  wellen  wir  rnna  zu  derselben 
genedigclich  versehen  vnnd  mit  allen  genaden  bedennkhen. 

Ratslag  der  von   Steten  denen  dreyen   sfannden   vberanntwort  jm  lanndtag 

joannj  bapt.  29.  Nr.  5. 

Hochwirdig  Fürsten. 

Hoch  vnd  erwirdig  wolgebomn  gestrenng  edl  vesst  genedig  herm,  der 
von  steten  vnd  markten  gutbedunken,  auf  die  haubtartikl  in  Ku.  Mt.  jnstructien 
begriffen,  ist  mit  dem  kurtzisten  auf  Eur  gnaden  verpessrung  verfast  wie 
hemachuolgt. 

Erstlid)  das  die  auma  gelts  in  jungst  geballten  lanndtag  bewilligt  auf 
das  furderlicbiat  einbracht,  gebraucht,  vnd  ausgeben  werden  sol,  in  massen 
in  yetz  ermeltem  lanndtag  beslossen  ist,  darinn  dan  sy  von  steten  vnd  Markten 
sich  mit  jrem  gepurnnden  vierden  tail  hallten  wellen  als  die  gehorsamen.  Ob 
dann  die  Ku.  mt  oder  derselben  Kriegsrolkh,  das  got  der  allme<^tif  verbuetten 
wolle,  belegert,  vnd  eur  gnaden  mit  der  bewilligten  rüsstung,  auch  die  von 
steten  vnd  markten  von  wegen  der  funffieehen  hundert  knecht,  daruon  in  vorigem 
lanndtag  geredt,  ersueeht  wurden,  wellen  sy  sich  mit  besoldung  derselben 
1500  knecht  auf  ainen  monat  neben  angezaigter  eur  gnaden  Rüsstung  gleicb- 
mftasig,  darzue  (desgleichen)  ob  die  not  so  gross  fnrfiel  neboi  Eurn  gnaden 


2ri 

in  ■aflioteB  vDd  in  tondirn  weg  (nt  leib  Tsd  gni)  abeniMlH  gehorumlich 

lulltCD. 

Aber  dilimalsi  loniut  mcrer  hillff  Eobewilligen,  vnd  lurabltgen  wie  rnd 
welcher  mtiaen  ir  Ku.  HL  cimer^ut  muerpfenDHen,  auch  Ordnung  ruraenemen 
■ey  diinil  die  *nnuti  rerschwenntuag  nn  gold  sylber  rherSyMiger  speyss 
trennkh  vnd  MalUeiten  vnnderkoinen  werde.  Achten  die  Tonn  iteteo  vnd 
Heilten  ob  Eor  gnaden  lambt  jnen  geleiebuil  bewilligten,  ratstiegen  oder 
fimilmen  lo  wir  doch  jr  TermSgen  lubliin,  rast  urtraglich,  vnd  weder  Ku. 
HL  noch  laonden  oder  Inwlen  diirmit  geholKTen.  Vnd  wo  ye  wa»  ausstrCglicbs 
oder  rmehpiria  gehanndll  werden  (ol,  mueaatn  auts  not  lum  wenigiileo  aller 
nider.  ober,  md  vorder  oeterreichiscben  lannde  eaaschuH,  an  ein  gelegen 
Malital  beeehriben,  eruordert,  vnd  durch  sy  ainhelliklieh  darum  geratilagt  rnd 
bescbloBsen  werden,  wie  dann  vor  mermals«  daruon  geredt  isl.  Vnd  ye  ee 
Tnd  furderlicber  eolh  beaainbluog  besehlch  ye  peeier  vnd  fllrtrBglicber  «Ir 
ee  der  Ku.  HL  md  lannden  vnd  lewlen.  aber  on  dat  wirdet  eise  tuaorgen 
DicbU  fnicbtpares  gebanndlt  werden  mögn,  doch  Ear  gnaden  ratelag,  guetbe- 
duitken  vnd  verpeiserung  raabgeelagen. 

Dia  von  Wleno  wegn  der  dreysaig  tauieDt  gülden  proteatafion.  mootagt 
S  July  29  denen  hem  Camer  raten. 
Gnedig  hern  auf  euer  Gnaden  fiirtrag  vnd  begern  den  2  tag  july  ver- 
achinen  der  30000  golden  halben,  ao  der  stannd  von  «leiten  vnd  merkhten 
dita  Furatenthumb  Öaterreicb  in  verganngen  lanndtag,  Hartini  ku.  ml.  und 
rnaern  allergnedigaten  berro  lu  geben  vnd  taraichen  bewilligt  haben  aolln. 
Darauf  ist  ina  der  von  Wienn  anttwnrtten  das  die  obherurten  30000  gülden 
nichlt  bewilligelt  noch  lugesagtl  worden  seind  es  wirdet  auch  solbes  in  alln 
lanndtag  schnfften  so  von  vns  dem  stanndl  von  «teilen  vnd  merkhten  Ku.  Ha. 
furkomen  «ein,  mehr  befunden  wie  wir  den  solhs  auch  ku.  mL  durch  vnaera 
geeanDtlen  mündlich  vnd  achrifflichea  bericllten  haben  lassen.  Waa  aber  in 
dem  obbeitimten  lanndtag  diser  zeiti  von  vns  neben  den  diesen  alanoden 
aintrechtiglicb  bewilligt!  vnd  von  ku.  ml,  mitl  gnaden  angenoman  iat  nach- 
mallen  durch  offen  genernli  euigeganngen  vnd  eum  laill  voliogen  worden,  des 
Tod  niebtt  forden  ist  distn  Undllag  durch  ainhellig  vier  stanndtl  bewilligt! 
TDd  lageaagtt  dobey  wir  e*  also  rueen  vnd  beleihen  lassen,  thoen  vna  danebn 
Eacr  gnaden  in  diemnett  befeihn. 

Patent  Wien.  Hag.  Nr.  Zt.  1529. 
Wir  Ferdinaond  von  gots  gnaden  tu  Hungern  vnd  Bebem  etc.  Kunig. 
fadänl  in  Hispanies.  Ertthertiog  lu  Ostereych  lu  Burgundi,  Siejr,  Kernadteo, 
vnd  Krain>  Graue  an  Tirol  vnnd  lu  GSrti  etc.  Embielen  den  Erwirdigen, 
Bdeln,  Ersamen,  Geyatlicben,  Weyaen  vnsem  Andeehtigen  lieben  vnd  getrewen« 
n.  Den  Stennden  gemeyner  LanndlaehalFt  in  vnserm  ErtiharUogtbum  Osler- 
reieh  vnder  der  Enna,  someut  vnd  Ir  yedem  in  sonders,  den  dieser  vnser  Brief 
oder  glawbwirdig  ahschrifft  dauon  fürkombt,  vnnser  gnad  vad  allea  guet.  Vnna 
iweifell  Uli.  Ir  habi  aus  den  Pürtrügen,  die  bieuor  auf  etlichen  gebalten 
Lanndtigrn,  durch  vnser  verordent  Commiaarien  vnd  Rite,  besebehen  sein, 
vBsera  heiligen  Cbriatenliehen  Namens  vnd  Glawbens  Erbfeinds  des  Tyrannischen 
TOi^ken  vorhaben,  gegen  Vns,  vDsern  Cbristenlichen  Kunigk reichen,  PQrsten- 
thuiafacp  vnd  Lannden,  lO  gueier  maas  vemomen.  Welches  sich  laider  vber 


272 

Zyps,  etwo  Weyda  in  Sybenburgen»  rnser  Christüelie  Cron  Hmgern»  mit 
gewaltigen  Höer,  vbertogen»  den  Königlichen  Stuel,  SIom  md  Statt  Ofen, 
beiegert.  vnser  Christlich  Kriegafoiek  darjnnen,  dea  sich  bis  an  das  ennde 
Ritterlieh  geweert,  rnd  damit  den  Feindt  atn  guete  aeyt,  zQ  rerbynndning 
seines  ffirgenomen  eylennden  herauffzügs  in  Hangern  aufgehalten,  erlegt,  vnd 
nahenot  die  gannts  Cron  Hungern,  erobert  hat,  wie  Er  auch  gestracks  darauf 
Tnnser  Ertzherzog^humb  Osterreych  mder  der  Enns  angegriflfen  rnnser  Statt 
Wien,  die  Ton  vnnserm  Kricgsfoickh,  vond  treffenlichem  Gesehötz,  besetzt, 
vnd  ffirsehen  was,  gcwaltigklich  belegert,  hertigclich  bey  tag,  vnd  nacht 
gearbayt»  gestirmbt»  vnd  getranngt.  Aber  aus  gnaden  des  Almechtigen,  vnd 
durch  behertaigten.  Ritterlichen  widerstanndt  vnd  gegenweer  des  verlieben 
Christenlichen  Rriegsfoicks  darjnoen,  widerumbn,  onerlanngt  seines  Tyraoni- 
sehen  vorhaben,  verlassen.  Aber  daruor,  vnd  darswischen  solher  Belegerung, 
durch  sein  treffenliche  Strayf  Rotten,  gedacht  vnnser  Ertzhertaogthumb,  sonn- 
derlich  auf  dem  Lannd  ennhalb  der  Thuenaw,  auch  ainen  guten  Tay]  vnnsers 
Furstenthumbs  Steyr,  mit  vergiessung  vi!  vnd  vnerhörlichs ,  vnsehuldigs, 
Christenlichs  Pluets.  Auch  Rawb,  Prannd.  wegfuening  des  Christen! ieheo 
Folksy  Mann  vnd  Weybs  person»  Alt  vnd  Jung,  jftmerlich  vnd  erbärmlich  ver- 
hört vnd  verderbt  hat,  also  das  bey  Menntschen  gedencken,  solch  vnnsere 
verderbte  Lannd,  nit  mer  zu  der  früchtbarkeit,  darjnnen  Sy  vor  solchem 
erlitten  schaden,  gestannden  aein,  gepracht  werden  mögen.  Welcher  schado 
vnd  nachtail,  wo  die  Hilffen,  die  allenthalben  durch  vnnser  fleissige  hanndlung, 
80  Wir  one  vnderlass  in  aygner  person  furgewenndt,  erlanngt,  zfi  rechter 
weit  vnd  zeyt  ankumbcn,  zu  gueter  mass  verhuet  worden  wer.  Dieweyl  aber  der 
Tflrckh  (wie  obsteet)  laider  also  wider  vnosern  willen,  vnd  vber  vnnser  mögliche 
försehung,  vnd  das  Wir  Ime  (wie  vnser  begirlichs  Christenlichs  gemüt  gestaoa- 
den  ist)  aigaer  Person,  mit  ernnstlicher  gegeathat,  als  ainer  Schlacht  nit 
zuekomben  haben  mögen  (des  vns  nit  klainen  amertzen,  vnd  behertzigung 
bringt)  sein  lang  vorhaben,  in  vfl  weg  Tyrannischen  verpracht,  darbey  die 
lanngsam  gegenweer  gesehen,  die  fruchtparkeit  des  Lannds  erlernet  hat  So 
trage  Wir  nit  klayne,  sonder  zum  höchsten  die  beysorg.  Er  werde,  vnange- 
sehen  seines  eylennden  abzugs  vor  gedachter  vnser  Stat  Wienn,  verursacht, 
nit  allain  mit  seiner  Macht  vndersteen,  vnser  Cron  Hungern,  als  ain  GreniU 
züerhalten,  sonnder  sich  kunfftigclieh,  auch  weyter  vmb  vnser  Osterreychisehe 
Erblannd,  solcher  gestalt  anncmben,  das  Er  mit  der  zeyt  sein  Wonung  darjnnen 
zehaben  gedengken,  des  (wie  wir  vermfiten)  aus  dem  beschehen,  dieweyl  Er 
dissmalen  vnnser  Kunigkreich  Hungern,  merrertails  vnnder  seiner  gehorsam, 
darjnnen  ainen  treffenlichen  Zuesatz  zu  Ross  vnd  fuess,  gelassen  hat,  mit  dem 
gedachte  vnnsere  Erblannd  dise  winters  zeyt,  mit  vberfalleo  vnd  Strayff  Rotten 
beswerlich  vnangefochten  beleiben  werden,  bis  Er  villeicht  auf  den  Frueling 
mit  gantzem  Höer,  widerumb  herauf  auf  die  selbige  vnsre  Erblannd  ziehen 
mag.  vnd  denselben»  wo  nit  zeitlichen  mit  ernnst  Vnd  ainer  dapferkait  einsehen 
geschieht,  grössern  vnd  beswerlichern  schaden,  vnd  verderben ,  dann  Er  vor 
getban  hat,  zuzufuegen,  vnndersteen  wirdet  Nachdem  aber  Wir  nit  allain,  als 
Ewer  gnedigistcr  Künig,  Herr  vnd  Lanndffürst,  sonnder  als  ain  Vatter  des  Lannds« 
Vnns  schuldig  erkennen,  zu  dem  Wir  Es  one  das  hertzlich  geneigt  sein*  mit 
vnserer  beschedigten  Kunigreichen ,  Förstenthumben  vnd  Lannde  Vnterthanen« 
getrewes  mitleyden  zutragen,  vnnd  hanndlungen  furzenemen,  vnd  zutreyben. 
dardurcb  das  angezynndt  Fewr,  das  ist  des  Turckhcn  weiter  fiimemen,  in  eyl 
souil  meontschlich,  vnnd  müglich  ist»  getämpft>  vnd  in  seinem  vncbnstenlichen 
vorhaben,  verhindert,  vnd  zu  solichem  kain  verzugige  bandlung,  noch  verliemng 
gueter,  rechter  wetterlicber  zeyt»  gepraueht  werde. 

(PorUctznng  folgt) 


273 


V.  ^^Historischer  Atlas.^ 

SUtlstIk  in  HIttelaltere. 

leekeastAller^g  FriglageasU  la  liaeheB. 

(FortsetlUDg.) 

Ardacker  in  Österreich  unter  derEnns. 

Bd.  58.  »Praepositi." 

Bd.  478.  Reibe  der  Pröpste,  Decane  u.  s.  w. 

Austriaca. 

Werden  nach  den  Namen  der  Orte  und  Personen,  es  stehen  nun  dieselben 
mit  dem  Hochstifte  in  näherer  Beziehung  oder  nicht,  eingetheilt  Doch  sind 
folgende  das  allgemeine  VerbSltniss  der  Bischöfe  lu  den  Landesherren  und 
ihren  Gütern  u.  s.  w.  betreffende  Actenstücke  vorhanden: 

1422.  Bündniss  des  Bischofs  Nicodemus  mit  Herzog  Ernst  (IX,  239.) 

1541.  Instruction  fQr  den  Domherrn  Leo  Lösch  und  Seh.  Nothaffl  von 
Bodenstein  in  verschiedenen  namentlich  österr.  Angelegenheiten.  (X,  355.) 

1544.  Instruction  fQr  die  Visitatoren  sftmmtlicher  freising.  Herrschaften  in 
Österreich.  (X,  317.) 

1584.  Bericht  den  abgehaltenen  österr.  Landtag  und  die  neuen  Auflagen 
betreff^end.  (IX,  275.) 

1590.  Verhandlungen  über  die  MSchifiTmuetb"  zu  Aschach.  (XI IT,  121.) 

1621.  Rescript  wegen  Nachsuchung  in  den  bei  der  österr.  Regierung 
hinterlegten  freismg.  Urkunden.  (XV,  189.) 

1634.  Verzeichniss  dessen,  was  sich  von  1618— 34  auf  den  freisiog.  Gütern 
und  Österreich  zugetragen  und  ver&ndert.  (XVI,  295.) 

1643.  Rechnungslegung  des  freising.-österr.  Visitators.  (XVIf,  135.) 

1652 — 53.  Einnahmen  und  Ausgaben  sSmrotlicher  Herrschaften  Freisings 
in  Österreich.  (XXL) 

1653—54.  Dessgleichen  (ibid.). 

1667.  Anordnung  einer  allgemeinen  Beschreibung  der  freising.  Patronats- 
pfarren  (Pfarracten). 

1699.  Consens  zum  Verkaufe  der  zu  entlegenen  Weingi(rten  in  Österreich, 
doch  dass  dafür  sogleich  hesser  gelegene  angekauft  würden.  (XXVI,  291.) 

1739.  Vertheilung  der  Vermögenssteuerquoten  auf  die  einzelnen  österr.- 
freising.  Herrschiften.  (CCLXV,  19.) 

1760—69.  ErlSsse  des  Wiener  ershischöflichen  Consistoriums  hinsichtlich 
der  Neugestaltung  der  Pfarrverwaltungen  u.  dgl.  (Pfarracten). 

Banntaiding. 

Bd.  489.  „Gerichtsprocess  so  man  bey  dem  Gas  tuschen  Grossen  Ehc- 
haftrecbt  pflegt  vorzunehmen,*  18.  Jahrb. 

Beamte,  weltliche,  Freisings. 

Bd.  128.  Hochstiftische  Beamte,  Güter,  Reichs-  und  Kreislasten  —  Abhand- 
lung über  die  2  filtesten  freising.  Erbhof^mter  —  die  4  Erbhof&mter  Freisings 
(1*3^)  —  Stadtpfleger  von  Freising  —  Weltliche  Beamte  Freisings  (vom  Cbor- 

14  •• 


274 

beiTD  Kaindl  von  Neustifl)  —  Verzeicbniss  freising.  Kanzler  und  Beamter  — 
Advocati  Frisingenses  —  auch  im.  .  .  .Band  „Abhandlunge n**  ohne 
weitere  Nummer  und  Bezeichnung :  die  freising.  Schutzvögte. 

Benedictiner. 

(Band  ohne  Bezeichnung,  Bibliotbeksnummer  3895).  Umstlndl.  Geschiebte 
der  Benedictiner- Congregation  io  Baiero,  von  1627  an  bis  zur  Aufhebung  der 
KIdster.  Vom  Hofgerichtsadvocaten  Köllmayer. 

Beneficien  in  Freising. 

a)  In  der  Domkirehe. 

Bd.  78.  Fundationsbuch  vom  18*  Jahrhundert. 

Bd.  179.  „Fundata  et  non  fundata  aJtaria"  mit  Statuten-  und  Urkunden- 
copien  vom  16.  —  17.  Jahrb. 

Bd.  204.  Beschreibung  der  Domkirche,  ihrer  Altfire  und  Stillungen. 
Bd.  134—40.  Rechnungen  fiber  Messstiftungen. 

b)  Beneficium  S.  Leonis  et  Tbomae  (dem  Johannstift  einverleibt). 
Bd.  111.  von  1794—99. 

Bibliothek  (Kataloge). 

a)  Des  Bischofs  Veit  Adam,  Bd.  248,  von  1651. 

h)  Catalogus  bibliothecae  conciiii  aulici  Frising.  Bd.  249,  18.  Jahrb. 

c)  Catalog.  bibliotb.  Frising.  Bd.  257,  18.  Jahrb.  Dess^eichen  auch 
im  schon  erwfihnten  Bande  „Abhandlungen." 

d)  Katalog  der  Bibliothek  des  Domcapitels  zu  Freising,  Bd.  258, 
18.  Jahrhundert. 

Vorhanden  ist  ferner,  aber  ohne  irgendwo  eingereiht  zu  sein,  der  Katalog 
der  freising.  Handschriften  von  Anselm  Desing  (August  1757  abgefassC 
befindet  sich  auch  in  der  kais.  Hofbibliothek)  und  der  Handschriften- 
katalog der  bischöflichen  Bibliothek  von  Augsburg. 

Bruderschaften. 

a)  Der  beil.  Barbara,  Bd.  116,  Verzeichnisse  von  1744. 

h)  Des  heil.  Michael  im  Dom,  Bd.  112—14, Rechnungen  v.  1727—1803. 

Cf.  auch  ComrounitSten  und  Verbrüderungen. 

Calendarien  siehe  Nekrologe. 
Canonici  siehe  Domeanoniker. 
Canonicus  Schottler  siehe  Schottler. 

Castl. 

Bd.   489.    Das  Recht    des  Gotteshauses  Castl,    Banntaiding  (s.  oben). 
Beschreibung  des  Ursprunges,  der  Stiftung  von  Castl  (mit  Urkundeneopien). 

Collectanea  von  Waltl. 

Enthaltend  in  Bd.  478  Abhandlungen  fibor  Bischöfe,  Pröpste,  Kirchen  etc^ 
die  unter  diesen  Materien  eingereiht  sind ;  ebenso 

Collectanea  von  Wisheu. 

(1.  —  3.,  5.  Bd.)  ohne  weitere  Bezeichnung,  von  deren  reichem  Inhalte 
etliche  Hauptabhandlungen  in  dies  Register  aufgenommen  wurden. 

Collectio  diplomatica  Frisinge-nsis. 

Bd.   260 — 62.  (2.-4.  Bd.)  chronologisch  geordnete  Sammhtng  freising. 
Urkunden  von  einer  Hand  aus  dem  Anfange  dos  18.  Jahrb.  (für  Meicbelbecfc?) 


275 

und  theilweise  von  Hoheneicher  mit  Meichelbeck  verglichen.  Darunter  befinden 
sich  Tiele  ungedruckte  Urkunden,  auch  etliche  Originalien  (wie  Vorladungen 
an  den  Bisehof  Johann,  an  die  Juden  auf  Befehl  K.  Fnedrich*s  III.  vom  12  u.  16. 
Februar  1464),  ferner  Abhandlungen  über  AltarsdemoKrung  in  der  Domkrypte, 
die  Auffindung  der  Gebeine  Hittos  und  Nonnosus  u.  8.  w.  —  Hierzu  gehört 
noch  eine  AbUieiiung  Litterae  pontificae»  wovon  weiter  unten. 

Collectio  variarum   disquisitionum  (inquisitionum?)  et 

decisionum. 

Bd.  187—89.  Sehr  interessante  Process verhandjungen  und  Entscheidungen 
des  15.  Jahrb.  bis  zum  Anfange  des  16.,  über  deutsche  als  auch  italienische 
Kirchen.  Ein  Seitenstück  zu  den  y,Offieialatsacten''  weiter  unten. 

Collcgiatstifte. 

Bd.  167.  Die  in  diesem  wie  auch  in  Bd.  126  enthaltenen  Stifte  sollen 
namentlich  aufgeführt  werden. 

Communitfiten  der  Priester. 

Bd.  106.  Statuta  confraternitatis  Sacerdotum  Frisingae,  von  1717 — 1802 
fortgeführt 

Bd.  107.  Calendarium  confraternitatis  Sacerdot.  Frisingae,  Perg.  in  4<*, 
111  Seiten  vom  14.  Jahrb.  —  1628  mit  Abgabenregistem  und  etlichen  Urkunden. 

Bd.  108—110.  Protokolle  derselben  von  1773  an  und  Rechnungen  von 
1784  an. 

Bd.  164.  Redditus  et  census  communitatis  vieariorum  Ecdesiae  cathedralis 
Frisingae,  159*/$. 

Bd.  208.  Priestercommunitfits-Stiftregister  von  1774  an. 

Bd.  209.  PriestercommunitSts  -  Chronik  von  verschiedenen  HSnden  von 
1575—1689  fortgeführt. 

Coucil    von  Constanz. 

Bd.  291,  pag.  823.  Drei  noch  onedirte  Urkunden  zur  Geschichte  des 
Concils  von  Constanz.  Von  Hoheneicher  aus  einem  Codei  der  Hofbibliotbek. 

Concil  von  Trient 

Bd.  489.  Consultatio  de  Tridentino  Concilio  et  de  alio  futuro  (16.  Jahrb.). 
—  Dedarationes  Ctrdinalium  S.  Coneilii  Tridentini   Interpretum  von   1661. 

Copeyböcher  des  Uochstiftes. 
Bd.  127,  vom  17.  Jahrhundert. 

Copeybuch  von  Weyarn  s.  Weyarn. 

Correspondenz,  römische. 

Bd.  192,  geht  von  1697—1709. 

Bd.  407.  18.  Jahrh.  Beide  in  geistl.  Angelegenheiten. 

Custodie  des  Doms   zu   Freising. 

Bd.  8.  Fol.  207.  u.  a.  m.  Custoreiordoung  von  1432  in  mehreren  Abschriften. 

Bd.  82.  loventarien  vom  15.  Jahrh.  —  1665  (ungeordnet)  —  Einnahmen 
und  Ausgaben  der  Custodie  14  (46?). 

Bd.  83.  Custoreirechnungen  von  1537 — 83. 

Bd.  84.  ,  „   1542—82. 

Bd.  85.  „  vom  18.  Jahrh. 

Bd.  164.  „  von  1540  u.  s.  w. 

Bd.  193.  Register  der  Domcustodie  von  1540—70,  dann  Inventar  der 
Custorei. 


276 

Bd.  197.  Rechnungen  und 
Bd.  206.  Inventar  von  1658. 

Dientileute  des  Hochstifte«. 

Bd.  129.  49  Gedinge  mit  Handwerksleoten  rar  Anfertigung  gewisser  Hans- 
arbeiten,  1533—39. 

Differenzen  mit  Baiern. 

Bd.  212,  wegen  der  Jurisdiction  in  geistlichen  Angelegenheiten  de  Anno 
1619  (eigentlich  nur  eine  Art  Promemoria). 

Domcanoniker. 

Bd.  61.  Inscriptiones  canonicorum  ecdesiae  cathedr.  Prisingae  (ganz  neue 
Arbeit,  namentlich  über  KhlesI  sehr  ausfuhrlich. 

Bd.  64.  Epitaphia  canonicorum  —  Verzeichnisse  der  Canoniker. 

Bd.  65.  Histor.  Notizen,  Verzeichnisse»  Actenstücke  und  Testamente  — 
Copiae  missiuarum  in  causa  decani  Ratisponensis,  qui  residens  in  Curia  ducum 
Bavariae,  roluit  gaudere  fructibus  canonicatus  1488  —  Inventarium  Dom.  Rue- 
dolfi  eanonci  Ecdesiae  cathedralis  Frisingae,  1558. 

Bd.  66.  Katalog  der  Canoniker  von  Freising,  1585 — 1716. 

Bd.  482.  Sedelmaiers  Katalog  der  freising.  Domherrn  (neue  Copie  des 
Cbm.  1718  der  Hofbibliothek). 

Bd.  483.  PreY*s  Katalog  der  freising.  Domherrn  (Copie  aus  der  Hof- 
bibliothek). 

Bd.  486.  Monuments  sepulcralia  (darunter  auch  die  Canoniker). 

Bd.  487.  Törring*s  Katalog  der  Domherrn. 

Dorocapitel  im  Allgemeinen. 

Bd.  14.  Streit  des  Domcapitels  mit  Bischof  Stephan,  1615. 

Bd.  61.  Hierin  Hauptaufsätze  fiir  verschiedene  Rubriken. 

Bd.  62.  Statuten  —  Meditatio  circa  praetensum  a  capitulo  Frising.  jus 
asyli  —  Spnlien  —  Register  der  Besitsurkunden  des  Domcapitels. 

Bd.  64.  Notizen  für  die  Geschichte  des  Domcapitels. 

Bd.  70—73.  4  Bande  neuer  Acten,  2.  Hftlfte  des  18.  Jahrb. 

Bd.  74.  HSuser,  Grundstöcke,  Pfarreien  etc.  des  Domcapitels  betr.  Acten  — 
„Aussgab  zuerbauun^  des  Neuen  hauss  bei  dem  mitterpad.  Anno  (14)  67.^ 

Bd.  75.  Domcapitlische  Unterthanen.  Verzeichniss  der  Grundholden  und 
ihrer  Abgaben  (16.  Jahrb.) — dessgleichen  von  1566  —  Alphabetisch  geordnete 
Gutsbeschreibungen. 

Bd.  169.  PrSsenzen  des  Domcapitels  von  1727—28. 

Bd.  205.  Domcapitlische  Rechnungren  von  1724. 

Bd.  213.  Stiftsregister  des  domcapitlischen  Kelleramtes  1772 — 78. 

Bd.  214.  Dessgleichen  der  domcapitlischen  Hofmarken  Geroldsbach  und 
Sattelberg,  1772—78. 

Bd.  258.  Bibliothek,  siebe  die  Rubrik. 

Bd.  296.  Streit  Bischof  Albrecht  Sigmunds  mit  seinem  Domcapitel. 

Domdecane  von  Freising. 

Bd.  58.  Am  Schlüsse. 

Bd.  64.  Erkifirung  derenjenigen  Gedancken,  so  wegen  der  DomdechantwabI 
zu  Freising  von  einem  lustigen  Kopf  aus  denen  fumembsten  Poeten  herausge- 
zogen worden  (1770). 

Bd.  481.  Reihenfolge  der  Decane  —  Succincta  Informatio  de  deeanis 
Ecdesiae  cathedralis  Frisingae. 

Bd.  482.  Sede]maier*s  Katalog  der  Domherren. 


277 

Bd.  433.  Prey*s  dessgleicben. 

Bd.  486.  EpiUpbia. 

Bd.  487.  Törring*«  Katalog  der  Domherren. 

Domkirche  in  Freising. 

Bd.  8,  Fol.  i— 8.  Aliqua  praerogativa  cathedralis  Frisingensis,  —  F.  13 — ^23 
Index  notnbilior.  pririlegiomm  Ecclesiae  Catbedr.  Frising. 

Bd.  76—77.  Alte  und  neue  Ansichten  und  Pläne,  Verseichniss  der  von 
Heckenstalter  in  den  französischen  Kriegen  nach  Österreich  geflüchteten  Gegen- 
stünde, Beschreibung  der  Altäre,  Glocken >  Verseichniss  der  Urkunden  über 
Altarstiftungen,  Index  über  die  Jahrtagsfundationen ,  Anniversarium  (1686), 
Grabschriflen  —  Ordnung  des  40stündigen  Gebetbes.  Anno  1608 ,  Dompara- 
mente  im  17.  Jahrb.  und  1803,  Dombauausgaben  und  Einnahmen,  Jubilaeum 
millenarium. 

Bd.  81.  Dissertatio  historica  etc.  (Manuscript  von  Ueckensta]ler*s  Werk  1824 
zu  München  gedruckt). 

Bd.  204.  Ecclesiae  cathedralis  descriptio,  1702. 

Andere  Beiträge  finden  sich  in  den  Bänden  der  ^Bischöfe"  und  der 
»Chronik",  namentlich  bei  Bischof  Joseph  Franz  (1695— 1727> 

Dommessner. 
Bd.  117.  Verrichtongsbuch  desselben  vom  Jahre  1743. 

Domprdpste. 

Bd.  58.  „Praepositi." 

Bd.  61.  Reibenfolge  der  Pröpste  (ganz  neues,  zuweilen  sehr  ausftibrlicbes 
Gesehichtswerk). 

Bd.  63.  Register  der  Domprdpste  von  824 — 18.  Jahrb.,  Acten  für  einzelne 
Pröpste,  namentlich  überKblesl,  wovon  jedoch  die  Mehrzahl  bereits  von  Hammer 
benutzt 

Bd.  478.. In  der  „brevis  notitia''  eine  succincta  informatio  liberae  electionis 
ad  praeposituram  Ecclesiae  Catliedralis  —  Praepositi  EccI.  Catbedr. 

Domschulen  und  andere  zu  Freising. 

Bd.  61.  Scholae  Frisingenses  (ganz  neue  Arbeit). 

Bd.  131.  Lyceum  Frisingense  —  Verzeichniss  der  von  Freising.  Stodi- 
renden  von  1698  —  1800  aufgeführten  Theaterstücke  (bis  1777  waren  sie 
lateinisch)  —  Domschule  —  Schule  zu  Set  Veit,  zu  Set  Andrä,  Stadtschule, 
Studentenstiftungen,  Acten  und  Projecte,  das  Schulwesen  betreffend. 

Bd.  277.  Schulwesen. 

Domstift 

Bd.  12—13.  Vereinzelte  Gutsbeschreibungen. 

Bd.  21.  Rechnungen  des  Domstiftes  von  1652—53. 

Bd.  127.  Statuten  (15.  Jahrb.)  —  Baumeisterrechnungen  von  1559 — 1ü60. 
—  Allgemeine  Rechnungen  über  Kammer,  Kanzlei,  Kastenamt  Pflegen,  Wein- 
absaU  u.  8.W.  von  1584—89—  Bauregister  von  1599,  Pfenniggülten  1644. 

Bd.  166.  Rechnungen,  Guts-  und  Unterthansbeschreibungen,  Processacten 
(dorchwefft  18.  Jahrb.). 

Bd.  i90.  Reebnangen  über  Hirsehauische  Unterthanen  an  verschiedenen 
Orten  (Domstift?). 

Bd.  „Domstift*  ohne  weitere  Bezeichnung;  ist  sehr  gemischten  Inhaltes, 
wie  denn  überhaupt  diese  Rubrik  schwer  genau  einzuhalten  war.  Vieles  dafür 
ist  in  die  Bände  der  «Bischöfe"  u.  s.  w.  eingereiht 


278 


Druckschriften. 


Bd.  1.  Verzeichniss  der  Druckwerke,  entweder  zu  Freising  oder  über 
freising.  Bischöfe  oder  Ober  die  Zeiten  derselben  (bei  anderweitiger  spedeller 
Auffassung)  erschienen. 

Ebersdorf»  in  Baiern. 

CoIIectaneaWi8heu*s  III.  1.  Kurze  Geschichte  von  Ebersdort 

Ebersdorf  in  Österreich,  bei  Molk,  doch  I.  Ufer. 

1390.  Friedrich  Fraunberger,  Domherr  zu  Freising  und  seine  VeMern 
Peter  und  Hilpolt  bestStigen  die  Stiftung  des  »Urfars'  zwischen  Ebersdorf  und 
Weiteneck  zu  einem  Jahrestage  im  Freisinger  Dome  (CCLXl,  cf.  von  Meiller), 
Banntaiding  von  Ebersdorf;  die  Urkunde  ist  bereits  benätzt  von  Hoheneicher 
Oberb.  Archiv. 

Ehegericht 

Bd.  240.  Processus  matrimonialis  (—  les)  15tO— 22. 
Bd.  241.  Gerichtsprotokolle  in  Ehesachen  1593,  1595--96. 

Enzersdorf,   Gross-,—  Österreich,  Kreis  U.  M.  B. 'J. 

(Zahlreiche  Actennummern  gegen  die  oben  angeführten  Archivs-  und 
Registratursrepertorien.  Vgl.  darüber  auch  Herrn  Ghmers  Reisebericht  Dasselbe 
gilt  von  allen  österr.  und  bair.  Herrschaften  Freisings.l 

1423.  Stiftung  einer  ewigen  Messe  in  der  Set.  Corbinianscapelie  daselbst 
durch  Bischof  Nicodem  und  deren  Dotirung.  (IX,  243.) 

1471.  Belehnung  des  Ch.  Rietentaler  mit  10  Pfund  6  ß.  pf.  zu  KiMraer- 
leinstorf  durch  Bischof  Johann.  (IX,  355.) 

1495.  Stiftung  eines  ewigen  Jahrtages  in  der  Kirche  zu  Eaiersdorf  dfirdi 
Lienhart  Yorster  Burger  daselbst  (CCLXV,  159.) 

1528.  Kasten-  und  Pflegsrecbnung  des  Pflegers  zu  Enzersdorf.  (Or. 
CLXXIX,  337.) 

1531.  Entscheidung  der  n.  ö.  Regierung  an  Bischof  Philipp  wegen  der 
Regalien  und  höheren  Gerichtsbarkeit,  namentlich  wegen  Enzersdorf.  (Or  X,  219.) 

c.  1550.  Instruction  wegen  enzersdorferischer  Jagdsachen,  Robotstreitig- 
keilen etc.  (X,  355.) 

1584—87.  Einnahmen  der  Herrschaft  Enzersdorf  (wShrend  4  Jahren  2  f. 
4^.  2pf.  1  h.  !!!) 

1585.  Aufzeichnung  des  Einkommens  der  Pfarre  Enzersdorf.  (Or.  CCLXV» 
175.) 

1597.  Besetzung  der  Pfarre  (Pfarracten). 

16.  —  17.  Jahrh.  Einkommen  der  Pfarre  Gross-Enzersdorf.  (265,  160.) 

1603.  Befehl  des  Bischofs  Ernst  zur  Beschreibung  der  Pflege.  (XIII,  225,  Or.) 

1603.  Resolution  des  Bischofs  in  Ökonomiesachen.  (Or.  XUl,  213.) 

1604—05.  Zehenterti-agnisse.  (CCLXV,  163.) 

1606.  Acten  über  Aufbesserung  der  Pfarre  (Pfarracten). 

1609.  Memoriale  für  die  Commissfire  in  Pfarrangelegenheiten,  Pfirrbe- 
schreibung,  Restaurirung  etc.  (Pfarracten.) 

c.  1609.  Verzeichniss  des  Pfarreinkommens.  (CCLXV,  167.) 


^)  Hier  so  wie  bei  anderen  österreichischen  Pflegen  können  des  Ranmet  wegen  iia»ög- 
lieh  die  Regestea  anfj^enommen  werden,  die  in  den  Archivsrenteieh niesen  sich  inden, 
sondern  nur  die  ans  vorhandenen  Originalen  oder  Abschriften.  Würden  anch  jene 
beigebracht,  so  wurden  etwa  3000  Pfummern  sich  ergeben,  ohne  dass  man  mehr  dar- 
über mittheilen  könnte,  als  dass  sie  einst  vorhanden  waren. 


279 

1630.  Befehl  Bisehof  Veit  Adam's  an  den  Pfleger  wegen  Behandlnng  der 
Unterthanen  rücksichtlich  der  Robot  etc.  (CCLXV,  167.) 

1643.  Acten  Ober  neue  PfarrbeseUung  und  Berichte  des  Pflegers  aber 
Competenten  (Pfarracten). 

1653.  Bericht  des  Pflegers  fiber  die  Pfarre  (Pfarracten). 

1653.  Dessgleichen  ober  Aufbauung  der  Capelle  bei  Urfar.  (Or.  CCLXVI« 
371)  und  Instruction  darauf.  (Ib.  373.) 

1658.  Acten  bezüglich  der  Übergabe  der  Pfarre  an  die  Augustiner  auf 
9  Jahre  (Pfarracten). 

1665  —  67.  Acten  fiber  weitere  Verleihung  derselben  auf  3  Jahre  und 
Berichte  des  Pflegers  fiber  pfarrliche  Zustinde.  (Ibid.) 

1668.  Verseichniss  des  Pfarreinkommens  (600  fl.  circa).  (Ibid.) 

1668.  Verhandlungen  wegen  Aufbau  der  öden  Kirche  S.  Nicola.  (Ibid.) 

1674 — 75.  Streit  der  Gemeinde  Raasdorf  mit  dem  Pfarrer  von  Enzersdorf. 
(Ibid.) 

1701.  Bestallung  des  Fr.  S.  Freih.  von  Niderhardt  als  Pfleger.  (Or.  128.) 

1705.  Perspectivische  Planzeichnung  von  Enzersdorf  und  Plan  zur  Befesti- 
gung nach  neuem  Systeme.  (CXLlf,  93.) 

1720.  Bestallung  des  Fr.  J.  Antoni  als  Hauptmann  von  Enzersdorf.  (128.) 

Epitaphia. 

Bd.  61.  Insoriptiones  canonicorum. 

Bd.  64.  Epitaphia  canonicorum. 

Bd.  76.  Grabschrifteo  im  Dome. 

Bd.  143.  Grabschriften  aus  Niederfisterreich,  17.  Jahrb.  s.  Set.  Polten  und 
Winzendorf. 

Bd.  486.  „Epitaphia."  Monumenta  sepulcralia  ecci.  cathedr.  Frisingae 
eollecta  a  Job.  Francisco  L.  B.  de  Eckher  (Bischof  von  1695—1727.)  Ein  sehr 
interessantes  Zeichenwerk,  enthaltend  illuminirte  Abbildungen  der  Grabsteine 
aller  Bischöfe,  Pröpste ,  Decane  etc.,  der  AltSre,  Bilder  u.  s.  w.  im  Frei- 
sioger  Dom. 

Freising. 

A,  Diöcese. 

Bd.  162.  Illuminirte  Karten  einzelner  Diöcesantheile,  17.  und  18.  Jahrb. 

Wisbeu  Collectanea  I.  Paragraphi  nonnulli  dioeceseos  Frising.  indo- 
lern  geographicam,  statisticam,  historicam ,  literariam  etc.  utcunque  complexi. 
Ibid.  II.  Ober  Grenzen  und  Insignien  des  Bisthums  Freising. 

Ibid.  V.  Pfarreien,  Beneficien,  Curatien  des  Bislhums  Freising  sammt  den 
Patronen  und  Einkfinften. 

1  Bd.  ohne  Beieichnung,  Bibliotheks-Nr.  3601.  Beschreibung  des 
Bisthums  Freising;  hierbei  Abgaben  der  Decani  rurales  und  Landpfarrer, 
Matrikelauszfige  aller  Pfarreien  und  ihrer  Filialen  (beide  17.  Jahrb.)  —  Alpha- 
betischer Anzeiger  der  GotteshSuser  des  Bisthums  Freising  (18.  Jahrb.)  und 
eine  weitere  noch  detaillirtere  Diöcesanbescbreibong.  —  Die  Matrikeln,  welche 
von  Deutinger  herausgegeben,  befinden  sich  nicht  hier,  sondern  in  einer 
anderen  Abtheilung,  wo  eine  vollstfindige  Sammlung  aller  auf  die  Diöcese  und 
ihre  einzelnen  Orte  bezfiglichen  Urkunden  in  Original  oder  Abschriften,  hinter- 
legt ist 

^.  Stadt 

Bd.  8,  f.  1—8.  Aliqua  praerogativa  .  .  .  civitatis  Frising.,  f.  9 — 11,  Fri- 
siaga,  ejus  situs  etc. 

Bd.  128.  Stadtpfleger  von  Freising. 

Bd.  131.  ^Stadt  i^eysing,*  Drucksachen,  Bilder,  Grabschriften,  Liebes- 
eongregation  zur  Armenpflege,  Mons  pietatis  etc. 

Bd.  210.  „Gottesacker  zu  Preysing^  Rechnungen  von  1712 — 16. 


280 

Bd.  277^78.  »Stadt  Frey  sing,''  Acten  vom  16.  Jahrh.  an  in  gnter  Mat«- 
rienordouDg  nach  dem  Alphabete:  Ärxte,  Apotheker,  Armenwesen,  Briubans, 
DenkmSler,  Fabrikplan,  Hiuser,  Isarbrficke  (cf.  auch  „Wasserbauten'')  Lese- 
gesellschaft, Magistrat,  Mosach,  Feuer,  MGhlen,  Victualien,  Polixei,  Schulwesen 
(s.  auch  Domschulen),  Spital,  Steuerwesen. 

Bd.  202,  f.  292.  Ober  Hebammenstiftung  Anno  1492. 

Cfr.  auch  Bd.  35  —  39  über  einen  Aufstand  der  Burger  unter  Bischof 
Clemens  Wenael.  Auch  in  der  kleineren  Reihe  Heckenstaller's  Frisingensit 
(s.  Einleitung)  befinden  sich  etliche  Bände  mit  Materialien  fSr  die  Stadt  Freishig. 

Freisingerhof  in   Regensburg. 

Bd.  10,  f.  263.  Acten. 

Bd.  488.  Originalacten ,  Briefe,  Processschriften  etc.  vom  16.  Jahrh.  an. 
(Cf.  Hrn.  Geiss:  Erinnerung  u.  s.  w.) 

Freisingerhof  in  Wien.  (Trattnerhof  j.) 

1277.  Bischof  Konrad  II.  gibt  dem  Magist.  Heiricb,  „praeposito  Werdensi* 
«infra  ambitum  curiae  nostrae  Wiennae  quoddam  commodum  speciale,  vide- 
licet  domum  quandam  igne  derutam"  etc.  M.  viel.  Zeug  (CCLX.) 

1298.  Bischof  Wernher  von  Passau  gewährt  der  St.  Georgscapelle  im 
Freisioger  Hofe  einen  Ablass.  (Ibid.) 

1493.  K.  Friedrich  II!.  verzichtet  auf  die  Lehenschaft  der  7  den  Augustinern 
zu  Wien  für  eine  Messe  gestifteten  Holden  zu  Kumerleinstorf.  (CXLII,  943.) 

1558—59.  Grunddienst  und  Burgrechtzins  der  St.  Georgen  Capelle  zu 
Wien  im  Freisinger  Hofe.  (Ibid.  945.) 

1558 — 59.  Des  Khilian  Saner,  Inhabers  des  freisingischen  Hofes,  Einnahmen 
und  Ausgaben.  (Ibid.  947.) 

1571.  Grundbuch  des  Freis.  Hofes  in  Wien  (kleine  Reihe,  Bd.  169). 

1577.  Des  Mgr.  Benedict  Khlainschnitz,  Hofmeisters  zu  Wien,  Amtsreehnong. 
(CXLII,  1029.) 

c.  1580.  Verzeichniss  der  Grunddienste  der  St.  Georgs-Capelle  (Pfanv 
acten). 

1581.  Mgr.  Benedict  Khlainschnitz  schreibt,  dass  er  die  Hofmeisterei  dem 
Andre  Klösl  (Bruder  des  Cardioals)  fibergeben  und  bittet  sich  eine  Qoiescenfen- 
Wohnung  im  Hofe  zu  Wien  aus.  (CLXXIX,  571.) 

1583 — 84.  Grunddienst-  und  Zinshueh  des  Freising.  Hofes.  (Kleine  Reihe 
rV,  119.) 

1598.  Instruction  fQr  H.  Thainer  als  Wiener  Weinpropst.  (CLXXIX,  713.) 

1599.  Dessgleichen  für  denselben.  (Ibid.  727.) 

1626.  Verzeichniss  der  Freising,  um  Wien  liegenden  Weingärten  (in  Mauer, 
Klosterneuburg  (Aiglsperg  und  Rossken),  Grinzing,  Ottakring,  Strebersdorf  und 
Nikolsdorf)  und  was  darauf  in  diesem  Jahre  verwendet  worden.  (CXLII,  925.) 

1681.  Acten  und  BerichtsauszOgo,  die  Patronatspfarre  Mddling  betreffend 
(Pfarracten). 

1771.  Acten  die  Neuerbauung  des  Freisinger  Hofes  betreffend.  (CLXXXV.) 

Geistlicher  Rath  in  Baiern. 

Bd.  196.  Actenstficke  zur  Geschichte  desselben  —  1562  (?). 
1  Bd.  ohne  weitere  Bezeichnung  als  Chron.  H.  Instruction  für  den 
churförstlich-geistlichen  Rath.  1783. 

(FortcekMBg  folgt.) 


Au  d«r  k.  k.  Hof-  md  SlMUdrochrrti  %m  Wir^. 


j»  15.        NOTIZENBLATT^         isss. 


Beilage  xu  ArcU?  fir  Kude  ftttorreiokiMkar  OeioUoktsqieUoi. 

Hemugegeben  tod  der  historischen  GomoussioB 

kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien. 


L  ;, Literatur.^ 
■Urea. 

Das  Kronland  Mfibren  behauptet  fortwfihrend  den  ersten  Plati  auf  dem 
Felde  der  österreiehiseh  bistoriseb-stttistiseboi  Literatur,  was  Thfitigkeit  und 
aufopfernde  Liebe  cur  Saehe  betrifft. 

Wir  haben  in  den  Nummern  13,  20,  21  des  Notizenblattes  fon  18ttS, 
dann  in  den  Nummern  6»  7,  8,  18, 19,  20,  21  des  Jahrganges  1856  die  Leistungen 
raibriacber  Gelehrten  und  Forscher  (aum  Theile  auf  einem  grdsseren  Gebiete 
als  der  Prorinzial geschieh te,  t.  B.  Dudik*s  Iter  Romanum)  besprochen. 

Seitdem  wurden  tbeils  die  dort  aufgeHlhrten  Arbeiten  fortgesetxt,  theils 
sogar  neue  Unternehmungen  begonnen. 

Fortgesetzt  wurde  die  durch  die  Munificenz  mfihrischer  Edler  ermöglichte 
Prachtausgabe  der  SJietten  mfthrischen  Landtafel,  deren  drei  erste  Liefe- 
mngen  wir  im  Jahre  1855  angezeigt  haben. 

Seitdem  sind  5  weitere  Lieferungen  erschienen.  Es  enthalten  diese  acht 
Lieferungen  erstens  IV  BQcher  der  Ol  mutze  r  Cuda,  fon  den  Jahren  1348 
(der  Eröffnung)  bis  1386. 

Das  erste  Buch  („Liber  primus  ab  annis  domini  1348  donint  Johannis 
de  Crauar  Camerarii«),  aus  den  Jahren  1348  bis  1368,  enthilt  von  S.  1  bis  57 
1164  ArtikeL 

Das  zweite  Buch  („Liber  domini  Beneschii  de  Crawam"),  von  1371 — 1374, 
von  S.  59-87,  enthilt  567  AHikel. 

Das  dritte  Buch  („Liber  domini  Wenceslai  de  Strazoiez"),  aus  den  Jahren 
1376-1379,  S.  89-123.  hat  610  Artikel. 

Das  vierte  Bach  („Über  donüni  Wokonis  de  Crawar  domini  in  Tjrczvn 
Supreaii  Camerarii  czade  Olomocensis^)  aus  den  Jahren  1381  bis  1386, 
&  125  bU  165,  hat  809  ArtikeL 

Dem  ersten  Bache  ist  seboa  vorlSafig  ein  ■nutindlicbes  Register  (von 
CbytU)  beigegebe«  woHcn,  8. 1  -UXVIll. 

Von  der  Brunner  Gada  ersdiiaMn  bereits  VIU  Bficber,  welche  von  dem 
Jahfc  1348  bis  zun  Jahre  1406  flehen.  8.  1—251. 

Das  erste  Bach  („über  demiM  Erhardi  de  Cnnslat  pHoMS^),  8.  t-12, 
a«s  den  Jahres  1348  bis  1350,  cntbSJl  219  Artikel. 

Das  zweite  Bach  („Liber  dMÜai  Jobawus  de  Crawar  Cenurarii''),  mm 
de«  Jahren  1351  bU  1353,  8.  13—20,  bat  151  Artikel. 

Das  dritte  B«cfc  ( Jiber  de»«  JobaMU  de  BMk#wiU*),  8.  21  -  U, 
estiHH  ans  de«  Jdbrca  1353  bis  1369  5«3  ArtikeL 

Das  vieriaBaeb  („Liber  deanbi  WUbdai  de  Gastet  alias  de  Paldiradicx'*)« 
S.  45-71)  bat  aas  den  Jabrea  1361  bis  1366  502  ArtikeL 

Das  Aafle  Bach  („Über  doauai  Malfcastii  de  Sieraberg  aiias  de  Lacaw'') 
S.  73-.f4.  #aUiiH  wm.  d^  J«brea  1368  -1372  494  ArtiU^ 

15 


282 

Das  sechste  Buch  (^Liber  domini  Jessconis  seu  Johtnnis  de  Steraberg  tb 
anno  1373  ad  annum  1384**),  S.  95-- 153,  enthfilt  953  Artikel,  yod  denen  die 
erateo  A  Urkunden  aus  den  Jahren  1370  und  1^1  sind. 

Ober  diese  6  Bücher  bat  Chvtil  ein  genaues  sehr  verdienstliches 
Orts-y  Personen-,  Namen-  und  (des  Wichtigeren)  Sachen-Register  gemacht. 
S.  I-LXXXIIL 

Das  siebente  Buch  („Liber  domini  Ctiborii  de  Cymburg**),  S.  155—212, 
enthfilt  aus  den  Jahren  1385—1392  1149  Artikel. 

Das  achte  Buch  („Liber  domini  Erbardi  de  Cunstat  secundus*),  S.  213 — 251, 
enthfilt  aus  den  Jahren  1398  bis  1406,  617  Artikel. 

Wir  haben  somit  in  den  bisher  gedruckten  12  Bfichem  7828  urkiindliehe 
DatttB  luatoriaoii-statisiisoben  lohalts. 

Die  Daten,  verbunden  mit  den  Urkunden,  die  sie  voraussetzen  oder  viel- 
mehr bedingen,  geben  einen  Apparat ,  der  für  die  Genealogie,  Statistik, 
Adels-  und  Rechtsgeschie^t«  Mfthrens  in  der  sweiten  Hälfte  des 
14.  Jahrhunderts  die  sicherste  und  reichste  Ausbeute  gewShren  wird. 

Hoffentlich  wird  auch  die  Zukunft  Müiiner  von  eisernem  Fleisse  und  uner- 
müdlicher Hingebung,  wie  der  Besorger  des  Textes  und  Verfasser  des  InhaHs- 
Verzeichmsses  (Archivar  Chytil)  ist,  heranbilden ,  und  Mfihren  wird  dann  för 
die  Zeil  des  14.  und  15.  JahrhMderU  eine  Topographie  yftd  Statistik  erkalten, 
wie  sie  durchaus  kein  anderes  Kronland  hat  «Hier  Je  haben  wird. 

Auf  dem  Grundbesita  ruht  die  KrafI,  Ausdauer  und  Stitigkeit  eines 
LuMles  und  seiner  GesMinung. 

Es  ist  also  diese  so  wertbvollo  Quelle  fiir  die  Nachweisung  des  Gr«id- 
besitzes  in  Mfihren  iaei  14.  und  15.  Jahrfcunderle  (es  soll  nftmlieh  die  Sl  teste 
Landtafel  bis  1466  respective  1480  im  Drucke  erseheinen,  s«  deren  Vollen- 
dung noch  13  Lieferungen  folgen  sollen)  «ans  besonders  aehfitaenswerth;  sie 
wird  der  mfihrisehen  Landesgeschichte  «inen  Charakter  der  Gründ- 
lichkeit und  Wahrhaftigkeit  aufdringen. 

Besonderes  Interesse  gewfihrt  die  dem  Texte  der  filteaten  Lendiafel  eehon 
jetct  beigegebene  „Gescbk^te  der  Landtafel  des  Markgrafthiunea  Mftliren. 
Von  Karl  J.  Demuth,  k.  k.  Landtafel-  und  GnmdiHicha-IMreelor  eu  Brise.* 
I  —  CLVni,  auch  in  einem  Separat  -  Abdrucke  in  Ootavo  eraehiieii.  E)ne 
tichtige  Arbeit,  welche  die  Schicksale  der  mfihrisehen  Laadtalel  bia  hi  die 
neueste  Zeit  mK  ihren  Reformen  mittheilt. 

Besonderes  Interesse  gewfihrt  schon  die  erste  Instruction  K.  KarPa  IV. 
für  dieUndtafel  Mfihrens,  ddo.  Wratislauie  1359,  V.  Idus  rebmeni  (Breslau 
9.  Februar),  S.  VIU  —  X. 

Das  erste  Capitel  enthfilt  die  filteste  Geschichte  von  1348  bis  1466. 
(S.V— XXXII.)  Dann  blieb  die  Landtafel  13  volle  Jahre  versdOoasen.  Das  aw«rle 
Capital  beginnt  mit  1480,  und  weist  die  Urseehen  dieses  ZwiaebenMumea  nach. 

Die  zweite  Periode  der  mfihrisehen  Lendtafel  von  1480  —  1618.  (8. 
XXXIII LXXV.) 

Dritte  Periode  von  1619  -~  1642.  (Drittes  Capitel  S.  LXXVi— XCIL) 

Vierter  Zeitraum  von  1642—1783.  (Viertes  Capitel  S.  XCIU— CXIX.) 

Fünfter  Zeitraum  von  1783—1856.  (f^ftnftes  Cepitel  S.  CXX  durch  einen 
Druckfehler  S.  CXXX— CXLVffl.) 

Als  Anhang  folgt:  j^Oberaicht  der  Obersten-  und  Viee  -  Lendesotteiere, 
dann  der  Unteramileute  bei  der  k.  Landtefel  im  Markgraftiiuase  Mfihren  eeit 
dem  Jahre  1642.  *< 

Hohes  Interesse  gewfihrt  auch  die  «weite  Beilage :  „Statiatische  Darstel- 
«lung  des  —  sowohl  eef  die  besondere  Bigeneehafl  der  Hemehaflen  und 
„Güter,  als  auch  auf  die  SUndesveraehiedenhek  der  Beataer,  als  Mherer 
»PatrinuMiial«-Gerieht8ifibafeer,  eiuMln  entfUlenen  FlfiehentnamaBaee  der  nach 
„den  Ausweisen  der  Endresultete  der  Katastrelaehfitznng  vom  Jahre  1845 
„erhobenen  productiven  Bodenfifiebe  Mfihrens  per  3,750.219  Joch 
«760  Quadratklafter.« 


283 

AmSehlusse:  »Oft rt teil uo§^  der  Gesammt-Belafitung  des  ffros- 
sen  Grandbesitzet  in  Mähren  {mit  Auaschlues  der  in  der  böhmischen 
Kroiilehentafel  eingelegten  Herrschaften)".  Am  Schlüsse  des  Jahres  1855  — 
28,436.  233  Gnlden  50%  Kreuzer!! 

Dieae  Geschichte  der  mähriaohen  Landtafel  verdient  das  genaueste  Studium 
nicht  blos  der  Freunde  der  Geschichte  und  Statistik,  sondern  auch 
der  Staatsmfinner  und  Administratoren! 

Möge  das  höchst  verdienstliche  Unternehmen  der  Herausgabe  der  Sltesten 
Landtafal  Mährens  glücklich  zu  Ende  gefuhrt  werden. 

fiban  se  wünschenswerth  ist  die  baldige  Fortsetzung  dreier  anderer  literari- 
icb«r  P«blicationtn  der  m&hrischen  Geschichtsforscher:  Die  Fortsetzung  des 
nCo^«!  diplomaticus  et  epistolaris  Moraviae'',  dessen  siebenten 
Band  wir  mit  Sehnsuebt  erwarten  <),  so  wie  die  Fortsetzung  der  höchst  ver- 
dienstUcben  «Regesten  der  Archive  Mährens".  Auch  die  Bearbeitung 
der  Handsehrifien  der  wichtigen  Cerronischen  Sammlung,  deren  erster  Band 
von  Beda  Dudik  besorgt  wurde,  sollte  nicht  ins  Stocken  kommen!  — Viel- 
lejcbi  w&r»  eine  kürzere  Fassung,  so  dass  nur  der  Inhalt  angezeigt  würde, 
MciU  aber  wie  im  ersten  Bande  theilweise  voMsiändig  milgetheUt»  r&thlicher 
«od  schneller  «im  Ziele  führend. 

Jedenfalls  berrachi  io  Mähren  der  beste  Geist  auf  dem  Gebiete  vater- 
ländischer Gescbichtsforsehung,  man  lässt  sich  nicht  irre  machen  durch  die 
wenige  Theilnafame,  welche  bei  der  gegenwärtigen  Generation  derlei  Quellen- 
werke kl  der  Regel  finden.  Es  wird  docSi  eine  Zeit  kommen»  wo  man  sie  besser 
würdigen  und  dankbarer  aufnehmen  wird. 

fWtgeaetzt  wurde  auch  die  i^kirchliche  Topog^raphie  von  Mähren"  durch 
den  «nennüdlichen  Wolny. 

Der  aweite  Band  Uli)  Seiten,  1856)  eröffnet  die  H.  Abtbeilung,  die 
Brünner  Diöcese  (i.  Band). 

Das  Bistbum  Brunn  wurde  auf  Verlangen  der  Kaiserin  Blaria  Theresia  .von 
Fapat  I^us  VL  durch  Bulle  vom  5.  December  errichtet.  Der  erste  Bischof  war 
Graf  Matthias  Franz  €  ho rinsky  (f  1786);  der  gegenwärtige  (6.)  ist  Graf 
Seheaffgotsche,  dessen  Wirksamkeit  S.  8  und  9  mit  Wärme  hervorge- 
hobeo  wird. 

In  diesem  zweiten  Bande  wird  das  Archipresbyterat  Brunn  mit  seinen 
6  «ntergeordneten  Deoanaten  (Brunn,  Eibenschitz,  Gurein,  Kanitz,  Mödritz 
und  Reasitz)  dangestellt,  bis  zum  letzten,  dem  Rossitzer  Decanate,  das  leider 
nicht  oaehr  aufgeführt  sondern  zum  näehsien  (4.)  Bande  aufgeschoben  wurde. 

Es  wird  im  ersten  Bande  eine  bewundernswerthe  Fülle  von  historischen 
und  statistischen  Notizen,  die  mit  grosser  Sorgfalt  gesammelt  wurden,  auf- 
geAhrt.   Besonders  reich  ist  das  über  die  Kirchen  Brunns  gebotene  Material. 

1.  Königliche  Kathedral-  und  zugleich  Dompfarrkirche  zu  SL  Peter 
und  Paul  (S.  15—48),  auf  dem  höchsten  Punkte  der  Stadt.  Ein  Bauwerk 
des  15.  Jahrhunderts,  mit  neueren  Zubauten  und  Abänderungen.  Durch  die 
Schweden  war  sie  verstört  worden.  S.  20  —  30.  Geschichte  der  Domkirche. 
Die  SL  Peierskirche»  uralt,  schon  c  830  (?)  —  884  wurde  sie  von  Methud 
censecrirt.  —  Schon  1131  galt  sie  als  eine  Propsteikirche.  Ihr  früherer 
aasehelicher  Besitz.  Das  Patronat  früher  landesf&rstlich,  seit  1240  durch  K. 
Wenael  an  die  Nooeenabtei  Tis no wie   abgegeben.  —  Ehemals  23  Altäre 


^)  Da  wir  dleaea  Wmseh  nieaerg—chrisben  haltea ,  erfeMtee  vir  gerafle  die  erste 
Abtheitvttg  dieses  T.  Bandet.  Sie  eathilt  S5  Bogen  and  kriegt  AM  Urkunden  und 
VrkuQdeo-AasxQge  ans  den  Jahren  1334  bis  1345.  Wir  behalten  ans  Tor,  die  nähere 
BeJeachtang  dieser  höchst  verdienstlichen  Publication  nach  Erschefaien  der  zweiten 
Abtbeiloag  vorsuoehmen  ;  es  ist  eine  sehr  fleissige  und  umsichtige  Arbeit. 

15* 


284 

bestiftet!  —  Davon  haben  blos  S  ihre  alten  Titeln  bewahrt  .^indem  sehon  1029 
„(wie  es  in  dem  General-Visitationsbericht  von  diesem  Jahre  heisst)  viele  voa 
„den  alten  und  bestifteten  AlUlren,  weil  ihre  Begabnisse  durch  Zeitunbiidea 
„verloren  gingen  und  die  Stiftungen  erloschen,  mit  Zustimmung  des  Ordinariats 
„beseitigt  (destrueta)  und  nur  das  einzige  Officium  zum  h.  Kreuz  beim  Hoch- 
„altar  verrichtet  wurde*. 

Im  September  1643  durch  den  Angriff  der  Schweden  zerstdrt,  „indem 
„nicht  nur  sie  sammt  ihrer  ganzen  innern  Einrichtung,  dem  Thurme  samrot 
„Glocken,  die  ganze  höchst  kostbare  Büchersammlungt  „„welche  nicfat 
„sobald  zu  bekommen  und  zu  erkaufen  sein  wird,**'  sondern  auch  das  Archiv 
„sammt  allen  Schriften  und  Registern,  wie  auch  die  nahe  Capelle  zum  heil. 
„Cyrill  und  Methud,  sondern  auch  alle  CanonicatshSuter,  nebst  dem  Probstei- 
„gebSude,  der  Dechantei,  dem  Vicariat,  dem  Choralat  und  Presshaus  ver- 
„brannten,  ein  Schaden,  welchen  nur  in  Betreff  der  Kirche,  der  Bibliothek  und 
^des  Archivs  eine  zur  Abschätzung  desselben  verordnete  Commission  auf 
„mindestens  35.000  Gulden  anschlug.  Und  kaum  dass  zur  Eindeckong  der 
„Kirche  das  nöthige  Holz  zugef^rt  worden  war,  hat  man  es  bei  der  bevor- 
„stehenden  Belagerung  Brunns  durch  denselben  Feind  im  Jahre  1645  zurBefesti- 
„gung  des  Spielberges  verwendet  und  überdies  3  Canonicatshfiuser  nebst 
„3  Schflttkästen  niedergerissen.''  Im  Jahre  1296  war  die  Kirche  durch  Bischof 
Theodorich  von  Olmätz  zu  einer  CoIIegiata  erhoben  worden. 

S.  30  und  ff.  Geschichte  des  Domcapitels  (Propstei).  „Bis  zum  J.  1777 
„befand  sich  bei  dieser  Collegiatkirche  ein,  von  der  Tischnowitzer  Nonnen- 
„abtei  prSsentirter,  infulirter  Propst,  ein  seit  etwa  1610  gewöhnlich  auch 
„infulirter  Capiteldechant ,  ein  Erzdiucon  und  9  Canonici,  wovon  5  residtrend, 
„die  übrigen  Ehren-Cononici  waren**.  —  Dann  Errichtung  des  Bisthums  Brunn, 
Erhebung  der  Peterskirche  zur  Kathedrale  und  des  Capitels  zum  Dom- 
capitel.  —  (S.  43—45.) 

S.  48.  Filialkirche  zum  h.  Erzengel  Michael  und  das  ehemalige  Domini- 
canerkloster, jetzt  theils  der  k.  k.  Monturs-Ökonomie-Conmiission«  theäs 
dem  Diöcesan- Alumnat  zugewiesen  (letzteres  seit  1807).  Das  Kloster  wahr- 
scheinlich 1219  vom  h.  Hyacinth  angelegt.  (?)  1247  vollkommen  fertig.  — 
Schicksale  des  Klosters.  1619  arg  beschädigt.  1784  wurde  es  aufgehoben» 
hatte  damals  45  Individuen. 

S.  60.  Kapuzinerkloster  und  Kirche.  (Gegenwärtig  23  Individuen.)  Gestiftet 
1604,  eigentlich  auf  diesem  Platze  1648.  —  Eine  beträchtliche  Stiftung, 
4000  fl.  Capital ,  machte  der  am  4.  October  1749  als  Staatsgefangener  auf 
dem  Spielberge  verstorbene  und  in  der  Gruft  der  Klosterkirche  beigesetzte 
bekannte  Croaten-Oberst  Franz  Freiherr  von  der  Trenk. 

2.  Stadtpfarre  zum  h.  Jakob.  (S.  64.  und  ff.)  Schöne  Kirche,  grossartiger 
Thurm  (16.  Jahrb.),  17  Altäre.  —  „An  der  Evangeliumsseite  im  Presbyterium 
„befindet  sich  eine  Doppelsakristei,  ebenfalls  im  altdeutschen  Styl  gewölbt, 
„woraus  man  mittelst  einer  schönen,  in  einem  eigenen  Thürmchen  ange- 
„brachten  Wendeltreppe  in  das  Kirchenarchiv  gelangt ,  wo  nebst  alten 
„Kirchenschriflen,  Matriken  u.  a.  auch  eine  merkwürdige  Bfichersammlung 
n aufbewahrt  wird,  die  nebst  113  zum  Theil  sehr  wcrthvollen  und  sehr  schönen 
„Handschriften  mit  prächtigen  Miniaturen,  auch  220  Druckwerke  theolo- 
„gischen  und  dassischen  Inhalts  ^  mitunter  mit  seltenen  HolzschnKten  und  aus 
„der  ersten  Zeit  der  Typographie  enthält,  und  grossentheils  von  an  dieser 
„Kirche  angestellt  gewesenen  Geistlichen  stammt,  wir  u.  a.  von  dem  deutschen 
„Prediger  und  einem  der  besten  Homileten  des  15.  Jahrhunderts,  Jobann  von 
„Zwittau,  der  ihr  nicht  nur  seine  ganze  Büchersammlung  von  32  Foliobänden  um 
4,1430  geschenkt,  sondern  auch  die  Abschrift  des  s.  g.  Katholiken  um  den  Preis 
„von  42  fl.  mähr,  besorgt  hatte.**  (S.  3.  Heft  der  Schriften  der  historischen 
Section  der  k.k.  roährisch-schlesischen  Gesellschaft  des  Ackerbaues  u.  der  Landes* 
künde  etc.  S.  96 — 98.  Unter  den  Handschriften  ist  ein  Prachtwerk  des  Brfinner 
Canonicus  und  Pfarrers  zu  Landskron  in  Böhmen,  Johann  von  Troppao,  der 


285 

(am  1368)  zu  den  herrorragendsten  Miniaturmalern  des  14.  Jahrhunderts 
gehört,  und  von  dem  ein  anderes  Prachtwerk,  »die  h.  Evangelien,'^  die  k.  k. 
Hofbibliothek  in  Wien  bewahrt  (Boezek*s  Reisebericht  1845,  Msc.)  Der  Raigerer 
Benedictiner,  P.  Alex.  Habrich,  hat  diese  Buchersammlung  geordnet  und 
darüber  einen  Katalog  yerfasst,  worin  er  Yiele  dieser  Werke  nfiner  beschreibt.'*) 

S.  T7.  Seit  1560  machte  der  Protestantismus  in  Brunn  grosse  Fortschritte. 
1565  wird  eines  Jutherischen''  Predigers  bei  St  Jakob  gedacht 

S.  83.  Adeliges  Damenstift  „Maria  Schul"  genannt,  gegründet  durch 
die  rerwitwete  Johanna  Francisca  Priska  von  Magnit,  Gräfin  von  Strasnic, 
geb.  Berger  von  Berg,  welche  im  letzen  Willen  vom  29.  JSnner  1654  (publ. 
31.  Mai  1655)  ihr  Haus  in  Brönn,  das  gegenwSrtige  Stiftshaus,  nebst  zwei 
Gärten,  das  Gut  MedJanko  im  Werthe  von  60.000  fl.  und  alle  Mobilien  sammt 
Kirehenkleidem,  Capellensilber  sammt  Geschmeide  zur  Stiftung  eines  Erzie- 
hungshauses  für  adeKge  (?)  M&dchen ,  und  zwar  für  4  aus  dem  Herren-,  4  aus 
dem  Ritter-  und  4  aus  dem  Bfirgerstande  bestimmt,  und  die  jedesmalige  Kaiserin, 
als  MarkgrSfin  von  Mähren,  zur  Schutzfrau  desselben  ernannt,  so  wie  die 
Ernennung  der  jedesmaligen  Oberin  und  die  Mitdirection  sammt  Aufnahme  der 
Stiftlinge  dem  Ferdinand  Fflrst  von  Dietrichstein  und  seinen  Nachfolgern  im 
Majorat  übertragen  hatte. 

Dieser  Forst  dessen  Vater  Maximilian  Universalerbe  der  ohne  Nachkommen 
verstorbenen  Stifterin  war,  brachte  erst  1697  die  Stiftung  unter  dem  Namen 
,.Maria  Schul"  von  dem  inzwischen  aus  Zinsen  angewachsenen  Capifal  zu 
Stande,  Hess  frühzeitig  die  Statuten  entwerfen,  welche  1699  (26.  Mai)  Kaiser 
f^eopold  I.  bestätigt  hatte,  und  sein  Sohn,  Fürst  Leopold,  überliess  dem  Stifte 
die  ihm  (Stift)  ohnehin  bedeutend  verschuldete  Herrschaft  Neustädte!  sammt 
der  Glashütte  in  Fnschau  und  dem  Dorfe  Kfizanky  auf  völligen  Abschlag  der 
Schuld  am  15.  Juli  1699.  Später  wurde  zur  Unterbringung  der  vermehrten 
Zahl  der  Damen  das  ans  Stift  anstossende  gräflich  Althan*sche  Haus  in  der 
MKrapfengasse*  um  20.000  fl.  erkauft 

1792  neue  Statuten  (von  K.  Franz  II.  am  23.  November  bestätigt).  Künftig- 
hin sollten  im  Hause  8  Fräulein  aus  dem  Herrenstande  und  eben  so  viele  aus 
dem  Ritterstande  wohnen,  und  jede  nebst  Beheizung,  anstatt  allen  übrigen  in 
natura  genossenen  Unterhalts,  jährlich  bar  650  fl.  empfangen,  und  statt  der 
bisherigen  4  bürgerlichen  Jungfrauen,  die  bisher  im  Hause  gewohnt  und  Unter- 
halt erhalten  hatten,  deren  lo,  aber  ausser  dem  Hause,  eine  Präbende  von  je 
200  fl.  jährlich  geniessen.  Später,  am  1.  März  1797  wurde  die  Zahl  von  32 
auf  40  erhobt  die  4  neuen  adelichen  sollten  aber  nur  600  fl.  erhalten.  —  Die 
auswärts  Lebenden  erhalten  jährlich  600  fl.  die  sich  Verehligenden  oder  in  ein 
Kloster  Tretenden  eine  Ausstattung  von  100  Dueaten. 

S.  85.  Die  schöne  k.  k.  Garnisons-,  ehemalige  Jesuitenkirche  zur  Him- 
melfahrt Mariens. 

S.  86.  Nonnenkloster  des  Dominicaner  Ordens  „Marions^  oder 
„keusche  Zelle"  auch  „Herburger  Nonnenkloster"  genannt  (1239). 
Geschichte.  (S.  89.)  —  „Auch  die  Klosterzucht  war  abermals  sehr  ausgeartet, 
wie  denn  1570  nicht  nur  eine  Nonne,  sondern  auch  die  Priorin  wegen  anstössigen 
Lebenswandels  im  Alt-Brfinner  König-Kloster  in  Gewahrsam  gesetzt  wurden, 
worauf  die  wenigen  Nonnen  nach  durch  den  Olmötzer  Bischof  Johann  beim 
Pabste  und  beim  Kaiser  erwirkter  Erlaubniss,  nachdem  sie  sich  mit  denen 
ihres  Ordens  bei  St.  Anna  in  Alt -Brunn  nicht  vereinigen  wollten,  unter  der 
PHorin  Katharina  Scholastika  in  das  ehemalige  Benedictinerinen  -  Kloster  zu 
PttStoroif  bei  Wischau  unter  der  Bedingung  übersetzt  wurden,  dass  sie 
bronen  Jahresfrist  in  Rom  die  Erlaubniss  sich  erwirken,  ihre  bisherige  Regel 
mit  der  der  Benedictinerinen  vertauschen  zu  dürfen.  Nach  ihrer  (Übersiedelung 
wurde  das  sehr  verwahrloste  Kloster  sammt  dessen  Gütern,  den  bis  dahin  bei 
St  Peter  wohnenden  Jesuiten  im  Auftrage  Kaiser  Rudolph*s  11.  1578  in  der 
Art  fibergeben,  dass  die  Güter  zur  Nutzniessung  dem  Brfinner  Stadtrathe  ver- 
bletben,  dieser  dagegen  die  Jesuiten  mit  allem  Nöthigen   verpflegen   solle. 


286 

ein  Vertrag,  der  ohne  Reibungen  nicht  lange  bestehen  konnte,  wesshalb  er  schon 
1581  aufgehoben  und  die  KiostergÜter  dem  Collegium  unmittelbar  fibergebeo 
wurden. 

Eine  ^Cieschichte  des  „Herburger  Nonnenklosters  in  BrQnn^  rem  Jahre 
1299—1577  soll  in  der  Wiener  k.  k.  Hofbibliothek  sein  (d^Ehert  Geschichte 
der  histor.  Literatur  S.  47)  (?), 

S.  91.  Collegium  der  PP.  Jesuiten.  —  Geschichte.  —  »Der  Urheber 
»und  grftsste  Beförderer  des  neuen  Collegiumsgehfiiides,  welches  (jetzt  k.  k. 
„Caserne)  3st5ckig  ist  und  ein  iSngliches  Viereck  mit  7  Hdfen  bildet  und  ^e 
„ganze  Südseite  der  „Jesuttenffasse"  einnimmt  ist  (wie  bet  so  Tielen  andern 
„Stiftungen)  der  Cardinal  und  Olmfitzer  Fürstbischof  Franz  ron  Dretrichttein.* 

Die  Zahl  der  Ordensm&nner  betrug  in  Jahre  1603  70  und  wurde  im  Jahre 
1619  bedeutend  rermehrt»  weit  ein  Theil  der  aus  Böhmen  vertriebenen  Jesuiteii 
aufgenommen  wurde,  während  der  Cardinal  einige  dersdbeii  ntch  Ntkolsburg 
einlud  und  Karl  von  Haugwrtz  andere  auf  sein  Gut  nahm. 

In  demselben  Jahre  1619  (8.  Mai)  traf  auch  das  Brünner  Collegiam  eb 
gleiches  Loos  wie  jenes  zu  Olmfitz.  —  Auswanderung.  Restitution  nach  der 
Schlacht  am  weissen  Berge. 

(Fortsetzuog  folgt.) 


IL  j, Osterreich ische  Geschichtsquellen.** 

ll^BigFerdioaBd^s  laatracti«!  an  lax  Trettssaaerweia  wegea  Fartoetsaag 
der  leraasgabe  des  Weiss  iaalgs,  Tkeaerdaak^s,  der  Bkreapartea,  der 
Cfeaealagle  des   Ssterreiebiscbea  ialserbaases  aad  der  Sckriflea  des 

Stablas  «). 

Von  Karl  Oberleitner. 

Ferdinand  etc. 

Als  Tnnser  Heber  Herr  vnd  Anherr  Kayser  Maximilian  HochU^b).  gedieht- 
nus  fürgenomen  hat  Irer  Ht  auch  derselben  vorfordem  vnnd  naehkhomen  des 
löblichen  haus  Österreich  Namen  rnnd  Stamen  zu  Em  ain  bueeh  genannt  der 
weyss  kunigy  darin  Irer  Mt  Historien  geschriben  sollen  sem  wo^en.  Aneh 
in  gemSlI  die  Erenporten  vnnd  In  gemfill  den  Triumpf  wagen,  Mer  in  gemill 
das  Österreichisch  geschlecht  Genealogiam  genannt  aufzurichten»  Aber  soKche 
in  Irer  Ht.  leben  nit  gar  volkhumenlioh  zu  Enndt  gebracht,  Dieweyll  dann 
Vnnser  Enntliche  maynung  ist,  das  solch  fürgenomen  AdenKch  Löblich  werckh 
vnnd  gedichtnnssen,  Als  vill  sein  mag  zu  Enndt  gebracht  werden,  md  sodann 
mnser  Niderdsterreichischer  Canntzler  Marx  Treytzsanrwein  ans  obgeroeUer 
kay.  Mi  beuelcb  in  seiner  Mt.  leben  rill  darinnen  geschriben  vnd  ordiniert, 
demnach  haben  wir  mit  Ime  gehanndeH  solich  angefamigen  werckh  durch 
•einen  fleiss  als  fill  Ime  wissend  ist  rnnd  Er  thuen  mag ,  zufoleiiden ,  das  Kr 
▼nnderth&nigklichen  angenomen  hat,  in  solicher  mass  wie  hernach  rolgt. 

Am  Ersten  Nachdem  die  fSrm  zu  der  Emportten  nit  aHe  beyaraanader  sem, 
solle  Er  rleiss  haben,  die  Alle  auf  ?nnsem  eosten  zusamen  zubringen.  Er  soHe 
auch  die  Emportten  so  getnickh  vnnd  hie  zu  Augspurg  ligen  rnnd  do^  nit  aHe 


1)  Das  Original  befindat  sieh  in  den  Hof-Fiaans-Acten  des  k.  k.  Finftna-Mhii«t.-ArekiTt. 


2«7 

Stuekh  dareo  verhannden  sein,  zu  seinen  hannden  nemen ,  vmmI  die  obgemelten 
form,  auch  die  jezt  gemelten  Ernportten  so  nit  gantz  sein,  die  soUen  auch  aaf 
mitserB  eosten  zu  Ime  gen  Wienn  gefurt  werden,  mnd  so  Er  die  f5rm  alle 
zoaamen  gebracht,  so  solle  Er  als  vill  Ernportten  trackhen  lassen,  Alls  die  Form 
erleiden  ro6gen,  mnd  zu  dem  truckh  zubrauchen  sein,  vnnd  vn»  ron  den  jetz 
gedruekhten  Ernportten ,  die  nit  gantz  sein  vnd  die  Er  traekben  lassen  wirdt, 
dreu  hundert  Ernportten  die  mit  Iren  Stöckhen  ganntz  sein,  frey  on  vnnsem 
eosten  geben,  vnnd  die  vbrigen  sollen  Ime  zusteen  dauon  den  truckher  zube- 
lallen,  ?nnd  fßr  sein  Mue. 

Zum  Andern  des  triumpb  wagen  halben,  souer  die  Hirm  alle  gesnitten  sein, 
Aach  auff  vnnsern  eosten  zusamenbringen.  Wo  aber  dieselben  Form  nit  alle 
gesnitten  weren,  solle  Er  die  Form  souill  der  verbanden  sein  zusamenbringen, 
Tond  dermassen  in  ain  Ordnung  aielloo ,  damit  triumpb  Wagen  mit  denselben 
Form  gedruckht  mügen  werden,  vnnd  Er  solle  derselben  triumpb  wagen  souill 
tnickhen  lassen  als  vill  mit  derselben  Form  gedruckht  werden  mögen,  daruon 
aolle  Er  Vns  zwaj  hundert  gedruekbt  triumph  wagen  geben,  vnnd  die  vbrigen 
sollen  Ime  zusteen,  dauon  den  truckher  zubezallen  vnnd  für  sein  mue. 

Zum  Dritten,  die  Form  vnnd  was  dauon  getruckht  ist,  des  Österreichischen 
geschlechts  oder  Genealogie,  solle  Er  auch  zu  Ime  nemen,  die  auf  vnnsern 
eosten  gen  Wien  gefArt  werden  sollen,  vnnd  derselben  souil  truckhen  lassen, 
dieweyll  die  Form  zo  denen  truckhen  gepraucht  mügen  werden,  vnnd  vns  frey 
on  allen  eosten  dauon  dreuhundert  geben,  vnnd  die  vbrigen  sollen  Ime  zusteen, 
dauon  den  truckher  zu  vnnderhalten  vnd  ffir  sein  mue. 

Zum  Vierdten  Als  kayser  Maiimilian  angefanngen  hat,  ain  pueeh  seiner 
Histori  aufzurichten  vnnd  dasselb  pueeh  genennt  hat  den  weysen  khunig,  vnnd 
der  Treytzsaurwein  in  zwaien  puechern  den  Anfanng  gemacht  vnnd  Er  diselben 
swe]  puecher  kay.  Mt.  vberanntwurt,  die  wir  jetzo  bei  vnnsem  hannden  haben. 
Aber  ferrer  mit  der  geschrillt  daran  nichts  verbracht  worden,  dan  Allain  das 
die  kay.  Mt.  die  f5rm  zu  dem  gemSlI,  so  zu  demselben  pueeh  gehOm,  sehneiden 
liat  lassen,  darauf  gemelter  mnser  Niderdsterreichischer  Canntzler,  der  Treitz- 
Murwein  dasselb  pueeh.  Als  vill  Er  thun  mag  vnd  hne  wissend  ist,  aufrichten 
solle,  darzo  welleD  wir  Ime  die  zwaj  obgemeltn  puecher  so  Er  vormallen 
geraaebt.  Auch  die  Fdrm  so  kay.  Mt  schneiden  hat  lassen,  auf  vnnsern 
eosten  schicken,  vnnd  so  Er  dasselb  pueeh  aufgerieht,  so  soll  Er  souill  puecher 
tmekhen  lassen,  dieweill  die  Form  des  gemSlIs,  in  der  tmckherei  gebraveht 
mügen  werden,  vnnd  vns  dauon  ainhundert  puecher  on  allen  eosten  frey 
zueilen,  die  vbrigen  sollen  Ime  zusteen,  dauon  das  truckher  Ion  zubezallen, 
mnd  f^  sein  mue. 

Zum  Fönfften  Als  kavser  Maximilian  das  pueeh  Teurdannckh  in  seinem 
leben  aufgerieht,  vnnd  aer  am  anzall  tmekhen  hat  lassen,  in  der  maynung 
die  nach  seinem  absterben,  auszutayllen ,  mnd  derselben  puecher  Sechs 
traehen  voll  hie  au  Augspurg  sein,  dieselben  truchen^  drei,  der  Treitzsaur- 
wein  auch  zu  seinen  nannden  nemen,  mnd  auf  vnnsem  eosten  gen  Wienn 
fberen,  vnnd  mnder  vnnsem  Adel,  vnnd  ander  vnnser  vnnderthan,  in  den 
fBnff  Niederdsterreiebischen  lannden  von  mnser  wegen  vereren  md  anstauen 
wie  wir  Ime  dann  vertrauen. 

Zum  Sechsten  Nachdem  der  Stabius  sonnst  Allerlaj  f^rm  vnnd  getruckht 
saeben,  so  di  Astronomie  betreffendt  hinder  sein  verlassen  hat,  die  solle  der 
Treitiaaarwein  aueh  zu  seinen  hannden  nemen  vnd  nach  seinen  guet  be- 
dftnckhen  darinnen  hanndeln  mnd  austayllen,  damit  dieselb  des  Stabius  Arbait 
mit  vmbsoBst  verloren  sey. 

Zum  Sybennden  hat  der  Stabius  Allerlay  Sehrifften  vnnd  zedeln  hinder 
sein  verlassen,  die  solle  der  Treitzsaurwein  auch  zn  seinen  hannden  nemen, 
Tond  auf  mnsere  eosten  mit  Ime  gen  Wienn  fueren,  md  nach  gelegenhait 
der  Zeit  vbersehen  mnd  was  Sachen  sein  die  vnns  angehören,  solle  Er 
beeonnder  zusamenklauben  vnnd  fai  ain  tmchen  legen  mnd  zu  mnsem  hannden 
behmHeB  treulichen  mnd  vngeuerlichen. 


288 

Dat.  Aufifsparg  am  1.  M2re  1^26. 

Zu  gleicher  Zeit  erging  ein  kaiserlicher  Auftrag  (Augsburg  26.  Mira) 
an  Doctor  Peutinger,  alle  von  Kaiser  Maximilian  herrührenden  historischen 
Schriften,  die  sich  bei  Melchior  Phintzing,  Probsten  zu  St  Sehald  in  Nürnberg» 
in  Aufbewahrung  befinden,  in  Empfang  zu  nehmen  und  dem  Mjul  Treitz- 
sauerwein  zu  fibersenden. 


Wteaer    Stadtarcbif. 

Von  A.  Camesina. 

(S.  NotizenbUtt  ffir  18S6,  Nr.  14.) 
(ForUetiang.) 

Vnd  dann  götüch   vnd  pillich  ist,  zu  dem,   das  ainem  yeden    Christen 
menntschen  sein  pflicht  dahin  weisen  soll ,  das  Er  mer  vmb  erhaltung  Christen- 
lichs  Glawbens  vnd  Namens,  dann  beschirmung  vnd  versichrung  des  zeitliehen 
Guets,   alle  sein  mögliche  hilff,   darstrecken   vnd   fürwenden    soll.   So  haben 
wir  bedacht,  das  die  gross  vnuermeidlich  notdurffl  erfordere.  Wellen  annderst 
vnnsre  Künigreych,  Fürstenthumb,  vndErblannd,  sonderlich  die  Niderdster- 
reichische   Lannd,  an  denen  es  vetzo  layder  ist,   nit  grössers   Schadens  vnd 
Verderbens  gewertig  sein.  Das  ain  gemaine  Zusamenkunfft  durch  aller  vnnser 
Fürstenthumb,  und  Lannde  Ausschuss,  wie  zu  etlichen  malen  an  Vnns  gesonnen, 
vnd  gebeten  ist,  zum  ehisten,  auf  ainen  kurtzernenten  Tag ,  förgenomen.  Vnd 
auff  demselben  mit  Vnns,  durch   dieselbige   Ausschuss  die   geförlicheit    des 
Turcken  Lassts,  Vnns  vnd  Euch  allen  obgelegen,  wie  solichem,  vnd  sonderlieh 
dem  Feindt  vnsers  Christenlichen  Namens  vnd  Glawbens,  abgebrochen.  Anndem 
vnsem  Feynden  vnd  Widerwertigen ,  zö  erhaltung  vnsrer  Lannd  vnd  Lewt,  vnd 
Ewer,  vnd  Ewer  Weyb  vnd  Kynder,   auch  der  Ewern  Eere  vnd  wolfart,  in 
zeit  der  Not  vnd  Anfechtung,  stattlicher  widerstanndt  beschehen  möge.  Auch 
daneben  von  wegen  vnnserer  Camer  Erschöpfung,   bey  disen  gegenwürtigen 
gefiirlichen  Lewffen.  Vnd  wie  dieselbig,  Vnns  vnd  vnnsern  Lannden  vnnd  Lewten 
zu  ainem  trosst  widerumb  in  auflfnemen  pracht,  geredt,  beratslagt  vnd  beslossen 
werde.  Vnd  derhalben  zu  erkyesung  vnd  Verordnung  stattlicher  vnnd  ansehen* 
lieber  Ausschuss  aller  vnnserer  Fursttothumb  vnd  Lannd,  in  yeden  derselben, 
auff  sant  Lutien,  das  ist  der  dreytzehennd  tag  des  Monets  Decembris  schirbt- 
könfftig   gemain  Lanndtag,  vnd   sonderlich  Den  in  vnserm  Ertzhertzogthumb 
Österreich   vnder  der  Enns,   in  vnser  Stat  Wienn  zu  halten  entslossen   sein. 
Dergleich  LanndtSg  werden  in  vnser  Cron  Behem ,  vnd  derselben  zfigewanndten 
Marggraffschafft  vnd  Fürstenthumb ,  vnd   nachmalen   vnder  Inen  ain   gemaine 
Versamblung  derselben  mit  einander  gehalten.  Weihe  Lanndtag  vnd  Versamblung 
Wir  durch  vnnsre  Commissarien  vnnd  RSte  besuchen  lassen  wellen.  Denselben 
angesetzten  Lanndtag  Wir  Euch   also  hiemit  durch  diss  vnser  offen  General 
(die  weyl  die  zeyt  nit  erleyden  hatt  wellen,  Ewer   yedem   altem  kerkomen, 
vnnd  geprauch  nach,  in  sonnderheyt  zuschreiben)  verkünden.  Mit  sonndern 
fleyss  vnnd  emnst  befelbendt,  das  fr  vonn  Prelaten,  Herrn,  Ritterschafft,  vnd 
Adel,  all  in  aigner  Person,  vnd  Ir  von  Stetten,  durch  Ewer  volmecbtig  Anwälde, 
auf  den  vorbenanten    Dreytzehenden   tag  Decembris,   in   vnnser  Stat  Wienn 
gewislich  erscheynet,  vnd  nach  vnserer  Commissari  vnd  Rute  Werbung,   die 
Sy  auf  solichem  tag  jnnhalt  mnser   Instruction   an  Euch   thun  werden ,   die 
oberzelten   des  Turcken  verprachte  Hanndlung,  seyn  weyter  vorhaben,  Vnd 
was  ferrer  verderblichen  schaden  darauff  ruet,  zfi  hertzen  fueret,  vnd  not* 
dürffligclich  bedennckct.  Vnd  darauf  aus  Euch  von  allen  Stennden  aynen  anse- 


289 

h«ii)ieben  Aossehüss  erkieset,  fOrnemet,  Terordnet,  vnd  demselben  Tolmechtigfen 
Gewaldt  gebet,  auff  den  Dreytzehen  tag  des  Monets,  Januarij  im  negstkoraenden 
Dreyssigisten  Jar,  in  vnnser  Statt  Lynntz  bey  Vnns  (daselbs  annderer  vnnserer 
Firstentbumb  vnd  Lannd  AusscbOss  gleycherweys  seyn  werden)  zflerscbeynen, 
Tnd  mit  Vns,  md  der  andern  Lannde  gesanndten  Ausscbüsz  zuratslagen,  für- 
tönernen,  zu  sliessen,  vnd  züuolzieben.  Wie  zfl  abwenndung  des  sorgcb'cb 
Ltasts  vnnd  Eintringen  des  Turcken  auff  vnser  Niderdsterreiehiscbe  Lannde, 
mit  ernstlicher  Rettung,  gegenweer,  evlennder  vnd  bebarrlicher  bilff.  vnd  sonnst 
in  ander  weg,  der  notdfirflS  naeb,  zfi  bewarung  der  Grenitz,  Befestigung,  vnnd 
erhaltung  der  OrtpSss  vnd  Flecken,  erscbiesliehs  fiirnemen  bescbeben.  Wie 
Wir  vnd  Ir  vor  andern  vnsem  anstossenden  Nachpem,  vnd  Widerwertigen  in 
leyt  der  anfeebtung  befrydt.  Vnd  vnser  Camer  widerumb  zu  ainem  Vorat  auf 
f&rfallennde  L4inndsnot  gepracht  werden  rodg.  Vnd  also  Ewm  Ausscbüss,  den 
Ir  vnsenn  gnedigen  ansuecben  vnd  vertrawen  nacb,  fömemen  werdet,  auf 
obgemelt  maynung,  mit  volkomnem  Gewalt,  wie  obsteet,  vnd  das  derselb  nit 
Disputierlicb  sey,  abfertiget.  Dann  Ir  habt  guetlich  zübedeneken,  sotten  der 
anndem  vnserer  Furstentbumb  vnd  Lannde  Ausschfiss  Gewaldt  volkomen,  vnd 
in  Ewm  jrrung  sein,  das  solichs  bey  den  andern  Ausschüssen,  ain  zerrüttlieheit 
machen,  vnd  alle  banndlung  verlengern,  die  nachmaln  vnerhörlicbn  schaden, 
damit  Ir  doch  Vnns  vnd  Euch  züuerhueteui  sonnder  zweifl  geneigt  seyt,  geberen 
würde.  Vnnd  Euch  all  an  gehorsamlicben  erscheinen  auf  bemeltem  Lanndtag, 
nichts  dann  Gottes  gewalt,  verhynndem  lasset  Des  wellen  Wir  Vnns  der  hohen 
notdurfft  nach ,  zu  Ewer  yedem  in  Sonderheit  versehen.  Vnd  Ir  thuet  dar  an 
sd  sambt  dem,  das  Ir  solichs  schuldig  seyt,  vnnser  ernstliche  meynung.  Geben 
m  vnnser  Statt  Krembs  den  Newndten  tag  des  Monets  Nouembris.  Anno  Domini 
etc.  im  Newnundtzwaintzigisten,  Vnnser  Reiche  des  Hungerischen  im  Dritten  vnd 
das  Beheroischen  in  Vierdten. 

Ferdinand. 

'  Ad  mandatum  dorn.  Regia  prop. 

Ferenberg. 

Wienn  Arehiv   1/1^30.  (Commissarien  der  Pr&nntler  Schreiben  an 

die  Khun.  Mt) 

Allerdurchleucbtigister  Grosmacbtigister  Kunig,  allergenedigister  herr  Eur 
kbu.  roat.  sein  vnnser  vnndertenigiste  dienst  zuuemn  berait  Allergenedigister 
kbnnig  vnd  herr  als  vnns  eur  Römische  kbu.  Mt.  vor  ettlichen  tagen  beuolhen, 
das  wir  auf  eur  ku.  mt.  vberschickte  Instruction  an  vnns  ausganngen  sollend 
den  armen  Pranntlern  so  hieuor  in  den  vorstetten,  ewr  ku.  mt  stat  Wienn 
gesessen  >  vnndcrhellffen,  vnd  vleiss  furkberen  darmit  dieselbigen  in  der  Stat 
vnnderbraeht  werden  möchtent ,  darauf  fliegen  wir  denselbigen  ewr  kbu.  mt. 
in  aller  vnndertenikait  zuuememen.  Das  wir  die  vier  tail  der  Stat  besichtigt 
md  von  ainem  ort  zu  dem  anndern  herumb  gezogen  mit  pesstem  vieis  die 
hewser,  hofstett,  garten,  vnd  dergleichen  ort,  dohin  wir  vermaint,  das  man 
die  gedachten  Prfinntler  möchten  vnnderbringen »  ordenlich  vermerkht  vnd  auf- 
gesd^ben  vnd  volgennds  alle  pränntler  wie  die  in  den  vorstetten  gesessen 
inr  vnns,  doch  ain  yedes  viertail  in  sonnders  erfordert ,  vnd  denselbigen  mit 
besten  fSegen  ewr  Romischen,  kbu.  mt.  genedig^st  mainung  dergleichen  vnnser 
Instruction  in  ainer  gemein  forgehallten,  die  sich  auch  mit  aller  vnnderteni- 
khait  gar  gern  verhört  vnd  vnnsern  fürhalt  diemüetigklich  aagenomen,  vol- 
gends  haben  wir,  mit  ainem  yeden  in  sonnders  der  prfinntler,  wo  er  bievor 
gesessen  was  auch  wie  vil  verlorn,  vnd  wie  er  begeer  auch  vermain  das  man 
Ime  in  der  Stat  wider  vnnderhellffen  mög,  nach  lannge  vnd  mit  höchstem  vieiss 
erfragt  vnd  aufgeschriben  dergleichen  so  haben  wir  dieselbigen  priinnÜer 
SuppUcationea  auch  angenomen,  vnd  souil  vnns  bisher  möglich  verabschidet 


N«m  tregi  sieh  für  vad  für  tuet  das  wir  dhains  we^s  befunden  kkunden  dts  wir 
nlle  prftnntler  mögen  in  der  Stat  vnnderbringen ,  aus  diser  nrsach.  Essein 
ettli^  Pf änntler  die  för  und  für  das  wasser  praucfaen  mficssen ,  als  die  riseher, 
ledrer,  koUenmacher,  weysgerber.  Dergleiehen  hanndwerekh  die  aber  kains 
wegs  in  der  Stat  von  w«gen  inanngl  des  wassers  vnnderbracht  werden  mdgent. 
So  sein  darnach  etÜieh  gmriner  die  sieb  aUain  mit  Kraut  beheUflfen,  vnd  der- 
gleiehen Sachen,  die  gleieh  vor  der  Stat  ire  Sckerlein,  girten  vnd  hofsisl 
hnben  vad  aoeh  steh  nit  in  die  Stat  vnaderbrHigen  lassen  wellenl  vnd  dann 
ewr  khn.  mt.  waisst,  das  diser  eur  kha.  int.  grosst  inkhomen  ist,  der  Wein- 
garten pnw,  welches  aber^  durch  den  hawer  gearbait  vn4  gepawen  werden 
nüeaaen,  bey  denselbigen  hawer  begegnet  vaos»  das  die  antaaigend,  sy  BMgent 
in  der  Stat  von  wegen  irer  armoet,  khaia  hawss  oder  oades  geroewer.  allt 
hefiitet  auer^wen,  Öartaue  eb  sy  gleich  in  der  Stat  wfirend,  dieweil  man  die 
Stat  nit  fme  auffthne,  vnd  su  nacht  frue  wider  besliess,  Sy  aber  frue  vnd 
spatt  aa  der  arbait  sein  nuiessen»  etwann  vor  tag  an  das  geburK  auch  annder 
ovt  ganngen,  md  erst  ettwann  in  der  Nacht  wider  hainikbonen,  so  wvrden 
sy  alle  tag  an  b>  arbait  ettlieh  stnndt  verhern  muessen,  welehs  doch  jnca 
auch  denen  so  sich  mit  den  Weingarten  emerendt  gannta  vnd  gar  vnkidfidi 
vnd  verderblich  sein  wurde,  Sy  saigen  auch  an  sy  haben  bisher  jre  khne, 
gnissy  höner  vnd  dergleichen  thfirlein  gehabt  daruon  sy  sieh  genert,  die 
wurde  jnen  auch  also  abgestrickht.  Nun  haben  wir  für  vnns  selber,  vnd  ans 
aebiildiger  pklicht,  diese  vnd  dergleichen  beschwSrden  su  mermaflen  erwegen 
vnd  disputiert,  vnd  erstlich  der  vischer  halb  beratslagt,  das  cur  kfi.  mt, 
denselbigen  hette  genedigclich  suegelassen,  darmit  sy  betten,  hfiltzene  hewser 
vnd  nichts  von  Stain  an  der  Tfauenaw  hinauf,  doch  weytt  von  der  Stat 
gebawen,  so  das  gesehee  mochtend  sy  tag  vnd  nacht  bey  dem  wasser  seia, 
vnd  ir  narung  daselb  suchen  vnd  dannocht  mit  gemainer  Statt,  hinfnr,  wie 
bisher  mitleiden  tragen,  so  auch  xu  nachtlicher  zeit  schiflf  vnd  floss  ankhomend, 
mochtend  dieselbigen  jren  vnnderhallt  daselbs  haben,  darmit  man  die  Stat  nit 
fQr  vnd  lur  xu  nfichtlicher  weyl  aufsperren  muegg,  oder  die  leut  sambt  iren 
güetem  verdorben  lassen.  So  dann  der  Ledrer,  mullner,  weissgerber,  kotxen- 
macher,  auch  annder  hanndwercher  halb  so  bissher  vor  dem  Stuhenthor 
gesessen,  deren  man  khains  wegs  von  der  Stat  emberen  mag,  vnd  doch  von 
wegen  des  wassers  in  der  Stat  nit  sein  zevnnderbringen ,  vermainent  wir,  das 
denselbigen  dergleichen  hultzeine  hewser  oder  werkhstett  vor  Stuhenthor 
machend  xuegelassen  werden  dann  sonnst  gewislich  muessen  dieselbigen  hannd- 
weroh  gannti  von  der  Statt  vertriben  werden ,  welches  doch  xu  merkKchera 
abfall  raichen  wfirde,  dartxue  wfire  nit  wol  möglich,  das  man  derselbigen  eaboren 
fflöcht,  vnd  dann  der  hawer  gartner  vnd  deren  so  sieh  mit  aekher  vnd  wisen 
aneh  weingartpaw  emerent,  haben  wir  ermessen,  ob  gleieh  wol  dasselbig  volekh 
nM>ehte  in  den  Stat  vnnderbracht  werden,  das  doch  vnmöglich  sein  würde,  das 
er  auch  kains  wegs  xuthun  wfire,  vnd  aus  der  vrsaeh,  gat  mit  strew  vnd  hew 
vmb  vnd  so  man  alles  traid  hew,  strew,  sambt  ochsen,  khue,  schwein  so!  in 
die  Stat  bringen  wellen,  mag  eur  Kü.  Mt.  gedenneken  in  was  grosse  forcht  vnd 
fewer  not  die  Stat  gestellt  wurdt,  darsue  so  haben  die  hewer,  das  merer  tail  irer 
^awr  allain  mit  abgeschnitnen  düem  reben,  welche  sy  xu  hauffen  tragen  vnd 
geroainkllch  ganntx  vnsicber  mit  demselbtgen  fewer  vmbgendt  dann  die  vil 
Khinder  habend,  vnd  so  vatter  vnd  infieter  in  den  Weingarten  vnd  auf  dem  reld 
in  der  arbait  seind,  haben  sy  vil  hewser  also  verprennt.  So  haben  sy  strew  vnd 
hew ,  vnd  dergleiohen  hauswirtschaflft ,  das  gewislich  xubesorgen  wo  sy  in  die 
Stal  genomen,  es  wurde  ain  fewr  vber  das  annder  aufgeen,  wie  dann  hie  kurtx 
aueh  am  fewr  von  aiaem  khotxenmacher  aufganngen,  vnd  darinnen  acht  hewser 
verprannen  aeiuy  deshalfeen  bechlieh  anbesorgen,  das  ettwan  durch  dise  lewt  vnd 
an  brunst  geraaine  Stat  grossen  schaden  leiden  vnd  emphahen  wurd,  dartxue  ist 
das  hawer  volekh  etwann  vtH  seltsam,  lanilt  xue  von  ifembden  orten  vnd  snbe- 
sorgen,  das  sy  wo  die  all  in  der  Stat  werend  das  sy  gar  bald  auiVüren  vnd  der- 
gleicbao  saehen  anfriehten  mochtend,  wie  es  dann  hieuor  xu  vilmallen  dnreh 


291 

ettlieh  muetwillig  hawer  angefanngen.  So  ist  das  hoch  zuerwegen  wo  die  bawer 
in  der  stat,  alle  sein  sollend,  das  sy  alle  tag  an  irer  taglichen  arbait  vil  stand 
▼ersaumen  wfirdend  dann  sy  haben  an  die  gepurg  weit  vnd  ee  mann  die  thor 
»uflbun,  sngen,  mussent  sy  also  vil  zeit  yersaumen,  das  dann  nit  nur  allein  jnen, 
sonnder  allen  Bargern  aacb  jnwonem  der  Stat,  so  grossem  täglichen  schaden 
raicben  wfird  so  hat  aoch  bisher  dasselbig  volekh  ir  khüe  hener  md  dergleichen 
aadien  gehabt,  vnd  ieglich  gen  markht  bracht.  Das  aber  so  die  in  die  Stat 
gebracht  nit  sein  möcht,  vnd  wurde  solchs  alles  dester  thewrer  werden,  Es 
lassen  sich  auch  des  merer  tail »  vnd  sonnders  die  ennhalb  der  wienner  Brachby 
80  auf  der  widcn  gesessen ,  vernemen ,  wo  man  jnen  nit  vergönne  vor  der  Stat 
zasitzen,  so  wellend  sy  ganntz  hinwegg  ziehen.  Non  hat  eur  Kü.  Mt.  mermallen 
▼emomen,  wieail  taosendt  Burger  von  diser  Stat  gezogen  md  wie  die  Stat  in 
der  mannschafft  groslich  abgenomen,  vnd  so  die  hawer,  gerber  vnd  der- 
gleichen, hanndtwercher,  erst  aach  hinwegg  ziehen  soltend,  das  den  vbrigen 
Bfirgem  nit  möglich  sein  wurde,  die  weingSrtten  ackher  vnd  grundt  zuer- 
pawen  vil  minder  die  verderbte  güeter  zustifflen,  es  wurde  gemainer  Stat, 
Tnd  derselbigen  Bfirgerschafft  nit  möglich,  die  stewem  vnd  annder  treffenliche 
ausgaben,  darroit  sy  vber  ir  vermügen  diser  zeit  taglich  beladen,  zuerschwingen, 
dieweil  dann  zwischen  der  wiener  Bruckh  vnd  dem  Newenthurn,  dergleichen 
hinauf  bey  sannd  Dibolt  vnd  dann  weyt,  vor  der  Stat  bey  sannd  Nicla,  sonnst 
haehen  von  natur  sein  vnd  wir  achtend  das  an  ettlichen  orten  hultzeine  hewser 
on  allen  schaden  der  Stat,  dieweil  die  weit  von  der  Stat  gelegen,  wol  pawen 
möchten,  hiernmb  aus  oberzellten  vrsachen  vnd  zufurkhomung  ^osses  schaden 
vnd  in  sonnders,  das  die  hawer  vnd  anndere  deren  man  doch  nit  geraten  mag, 
nit  gar  verlauffent,  vnd  aus  der  gemain  stat  stewer  khomen,  so  were  vnd  jst 
vnnser  vnndertenigister  rat  ewr  Kü.  Mt.  welle  an  den  obgemeltea  oder  anndem 
orten,  genediglich  armen  leuten  vergOnnen  das  sy  von  hoKz  vnd  nit  von  Stainen 
möchtend  Stadl,  bütten  oder  hewser  zu  irer  notturffl  pawen,  Tnd  so  das 
geschieht  so  werden  dieselbigen  sich  ires  erlitten  schaden,  so  &y  groslich 
emphanngen  ersettigen  lassen,  werden  auch  bey  der  Stat  beleiben  vnd  nit  ver- 
lauffen  vnd  da  got  vor  sey  ob  etwann  die  Kriegs  notturfft  widcrfurfallen  solt 
oder  würde  möcht  man  dannocht  in  ainer  stund t,  dieselbigen  hewser,  Stadl  vnd 
hüttlin  so  allein  von  holtzwergg  gemacht  alle  abprennen ,  Nichstesterminder 
wellen  wir  für  vnd  für  hanndln  auch  vnna  hefleissen  souil  vnns  jmmer  möglich, 
das  wir  zu  merung  der  mannschafft  in  der  Stat  die  pranntler  so  am  reiehisten 
sein  in  der  Stat  vnnderbringen  vnd  was  vnns  hierauf  eur  kü.  mt  weiter  beuilcht, 
das  wellen  wir  als  die  gehorsamen  in  aller  vnndertenikait  so  vil  vnd  alspald  vnns 
jmer  möglieh  volziehend,  begerend  aber  deshalb  von  eur  ku.  mt.  ftrderKch  vnd 
den  armen  pranntlern  genedigiste  anntwurt  beuelhen  vnns  hiemii  ewr  Romtachen 
Kn.  Mt.  als  vnnserro  allergenedigisten  Herren  vnd  LanndsfUrsten.  Datum  zu 
Wienn  auf  den  fS  tag  Joly  anno  90.  B.  Ro.  KA.  Mt. 


vnndertenigiste 


vorordent  Coaissarieo 
der  pranntler  zu  wienn. 


Winer  Archiv  V1530. 


Don  Ersamen  weisen  Vnnaem  besonnder  lieben  vnd  getrewen,  N.  Bfirger- 
matiter,  Richter  vnnd  Rat.  Vnnaerer  Stat  WSenn. 

Ferdfaiand  von  gots  gnadn  zu  Hmgem  md  Behem  ete.  Kunig  Infant  in 
Htspanien  Ertzhertzog  zu  Österreich. 

Ersamen  Weisen  besonnder  lieben  vnnd  getrewen.  Wir  haben  dio  Werbung 
mnd  anaueehen,  so  jr  an  vnns,  durch  Ewr  gesanndten,  mndertenigdieh  bringen 
lassen  genediffelich  vemomen,  md  dieselben  saehen  gnedigdieh  gehört,  Ar- 
genoroen  mnd  beratslagen  hissen ,  Sein  darauf  willens  das  wir  zwen  vnnaerer 
aonndem  Ret  von  Vonsenn  Hof  hinab ,  zu  mnserm  Regiment  mnd  Gamer  Rat^Q 


292 

furderlichen  fertigeo ,  Inen  Instrunetion  vnnd  Beuelb  geben,  was  Sy  in  Ewra 
Artiffgln,  rnnd  fürgebrachten  beswerungen,  von  vnnsern  wegen,  es  sey  mit 
Tnnderbringung  der  Prfintler,  Stet  vnd  Pew,  vnnd  in  annder  weg,  hanndlen 
sollen,  dermassen  das  wir  achten,  jr  billicb  damit  zufriden  vnnd  bennegig 
sein  sollet  wie  wir  vnns  auch  zu  ewch  ▼ngezweifflt  versehen,  Vnnd  Eweh 
sölhs  zu  fiirderlicber  abfertigung  ewer  gesanndtn,  znuor  genediger  maynong 
nit  verhallten  wollten,  geben  zw  Augspurg  den  29  August  im  30  vnnserer  Reiche 
im  virten  jarn. 

Ferdinand  m/p. 

Ad  mandatum  Domini 
Regia  propriom. 

Adler  m/p. 

Winer  Archiv  1/1S30. 

Ainer  Ersamen  Lanndtschafft  verordnetn.  haben  Burgermaisters  vnd  Ratte 
der  Stadt  Wienn  schrifft  von  wegen  betzallung  jrs  gepurunden  tai)  in  die  sechs 
Tawsent  gülden  .  .  .  den  viertn  tag  ditz  monats  emphangen  vnd  nach  lenngs 
vemomen. 

Vnd  wiewol  sich  der  von  Wienn  vngepurltch  antzaigen  daraus  bey  jnen 
nichtz  annders  dann  alle  zerruttlikbait  vnd  widerwillige  weiss  zuspiren  ist, 
nach  notdurfften  zauerantwortten  gezymet.  So  wellen  doch  die  verordnetnn  in 
ansehung  der  zeit  vnnd  gelegenhait  der  geuerlichen  lewff  (darjnn  ainig  mit- 
einannder  gelebt  vnd  gehandlt  werden  sulle)  sich  solhs  nit  beladen,  Sonndem 
dieselb  schrifft,  sambt  den  vorigen ,  mit  vleis  aufheben  vnd  den  Stänndten  in 
gemainer  besamblung  Erbringen. 

Aber  die  verordnetn  gedengken  die  Stat  Wienn  sey  vom  adl  lanndtlewten 
vnd  derselben  vnderthannen.  Ausserhalb  der  so  auf  den  lanndt  auch  nit  gefeyrt, 
vnd  dass  muglichist  gethan  mer  vnd  pass  vnd  bewart  worden,  dann  durch  die 
von  Wienn  selbs,  wiewol  dieselbn  in  jren  Mussterungn  hoch  vnd  prachtlich 
erschinen,  vnd  nachmals  sich  hie  wenig  sehen  lassen,  Actum  den  viij  tag 
May  Anno  xxx. 

Der  Kü.  Mi   zu  Hunngern  vnd  Behaim  Ertzhertzogen  zu  Öster- 
reich etc.  vnnserm   genedigisten  Herrenn. 

Durchleuchtigiater,  Grossmftchtiger  Kunig  Eur  Kü,  Mi  sein  vnnser  vnnder- 
thenig  gehorsam,  vnnd  sonder  geflissen  ganntz  Willis  dinst  allzeit  zuuoran 
berait,  Genedigist  Herr  E.  Ku.  Mi  schreiben  vnnd  beuelb,  vnns  von  wegen  der 
Closterleui  deren  Closster  in  den  vorstettn  verprunnen,  Vnnd  nicht  mer  B.  Ku. 
Mi  furgenomen  Paw  nach,  aufgericht  mugen  werden,  Auch  deren  so  in  der 
Stat  alhie  zubeuesstigung  derselben  abgeprochen  werden  muessen,  vnd  in 
sunderhait  dass,  das  Closter  zu  sanndt  Clara  daselbst,  durch  E.  Mt.  zu  ainem 
Spittal  verordeni  das  wir  derhalben  dieselben  Closterleui  so  in  den  gedachten 
Ciostem  gewonndt,  in  andere  Clöster  jr  yedes  Orden,  da  sy  jr  ziroblich  auf- 
ennthalltung  haben  mugen,  verordnen  sollen,  vnnd  wie  Eur.  Mi  dje  Renntn 
vnd  gullter  derselben  Cldster  zu  vnnderhallttung  Eur.  Mi  hohenschuelt  alhie  zu 
Wienn.  Innhallt  der  Newen  Reformation  verordent  habe,  gethan«  haben  wir 
mit  gepurennder  Reuerenntz  Emphanngen  vnd  seines  jnnhallts  vemomen,  Vnnd 
fuegen  £.  Ku.  Mi  darauf  vnnderthenigdich  zuuememen,  Wiewol  E.  Ku.  Mt.  die 
austaillung  derselben  Closterleut  personen,  in  angeregten  B.  Mt.  Beuelb  begriffen, 
durch  vnns  zubeschehen  verordent,  dem  wir  gehorsamlich  gelehen  wellen.  So 
bedennkhen  wir  doch,  das  selbes  ganntz  beschwerlich  zuegen  werde,  faibe- 
dennkbung  das  sy  in  den  anndem  Clostern  dahin  sy  gewiser  nicht  gern  ange- 
Bomen,  allain  jn  werde  dann  von  jren  Renttn  vud  gullten  etwas  mitgetailli 
Demnach  geroeh«  B»  Kfi.  Mi  gnediglieh  Verordnung  zuthun,  damit  sy  hierjnnen 


293 

TOD  E.  Ku.  Mi  bedadit»  md  wmA  gelegeakiit  der  avstafllvig,  tob  denselben 
Renntn  Tnd  gvllten  «a  xiiiibliche  aotdaHFU  i«  jrer  Tvnderluüttinig  genieht  Tnd 
gegeben  wurde,  dardareh  die  vilbemelten  Oorterieat,  Ton  den  andern  Clostern 
dahin  8y  geschafil  desster  lieber  angenomea,  Tnnd  Tnnderballten  werden*  Wie 
dann  E.  Ru.  Mt  sy  hieijnnen,  als  gnedigister  herr  Tnd  Lanndsfiirst  gnedigeKeh 
Kobedennkhen  waisa.  IHnn  wo  solhea  niebt  besebieebt,  besorgen  wir,  dass 
dieselben  Closterlent  besdiwerlieben  Tnndergebraeht,  Tnnd  die  Closter  darein 
sy  geordent  sy  anzanemen  aaeh  Terwidem  werden.  Das  dann  allem  hanndl 
Tnnd  fnmemen  sn  Wienn  nü  kbmi  jrnmg  gepem  wirdet,  Thven  Tnns  damit 
E.  Kq.  Mt.  gehorsamliehen  benelben,  datom  Wienn  am  andern  tag  Apprillis  Anno 
im  XXX**'. 

E.  Kä.Mi 


Tnnderthenigist 
Gehorsam 


Stathallter  Regennten 
Tnd  Camer  Rat  der  Nider 
dsterreiebiscben  Lannde. 


(Forttetnog  folgt) 


V.  „Historischer  Atlas.^ 

StitisUk  des  Mittelalters. 
■eekeittaller^s  IrisiigentU  i«  liiekei. 

(PorttetioDg.) 

Generalien  dei  Bisthuros. 
Bd.  171  -  78,  8  BSnde  von  1673-1843. 

Geroldsbsch. 

Bd.  214.  Stülsregister  der  domcapitl.  Hofmarken  Geroldtbacb  ond  Sattel'* 
berg.  1772—78. 

Bd.  391—406*.  18  Binde.  „Geroldsbaeh"  sehr  reichhaltige  Actensammlung. 

Bd.  mit  Beseichnnng  „Domstift.'*  Sttftsregister  beider  Gflter  176tf. 

Bd.  ohne  Nummer,  Aufschrift  „Geroldsbach  Steuern.*'  Gp« 
druckte  Mandate  Ton  1720—51. 

Geschichte  Freisings  und   seiner  Bisehöfe* 

A,  Allgemeines. 

Bd.  8.  Breris  notitia  de  exordio  et  incremento  principum  Gsrmsrtisi*! 
praesertim  autem  Frisingensinm  —  Annos  et  dies  eoepti  rff(\m\n\n  KpisfO'« 
porum  Fris.  —  Episcopi  Fris.  positi  ioxta  diatomrtstem  ReglminU  n«  »,  w. 

Bd.  57.  Series  Episcopomm  mit  Wappen-  ond  Grabstein«Mbbildnng#n« 
17.— 18.  Jahrb. 

Bd.  200.  Chronicon  succinctum  omniuro  Episcopomm  Fris.  18.  Jshrh«  mit 
Wappenmalereien. 


294 

Bd.  252.  Preyberger:  Catalogi  Episcopomm  Frising.  15. — 16.  Jthrb. 

{€f,  Ober  diäte  ^bronic«''  £an  Aufsatz  Hobeneicber*s  in  Pertz.  ArebirFT.) 

Bd.  478.  Brevis  notitia  bistorico-chronologica. 

Bd.  484.  Frey.  Katalog  der  Biscbdfe  von  Freising  Tist  das  4.  Bucb  der 
biator.  Frisiag.  von  Prej  und  und  ganz  neue  Abscbrift  des  in  der  kais.  Hof- 
bibliotbek  befindJichen  Originales.  finthSIt  sehr  viele  urkundlicbe  Notizen}. 

Bd.  486»  Epiiapbia  siebe  oben. 

Wisbeu.  Collect.  Li.  —  189.  Gescbicbte  der  Freising.  Biscbdfe,  latein. 

Ibid.  IL  Gescbicbte  der  Biscbdfe  von  Freising. 

B,  Specieiles. 

1.  Bändereibe  „Biscböf  e^  Bd.  8—56,  entbfilt  in  iedem  Bande  ausser 
grösseren  Acten  eine  Menge  Notizen  und  Regesten  für  oie  Zeit  welche  der 
jeweilige  Band  in  sieh  begreift,  was  hiermit  um  Wiederholungen  auszuweichen 
angezeigt  wird. 

Bd.  8.  Abhandlung  über  das  Vaterland  und  den  Adelsstand  Corbinian's, 
wie  auch  über  Freis.  Münzen. 

Bd.  9.  1324  —  1497,  Urkunden  und  Acten  zur  Geschichte  Freisings  in 
dieser  Zeit  in  Originalen  und  Copien. 

Bd.  10. 1498—1558.  Herzogl.  bair.  Verordnung  ddo.  1506,  wie  es  mit  den 
Gästen  zu  halten  —  Edict  an  die  Bürger  Freisiiigs  wegen  ihren  Gewalttbltig- 
keiten  gegen  die  Geistlichen  in  Betreff  der  Steuern  1520.  —  Ordnung  und 
Belohnung  der  Procuratoren  und  Redner  1524.  —  Ermahnung  der  Untertbanen 
von  Werdenfels  zur  Ruhe  1525.  —  Bischof  Pbilipp's  grauamina  gegen  die 
bair.  Herzoge  in  Sache  der  strittigen  geistlichen  und  weltlichen  Macht 
1533.  —  Schreiben  des  Bischofs  von  Passau  an  Freising  wegen  Beihilfe  gegen 
den  Mfinsterer  Aufstand  1535.  —  Druckschrift  über  den  Kometen  von  1532  u.  s.  w. 

Bd.  11.1559 — 66.  Bischof  Moriz.  Aetenregister  -  Grauamina  an  den  b.  Stuhl 
—  Relation  über  die  Reise  des  Dr.  Pfisier  die  Confirmation  des  Bischofs  zu  er- 
langen —  Verzeichniss  der  auf  des  Bischofs  Befehl  an  Einzelne  vertbeilten 
Winterkleider  1556  und  1564  —  Compendiura  über  die  Resignation  des  Bischofs 
Moriz  und  die  Annahme  Emst's  Anno  1561.  Bescbreibung  der  Regierung  des 

B.  Moriz  und  seiner  Resignation  mit  vielen  Actenstucken  —  Acta  Episcopi  Mauritii 
Resignationem  cooetmcntia  —  iMreater  -itad  Beerdigungskosten  des  Bischofs 
Moriz. 

Die  Zeit  dieses  Kirchenfürsten  war  ein  Wendepunkt  in  der  Geschichte 
Freisings  und  in  dem  Verhältnisse  des  Bisthumes  zu  den  bair.  Herzogen,  und 
die  Selbstständigkeit  ging  nahezu  verloren. 

Bd.  12.   Bischof  Ernst  (1).  1567  ~  92.   Memorial  für  den  Secretär 

C.  Riedtmayr  wegen  der  Vorkehrungen  für  den  Nürnberger  Reicbstag  (sehr 
interessant  wegen  der  Bedürfnisse  und  der  Art  sich  für  dergleichen  zu  ver- 
sorgen). —  Hofstaat  Bischof  Emst*s  sammt  den  Jabrgehalten  —  Freisinger 
Müblenordnung  —  Abschied  des  Münzprobattonstag^s  von  Augsburg  (1573)  — 
Propositiones  Synodi  Frising.  1576  —  Project  wegen  Errichtung  eines 
MetropoKtanbistbumes  in  München  —  Copie  des  Münchner  Recesses  mit  den 
Concordaten  1583  —  Einnahmen  von  den  Herrschaften  1584 — 87  {64262  fl. 
1  ß.  15  ph.  Vs  h). 

Schuldensachen  des  Bischofs  (in  ziemlicher  Menge,  aoob  in  Bd.  13). 

Bd.  13.  Fortsetzung  (2).  1593—1612.  Instruction  der  bair.  Abgeordneten 
auf  den  Landtag  nacb  Landshut  —  Ausschreiben  ad  tollendos  defectus  in 
visitatione  detectos  1605  (cf.  Sugenheim,  der  Freising  nicht  sehr  berücksich- 
tigte, aber  keineswegs  zu  viel  behauptete)  —  Verzeicbniss  Über  Schmucksachen 
(von  Ernst  eigenhändig). 

Bd.  14.  B i s c b e f  S  tep b an.  1612—18.  Erwählungsceremonien,  Schulden- 
sachao  —  Consil.  jurid.  der  Facultftt  von  Ingolstadt  im  Streite  das  Bischofs 
mit  seinem  Capitel  1615. 

Bd.  15-^20.  Biscbof  Veit  Adam.  6  Bände. 

(I.)  Memoriale,  wie  Freismg  geholfen  werden  könne,  damit  ihm  die  Steuern 
nicht  allein  obliegen. 


SM» 

/y.  _  iV.)  Durchiregs  Krie^acten,  Ausgabe«  für  kaia.  und  tehwediache 
Soldaten,  Correaf  oadenien,  Rechnung  iber  die  Kriegaeaasa  ron  1644»  Berichte 
Aber  die  KnegabewegimgeB  im  aidlicben  Deutaehlandv  dann  in  IT,  p.  167  681: 
„Hierin  lanter  Ifiaaia,  wegen  der  Raniion  vnd  Prandtachfitsang  ae  die  aehwed. 
and  frantaesische  officier  nn  Tadterachiedliehe  landitiendt  ihrer  Scbleaaer  md 
adeKchen  Sitz  halber  begert  vnd  darfur  an  «ccordierb  aieh  erbetten  haben» 

Anno  1648«'  0- 

(V.)  Rest  von  Kriegs-  und  Friedensactan  (wieder  sehr  verdorben),  Rech- 
nungen, Stcuenimlagen  auf  78  bairische  KIdster  (am  wenigsten  S.  Paul  in 
Regenaborg,  20  f.  —  am  meisten  Nieder-AltaSdi  3241  f). 

(VI.)  Schuldbuch  von  J613  d.h.  was  man  dem  Stifte  schuldig,  sammt 
vielen  Acten  in  Geld  und  Ökonomiesachen  —  i64Ä. 

Cf.  auch  Bd.  54,  dann  Bd.  „Chron.  IK*  ohne  wätere  Beseiebmiag,  dann 
einen  Ueinea  Fascikel,  Beaeichnung  »Veit  Adam''  mit  weblerhaltMen  Corre- 
«pondenaen  des  Binchofs  aus  der  Kiiegaaeit,  fonHohen^icher  Iwrtfisgege^n. 

Bd.  22 24.  Bischof  Albrecht  Sigmund.  Ohne  bedeutendes  litereaae : 

m  Bd.  24  nur  Beliebt  und  ausführliche  aeehnungsiaganff  inreier  Caneniker 
über  ibre  Reise  nach  Rom  und  den  Aufenthalt  daseibat  (1680— 8S).  Cf.  aveh 

Bd.  M. 

Bd.  25.  ßischofJoba'nn  Clemena.  €eaehiehte  dieaea  Bkchofea  (gani 

neiia  Arbeit)  —  Verzeiehnias  der  fllr  denselben  geworbeften  Sddaien  aammt 
Antrabe  der  Handgelder  und  Werbesporteln.  €f.  Bd.  54^ 

Bd.  26  —  30.  Bisciiof  iohann  Frans.  5  Binde  fast  durehgelMiids 
ökeBoniesachea.  In  Bd.  26  manches  Stick  aar  Oeachtchte  des  apanbefae« 
Erbfolgekrieges,  ebenso  in  Bd.  29  Berichte  aus  dem  FeMkger  gegen  die 
nrken  1717.  Cf.  Bd.  54  und  191. 


Gehalte 


Bd.  32—34.  Bischof  Johann  Theoder.  Grauanina  des  Doneapfitels, 
^^„jlte  der  Preis.  Domherrn  und  Beamten  (S'  73,587%  f.)  —  Protokolle  etc. 
fib«r  die  pragmatiache  Sanction.  In  Bd.  34  etKehe  Kriegsacten  von  1742, 
Ordnung  der  bischöflichen  Leibgarde  in  Lüttich  (1762),  Zeitungen  und  ieriebie 

ans  Lüttich. 

Bd.  35—39.  Bischof  Clemens  Wentel,  5  Bfinde. 

(I.)  Klaggedicht  (deutsch  «nd  lateinisch)  Freisinger  Bfirger  übar  den 
Verfall  der  Stadt  und  des  Bistkums;  dann  von  p.  407  bis  Bd.  V.  Precess- 
actea  über  ai»on  Aufstand  der  Freisioger  und  einen  Streit  wegen  4ea  jyStdHie- 
Mooes**  1763—68.  Cf.  Bd.  55,  dam  Bd.  „Chron.  11**  dine  Nummer. 

Bd.  46-41.  Biaehof  Ludwig  ioseph.  2  Binde.  In  M.  41  Tngebvdi 
(des  Fr«ib.  von  Bugtiiet?)  von  1776—78.  Cf.  Bd.  55  iMsd  4ie  Terlasaenschnfta- 
ncten  in  Bd.  „Cbron.  U.''  ohne  Nummer. 

Bd.  42.  Bischof  Maz  Procop.  C£  auch  M.  ^ 

Bd.44>^5.  Bischof  ioseph  Conrad  2  Binde.  Fortsettung  ^*oa  obigen 
Tagebaehe,  dann  in  Bd.  2  Tagebuch  B.  Conrad*«  (?),  das  sehr  intereaaattt  ie«. 

Cf.  Bd.  56. 

Bd.  54  Veit  Adam  —  Johann  Franz.  Chronologische  Gescbkhte  der 
Biaidiöfe  dieaer  Reihe  (ganz  neue  Arbeit). 


1)  Es  ist  elgenthämUeh ,  dlaas  ebea  diete  Actes  iber  den  dQjibrigen  Krteg,  nnd,  wie  aa 
•cbeiat  davon  Mir  dk  der  VerbaadluBgeii  ait  den  Schweden,  dnrch  gtns  hrnnmitMi 
Vemachlissiginig  getftten  haben,  ••  awar,  das«  dieselbe  einer  ebilcbtliehen  Vemich- 
tong  uemlteh  gleicbkonnt  Für  die  Geschichte  des  sfidiichen  Baiernt  liene  sieh  dSN 
■US  gewiM  Tielet  entnebmeo,  abgesehen  ron  den  Beziebnngen,  in  weloben  der  Bischof 
von  1533—48  in  den  Schweden  gestanden.  Allein  die  Binde  16  and  naaientlich  17 
and  18  sind  derart  rerdorben,  als  bitte  man  sie  mit  chemischer  Plfissigkelt  anlesbar 
machen  wollen.  Ein  ihnlicher  Fall  leigt  sieb  bei  keiner  anderen  Partie  der  Sammlang. 


296 

Bd.  5K.  Johann  Theodor  —  Max  Procop.  Wie  bei  Bd.  54,  dabei  ron 
Bagniet  eine  Corapendioaa  narratio  ritae  Johanni  Theodori  EpitcopL 

Bd.  56.  Bischof  Joseph  Conrad.  Nachträge  zu  Bd.  44     45  und  g$m 
neue  ZusanunensteDang  der  Geschichte  and  der  Verenge  bei  der  Sieularitatton. 
Z.  Bftndereihe  ^Supplemente"  Bd.  180~-86. 
Bd.  180.  Zeit  ron  1599—1621. 

„  181.    „      „  1625-1689. 

^   182.    «      „  1690—1724. 

„  183.    „      „  1724-1734. 

„   184.    ^      „  1735—1769. 

„   185.    ^      „   1771-1820. 

„  186.    „      „   1820—1821. 

3.  Bftndereihe  „Chronik"*  Bd.  197—99. 

Bd.  197.  16.  Jahrh.  —  1617.  Landtagsaeten  ron  1583.  —  Reehnnng  des 
Freising.  Hofstaates  1584.  —Protokoll  Ton  1603-^  den  Verkauf  Ton  Kloster- 
gAtem  betreffend. 

Bd.  198.  1618—1700.  Reichssachen,  Kriegsangelegenheiten  und  Abhand- 
lung Ober  Aibr.  Sigmund. 

Bd.  199,  1705.  — Gravaraina  .  .  .  Praesulum  et  Episcoporum ,  quorum 
Dioceses  in  utraque  Bavaria  et  in  Palatinatu  superiori  se  extendunt  1725,  deutsch. 

4.  Bftndereihe  »Chronik«  Bd.  288—309.  Durch  diese  Reihe  sieben 
sich  chronolog.  geordnete  Notizen  einer  Hand  des  18.  Jahrh.  (des  Bisehofs 
Johann  Franst),  die  aus  Urkunden  und  Traditionenbüchem  schöpfte,  so  dass 
hiermit  für  Regesten  viel  gegeben  ist  und  das  Werk  dem  Kataloge  der  Bischöfe 
Prey's  nahe  kommt. 

Bd.  288.  „Chronik  724«'.  —  Skizze  über  den  h.  Maximilian  —  Ober  die 
Grabstfitten  der  Freising.  Bischöfe  (ron  Hoheneicher)  —  Notizen  und  Gedrucktes 
Aber  Corbinian. 

Bd.  289.  »Chronik  7W.  Notizen  u.  s.  w.  für  die  Geschiebe  der  Bischöfe 
von  Atto  —  Abraham. 

Bd.  290.  »Chronik  993  — ^  Dessgleichen  für  GoUchalk  —  Otto  H.  und 
fiir  Otto  I.  namentlich  mit  vielen  Notizen  von  Hoheneicher. 

Bd.  291.  »Chronik  1220  — «.  Bisehöfe  Gerold  —  Hermann. 

Bd.  292.  ^.Chronik  1421  — «.  Bischof  Nicodem  —  Philipp  —  Forstamts- 
ordnung von  1432,  —  4  Transsumpte  eines  Befehles  K.  Friedrich*s  HL  wegen 
Massregeln  gegen  den  Wucher  der  Juden  1463,  —  Copie  einer  Urkunde,  worin 
dem  Anthony  Mutelen,  Deutschordens,  seine  mnemotechnische  Fertigkeit  bezeugt 
wird,  1470  —  Actenstücke  zur  Geschichte  der  Astrologie  1478,  zur  Greschicbte 
der  Reformation,  zur  Geschichte  des  Krieges  nach  dem  Tode  Herzog  Georg's 
des  Reichen  —  Sehreiben  Herzog  Ernst's  von  Sachsen  über  das  Abscheiden 
seiner  Gemalin  Elisabeth,  Herzogin  von  Baiern,  1484  —  Testament  der  Herzogin 
Kunigunde  von  Baiem,  Erzherzogin  von  Österreich  —  Klage  wegen  Gbertriebener 
Bücherconfiscation  —  »Raittung  so  Bischof  Philipp  von  aigner  Handt  gehal- 
ten«"  1524. 

Bd.  293.  »Chronicon  1540  — *^.  Notizen  wie  sonst  —  Acten  die  »Atd- 
steur"  betreffend  —  dessgleichen  über  Tod  und  Leichenfeier  der  Herzogin 
Susanne  —  Brief  des  Bischofs  Heinrich  an  den  Bischof  von  Augsburg,  warum 
er  sich  wegen  des  Kaisers  in  ein  Kriegsbundniss  eingelassen  1547  —  Inventar 
des  Bischofs  Heinrich  1552  —  2  Acten  über  die  Salzladen  von  Mittenwald  und 
Münehen  — Eid  (latein.),  mittelst  welches  sich  der  König  von  Frankreich  dem 
Sultan  verbunden  haben  soll  — Resignationsacten  des  Bischofs  Moria  —  Inventar 
des  Schlosses  zu  Freising. 

(FortseUuDg  folgt) 


Au  der  h.  k.  Hof-  ud  Sttatidraokerei  t«  Wiea. 


J^  i6.        XOnZEXBLATT-         isss 


Beflage  xm  Aidd?  Ilr  Enit  MmwURhiff  BmMAtetüBti. 


kaiserlichdD  Akadaiie  ißt  WisseoschifteD  in  Wien« 


I.  „Literatur.* 

■ikrei. 

(FortMUung.) 

S.  99.  Minoritenkirche  and  Kloster  (mathmasslich  1231  In  DrOnn 
eingeführt).  —  VersammlaDgen  des  „katholischen  Central-Voreini  für  Mtthron 
slayischer  Zunge'.  —  Der  Verein  zShlt  bei  80  Filialvereine.  —  Geichichto  dua 


brfidem.  —  Bibliothek  (über  8000  Bfinde).   —   Es  besteht  f«r  VKrniuhriintf 
derselben  eine  eigene  Stiftung  der  Josepha  Antonia  Grftfin   ron  Hoyos    upU 
Gräfin  Ton  Kolowrat  (vom  1.  April  1738,  regulirt  1830),  welche  «iiien'iuhr^ 
liehen  Geldbetrag  ?on  128  fl.  34  kr.  C.  M.  datu  widmete!?  ^ 

S.  110.  »Nonnenkloster  derUrsulinerinen  mit'derStJosephskirchf*««. 
(24  Frauen  und  Schwestern.  —  MSdchenschule  420.  Industrialsfifiilii  IK      \ 
Früher  Nonnenkloster  Franciscaner«Ordeni ,  tufgehobea  1782,  ~    21  Htinhfti 
nahmen  die  Ursuliner-Regel  an, 

S.  114.  Vorstadtpfarre  lum  h.  Thomas.  Aogustiner-fttiU  m  Ht  TUhrntt^, 
Jetsi  in  Alt-Brünn.  (Mührisch  - iehlesisches  Blioden-Inttiliit),  -  Um  ^tutt 
kirche  war  bis  1783,  wo  die  im  anstosaenden  grot«arti((#^ii  KI/i*Uf,  4^^  iifut^H 
wSrtigen  k.  k.  SUttbaltereigebSude,  wohnenden  Kn^ti%Un^  Or4^M^Ä/rw#f%j*# 
leUtere  fiir  Regiemngszweeke  rSomen,  and  in  jefMr«  dwrrh  AttfMfftf**^  4^^ 
Nonnenabtei  Maria  Saal  oder  Koniginkloster  l«^f  $(0m*tf(i,rn4t  t$t  AH-HthtrH 
übersiedeln  mussten;  ConTentkirehe  dieser  i}r4m*m:tnh^,  ' 

S.  118.  »Da«  Angnstiner-Stirt  VA^tU^uM^Api^.*»  H^i^ff,t,4pf   /i^^.L 
den  BInrkgrefen  Johann  nrsprinflifrh  fmr  12  hr*t4^  4,^^^  hf4pm  i4u 
Geschichte-wechselnde  Sdiickjale«  !•!»  .frtf  4^  K'.^^f  4p^  ^f^^  i  ^^i*,^L 
,daM   die  s.   g.   Directoren   der   rtUrU^k^  4*>*Kv,  4-<n^    %*;a4^    ^  ma/.* 


.Silber,  bei  8000  i.  im  Werth,  ««M^r»  *n^  44  f»^  *  -a*  >m  :</r  r»4^  'iw  va  >Ai. 
»Weines,  alles  rnf  ICOOOi.  ▼«raM^vir^^^^/ln*^   HlÄw*  »,-  v^\Jr^   " 

»Schaden  an  4M00  i.   Wt^^.  -    ^if>^  4-^   u^.^   4^^  ^,^i,  ^.4^  ^  /.. 

bis  1751  TnOcs^et  —   iT5Z   w-wi^  4^  v*-*^./^  f^^   iv         f,*».,  ,,.. 
lieh  vnd  knatapiefir  wnr  ^  Cv»vtM».<ltin.|r  vm%  i^^v,  ^^.  ^  j^  ^  ^^v- a  f /a  f 
BeMchtlicW    Jlniawff.  —   Äftirt^  l^iwv    «   ^4  ^m//....^^m    ^    ^y  a 
1805  «mI  ISM.  —  &.iv«ne>i*HUr>Mi|r,    ^»««v*«^  »«--«.H^rf-»,.*^  4**  /    ^..  '  f 
standet,  Ptna»*«.  -  iNr  |«^Ä*»lrV|»  r^,i,H  /f*^t  ^^-^  «^^,  „^  ^  v,  ^    ,  w 


298 

das  Stift  zu  heben,  auch  sonst  äusserst  verdienstlich  gewirkt  (Leopold-  und  Franz 
Josephs-Orden),  15  Individuen,  worunter  mehrere  Professoren  und  Gymnasial- 
Directoren.  —  Frühere  Gelehrte,  ihre  Handschriften.  —  Hieronymus  Haura 
(geb.  1704,  gest.  1750)  hinterliess  eine  Historia  antiquissimi . .  Monasterii  S. 
Thomae  Apl.  Brunae  1744  in  275  Bogen  (!)  und  eine  Sammlung  verschiedener 
Notate  fiber  die  Ereignisse  seiner  Zeit  (4  Foliobände)  in  Handschrift.  «Auch 
„der  viel  beschäftigte  Prälat  Matthäus  Pertscher  fand  noch  Zeit  s.  1745  ein 
„Kloster  -  Urkundenbuch  unter  dem  Titel :  Liber  magnus  et  novissimus  etc. 
„(187  Bogen  in  Folio)  zu  verlegen  (?e8  erschien  ja  aber  nicht  im  Drucke? 
„Ch.)  und  .  .  die  Stiftsgeschichte:  Historia  in  Annales  Monasterii  Brunensis 
„(aliorumque  Vicariatui  Moraviae  incorporatorum  Conventuum  Ord.  Erem.  S.  P. 
„Augustini  (?Krasikow,  Gewitseh,  Kromau,  Maria  Krön,  Olmütz,  Propstei  Wfeso- 
„witz,  St.  Clemmila?  S.  M.)  Ex  authenticis  fontibus  archivi  Brunensis  deaumta  et 
„Synopsi  chronologica  deducta  .  .  anno  1769)  (301  Fol.  Bogen),  beide 
„noch  in  Mspt.  abfassen  zu  lassen^. 

S.  140.  Ehemaliges  (bei  St.  Magdalena)  Kloster  der  Franeiscaner 
(Bemardiner).  —  Veranlasst  durch  Capistran  (1451).  In  diesem  Kloster, 
dessen  Urkunden  und  Schriften  im  Ordens-Hauptarchive  zu  Neuhaus  in  Böhmen 
ein  Raub  der  Flammen  geworden,  hielt  man  gewöhnlich  die  Provinz-Ordens- 
capitel  ab.  Zerstört  beim  Schweden  -  Einfall.  1654  —  neu  errichtet  —  1786 
aufgehoben.  (1756  lebten  hier  55  Ordensmänner.) 

S.  143.  Yorstadtpfarre  Alt-Brunn.  „Die  Pfarrkirche  zur  Himmelfahrt  der 
Mutter  Gottes"  eines  der  schönsten  Denkmäler  dieser  Art  im  Lande,  ganz  von 
Backsteinen  (nur  die  Ecken  der  auswärtigen  Strebepfeiler  sind  mit  behauenen 
Steinen  eingefasst)  im  besten  Styl  des  14.  Jahrhunderts  (?)  erbaut.**  Das 
„Gnadenbild*'  wurde  1783  in  der  Stille  von  der  Conventkirche  (St  Thomas) 
hieher  gebracht  —  Der  Sage  nach  vom  heil.  Lukas  gemalt.  —  Geschenk 
des  Stifters,  des  Markgrafen  Johann.  Viele  Wallfahrten.  —  1736  feierliche 
Krönung.  —  Der  Altar  sammt  Cap ellenschmuck,  in  Augsburg  gemacht,  kam 
auf  60.000   Gulden  zu  stehen. 

S.  147.  Geschichte  dieser  Kirche.  —  Nonnenkloster  Cisterzienser- Ordens; 
Königin  Elisabeth  1322. —  Maria  Saal,  auch  Königin-Kloster  genannt  — 
Güter-Erwerbungen.  Anfangs  des  15.  Jahrhunderts  „hörten  nicht  nur  die  Erwer- 
„bungen  bedeutender  neuer  Güter  auf,  sondern  auch  die  bereits  erworbenen 
„wurden  eben  so  wie  die  Ausstattungen  einzelner  Nonnen  durch  die  Habsucht 
„weltlicher  Edlen  vielfach  beeinträchtiget,  und  nebstdcm  trafen  das  Stift  ausser 
„mannigfachen  Zwisten  mit  den  Pfarrern  auf  seinen  Pfründen,  auch  bedeutende 
„Unftille«.  —  Unordnung  im  16.  Jahrhunderte.  Verwüstung  1619;  —  1782  auf- 
gehoben (damals  lebten  39  Chorjungfraucn,  10  Laienschwestern  und  3  Novizinnen 
darin);  1783  wurden  die  Augustiner-Eremiten  hieher  versetzt 

S.  166.  „Das  Nonnenkloster  St.  Anna**  auch  „Königsgarten**  (hortus 
regis)  genannt  Dominicanerinnen.  König  Johann  von  Böhmen  (1312)  half  es 
begründen;  Stifterin  Katharina  von  Dobelnic,  Witwe  des  Thas  von  Lomnic. — 
Wechselnde  Schicksale.  Bei  der  Aufhebung  im  J.  1782  waren  41  Nonnen  darin, 
welche  säcularisirt  wurden. 

S.  171.  „Das  Kloster  der  Barmherzigen  Brüder  sammt  Kirche*. 
Das  jetzige  Gebäude  gründete  (nebst  andern  Wohlthätern)  Graf  Karl  von 
Hrzan  ri767-— 1770).  Stifter  des  Klosters  war  Leopold  Graf  von  Dietrich- 
stein, 1747.  —  (1748  von  Feldsberg  aus  bezogen.)  Gegenwärtig  44  Betten. 
(18  Ordensmänner.  „Zu  ihrem  und  zum  Unterhalt  von  11  Civil- 
Dienstpersonen,  wie  auch  des  ganzen  Klostergebäudes  ent- 
fielen im  J.  1854  nur  1220  fl.  20  kr.  C.  M.  an  Interessen  von  den 
Gesammtcapitalien**!!) 

S.  173.  „Das  Kloster  der  Elisabethiner -Nonnen  (Regel  des  h«Fran- 
ciscus).  25  sehr  dürftig  bestiftete  Betten  (auf  1  Kranke  entfallen  aus  den 
diesftilligen  Interessen  täglich  nur  9%  kr.  C.  M.,  wovon  auch  die  Mcdicinen  zu 
bestreiten  sind!).  Das  Kloster  wurde  1749  gestiftet  von  der  verwitweten  Gräfin 


299 

Elistbetb  tod  Walldorf,  geb.  GrSfin  von  Sinzendorf.  Dermalen  20  Individuen. 
Beide  Rldster,  Barmhersige  und  Elisabetbinerinnen  sind  auf  den  Ertrag  der 
Sammlungen  gleichsam  angewiesen! 

S.  183.  Vorstadtpfarre  Obrowits.  Pfarrkirche  »zur  Himmelfahrt 
Mariens'',  die  einstige  Conventkirche  des  zu  Obrowitz  gewesenen  Prämon- 
stratenser-Klostersy  eine  der  schönsten  in  und  um  Brunn  aus  neuerer  Zeit. 

S.  187.  ^Geschichte  der  Prfimonstratenser- Abtei  in  Obrowitz.  Gestiftet 
c.  1200  von  dem  Edlen  (Comes)  Leo  von  Klobauk,  bevölkert  von  Strahof. 
Schicksale.  1784  aufgehoben.  (Bei  40  Individuen.)  JeUt  k.  k.  Militär-Spital. 

S.  197.  »Die  Rettungs- Anstalt  fiir  die  verwahrloste  Jugend**,  seit  1847. 
Wirkt  sehr  wohlthStig. 

S.  198.  »Erziehungs -Anstalt  der  barmherzigen  Schwestern  von 
der  Regel  des  h.  Vincenz  von  Paul  mit  1  Waisenhause. **  —  Gestiftet  vom  Frauen- 
vereio  (1849)  im  J.  1853.  Besondere  WohUhSterin  die  Witwe  Frau  Aloisia 
Braun  (Mai  1855),  welche  das  Haus  in  ObrowiU  kaufte  —  um  26.500  fl. 
CM.!  —  60  Mädchen.  —  Oberaus  wohlth&tige  Anstalt ! 

S.  206.  Geschichte  der  (ehemaligen)  Karthause  zu  Rönigsfeld.  Gestiftet 
1375  vom  Markgrafen  Johann  und  seiner  Familie.  —  Um  die  Wissenschaft  und 
Kunst  in  Mähren  mehrfach  verdiente  Prioren.  —  Aufgehoben  1782.  Die  Auf- 
hebungs-Commission  fand  vor  —  Kirchensachen,  geschätzt  auf  5485  fl.,  an 
baarem  Gelde  und  Schuldverschreibungen  34.590  fl.  wie  auch  4947'/%  Eimer 
Wein,  eine  Sammlung  von  englischen  Kupferstichen,  33  Ölgemälde  nebst  12 
kleineren  Skizzen  von  Blaulpertsch,  1  Originalgemälde  von  Guido  Reni  (?Nach 
Cerroni  von  Job.  Bapt  Sassoferrato,  erkauft  vom  Brunner  Juwelier  Job. 
Arioli  uro  25  Ducaten,  kam  in  die  k.  k.  Bildergallerie  nach  Wien.  Kaiser 
Joseph  IL  soll  dem  Prälaten  daför  100  Ducaten  gegeben  haben  (?))  u.  m.  A. 
Auch  die  Bibliothek  nicht  unbedeutend,  viele  Manuscripte  kamen  in  die  k.  k. 
Hofbibliothek  (?).  Die  Besitzungen  wurden  eingezogen,  1825  an  einen  Privaten 
verkauft,  das  Klostergebäude  wurde  und  ist  noch  eine  Kaserne. 

S.  212.  Ehemalige  Benedictiner-Probstei  Kumro  witz  (Komtfrov),  Filiale 
der  Benedictinerabtei  zu  Trebj^  (schon  1195  erwähnt).  Im  J.  1235  sollen 
König  Wenzel  von  Böhmen  und  Herzog  Friedrich  von  Österreich  den  eben 
geschlossenen  Frieden  in  der  Conventskirche  beschworen  haben.  Verkümmerte 
zuletzt,  1528  übergab  der  letzte  Propst,  der  allein  übrig  blieb y  die  Güter 
dem  Collegialcapitel  zu  St.  Peter  in  Brunn  gegen  lebenslängliche  Verpflegung ! 

S.  244.  ILDecanat  Eibenschütz  (Klein). 

S.  277.  Das  Augustiner-,  nachber  Paulinerkloster  in  Kromau 
(Augustiner-Eremitenl.  —  1355  durch  den  Besitzer  von  Kromau  Cenek  von  Lipa 
gestiftet  ~  Kam  Ende  des  15.  Jahrhunderts  ganz  herab,  c.  1500  fanden  die 
wenigen  Brüder  im  Augustinerstifte  zu  Brunn,  dessen  Filiale  dieses  Kloster 
war,  Aufnahme. 

Gundaker  von  Liechtenstein  kaufte  1634  die  Ruinen  des  ,»seit  mehr  als 
100  Jahren  verlassenen"  Klosters  um  1000  fl.  für  eine  Piaristen-Residenz,  die 
aber  auch  nach  5  Jahren  einging.  —  Die  Serviten,  welche  später  (1656) 
kommen  sollten,  lehnten  es  ab,  daher  1657  Fürst  Liechtenstein  mit  Pauliner- 
Eremiten  ea  versuchte,  welche  1658  das  Kloster  bezogen  (Stiftsbrief  vom 
13.  November  1659).  Gewöhnlich  lebten  15  Ordensmänner  daselbst  (4  lat 
Schulen).  1786an%elö8t  Der  letzte  Prior  Anton  Lux  war  ein  fleissiger  Sammler 
för  Geschichte  der  Stadt,  des  Klosters  und  der  Umgebung;  st  1800  am 
10.  Deeember.  Seine  Schriften  im  Stadtarchiv  (Kromau). 

S.  281.  Filialkirche  zu  Jamolitz,  früher  ein  Sitz  der  Tempelherrn, 
Burg  Tempel  stein  in  der  Nähe. 

S.  283.  HL  Decanat  Gurein  (8  Pfarren,  5  Local-Curatien,  17  Seelsorgs- 
Priester). 

S.  293.  Capelle  zur  Mutter  Gottes,  nahe  bei  der  Burg  E  i  c  h  o  r  n  (Matka 
Boij).  Alt  In  der  Nähe  auch  die  Capelle  zum  heil.  Kreuze,  früher  ein  sehr 
besuchter  Wallfahrtsort. 

16* 


300 

Wol  ny*8  kirchliche  Topographie  ron  Mähren,  2.  und  3.  Band. 

II.  Bd.  S.  323---327.  ,,Da8  Paulaner  Kloster.  (Ordinis  Bfinorum  S.  Frtneiaei 
de  Paula)  in  Wranau. 

Stiftung  des  Ffirsten  Max  von  Liechtenstein;  die  Gnadenkirche  swisehea 
1622  und  1624  erbaut,  das  Kloster  im  J.  1633  von  12  Brüdern  des  Panlaner 
Ordens  aus  Burgund  bezogen.  Durch  die  Schweden  164$  stark  beschSdigt 
und  in  grosse  Noth  gebracht.  Spfiter  viele  Stiftungen,  schönes  KlostergebSude 
hergestellt.  Grosse  Wallfahrten.  »Im  J.  1756,  da  das  Kloster  53.800  fl.  an 
Capitalien  besass  und  8035  fl.  an  jährlichem  Einkommen  hatte,  lebten  darin 
32  Ordensmänner,  aber  am  12.  —  14.  October  1784  wurde  es  aufgehoben, 
den  Ordensmännem  freigestellt  sich  secularisiren  eu  lassen  oder  in  ein  böhmi- 
sches Convent  dieses  Ordens  einzutreten.  Gold  und  Edelsteine  nebst  mehr 
als  9  Centner  Kirchensilber  nach  Brfinn  abgeführt;  das  Gut  Mofitx  sammt 
dem  Freihof  in  Schlepanits  zum  Beligionsfond  eingezogen  und  später  der 
grösste  Theil  des  schönen  Klostergebäudes  an  den  firfinner  Zimmermeister 
Pretzner  und  den  Bäcker  Geisler  um  etwa  nur  2800  fl.  (!)  verkauft,  welche 
es  rasirten!  Der  bekannte  Historiker  Faustin  Prochaska  war  in  Wranau 
in  den  Orden  getreten. 

S.  339.  Ehemalige  Conventskirche  des  Cisterzienserinnen-Stiftes  Ti seh- 
ne witz,  nun  Pfarrkirche  der  Gemeinde  Vorkloster.  Aus  dem  13.  Jahrhun- 
derte. —  Mit  späteren  Zubauten  und  Erneuerungen.  Ober  130  Grabsteine 
wurden  ganz  beseitiget!  —  Schöner  Kreuzgang.  —  Das  ehemalige  Kloster- 
gebäude anfangs  Tuchfabrik,  späier  Zuckerfabrik,  KrappfUrberei. 

S.  343.  Geschichte  des  Klosters  „Himmelspforte^  bei  Tischnowitz. 
Gestiftet  von  Constantia,  Tochter  König  Bela*s  von  Ungarn,  Witwe  des  böhmi- 
schen Königs  PfemysI  Otakar  I.  mit  grosser  Munificenz.  Durch  die  Hussiten 
1425  zerstört.  Eben  so  später  1619  und  1645  durch  die  mährischen  Rebell^ 
und  die  Schweden.  —  17. .  durch  die  Preussenl  —  1782  aufgehoben. 

S.  356.  IV.  Decanat  Kanitz.  (5  Pfarren,  2  Local-Curatien.) 

S.  363—372.  „Ehemaliges  Nonnenstift  Prämonstratenser-Ordens,  die 
j^Himmelsrose^  (rosa  coeli) genannt,  zu  K a n i t z.  Von  f  183 — 1526.  Wechsel- 
volle Geschichte!  Das  Stift  hatte  1517  an  dem  berüchtigten  Martin  Göachel 
(geb.  zu  Iglau,  Prämonstratenser-Ordenspriester  von  Selau)  einen  Probst,  der, 
unbegreiflicher  Weise  sogar  zum  Olmützer  Suffraganbischof  unter  dem  Titel  von 
Nikopolis  ernannt,  durch  seine  Umtriebe  es  zuerst  in  üblen  Ruf,  vielleicht  auch 
in  sittliche  Verwahrlosung  und  endlich  zur  völligen  Auflösung  gebracht  hat.  — 
Er  fiel  bald  nach  1522  von  der  katholischen  Lehre  ab,  ehelichte  eine  der 
Kanitzer  Nonnen  und  lebte  seit  1526  bei  den  Wiedertäufern  in  Nikolsburg.  — 
Der  bekannte  Dr.  Balthasar  Huebmör  von  Priedberg  widmete  ihm  „dem  hocb- 
„würdigen  Herrn  Martin  etwan  Bischofi*  zu  Nikopol  jetz  aber  in  Christenlicher 
„gemain  zu  Nikolspurg  Ehelichem  mitwoner  seinen  gnedigen  Herrn"  im  J. 
1526  eine  dort  gedruckte  Schrift  unter  dem  Titel:  „Ein  Christenliche  Leer- 
„tafel  die  ein  yedlicher  Mensch  ee  und  er  im  Wasser  getauft  wird,  vor  wissen 
„sollte."  Übrigens  wurde  dieser  Martin  1526  als  Suffragan  wie  als  Propst 
cassirt.  —  „Was  dieser  Martin  ausserdem  verbrochen  haben  mag,  da  er  im 
königlichen  Auftrag  (K.  Ferdinand  I.)  im  April  1528  gefangen  und  siebenmal 
gefoltert  wurde,  dann  aber  verbrannt  werden  sollte,  jedoch  nach  Widerruf 
einiger  Irrthömer  auf  Fürbitte  mehrer  Barone  am  Leben  gelassen  und  dem 
Olmützer  Bischöfe  zur  lebenslänglichen  Hafl  übergeben  wurde,  ist  nicht  be- 
kannt" Wir  glauben,  dass  er  als  Wiedertäufer  gefangen  wurde.  Was  mit  den 
Nonnen  des  verlassenen  Klosters  geschehen,  weiss  man  nicht! 

Die  Kirche  eine  der  schönsten  in  Mähren! 

S.   393.  V.  Decanat  Mödritz.  (8  Pfarren,  3  Local-Curatien,   1  Local- 
Cooperatur  und  1  Stift) 

S.  408— 433.  „Das  Benedictiner-Stift  Raigern"  (Rajhrad). 

„Das  jetzige  Stiflsgebäude  sammt  der  Kirche  wurde  seit  1720  nach  dea 
jyGrundrissen  des  Italieners  Santini  vom  Grund  neu  aufgeführt,  ao  data  der 


301 

.dstficte  CiBii— %ii1  HMl  4n  Bäc.t«UksMl  «fei  4cr  ffijfl«  4«r  Pril«- 
.tv  bb  1740  farl%  wm4,  4v  teil  aWr  ■aOtiigfcüi  «fei  4»«  v««Ui«lM 
JPromit  itt  CwTflLi  ia  bM»  cnt  Id»  v«:VaAH  ««4«.  Dm  ftuae  Stifts- 
»gf*ia4i  fcaie<3fn.iliriBLi  Titwct»  ««•  i  Steckvvt«.  ait  eWa  m  mlHi 

Die  Sdfiakirche  (4ca  Ap«lcifinlM  F«lcr  «fei  P«i«l  i«w«UiO  «uie  a«r 

&  4IX  C— chicAU  £cMft  Stift».  Die  Gtfciid  ac^Mi  ui  ?or«hmÜicher 
Zeit  stark  keri&cft;  It^m  St  riags  «m  Riiferm  im  »««est^r  Z«it  ta  YieU« 
St«nai  mJ^thmimm  ünca.  Opfer-  «ai  Grib«rstittea,  eebst  Waffen*  und 
Zienrerk.  —  Paradieskerg  (Raj,  Paradies  «ad  hrad  Barg).  In  der  Capella 
soUca  CyrS  mi  Mdked  dca  G«ttesdiewt  ^hatten  haben.  Heraof  BfetisUw 
Toa  BdIi«m  ackcftkle  £e  Bvrf  ahtcbt  Crkonde  Tora  18.  Oetober  1045  dem 
Stifte  BfewBOw  bd  Png  ead  dessee  Abte  Meinbard,  weleber  diese  «Colla* 
saraort  der  Bmr^  solbrt  ia  eia  Doster  umwandeln  Hess,  welcbes  am  %Q*  Nov. 
1048  feveibt  warde. 

Scbi^sale  dcaeelbca.  Momrolea  (f  t4f )  lerstörten  es  —  1)46  wieder  aulWe- 
baat  Darcb  £c  Kaauaea  1253  abermals  TerwOstet  So  auch  stark  beachfitnirt 
dordb  K.  Radolpb*s  Heer  1278.  Erst  1287  kamen  die  durch  Rfiuber  1281 
▼crtriebeaea  Ordeasicate  laröek.  Verbiltnissmissie  gut  überstand  e«  die 
Hossiteastäraie.  Viele  Sehiden  und  Verluste  im  16.,  so  auch  im  17.  J»hr- 
haoderte.  Die  Gescbiehte  dieser  iwei  Jahrhunderte  müsste  bedeutendes  Intcrcsne 
haben  bei  geaaner  pragmatischer  ErsShIung;  des  siebt  man  aus  Woliiy*s 
kurxer  Skiase.  —  Wamm  setst  der  gelehrte  so  vielfach  tbfttige  B.  Duulk 
seine  Monographie  iber  Raigem,  deren  erster  Band,  bis  1449  reichend,  boreils 
im  Jahre  1849  erschien,  nicht  fort? 

S.  429.  Fahrt  Wolny  die  „Literatoren  dieses  Stiftes"«  an.  Wir  heben 
henror:  Propst(seit  1756)  Bonaventura  Piter  ein Vordermsnn  der  hAhmltrh- 
mihrischea  Geschichtsforscher,  sammelte  eine  staunenswerthe  Menge  urkund- 
lichen Materials  aar  Herausgabe  eines  bdhmisch-mäbrischen  Diplomstsrii  kui* 
Geschichte  der  Abteien  und  KIdster  in  Mfthren  und  Böhmen,  dann  elni«s 
Corpus  Scriptomm  Bohemiae,  ordnete  und  consignirte  das  sehr  re)<*he  Arehlv 
der  Nonnenabtei  Maria  Saal  in  Alt-BrQnn  u.  v.  a.  und  liess  dsi  Werk  'rhe«iiui'MS 
absconditos  (in  Monasterio  Brzewnovieosi)  seu  Vita  S.  (juntheri"*  driirksn. 
Brönn  1762,  4.  (Ein  sehr  gelehrtes  Werk.) 

Zn  den  verdientesten  Literatoren  und  Geschichtsforschern  fUigiTns  immI 
MShrens  überhaupt  gehören  ohne  Zweifel  aber  Wolny  und  Diidik.  Ktn 
bcwundemswerlher  Fleiss. 

S.  430  —  433.  Reihefolge  der  PrOpste  und  seit  1813  AUU*.  Ho  hsl  d«tnn 
der  erste  Band  der  Bränner  Diöcese  (der  zweite  des  ^•ntvn  Wirl»*«)  fUiit 
Fälle  von  topographischen,  statistischen  und  historischen  I>st4*n  iim4  NoÜ/ho 
gebracht,  im  engsten  Rahmen  susammengedrfingt.   Bei   «twii«  hr*»if»'ntr   hnr 
Stellung  und  weniger  ökonomischem  Drucke  mOsste  dissss  Mni*initU  wmtH^ 
stens  3  Binde  füllen. 

Im  Jahre  1857  erschien  bereiU  der  dritte  Band  diet«s  h#'Wii«d**f«#w*rM» 
fleissig  gearbeiteten  Werkes,  den  zweiten  Band  A&r  OUnhiff  V.nAih*'*»***  tml 
haltend,  V  und  484  Seiten.  ,     , 

Er  enthält  die  Decanalc  Prossnitz  (V.)  (dsris  4'tu  HU^ni^n  i'UmhM^ni 
Stift  Prossniti,  gestiftet  1391,  im  16.  Jsbrfio«drn#  »«f(<«|//»«j  I^M«h*'r/»K«* 
Brüder  und  eine  Kspuziner-Residenz)  Sternb<«fg  (VI  1,  mi  At^m  4*/((«»0»*r 
Chorhermstifte  Sternberg  (Gescbicbie  8.  »^>  -     »>i>^ 

Dann,  von  S.  81  an  B.  das  Archipretb^tiPfst  %fßm^»**f,  m»t  ^»w  7  1>*^m 
naten  Kremsier,   Bisenz,  Gaja,  Vm^Mfi^^U-HfuHttfU,  nt*hwtiltM- 
nits,  Strassnitz  nnd  Zdaoaek. 

S.  83—99.  Collegiatstift  Md  Pfcrrc  b*i  W.  Mir^r'^/.  p^  Hft^m^n^^ 

S.  99—111.  SUdi-Pfarrkircbe  z«  t'»*rrfr  it^U^n  ¥f»H  m  Hf^^mi^f, 


302 

S.  111—115.  Die  Kirche  der  Piaristen  sammt  Collegiom  und  Schulen. 

S.  115.  Knaben-SemiDar  (seit  1855)  sa  Kr emsi  er.  Filialhaas  der  barm- 
herzigen Schwestern  (gestiftet  1841)  su  Kremsier. 

S.  117— 122.  Frühere  OrdeBshfiuser  der  Jesuiten  und  Franciacaner 
zu  Kremsier. 

(FortsetsQDg  folgt) 


n.  „österreichische  Geschichtsquellen.** 

Iir  lande  Uratnerlselier  fieseUelitsf  aelleB. 

(Fortsetznog.) 

Notizen  aus  dem  Copialbuche  der  PrSmonstratenser-Propslai 

Griffen  in  Unterkfirnten. 

24.  Juni  1344.  Wulfing  der  Ungnad  Pfleger  des  Gottshaus  Bamberg. 
(Nr.  137.) 

19.  April  1345.  Propst  Oswald.  (Nr.  33.) 

20.  April  1345.  Propst  Oswald.  (Nr.  158.) 

1345.  Ulrich  von  Weissenegkh  und  seine  Hausfrau  Margareth.  (Nr.  218.) 
4.  JSnner  1346.  Bruder  Oswald  in  Griven.  Niklas  von  Mödemdorf.  (Nr.  31.) 

14.  April  1347.  Propst  Chunrat,  Görlein  Valbenhaupt  Burggraf  zu  Griven. 
(Nr.  198.) 

29.  Juni  1347.  Propst  Chunrat.  (Nr.  187.) 

1349.  Pfingstags  an  dem  Panfertage  Propst  Oswald.  (Nr.  26.) 

1350.  Dietrich  Velbenhaupt  und  seine  Hausfrau  Almuet.  Propst  Oswald. 
Georg  Valbenhaupt.  (Nr.  49.) 

24.  April  1351.  Propst  Oswald.  (Nr.  210.) 

25.  April  1351.  Propst  Oswald.  (Nr.  72.) 
25.  April  1351.  Propst  Oswald.  (Nr.  71.) 

15.  Augusti  1351.  PHgrimus  Plebanus  ecclesiae  S.  Pongratii  in  Windisch- 
graz nee  non  archidiaconus  Cartnthiae  Aquil.  Dioc.  Praepositus  Oswaldus. 
Ortolfus  de  Windischgraz,  domini  Pilgrimi  Patruus.  (Nr.  128.) 

I.  September  1351.  Alber  von  Weissenegkh.  Propst  Oswald.  (Nr.  20.) 

14.  September  1351.  Rudolph  von  Weissenegkh.  Propst  Oswald.  (Nr.  82, 
100  und  150.) 

16.  Juni  1352.  BartholomS  Mordax  von  Heinburg.  Propst  Oswald.  Welzer 
Richter  zu  Griuen.  (Nr.  42.) 

17.  Jfinner  1357.  Wülfing  von  Emueis  Hauptmann  und  Vitzdom  von  Bamberg 
in  Kärnten.  Propst  Oswald.  (Nr.  9.) 

17.  August  1357.  Albrecht  von  Werfen  Burggraf  zu  Mitter-Trixen.  (Nr.  75.) 

15.  Februar  1358.  Propst  Oswald.  (Nr.  112.) 

10.  August  1358.  Reinprecbt  von  Ewerstein.  Propst  Oswald.  (Nr.  21.) 
24.  April  1359.  Propst  Oswald.  Leopold  Bischof  von  Bamberg.  (Nr.  25.) 
19.  Juli   1359.   Propst  Niklas.  Georg  Valbenhaupt  Burggraf  zu  Griuen. 
(Nr.  39.) 

II.  December  1359.  Propst  Niklas.  (Nr.  29.) 

22.  April  1365.  Propst  Niklas.  Georg  Velbenhaupt  Burggraf  zu  Griuen. 
(Nr.  196.) 


303 

4.  Juli  1365.  Propst  Niklas.  Georg  Valbenbaupt  und  Friedrich  Welzer. 
(Nr.  53.) 

13.  August  1365.  Gertraud  die  Rottensteinerin.  Stephan  Propst  und  Erz- 
priester zu  St  AndrS  im  Lavantthale.  (Nr.  73.) 

4.  September  1365.  Hanns  und  Georg  Yalbenhaupi  Propst  Niklas.  (Nr.  13.) 
6.  Juli  1366.  Runegund  Otten  des  Magers  seligen  Tochter  von  Weissen- 

egkh.  Propst  Niklas.  Hanns  Paur  Burggraf  zu  Weissenegkh.  (Nr.  203.) 
17.  August  1366.  Propst  Niklas.  (Nr.  54.) 
20.  August  1367.  Propst  Niklas.  TNr.  179.) 
20.  Juli   1368.   Albrecht  von  Werben  Burggraf  zu  Neidenstein.  Propst 

NiUas.  (Nr.  133.) 

17.  November  1369.  Heinrieb  der  Gösse.  Propst  Niklas.  (Nr.  116.) 

25.  April  1369.  Propst  Niklas.  Erhard  Kholnitzer.  (Nr.  12.) 

2.   October   1369.  Ursa  Georgen  des  Valbenbaupt  Wittib.  Propst  Niklas. 

Hanns  Sefiier  Burggraf  zu  Griuen.  (Nr.  44.) 

22.  November  1369.  PropstNiklas.  Hanns  Sefner  Burggraf  zu  Griuen.  (Nr.  44.) 

22.  November  1369.  Propst  Niklas.  Hanns  Valbenbaupt  Burggraf  zu  Griuen. 
(Nr.  38.) 

17.  Juni  1370.  Hanns  Valbenbaupt  von  Griuen.  Propst  Niklas.  Hanns  Seffner 
Burggraf  zu  Griuen.  (Nr.  47.) 

4.  October  1370.  Hennslein  Valbenbaupt.  Propst  Niklas.  Seifrid  Leinacher 
Burggraf  zu  Heinburg.  (Nr.  45.) 

9.  November  1370.  Propst  Niklas.  Seifned  der  Leinacher  Burggraf  zu 
Heinburg.  Hansel  Sossner  (Seffner)  Burggraf  zu  Griuen.  (Nr.  35.) 

23.  November  1372.  Propst  Niklas.  (Nr.  106.) 

17.  JSnner  1373.  Heinrich  Gosse.  Propst  Niklas.  (Nr.  119.) 

15.  MSrz  1375.  Propst  Niklas.  Hertleims  der  Weissenegkher  Pfleger  des 
Gotteshauses  Bamberg.  (Nr.  220.) 

10.  April  1376.  Dietmar  von  Valbenbaupt  und  sein  Bruder  Hermann.  Jörg- 
lein Kolnitzer  Burggraf  zu  Grifen.  (Nr.  11.) 

28.  April  1378.  PropstNiklas.  Georg  Kolnitzer  Burggraf  zu  Grifen.  (Nr.  117.) 

10.  Mai  1378.  Propst  Niklas.  Georg  Kolnitzer  Burggraf  zu  Grifen.  (Nr.  30.) 
31.  October  1381.   Georgleins  des  Valbenbaupt  seligen  Wittwe.  Propst 

Niklas.  Georg  Kolnitzer  Burgcpraf  zu  Grifen.  (Nr.  131.) 

24.  April  1382.  Propst  Niklas.  Das  Siechhaus  im  Kloster  Grifen.  Georg 
der  Kolnitzer  Burggraf  zu  Grifen.  (Nr.  14.) 

4.  Mai  1382.  Hensel  der  Valbenbaupt  Propst  Niklas.  Georg  Kolnitzer 
Burggraf  zu  Grifen.  (Nr.  81.) 

14.  August  1382.  Georg  Kolnizer  Burggraf  zu  Grifen.  Hanns  Valbenbaupt. 
(Nr.  70.) 

4.  November  1384.  Hanns  Paierbofer  von  Wolfsberg.  Propst  Niklas.  Hanns 
von  Strassburg  Pfleger  zu  Wolfsberg.  (Nr.  113.) 

8.  December  1384.  Propst  Niklas.  Eberbart  Kolnizer  Burggraf  zu  Grifen. 
(Nr.  18.) 

8.  December  1384.  Propst  Niklas.  (Nr.  28.) 

19.  Jiinner  1385.  Margareth  Herrn  Ulrich  des  Weissenegkhers  seligen 
Wittwe  und  ihr  Herr  und  Oheim  Hermann  von  Cilli  der  Ältere.  (Nr.  186.) 

9.  Mai  1385.  Propst  Niklas.  (Nr.  213.) 

11.  August  1385.  Propst  Niklas.  Eberhard  der  Kolnizer  Burggraf  zu 
Grifen.  (Nr.  34.) 

16.  März  1388.  Heinrich  und  Eberlein  die  Kolnizer.  Propst  Chunrat 
Hanns  Paierbofer.  (Nr.  129.) 

5.  August  1388.  Propst  Konrat  Andreas  Kienberger  Burggraf  zu  Weis- 
aenegkb.  (Nr.  55.) 

17.  MSrz  1393.  Propst  Kunrat  (Nr.  132.) 

19.  Juli  1394.  Propst  Niklas  selig.  Ritter  Hermann  der  Pewel  Burggraf 
lu  dem  Stein.  (Nr.  10.) 


304 

25.  April  1399.  Wilhelm  Hereog  eu  Österreich,  Steier,  Kiroten,  xu  Krab» 
Graf  SU  Tyrol.  Gegeben  GraU.  (Nr.  64.) 

1.  September  1399.  Albertus  electus  et  confirmatus  ecdesio  Babeaber- 
geusis.  Datum  in  opido  Wolfsperg.  (Nr.  126.) 

12.  M&rs  1400.  Propst  Johann.  (Nr.  130.) 

21.  October  1402.  Propst  Pilgrim.  Dietmar  and  Hermann  Yalbenhaopt 
(Nr.  184.) 

8.  MSrs  1404.  Propst  Pilgrim.  (Nr.  159.) 

27.  October  1404.  Propst  Pilgrim.  (Nr.  27.) 

15.  Juli  1405.  Hermann  Valbenhaupt  und  seine  Wirthin  Beatrix.  (Nr.  87.) 

7.  August  1405.  Propst  Pilgrim.  (Nr.  102.) 

25.  Februar  1413.  Hanns  Hausner  Landrichter  in  dem  Griffenthal.  Georg 
Zeisselberger  Kastner  in  Grifen.  (Nr.  101.) 

1418.  Georg  Gutensteiner  Burggraf  zu  Weissenegkh.  (Nr.  68.) 

2.  Februar  1419.  Propst  Achatz.  Christoph  Valbenhaupt  (Nr.  98.) 

3.  Juni  1425.  Propst  Friedrich.  (Nr.  152.) 

12.  Juni  1441.  Johann  Abt  zu  St  Paul.  (Nr.  109.) 

21.  October  1451.  PeUr  Abt  zu  St  Paul.  (Nr.  107.) 

2.  Februar  1452.  Jobst  Schenk  yon  OsterwiU.  (Nr.  24.) 

24.  April  1455.  Jobst  Schenk  ?on  Osterwitz.  Propst  Johann.  (Nr.  128.) 

12.  December  1457.  Propst  Johann.  (Nr.  56.) 

14.  Mai  1458.  Markus  Weizer.  Propst  Johann.  (Nr.  77.) 

24.  August  1465.  Christoph  ?on  Villanders.  Hanns  von  Scheffstall  Pfleger 
zu  Griffen.  (Nr.  57.) 

8.  August  1466.  Propst  Johann.  (Nr.  99.) 

29.  October  1469.  Georg  Bischof  von  Bamberg.  (Nr.  66.) 

9.  Jänner  1475.  Walthasar  von  Weisbriach  Herr  zu  Kobelsdorf  Haupt- 
mann, und  Georg  von  Schaumburg  Vizdom  in  Wolfsberg.  Propst  Jobann.  (Nr.  185.) 

25.  April  1476.  Propst  Johann.  Wilhelm  Lechner,  Hauspfleger  zu  Griuen. 
(Nr.  48.) 

4.  November  1476.  Propst  Johann.  (Nr.  HO.) 
23.  November  1486.  Anton  Valbenhaupt  (Nr.  1.) 

12.  M§rz  1490.  Hanns  Urban  von  Kainnach.  Propst  Johann.  Anton  Valben- 
haupt (Nr.  51.) 

23.  Februar  1492.  Propst  Johann.  Anton  Valbenhaupt  Pongratz  Dietrich- 
stein. (Nr.  171.) 

22.  April  1499.  Bernhard  Abt  zu  St  Paul.  (Nr.  111.) 

25.  November  1500.  Oswald  Flednitzer  Pfleger  zu  Wolfaberg.  Propst 
Andreas.  (Nr.  204.) 

18.  Februar  1505.  Abt  Johann  von  St  Paul.  (Nr.  105.) 

12.  August  1505.  Mathfius  Bischof  von  Gurk.  Propst  Andreas.  Weiland 
Ulrich  von  Weissbriach  Herr  zu  Kobelsdorf.  (Nr.  7.) 

13.  August  1505.  Propst  Andreas.  Johann  Abt  zu  St.  Paul.  (Nr.  93.) 

29.  December  1508.  Johann  Abt  von  St  Paul.  (Nr.  97.) 
2.  Juli  1509.  Propst  Andreas.  (Nr.  3.) 

11.  Februar  1510.  Propst  Andreas.  (Nr.  22.) 

5.  Februar  1511.  Anton  Valbenhaupt  Andreas  Propst  Wolfgang  Fleck 
von  Penkh  Pfleger  zu  Heimburg.  (Nr.  61.) 

19.  Juli  1511.  Lienhart  von  Kollnitz.  Jakob  Liechtenwald  Pfarrer  zo 
Weissenegkh.  Balthasar  Zukhenmantel.  (Nr.  15.) 

30.  November  1518.  Propst  Johann.  (Nr.  58.) 

1.  Jfinner  1525.  Propst  Andreas.  Sigmund  von  Kunigsfeld  Pfleger  zu 
Griffen.  Balthasar  von  Altenhaus,  Pfleger  zu  Heimburg.  (Nr.  62.) 

22.  Mfirz  1537.  Antonius  Miseratione  divina  Tituu  Sanctorum  Quatuor 
Coronatorum  Presbyter  Cardinalis.  Dilecto  in  Christo  Henrico  Guirell 
praeposito  monasterii  beatae  Mariae  Virginia  in  Griuen  praemonstratensis 
ordinis  Salzburgen,  dioc.  Salutem  in  domino.  Ex  parte  tua  fuit  propositum 


3(f^ 


ctBtävf  mtSamä  mmtüamimt  bvHL  ^yair,  cum  ^tmJitm&Mn^  Cttf««  irtrw»»» 

qiotieM  te  prv  fclii  tv  wmmas^Bci  »tsfCiis  »4  i&t  W«t  «^  »Mi  ftlii|«KSM  ^x 

quem  teae  Iccsb  Aanris*  «■  ^ven  »A   ki  iiatii   W«i  fr»   ^tu  •^({«tü« 
miserit,  tMm  ad  iDa  c«k4*,  f '■■  et  ia  m4«s  W<ts«  ^«aMi«  pr*  t^i»<l«m 


ocealte,  «e  kjretea  nr—if  dcncMim  $a«c«)anMi  mor#  defK^rr«»«  «H«ou» 


aiicoias  ecmsorae  eedesbslieae  iscsrs«  liiere  et  lirit«  possis  »t  ualfnt,  di<(»iui 
mooacbns  tceam  oeMess,  sc«  i  te  nissvs  (at  praemilitur)  possit  et  uii)«»l  tibi 
et  flfi  aeris  csisCeatäM  pnwiinia,  ac  dicta  IvUieriiiii  seett  uigent<»  duntmat 
tenore  prieseBthua  iMlal^caras.  ««  lieentitin  et  liberem  concfdimus  fkciiHiitom. 
Non  obstantibos  constitiitioBibiis  et  ordinttionibas  epostolieitt  »c  tnm  uroiiin* 
tbiibas  qaaAliq««  sjaodalibiis,  dietorumque  monasterii  et  ordinli  atMUitlt  et 
coBsoetadiBibos  9  et  lurameDto  confirmatione  apostolioa  uel  quMula  nniiUil« 
alit  roboratts  eaetertsqae  Contrariis  quibuscuraque.  Datum  Romio  ipudarniptiim 
Petniiii,  sab  sigUIo  ofßeii  Poeniteotiariae  Vndecimo  Kai.  Aprills.  PontilloRhii 
domini  Pauli  Papae.  tertii  Anno  Tertio.  (Nr.  143.) 

8.Nofeniber  1538.  Hanns  Ungnad  Freiherrzu  Sunef(kh.  Propai  G(tor|f  .(Nr.  09. ) 

10.  Febraar  1539.  Bernhard  Yon  Henf(stpach  auf  Midaririiffn«  Propst 
Georg.  Franz  ron  Dietrichstein  Erbschenk  in  KSmten.  (Nr.  60.) 

15.  Februar  1539.  Bernhard  ron  Hengstpach.  Jakob  von  HagAndorf«  VfUnn 
von  Dietrichstein  Erbschenk  in  Kärnten.  (Nr.  6.) 

24.  Norerober  1539.  Valentin  von  Popendorf  ond  sein^  C^msblir»  KuhiifftnH 
gebome  voa  Silberberg.  Propst  Georg.  Ritter  Hanns  von  HUUtirl,tiffK,  (fif  ti^f 

24.  Juni  1542.  Propst  Georg  und  dessen  Vorfshrer  in^iland  UMrim,  ()*f,  4,| 

Herr  Doctor  Tangl  scheint  die  Tbaidung  dt«  Cfaf#^n  V\n^h  ffm  VhMfUtfU 
mit  den  twölf  Geschwornen  und  der  B6rg«rsrbsft  ^fm  >H.  Vnti  m  ÜitM^H  44/^ 
8.  Mai  1335  *)  nicht  gekannt  ond  destbalb  bi*r»<Hi  m  ^if^  ^ffH^fttnuht^  hKt>4 
die  Grafen  von  Pfaonberg   am  geeignet4ni  Ort«  »,  W  iU%)  Ib^.Mfv  h*^*^t, 
gemacht  to  haben. 

Da  diese  Urkunde  die  ErxSMoAg  4^  AU»^  U*At^  f,^  1f,kfy.4^y*t   4^^ 
CS  sich  nicht  blos  on  de«  Hiifdiir«*r«^  4*^  \a%^\»^*0^    «An^*^4  .^':      " 
den  der  Burger  baadelte,  be»U<iy*i.  %%4  mtw^j^  <*  v-\'  /^   s^J*^*^-     *^ 
damalige  BedeotuBg  des  Birr^nivaM  t^r.  ^  <.i-^>  *«  ♦.^v    >^,^!l^,       '^* 
sein,  dies«  Gesdkiebtaq«e:ie  m  4.-*^  K.^j^  f^.uf^.u.,  ,^  ^Z  "  '^ 

Original  beisdet  sidb  w  ,4/«iiTe  4*^  U^v  t^  ♦•  .*^  /^^.  .^, ^     "  *      '" 

.Wir  Graf  Tk.  *«•  Ktt««^»A ,  ft»t^n»<    * '^^ >.*.., v^   ,„^    7*  ' 
Valsse  Hi«pfi-  i«  Sto?^  a»<  ^  W  inK  1.m<    -v,  ,..,..,,_.;;.  "    '   - 


••    --^  ir*    -i-.^-.p,^. 


306 

rer  in  Steyer  veriehen  offenleichen  mit  diesem  Brief  allen  die  in  sehent  hörnt 
oder  lesent.  Dax  wir  mit  den  Erbern  leuten  den  swelif  Geswom  mit  samt  der 
Gemayn  der  Burger  se  sand  Veyt  in  Chemden  getaydinget  haben,  von  ynserr 
Herren  wegen  der  Hochgebom  Fürsten  Hertzog  Albr.  md  Hertzog  Ott  xe 
Österreich  vnd  ze  Steyr,  also  daz  si  sich  gentzleich  mit  der  Stat  mit  leib 
vnd  mit  gut,  msem  Herren  ergeben  habent  ze  dienen  vnd  ze  warten  in  vnd 
iren  Erben >  mit  in  genesen,  vnd  sterben,  als  mit  iren  rechten  Herren.  Abo 
swenn  vnser  gnediger  Herne  Hertzog  Ott  chQrot  her  in  sein  Lant  ze  Chemden 
daz  si  im  dann  ze  hant  vnd  seinem  Bruder  dem  Hochgebom  Herzog  Albr. 
vnd  ir  paiden  Erben  hulden  vnd  swera  sollen.  Vnd  darvmb,  so  haben  wir  sev 
vertröstet  vnd  in  verhaizzen,  an  derselben  vnser  Herren  stat,  der  Fürsten  von 
Österreich,  daz  si  pei  allen  irn  rechten  beleiben  sullen,  als  si  die  von  alter 
her  bracht  habent  Vnd  geben  in  darvber  ze  vrchund  disen  Brief,  versigehen 
mit  vnsern  anhangunden  Insigln.  Der  geben  ist  dacz  sand  Veyt  nach  Chrisies 
gebart  Tausend  drev  Hundert  jar,  darnach  in  dem  Fünf  vnd  Dreizzigstem  jar, 
des  nehsten  Montags  nach  sand  Florians  tach.** 

Herzog  Otto  bestätigte  am  10.  Juni  1335  zu  St.  Veit  die  altheriLömmlicben 
Rechte  der  dortigen  BOreer  mit  nachstehender  Urkunde,  deren  stark  beschi- 
digtes  Original  sich  ebenfalls  im  Archive  des  kärntnerischen  Geschieht  vereinet 
beBndet. 

„Wir  Otto  von  gotes  gnaden  Hertzog  ze  Osterreich,  ze  Steyr ,  und  ze  Rem- 
den  ....  Chrain  auf  der  Marich  vnd  ze  Portenow,  Graf  ze  Habsspurch  vnd 
ze  .   .    .    .  d  Lantgraf  in  obern  Elsazzen,  Veriehen,  vnd  tun  chunt  oiTenleich 

mit ief,  Daz  wir  genedichleichen  angesehen  haben  die  trive»  die  di 

erbera on  Sand  Veyt  ze  vns  babent,  vnd  die  wir  sunderleichen  an  In 

er ben.  Dammb  so  haben  wir  in  von  besundern  gnaden  bestetiget 

vnd  he ch  mit  disem  brief,  alle  die  recht,  die  sie  von  alter  her 

bracht  habent  .  .  .  .  die  si  hilleich  haben  sullen,  vnd  gebieten  allen  den  der 
Brief  getzaigt  wirt,  daz  si  sev  bei  denselben  gnaden  beleiben  lazsen,  vnd  in  die 
icht  vberuaren,  wan  wir  wellen,  daz  in  die  also  stet  beleiben  als  lang,  vnd  daz 
wir  vns  gemuezzen  mugen,  die  selben  irev  recht  ze  verhören,  vnd  ze  erchennen. 
Vnd  darüber  zu  einem  vrchund  geben  wir  in  disen  brief.  versigelten  mit  vnserm 
anhangunden  Insigel. 

Der  ist  geben  ze  Sand  Veyt  an  Samztag  in  der  Pfingstwochen  Do  man  zait 
von  Gotes  gepurde,  Dreutzehen  Hundert  jar  darnach  in  dem  fünf  vnd  Dreizzigi- 
sten  jar." 

Auch  scheint  es  nicht  gut  geschehen  zu  sein  und  die  Bedeutung  des  Cere- 
monials  zu  Karnburg  und  im  Zollfelde  zu  verrücken,  wenn  es  S.  26  (244) 
heisst:  Da  die  erbettene  Frist  verstrichen  war,  ohne  dass  Hilfe  gekommen 
wfire,  s  0  unterwarfen  sich  die  Kftrntner  um  so  lieber,  da  Herzog  Otto  selbst 
nach  Kftraten  kam,  und  sich  daselbst  am  2.  Juli  133$  der  Einsetzung  am 
Herzogsstuhle  zu  Karnburg  nach  alter  Sitte  unterzog  und  für  sich  und  seinen 
Brader  die  Huldigung  der  Kärntner  am  Saalfelde  empfing.  —  Afir  scheint,  die 
Geschichtquelle,  Abt  Johann  von  Viktring  erzählt  den  Hergang  der  Sache  in 
anderer  Weise.  Lib.  VI,  c.  1  (bei  Böhmer  1,  S.  417)  heisst  es  nämlich:  „Interim 
Karinthianorum  indocie  ad  exitum  dilabuntur,  nullusque  fuit  qui  subveniret. 
Dux  Otto  veniens  nobilium  et  civil ium  recipit  sacramenta,  maxime  quia 
Imperator  scripserat,  terram  ad  imperium  devolutam,  eamque  suis  avuncnlis 
ducibus  contttlisse,  et  omnes  eis  in  reliquum  obedire  demandavit.  Que  littere 
publice  recitate,  omnem  terre  populum  constrinxerunf 

Später  erst,  im  zweiten  Capitel  erzählt  Abt  Johann:  „Anno  domioi 
MCCCXXXV  dux  Otto  ut  fluctuationes  Karinthianorum  dissolveret,  qui  dicunt 
nullum  principem  terre  sue  rite  posse  concedere  feoda  vel  iudicia 
exercere,  nisi  in  eo  priscarum  consuetudinura  lex  servetur,  ut  scilicet 
super  sedem  suam  sollempoiter  collocetur;  venit  ergo  Karinthiam,  et  in  ccdesta 
Soliensis  a  Laurentio  presule  Gurcensi,  presentibus  Heinrico  Laventino  ponti- 
fice  prepositis  abbatibus  et  prelatis,  in  die  Processi  et  Bfartiniani  benedicitur.** 


3* 

Also  BW  4cssUb, 
dem  HenogtkuBe  EInIca  r« 
Eid  md  UehcB  sidi  4mnk  «e 

s|»iter,  MdideB  sie  den  Eid  tt^m  tcWätc  fimr^BK  c« 
super  sedea  tmum  nHff  itrr  e».jw.<tog*.  v«*w  vit-  säe 
eipem  terre  soe  rite  peese  eeaeedere  fei-ca   »♦-^;it-c  >  ^^trttr^. 

sollaDpaiter  coUocefar'  d.  L  di«  wk  der  ReTJC  «■  '■■ee  mrm  mtt  IjMlm» 
mid  LAndesberr    (««•  wtkWa   lu-ain  la^iiiftii^ii-r    mht  ^g^ieisaä*tir%fv-z 

Einsng  oder  Eiatritt  k  das  U»d  >)  fv^w^rfftda  Aisfar  oi  «n^  c» 
PlatsoehmeB  «of  df  ntfii»wlik»e«r  J!"*t>^J*g^  ra  ^a*  Uktm  wbl  «-a 
Lftnde  förmlich  B«sits  gfii  —  n  k*ne').'TM  cäcr  Ix-t.  jrvsr  m  Zd'1-V.ör 
ist  weder  in  der  EniUnir  des  AMcs  lihi—  iw  V^^:-:«  »■  ivtre  1^35 
noeh  ia  der  Besdtfcib«i^ des  Cmimimüi  tm  ikic«  tS&C  im  .M.  ^^  U  B. 
c  y,  I.  Bei  BöluBcr  I,  p.  3, 18— 320 1  «J  &  ft«4«^.  1 1  ■  ifn  nr  m  «er 
öbung  des  RieliteraiBtes  asd  v««  KeMsn«**. 

Herzog  Otto  hstte  sidi  amA  4tm  «ru  sfB.^^5ifämi£<m  ft'^ci 
nicht  bei  seiner  ersten  Anwesesbni  in  Kiirst«s 
sondern  erst  dann,  als  er  den  Eid  des  Adeis  nad  4^  ftirsenc^-afl 
genommen,  den  Ulrieb  Grate   ren   Pfaanfcfrg   ab  I  wm4t  himf^saamm  bciteit 
hatte,  nach  Krain  gesogen  war,  dort  den  Pridti^Wn*  LAertvMA  ä 
bnoptonnn   bestitigeC  hatte  nnd  nrieder  naeh   Eirt^en   iij n— in 

2.  JntiiSSSS). 

F.  r.  Aakmiufe 


<)  Jakol»  Griaa  deaCsdbe  KttMamWerfkmmrr.  S  2S4,  13. 

*)  Der  Hersog  vu^  aickt  a«f  4cB  SteU  ^esetst.  loJtjM  nrt^vfr-p^fteifi 
prebet  Priaeepe  ttaas  sapcr  lapi^cs  etc.  {Ukamm  Titt.  L  IL  c  VIL  Wi 
I,  p.  319.) 

*)  So  war  es  Mch  de»  aesea 
gleicknai  dadareb,   wi^  der 
sa  aeluaea.  (J.  Gtvmm  a.  e.  O.  8. 237,  3.) 

*)  Deinde  in  prata  soUeaaia  ad  facieadaa  jadiciaa  et  jattitiaa  oaaikas 
qaeralaatibat  priaeeps  pergil,  abi  eed«*  posHa  eeraitar  tribaaalis, 
obi  etian  feoda  coaferet  dependentia  a  terra  et  respieieatia  ad  f^adr« 

•)  Johaanes  Vict  L.  VI,  e.  3  (bei  Böbaer  a.  a.  O.  S.  418  x.  J.  133Sj.  Otto  das  ftimo 
soo  iatroita  ChaaradBia  de  Avrfeaatcia,  Tira«  eierataUa  et  peCcale«,  ab  offieto 
capitaaeataa  et  alioa  ofliciale«  asovit;  Ulricaa  coaiite«  de  Piuuiberg,  ataraealcaa 
Aattrie,  ia  loeon  tauai  sobstitaen«  Caraioliaa  pergiLlbi  Friderieaa  Über- 
Ünam  capitaneom,  qaea  Hetaricaa  das  prideai  ibi  iaetitaerat,  eoaf  nnarit.  —  üad 
•piter  p.  419:  Abdo  Domini  MCCCXXXT.  das  Otto  at  flaetaatJoaet  Rariathiaaomai 
diMolreret,  qni  dicnot  aallam  priacipeai  terre  tae  rite  poMe  coacedere  fenda  vel 
iadicia  exercere,  aisi  ia  eo  priftcaran  eoasaetadiaaia  lex  teruetar,  ot  aeilicet  super 
seden  siiani  sollempoiter  eollocetar;  veait  ergo  Kariathiaa  et  io  ecciesis 
Solieasi  s  Laarealio  presale  gareeasi,  preseatibus  Heiarieo  Lareatiao  poatifice 
preposiüs  sbbatibas  et  prelstis,  ia  die  Processi  et  Martiaiaoi  beoedicitar. 


308 


Wleaer  StadtarehiT. 

Von  A.  Camesina. 

(S.  N»titett]»latt  f&r  1S56,  Nr.  14.) 

(Fortsetzung.) 

Patent  Wien.  Archiv.  T.  I,  Nr.  24. 

Ordnung  auff  Fiös,  Laden,  Schintel,  Steckhen,  Spelten  md  ander  holti- 
werch,  von  wegen  das  die  Burger  zu  Wienn  auch  die  auff  dem  Lannde,  solch 
holtzwerch  an  besohwerung  des  furkhauffs  zu  den  vcrprenten  heüsern  aaff 
jre  gepeü  vmb  zimlich  Kauffgelt  füeglich  erlangen  durch  Burgermaister  vnd 
Bäte  wie  nachuolgt  auffgericbt. 

All  vnd  yed  Gest  jn  vnd  auslender  so  FlSss,  Laden.  Schintel,  Steckhen, 
Spelten,  oder  ander  dergleichen  holtzwerch  alher  füren,  sollen  damit  zfi  aller 
zeit  hie  zuligen  vnnd  aintzig  oder  Sambkhauffsweyss  zuuerkhauffen  £rej  sein, 
vnd  damit  zuhandlen  fueg  vnd  recht  haben. 

Nemblich  das  sy  solch  holtzwerch,  von  stundan  als  pald  sy  damit  Ankhomea 
vnd  die  Fldss  geheffl  haben ,  dem  Vntern  Stat  Camrer  von  stundan  Ansagen» 
alssdan  soll  Stat  Camrer  vnd  Bruckmayster  zu  gemainer  Stat  notturfft  vor 
menigklicb  den  vorkhauff  haben,  was  aber  yetzbenant  Stat  Camrer  vnd  Bnick- 
maister  zu  gemainer  Statt  notturflften  nit  bedurffen,  das  mögen  die  Gest,  alss- 
dann  Burgern  vnd  andern  auff  dem  Lannde,  doch  die  Flötzer  so  hierjnnen 
aussgeschlossen  vnd  mit  dem  khauffen  bis  an  den  vierten  tag  Verzug  halten 
sollen,  vmb  zimblich  gelt,  wie  vngeuerlich  vor  des  Türckhen  belegerung 
beschehen,  wie  von  alter  herkommen  ist  hingeben  vnnd  verkhauffen. 

Vnnd  damit  khain  jrrung  darunder  erwachs,  soll  benanter  Vndter  Camrer 
zu  yeder  zeit  alspald  jm  das  holtzwerch  wie  vemomen  angesagt  wirdet,  dasselb 
holzwerch  von  stundan  besehen,  vnd  mit  namen  aigentlich  beschreiben,  vnd 
den  tag  darauff  es  ankhomen  verzaichen,  vnd  sein  vleissig  auffmerckhen  haben, 
damit  hierjnn  obberurtter  massen  gehalten  vnd  jn  bestimbten  dreyen  tagen 
zwischen  ermelten  Gesten  vnd  denen  hyejgen  Flötzem  khainerlay  khauff  oder 
Contract  gemacht  noch  gestatt,  sunder  alles  holtzwerch  wie  obsteet  verkhaufft» 
oder  bis  auff  den  vierdten  tag  vail  gehalten  werd,  Vnd  ob  solch  holtzwerch 
nach  vermögen  obberörter  Ordnung  Ee  verkhaufft  wurde,  Soll  der  Gast  alss- 
dann  lenger  zubeleiben  vnuerbunden  sein. 

Nach  verscheinung  der  dreyen  tag  soll  Vndter  Camrer  mit  fleis  besehen 
ob  daz  angesagt  auffgeschriben  hofxwerch  gar  oder  zum  tail  verkhaufft,  vnd 
souerer  darunder  kham  geuerlich  handluog  befindet,  Alssdan  verginnen  vnnd 
zögeben,  das  die  hyejgen  Flötzer,  dennen  sunst  jn  berörten  dreien  tagen 
zukhauffen  wie  obstett  verpoten  sein  soll,  das  vberpliben  holtzwerch  kauffen, 
vnd  an  sich  bringen  mögen,  doch  das  nit  mer  oder  ander  holtzwerch  als  vor- 
mals angesagt,  auffgeschriben  vnnd  die  drey  tag  fayl  gehalten  worden,  dar- 
under vermischt  werde.  Ob  aber  solch  Vermischung  beschSch  das  Er  alssdann 
dasselb  holtzwerch  so  vnter  das  auffgeschriben  fayl  gehalten  vnd  vberbliben 
holtzwerch  vermischt  zuhanden  gemainer  Statt  nem  vnnd  einzieche. 

Vnd  was  den  Flötzem  nach  verscheinung  dreyer  tag  von  holtzwerch 
zukauffen  vergont,  das  sollen  die  Flötzer  samentlich  khauffen  vnnd  vnnder 
sich  thailen. 


Ok  ÜA 


Torkraf  daraa 

Ob 
nü 

khainea   ti 
wurde,  so  safl 


desea  Gestea  gesdscbaA  rad  Uaitf  ai  mac^ea,  Äa-^öim.  jara  kftia»<?>e^ 
aiherpfaelil»  vad  li^iff  |.l  arerd,  aaca  kaa  mwiimmi  tta»  d«  GoA  ft<<>r4 
lioltswereh  ja  daa  drrrca  tasrea,  dster  ^ifctf-  ja  kaafi?«^  iiatiea,  rmi 

hH  gestatt  ararde,  daa  dai  altes  mtKi  jaea  da  ^»jrrm  F>tOsaa  aa  airt. 
poltea  teia,  vad  agkWa  bhi  db  ciaea  «Wrtr>ecter  dSK  j.tyau  fccfiaäeC  des 
•oll  damiab  aa  lA  vaad  fast  restnA  at-Aia  tos  wag  aaer  des  ladcra. 

Wien  ArekiT  11/1531.  Des  kcrra  Barg eraaister  xa  aafwarttca  dea 
18.  Oetober  1S31.  Lsaadtcbafft  aasciiaf  beiaaafead. 

Lieber  berr  RiigiiMMihi,  ^acb^ra  vir  vaas^becr  du  GcH.  M«i  ia  die 
ansleg  der  xardf  Uvscaft  faldea,  rti^Lem^  dea  bcrra  rfciaai i  rmi  Kneps 
rfttea.  auf  paw  diser  stst  rad  aader  aaUaj  fft  gcrAiiM  va^  darF»tretkbt  darxae 
aadersswo  aafpracbt  btbca,  bt  vaas  rsa  B«.  K*.  Ml.  «aa»r«s  »iicr  jeaed>ftstea 
berni  aia  beaelb  xaekaBca,  das  vir  dcrscibea  jrre  Nt.  zaiKaifter  Tejtea  Taa 
Waldeabarg  aia  sobs  geh  sacsiellea  s*U(«.  Hraaiffc  ratcr  befrera.  das  jr 
der  TOD  Wieaa  geparaader  taill  ia  bestiabtea  aa»tae  der  111*  gaWea  faii»ia 
sueriehten  reroHaea  wellea,  daaät  vir  bocbgedacbter  Ea.  Mt.  beaelb  aaeb 
gelebea  Tud  aacbkasea  laagea,  velKg  vir  ev  itudaaa  darai^  Bit  gepariiebcr 
qaittaog  versebea,  Aclaa  6tm  xrüj  tag  Oetobris.  aaaa  etc.  im  xoj*. 

baadtsebafl 


Wiea  Arcbiv  1V1531.  Ltaadtag  triaitatis  belaaBgeadL  Aaoo  31. 

Hoch  Tod  erwirdig  wolgebora  gtstnmttf^  edl  ressl  geaedig  berra,  eora 
goaden  ist  moerporgea,  das  wir  buber  n  aJlea  rad  yedea  aaseblegea  Taasera 
aofgeiegteo  yierdten  tail  bexaJt,  Tis  aodi  soaast  io  aoadcr  weg  als  die  gehor- 
samen gehalten  haben.  Als  wir  dann  aacb  konaffügklieb  willig  Tod  gern  tbun 
wolten,  TODS  ist  aber  in  warbait  nit  möglieb  selben  Tierdtea  tail  fnran  iner- 
schwingen  aas  nachaolgenden  Trsacben. 

Erstlieb,  welhermassen  wir  die  jar  her  dorcb  die  ounigfaltigen  aasgab 
erscbepht,  auch  sonnst  durch  die  Tngeralen  jar  Tnd  erliten  Prunst  erannet, 
desgleichen  durch  des  Türken  jangsten  Tberfal  mit  prannt,  morde,  raub,  Tod 
yerberang  verderbt,  danae  durch  Ka.  Mt  Tnd  des  reichs  selbst  Kriegsrolckh 
geplündert  belestigt,  md  also  in  ewig  Tcrderben  geseit  sein,  des  alles  tragen 
eor  gnaden  gut  wissen. 

Zum  anndem  ist  offenwar  das  nit  allain  die  kauffmanshanndl  seyd  dea 
Tarken  anzug  damider  ligen  md  durch  seinen  rberfal  denen  khaufDewten  Til 
gross  Tnd  merklich  schulden,  die  sy  selbst  hinderstellig  Terlom  sein  muessen, 
sonnder  mns  wirdet  aoch  auf  dem  lannd  durch  ettlich  lannd  richter  auch  ettli- 
cber  herrn  md  lanndlewt  phleger  md  mnderthonen  der  bürgerlich  gewerb  gar 
entzogen.  Also  das  dieselben  den  getraid,  Tiech,  schmalz,  khaess,  huener,  aer 
Tnd  annderst  allenthalh  rmb  sich  aufkaoffen  selbst  widenimb  verkauffen  md 


310 

ir  prtctie  ratehea,  das  tusserhalb  ires  willen  md  wissen  der  arm  pawersmsn 
weder  den  Tnnsern  noch  anndern  nichts  verkauffen  dörff,  wo  es  aber  besehieehk, 
so  werden  den  vnnsern  solch  waar  genomen  das  wir  also  nit  allain  des  bürger- 
lichen gewerbs  entscEt  sein  muessen,  sonnder  auch  vnnser  selbst  leibs  namng 
nit  gehaben  mögen,  nur  allain  wir  betalen  die  drey  oder  Tiermal  tewrer  als 
Tormals  bescheen. 

Zum  dritten  haben  wir  die  Ton  klainen  stetn  mermals  angesaigt,  was 
ansal  flekhn  aus  Tnnserm  mitleiden  gesogen»  vnd  nichtsdestweniger  die  steor 
▼nd  anschleg  auf  vnns  beliben  sein. 

Zum  yierdten  sein  Eum  gnaden  vnd  vnns  der  auslennder  ansleg  yad  Steuer, 
£u  gleichem  tail  suegelassen,  aber  vnns  bisher  von  eum  gnaden  yorgehalten 
ynd  nit  eruolget 

Zum  funfilten  haben  elwomer  aus  eum  gnaden  mittl  nur  vil  guUt  an  sich 
bracht,  daruon  vormals  khain  mitleiden  getragen,  ist  vnd  wirdet  darourch  vanser 
vierdter  tail  von  tag  zu  tag  gemeret  Wie  dann  auch  cur  gnaden  neulicher  zeit  die 
briesterschafft  mit  iren  gullt  zu  sich  gezogen  haben,  dardurch  dann  vnnser  vierdter 
tail  destheher  erwechst«  satabt  dem  das  eur  gnaden  in  vebung  sein  die  phann- 
schaffter  gleicher  weyss  zu  sich  zubringen,  oder  villeicbt  nun  bescheen  ist, 
dardurch  abermals  vnnser  vierdter  tail  erhocht  wurde. 

Zum  sechsten,  wo  gleich  obbemrten  vrsachen  vnd  beschwarde,  gar  kbaine 
voraugen  wäre,  wie  sy  dan  laider  war  sein  vnd  nit  mögen  veraaint  werden ,  so  ist 
doch  oflfenwar  an  tag  was  grossen  gepede  vnd  beuesstung  der  stat  vnd  mauer  vns 
diso  zeit  auferlegt  wirdet,  das  vns  in  warhait  solch  gepew  vnd  beuesstung  allain 
zuerscbwingen  gantz  vnmoglich,  geswigen,  das  wir  annder  mer  purden  auf  vnns 
laden  oder  ertragen  sollen  wie  eur  gnaden  selbst  vnd  meniklich  abnemen  mögen. 

Vnd  so  dann  stet  vnd  markht,  wie  vor  äugen  von  tag  zu  tag  nur  abnemen, 
vnns  die  bürgerlichen  gewerb  vnd- namng  entzogen,  vnd  die  aufgab,  wie  obstet, 
tftfflicb  nur  höher  steigen  wil,  haben  eur  gnaden  selbst  suerwegen,  das  vnns 
solch  purde  zuacbwir,  vnd  vnns  weyter  vntreglich  ist  vnd  auf  das  alles  jst 
vnnser  vandertenig  hochvleissig  bittn  eur  gnaden  wellen  gnedig  einse- 
hung thun,  damit  oberzelt  vnnser  beschwfirde  abgestelt,  vnd  wir  an  dem 
bürgerlichen  gwerb,  darauf  wir  doch  gewidmet,  vnd  den  bisher  verstewem  haben 
muessen  nit  verhindert  noch  anndern  vergönnt  sonnder  fursehung  gethan  werde, 
damit  wir  bey  vnd  neben  cum  gnaden  beleiben,  vnd  wie  bisher  mit  den  auslegen 
nit  beschwSrt  noch  gedrungen  werden  vber  obangezaigt  vnnser  warhaifl  eriiten 
augenscheinigen  abfal  verderben  vnd  beschwarde,  die  vorig  pQrd,  so  vnns  aus 
erzeltn  vrsachen  vnuermöglich,  zutragen  oder  zugedulden  sonnder  in  denen 
auslegen  das  so  vnns  diser  zeit  vermöglich  genomen  vnd  wir  durch  vilermclt 
vnnser  verderben,  von  eum  gnaden  nit  abgesonndert  werden,  das  wellen  wir 
in  aller  vnndertenigen  gehorsamen  vnd  willigen  dienstparkhait  leibs  vnd  guts 
zuuerdienen  allzeit  geflissen  sein. 

E.G. 

vandertenig 

Die  von  stetn  vnd  markhen 
der  Erzherzogthumb  Öster- 
reich vnnder  der  Enns  yez 
alhie  zu  Wienn  in  dem  lannd- 
tag  Trinitatis  versamlt. 


Hochwirdiger  Ffirst  erwirdig  wolgebora  gestrenng  edl  vest  genadig  vnd 
gvnnstig  hern  ainer  ersamen  lannndschaflft  der  dreien  stände  des  Erzherzog- 
thumbs  Osterreich  vnnder  der  Enns,  Wir  die  von  Steten  vnd  Markhten  ange- 
saigtes  Erzherzogthumb,  als  der  vierde  Stande  zaigen,  Eurn  genaden  vnd 
gunst  in  aller  pesten  vnd  fmntlichisten  an,  als  we^rlannd.  Der  Allerdurch- 
leuchtigist  Grossroachtigist  Fürst  vnd  herr  herr  Maiimilian  Römischer  Khaiserr 


5tt 

gegen  dtr  grMsca  «W  ftenii^aii^   iiitf  w   «mMr  ItaM-    Vt 

ansehJeg  so  t««  Am^>i^m*^n  Ftr^rfn  «■£  ^*-»iwa  .p?;£notet  w«riv  s  C'tujYdf^ic 
Zeit  b«j  des  I  ■— du  Infi,  'a  t^neait  msaümm^  hiht  iii—iii  tilwr:f«Btttaic':<KC 
Tolgea  leUssca  amA  vt^JM«  m iii r  vta-t.  Al  £<flmtÄtr!4it«i  iiiK«iNCfa^  iW 
be williges  ille  Laaside  rcL*^  wmi  «itrrirfli  MiM:a«it  rmiif»  <aii:iii.uai<^«  $.«(^ 
noch  Dicht  dammm  drntfrs  ^ubMaL  *mi  **  vir  M  ««a  :S«.'Oai  v«i  UtirtJ  >««  ««^r 
meoigeB  raster  uwrmtWtm •  vW  rafc^fö.  cri^icäna.  jwA  <9«r  E.  iUa «<«  «^ 
gUBSt  mesigseltic  Tettrart  jm4.  klat^wr  E^an«:.  iamvc  wr  t^iK^ßts  fmifämoa^ 
wissen  eadtplumsrni ,  mtk  as<4  htwaLm^  «naozftB  Jiu*itf  ^  rrwmütt  v  i«J 
albeg  rsaser  grhTfsd^a  Twrdcs  tKil !»  4ies  Jkatsri  it^rvs  ij-mt  Tmjk<ifriA>  k.)iA  « 
lerrutuBg  im  aiaer  Ertiaf  LaMbd9ck»ff^  ttmae^i  w%r>6f  W....&  -<^  b«<ah«  ^»J 
so  aber  Stet  vad  MarUt,  wmtk  s^aad^r.Via  4*  Seat  WWas,  «^Kffv^  id<«  «crns»» 
samen  Teint  des  Cmtenti^ha  B>»ets  des  Tct^a  so  b«c^  rmkH4.  enMrdv'H 
vnnser  leste  not  lo&cli  tnnser«  ri<rd«a  iiAitaJia  taH  a«s  anjreia:^ea  der  aiM^ 
lendiscben  Forsten  vvd  Prefiaten  Stevren  T*d  anseblecvn  u^raord^^ren  «uf« 
hobest  biteede  F.  gnaden  T«d  r«ast  welta  bei  E«na  eiaaeaienn  rerordaen  damil 
TBS  solichs  beaaJt  weiden,  dan  raas  des  Tcrrer  laendtpern  ganni  TnnK>gKeben« 

In  aondern  genadig  vnd  gnnstig  herra  ist  F.  G.  in  enrea  Name«  der  i«uU 
einlegen  das  so  F.  G.  in  dem  Tarkhnxag  rerprent  rnd  verödet,  gemaMiget  dsn 
nicht  so  noch  diser  zeit  ia  wesen  ron  gvitco  eiageleget  Tor  äugen »  wie  dun 
soliches  durch  F.  G.  md  irunst  gesaaten  m  Insprukb  der  anadem  Innde  aus» 
Schüssen  md  rerrer  ron  Khn.  ML  furtragen  Tod  für  gut  angesehen,  de«hatb<^n 
auch  Tunser  Aussehass  und  gesaaBtea  die  mangl  md  abbrach  bcy  Stein  \\u\ 
Markhto  durch  den  tnrkhn  bescheben  wenneldet  md  geleichmass  fiirtrUKen 
wellen  send  die  durch  F.  G.  md  gounst  mit  diser  rertrestung  abgewcndrt  dwinil 
Khu.  Mt  khain  zcratung  oder  mainigkhait  bej  disem  Lannde  Sny retton  F.  G, 
md  gunst  weiten  in  disem  Lanndtag  so  in  irem  vierdtail  der  anichleg  dvrmaaiien 
Ring^m  md  endtheben,  dass  sie  khainer  vereren  beschwarung  vranch  liAhen 
Mochten,  daran  sich  dan  dieselbn  mnser  gesanntten  dismals  ersottlgon  laaaon. 

Genadig  md  gunstig  berrn  md  so  dan  offcnlichen  vor  augon  «lai  bcy  der 
Stat  Wienn  ausserhalb  aller  verderbung  md  plundorung  ao  von  doii  Lhiiiir- 
khneehten  in  md  nach  der  belegerung  bescheben,  alain  in  den  voratotln,  Molil 
hundert  rierunddreyssig  Burgers  heuser  verbrent  vnd  nbgebrorlioii.  aiumtr* 
halb  der  so  jnerhalb  der  Maurn  zu  Rehen  vnd  stSnden  zu  dem  Hliiriii  Nlijni't 
gerissen  md  diser  zeit  aber  Syben  hundert  Burgerthowaer  nicht  xu  Wlttoii 
vor  äugen  das  annder  alles  grosser  weiter  Closter  Prelati^nholT  vimI  nimiiIim' 
behausung  der  menigs  grosser  dan  zehen  oder  zwainzlg  RurgitrikliMWftnr  witilM 
begriffen  dan  auch  Salzburgerbof  wol  zwo  gaasen  daroln  üurgortlMitiiiiif  t/Mbaiil 
möchte  werden  das  alles  inerhalb  der  Statmaur  vnd  durch  dia  bMrt(MiNi'lMilfl 
verhut  md  vbertragen  muess  werden  inenheltety  die  vnd  ifMid«r  vmmi'Iio 
dauon  zelanng  zuschreiben  die  Stat  Wienn  belästiget  das  si«  Im  ¥in\ui>n  hu 
schlag  rerrer  Nicht  sich  einlassen  khomen  oder  m6{(*>n,  Wss  «JM'f  ^im  i\n^ 
anndem  Stet  einkomen  durch  dem  Turkhn  enzogi^n  aU  da«  fgium*  it\i\u  ^nu 
wienn  gccn  Baden  auch  das  herdeshalb  md  jenhalb  der  Thu^un^  ^uiuUi  Anh^-u 
Flekhen  so  noch  vor  des  Turkben  anzug  in  anndiri*  Uttritvhum  |f«'/o(/«'0  *<  Iim» 
F.  Gn.  und  gunst  solches  alles  vor  äugen  darzue  w'tt-woH  dt^rin^iUit  ihiu  hluMj 
md  MSrckbten  in  Khn.  Mt.  vrbar  md  da»»  vicztbumbambt  tnufJtyi-H  •*.»«.  f^^mU 
lieh,  Droseondorf  Auschaw  Hadersdorff,  Hrher*4orn,  Wu\4*f4'fin  /*olM**d'^^^ 
Sannd  Pölllen,  Herzogburg,  Tbieronstalo  der  Ou^-bsv,  4i$H*U*'h  i»i»  ►i.J,»,,,,,/^^ 
md  der  Sag  in  dass  wertra  auch  selber  daraa  Kituif**/^u  ¥n^*4^h  hMl^Uw*o)«*^ 
jst  er  im  denselben  klaiaen  SleltJ  rad  MürrUUt  jr  j^i^Uwi^^^*^  li^^i  ,,,^,^.0  ttf.o*  h 
von  wienn  jn  allen  anslegea  »her  »ier  fu4  z»>/i,/,|^  J»^  *o<*(<i  ^^4  ^»-^t^itni  »>/)| 
die  obaogezaigten ileckhl all  vbemge«  m»,%»^  m»  ^lu  ^».s,  i.t^AU.uuL,  4^  ^  f  »ft^hu 
vberfall  im  grundt  verderM  md  w^ri^M  »<.*<*!,  ^^4.4,,  Ov>..*,„)a/M^.w/ 
Medling,  PettersdorH;  znn  tail  meU  t^^M^  >*-#a^,|j,  pu4  t,^.i/t,,,,M,  mt 


312 

stfittl  als  Prilkh,  Hainburg  Tnd  Laa  die  durch  Lanndsknecht ,  Beham  vnd 
Marhern  grossen  schaden  erlitten  deshalben  die  klain  Stet  md  Marckh  jrem 
stanndt  gleich  so  woU  als  die  von  Wienn  weitter  nicht  yertretten  muegen 
Terrer  befunden.  F.  Gn.  md  gaost  das  die  Stat  Wienn  Nach  dem  klagliehen 
abganng  khonig  Ludwigs  von  Hungern  ain  Tausent  khnecht  aufgenomen  drew 
Manat  Tang  su  Presburg  versoldet  in  Zwelf  Tausent  gülden  betaut  daaon  ain 
Ersame  Lafidschafit  Nie  khain  phenig  zu  Stewer  geben  sambt  dem  das  sie 
im  doch  mit  vorwissen  Rö.  Ku.  Mt.  auf  die  schut  vmb  die  vorstet  ob  Aebzehen 
Tausend  golden  verpaut  derhalben  inen  auch  Niemant  suhilf  khomen  wasmassen 
aber  die  Stet  in  gemain  durch  auslendisch  khauffleut  vnd  Prelatenhoff  ver- 
derbt ist  .alles  so  klar  als  die  Mitagig  Sonn  an  himel  vor  äugen  dem  alln 
nach  ist  vnnser  hoch  vnd  vleissig  ansynnen  F.  G.  md  gunst  welln  inhalt  eurer 
zu  Inssprukh  gethonnen  Vertröstung»  die  mSssigung  in  dem  vierden  tail  der 
anschleg  in  gleiche  Bürde  massigen  vnd  die  alten  vnd  gegenwurtigen  auch 
zuekhunfftigen  gult  von  auslendischen  Fürsten  vnd  preisten  auch  all  annder 
New  einleg  so  vormals  in  anschlegen  nicht  gewesen  beza!  In  vnd  zuesteen  lassen 
wellen  wir  in  geleicher  purde  neben  vnd  mit  F.  G.  vnd  gunst  Steen,  bebe 
vnd  legen  auch  in  allen  Noten  getreulichn  zu  F.  G.  md  gunst  sezen  vnd 
verhelffn  aines  yeglichn  veint  zuerwern  damit  wir  Ro.  Khu.  Mt.  als  vnnserm 
allergenadigisten  herm  vnd  Lanndsfursten  vnd  sein  Mt.  bev  vnns  beleiben 
mogn  des  vnnser  veint  Nicht  vnpillichn  ainen  erstrekhn  endphahn  des  wir 
auch  vnnser  vmb  F.  G.  vnd  gunst  sambt  der  pillikhait  willig  zuuerdiennen 
erbietn. 

Wir  sein  von  wegen  der  Closterfrawen  zweier  Clöster,  zu  sand  Maria 
Magdelen,  vnd  zu  sannd  Nicia,  welche  vor  vnnser  Stat  Wienn  gelegen 
vnd  nun  verprenndt  vnnd  abgeprochen  sein,  vnnderthenigclist  ersucht  wordeot 
dass  wir  bemelten  Closterfrawen,  die  in  ernennten  beden  Clöstemn  gewessen 
das  haws  genannt  zu  sannd  Nicla  in  der  Singerstrass  in  mser  Stat  Wienn 
gelegen,  geruchen  zu  jrer  wonnung,  aufenothallt  vnd  gotsdinst  einzugeben. 
Daneben  haben  wir  auch  bericht  emphangen,  wie  dasselb  haus  vorbin  der 
Closterfrawen  zu  sannd  Nicla  gewessen,  vnd  welch  gestallt  es  von  jnen  durch 
unnser  voruordem  angenomen  mnd  weiter  Verordnung  damit  bescheen  ist 
denselben  endricht  wir  euch  hiebej  auch  zueschikhen.  Darauf  wir  vnns,  aas 
beweglichen  vrsachen  entslossen  vnd  bewilligt  haben,  dass  wir  ermellten 
Closterfrawen  beider  obernennter  Clöster,  das  haus  zu  sand  Nicla  obberurt 
zuezestellen  vnnd  einzugeben,  doch  das  die  50  gülden,  die  den  Closterfrawen 
zu  sannd  Nicla  von  vnd  aus  vnnsem  Saltzsoden  zu  Gmunden  jerlichen  sein 
verschriben  vnd  gegeben  worden  abseien.  Demselben  nach  beuelben  wir 
auch  ernnstlichy  dass  jr  merbemellt  haws  zu  sand  Nicla  in  der  Singerstrass, 
obangezaigten  Closterfrawen  von  sand  Nicla  vnd  von  sand  Maria  Magdalene, 
an  vnnser  stat  eingebet  zuestellen  vnd  überantwortet,  darumben  vnd  darüber 
notturfftig  brief  vnd  verschreibung  verfertiget,  vnnd  doch  einsehen  habet  mit 
gueter  Ordnung,  das  sy  den  Gotsdinst  vleissig  obligen  md  jren  Regeinn  nit 
weniger  als  in  dem  vorigen  Clöstemn  aufwartben  vnd  die  hallten  wie  sich 
geburt.  Wir  beuelben  auch  das  jr  von  den  Closterfrawen  des  Closters  zu  sand 
Nicla  die  verschreibung,  so  sy  obbestimbter  50  gülden  haben  von  weilend 
vnnsernn  voruordem  haben,  eruordert  vnd  zu  unnsem  banden  emphahen.  Auch 
bei  unsera  Ambten  zu  Gmunden  nun  hinfur  dieselbigen  50  gülden  den  bemelten 
Closterfrawen  zuraichen  abschaffet  In  dem  allen  beschiht  unser  ernstlich 
mainung.  Geben  Studgart  18.  September  xxxj. 

Nider  Österreich.  Regirung  und  Camer. 
Copey. 

(Fortsetxang  folgt) 


313 


V.  ^Historischer  Atlas.'' 

SUtlsUk  dM  liUelaltera. 

leekeistaller^s  Irkiigeisia  ii  Itaekei. 

(FortoeUniif.) 

Bd.  294.  „Chronik  12^66^  —  Zeitung  aus  Speier  1599  (FestmaU)  —  Copit 
•eripti  Bremensis  disteminati  de  Principe  Emesti  (interessante  Geheimberichte 
fiber  den  Bischof  Ernst)  —  2  Hefte  zur  Geschichte  der  sectischen  Bewegung  in 
Österreich  —  Circular  des  Bischofs  von  Regensburg  gegen  das  Concubinat  der 
Geistlichkeit  —  Verhftr  des  Feldobristen  von  Erlach  wegen  gewisser  Reden 
flogen  Bischof  Ernst  —  Schuldenwesen  des  Bischofs  (interessante  Berichte  der 
Unterhändler)  —  Dienstanerbieten  des  Alchimisten  Joseph  Inspruckher  „dictus 
exchirurgicus"  —  „Relatio  quinquennalis ,  Juli  1591,  Marcus  Bragadinus,  ein 
Goldtmacher  zu  München  enthaubtef.  —  BruchstÖck  eines  Studententage- 
buches (c.  1600,  Ton  Ingolstadt?)  —  Oberschlag  der  Haushaltung  des  Domstiltes 
Freising  (Einnahmen  20.500  fl.  -  Ausgaben  22.657  fl.)  c.  1600. 

Bd.  295.  „Chronik  1618".  —  Extracte  und  Acten  zur  Geschichte  der 
Familie  des  Bischofs  Veit  Adam  —  Zeitungen  aus  dem  Elsass  1618  —  25  — 
i^Memorial  was  beim  Röniff  Ton  Schweden  zu  handeln**  1633  mit  verschiedenen 
Kriegaacten,  den  Verzeichnissen  der  Einquartierungen  in  Freising  und  der 
Gefangenen  aus  der  Schwedenzeit.  —  Attenta  quorundam  Religiosorum  contra 
S.  Petri  Ecdesiae  Rectorem  saecularem. 

Bd.  296.  «Chronik  1652*.  —  Literarische  und  andere  Notizen  (theils  von 
Hoheneicher),  und  Acten  Ar  Albr.  Sigmund,  namentlich  fiber  dessen  Differenzen 
mit  dem  Domcapitel. 

Bd.  297.  „Chronik  1670*.  —  Acten»  rftm.  Correspondenz  und  Tornehmlich 
grauamina  — 1695. 

Bd.  298.  lyChronik  1695*.  —  Itinerar  des  Bischofs  Johann  Franz  (neue 
Zosammenstelluiiff)  >-  Briefe  und  Acten  zur  Geschichte  des  spanischen  Erb- 
folgekrieffes  in  Baiem  —  Testament  der  Herzogin  Mauritia  Febronea. 

Bd.  299.  „Chronik  1727*.  —  Ohne  besonderes  Interesse. 

Bd.  300.  «Chronik  1733*.  —  Kriegsacten  über  den  9sterr.  Brbfolgekrieg — 
fiigenhfindiger  Brief  K.  Karl's  VH.  fiber  den  Tod  seiner  Tochter  —  Verschie- 
dene Correspondenzen  und  Berichte  aus  dem  Hoflager  zu  Frankfurt. 

Bd.  301—2.  „Chronik  1744*.  —  Meist  französ.  -  belgische  Correspon- 
denzen. 

Bd.  303.  „Chronik  1745*.  —  Kriegs-  und  jiolit-diplomai  Berichte  — 
Deaeriptio  incendii  Monacensis  1750,  in  latein«  Distichen — Briefe  fiber  geheime 
PamiKenTerhfiltnisse  von  und  an  Job.  Theodor. 

Bd.  304.  „Chronik  1751*.  —  Brief  aus  Lissabon  fiber  den  Untergang  der 
Stadt  1755  —  Politische  und  Kriegsberichte. 

Bd.  305—6.  „Chronik  1757*.  —  Meist  Urchliche  Acten;  in  305  auch 
Briefe  der  kurfürstlichen  Familie. 

Bd.  307.  „Chronik  1763*.  —  Entwurf  der  Brtrfgnisae  des  Bisthums  — 
Nachrichten  fiber  die  J.  1777—78  in  Baiem  —  Notizen  und  Acten  zur  Ge- 
•ehiehte  der  llluminaten  in  Baiem  —  Bericht  naeb  Regensburg»  1789» 
fiber  das  pfipstliche  Monatreeht  In  Baiem. 

Bd.  308.  „Chronik  1790*.  —  PIftne  und  Pmjecte  zur  Aufrichtunff  des 
Hockstiftes  (Wirthschafts-Schnldentilgongs-  a.  s.  w.  Entwfirfe).  An  der  Thfire 

16  •• 


314 

des  Verfalles  bildet  dies  einen  angemesseoen  Schlassstein;  iZ  Jahre  spiter 
horte  Freising  als  Bisthum  auf  zu  bestehen! 

Geschlechterbuch. 

Bd.  476.  Verzeichniss  und  genealogische  Beschreibung  bair.  Adelsfami- 
lien. Aus  dem  16.  —  17.  Jahrb. 

Hoffimter  des  Bisthums  s.  Beamte. 

Hollenburg.  Nieder-Österreich  bei  Göttweih. 

1434.  Chunr.  Puecher  und  Sigm.  Seeber,  Bürger  zu  Hollenburg,  compro- 
mittiren  wegen  eines  strittigen  Weingartens  zu  einem  ewigen  Lichte  auf 
6  Männer,  sammt  deren  Ausspruch.  (CCLXV,  199.) 

1495.  Des  Gabriel  Cholbman,  Pfleger  zu  Hollenburg,  Jahresrechnung  über 
die  Herrschaft.  (Or.  CXLl,  1.) 

1496.  Das  Capitel  von  St.  Veit  zu  Freising  verleiht  %  Weingarten  „am 
pluemperg''  zu  Hollenburg  der  Barbara  Zechetner  ?.  Mautern  und  dem  Merlein 
pawngartner  v.  Stollhofen.  (CCCCVUI.) 

1521.  Schreiben  des  Seb.  Kreidhueber  über  die  Herrschaft  Hollenburg. 
(Or.  CXCVU.  109.) 

1531.  Verzeichniss  der  Burgrechte  und  Dienste,  die  nach  Weissenkirchen 
in  den  Freising.  Hof  abgeliefert  werden.  (Or.  CXLU,  127.) 

1546.  Rechnung  des  Empfanges  an  Gülten  von  WeingSrten  durch  das 
Capitel  von  St.  Veit  zu  Freising.  (CDVHI.) 

1547 — 57.  10  Urkunden  über  Verleihungen  von  Weingarten  zu  Hollenburg 
durch  das  Capitel  von  Set  Veit  zu  Freising.  (CDVIII.) 

1565.  Des  Georg  Khrautwadl,  hollenburg.  und  weissenkircher  Weinpropstes 
Rechnungslegung.  (Or.  CCLXH,  239.) 

1565.  „Vermerckht  die  Posten^  die  in  obiger  Rechnung  »nit  passierlicb 
seien**.  (Ibid.  201.) 

1567.  Rechnung  des  Job.  NegePs,  Weinpropstes  in  Hollenburg.  (n>id.  207.) 

1568.  Instruction  für  den  Freising.  Baumeister  Sigm.  Pauls,  als  Weinpropst 
nach  Hollenburg  und  Weissenkirchen.  (Ibid.  269.) 

1570.  Das  Capitel  von  Set.  Veit  in  Freising  ermuchiigt  den  Job.  Scherr, 
seine    Gülten  und  Gaben  in  Hollenburg  einzutreiben.  (CDVUI.) 

1580.  Bericht  des  H.  Ulr.  v.  Wembding,  Pflegers  von  Hollenburg,  über  den 
Zustand  der  Weingärten  daselbst  und  seine  Hassnahmen  für  das  kommende 
Lesen.  (Or.  CLXXIX,  529.) 

1581.  2  Berichte  desselben  über  Transport  und  Zolle  des  Weins  und  über 
den  Zustand  der  hollenburg.  Weingärten.  (Ibid.  563  und  531.) 

1590.  Bodenschreiberregister  der  Pflege  Hollenburg  (die  Weingfirtenzinse 
liegen  in  genannten  46  Orten  am  rechten  und  linken  Ufer).  (Or.  CCLXV,  275.) 

1599.  Instruction  für  die  Freising.  Herrschaftscommissäre  für  Hollenburg 
(und  Weissenkirchen).  (Or.  XHI,  139.) 

1599.  Bericht  derselben.  (Or.  ibid.  155.) 

1599.  Memoriale  für  den  Freising.  Lesmeister  zu  Freindorf ,  Ollern  und 
Weinzierl,  (Or.  CLXXIX,  735.) 

1609.  Instruction  des  Domcapitels  (von  Set  Veit  zu  Freising)  für  den 
Dompropst  Wilh.  v.  Konigsfeld  als  Commissär  für  Visitation  der  Unterthanen  in 
Kaumberg,  Hollenburg  und  Ebersdorf.  (XIII,  400.) 

1620.  Weinlesebericht  des  hollenburg.  Weinpropstes  Mich.  ChristL  (Or. 
CLXXX.) 

1626.  Bestallung  und  Revers  des  Rudolf  Laglberger  als  Pflegers  von 
Hollenburg.  (CXLII,  157.) 

1648.  Instruction  ^r  Rasp.  Sedlmair  als  Lesmeister  nach  Hollenburg. 
(Or.  XIX,  521.) 


315 

1648.  Bericht  desselben  über  Hollenburg,  Grinzing  u.  s.  w.  (Or.  CLXXXT.) 

1652.  Bischof  Albr.  Sigmund  belehnt  den  Christ.  Ehrenreich  von  Penrang, 
Hauptmann  su  Hollenburg,  mit  dem  Sita  Rudolfsberg  zu  Wagram.  (XXH,  23.) 

1664.  Die  n.  5.  Landschaft  bezeugt  dass  Bischof  Albr.  Sigmund  das 
duplirte  Zapfenmass  und  den  Tftz  von  Hollenburg,  Wagram  und  Ried  gekauft 
habe.  (CCLXll.) 

1668.  Bericht  des  Pfarrers  G.  Söcznagl  von  Tryckhberg  fiber  seine  Pfarre 
Hollenbnrg  und  Beilage  den  Pfarrbestand  betr.  (Pfarracten.) 

1681.  Instruction  fOr  den  Freising.  Weinpropst  bezäglich  der  Lese  in 
Hollenbnrg  und  Weissenkirchen.  (Or.  CXLU,  169.) 

1695.  Die  n.  5.  Landschaft  bestätigt ,  dass  Bischof  Joseph  Clemens  das 
Drittel  Landsteuer  bei  Rudolfsberg  um  18  fl.  15  pf.  bei  den  übrigen  Gütern  uro 
11  fl.  10  pf.  gekauft  habe.  (CCLXIL) 

1695.  Dieselbe  bestütigt,  dass  Bischof  Jos.  Clemens  die  Landsteuer  und 
doppelte  Gült  von  HoUenburg  um  3096  fl.  4  /(.  15  pf.  gekauft  habe.  (Ibid.) 

1698.  Bestallung  des  Albr.  Jos.  Stielter  von  Roseneckh  als  Hauptmann 
TOD  Hollenburg.  (CXXYIU.) 

1722.  Bestallung  des  Max  Oswald  Stieller  als  ebensolchen.  (Ibid.) 

1743.  Bestallung  des  J.  P.  D.  J.  J.  Baron  v.  Pembler  auf  Stepperg  als 
Hauptmann  von  Hollenburg.  (Or.  CCLXIH,  363.) 

1745.  Aeten  die  Rückstände  Hollenburg*!  an  die  n.  d.  Landschaft  (von 
1706 — 43,  14,587  fl.  6  kr.)  betr.,  derentwegen  man  Geld  aufnehmen  oder  das 
Gnt  verkaufen  solle.  (Or.  CCLXV,  367.) 

llmmöaster,  Collegiatstift  d.  b.  Arfatios. 
Bd.  58.  JPnepimü"  dieses  Stiftes  von  1157-1719. 

Inebing  oder  Innicken,  Ttrmi,  Pnstertkal. 

A.  Collegiatstift  des  h.  Candidas. 
Bd.  58.  .Praepostti«. 

Bd.  478.  Reibe  der  Deeane  n.  a.  ■. 

B,  Herrsebaft. 

1275.  Vcrgieidi  BtscUf  KmtW%  IL  mH  de«  Graf^  AJbr.  r.  G^/Hz  CiUf 
die  Heiratben  der  betderseHiren  Cafreiea.  (240. j 

1276.  E.  Bt»eb«f  von  Trirat  tmerkemmi  das  PrS^eatAt^'/asr^^kt  »ttf  d'ta 
Kireha   in  CWler.  (IM.) 

1297.  Otte  V.  Moatparis  r'Wt  d'*e  fnm  GtnU^  des  W.*a*t^»  f?j  ♦//•  Pwr*4»- 
stal  Hansfraa,  aa  Frrtsiftg  a^d  «atca^  tl^tm  A*«frr%HiM»rft  a«f  Me  ^4^f  4^s 
Erben.  (Ibid.) 

1374.  CemprvflRfs  Bbebof  Paah  «aJ  Cnf  M^.uk.  v.  G^t  Mrf  I^UU%fi>f 
Fricdrieb  wefta  inieb^  nd  B>b«rWrr^  (9.  i:#j 

1506.  fte««r.  des  fter*cst«  «•«  \%».%ut%^  f»ft^  die  1^.,Ulf^  *f^%  4»« 
Ei«b«^a«.  4 1**.  21  ) 

1512.  We«Z7»»b**rt-^  >«ir  »a  de--  EA*>b  iw*\  <•-•  W*-  ^y*,^*  iy*xK»f4 

_    r.  i^Or.  1 JT,  47  ) 

15lf.  ^Amu€,r  des  Wtt^^^-tn^-u*  am  »»r^  ti  h^^.  4^  /*«  *^4 
w.  4,mrf%  des  .Va*«-'#^'«-;VM^  H*^  ^  O  *v**  (*^  *  *  *^ 
Serie  4.  ff.) 

1S84-  Ertt»  -««  <*s  O    f^^m»^  wn»  •  'v     n».%y^^y^*  •    $,   w.  ('^* 
197,  5K.) 

4t  C  f2<«pl^-«B  J  l>^  »*'  »    ^»    •    •'—    **'   / 

IJJ5,  «T'b«'  ^w«*  aa  ^-e   .••^-i-*   »v»  W*- i-y'n-r  f.   *'^    'U^    ''^   »• 

«) 


316 

1597.  »Pürgische  Vrban  de  Anno  lfi»97'<  mr  die  Gfiter  im  InnUitU  WHd- 
tbal,  an  der  fitsch,  su  Griess  and  Inching.  (Or.  kleine  Serie,  4,  56.} 

1603.  Beriebt  des  »Genneral  Einneroer**  Abrab.  Geiikhofler  über  die 
Steuern  der  Freising.  Güter  in  Tirol.  (Or.  13,  231.) 

1605.  Mautbfreibeit  für  die  Freising.  EUcbweine.  (242.) 

1612.  Dessgleichen.  (Ibid.) 

1625.  Instruction  für  den  Weinpropst  an  die  Etscb,  H.  G.  Laugiager.  (181.) 

1625.  Beriebt  desselben.  (Or.  15,  331.) 

1632.  Scbreiben  des  Bischof  Veit  Adam  an  den  Pfleger  von  Inching  wegen 
der  Zebentablösung  durch  das  dortige  Capitei  und  Getreiderückstände.  (205, 
423.) 

1658.  Auszug  aus  der  pustertbaler  Waldordnung,  insofeme  sie  auf  Inching 
anwendbar.  (Ibid.  427.) 

1700.  Bestallung  des  J.  B.  Wamersey  als  Pfleger  fon  Inching.  (128.) 

1724.  Bestallung  des  J.  A.  Eysamkb  t.  Marienfels.  (Ibid.) 

1735.  Bestallung  des  J.  Tscbusy.  (Or.  ibid.  447.) 

1781  —  82.  Specificirung  der  Einkünfte  der  Herrschaft  (Einnabmeo 
3056  fl.  14«/«  kr.  —  Ausgaben  1079  fl.  51  kr.  ->  Best  1976  fl.  SSy,  kr.) 
(Or.  ibid.  435.) 

Ingolstadt 

Bd.  Signatur  «Cbron.  11.**  Querelae  universitatis  Anglipolitanae  contra 
Doctorem  Herbipolensem  de  Ickstadt  (in  latein.  Distichen);  hierbei  auch  das 
Becbtfertigungsschreiben. 

Jesuiten. 

Bd.  59.  Massime  particolari  della  Compagnia  di  Gesii  (sehr  interessante 
Betrachtung  mit  noch  anderen  Stacken). 

Bd.  293.  Etliche  Stücke,  das  erste  Auftreten  der  Jesuiten  in  Baiem 
betreflend. 

Zerstreute  Acten  über  die  Jesuiten  finden  sich  in  den  GeschichtsbSndea, 
namentlich  von  Bischof  Ernst  1566—1612. 

St.  Johann  in  Freising. 

Bd.  58.  Beihe  der  Prdpste  von  1315—1719. 

Bd.  122 — 25.  4  Bfinde  Copien  von  Stiftungen,  Rechnungen  o.  s.  w.  von 
18.  Jahrb.  —  1802. 

Bd.  167.  Inventar  der  Custorei  von  1783,  Rechnungen  and  Stiftsregtster. 
Bd.  273—76.  4  Bfinde  Rechnungen  von  1783—1803. 
Bd.  409.  Stiftsregister,  1.  Hälfte  des  18.  Jabrh. 

Isen,  Collegiatstift  des  H.  Zeno. 

Bd.  58.  Reibe  der  Prftpste. 

Bd.  126.  Historische  Notizen  und  Excerpte. 

Bd.  408.  Prdpste  in  Isen. 

Rastenamt 
Bd.  201—2.  Urbaf  and  Stiftsregister  von  1619  and  1652. 

Kelleramt 

Bd.  82.  Registrum  in  officium  cellariae  von  1446, 1458, 1459  und  1535. 

Bd.  164.  Weinrecbnung  von  1534. 

Bd.  203.  Weinregister  vom  11.  Juli  —  16.  December  1620. 


317 

Kircheogetehichte  Freisiogt. 

WUheu  Collect.  I>  p.  i90 — 297,  FVeising.  Rirehengeschicbte. 
Ibid. II.  Zur  Religionsgesehicbie  Freisings. 

Bd.  195.  Reram  ecclesiastictnim  discassio  et  deliberatio  ab  obitu  .    •   . 
doeis  Alberti  Bawariae  ...  ab  Anno  1580  u.  a.  1583. 

Klerus« 

Bd.  144—54. 11  BSnde,  Status  des  Klerus. 
Bd.  155 — 58.  4  Bfinde,  Ordo  alpbabeticus  Cleri. 
Beide  von  ganz  neuer  Anlage. 

Kriegsacten. 

Bd.  64.  Verschiedene  Acten  aus  den  Franaosenkriegen. 
Bd.  127.  „Kbriegs-Raittung  ?on  i648— Sl.«" 

Zerstreut  femer  in  Bd.  Signatur  »Cbron.  II.''  und  in  den  Geschichtsbfinden 
der  einscblSgigen  Bischöfe. 

Laak  oder  Bischofsltak  in  Krain.  , 

1278.  Urfehde  des  Wolfger  ron  Reifenbercb  an  Freising  wegen  erlittener 
Gefangenschaa  (260.) 

1291.  Schiedspmch  des  Bischofs  Enicho  zwischen  Gerloh  von  Grats  und 
dem  Ulr.  von  Waldenberch,  dessen  Sohn  Germann  und  Ruger  und  Marchlin, 
des  Gerloh  Neffen.  (260.) 

1293.  Vergleich  des  Grafen  Albrecht  von  Gftrts  mit  Freising  fiber  die 
TheiluBff  der  Kinder  des  Wernher  von  Lok  und  der  Agnes  von  Stayn.  (260.) 

1295.  Ulrich  V.  Waldenberch  entsagt  einem  Gute»  das  seine  Schwester 
Liuktrt  des  Berehtold  des  Dulachers  Witwe,  ihm  abgetreten»  su  Gunsten 
Bischof  Enichos.  (260.) 

1295.  Gerloh  v.  Pilchgrats  verspricht  den  durch  seinen  Neffen  dem  Bisthume 
SU  Lutsch  angethanen  Sehaden  in  bestimmter  Frist  au  tilgen.  (260.) 

1301.  Graf  Meinbart  von  Ortenburch  vergleicht  sich  mit  Bischof  Enicho  um 
die  Ansprüche  des  Wernher  v.  Lok,  der  gen.  Grafen  zum  Mittler  erkoren.  (260.) 

1301.  Vergleich  auf  Schiedsleute  des  Grafen  Hermann  von  Ortenburch  mit 
Bischof  Enicho  wegen  gewisser  als  Heirosteuer  (?)  zugesagter  Summen.  (260.) 

1301.  BOrgschaft  des  Marquard  von  Grats  und  Anderer  Air  Domin.  den 
Rammischen,  Burger  von  Lock,  gegen  Bischof  Emicho.  (260.) 

1306.  Chunrat  von  Lock  undNyklan  der  Chrainer  verkaufen  gewisse  Gründe 
SU  Obembayrischdorf  dem  Bischof  Emicho.  (260.) 

1306.  Otto  von  Lantstrost  verkauft  dem  Bischof  Emicho  Grfinde  zu  Tal 
Prieglach  und  Gesiez.  (260.)  ' 

1307.  RenUch  Burggraf  von  Mauntz  taidinfft  mit  Bischof  Emicho  fiber  2  von 
dieeem  gefangene  Logatscher,  Mainh.  und  Gosdiss  Oebrobst  (?).  (260.) 

1308.  Revere  des  Nydawe  von  Stayn  als  Pfleger  von  Lock  fQr  Bischof 
Bmieho.  (260.) 

1308.  Heugel  und  Albr.  Gebr.  von  Scherfenberch  verkaufen  dem  Bischof 
Emicho  2  ihrer  Knechte  sammt  deren  Kindern  um  12  Pfd.  aglai.  Pf.  (260  ^ 

1308.  Urfehde  des  LienhaK  des  Frankuten  Sohn  fiQr  Bischof  Emicho  Vftftft  \ 
1309  Heinr.  und  Weigant  Gebrfider  von  MÄssenberch  begeben  s'ichfll; 

•J/dS'MwMm)'^''"*'''**  ''"'*'  Ansprüche  auf  Liegenschaften  Freisings 

1309.  Marq.  ron  Pilchgraz  und  Chunrat  Burggraf  ron  Lok  bestfitl<r<.»  a 
Bmpfkng  von  100  Mark  aglai.  Pf.  von  Bischof  SSdio.zawSr  an  S? 
Rautenbercher  von  Vergleiches  wegen.  (260.)  ^**  *  ^•'*'- 

1313.  Unheil  des  Greif  von  Raotenberch  im  Namen  d««  a^^r^^  ^     r.. 

2«nr.)  und  im  Einveraehmen  Ottos  von  Liechtenstein    mI^mkC^  "^"S.  ®*" 
ichoi,  in  Betreff  des  etlichen  Görzem  «ngelSlmen  Mi^de^^^  ®"'^^^ 


318 

1314.  Vergleich  des  Chanr.  und  Lienhart  der  Sehilher,  Gebrüder,  mit 
Bischof  Gotfrid  um  erlittenen  Schaden  und  ihre  Anspräche.  (260.) 

1318.  Burgschaft  Verschiedener  für  Hftcklein  von  Wipach  gegen  Bisehof 
Chunrat.  (260.) 

1318.  Schiedspnich  des  Roger  von  PilichgraU,  Ott  von  Hertenberch  und 
Gg.  Legspan  für  Bischof  Chunrad  wegen  JScklein  von  Wipach.  (260.) 

1318.  Vergleich  des  JSkel  von  Wipaeh  mit  Bischof  Chunrad  wegen  der 
erlittenen  Haft.  (260.) 

1422.  Niki.  Guttemberger  vergleicht  sich  mit  Bischof  Nicodem  Ober  seine 
Ansprüche  wegen  der  Pflege  von  Lak.  (9,  223  Or.) 

1449.  K.  Fridrich  111.  befiehlt  seinen  Pflegern  auf  den  Freising.  Schlossern 
in  Rrain  dieselben  zu  Händen  des  Bischofs  Johann  dem  Jörg  Lamberger  zu 
räumen.  (Or.  9,  309.) 

1454.  Bischof  Johann  bestStigt  der  Priesterschaft  in  Lack  ihre  Testaments- 
priyilegien.  (142.  219.) 

1476.  Vermercht  dy  raytung  der  Nutz  vnd  Räntt  der  herscbaft  Lakck 
(142,  225.) 

1490.  Rechnung  des  Jörg  Sigestorfer  über  Ausgaben  in  Lack.  (164.) 

1491.  Dessgfeichen.  (164,  1.) 

1510.  Verzeichniss  dessen  was  dem  Paul  Rasp,  Pfleger  zu  Lack  an  Zeug, 
Möbeln  u.  s.  w.  eingeantwortet  wurde.  (142,  239.) 

1516.  Bericht  des  Balth.  Sigesdorflfer  und  Wolfg.  Schwarz  an  Pfleger 
Paul  Rasp  wegen  der  „Umreiter**  und  deren  Benehmen  bei  der  Steoerbe- 
messung.  (179,  325.) 

1516.  Notariatsact  Aber  Einschreiten  des  Hauptmannes  und  der  gesammten 
Bürgerschaft  von  Lack  wegen  der  Eingriffe  des  kais.  Erzbergwerkmeisters 
Lampert  Zach  in  die  bischöfl.  Bergrechte.  (3,  193.) 

1523.  Schreiben  des  Bischofs  Weygand  von  Bamberg  in  Jurisdictionssaehen« 
(10,  81.) 

1528.  Bericht  des  Balth.  Sigesdorffer,  Pfleger  zu  Lack,  über  krainerische 
Zustande,  Ereignisse  und  Verwaltungssachen.  (Or.  142,  259.) 

1537.  Bericht  des  Ant  Freih.  von  Thurm,  Pflegers  zu  Lack,  über  den 
verunglückten  Türkenzug  des  Cazianer  (Niederlage  bei  Essegg).  (179,  351.) 

1537.  Schreiben  des  Bischofs  Philipp  in  verschiedenen  Verwaltungssaehen 
an  Pfleger  und  Kastner  von  Lack.  (10,  287.) 

1542.  Kastner  Leonh.  Sigesdorffer  berichtet  über  die  Steueranlagen  auf 
den  Freis.  Gütern  in  Krain.  (142,  265.) 

c.  1544.  Verantwortung  des  Kastners  Leonh.  von  Sigesdorff  wegen  ver- 
schiedener Beschwerden  gegen  ihn  in  Geldsachen.  (142,  293.) 

1545.  Klagen  des  Hauptmanns  zu  Lack,  Ant.  Freih.  von  Thum,  gegen 
den  Kastner  Leonh.  von  Sigesdorff  und  Verantwortung  desselben.  (142,  307 
und  273.) 

1550.  Rechtfertigung  des  Kastners  L.  v.  Sigesdorff  gegen  den  Hauptmann 
von  Lack  und  Anklage  desselben.  (142,  319.) 

1550.  Schreiben  des  Erzb.  Ernst  von  Salzburg  an  die  Freising.  RSthe  in 
der  Processangelegenheit  des  Kastners  Leonh.  von  Sigesdorff.  (266,  49.) 

1553.  Inventar  der  Dreifaltigkeitscapelle  zu  Lack.  (Pfarracten.) 

1568.  Bischof  Ernst  bestätigt  die  Freiheiten  des  Prauenklosters  zu  Lack. 
(12,59.) 

1584—87.  Einnahme  von  den  krainerischen  Herrschaften  (in  4  Jahren 
10269  fl.  3  ß.  und  1  h.,  davon  im  Jahre  1586,  0!).  (12,  300.) 

e.  1585.  Information  und  Bericht  wie  es  mit  den  Bergwerken  der  Herrschaft 
Lack  beschaffen  und  was  dagegen  in  Streitsachen  eingelangt  sei.  (142,  599.) 

1586.  Herrschaftliches  Gerichtsprotokoll  (Eingaben  und  Bescheide)  von 
Lack.  (Or.  142,  339.) 

1589.  Schreiben  an  Erzherzog  Kar)  von  Österreich  wegen  der  1.  Gerichts- 
instanz  von  Lack.  (142,  511.) 


319 

1589.  Sefa«äM  m  Bkfctcr  md  Batk  tm  LMk  »  Re%ioM-  wU  Tcnnl- 
tamgsMches.  (142,  Si9.) 

1596.  Ci—iiiiMtpritikin  ym  LMk  w  4m  Cttaate«  wU  RitkM 
H.  TOB  Gftiskeff.  Dr.  Da».  Pkggee  sW  Ckr.  Bcfkai«. 

1612.  S^rcibea  4cs  Jac  Fukel,  Piegiitiwiltos  tob  Uck»  iWr  4ie 
Freisuig.  Gmu^Imi  mU  msm  cifCMi  MasswüiaeA.  (Or.  180.) 

1625.  TcfmöfOBSTcnekkaifts  4er  Li«kfrasealLircke  m  Ekr«a^ni*k«s  m 
Uek.  (PhmeUm.) 

1627.  Kircko^re^MBf  te-  Set.  G»of gta  Pftjrkircke  n  Altealack.  (Ibid.) 

1632.  Schaiabrief  4es  Bischofs  ?eit  Adan  for  Aodri  Quroo.  kais*  LaodraÜi 
in  Kram,  über  ihm  gcfiebeoe  Sonaeo  (200  Doe.  m  Gold,  594« ,  ^«^1.  Silber- 
krooen  «»d  228  Reicbstboler),  vofir  er  demsolben  Leek  vorpÄUKlet  (Ibid.) 

1633.  Seelsorgrerpiicbtiui^ea  für  deo  Pfarnricar  Haffner  tu  Lack.  (Ibid*) 

1634.  Berieht  des  Venrahers  H.  J.  tob  Wangiierdckh  iq  Lack  über  Ökoao* 
Mio-  vad  BaoiastiBde  ia  Lack.  (Ibid.) 

1634.  Bericht  desselben  in  Beireff  der  befohlenen  Aafhahme  ron  4000  fl. 
■nd  auch  über  WaUenstein's  Tod.  (Ibid.) 

1634.  Bericht  desselben  und  Erliatemng  seiner  Amtsrechnunff  vom 
J.  1632.  (Or  266,  69.  Or.) 

1642.  Resolotiotten  an  den  Magistrat  von  Lack  wegen  Exemtionen  der 
Adeligen,  Bestellung  der  Kirchenprdpste,  Oberlassong  der  Stadt-  und  Gey- 
maath  und  Bestrafung  der  Birger.  (Pfarracten.) 

1643 — 44.  Klage  der  Borger  von  Lack  wegen  der  Kirchenprdpste.  (Ibid.) 

1651.  Bitte  des  Bischofs  an  den  Kaiser  wegen  Erledigung  des  Robot- 
streites iwischen  kais.  und  freis.  Unterthaoen  in  Krain.  (142,  585.) 

c  1660.  SpeciBcadon  des  Tcrbesserten  ErtrSgnisaes  der  Pfarre  Alten- 
lack.  (Or.  266,  5.) 

1703.  Bestallung  des  J.  A.  E.  Freih.  von  der  Halden  als  Hauptmann  von 
Uck.  (Or.  128.) 

1713.  Bestallung  des  A.  Freih.  Egckher  auf  Kfip6ng  und  Liechtenegg  als 
Hauptmann  zu  Lack.  (Or.  266,  25.) 

1727.  DessKleichen  des  Rud.  Ferd.  Freih.  v.  d.  Halden.  (Or.  128.^ 

1733.  Tauschvergleich  über  etliche  Hüben  von  Lack  mit  solchen  des 
Herrn  von  Flachenfeld.  (266,  25.) 

1767.  Erbsteuerfassion  wegen  der  Herrschaft  Lack  [Einkommen  in  Krain 
21653].  (Or.  266, 15.) 

Landshut. 

aj  BartholomSus-Seminar. 

Bd.  104.  SUtuten  und  Acten. 
bj  Collegiatstift. 

Bd.  126.  Histor.  Notizen  und  Excerpte. 
cj  Stadt 

Bd  295,  p.  265.  Regis  Suevi  Landishutum  ingressus,  Anno  1632. 

Litterae  Pontificae.  (SeitenstQck  oder  Theil  der  CoIIectio  diplomatica.) 

Bd.  263.  Enthält  nur  die  vom  Papste  dem  Bischöfe  Ludwig  Joteph  mitge- 
theilten  Urkunden.  Redigirt  von  Deutinger. 
Cf.  Hormayr*s  Taschenbuch  1830,  p.  140. 

Literaturgeschichte  Freisings. 

Wisheu  Coli.  V,  1.  Geschichte  der  Literatur  im  Bisthume  Freising  bis 
zum  18.  Jahrb.  Cf.  dazu  auch  Bd.  1  „Druckschriften.* 

Maximilian  L,  Kaiser. 

Bd.  82.  Elegia  de  calamitate  Bavariae  et  virtote  bellica  invictissimi  Regis 
Mazimiliani  1.,  1505.  Latein.  Gedicht  an  den  Propst  Paul  Longus  von  WArthsee. 


I 


320 

Moosbarg,  Collegittstift  des  h.  Ctstalus. 
Bd.  58.  Reihe  der  PrOptie. 

MfiDf  weten  Freisings. 

Bd.  8,  p.  188.  Ober  Preising.  Mfinsen  (in  Yerbindong  mit  eitter  Abhand- 
lung fiber  den  h.  Corbinian). 

Necrologien. 

Bd.  76.  AnniTersariom  defiinetoram  von  1686. 

Bd.  80.  Calendarioni  ecoletiae  cathedr.  Friaingensis.  (Necrolog  des 
16.  Jahrh.) 

Bd.  408.  Dessgleiehen. 

Neottift  bei  Freisiog. 

1  Bd.  mit  der  Bezeichnting  „Neustfifften.  Eines  Hoehwfirdigen  Thnah 
Capituls  Gnindtvndterthonen  betreAreodf.  17.  Jahrb. 

Zu  Neustifl  gehörte  auch  die  Asterr.  HerrsehaA  Ebersdorf  an  der  Donau, 
8.  oben. 

Notizbuch  des  Bischofs  Ronrad  111. 

Dieses  Werk  ist  nicht  eingereiht.  Es  fuhrt  seinen  Titel  erst  durch  Herrn 
Regierungsrath  Chmel  und  mit  Recht  nur  diesen,  denn  es  ist  von  einem  Saal- 
buche eben  so  weit  als  von  einem  Rationarium  entfernt  Deutinger  kaufte  das 
Buch  um  250  fl.  von  Hoheneicher  und  rettete  es  mit  Mflhe  aus  den  Binden 
eines  englischen  Sammlers.  Es  entb&lt  auf  65  BIfittern  Pergament  in  Gross- 
folio, in  der  Gursiv  des  14.  Jahrh.  (^die  ganz  und  gar  schmucklos  gehalten 
ist}  Kanaleivörmerkungen  aus  verschiedenen  Jahren  von  1312  angefangen, 
Notizen  über  Bestallungen,  Einbringung  der  Annonen ,  Abrechnungen  mit  den 
Amtleuten,  Inventare  der  Schlösser,  Verzeichnisse  von  verliehenen  oder  ent- 
zogenen Gründen,  Urkunden,  die  öfter  noch  weiter  zurückgehen  u.  dgl.  mehr. 
Für  den  Bestand  der  österr.  Herrschaften  Freisings  ist  kein  Codex  so  werth- 
voU  als  dieses  „Notizbuch'',  das  von  Herrn  Chmel  in  dessen  Reiseberichte 
auch  gehörig  gewürdigt  wurde.  Abschrift  davon  in  Bd.  254. 

Oblayamt. 

Bd.  86. 17.  Jahrh.  Rechnungen. 
165.  Von  1589  und  17.  Jahrh. 
411—60.  50  Bftnde  von  1604-1782. 


Officialai 

Bd.  215—239.  25  Bftnde,  Sammlung  der  Protokolle  und  Entscheidungen 
des  geistl.  Gerichtes  von  1424-— 1511. 

Bd.  242—43.  Dasselbe  von  1611—23  und  1624-30  (für  das  Gerichts- 
wesen eine  höchst  wichtige  Fundgrube). 

(FortoeUnng  folgt.) 


Auf  4«r  k.  k.  Hof-  w4  ataatodriekfroi  ti  Wits. 


M  17         NOTIZENBLATT.         isss. 


Beilage  im  Ardd?  Ar  Kinde  östeneiohisolier  Geechiobtsqnellen. 

Herausgegeben  von  der  historischen  Gonunission 

kaiserlieheo  Akademie  der  WisseosehafleD  io  Wieo. 


L  „Literatur,*^ 

HUren. 

(FortseUung.) 

S.  155.  Ehemtlige  Propste!  Augostiner-Ordens  eu  Oswietimtn  (lum 
h.  Clemens).  Alt.  (7) 

S.  170.  Gaja,  Pfarre  und  Dekanatsort,  mit  der  Piaristenkirche  und 
Spitalscapelle.  Kapuziner. 

S.  204.  Kirche  und  Kloster  der  Frtnciseaner  zu  Uogrisch-Hra- 
discb. 

S.  206.  Ehemals  Jesuiten-Collegium  daselbst. 

S.  208.  Ehemalige  Benedictiner-Propstei  zum  heil.  Johann  d^m 
T&ufer  daselbst. 

S.  242—261.  Ehemalige  Cisterzienser- Abtei  Wellehrtd.  1784  aufge- 
hoben. Sehr  wohlhabend. 

S.  301.  Piaristen-Collegium  zu  Strassnitz.  (1633.1 

S.  315.  Ehemaliges  Ser?itenkloster  zu  Wessely.  (Zwischen  1716  und 
1730  erbaut.) 

S.  351  und  ff.  C.  Archipresbyterat  Boskowitz  mit  den  Ainf  Decanaten 
Boskowitz,  Czech,  Oppatowitz»  TrÜbau  and  Zwittau. 

8.  361.  Dominikanerkloster  zu  Boskowitz.  (Von  1682  bis  1784.) 

S.  421.  Ehemaliges  Kloster  der  Augustiner-Eins i  edler-Ordens- 
m finner  zu  Maria  Himmelfahrt  in  Gewitsch. 

S.  447.  Mihriseh-Trfibau,  Pfarre  mit  Friedhofskirche  und  Loretto- 
Capelle. 

S.  453.  Piaristen-Collegium  zu  M.  Trübau.  (Zwischen  1769  —  1773 
erbaut) 

S.  454.  Kloster  der  reformirten  Franciscaner  zu  M.  Trübau.  (1678 
errichtet.) 

S.  456.  Mutter-  und  zugleich  Noriziatshaus  der  Schwestern  des  3. 
Ordens  des  h.  Franciscus  fQr  Mfidchenunterricht 

S.  467.  Ehemaliges  Auffustiner-Eremitenkloster  zu  Marien-Kron 
(in  einem  zum  Grossgute  Hohenstadt  gehörigen  Dorfe).  Gestiftet  von  Borel 
TonRiesenhurg —  1267.  Um  1550  bereits  verlassen.  Wenige  Ruinen  noch  übrig. 

Es  fehlt  also  noch  das  Decanat  Zwittau  ton  dem  Archipresbyterate 
Boskowitz,  welches  doch  wohl  noch  in  diesen  Band  gehört  hfitte. 

Wolny*s  Ausdauer  und  sorgflültiger  Fleiss  ist  wirklich  anzuerkennen. 

Gebe  es  doch  mehrere  solche  Mfinoer,  namentlich  brauchten  die  Wiener 
Erzdiöeese,  auch  die   St.  Pöltner,  Linzer  Diöcesen  solche  Wolny*s. 

Ist  das  nicht  eine  Sehmach,  dass  die  kirchlichen  Topographien  von  Nieder- 
und  Oberösterreich  seit  dem  Jahre  1840  (also  durch  18  Jahre!)  keine  Fort- 
setser  gefunden  haben!! 

i7 


322 

Freilich  sind  die  bisherigen  18  Bftnde  ktum  so  stoffreieb,  ab  die  3  tob 
W  o  1  n  y*s  mährischer  kirchlicher  Topographie ;  es  müsste  also  nach  einem  ganz 
neuen  Plane  mit  rerfinderter  Einrichtung  des  Druckes  gearheitei  werden.  Man 
könnte  füglich  ?on  Neuem  anfangen ;  was  in  den  18  Binden  Tüchtiges  und 
Begründetes  geliefert  ist ,  liesse  sich  in  3  B&nde  susammendrSugen,  das  Ver- 
dienstliche bleibt  immerhin.  —  Aber  in  der  bish erigen  Art  und  Weise  Hesse 
sich  das  Werk  nicht  fortsetzen,  das  würden  ja  über  l(H)Bfinde!  Möge  Wolny's 
Beispiel  Nachahmer  wecken. 


a)  Schriften  der  historisch -statistischen  8eelton  der  k.  k. 
schlesischen    Gesellschaft    des   Ackerbaues,    der   Natur-    und   Landeskunde. 
Redigirt  vom  k.  k.  Finanzrathe  Christian  d*Elvert 

3  Bände.  YIII,  IX.  X  (1854,  1856,  1857^. 

b)  Notizenblatt  der  historisch-statistischen  Seetion  der  k.  k.  mfihriseb- 
schlesischen  Gesellschaft  zur  Beförderung  des  Ackerbades,  der  Natur*  und 
Landeskunde.  Redigirt  ton  Christian  d*El?ert  (Seit  1855}  Nr.  1-^7 tob 
1855.  Nr.  1—12  von  1856.  Nr.  1—12  ron  1857. 

Wir  haben  die  früheren  Bände  dieser  reichhaltigen  Mittheilungen  der  so 
verdienstlich  wirkenden  historisch-statistischen  Seetion  zu  Brunn  im  Notizen- 
blaHe  ftir  1855  (V.  Jahrgang)  S.  457—469  und  S.  48i  — 495  ziemlich  aus- 
führlich besprochen. 

Es  liegen  uns  nun  die  Bände  8 — 10  dieses  rastlosen  Vereines  vor. 

Unstreitig  gebührt  das  Hauptverdienst  dieser  umfassenden  Publicationen 
dem  Herrn  Redacteur  Finanzrath  d*E1vert;  seine  seit  einer  Reihe  von  Jahren 
sorgfältig  zusammengetragenen  Notizen  und  Lesefruchte  füllen  den  grdssten 
Theil  der  Bände. 

So  ist  der  ganze  VIU.  Band  ein  Werk  d*  E 1  v  e  r  t*8,  er  enthält  auf  184  und  299 
(also  zusammen  483)  Seiten  zwei  Abhandlungen  dieses  unermfidlichea  Cultnr- 
Statistikers. 

o)  „Die  Cultur-Fortsehritle  Mährens  und  Österreichisch  -  Schlesiens, 
besonders  im  Landbaue  und  in  der  Industrie,  während  der  letzten  hundert 
Jahre.  Von  Christian  d*Elvert,  k.  k.  Finanzrath.  S.  1—184. 

Ein  sehr  reichhaltiger  von  grosser  Belesenheit  in  derlei  Fächern  Zeog- 
niss  gebender  Aufsatz.  1  —  23.  Allgemeines,  eine  historische  Übersicht  der 
Entwicklung,  wobei  d*Elvertauf  den  früh  e  r  en  Zustand,  der  seit  dem  30jähHgen 
Kriege  in  Mähren  ein  erbärmlicher  war,  Rücksieht  nimmt. 

S.  23—31.  A,  In  der  LandwirtbschafL  S.  31—36.  B.  Obstbau.  S.  36—40. 
C.  Die  Forstcultur.  S.  40  —  41.  D.  In  den  Naturwissenschaften.  S.  42—70. 
E.  In  der  Landeskunde.  S.  71—104.  Die  Viehzucht.  S.  104- ill.  Die  land- 
wirthschaftlichen  Nebenbeschäftigungen  (A  Die  Bier-Erzeugung.  B,  Die  Brannt- 
wein-Erzeugung. C  Die  Essig -Erzeugung.  Z>.  Die  Zucker  -  Erzeugung.  E.  Der 
Bergbau  (?)).  S.  111—140.  Die  Industrie.  S.  140—183.  Der  Handel. 

Ein  sehr  interessanter  vielfach  anregender  Aufsatz,  zu  dem  glücklicher 
Weise  d*Elvert  die  bedeutendsten  Vorarbeiten  fand  in  den  Zeitaehriften,  welche 
der  vielfach  verdiente  Wirthschaftsrath  (und  württembergische  Hofirath) 
Christian  Karl  Andre  durch  eine  so  lange  Reihe  von  &hren  (Hesperus, 
Ökonomische  Neuigkeiten,  Nationalkalender)  herausgab.  —  Mähren  ist  schon 
früher  an  der  Spitze  der  landwirthschafUichen  Cultur  in  Österreich  gewesen, 
so  wie  es  jetzt  die  grdsste  aufopfernde  Thätigkeit  ffir  Landesgeschichte  und 
Landeskunde   entwickelt. 

h)  Der  zweite  Aufsatz  d*Blvert*s  in  diesem  achlen  Bande  (S.  1—299)  ist 
betitelt:  „Geschichte  der  Verkehrs -Anstalten  in  Mähren  und  Ötterreiehiach- 
Schlesien.** 

1.  Abtheilung.  Geschichte  des  Strassen haues  in  Mähren  und  Österrei- 
chisch-Schlesien.  (S.  5—128.) 


323 


n.  Abtiieilimg.  Die  Eitenbthnen.  TS.  128—161.) 

D.    (S. 


m.  AbtheUung.  Die  Telegraphen.  (S.  162—168.) 
IV.  Abtheilung.  Die  Posten.  (S.  169-217.) 
¥.  Abtheiiuiig.  Die  Botbenwesen.  (S.  218— 228.) 
VL  Abtheilung.  Die  Privat-Unternehmungen  ßStr  die  Beförderung 
TOD  Personen  tu  Lind.  (S.  229-230.) 

YIL  Abtheilung.  Mährens  und  Schlesiens  Flüsse  mit  besonderer  Besie- 
hvng  a«f  Verkehrs-Benütsuog  und  Regulirungen.  (S.  240 — 296.) 

8.  297 — 299.  Nachtrag  zu  d^  Staats-Strassen  und  Eisenbahnen. 
Wir  glauben,  dass  dieser  Band  jedenfalls  einer  der  verdienstvollsten  ist 
Tmi  den  dureh  diese  Section  publicirten. 

An  dem  IX.  Bande  (S.  1—466)  betheiligten  sich  aber  nicht  wenige  Mit- 
glieder, wodurch  er  etwas  schwieriger  au  benätaen  ist,  da  ein  Index  fehlt  (?). 
Der  Inhalt  ist:  1.  Ober  die  balneographische  Literatur  Mährens. 
▼m  Dr.  Melion.  (S.  3—62  daau  ein  Anhang  von  d'Elvert,  S.  62  —  66  und 
Hftchtrag,  8.  42^— 437.) 

Audi  in  dieser  Hinsicht  ist  Mähren  ein  gesegnetes  Land.  Dr.  Melion*s 
Aufsatz  ist  ein  sehr  verdienstlicher  Beitrag  zur  Bibliographie,  wie  insbe- 
sondere zur  medicinischen  Statistik. 

S.  67— 132.  „Der  Aberglauben  und  die  Volksgebräuche  in  der 
Mihri sehen  Walachei.  (Gesammelt  und  mitgetheilt  von  B.  M.  Kulda.) 
Cwrioaa,  die  Qbrigens  viele  Parallelen  in  andern  Gegenden  haben.  Der  Aufsatz 
int  anreffend. 

S.  133 — 160.  »Zur  Geschichte  der  Landrechte  der  Fürstenthümer  Jägern- 
dorf und  Leobschfitz  von  Franz  Tiller. 

Im  J.  1746  bei  der  Theilung  Schlesiens  wurde  das  Jägemdorfer  mit  dem 
Troppauer  Landrecht  vereinigt  nach  mehr  als  400jährigem  Bestand. 
S.  161.  Beiträge  zu  Troppau*s  Geschichte.  Von  Franz  Till  er. 
Aus  1  Folioband  (98  Bl.)  im  Besitze  der  Frau  von  Elger  auf  Neplachowitz, 
welcher  geschichtliche  Berichte  über  die  Stadt  Troppau  aus  dem  17.  und 
Anfange  des  18.  Jahrhunderts  enthält. 

ä  werden  hier  3  Berichte  aus  der  Zeit  des  30jährigen  Krieges  mitgetheilt 
a)  S.  161  — 168.  Historischer  Bericht ,  wie  es  mit  dieser  armseligen  „Stadt 
„Troppau  bei  nächst  unverhofften  Einfall  des  Dänemarkischen  Volkes  ist  zuge- 
„gangen.  (1626.)  6)  S.  168—170.  „Weiterer  Bericht  über  Troppau*s  Schicksale 
Jbh  zur  Einführung  des  Statuti  Heligionis^.  (Friedland  belagert  die  Stadt 
1628.  Requisitionen.)  c)  S.  170—184.  „Wahrhafter  Bericht,  was  anno  1634 
„bei  entstandener  Meuteration  des  Obristen  Leutenants  von  Schafkotschischen 
„Regiment  zu  Fuss,  Albrichtes  Preibergem  in  der  Stadt  Troppau  vorgeloffen."  — 
(Mit  3  Beilagen.)  Eine  sonderbare  Geachichte,  ein  Nachspiel  zur  Friedlän- 
diaehen  KatMtrophe. 

8.  185  — 192.  Bericht  über  die  „Prava  manska*'  in  der  „Kniha  miesta 
Gowtezka''.  Von  Johann  Ritter  von  Chlumecky.  —  Vgl.  d*Elvert*s  historische 
Literatur-Geschichte  Mährens.  S.  26.  Codex  im  Gewitscher  städtischen  Archiv.  — 
Alte  Bearbeitung  des  säehsischen  Landrechts,  zahlreiche  Sammlung  von 
Sehdffensprfichea  u.  s.  w.  Hier  wird  insbesondere  die  ^^Prava  manska",  das 
Lehenreent,  besprochen.  Inhaltsauasug.  —  Eine  Bearbeitung  und  stellenweise 
blosse  Oberaetzung  des  säehsischen  Lehenrechtes  —  doch  mit  eigenthümlichen 
Bestimmungen. 

8.  193—208.  (Mit  lateinischen  Lettern!?)  „Ober  das  Leben  des  heiligen 
Hieronymus  vonJohannesVin.  Bischof  von  Olmfits.''  Eine  literarische  Abhandlung 
von  Julius  Fe i f  a  1  ik.  Johann  VUL  war  Bischof  zwischen  1364—1380  —  geb.  zu 
Neumarkt  in  Schlesien,  war  Bischof  von  Leutomischl,  dann  Kanzler  K.  Karfs  IV., 
begleitete  den  Kaiser  nach  Rom.  —  Er  schrieb  diese  Legende  in  deutscher 
Sprache  zwischen  1371—1375,  aufgemuntert  durch  Elisabeth  von  Öttiogen, 
vierte  Gemahlin  Johann*s  IL,  Markgrafen  von  Mähren.  —  Es  ist  keine  selbst- 
ständige Bearbeitung  der  Legende  vom  h.  Hieronymus,  sondern  eine  Übersetzung 

17* 


3M 

■lu  dem  LaleinischeD  jener  drei  BiMditM 
Wundern  d«a  b.  HieronTniui,  welche  den 
Cfrillna  EDgeschrieben  werden.  ~~  De*  i 
eben  lo  beliebt  eli  des  liteinisehe  Ori^n 
vorhanden!  —  Dk  3  Beilagen  eothilteo  Pro 
deuUeben  und  einer  böhmischen  Bearbeits 
8.  209— Z21.  Johann  Ton  Dnbrankr, 
1486  —  gett  9.  September  1ES3).  Von  Kl 
Hikolaburg.  —  Sein  berühntteitea  Werk  iit^ 
^memoralu  dignii  in  illa  geitia  ab  initio 
standen)  narrationeqne  bitte rica  •cripla.' 
KSnige  von  Böhmen  Hasimilian  IL  Die  er« 
plaren  nur)  an  Proiinita,  im  J.  1562.  E 
Anregung  de«  Johann  Crato  Ton  Kranheim 
)570.  —  Die  3.  Auflage  rennitaltete  H.  Fre 
ein  groisci  Terdienat  um  Hihren  »ueb  di 
die  Cultor  <ter  Flichteicbe  herausgab  (154 
laaste.  ihre  Teiche  lu  culüHren! 

S.  221—229.  .Die  Vertreibung  der  Aki 
1023,  1624,  IßSS."  Aus  SO  im  Kremairc 
Original -Urkunden  und  Correspondenien  b< 
Olmütier  UnlreraiUtUllmann.  Hit  einem  r 
dea  mihnschen  Statthalters  Cardinal  Dietr 
(ObuQti,  firüun,  Znaim,  Iglau,  Hradisch  oi 
haltend.  S.  229—230. 

CScUaufolg 


II.  MÖsterreichiBche  Gei 
Die  firUer  ii  iKlIttitt  ■■  «sterrel 

Von  Joseph  Gaiib 

EigenthQmliehe  Gedanken,  Empfindnni 
Innern,  wenn  man  die  vor  mehreren  Jabrhu 
nun  geöffnet  Tor  sich  lieht  Da  ruhen  d 
wie  aie  von  ihren  Lieben  hingebettet  wo 
oder  minder  nnrersehrt,  aber  noch  angetbi 
Geschenken  und  Gaben,  welche  aSrtiiche 
teugnng  spenden  hieai.  Doch  gerade  dien 
sonderbare  Gegenitfinde,  ihre  Formen  so  ui 
auf  den  ersten  Blick  klar  wird,  hier  ruhe 
Volkistammei ,  der  fremd  UDierem  Glaaben, 
heit,  fremd  unserem  Leben  um  in  dieieo  Gri 
schwer  lösbares  Rflthiel  hioterUsien  hat 
ASthselhafle  um  lo  lebhafter;  schon  deisbi 
gleich  um  dieselben  Lflfle  athmeten,  denselb 
schSnen  AlpenlandichaA  erfreuten ;  dann 
aicbtbaren  GegeniUoden  dai  Wichtigste 
Ideen,  gleichsam  das  Hers  eines  Volke 
Diese  RQckiicbten  mögen  es  rechtfertigen,  t 


325 

der  Kunde  and  Geschichte  des  Lisndes  vorzugsweise  gewidmet  ist,  einen  ein- 
fachen Bericht  Aber  dieses  Leichenfeld,  fiber  das,  was  und  wie  man  es 
^funden,  niederlege. 

1.  Ort  und  Geschichte  der  Auffindung. 

An  der  Westseite  des  Marktes  Hall  statt,  nahe  dem  Salsberge,  in  einem 
Wiesgrunde,  der  gegen  die  Siegwand  hin  ansteigt,  etwa  188  Klafter  über 
dem  Spiegel  des  Sees,  kam  man  bei  zuHllligen  Aufgrabungen  auf  die  unver- 
kennbaren Spuren  eines  uralten  Leichenfeldes.  Die  vorgerfickte  Jahreszeit  — 
ee  war  bereits  die  Hälfte  des  November  1846  vorüber  —  erlaubte  keine  weitere 
Verfolgung  dieser  Spuren.  Erst  im  Sommer  des  folgenden  Jahres  wurde  sie 
nnter  umsichtiger  und  sorgföltiger  Leitung  des  k.  k.  Bergmeisters  Herrn  Johann 
Georg  Ramsauer  in  den  wenigen  ihm  zu  Gebote  stehenden  Stunden  wieder 
aufgenommen  und  mit  so  günstigem  Erfolge  fortgesetzt,  dass  mit  Ende  Octobers 
iS47  ein  FlSchenraum  von  fünfzig  Quadrat-Klaftern  aufgedeckt  und  sorgfSltig 
durchforscht  war.  Das  Museum  Francisco-Karolinum  zu  Linz  die  Be- 
deutung der  hiebei  erhobenen  Vorkommnisse  —  zumal  in  culturhistorischer 
Beiiehung  -  gerecht  würdigend  veranlasste  in  seinem  zehnten  Jahresberichte 
eine  eingehende  Besprechung  und  anschauliche  Darstellung  des  Geschehenen, 
unter  dem  Titel:  ^Die  GrSher  zu  Hallstatt  im  österreichischen  Salzkammergute.* 
Mit  neun  lithographischen  Tafeln,  Linz  1848.  Doch  die  Wirren  und  Ge- 
fnliren  dieses  verh&ngnissvollen  Jahres,  wo  die  Gegenwart  so  vielseitig 
bedroht  war,  gestatteten  kaum  einen  aufmerksamen  Blick  der  Vergangen- 
heit zuzuwenden  und  so  wurden,  so  viel  mir  bekannt,  diese  GrSber  nur  von 
Wenigen  beachtet;  von  diesen  Wenigen  aber  über  das  Zeitalter  und  die 
Nationalitfit  der  da  Bestatteten  die  divergirendsten  Ansichten  und  Meinungen 
ge&ussert  Nur  darüber  herrschte  einstimmige  Anerkennung,  dass  sich  an  das 
Aufgefundene  hohes  Interesse  knüpfe. 

Durch  vielseitige  Aufmunterung  angeeifert  und  durch  die  angebome  Vor- 
liebe für  alterthümliche  Forschungen  geleitet,  setzte  der  oben  genannte  Herr 
Bergmeister  in  den  wenigen  dazu  geeigneten  Sommermonaten  eines  jeden 
Jabres  die  Aufdeckung  der  Leichenfelder  mit*  beschrSnkten  Mitteln  und  mit 
wechselndem  Erfolge,  aber  stets  unverdrossen  und  mit  jugendlichem  Feuer- 
eifer fort.  Ein  sor^RÜtig  geführtes  Tagebuch,  verbunden  mit  genauen  Zeich- 
nungen desjenigen,  was  und  wie  jedwedes  aufgefunden  wurde,  hielt  alle 
Vorkommnisse  fest  und  bildet  die  Hauptquelle  der  folgenden  Angaben,  so  weit 
sie  auf  die  Fnndobjecte  selbst  Bezug  haben.  Bereits  ist  jetzt  ein  FiSchenraum 
von  wenigstens  1600  Quadrat-Klaftern  mit  scrupuloser  Aufmerksamkeit  durch- 
forscht; seit  dem  Schlüsse  des  Novembers  des  vorigen  Jahres ,  wo  die  Auf- 
ffrabongen  wegen  Rauheit  der  Jahreszeit  geendet  werden  mussten,  sind  im 
Ganzen  sechshundert  zehn  GrSber  aufgedeckt  '),  eine  wahrhaft  reiche  Fülle 
von  Gegenständen  liegt  zur  Betrachtung  vor  und  fordert  eine  wiederholte 
Besprechung  dieser  mit  der  ältesten  Geschichte  unseres  Landes  so  enge  ver- 
bundenen Angelegenheit. 

%,  Bestattungsweisen.  Vorkommnisse. 

Eine  hervorragende  Eigenthümlichkeit  dieses  Leichenfeldes  liegt  schon 
in  der  Verschiedenheit  der  gleichzeitig  hier  angewendeten 
Bestattungsweisen:  förmliche  Beerdigung,  Verbrennung  der 
Leiche  mit  sorgfftitiger  Beisetzung  der  Ober  reste,  oder  Beerdi- 
gung eines  Theiles  mit  Verbrennung  des  andern.  —  Zur  genauem 


*)  Dorch  ein  veneihliehes  Verseheo  ward  io  Ffr.  2}^  4er  Liozer  Zeitong  toiq  v.  J.  die 
Gribersahl  so  hoch  angegeben. 


326 

Dtrstellang  dieser  Eigenthfimlicbkeit  ist  es  nothwendig  auf  die  Yorkomnuiisee 
bei  jeder  dieser  Bestottungsweisen  getrennt  Rücksicht  zu  nehmen. 

a)  Vorkommnisse  bei  angewendeter  Beerdigung  der  Lei- 
chen. 

Schon  die  elementaren  Einflüsse  in  Jahrhunderten,  aber  auch  die  lAge 
des  Leichenfeides ,  das  ausser  einer  Wiese  einen  abschüssig  ansteigend«! 
Waldgrund  umfasst,  bringt  es  mit  sich,  dass  die  Beerdigten  manchmal  mehr, 
manchmal  weniger  bescbSdigt,  zuweilen  3',  aber  auch  nur  1'  tief  unter  der 
Dammerde  ruhend  angetroffen  werden.  Doch  blieben  einige  ron  diesen  Ein- 
flüssen ziemlich  ?erschont  und  zeigen  sich  in  so  geordnetem  und  wenig  Ter- 
letztem  Zustande,  dass  man  wohl  von  diesen  auf  die  Anlage  der  Griber, 
auf  die  ursprüngliche  Richtung  der  Leiber,  auf  die  Beschaffen- 
heit  und  Bestimmung  der  Grabgeschenke  überhaupt  mit  einiger 
Wahrscheinlichkeit  schliessen  kann. 

Diesem  zu  Folge  wurde  die  Erde  etwa  3'  tief  aufgegraben,  der  natüriiche 
Boden  angeebnet,  festgeschlagen,  mit  feinem  Sande  oder  lockerer  Erde  bestreut 
und  die  Leiche  ohne  Sarg  in  die  freie  Erde  hingebettet.  Hier  ruht  sie 
ausgestreckt,  auf  dem  Rüdcen  liegend,  beide  HSnde  an  die  Seiten  ange- 
schlossen, in  der  Richtung  von  Westen  gegen  Osten,  so  dass  das  Antlitz  in 
der  Regel  der  aufgehenden  Sonne  zugewendet  ist  Abweichungen  von  dieser 
Richtung  sind  selten  und  mögen  von  zuföUigen  Ursachen  und  fiussem  Einflüssen 
herrühren.  —  Auffallender  ist  die  Erscheinung,  dass  einige  wenige  Ijeicben 
die  Arme  gekreuzt  auf  der  Brust  hatten,  dass  eine  Frauenleiche  beide  HSnde 
in  einen  Bronze -Ring  eingeschoben  am  Bauche  trug,  dass  eine  andere  den 
linken  Arm  ausgestreckt  an  der  Seite,  den  rechten  auf  der  Brust  *),  wieder 
eine  andere  den  rechten  Arm  ausgestreckt,  an  der  Seite,  den  linken  auf  der 
Brust  zeigte,  wShrend  eine  dritte  in  der  Richtung  von  Süd  nach  Nord,  nach 
Art  eines  ruhig  schlafenden,  auf  der  linken  Seite  ruhte,  die  linke  Hand  hatk 
unter  dem  Antlitze,  die  Rechte  am  Leibe  ausgestreckt 

Die  Leichen  wurden  allem  Anscheine  nach  gekleidet,  geschmückt 
und  mit  mannigfaltigen  Grabgeschenken  ausgestattet  zur  Ruhe  gebracht 
Geschenke  fehlen  Susserst  selben.  Die  meisten  hiervon  dienten  zum  Schmucke 
des  Körpers  und  seiner  Theile,  an  denen  sie  jetzt  noch  prangen  und  ihre 
Bestimmung  unverkennbar  verkünden.  Andere  gehören  in  die  Classe  der  Werk- 
zeuge, der  häuslichen  GerSthe,  oder  —  in  seltenen  Fällen  —  der  Waffien, 
oder  deuten  auf  eine  religiöse  Anschauungsweise  hin,  die  durch  sie  versinn- 
bildet  werden  sollte.  Doch  wird  die  einfache  Schilderung  der  einen  und  der 
andern  Leiche,  die  am  besten  erhalten  aufgedeckt  wurden,  die  Sache  anschau- 
licher machen. 

Das  am  13.  October  1847  aufgedeckte  Grab  seigte  das  wohl  erhalteae 
Gerippe  eines  Mannes;  6'  2''  hoch  ruhte  es  in  einer  Tiefe  von  3^  auf  grobem 
Gestein.  Gegen  die  Halsgegend  hin  lag  eine  etwas  gebogene,  mit  Knöpfen 
gezierte  Nadel  von  Bronze,  die  an  der  Spitze  in  einen  Ansatz  von  Bein  ver- 
senkt war;  an  der  Brust  ein  länglicher  Stein,  der,  an  einem  Ende  durchbohrt, 
vermuthlich  als  Amulet  getragen  wurde;  vom  Kopfe  links  eine  Lansenspitze 
von  i'  Länge,  rechts  unter  der  Schulter  eine  zweite,  und  an  der  linken  Seite 
der  Brust  ein  Keil,  alle  drei  Stöcke  von  Eisen. 

Höheres  Interesse  gewährte  das  328.  Grab,  das  am  19.  September  18S5 
in  Gegenwart  Ihrer  Majestäten  des  Kaisers  und  der  Kaiserin  aufgedeckt  ward, 
und  noch  gegenwärtig ,  wie  man  es  gefunden,  sorgfältig  erhalten  bleibt  —  Die 
Leiche  in  allen  Theilen  wohl  erhalten,  ruht  in  freier  Erde,  in  der  oben 
erwähnten  Richtung;  die  beiden  Arme  ausgestreckt  und  an  die  Seiten  ange- 


<)  So  so  Nordeodorf  im  18.  Grabe.  Gel.  Ani.  der  baierischea  Akadenie  der  Wimm- 
•cbaften.  1886.  Nr.  4. 


327 

ftcUossen.  Den  Hals  umsieht  eine  doppelte  Reihe  tob  Bernstein-Perlen  in 
msMiigfiiltigen  Formen.  Oben  an  der  Brust  ruhen  zwei  fast  6''  grosse  Piheln  mit 
concentriachen  Windungen  aus  Bronze -Orath,  von  denen  wahrscheinlich  das 
Ober^  und  Unter-Kleid ,  die  nun  ganz  verschwunden ,  zusammengehalten  wurde. 
Um  die  Mitte  trägt  sie  einen  Gurte!  aus  sehr  feinem  Bronzeblech,  etwa  K"  breit, 
worta  ein  ^nz  eigenthumliches  Gehänge,  gleichfalls  von  Bronze,  herabhing, 
eodlieh  an  jedem  Arme  drei  Bronze-Ringe. 

Wie  diese  beiden  Leichen  in  die  freie  Erde  hingebettet  waren,  ohne  jede 
Spur  einet  Sarges,  eben  so  traf  es  sich  bei  vielen  andern,  bei  denen  die  Beer- 
digung in  Anwendung  gekommen.  Indessen  kamen  doch  einzelne  Fälle  vor,  wo 
man  die  Leichen  in  Särgen  bestattet  hat.  Diese  Särge — äusserst  selten  von 
Holz«  von  dem  nur  noch  Fasern  vorhanden  —  meistens  aus  schwarzgrauem  Thon, 
sind  von  ovaler  Form,  je  nach  der  Grösse  der  aufzunehmenden  Leiche  5 — T 
lang,  3 — V  breit y  ohne  Deckel  und  am  Rande  rund  umher  aufgebogen,  wesshalb 
bei  der  Aufdeckung  die  TrQmmer  am  Rande  zwei-  und  dreifach  aber  einander 
liegend  gefunden  werden.  Zwei  Mal  fand  man  sogar  vier  Leichen  in  einem  Sarge, 
darunter  beide  Male  die  eines  Kindes.  Die  Grabgeschenke  waren  aber  ganz  die- 
•elben,  wie  sie  bei  der  Beerdigung  in  freier  Erde  angedeutet  sind,  nur  war  die 
Richtung  derselben  das  eine  Mal  von  Südwest  nach  Nordost,  das  andere  Mal  von 
Söd  nach  Nord. 

bj  Vorkommnisse  bei  angewendeter  Verbrennung  der  Lei- 
eben. 

Die  Beschaffenheit  der  Gräber,  wo  keine  Spur  der  gebrannten  Erde  sicht- 
bar, lässt  es  nicht  verkennen,  dass  die  Verbrennung  der  Leiche  an  einem  vom 
Grabe  getrennten  Platze  bewerkstelligt  ward.  War  diese  geschehen,  wurden  die 
Knoebenreste ,  worunter  Kiefertheile  und  Zähne  am  häufigsten  noch  erkennbar, 
samrat  den  Kohlen  und  der  Asche  gesammelt  und  gewöhnlich  in  freier  Erde 
beigesetzt  Zu  diesem  Ende  ward  vorerst  der  Boden  in  einer  Tiefe  von  3  —  4' 
angeebnet,  festgeschlagen,  manchmal  mit  feinem  Sande  oder  verkleinertem 
Schotter  bedeckt,  hierauf  die  Asche  mit  den  Knochenresten  und  Kohlen  in  einem 
Kreise  von  beiläufig  %'  im  Durchmesser  und  in  einer  Hdhe  von  etwa  2"  umher- 
gebreitet und  die  Grabgesehenke  darauf  gelegt. 

Doch  auch  die  Beisetzung  der  Überreste  in  Särgen  ist  gar  nicht  selten. 
Diese  gleichen  ganz  den  oben  beschriebenen.  Auf  ihrem  Boden  wurden  in 
diesem  Falle  die  Knochenreste  mit  Asche  und  Kohlen  ausgebreitet  und  darauf 
wieder  die  Grabgeschenke  umhergelegt,  wobei  ich  vorläufig  nur  das  bemerken 
win ,  dass  bei  angewendeter  Verbrennung  die  Grabgeschenke  wohl  dieselben, 
aber  in  der  Regel  zahlreicher  waren.  —  Eine  bisher  einzige  Erscheinung 
ergab  sich  19.  October  1849 :  in  einer  Tiefe  von  3'  ein  Sarg  von  dunklem  Thon, 
ovaler  Form,  6'  lang,  S'  breit  und  darin  ein  zweiter,  in  der  Länge  von  4',  2' 
breit,  vermuthlich  von  hartem  Holze,  wovon  nur  noch  schwarze  Fasern  sicht- 
bar waren.  Darauf  ruhten  nun  wie  gewöhnlich  die  Kohlen,  Asche  und  die 
Knochenreste,  ?on  denen  nach  sorgfaltiger  Ausschlämmung  das  kaicinirte  Unter- 
kiefer eines  etwa  achtjährigen  Kindes  sehr  leicht  erkannt  werden  konnte. 
Vermuthlich  war  es  das  Lieblings-Kind  wohlhabender  Eltern.  In  der  reichen 
Fölle  der  Grabgeschenke  fanden  sich  —  um  nur  das  Auffallendste  anzufüh- 
ren —  ein  vierfach  gerollter  Golddrath,  beinahe  drei  Ducaten  schwer,  darunter 
drei  Ringe  von  Bronze  mit  sehr  feinem  Goldblatt  belegt,  mehrere  Kleider, 
Fibeln,  Ziemadeln  und  etwa  4000  runde  Knöpfchen  mit  Öhr,  die  über  den 
Umfang  der  Knochenreste  ausgebreitet  und  in  den  Holzfasern  eingedrückt 
vielleidit  zur  glänzenden  Stickerei  eines  Prachtgewandes  gedient  hatten.  Nadeln, 
Fibeln  und  Knöpfchen  sind  gleichfalls  von  Bronze.   • 

Obrigens  gewinnt  es  den  Anschein,  als  ob  bei  verschiedenen  Gliedern 
derselben  Familie  auch  eine  verschiedene  Bestattungsweise  angewendet  worden 
wäre;  Beerdigung  bei  dem  einen,  Verbrennung  bei  dem  andern.  —  Am  16.  Julius 
1849  ward  in  einer  Tiefe  von  %'  das  ziemlich  gut  erhaltene  Gerippe  eines  etwa 
siebenjährigen  Kindes  aufgefunden  und  unmittelbar  daneben  in  ganz  gleicher 


328 

Tiefe  die  gewöhnlichen  Vorkommnisse  bei  sngewendeier  Verbrenniug  nanoit 
eilf  Stücken  Ziernsdeln,  swei  grossem  and  zwei  kleinem  Spiral-  oder  Sperr- 
fibeln  von  Bronze,  Trfimroero  einer  Urne,  kars  mit  solchen  Antiken  in  Verbm- 
dung,  die  auf  das  Grab  einer  Frau  —  vielleicht  der  Mutter  des  daneben  mh^dea 
Kindes  —  hindeuten.  Wiederholen  sich  doch  die  Fälle  oftmals,  dsM  sogar  in 
einem  und  demselben  Sarge  ein  gut  erhaltenes  Gerippe  mit  den  gewolmlicben 
Gaben  ausgestattet  und  unmittelbar  daneben  im  Kreise  umbergebreitet  die 
Knochenreste  mit  KohlenstOckchen  und  Asehe  und  darüber  die  daxu  gehörige 
Geschenke  liegend  angetroffen  werden.  Endlich  liefert  dieses  Leicbenfeld  bei 
Hallstatt  auch  eine  Bestätigung  f&r  jene  Beobachtung,  die  von  Kraft  gevaeht, 
deren  Richtigkeit  aber  von  den  Gebrudem  Linde nsehmit  bezweifelt  wurde. 
(Das  germanische  Todtenlager  bei  Salzen  in  der  Provinz  Rbetnbessen  tob 
den  Gebrfidem  A.  und  L.  Lindenschmit.  Mainz  1848,  S.  3,  49«)  Daher  wir 
auch  diese  in  Kürze  berühren  müssen. 

cj  Vorkommnisse   bei    Beerdigung    des   einen  Theiles  der 
Leiche  verbunden  mit  Verbrennung  des  andern. 

Schon  bei  der  Aufdeckung  des  vierzehnten  Grabes  zeigte  sieb  die  zulelxt 
angedeutete  Bestattungsweise.  In  einem  Sarge  von  Thon  ein  Gerippe,  woraa 
jedoch  —  was  sehr  befremdete  —  der  Kopf,  die  Vorderarme  und  VorderfSsse 
fehlten.  Wo  diese  ihren  Platz  gefunden  haben  würden,  lagen  in  der  Rundung 
von   2'   im   Durchmesser  Kohlen,  Asche,  halbverbrannte  Knocbentheile,  bei 
deren  sorgflültiger  Untersuchung  und  SchlSmmung  noch  Zähne  und  Theile  dee 
Unterkiefers  kennhar  waren  und  darauf  rahten  wie  gewöhnlich  die  bekannten 
Grabgeschenke.  Anfänglich  hielt  man  das  für  eine  vereinzelte,    blos  sullillige 
Erscheinung,  durch  äussere  Uraachen  herbeigeführt,  oder  auch  für  ein  Grab, 
das  die  Oberreste  einer  frühem  und  einer  spätem  Leiche  in  sich  aufgenommen. 
Doch  schon  das  folgende  Jahr  zeigte  das  Irrige  dieser  Meinung  und  stellte 
in  bestimmt  wiederholter  Erscheinung  das,  was  man  für  Zufall  gehalten,  als 
Absicht  hin,  während  bereits  auch  durch  die  Erfahrung  die  BeolMchtong  fest 
stand ,  dass  auf  den  verbrannten  Knochentheilen ,   die  in  der  Runde  sammt 
den  mancherlei  Grabgeschenken  ausgehreitet  waren,  der  gut  erhaltene  Schädel 
aufgestellt  war,  und  so  sich  etwas  auch  hier  dargelegt  fand,  was  man  in  Schwei- 
zer- und  französischen  Graham  und  im  berühmten  Grabmale  Childerieh*s  L 
gefanden,  und  woraus  J.  Grimm  auf  die  noch  nicht  erloschene  Sitte  des  Ver- 
brennens  neben  dem  Begraben  geschlossen.  (Vergl.  Jahrbücher  von  Alterthums- 
freunden  im  Rheinlande.  XXV.  135.)  Bei  jeder  dieser  Bestattungsweisen  scheint 
endlich  zur  Hintanhaltung  jeder  Verletzung  der  Grabstätte  auch    oftmals  das 
Mittel  angewendet  worden  zu  sein,  dass  diese  mit  grossen  Steinen  auf  das 
Sorgfältigste  um-  und  überlagert  wurde. 

3.  Reichthum  und  Mannigfaltigkeit  der  Grabgeschenke. 

Schon  die  einfache,  im  vorausgehenden  Abschnitte  eingeflochtene  Angabe 
der  Objecte,  die  bei  der  Aufdeckung  des  einen  und  andern  Grabes  erhoben 
wurden,  möchte  hinreichen,  sich  von  der  eben  so  merkwürdigen  Eigen- 
thümlichkeit  des  Reichthums  und  der  Mannigfaltigkeit  der 
Grabgeschenke  eine  Vorstellung  zu  bilden.  Demungeachtet  wird  man  zur 
Belebung  dieser  Vorstellung  einen  übersichtlichen  Rückblick ,  zumal  auf  die 
Stoffe  und  Formen  der  Fundgegenstände,  nicht  unwillkommen 
heissen. 

(Schlnss  folgt.) 


329 


Wieier   Stadtarehif. 

VonA.  Camesint« 

(S.  lfotit«BbIatt  fir  i8S«,  1fr.  14.) 
(ForUeUoDg.) 

Perdintnd  etc. 

Enrirdiger,  Rat,  lieber  Anndechtiger.  Wir  haben  dein  schreiben  betreffennd 
die  Closterfrawen  der  rerprennten  ynod  abgerissen  Cldster  zu  sannd  Maria 
Magdalen  rnd  zu  Sand  Nicias  vnnd  daraus  jr  vnnd  dein  bitt  Yemnomen  vnnd 
geben  dir  gnedigclich  zuerkhennen  das  wir  der  Sachen  mit  gnaden  nachgedacht 
mnd  geneigt  gewest,  den  bemelten  Closterlewtcn  in  ansehen  jres  erlichen 
Christennlicben  Vorhabens  mnd  bestendigkait  mit  gnaden  zuhelffen ,  haben  vnns 
des  Haus  zu  sannd  Nicia  darumben  Sy  bitten  gelegennhait,  Tnnd  was  vnns  daran 
zaestenndig  erkhundigt,  vnnd  vnns  nach  dem  selben  enotslossen,  jnen  den 
Closterfrauen  angezai^  Haus  zu  sand  Nida  gegen  verziehung  der  fünffzig  floren 
welch  die  ClosterTrauen  zu  sannd  NicIa,  aus  vnnserm  Arobt  zu  Gmunden  jerlich 
gehebtt  zuezestelien  vnnd  einzugeben.  Deshalben  wir  vnnserm  Cannzler  Regenten 
vnnd  Reten  vnnsers  Regiments  vnnd  Chamer  der  Niderdsterreichischen  Lannde 
beueih  geben  laut  jnnbeslossner  Abschriflft  Das  weiten  wir  dir  gnediger  maynung 
nit  verhalten,  Geben  zu  Stutgartten  den  zviij  Septembris  Anno  etc.  im  xxzj***. 

An  Bischof  zu  Wienn. 

Bischof  von  Wienn  Suplicat. 

Allerdurchleuchtigister  Grossmechtigister  Khunig  Allergenedigister  her  E. 
Kö.  Mi  hat  ain  manual  Beneficium  zuuerleichen,  darzue  wie  jeh  bericht  wierd 
jfirlich  nit  mer  dann  zwelf  phundt  pheoing  gelts  gehöm,  vnnd  kein  Annder 
einkhomen  hat  Nun  ist  die  Kirchen  zu  sanndt  Colman  in  der  Vor- 
stadt darjnn  der  Caplan  Mess  solt  lesen,  Niderprochen  dieweil  dann  E.  Kä. 
ML  waiss   wie  das  Bisthtumb  Wienn  verderbt  vnnd  in  abfal  khumen.    Ist  an 
E.  K6.  Mt  mein  vnnderthenigest  bit  die  welle  sollich  Beneficium  in  die  Capellen 
in  dem  Bischofhof  Trannsfenem,  vnnd  wennden,  damit  mein  vnnd  meiner 
Nachkhomennd  Bischof  CaplSn  die  dy  Stifft  ordenlich  verrichten  sollen  dest 
statlicher  vnnderhalten  müg  werden,  das  will  jch  vmb  E.  Kfi.  Mt.  in  Aller 
vnnderthenigkhait  verdienen. 

£.  Khu.  Mt. 

Vnnderthenigester 
Caplan  vnd  diener 

Johann  Bischof, 
zu  Wienn. 

Ist  bewilliget,  doch  das  des  StiflfI  nicht  abgee  vnd  die  mess  gewislich 
gehallten  werd,  vnd  derhalben  consensus  apostolicus  erlangt 
Zu  Lynz  9.  August  Anno  31. 

Wienn  Mag.  7/1532.  Ku.   Mt   bescheid  vnnd    antwort  auf  der  von 

Wien  aupplick  19.  Februar  1532. 

Auf  die  beswerden  vnnd  supplication ,  der  Römischen  Ku.  Mt  ete.  von 
wegen,  gemainer  Statt  Wienn  furgebracbt  ist  derselben  Ku.  Mt.  anntwortt 


330 

Brstliehen  der  Prilinntler  halben  dieweyl  Ku.  Mt  hieuor  yoo  jren  Coranm- 
sarien,  rngeaarlich  der  gelegenhavtt  vond  wesen  etlieher  PrSnntler  TBad 
soDoderlich  auch  deren  die  Feur  mnd  wasser  xn  jren  arbaytten  fiI  gebraoeben 
auch  frue  mnd  spat  bey  jren  Arbaytten  sein  muessen,  berieht  emphanag^i 
hatty  Also  das  gleyeb  wo!  die  notdurfift  eruordem  Tnnd  guet  sein  möcht,  das 
die  selbigen  Prantler  ausserhalb  der  Stat  vnnderbracht  Tnnd  jnen  wonungea 
Kupauen  zugelassen  wurden.  So  will  die  Ku.  Mt  nochoialen  jrer  Regierung 
▼nnd  Camer  tu  Wienn  beuelhen.  Damit  sy  sambt  den  Kriegs  mnd  anadem 
Comissarien,  hieuor  von  Ku.  Mt.  eu  solber  sachen  rerordennt  mit  Tleys  besich- 
tigen oder  durch  ettlich  aus  jnen  thun  lassen.  An  weihen  ortten  Tor  der 
Stat  Tnnd  wie  den  prftnntlern  gestatten  werden  mug  aupauen,  doch  das  solh 
geben  da  sy  zugelassen  werden  möchten  der  Stat  nit  zu  nabent  auch  alhua 
von  holz  bescheen,  mnd  khain  kheller  oder  annder  gemach  in  die  tieff  oder 
Tnnder  die  Errden  gemacht  werde.  Vnnd  so  solh  besichtigung  durch  erraellte 
Regierung  Camer  Kriegs  mnd  annder  Comissari  bescheen,  das  Sy  wie  die 
sach  befunnden  mit  jren  ratt  vnnd  guetbedunnkhen  der  Ku.  Mt  forderKefa  ist 
zueschrevben .  Dabey  mugen  die  von  der  Statt  Wienn  soUicitiren  vnnd  vmb 
furderlich  besichtigung  vnd  hanndlung  anhallten  lassen. 

Wa  dann  noch  darüber  weytter  manngl  oder  abganng  mit  mderbringung 
ettlicber  vbriger  prfinntler  erscheinen  md  sein  wurd  mnd  sy  aber  auch  vnäer- 
bracht  werden  mugen.  So  will  die  Ku.  Mt  gnedigclich  nachgedacht  sein  wie 
den  selbigen  auch  mit  besstem  fueg  gehollffen  werd. 

Vnnd  dieweyl  Ku.  Mt  auch  bericht  ist  das  nit  allain  der  gaystlichen  sonnder 
auch  der  Burger  hofstett  ettlich  sein  die  Öd  ligen  vnnd  zum  tayl  eingefallea» 
oder  einfallen  möchten.  Darein  ains  gueten  tails  pranntler  vnnderzubringeii 
weren.  So  will  die  Ku.  Mt  obermellten  in  diser  pranndtler  sach  vor  verordeoBten 
Commissarien  beuelh  ausgeen  lassen»  das  Sy  mit  den  selbigen  personea  denen 
solhe  öd  hofstett  zugehörig  von  Kü.  Mt  wegen  mit  ernnstlichem  vleys  vnnd 
besstem  faeg  hanndlen  sollen.  Damit  Sy  dieselbigen  hofstett  vnder  die  pranndt- 
ler vmb  ain  zimblicbe  ergezung  vnnd  vergnuegung  oder  grunndt  zynns  daijnnen 
Sy  doch  als  verderbt  bedacht  vnnd  nit  beswert  werden  sollen  auszutSylen, 
dargeben  vnnd  volgen  lassen. 

Zum  anndern  was  der  gaystlichen  weinschannkhen  antrifft  Die  weyl  die 
prelatten  vnnd  gaystlichen  in  selbem  von  Ku.  Mt  voruordem  hoch  gefreytt 
des  auch  ye  vnnd  allweg  bisheer  vnnd  noch  im  brauch  gewest  sein  dar  zae 
Kfi.  Mt  nit  achten  will  das  solh  weinschennkhen  gemainer  Statt,  soraider 
ettlicher  besonndern  vnnd  der  wenigisten  personen  gross  aufnemen  aber  wo! 
dem  gemainen  armen  man  nachtayl  bringen  khan,  vnnd  dann  auch  der  prelatten 
vnnd  gaystlichen  ettlich  in  dem  Turggen  zug  auch  verderbt,  vnnd  an  jrer 
gozhewser  guetter  vnnd  leuten  mit  verprennung  vnnd  hinfuerung  merklicJiea 
schaden  gelitten,  darzu  der  Ku.  Mt.  in  Steurn,  Raysen  vnnd  dergleychen  nicht 
weniger  als  annder  gehorsam  thuen  muessen.  Das  auch  die  Ku.  Mt  wenig 
verganngner  zeytt  jnen  gnedigclich  hatt  verwilligt  vnd  zuegesagt  So  bey 
jren  Preyhaytten  vnnd  gebrauch  diser  sachen  halben  gnedigclich  beleiben 
zulassen,  dabey  auch  hanndtzuhaben  beuolhen.  So  khan  demnach  sein  Ku.  Mt 
Sy  dawider  nit  zubesweren  noch  dringen,  sonnder  lasst  es  bey  dem  selben 
seiner  Mt  ausganngen  beuelh  gnedigclich  berueen  vnd  bleiben. 

Zum  dritten  der  Auslenndischen  Kauflait  halben,  wiewol  die  Ku.  Mt  der 
Stat  Wienn  vnnd  derselben  jnnwonern  mit  sondern  gnaden  genaygt  vnnd  dahm 
gedacht  wer  alles  das  so  zu  erhalltung  vnnd  aumemung  der  selben  Burger 
vnd  manschafft  damit  auch  jnen  zu  nuz  vnnd  wolfart  raychet  vnnd  die  billichayt 
erleyden  möcht,  mit  guetter  Ordnung  zubetrachten  vnnd  furzesehn.  So  khan 
doch  sein  Ku.  Mt.  diser  zeytt  allem  wesen  vnnd  gelegenhayt  nach  nit  stat 
finnden,  das  yez  der  geferlichen  leuffen,  od  sonnder  beswerung,  jrrung  vnnd 
allerlay  bewegung  der  Frembden  vnd  auslenndischen  Kaiifleut  vnnd  zuuoran 
autseriialb  varwiaaen  der  atrodern  Ku.  Mt  Nideröstarreyehlaehaa  Erklanad  mnd 
der  selben  Haubtstett  Kaufmans  hanndtieningen  md  ge««rbs  kalben  ia  Specarey 


931 


wie  ir  tchrUn,  to  S'f  dt 

o4er  ««fferiekt  wcrdeii  moff 

Win  hieij— f  Torbm  tot  K«.  Mt  fvruütätfn  mit 

frcrWyttM  te^esdiw  «m»  S«  bMl  m  lU.  Mi.  4«f 

^M^ifcück  bcTMB  4«r  8y  sieli  Meb  fttoiwehm  m«(r«» 

Itr  4iwid«r  TmbflfidMr  weyt  besw«rt  w«r«i  PÖtr  w#rd*«* 

Ml  JM»  ^MJMCtt  geni  a«r  jr  aaUnif «tt  fj^eiieaiff«  kiltf  tmmI 
*^—    iu    Mdi  jrer  Mt   Begiraig   also   aof   jr    Milaimfra» 

£rv«jl  TBraekft  iwweheB  jaen  dea  tm  Wiena  mad  dea  aoaUaa' 
Mibe  saeb  w«>l  la  miUa  teia  mdekU  So  will  Ro.  Mt  ff^ra 
„    ,  das  Sy  etHek  TertteiMlif  peraMea  a«a  jaaa  ?«rof  4- 
4tr  Stat  Taad  Bnrfersehaflt  aach  eiUiek  rordar»  rawd  4aa#a 
WfAes,  das  St  softer  anQ  oder  aiestigaag  balb  mH  rleya  radt<laf(#ia  rad 
»ob  «aieW  der  selbige«  aideliteo  f  efoaadea  werdea  daaaolM|p  aMaM 
K«.  St  taaAt  jmn  ratt  Taad  gaetbedoakbea  neselireylMa« 

Ak  Tcrrer  ia  der  roa  Wieoa  selirifll  die  aasleaadiselieii  Kaai^oi  h^*f^ 
geaielH  wierdet ,  das  ?or  Zejtte«  ia  Aer  Stat  aia  jfola  aatal  pwf e»>anal 
T  gewtoea  seia,  aoeht  die  Ka.  Mt  gnedH^eHHi  taad  wo!  kyd#ra  •«^h 
aweb  ge«  das  ait  allna  pardtaant  BMeber,  soaader  aaeb  aaad^  hawfMt-» 
weicbet  aoeb  daijnaea  jr  baaodtwercb  raad  wesea  wieaof  b^l^a  fn^  lfiK*»a 
daaut  die  mansebaffl  raad  aander  aas  f^tmeri  raad  erfcalltea  ward  wiM^a  mt 
äh  Toa  Wieaa  merer  oiiti  raad  weg,  wie  die  »elbtg«n  fmff^*nM,  m^^h^f  f  aad 
kaaadtwereber  mit  dem  foegiiehslea  dabia  gebmebt  taad  bew^ßft  w*f4#a 
»«cbCen  aasmayga.  So  ist  die  Ko.  Mt  geaaygf  «a  dem  »U  dsan  »M*  jfii#d»ff^ 
hBlf  rad  fbrdmag  zaerzajgea,  raad  sieh  dsrjaa  gaedififHieb  Sfih^lM^a, 

Daan  betrelTeandt  die  Tberscbazong  der  m^nt  fnm4i  äaM  d«f  Jwo^a  d»*  f <»a 
Wieaa  rnd  sonaderlieb  der  banndtier  rmtd  Biirger»m»a  b^^wrra.  äM  /»b  ^f 
Tl>er  das  so  voa  allter  beer  ron  jnea  geaomea  wordea  T»biMi<»b^  w^«  fb#f -• 
dronagen  werden  sollen,  mit  aagebeaagtea  Rtt  Sy  ia  aiw^b^a  jf<*f  f^d«»r* 
baag  in  jungister  belegening  xogestaandea  far  maat  fand  ««M  wM  di*  ff»a 
der  Neaenstat  xubefreyen,  die  es  aoeb  ia  aiaer  er«t»aadn^  b#l^(if^fnAg#  f»« 
weyhmd  Konign  Mstbiassen  ron  Honngera  erflanagt  h^(^.  ^#iM  |a#a  fll^  K(i 
Mt  gnediglicb  roerfcbennen  das  die  gpdaebtea  ▼«va  »H^^«ta«  taad  )f#  ff'f 
«ordern,  wie  Ka.  Mt  ingedennkb  ist,  solb  gnad  raad  fr^yhnjH  nH  f<>a  fiufiiif 
Matbiassen  sonnder  lanngst  rorbia  ron  aaadera  Ka*  Mt  ^»ra^rd^a  P^nf«l^a  ? na 
Österrayeb  dareb  jr  getrew  rerdienstnos ,  da  ^oaast  ra^f  »M  P\n(>khf*n  fttn  d^a 
selben  Forsten  abgefallen  gewest  erlaaagt  babea  fatwl  ward#  40f  Kr*,  Ml  la 
rilmer  weg  weder  ron  der  Neasfat  solb  befreyaag  xa  be^würnag  tad  af»f<Kliiy| 
rayeben  wa  aber  jaen  yetz  oder  binfor  aa  Ka.  Mt  m^nUn  faad  «MUa  dnff<K 
der  selbea  maotaer  oder  pbaadtsebalfler  sraieb  rber <»f  haxrrng  ad««f  f  bardmiiag 
wider  aIHs  beerkbanioieB  begegaet  oder  sngefaegt  raad  Ka,  Mt  At^fw^^t^i^ 
aagelaangt  ward.  So  will  jnea  sein  Kn,  Mt  dnceb  mandaf  fad  hnitn\H  Mhnni- 
lieb  billf  wenodoag  mnd  banadthabnng  4*tr  selbea  eaadea  iKaa,  taad  My 
sonnst  in  annder  weg  als  berr  raad  f.«aadsfar»l  m  ail^a  «fattdita  bitMfilli«^«, 
baben. 

Zorn  riertten  rerwilligt  die  Ro.  Mt  mit  gnadea  das  Tloti^if  gunnriHl  au 
Sannd  Clara  ra  aiaem  Spital  xabosfettea,  raad  de«balb<ia  seia^f  Mf  H««k'<'Mu«u 
beaelb  geben»  doeb  der  gestallt  das  dag^gHi  die  Ch^if>rfrnn«^H  »o  niiKt^ 
darjnaen  gewesen  an  de»  ort  dabin  Sy  diser  «ejll  gM#xf  raad  irnaMind  «m(^ 
raoertribea,  Aocb  bejr  jreo  Preybayttea  raad  all (#av  b^firlihoifimM«  iiumI 
syansenbeleybeo,  rmkl  sodie  Ko.  Mt  jiiad^rt  hhtmirifgelieb  ala  Hf*iUl  Kit  «m« 
annder  ort  m  oder  ror  der  SUt  terrndttti,  4w  daaa  da«flb«IK(a  rtih  «ikhh 
preebanbamigao  levt  rerlegt  raad  das  Cloatar  Sanad  Clur«  ^m^t  Ml  ndiMt 
mnd  geilen  naeb  aaoerordaea  rorbehatta  »ey  doeb  ob  garn«4U«ii  Mm  yh«,, 
ettwas  ww^  daran  nnt  geben  legaoL  So  will  Sy  teia  Mt  dsgf^tfua  mU  iMuMi*  lu.« 
crgatKcbayt  daaaelbMi  gaadtgciicb  bedeaafcbea. 


332 

Zum  Fannflften  ist  die  Ka.  Mt.  gnedigciieh  bedacht  nit  allain  xu  aufneaiai 
vnd  nas  der  Stat  sonnder  auch  gott  dem  allmeehtigen  %n  lob  mnd  Eere  nuid 
menigclicb  zw  pesseruog  mnd  lernmig  die  vDiiiersitet  su  Wienn  kainawega  in 
abfaal  khamen  aelassen  sonnder  mitl  Tnnd  weg  famenien  wie  auch  sein  Mt. 
deshalb  in  hanndlnng  ist,  dardnrch  bemellter  vniuersitet  wieder  gehoUff»!  Timd 
die  in  aufnemen  gebracht  werden  roug. 

Actum  Tnnsprug  19.  Februar  Anno  32. 

Wien.  Archiv  7/1532.   Ainer   Lanndschafft   des   Erzherzogthumbs 
Osterreich  vnnder  der  Enns  Anntwort  dt.  16.  Marts  1532. 

Auf  Romischer  Hungrischer  Tnd  Behemischer  Kfi.  Mt.  vnnsers  Allergene- 
digisten  Herrn  rnd  Lanodssfursten,  Credenns  vnd  Instruction»  Werbung  vnd  fur- 
trag, so  Ir  Ku.  Mt.  Commissarien  vnd  Räte,  der  vier  StSnndten  des  Erzherzog- 
thumbs Osterreich  vnnder  der  Enns  in  dem  Lanndtag  des  Monntag  nach  Lietare 
dits  gegenwortigen  Jars  hieheer  gen  Wienn  auss^eschriben  vberanntburt  vnd 
furgetragen.  Ist  derselben  LanndtschaA  vnnderthenigist  anntburt. 

Erstlieh  sagen  Sy  Irer  Kü.  Mt.  zuempoten  jrnadigsten  willens  vnd  aOea 
guets  vnnderthenigsten  danngk.  Mit  erpietung  Sich  gegen  Irer  Ku.  Mt  allzeit 
in  aller  gehorsam  vnd  vnnderthfinigkhait,  zu  hallten. 

Verrer  Als  Ir  Ku.  Mt.  darnach  durch  Ir  verordennt  Comissarien  vnd  Rate, 
ainer  Lanndschafft  anzaigen  lassen,  wie  die  Gesanndten,  sarobt  anndem  Aus- 
schüssen ,  von  Irer  Mt  vnderösterreichischen  Lannden  vnd  Graffchaft  G^rz  der 
beschehen  beschliesslichen  be willigung  etlich  Conditionen  angehenngt  Auch 
etlich  annder  Artickl  von  KO.  Mt  den  Anschüssen  furgebracht,  weihe  fr  Mt  mit 
jnen  gern  in  ain  Richtigkait  vnd  leutterung  bracht  hielten ,  der  sich  darnach 
bemelt  Aussschuss  nit  annemen  wellen.  Sonnder  auf  gemaine  Lanndtschafften 
gestellt  hielten ,  mit  merer  Ku.  Mt  erzellung.  Wo  nun  solh  Conditionen  nit  nuf- 
gehebt  vnd  durch  ain  Lanndschafft  abgethan,  vnd  die  hillff  nit  frey  verwilligt  vnd 
gegeben  werden,  so  mdcht  gleich  wol  dieselbig  Hillff,  ain  Schein  vnd  namen  aber 
klaine  volziehung  oder  würgkhung  wie  es  in  selber  geuerlichkait  die  notdurfft 
wfire  haben  mugen. 

Anfenngklich  für  den  Ersten  Punct  das  die  Hillff  mit  der  Einbringung  auf 
Zway  Jar  lanng  gestellt  Vnd  wiewol  des  Erpieten  dabey  das  muglicher  vieis 
furgescheen  werden  solle  ob  es  io  ainem  Jar  beschehen  khönn.  So  sey  doch  aus 
allen  anzaigen,  desselben  wenig  versehenlich  darzue  so  der  Turgkh  dises  Jar 
einen  Zug  äfit  vnd  die  hillff  nicht  beyeinannder  sein,  das  jme  dauon  desst  stat* 
lieber  Gegenwer  gethan  werden.  Vnd  Er  die  Lannd  antreff  oder  beschediget 
nicht  zugedenngkhen  das  ainich  weyter  einbrinp;ung  beschehen,  dardurch  dann 
die  Gegenwer  also  verhinndert  vnd  abgeschniten  sein  sollte,  gar  leicht  den 
Lanndten  auf  ain  siechten  strayff  souil  Schadens  beschehen  wurde  das  (so  solbs 
zu  ainer  Gegenwer  gebraucht)  dem  Turgkhen  wol  erscbiesslichen  widerstannd 
vnd  abtreybung  Zuegefuegt,  vnd  darnacht  die  verderbung  auch  verhuett  werden 
mdchte  wie  dann  in  jüngstem  Turgkhen  zug  im  Augenschein  befundten.  Auch 
das  in  Zeit  des  Friedens  von  den  vnnderthanen  In  darraichung  vnd  hillff  vil 
fueglicher  vnd  leichter  weder  zu  der  Zeit  aines  Zugs  oder  Kriegs,  da  ain  yeder 
gemn  vbrigen  vnchossten  verhuett,  vnd  was  ainer  hat  gemn  zu  khunfftiger  not- 
durfft verhellt  einzupringen,  dann  hernach  so  jnndert  den  Lanndten  ain  schaden 
oder  verhdrung  zuestuenndte  darzue  auch  bey  den  vnnderthanen  jres  erlitten 
Schadens  halben  nit  aosumuetten  were,  vnd  wo  dann  Sy  nit  sehen,  vnd  spuren 
sollten,  das  Sy  beschuzt  vnd  befridt  werden  khunnten  vngezweiflt  gegen  jren 
Herrn  vnd  Obern,  darauf  sich  doch  die  vnnderthanen  verlassen,  vnd  jr  trawen 
stellen,  mit  klain  beachwSrde  tragen  wurden. 

(Fortsettong  folgt) 


333 


V.  ,|Historischer  Atlas.^ 

SUüsUk  des  Mittelalters. 
leckeistoller^s  Irhhgeisia  ii  liichei. 

(Fortsetxaog.) 

Ordinariat. 

Bd.  160.  Rechnung  fiber  die  geistl.  InveatitursgefUle  Yon  1636—1648, 
dann  Relationsprotokolle. 

Bd.  199.  Graramina  ordinariatus,  naeb  1707. 

Bd.  267—68.  Protokolle  von  1741,  und  Bxtraete  ron  1736 — 43. 

Pauliner. 

Bd.  10$.  i^Diarium  Sammentlicher  Einnahmen  und  Ausgaben  deren  Hocbw. 
Herren  Canonici  ad  S.  Paulum  im  .   .   .  Domstifft  Freysing**.  1784—1802. 

Set  Peter  in  Bfflnehen. 
Bd.  478.  Propstreihe. 

Set  Pötten,  Österreich  u.  d.  Enns. 

Bd.  143.  i^Das  adeliche  alterthumb  auss  dem  todten  Calender  au  Closter 
St.  Pdlten.«  —  Epitaphien  aus  der  Capelle  (?)  von  St  Pdlten.  17.  Jahrb. 

Praebenden. 

Bd.  87 — 93.  7  BSnde,  Registrum  complectens  rationem  de  praebendia 
repositia,  von  1883 — 1690. 

Praepositi. 
Bd.  58.  Bei  den  verschiedenen  betreffenden  Stiften  eingetheilt 

Rationarien. 

Bd.  250.  Vom  J.  1316  (die  Abtheilung  für  Krain  ist  von  1320),  i63  Bl. 
Pergament  in  gross  4^  von  3 — 4  verschiedenen  Hfinden,  aber  möglichst  gleich- 
missig  in  siemlich  grosser,  schöner  goth.  Minuskel  geschrieben  und  enthilt 
die  Abgaben  aller  freising.  Gfiter  in  Österreich,  Steiermark,  Krain ,  Tirol  und 
Baiero.  FOr  die  Statistik  wie  f&r  Topographie  der  Provinaen  von  hohem  Wertbe. 

Bd.  251.  Von  1305,  52  Blfitter  Pergament  in  klein  Quart  mit  grosser 
gothischer  Minuskel  von  Einer  Hand  geschrieben.  Ergeht  sieh  nur  Aber  die 
Beaitaungen  in  Baiern. 

Beide  Werke  wurden  vom  Herrn  Reg^erungaratbe  Chmel  im  erwfihnten 
Reiseberichte  angemerkt. 

Regensburg. 

Uneingetheilt  Eine  handschrifU.  sehr  ausflibriiche  Chronik,  deutsch, 
beginnend  mit  der  Reformation  bis  c.  1560. 


334 

Rotbenbarg  a.  d.  Taaber. 
Uneingetbeilt.  Handscbriftl.  CbroDik  Yom  Beginne  der  Stadt  bis  c  1618. 

Rothenfels  mit  0 b erweis»  Steiennark  im  Longaa. 

1368.  Bischof  Paul  yerleiht  dem  Pfarrer  in  Wels  gewisse  Gründe,  damit 
er  den  Gottesdienst  in  der  Katharinencapelle  xu  Rothenfels  rersehe.  (9, 117.) 

1480.  Richter  und  Rath  von  Oberwelz  bittet  zur  gelegentlichen  Wehr 
den  Bischof  ihnen  einen  „puluerer"  %n  schicken,  u.  a.  m.  (Or.  9,  445.) 

1S24.  Chr.  Welcser  legt  das  Kastneramt  zu  Welcz  ab  und  empfiehlt  daf^r 
seinen  Vetter  Chr.  Malteiner.  (Or.  142,  617.) 

1553.  AmtsreehnuBg  von  OberweU  vom  Pfleger  Hans  v.  Sigestorff.  (Or. 
141.  377.) 

1568.  Instruction  f3r  Domherrn  J.  Tb.  von  Rorbach  und  den  Rath  Dr. 
L.  Römer  als  Gesandte  der  Herrschaften  Oberwelz,  Lack  und  Klingenfels. 
(12,  79.) 

1581.  Bischof  Ernst  belehnt  den  Freih.  Wilh.  von  Windischgrfits  fSr  sieb 
und  seine  BrÖder  Hanns  und  Victor  mit  Gütern  hei  Oberwels.  (Or.  12,  251.) 

1592.  Schreiben  an  Erzhersog  Ernst  von  Österreich  wegen  der  Sectirer  sa 
Oberwelz  und  Set.  Peter.  (12,  405  ) 

c.  1600.  2  Urbare  der  Sigmundskirche  und  des  Spitals  su  Oberwelz.  (Or. 
266,  141.) 

c.  1600.  Urbar  der  S.  Martins-Pfarrkirche  zu  Oberwelz.  (Or.  ibid.  113.) 

1597.  Bericht  des  Kanzlers  Dr.  Dan.  Paggee  über  seine  Sendung  an  Erzh. 
Ferdinand  in  Sachen  des  oberwelzischen  Religionswesens.  (12,  41.) 

1592.  Schreiben  des  Bischofs  Ernst  an  Erzh.  Ferdinand  wegen  der  Prädi- 
canten  zu  Oberwelz.  (13»  27,  Beilage  ibid.  65.) 

1612.  Bericht  des  nach  Oberwelz  und  Klingenfels  (in  Krain)  entsandten 
H.  Gdttlkhouer.  (Or.  142,  621)  (dessen  Instruction,  Or.  180.) 

1612.  Inventar  der  Schlosscapelle  zu  Rothenfels.  (Or.  266.  363.) 

1620.  Bischof  Veit  Adam  verpOlndet  dem  Karl  Jocher  zu  Hoch-  und 
Eggertberg  die  Herrschaft  Rothenfels  um  10.000  f.  (180.) 

1620.  Verzeichniss  des  Silbergeschirres  des  Pflegers  von  Oberwels,  das 
nach  Freising  gebracht  wurde.  (15,  139.) 

1699.  Bestallung  des  F.  S.  F.  Freih.  von  Euerhardt  als  Hauptmann  von 
Rothenfels  und  Oberwels.  (128.) 

17.  Jahrh.  Verzeichniss  der  zu  Oberwelz  su  verkaufenden  Pfarrgülten. 
(Or.  266, 107.) 

1720.  Bestallung  des  M.  A.  v.  Paurabgartten  auf  Deuttenkhouen  als  Haupt- 
mann von  Oberwelz  und  Rothenfels.  (Or.  128.) 

SScularisation  Freisings. 

3  Bände  ohne  Bezeichnung.  Der  1.  enthält  Acten,  Notizen,  Circulare 
u.  8.  w.  über  jenes  Ereigniss,  der  2.  ein  Tagebuch  über  alle  Vorgänge  vom 
23.  August  1802  (dem  Tage  der  militär.  Besitznahme)  —  31.  December  1803, 
und  eine  Sammlung  von  Acten,  Patenten,  Licitationszetteln  u.  s.  w.,  der  3.  end- 
lich eine  ganz  neu  bearbeitete  Darstellung  des  Vorganges  mit  Copien  aller 
wichtigeren  Actenstücke. 

Zerstreut  finden  sich  Beiträge  dafiir  in  den  Bänden  fiir  die  Geschichte  des 
letsten  Bisehofs  Jos.  Konrad. 

Schliersee,  Collegiatstift. 
Bd.  478.  Reihe  der  Decane. 

Schottler,  Kanoniker  von  Isen. 
Bd.  67— 8.  Acten  einen  geistl.  Straffall  dieses  betreffend. 


835 

Schalen  s.  Domtehiile. 

Bd.  416.  MecroWgwm  8ceone.w,  !(»»•  w»  P'-  ««••  ■'^" 
•diriebeB- 

Tegeroeee. 
Wisbe-,  Collect  UL  Per.onwregi.tT  .»•  dem  K»o^r- 

Testamente.  „i.i.., 

M.  «80-83.  *Btade.  Abschriften  ,on  Te.Ume„ten  freUing.  GeUtlichcr 

rom  17.  Jthrli.  an. 

Thesiuriat. 

B^  94^  99- 104.  ThMturwnUredinungen  von  458T- 

Titulaturbuch. 

Bd.  W.  p.g.  *80.  Titatalnrbnch.  t«[0.  ^      ,  Beamter  und  Würden- 

Bd.  169.  Angebe  über  d.e  T»*«»«*«'^^       ^r  ^  18.  J.brii. 

Mger  in  Bw«m;  1«.  Jelurh-  •»»*  Nnehtrige»  vo» 

Tr»dit,oo.bücher.B.gi.frd.rMlben. 

,»    .•     „,'.  I*itun«t  KMrbeilete  BBndc.  wo»»»» 
Bd.  «45—46.  2  unUr  v.  9«"*'"8;';ii^  de.  Mnigl.  b.ir.  Kelcl«.r^l.lv... 

der  Z  rile  frei.inK-  TradiUonen  .n  den  Cod  ce. Je«  «   „K.,.,.,,beck   ver«  IcMn. 

und  de.  ob«nerwSl.nUn  »Not.xbucbe.  .  U««";«;?^  Regj.Ur  über  die  d.rln  .or- 

m  ganx  kuraeo  Andeutungen  gibt  und  der  l.  e 

kommenden  Namen  liefert. 

1512.  Beriebt  de.  Pfleger.  «If- f"»«*'  ""^^  "' 

tenen  l»«.»erb»ltn.M«.  (Or.  *^l^J.^,Men  i»  *  J»l»«»-  \^^*  '•  *  '^^ 
lS84-«6.  Einnabme  der  PBege  Ulmerieio 

9  pf.  •/»  h-1  (1«.300.)  „„^«er.  über  da.  «r  tlmerf.ld.o  »••  BW 

behaarten  üntertha^  iS!^.!^Äiofen.  AI...  N«»««-.  <»«'.r  die  Phrf.» 
1614.  Beriebt  de.  Pj^^rT**  ^  M  e.;ui».  (Pf.rr.'t.n.) 

„„^«e  »o»  üUoerfeJde«.  (Or.  «««,  387.) 

Urkaadca. 

Bd.  485  Origi-Je  de.  «-«•^r  '"  '^'  '^  ^'"  "*"  "'  """* 

St  Veit  i«  Prei.iog. 
Bi  58.  »e»«W.««  *f'  fj^  lUdmuage.  eU. 
Jt  J£  SrrwEi.rt"  Weialeb«  de.  CH-'»    -  «»«^  »«* 


336 


Verbrüderungen  s.  Communititen. 
Verifieationes. 


Bd.  163.  In  dem  so  besehriebenen  Bande  sind  eigeotiich  itaHen.  KfidiM- 
reehnungen  aas  Rom  (?)  168Q/81. 

Vicare  (General-)  Freisings. 

Bd.  60.  Notixen,  Bilder,  Ezcerpfe  üftr  die  freis.  Generalricare  und  Reiben- 
folge  derselben. 

Vdgte. 
Bd.  128.  Advocati  frisingenses.  S.  femer  „Beamte**  etc. 

Waidhofen  a.  d.  Tbbs,  Niederdsterreieb,  Kreis  0.  W.  W. 

1365.  Vertrag  des  Biscbofs  Paul  mit  den  dsterr.  Herzogen  Albr.  und  Leopold, 
wo4arcb  diese  Ersterem  Stadt  und  Scbloss  Waidhofen,  Randeek  etc.  wieder 
abtreten.  (9, 107.) 

1405.  Bischof  Berthold  erlaubt  dem  Burger  Martin  Zumheramb  so  Waid- 
hofen eine  Eisenschmiede  eu  bauen  (Burgrecbt  4  ^.)  (9.  153.) 

1474.  Bischof  Udalrich  von  Passau  verlangt  vom  Rector  der  Pfarrkirche  tu 
Waidhofen,  dass  er  den  Wolfg.  Kunigk  in  das  Benefis  der  ewigen  Messe  an  der 
Magdalenenkirche  einsetze.  (266,  417.) 

1485.  Heior.  Dfiemayer,  Pfarrer  zu  Höllenstein  stiftet  eine  ewige  Messe 
auf  den  Leonhardsaltar  der  Set.  Niklaskirche  zu  Hollenstein.  (265,  387.) 

150i.  Befehl  des  Bischofs  Wiguleus  von  Passau  den  Casp.  Bonora  in  das 
Benefiz  der  ewigen  Messe  in  der  Annencapelle  am  Friedhofe  der  Pfarrkirche 
einzusetzen.  (266,  419.) 

1504.  „Eineefölt  wein  aufgeschrieben  visier"  zu  Waidhofen.  (Or.  142, 743.) 

1510.  Wolfg.  Strenberger  und  seine  Frau  Margaretha  stiften  ihre  Wiese 
zu  Waidhofen,  die  gen  Seitenstetten  dient,  in  die  Pfarrkirche  fQr  eine  Messe 
mit  Vigilie  u.  s.  w.  (266,  441.) 

1512 — 13.  Vermerckht  das  Einnemen  für  todtenhawbt,  abfurtt  vnd  anlaytt 
mitsambt  den  wändin  der  herschafft  waidhouen.  [64  Pfd.  4  ß.  13  pf.] 
(Or.  266,  467.) 

1519.  Bischof  Ernst  von  Passau  setzt  den  Mart  KrfinckI  in  das  Benefiz 
der  Set  Johannsmesse  an  der  Pfarrkirche  zu  Waidhofen  ein.  (266,  449.) 

1521.  Notariatsact  ober  die  von  den  Krftnckrschen  Erben  gemachte  Cession 
des  Patronatsrechtes  auf  das  Benefiz  in  der  Pfarrkirche  an  die  Stadt  Waid- 
hofen. (266,  431.) 

1543.  Bischof  Wolfgang  von  Passau  setzt  den  Baltb.  Kaufmann  in  das 
DreifaltigkeiUbenefiz  der  Pfarrkirche  zu  Waidhofen  ein.  r266,  425.) 

1550.  Derselbe  setzt  den  Sebald  Taler  daselbst  ein.  (ib.  421.) 

1582.  Berichte  an  Bischof  Ernst  wegen  der  Religionssustinde  in  Waid- 
hofen. (Pfarracten.) 

15o2.  Bericht  und  Bitten  ebendesshalb  an  den  Kaiser.  (Ibid.) 

1584—87.  Einnahme  von  der  Herrschaft  Waidhofen  (m  3  Jahren  2.176  f. 
1  ß.  4  pf.,  «A  h.,  im  4.  J.  0.)  (12,  300.) 

1586—88.  „Raitiung**  was  nach  Ausschaffung  der  sektischen  Prfidicanten 
zu  Waidhofen  in  den  Jahren  1586  —  88  wegen  der  Religionsreformation  in 
Kirchen-,  Schul-  und  Pfarrausgaben  aufgelaufen.  (3  Stucke ,  Bd.  266,  475.) 

(Forttetsung  folgt.) 


A«t  der  h.  h.  Hof-  nail  StMtidnieliem  ta  Wif«. 


^  18        NOTIZENBLATT.         isss. 


Beilage  zum  Archiv  für  Kunde  Osterreichisclier  GeschichtsquelleD. 

Herausgegeben  von  der  historischen  Gommission 

der 

kaiserlichen  Akademie  der  WisseDSchaften  in  Wien. 


I.  ^Literatur." 

■  ä  k  r  e  ■• 

(Schlau.) 

S.  231 — 310.  Geschichte  der  Stadtgemeinde  NeusUdtl  in  Mfihren  von  Dr. 
Joseph  KopHwe,  k.  k.  Bezirks -Vorsieher  (gest  1855).  Mit  11  Anhingen. 
1.  Aussäge  aus  Familien- GedenkbQchem.  Inschrirten.  11.  Criminalacten  filterer 
Zeit 

S.  311 — 326.  „Abschrift  der  vom  Herrn  Bo^ek  1836  aus  hiesigen  Privi- 
legien und  sonstigen  alten  Schriften  excerpirten  Denk-  und  Merkwürdigkeiten 
der  mfihrischen  Stadt  Auspits  in  historischer  Beziehung. *<  (1312 — 17B6.)  — 
Mit  einem  Anhang :  Auspitzier  Stadtordnung,  gegeben  von  dem  Besitzer  Karl 
Liechtenstein  von  1600.  —  Sehr  interessant. 

S.  326— 333.  Die  Du rnholzer  Weinbergrechte.  (Von  Johann  Ekerpen- 
sioD»  Oberamtmann  in  Seslowitz.J  Bergbuch  der  Herrschaft  Dürnholz,  vom 
Grafen  Franz  Wenzel  von  Traulmansdorf  republicirt,  stammt  vom  Freiherrn 
Rudolph  von  Teufenbach,  der  Dfirnbolz  1650—1668  besass. 

S.  333—341.  „Historische  Beschreibung  der  Stadt  Sträznic**,  entlehnt 
aus  dem  Stadtarchive  daselbst. 

S.  342  —  354.  jyEvangelische  Kirchen- ,  Schul-  und  Eheordnungen  der 
Herrschaften  Freudenthal  und  Goldenstein.  (Vom  29.  October  1584, 
5.  Mfirz  1591  und  29.  November  1592.  Alle  3  von  Hinck  dem  Altern,  Herrn  von 
Wirben  u.  s.w.  kaiserl.  MajestStRath und  Landeshauptmann  in  Mfihren,  gegeben!) 

S.  355  —  361.  ^Reste  alter  Burgen  in  der  Gegend  von  Neustadtl ,  Saar 
und  Bistfitz."  (Von  Hermann  Stmischtie.) 

S.  361—410.  «yNachlass  eines  mfihrischen  Künstlers  (Chambrez,  geb. 
1752).  Zur  Belehrung  seiner  Söhne,  in  fünf  HcAen  <),  worin  die  auf  seinen 
Reisen  wahrgenommenen  Arbeiten  sowohl  der  vaterländischen  als  anderer 
fremden  Künstler  enthalten  sind.**  —  Hier  der  Inhalt  des  ersten  Heftes.  Nicht 
uninteressante  Notizen  und  Bemerkungen. 

S.  411  — 424.  „Testament  des  Cardinais,  Olmützer  Fürstbischofs  und 
Mfihrischen  Landeshauptmanns  Franz  Fürsten  von  Die  trieb  stein."  (Auszug 
aus  der  alten  Mfihrischen  Landtafel.)  D.  d.  ödenburg  29.  December  1634. 

S.  438—452.  „Hanze  ly*s  Brunner  Diarium.  Franz  1.  und  Maria  Theresia*s 
Aufenthalt  in  Brunn  1748.«<  —  Hanzely*s  (f  1781  als  Brauner  Syndicus)  <) 


*)  Die  kistorisehe  Sectioo  erhielt  oor  3  Hefte,  vom  Herrn  PAirrer  Fiala.  1  beschreibt 

die  Reise  in  Mfihren,  2  in  Böhmen,  3  in  Deutschland. 
*)  In  der  Note  ist  1740  als  Gebart^'ahr  angegeben ;  das  ist  ein  Druckfehler,  weil  er 

17it  bereiU  geheiralhet  hat.  Was  ist  das  wahre  Jahr? 

18 


338 

Diarium  beginnt  (hier)  von  1723,  wo  er  geünni  wurde.  —  InUressmnt  ist 
S.  444—447  der  Aufenthalt  der  beiden  Majestäten  in  Brunn.  —  Sie  begleiteten 
unter  andern  die  dortige  Fronleichnams-Prozession.  —  Das  Diarium  sehli^sst 
(hier)  mit  175K. 

S.  452 — 4.13.  Nachrichten  Ober  des  Vorigen  Sohn,  Karl  Joseph  Ha  nzel  y. 
geb.  1744,  g«st.  1806.  Jesuit,  Gymnasiallehrer,  Philolog,  Geachichtsforscher. 

S.  454--461.  „Zur  Geschichte  der  Stadt  Bfirn.  BSmer  Bergwerksord- 
nung vom  J.  1655  (?  1635).  Von  Joseph   Puehar,  k.  k.  Steuereinnehmer.** 

S.  461  —  464.  nü'it  Kfiianauer  Literaten  -  Ordnung.«  (Vergl.  Bd.  V, 
S.  97  —  102.)  Vom  Jahre  1590.  In  mährischer  Sprache. 

S.  464 — 466  gibt  d*Elvert  Nachricht  fiber  die  Wirksamkeit  der  historisch- 
statistischen  Section,  die  allerdings  alle  Anerkennung  verdient. 


Der  thStigste  Förderer  ist  «her  ohne  Zweifel  ihr  Vorstand,  Herr  Finanz- 
rath  d*EIvert.  Sein  Werk  ist  der  ganze  zehnte  Band,  Brunn  1851,  XL VIII 
und  492  Seiten  stark!  —  Er  enthfiU: 

,,Geschichte  der  Studien-»  Schul-  und  Erziehungs  -  Anstalten  in  Mähren 
„und  Österreichisch-Schlesien,  inshesonders  der  Olmötzer  Universität ,  in  den 
„neueren  Zeilen.  Von  Christian  d'Elvert  etc.*  Wie  in  allen  d'Elvert'schen 
Schriften  ist  auch  hier  eine  Fülle  von  Notizen  und  literarischen  Daten  mit- 
getheilt,  welche,  in  hundert  Orten  zerstreut,  ohne  diesen  emsigen  Sammler 
ohne  Zweifel  unbeachtet  bleiben  würden. 

Indem  d'Elvert  S.  III — VIII  im  „Vorwort**  über  seine  Quellen  sprieht,  greift 
er  in  einer  längeren  „Einleitung  in  die  Geschichte  der  öffentlichen  Studien-. 
„Schul-  und  Erziehungsanstalten  in  Mahren  und  Österreichisch-Schlesien*  in 
die  filtere  Zeit  zurück,  die  er  in  3  Perioden  theilt. 

S.  IX — XX.  L  Periode.  Geschichte  der  Schulen  in  diesen  Provinzen  von 
der  frühesten  Zeit  bis  zum  Erwachen  des  Humanismus  oder  Entstehen  der 
lateinischen  akatholischen  Stadt-  und  der  Jesuiten-Schulen  im  16.  Jahrhundert 

S.  XXI— XXXXI.  II.  Periode.  Vom  Vorherrschen  des  Humanismus  und  der 
Stiftung  der  Olmulzcr  Universitut  bis  zur  Verdrängung  der  akatboÜschen  Religion. 
(Vom  16.  bis  in  die  1.  Hälfte  des  17.  Jahrhunderts.) 

S.  XXXXI— XXXXVIII.  III.  Periode.  Von  der  Verdrängung  der  Akatholiken 
und  der  Allein -Herrschaft  der  Jesuiten  und  Piaristen  im  öffentlichen  Unter- 
richts- und  Erziehungswesen  bis  zu  den  ersten  Versuchen  gegen  dieselbe. 
(Von  1624  bis  gegen  das  Ende  des  17.  Jahrhunderts.) 

Mit  der  IV.  Periode  beginnt  das  eigentliche  Werk.  „Von  den  ersten  Ver- 
„suchen  gegen  die  Allein-Herrschaft  der  Jesuiten  oder  von  der  Errichtung 
„des  juridischen  Studiums  und  der  ständischen  Akademie,  dann  den  Versuchen 
„zur  formellen  Einrichtung  der  Olmutzer  Universität.**  S.  1  —  36.  Ein  sehr 
interessanter  unroillelbar  aus  den  Acten  geschöpfter  Bericht.  Wir  können  jedoch 
keine  Auszüge  liefern,  es  muss  das  Ganze  im  Zusammenhange  gelesen  werden. 

V.  Periode.  Von  den  ersten  Studien  -  Reformen ,  der  Beschränkong  der 
Jepuiten  und  dem  mehreren  Einflüsse  „der  Regierung  unter  Maria  Theresia 
„bis  zur  Aufliebung  der  Jesuiten.«  (1747—1774)  S.  36—93. 

VI.  Periode.  „Die  Aufhebung  der  Jesuiten  (1773)  und  in  Folge  „dessen 
die  Reformen  im  Ünterrichtswesen.**  S.  94  —  214. 

VII.  Periode.  „Die  Reformen  Kaiser  Joseph*s  II.  im  Studien-  und  Schul- 
wesen.« S.  21S— 277. 

VIII.  Periode.  „Von  Leopold  II.  bis  zur  Mitte  des  19.  Jahrhunderts.* 
S.  278-  431. 

IX.  Periode.  „Vom  Jahre  1848  bis  auf  die  neueste  Zeit.  —  S.  431—464. 
S.  465-492.  Anhang. 

I.  „Peter  SchÖrer*s  Red  was  Er  sambt  andern  cltesten,  mit  den  Sehuel- 
„maistern  zu  Nembschitz(NiemUchitz)  geredt  hatt  den  15.  Novembris  Anno  1568." 


339 

II.  «Schuel  Ordnung.  1578  Jahr.« 

III.  wEin  sehen  Liedfc  von  der  iugendt  rnd  KraflTI  der  ruetUn»  zur  Warnung 
„der  Eltern,  die  ieren  Kindern  den  Zaum  so  lang  lassen,  vndt  sy  in  irer 
,,Jugendt  nit  straffen.  ** 

(I.,  U.  und  IIl.  aus  einer  Haodsehrifl  der  Olmütier  Lyceums-Bibliothek. 
Peter  Schörer  ist  der  Vorsteher  der  Wiedertäufer  -  Gemeinde  in  MSbren 
gewesen.) 

IV.  „Auszöge  aus  der  alton  Olmötzer  UniversitSts-Matrik.''  1590—16^1. 

V.  »Das  Ferdinandeische  Con?ict  in  Olmutz  zu  Ende  des  17.  Jahrhunderts.*" 
Der  ganze  Band  ist  von   ungewöhnlichem  Interesse  und  sehr  anregend. 


Ein  sehr  guter  Gedanke  war  es,  ein  j^Notizenblatt"  zu  gründen,  und  die 
bisher  erschienenen  Nummern  entsprechen  dem  Zwecke. 

Wir  können  hier  nur  jene  Aufsütze  anfuhren,  welche  uns  von  allgemeinerem 
Interesse  zu  sein  scheinen. 

Nr.  3.  (1855.)  Kunst  und  Altcrthum.  „Das  Portal  der  Dominicaoerkirche 
zum  heiligen  Kreuz  in  Iglau.**  13.  Jahrhundert.  Von  Wolfskron. 

Die  böhmischen  Cancionale  (S.  20)  und  Schluss  in  Nr.  4.  Von  d*Elvert. 

Nr.  4.  (1855.)  „Beschreibung  der  in  der  Umgebung  von  Seelowitz  ehemal 
gewesenen  und  gegenwSrtig  nicht  mehr  bestehenden  Ortschaften,  dann  der  in 
neuerer  Zeit  vorgefundenen  alten  Merkwürdigkeiten  und  Denkmale.**  Vom  pcns. 
erzherzogl.  Oberamtmanne  Eder. 

Nr.  5.  „Der  sogenannte  Heidentempel  in  Znaim,  eine  Hauscapelle  der 
alten  Markgrafenburg  daselbst.**  Von  Wolf skro  n. 

Nr.  6.  (1855.)  „Die  GemUlde  der  Spitalscapclle  und  der  Niklaskirche  in 
Znaim,  und  das  Sacramentshuuschen  daselbst.**  Von  Wolfskron. 

„Einflussnahme  der  kaiserlichen  französischen  Regierung  auf  die  Ordnung 
der  öffentlichen  Archive.**  —  S.  45— 50.  Von  Chlumecky. 

Nr.  7.  Die  bisherige  Pflege  der  Meteorologie  in  Mähren  und  österreichisch- 
Schlesien.  Von  d'Elvert.  FortseUung  in  1.  (1856.) 

„Cato**  (Fragment  eines  deutschen  Cato  im  Znaimer  Archive).  Von  Julius 
Feifalik.  S.  59— 60. 

Nr.  2.  (1856.)  „Begebenheiten  in  den  Jahren  1663  und  1664  in  der 
„Umgegend  zwischen  Brtinn  und  Nikolsburg.**  (Türkeneinfall.)  Mitgetheilt  von 
Eder. 

„Memorial  über  die  Zeit  von  1605  —  leiO.**  (Wortgetreue  Obersetzung 
der  schlechten  Abschrift  eines  böhmischen  Memorials,  welches  bei  der  Herab  - 
nähme  des  Knopfes  vom  St.  Jakobsthurme  in  Brunn  im  Jahre  1842  in  dem 
ersteren  gefunden  wurde.)  S.  12 — 14.  Mitgetheilt  von  Paul  Sskjwanek. 

S.  14  —  15.  Der  Zug  des  Erzherzogs  Mathias  nach  Böhmen  1608.  — 
(Auszug  aus  einer  Handschrift  der  Wiener  Hofbibliothek.  Ms.  116,  Hist?) 

Nr.  3.  (1856.)  „Die  Mährischen  (Wein-)  Bergrechte.**  Von  d'Elvert.  Das 
königliche  Weingebirge  und  das  Berggericht  in  Seelowitz.  Von  Eder. 
S.  19  —  22  -  24.  Fortsetzung  in  Nr.  5,  S.  46  —  48.  Nr.  6,  S.  48.  Nr.  7, 
S.  53-54. 

Nr.  4— 6.  (1856.)  Monumenta  rerum  Bohemico  -  Moravicarum  et  Silesia- 
carum.  (I.  Scriptores.  II.  Leges  et  Statuta.) 

Projectirt,  von  Chytil.  Fortsetzung  in  Nr*  5.  (1856.) 

Interessant  ist  (S.  26—32—44). 

Ä.  Verzeicbniss  des  bisher  vorhandenen  Materiales  zu  der  von  der  histo- 
risch-statistischen Section  beabsichtigten  Herausgabe  der  „Monumenta  seu 
fontes  rerum  Bobemico-Moravicarum  et  Silesiacarum.**  524  Nummern. 

Ein  zweites  Verzeicbniss  B.  (S.  44—46)  enthält  solche  Stücke ,  von  deren 
Existenz  man  frühere  Nachrichten  hatte,  die  aber  jetzt  nicht  zu  6nden  sind. 
(Nr.  1—83.) 

18  • 


340 

Möge  doch  dieses  herrliche  Unternebroen  zu  Stande  kommen! 

Nr.  7.  (1856.)  „Der  Entseheidungskumpf  Ober  die  Souyerainetfit  Böhmens 
und  SelbsUtSndigkeit  Mfihrens.«  Von  d*El  vert. 

S.  54.  Die  Secte  der  Lilecztj  oder  Habrowanstj.  Von  d'EIvert  (Vom 
Dorfe  Luics,  de»  Gutes  Habrowan,  im  Besitze  des  Job.  Dubczansky  ron 
Zdictin.)  —  1539. 

S.  55.  Darstellung  der  im  J.  1645  im  Bereiche  der  Herrschaft  Seeloiritz 
ausgebroehenen  Pest.  Von  Eder. 

Nr.  8.  (1856.)  „Geschichte  des  Klosters  Brück  bei  Znaim,  Ton  seiner 
Gründung  im  Jahre  1190  bis  tur  Aufhebung  im  Jahre  1784.  Von  Gregor 
Leopold  Norbert,  Ritter  Yon  Korborn,  inful.  Frohsten  zu  Ntkolsburg  and 
ehem.  Professor  uud  Bibliothekar  su  Brück  (letztem  Brueker).  S.  57  —  61. 
Nr.  9,  S.  65-70. 

S.  61.  Die  Inkunabeln  Mfihrens  auf  dem  Gebiete  der  hehrSischen  Typo- 
graphie. Von  Joseph  Weisse,  Kreisrabbiner  zu  Neustadt!  in  Ungarn. 

S.  63.  Nekrolog  des  Johann  Heinrich  Marzy  (geb.  zu  Iglau  1722,  gest. 
1801).  —  Verf.  einer  ungedruckten  Iglauer  Chronik. 

Nr.  9,  S.  70.  Mit  Beilage  (Tabelle).  Der  BevöIkerungssUnd  Österreichisch- 
Schlesiens  in  filterer  Zeit.  Von  d*Elvert. 

S.  71.  Fund  bei  Mönitz.  Von  Eder.  (Theil  einer  Figur  aus  Bronze,  4  Zoll 
hoch,  wiegt  27 Vs  Loth,  und  Werkzeug  zum  Stimmen  und  Besaiten  der  Harfe, 
oder  Schlflssel?)  1848. 

S.  72.  Fund  bei  Prubitz.  Von  Eder  1851.  (Altes  Siegel.  S.  Heinrici 
Pincerne  de  Dobra.) 

Nr.  10.  (1856.J  Die  Errichtung  von  BisthOmern  zu  BrQnn  und  Troppau. 
Von  d'Elvert. 

S.  78.  Der  Protestantismus  in  Sternberg.  Von  d*Elvert  Älteste  böhmische 
Übersetzungen  der  augsb.  Confession. 

Nr.  11.  (1856.)  ArchSologische  Reiseskizzen  aus  Mähren.  Von  der 
mührisch-böhmiscben  Gebirgsgrenze.  Von  Mnuriz  Trapp. 

S.  84.  Die  Jesuiten  der  höhmischen  Provinz  (Böhmen,  Mfihren,  Schlesien) 
in  den  Jahren  1648  und  1773.  Von  d*Elvert. 

S.  86.  nVerzeicbniss  der  Mannsklöster  im  Lande  Schlesien  k.  k.  Antheils* 
(im  Jahre  1770).  (11.)  Mit  ihren  Gütern  und  Einkünften. 

Nr.  12.  (1856.)  Zur  Geschichte  der  Pflege  der  Meteorologie  in  Mähren 
uud  Österreichisch-Schlesien.  Von  d'Elvert.  it.  S.  77.  (1857.) 

S.  93.  Der  Bcvölkerungs-  und  Viehstand  Mfihrens  zur  Zeit  der  ersten 
Conscriptionen.  Von  d'Elvert. 

Nr.  1.  (1857.)  Zur  Urgeschichte  Mährens.  Kelten.  Germanen.  Slaven. 

S.  4 — 7.  Marktdurchschnitts-Preise  in  Mahren  und  Österreichisch-Schlesien 
vom  Jahre  1775  an.  Von  d'Elvert. 

Nr.  2.  (1857.)  Zur  Geschichte  der  Pflanzenkunde  in  Mahren.  Von  F.  S. 
Pluskai. 

S.  14.  Die  Gräfte  in  der  Klosterkirche  von  Tischnowitz.  Vom  Grafen 
Taroucca,  Conservator. 

Nr.  3.  (1857.)  Errichtung  einer  Landmiliz  in  Mfihren.  (1744.)  Von 
d'Elvert. 

S.  20.  Einkünfte  des  mShrischen  Clenis  im  Jahre  1756. 

S.  23.  Die  grössten  Grundbesitzer  in  Mfihren  1785. 

S.  24.  Errichtung  eines  stfindischen  Regiments  in  Mfihren  1610. 

Nr.  4.  (1857.)  Volkslieder  in  Mfihren  und  Österreichisch-Schlesien.  Von 
d'Elvert. 

S.  28 — 29.  Zur  mfihrisch-schlesischen  Biographie. 

1.  Maler  Franz  Rektorzik. 

2.  Maler  Anastas  Hühner. 

3.  Maler  Joseph  Hübner. 

S.  29.  Die  Lasten  wfihrend  der  französischen  Invasion  Mfihrens  1805  u.  1809. 


8.  30.  Einiges  über  die  Schäferruciife.  Die  Schäfer  -  Zünfte  in  Mähren 
und  Schlesien.  Von  A.  Satke. 

Nr.  S.  S.  34.  Das  grothische  Portal  zu  Vorkloster  Tischnowitz.  Aufge- 
Bommen  tod  Mauriz  Trapp. 

S.  35.  Zur  mährisch-sehlesischen  Balneographie. 

S.  36.  Zur  mShriscb-schlesischen  Biographie. 

4.  Naturforscher  Karl. 

5.  Dichter  Jeitteles. 

6.  Dichter  Dome  eh. 

8.  38.  Die  Stadt  Hradischcr  Statuten  aus  dem  14.  Jahrhunderte. 
8.  40.  Kaffee-Bau  und  Verbrauch.   Kaffee -Surrogat-Fabriken   in  Mähren 
und  Schlesien.  Von  d*Elvert. 

Nr.  6.  (1857.)  S.  43.  Statistische  Nachweise  über  Vereine.  Der  Beamten- 
Beerdigungs-  und  Unterstützungs-Verein  in  Brunn. 
S.  46.  Zur  mährisch-schlesischen  Biographie. 

7.  Naturforscher  Dr.  Joseph  Melion. 

S.  47.  Hexen  -  Processc  im  nördlichen  Muhren.  Vom  Steuereinnehmer 
Pucbar.  it  S.  57.  it.  S.  71. 

Nr.  7.  (I8Ö7.)  S.  50.  Zur  mährisch-schlesischen  Biographie. 

8.  Dr.  Leopold  Beer.  (Stadtphysicus.) 

S.  52.  Rechte.  Statuten  und  Gebräuche  der  Brünner  Handwerker  aus 
dem  14.  Jahrhunderte,  der  Stadt  Hradisch  mitgetheilt.  it.  S.  58—60. 

S.  53.  Beiträge  zur  deutschen  Handschriflenkunde  aus  mährischen  Biblio- 
theken und  Archiven.  Von  Julius  Peifalik.  it  S.  61 — 64. 

Nr.  8.  S.  60.  Zur  mährisch-schlesischen  Biographie. 

9.  Der  Dichter  Franz  Scraphin  Mandlzweig. 
S.  64.  Die  Archive  in  Ingrowitz.  Von  Hawranek. 
Nr.  9.  S.  67.  Zur  mährisch-schlesischen  Biographie. 

10.  Johann  v.  Gnders  (Literat). 

11.  Der  Dichter  Johann  Paul  Weiner. 

Nr.  lO.  S.  74.  Zur  mährisch-schlesischen  Biographie. 

12.  Der  Dichter  Paul  Lamatsch  von  Warnemunde. 

S.  78.    Die    Bauern  -  Unruhen    im    Iglauer  Kreise    1784.    —  (Aus  einem 
Schreiben  (wahrscheinlich)  des  Prälaten  Steinbach  von  Kranichstein  in  Saar.) 
Nr.  11.  Beschreibung  der  St  Cyrillikirche  in  Welehrad.  Von  F.  S.  Pluskai. 
S.  82.  Zur  mährisch-schlesischen  Biographie. 

13.  Der  Dichter  Johann  K.  Ratze  r. 

S.  83.  Der  Maler  Jakob  von  Oimütz.  (1490.)  (Miniaturmaler.) 

S.  84.  Das  Bielitzer  Archiv.  (Wenig  Erfreuliches.) 

S.  85.  Der  Dichter  Zavise  von  Rosenberg.  Gelesen  zu  Brunn  in  der 
Sitzung  der  historisch  -  statistischen  Section  am  25.  Junius  1857.  Von  Julius 
Peifalik. 

S.  88.  Der  Königstisch  bei  Welehrad.  Von  F.  S.  Pluskai. 

Man  sieht  dass  das  „Notizcnblatt"  eine  Fülle  schätzbarer,  ja  nicht  selten 
wichtiger  Mittheilungen  und  Nachweisungen  enthält.  Möge  die  so  thätige 
Section  fortfahren,  auf  diese  Weise  das  historische  Materiale  vorzuföhrcn. 
Ehre  ihrem  Streben! 

J,  Chmei. 


842 


«• 

II.  »Osterreichische  Geschichtsquellen. ^ 
Kir  Inndle  isierreiehlseker  Cfesclilehtsqtellei. 

Vou  F.  V.  Ankershofe n. 

Durch  eine  Privatmittheilunff  wurde  ich  in  die  Kenntniss  gesetxt,  dass 
der  Herr  Bibliothekar  Joseph  Bianchi  in  Udine  dem  Centralausschuase  des 
vormals  bestandenen  innerdsterr.  Geschicbtvereines  in  Gratz  ein  Verzeichntss 
mehrerer  von  ihm  gesammelten,  die  Geschichte  des  inoerösterr.  Antheiles 
des  Patriarchates  von  Aquileja  crlSuternden  Urkunden  eingesendet  habe.  Da 
ich  voraussetzte,  dass  dieses  Verzeichniss  nach  Auflösung  de»  innerdsterr. 
Geschichtvereines  aus  den  Sammlungen  des  Central  -  Ausschusses  in  die  des 
steiermärkischen  Geschichtvereines  übergegangen  sei,  so  wendete  ich  mich  an 
den  Ausschuss  des  genannten  Vereines  mit  dem  Ersuchen,  eine  Abschrift 
dieses  Verzeichnisses  dem,  meiner  Direction  anvertrauten  kärntnerischen  Ge- 
schichtvereine zukommen  zu  lassen.  Der  verehrte  Vereinsausschuss  theilte 
mir  hierauf  mit  vieler  Gefäilligkeit  mit,  dass  Herr  Bianchi  dem  Centraiaus- 
schusse  kein  Verzeichniss  von  Urkunden,  sondern  eine  bedeutende  Zahl  von 
Urkundencopien  eingesendet  habe,  und  dass  der  Ausschuss  bereit  sei,  mir  ein 
nach  den  Aufschriften  der  Copien  verfasstes  Verzeichniss  der  letzteren  einzu- 
senden. Es  ist  leicht  begreiflich,  dass  ich  dieses  höfliche  Anerbieten  mit  Ver- 
gnügen angenommen  habe.  Meine  Erwartung  wurde  auch  nbertroff'en,  indem 
das  eini^esendete  Verzeichniss  nicht  nur  viele  schätzbaren  Quellen  für  die 
tieschichte  Kärntens,  sondern  auch  Urkunden  von  allgemeinerem  Interesse 
nachweiset.  Ich  glaube  daher,  auch  anderen  Geschichtforschern  zu  dienen, 
wenn  ich  dieses  Verzeichniss  veröffentliche  und  dadurch  zu  einer  ausgebreite- 
teren  Kenntniss  bringe,  damit  den  Gcschichtforschern  dadurch  die  Geleg^enbeit 
geboten  werde  von  den  verzeichneten  Copieu  Einsicht  zu  nehmen  oder  sich  um 
weitere  Copien  zu  bewerben,  deren  Mitfheilung  der  verehrte  Ausschuss  des 
steierniärkischen  Geschichtvereint^s,  bei  dessen  Bereitwilligkeit  historische 
Forschungen  zu  fördern,  zuverlässig  ermöglichen  wGrde.  Ganz  vorzuglich  rouas 
aber  gewünscht  werden,  dass  sich  ein  Mitglied  des  steierischen  Vereinsaus- 
«ichusses  veranlasst  flnden  möge,  die  von  Herrn  Bianchi  eingesendeten  Gopten 
in  den  Schriften  der  kaiserlichen  Akademie  zu  veröffentlichen  und  dadurch 
zum  wissenschaftlichen  Gemeingute  zu  machen. 

Klagenfurt,  IS.  August  1857. 


Nonnulla  Documenta,  quae  ad  partis  transalpinae  Patriarcha- 
tus  Aquilejensis  historiam    referuntur.  Utini  1850. 

1.  1255,  10.  Marzo,  Cividale.  Feudo  in  Linehe  e  Glanz  dato  dal  Patriarca 
a  Crascone  di  Grata.  Gio.  di  Lupico  caneelliere  Patriareale. 

2.  1258,  4.  Giugno,  Cividale.  Soddisfazione  data  al  Patriarca  da  Ulrieo  di 
Reifemberch  e  Giovanni  di  Waydemberch. 

3.  1258,  22.  Giugno,  Cividale.  Scomunica  fulminata  dal  Ponteflce  contro 
Ulrieo  Duca  di  Carintia. 

4.  1261,  30.  Novembre.  Procura tori  nominati  dal  Patriarca  onde  riuscire 
da  Ulrieo  Duca  di  Carintia  In  cittä  di  Laibac  e  sue  dipendenze,  donata  al  Patri- 
arca dal  Duca  sudditto. 


343 

tt.  1262,  17.  Luglio^  Gemona.  Parroechia  di  Lioch  unita  illa  mensa  vesco- 
rile  dl  Pedeaa. 

6.  1269  ....  Setteinbre.  Ulrico  Duca  di  Carintia  scrive  a  Filippo  di 
Itti  frat«llo,  ehe  si  procuri  1a  protezione  de]  Re  di  Boemia  loro  lio  ond*  esser 
fatto  Patriarca  d*Aquileja. 

7.  1269,  2i.  Settimbre,  Ciridale.  Ulrico  Duca  di  Carintia  notifica  a 
FUippo  di  lui  fratello  Ja  sua  elezione  a  Patriarca  d*Aquileja. 

o.  1269,  2.  Novembre,  Laibac.  Giuranieiito  di  alcuni  Signori  della  Carniola 
di  BOD  riconoscerc  altri  cbe  Filippo  per  loro  Duca. 

9.  1270,  1.  Maggio,  Cividale.  Trattato  di  allianza  con  Ottocbaro  Re  di 
Boemia. 

10.  1270,  1.  Maggio,  Cividale.  Alcuni  cenni  intorno  al  suddetto  trattato 
d'alliansa  etc. 

11.  1270,  .  .  .  Luglio,  BrQn.  Ambasciatori  del  R^  d*(Jngheria  per  con- 
chiuder  una  tregua  tra  Filippo  di  Carintia  eletto  Patriarca,  e  il  Rh  di  Boemia. 

12.  1270,  13.  Luglio,  Udine.  Artico  di  Castello  e  Lodovico  e  fratelli  di 
Villaita  si  sottomettono  a  Filippo  di  Carintia  eletto  Patriarca. 

13.  1270,  5.  Agosto,  Cividale.  Lettera  del  R^  d*Ungberia  a  Filippo  eletto 
di  Aquileja  sull*  espugnatione  del  Castello  di  Percbnou. 

14.  1270,  10.  Agosto,  Cividale.  Ordine  di  Filippo  di  Carintia  Patriarca 
eletto  al  Comune  di  Gemona  percbi  Zutto  e  Pellegrino  di  detta  Terra  ven- 
gano  obligati  a  far  tregua  tra  loro. 

15.  1270.  23.  Agosto,  Udine.  Protesta  del  Capitolo  di  Aquileja  circa  le 
eomnDinistrazioni  da  esso  fatte  a  Filippo  eletto  die  Aquileja. 

16.  1270,  7.  Novembre,  Gemona.  Pranzo  dato  dei  consoli  di  Gemona  a 
Filippo  di  Carintia. 

17.  1271 Lettera  di  vari  Vescovi  ai  Cardinali  onde  ottenere 

la  eonferma  dell*  elezione  di  Filippo  di  Carintia. 

18.  1271 Rodolfo   Notajo   rende  conto   a   Filippo  Patriarca 

eletto  della  sua  missione  all*  Arcivescovo  di  Salisburgo. 

19.  1273,  1.  Agosto,  Pordenone.  Convenzione  del  Rh  di  Boemia  coi  Si- 
gnori  di  Prata  e  di  Porcia. 

20.  1274,  14.  Febrajo,  Gemona.  Giovanni  Mange  e  messe  sotto  la  prote- 
zione del  Re  di  Boemia  e  della  chiesa  d*Aquileja. 

21.  1274,  7.  Agosto,  Udine.  Proposto  di  Ottocaro  Re  di  Boemia  e  risposte 
di  Raimondo  Patriarca  per  istabilire  pace  cd  allianza  tra  loro. 

22.  1274,  15.  Novembre,  Udine.  Candido  di  Varmo  e  spogliato  del  Bene- 
6cio  Paroccbiale  di  Gonncviz. 

23.  1277,  3.  Novembre,  Windiscbgratz.  Cenno  intorno  ad  un*  Investitur a 
feudale  di  Collone  di  Saldenhofen. 

24.  1283,  21.  Narzo,  Cividale.  Pubblicazione  delle  costituzioni  stabilite 
nel  sinodo  Aquilejese. 

25.  1288,  17.  Febrajo,  Cividale.  Domande  fatte  dal  Patriarca  Raimondo  a 
Mainardo  Duca  di  Carintia. 

26.  1288,  17.  Febrajo,  Cividale.  Risposta  daU  da  Mainardo  Duca  di 
Carintia  al  Patriarca. 

27.  1292,  2.  Luglio,  Udine.  Deposizioni  di  varj  testimonj  dalle  quali 
risoNa  ehe  il  castello  di  Prasperch  era  stato  dato  in  cambio  da  Federico  di 
Castello  al  Patriarca  Bertoldo. 

28.  1292,  12.  Agosto,  S.  Vito.  Corrado  Arcivescovo  di  Salisburgo  offre 
assiatenza  al  Patriarco  contro  Alberto  d*Austria  e  Mainardo  di  Carintia. 

29.  1292,  14.  Agosto,  Triben.  Ulrico  Conte  di  Heunemburg  promette 
allianza  e  soccorso  al  Patriarca  contro  ai  Ducbi  d*Austria  e  di  Carintia. 

30.  129.1,  8.  Luglio,  Udine.  Accordo  tra  Raimondo  Patriarca  c  suoi  sudditi 
ribelli  di  Windisgratz. 

31.  1293,  9.  Luglio,  Udin«.  Ordine  ad  Ottone  di  Windisgratz  di  mattere 
in  liberta  quel  castello. 


344 

32.  1293,  20.  Settembrc.  Dietaimo  di  VillalU  presenta  al  Patriarea  leUere 
di  Mainardo  Duca  di  Carintia  sulle  qucstioni  di  Venzooe  e  sull*  invito  alle  feste 
del  Duca  d*Au8tria. 

33.  1296,  3.  Gennajo,  Aquileja.  II  Patriarea  vieta  reaporiaiione  del  mo, 
miele  ed  olio  senza  la  boileta  di  quei  di  Gemona. 

34.  1296»  1.  Settembre.  Cenno  di  un*  investitura  di  Pancrazio  di  Vipacco. 

35.  1297,  29.  Magrp^io,  Sofumbergo.  Investitura  di  Artuieo  di  Tiven. 

36.  1300,  1.  Agosto,  Udine.  Venuta  in  Udine  del  Conte  di  Ortimbureh. 

37.  1301,  8.  Luglio,  Gividale.  II  comune  di  Ci?idale  deputa  Nuncii  onde 
unirsi  in  alleanza  cogli  Udinesi  e  Gemonesi,  e  trattar  di  paee  col  conte  di 
Gorizia  e  col  conte  di  Orteinbureh. 

38.  1301,  24.  Luglio,  Cividale.  Patti  tra  il  conte  di  Ortemburcb  Capitano 
(generale  del  Patriarcato  c  Muscato  di  Arisperch  nella  guerra  de*  Friulani  pel 
Patriarcato  di  Ottone. 

S9.  1301,  26.  Luglio,  Cividale.  Procuratori  del  Comune  di  Cividale  ondf 
trattar  la  pace  tra  il  vieedomino,  il  Conte  di  Gorizia  c  Gcrardo  da  Comine  da  una 
parte,  e  il  Conte  di  Ortemburcb  e  la  comunitii  di  Udine  e  di  Gemona  dalF  altra. 

40.  1301,  24.  Agosto,  Cividale.  Procuratori  del  Comune  di  Cividale  onde 
creare  Capitano  del  Friuli  Mainardo  Conte  di  Ortemburcb. 

41.  1301,  7.  Settembre,  Cividale.  Altra  procura  del  Comune  di  Cividale 
per  eleggere  il  Conte  di  Ortemburcb  a  capitano  generale  del  Friuli. 

42.  1302 Notizie   intorno   al   Patriarea   Ottobono    ealraito  dal 

libro:  „De  Antiquitatibus  Carniae**  di  Fabio  Quintiliano  Ermagoro. 

43.  1302 Quedam  capitula  educta  ex  libro  constitutionum  Patrie, 

Forijulii,  antiquarum. 

De  exforciis  et  biis,  qui  ingrediuntur  injuriose  domos  et  babitationes 
aliorum. 

44.  1302,  26.  Novembre,  Griez.  Ottone  Duca  di  Carintia  conferma  i 
Privile{?j  dati  dal  di  lui  Padre  al  Monaatero  di  Sitticb. 

4.1.  1302,  26.  Novembre,  Griez.  Concessioni  fatte  in  diversi  tempi  dai 
lluchi  di  Carintia  al  Monastero  di  Sitticb. 

46.  1305,  15.  Gennajo,  Udine.  Ordine  del  Patriarea  di  denunziare  la 
scomunica  a  tutti  quei  Parrocbi  della  Camiola  cbe  non  avevano  pagate  le 
collette. 

47.  1305,  15.  Agosto,  Udine.  L*Abate  di  Obremburcb  h  invitato  a  render 
conto  delle  collette  da  lui  riscosse  nel  Arcidiaconato  di  Saunia. 

48.  1306,  12.  Aprile,  Udine.  Degradazione  del  Parroco  di  Los  riconosciuto 
reo  di  tradimento. 

49.  1306,  3.  Giugno,  Udine.  Imposizione  ordinata  dal  Patriarea  al  Clero  a 
lui  soggetto. 

50.  1306,  30.  Giugno,  Udine.  Ordine  al  vicearcediacono  di  Obremburcb  di 
riscuotere  e  di  pagare  la  coletta  imposta  dal  Cardinale  Legato, 

51.  1306  ....  Agosto.  II  Patriarea  intima  a  quei  di  Villano  di  dare  la 
debita  soddisfazione  a  due  di  suoi  sodditi. 

52.  1306,  15.  Agosto,  Udine.  Ordine  del  Patriarea  al  vicearcidiacoso  della 
Carintia  di  versare  il  denaro  da  lui  riscosso  in  mano  di  Corrado  di  Arensiayn. 

53.  1308  .   .    .    .11  Patriarea  invita  il  Clero  al  eoneilio. 

54.  1309,  7.  Aprile,  Udine.  Ordine  al  clero  di  pagare  al  Patriarea  il 
sussidio  nel  sinodo  provinciale  stabilito. 

55.  1309,  8.  Deeembre,  Udine.  II  Patriarea  a  nome  del  sinodo  ordina  ai 
Parrocbi  di  non  abbandonare  le  loro  residenze. 

56.  1309, 11*  Dicembre,  Udine.  L'Arcidiacono  di  Saunia  giura  riseuotere 
e  postare  al  Patriarea  le  collette. 

57.  1310  ....  Licenza  concessa  al  Vescoro  di  Gurcb  di  consecrare  la 
cbiesa  di  frati  Minori  di  Cilla. 

58.  1310,  9.  Febrajo.  Nel  eoneilio  provinciale  vengono  approvare  le  costitu- 
zioni  ferniate  nell*  antecedente  eoneilio. 


34» 

59.  1310,  9.  Aprile,  Cividule.  Prociiratori  noininati  dal  Comune  di  Cividale 
per  la  lega  col  Duca  di  Carintia  e  il  Conte  di  Gorizia  contro  Renardo  da 
Camino. 

60.  1310,  1.  Maggio,  Udine.  Ordine  all*  Arcidiacono  di  Carintia  dt  riscoo- 
lere  e  di  spedire  il  denaro  delle  collette. 

61.  1310 Maggio.   Lettera   di  Federico   d*Austria  al  Patriarca 

Oltobono. 

62.  1310 Maggio.  Lettera  di  Federico  d*Au8tria  ai  sudditi  del 

Patria  rcato. 

63.  1312,  12.  Ottobre,  Udine.  II  Patriarca  invita  il  Clero  della  Carniola  a 
pagar  le  collette. 

64.  1312,  21.  Settembre,  Udine.  II  Patriarca  invita  TArcidiacono  di  Carintia 
a  psgare  al  Legato  Pontificio  la  somma  a  cui  e  obligato  il  clero  a  lui  soggetto. 

65.  1312  .  .  .  .  Oitobre.  II  Patriarca  raecomanda  al  Duca  d*Au8tria  cd 
Odolrico  de  Waise  Federico  di 

66.  1313  .  .  .  .  Febrajo.  Concessione  fatta  dal  Patriarca  al  Vescovo  di 
Gurch. 

67.  1313,  10.  Maggio,  Udine.  II  Patriarca  chiede  all*  Arcidiacono  della 
Carintia  il  resto  della  colletta  di  cui  e  ancora  debitore  al  Legato  Pontificio. 

68.  1313  ....  II  Patriarca  ordina  al  Priore  di  S.  Giovanni  in  Seyez,  di 
far  deir  indagine  onde  scoprire  gli  eretiei  e  punirli. 

69.  1366  ....  Diritti  della  chiesa  Aquilejese  sui  paesi  Oltreroonte  e 
reclami  contro  i  Duchi  d*Auslria,  cbe  gli  avevano  occupati. 

70.  1334,  20.  Febrajo,  Udine.  Quietansa  per  Collette  pagate  dall*  Arcidia- 
cono di  Seonia. 

71.  1335,  30.  Marzo,  Udine.  11  Patriarca  corregge  alcuni  abusi  introdolti  fra 
i  Parrocbi  e  il  Clero  dell*  Arcidiaconato  di  Seunia. 

72.  1335, 13.  Giugno,  Vienna.  Diploroa  di  Ottone  Duca  d*Austria  che  con- 
serva  i  Pri^ilegj  a  Pordenone  e  tratta  degli  apparati  guerreschi  che  coli*  ajuto 
dell*  Imperatore  l^dovico  apprestava  contro  il  Rh  di  Bocmia. 

73.  1335,  24.  Giugno,  Laybac  II  castello  di  Windisgratz  ^  dal  Patriarca 
Berlrando  dato  in  pegno  al  Vescovo  di  Gurch. 

74.  1335,  26.  Agosto,  S.  Daniele.  Compenso  per  servigi  prestati  dato  dal 
Patriarca  ad  Ortolfo  e  Leopoldo  di  Reutembereb. 

75.  1335,  25.  Aprile,  Udine.  Sentenza  del  Patriarca  nella  causa  vertente 
tra  TAbbate  di  Obremburch  ed  i  Signori  di  Tricagna. 

76.  1335,  6.  Marzo,  Aqaiieja.  Marquardo  di  Labant  scomunicato  come 
aacrilego. 

77.  1335,  29.  Maggio,  Udine.  Constitutiones  Provineiales  editae  per  Rev. 
Patrem  Dominoni  Bertrandum  miseratione  divina  S.  sedis  Aquilegensis  Patriar- 
cbam. 

78.  1335,  20.  Agosto,  Udine.  11  castello  e  il  capitaneato  di  Arispercb  dati 
in  pegno  per  mille  marche  a  Guglielmo  di  Speniroberch  ed  a  Volvino  di 
Stegberch. 

79.  1336,  26.  Novembre,  Udine.  Investitura  feudale  di  Friderico  di  Win- 
disgratz. 

80.  1336,  5.  Novembre,  Udine.  Ainrico  di  Mangispurch  messe  in  liberta 
solla  saa  parola. 

81.  1336,  21.  Novembre,  Udine.  Nicolo  di  Sonimberch  [prigioniero  del 
Patriarca  k  rilasciato  sulla  soa  parola. 

82.  1336,  20.  Ottobre,  Cividale.  ßenedizione  di  Giovanni  Abbate  di  Sitich. 

83.  1337,  2.*>.  Aprile,  Cividale.  Rilascio  di  Nicolo  dl  Hertembercb  e  di 
Ainrico  di  Mangispurch  prigionieri  del  Patriarca. 

84.  1337,  30.  Maggio,  Venzone.  Rilascio  di  Ulrico  di  Reyfemberch  pri- 
gioniero del  Patriarca. 

85  1337,  18.  Maggio,  Cividale.  Lettera  del  Patriarca  all'  Areivescovo  di 
Salisburgo  intorno  al  cambio  di  due  Benefizj. 


346 

86.  i337,  6.  Luglio.  Cividale.  Decima  di  Tyver  data  dal  Patriarct  ra 
feudo  a  Giovanni  e  fratelJi  di  Stheyr. 

87.  1337,  31.  Marso,  Udine.  Rilascio  di  Prochlino  di  Retperch  pngio- 
niero  del  Patriarca. 

88.  i337y  19.  Marzo»  Aquiieja.  Rilascio  di  Ulrico  di  ReyfeDiberch. 

89.  1337,  21.  Gennajo,  Ciridale.  Ordine  de)  Patriarca  di  esigere  da 
Fluniiano  oste  di  Gemona  la  soinma  che  quei  di  Villacco  doveano  pafrare  in 
coiopenso  dei  danni  arrecati  a  quei  di  Venzone. 

90.  1337,  2.  Maggio,  Cividale.  Tregua  fra  i  Sigoori  di  Pistor,  Osterwitz  etf. 
e  il  Comune  di  Trieste. 

91.  1338,  3.  AgostOy  Arnolstayn.  Investitura  feudale  di  Giovanni  di 
Sumerek. 

92.  1338,  22.  Giugno,  Vienna.  Alberto  e  Ottone  Duchi  d^Austria  appro- 
vano  dopo  di  averla  riformata  la  legge  intorno  agl*  oniicidi  stabilita  nel  con- 
siglio  di  Pordenone. 

93.  1338,  6.  Febrajo.  Giacomo  e  Nicolö  di  Flasperch  rendono  a  Salvano 
di  Maniaco  TAvvocazia  e  il  Saritto  di  Maniaco. 

94.  1338.  19.  Settembre,  Aquiieja.  Zelio  da  Siena  dato  in  custodia  a 
Giovanni  di  Vedraun. 

95.  1338,  4.  Settembre,  Udine.  Investitura  feudale  di  Giovanni  di  Rei- 
chenek. 

96.  1338,  19.  Ottobre,  Aquiieja.  Constitutiones  Synodales  Aquilegensis 
Ecciesie. 

97. 1338,  11.  Novembre,  Cividale.  Investitura  feudale  di  Ulrico  di  Pilcbratz. 

98.  1338,  11.  Agosto,  Villaco.  Investitura  feudale  di  Pietro  di  Leymbercb. 

99.  1338,  5.  Agosto,  Vilaeco.  Investitura  feudale  data  dal  Patriarca  alla 
contessa  di  Ortemburch. 

100.  1339,  7.  Marzo,  Udine,  Investitura  feudale  di  Ermanne  di  Piligratz. 

101.  1339,  7.  Apriley  Cividale.  Promessa  di  alcuni  mercanti  Viennesi. 

102.  1339,  15.  Giugno,  Udine.   Accordo  coli*  Arcivescovo  di  Salisburgo. 

103.  1339,  21.  Aprile,  Udine.  II  casteUo  di  Neydek  h  dato  in  feudo  • 
Federico   di  Seumel. 

104.  1339,  6.  Settembre,  Cividale.  Feudo  dato  dal  Patriarca  a  Corrado 
Ungnat  di  Gualdenstayn. 

105.  1341.  29.  Novembre,  Avignone.  II  Pontefice  invita  Rertrando  a  inter- 
porre  i  suoi  ufficj  presso  la  Duchessa  di  Carintia,  onde  staccandoai  dal  figiie 
di  Lodovico  di  Baviera  e  si  riconciunga  al  suo  primo  marito. 

106.  1341,  18.  Oltobre,  Udine.  Penitenza  imposta  a  Leopoldo  Abbate  di 
Obrem  burcb. 

107.  1341,  8.  Maggio,  Cividale.  Investitura  di  Erdengo  di  Petovia. 

108.  1341,  17.  Febrajo,  Udine.  Investitura  feudale  di  Diemoda  di  Wer- 
denstayn. 

109.  1341,  21.  Febrajo,  Udine.  Permesso  di  aprire  una  fiera  in  Los. 

110.  1341,  19.  Ottobre,  Udine.  Ordine  all*  Abbate  di  Runa  di  chiamar  al 
dovere  Tabbale  di  Sitich  la  cui  malo  condotto  era  di  scandalo  a  tutta  la  Camiola. 

111.  1342,  1.  Maggio,  Cividale.  II  Patriarca  riceve  sotto  la*sua  protezioac 
Corrado  di  Windisgratz. 

112.  1342,  19.  Ottobre.  Cividale.  Licenza  di  edifieare  una  nuova  chiesa 
nel  castello  di  Holenstayn. 

113.  1342,  28.  Maggio,  Udine.  Investitura  feudale  di  Rainere  di  Ostrewits. 

114.  1342,  4.  Giugno,  Gemona.  Assicurazione  ai  mercanli  del  Ducato 
d*Austria. 

115.  1342,  10.  Agosto,  Cividale.  Licenza  per  la  costruzione  di  una  nuova 
chiesa  presso  Craimburch. 

116.  1343,  1.  Febrajo.  I/Abbatc  di  Milistad  approva  la  convenzione  falls 
fra  i  Signori  di  Maniaco  e  di  Monlerealc. 

117.  1345,  15.  Gennajo,  Udine.  Investitura  di  NicoIo  di  Treven. 


347 

H8.  1345,  7.  Giuffno,  Maarano.  I  mobiii  lasciati  dal  defunio  Giacoroo 
Pellegriai  Parroco  di  Villacco  sono  dati  dal  Patriarca  a  Nicoluccio  nipote  di 
Pellefi^'no. 

119.  1345,  25.  Gennajo,  Udine.  Investitura  feudale  di  Nicolö  di  Dorimberch. 

120.  1347,  23.  Novembre,  Udine.  Doni  offerli  dagli  Udinesi  al  Re  di 
Ungheria  ed  al  suo  seguito. 

121.  1347,  30.  Luglio,  Udine.  Dotazionc  della  Capella  nuovameote  erelta 
in  Lint. 

122.  1348,  23.  Maggio,  S.  Marta.  Francesco  di  Savorgnano  e  da  Lodovico 
Red*Ungheria  nominato  Vicario  generale  in  Prato. 

123.  1348,28.  Dicembre,  Udine.  Investitura  feudale  di  Enrico  di  Pillicbgrutz. 

124.  1348,  6.  Luglio,  Udine.  11  Patriarca  ordina  ai  conti  di  Ortemburch 
di  desistere  dall*  opposizione  da  essi  fatta  a  Guglielmo  di  Cueagna  perche 
000  vada  al  possesso  della  sua  chiesa  parrocchiale  di  Radmansdorf. 

125.  1348,  6.  Novembre.  Udine.  Proposto  del  Patriarca  ai  signori  di 
Ofleostayn. 

126.  1349,  9.  Agosto,  Udine.  Faeulti  concesse  dal  Patriarca  al  veacovo 
di  Emona. 

127.  1349,  21.  Febrajo,  Udine.  Mainardo  ed  Errando  di  Weysilberch 
dicbiarano  di  aver  ricevuto  il  loro  stipendio. 

128.  1349.  14.  Febrajo,  Udine.  L*Abbate  cleito  di  Siticb  e  autorizzato 
a  rieevere  la  benedizione  dal  Vescovo  di  Parenzo. 

129.  1349.  12.  Maggio,  Ponteba.  Investitura  feudale  di  Enrico  di  Weis- 
priach. 

130.  1349,  19.  Aprile,  Udine.  II  Patriarca  ordina  al  Vescovo  di  Emona 
di  riscuotere  da  aicuni  territorj  dell'  Istria  la  Decima  a  lui  dovuta. 

131.  1349,  2.  Aprile,  Udine.  Giovanni  Vescovo  di  Emona  e  dal  Patriarca 
nominato  Vieario  in  Pontificalibus  nel  Arcidiaconato  del  Cadore. 

132.  1350  .  .  .  Gebardo  Vescovo  di  Emona  Vicario  Patriarcale  eccita  il 
clero  ed  i  laici  del  Patriarcato  a  soccorrere  alla  cbiesa  d*Aquileja. 

133.  1350,  9.  Agosto,  Yenzone.  Investitura  feudale  data  da  Alberto  Duoa 
d*Austria  a  Corrado  e  Lisio  di  S.  Daniele. 

134.  1350,  5.  Agosto,  Udine.  Grazia  cbiesta  e  concessa  dagli  Udinesi  alla 
Duebessa  d*Austria. 

135.  1350,  31.  Luglioy  Udine.  Deliberazione  del  consiglio  di  Udine  onde 
ooorare  il  Duca  d*Austria. 

136.  1350  .  .  .  Luglio.  Modificazioni  fatte  al  trattato  conchiuso  fra  di 
Üuca  d*Austria  e  gli  Udinesi  e  loro  aderenti. 

137.  1350,  13.  Luglio,  Udine.  Convensione  ed  accordo  fra  Alberto  Duca 
d*Austria  e  le  comuniti  di  Udine  e  di  Gemona. 

138.  1350,  11.  Luglio,  Udine.  Personaggi  eletti  dal  consiglio  pel  trattato 
da  stipularsi  col  Duca  d*Austria. 

139.  1350,  10.  GiugDo,  Udine.  Alberto  Duca  d*Austria  ereato  dal  Parla- 
mento  Protettore  del  Patriarcato. 

140.  1350,  7.  Luglio,  Udine.  Patti  proposti  dal  Duca  d*Austria  pel  govemo 
del  Patriarctito  sino  aJla  venuta  del  nuovo  Patriarca. 

141.  1350,  22.  Giugno,  Udine.  Forma  Ambasciatarum  ad  Dominum  Ducem 
Auftrie. 

142.  1350,  22.  Giugno,  Udine.  Ambasciatori  spediti  dagli  Udinesi  al  Duca 
d'Austria. 

143.  1350,  18.  Giugno,  Udine.  Credenziali  delf  Ambasciatore  inviato  dal 
Duca  d'Austria  agii  Udinesi. 

144.  1350,  25.  Marzo,  Sacile.  Giudizio  di  sangue  concesso  dal  Patriarca 
ad  Ottone  di  Windisgratz. 


348 


Wiener    Stadtarekiv. 

Von  A.  Ca  nie  si  na. 

(S.  Notix«nblatt  fir  1856,  Nr.  14.) 

(ForUeizung.) 

Wie  dann  an  den  ^eueriichkait,  vnd  des  Turgkhen  anzugs  allen  khundt* 
schaf!'ten  nach  nicht  mer  zu  zweiflen  vnd  änderst  zugedcnngkhenn  dann  so 
psilld  der  Turgkh  das  Gross  vnd  Fuetrung  gehalten  muge  das  Rr  auch  im 
Aiizng  sein  werde  vnd  darunihen  souil  dest  mer  nott  das  der  Lanndschafft 
hillflfen  in  beraytschaflt  bracht  wurden. 

Solchs  alles  hat  ain  LandtschafTt  neben  jr  Ausschuss  vnd  Gesanndten  so 
zu  Ynnssprugg  gewest  Relation  vnd  derselben  handlungen  nach  lenngs  iiierer 
Aiisfürung  vnd  Innhallts  in  aller  vnnderthenigkhait  vnd  gcbur  vcmomen. 

So  aber  bemelte  Lanndschafft  nicht  weniger  als  gedachter  Nideröster- 
reichisehen  Erblande  sambt  der  Grafschaflft  Gdrz  Ausschuss  vnd  Gesanndten 
nngezaigt  Sachen  not  vnd  obligen  genugsam  erwegen  vnd  zu  herzen  genomen, 
vnd  dieser  l^andschafTt  darthun,  weihe  not  zum  höchsten  vnd  wider  derselben 
vermugen  angriffen  werden  solhe  hillff  in  das  werckh  vnd  volziehuog  zubringen 
dits  Jar  damit  beschwerlich  gnueg  beladen  ist,  das  dardurch  hochgedachter 
Ku.  Mt.  wegen  die  Conditionen  zu  miltern  vnd  abstellen,  vnd  die  hillff  wellig 
einzupriugen  vnd  ob  die  gleich  nit  von  den  vnnderthanen,  dises  Jar  gar  zuer- 
lanngen.  das  doch  durch  ain  Lanndschafft  jnen  selb,  jren  Weyben»  khinndern 
hab  vnd  giietern  zuerhalltung  Anticipiren  sollen,  dergleichen  der  Ausslendigen 
Fürsten  vnd  Prelaten  geburennd  Ansleg  zuennlheben  vnd  von  der  gannzen 
Gullt  die  zway  hundert  Tawsennd  gülden  zuerstatten  nicht  muglichen  noch 
völlig  gethan  mag  werden,  vnd  lassts  ain  Lanndtschaflft  vmb  kurz  willen» 
souil  disem  Arligkhl  anhenngig,  bey  aller  der  bestimbten  Lannden  Ausschuss 
etc.    hanndlung  vnd  beschluss  beleiben. 

Des  Anndern  Artigkis  halben  souil  die  Russtung  von  hundert  pbundt 
gellts  vnd  gemainen  zuezug  betreffen  etc.  beleiben  ain  Lanndschafft  auch  bey 
der  Ausehuss  hanndlung,  das  souil  derselben  Ausfurung  vermugen  aufgericht 
vnd  gehallten  werden  solle,  vnd  Sich  damit  ain  Lanndschafft  soihs  alles  in 
guet  richtig  Ordnung  gebracht  werde  in  vnnderthcnigist  gehorsam,  zum  furder- 
lichesten  befleissen. 

Dann  das  Ku.  Mf.  zu  den  funlf  Niderosterreichischen  Erblannde  md  der 
Grafschafn  Görz  Christen  velldthaubtmanschafft  Herrn  Hannsen  Cazianer 
bestellt  vnd  geordennt  haben,  lasst  jr  gemaine  Lanndschafft  denselben  wol 
gefallen.  Doch  das  bemelter  Her  Hanns  Cazianer  allzeit  bey  den  Lannden  vnd 
nit  ausserhalb  erhaltten  vnd  wie  sich  ain  LandtschafTt  getrosten  darjnn  belei- 
ben werde. 

Zu  ainem  Kriegsrate  von  diesem  Laond  ist  Her  Georg  von  Wolfenreyt  zn 
Emerberg  erkhiesst  welher  bey  dem  Obristen  Velldthawbtman  vnd  der  anndern 
Lannde  Kriegsrnten,  an  den  Orten  als  der  bestimbten  niderosterreichischen 
Rrblanndten  gelegenhaiten  nach  zu  Grfiz  wie  dann  die  Ausschuss  saraentlich 
beslossen,  Ir  leger  haben,  oder  an  den  orten  so  die  notdurfft  erfordern  wil 
seyen,  vnd  daselbs  was  gedachten  Lanndten  zu  fursehung  nuz  und  wolfart 
khumen  mag  mit  getrcwen  vicis  betrachten  vnd  hanndlen  verhellffen. 

8o  auch  wie  Ku.  Mt.  begern  vnd  not  sein  will  das  ain  yeglichs  Lannd 
ainen  sonndern  velldhaubtman  hab.  Zu  solbcr  Haubtmanschafft  hat  ain  Lanndl- 
schafft  weil  im  Lannd   sonnst   in   des  Virtlhawbtlewt,   von  jrer  Mt.  gehallten 


349 

vDd  versolldt  werden,  daraus  Herrn  Remprechten  Herrn  von  Eberstorif  für- 
genoiueu ,  der  auch  sein  Aufseben  auf  Ku.  Mt.  vnd  derselben  Obristen  velld- 
baublroHH  yeder  Zeit  baben  vnd  gehorsam  laysten  vnd  tbun  solle. 

Weyter,  als  Ku.  Mt.  begert  das  ain  Lanndschafft  jrent  halben  auf  Bestel- 
lung vnd  annemung  der  Sebifpersonen  aus  dem  verwilligten  hillff  gellt  ain 
Soma  darzue  verordnen  vnd  denen  durch  weih  die  Aussgab  beschehen 
soll  zustellen  oder  aber  jrem  kriegsrate  desshalben  gewallt  gaben,  was  den 
neben  dem  Obristen  Velldthaubtman  der  funff  Lannd  sambt  anndem  denselben 
Lsand  Kriegsräten  notdürftig  befunden  vnd  verordnen  wurden  solhs  alsdann 
doreh  ainer  LanndtschafTt  Einneroer  suuerrichten  vnd  Jnual  sieben. 

Darauf  ist  der  Lanndschafft  auch  vnnderthenigist  anntburt.  Nachdem 
dieselb  nit  alain  in  disem.  Sonnder  wo  gaanse  Gullt  einsubringen  vnd  auf  ain 
mal  darxugeben  vermuglich  were,  authun  genaigt.  So  aber  das  jhenig,  wie 
die  Gesanndten  vor  suegesagt  aufzubringen  vnd  damit  aubesteen  beschwerlich 
vod  sorglieh  genueg  lassena  die  Lanndschafft  bey  den  Gesanndten  hanndlung 
vad  bericht  Ruen. 

Das  auch  ain  Lanndtschafft  ainen  Profanndmaister  im  Lannd  fumemen, 
verordnen  vnd  notdurfftigen  beuelh  geben  solle  y  das  von  stundan  mit  ein- 
khauffong  vnd  bestellung  allerlay  Profanndt  von  dem  Gellt,  das  die  Lannd- 
schafft aus  der  bewilligten  hillff  oder  sonnst  im  Vorratt  haben  werd  oder  biss 
zu  eiubringung  desselben,  durch  anticipirong  erlanngen  mugen  oder  aber  so 
es  nit  annderst  sein  khund  das  aus  dem  bewilligten  hillffgellt  ain  solh  furse- 
bung  beschehe  vnd  vorratt  gemacht  wurde  so  es  darzue  khäm  vnd  ain  Zug 
angeen  soll,  damit  Auss  vnd  Innlenndig  Kriegsfolgkh  vnd  aonder  Ir  aufennt- 
ballt  vod  narung  vmb  zimlich  vnd  leidenlich  besallung  gehaben,  vnd  ain  Zug 
desshalben  nit  verhindert  werden  mug  mit  dem  genedigisten  weytern  erpieten  was 
an  solher  Profannd  zuerzallten  vnd  nuz  oder  gewinn  sein  wurde  denselbigen  ainer 
Lanndschafft  mit  gnaden  zuesteen  eruolgen  vnd  zu  ain  vorratt  lassen  wollten. 

So  sich  aber  Ee  vnd  vor  gehurt  bette  das  hierjnn  zeitlieber  Ee  vnd  vor 
solhe  Profanndt  aus  den  Lannd  furkauffl  vnd  verfurt  worden  ist  forsehung 
Ordnung  vnd  bestallung  beschehen  sein  sollte,  wie  dann  Ir  KQ.  Mt.  von  den 
Gesanndten  auch  wol  vernomen  haben,  wo  ain  Zug  furganng  gewunn  oder 
ain  Kriegsfolgkh  in  dits  Lannd  ankhumen  das  nun  mer  an  Getraid  kain  notdurfft 
noch  gnuegen  im  Lannd  verhanndten  sein  wurde.  Derhalben  bemelte  Lannd- 
schafft (wo  Sy  sich  solher  gleich  vnndersteen  wollten)  auch  bey  der  Auschuss 
leisten  besluss  vnd  den  negsten  vorhinein  gegeben  schrifflen,  den  dattirt  den 
XTÜij  tag  February  steet  beleiben  mues.  Mit  vnderthenigisten  bitten,  Ir  Ku.  Mt. 
wellen  den  Profannd  halben  selbst  in  anndcr  weg  Ordnung  vnd  fursebung 
zuthun  genedigist  gedenngkhen  darzue  welher  wie  vor  in  massen  Mauttfrey 
zuegefurt  worden ,  noch  profannd  darzubringen  willens  sey  allennthalben  durch 
General  Mandat  verkhunden  und   offenniich  berueffen  lassen. 

Von  wegen  Ku.  Mt  begern  das  dieselb  Ir  Mt  ferrer  für  nuzlich  bedacht 
vnd  angesehen  das  den  veinndt  souil  ymermuglichen  die  Profannd  ahgestrigkht 
Tnd  benomen  werde  das  ain  Lanndschafft  Ordnung  geben  damit  menigklicli 
alle  Profannd  zeitlichen  in  beuesstigung  Stett  vnd  Flegkhen  bringen  vnd  füren. 
So  der  Turgkh  ain  Zug  und  noch  etwas  von  Profannd  auf  dem  Lannd  vbrig 
beiib  vnd  nicht  eingebracht  werden  khundte  dass  alssdann  dasselbig  alles 
verbort  vnd  verwuesst,  vod  -das  es  dem  veynndt  auch  nit  nuzlich  sein  mog 
düBD  so  es  nit  dermassen  in  die  Flegkhen  bracht  vnd  eingefurt,  vnd  dann 
darch  des  Reichs  Obrist  vnd  Kriegsrate  in  Rat  befunden  und  beslossen  wurde, 
dasselb  zuuerwuessten  das  Ir  Ku.  Mt.  nit  khonndten  noch  möchten  vmbgeen  noch 
verhuetten  sonndem  beschehen  lassen  muessten.  Weihs  so  es  dermassen  den 
Armen  leuten  vnd  vnnderthanen  furgewenndt  werden,  die  nun  yez  vber  jr 
hoch  beschwerlich  vnd  vnuermuglich  Ansleg  vnd  hillffcn  khainen  anndern  trost 
noch  Rettung  haben ,  denn  merer  vnd  grosser  verderben  zugewarten  sein 
sollten,  nit  wenig  crschregthen  vnd  an  Raichung  der  Ansleg  enisezen  vnd 
iriderwillen  gepern  vnd  raichen  wurde. 


350 

Vnd  ist  hierauf  ainer  LanndAehafifl  vnnderthenigist  md  höchst  anroeffen. 
Ir  Ku.  Mt.  wellen  sich  als  Herr  vod  Laondsfurst  aus  Vätterlicher  trew  rnd  lieb 
von  wegen  derselben  getrewen  Lanndtlen^n  vnd  vnnderthanen  bey  Ro.  Kay. 
Mat  vnd  dem  heiligen  Römischen  Reych.  Auch  anndern  Cristenlichen  Fürsten 
vnd  Potentaten,  vmb  ausstraglich  hillif  Beystanndt  vnd  Rettung  g^nedigist 
bewerben  vnd  fursehen  damit  solhe  in  diss  Lanndt  zeytiichen  ver-  and  den 
Veynnd  enntgegen  Kiehen  vnd  khumen  rougen  dauon  dise  Lanndtschatn  vrab 
Errettung  Christenlicbs  glaubens  willen,  nach  vermug  jres  Jeybs  md  goets 
nicht  weycheu  noch  sezen  Sonnder  sich  als  Ritterlichen  vnd  Cristenliehen 
Personen  wol  ansteet  vnd  gebnrt  hallten  wellen,  vnd  der  Lannd  verderbea 
nit  dermassseu  wie  jungst  beschehen  zugewarten  seye. 

Der  Warnung  halben  wil  ain  Lanndtschaflilt  vorangezaigten  Ku.  Mt  begera 
gemäss  gegen  yederman  mit  pessten  vieiss  als  vil  mnglichen  fursehung  thmi. 

Die  Robath  zu  bewarung  etlicher  Flegkhen,  Als  Wienn  Newstatf  Prugkb 
an  der  Lewtta  vnd  Trawtmannstorf  etc.  khan  noch  mag  aus  vnnennugen  der 
Vnnderthanen  auch  aus  vrsachen,  das  dieselben  vor  schweren  Lasst  vnd  Purden 
auf  jnen  haben  in  volzichung  nicht  gebracht  noch  auf  Sy  gelaitt  werden. 

Weyl  aber  die  Ausschuss  vor  zubehuett  vnd  bewarung  der  Ort^egkhent 
Sechs  Tawsennd  gülden  zuueruolgen  bewilligt  das  dieselben,  so  weyt  sich  die 
erstregkhen  darauf  gewennd  vnd  gebraucht  werden. 

Neben  fursehung  der  Granizen  Ritt  ain  Lanndtsehafft  vnnderthenigbt  vad 
in  massen  wie  Ku.  Mt.  von  dem  Ausschuss  angelanngt  worden  das  Ir.  Mt  den 
Wasserstram  der  Thunaw  daran  dann  gegen  disem  veynnd  mengklich  gelegen 
ist  auch  notdurfflige  bewarung  vnd  Verordnung  genedigist  thuen. 

Besliesslich  das  Ku.  Mt  derselben  Achtens,  wie  auch  ain  Lanndschafft  vod 
menigklieh  sehen  vnd  erkhennen  muge  die  lewff  vnd  wessen  nit  alain  des 
Turgkhen  halben.  Sonnder  in  annder  weg  vnd  allennthalben,  diser  Zeit  der- 
massen  geschwinnd  geuerlichen  vnd  sorgelich  als  Sy  lannger  Zeit  nie  gewesen 
sein,  bemelte  Lanndschaflft  genedigist  ermanen,  vnd  an  dieselb  begem  die 
welle  das  alles  wol  für  äugen  nemen  bewegen  vnd  zuherzen  fassen,  vnd 
darumben  in  allen  ermellten  vnd  anndern  Sachen,  die  zu  befridung  md  erhall- 
tung  jrer  selbst,  vnd  der  Lannd  dienen  khan,  sich  dermassen  erzaigen  vnd 
hallten.  Auch  sich  darjnnen  mit  jrer  hillff  also  furdem,  das  die  ain  solhe 
wurchung  vnd  frucht  bringen  khann,  von  des  wegen  Ir.  Mt  souil  genedigs 
bemueen  vnd  vieiss  gehabt,  vnd  von  den  Ausschüssen  bewilligt  ist  Auch  sonnst 
neben  dem  yeder  Zeit,  wie  sich  die  sachen  vnd  lewff  zuetragen,  auf  Ir.  Kit  Mt 
ain  getrewes  vnnderthenigs  aufsehen  vnd  Achtung  haben,  vnd  also  arzatgeo 
das  sich  Ir.  Mt.  zu  ainer  Lanndtsehafft  mugen  versehen,  die  von  derselben  in 
nöten,  nit  verlassen  werden  wie  sich  dann  Ir.  Mt  bissheerr  nit  annderst  ver- 
sehen, noch  zweyflen,  auch  nit  annderst  gespurt  haben  etc. 

Darauf  wil  gedaclite  Lanndtsehafft  in  allem  dem  wie  hieuor  nach  lenngs 
crzellt  nemlich  was  zu  befridung  und  erhaltung  jrer  selbst  vnd  den  Lannd 
ausstraglich  nuz  vnd  diennstlich.  Auch  mit  einbringung  der  Hillff  in  massen  der 
Aussscbuss  bcwiliigung  vermag  als  vil  vnd  zum  maysten  ymer  möglich  sem 
mag  sich  zum  höchsten  in  vnnderthenigkait  befleissen  vnd  darjnn  kbain  mue 
noch  Arbaitt  sparen  vnd  zu  vordrist  zu  Aufsehung  vnd  Achtung  Irer  Ka.  Mt 
vnd  weyl  jr  der  Lanndtleut  als  ainer  getrewen  Lanndtsehafft,  leyb  vnd  lebea 
weret,  von  derselben  Irer  Mt  als  Irem  getrewen  vatter,  vnd  allergenedigistea 
Herrn  vnd  Lanndsfursten,  nit  zusetzen  noch  weichen,  Sonnder  als  getrew  vnnder- 
thanen vnd  mitgelider  ains  Hawbts  alzeit  zuhallten  vnd  beweisen  in  vnnder- 
thenigister  gehorsam  erpietenndt 

Dann  das  sich  auch  Ir  Ku.  Mt  so  pald  dieselb  auf  den  Reycbsstag  ankhunien 
als  ain  getrcwer  Vatter  vnd  gcnedigister  Herr  vnd  Lanndsfurst  genedigist 
crpoten  vnd  daselbst  nit  vnnderlassen  noch  ainichen  vleis  mue  vnd  Arba3rt  sparen 
wellen  alles  das  zuhanndlen  vnd  zufurdern  das  derselben  Lanndten  vnd  vnnder* 
thanen  hinwidcrumb  zu  allen  Ernn  gueten  vnd  wolfart  auch  zu  befridung  dienen, 
vnd  muglichen  sein  wirdet«  komen,  vnd  alles  denselben  Irer  Mt  vermugen  leybs 


351 

rnd  pieU  xa  jrem  sezen.  Auch  jr  vnnderihenig  Anzaigfen  vnd  rerwilligen  in 
allen  f^nadoii  erkhenneo  vnd  allzeit  gencdigister  Herr  sein  vnd  beleiben  wellen 
etf.  Bedannj^hen  sieh  hemelte  Lanndschafft  Zum  höchsten  md  vnnder- 
tbeoi^sten.  Sieh  gegen  Irer  Ku.  M(.  in  aller  gehorsam  vnnderthenigha  it  vnge- 
spart  jres  leybs  vnd  guets  zuhallten. 

Nachmals  auf  Kfi.  Mt  weytem  beueih  so  der  selben  Irer  Mt.  Comisarien 
vnd  RSte  Erbracht  haben,  Darjnn  der  Erst  Artigkl  von  wegen  der  Profannd 
Abermals  gemeldet  wirdet  mit  der  vorigen  anntburt  so  auch  derhalben  beschehen 
abgelaint. 

Das  aber  Kfi.  Mt.  angezaigt  werden  sollt  was  von  disem  Land  in  die  bewil- 
ligten Achzigk  Tawsennd  gülden  suraichen  gebure  ist  dess  Lanndtsehaflfl  willig 
vnd  bringt  der  Ausstailung  nach  wie  sich  die  Ausschuss  vor  jren  abschaiden  zu 
Tnusprugkh,  saroenntlich  vergleicht  vnd  entslossen  Sechzehen  Tawsennd  Zway 
Hundert  Achlunduierzigkh  phund  ain  Schilling  nvj  616/709  d. 

Soihe  beslimbte  Suma  in  die  Achzigk  Tawsennd  gülden  soll  vnd  mag  bey 
diter  ainer  Lanndsehafft  verordneten,  zu  Zeit  des  furgenomen  Termin,  Michaelis, 
wie  derselben  Gesanndten  besluss  und  handlung  vermugen  ersuecht  werden. 

Auch  das  sich  Personen  von  ainer  Lanndtschafft  wegen  darumben  vnd  auf 
Ir  Mt.  anticipiem  verschriben  haben  etc.  lassen  die  LanndtschaflTt  wie  vnnzther 
bey  derselben  dem  gebrauch  vnd  gewonhait  nach  das  allweg  bey  denselben 
erhebt  vnd  ersuecht  werden  beleiben,  derhalben  dann  solh  verschreibung  auf- 
zurichten vnnott. 

Der  jrrung  halben  so  sich  vnnder  den  Ausschusssen  gehallten  von  wegen 
der  Einlegen.  Auch  das  in  Österreich  zwelflT  Schilling  phening  für  ain  Phund 
gerailt  wirdet  etc.  haben  sich  bemelt  Gesanndten  vnder  annderm  darjnn  ver- 
gleicht, wie  hieneben  mit  A.  bezaicbent  lautter  vernomen  werden  mag. 

Weyl  dann  in  disem  Erzherzogthumb  Österreich  alles  das  so  gediennt 
vnd  dauon  man  Nuzung  und  Einkhomen  hat,  klain  vnd  gross  so  zuerdenngkhen 
oichts  aussgenomen  eingelegt  vnd  verstewrt,  vnd  nur  alain  was  par  gellt  von 
wegen  der  schlechten  Gullt  der  vbericnnd  so  das  wenigisl  vnd  geringist  Ein- 
khnmen  im  Lannd  ist,  zwellf  Schilling  für  ain  Phund  zu  herrn  Anslag  geraitt 
wirdet. 

Vnd  doch  die  anndem  Lannd  Steyer  KhSrnndten  vnd  Chrain  vil  hohem 
vnd  merern  vortail  haben.  Auch  das  Sy  des  vngellts  frey  sein  darjnn  jre  Wein- 
garten, Tewcht,  Albin,  Hämer,  Pergkwerch  vnd  villeicht  noch  ain  merers, 
nicht  eingelegt  noch  geraitt  worden.  Achten  demnach  gemaine  Lanndtschafft 
das  jr  Einleg  nieinannts  zu  wider  sonnder  ain  guete  Ordnung  vnd  geleichhait 
sein  vnd  bringen  sollt,  wie  dann  Ku.  Mt  selhs  genedigist,  zubedenngkhen  vnd 
ermessen  wissen.  Auch  pillich  dabej  gelassen  vnd  darwider  nit  gedrungen 
werden. 

Der  Lanndsehafft  gebriechen  Mfinngl  vnd  beschwerung  halben,  wie  die 
Ku.  Mt  vberanntbnrt  und  zuegestellt  worden,  vnd  sonnderlich  der  Hungerischen 
Monnss  halben  die  doch  gar  und  mit  gewallt  in  dits  Lannd  khumen  dardurch 
alle  guete  grosse  Munnz  verfuert  vnd  verlomn.  Auch  alle  khaufmanschafft 
phenwert  notdurfft  vnd  profandt  zum  höchsten  verthewrt  vnd  gestaigert  wirdet 
vnd  darumben  khain  Hanndtierung  noch  khauff  beschehen  mag,  Bitten  vnd 
Ermanen  die  lanndtschafft  vnnderthenigist  weyl  dieselb  sonnst  in  mergklich 
Abfall  vnd  verderben  khumen,  Ir.  Mt  welle  der  selben  genedigisten  vertrösten 
vnd  erpieten  nach,  in  bestimbten  beschwerungen,  und  dits  Lanndts  sonnder 
Partieular  Arligkinn,  vnd  yez  der  Hungrischen  Munnz  halben,  weihe  doch  in 
Reheim  MSrhärn  vnd  anndem  Irer  Mt  Erb  vnd  anndem  Lannden  nynndert 
genomen  noch  ychte  darumb  erkauffl  werden  mag,  zum  furderlichesten  gene- 
digiste  erledigung  vnd  wenndung  thun  vnd  weyter  dieselb  Hungrisch  Munnz 
abzutilgen  gebieten. 

Wo  aber  solhs  zeitlich  nit  heschelien,  vnd  darjnn  khain  Wendung  gethan, 
Ir.  Mt.  an  der  yezbewilligtcn  hillff,  das  khain  anndere  munnz  dann  Hungrisch 
gellt  gefallen  vnd   die  jhenigen  dabey  Ir.  Mt   angezaigt  Achtzigk  Tawsennd 


352 

galdin  Anticipiern,  nit  oemen  mit  mergklichen  «chaden  oder  Aufgab  seVbt 
emphiaden  wirdot,  darauf  dano  Ir.  Mt  io  ansehung  das  solhs  derselben 
Chainerguet,  weyl  damit  jrer  Mt  einkbumen  vnd  Gefeil  denselben  Mewttea 
Aufsiegen  vnd  Zöllen  nit  wenig  bestimbter  Hungrischer  munnz  halben,  gespert 
und  gemynndert  wirdet.  Auch  Lannden  vnd  lewten  su  wider  Erbebung. 

Als  Ku.  Mt.  in  die  bewilligung  derselben  jrer  Mt  Phaondtscbaflfler  kbewffer 
auf  widerkbewflf  zuraytten  vnd  neben  der  LanndtschalTten  billfTen  mitleiden 
zutragen  genedigist  eingelassen  baben.  Bitten  ein  Lanndscbaffl  das  Ir.  Mt 
derbalben  auf  bemelt  phanndtschaffter  kbewffer  auf  widerkhewfT,  ernnstlirh 
schreiben  vnd  beuelb  aussgeen  lassen  damit  demselben  yez  oo  versug»  jr  geniess 
vnd  Einkbumen  in  schrifTl  den  verordenten,  luestelit  das  jnen  darauf  jr  gebu- 
rennd  Anslag  in  die  Hillffen  vnd  Russtung  wie  anndern  aucb  zuegescbigkbt 
werden  mugen,  vnd  nit  dermassen  wie  vnnztber  bescheben,  in  solber  noch 
weyter  vogeborsam  zuerscbeinen  gestatten  Damit  thuet  sieb  ain  Lanndschafft 
Irer  Ku.  Mt.  als  jren  allergenedigisten  Herrn  und  Lanndsfursten,  in  aller  vnnder- 
thenigkhait  beuelben  Actum  Wienn  den  sechzebennden  tag  Marcy  Anno  etc. 
im  zwayunddreyssigsten. 

Wien,  Archiv  7/1531^.  Beuelb    den    viertn    tail    des    anscblags    der 

Lanndschafft  belanngendt 

An  die  Regierung  zu  Wienn. 
Ferdinand  etc. 

Erwirdiger  Fürst,  Andechtige,  Edlen  Ersamen,  gelerten  vnd  lieben  getre- 
wen,  Wir  sennden  Euch  birmit  aiu  Supplication,  die  vnns  von  wegen  Burger- 
maister  vnnd  Rats  vnnser  Stat  Wien,  durch  jr  gesanntten  yetzo  hie  furge- 
braebt  ist,  darauss  werdet  jr  bemellten  Stat  beschwar,  vnnder  anndern  ja 
dreyen  Artigcklen  vernemen,  Nemblicben  zum  Ersten  das  jnen  zu  bezallung 
der  negstn  verwilligten  hillf  durch  vnnser  Lanndschafft,  vnd  derselben  ver- 
ordcnten,  für  jren  geburenden  tail  ain  Suma  völligklich,  als  vorbinen  do  die 
Stat  jm  Wesen,  vnd  vnuerderbt  gewesen,  angeschlagen,  vnd  darzue  ain  anzal 
phcrdt  in  die  Husstung  zuhallten  aufgelegt  sey  worden,  welchen  anschlag 
vnd  pberdt  jnen  ju  bedennckben  jrer  erlitten  schaden  vnd  das  Nun  vasst 
halbe  stat  in  der  Manschafft  gemynndert,  auch  vor  Nye  ainicb  Russtung  jnen 
aufgelegt  sey  zubezalen  vnd  zuhalitten  vnmuglich.  Zum  anndern  das  ain  lannd- 
schafft auf  ledig  vnnd  vnangesessen  personen  jn  den  Stettn  vnd  Märckhteo 
nicht  weniger  als  auf  dem  Lannd  machen  vnd  für  sich  selb,  vnd  ausserhalb 
bemellten  Stett  und  Märrkhten  einzubringen,  vnd  zu  jrem  Nuz  allain  zube- 
hallten,  vorhaben  sollen,  des  jnen  nicbtmynder  aus  der  vrsacben,  die  sy  dabey 
anzaigen  beschwSrIich  sey,  Vnnd  zum  dritten,  das  ain  Lanndtschafft  verganngen 
jar,  ettlich  Stewr  von  den  ausslendischen  Fürsten,  Preisten,  vnd  anndern,  die 
nit  jm  Lannd  gesessen  sein  vnnd  doch  gullt  vnnd  guetter  darjnn  baben 
eniphanngen  vnd  bissher  jnngehalltten  baben,  Daruon  aber  jnen  jn  Craffl 
weylcundt  Khayser  Maximilians  Loblichen  gedechtnuss  bescbeben  verwiliigung 
der  viert  tayl  sollt  zuegestannden  sein  vnd  nachuollgen  welchen  sy  aber  von 
der  Lanndschafft  bissher  nye  haben  bekhumen,  vnangesehen  das  sy  jangist  zu 
Innssprugkh  von  bemellten  Lanndschafft  gesanndtten  ausschussen  vertrösst 
worden  sein  das  sy  solin  auf  den  vollgenden  Lanndtag  ennttlicb  sollen  beschaid 
haben,  des  jne  zu  merckhlicbem  nachtail  kbumbt  vnnd  darjnn  nit  wenig 
beschward  sein  vnnd  vnns  darumben  vmb  vnns  genedigst  einsehung  billff  vnd 
Wendung   vnnderthenigdih  angcrueffen  vnnd  bitten  lassen. 

(Forttetxaog  folgt.) 


353 


V.  „Historischer  Atlas.** 

SUtlttik  iti  MHIelalters. 
leekeistoller's  Frisingeisla  la  ■Aickei. 

(Fortsetzung.) 

1587.  „Empfang  Gelt  Khachel  ?nd  Anndere  diennst''  der  Pfarre  (?)  ron 
Waidhofen.  (Pfarracten.) 

1587 — 94.  Auszug  aus  den  Beneficiatsrechnungen  ?on  Waidhofen.  (Ibid.) 

1587.  Schuldbrief  der  freis.  Rftthe  an  Herzog  Wilhelm  von  Baiern  über 
500  fl.  rhein.,  wegen  der  waidhoferischen  Religionscommission  aufgenommen. 
(Or.  179,  663.) 

1588.  Desagleichen  Ober  200  fl.  (Ib.  661.) 

1589.  „SeiseneckherischerZehentausstanndtTonAnno  1589.**  (Or.  142,909.) 
1589.  Rechnung  und  Yerzeicbnist  dessen,  was  Chr.  Muerhamcr,  Pfleger 

von  Waidhofen  nach   Absetzung   des  Richters   und  Rathes,   und   wegen    der 
angestellten  Religionsreformation  gezahlt.  (Ibid.  783.) 

1589.  ^»Waidhoferisches  Zehent-Verlass-Register."  (Or.  ib.  443.) 

c.  1600.  Oberschlag  des  jfihrl.  Pfarreinkommens  von  Waidhofen.  (266,  455.) 

1604.  Det  Pfarrverwesers  Woifg.  Wyesen  Klagen  und  Bitte  um  Aufbesse- 
rung. (Pfarracten.) 

1612.  Verzeichniss  dessen,  was  in  der  Pfarrkirche  zu  Waidhofen  gesammelt 
worden,  was  aus  dem  Opferstock  genommen  und  was  die  Pfarre  sonst  an  Geld 
eingenommen  und  ausgegeben  und  was  man  schuldig  ist.  (Or.  265,  309.) 

1619.  Bericht  des  Waidhofer  Pflegers  Alex.  Negele  über  seine  Gefabren 
gegenüber  dem  Gebahren  der  evangel.  Stftndedeputirten  in  Lossdorf.  (Or. 
il5.  91.) 

1619.  Rathschlag  des  Herzogs  Max  von  Baiem  Aber  obigen  ihm  einge- 
reichten Bericht  (Ibid.  117.) 

1624.  Vogt-  und  Inleutsteuer  im  Hofamt  Waidhofen.  (Or.  142,  737.) 

1624—25.  Amtsrechnung  der  Pflege  Waidhofen.  (Or.  141,  311.) 

1624.  Verzeichniss  der  Vogtgelder  und  Steuern  im  Amt  Göstling.  (Or. 
142,  759.) 

1624.  RQststeuer-Register  der  Herrschaft  Waidhofen  (vom  Hause  4  f., 
vom  Armen  tr&gt  sie  der  Reiche,  S'  3635  f.  2  ^.  --  d.)  (Ibid.  701.^ 

1624.  Verzeichniss  der  Vogtgelder  des  Amtes  Hollenstein.  (Ibid.  739.) 

1626.  Erläuterung  der  AmUrechnung  von  1624.  (Idid.  769.) 

1633.  Bestandbrief  wegen  des  pfarrlicben  Einkommens  an  Zehenlen  und 
Diensten  zu  Waidhofen  f^r  den  Bürger  Thom.  Eisele  (f.  350  — .)  (Pfarracten.) 

1639.  Verzeichniss  etlicher  Wochenausgaben  auf  Caplan,  Kirche  und  Schule 
von  Waidhofen  durch  Dr.  Khobold.  (Ibid.) 

1639.  Bericht  des  Pflegers  G.  J.  Freih.  v.  Stauding  über  die  Pfarre  Waid- 
hofen. (Ibid.) 

1639.  Eigenhändige  Instruction  des  Bischofs  Veit  Adam  für  den  nach  Öster- 
reich gesandten  Commissär  Friedr.  Schildt  namentlich  wegen  Waidhofen.  (Ibid.) 

1642.  Acten  die  Errichtung  eines  Hospitium  zu  Waidhofen  durch  die 
Kapuziner  von  Wien  betrefl'end.  (266,  395—407.) 

1659.  Klagpunkte  der  Gemeinde  Göstling  über  ihren  Pfarrer.  (Pfarracten.) 

1699.  Bestallung  des  Sigm.  P.  Freih.  von  Lampfrizhamh  als  Hauptmann 
von  Waidhofen.  (Or.  128.) 

1715.  Dessgleichen  des  G.  A.  Fugginger.  (Or.  266,  393.) 

18** 


354 


Wappen   Freisings. 


Bd.  6.  Vier  Abhandlungen  (wovon  3  gleiche)  über  den  freising,  gekrönten 
Mobrenkopf,  mit  Siegelabdrücken  und  Zeichnungen. 

Wasserbauten. 

Bd.  130.  Auszöge  aus  den  Protokollen  des  Capitels  etc.  über  Bauten  an 
der  Isar,  sainmt  Plänen,  Rechnungen  etc.  —  1803. 

Weihbischöfe  Freisings. 

Bd.  59.  (Freih.  v.  Bugniet?)  Geschichte  der  freis.  Weihhischöfe  mit  noeb 
anderen  einschlugigen  Arbeiten  und  Notizen  für  die  Proepiscopi  frisingenses  — 
Inventar  des  freising.    Suffragans  Osuuald,  Bischof  von  Darien. 

Bd*  408.  Die  SufTraganen  von  Freising. 

Werdenfels,  Südbaiern. 

Bd.  10.  Acten  über  die  Marken  von  Tdlnz  und  Werdenfels. 

Bd.  310—90.  81  Bände  Urkunden  und  Acten  die  HerrscbafL  Werdenfels 
betreffend. 

Für  diesen  Punkt  allein  in  der  ganzen  Sammlung  concentrirt  sich  eine 
fast  vollstfindige  Reihe  histor.  Materiales. 

Weyarn,  K  loster. 

Nächst  Werdenfels  die  am  besten  dotirte  Materie,  wobei  namentlich  auch 
sehr  viel  aus  Siteren  Zeiten,  so 

Bd.  462—63.  „Stift-  und  Copialbuch  des  Klosters  Weyarn'*,  2  Bände,  fast 
ganz  dem  15.  Jahrhundert  angehörig,  mit  zahlreichen  Urkundenabschriften; 
im  2.  Bande  vorne  auch  ein  Anniversarium. 

Bd.  464.  Steyrer.  Verrichtungen  im  Kloster  Weyarn,  mit  Verzeichniss  der 
Stifter  und  Stiftungen.  17.  Jahrh. 

Bd.  466.  Beschreibung  der  Gebäude  und  Grundstöcke  des  Klosters  Weyarn* 
mit  illuminirten  Zeichnungen.  17.  —  18.  Jahrh. 

Bd.  467.  „Stufi't-  vnd  Saalbuch  Caspari  Holnstainer  ab  Anno  1576  u.  a. 
1591*  ( — 99),  zugleich  auch  Obergabsprotokoll  för  die  einzelnen  Guter. 

Bd.  468.  Stift-  und  Saalbuch  des  Klosters  Weyarn,  1626,  eine  für  das 
Okonomiewesen  sehr  bedeutende  Sammlung  von  Obergabsprotokollen ,  Aus- 
trägen und  Urkundenabschriften,  nebst  einem  Brucbstöcke  der  Geschichte 
Weyarns,  gleichfalls  mit  Urkundencopien. 

Bd.  469  —  70.  „Annales  Weyarnenses*'  von  Propst  Augustin,  18.  Jahrh. 
Sie  beginnen  mit  1571,  enthalten  aber  zumeist  nur  leere  Blätter,  bis  auf 
gewisse  Kriegsjahre  (z.B.  von  1704,  1740 — 45),  wo  viele  Nachrichten  von 
localem  Interesse  vorliegen. 

Bd.  471.  Collectio  rerum  memorabilium  Canoniae  Weyarnensis  ab  origine 
u.  a.  Anno  1799,  vom  Subdekan  und  Diariographen  L.  J.  Ott. 

Bd.  474.  Copialbuch  über  die  Stiftungen  im  Kloster  Weyarn.  Bios  der 
2.  Band  vorhanden,  mit  Copien  von  1380—1520,  17.  —  18.  JaJirb. 

Bd.  477.  Saalbuch  des  Klosters  Weyarn  von  1680.  Sehr  ausführlich  mit 
Urkundenabschriften  und  zurückgreifenden  Bemerkungen  über  einzelne  Guter, 
deren  Besitzer  und  Giebigkeiten. 

Bd.  481.  Collectanea  ad  historiam  monasterii  Weyamensis  mit  Urkundeo- 
abschriflen,  Acten,  Briefen  und  Rechnungen.  Als  Seitenstücke  dazu  2  Bände 
der  kle  nen  Serie,  mit  den  Bihliotheksnummern  3101  und  3106. 

Wien,  8.  Freisinger  Hof. 

Winfendorf.  in  Niederösterreich. 
Bd.  143.  Epitaphia  aus  der  Kirche  daselbst. 


355 


Worthsee»  in  KSroten. 

Bd.  58.  Reihe  der  Pröbste. 
Bd.  82.  S.  Kaiser  Maximilian  I. 


Nachfolgende  Beitrfige  aus  den  Heck.  Pris.  haben  mehr  allgemeines 
Interesse,  als  die  sonst  in  bedeutender  Zahl  anzuführenden  dsterr.- freising. 
Urbarien  oder  Herrschaftsausweise.  Es  sind  ihrer  überhaupt  nicht  zu  viele, 
obwohl  einst,  wie  die  Register  beweisen ,  eine  grosse  Menge  vorhanden  gewesen. 
•0  dass  sich  aus  ihnen  allein  ganze  wichtige  Perioden  der  österreichischen 
Geschichte  darstellen  Hessen.  Der  Verkehr  der  freis.  Pfleger  mit  dem  Hoch- 
stifte war  ein  sehr  reger;  nicht  allein,  dnss  dem  Bischöfe  als  Landstand  Theil- 
nähme  an  der  öfTentlichen  Verwaltung  gebührte  und  er  so  mit  den  MitstSnden 
in  ununterbrochener  Beziehung  sich  befand,  so  berichteten  auch  die  Pfleger 
aber  alle  Ereignisse  im  Lande,  dem  ihr  Bezirk  angehörte,  und  auch  über 
aaswfirtige  sehr  fleissig  und  ausführlich.  Von  diesen  aber  sind  nur  wenige 
mehr  vorhanden;  vielleicht  finden  sich  die  übrigen  in  den  an  Osterreich  aus- 
gelieferten Acten.  Aus  ihnen  wählte  ich  die  beifolgenden. 

Nr.  1  und  2  sind  Berichte  der  Pfleger  von  Laok  (Krain)  über 
allgemeine  Zustünde  des  Landes  und  über  die  TürkeneinHille,  namentlich  den 
verunglückten  Zug  H.  Katzianer*s.  Ober  diesen  vergleiche  man,  was  .1.  Voigt 
in  Raumer *8  histor.  Taschenhuche,  1844,  crzlihlt. 

Nr.  3  enthält  Mgr.  Josua  Opitz,  protestanf.  Predigers  in 
Wien,  Erzählung  seiner  Verhandlungen  mit  Kaiser  Rudolf  II. 
und  denStSnden,  wegen  der  befohlenen  Ausweisung  der  luthe- 
rischen Prediger.  Raupach  (Evangel.  Österreich  I.  Band,  Jahr  1578,  dazu 
Beilage  20,  pag.  161}  gibt  zwar  das  Factum  und  einige  Acten,  aber  weder 
mit  jener  Ausführlichkeit,  noch  mit  den  Urkunden  der  Stände,  wie  hier  der  Fall. 

In  Nr.  4  ist  der  Hochver rathsprocess  des  Wenzel  von  Khunitz 
und  Tettau  (unter  den  Emigranten  erscheint  seine  Familie  mit  dem  Namen 
Wchinitz),  1616,  der  sich  wohl  durch  seine  Ausführlichkeit  selbst  erklärt.  (Ober 
Wchinitz  auch  Pelzel,  Gesch.  von  Böhmen,  419  If.) 

Nr.  5  endlich  bringt  das  Gutachten  eines  kurf.  bair.  Staats- 
mannes an  Max  Emanuel  (c.  1698),  ob  Baiern  bei  der  bevor- 
stehenden Erledigung  des  spanischen  Thrones  die  Partei  Öster- 
reichs oder  Frankreichs  ergreifen  solle,  und  eine  Darlegung  der  Vortheile 
und  Übel,  welche  jede  der  beiden  Allianzen  haben  könnte. 

1. 
Bericht  des  Pflegers  von  Lak,  Balth.  Sigestorflfer  an  Bischof  Philipp 

von  Freising,  1K28. 

(Heck.  Fris.  Bd.  142,  p.  2S9— 62.) 

Hoehwürdiger  durchleuchtiger  Hochgeborener  Fürst  genediger  Herr  Ew. 
Frstl.  gn.  sein  mein  pflichtig  schuldig  willig  dinst  mit  aller  vnderthenigkait 
zuvor  berait  Ich  fueg  Ew.  Frstl.  gn.  zu  uememen,  das  yetz  montags  nach 
der  heiligen  drey  khunig  tag  ain  lanntag  zw  laibach  geballten  darauff  haben 
dy  ko.  Mt  von  ainer  lanndtsehafl  daselbst  von  allen  stfinndten  ain  hilfi'  zw 
widerstandt  Ir  kd.  Mt  widerwärtigen  begert  Erstlich  x  N  (10000)  guidein,  wo 
steh  ain  Ersame  lantschaflTt  des  beschw&rt,  ain  Rüstung  wie  die  jm  venedigschen 
krieg  jm  landt  gehallten  ist  gewest,  wo  aber  die  Rüstung  einer  lantschaflTt 
aach  beswärlich  wolt  sein,  haben  Ir  Mt.  begert  die  verdig  stewer  das  ist  der 
leib  vnd  wochenpfenyng  darjnn  all  absentz  vnd  annata  sein  etc.  Also  ist  derselb 
leib  vnd  wochenpfenyng  mitsambt  allen  annaten  vnd  absenten  wider  auf  das 


356 

lihunfftig  Jar  bewilligt,  der  halb  taill  sol  yetx  lu  saad  Jörgen  tag,  der  ander 
zw  aand  Jacobstag  auffs  lengist  angenomen  vnd  bezallt  werden,  des  gleich 
der  zwainzigist  pfennyng  von  der  güllt  Nun  haben  E.  f.  g.  von  der  Herr- 
schafft  lagk  ditz  Jars  zwo  stewr  auf  E.  f.  g.  kamer  muessen  zailen.  Es  will 
khain  aufhern  haben.  So  sein  wir  teglich  in  grosser  ausgab  mit  den  auffpoten. 
Es  ist  auch  ain  solchew  grosse  tewmng  jn  disem  land  vnd  sonderlieh  auff 
dem  wSlbischen»  das  khain  mensch  gedenkht.  Alles  das  der  Mensch  bravehen 
muess  zu  seinem  haus,  das  ist  thewr,  wein,  traid,  saltz»  fleisch.  Es  ist  das 
gantz  land  zu  Crain  mit  wälhischen  pettlern  all  stett  vnd  dörffer  voll.  Got 
der  Herr  schiks  zwm  pessten.  Genediger  Fürst  vnd  Herr,  Am  Freytag  vor 
Reminiscere  Sein  hundert  thürgken  Ins  land  zu  Crain  khomeo  an  all  khunt- 
schafft;  die  haben  jn  der  Herrschafft  Rotschee  drew  grosse  dorffer  auffgehebt, 
die  lewt  mit  leib  vnd  guet  wegk  gefuert.  Item  am  mitwoch  vor  aand  gregorien 
tag  sein  bey  zway  tausent  türgken  also  wieuor  die  hundert,  jn  der  stUi  herauf 
zogen,  das  nyembts  hat  gewisst  an  alle  khuntschafft.  Sein  nlso  an  khurst 
ankhomen,  haben  vmb  adlsperg  vmb  alles  verprendt.  Also  das  numals  der 
kharst  vert  vnd  he  wer  gar  verderbt  ist.  Sein  darnach  zogen  auff  Ziergknitz, 
vnder  vnd  ober  pywgk,  darnach  auff  die  Herrschafft  laak,  auf  nedJisdinikh, 
auff  die  herrschafft  Reiffnitz  darnach  auff  die  kotschee  vnd  auff  die  herrschafft 
pölan,  die  vorangezaigten  herrschafften  all  jn  grundt  verprendt  vnd  verderbt, 
auch  vill  vnd  vill  volkhs  wegk  gefuert,  das  diser  schaden  vnuberwiniiich  ist 
Wo  der  phfleger  von  adlsperg  nit  gewest,  so  wären  die  thürgken  nn  alle 
khuntschafft  auff  Laibach  zuezogen,  als  aber  die  khuntschafft  vom  phleger  von 
adlsperg  khümen,  hat  der  Verwalter  (!)  der  haubtmanschafft  Eyllend  aufipotea 
vnd  mit  dem  höchsten  yederman  peten,  Nachdem  die  Thürgken  mued  waren, 
wollt  die  geschlagen  haben,  als  wol  beschehen  war,  wo  man  fürderlich  zue- 
zogen. Also  dieweill  die  thürgken  vor  kotschee  der  stat  vngeueriich  ain  viertl 
meyll  wegs  gelegen  sein,  ist  vnnser  veldhaubtman  jm  land  so  ain  landtsebafit 
zw  den  auffpoten  bestellt  hat  Her  Rernhardin  RütschSn  mit  funffzikh  pferdea 
vnd  zwayhundert  pawrn  jn  die  stat  khumen,  darunder  bah  ich  von  E.  f.  g. 
wegen  zehen  gerwste  pförd  gehabt,  hett  ain  gar  leichts  than,  Sy  wären  mir 
nydergelegcn,  Do  aber  nyembts  mer  zuezogen  ist,  haben  sy  die  zwaytausent 
(turken)  schaffen  muessen  lassen,  doch  am  scharmutzl  ettlich  erschlagen. 
Alls  nun  die  zway  tawsent  pferdt  wegk  zogen,  hat  yederman  vermaint,  Sy 
zugen  wider  wegkh,  also  sein  vnser  Reytter  vnd  pawrn  auch  von  einander 
zogen.  Da  haben  die  thürgken  iiij*  (400)  pferdt  vnd  iiij'  fuessknecht  in  ainer 
hallt  gelassen,  die  sein  jnen  Entgegen  khomen.  Die  Mueden  sein  über  die 
Cuipp  zogen.  Als  des  morgens  das  arm  volkh  zw  den  verprenten  hewsem 
sein  gangen  vnd  jr  vihl  was  sy  noch  daruon  jn  dem  ersten  zwg  haben  pracht, 
zusamen  triben.  Sein  die  iiij'  thürgken  zw  Ross  vnd  die  iiij*  fuessknecht  auss 
der  hallt  prochen,  was  vor  ist  überpliben,  haben  sy  erst  alls  auffgehebt  vnd 
daruon  gefuret.  Dann  sy  haben  guet  machen,  haben  jn  krabathn  ain  beaetznag 
vdwin,  wie  ich  solchs  E.  f.  gn.  vor  angezaigt  hab,  Megen  also  all  acht  oder 
xiiij  tag  herauss  raysen  als  sy  das  thuen.  In  Summa  es  stett  vbll  vmb  das 
landt.  Sölich  geferligkait  muessen  wir  teglich  vbersteen,  betten  vnnser  Reytter 
nur  iiij'  pferd  vnd  ettlich  hundert  fuessknecht  gehabt,  betten  die  ersten  zway- 
tausent thürgken  leicht  erlegt,  sein  wol  so  mued  gewest,  aber  yerman  ist 
vnwillig.  Hevt  vmb  die  acht  vr  vor  mittag  ist  mir  aber  ain  schreiben  khumen, 
vom  Verwalter  der  haubtmanschaft,  der  zaigt  mir  an,  das  jm  khuntschafft  sey 
khomen  das  aber  iij"*  (3000)  thürgken  herauss  ziehen ,  nit  (?)  waist  ich  was 
es  wiert. 

(Folgen  nun  Ökonomie-  und  Streitsachen  ohne  Bedeutung.) 

Dat.  lagk  phintztags  vor  letare  jm  xxviij  jare. 

E.  f.  Genaden 

vmdertheniger  Dienner 
Balthasar  Sigestorffer. 


357 

2. 

(Heek.  Fris.  Bd.  179,  p.  351.) 

(Ausseo.)  Dem  Hochwierdigen,  durchleichtigen,  hocbgeb  ornen 
Fuersten  ?Dd  Herrn,  Herrn  Phillips  Bischouen  zw  Freising. 
Administrator  des  Stiffts  zw  Numburg,  Pfaltzgraueo  bey 
Rhein  vnd  Herzoge  in  Bayern   etc.  vnsercm   genedigen  Fürsten 

vnd  Herren. 

den  einfall  jn  windiscben  landen  gegen  dem  Türckh.  Anno  37.  28.  Oct.  1537. 
Hochwierdiger  durchleöchtiger,  Hochgeborner  fürst.  E.  f.  g.  sein  vnser 
gehorsam  willig  dienst  in  aller  vnterthanigkhait  zuuor  alzeit  berait.  Wier  geben 
E.  f.  g.  hiemit  naehfolgunden  disen  laidigen  vnd  Erpärmblichen  vaal  zuuer- 
nemen  Nach  dem  die  finflT  österreichischen  Erblande  sambt  der  Chron  pehaym 
vnd  Charfursten  von  saehsen  ain  ansechliche  treffliche  anzall  kriegsuolkh  jn 
Windischland  wider  den  Erbveindt  vnsers  heiligen  Cristenlichen  glauben  dise 
Suroerliche  zeitt  von  primo  May  bis  anhere  gehalten,  zw  welcher  Ristigung 
vnd  vnterhaltung  hemelts  kriegsuolkhs  jn  disem  vnd  anderen  lannden  die  gantz 
gullt  vnd  Noch  der  sechstpfenning  darüber  geraicht  worden,  Wie  wier  solhes 
zu  gewilligter  Zeitt  E.  f.  g.  zuegeschriben.  Nun  hat  es  sich  zuetragen  das 
Her  Hans  Cazianner  alls  obrister  Veldthaubtman  auff  des  Tfirgkhen  zuenSchnen, 
das  auflTpett  zuuersteen  von  ainem  hundert  pfundt  geltz  ain  gerust  pferdt  auss 
disem  vnd  andern  lannden  zuschigkhen  ergeen  lassen,  das  also  die  finff  öster- 
reichische Erbland  die  pferdt  sambt  dem  gemain  Man  geschigkht  vnd  auss 
disem  Land  Chrain  die  bemelt  Ristigung  vnd  pferdt  am  achtzehenden  tag 
Augustj  anzogen,  jn  welicher  Ristigung  B.  f.  g.  auff  die  herrschafft  Lagkh 
zwayundzwainzigkh  pferdt  gelegt,  die  wier  von  E.  f.  g.  vnd  diser  herschafft 
Lagkh  wegen  sambt  ainem  Wagen  vnd  pferdten  was  gein  Veld  gehert  geschickht 
haben,  das  vnsers  vememen  alles  khriegsuolkh,  so  gedachter  her  obrister  der 
Cozianner  gehebt,  jn  die  zwainzigkh  tausent  stargkh  ze  Ross  vnd  Fuess  vast 
well  gerust  vnd  vill  adlls  gehabt  vnd  stargkh  gewest.  Nachdem  aber  der  her 
obrist  vnd  das  khriegsuolkh  nit  an  vergebenlichen  khossten  Ifig,  sich  gegen 
dem  veindt  tüglich  genahent,  das  sy  pey  einem  poss  vnd  befestigung  mit 
namen  Essegkh  zusamen  gerugkht,teglich  scharmutzl  gethan  vnd  wie  Vcindts 
Sachen  gegeneinander  pflecht,  getriben.  Aber  doch  der  Turgkh  khein  besteen 
noch  Schlacht  annemben  wellen  sonder  an  (ain?)  Ratzung  gethan  er  die  Ynserigen 
in  VnordiHing  oder  gar  auss  Irem  vortaill  brecht,  befleiss  vnd  also,  das  vnser 
khriegsuolkh  in  die  Verre  sich  gegen  Inen  begehe,  Inn  hoffnung  vnd  Zuuersicht 
mit  Inen  zuschlahen  Also  haben  die  veindt  die  vnserigen  vnderzogen  vnd  Inen 
die  profanndt  genomen ,  das  vnser  khriegsuolkh  jn  die  ain  vnd  zwainzig  tag 
grossen  hunger  vnd  noth  gelitten,  das  sy  auss  bemalter  vrsach  vnd  grosse 
mtte  ain  abzug  nemben  wellen,  vnd  auff  ain  StSttl  vnd  geschloss,  so  des  Turgkhen 
ist,  dameben  flirzichen  mfiessten,  mit  Namen  Coryanitz,  das  nachtleger  daselbst 
geschlagen ,  Weliches  tags  ain  hungrischer  herre»  mit  Namen  Wakitsch  paull, 
ain  berimbter  khriegsman,  so  jn  die  Newntausent  huscharische  geringe  pferdt 
bey  Ime  gehabt,  vom  Veindt  Erschossen  worden,  Das  ist  am  Neinten  tag 
octohris  geschehen,  jn  derselben  Nacht  wie  sich  vnser  khriegsuolkh  Im  veld 
gelegert  vnd  alle  abgearbeit  hungerig  vnd  MOed  lewt  zw  Rue  gethan,  hat  sich 
her  banns  Cozianner  als  obrissfer  vnd  das  haobt  sambt  Etlichen  mer  zuge- 
dengkhen,  wie  der  hungrisch  herre  Wakhitsch  paull  erschossen,  Welichrr  sich 
vasst  woll  vor  den  veindten  gehalten  het,  dem  Cozianner  sein  heriz  Entfallenn 
vrsach  ist  seines  abzug^  vmb  mit  Nacht  ain  abzug  von  dem  andern  khriegsuolkh 
oder  haubtlewtten  genommen,  Wie  derselbige  vnd  auss  wass  vrsachen  der 
genomen  ist  vns  noch  bisshero  gnindtlich  vcrporgen.  So  pald  solhes  die 
vnscrigen  des  Cozianners  abzug  oder  Flucht  gewor  genomen  was  der  geringen 
pferdt  t;ewest,  zum  taill  auch  gefloh(»n  vnd  so  die  veindt  die  den  vnserigen 
Stfit  vnd  an  mderlass  nachgerugkbt  vnd  fordt  an  sy  gelegert  haben,  Erjudert 


358 

werden,  haben  sy  ^emaindt,  vnser  khriegsuolkh  woU  sy  vnterziehen ,  haben 
auch  Erstlich  die  Flucht  genomen.  Also  das  die  vnserigen  vnd  die  veiodt  in 
der  Nacht  geflohen.  Aber  gegen  dem  tag  wie  der  veindt  vnd  an  Zweiffl  durch 
anzaigen  der  khundschefiter  gesehen  haben,  das  der  Ernst  vnd  die  Flucht 
bey  den  vnserigen  khriegsleuten  gewest,  das  der  geringen  pferdt  wenig  vnd 
der  sum  Merern  taill  wegkh  geflohen  gewest  vnd  allain  der  gerussten  pferdt 
vnd  das  fuessuolkh  bey  dem  geschitz  steen  beliben,  Weliche  gewest  die  finff 
tauscnt  auss  der  Chron  pehaym,  vnd  die  so  der  Churiiirst  von  Sachsen  geschigkht 
der  jn  die  zwayhundert  gewest  Lannd  an  der  Enns  all  Österreicher  all  Steyrer 
vnd  kherner  all  die  sein  beyeinander  beliben  vnd  sich  wie  Erlich  frumb  Ritter- 
lieh lewt  gehallten,  Wie  der  Turgkh  solhs  gesehen  mit  gantzer  macht  an  sy 
gesetzt  vnd  gedrungen,  das  an  allen  Zweiffel  vill  Erlicher  guetter  lewt  hio- 
gangen  sein,  dan  sy  vor  grossem  honger  vnd  roued  wenig  thuen  mögen  vnd 
derhalb  ain  hartenn  stanndt  wie  die  verlassnen  mit  dem  veindt  thuen  rouessen. 
Got  der  almechtig  waiss  noch  wies  vmb  dieselbigen  ain  gestallt  bat.  Aber 
bishere  sein  die  sag  gewest,  die  bemciten  khriegslewt  betten  sich  von  den 
veindten  geschlagen  vnd  das  geschutz  daruon  bracht,  der  almechtig  welle 
sein  götliehe  genad  mittaillen  das  wer  sey  (!)  jn  wclicher  beschehner  Flucht 
die  pferdt  so  von  Chrain  geschigkht  gewest,  Etlich  daruon  khomen,  aber  der 
Merer  taill  verderbt,  abgeritten,  derhingert  vnd  was  von  dem  veindt  uberbeliben, 
haben  die  hingerischen  vnd  krobatischen  zu  tod  erschlagen  vnd  die  pferdt 
genomen  vnd  auszogen,  ain  stain  zwgeschwaigen  ainer  menschlichen  Natur 
Ei'permen  soll.  In  welicher  Flucht  wier  auss  E.  fr.  g.  geschigkhten  Risttgung 
ainen  niergkhiichen  grossen  schaden  an  pferdten,  khnechten  hamasch  vnd 
den  wegen  mit  gantzer  vnd  aller  zuegeherung  verloren,  genomen  haben,  zway 
pferdt  erstochen  worden,  her  Jörg  seltzacber  dem  got  genedig  sey  sambt 
ainem  pferdt  vnd  meins  Castners  khnecht  sambt  ainem  vnd  anaern  pferdten 
mer,  erschlagen  worden,  in  Suma  was  noch  anhaym  Eilender  an  hamasch 
vnd  pantzer  gantz  auszogen  wie  ain  Eilend  pilgram  haym  khomen  vnd  die 
pferdt  so  noch  beliben  jn  grundt  nichts  werdt  sein.  Wie  wier  solhes  laider 
E.  fr.  g.  alls  jch  phleger  des  willens  pin  jn  khurtz  der  vnd  ander  vrsachen 
zw  E.  f.  g.  zuuerfüger  mit  merern  anzaigen  will.  Augenscheindlich  strafft  vns 
Got  der  Almechtig  vnser  woll  (!)  that,  der  wolle  vns  khunfltiger  Zeitt  seinen 
gütlichen  Zorn  Ermiltern  vnd  merer  glögkb  vnd  ainigkhait  der  wissenhait  geben 
vnd  seine  genad  mittaillen,  damit  wier  dem  grossen  wietrich  vnnd  Tirran  merer 
widerstandt  alls  bisshere  thuen  mögen.  Wier  betten  solhen  laidigen  vall  Ee 
der  Zeit  E.  f.  g.  anzaigt,  also  haben  wier  stSt  aulT  merere  vnd  gewissere 
khundschafflen  wie  es  den  Jhenigen,  so  beliben  ergangen,  verhardt,  dan  die  so 
in  der  Flucht  khomen  vmb  die  so  beliben  nichts  grQndtlichs  wissen,  wie  es 
vmb  sy  stiendt  wissen  anzuzaigen  etc.  vnd  noch  bisshere  nit  wissen  Empfangen, 
ob  sy  seyn  von  veindten  geschlagen  oder  nit,  wie  woll  die  gemaine  sag  ist, 
sy  sollten  das  gering  geschutz  dauon  bracht  haben,  ain  graf  von  latron  sambt 
andern  grafen,  herm  Rittern  vnd  khnechten  ist  dahey  gewesen,  gott  der 
almechtig  well  jnen  Sig  verleihen  Derhalb  ist  vns  an  hewt  dato  von  Ro.  kh.  Mt 
etc.  vnserm  allergenedigisten  Herrn  vnd  landsfursten  ain  offen  generali  vnd 
Mandat  jm  Land  vmbgangen  vnd  vns  zuekhomen,  Das  Ire  kh.  Mt.  auflf  den  laidi- 
gen zuegetragen  vall  vnd  abzug,  ain  landtag  gein  Grfttz  Im  land  Steyer  am 
zwelfl^n  Tag  Nouember  auszuschreiben,  das  Ir  kh.  Mt.  etc.  auss  grossen  beweg- 
lichen vrsachen  das  Lannd  Steyer,  khernndten,  Chrain  vnd  dj  graffschafit  Gertz 
sambt  allen  andern  angeraichten  herschafften  gein  Gratz  jn  die  haubtstat  jre 
land  steyer  gelegen  Erfordern  vnd  beschaiden,  daselbst  Ir  khu.  Mt.  etc.  aigner 
person  den  landtag  besuechen  will  vnd  souill  was  muglich  jn  der  ayll  ain 
gegenweer  wider  den  Türgkhen,  welicher  sich  auflT  dise  that  nit  feyern  sonder 
gegen  vns  Cristen  vnd  disen  landen  Erzaigen  wiert,  aufrichten  will  Vorhabens 
ist,  weliches  wier  E.  fr.  g.  auss  vrsachen  vnd  jn  bedacht  des  laidigen  vall  vnd 
beschehner  vertust  an  zweiffl  E.  f.  g.  haben  nit  allain  jn  disem  land  schaden 
an  Ristigung  Empfangen  sonnder  villeicht  jn  osterreich  vnd  jm  lannd  Steyer,  dan 


359 

ille  der  Niderössterreichischen  land  Risti^ungeo  bey  ainander  gewest,  vnd  an 
zweiffl  an  bemelien  der  Ro.  khu.  Mt.  etc.  ausgescbriben  laondtag  ew  Grdtr. 
werden  die  land  des  laidigen  vall  vnd  grossen  vertust  halben  auch  ainer  gegen- 
weer  (refflieh  handiungen  furgenomen,  Dan  vnsers  achtens,  des  Herrn  hansen 
Cosianner  alls  obrister  veldthaubtman  seines  weichen  vnd  abtretten,  nit  also 
gar  geschwigen,  welicher  verlust  vnd  schaden  er  der  gröst  vnd  Blaist  vrsacher 
ist,  zw  höchsten  des  genomen  schaden  gegen  Ime  anzogen  vnd  gemelt  wirt  etc. 
Wer  vnser  Radt  vnd  guet  bedungkhen,  Dieweill  E.  fr.  gn,  nit  der  wenigist 
landtmann  mit  den  herrsehafflcn  jn  discn  dreyen  össterreichischen  lannden, 
ain  ansehlichisten  vnd  der  Maisten  ainer  ist,  die  verlust  vnd  Empfangen  schaden 
gross  ist,  das  wier  nit  gedengkhen  das  pald  ain  solher  mergkniicher  vnd 
Erschrekhenlicher  vall  vnd  sonnderlich  disen  landen  Erstannden  vnd  zuegefuegt 
worden  were  alls  yetzo,  vnd  dieweill  dan  vnd  an  zweifßl  ist,  jn  bedacht  des 
genomen  schaden,  auch  der  grossen  vnucrmeidlichen  Notturfft  nach.  Ernstlich 
vnd  trelTenlich  handiungen  der  land  gross  obligen  vnd  beschwerungen ,  auch 
ainer  gegenweer  vnd  zusamen  lossung  der  lannde  vnd  ander  gross  NotturlTl, 
das  landen  vnnd  lewten  vnd  der  Cristenhait  zuguet  khomen  mag  gehandit 
wiert  etc.  das  E.  f.  g.  nach  dem  Ich  Phleeger  auss  disem  land  von  der 
Herschafft  lagkh  vnd  E.  f.  g.  wegen  bemelten  landtag  der  grossen  Notturfft  nach 
persöndlich  vnd  schuldiger  pblicht  ersuechen  muess,  vnd  alle  stfindt  jm  land 
Chrain,  alls  die  gantze  landtschafft  gein  gratz  an  bemelten  tag  Erfordert, 
Erscheinen  muessen  E.  f.  g.  hSttenn  ainen  Radt  ain  anschliche >  geschigkbte 
person  auss  vill  beweglichen  vrsachen,  so  wier  E.  f.  g.  In  ayll  nit  alles  anzaigen 
mngen  zw  mir  verordnet  vnd  dieselb  person  Schtragkhs  auflT  weeltz  an  verzug 
zw  dem  pbleger  welicher  vnsers  gedengkhens  auch  bemelten  Landtag  besuechen 
wirt,  mit  Ime  Erschin,  vnd  ob  E.  f.  g.  gesandter  gleich  den  pbleger  zw  weeltz 
verobsambt,  nichts  weniger,  das  er  hinach  aulT  Grätz  zug,  vnd  sein  Nachfrag 
Nach  dem  von  Chrain  hett,  Dan  ob  der  tag  schon  aufif  den  zwelfflen  tag 
Nouember  ausgeschriben,  Eendt  sich  die  stend  vergleichen  vnd  zu  handiungen 
greiffen  werden  verschein  ain  acht  tag,  khombt  er  Recht  vnd  frue  genueg, 
allda  wurdt  er  hören  vnd  vernemben  was  von  allen  der  land  obligen  vnd 
beschwerungen  gehandit.  u.  s.  w. 

Datum  Lagkh  am  xxviij  tag  octobris  Anno  etc.  jm  xxxvij. 

Anthonj  Freiher  von  thurrn  vnd  zum 
kbreutz  vnd  pbleger  zw  lagkh. 
Leenhardt  von  sigesdorlT,  Castner  daselbst. 

3. 
Die  Ausweisung  der  luther.  Prediger  aus  Wien,  1578. 

Mit  Actenstucken. 

(Heck.  Fris.  Bd.  294,  p.  175.) 

Verztiehnus     der    Handlung    so    vor    der   Ro.Jkh.  Mt.   mit    vns 

gepflogen  worden. 

Als  auff  Ir  Mt.  Erforderung  wir  vmb  4  vhr  in  der  khay.  Purkh  gehorsamist 
erscbinen,  vnd  bej  Ir  Mt.  angemeldt  worden,  baten  sy  vns  alspaldt  in  die 
Camer  eruordern  lassen,  da  dan  Ir  Mt.  sambt  der  f.  D.  Ezhzg.  Ehrnsten  (?) 
persendlich  gegentwertig  gewesen,  desgleichen  4  gehaimer  rSdt,  als  der  herr 
von  Drautsam,  h.  von  harrach,  her  khain,  her  D.  Weber.  Diser  hat  In  Namen 
lerer  khaj.  ML  Person  auff*  Solche  weis  vnd  Mainung  zu  vns  geredt. 

Die  Ro.  kh.  ML  bette  heutiges  tags  Josua  Opition  (!)  sambt  seinen  mit- 
predicanten  vnd  scbuoldienem  eruordern  vnd  beuelhen  lassen,  daz  für  dj  kh.  Mt. 
wir  vmb  3  vhr  erscheinen  selten,  hierauf  bette  aber  er  Opitius  sich  nit  Paldt 
ercISrt,  ob  er  erscheinen  woltt  oder  nit,    sondern  sich  auf  andere   referirL 


360 

Also  dz  Ir  Mt  wfiren  verursacht  worden  suin  Attdermil  zu  Ime  Kosebickben,  ob 
weichein  ungehorsam  Ir  Mt.  ain  rngenedigs  Tnd  pillichs  mitfalleo  tragen,  dan 
woi  andere  anff  Ir  Mt.  Emordemng  vnd  beuelch  gehortamist  ers^beiBcn. 

Weiter  awer  wfire  Ir.  Mt  Ernstlicher  vnd  eotlicher  willen  vnd  beuelch  das 
wir  Tns  des  gantien  Exercitij  Religionis  mit  predigen,  Sacrament  Raichen, 
hesueehang  der  khrankhen,  Condncierung  der  leichen  vnd  Informierung  der 
Jogent  In  dieser  lerer  Mt.  Stat  Wien  bey  Vermeidung  derselben  vngaadt  vnd 
straff*  gantzlich  eyssem  vnd  enthalten  solten  vnd  vns  alspaldt  hierauff  deutlich 
erclfiren  oh  wir  solches  thain  wollen  oder  nit ,  danach  Ir  ML  richten  vnd 
weitter  der  gebuer  nach  handien  mögen. 

Darauff*  Ir  Mt  Ich  Opitius  geanthwort  daa  auff  Ir  Mt  genedist  emordervng 

wir  derselben  vnderthanigist  auerscheinen   wir  vns  schuldig  erkant ,   wie  wir 

dan  an  Jetao  gehorsamist  erschienen  wären  das  awer  ich  insonderhaitt  vnge- 

horsarobs  beschuldigt  wuerde ,  vnd  Ir  Mt  eine  vngnadt  wider  mich  geschepfit 

darumb  das  ich  mich  derwegen  bej   den   anwesenden   hem  vnd   landtleuttea 

meinen  gn.  herren  anmelden  wollen ,  das  were  mir  achmertElich  au  hören  daa 

Ich  Ja  nicht  der  Jeoig  wolt  erfunden  werden,  der  seiner  von  got  furgeseaten 

Obrikhaytt  vnd  sonderlich  lerer  Mt  als  dem  höchsten  haubt  nicht  alain  in  diser 

Stat  vnd  lande,  sonder  auch  in  gansem  Ro.  Reicht  nicht  schuldig  gehorsam 

leisten  oder  derselben  vngebirhl icher  weise  widerstreiten  soltte,  welches  ich 

für  gott  vil  weniger  dan  ein  anderer  verantworten  kuntte,  als  daa  ich  andere 

au  schuldigem  gehorsamb  gegen  der  ordenlichen  Obrikhait  Buermaaen  Ambta 

halber  schuldig  >  das  awer  solches  bis  anhero  von  mir  bescbehen,  desaen  verbof 

ich   von  denen  die  mich  gehördt  ein  olTenbares  geaeugnus  suhabeny  Ea  were 

auch   mein   Antwort  wie  got  wiste   khaineswega  dahin  gerieht  md   Termaint 

gewesen.  Als  ob  ich  auff*  Ir  Mt.  nit  bette  erscheinen  wollen,  dan  Ich  Ja  wie 

ir  Mt.  Secretario  bewist  mich  bald  erclart,  daa  der  selben  beuelch  Ich  vnther- 

thanigist  vernomen  vnd  Irer  Mt  hierinnen  augehorsamen  schuldig  wftre,  ver- 

hoflfle  awer  es  wuerde  Irer  Mt.  nit  zuwider  sein,  so  ich  bej  meinen  g.  herren 

mich  derowegen  anmeldete»  welche  Sonder  Zweiffll  sich  newen  mir  so  woll  in 

disem  als  in  anderem  mir  (!  mit)  vntherthanigisten  schuldigen  gehorsamb  eraaigen 

wurden ,  Pittc  derhalben  vntherthanigist  vnib  gottes  willen  Ir  Mt  woltten  mir 

solches  zu  khainera  vngohorsamb  deuten  vnd  die  wider  mich  gefaste  Tng^adt 

allergenedigist  schwinden  vnd  fallen  lassen.  Was  awer  die  einstellung  vnsers 

ganzen  Ministerij    alhie   als    den    hauptpunct   anlangt,  da  kynne  Ir  Mt  wir 

vntherthanigist  nit  verhalten,  daz  Im  Namen  der  zwajen  loblichen  Stande  von 

hern   vnd   RitterschafFt    dises    boehleblichen  Ertzherzog^humbs  wir  ordenlich 

hieher  berueff'en  vnd  bestelt  worden  das  Eoangelium  alhie  zu  predigen,  wfiren 

auch   denselben  noch   auff*  dise  stundt  reuersiert  vnd  in  diensten   verpflicht 

vnd  verpunden,   derhalben  vnser  gewissen  zum  höchsten  beschwert  wuerden, 

so  wir  vnsem  ordenlichen  vnd  gottlichen  berueff;  vnd  ambt  verlassen  vnd  auff- 

gohen  solttcn,  wo   wir  nit  von  denen   die  vns  beroeff'en  vnd  bestelt  mserer 

p dicht  vnd  dienst  erlost  wuerden,  Pitten  derhalben  vntherthanigist  Ir  Mt  woltte 

vns  aller  genedigist  entschuldigt  halten,  daz  wir  von  solcher  erlössung  gewissent 

halber  aus  vnsern  heruelT  vnd  ambt  nit  gehen  oder  weichen  kuntten. 


Aw  4er  k.  k.  Uof-  umA  SlMU«lni«k#r«i  i«  Win. 


M  19.        NOTIZENBLATT.         isss. 


Beilage  lu  Archi?  Ar  Kunde  SsteneioUielier  GesoUelitsqaeUeB. 

Herausgegeben  von  der  historischen  Commission 

kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien« 


I.  „Literatur.* 

Iir  Streitfrage  iher  dei  Crsprug  des  li^is. 

VoD  J.  Chmel. 

In  Nr.  22  des  Zarncke'scben  «Literarischen  Centralblattes  fQr  Deutsch- 
land* (Jahrgang  1858)  ist  eine  kritische  Anseige  meines  «ersten  Artikels 
Gber  die  österreichischen  Preiheitsbrief  e"  (s.  Sitiungsherichte  1857) 
enthalten,  welche  mich  reranlasst  einige  Gegenbemerkungen  mehreren  dort 
angebrachten  Aussprächen  und  Urtheilen  entgegen  tu  stellen. 

Ich  beginne  mit  dem  Schlüsse  des  Artikels  über  Ficker,  der  unmittelbar 
Torausgeht.  Der  Referent,  offenbar  derselbe,  der  mich  kritisirt,  meint»  Ficker 
habe  dadurch  ein  so  günstiges  Ergebniss  erreicht,  «dass  er  nicht,  wie  leider 
«so  manche  andere  österreichische  Geschichtsforscher»  seine 
«Studien  auf  die  österreichischen  Quellen  allein  beschrinkte»  sondern  vielmehr 
«in  seinen  Untersuchungen  mit  Berücksichtigung  der  verschiedensten  deut- 
«schen  LSnder  Österreich  nur  als  Glied  eines  grösseren  Gänsen  fasste." 

Ich  aber  firlaobe,  dass  in  der  Auffassung  der  österreichischen  Geschichte 
die  genaueste  Kenntniss  und  ErwSgung  der  ganz  eigenthümlichen  Ver- 
hiltnisse  dieses  Landes,  die  in  keinem  einiigen  anderen  deutschen 
Lande  ein  Seitenstuck  haben,  die  Hauptsache  sind;  Österreich  ist  das  Land 
der  verschiedenartigsten  Colonisation,  der  mannigfaltigsten  Herrschaft;  Baiern, 
Franken,  Sachsen,  Schwaben,  Rheinifinder,  u.  s.  w.  halfen  das  Land  bevölkern 
ond  urbar  machen.  In  keinem  andern  deutschen  Lande  gab  es  so  vielerlei 
Herren.  Dadurch  ward  die  Stellung  der  österreichischen  Markgrafen  und 
Hersoge  eine  so  schwierige  und  von  allen  Seiten  beengte,  dass  sie  gani 
natürlich  darauf  bedacht  sein  mussten,  sich  sowohl  Süsseren  Feinden  als 
inneren  Rivalen  oder  Gleichberechtigten  (Reichsffiraten)  möglichst  gewachsen 
XU  leigen;  wie  wSre  da  ein  Regiment  und  Erhaltung  der  Ordnung  im  Lande 
möglich,  wenn  nicht  der  Landesherr  der  Bedeutendste  wftre? 

Die  Geschichte  der  Babenbergischen  Fürsten  darf  in  keiner  Hinsicht  mit 
der  der  übrigen  deutschen  ReichsHirsten  parallelisirt  werden»  sonst  wird 
man  gegen  sie  ungerecht 

Insbesondere  ist  aber  die  Geschichte  der  zwei  letzten  Babenberger  leider 
eben  so  schwierig  als  vernachlSssigt;  eine  genaue  Erörterung  derselben  wird 
ohne  Zweifel  zeigen»  dass  sie  mit  Conseqnenz  und  seltener  Energie  im  wahren 
Sinne  des  Wortes  Herren  des  Landes  zu  werden  strebten. 

Dass  sie  dabei  auch  ihre  Stellung  gegen  das  deutsche  Reichsoberhaupt 
günstiger  zu  machen  suchten,  eben  um  gegen  die  Besitzer  im  Lande»  die 
Reiehsglieder  waren,  mit  mehr  Gewicht  auftreten  zu  können»  ist  sehr  begreiflieb. 

Kurz  die  Geschichte  der  ersten  Hftlfte  des  dreizehnten  Jahrhunderts  in 
Österreich  gibt  uns  Anhaltspunkte  genug,  die  Entstehung  eines  Majus  gerade 
in  dieser  Zeit  sehr  begreiflieh  zu  finden;  wenn  also  der  Leipziger  Kritiker 

19 


362 

mir  Tonrirft,  dass  ich  eine  noeb  »anbaltbarere^  Hypothese  (?)  aofatelHe, 
als  ich  statt  König  Otokar  den  Babeoberger  Herzog  Leopold  YII.  lum  Urheber 
des  Majvs  maebte,  so  teigt  er  nur  den  bedeatendsteo  Mangel  an  Kenolniss 
der  österreiebiscben  GescUehte! 

Die  Phrase,  dass  ich  nicht  den  geringsten  Scrupel  gehegt,  «den  edelsten 
„and  hochhenigsten  der  Babenberger,  dem  die  Nacnwelt  mit  roliem  Reebte 
»den  Beinamen  des  Glorreichen  ^ü>,  tu  einem  gemeinen  Ffilseher  ni 
„stempeln^,  sollte  mir  Bedenken  erregen.  (?)  Den  Herzog  Rudolph  lY.,  dem 
die  Nachwelt  den  Beinamen  des  Stifters  gab,  auch  mit  roliem  Rechte,  der 
insbesondere  die  Wiener  UniTCrsitit  ms  Leben  rief,  hoffentlich  auch  ein  Ver- 
dienst! (?),  zu  einem  gemeinen  Fftlscher  in  machen,  brauchte  aber  keinen 
Scrupel  zu  erregen, —  das  ist  Ja  ein  Hababnrger! 

Ich  hoffe,  der  Herr  Recensent  wird  mir  nicht  zutrauen,  dass  ich  gemeine 
Fftlscherei  in  Schutz  nehmen  wolle,  das  sei  ferne  von  mir;  ich  finde  aber, 
dass  derlei  Ffilsehungen  in  frOherer  Zeit  eben  nicht  selten  waren.  Der  »edelste 
und  hochherzigste**  der  Babenberger  dörfte  wohl  mehrere,  noch  höher  gestellte 
und  zur  Wahrheit  noch  mehr  ▼erpfliehtete  Genossen  hnben! 

Übrigens  war  eine  solche  Fälschung,  wenn  man  sie  in  die  2^it  setzt, 
welche  ich  ihr  anwies,  doch  wenigstens  eine  praktische  und  hdehst  folgen- 
reiche. 

Es  ist  doch  wenigstens  Verstand  dabei,  wenn  man  annimmt»  dass  ia 
einer  Zeit  der  Verwirrung,  des  Zwiespalts  und  der  politischen  Schwache  des 
römisch-deutschen  Kaiserreiches  die  Stellung  eines  untergeordneten  Reichs- 
försten  unabhfingiger  und  selbststfindiger  wird  —  durch  eine  Urkunde. 

Hingegen  annehmen ,  dass  das  Migus  erst  im  vierzehnten  Jahrhunderte,  zu 
einer  Zeit,  wo  bereits  die  Verhftltnisse  geregelter  und  ausgesprochen  waren, 
geschmiedet  wurde,  heisst  zu  dem  Vorwurfe  der  F&lscherei  auch  den  der 
Beschränktheit  und  Unwissenheit  hinzufügen. 

Da  wäre  das  Majus  wohl  post  festum  gekommen!  Was  konnte  dadurch 
wohl  erreicht  werden?  Eine  Befriedigung  der  blossen  Eitelkeit  ist  doch  nickt 
genfigend,  seinen  Ursprung  zu  erklären. 

Die  Fälschung  im  Jahre  1211  ist  jedenfalls  ein  MeisterstGck,  im 
Jahre  1360  ist  sie  eine  Albernheit! 

Ich  will  übrigens  aus  den  Bemerkungen  des  Kritikers  über  die  Schwäche 
meines  Beweises  nur  Einiges  hervorheben,  um  sodann  meine  Ansicht  über 
die  Bedeutung  des  Minus,  das  man  jetzt  so  geltend  macht,  zu  entwickeln. 
Er  macht  mir  zum  Vorwurf,  dass  ich  noch  an  die  Verlegung  des  Bischof- 
sitzes von  Lorch  nach  Passau  glaube.  -—  Ich  glaube  aber  nicht  an  die  Ver- 
legung, die  übrigens  durchaus  nicht  unmöglich,  sondern  ich  glaube  an  die 
Tradition  dieser  Verlegung ,  die  nicht  im  14.,  sondern  im  10.  Jahrhundert 
so  lebendig  war,  dass  daran  geknüpft  wurde,  was  zum  Vorzuge  Pasaau's 
vor  Salzburg  dienen  sollte! 

Übrigens  bleibt  die  Stelle  im  Privilegium  Heinrich*s  IV.  vom  Jahre  1058 
immer  auffallend.  Juvavia  ist  immer  Salzburg,  aber  Laureacum  ist  nie- 
mals Pas  sau;  wozu  also  die  besondere  Andeutung,  das  Passen  eigentlich 
nur  eine  Fortsetzung  von  Lorch  sei? 

S.  343  sag^  der  Kritiker:  „Die  Erklärung  der  Electores  principes  im  Migot 
^uh  der  vornehmsten  Wähler"  widerstrebt  dem  einfachen  Wortsione  (?)  j^und 
,»nützt  dem  Verfasser  auch  wenig  för  seine  Annahme,  da  er  doch  den  Beweis 
„nicht  zu  fahren  vermag,  dass  schon  um  1211  eine  Beschränkung  (?)  des 
„Wahlrechts  auf  gewisse  Fürsten  stattgefunden  habe;  der  Herzog  von  Oster- 
„reich,  als  einer  der  mächtigsten  Reichsf^rsten,  gehörte  damals  ohne  Zweifel 
„selbst  zu  den  vornehmsten  Wählern." 

Diese  Stelle  der  Kritik  setzt  mich  in  Verlegenheit;  was  soll  ich  von  der 
Logik  und  der  Umsicht  des  Kritikers  denken  ? 

Elector  princeps  ist  dem  Wortsinne  nach  eben  so  gut  ein  Wahlfürst 
als  ein  ausgezeichneter  Wähler.  —  Der  Kritiker  wird  doch  nicht  bebaupteo 


363 

wollen,  dast  roiii  Begiooe  des  Kaiserreiches  alle  Glieder  des  Reiches  an  Bedeu- 
tuog  und  Ansehen  ursprünglich  alle  gleich  waren,  der  Erzbischof  ?on 
NauDZ  nicht  mehr  zu  bedeuten  hatte  als  der  Aht  eines  Klosters ! 

Es  gab  zuyerlfissig  Leiter  der  Wahlen,  die  StammfÜrsten  waren  die 
Tornehmsten  Wähler.  Ich  habe  keine  Beschränkung  des  Wahlrechtes  um 
1211  behauptet,  aber  ich  behaupte  noch,  dass  die  electores  principes  die 
ursprünglichen  Herzoge  waren;  die  Herzoge  von  Österreich  waren  allerdings 
mSchtige  Reichsfürsten,  sie  waren  aber  nur  Herzoge  und  als  solche  gehörten 
sie  nicht  zu  den  vornehmsten  Wählern. 

Übrigens  erhält  die  Wahlgeschichte  der  deutschen  Kaiser  und  Könige  nach 
o&d  nach  mehr  Licht,  und  es  dürfte  das  Dunkel  bald  schwinden.  Jedenfalls 
ist  der  Ausdruck:  quibus  competebat  jus  eligendi  Romanoruro  reges  —  ex 
antiquo  nicht  aus  der  Luft  gegriffen.  Das  Recht  des  Anschlusses  blieb 
jedem  Reichsgliede,  daher  die  zweispaltigen  Wahlen  I 

Auf  die  Stelle  im  Wartburgkriege  habe  ich  kein  besonderes  Gewicht 
gelegt;  wann  aber  der  Wartburgkrieg  eigentlich  gedichtet,  bedarf  wohl  einer 
erneuerten  Untersuchung.  Ich  bin  überzeug^,  dass  er  bei  Lebzeiten  der 
gefeierten  Fürsten  gedichtet  wurde! 

Meine  Gründe  lässt  übrigens  der  Kritiker  durchaus  nicht  gelten,  alles 
ist  ihm  in  der  Geschichte  des  letzten  Babenberger*s  (Friedrich  des  Streitharen) 
nur  Anmassung.  —  Nicht  dass  sich  Herzog  Friedrich  angeroasst,  die  Belehnung 
aof  seinem  eigenen  Territorium  zu  begehren,  hat  mich  befremdet,  aber  dass 
der  Kaiser  ihm  wirklich  nachgereist ,  dass  e  r  sich  gefügt,  das  musste  doch 
begründet  sein  in  einem  beurkundeten  Rechte !  ?  Dass  diese  Urkunde  späterhin 
fär  falsch  (1235)  und  der  ungehorsame  Herzog,  der  es  verschmähte  die  Reichs- 
tage zu  besuchen,  in  die  Reichsacht  erklärt  wurde,  macht  ihre  Existenz  (welche 
Uiiunde  nur  das  Majus  sein  kann)  gewiss  aufs  höchste  wahrscheinlich, 

G  e  wiss  aber  wird  sie  durch  die  Geschichte  von  1246 bis  1276.  Das  Minus* 
hatte  nicht  das  gerinffste  Gewicht,  es  wurde  ganz  und  gar  ignorirt.  Das  geht 
hervor  erstens  aus  dem  Verfahren  des  Kaisers  Friedrich  II.  nach  dem  Tode 
Hersog  Friedrich*s  des  Streitbaren,  da  er  Österreich  ohne  weiters  als  ein 
erledigtes  Reichsland  behandelte;  dass  er  über  vier  Jahre  zögerte,  die 
erledigten  Herzogthümer  wieder  zu  verleihen,  wie  es  in  der  Ordnung  gewesen 
wäre,  dass  er  am  Ende  diese  Herzogthümer  Österreich  und  Steiermark  gleichsam 
als  Familiengut  behandelte  und  seinem  Enkel  verlieh,  ist  doch  am  wenigsten 
im  Minus  begründet 

Wäre  das  Minus  beachtet  worden  und  hätte  man  ihm  eine  erbberechtigende 
Kraft  zugeschrieben ,  so  wäre  das  spätere  Verfahren  König  Ottokar's  und  des 
römischen  Königs  Richard  unmöglich  gewesen. 

Nachdem  nämlich  König  Ottokar  seine  unfruchtbare  Gemahlin  Margaretha 
Verstössen  hatte,  am  eine  andere  Gattin  zu  erhalten,  wurden  dieselben  Herzog- 
thümer, welche  er  sich  von  Margaretha  hatte  schenken  lassen,  auf  einmal 
heim  gefallene  Reichslande;  um  dieselben  nicht  herausgeben  zu  müssen, 
suchte  er  die  Belehnung  von  König  Richard,  um  einen  anderen  Recht  stitel 
an  haben. 

Wirklich  wurden  die  weiblichen  Babenherger  und  ihre  Sprösslinge 
(Gertrudens  Sohn  Friedrich,  Constantia*s  Söhne)  gänzlich  beseitigt.  Ottokar 
entliess  den  einen,  welchen  er  bisher  in  Obhut  hatte,  als  gänslich  unschädlich. 
(Späterhin  suchte  er  ihn  allerdings  zu  beseitigen.)  Und  so  etwas  wäre 
geschehen,  wenn  das  Minus  als  eine  echte  Urkunde  die  ihr  von  den  neuesten 
Sehutzrednem  beigelegte  Kraft  gehabt  hätte? 

Nein  und  abermals  nein,  das  Minus  kann  die  Schwierigkeiten  und  die 
Zweifel,  welche  sich  in  der  Geschichte  Margarethens  und  Ottokar*s  erheben, 
nicht  erklären,  und  es  musste  damals  eine  andere  Urkunde  existiren,  welche  auf 
der  einen  Seite  die  Gerechtsame  und  Vorzüge  der  österreichischen  Fürsten  viel 
ausgesprochener  und  positiver  hervorhob,  auf  der  anderen  Seite  aber,  weil  sie 
als  unecht  und  unberechtigt  erkannt  wurde,  Veranlassung  gab,  sie  zu  beseitigen 

19* 


364 

und  mit  ihr  auch  die  Berechtigung  der  babenbergischen  Sprdsslinge.  Und  diese 
Urkunde  kann  nur  das  Majus  sein. 

Das  Majus  und  seine  Bestätigung  sind  jene  Urkunden,  welche  Papst 
Innocenz  IV.  meinte,  als  er  dem  Bischof  von  Passau  den  Auftrag  ertheilt,  die 
deutschen  Ordensritter  anzuhalten,  den  babenbergischen  Frauen  jene  Pririlegiea 
herauszugeben,  quibus  femine  succedere  debent;  das  Majus  war  es,  das 
Königin  Margareth  ihrem .  Gatten  Ottokar  übergab ,  als  sie  ihm  mit  ihrer  Hand 
auch  die  Lande  schenkte,  ohne  sieh  um  Kaiser  und  Reich  weiter  so 
kfimmern. 

Das  Majus  war  es,  das  König  Ottokar  im  Auge  hatte,  als  er  späterhin  doch 
wieder  auf  die  Schenkung  Margarethens  zurückkam,  weil  die  Belehnung 
König  Richard*s  für  ungiltig  erklärt  worden  war. 

Das  Majus  und  seine  Bestfitigung  sind  jene  „legitima  documenta^,  welche 
König  Ottokar  meint,  wenn  er  sich  erbietet,  vor  dem  Papste  seine  Rechte  auf  die 
Herzogthfimer  und  die  Rechtfertigung  seines  Verfahrens  gegen  das  Reichs- 
Oberhaupt  und  die  Reichsfürsten,  welche  Güter  in  seinen  Gebieten  hatten,  zu 
erweisen. 

Ich  hoffe  zuversichtlich,  dass  die  Mehrzahl  der  deutschen  Geschichts- 
forscher und  Kundigen  des  deutschen  Staatsrechtes  die  Frage  von  der  Giltig- 
keit  und  der  Tragweite  des  Minus  noch  nicht  für  abgethan  und  abgeschlossen 
erklaren  werde. 

Ich  will  ja  gerne  lernen.  Aber  nur  Grunde  und  positive  Antworten  auf 
die  von  mir  vorgebrachten  Bedenken! 

Habe  ich  auch  wiederholt  „Schiffbruch  erlitten**  mit  meinen  Behauptungen, 
80  wage  ich  mich  doch  wieder  aufs  Meer.  So  eine  Leipziger  Windhose  bringt 
mich  noch  nicht  zur  Verzweiflung. 


II.  ^Österreichische  Gesehich tsquellen.^ 

Die  firlber  ii  lallstatt  in  isterreicUschen  Salikannergite, 

Von  Joseph  Gaisb erger. 
(SchluM.) 

a)  Menschliche  Überreste. 

In  welcher  Lage  und  Richtung,  in  welchem  Zustande  die  Bestatteten 
angetroffen  wurden,  ist  zum  Theile  angeführt  und  auch  in  Kürze  angedeutet, 
warum  einige  mehr  oder  minder  verlegt  und  zerstört  erscheinen.  —  In  Anse- 
hung der  Grösse  überschreiten  die  da  Beerdigten  —  einzelne  Ausnahmen 
abgerechnet  —  nicht  unsere  Zeitgenossen,  die  auf  jenen  Alpenhöhen  wohnen; 
erscheinen  sie  grösser,  ist  es  meistentheils  Folge  der  Verwesung,  wodurch 
die  bindenden  Flechsen  aufgelöst,  die  Knochen  aus  ihren  Pfannen  gerückt 
sind.  —  Auffallend  ist  auch  hier  die  bei  beiden  Geschlechtern  beobachtete 
Schönheit  und  regelmässige  Stellung  der  Zähne,  die  selbst  bei  weiter  im  Altei 
vorgerückten  Individuen,  wenn  gleich  etwas  abgenützt,  doch  noch  gesund  sind  und 
in  glänzender  Weisse  schimmern  und  sogar  bei  angewendeter  Verbrennung 
häufig  noch  gut  erhalten  vorliegen.  Die  gute  Erhaltung  mehrerer  Gerippe, 
die  doch  bereits  viele  Jahrhunderte  in  der  Erde  ruhen,  mag  sich  aus  der 
lockern,  alles  Regen-  und  Schneewasser  schnell  durchlassenden  Schotter- 
Unterlage,  worauf  sie  ruhen,  aus  der  bedeutenden  Höhe  der  Leichenfelder 


365 

(275(K  über   dem   Meere),  welche   geringere   Temperatorscbwaiikungeii    des 
Bodens  und  damit  leichtere  Erhaltung   der  Knochensubstanz  zur  Folge  hat, 
am    besten    erklaren  (vergK   Simon y,  Sitsungsberichte   der  philos. - histor. 
Classe  der  kais.  Akademie  der  Wissenschaften,  Bd.  IV,  S.  338). 
b)  GefSsse,  Geschirre. 

In  vielen  GrSbem  finden  sich  Töpfe,  Urnen  aus  Thon,  mehr  oder 
minder  zertrümmert,  so  jedoch  dass  ihre  Gestalt  sich  construiren  iSsst  Sie 
stehen  an  der  linken  oder  rechten  Seite  des  Gerippes,  oft  auch  am  Kopfe 
oder  bei  den  Füssen.  Manchesmal  —  und  zwar  bei  angewendeter  Verbrennung 
und  Beerdigung  —  erscheinen  die  Thongeffisse  in  verschiedenen  Formen 
aufgehiuft,  zu  sechs,  zu  acht,  zu  zwölf,  als  Töpfe,  Schüsseln,  Teller,  oft 
auch  unmittelbar  in  einander  gestellt,  fast  immer  ganz  leer,  wie  man  die 
nfimliche  Beobachtung  in  den  Gräbern  von  Nordendorf  gemacht  hat.  Von 
Farbe  sind  sie  dunkelgrau,  dunkelroth,  braun,  eine  Urne  war  von  aussen 
dunkelroth,  von  innen  schwarz,  wie  man  im  52.  Grabe  zu  Nordendorf  im 
J.  1855  Ähnliches  gefunden.  —  Obrigens  sind  diese  Thongeßsse  ohne  Glanz, 
meistentheils  glatt;  nur  auf  wenigen  finden  sich  einfache  Verzierungen,  höch- 
stens sopfartige  Geflechte,  die  horizontal  den  obem  Theil  umkreisen,  einge- 
schnittene Punkte  oder  kleine  Kreise,  oder  Rhomben  von  Kreisen  und  drath- 
artigen  Gewinden  eingeschlossen;  kurz,  das  sind  Erzeugnisse  eines  Volkes, 
das  in  diesem  Zweige  der  Industrie  geringe  technische  Fertigkeit  besass. 

Eine  merkwürdige  Erscheinung,  die  nur  bei  angewendeter  Verbrennung 
und  in  den  Särgen  vonThon  beobachtet  wurde,  sind  die  kesselartigen 
Gefisse  und  Schalen  aus  Bronzeblech.  Jene,  vereinzelt,  zu  zweien, 
auch  zu  dreien  in  einem  Sarge  vorkommend,  haben  gewöhnlich  die  Form  eines 
abgestutzten,  umgestürzten  Kegels  oder  bauchen  sich  nach  oben  aus,  sind  von 
einer  Höhe  von  10-— 20''  und  oben  von  einer  Weite  von  9 — 18";  haben  nicht  sel- 
ten Handhaben,  an  denen  bewegliche  kleine  Ringe  eingelassen  sind,  oder  auch 
förmliche  Hängebogen.  Von  der  Aussenseite  ohne  alle  Ornamentik  zeigen  sie 
nicht  selten  Russspuren,  sonst  dunkelgrüne  Patina;  ein  Vorkommniss,  das  sich 
auch  in  einem  Grabhügel  zu  PfSffikon,  im  Kanton  Zürich,  eingestellt  hat 
(Mittbeilungen  der  antiquarischen  Gesellschaft  in  Zürich,  III.  Bd.,  4.  Heft, 
S.  29).  In  diesen  geborgen  oder  wenigstens  zu  ihnen  gesellt  erblickt  man 
auch  zu  wiederholten  Malen  schön  geformte,  runde  aber  flache  Schalen 
von  feinem  Bronzeblech,  die  auf  ihren  breiten  Bändern  des  Randes  der 
innem  Seite  eine  eigenthumliche  Ornamentik  weisen:  einen,  auch  zwei 
Vögel,  bisweilen  mit  einem  kronartigen  Kamme  versehen,  mit  denen  eine 
Sonne  oder  ein  Strahlenkreis  abwechselt,  während  drei-  oder  vierfach 
punktirte  Kreise  diese  Vorstellung  umschliessen. 

Endlich  fanden  sich  auch  zwei  kleine  gerippte  Schalen  aus  oliven- 
farbigem Glase  vor. 

c)  Schutz-  und  Angriffswaffen. 

Bei  einem  rund  von  eisernen  Waffen  umgebenen  Gerippe,  dessen  Knochen 
von  Baumwurzeln  durchwachsen  waren ,  traf  man  auf  einen  sehr  schönen 
Bronzehelm.  Von  aussen  ganz  glatt,  mit  zwei  kammartigen  Erhöhungen 
zur  Aufnahme  irgend  einer  Verzierung  versehen,  zeigt  er  an  der  äussern  Höhe 
der  Kopfrundung  —  vermuthlich  von  einem  gewaltigen  Hiebe  —  eine  Spaltung, 
die  von  innen  durch  ein  aufgenietetes  BiSttcben  geschlossen  ist  —  Bronzene 
Streitmeissel  —  sowohl  der  altem  als  auch  der  neuern  Art  (Kelte  und 
Paalstäbe)  erhob  man  aus  den  Gräbern  und  ihrer  nächsten  Umgebung; 
selbst  eiserne,  die  im  skandinavischen  Norden  als  grosse  Seltenheit  aufgeführt 
werden  (Leitfaden  zur  nordischen  Alterthumskunde,  S.  53)  sind  hier  ~  freilich 
durch  Oxydation  manchmal  sehr  arg  mitgenommen,  —  öAer  aufgefunden  worden. 
Die  Schwerter,  deren  Zahl  verhältnissmässig  klein,  sind  entweder  aus 
Erz  oder  Eisen.  Unter  jenen  ein  33''  langes,  sehr  schön  geformtes,  zwei- 
schneidiges, mit  kurzem  Griff  ohne  Bogen  (Parierstange),  der  oben  durch  eine 
Rosette  geschlossen  wird.   Auch  die  eisernen,  gewöhnlich  gegen  30"  lang. 


366 

tind  zweisdiaeidig,  ktbta  an  Griff  BroBie  oderBm;  eines  bat  sogar  Elfea- 
bein,  worin  gegen  iweihnndert  Bensteinetnlagen  von  dreieeinger  Form  auf 
knnstreiebe  Weise  angebradil  sind.  —  Die  Seheiden  fehlen ;  nar  an  der  SpiUe 
eines  eisernen  Sehwertes  zeigen  sieh  noeh  Sporen  eines  Bronsel>e8ehliges, 
bei  einem  andern  anklebende  Ho  Istheile,  woraos  sieh  aof  den  Stoff  der  Sdheiden 
tehliessen  Usst.  —  Die  wenigen  Dole  he,  die  ans  den  Gribem  erhoben  worden, 
sind  Ton  Eisen,  gewöhnlich  mit  Bronzegriffeo.  Ein  sehr  schöner  Doleh,  dessen 
Bronsegriff  oben  dorch  twei  rohgeformte,  einander  mit  den  Ffissen  entgegen- 
stehende MSnnchen  aasgexeiehnet  nnd  mit  eingelegten  Perlen  gesehmliekt  ist, 
hat  aoch  noeh  die  sagehörige,  mit  Kunst  und  Gesdunnek  gearbeitete  Bronse- 
scheide  erhalten.  —  Auefa  Lansenspitsen  ~  bisweOen  noeh  mit  Holztheilea 
des  Schaftes  in  den  Hölsen,  kommen  ror  und  zirar  sowohl  ans  Bronse  ab 
auch  aus  Eisen,  welches  letztere  aber  durch  Oxydation  sehr  gelitten  hat, 
wie  überhaupt  manche  Gegenstinde  doreh  sie  beinahe  zerstört  und  nicht 
mehr  bestimmbar  sind.  —  Pfeils pitsen  aus  Bronze  mit  Widerhaken  kamen 
sehr  selten  Yor. 

d)  Gerithsebaften,  Werkzeuge. 

Messer  aus  Bronse  fanden  sich  selten;  die  meisten  sind  eisern, 
bisweilen  mit  einem  schlösselartigeo  Bronzegnffe  Tersehen.  Eine  kleinere  Art 
Ton  Messern,  etwa  4"  in  der  Linge  und  ein  wenig  gekrümmt,  dergleichen 
man  zu  Nordendorf  gewöhnlich  auf  der  linken  Seite  der  Weiber-  und 
Kinderleicbeo,  zu  Setzen  auch  bei  Männern  gefunden  hat,  stellt  sieb  hier 
beinahe  in  jedem  Grabe  ein  und  macht  geneigt ,  dieses  Vorkommen  nieht  nur 
da  zu  f  ermuthen ,  wo  die  unverkennbaren  Spuren  der  Oxydation  sieb  ankönden, 
sondern  es  auch  als  eine  nationale  Eigenthurolicbkeit  zu  betrachten.  — 
Beile  aus  Eisen  mögen  in  grösserer  Anzahl  durch  Oxydation  zerstört  worden 
sein;  eines  mit  Spuren  eines  Kleiderstoffes  oder  eines  Drathgewebes  fand 
sich  ziemlieh  gut  erhalten  ror.  Ein  ganz  kleines,  nett  geformtes  aus  Bronse 
mag  eher  zum  Schmucke  eines  andern  Gegenstandes  als  zu  selbststindigem 
Gebrauche  gedient  haben.  Gleich  unbekannt  in  der  Anwendung  sind  noch 
zwei  BronzegerSthe :  eine  Peile  mit  scbraobenartiger  Spitze  und  eine  in 
Schnecken  gewundene  Feder,  in  deren  Inneres  eine  kleinere  eingeschoben 
ist.  Eine  sonderbare  Erscheinung  war  auch  die,  dass  ein  Gerippe  in  der  linken 
Hand  sechs  Fisehangel  aus  Bronze  hielt,  die  in  ihrer  Form  von  den  heut 
zu  Tage  gebrfiachlichen  wenig  abweichen. 

e)  Sehmuckgegenstfinde. 

Die  grosse  Mehrzahl  der  Fondobjecte  bilden  die  des  Schmuekes.  Aus 
Gold  jedoch  kamen  ausser  den  oben  erwähnten  Ringen  und  dem  Golddrathe 
nur  unbedeutende  Zierstucke  ror,  aus  Silber  gar  niehts;  hingegen  ans 
Bronze  so  zahlreiches,  dabei  so  mannigfaltiges  und  von  so  hoher  technischer 
Fertigkeit  zeugendes,  dass  auch  hierin  eine  nationale  Eigenthömlieh- 
keit  zu  erkennen  sein  dürfte. 

Eine  hervorragende  Stellung  nehmen  hier  die  Gürtelbleehe  ein.  Sie 
sind  aus  dem  feinsten,  schönsten  Bronzebleche,  wie  es  kaum  unsere  best- 
eingerichteten Walzwerke  zu  Stande  bringen.  Sie  bilden  l&ngliche  Vierecke  von 
5 — T'  Breite  und  etwa  13"  Lfinge,  die  durch  Nieten  oder  NSgel  mit  kugel- 
förmigen Köpfen  aus  gleichem  Metalle  auf  dickem  Leder  befestigt  und 
durch  —  oft  noch  vorhandene  —  Schliessen  oder  Sehnallen  zusammen  gehalten 
werden.  Auch  diese,  die  anderwftrts  von  Silber  mit  Einsitzen  von  rothem 
Glase  verziert,  oder  von  Weissmetall  und  Eisen  sind,  sind  hier  gleichfalls  von 
Bronze. 

Die  Ornamentik  auf  diesen  Bronzestreifen,  mit  dem  Bunzen  hervorge- 
trieben, ist  mannigfaltig  und  eigenthümlich.  Bald  sind  es  einfache  Doppel- 
oder sehr  feioe  Zikzak-Linien,  von  denen  Rhomben  umschlossen  werden;  bald 
rundlicbte  Erhöhungen  von  einer  Doppelreihe  kleiner  Kreise  eingerahmt,  oder 
Sonnen,  Thiergestalten  u.  s.  w.  von  Sternchen  ummngen.  —  An  diesen  Gfirteln 
hSngen  oftmals  an  Kettengliedern  oder  kleinen  Kettchen  niedliche  Gehinge 


367 

herab,  die»  gleichfalls  aus  Bronze»  kleinen  Glöekehen  gleichen  oder  Dreiecke 
bilden  und  ganz  und  gar  jenen  fibnlicb  sind,  die  ¥on  BShr  in  den  Grfibern 
der  Liren,  Taf.  X,  7,  anfgeftihrt  werden. 

Zahlreich  und  mannigfaltig  sind  in  diesen  GrSbern  auch  die  sogenannten 
Kleiderhafte,  Fibeln,  Agraffen.  Bisweilen  sind  sie  höchst  einfach,  aus 
einem  Stock  Bronzedrath  gebildet,  wo  die  Nadel  durch  ihre  eigenen,  künst- 
lich f erschlungenen  Windungen  ihre  Federkraft  erhält   Andere ,  einen  Halb- 
oder Kreisbogen  bildend,   dessen  Bücken  mit  Linien  und  facettenartigen  Er- 
höhungen geschmückt  ist,  haben  ein  Scharnier,  worin  die  Nadel  sich  bewegt, 
und  gleichen  den  in  römischen  Grfibem  erhobenen.  Wieder  andere  und,  wie 
es  sdieint,  diesen  Gegenden  Torzüglieh  eigenthümliche ,  sind  brillenartig 
und  aus  starkem  Bronzedrath  spiralförmig  geschaffen  und  von  den  rerschie- 
densten  Dimeniionen.  Gewöhnlicn  kommen  sie  paarweise  —  eine  kleinere  und 
grössere  —  und  zwar  an  der  Brust  der  Leichen  Tor,  wo  sie  allem  Anschein  nach 
zur  Zusammenbaltang  des  Ober-  und  Unterkleides  dienten.   Selten ,  ja  sehr 
selten    sind  die  sogenannten  Schalenagr äffen.  Dagegen  ist  eine  andere, 
mehr  xusammengesetzte  Art,  von  der  gewöhnlich  ein  Paar  erscheint,  wieder 
nicht  selten  und  erinnert  an  jene  Kettenbündel,   die  in  den  Gr&bem  der 
LiTcn  bei  Ascherade  gefunden  wurden  ^).  Den  Hauptkörper  bildet  bei  diesen 
Hallstitter  Agraffen  ein  Halbmond  aus  Bronzeblecb ,  an  dessen  Spitzen  Dorn 
und  Öhr  angebracht  sind.  Den  innem  Raum  erfQllen  bisweilen  rohe  Thierge- 
stalten ,  wfthrend  den  obern  Rand  der  Aussenseite  des  Halbmondes  ein-  oder 
mehrfache  Kreisreihen  zieren  und  vom  untern  Rande  niedliche  Bronze -Kett- 
eben —  sogar  zu  dreissig  an  der  Zahl  —  mit  kleinen  Dreiecken,  Glöekehen 
oder  Ankerchen  versehen,   herabhfingen  und   vermuthlich  als  Schmuck   der 
Schultern  anzunehmen  sind. 

Bronze-Nadeln  mit  einem  Öhr  oder  mit  Knöpfen  verziert  —  jene  zum 
NShen,  diese  zum  Schmucke  des  Haares  oder  des  Gewandes  bestimmt  —  fanden 
sich  hier  in  allen  Grössen,  von  2 — 13"  in  der  LSnge,  und  von  allen  Formen. 
Sie  sind  meistens  aus  einem  Stück  verfertigt,  bisweilen  ist  die  Spitze  auch 
in  einen  Knopf  von  Bein  versenkt;  bei  andern  besteht  der  Knopf  aus  einem 
Metalle»    das   die  Farbe  und  Schwere   der  Piatina  hat  und  auch   bei  jenen 
Görtelschnallen  in  Anwendung  kam»  die  man  als  seltenes  Vorkommniss  zu 
Nordendorf  und  Fr  idolfing  angeftlhrt  hat  (Jahresbericht  des  historischen 
Vereins  ffir  Schwaben  und  Neuburg,  1842^43,  S.  30).  Als  merkwürdige  Eigen- 
thömlichkeit  mag  endlich  auch  noch  das  gelten,  dass  man  diese  mannigfkltig 
geformten  Bronze-Nadeln  nicht  blos    in  den  Grfibem  junger  Mfidchen,   wie 
doch  zu  Nordendorf,  und  auch  nicht  einzeln,  sondern  auch  zu  7,  8»  9, 
11  Stücken  angetroffen  hat.  Wie  auch  anderwirts  sind  auch  in  diesen  Grfibem 
die  Bronze -Ringe   die  am  zahlreichsten  vorkommenden  Gegenstfinde.    Sie 
dienten  zum  Schmucke  des  Haares,  des  Ohres,  des  Halses,  der  Arme»  daher 
auch  die  verschiedenen  Benennungen.  Gleiche  Verschiedenheit  herrscht  in  ihrer 
Form.  Einige  sind  bSnderartig  aus  Bronzeblecb  gebildet,  oder  hohl  mit  allerlei 
Strich-   und   Punktverzierangen   oder   massiv   mit   glatter   oder   mannigfach 
omamentirter  Aussenseite,  zumal  bei  Armringen.  Oberhaupt  waren  die  Arme 
gewöhnlich  grossmüthig  bedacht   Nicht  selten   finden  sich   an  jedem  Arme 
zwei,  drei,  auch  vier  schwere,  massive  Bronzeringe;   nimmt  man  zu  diesem 
ruselnden  Armscbmucke  noch  die  eben  so  klangvollen  Gehfinge  an  Gürteln, 
sn  Fibeln  u.  s.  w.  hinzu»  kann  man  sich  einigermassen  eine  Vorstellung  von  dem 
Geklingel  und  Gerassel  machen,  das  einst  ihre  Trfiger  einherwandelnd  bei  jedem 
Sehritte   verarsachten,  und   unwillküriich   denkt  man  an  die   eigenthümliche 
Gewohnheit  der  Frauen  von  Delhi  und  Agra,  von  denen  der  Prinz  Walde- 
mar  von  Preussen  erzfihlt,  dass  sie  vom  Ellbogen   bis  zur  Hand  fast  ein 
Armband  über  dem  andern,  auf  den  Zehen  aber  grosse  Hinge  und  über  den 


>)  Bihr»  die  Grfber  der  liveo,  Taf,  VIII,  4. 


368 

Knöcheln  oft  schwere  silberne  Spangen  tragen,  die  in  der  Thai,  wenn  mehrere 
Frauen  zusammengehen,  rasseln»  als  wenn  Baugefangene  mit  ihren  Ketten 
kSmen  (vergl.  W.  Menzel,  Literat.  Blatt  1857,  Nr.  89). 

Häufige  Verwendung  bei  Schmuckgegenstfinden  fand  auch  der  Bernsteia, 
vorzüglich  zur  Zierde  des  Halses,  wo  er  in  kugeU,  ei-,  eichel-  oder  walzen- 
förmigen Perlen  an  Schnüre  gereiht,  manchesmal  auch  mit  den  dazu  gehörigen 
Sehliessen  von  Bein  bei  den  Gerippen  angetroffen  wird.  Fand  man  doch  bei 
einem  einzigen  Gerippe  gegen  vierhundert  solcher  Bemsteinperlen ,  die  an 
eine  Schnur  gereiht  sich  9'  weit  erstreckten.  Aber  auch  zu  OhrgebSngen, 
und  —  zumal  in  der  Ringform  —  zum  Schmucke  des  Gürtels  und  des  Gewandes 
wurde  er  verwendet.  In  Verbindung  mit  Bemsteinperlen  ~  manchmal  auch 
getrennt  —  erscheinen  öfters  kleine  gelbe  oder  blaue  Glaskorallen 
oder  Ringelchen,  die  theils  eine  gefiKllige  Abwechselung  vermittelten, 
theils  die  Reibung  der  Bernsteinperlen  verhinderten.  Äusserst  selten  sind  die 
emailartigenKorallen,  die  auf  einem  grauen  oder  dunkeln  Grunde  gelbe, 
weisse  Kreise  und  Linien  eingebrannt  zeigen  und  als  Hauptzierstück  in  der 
Mitte  einer  Bemsteinschnur  vorkommen.  —  Ein  gleiches  Urtheil  gilt  von  zwei 
ArmbSndem  von  feinen,  drei  Linien  grossen  Elfenbeinblättchen,  die,  an 
zwei  Schnüre  gereiht,  die  Oberarme  eines  Gerippes  umschlangen,  während 
beide  Unterarme  mit  mehreren  Bronze-Armringen  geschmückt  waren. — 
Zu  den  Schmuckgegenständen  zähle  ich  endlich  auch  die  vielen  runden,  mit 
einem  Öhr  versebenen  Bronzeknöpfchen,  die,  wie  wir  oben  erwähnt 
haben,  zur  Verzierung  des  Gürtels,  des  Gewandes  u.  s.  w.  gedient  haben. 

f)  Idole,  Amulette. 

Man  stiess  in  diesen  Gräbern  auch  auf  Gegenstände,  deren  Bedeutung 
ganz  räthselhaft  und  vermuthiich  aus  religiösen  Oberzeugungen  zu  erklären 
ist  Hieher  gehören  zwei  kleine  Thierfigoren  aus  Bronze:  ein  Stier 
mit  grossen  Hörnern,  grossem,  dickem  Schweife  mit  Ringlein  am  Ohre,  und  ein 
eben  so  rohes  Hirschgebilde;  ferner  ein  in  vielen  Gräbern  vorkonunender 
keilförmiger,  etwa  3  —  4"  langer  Stein,  der,  da  er  zur  Ourchlassung 
einer  Schnur  durchbohrt  gewöhnlich  an  der  Brust  der  Gerippe  liegend  ange- 
troffen wurde,  als  Amulet  oder  Talisman  getragen  worden  sein  mag.  £ine 
ähnliche  Bestimmung  mögen  auch  zwei  Menschenknochen  gehabt  haben, 
die  ebenfalls  durchbohrt  und  wie  von  aufgetragenem  Firnisse  glänzend  an  der 
Brust  eines  zwölQährigen  Mädchens  mit  andern  Grabgeschenken  gefunden 
wurden. 

Zu  den  rätbselhaften  Vorkommnissen  dieser  Gräber  gehören  endlieh 
thierische  Oberreste,  die  zwar  nicht  sehr  oft,  aber  —  was  nicht  unin- 
teressant ist  —  bei  jeder  der  oben  angeführten  Bestattungsweisen  zum  Vor^ 
schein  kamen.  So  bei  angewendeter  Beerdigung:  Drei  Stucke  Hirschende 
oder  ein  grosser  Pferdezahn  unter  dem  rechten  Arme  einer  Frauenleiche, 
oder  ein  Bären-  oder  Eberzahn  mit  einer  Öffnung  zum  Durchziehen  einer  Schnur, 
oder  auch  das  ganze  Skelet  eines  kleinen  Tbieres  (litis?)  quer  über  der  Brust 
eines  menschlichen  Gerippes.  —  Bei  angewendeter  Verbrennung  in 
Särgen  oder  in  freier  Erde:  Knochentheile  eines  jungen  Schweines  in 
einem  Kindergrabe,  oder  in  einem  der  reichsten  Gräber  ähnliche  unverbraonte 
Schweineknochen,  in  einem  andern  eine  Seemuschel.  Bei  theilweiserVer- 
brennung:  zwei  Zähne  eines  jungen  Pferdes,  ein  anderes  Mal  Knochen  eines 
Hundsfusses  u.  s.  w. 

Dass  ausserdem  bisweilen  auch  Metallkuchen,  Kinderspielwerke 
und  gar  oft  Stücke  von  unbekannten  Werkzeugen,  Geräthen,  Geschir- 
ren u.  s.  w.  vorkamen,  brauche  ich  nicht  zu  erwähnen;  es  war  da  Manches  so 
beschädigt,  so  fragmentarisch,  dass  man  sich  keine  deutliche  Vorstellung  von 
dem  Ganzen  bilden  konnte;  aber  auch  ganz  abgesehen  von  solchen  mangel- 
haften, fragmentarischen  Erscheinungen  sind  die  übersichtlich  aufgeführten 
Vorkommnisse  so  viele,  so  mannigfaltige  und  so  sprechende,  dass  sie  über 
Zeiten,  worüber   die    geschriebene  Geschichte    schweigt,   wenigstens 


369 


Fingeneige,  Aodeutungeo  uns  gewähren,  um  über  die  religiösen, sittlichen, 
hftosliehen  und  bfirgerliehen  Zustände  und  Verhältnisse  der 
SItesten  Landesbewohner  Vermuthungen  aufstellen  xu  können. 

St.  Florian  im  Jänner  1858. 


Wieier  Stadtarehif. 

Von  A.  Camesina. 

(S.  NotiieiibltU  fSr  1856,  Nr.  14.) 
(FortsetsoDg.) 

Dieweyl  wir  Nun  nit  allain  beschwerlich,  Sonndem  auch  vnbillich  Achten 
das  vnnsere  Stat  Wienn,  in  disen  jungist  verwilligten  vnnd  auch  kunflftigen  hillffen, 
jo  dem  Anschlag  bleiben,  vnd  die  gab  thuen  sollen,  die  sy  vorhin  hat  gethan,  als 
sy  noch  volkhomenlieh  mit  den  vorstellen  jm  wesen  vnnd  vnuerprennt  gewesen 
ist,  dann  auch  khain  Lanndman  welchem  jnndert  ain  pawe  verprennt,  oder 
guet  verderbt  worden,  Atniche  Stewer  dauoo  weitter  beza  11t,  vnnd  denen 
welch  schaden  vnd  verderbung  an  jren  pawen  vnd  göettcrn  durch  den  Tuer- 
kheo  gelitten,  dieselben  in  anschlegen  aufgebebt  viid  jn  dem  mitleyden  vnd 
hillffen  abgethan  werden,  des  sich  auch  auf  ainen  nambhaflfle  Suma  des 
abganngs  in  der  Lanndschafil  angesagten  gulltten  geloffen  hat.  So  ist  entgegen 
auch  billich,  das  die  Stett  vnd  Märckht,  mit  jnen  erlittnen  schaden,  vnd  ver- 
derben auch  bedacht  vnnd  mit  den  anschlegen  von  den  verderbten,  hewsern 
vnnd  Mansehafft  geringert  worden.  Als  auch  wir  selbst,  mit  vnnser  Scbazstewr 
die  vnns  bemellte  Stat  Wien  järlich  hatt  geben,  vmb  halben  tayl  den  nach- 
lass,  auf  ain  seit  lanng  gethan,  biss  sich  der  Gemainen  Stat  Sachen  zu  ettwas 
pessmng  aafnemben  vnd  merem  vermugen  wider  schickhen  mugen,  Dieweyl 
auch  vorhin  nye  der  gebrauch  gewesen  ist,  das  sogleich  Russtung  ange- 
schlagen vnnd  gehallten  worden.  Auf  die  Stett  vnnd  Märckht  ainicher  anschlag 
darjnnen  beschehen  ist,  auch  die  Lanndleut  jm  selben  vaal  von  der  Burger- 
sehafft  ain  vorti  haben,  dass  sy  auf  jr  Pawrn  vnd  vnnderthanen ,  die  hillff 
sehlagen  vnd  nemen  mögen.  Darumbn  so  beuelhen  wir  Euch  Ernnstlich  das 
jr  die  verordenten  ainer  Landschafft  eruordert,  jnen  solh  vnnser  Stat  Wien 
beschwar  furhalltet,  vnnd  dann  damon  von  vnnscrn  wegen  mit  jnen  also  hanndlet, 
vnd  vmsehen  habet,  damit  Gemaine  Stat  jn  jren  erlitten  schaden  vnd  ver- 
derbten hewsern  nichts  mynder  als  di  Lanndlewt  bedacht,  die  anschleg  in 
gegenwerttiger  hillff  gemässigt,  vnnd  nach  gestallt  des  abnemens  an  jrer 
Burgerschaft  vnnd  Mansehafft  gemässigt,  vnd  wie  es  auch  hinfur  in  kunff- 
tigen  anschlegen  gehallten  werden  vnnd  Gemeine  Statt  thuen  soll,  ain  ver- 
gleichung  vnnd  richtigkait  gemacht  das  auch  Gemaine  Stat  in  bedennckhen, 
das  es  vor  Nye  gewesen  ist,  der  angeschlagen  Russtung  enthebt  vnd  damit 
Bit  beschwardt  werdt. 

Zum  anndern,  wiewol  in  hanndlung  die  wir  nagst  zu  Innsprugkh  mit  den 
ausschussen  von  vnnsern  Nyderöstereichischen  lannden  gephlogen,  durch  vnns 
vnnder  anndern  verwilligt  ist  worden,  das  auf  ledig  vnnd  Gemein  personen 
janhallt  der  schrifften  daselbst  zu  Innsprugkh  vergriffen  ain  anschlag  beschehen 
mug.  So  soll  doch  derselb  anschlag  sonndrlich  der  auf  die  Kauflewt,  mit  Ewr 
als  vnnser  Regierung  wissen  vnnd  willen,  zuuerhueltung  der  beschwer  vnd 
annders  nacbtaih  bescheen  darzue  mit  vnnserm  vorwisften  vnnd  in  beysein 
ainer  person  die  wir  darzue  verordnen  sollen,  angelegt  vnd  aussgeben  werden, 


370 

n  dem  will  fons  billieb  ansehen,  das  solch  ansfhleg  nit  allein  den  dreyea 
Stinnden  sonndern  auch  denen  r on  Stettn  md  Hirckhten  zohUlff  rud.  guettea 
sollen  khumen,  oder  doch  lom  wenignssten  joen  die  f  on  den  Personen  in  den 
Stetten  mnd  Mirekhten  wanhafR  die  sieh  mit  mnd  neben  den  Burg^rn,  aueh 
ettwo  nit  mit  geringen  derselben  beschwör  Neren  mnd  gewerb  treybea, 
eniollgen  mnd  gelassen  werden  sollen,  Desshalben  jst  abennallen  rnnser 
Emnstliher  Beuelh  das  jr  ob  bemellten  mnser  rerwilligung  nach  rnd  sonnst 
bey  der  Lanndtschaflft  rerordenten  ordnnng  gebet,  mnd  ersehen  habet,  du 
jn  disem  angezaigten  faal,  mit  den  ansehlegen,  md  derselben  einbringen,  Tnd 
rerwenndnng  also  gehanndelt  md  die  Burgerschafft  wider  die  billihait  darjnnea 
aueh  nit  besehwird  werde. 

Znm  dritten,  was  die  ?erganngen  emphanngen  Stewm,  von  den  ausslenndi- 
sehen  belanngt  will  mns  bednnckhen,  Sonera  weyland  kayser  Maximilian  die  Ter- 
willignng  also  wie  vnns  Barger  der  Stat  Wien  anxaigen  gethan,  das  sy  mbillicher 
Ton  Tnnser  Lanndsehafft  also  sollen  aufgezogen,  vnd  su  mererm  naehtail  gefaert 
werden,  mnd  so  sy  gleich  mitleyden  in  Stewra  tragen,  billich  auch  den 
Torttl  jn  anndera  weg  neben  den  anndera  Stännden  mnser  LanndschaflH  auch 
haben  sollen,  Sonnderiieh  so  jnen  das,  als  gemellt  ist,  von  Kayser  Maximilian 
gelassen,  mnd  mrwilligt  ist  Demnach  ist  weitter  mnser  beueleh,  das  jr  an 
mnser  Stat  bey  der  Lanndtschaffl,  mnd  jren  rerordentten  souil  hanndlet,  nnnd 
ver/ueget  damit  sy  mnsere  BurgerschaffI  zu  Wienn,  hieijnn  auch  zufriden 
stellen,  mnd  lennger  mbillicher  weyss  nit  auftiehen,  noch  zu  ferrerm  schadn 
fueren,  dan  in  genedigen  ansehen,  das  sieh  Gemaine  Stat  in  Zeit  diser  beschwer- 
lichen leuff,  bissher  wol  md  getrewlich  erzaigt,  sich  mit  jrem  Termdgen  angriffenn 
md  nah  gehorsarobs  willens  md  erpieteos  sein,  das  auch  wo  die  Stat  jm  wesen 
erhallten,  nit  allain  die  Borgerschafft  sonndera  des  gannzen  lannds  Nuz  md  wol- 
fart  ist,  wir  souil  destmer  genaigt  sein  jnen  mit  mnser  genedigen  hillff  zustattn 
zukhumen,  md  disem  mnserm  beueleh  also  nachzekhumen,  ynnser  willen  ist,  Ir 
thuet  auch  daran  mnsere  ernstliche  maynung.  Das  was  die  anndem  zwen 
ArtigckI  in  Erstgemelltn  Supplication  begriffen  Nemblichen  die  Funffzehenn- 
hundert  gullden,  mnd  zway  Tawsent  gullden  Schatzstewr  belanngt  haben  wir  in 
annder  weeg  beschaid  geben,  wollten  wir  Euch  auch  genedige  maynung  nit  ver- 
hallten. Geben  jn  vnnserm  khuniglicben  Schloss  Prag  den  vierten  tag  Juny 
Anno  etc.  Im  zwaynnddreisigisten,  mnser  Reiche  des  Römischen  im  anndem 
mnd  der  annder  jm  Sechsten. 

Wien  Archiv  11/1531.  (Copey  dess  begern  der  von  Wienn  jungst 
k.  Mt.  durch  Hermes  Schalautzer  zu  Inspruek  vberantwort.  Wien. 
Archiv  7/1532.)  Art  ick  I  allerlay  beschwar  dt  gemeiner  Stat  Wien. 

des  31  jars  gehandlt 

AUerdurehleuchtigist  grossmechtigister  khunig  Allerffenedigister  herr,  aus 
Ehafftiger  not  weren  wir  gedrungen ,  vnnser  anligen  md  besswer  E.  Ku.  M. 
mnsem  Allergenedigisten  henmn,  anzuzaigen,  genedigiste  hilff  wendung  vnd 
jnsebung  darinnen  zuthain  gerueche  also  die  selbig  genedigÜch  zuuernemben. 

Allergenedigster  herr,  jn  gehaltem  lanndtag  Trinitatis  ne^t  verschinen 
ditz  xxxj  jars.  Ist  E.  Kü.  Mt  von  gemeiner  lanndsehafft  jn  Österreich  vnnder  der 
enns  xij"  pf.  den.  zogeben  verwilligt  worden,  daraus  gemainer  stat  Wienn,  der 
achtest  tayl  (wiewol  gaonz  beswerlich)  das  ist  xv*  zugeben ,  zugetayldt  wird. 

Tetz  gemelte  ISCK)  pf.  den.  sein  von  den  veroradten  einer  ersamen  lannd- 
sehafft als  verfallen  martinj  negst  vergangen,  die  zuerlegen  vnd  zubesallen  von 
mns  ersuecht  worden.  Haben  wir  vnnser  vouermugen,  jn  ansehung  des  mechtigen 
paw,  so  wir  jn  teglicher  vebung  an  Euer  Ku.  Mt  Stat  Wienn  sein ,  dieselbig 
zubeuestigen ,  das  zum  vordristen  E.  Ku.  Mt  lannden  vnd  lewten,  wiewol  vna 
mnd  mnsem  Khindern  aueh  der  gannzen  cristenhait  zuguet  khumbt,  anzeigt, 
dameben  genedige  hillff  bey  E.  Kfi.  Mt  hoehlöblieher  regierung  vnnsem  gene- 
digsten  herm  ersuecht,  damit  wir  zubezallung  offtgemelden  xv*  pf.  den.  ml 


37t 

gedrungen  werden  sunder  betten  vnd  begert.  die  Eabenestigung  der  stat,  anzulegen 
gnediglich  rergunnen,  des  yns  aber  ?on  jren  gnaden  abgeslagen  sein  also 
venirsaeht  bilff  bey  E.  Ku.  Mt.  zuersuechen.  vnd  vnnser,  ?nd  geroainer  stat 
anligen  soerzellen,  warumb  wir  soihe  suma.  xubezallen,  aus  armuet  nit  statbafft 
leia,  ynd  aus  gegründeten  vrsachen,  die  an  vnnser  Torfgen  aussgab  abgeen 
telsssen,  billicb. 

Ewr.  Ku.  Mi  md  menigelieb  ist  wissen,  was  grossen  md  rberswencklicben 
sebsden,  gemaine  burgerscbafft,   durch  vberzug  des  turekben  vnd  belegerung 
der  stat,  erlitten  hat  dardurch  sy  gannz  erarmbt,  vnd  weitter  das  nit  thain 
magen,  was  sy  ror  zeit  mit  mitleydung  des  achtunden  tail  des  sy  ain  ersame 
IsBodschairt  B.  Ku.  Mt.  zuhilff,  bewilligt  haben  gethon.  Dann  durch  yezgcmelten 
rberzug  des  Lannds  und  Belegernus  der  Stat,  sein  jnen  nit  allain  die  frucht 
jrer  gnind,   die  numals  mit  grosser  cost  an  die  Stat  erpawi  gewesen  vnd 
daradr  endlechent  (der  sy  ain  yeder  zu  fechssnen  erfireyd ,   die  angenemben 
•ebolden  damit  abzurichten)  verwuest,  vnd  der  beraubt  worden,  sunder  auch 
die  grundt  vnd  stöekh  derselbigen  zum  tail  gar  ausgereydt,   abgehackt,  vnd 
dennassen  rerddt,  wo  gleich  firidlich  jar  aus  gnaden  des  almechtigen  nach- 
volgten,   das  die  khaumb  wider  sufruchten  mugen  gebracht  werden,  zudem 
das  aioem  yeden  merern  smerzen  macht,   das  jnen  jr   vfttterlich  erbsiz  vnd 
bebausungen,  jn  vnd  ausserhalb  der  Stat  abgeprenndt,  vnd  numals  wo  gleich 
aiaer  oaeh  der  Belegernus  ausa  guetten  trost  aufgebauet,  vnd  sein  guettl  so 
jm  vber  all  vnbillich  plunderung  vberbeliben,  oder  mit  hilfT  seiner  freund  gcldt 
aiifgebraeht,  vnd  jn  schulden  gestossen  das  selbig  an  solch  Paw  gelegt,  gennz- 
Heb  jm  gprundt  abgestossen  wirde,   vnd  also  mer  als  halbe  behauste  guetter 
vber  die  800  in  anzal,  so  vormals  jn  mitleydung  der  Steuer  gewesen,  seyd 
des  29  jar  so  Turckh  die  stat  belegert,  verderbt  vnd  aus  gemainer  Stat  mit- 
leydung khnmen  sein ,  so  haben  die  Clösster ,  Hermhöff  vnd  Priesterhewser, 
wol  drittail  der  stat  jnen,  die  khain  mitleydung  mit  gemainer  Stat  vnd  Burger- 
scbafft tragen  wellen. 

Mag  E.  Ku.  Mt.  genedigelich  erwegen  wie  vnns  ferrer  muglich  solh  mit- 
leydung vnd  anslag,  wie  vor  jaren  mit  ainer  ersamen   lanodschafft  zutragen, 
oder  wie  wir  ainen  anslag  sollen  machen,  damit  die  Burgerschafft  den  ersvnngen 
muge  wellen  wir  nun  die  in  das  mitleyden  fassen,  so  verprunen,  und  jr  hewser 
diser  zeit  nidergestossen  werden ,  so  ist  jr  schaden  noch  graen ,  sehen  den 
voraugen  wird  der  alt  erlitten  schaden  vemeut  vnd  ain  smerz  dem  andern  ver- 
kauffl  vnd  mangesehen  dem  allen,  so  ist  es  jn  jrem  vermugen  nit,  hat  offt 
ainer,  der  vormals  aines  erbern  vermugen  gewest,  nit  ein  chamer  wellen  sweigen 
ein  Stuben,  da  er  mit   weih  vnd  khind  sich  mecht  enthalten,  schreyen   also 
erbärmlich  was  sy  fuer  steur  sollen  geben,  man  hab  vormals  jnen  alles  genomen 
bcgeren  jnen  behawsung  jnzugeben ,  wie  jn  solches  jnnhalt  E.  Ku.  Mi  hie  bei 
l^nnden  gnedigisten  vertrosstung  vnd  zuesagung  so  auf  derselben  beueih 
denen  pranntlem  öffentlich  in  rathaus  vorgelesen  versproehen  vnd  zugesagt 
worden,    danckhen   also    got   das   wir  sy  mit   guetten    wortten   stillen   vnd 
abwenden,  jst  also  von  denen  800  behausten  guettem,   vnd   derselbigen  so 
JBwoner  gewest,  wenig  stewer  zugewartten,  so  ist  den  vbrigen  yij*  vnd  Ixviiij 
burgershewsem  vnd  derselbigen  jnwonern  nit  muglich  sy  zuubertragen ,   dan 
was  für  barger  sein  die  sy  allain  des  weinwachs  betragen,  der  ein  mercklich 
ansal  ist>  die  haben  nit  weniger  schaden,  dan  die  anndem  erlitten,  jn  anse- 
bung  das  sy  die  frucht  des  wein,  jn  dem  29  jar  gar  an  die  stat  gebaut,  der 
nit,  oder  gar  wenig  genossen,  was  sy  für  wein  jm  kheller  gehabt,  jnen  ausge- 
dnrackhen  vnd  geweltiglich  von  den  Lanndsknechten  sambt  andern  jrem  guet 
jn  der  belegernus  genomen,  vnd  jr  vil  was  sy  mit  weih  vnd  khind  geflechnet, 
aoch  haben  verloren,  khunen  also  khaumb  die  grund  so  durch  die  veynt  wie 
oben  vermeid t  verwuest,   bey   paw  halten,  so  khurobt  bey  disen  jaren  das 
weingartpaw  mercklich  swer  an,  jn  ansehung  abgang  des  volka  vnd  theurung 
der  narung,  also  das  sy  der  arme  burgersman  khaumb  mit  weih  md  khind 
endbalten  mag,  zu  dem  das  sy  hoch  beswerd  werden,  durch  die  Prelaten  die 


372 

▼berfluss  des  wein,  in  die  «tat  fueren,  vnd  die  vber  E.  Ku.  Mt.  gegeben  beoelh 
der  Dumals  auf  jr  hefilig  soUicitirung  zu  ruckhn  voser  abgesteld,  aussebenekheD 
Tod  leidgeben,  der  khainer  mit  ruckhen  zw  Wieno  sizt,  rnd  obgleich  eUieb 
mit  ruckhen  daselbs  haussen,  so  haben  sy  doch  jr  jntrat  dahin  gealeld  das 
sy  sich  am  maisten  auf  den  weiowachs  mit  schenckhen  offen  dafern  zehalten, 
dauon  sy  der  börger  sol  erneren  legen,  vnangesehen  das  sy  jr  stiffl,  wie  ron 
alter  aafgericht  mit  mnderbaliung  anzal  der  conuent  persoaen  nit  halten,  wo 
von  alter  ein  mereklieb  anzal  gewest,  dardurch  ein  burgersehafft  bewegt, 
jnen  wein  jn  die  stat  zulassen,  nachdem  sy  den  maisten  zw  jrer  nodturfft 
aussgespeist,  yezt  khaumb  funff  oder  sechs  gehalten  werden,  es  wirdt  auch 
der  wemkbauff  Ton  den  vnbehausten  burgern,  so  fast  getriben,  rnd  die  stat 
mit  khauffwein  vberlegt,  das  die  behausten  burger  neben  jnen  jr  weingarttea 
nit  erpawen,  noch  die  erpawten  wein  mit  wirden  anwerden  mugen  vnd  geet 
doch  die  maist  purdt  ?nd  stewer  auf  die  bewser  dauon  sy  khainen  geaies 
oder  gar  klainen  haben. 

So  ligt  alle  hanndirung  diser  zeit,  furnemtlieh  jn  die  cron  zu  hoBgere, 
die  am  maisten  vor  jaren  gangen  wiewol  dem  burgersmon  dieselbig  durch  die 
auslendischen  khaufflewt  vnd  geselschaflftem  (der  jn  die  dreyzechen  zu  Wienn 
zu  zeit  des  fridts  gelegen,  da  sy  der  burger  hat  mugen  bereichen,  vnd  yetz 
zu  der  zeit  der  not  gemeiner  Stat  hilff  thain  het  mögen)  gar  genomben  ist 
worden  vnd  durch  jr  mechtigkhaith  vndergedruckhty  vnd  aHain  vnder  jnen 
gesteckhty  die  war  nach  jrem  gefallen  vnd  Satzung  annemben  raoessen  vnd 
aber  zu  zeit  der  belegernus  gar  khainen  bebelff  von  jnen  gehabt,  sonder  mit 
jrem  guet  aus  der  stat  gcdracht,  vnns  jn  sorg  vnd  druebsayl  steckhen  lassen. 

So  hat  gemeine  stat  khain  annder  jnkhumen,  damit  sy  der  burger  mocht 
verschonen ,  vnd  jn  solchen  notten  gedacht  mitleyden  mit  einer  lanndschaffl 
tragen,  jr  aufheben  reicht  sy  khaumb,  das  die  officir  besoldt  vnd  das  pflasler, 
auch  bey  nachtlicher  weil  die  wachen  auf  den  mawrn  vnd  gassen,  dessgleichen 
beym  tage  die  behuet  der  thor  vnnd  mit  anndem  mer  aussgaben,  jn  der  stat 
jn  weaen  gehalten  werden  zw  dem  das  sy  mit  grossen  schulden,  dauon  sy 
jarlichen  zinss  gibt,  beladen  ist. 

Vnnd  wo  nun  gleich  diser  zeit  ein  stewer  vnd  der  burgerschafft  enge- 
siegen  wurdt,  so  ist  die  selbig  von  den  Burgern  so  eins  klainen  vennugea, 
schon  voran  bezaldt,  than  wir  zu  auffenthaltung  des  gebew  der  stat,  vnd  zu 
abzallung  etlichs  gelte  so  vnder  vns  erlegt,  vnd  wir  dasselbig  zu  zeit  der 
belegerung  aus  gedrungen  not  zu  abfertigung  des  Kriegsuolkes,  angriffen  vnd 
ausgehen,  endlechen  muessen,  mit  diser  vnderschydt  jnen  jn  nächst  khunffligen 
steuren  abgeen  zulassen,  was  wir  also  jn  khunfftiger  stewr  sollen  jnnemen 
jst  vormals  aus  erzelter  not  schon  ausgeben  vnd  verzert. 

Aus  dem  allen  sumarie  erzeldten  E.  Ku.  May.  genediglich  abnemben  mag, 
wie  vns  doch  möglich  ferrer  solch  mitleydung,  des  achtunden  tails  neben 
einer  lanndschafft  zutragen,  oder  aber  disser  zeit  die  xv*  zoerlegen  vnd  dar- 
neben das  angefangen  paw  der  stat  nit  zuuerlassen  das  auch  gemeinem  land 
vnd  der  gannzen  Christenheit  zw  guet  khnmbt,  vnd  wie  seidt  abzug  des 
turcken  jn  die  xv"  gülden  darauff  gelegt  haben,  mugen  es  jn  der  warhait 
nit  erswingen,  des  wir  vns  auch  jn  dem  gehaltem  landtag  zu  zeit  der  ver- 
willigung  gegen  anndern  stennden  merckhen  haben  lassen,  das  wir  ee  aber  so 
hoch  nit  haben  disputirt,  ist  der  vrsach  vnderlassen  worden ,  damit  wir  Euer 
Ku.  Mt  bey  den  anndern  stennden  des  lannds  chain  zerittligkhait  machten. 

Vber  solches  elles  wo  vnnscr  erzeldt  gross  erlitten  schaden  sambt  der 
grossen  aussgab  auf  das  paw  der  stat  vnd  was  noch  hinfiiran  ausgeben  muess 
werden,  nit  beherzigt  wolt  werden,  also  das  vnns  die  xv*  zu  dem  gepew  nit 
gelassen,  des  wir  vnns  doeh  vndertheniglich  bey  Ewer  Khü.  Mt.  versehen ,  so 
wirdt  doch  vilgedacht  suma  der  xv'  an  einer  andern  vnser  aussgab  billich  abge> 
zogen  vnd  wir  nit  schuldig  die  mit  parem  geldt  diser  zeit  zubezallen. 

Wir  haben  das  vergangen  xxvj  jar  auf  das  hoch  ansinnen  vnd  begem 
E.  Ku.  Mt  derselbigen  zeit  fiwr  durchleuchtigkait,  stathalter  hof  vnd  chemeiw 


373 

reih  der  nider  ötterreiehischen  lanod  nach  dem  villaydigeo  fall  Khunig  Ludwigen 
hoehldblicher  gedechlnus,  wie  jr  Ku.  Mt.  ja  der  stacht  beliben,  vnd  dieselbig 
verloren  jn  hogster  not  ynd  eyll,  wie  auch  die  turckhen  den  striyff  nach 
gewunger  schlacht  für  Offn  biss  gen  Rab  genomen,  j"  Knecht  drew  mannt 
lang  gtehalten,  darauf  rns  gangen  xij'mit  diser  ausgedruckten  yndersebyd  vnd 
eondieion»  das  rns  soihe  vnser  darstreckben  an  khunfftigen  vnnsern  antayl  vnd 
stewr  was  auf  gemaine  stat  khumen  sol  oder  aufgelegt  wirdet,  abgezogen  sol 
werden,  jnhalt  biebeyligund  der  regiemng  begeren  beuelh,  vnd  vermlligung, 
das  pissber  nit  beseheen,  vnd  aber  noch  billich  beschehen  sol,  vnd  wie  jn  diser 
grossen  vnnser  not  furnemblich  diso  xv*  abzuziechen,  bitten  vnd  aller  billig- 
khaith  nach  begern. 

Zum  aniidem  haben  wir  jn  der  belegernus  der  stat  wienn  vber  die  bewilli- 
gung  vnd  das  so  auff  vnsern  tayl  gefallen,  auf  ein  vendl  khnecht  bezalt, 
ij*  pf.  den.  vnd  darzue  ains  tails  des  profant  so  die  sy  auff  etlicb  hundert 
gülden  geloffen. 

Zum  dritten  so  haben  wir  jn  yezgedachten  belegerung  zue  vnderhaltung 
des  Kriegsuolkes  £.  Ku.  Mt.  veldthaubtman  vnd  veldmarscball  vber  das  so  man 
vorhin  von  denen  kirchen  genomen  iiiij'  marckh  vergulten  silber  dargestreckht 
vnd  geben. 

Zum  vierden  so  haben  wir  auf  E.  Kw.  Mt.  beuelh  auf  den  wal  oder  schud 
vmb  die  vorstat  verpaut  zviij*. 

Dieweil  aber  obaogczaigt  gemainer  stat  Wienn  ausgab  zu  nutz  des  ganzen 
lanndt,  vnd  zum  vordristen  E.  Kw.  iMt  furgestreckht  ist  worden,  so  wirdt 
solhc  aussgib  billich  jn  khunfftigen  stewern  wieuil  auf  gemaine  stat  anfeldt, 
abzogen  vnd  an  der  allten  schullden  defaicirt,  biss  so  laong  solh  aussgab 
gennslieb  vergleicht  wirdet,  vnd  die  anndern  stende  sambt  den  klainen  stetten 
tragen  hierin  billich  mitleyden. 

Vnnd  nachdem  wir  so  hoch  von  den  verordenten  ainer  ersamen  lannd- 
schafft  vmb  bezallung  vilgemelten  1500  pf.  den.  auch  mit  trelichem  beuelh,  wo 
wir  auf  martinj  vergangen  nit  bezallen,  zwyfach  so  vil  zw  erlegen,  angesuecht 
sein  worden  vnd  vnnser  erlitten  schaden  sambt  dem  grossen  teglichen  gebew 
der  stat,  vud  vnuermugen  gar  nit  bedacht  wil  werden,  haben  wir  aus  gedrunger 
not,  auch  das  muessen  ansaigen  das  vns  endgegen  E.  Kw.  Mt  vnd  die  anndern 
stend  des  lanndts  sambt  den  klainen  stetten  billich  zuthain  jn  abslach  solher 
schulden  schuldig  sein  nit  der  maynung  das  wir  vns  jn  dem  wenigisten  gegen 
E.  Kw.  Mt.  aufwerffen  wolten,  suiider  allain  das  E.  Kw.  Mt  solher  grosser 
gemainer  stat  aussgab  bericht  vnd  das  vns  endtgegen  auch  das  gnediglich 
nachuolg  was  vns  jn  namen  E.  Kw.  Mt.  zuegesagt  ist  worden  vnnd  solh  nodurfftig 
aussgab  nit  allain  auf  gemainer  stat,  die  an  das  arm  vnnd  gannz  erschepfß 
ist  beleih,  sunder  gleidi  ausgetayldt  werde. 

Ist  auf  selbes  vnser  vnnderthenig  bit  E.  Kw.  Mt  welle  vnnser  armuet 
gross  obligen,  erlitten  schaden,  auch  das  gross  teglicb  gebew  gnediglich 
erwegen  vnd  den  verornten  ainer  ersamen  Lanndschaffl.  In  Österreich  vnder 
der  Enns  beuelhen  das  sy  aus  oberzelten  vrsacben  jrer  aufodrung  der  vilge- 
melten XV*  pf.  den.  so  vns  auf  unnsern  tayl  zubezallen  gepurdt  abzusteen,  vnd  wo 
E.  Kw.  Mt.  die  anzulegen  zu  volbringung  des  gebew  der  stat  nit  wolte  ver- 
gunen,  das  doch  dieselbigen  an  vorerzelter  aussgab  der  stat,  als  besaldt 
abgezogen  vergleicht  vnd  compensirt  werde,  mit  weitter  genediger  fursehung, 
das  wir  binforan  jn  das  mitleyden  neben  den  dreyen  stennden,  vnd  klainen 
stetten,  wie  vor  jaren  her  jn  den  achtunden  tayll,  jn  ansehen  vnnsers  ver- 
derben nit  genomen  werden,  sunder  ein  erswinckliche  purdt  vnnd  ausstayllung 
vns  auferlegt  als  mit  dem  dritten  phenug  wie  obhant  gnediglich  bedacht  werden 
die  wellen  wir  als  die  gehorsamen  vnd  getrewen  vnnderthon  gemn  mitleyden, 
vnd  dieweil  aussgang  der  dreien  jar,  so  wir  vnd  gemaine  stat  der  (ij") 
2000  gülden  jarlicher  schazstewer  von  E.  Kw.  Mt  die  nit  zugeben  ffenedigdieh 
gefreydt,  herzuenachtent  jst  abermals  vnnser  vnnderthenig  bit  jn  ansehung 
vnser  armuet  die  weitter  auff  zehen  jar  gnediglich  zuerstreckhen ,  damit  wir 


374 

Timer  eriitten  schiden,  ein  klaiie  ergesligkliaith  habeB,  vad  E.  Kw.  Mt  mit 
VHS  verdorben  ein  mitleydong  trag,  thun  tus  Euer  Kw.  Mt.  Fünftem  mUergene- 
digiftten  herm  vnd  lanndsfurtsten  beneihen. 

(Forisetznng  folgt.) 


V.  ^^Historischer  Atlas.^ 

Statistik  des  Mittelalters. 
leekeistaller^s  frlsiigeisia  %m  liiehei. 

(Fortcetsaog.) 

Vnd  nach  dem  Ir  Mi.  sich  hierauff  mit  Ir  f.  Dt.  md  gebaimen  Rsthen 
miterredet,  hat  sy  vns  Temer  eosaigen  Itssen,  wir  hetten  Temomen,  was  Ir 
Mt.  Entiicher  Tnd  Ernstlicher  will  vnd  mainung  wfire,  ds  wir  tus  aber  aof 
Tnsera  bemeff  referieren  wolten,  das  wSre  khain  gennegssme  Trsaeh  lerer  Mt. 
beuelch  su  widerstreben,  dan  sie  wfiren  her  in  der  Statt  Tnd  der  Jenigen, 
daranff  wir  ms  referieren  woltten  herr  Tnd  Obrikhaytt  Tnd  khaineswegs 
gesinoet  Tns  daz  Exercitium  Religionis  In  diser  lerer  Mt  Aygenthumblichen  Statt 
suesiüassen,  daramb  wir  tos  an  Jeso  kuerta  Tnd  Rondt  mit  Ja  oder  Nein 
erkhlaren  selten,  Ob  Ir  Mt  wir  hierinnen  gehorsamen  wolten  oder  nit  Tnd 
da  wir  auff  Tnser  Tngehorsarob  Terhtrren  wüerden,  Miesten  Ir  Mt  ander  MÜl 
Tnd  weeg  gegen  tos  färaemen,  Daranff  wir  in  Tntherthaingister  Demueth 
geantwort ,  Es  wäre  Tns  hertalich  laidt  das  vnsere  entschuldigung  bej  Ir  Mt 
nit  stat  hetten  noch  für  genuegsamb  erkent  Tnd  auffgenomen  werdMi  woltte. 
Nun  wisie  Tnd  verstuende  awer  Ir  Mt  das  das  heilige  Ministerium  Tnd  Predig- 
ambt  nit  aines  menschen  sondern  des  Herrn  Cristj  Ambt  wfire,  welches  er 
durch  sein  bluet,  Todt  Tnd  aufferstehang  erworben  Tnd  eingesetat.  Es  wire 
auch  der  herr  welcher  seine  diener  dunüt  entliche  Mitll  su  disem  hohen  Ambt 
beraeffet  Tnd  einseset,  weill  dan  Ton  wolermelten  beiden  löblichen  standen 
Vir  ordenlich  su  disem  Ambt  hieher  ghen  Wien  beraeffen,  Tnd  ich  für  mein 
Person  mit  Torwissen  Tnd  g^.  bewilligung  der  nfichst  abgeleibten  khay.  Mt 
Maximilianj  hochloblichister  gedechtnus  angenomen  vnd  bestellt.  So  kynnen  Ir 
Mt  selbst  g^.  ermessen  was  für  ein  last  vnd  buerden  wir  auff  Tnsere  arme 

Sewissen  laden  wuerden,  wo  wir  one  ordenliche  erlassung  mserer  pflicht  vnd 
ienste,  damit  wir  nit  alain  den  Zwajen  Stfinden  sonder  dem  Hem  Cristo 
selbst  Terbafftet  mser  Jett  tragendes  Ambt  auffgeben  Tod  desselben  Tns  gintslich 
eyssern  Tnd  enthalten  selten.  Das  woltte  Ja  Ir  khay.  Mt  g***.  erwegen  Tnd 
Tuserer  armen  gefangenen  Tnd  Terstrickhten  gewissen  Tmb  gottes  willen  ver- 
schonen. Vnd  als  Ir  khay.  Mt  sich  hierauff  abermals  mit  der  f.  Dt.  Tnd  geheimen 
RftthenTntterredethattOy  werde  tus  Terner  angeiaigt,  Ir  khay.Mt  hetten  sich  eines 
solchen  Tngebieriicheo  Tnf^eborsambs  au  tus  nit  versehen,  kontte  auch  solches 
anders  nit  dan  in  vngnadt  erkennen,  Tnd  legte  tus  hiemit  nochmaln  ernstlich 
auff,  das  wir  tus  an  Jezo  Paldt  mit  Ja  oder  Nein  erkhlftren  soltten,  ob  wir 
Ir.  Mt  hierinnen  gehorsamen  wollen  oder  nit  Tnd  da  wir  solches  nit  thain  md 
auff  Tnserm  Tugehorsamb  besteen  Tnd  Terharren  wüerden,  könne  Ir  Mt  nit 
Tmbghen«  wiewol  sy  desselben  lieber  Therhowen  sein  weiten,  gebüerlich  ernst 
Tnd  einsehen  wider  ms  für  die  handt  sunemen  Tnd  weit  Ir  Mt  hierjwer  von 
vns  vnbeschwart  sein. 


375 

Uierauff  hawen  wir  in  höchster  Demuoth  geantwort,  es  were  ms  Ja  ein 
grOs  hertenJftidt  das  Ir  Mt  auff  vnser  fuirgewente  vntherthenigiste  entschuldi- 
gang  fein  soJehe  vngnadt  wider  ms  fasten,  wir  bezeugetens  awer  mit  got  dem 
Rechten  herxen  khündiger  dem  niemandt  liegen  khan,  das  auff  Ir  Mt.  begem 
wir  msem  gottlichen  benieff  vnd  ambt  aus  khainer  andern  vrsach  dan  alain 
Tnsere  armen  in  gottes  wordt  gefangenen  md  verstrickhten  gewissen  halben, 
mit  welchem  Ja  nit  zuscherzen»  nicht  vbergeben  rnd  Terlassen  khinnen,  wo  wir 
nit  von  mseren  g.  herren  vnserer  pflicht  vnd  dienst  erlassen  wfierden,  Pitten 
derhalben  nochmals  lautter  vmb  gottes  willen  Ir  Mt  weiten  ?ns  aus  angebomer 
Milte  guete  sich  vnser  als  armer  diener  Cris^  allerg***,  erbarmen  rnd  dahin 
nit  dringen,  daz  wir  etbas  wider  vnser  gewissen  handien  sotten,  welches 
vDs  dermal  ains  alzuschwer  fallen  wüerde,  darfur  vns  der  almechtig  got  gene- 
dikhlich  behyetten  wolle.  Solches  vmb  Ir  Mt.  rnd  derselben  gelieb  .  herrn 
brieder  mit  vnserem  gepet  zu  gott  für  derselben  langes  lewen  glflckhliche 
Regierung  vnd  alle  wolfart  zuuerdienen,  wollen  wir  die  zeytt  rnsers  lewens 
vntherthanigist  vnd  auffs  wurlichist  beflissen  sein«  da  wir  awer  Pej  Ir  Mt.  auff 
dis  vnser  vntherthanigist  vnd  diemietigist  pitten  vnd  flehen  nichts  erbalten 
soltten,  dessen  wir  vns  doch  nit  versehen,  so  miessen  wir  ms  vnd  die  ganze 
Sachen,  dem  almechtigem  gott  vnd  lerer  Mt.  in  vnterthanigisten  gehorsamb 
ergewen  rnd  beuelchen. 

Nach  solchem  giengen  die  gehaimen  RSdt  aus  der  Camer  hinaus,  denen 
volffen  wir  auch  nach  vnd  da  wir  vor  der  Camer  warteten  fragten  die  gehajmen 
Ridt,  wie  iehs  mit  der  Jezigen  antwort  gemaint  hatte.  Ob  Ir  Mt  wir  hierinnen 
gehorsamen  wollen  oder  nit,  dan  Ir.  Mt.  betten  solches  nit  aigentlich  ver- 
aemen  kyonden,  denen  antwort  ich,  das  wäre  vnsere  Majnung,  dass  Ja  Ir  Mt 
wir  gern  ^ntterthanigist  gehorsamen  weiten,  wan  es  ain  solche  sach  w&re, 
dadurch  rnsere  gewissen  nit  verlest  noch  beschwärt  wierden,  dieweill  wir 
awer  Tnsern  berueff  vnd  Ambt  (wie  gott  wüeste)  mit  guetem  gewissen  nit 
vbergeben  oder  verlassen  kontten,  wo  wir  vnserer  pflicht  vnd  dienst  nit 
erlassen  wierden.  So  bitten  wir  nochmals  vnd  durch  gott  Ir  Mt  woltten  vnsere 
arme  gewissen  nit  beschwärn,  sonder  derselben  allerg*",  verschonen,  so  wir 
awer  Je  dapej  nit  kontten  gelassen  werden,  so  miessten  wir  gewartig  sein 
vnd  leiden  was  Ir  Mt  mit  vns  schaffen  vnd  fQmemen  werden. 

Vnd  da  sy  solches  Ir  Mt  referiert  betten,  khumen  sy  widerumb  heraus 
vnd  zeigten  vns  an,  daz  Ir  Mt  mit  diser  vnser  antwort  gar  vbel  zufriden 
wären,  vnd  betten  sich  versehen,  wir  wüerden  vns  auff  so  fyifeltiges  ermanen 
änderst  erzaigt  hawen,  vnd  were  nochmals  Ir  Mt.  Entlicher  vnd  Ernstlicher 
beuelch  daz  wir  vns  ohn  alle  vmbschwaiff  kuertz  vnd  Rundt  mit  Ja  oder  Nein 
erkhlären  sollen,  ob  Ir  Mt.  wir  gehorsamen  weiten  oder  nit,  auff  daz  sy  hier- 
aaff  daz  Jenige  was  sy  befuegt,  gegen  vns  fursunemen  betten,  hawen  wir 
awermals  geantwort  vnd  vntterthänigist  gepetten  Ir  Mt.  weiten  vns  dises  Ja  zu 
khainen  vngehorsamb  deuten,  daz  wir  vns  nit  mit  lauttem  Ja  erclären  kontten, 
dan  wir  weren  Ja  nit  von  wegen  vnser  Person  sonder  von  wegen  vnseres 
tragenden  Ambts  vnd  berueffs  da,  daraus  wir  ms  mit  guetem  gewissen  nit 
entsezen  konnten,  wan  wir  awer  von  vnsern  genedigen  herrn  vnserer  Dienst 
vnd  pflicht  erlassen  wöerden.  So  wolten  wir  alsdan  für  mnser  Person  nit 
alain  mit  werten,  sonder  fyllmer  mit  der  that  also  erzaigen,  daz  Ir  Mt  erkennen 
wuerde  daz  derselben  wir  mtterthanigist  schuldigen  gehorsamb  geleistet  Dar- 
auf wardl  geantwort,  Ir  Mt  wüerde  khaines  weges  mit  diser  antwort  zufriden 
sein,  sonder  zu  höchster  vngnadt  gegen  vns  verursacht  vnd  bewegt  werden, 
darumb  soltten  wir  nuer  kuerz  vnd  Rundt  mit  Ja  oder  Nein  antworten,  wie  Ir 
Mt  zu  mermalen  begert  betten  Ich  sagte  awer  wir  kynnen  Ja  nit  änderst,  es 
gienge  ms  gleich,  wie  der  liebe  Gott  wölte. 

Vnd  als  sy  zum  dritten  mall  heraus  kommen,  zeigten  sy  ms  an.  In  was 
vngnadt  vnd  gefar  wir  ms  durch  msern  verharlichen  vngehorsamb  begeben, 
des  wir  doch  wol  konten  vberhoben  sein,  dan  es  were  nichts,  daz  vnr  auff 
vnser  brueff  dringen  md  ms  hierjwer  ain  gewissen  machen  woltten,  seyttemal 


376 

tr  Mt.  Tber  dise  sUt  md  auch  der  Jenigen,  anff  welche  wir  tos  beraeffea 
herr  w&re ,  Ynd  khaines  wegs  gesinnet  In  diser  lerer  Mt  «ygenthumlielieo 
Stat  zuezuiassen,  daz  das  Exereitiom  mser  Religion  sollte  getriben  werden. 
Daramb  weren  wir  schuldig  lerer  Mt.  als  der  höchsten  Ohrikhaytt  gehorsamb 
znlaysten»  md  da  solches  nit  geschehen  solt,  wuerden  wir  erfareo,  was  tr  Mt 
gegen  vns  ftimemen  wfierde,  darfiir  sy  Tns  treulich  woltten  gewamet  hawea. 
Darauff  hawen  wir  geantwort  wie  schmertslich  md  besehwfirlich  es  ma  w&re, 
das  lerer  Mt.  mgnadt  vnd  Straff  Tns  awermals  angekündigt  wfierde,  daz  erkente 
got  Tnd  wiste  awer  auch  das  wir  solches  aus  khainen  Muetwillen  oder  vnge- 
borsamh  gegen  lerer  Mt.  sonder  alain  mser  in  gottes  wordt  gefangenen  md 
verstrickhten  gewissen  halber  theten,  denen  wir  Ja  nit  gern  ein  solche  last 
vnd  bfierde  auffladen  woltten,  die  vns  dermaleins  alzuschwlr  sein  wuerde, 
darumb  Ja  nit  für  vber  vnd  vmbgehen  köntten,  daz  Jenige  zu  gewarten  md 
ansunemen,  was  Ir.  Mt  vnd  auffladen  wfierden  diewejil  es  Je  besser  md 
traglicher  daz  der  leib  ethas  leide  vnd  austhee,  dan  daz  das  gewissen  beschwert 
vnd  vnrichtig  sein  soltte ,  darfür  vns  got  genadigkhlich  behfietten  wolle  •  md 
fiertten  Inen  zu  gemhyett,  daz  sy  selbst  gn.  bedenckhen  wolten,  ob  es  vns 
nit  vil  liewer  vnd  leichter  sein  soltte,  bej  Ir  Mt  In  gnaden  sein  (so  wir 
derselben  hierinnen  ohne  beschwfirung  mserer  gewissen  gehorsamen  kundten) 
dan  daz  wir  Ir  Mt  vns  angekündigte  vngnadt  vnd  straff  auff  ms  laden  soHeo, 
md  verhoffen,  wan  wir  lere  g.  selbst  fragen  selten,  daz  sie  vns  vnsers  ambts 
also  zubegeben  nit  Rathen  wuerden,  Pitten  derhalben  entlich  Ir  gn.  weiten 
pej  Ir  Mt  vns  arme  diener  vntterthanigist  entschuldigen  vnd  vorpitten,  das 
Ir  Mt  dj  gefaste  vngnadt  wider  vns  allergn'**  weiten  faren  lassen ,  vnd  wejll 
Ir  Mt  sonder  zweiffl  mit  den  zwajen  loblichen  StSnden  vnsern  genedigen  hem 
diser  Sachen  halber  handlong  pflegen  wuerde ,  So  pitten  wir  vntterthanigist  Ir 
Mt  wollen  vns  allergn'**  vergönnen,  solches  bcj  wolermeltcn  Zwuyen  StSndea 
anzubringen,  ob  sy  vns  vnser  pflicht  vnd  dienst  erlassen  weiten,  Dises  sagt 
ich,  ist  meine  entliche  Majnung,  Da  awer  ainer  vnter  vns  ainer  andern  majnung 
wfire,  der  mochte  für  sich  selbst  Reden.  Darauff  sich  her  bans  auff  die  vorige 
vnsere  antwort  referiert,  vnd  als  sy  hierauff  ainander  ein  wejll  angesehen,  sein 
sy  wider  in  die  Camer  gangen,  vnd  nach  dem  sy  Ir  Mt  solches  referiert 
hatten ,  kamen  vber  ein  weill  der  von  Trautsamb  md  Harrach  wider  heraus  vnd 
sezten  sich  zu  ainem  tisch,  vnd  giengen  Mittler  Zeytt  etliche  herra  vnd  sonderlich 
der  von  Dietrichstain  bej  Ir  Mt  ab  vnd  zue,  daz  wir  bej  ainer  halben  stuntt 
warteten,  vnd  als  die  bajde  herrn  wider  in  die  Camer  gefordert  wuerden,  kuromea 
sy  baldt  alle  vier  hernach  miteinander  wider  heraus  zu  vns,  vnd  zaigte  vns 
der  von  Trautsamb  an,  Ir  Mt  betten  sich  solches  grossen  vnd  beharlichen 
vngehorsambs  zu  vns  nit  versehen  md  wäre  wol  befuegt  ms  derhalben  In 
gebierlich  vnd  ernste  straff  zunemen,  Awer  aus  angeboraer  khay.  gnete  vnd 
Milte  vnd  lerer  der  Herrn  pitten,  weiten  sy  vns  hiemit  bewiligt  hawen,  die 
Sachen  auffs  erste  ahn  vnsere  g.  herrn  zubringen  mit  dem  beding  daz  wir 
angeloweten,  vns  auff  Erforderung  wider  zustelen;  was  die  Predig  auff  morgen 
anlange,  wSre  wol  daz  Feste  duz  dieselb  gar  eingestelt  wuerde,  da  ich  awer 
Je  predigen  wuerde,  so  mochte  ich  zuesehen,  daz  solches  mit  gebuerlieber 
beschaidenhait  beschehe,  bej  Vermeidung  lerer  Mt  höchster  vngnadt  vnd  leibs- 
straff. Dises  g''*"  beschaidts  hawen  wir  ms  vntteKbanigist  bedanckbt,  die 
■ach  alspaldt  ahn  msere  gn.  herrn  zubringen,  auch  auff  eruorderung  wider 
suerscheinen  vnd  Im  predigen  Cnstliche  beschaidenhait  zubrauchen  mit  Mandt 
vnd  Handt  angelobt  vnd  hierauff  sein  wir  von  dannen  gelassen  worden. 

Laus  Deo. 
(ForttetiuBg  folgt) 


Am  4er  k.  k.  Hot-  ud  StMitdrmckerei  tu  Wiea. 


J^  20.       NOTIZENBLATT.         isss. 


Beilage  zum  Archiv  fb  Kunde  Österreichischer  Geschichtsquellen. 

Herausgegeben  ?od  der  historischen  Gommission 

der 

Jcaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien. 


I.  »Literatur.** 

Rachtrige  n  der  Abhudliig  Sber  die  Friedens-TerhudlaiigeB  iwlsckcn 
L  lerdiMUid  11.  ud  fiabriel  lethlea  n  Nlkthbirg.  K21, 1<22  <). 

Vom  corretp.  MitgUede  Friedrich  Pirnhaber. 

Ein  eigener  Stern  waltet  über  den  Actenstficken ,  welche  die  gedachten 
Friedens-Verhandlongen  betreffen. 

Seit  dem  Erscheinen  der  Abhandlung  über  dieselben  im  Jahre  1852  war 
ich  bereits  dreimal,  1853,  1854  und  1856  in  der  Lage,  einzelne  Actenstücke, 
welche  Wichtigkeit  für  die  Aufklärung  des  Verlaufes  der  Verhandlungen  hatten, 
nitsutheilen.  Ich  verdankte  dieselben  ebenso  wie  die  damals  mitgctheilten 
der  ausnehmenden  Freundlichkeit  des  Herrn  von  Latour,  welcher  stets  bemüht 
ist,  seine  reiche  und  schone  Sammlung  von  allen  Seiten  zu  vermehren.  Diese 
aenen  Actenstücke  stammen  aus  Autographen -Licitationen  in  Leipzig,  Berlin 
Qod  Paris  (des  Grafen  Eszterhdzy>  kais.  österreichischen  Gesandten). 

In  neuester  Zeit  nun  tauchte  wieder  ein  Stück  in  Prof.  Dielitz  Autographen- 
Aoetion  in  Leipzig  auf,  welches  eine  bedeutende  Lücke  ausfüllt.  Ich  habe 
pag.  9  der  Abhandlung  gesagt:  „Vom  7.  November  bis  27.  fehlen  uns  die 
j^eriehte  der  Gesandten,  so  wie  die  Schreiben  des  Kaisers;  dass  indess 
„während  dieser  Zeit  der  Kaiser  sich  zur  Nachgiebigkeit  bequemte,  geht  eben 
„aus  dem  Berichte  vom  27.  hervor,  worin  des  Schreibens  Seiner  Majestät  an 
„die  Commissäre  vom  25.  November  Erwähnung  geschieht,  in  welchem  der 
„Kaiser,  der  wShrend  der  Zeit  die  Abtretung  von  2  Comitaten  an  Bethlen 
„zugestanden  hatte,  noch  einen  dritten  hinzuzufügen  sich  entschliessf*  u.  s.  w. 
In  diese  Verhandlungen  nun  föllt  unser  neues  Actenstück,  ein  ausführlicher 
Bericht  der  kais.  Commissfire  Eszterhazy  als  Berichterstatters,  Dietrichstein, 
Pazman,  Brenner  und  Collalto,  vom  21.  November  aus  Nikolsburg. 

Wir  entnehmen  aus  diesem  Berichte,  dass  Eszterhazy  vom  7.  November 
(am  6.  war  noch  eine  Zusammenkunft)  bis  20.  persönlich  bei  dem  Kaiser  in 
Wien  sich  befand.  Es  können  also  vom  7.  bis  21.  November,  dem  Tage  der 
Ausfertigung  unseres  Actenstückes,  keine  weiteren  Berichte  mehr  ezistiren 
also  auch  keine  fehlen,  da  Eszterhazy  über  diesen  Zeitraum  hier  berichtet. 
Am  20.  war  Eszterhazy  wieder  in  Nikolsburg  angelangt,  und   hatte  den  Ge- 


1)  8.  VIH.  Band,  Heft  1  aod  2  des  ArchiTes  für  Kunde  österreichischer  GeschichU- 
quellen  des  Jahrganges  1852,  pag.  8.  Dann  Notizenblalt  vom  J.  18o3,  Nr.  K, 
pag.  65,  18K4,  Nr.  5,  pag.  97,  und  1856,  Nr.  8,  pag.  17S. 

20 


378 

sandten  des  bereits  ungeduldigen  Bethlen  die  Allerhöchsten  Entschliessungen 
mitgetheilt.  Nachdem  die  letzteren  die  besten  Versicherungen  angeboten 
hatten,  dass  ihr  Fürst  den  einzugehenden  Frieden  halten  werde,  begann 
neuerlich  das  Feilschen  uro  den  Preis,  den  Bethlen  erlangen  sollte.  Da  die 
Abgesandten  durchaus  in  keine  Transaction  eingehen  wollten  und  vermöge 
ihrer  Instruction  durften,  so  rückte  endlich  Eszterhizy  mit  den  neuen  ihm  in 
Wien  gegebenen  Auftrfigen  herror,  und  nach  langem  hin  und  her  Ver- 
handeln musste  Bethlen*s  Willen  erfüllt  und  ihm  zwei  Comitate  und  zwar  nicht 
in  genere,  sondern  auf  ihr  Andringen  in  specie  Zemplin  und  Borsod  bewilligt 
werden. 

Wir  müssen  bei  der  Lesung  des  Actenstückes  selbst  die  Zfihigkeit  bewun- 
dern, mit  der  die  Commissäre  beider  Pactscenten  Schritt  für  Schritt  ihr  Terrain 
Tcrtheidigten  und  einander  etwas  abzuhandeln  suchten.  Allein  Eszterhasy*s 
Auftrag  ging  am  Ende  stricte  dahin,  den  Vertrag  zu  Stende  zu  bring^en  und 
die  Verhandlungen  um  keinen  Preis  abzubrechen.  Er  fügt  daher  auch  noeh  am 
Schlüsse  seines  Berichtes  die  Frage  bei,  um  deren  dringende  Erledigung  von 
Seite  des  Kaisers  er  bittet,  was  zu  thun  sei ,  wenn  Bethlen  von  der  Forderung 
des  dritten  Comitate  nicht  abstehe? 

Wie  wir  bereits  wissen,  bestand  Bethlen  auch  auf  dieser  Forderung,  und 
auch  bezüglich  des  dritten  Comitetes  war  der  Kaiser  gezwungen  nachzugeben, 
denn  aus  dem  spStern  Berichte  der  k.  Commissäre  vom  27.  November  wissen  wir, 
dass  der  Kaiser  schon  am  25.  den  hier  vorliegenden  Bericht  Eszterh^zy*s 
und  die  erwähnte  Frage  bejahend  beantwortete,  wenn  nur  der  endliche 
Friede  erreicht  würde. 

Sacratissima  Caesarea  ac  Regia  Majestes  Domine  Domine  Clementisstroe. 

Que  interea  temporis,  dum  ego  Nicolaus  Ezterhazy  Viennae  apud  Vestnim 
Maiestatem  essem,  priusquam  reliqua  eontexamus,  ut  relationis  nostrae  fihim 
constet  praemittenda  duximus.  Iteque  die  16.  huius  mensis  Ablegati  Betthleniani 
proposuerunt,  se  a  principe  suo  literas  accepisse  qui  miraretur  quod  isU 
tractetio  tentopere  procrastinetur,  cupere  iteque  se  ut  acceleretur,  quod  6et, 
si  oblationes  ulteriores  pro  sui  contentetione  fuerint  diserte  declaraUe  atque 
explieatee.  Quas  si  condignas  et  competentes  esse  cognouerit,  se  ob  bonum 
publicum  etiam  de  postulatis  suis  usque  ad  Fattram  remissurum. 

Haec  per  nos  pro  confessis  acceptata  sunt  et  dictum  Bethlenianis,  moram 
hactenus  ex  ipsorum  parte  stctisse.  Caeterum  nos  operam  daturos  ut  breai 
declaratio  uUeriorum  oblationum  ipsis  innotescat,  modo  duoruro  uel  trium 
dierum  moram  tollerare  non  aegre  ferant,  quod  se  libenter  facturos  et  moram 
istem  aequis  animis  laturos,  polliciti  sunt.  Dcterminatum  autem  per  nos  fuit, 
ut  sacrae  Caesareae  ac  Regiae  MajesUtis  Vestrae  per  Dominum  Ezterbazium 
resolutio  super  punctis  sertis  adferatur,  ut  eo  certius  oblationum  declaratio 
possit  Bethlenianis  aperiri. 

Cum  igitur  ego  Ezterhassy  20  praetereantis  mensis  die  huc  venissem, 
statim  atque  benignum  Majestatis  Vestrae  resolutionem  accepimus,  facta  dili- 
genti  inter  nos  consultatione,  besterna  die  commissarios  Betthlenij  aduocauimus, 
ac  moram  prius  modeste  excusantes  proposuimus,  literas  SIesitis  missas  per 
Betthlenium  et  Jagendorferum  rationabilem  nobis  iniecisse  metum,  ne  traetetus 
iste  nunc  quoque  inualidus,  eodem  modo  reddatur,  quo  Hamburgensis  traetatus 
euanuerat,  TUrcarum  uidelicet  nutui  et  arbitrio  executionem  conclusionum 
submittendo.  Proinde  optare  nos,  ut  securitetem  aliquam  Bethlenius  praestet, 
quod  tractatum  hunc  ad  realem  effectuationem  perducet,  si  persona  eius 
oondigna  contentatione  exornetur.  Respondenint  Betthleniani,  sufficientem  hac 
de  re  securitatem  in  plenipotentia  ipsa  haberi,  in  qua  bona  6de  promittit 
Bethlenius  ea  se  praestiturum.  quae  hie  concludentur,  nee  posse  ipsos  contra 
Domini    autoritatem    nouis    assecurationibus   inualidare   plenipotentiam.    Nos 


379 

preemisM  consalUtione,  qaatuor  illa  securitatis  media,  quae  per  me  Eiterbassy 
Majeslas  Vestra  declaraoit,  ipsis  proposuimus,  una  quoque  visum  fuit  propooere 
aJiqua  de  ulteriori  eoDtentatioiie  Bethlenij,  ea  oimirum,  ad  quae  propononda, 
aatea  quoqne  faeoltatem  habebarous,  nulla  facta  eoruin  raeotione,  quae  de 
Bono  ego  Ezterbassy  attuleram.  Proposuiinus  ergo  bona  arcis  Tokay  per 
Maiestatem  Vestrain  intra  anni  spatium  redimenda,  et  retento  pro  Maiostaie 
restra  praesidio,  bona  ipsi  ac  haeredibus,  in  ea  summa  pecuniae,  in  qua 
praesentes  possessores  baberent,  eodem  modo,  quo  Munkach  eoncessum  fuit; 
obtulimus  etiam  ducatua  Oppell  et  Ratibor  ad  vitam  filii  adoptiui.  Insuper  sporn 
fecimos  in  genere,  Maiestatem  vestram  insignium  incrementum,  exceptis  armis 
partium  regni  Vngariae,  et  anouam  aliquam  etiam  pro  Confiniorum  exolutione 
snmmam  certis  eonditionibus  admissuram.  Addidimua  ueru,  ut  ad  has  oblationes 
aecepto  Bethlenij  assensa,  simul  etiam  negotium  statuum  proponant,  volle 
eoim  nos  illud  quoque  intelligere. 

Responderunt  Transyluani,  has  oblationes  non  esse  eiusmodi  de  quihua 
ad  suom  principem  referre  debeant,  haberent  enim  claram  et  apertam  illius 
resolutionera,  quod  nimirum  eomitatus  rult,  nee  una,  altera  uei  tortia  arco 
contentus  esse.  Proinde  nullum  ipsorum  andere  cum  hac  resoiutione  ad 
Betthlenium  pro6cisci. 

Dilato  nero  in  hesternum  dlem  consessa  aduenerunt  Commissarii  Bethle- 
niani,  atque  hestema  acta  conmiemorantes  originaliter  instructionem  suam 
produxeniot,  eamque  ex  illa  elausulam  legerunt,  qua  independenter  a  nutu 
(metu?)  Turcarum  sese  pacem  conclusurum  promittit,  quam  elausulam  Majestali 
Vestrae  sab  Ä  9  transmisimus,  addentes,  uerbotenus  quoque  idipaum  saepiua 
Bethlenium  ipsis  promisisse.  Atque  baec  et  alia  conciudcnda  sub  bona  et 
ehristiana  6de  seruaturum  sese  in  eadem  instruetione  recipit.  Üeindo  uoro 
binas  originales  quoque  literas  mann  propria  Betthlenij  scriptas  obtulerunt, 
ac  in  ea  parte  legerunt,  qua  diserte  se  dedarat,  recessisse  quidem  so  a 
postulatione  usque  Fatram,  arcibus  tarnen  contentum  non  fore  ex  quibus 
literis  exscripta  verba  Majestati  Vestrae  sub  B  ^)  mittimus.  Ex  bis  conclufprunt 
Betthieniani  assecurationem  sufßcientem  habere,  neque  aliam  peti  posse,  quando 
hie  esset  modus  inter  principes  asseeurandi,  ted  nee  posse  so  in  praeiudi- 
eium  i^enipotentiae  sibi  datae,  autoritateraque  sui  prinoipi«i.  aliam  »eeuritaloiii 
dare,  nee  quenquam  cum  eo  puncto  (ut  ael  comitatuum  nuncij  uel  capilniioi 
praesidiarijque  milites  contra  ipsum  se  opponere  dehoant*  cuiu  quo  noii 
praestaret  quae  promitteret^  in  conspectum  eins  ueniro  audore.  At  n\  \u\% 
eoncludi  debeat,  ulteriorem  aliquam  declarationem  cuntentalioni«  priiicipiH  nu\ 
proponendam  esse.  Nam  si  haec  ip^i  proponantur,  uereri  ■(**  nii  llel(hli*ii 
fnrore  commotus  exorbitet  vehementer  atque  ad  rupturiim  trarlntu«  vitiiliit. 
Addebatar,  nouis  assecuratorijs  praeiudieium  plenipolculiae  giMinrarl.  «(  omiic« 
securitates  quas  Bethlen  praestare  polest  fore  ronililionatHs  (si  niiiiiniiii  p(«i- 
sona  Betthlenij  contenta  reddetorj  farta  auti^iii  rontenlaliune  illiu«  nun  di« 
literis  assecuratorijs,  sed  de  executione  eo((itandum  1***1».  Ad  IU<»ni*  muIimii 
Silesitis  scriptas  replicarunt,  priroo  quidrm  nitiil  es  «'o  pufM'Mluiii  i'oiitiit 
inducias  esse,  quando  liceret  illi  pro  inUnlionis  «iine  promnliiMin  oiimion 
hostititates  facere;  deinde  quod  et  ipsi  similrs  in  i'onlriirium  oaIimmI«*!««  poüiiiiil 
literas  ex  parte  Majestatis  Vestrae  exaratas.  HjK'c  nohiA  i^vHcfiii«  diutiti«qui* 
eonsiderantibus,  licet  in  eo  difliculta«  non  parva  «iilmrla  fii<*ri(,  mm  n\  oiiiiio« 
quatuor  modos  assecurationis.  quo«  Majpiita«  V«*«trM  par  mn  lv/,li*rliM«iiMiM 
proposuit,  nollent  admiltere  BelUileniani  altqiiid  df*  i*ofti'nd<>iMlt<i  ihiiiiIImIiImi« 
aKerius  per  nos  declarandum  sit,  eam  utiro  pi*r  mn  Kxl^rliHkiiiMi.  <«)uiimmi«. 
circa  hoc  punctum  Maiestatis  Vestra«*  uolunta«  derluraiH  hiiinflt  quiMl  (Ktiitniiii. 
posteaqoam  primo  et  secnndo  «^eufi<J«»i«  purii'lo,  \tfr  produrhoiiiiii  in   »pc«'!«». 


^)  Diese  Beitagva  THilfo. 


380 

loGo  petcndi  diplomatii,  plenipoleDtiae  el  inilrnefioniB ,  ChrialianReque  fida 
■uae  inteTpoailioiie,  loco  junmenti  corporalis  saliifecerit,  poBiinl  lia«  offea- 
aiooe  Haiettatis  Vetlra«,  dao  comitatii)  in  genere  oon  deDominati,  el  li  uracriat, 
neque  aine  pericnlo  ruplurae  dene^ri  id  poiiet,  etiam  apeeificati,  sab  condi- 
tione  dictae  »eearitatia,  promitti.  Itaqne,  cum  iacluti  lub  C  ■)  forma  et 
coDdilionibui ,  hodierna  die  duos  comitatunin  primum  quidem  nli  dictam  in 
geaen,  deinde  auUm  urgentibui  amplioa  et  piaeciie  denamiaationem  ablegatii 
etiam  in  »peeie  Zemlin  et  Borsod  ipsja  obtulimu».  Idque  tam  propt«r  premiaia* 
cautas  et  ratioDes  tum  quod  ex  dictis  ablegatoram,  productlsqne  lillerü 
Betthleoij  haud  obscure  nstuenduin  nobis  eue  eollegebamus,  ne  quo  fttrore 
■ptari  solanti  li  *ine  ulla  eamitatuuni  oblalione  proÖciscereatur  ad  iptun, 
quoi  ad  «e  uenire  cum  reapoDiione  ooitr«  iuasit,  rupto  repeote  Iractatu, 
caeteros  qnoque  redire  cogat,  quod  Maieatalem  Vealnm  per  dos  uitari  et 
tractatum  utcuoqe  suttentari  Teile,  relatione  mea,  aaMedicti  Eiterbauy,  ledulo 
praecepit.  Et  baee  quidem  iam  fundamento  in  mea  Eaiterbaiij  relatione  p«silo, 
praeiupposita  dicta  securitate ,  de  qua  se  penes  responsionem  nostrami 
apud  priDcipeiD  auum  acluroa,  et  ut  quiDtum  iu  ipais  fuerit,  tliquam  noaam 
atieeurttionem  obtineant,  laboraturoa,  poUiciti  sunt,  obtaiimna,  ea  tarnen, 
qnaa  de  bonis  Tokaianis,  ducalibuaque  Oppuliae  et  Raliboriae  ad  filium 
adoptiuum  eitendendia  heri  proposita  essend  uniuersim  pro  non  propoiitis 
habente».  Quod  »i  uero  duobui  comititibn«  non  acquietceret  Betthlea,  et  tertium 
etiam  addi  teasciter  poslularet,  an  etiam  illum,  aiue  tertio  Ülo  de  auneiorum 
GomitaleDsium  obligatione,  addilo  aecuritatia  puncto.  promiUere  debeamuf, 
benignam  Sacratis.aimae  Uajestatis  Veatree  reiolutionem  celerrime  praestolabimus 
nnm  ablegati,  nt  comitalu*  uel  praeaidiarij  ae  obligare  ualint  ad  realateadDin 
Betthlenio,  cogitandum  non  esse  darisaime  profeiii  aunt,  nos  uero  sine  speciaü 
circa  hoe  punctum  Majeatatia  Veslrae  benigne  resolntione,  ad  malora  minime 
nobis  procedendum  eaae  arbitramur.  Atque  haec  Snae  Msjestali  Vestrae  si|^i- 
Gcnnda  demlsae  dutimus,  lupplicea  Hajestalem  Veatram  orantca  de  ultimo 
puncio  noH  benigne  et  celeriua  edocere  dignetur.  Noa  in  rcliquo  «iusdem 
clementi  gratiae  bumiltime  commendantes.  Datum  Niklspurgi  2t.  Notembrii 
1621. 

Sacrac  Caeaareae  ac  Regiae  Maiestatis  Veatrae  * 

humillim  teruitores. 

F.  C  in  m/p. 

Arehi  la  n^. 

8.  n^. 


a  ny-p. 
lota  m/p. 


Or'ig.  Pap.  5  wofalerbaltene 

Pap.  Siegel  *)  im  Besific  des 

Herrn  v.  Latour. 


>)  Diese  Bailage  feklt 

■>  I.  Sirgel  DielrichileiD'i.  t  Winiermeuar.  Der  Schild  Tom  Cardlnaiaal  bedeekL 
X.  Siegnl  PiusaD'i.  3  Slranaifedtm  dbcIi  anfvlrti  geateJII.  Über  dem  Schild  die 
IdAi]  mit  pekreuilem  Krau  nnd  $ttb.  3.  Siegel  8.  Breinnr'a.  Nvr  der  (Mb  bü 
dem  Schmucke,  2  AdlirJtüge  mit  einem  geichacbten  Pfahl  helegt.  i.  Siegel  CollilU'i. 
Qaadrirter  Schild  mit  einer  alUn  Zinkenkrone.  5.  Siegel  Eiilerhji}'a.  I>er  iif 
einer  Krcae  acfareilende  Greif  mit  dem  kramman  SIbel.  AnT  dea  Hein  wackMad 
«icderhall.  Jedei  Siegd  fQhrt  die  Unackrift  teiaea  BigentbiBera. 


381 


Perdinandus  etc.  Dominis  commissarijs  nostris  Nieolspurgi  conatitutis  in 
negocio  postaiati  regnicolanim  (de  templia)  quod  si  a  aeotentia  dimoueri  non 
possent  ut  a  praetensione  et  postnlato  diseedereat,  tunc  gradatim  aic  pro- 
cedendum. 

1.  iDsistendum  nt  acquieaeerent  modo  per  commissarios  fonnato  et  Bethle- 
nianis  eomissariis  in  scheda  exhibito;  niminim,  circa  templa  uero  atatuum  et 
ordinum  univeraonim  jura  patronatua  ani  iuxta  leges  et  conaaetudinea  regni» 
illaesB  maneant. 

2.  Si  in  hoc  non  conquiescerent»  tunc  ut  negotium  iatud  differetur  ad 
fuluram  diaetam.  Cum  etiam  alia  pleraque,  utpote  grauaminum  negotium» 
praeterea  Germanorum  militum  praesidiariorum  (?)  introduetio,  caaaatio  diplo- 
matum  etc.  ad  eam  referantur. 

3.  Quod  si  neque  hunc  roodum  acceptarent,  tunc  adlaborandum,  ut  relin- 
qaeretur  in  eo  statu  quo  erat  ante  hoa  nouissime  concitatos  motua. 

4.  Tandem  etiam  ab  hoc  tertio  modo  recedentea:  ut  manerei  in  eo  statu 
qoo  erat  ante  pacificationem  Vjennensem.  Notandum  tamen  circa  hunc  quarium 
roodum:  a  regnicolis  ut  hie  modua  proponeretur  exp^ctandum  eaae,  neque 
tamen  etiam  postquam  hunc  modum  expectarent  quippiam  resolutiue  conce- 
dendum  esse,  sed  neque  denegandum,  verum  per  Commissarios  pro  resolutione 
nostra  ad  nos  referendum  esse.  Proindeque  facultatem  habeant  ijdem  Commissarii 
noatri  ut  neceasitate  id  exposcente  ad  habendum  tempus  sufHciens  quo  Majeatati 
nostre  commonicari  et  a  nobis  resolutio  superinde  haberi  possit,  praeter  tempus 
jnduciaruro  jam  eoncessum,  ulteriorem  terminum  octo  dierum ,  aut  quot  sufßcere 
eognoscerent,  pro  inducija  decemere  raleant.  Actum  Viennae  die  28  mensia 
Decembria  Anno  dom.  1621. 

Concept,  Papier,  im  Besitz  dea  Herrn  v.  Latour. 


Ehrwerdig  wolgebom  Edl  und  Gestreng,  aonders  günstig  Liebe  Herrn. 
Euer  Gunst  und  freundschaft  aein  meine  wiUige  Dienst.  .  Dieselben  khan  ich 
unerinerter  nit  lassen,  das  disen  abent  die  nunmehr  so  langwirige  und  ofTt 
reasuroierte  Fridena  tractation  dermallen  eins  (dem  Allerhöchsten  sey  lob 
undt  dankh)  glickhlichen  geschlossen,  dardurch  hoffentlich  Unser  Liebes 
Vatterlandt.  dea  Cbrigen  unhails  enthebt,  die  armen  erhalten,  undt  wir  under 
Unsers  Allergnedigisten  Rhaysers,  undt  Lantsfiersstens  Schuca  und  protection 
noch  ferner  ruen  werden  khunnen ,  der  Allerhöchste  segne  dises  Werkh  mit 
guetter  bestentikheit,  undt  andern  glickhlichen  Zueständten.  Weil  dan  ich 
von  Ihrer  Rhayaerliehen  Majestät  au  dissem  schwären  Werkh  allergnädigst  zum 
dritten  Mhal  depudirt,  darunder  ril  mähe,  arbeit  und  ungelegenheit  ausge- 
atandten,  reidt  ea  mich  wegen  des  glikhlichen  schluss  nicht  Weil  es  in  Ihr 
Khayaerlichen  Majestät  dienst  und  hoffentlich  zur  consolation  Gemainen  Lieben 
Vatterlants  geschehen,  ich  auch  billicK  Euer  Gunst  undt  Freundschaft  eringen 
aoll,  denselben  mich  zu  angenemben  Diensten  beTeichen  thue,  mit  gewisser 
Teraicherung  daa  ich  mit  guett  und  bluett  dem  Lieben  Vatterlandt  zu  dienen 
mich  schuldig  erkhenne.  Datum  Nicolspurg  den  3  Januarii  des  sechzehen- 
handert  Zway  und  Zwainzigisten  Jar. 

Euer  Gunat  und  Freundschaft 

dienstwilliger 

Seif.  Ch.  Breiner  m/p, 

(Von  Aussen.)  Denen  Ehrwierdig  Wohlgebom  Edl  undt  Gestrengen  Herrn 
N.  Ainer  ersamben  Landtschafft  in  Österreich  under  der  Enns  Verordneten, 
Meinen  sonders  lieben  Herrn. 

Wienn« 

Aufgedrucktes  Siegel. 


382 

(Oben  am  Rande.)  Von  Herrn  Landtmiirschalkhen  und  Lanndt  Obristea 
die  erinrung,  dass  Gottlob  den  3  des  Abendts  mit  den  Ungern  fridt  geschlossen, 
auss  Nikolspurg  den  3  Januarii  1622. 

praes.  den  6  Januarii  Anno  1622. 


n.  „österreichische  Geschichtsquellen. ^ 

Beiträge  lar   Biogri^Ue   des  k.  listoriogrtphen  nid  Biblittkekan 

Peter  toi  Ltmbeek. 

Mit^etheilt  von  Karl  Oberleitoer. 

Eine  der  grössten  Zierden  der  k.  k.  Hofbibliothek  war  im  17.  Jahrhunderte 
ausser  Sebastian  Tengnagel  <),  Peter  von  Lambeck^),  berühmt  als 
Historiograph,  wie  nicht  minder  als  Numismatiker  und  Philolog.  Er  war  unab* 
lussi^  bemüht»  durch  fünfzehn  Jahre  (von  1662  bis  1676),  die  BficherschStse 
der  k.  k.  Hofbibliothek  zu  ordnen,  zu  vermehren  und  dem  gelehrten  Publicum 
zugänglich  zu  machen,  wofür  ihn  auch  Kaiser  Leopold  f.,  der  Freund  der 
Künste  und  Wissenschaften,  bei  der  Versetzung  in  den  Ruhestand  mit  einem 
Gnadengelde  von  5000  fl.  belohnte. 

Der  Kaiser  setzte  selbst  der  Resolution  huldvoll  die  Worte  bei:  „Es  ist 
gar  ein  fleissiger  Mann  vnd  hatt  wohl  Eine  Gnad  verdindt.^  (Hof-Finsnz-Aet 
vom  25.  Mai  1676.) 

Wir  lassen  hier  das  von  Peter  Lambeck  eigenhändig  geschriebene  und 
dem  Kaiser  überreichte  Memorial  ')  folgen,  welches  die  treuesten  Aufschlösse 
über  seine  literarische  und  ämtliche  Thätigkcit  gibt. 

Allerunterthänigste  Verzeichnung,  worauss  zwar  nicht  völlig,  jedoch  in 
etwas  ersehen  werden  kan,  was  nunmehr  biss  in  das  fQnffzehnde  Jahr,  nemlich 
vom  14.  Decembris  A.  1662  biss  den  21.  Februarij  A.  1676,  in  diensten  Ihro 
Kayserl.  Majestät,  vnsers  AllergnSdigsten  Herrn,  Herrn,  von  mir  endes  unter- 
schriebenen allerunterthänigst  geleistet  vnd  verrichtet  worden  sey. 

1.  Vom  14.  Decembris  A.  1662  da  in  Ihro  Kayserl.  MajestSt  dienste  ich 
würklich  auffgenommen  worden  bin,  vnd  deswegen  bey  ihro  fürstliche  Gnaden 


^)  Sebastian  Tengnagel  wurde  im  Jahre  1602  vom  Kaiser  Rudolph  II.  zum  kaii. 
Bibliothekar  mit  einem  jährlichen  Gehalte  von  200  fl.  aufgenommen.  Im  Jahre  1612 
(Hof-Finanz-Act  vom  9.  August  1612)  erhielt  er  wegen  seiner  besonderen  Ver- 
wendung ein  Gnadengeld  von  500  fl.,  ingleichen  auch  im  Jahre  1621  ein  Gnaden- 
geld  von  1200  fl.  (Hof-Finanz-Act  vom  13.  Mai  1621).  In  dem  Vortrage  an  Kaiser 
Ferdinand  11.  bringt  die  Hofkammer  vornehmlich  in  Erinnerung:  ^dass  Theonagl 
neben  seiner  Bibliothecar^  function  vndter  der  Zeit  in  vndterschiedlichen  gehaimea 
vnd  wichtigen  Sachen,  derentwegen  E.  K.  Mij.  die  beste  Wissenschaft  haben  werden, 
sich  habe  gebrauchen  lassen.**  Nach  einer  28jiihrigen  Dienstzeit  wurde  er  gleieh- 
falls  mit  einem  Gnadengelde  von  3000  fl.  belohnt  (Im  Hof-Finanz-Act  tob 
25.  Mai  1676  angef&hrt.) 

*)  Geboren  1626  zu  Hamburg,  gestorben  im  Jahre  1680. 

S)  Das  Original  beflndet  sich  in  den  Hof-Finanz-Acten  des  k.  k.  Finanz-Archivs. 


383 

von  Portia,  alss  Obristen  Hoffmeistern,  meinen  Eid  abgeleget»  hub  ich  gleich 
altsbald  angefangen  die  unterschiedliche  alte  sehr  ynTolkomniene  vnd  vnordent- 
liche  Catalogos  deren  ohngefehr  sehntaosend  vortrefBichen  Orientalischen, 
Griechischen,  Lateinischen  vnd  andren  sprachen  geschriebenen  Bächer,  welche 
der  Kayserlichcn  Hoff  Bibliothec  höchster  Schatz  vnd  Kleinot  sein,  zuforderst 
vnd  in  Sonderheit  fleissig  zu  durchsuchen,  vnd  darüber  zu  machen  ein  nach 
unterschied  der  Faculteten  in  sechs  Classes  abgetheiltes  Alphabetisches  Haupt- 
Register,  welches  bestehet  in  drey  gar  grossen,  mit  meiner  eigenen  Hand 
geschriebenen  y  Büchern  in  folio,  vnd  noch  vor  dem  26.  Maij  A.  1663  mit 
vnglau blicher  mühe  vnd  arbeit  geendet  worden  ist. 

2.  Vom  26.  May  A.  1663,  da  von  Ihro  Hoch  Grufflichen  Excellenz,  Herrn 
Grafen  von  Lamberg,  damaligen  Obristen  Cammerer,  nunmehr  aber  Obristen 
Hoffmeistern,  die  Bibliothec-Schlüssel  mir  völlig  überliefert  worden,  biss  den 
26.  Januarij  A.  1665  hab  ich  die  gantze  Kayserliche  Huff-Bibliothec  0,  damahls 
schon  in  mehr  alss  achtzig  tausend  Stücken  oder  Bünden  geschriebener  vnd 
gedruckter  Bücher  bestehend,  völlig  von  ihrer  stelle  erhoben,  gesäubert,  vnd, 
nach  fleissiger  durchsehung  eines  jeden  besondem  Buches,  von  neuen  also 
eingerichtet  vnd  geordnet,  wie  anietzo  von  jedermänniglich,  der  solche  sache 
recht  verstehet,  vnd  gründlich  davon  vrtheilen  kan,  mit  höchster  Verwunderung 
gesehen  wird.    Gleichwie    nun    dieses  bey    tage   eine  vnglaubliche  schwehre 
arbeit  gewesen  ist,  also  hab  ich   dabeneben  auch  die  nacht  nicht  gefeyert, 
sondern,  aussgenommen   vier    oder  funff  stunden  schlafes,  die  übrige   zeit 
angewendet  zu  auffsetzungt  aussarbeitung,  abschreibung  vnd   corrigirung  des 
Ersten  Buches  meiner  Commentariorum  de  Augustissima  Bibliotheca  Caesarea, 
welches  den  obgemeldeten  26.  Januarij  A.  1665  geendet  worden,  vnd  würklich 
ans  liecht  kommen  ist  auff  sechs  vnd  sechzig  gedrückten  Bögen  in  folio,  vnd 
mit  zwanzig  dazu  gehörigen  Kupfferstücken;  vnd  wird  furnemlich  darin  gehan- 
delt von  dem*  Anfange,  Auffnemen,  Abnemen  vnd  Wiedererhöhung  der  Kayser- 
lichen  Hoff  Bibliothec;  wie  auch  von    demselben  jetzigen  Stande,  vnd   auff 
welche  Weise  sie  von  unterschiedlichen  Bibliothecariis  nach  vnd  nach  ver- 
waltet worden  sey.  Es  ist  auch  ferner  neben   vielen   andern  rariteten   darin 
begriffen    ein    ziemlich     langer    Catalogus     der    fQmehmsten    Hebraeischen, 
Arabischen,  Türkischen,   Persischen,  Syrischen   vnd   anderer  Orientalischen 
geschriebenen   Bucher,    welche    in    oberwehnter    Bibliothec    vorhanden    sein. 
Dadurch  nun  hat  die  vorhin  in  Wienn  selbst  vnbekandte  vnd  fast  todte  Kay- 
serliche Hoff  Bibliothec  ein  neues  leben  empfangen,   vnd  ist  durch  fleissige 
fortsetzuog  solcher  höchstgetreuen  harten  Arbeit  ferner  allmShIig  zu  solcher 
würde  gelanget,    dass  sie   denen  jetzigen    vortrefQichsten    Bibliotheken    der 
gantzen  Welt,  aussgenommen  das  GebSu  '),  nicht  allein  zu  vergleichen,  sondern 
auss    unterschiedlichen  vhrsachen   billig  vorzuziehen  ist.  Was  auch  in  obge- 
dachter   durchsebung   aller  gedrückten  Bücher  doppelt  vnd  gar  überflüssig 
befunden  worden,  solches  hab  ich  der  Bibliothec  zu  nutzen  so  treulich  wieder 
angewendet,  dass  sie  mit  mehr  alss  tausend  Reichsthaler  wehrt  eingetauscheten, 
in  Italien,  Frankreich  vnd  Niederland  gedrückten   vornehmen  neuen  Büchern 
dadurch  vermehret,  oder  sonsten  auff  unterschiedliche  andere  Weise  verbessert 
worden  ist. 


*)  9 Auf  Iro  Kay.  M^.  allergenedigiaten  beuelch  hat  Joannes  Z eitler  die  Bibliotek 
XU  Wienn  in  gaette  Ordnung  gebracht  vnd  beschriben,  auch  über  die  geschriebenen 
bnecher  ein  Inventarium  aufrichten  muessen,  mit  dessen  Verichtung  Ire  K.  May. 
allei^ned.  xufriden,  vnd  ime  Zaidler  au  ainer  recompeos  seiner  gehabten 
Bemühung  ans  dem  Viztumamt  Wienn  zu  erlegen  hundert  Taller  verwilligt.*  (Hof- 
Finanz-Act  Tom  12.  Mfirz  1599.) 

*)  Über  das  Locale  siehe  pag.  75  der  Geschichte  der  k.  k.  Uofbibliothek  v.  Ign.  Fr. 
Edl.  von  Mosel. 


384 

3.  A.  1664  hab  ich,  neben  obgemeldeter  fleissigster  Verwaltuog  derKtyser- 
lichen  HoflT  Bibliothec,  auff  Ihro  Kayserl.  Majestät  allergnädigsten  Befehl  des 
selig  verstorbenen  Herrn  Michaelis  D*Asquier,  Tfirkischen  OberdobnetscheB« 
nachgelassene  Bibliothec,  in  2399  Stüken  allerley  Bucher  bestehend •  Yom 
26.  August  biss  den  15.  September  durchsehen,  vnd  darüber  einen  Catalognm 
verfertiget  von  sechs  vnd  sechzig  Blättern  in  Folio;  auch  denselben  mit  meiner 
eigenen  Hand  zweyraahl  abgeschrieben:  den  Rauff  aber  hab  ich  wegen  der 
daroahligen  bcschwehrlichen  Zeiten  wiederrahten,  vnd  also  dieselbe  Aiusgabe 
der  löblichen  Hoffeammer  ersparet. 

4.  A.  1665  von  11.  Augusti  biss  den  20.  desselben  Monats  habe  mit  Ihro 
Kayserl.  Majestät  ich  nicht  allein  die  Reise  gethan  nach  Vnser  Lieben  Franen 
Cell  in  Steyrmarck,  sondern  habe  auch  davon  geschrieben  vnd  drücken  Uastn 
ein  eigenes  Diarium  von  sieben  vnd  dreissig  gedruckten  Bögen  in  quarto, 
worin,  neben  jetztgedachter  Reise,  auch  von  unterschiedlichen  andern  raren 
vnd  denckwurdigen  Sachen,  das  Hochlöbliehe  Ertzhauss  von  Österreich 
betreffend,  gehandelt  wird.  In  eben  demselben  1665  Jahr  vom  10.  Septembrit 
biss  den  15.  Novembris  hab  ich  mit  Ihro  Kayserl.  Majestfit  die  Reise  gethan 
nach  Inspruck,  vnd  dieselbe  von  tag  zu  tage  auffs  fleissigste  besehrieben,  wie 
in  dem  Anderem  Buche  meiner  Commentariorum  de  Augustissima  Bibliotbeca 
Caesarea  von  pag.  608  biss  746  zu  ersehen  ist.  Ich  hab  auch  die  Zeit  Ober» 
da  wir  zu  Inspruck  gewesen^  vom  13.  Octobris  biss  23.  desselben  Monats, 
innerhalb  zehn  tagen,  die  gantzc  Bibliothec  des  Schlosses  Ambras,  in  6449 
geschriebenen  vnd  gedrückten  Stucken  Bücher  bestehend,  von  anfang  biss  za 
ende  mit  grosser  mühe  vnd  arbeit,  vnd  zugleich  in  grosser  kälte,  eintxel- 
weise  durchgesehen,  vnd  2072  Stucke,  worunter  fünffhundert  drey  vnd  aehtxig 
vortreffliche  geschriebene,  herauss  gelesen,  vnd  mit  Ihro  Kays.  Majestät  aller- 
gnädigsten vorwissen  vnd  zulassen  auff  einem  eigenen  Schiffe  in  22  Saltz- 
pantzen  vnd  sechs  Kisten  herunter  gefuhret  nach  Wienn,  vnd  der  Kayserliehen 
Hoff  Bibliothec  einverleibet,  dadurch  sie  dann  mercklich  vermehret  worden 
ist.  Ich  hab  auch  über  obgedachte  583  geschriebene  Stücke  einen  gar  aecnraten 
Catalogum  verfertiget,  welcher  in  obangezogenen  Andern  Buche  meiner  Com- 
mentariorum von  pag.  746  biss  pag.  989  gedrückt  zu  finden  ist.  Über  dem 
auch  hab  ich  noch  vor  meinem  verreisen  von  Inspruck  die  übrige  zu  Ambras 
gelassene  4391  Stucke  Bücher  nach  Unterschiedlichkeit  der  Faculteten  vnd 
Materien  in  eine  gute  Ordnung  gebracht,  welche  ich  vorhero  in  grosser 
vnordnung  gefunden  hatte. 

5.  A.  1666  vom  25.  Februarij  biss  den  23.  Martij  haben  Ihro  Kayserl. 
Majestät  mich  Ihro  Exccllenz  dem  Herrn  Gross  Bottschafftem,  Herrn  Grafen 
Lesle  auff  Sein  seihst  eigenes  schrifftliches  begehren  biss  nach  Ofen  entgegen 
gesand,  umb  zu  sehen,  was  von  des  Hungarischen  Königes  Matthiae  Corvini 
von  dieser  so  weitberühmten  Bibliothec  alda  noch  etwa  möchte  vorhanden 
sein ;  vnd  hab  ich  die  Hinreise  zu  Wasser  gethan,  die  Rückreise  aber  zu  Lande, 
vnd  zwar  biss  Raab  mit  dem  obgemeldeten  Herrn  Gross  Bottschafftem  selbst, 
von  dannen  aber  biss  Wienn  allein  mit  einer  Post  Calesche. 

Die  beschreibung  dieser  meiner  Reise  ist  zu  finden  in  obangezogeneo 
andern  Buche  meiner  Commentariorum  von  pag.  989  biss  pag.  996.  In  eben 
demselben  1666  Jahr  vom  11.  Junij  biss  den  13.  Julij  hab  ich  auch  die 
Kayserliche  Privat-  oder  Cammer-Bibliothec,  in  1280  Stücken  Bücher  bestehend, 
durchgesehen,  vnd  darüber  einen  Catalogum  verfertiget  von  fünff  vnd  funffkig 
blättern  in  folio;  auch  denselben  mit  eigener  Hand  zweymahl  abgeschrieben. 
Noch  hab  ich  auch  in  demselben  Jahr  mit  Ihro  Kays.  Majestät  allerffnädigsten 
vorwissen  vnd  zulassen  an  Ihro  Durchläuchtigkeit  den  Herrn  Augnstom, 
Hertzogen  zu  Braunsweig  vnd  Lüneburg,  geschrieben  vnd  in  quarto  drücken 
lassen  eine  besondere  Relation  von  denen  vhralten  geschriebenen  Griechischen 
vnd  Lateinischen  Exemplaren  des  Flavij  Josephi,  welche  in  der  KayserL 
Hoff  Bibliothec  vorhanden  sein,  vnd  zu  Verfertigung  einer  neuen  edition  merklich 
dienen  können.  Ferner  auch  hab  ich  damahls  drucken  lassen  die  Erklärung 


385 

des  fhralten  TOBchfltzbaliren,  aber  vor  diesem  gantz  rnbekanten,  AchaUSteins 
der  Kayserl.  Schatzkammer,  in  welchem  flberauss  kunstlich  vnd  sinnreich 
abgebildet  ist,  wie  Vnter  Österreich,  Hungern,  vnd  Dalmatien  im  neunten  Jahr 
nach  Cbristo  ?oa  Kayser  Augusto  überwunden,  md  dem  Römischen  Reiche 
nnterworfien  worden  sey;  vnd  ist  dieselbe  ErklSrung  sampt  dem  dazu  gehörigen 
Kupffer  zu  finden  in  dem  obangezogenen  Andern  Buche  meiner  Commentariorum 
zwischen  pag.  1000  vnd  1001.  Ober  dem  ist  auch  in  demselben  1666  Jahr, 
vnd  zwar  im  Monat  Julio,  von  Ihro  Kayserl.  MajestSt  allergnSdigst  mir  auffge- 
tragen  worden  die  Direction  vnd  Censur  des  zu  Nürnberg  gedrückten  Öster- 
reichischen Ehren-Spiegels;  welche  ich  auch,  ohneracht  meiner  andern  viel- 
fthigen  GeschSffte,  gehorsamst  übernommen,  vnd  das  folgende  gantze  1667 
Jahr,  sampt  dem  grossem  theil  des  1668sten,  treu  fleissigst  vnd  mit  sonder- 
babrer  sorgftltigkeit  verwaltet,  biss  endlich  das  gantze  werk  unter  mir  seine 
endschafft  erreichet  hat,  wie  auss  der  Vorrede  mit  mehren  zu  ersehen  ist. 

6*  A.  1667  hab  ich,  neben  jetztgedachter  Direction  vnd  Censur  des  öster- 
reichischen Ehren-Spiegels,  auff  Ihro  Kayserl.  Majestfit  allergnSdigsten  Befehl 
des  Herrn  Aubery,  Advocaten  des  Parlaments  zu  Paris  vnd  Königlichen  Rahts, 
frantzöstschen  Tractat  vor  den  Ansprüchen  seines  Königes  zu  dem  Römischen 
Reich,  vnd  von  dessen  Vorzug  über  den  Römischen  Kayser,  mit  höchsten 
Bedacht  durchgelesen,  vnd  die  darin  begriffene,  unterschiedlichen  dabey 
mteressirten,  insonderheit  aber  der  Teütschen  Nation  höchstschädliche  Axiomata 
Politica  Gallicana,  oder  französische  Staats-Regeln,  getreulich  heraussgezogen; 
folgends  aach  dieselbe  auss  der  französischen  Sprach  in  die  Lateinische  über- 
setzet, vnd  öffentlich  durch  den  druck  ans  liecht  gegeben  in  quarto,  wodurch 
dann  dem  König  in  Frankreich  damahls  ein  mehrer  vnd  grösser  Schade 
geschehen  ist,  alss  fast  geglaubet  werden  kann,  vnd  hat  er  deswegen  nicht 
allein  alle  Exemplaria  des  obgemeldeten  französischen  Tractats  auffkauffen  vnd 
unterdrücken,  sondern  auch  den  Autoren  seihst  zu  Paris  in  die  Bastillje 
setzen  lassen,  umb  den  haass,  welchen  er  fast  bey  allen  Nationen  sich  dadurch 
erweckt,  in  etwas  wieder  zu  dempffen.  Ist  demnach  solcher  von  mir  gethanene 
Feder-Streich  Ihro  Kais.  MajestSt  fast  eben  so  nützlich  gewesen,  alss  wann 
Sie  einen  nicht  geringen  Waffen-Sieg  gegen  Frankreich  erhalten  betten.  Ferner 
hab  ich  auch  in  demselben  1667  Jahr  meine  eigene  Bibliothec,  in  dreytausend 
Stfleken  theils  geschriebener,  gedruckter  ausserlesener  vnd  zierlich  einge- 
bundener Bücher  bestehend,  welche  Ihro  Kais.  Majestfit  umb  einen  höchst- 
biUigsten  preiss  von  2300  Reichsthaler  gekaufft,  vnd  in  zwanzig  Kisten  von 
Hamburg  anhero  bringen  lassen,  der  Kayserl.  Hoff  Bibliothec  an  behörigen 
Örtern  einverleibet,  nachdem  ich  dieselbe  vorhero  höchstwolgemeldter  Kays. 
MajestSt  allerunterthSnigst  in  ihrer  eigenen  Ordnung  absonderlich  vorgestellet 
vnd  gezeiget  hatte. 

7.  A.  1668  ist  endlich  durch  meine  Direction  vnd  Censur  der  Grosse 
österreichische  Ehren-Spiegel  völlig  ans  liecht  gekommen;  wodurch  dann 
Michael  vnd  Hans  Friedrich  Endter  sich  hefftig  bereichet  vnd  über  dem  von 
Ihro  Kays.  Majestfit  mit  einem  ewigwehrenden  General-Privitegio  ihres  Bücher- 
verlagea  vnd  auff  andrer  Weise  ansehnlich  begnadet  worden  sein,  da  ich  im 
gegentheil  ftir  alle  meine  angewendete  mühe  vnd  arbeit  keinen  eintzigen 
nutzen  genossen,  ja  gar  die  Kavserliche  Hoff  Bibliothec  von  obgedachtem 
Endtem  für  die  leihung  des  geschriebenen  Fuggerischen  Originals  nicht  eines 
einzigen  gedrückten  Exemplars  gewürdiget  worden  ist.  In  ebem  demselben 
Jahr  166ö  hab  ich  auch  auff  Ihro  Kays.  Majestfit  allergnSdigsten  Befehl  im 
Majo  vnd  Augusto  zwey  sehr  nutzbahre  Reisen  gethan,  nach  S.  Petronel, 
Teutseh  Altenburg  vud  Haimburg,  vnd  die  gantze  Gegend,  wo  vor  diesem  die 
vhralte  Stadt  Carnuntum  gelegen,  mit  fleiss  abmessen  vnd  abzeichnen  lassen, 
vnd  dadurch  viele  rare  Antiquiteten  entdecket,  welche  vorhin  auch  denen 
allergelehrtisten  gantz  vnbekand  gewesen  sein,  vnd  zwar  insonderheit  den 
Arcum  Triumphalem  des  Kaysers  Augusti  in  Pannonia  Superiori,  dessen  der 
Dio  Cassins  gednicket,  vnd  die  Hibema  Pannonica  Camuntina  Legionis  decimae 


386 

qoartte  Gemin..  deren  meldung  getchieht  bey  dem  Pliaio;  wie  mit  meiii«B 
lu  ersehen  i«t  in  dem  obiDgeiagDen  andern  Buche  meiner  CamneDUrionm 
de  August.  Bibliotheca  Caesarea  pag.  9S7  bis«  pig.  1003. 

S.  A.  1669  den  11.  Saplembris  isl  v3llig  geendet  worden  md  ans  liecbt 
gekommen  du  obangeiogene  ander  Buch  meiner  Comraentariorum  de  Augnaü»' 
sima  Bibliotheca  Caesarea  auff  iwey  hundert  und  drey  rad  aechtig  gedrflektes 
Bdgen  in  folio,  vud  mit  Wenig  d*iu  gehdriRen  Kupfferitücken.  rnd  hab  ich 
an  aulUeiung,  aussarbeitung,  abschreibuog  vnd  drüfk-corriKiruDg  dieses  Bnchei 
raehrentheiies  bey  nacht  gearbeitet  vier  gantte  Jahr  vnd  siebeo  Monat,  la 
demselben  nun  werden  untersciiied liebe  Sachen,  welche  in  dem  ersten  Buche 
nur  mit  wenig  Worten  berührt  worden,  weitleufBger  aussgeführet,  vnd  wird 
insonderheit  Beissig  darin  gehandeil  von  dem  Vbrsprunge  vnd  dem  wabr- 
hafllen  allen  Komischen  Namen  der  Stadf  Wienn,  wie  auch  von  «terosetben 
Vnjversilet  wahrhafTlen  Fuodation  vnd  ihren  alten  Statuten  vnd  Pririlegio, 
welche  vorhin  gantt  vnbeinnd  gewesen,  so  daas  ich  mich  in  diesem  Fall 
nicht  weniger  umb  die  Stadt  vnd  Vniversitet,  allss  umb  die  Hoff  Bibliotbee, 
vielfiiltig  woUerdient  gemacht  babe. 

9.  A.  1670  den  26.  Ueccmbris  ist  völlig  geendet  worden  vnd  »na  liecbt 
gekommen  das  dritte  Buch  meiner  Commentariorum  auff  einhundert  vnd  vier 
gedrückten  bägen  in  folio.  vnd  mit  fünff  vnd  l^ntTiig  dazu  gehörigen  Kupffer- 
stücken;  rnd  ist  darin  begriffen  ein  Catolofrus  der  geschriebenen  Griechiaehea 
Theologischen  Bücher,  so  in  der  Kays.  Hoff  Bibliothec  vorhanden  sein,  vom 
ersten  biss  lum  hundersten,  sampt  einem  Anhange,  dnrin,  neben  andern  unter- 
schiedlichen merkwüi-digen  aaehen,  auch  die  gantie  Ordnung  aller  gedräckten 
BQcber  der  j et ztge meldeten  Bibliothec,  nach  abtheüung  der  Materien  in  sechs 
Uauptclasses,  kurtz  vnd  deutlich  vor  äugen  gestellet,  vnd  ferner  dareh  einen 
besooderen  Discurs  erwiesen  wird,  das  billig  vnd  von  rechts  dem  RömiseheD 
Kayser,  vnd  nichl  dem  Könige  in  Krankreich  der  Titel  des  Aller  Christliduten 
gebühre. 

10.  A.  1671  den  liS.  Seplembrl« 
gekommen  das  vierte  bucli  meiner 
gedrückten  Bügen  in  folio  vnd  mit  d 
stücken,  vnd  ist  darin  begriffen  ein  C 
Bücher,  so  in  der  Kays.  Hoff  Bibli 
Wüsten  sami>I  einem  Anhange  von 

11.  A.  1072  den  15.  üecembris 
getreten  das  fünfltc  Buch  meiner  C< 
gedrückten  Bögen  in  folio;  vnd  ist  i 
benen  Griechischen  Theotogischen 
vorhanden  sein,  vom  2Ulslen  biss  33 
andern  merkwürdigen  Sachen.  In  cb 
Heidnische  MedalMeii,  welche  auss 
Kays.  Hoff-Bibliolhcc  erkaufft  wordei 
nach  ihrem  alter  in  eine  neue  rlchti| 
mit  hinzu  gethan  mehr  alss  acht  hl 
ich  Iheils  schon  vorhin  in  Italien  v 
aber  auff  der  loipruckischen  Keisi 
nach  S.  Petronel .  TcuUch  Altenbui 
habe,  ht  also  die  Kays.  Hoff-Bibliol 
gehabt,  auff  einiuBhl  durch  mehr  alss 
vnd  ansehnlich  gelieret  worden. 

12.  A.  1673  hab  ich  aulT  müi 
schicdliche  (urnehmen  gelehrten  Lei 
auff  neun  Bögen  iu  quarto  einen  I 
■cbtzehnden  Jahr  meines  alters  biss  i 
ans  liecht  gegeben  gehabt,  oder  d 
oder  umb  künfltig  drücken  zu  lasse 


387 

eben  denselbem  1673  Jahr  heb  ich  auch  angefangfen  drucken  su  lassen  das 
grosse  Sjntagroa  Rerum  Germanicarum  in  folio ;  welches  in  sich  hegreifft  gar 
viele  alte  vorhin  niemahls  gedruckte,  ja  fast  gar  nicht  bckante,  Autoren, 
Vhrkunden  vnd  Schrifflen,  die  Historiam  des  gantzen  Heiligen  Römischen 
Reichs  betreflend,  vnd  zwar  insonderheit  das  Ertzhertzogthum  Österreich  vnd  die 
fibrige  Kayserlicbe  Erbländer;  vnd  ist  noch  in  demselben  Jahr  geendet  worden 
der  Codex  Epistolaris  Imp.  Caroli  Magni,  welcher  in  solchem  Werke  die  erste 
ttelle  hat.  Was  nun  weiter  darinn  wird  begriffen  sein,  ist  zwar  nicht  vdllig, 
jedoeh  in  etwas  zu  ersehen  anss  dem  jetztgemeldten  Catalogo  meiner  Bächer, 
welche  noch  unter  dem  drucke  sein. 

13.  A.  1674  den  9.  Junij  ist  völlig  geendet  worden  vnd  ans  liecht  gekommen 
das  sechste  Buch  meiner  Commentariorum  auff  vier  vnd  achtzig  gedrfickten 
Bögen  in  folio,  vnd  mit  vierzehn  dazu  gehörigen  Kupfferstücken;  vnd  ist 
dasselbe  abgetbeilt  in  zwey  Theile:  deren  erster  in  sich  begreifft  einen  Cata- 
logum  der  geschriebenen  Griechischen  Juristischen  Bucher,  so  in  der  Kayserl. 
Hoff  Bibliothec  vorhanden  sein ;  der  ander  aber  einen  Catalogum  der  geschrie- 
benen Griechischen  Medicinischen  Bücher,  so  ebcnmessig  daselbst  vorhanden 
sein.  In  eben  demselben  1674  Jahr  von  4.  Julij  biss  den  19.  desselben  Monats 
hab  ich  auch  Ihre  Kays.  Majestät  Privat-  oder  Cammer-Bibliothec  zum  andern- 
mabl  gantz  von  neuen  durchgesehen  vnd  eingerichtet,  vnd  zwey  neue  Cataloge 
darüber  verfertiget,  vnd  mit  meiner  eigenen  Hand  abgeschrieben;  nemlich 
einen  nach  Ordnung  der  Bucher,  wie  dieselbe  stehen,  vnd  ausserhalb  auff  dem 
Rücken  mit  nummem  gezeichnet  sein,  den  andern  aber  nach  dem  Alphabet 
Tod  den  namen  der  Autoren.  Ferner  hab  ich  in  demselben  Jahr  auff  Ihro  Kays. 
Majestät  allergnädigsten  sonderbahren  Befehl  mit  grossem  fleisse  durchgelesen 
vnd  censurirt  zwey  sehr  grosse  Historische  Werke»  deren  eines  Teutsch,  das 
andere  aber  Lateinisch;  vnd  ist  durch  zwey  bestandene  Relationen  die  Druckung 
des  Teutschen  von  mir  wiederrahten ,  die  Drückung  aber  des  Lateinischen 
gerahten  vnd  befördert  worden.  Noch  hab  ich  in  demselben  Jahr  auff  Ihro 
Kayserl.  Majestät  allergnädigsten  Befehl  durchgesehen  vnd  höchstfleissig 
betrachtet  die  höchstgemeldten  Kays.  Majestät  von  dem  Herrn  Grafen  Dras- 
kowits  allerunterthänigst  umb  sechs  vnd  dreissig  tausend  gülden  zu  kauff 
angebottene  acht  tausend  einhundert  vnd  funff  alte  Heidnische  Medalljen, 
darunter  756  güldene,  5109  silberne  vnd  2240  kupfferne;  vnd  ob  ich  zwar 
dieselbe  alle  vortrefBich  vnd  rar  befunden,  so  hab  ich  doch  in  betrachtnng 
der  schlechten  Zeiten  die  kauffung  wiederrahten  vnd  also  der  Löblichen  HolT- 
cammer  die  obgemeldten  36000  gülden  ersparet.  Im  gegentheil  hab  ich  ohn 
aussgebung  eines  eintzigen  pfennings  die  Kayserl.  Hoff  Bibliothec  in  eben 
demselben  Jahr  vermehret  mit  345  alten  Medalljen,  deren  165  silberne, 
180  aber  kupfferne  sein,  welche  Ihro  Gnaden  der  Herr  Graff  von  Zeill  mir 
freywillig  verehrt  hat.  Ober  dem  ist  mir  auch  in  demselben  1674  Jahr,  vnd 
zwar  den  23.  Aogusti ,  in  der  Kayserlichen  Hoff  Bibliothec  geliefert  worden 
die  Spanische  Bibliothec  des  Marckgrafen  Gabrega,  in  2498  Stücken  Bücher 
bestehend,  welche  ich  folgends  in  eine  gute  richtige  Ordnung  gebracht,  vnd 
Ihro  Kays.  Majestät  in  einem  besondern  Zimmer  allerunterthänigst  vorgestellt 
vnd  geseiget  habe. 

14.  A.  1675  den  8.  Januarij  ist  völlig  geendet  worden  vnd  ans  liecht 
gekommen  des  Piatina  Historia  der  Stadt  Mantua  vnd  der  durchleuehtigsten 
Familia  von  Gonzaga,  in  sechs  Bücher  abgetheilt,  welche  ich  auss  dem  alten 
geschriebenen  Original  der  Kays.  Hoff  Bibliothec  abgeschrieben  vnd  folgends 
mit  meinen  Annotationibus  oder  Anmerkungen  habe  drücken  lassen  auff  64  Bögen 
in  quarto,  vnd  mit  drey  dazu  gehörigen  kupfferstücken.  Den  15.  Jolii  desselben 
Jahrs  sein  mir  überliefert  worden  vier  hundert  vnd  sechsig  Nadastische  alte 
Heidnische  Medalljen,  welche  ich  alle  mit  fleiss  übergesehen,  vnd  so  viel  davon 
leselig  oder  kentlich  gewesen,  in  eine  gute  Ordnung  gebracht  habe. 

Den  15.  Novembris  desselben  1675  Jahrs  ist  völlig  geendet  worden  vnd 
ans   liecht  gekommen  das  Siebende  Buch  meiner  Commentariorum  auff  ein- 


388 

Gr«e££.««&«*  Fl  .»»opiLvei««  BiiC^er,  «•  ia  4er  Kayseri  Boff  l^iotiMe  tot- 
^^«m  s«  1 ,  w*|»t  e  am  Aakaaee  ▼«•  zvötf  aaden  aekr  )e»e»svvrdisea 
Mfttenea.  A±>tra  v  H  ebeaiMs^r  »a«^  sUrrk  fearMtM  aa  dem  aebtm 
E^«i^  4e«  «^flrenel^H^a  rr^^se«  veries  der  BeMbreiban^  der  Kajs.  Hoff 
B-tf.iü*«,  wt.<i.e*  ia  » >b  ke^r^lffl  eiaea  CataJoffiini  der  gesdirieWaea  Grie- 
etkAct^m  H  »Un««b«a  Berber,  •<•  ia  j^Ut^rwehnler  Bibliothee  Torbaadea  aeia, 
fad  vlrd  daftse^be.  reiJebt  et  Gott,  aoeb  ia  diesen  1676  Jabr  seiae  eadscbaffi 
erre:e±«ea.  rad  «tf.^tf  aas  iieeht  konuaea.  Gvaoet  daaa  Gott  mir  ferner  das 
Leb^a,  TT>d  stirrfcet  »e  ae  darrb  so  böge  sebvebre  arbeit  abfeokattete  Leibea- 
kriSxe^  rad  nrar  iftM>a4ierbeit  die  Aneea«  so  verdea  aaeb  ihrer  ordanaf  fef»er 
fol^ea  die  sbrif^  B«^b^  des  offt^edacblea  aiäbsaaMa  grassea  Werkes  btss 
aaff  d^  faaff  tim!  xvaaiieste,  wetebes  aieiner  aasstbeilaag  fad  ■easebliebea 
Torsetxaar  b>^  vird  das  letxte  seta,  wie  mit  aMbrea  n  ersebea  ut  ia  Aem 
obj?edacbtea  Catatoir«  neiaer  Bdeber»  welebe  omb  kinflfUg  drücke«  ta  lasses 
seAoa  mebreatheiU  rerfertiget  seia. 

Gleich vie  ieb  aua  die  Kays.  Hoff  Blbliolbee  dnrefa  die  obenrebate,  biss 
dato  dafoa  aas  iieeht  g«sebene  siebea  Bäcber  ia  der  gaatzea  Wdt  habe  sehr 
beröbmt  rad  nalxbahr  gemacht,  also  ist  dieselbe  aieht  veaiger  ia  gv  rieleii 
vifhtigea  feschiffUo,  nicht  nnr  aDeia  voa  Ibro  Kays.  Majestät  Selbst  rnd  dero 
Bediente  md  Unterthaoen,  sondern  auch  ron  sehr  rielea  Fremdea  rad  anss- 
lindisehea  Hoben  Standes  Per^nen  md  vortreflieheo  gelehrten  Leuten ,  mit 
grossen  nutzen  vürilicb  md  rielf^ltie  gebraaebet  worden;  welches  alles  weil 
es  gar  so  lang  md  fast  mmö^icb  ist  eintzelweise  za  ersehlea,  so  wil  ich  körtse 
wegen  nur  dieses  alles  gedenken,  dass  ia  der  verflossenen  Zeit  meiner  fnnff- 
zehnjäbri^en  Dienste  raebr  alss  tausend  Haapt-Besnchangen  der  obenrehntea 
Hoff  Bibliotbee  Torgegangen,  ra  deren  jeder  ich  allemahl  zum  wenigsten  mehr 
aJss  drey  gantze  standen  lang  aneinander  habe  reden  müssen,  so  dass  ich 
niemahls  alss  mit  easserster  mattigkeit  Tnd  müdigkeit  wieder  zu  Hanse 
gekommen  bin. 

15.  Was  im  übrigen  das  GebSn  der  Kays.  Hoff-Bibliothee  bringet,  solches 
hah  ich  nicht  allein  in  dem  stände  wol  erhalten,  wie  ichs  gefunden  gehabt, 
sondern  hab  es  auch  merklich  gebessert  Tnd  gezieret,  Tnd  den  platz,  wie  wol 
er  dem  ersten  ansehen  nach  für  hundert  tausend  Stücke  Bücher  scheinet  Tiel 
zn  klein  zu  sein,  dannoch  so  rahtsam  abgetheilet  Tnd  so  nützlich  gebraucht, 
dass  die  jetztgedachte  Summa  Bücher  würklich  in  guter  Ordnung  darin  stehet, 
Tnd  noch  femer  stehen  kann;  wodurch  ich  dann  der  Lühlichen  Hoffeammer 
zum  wenigsten  sechzig  tausend  gülden  ersparet  habe,  weil  unter  solchen  kosten 
kein  Tolkomme'nes  neues  Bibliotbee  -  Gehau  Ton  grund  auff  erbauet  y  Tnd  mit 
aller  nottwendigen  Zugehörung  Tnd  Zierat  eingerichtet  werden  kann. 

Wienn  den  21.  Febmarij  A.  1676. 

Peter  Ton  Lambeck,  der  Rom. 

Kays.  Majestät  w&rklicher 

Rahty  Historiographus  md  Hoff- 

Bihliotbecjurius. 


389 


V.  „Historischer  Atias.^ 

Statistik  des  Hltteltlters. 

■eekeistaller's  Frisingeisia  ii  Hinchei. 

(Fortaetxong.) 

Sopplifierun^   der   kirehen    Tod   schueldiener   rmb  erlassung 
Irer  dienst  an  die  Jest  anwesenden  Landtberrn. 

Wolgebom  Edl  rnd  gestreng  gn.  herm,  E.  gn,  sollen  wir  in  ?ntter- 

thanikhaytt  nit  ferbalten  daz  die  Ro.  kbay.  Mt  rnser  allerg"^'  berr  gestrigen 

tags  Tns   gn*'*  ?nd   ernsllicbist    beaolcben,    das   Exercitium   Religionis  mit 

predigen»  Sacrament  Raicben,  besoecbong  der  kranckhen,  Conducierung  der 

leicben,  Tnd  Informierung  der  Jugent  In  diser  lerer  Mt.  loblieben  Stat  Wien 

gSntalicb  Mfissig  zugbeen,  Darauff  wir  vnttertbanigist  geantwort,  daz  wir  rns 

acbuldig  erkennen  lerer  Mt.  als  Ynser  von  gott  furgesezten  bocbsten  Obrikbait 

allen  scbuldigen  vnd  gebierlicben  geborsamb  vnttertbanigist  zu  laisten,  wir 

köntten  awer  lerer  Mt.  vnangezaigt  nit  lassen  daz  von  Eur  gn.  wir  ordenlicb 

bieber  berueflen  vnd  etlicbe  vnter  vns   nit  one   vorwissen  vnd  gn'***'   bewil- 

ligung  der  Nacbst  abgeleibten  kbay.  Mt.  kbayser  Maximiliano  bocbloblicbister 

gedachtnus  zu  E.  g.  albie  zu  Wien  aufigenomen  vnd  bestettet,  reuersiert  vnd 

denselben  nocb  auff  diso  gegenwärtige  stundt  mit  diensten  verpflicbt  wfiren» 

Derwegen  es  zu  bdcbster  bescbwfirung  vnser  gewissen  geraicben  woltte,  ao 

wir  vnsem  ordenlicben  gottÜcben  berueff  vnd  ambt  verlassen  vnd   auflgeben 

selten,  wo  nit  von  E.  g.  wir  vnserer  dienst  vnd  pflicbt  erlassen  wfierden  vnd 

entlieh  vnttertbanigist  gepetten,  Ir  Mt  weite  vns  allerg"*  vergönnen  dj  sacben 

ahn  E.  g.  zubringen  vnd  bej  denselben  vns  anzumelden,  ob  wir  vnserer  dienst 

vnd  pflicbt  albie  mecbten  erlassen  werden,   welcbes  dan   Ir  Mt  vns  entlicb 

bewilligt  mit  dem  beding  daz  wir  vns  auff  eruorderung  wider  stelen  vnd  da 

wir  Je  Predigen  wuerden  Pej  Vermeidung  Ir  Mt  vngnadt  vnd  Straff  gebierlicbe 

bescbaidenbaytt  braueben  sollten ,   welcbes  wir  aucb   mit  Mundt  vnd  Handt 

vnttertbanigist  zuegesagt  vnd  gelobt  Gelanget  demnacb  abn  E.  g.  ao  fvll  der 

Jezo  anwesenden  vnser  vnttertbanig  pitte  sy  wollen  vns  genedig  zuerkennen 

gewen,   ob  sy  vns   auff  dise  vnsere  vnttertbanige  erinnerung  vnserer  dienst 

vnd  pflicbt  erlassen  wollen  auff  daz  wir  vns  wo  wir  von  Ir  Mt  widerumb 

eruordert  wuerden  vnttertbanigist  erclaren  mecbten,  verbofften  derbalben  In 

vnttertbanikbaytt  E.  g.  werden  sieb  bierauff  vnbescbwart  mit  eliyster  gelegen- 

baytt  gegen  vns  erklaren.  Das  derselben  gembyet  vnd  Maynung  wir  nit  alain 

Hir  vnser  Person  vemeroen.  Sonder  dasselbig  aucb  Ir  Mt.  wo  es  vonneten  zu 

vnser   vnttertbanigist  entscbuldigung   ftirpringen  mdgen,  Hiermit  E.   g.  dem 

Almecbtigen  vnd  vns  denselben  zu  gen.  beuelchent  Wien  d.  i1.  Mai  Anno  78. 

E.  g. 

Vnttertbanige  besteltte  diener  des  wordts 
vnd  in  der  schneien  albie 

Ma.  Josua  Opicius. 

Joban  Detelbacbius. 

Ma.  Paulus  Seser. 


390 

Antwort  »oft  di  ▼«rgheent  Supplicieren. 
Von  Arn  Ahnwesendeo  herrn  rnd  landtieailea  der  iwtjea  sUndt  tob 
hern  vnd  der  Rillersrliafll  Ha.  Joiua  Opitio,  Joinnj  Dedclbicbio,  Hictneij 
Hugoni  Tiid  Ha.  Paulo  Seser  aufT  Ir  achrifltlichea  anbringen,  Steh  dem  Innn 
seihst  bewist  dal  sie  nil  in  NimeD  der  ieit  amresenden  berrn  md  lindtlefidt 
aiain,  Sander  io  Namea  bayder  gemaynen  lablichen  Staade  in  lerem  dienst 
beraelTen  an  rnd  auHgenomcn  wardeo,  InmMsen  sy  auch  mit  Jeren  pOichteo 
vnd  ReuerjED  beden  steiiilen  In  gemaln  Terpuaden,  so  wolle  dem  nach  des 
ieit  anwesenden  Landlleatlen  beuorab  in  so  khlainer  anull  oit  gebüm,  sie 
aamcnt  vnd  soaderltch  lerer  dienst  auerlassen,  wan  awer  die  iwen  Inblichen 
standt  beisamen,  werden  sy  sich  der  gebier  nach  zuhallen  wissen,  wie  din 
auch  die  Ro.  bhay.  Mt.  rnser  allerg*'"  herr  die  ginie  sacheo  bis  auffder  Stande 
merer  ZusamenkunfFl  allerg'*'  tuuerachiebeo  schrilTlIlchen  rad  Mündtlichen  mm 
vniterthanigistrn  gepeten  worden,  md  dessen  von  Ir  Ht  g'"  gewert  tu  werden 
rerhofTen,  Actnm  Wien  11-  May  Anno  78. 

HsnsWilhelbm  Freiher  zu  Rogen-  Wolfsrt  Streln  her  zu  Strein 

dortr  Landtmarachalcyi  Ludwig  zu  sehönkircben 

Helbm.  Gearger  Frclher  Georg  Rueflstainer 

Sigmundt  her  r.  Polhaim  Criitoff  von  Oberham  vnd  mareh- 

Sigmundt  v.  Landaw  Frrihcr  bollz  (?) 

Marchs  her  t.  Zinzendorff  Erasmus  Leysser 

Jocham  Zirier  Freiher  v.  Polliüim  Maiimilian  Mänger 

zu  Wartenburg  Fridrich  Ton  Pranckh 

Virich  Albrecht  v.  Puecliam  Hans  hey»en$t»jn 

Adam  t.  Puehcim  Hans  Slarkharner 

Walir  CristofT  von  Mamigpn  Wilhalbm  Geyr. 

Virich  von  Pranckh 
Ein  Andere  Supplicutjon  der  Theologen  Ahn  die  uhnweaenden 
herro  vnd  landtleül. 
Wolgebarn  Edte  vod  gestreng  g.  berm,  Was  von  der  Ro.  khay .  Mt.  Tnierm 
allerg'"**  berrn  den  10.  Hay  vns  /ttrgehalten  worden  vnd  was  auch  bej  denen, 
an  aus  E.  g.  Mitll  daiumal  anwesent   gewesen,   wir   schrillllich    far^praeht, 
dessen  werden  E.  g.  sonder  Zweiffll  ssmenlllcb  sein  erinnert  worden,  rnd  wejl 
wolermelte   diimahi   anwesende    herm   vnd    landljeudl   vasere  genedige  berra 
sich  auir  solch  vnser  anbringen  dahin  crklSrl,  dai  lere  g.  vns  vnserer  dienate 
vnd  pßichlen  ahne  hcwilligung  der  awesenden  herm  vnd  landtleudten  nit  erlassen 
kynnden,  vnd  sich  aufT  mcrere  kundige  versamblung  leres  mitll  berm  landt- 
leute   referiert,    MK  der   Vertröstung   daz   die   bajde   lebliehe   stände   rnsere 
gencdige  herm  sich  als  dan  der  gebüer  wuerden  zuuerhalten  wisaen,  welche 
versamblung  dan  Nunmber  beachehe 
VDser  vnlterthanig  Pitten,  sy  wollei 
vns  vnser  dienste  damit  wir  Innen 
wir  E.  g.  lenger  dienen   selten,    w 
muglichen  schuzps  halben  Jezl  vnd 
aufl*  du  wir  aulT  kunfltigr  eruorde 
der  khay.  Ml.  thurn  mechten,  vnd 
wir  sein,  vnd  weill  solches  vnser  n 
thanikhayt  K.  g.   werden  vns  dis  vi 
verargen  vnd  vns  biemulT  genedtg  vi 
bayt  beantworten.  Solches  mit  vnit 
iCeytl  gantz  willig  vnd  gellissen  sein, 
Alniccütigen  vnterthanig  vnd  Ireulicl 


Von  anwesenden  Herrn  Laodlle 
Ritterschafft   des   Ertihprioglhumbs 


391 

Stfinde  bestelten  Predigern  kirchen  rnd  schuel  dienern  M.  Josufi  Opitio  Johanni 
Dedelbachio,  Michaelj  Hugoni  vnd  Ma.  Paulo  Seser  anzuzaigen,  Die  anwesenden 
Herrn  Landtleut  betten  vemomen,  was  sy  samtlich  Inen  von  baiden  standen 
tragenden  ambter  vnd  dienst  halber  awerroal  angebracht.  So  es  dan  ewen  an 
dem  wie  Ihnnen  in  Vorgen  bschaidt  am  iO  May  dis  Jars  datiert  andeutung 
besebehen,  daz  nämblich  sy  die  prediger  kirchen  vnd  scbueldiener  in  Namen 
beider  loblicher  Stünde  zu  lerem  dienst  berueffen  An  vnd  auff  genomen  worden, 
sy  auch  mit  leren  pflichten  vnd  Reuersen  baiden  ständten  in  gemain  verpunden. 
So  können  die  iezt  anwesenden  herrn  Landtieudt  ob  sy  gleich  noch  in  merer 
Anzall  beisamen  wären.  Als  die  alain  lere  selbst  Personen  vnd  nit  die  Stfinde 
dismals  representierten,  vnd  dahin  von  denselben  weder  gewalt  noch  beuelch 
hawen,  mergemelte  prediger  kirchen  vnd  schuelldiener  lerer  pflichten  vnd 
dienst  zu  leremthaill  so  erlassen  als  wenig  sy  auch  sonsten  in  der  haubtsachen 
gegewfirtiger  Religion  handlung,  die  Stande  mit  Verantwortung  zuuertreten 
sieh  zuuntterfahren  hetten,  daher  dan  sy  die  anwesenden  herrn  Landtleut  die 
khay.  Mt.  vnsern  aller  g"**"  herrn  miendtlich  vnd  in  schriflfien  vntterthanigist 
gebeten  hawen,  daz  lere  Mt.  die  Sachen  bis  aufT  baider  getreuen  stände 
ordenliche  vnd  vollige  Zusammenkunft  ohne  ainiche  verenderung  allerg*'*  ein- 
Stelen  vnd  verschiewen  weiten,  vngezweifl'elter  Hofinung  ein  solches  bey  Ir  Mt. 
vnabgeachlagen  zuerlangen,  werden  demnach  offlgemelte  prediger  kirchen  vnd 
sebuell  diener,  so  woll  aufls  kunfflig  als  pishero  besebehen  vnd  so  lang 
die  loblieh  stände  selbst  nit  etbas  anders  verordnen  In  leren  Ambtem  vnd 
diensten  Cristlich,  beständig,  vicissig  vnd  getreu  sich  zuuerhalten  wissen, 
wie  entgegen  vngezweifi'elt  die  loblichen  stände  es  von  Innen  newen  erzaigung 
alles  Cristlichen  miglichen  gebierlicben  schuzes  zum  besten  werden  erkennen, 
dazue  dan  auch  die  anwesenden  herrn  landtieudt  ftir  lere  Person  aller  gebier 
nach  wollgenaigt  vnd  gewogen.  Actum  Wien  den  Ersten  Junj  Anno  78'*^". 

Hans  wilhelbm  landtmarschalckh  Georg  von  haim  zu  Reichenstain 

Ruediger  her  von  Starhemberg  WolfT  CristofT  von  M anigen 

Oswaldt  Preiher  v.  Eytzing  Matheus  von  N 

Wolfart  Strein  Freiher  Albrecht  Franckhl 

Virich  her  zue  Auersperg  Bernhart  grafT  zu  hardeek 

Maximilian  v.  Manigen  Sigmundt  N 

Job  Hartman  v.  Trautmansdorf  WolfT  her  zu  Liechtenstain 

Nidas  graif  von  Salbm  Enstachius  von  Altbann. 

Veit  Albrecht  von  Puecham  Sigmondt  v.  Landau  Freiher 

Hartman  her  v.  Liechtenstain  Cristoff*  von  Oberhaim 

Hans  Cristofi'  her  v.  Zelting  (ZeU  Leonhart  Enickhl 

king?)  Victor  v.  Munngen 

Hans  von  Heisenslain  Hans  Stockhorner 

Conradt  her  zu  papenhaim  Sigmondt  leisser. 

Aliud. 

Von  den  Anwesenden  herrn  landtleulten  baider  stände  von  herrn  vnd  der 
Ritterschafl^  ditz  Ertzherzoglhums  Osterreich  vntter  der  Ens  etc.  Cristoflen 
Reytter,  Ma.  Josuä  Opitio,  Johannj  Detelbachio  vnd  Michaelj  Hugony  ahnzu- 
zaigen.  Ihnen  wuerde  vnuerporgen  sein,  was  die  Zcytt  vber  zwischen  der  Ro. 
kbay.  Mt  vnsers  allerg'***"  herrn  vnd  Iheren  den  Anwesenden  herrn  landtieudt  In 
•achen  des  Exercitium  Religionis  albie  betreflenl  allenthalben  für^^eloflcn,  so 
nnn  die  Handlung  an  dem  berueht,  daz  Ir  Mt.  gleich  woll  sich  beraytt,  zu 
etlich  malen  daz  ganze  Ministerium  vnd  schuel  wesen  alhie  bayden  Standen 
Ihnen  gethon,  gar  aufizuheben,  erclart,  Awer  doch  aufi*  der  herrn  landtleut 
vntterthanigist  pitten.  Entlich  die  sachen  aulf  ainen  Myndlichen  tractat  kumen 
zulassen  bewilligt,  deswegen  dan  die  deputierten  herrn  auschus  mit  ainer 
Instruction  versehen  werden  sollen  vnd  awer  Ir  Mt.  Intent  dabin  vermerckbt 
wierdt,  daz  besorglich,  ob  woll  nit  in  der  Confession  vnd  glauwens  Artikblen, 


392 

för  lieh  selbst  Jedoeh  tob  wegc«  der  P« 

rerfioderuttg  gesaedrt  werden  rmd  Iumb  dea 

tbajl,  da  man  nit    6»i  guae  onoisteraai  rntteramstMi  (?) 

EUieber  massen  sa  wekihea  notwcadig  ^les  ■iehlt,  li 

senden  herni  laadüeodt  ausser  leres  der  Tcjalegta  mrgihfdiw  Badta  fid 

bedeaekheat  aicbU  sehJiesseo  woUea,  Sa  tej 

Uadtleot  freaadJieks  ersnechea,  sie  die  Teologea  woOca 

aaweseaden  herra  LaadUeaUea  Ir  ehrisÜiebs 

rod  wie  wejt  maa  «lerbaltong  des  Miaistcrij«  baides 

der  Personea,  rnd  daa  wie  es  des  Exerdtij  kaibea 

stea  laadtags  ohne  abbmeb  der  Coafessioa   vad  Agcada    gyhattM 

mit  g^etem  gewissen  weicbea  nid  aia  aaehsekea  tinia  aeciilea,   s^rifitieb 

eröffnen,  Damewen  awer  der  anwesenden  berrn  laadtleadt  Mijaaay  ml  ist 

lehtes  in  der  Stande  Namen  sonder  alain  priaate  nomine  bis  aidT  der  Slasde 

rersamblung  zu  bandlen.  Item  obgleicb  aia  oder  dj  andre  peraoa  aa 

naehbestelten  Ministerio  mit  dero  ambt  albie  mit  (ait?)  der  wejtt  aarwkb 

(stben?)  soltte,  den  oder  dieselben  ans  dem  laadt  oder  gemaine  Sttada 

vnd  besoldung  zulassen,  sondern  ailain  die  saeben  lerer  peraon   kaft« 

ein  Zeyttlang  bis  die  Stände  Ir  nottierffl  selbst  bandJen  aMgea,  la^ 

dieren,  IrofalJ  aocb  sie  die  Teologen  In  aiaem  oder  dem  andern  Mbereni  beriebts 

bedierffen  werden  sie  denselben  von  hem  Wolff  Cristoff  t.  Maaigea  zm  K^idaHT 

vod  herm  Hans  Stockhomer  nottieHRickblieb  tooememea  faawea, 

den  ii.  Jonj  Anno  78. 

Weytter  Suppliciern  der  Theologen. 

Wolgebom  Edl  gestreng  g.  herm  ron  E.  g.  gesaadtea  bawea 
mjodlich  vnd  schrifftlich  reraomen,  Irofall  furfiele  daz  die  Persoaca  Ramer 
rnd  getruer  (?)  Iberer  ron  hey.  Predigarobt  gesondert  soltten  werdea,  Tai 
dan  wo  ein  gewaltb  beschahe,  daz  heyig  Ministeriam  albie  bis  anlT  aiaeo  laad- 
tag  erhalten  werden  mechte,  wieweit  ohne  abbrach  der  Confession  rwd  ageada 
?nd  one  verlezung  des  gewissens  zu  weichen,  welches  wir  in  solcfaar  ejic 
vnd  mser  leibs  scbwachaytt  nach,  nach  vermdgen  der  gawe,  die  ms  got  der 
zeytt  verlihen.  In  Gottes  forcht  woll  erwegen,  Pitten  anch  den  bannb^raigea 
daz  er  E.  g.  vnd  vns  In  dieser  grossen  hoben  Seelen  saeben  RegierMi,  laytten 
vnd  fueren  wolle  durch  seinen  heiligen  geist,  damit  wir  In  greringstmi  wider 
daz  gewissen  nit  handien  mögen,  dan  gar  baldt  etbas  versehen,  awer  gar  laag* 
samb  wider  zuerecbt  mag  gebracht  werden,  wie  solches  in  der  heiligen  acbrift 
zulesen,  vnd  filen  gelerthen  Teologen  vnserer  Zeytt  widerfaren,  der  apffell  im 
paradis  scbeinete  ein  khlain  ding  sein  Jene.  2.  ynd  der  Man  Gottes  dni^  aiaas 
falschen  propbeten  vntter  dem  schein  vnd  Namen  des  Herrn  werten,  da  er  nner 
Brodt  vnd  wasser  ass  vnd  Tranckb,  awer  er  mieste  daraoff  von  gott  ain  schwarlieh 
vrlll  anhören,  daz  sein  Leichnam  nit  in  seines  vatters  grab  kumen  soltte ,  vnd 
woltte  vns  gott  baiderseidts  behiedten  vnd  erhalten  daz  wir  nit  vntter  denen 
erfunden  werden.  Sonder  denen  die  da  glauben  vnd  lere  seelen  erretten,  wie 
wir  dan  aus  Basilio  lesen  daz  er  den  khayssers  Valentinus  geantwortt,  daz  aneb 
vmb  ainer  silben  gottes  worts  zu  leyden  vnd  zn  sterben  seye,  Vnd  anff  die  Erste 
frag  können  wier  E.  g.  in  Cristlicher  einfalt  vnd  diemueth  nach  vnserem  ge- 
wissen nit  verhalten,  Als  die  wir  nit  wider  die  sonder  f&r  die  warhayt  können 
2  Cor.  13,  Namhiichen  daz  wier  die  Personen  rainer  getraer  leherer  vnd 
andre  frume  Cristen  die  von  lerem  aigenen  vnd  andern  Oristlichen  Zuhörern 
lerer  lehr  vnd  (ewens  halber  guet  gezaignis  hawen  vom  hayligen  kireben  ambt, 
nit  thajlen  noch  schajden  kynen  nach  laut  volgender  spräche,  Ir  Seid  es  nit 
die  da  Reden,  sondern  enrs  Vatters  geist  ist  es  der  durch  euch  Redet, 
Mathej  10.  Item  wer  euch  höret  der  höret  mich  Luc.  10.  vnd  da  Sarand 
sagt,  gott  sie  hawen  nit  dich  (mich?)  sondern  mich  (dich?)  verworffen,  i  Sam.  8 
wie  auch  Cristus  spricht  der  euch  veracht  der  verseht  aneb  den  der  mich 


393 

getaoi  hat,  welebes  wir  nit  der  Maynung  aDslehen,  als  wolten  wir  E.  g.  hiemit 
besehuldigen  dtz  sie  solches  für  sich  zethein  gesinnet,  sonder  alain  anzu- 
saigen  dai  man  Person  ynd  ambt  Rainer  leherer  nit  yon  einander  thaylen 
k5fie,  wo  awer  darch  gewalt  die  Personen  von   dem  Ambt  wider  den  wnlen 

2erer)  Zuehdrer  abgesondert  werden,  Miessen  Cristliche  lehrer  rnd  Zuebdrer 
m  gewaldt  leiden,  md  die  sachen  gott  beaelcben  tnd  der  Regel  Cristj  volgen, 
wao  sie  euch  in  ainer  Statt  verfolgen,  so  ziehent  in  ein  andere  Math.  10.  doch 
also  das  aia  solches  auff  khainerlay  weis  bewilligen  Sonder  darwider  protestiren 
vnd  sieh  solcher  sfinden  nit  thaylhafftig  machen  wie  S.  Paulus  Timotheum  vnd 
alle  Crmten  warnet,  daz  sie  sieh  frembder  siladen  nit  tbailhafftig  machen  sollen, 
Tim  5.  Oaraas  B.  g.  vnsere  Maynung  von  vnseren  Personen  sonder  tzweiffl  woll 
veniemeii  werden.  Ffir  daz  ander  wan  nun  solcher  gwalt  hescbiecht  daz  einen 
die  Haadt  gar  abgelegt,  welches  die  armen  kirchen  leuden  Mues,  so  soll  von 
derselben  aller  möglicher  vieis  ftirgewandt  werden,  daz  an  seine  statt  ain  ander 
der  Biehts  andere  lerne  g^uecht  vnd  angenoraen  werde,  dan  ob  gott  gnadt 
gewen  wolte,  daz  das  Ihenige  was  Im  philipo  von  wegen  Verfolgung  nit  aus- 
gericht,  durch  einen  Petrom  erstattet  werden  mecht  Actor.  8.  Also  daz  in 
Ceremonien  khaine  enderung  fQrgenomen  werde,  dan  es  gar  mislieh  vnd 
geuerlich  vnd  nit  woll  herwider  zu  pringen,  so  in  einem  oder  dem  Andern 
einige  inderong  fSi^^enomen  werde,  daz  (ein?)  im  Ministerium  restringiert 
vnd  eingezogen  wierdt,  welches  auch  one  abbruch  der  Confession  nit  beschehen 
khan,  wan  es  auch  gleich  gueter  Maynung  fftrgenomen  wierdt  wie  S.  Petro 
nit  wol  gelungen,  da  er  aus  forcht  der  Juden  wider  die  Cristliche  freybaytt 
wiche  vnd  nachgawe  (welches  auch  S.  Paulas  öffentlich  an  Ime  gestraÄ  hat) 
In  der  beadmeidoBg  welche  daznmall  fQr  ain  Adiaphoron  gehalten  worden, 
den  Widersachern  zugefallen  vnd  er  selber  auch  nit  ein  stundt  weichen  wollen 
Galla.  t.  wir  wollen  awer  E.  g.  auff  daz  Criatlieh  erpielen ,  daz  sie  in  der  för- 
genemeBen  Traetaiion  der  warhaytt  vnd  kirehen  nichts  vergeben  wollen, 
wettler  nichts  ftreehreiben,  dan  alain,  daz  ein  Jeder  nach  dem  sprach 
Paulj  seiner  Maynung  gewis  seye,  Ro.  4,  vnd  daz  die  Freiheit  den  aehwaehen 
nit  zaanstoe  geraiehe,  l»  Cor.  8,  vnd  nach  dem  wir  von  den  herra  abgesanten 
vemomen,  daz  E*  g.  auff  die  kunfflige  Tractation  ain  besundere  Instruction 
stellen  vnd  dieselhige  vns  vmb  guetbedunckhen  vberantwortten  lassen  wellen, 
seindt  wir  in  geboreamb  erpietlig  £•  g.  vnser  ainfeltig  guetachten  auch  in 
disem  faall,  wan  vns  dieselbig  zuekhumbt  mitzuthaylen.  So  fyll  hawen  wir 
Ar  gott  nach  seinem  wordt  vnd  vnseren  gewissen  auff  die  fQrgebrachte  tzwo 
Frag^  E.  g.  auff  kuerzist  vnd  ainfeltigist  antworten  sollen,  vntterthanig  pittent, 
£•  g.  wollen  solches  von  vns  Cristlich  wie  es  dan  anders  nit  gemaint  verstheen 
vnd  anffnemen,  welches  wir  auch  sambt  vns  hiemit  in  die  genedige  Regierang 
hmI  gewaltigen  schütz  des  Almechtigen  befelchen,  Wi(en)  12.  Junj  78. 

(Fortoetsaag  folft.) 


Bm  lehMibich  leri^g  ilbreckf  s  T.  m  isterretcL 

Papter^HaadscbriA  des  k.  k.  Haut-,  Hof-  vad  Staats-AreUves  in  Fol.  —  Nr.  6i. 

Österr.  Mm. 

leh  habe  firfiher  das  Lehenbaeb  Königs  Ladislaus  P.  mitgetheilt  (s.  Notizen- 
Uttt  IV,  1854),  hier  folgt  nun  das  seines  Vaters. 

Es  ist  von  hohem  intereaee,  die  Verl nderangen  zu  verfolgen,  welche  der 
Uheabeeka  in  einen  verhiltnissmAttig  so  kurzen  Zeiträume  (kaum  80  Jahre) 
erfuhr. 

Ich  theile  zuerst  580  Nummern  mit»  welche  sich  auf  daa  Land  unter 
derEnna  beziehen.  (I.) 


394 

Die  Tom  Lande  ob  der  Eons  folgen  spüer,  so  wie  die  tod  den  Meissaneni 
zugeftllenen  und  tndere. 

Es  braucht  Air  den  Sachkundigen  keine  weitere  Erörterung,  wie  wichtig 
derlei  historisch-statistische  Daten  für  die  Geschichte  des  Landes  sind;  bitten 
wir  nur  die  ununterbrochene  Reihefolge  der  österreiehisehen  Lehenbüeher  des 
13'  bis  17.  Jahrhunderts,  welche  Resultate  flir  die  Adelsgeschichte  w&ren  u 
erwarten  I 

1.)  S.  D.  (e.  1432.)  Bernhard  der  Aichenstawder.  (Für  sieh  a.  s.  BrAder 

Jörg  und  Lorens.) 

Einen  Hof  su  Rttkendorf,  das  da  liegt  bei  Sweinbart  und  grossen 
und  kleinen  Zehent  auf  1  Vs  Lehen  und  rier  Hofstttten,  die  in  den  ehgenannten 
Hof  gehören; 

it.  das  ganze  Hole,  genannt  das  „Prewslaholcs*  ob  Matzen  gelegen 
und  den  „Wildpan''  daselbst  zu  Rikendorf. 

(Ererbt  von  ihrem  Vater  woiland  Hanns  dem  Aichenstawder.^ 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  FoL  103. 

2.)  S.  D.  (c.  1423.)  Ulrich  Alatspekb. 

1  Au  und  1  Wiese  niderhalb  StrSnczndorf  gelegen; 

und  1  au  bei  der  »Prukgn"  in  dem  Dorfe  su  Strenczndorf. 

(Gekauft  von  Jörg  dem  Grunpekhen.) 

Cod.  Mt.  Öttr.  Nr.  «1,  FoL  10,  b. 

3.)  S.  D.  (c  1430.)  Wolfgang  Alphart 

Den  Hof  mit  dem  Thurra  mitten  in  dem  Dorf  zu  Grassaw  gelegen  «nd 
18  Schilling  Pfg.  GüKe  daselbst  su  Grassaw  auf  gestifteten  und  behnu- 
sten  Gütern  gelegen. 

(Gnadenlehen)  (»das  meim  herm  TOrmant  und  ledig  was  worden''.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  FoL  56,  b. 

4.)  S.  D.  (c.  1423.)  Hanns  Arbaistaler. 

Einen  Hof  zu  Sarchdorf  und  50  Joch  Ackers  und  2  Weingirten  und 
12  Tagwerk  Wiesmahds,  das  alles  in  denselben  Hof  gehört; 

(„und  ist  meim  Herm  yermant  und  ledig  worden  mit  abgang  weilent  des 
Potschaher.) 

(Gnadenlehen.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  25. 

5.)  S.  D.  (c.  1423.)  Leonhard  Arberger. 

Zu  Engelstorf  23  Muth  Weisen  Diensts  und  6  Dreiling  Weins  Zehent 
daselbst  und 

32  Vs  Pfund  Pfenning  „Gelts<<; 

it.  „ettleich  kes  zu  zehent  und  ettleiche  huner  und  ayr  dienst** ; 

^das  alles  meim  herrn  was  ledig  worden  mit  abgang  weilent  Barbaren 
„der  Rukhendorfferin  seiner  hawafrawu**. 

(Gnadenlehen.)  bei  Egenburg. 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61»  Fol.  30,  b. 

6.)  S.  D.  (c  1423.)  Katharina,  Tochter  weiland  EserleinS  des  Vergen 
ron  Ardacker  (Lehentrftgers  der  Stiefvater,  Martin  Verg  von  Ardtdier). 

Das  Marchfutter: 

4  Motzen  Haber  u.  2  Pfenning  zu  Sehalperg) 


39S 

it.  4  Metxen  Haber  u.  %  PfeoDiiig  auf  1  Hof  bei  d.  Newnstat; 

it.  4  Metzen  Haber  u.  2  Pfeuning  j^binder  dem  Lacb"; 

it  4  Metxen  Haber  a.  2  Pfenning  an?  i  Leben,  gelegen  aufdemPubel; 

it  4  Metsen  Haber  u.  2  Pfenning  aufdemZeidelbof; 

it  auf  2  lieben  la  Maiberg,  auf  jedem  4  Metien  Haber  u.  2  Pfenning 
and  auf  den  Scbecbn  4  Metsen  Haber  u.  2  Pfenning  in  (Neuatidtel.j 
Newnsteter  n.  Sand  Jörgen-Pfarren  zwiscben  der  Enns  und  der  Ips  gelegen 
auf  etiielira  Gütern. 

(Gnaden-Lehen.  Waren  Erbe  der  Mubme  der  Katharina,  der  Margareth, 
Toebter  Hannsens  von  Ardachker.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  FoL  4,  b. 

7.)  S.  D.  (c.  1428?)  Niclas  yoro  Ayehorns. 

Daa  Gericht  zu  Hohenaw  »von  atm  Geroerkb  an  das  j^ander  zu  Teld 
und  ze  dorf  mit  Stokh  und  Galgen"; 

it  zwei  Theile  Zehent  daselbst,  zu  Feld  und  zu  Dorf,  grossen  u.  kleinen; 

it  2  Pfund  „Gelts^*  daselbst,  und 

Mauth  und  Zoll  daselbst 

(Ererbt  von  seinem  Vater  „Paul  dem  Ayehorns".) 

Cod.  Bit.  Östr.  Nr.  61,  Pol.  46,  b. 

8.)  S.  D.(c.l423?)  Alacht 

(Pankraz  Newnhauser  und  Jörg  Peysser.) 

Einen  Zehent  zu  Alacht,  kleinen  und  grossen; 

it  einen  Hof  im  Oberdrum  mit  s.  Z.; 

it  ein  Gut  genannt  auf  der  „Prantstat"  und  ein  halbes  Erbe,  das 
Hanns  der  Kraczer  inne  hat  in  Alacht  er  Pfarre  gelegen,  alle  Österreichische 
Lehenschaft  ^^und  sind  meiro  Herren  Ton  weilent  Jörgen  von  Alacht  ledig 
worden". 

(Gnadenlehen.) 

Cod.  Ms.  Ost  Nr.  61,  Fol.  54,  b.  it.  Fol.  57. 

9.)  Hanns  der  JScblinger. 

Die  Zehente  zu  Alacht  «die  weilent  n  der  Schewbenstainerinn  gewesen 
sind". 

it.  die  Zehent  in  dem  Nidern  veld; 

it  die  Zehent  in  dem  Obernfeld; 

it  den  Hof  zu  Alacht  in  dem  Obern  Drum  gelegen  mit  5  Schilling  und 
17  Pfenningen  Gülte  und  aller  anderer  s.  Zueehörung.  —  „der  auch  n  der 
„Schewbenstainerinn  gewesen  (und  mit  kauf  an  In  komen  ist  von  Jörgen 
„dem  Peisser  unserm  Kamrer,  Lienbarten  und  Pangreczen  den  Newn- 
„bawsem".) 

Ibid.  Fol.  60,  b. 

10.)  S.  D.  (c.  1432.)  Alacht 

Hanns  der  Wisinger. 
Hanns  der  Pewntner. 
Erasmus  der  Wurgsmid. 
Caspar  der  Gaisbouer. 

4  Pfund  und  60  Wiener  Pfenninge,  weniger  3  Helbling,  Gülte  in  Alacb- 
terPfarre  bey  der  Swechet  auf  behaustem  Gut  und  Oberlftnd  gelegen. 
(Ihr  Erbe,  TOD?) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  66. 


396 

lt.)  Nawnhawier,  G«brflder. 

Thanun. 

Kriitoir. 

J8rg. 

BincD  halben  Hof  mit  Mioer  Za^hüraag  i«  Darnpacli  in  AlaeMcr  Pfnre 
gelegea; 

it  cvey  Tagwerk  Wiasnubds  lu  der  Scheyblwiien; 

it.  drey  Tagwerk  WietniRbds.  geaannt  die  GrejrDeriaD  und  «in  Tigwaifc 
WieiRMhds,  ginaniitdie  Wayerwieieo. 

(Ihr  viterliebea  Erbe.) 

Ibid.  Pol.  BO. 

12.)  S.  D.  (e.  t43Z.)  BQrger  lu  Am$tettei). 
Loreni  Uofkircher,  B.  eu  A. 

Vier  Zebenttiiuser  cd  Albrechtsperg  in  Aipekherphrre  gelegen. 
(Erbe  Ton  ■einem  Vater  Conrad  dem  Rofkircher.) 

Cod.  Ml.  ditr.  Hr.  St,  Fol.  M. 
13.)  S.  D.  (c  1423.)  JGrg  fon  Aipaeb. 
Ein  Zehentbaui   anf  einan   Lehen   im  .Pircbeeh"  io  Atpd^ber  Pfarr« 
gelten. 

(Sein  tEt«rli«h«a  Erbe.) 

Cod.  Hl.  ditr.  Hr.  «t,  Fol.  IS,  b. 

U.)  8.  D.  (c.  UU.)  Aspacb. 
Thoraas  Fleiscbhakcber  am  Gipel; 

^nen  Zehend  ui  Obernaapaeh  auf  2  halben  Lehen  in  Aipaeher  Pfarre 
gelegen. 

(Gekauft  TonT) 

Cod.  H*.  (Mr.  Nr.  61,  Fol.  «. 

15.)  S.D.  (e.  1430.)  Aipieh. 
Barbara,    Tochter    weiland    Conrad'a    dea    Hauthner    von 
Aapacb. 

Zwei  ZehentbiQier,  gelegen  in  Obern-Aepaeh  in  Aspekber  Pfarre. 
(Ihr  Tlterlicbe«  Erbe.) 

Cod.  Hl.  firtr.  Kr.  6t,  Fal.  73,  h. 

16.)  Jdrg  der  Swemnir  von   Aapacb. 
Einen  Zebenl  auf  2  halben  Lehen  lu  Albrechlaperg  in  Aapekber Pftrre 
gelegen. 

(Erkauft  Ton  Anna,  Tochter  weiland  Nlelaa  dea  Lorleini  Ton  Aapach.) 

Ibid.  Fol.  7t,  b. 


17.)  S.  D.  (c.  1432.)  Aapacb. 
Hanna  der  Waldner,  geseaaeivtu  Aipr->- 
Einer  Zehent  genannt  „dacE  den  Oden"  in 


18.)  S.  D.  (e.  1434.)  An 
Wolfgang  der  Allenslainer  fDr  sieh  ond 
und  Stephan. 


397 

BiaeB  Hof  lo  A  w  mit  t  HofoUUen ; 
it  eine  Fischweide  and  eine  Au ; 

it  18  Ta^erk  Wiesmahds  und  etliche  Äcker,  das  alles  zu  demselben  Hof 
gehört; 

anf  dem  Ipsfeld  in  St  Jörgen  Pftirre  gelegen. 
(Ererbt  ron  ihrem  Vater  Lorenz  dem  Altenstainer.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  lOS,  b. 

19.)  S.  D.  (c  1430.)  Bfihmisch-Krut 

Hanna  Ton  der  Leytten,  Ulrich  Sehfichtl  nnd  Peter  Grewl. 
Einen  Hof,  gelegen  zu  Behemischen-Krut,  das  2  ganze  Lehen  und  %  eines 
Lehena  sind,  mit  einem  Garten,  Wiesmahd  und  aller  anderen  Zugehörung. 
(Gnadenlehen.)  (»Der  meim  Herrn  ist  ledig  worden  ?on 

„Hansen  dem  Schrettemperger*.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  6i,  Fol.  66,  b. 

20.)  S.  D.  (c.  1430.)  Stadt  Bruek  an  der  Leitka. 

Hanns  der  Reyffendorffer. 

Einen  Hof,  gelegen  in  der  Stadt  zu  »Pnikg  auf  der  Leytta"  mit  seiner 
Zag6h5ning. 

(Erkauft  von  Peter  dem  Märchen.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  62. 

21.)  Wolfgang  der  Härder. 

Einen  Hof  zu  Brück  auf  der  Leytta  gelegen. 
(Erkauft  ron  Hanns  dem  Raiffendorffer.) 

ibid.  Fol.  108,  b. 

22.)  S.  D.  (c.  1434.)  Czaintgrub. 

Wenczlaw  der  Stoyczendorffer,  för  sich  und  seinen  Bruder Kristan. 
Das  Haus  zu  Czaintgrub  mit  seiner  Zugehörung. 
(Ererbt  ron  ihrem  Vater  Jörg  dem  Stoyczendorffer.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  105,  b. 

23.)  S.  D.  (c.  1430.)  Hanns  Czawhinger. 

13%  MeUen  Weizen,  16  Hetzen  Korns,  26  Motzen  Haber  und  4  Schilling 
3  Pfenning  Dienstes,  alles  Vogtdienst,  gelegen  zu  St^tzndorf  auf  seinem 
Meierhof,  auf  2  Hüben  und  auf  3  Lehen. 

(Sein  väterliches  Erbe.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  66,  b. 

24.)  Hanns  der  Zawhinger. 

5  Schilling  und  10  Pfenning  Gfilte  gelegen  auf  einem  Hof  genannt  im 
Slag  in  Kirebperger  Pfarre; 

it  15  Schillinge  und  10  Pfenning  Gfilte  gelegen  zu  Erlach  auf  Ober- 
land und  auf  einem  Hof  ein  Pfund  Pfenninge  Gfilte  zu  Lewding  in  Pittner 
Pfarre  gelegen; 

it  ein  Holz,  gelegen  obHetmanstorf,  genannt  im  Perotal  in  St.  Loren- 
zen  Pfarr  gelegen,  und 

einen  Weingarten,  genannt  am  Falkenpühl  am  Swarczenperg  gelegen, 
der  »Ton  unserer  ?est  und  Herrschaft  Warttenstain  leben  nlret.^ 

(»Wan  itna  die  mit  abrang  weilent  Johannen  seiner  hausfrawn  Hainreichs 
das  Aitfehi  toehter  wem  ledig  worden.*) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  FoL  92,  b. 


398 

25.)  S.D.(c.  1423.)  Erhart  aod  Wilhelm  GebrQder  tob  Cxelkging. 

1  Lehen  genaont  id  dem  «Pramech"; 

ii  1  Lehen  so  „Winthag"; 

it  1  Lehen  genannt  am  „Mulweg"; 

it  1  Lehen  genannt  „an  dem  Gatern''; 

it  1  Lehen  an  dem  „Nidern  Korrenperg**; 

it.  1  Leben  genannt  „im  Lug"; 

it  1  Lehen  an  dem  „Stainperg**; 

Alles  gelegen  in  der  Pfarr  zum  Newnstetlein. 

Erkauft  ?on  Wolfgang  dem  Strewn. 

(Neustfidtel.) 

Cod.  Ms.  öftr.  Nr.  61,  FoL  il. 

26.)  S.  D.  (c  1423.)  Erhart  von  Czelkingen. 

Ein  Lehen  ob  „Engspach  an  dem  obernperg"; 
it.  1  Lehen  daselbst  „im  Re^tt"; 

it.  1  Lehen  „dacz  Engspach  im  doHT*  (spfiter  Ennsbach); 
it.  4  „Hofstet"  daselbst  im  Dorf,  das  alles  gelegen  ist  in  „Sand  Her tten 
pharr  bey  Kornspach"  (spfiter  Karlsbach). 
(Gekauft,  ?on?) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  18,  b. 

27.)  (S.  D.  c  1426?)  Erhart  von  Caelkging. 

Zwei  und  zwanzig  Eimer  Weins,  Dienst,  die  man  jfihrlich  dient  ?on  Wein- 
gfirten,  gelegen  in  Emerstorffer  Pfarre  auf  dem  „Pach"  neben  des  G6ten 
leben. 

(Erkauft  von  Andreas  Hager.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  38,  b. 

28.)  „Jdrg  und  Erhart  von  Czelkingen,  Vettern. 

„Habent  ain  bestettbrief  über  die  Yesst  Senfteoegk,  doch  aullen  sy 
die  leben  emphahen**. 

Ibid.  Fol.  54,  b. 

29.)  S.  D.  (c.  1423.)  Hanns  Czenner. 

Eine  Wiese,   gelegen  zuFrüling,  zwischen   den  Wiesen  n.  des  Richters 
von  Heberstorf  und  Nid as  des  Heiden  von  Raseidorf. 
(Sein  vfiterliches  Erbe.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  82. 

30.)  S.  D.  (c.  1423.)  Ulrich  der  Cziseherl. 

Einen  öden  Hof  zu  „Nidern  Durrnpach**  zunächst  der  Pemstainerin 
Hof,  darin  gehören  3  Joch  Weingarten,  hinten  an  demselben  Hof  gelegen  und 
1  Baumstatt  gelegen  vor  dem  Thor  desselben  Hofs; 

it  12  Joch  Acker,  6  Joch  gelegen  in  dem  „Nidern  veld",  stossen  an 
„Slewnczer  veld'',  die  andern  6  Joch  gelegen  in  dem  ;,obem  veld*  stossen  an 
„Goyndorfler  veld*. 

Abgetreten  von  „Albrecht  dem  Reutter**. 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  17,  b. 

31.)  S.D.  (c.  1429?)  Wolfgang  der  Czisterstorffer. 

Zu  Ebergossing  achtzehn  Pfund  und  32  Pfenning  Gülte; 
it  halben  Zehent  zu  Wienerherberg,  Wein-  und  Getreld •  Zehrat» 
grossen  u.  kleinen,  zu  Feld  und  zu  Dorf; 


399 

il  inAiehorn  4!l  Pfiind  und  18  Pfenning  6fi1te; 

H.  daselbst  sa  Aichorn  auf  15  ganzen  Lehen  und  3  Hofstfttten,  Wein 
und  Getreidzehent,  grossen  u.  kleinen,  zu  Feld  und  zu  Dorf ; 

it.  zu  Nidern  nusch  i%  Pfund  24  Pfenninge  Göft  und  ^  Fass  Wein 
Bergreckt; 

it.  zu  Gosting  auf  5  Leben  Zebent,  Wein-  und  Getreidzebent,  grossen 
u.  klekien,  zu  Feld  und  zu  Dorf; 

it.  la  Inozestorf  auf  2  ganzen  Lehen  Zebent,  grossen  und  kleinen,  zu 
Feld  und  zu  Dorf; 

it.  zu  Rauhenwart  und  zu  Swabdorf  auf  Burgreehtftekern  17  Schilling 
und  18  Pfenning  Gülte. 

Item  den  Maierhof  zu  Aichorn  mit  seiner  Zugehdrung  und  das  ganze 
Dorfgericht  daselbst  und  den  Teich  und  die  MGhle»  alles  zu  Aichorn  gelegen; 

it  5  Pfund  und  6  Schilling  Pfenning  Gälte  auf  behaustem  Gut  zu  Eber- 
storf in  Dresioger  Pfarre  gelegen. 

(„Der  im  Jörg  der  Czisterstorffer  sein  Bruder  hat  abgetreten^.) 

(Sein  Titerliches  Erbe.) 

Cod.  Mt.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  56,  b.  it  Fol.  89,  b.  (mit  dem  ZumU  :  Item  den  Maierhof 
XB  Aiebora  etc.). 

31.)  Wolfgang  Czisterstorffer. 

5Vs  Schilling  Pfenning  Gülte,  gelegen  zu  Aichorn  auf  Überland. 
(Erkauft  von  Urban  und  Coloroann  den  Huntzhaymem.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  69,  b. 

32.)  S.  D.  (c.  1428?)  Wulfind  Dachpekh. 

3  Pfund,  3  Schilling  und  23  Pfenning  „Gelts«  zu  »Leubenrewt«  in 
Polin ger  Gericht,  und 

6  Pfund  und  23  Pfenning  „gelts"  zu  „Phaffsteten''  bei  „Ravels- 
paeh",  alles  auf  behaustem  Gut  und  OberUnd  gelegen. 

(In  ygemechtsweis'*  mit  Abgang  weiland  Wolfgang  des  Dachpekhen  an 
ihn  gekommen.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  51. 

33.)  Engelbrecht  der  Dachpekh. 

7  Pfund  und  26  Pfenninge  Gfilte  auf  behaustem  Gut  und  ÜberlSnd  zu 
Tauttendorf  in  Polinger  Gericht; 

it.  zu  R^rnpach  7  Pfund  und  12  Pfenning  Gülte  in  Homer  Gericht  auf 
behaustem  Gut; 

it.  ein  Holz  daselbst  zu  R^rnpach,  das  da  heisst  die  obere  Au,  liegt 
unter  der  Landstrasse,  die  von  Hörn  nach  Polsn  geht; 

it  3  Pfund,  3  Schilling  und  23  Pfenning  Gülte  zu  Lewbenrevrt  in 
Polinger  Gericht  auf  behaustem  Gut  und  OberlSnd; 

it  6  Pfund  und  30  Pfenning  Gülte  zu  Phafsteten  bei  Rauelspach 
auf  behaustem  Gut  und  Oberifind; 

it  ein  Weingarten  zu  Czelderndorfan  dem  „Wardperg"  gelegen. 

(Alles  sein  „veterietch''  Erbe.) 

Ibid.  Fol.  101. 

34.)  S.D.  (c.  1423.)  Hanns  und  Sigmund  die  Ddchsenpekhen. 

Einen  Hof  zu  Schalach  unter  dem  Haus  zu  Sichtenbergy  davon 
man  jthrlich  dient  4  Muth  und  4  Metzen  Getreide; 

it  eine  Hofstatt  daselbst  dient  12  Schilling  Pfenning  und  18  Metzen 
Getreide  und  3  Gänse; 

it  21/a  Pfund  ;,Gelta^  zu  »Bczing«; 


400 

it.  G  Achltheit  .geMeh  htlbe  (T)  an  dem  Gtricbt  in  „Itldern  Velf 
nbronn  under  dem  Prawnsperg  UDd  S  Aehlail  geleteli  Mbe  aa  den 
nMeuttcD  lollea  und  Rechten  auf  dea  Herkteo  daMibt  su  Velabmnn  und 
„waa  in  die  Pucbscn  (T)  (gehöret." 

iL  2  Pfund  und?  Schilling  Pfenning  G«ita  tu  H  eiaieldorf  auf  bekaailani 
Gut  und 

3  Schilliog  Pfenning  „Geh»'  lu  „Phafaleten*  anf  bahinatem  Gvl; 

it.  einen  Wein tehent  an  dem  .Seberperg"  und  einen  WtiniekaDt  an 
dem  .Ekersperg": 

it.  einra  Weinzabent  in  dem  .Heebaeiibelca*  und  ein  Bergreebt 
daaelbtliro.Uechsenholci''; 

it  eiQpn  Uetreidiehaat  ia  des  ^Itingen  und  in  den  alten  Seeien  (T)  in 
Haganprunn-. 

(Mas  ihr  r»er1icbes  Erbe.) 

Cod.  U*.  Atlr.  Nr.  St,  Fol.  U,  b. 

3B.)  S.  D.  (c.  1423.)  Jlrg  der  »«ehanir  und  sein  Bruder  (145S.  [IT] 
Dechaaer). 

Das  Haut  an  Waikanakirehen  mit  seiner  ZagehSrung  und  ein  Heb 
genannt  die  „Praotleitlen  bei  Reihestorf"  gelegen, 

,die  «ein  vjlerleicb  erb  sein  sullen  ala  er  furgibl.  Doch  meim  herm  nad 
Haeinen  erben  un vergriffen leieb  an  im  rechten  ob  si  die  an  dem  egenanten 
,haus  lu  Walkunskircbeo  baben-ut  habetur  in  titera." 

Cod.  Ml.  öitr.  Hr.  <1,  Fol.  IT,  b. 

36.)  J<!rg  der  Oiehaser. 

Ginien  Zeheut  auf  12  V,  L>aben,  Wein-  and  Getreideiehent ,  in  Feld  und 
EU  Dorf; 

it  eine  Hflhle  genannt  die  Engelbarlion; 

it.  2  HofitBtt;  it.  eine  Fleiaehbank,  alles  gelegen  in  Ptiidorf; 

it-  daselbst  EU  Paisdorf  etliche  Acksr,  Borgrecht  und  Obertlod; 

it  Ton  12  Vierteln  Weingfirlen  an  dem  Cieisaeiperg  Bergreebt  ond 
Zefaent; 

it.  denZebant  von  S  Viertel  Weingarten  an  dem  „BSselperg"; 

it  auf  11  Viertel  Weingarten  an  dem  „Csephleinsperg'  Bergrecht 
und  Zehent; 

it  andemhintera  Herman  Schlachten  auf  S  Viertel  Weingirtea  den 
Zehent; 

it.  andern  Sumertal  anfSViei 

it  in  der  Staingrub  suf  S  Vi« 

it  andemnVeyalperg"  auf  4' 

it  *D  dem  »Vordero  Nacbko 

it  an  dem  hintern  Kirchperg  : 

it  12  Pfund  Pfenning  GOlte  gel 
und  10  Schilling  Pfenning  Gülte  das 
Oberllndischen  Lehen  au  Entscbes 
auch  auf  eioem  Lehen  daselbst  lu  Eni 

(Ererbt  tob  weiland  Simon  dem  I 

(Fortseti 


jn  21.        NOTIZENBLATT.         isss. 


Beilage  nm  Archi?  (Ar  Kunde  österreichücher  Gesdiichtsqnellen. 

UerMBgegeben  von  der  historisoheii  Couuiiissioii 

der 

kaiserlicbeo  Akademie  der  WisseoschafleD  in  Wien. 


I.  „Literatur.^ 

HUreo. 

Von  J.  Chmel. 

„Bericht  Aber  das  mäbrisch-tUndische  Landes-Archiv,  dem  hochlöbliehen 
^^mSbrisch  -  stSndischeo  Landesausscbusse  erstattet  tod  Peter  Ritter  ?on 
«Cblumeckv»  Arcbivs-Director,  und  Dr.  J.  Cbytil,  Archivar.^  Für  das  Jahr 
1857.  Brunn  i8tf&  Drudi  ?on  Georg  Gastl.  8.  108  Seiten. 

Also  auch  im  ArchiTSwesen  und  seiner  Reorganisirung  hat  Mähren 
die  InitiatiTe  ergrifTen. 

Wir  erfohren  aus  diesem  Berichte  (Brunn  am  26.  Mai  1858,  S.  1 — 67) 
den  fräheren  Zustand  des  mShrisch-stilndischen  Landesarchives  und  was  seit 
seiner  Roorganisirang  (im  Jahre  1855)  für  die  Ordnung  und  Bereicherung 
desselben  geschah. 

Es  ist  hier  eine  unTergleichliche  Grundlage  zu  einem  künftigen  wirk- 
lichen Landesarchive  gelegt,  denn  es  ist  zu  erwarten y  dass  Familien  wie 
Corpora tioneo,  wenigstens  StSdte  und  Märkte,  ihre  Archi valieo  mit  Vorbehalt 
des  Eigenthums  dort  deponiren,  wo  ihre  Erhaltung  und  Benützung  so  vor- 
trefflich besorgt  wird.  Wir  mOssten  das  ganze  Büchlein  abschreiben,  wenn 
wir  alles  Interessante  herausheben  wollten. 

Wir  bemerken  nur,  dass  in  diesem  neu  organisirten  mSbrisch-ständischen 
Landesarchive  eigentlich  ein  Institut  creirt  wurde,  welches  die  Schätze  der 
mährischen  Geschichtsforschung  aufbewahrt,  vermehrt  und 
zugänglich  macht. 

Diese  höhere  literanscho  und  wahrhaft  gemeinnützige  Bestimmung  hat 
selbes  aber  durch  den  jetzigen  Director  den  Herrn  Ritter  von  Chlumecky 
erbalten,  dessen  Wirksamkeit  wahrhaft  preiswürdig  ist. 

Hoffentlich  werden  mit  der  Zeit  die  mit  dem  Landesarchive  verbundene 
Bücbersammlung,  Handschriflensammlung,  dann  Münz-,  Siegel-  und  Auto- 
graphen-Sammlungen zweckmässig  vermehrt  und  auf  jenen  Standpunkt  gebracht, 
der  sie  zu  wirklichen  Förderungsmitteln  macht 

Kurz,  Mähren  sucht  seine  Landesgescbiciite  vorzubereiten,  wickeln 
anderes  Kronland;  sein  Beispiel  muss  und  wird  Nacheiferuog  wecken. 

Ja  Steiermark  rivalisirt  bereits  nicht  unwürdig;  das  Johanneum  in 
Gratz,  welches  schon  seit  so  langer  Zeit  besteht  und  grosse  Vorräthe  von 
Urkunden  und  Urkunden-Abschriften  aufgestapelt  hat,  gibt  seinem  Archive 
eine  formelle  andere  Gestaltung,  auch  materiell  wurde  dasselbe  beträchtlich 
vermehrt  durch  die  Sammlung  des  historischen  Vereins  für  Steiermark,  durch 
Zuwachs  mehrerer  Archive  aufgehobener  Klöster,  und  es  unterliegt  keinem 
Zweifei .  dass  Familien  wie  Corporationen  mit  der  Zeit  ihre  Archivalien  mit 
Vergnügen  dorthin  geben  werden,  wo  sie  würdig  aufbewahrt  und  gemein- 
nützig gemacht  werden. 

21 


402 

Herr  R.  Ton  Chi  um  eck  j  hef^t  die  Hoffbung,  dasa  selbst  die  Behörden 
von  Zeit  zu  Zeit  aus  ihren  überfüllten  Registraturen  die  nicht  weiter  au 
adroinistratiyem  Gebrauche  nöthigen,  rein  hislorisch  gewordenen,  Acten  und 
Archivalien  an  das  st.  Landesarchiv  abgeben  werden. 

Allerdings  ist  es  wfinschenswerth ,  ja  dringend  nöthig,  dass  von  Zeit  so 
Zeit  ausgeschieden  werde y  erstens  was  ohne  Schaden  vertilgt  (dessen 
dürfte  nicht  wenig  sein!),  xweitens  was  zum  Besten  der  Geschichte  in  einem 
Archive  des  Landes  aufbewahrt  werden  soll. 

Oh  nun  diese  Landes -Archive,  deren  Creirung  allerdings  dringend  ist, 
nicht  unter  der  Aufsicht  des  Staates,  das  heisst  der  Regierung,  stehen  sollten, 
durfte  noch  in  Frage  stehen.  . 

Vielleicht  könnte  ein  Mittelweg  eingeschlagen  werden.  Jedenfalls  soll  für 
Aufbewahrung  historischer  Archivalien  gesorgt  werden.  Nur  ein  verkommenes 
Volk  ist  gegen  seine  Geschichte  gleichgiltig. 


II.  ^Österreichische  Gesehichtsquellen.^ 

N^mmlia  D^camenU  qa^  ad  list^riam  refentitor  qnaraidaM  ecdesla- 

ram  in  rem^tis  partibns  existentivm  et  ad  Aqnilejeiiensem  VUeesloi 

olim  spectaBtiam,  qafqie  ei  libris  CancellarUrun  Patriarehaliui  t. 

Joseph  Bianehi  eicerpsit  maaii  pr^pria  et  eicripsit.  Vliiil  I8S8. 

1221,  1.  Decembris.  Lous. 

In  nomine  Domini  amen.  Nos  Bertoldus  Dei  gratia  sancte  Aquilcgiensis 
ecciesie  Patriarcha  notum  esse  cupimus  universis  preseotem  paginam  inspecturis, 
quod  cum  lis  et  controversia  verteretur  inter  nos  et  Aquilegensem  ecclesiam 
ex  Ulla  parte,  et  dilectum  fidelem  nosirum  comitcm  de  Leous  ex  altera  super 
Plebe,  seu  ecciesia  de  Lous,  in  qua  ecciesia  predietus  se  jus  patronatus  habere 
dicebat,  quod  nos  tarnen  minimc  fatehamnr  .  .  .  cum  idcm  Comes  legilimis 
et  quampluribus  testibus  coram  nobis  probasset  Avum  suum  et  Patrem  quon- 
dam  jus  Patronatus  habuisse  in  eadem  ecciesia,  et  ipso  jure  usos  fuisse,  quod 
etiam  ipse  Comes  debet  habere:  preterea  cum  ipse  Comes  proprio  jurameoto 
confirmaverit  quandam  villam  jure  permututionis  pro  codem  jure  Patronatus 
Aquilegensi  ceclesie  esse  collatam,  quam  nunc  Dux  Ravintie  habet  ab  Aqui- 
legensi  ceclesie:  quia  nemini  de  jure  suo  deoccs  volumus  nee  debemus, 
eognito  jure  ejusdem  comitis  et  dcliberato  super  hoc  consilio  diligenter 
ipsum  omni  jure  suo  in  eadem  ecciesia  quiete  de  cetero  atque  pacifice  uti 
volumus  et  conccdimus  manifeste.  Et  ut  omiiia  supradicla  credantur,  et  robur 
obtineant  perpelue  firmitatis,  hanc  prcscnlem  cartulam  inde  seribi  fecimus  et 
jussimus  sigilli  nostri  muniminc  roborari.  Actum  apud  Aquilegiam  in  coro 
Aquilegensi,  anno  Domini  MCCXXI.  Kalendls  Decembris,  indictione  nona.  in 
presentia  rogatorum  testium  Conradi  Episcopi  Tergestini,  Conradi  Aquilegensis 
Canonici,  Dictrici  de  Fontebono,  lohannis  de  Partis.  .    .    . 

1238,  3.  Aprilis.  Pete  na   et  Ottemburg. 

Gregorius  Papa  IX  .  .  .  episeopo  Cmooensi  et  electo  Tergestino.  Yene- 
rabilis  frater  noster  Bcrtholdus  Patriarcha  Aquilegensis  et  sibi  meritum  com- 
parat  apud  Dominum,  et  spiritualium  nobis  prostat  materiam  gaudiorum,  quia 


403 

sieot  miDisUr  christi,  et  misterionini  Doi  prouidus  dispensator  familie  sibi 
crediU  dod  plus  preesse  cupiens  quam  prodesse,  postpoDit  temporalia 
commoda  profectibus  aoimanim»  ac  in  grege  sibi  coinmiaso  oon  que  sua»  aed 

2ae  aunt  jeaus  christi  requireos,  oon  tarn  pasci  ab  ovibus,  quam  eas  pascere 
electatur;  et  ne,  quod  absit»  illas  oon  agnoscere  ve]  non  agooaci  ab  eis  a 
Domino  arguatur  cui  de  ipsis  rediturus  esset  rationem ;  et  si  eundem  gregem 
pascere  nequeat  per  se  ipsum,  caram  tarnen  ipmus  dividere  providit  in  plures.  Ei 

garte  siqoidem  dicti  Patriarche  fuit  propositum  coram  nobis  quod  Aquilegensis 
'iocesis  adeo  est  diffusa,  quod  eam  que  per  decem  dietas  et  aroplius  versus 
Ungarie  partibus  diffunditur,  non  potest,  sicut  debut,  coromode  visitare: 
presertim  cum  in  ipsa  sint  quedam  loca  in  quibus  propter  defeetum  officii 
Pastoralis  multi  sine  consignatione  chrismatis  moriuntur,  et  alie  gentes 
illarum  partium  grave  sustinent  detrimcntum  propter  quod  timetur  non  modi- 
cum  ne  precipites  proruant  in  errorem  a  quo  non  sint  de  facili  eniende, 
Quare  timere  ne  sanguis  illonim  de  suis  manibus  a  Domino  requiratur,  nobis 
humiliter  supplicavit  ut  in  monasterio  de  Ottemburg  Ordini  S.  Benedict!, 
quod  ad  ipsum  pertinet  mediale,  creandi  cbatedralem  ecciesiam,  vel  transfe- 
rendi  ad  iilud  Petenensem  ecciesiam,  que  est  adeo  desolata  quod  paucis  vel 
nullis  canonicis  morantibus  in  eadem  de  reformatione  ipsius  spes  aliqua  non 
exiatit,  licentiam  sibi  concedere  curaremus.  Nos  igitur  ejus  propositum  dignis 
in  Domino  laudibus  commendantes;  ac  volentes  ut  res  tam  ardua  cum  debita 
mataritate  procedat,  mandamus  quatenus  otrum  Aquilegensi  ecciesie  expediat, 
et  ad  id  Capituli  sui  accedat  assensus;  nee  non  de  statu  predicte  Petenensis 
ecciesie;  et  id  dictum  monasterium  ex  boc  servetur  indemne;  et  utrum  sufBciens 
et  idooea  provisio  futuris  episcopo  et  canonicis  assignetur,  ac  de  universis 
negotii  circumstantiis  sollicite  inquircntes,  que  inveneritis  nobis  fideliter 
rescribatis.  Datum  Viterbii  quarto  nonas  Aprilis  Pontificatus  nostri  anno 
uadecimo. 

1244,  21.  Decembris.  Ecclesi^  S.  Petri  et  S.  Martini  apud  Villacum 

et  de  Okke. 

In  nomine  Patris,  et  Fili  et  Spiritus  Sancti  amen.  In  remedium  oblivionis 
humane,  cujus  dispendio  consueveront  acta  negotia  in  processu  temporis 
aboleri,  quod  in  tempore  geritur  perpetuari  debet  apicibus  litterarum.  Proinde 
noverint  universi  tam  posteri  quam  presentes  ad  quos  pervenenot  ista  scripta, 
quod  cum  inter  D.  Bertoidum  Venerabilem  Patriarcham  Aquilcgensem  et  Ante- 
eeasores  ipsius  nomine  Aquilegensis  ecciesie  ex  parte  una  et  magistrum  Henricum 
Venerabilem  electum  Bambergensem,  ipsiusque  Predccessores  nomine  ecciesie 
Bambergensis  ex  altera  super  Capeila  S.  Petri  et  S.  Martini  apud  Villacum  et 
de  Okke  questio  fuisset  diutius  agitata,  illo  tandem  misericorditer  operante 
qui  dissidentium  mentes  ad  unam  sepe  conciliat  voluntatem,  talis  eonvenit 
compositio  inter  ipsos.  Quod  prefalus  Patriarcha  cessit  omni  juri  patronatus 
in  ecciesia  S.  Martini  per  se  suosque  Successores  eidem  electo  et  suisSuccessori- 
bas:  et  e  converso  idem  electus  per  se  et  suos  Successores  cessit  omni  juri 
patronatus  in  ecciesia  de  Okke  eidem  D.  Patriarche  et  Successoribus  suis. ' 
Ecciesiam  vero  S.  Petri  ambo  predicti  Patriarcha  et  electus  per  se  et  eorum 
Successores  concorditer  contulerunt  Hospital!  S.  Katherine  apud  Villacum  in 
temporalibus  y  ita  quod  ipsius  proventus  in  usum  et  utilitatem  pauperum  et 
religiosorum  persever(anti)um  ibidem  pro  tempore  Domino  famulantium  de 
cetero  convertantur :  salvo  in  omnibus  et  retento  in  prefatis  tribus  ecclesiis  jure 
spirituali  et  Diocesano  eidem  D.  Patriarche  et  Successoribus  ejus.  Promiserunt 
insuper  prefati  Patriarcha  et  electus  sibi  ipsis  iurium  firmiter  dare  operam 
efficacem  quod  utriusquc  ecciesie  Aquilegensis  et  Bambergensis  Capitula  hujus- 
modi  compositioni  infra  unum  annum  liberum  prestent  assentum ,  si  quis  vero 
ipsomm  infra  prefatum  tempus  id  neglexerit  adimplere,  cadat  a  jure  patro- 
natus in  ecclesiis  memoratis  quod  cedat  libere  et  absolute  illi  qui  promissionem 

21» 


404 

obsenraYerit  antedictam.  Et  si  qua  confinnatio  vei  iastitutio  de  aliqutbas 
personii  fiat,  rel  facta  est  per  eundem  D.  Patriarcbam  in  ipsis  eeelestis;  et 
81  qua  presentatio  per  eandem  eleotum  Bambergensem  onanino  sit  ex  nunc  caasa 
et  irrita,  nulKasque  valorit:  et  prefata  compositio  preter  penam  in  statum 
pristiniiDi  redueatnr.  In  cujus  rei  testimontum  scripta  est  presens  pagina  de 
consenso  et  Yoluntate  partium ,  et  sigillis  earum ,  et  signo  venerabilis  episeopi 
Tergestini  roborata.  Testes  autem  fuerunt  Volricus  episcopus  Tergestinus, 
Magister  Holwar  dus  Archidiaeonus  Villaeencis,  Curadus  Arcbidiaconus  Saunie, 
Gibertellus,  Syboto,  Craphto  et  Bonencontrus  Canonici  Aquilegenses,  Magister 
Marsilius,  Magister  Petrus  et  alii.  Datum  apud  Villacum,  in  ecclcsia  S.  lacobi 
anno  gratie  MCCXLIV.  indtctione  secunda  XII.  Kalendas  januarii. 

1288,  8.  Januarii.  Ecclesia  S.  Jacobiin  Landstrost. 

Nos  Raymundus  Dei  gratia  S.  Sedis  Aquilegensis  Patfiarcha  universis  tarn 
presentibus  quam  futuris  ad  rei  geste  roemoriam.  Dignum  Deo  prestare  obse- 
quium,  et  anime  nostre  credimus  procurare  profectum  si  pia  subditomn 
nostrorum  vota  favore  benigno  prosequamur,  et  loca  religiosa  preeipue  in 
quibus  honoratur  magnificentius  ipse  Deus,  cujus  sunt  obsequiis  deputata 
nostris  intendimus  beneficüs  ampliare.  Inde  est  qood  ex  tenore  presentis 
scripti  tarn  ad  presentium  quam  ad  futurorum  noätiaro  volumus  pervenire 
qiiod  nos  anime  nostre  salutem  considerantes  humiliier  in  speeulo  mentis 
nostre  ac  ad  Monasterium  S.  Marie  in  Landstrost  Ordinia  Ciatertiensis ,  ob 
reverentiam  ipsius  gloriose  Virginis,  respectum  habentes,  eedesiam  S.  lacobi 
in  Landstrost  per  cessionem  dilecti  filii  Lamberti,  Rectorts  ipsius  Tacanlem»  in 
qua  dilecti  filii  Abbas  et  conventus  ipsius  Monasterii  jus  patronatus  habere 
noscunlur,  eisdem  pro  anime  nostre,  nostrorumque  Predecessorom  reraedio  in 
perpetuum  de  pie  provisionis  gratia  concedimus  et  elargimur,  ita  quod  ideai 
Abbas  et  Conventus  ob  hoc  pro  nobis  et  Predecessoribus  nostris  apud  Deum 
suis  orationibus  intercedere,  et  qualibet  die  Sabbati  Missam  de  &  Maria 
celebrare  solemniter  teneantur,  et  in  eadem  ecclesia  B.  lacobi  sie  continuo 
facere  deserviri  quod  Divino  obsequio  non  fraudetur :  et  nihilominus  nobis  et 
Aquilegensi  ecclesia  ad  omnia  onera  ad  que  Rectores  sepedicte  eecleste  qui 
fuerint  pro  tempore  tenentur,  remoneant  obligati.  In  cujus  rei  testiraonium 
presens  scriptum  sigillo  nostro  munitum  prefatis  Abbati  et  ConTentui  duximus 
coneedendum.  Datum  octavo  ianuarii  sub  anno  Doraini  MCCLXXXVIIL 

1310.   Ecclesia  fratrum  minorum  in  Cillia. 

Nos  Ottobonus  Dei  gratia  S.  Sedis  Aquilegensis  Patriarcha  notum  fore 
volumus  universis  presentes  litteras  inspecturis  quod  ad  petitionem  pro  parke 
religiosorum  virorum  Guardiani  et  Conventus  fratrum  Minorum  in  Cillia  Aqui- 
legensis Diocesis  humiliter  nobis  factam  Yenerabili  in  Christo  Patri  D.  Episcopo 
Gurcensi  licentiam  et  auctoritaiem  consecrandi  ecciesism  ipsorum  fratrum  in 
Cillia,  et  Altana  posita  in  eadem;  nee  non  penitentes  nostre  Diocesis  recon- 
'ciliandi  in  ipsa  consecrationis  solemnitate  ista  vice  tanturomodo  concedimus 
per  presentes.  Si  vero  idera  Episcopus  predictis  intendore  non  valeret,  eandem 
auctoritatem  cuicumque  Catholico  Episcopo  quam  ipsi  fratres  ad  predicta 
duxerint  requirendum  tenore  presentium  impartimur.  In  cujus  rei  testi- 
monium  etc. 

1319,  16.  Aprilis.  S.  Danielis  de  Cilla. 

Paganus  Dei  et  Apostolice  Sedis  gratia  S.  Sedis  Aquilegensis  electus  et 
Administrator  Conrado  Plebano  in  üvarlau ,  Thome  Plehano  in  Saxenveld ,  ac 
Conrado  Notario  de  Curemburch  Aquilegensis  Diocesis  salutem  in  Domino. 
Frivolas  excusationes  quas  super  expoliatione  Presbiteri  Henrici  Plebani  S. 
Danielis  de  Cilla  Diocesis  Aquilegensis   pretenditis,   non  recipimus   cum  ncc 


405 

videainus,  nee  verum  sit  quod  Abbas  in  Sitich,  qaem  temerarie  dominum  vestnim 
vocatis,  habeat  potestatem  instituendi  vel  destituendi  aliquera  in  dicta  Plebe  de 
Cilla,  que  ad  vos  pertinet  pleno  jure.  Tarnen  ad  vestram  roalitiaro  convincendam 
presentium  tenorc  vobis  terminum  peremptorium  assignamus  usque  ad  trcs 
Hebdomadas  proxime  fuUiras  ab  hodie  computandas  tarn  ad  docendum  de  jure 
dicti  Abbatis  quod  ipsum  habere  dicitis,  quam  ad  comparendum  legitime 
coram  nobis  excusaturi  vos,  si  poteritis,  super  spoliatione  Presbiteri  memorati. 
Aiioquio  contra  vos  et  vestrum  quemlibet  per  excommunicationis  penam,  et 
alias  quantum  de  jure  poterimus  procedemus.  Quod  si  dies  termini  in  diem 
inciderit  feriatam,  sequens  non  feriata  suppleat  vices  suas.  Datum  Aquilegie 
in  Patriarcbali  palatio  die  XVL  mensis  Aprilis,  indictione  secunda. 

1323,23.  Novembris.  Ecelesif  Carinthi^  et  Carniolf. 

Anno  Domini  MCCCXXIII  in  die  S.  Clementis  imposita  fuit  Procuratio 
Rev.  Patris  D.  Bertrandi  titulo  S.  Marcelli  Presbiteri  Cardinalis  Apostolice  sedis 
Legati  pro  anno  quarto  sue  Legationis.  In  Carniola  et  Biarchia  marche  LXXXV. 
et  dimidia  et  danarii  XXXVl.  Aquilegcnsium  novorum. 

Archidiaconatus  Carniole  et  Marchie. 

Prepositura  in  Insula  .    .    .  mar.  VIU.  novorum. 
G4>riacut  .    .    .  mar.  dimidia. 
Radmansdorf .    .   .  marc.  dimid.  et  denar.  XL. 
Mosnach  .    .    .  denar.  LX. 
Nakel  .   .   .  tres  fertones. 
S.  Martinas  .   .   .  marc.  due  cum  dimidia. 
'  Cramborch  .    .   .  marc.  IV. 
S.  Georgius  .    .   .  denar.  XL. 
Michelsteten  .    .    •  marc.  IL 
Cirklach  .    .    .  marc.  IV. 
S.  Petrus  .   .    .  marc.  IV. 
Sttyn  .    .    .  marc.  due  cum  dimidia. 
Aych  .    .   .  Denar.  LX. 
Mengespurch  .    .    .  marc.  VIL 
Morawcc  .   .   .  marc.  media. 
Laybacus  .    .    .  marc.  IX. 

Cruciferi  de  Laybaco  .    .    .  marc.  due  cum  dimidia. 
8.  VHus  supra  Laybacum  .   .   .  fertones  tres. 
Cower  .   .    .  marc.  media. 
Lek  .   .   .  marc.  VU. 
Wipacus  .    .    .  marc.  IL 
ZirknitB  .    .   .  marc.  III. 
Los  .    .    .  marc.  IL  cum  dimidia. 
Freanrex  .   .    .  marc.  IIL 
Harlant  .    .    .  mtrc  I. 
Sitik  .   .   .  marc.  VII. 
S.  Vitus  .   .   .  marc.  IV.  et  denar.  XL. 
Treffen  .    .    .  marc.  IL 
Dovemik  •  .    .  marc.  11. 
Honkstain  .    .    •  murc.  I.  et  denar.  XL. 
S.  Michael  .    .    .  deiar.  LX. 
S.  Rupertus  .    .    .  marc.  I.  et  media. 
Nassenfuos  .    .    .  marc.  media. 
Alba  ecclesia  .   .    .  marC.  II.  cum  dimidia. 
Gurkveld  .    .   .  fertones  tres. 
S.  Crux  .   .    .  marc.  media. 
Claustmm.  in  Lanstrost .    .    .  marc.  L 


406 

Capella  in  Lanstrost .    .    .  marc.  media. 

S.  Bartholomeus  .    .    .  mare.  media. 

Czerneomet .    .   .  mare.  1.  et  media. 

Awa  .    .   .  marc.  1. 

Sicherberch  .   .    .  marc.  media. 

S.  Georgius  .    .    .  marc.  media. 

Anno  et  indtctione  suprascriptis.  In  Archidiaconaiu  Seunie  per  collectam 
Procarationis  dicti  D.  Legati  impoaite  ut  distribute  fuenint  marche  LYI.  et 
Denarii  LXX.  noYomm  Aquüegensium  cum  juatia  et  moderatia  ezpensis  per 
impoaitores  ad  hoc  deputatos. 

Arcbidiaconatua  Seunie. 

Prior  de  Seytz  Ordinis  Cartusienais  .    .    .  marc  VI  et  dimidia. 

Prior  de  Gyrie  ejuadem  Ordinis  .    .    .  marc.  IV. 

Prior  de  Studenits  Ordinis  Predicatorum  .    .    .  marc  IV.  et  den.  XL. 

Commendarius  domus  in  Hartenstain  Ordinis  Hospitalia  .    .    .  marc.  media. 

Monasterium  Ottemburgenae  .    .    .  marc  Xlll.  et  dimidia. 

Plebea  in  Cbotc  .    .    .  marc  111. 

PlebAs  in  Tyver  .    .    .  marc.  lU. 

Plebes  in  Gonwits  .    .    .  marc.  IIL 

Piebes  in  Scharlach  quam  tenet  D.  Abbas  Ottembargensis  .    .   •  marc.  UI. 

Plebes  de  Peylenstayn  .    .    .  marc.  11.  et  dimidia. 

Plebes  de  Wraclau  .   .    .  Marc  I.  et  fertones  III. 

Plebes  de  Sieunz  .    .    .  marc  I.  et  fertonea  111. 

Nova  ecdesia  .   .   .  marc.  I.  et  fertones  111. 

Plebea  in  Rohatz  .   .    .  marc.  I.  cum  dimidia. 

Plebes  S.  Rupert!  prope  Sauam  .    .    .  marc.  I  et  denar.  XL. 

Plebes  de  Scherfenberch  .    .   .  marc.  I.  et  denar.  XL. 

Plebes  de  Pomkel  .    .   .  marc  l. 

Capella  S.  Georgii  in  Getemdorf .    .    .  fertones  111. 

Capella  S.  Laurentii  in  ponte  .    .    .  fertonea  III. 

Capellanus  in  Pulscau  .    .    .  marc.  media. 

Capellanus  in  Scalek  .    .   .  marc.  media. 

et  facta  est  hec  impositio  ad  novos. 

Arcbidiaconatua  Carinthie. 

Anno  et  indictione  predictis.  In  Archidiaconatu  Carinthie  per  Collectam 
predictam  imposite  et  distribute  fuerunt,  sicut  inferius  continetur  marche 
LXXXV.  cum  dimidia  et  Frisachenses  XXXVI.  novorum. 

Primo  D.  Prepositus  de  juna  .    .    .  marc  XV. 

Plebanus  in  Wertenstain  .    .    .  marc.  XII.  Aquilegenses  veteres. 

Plebes  S.  Martini  prope  Windisgraz  .    .    .  marc  IV. 

Plebes  S.  Pangratii  in  Windisgraz  .    .    .  marc.  VIL  aolidorum  et  denar.  LX. 

Plebes  in  Saldenhofen  .    .    .  marc.  III.  et  denar.  XXXII. 

Plebes  in  Rintenperge  .    .    .  Talentum  I. 

Plebanus  in  Pleyburga  .    .    .  marc.  VII.  et  denar.  LXIV. 

Plebes  in  Clobazniz  superiori  .   .    .  Talentum  I. 

Plebes  in  inferiori  clobaznis  .    .    .  marc  II. 

Plebes  in  Stayn  et  Canonici  ibidem  .    .    .  marc  IV. 

Plebes  in  Morclicho  .    .   .  Talentum  I.  et  denar.  VIIL 

Plebes  in  Capella  .    .    .  Marc.  III. 

Plebes  in  Ras  .   .    .  Talentum  L 

Plebes  in  Rarseke  .   .    .  marc.  II.  et  denar.  LXIV. 

Plebes  S.  Martini  prope  Villacum  .   .    .  mare.  IIL  et  den.  XXXIL 

Plebea  in  Villaco  .    .    .  marc.  V. 

Plebes  S.  Pctri  .   .    .  marc.  IIL 


Abbas  de  ArnoUUin  .    .    .  m«rc.  VIII. 

Plrbet  in  Fuernz  .    .    .  marc.  I. 

Plebea  S.  Stephani  .    .    .  Tfüentum  I.  et  deoar.  XVI. 

Plebes  S.  Hermacore  .    .    .  marc.  111. 

Plebei  de  Eke 

Plebes  S.  Danietii  .    .    .  mirc.  IV. 

Plebea  in  Choembricb  .    .    .  marc  IV. 

Canonici  S.  Piterniaai  .    .    .  marc.  II.  et  denar.  LXIV. 

Plebes  in  Veualm  .    .   .  marc-  III. 

Plebe«  in  Beatumsdorf  .   .   .  Talentum  I.  et  denar.  VUL 

Plebea  in  Circhpach  .    .    .  Talentum  I. 

Plebea  in  Linl  .    .    .  marc.  IV. 

Plebea  in  Paltrintdorf  .    .    .  Talentum  I.  et  denar.  XVI. 

Plebei  in  Triilacb  .    .    .  marc.  II. 

Plebea  S.  Hicbaelis  prope  Gillam  .    .    .  nur«.  I. 

1327,  S.  Septembri».  Megeapurcb. 

Jobannea  epiaeopus  servui  Servorum  Dei  dilecto  ßlio  Lombardino  de  Turre 

Arcbipresbitero  Eccleiie  modoetienaia  medioloncnsia  UiacEsis,  CapetlaifD  noatro, 

aalutem  et  Apostulicam  benedictianem.  Apoalolice  Sedia  benignitas  illoi  libenter 

munificentia  sue  liberalitatis  attollit  quibu»  nobilitas  generia,  litterarum  acicntia, 

morum  decor  et  alia  multiplicia  virlutum  merita  laudabiliter  suffragantur.  Cum 

itaquB  Plebea,  aeu  Parochialis  ecdeaiii  de  Uegcspurch,  Aquiiegensia  Dioceaia, 

per  liberam   resignaUonem   dilecti   Glii   raagiatri   Oldradi    de   Ponte   Laudenai 

legum  Doetoris,  procuratoria  ad  hoc  apecialiter  conatituti  a  dileclo  filio  Lauterio 

de  Vieomercal«  tune  ipaiua  Plebi«  Plebaua  factam  apud  Sedem  Apostolieam  in 

manibua  dilecti   filii   noatri  Luce  S.  Marie  in  via   lata   Diaconi   Cardinalia  ex 

apaeiali  commiaaione  Doslra  auper  hoc  per  noslraa  ülteraa    aibi   facta ,  reai- 

gnationem  reciplentia  eandem  apud  Sedem  prefatam,  Tacare  naaeatur  ad  preiena, 

UDJIaaqne  de  ipaa  Plebe  aeu  Parracbiati  eccieaia,  preter  noa,  hac  vice  ae  inlro- 

mittore  poaiit,  pro  eo  quod  tios  diu  ante  reaignationem  et  vacationem  bujus- 

modi  omaea  Plebea  et  Parroctiialea  eceleaiaa,  ceteraque  bencficia  eccleaiastica 

tanc   quocumque   modo   apud  Sedem   ipaam   raeantia,   et  in  antea   vacatura, 

collationi  et  diapositioni   noatre   ipeciaiiler   reaervantea,    deereriinua  ci  tunc 

irrHum  et  inaoe  si  aecaa  auper  hiia  a  quocumque,  quaria  auctaritalo  acienter 

cel  innoranter  contingeret  attemplari :  Noa  volentea  peraonam  f uam ,   cui  pre- 

miaa«   laudabilia    novirnoa    auffragari,    farora    prosequi    gratioao,    prediclam 

Plebem  aeu  Parrochialem  eccleaiam  in  racantem  cum  omnibua  juribua  et  per- 

tinenliia   auia  tibi  in  Subdlaconatua  Ordine   conslituto,  motu  proprio,  non  ad 

luam  *el  alteriua  nobia  pro  te  obliile  petilionis  Jnstantiam,  aed  de  mera  noatra 

liberalitate,   luctorJUte  Apoalolica  commendamus,  a  tc  uaque  ad  ejusdem  Sedia 

beneplaciluui  una  cum   Arcliipreabiteratu   tuo   eeelesio  Hodoetienaia    predicle, 

quem  oblinea,  teneadam,  posaidendam  et  eliam  gubernandara.  fruclibua,  reddi- 

tibua  et  proientibua   ejusdem  Plebia    aeu  Parrocbialia    ecciesic  in  uaua    tuos 

oeeeasarioi,  ac  al  verus  Reclor  aeu  Plebanua  dicte  Plebia  vel  eccieaie  exjsteres 

libere  conrertendis,  nee  de  Ulis  teoearia  alicui  respondere,  aeu  reddere  rationem 

dctinenles  proul  eat  irrilum  et  inane  ai  secua  de  dicia  Plebe  aeu  Parrocbiali 

eccieaia  per  quoacumque  acienter  vel  ignoranter  atiemplalum  foraan  ut  bactenus. 

tel  contingcret  in  poaterum  allemptari.  Alienalione  Urnen  bonorum  immobilium 

!iie  tibi  penitua  interdicta.  Non  obatantibus 

deceasoribus  Doatria  Romenis   PontiGcibua 

si  aliqui  super  provisionibua  aibi  faciendia 

i,  et  fliiis    eccieaiaaticia   BeneGciia  in  Ulis 

'cdicle  Sedia  aut  Legatorum  ejus    iilleras 

inbibitionem,  rcservalioDem,  vel  decretum 

lim,  quaa  litte  ras  et  pro  cc»ua  halt  itoa  per 


408 

eisdem  tolumus  noD  exleadi  »ed  natlum  per  hoc  eis  quoid  flssemtionem  Ptebinm 
et  ecclcsiurum,  ac  BeneGciorum  üliorum  pr^judicium  Kenerari.  «ut  si  Tenerabili 
Tratri  noslro  Patri*rche  Aquilegenti,  vel  qurbusTis  alits  commaniter  rel  dmiim 
ab  eadem  sit  »ede  indullum  quod  ed  recpplioncm  »eu  provisloDem  Rlirai  minine 
leD«antur,  et  id  id  competli  non  possint;  quodque  de  h^jusmodi  Plebibus  «cd 
eccleaiis  lut  aliii  BeneGciis  ecclesixstici»  «d  eorum  collatinTiem,  profttionem  Tel 
quamcumque  aliam  dispoailioneiD  eonjanctim  vel  aeparatim  spectanllbus  onlli 
valeatprorideri  perlitterts  Apostolicas  nonfacitatet  plenam  vel  eipressam,  aede 
Terho  ad  rerbum  de  indulto  hujusmodi  mentionem.  et  qaalibet  alia  dicte  aedis 
indulf^entia  generali  aut  tpeciali  cnjuscunique  lenoris  eiiaüt  per  quam  presentibv 
non  eipressam  aul  totaliter  non  insertam  elTecliis  hujuimodi  nostre  gralie  Empediri 
valeiit  quomodolibet  aul  dilTerri,  et  de  qua  euique  toto  tenore  habendi  sjt  in 
Dostria  litteria  intentio  ipecialia.  Tecum  insuper  qui  in  sobdiacoDatus  Ordiae, 
ut  premitlilur,  eonstitutua  eiialla,  aut  ralione  cotnmende  hujusmodi  de  predieta 
Flehe  »cu  Parrochiali  ecciesia  tibi  faele,  ad  sappriorea  ordiaei  promoTeri 
minimo  Icnearii,  Lugdunenals  Concilii.  et  alia  qualibet  conslitutione  in  con- 
trarium  edita  namquam  obslantibua  aueloritate  prehta  de  uberiorii  gralie  dono 
diapensamus:  proviao  quod  Archipresbiteratus  e(  Plehei  aeu  Eeeleaia  predieta 
debilis  obsequiia  non  fraudentur,  et  animaruiD  eura  in  dicta  Plebe,  seu 
Parroehtali  ecclesia  nullatenus  negiigalur.  Null!  ergo  omnino  homini  lieeal  haoc 
paginam  nostre  commende  eonstitutionis  et  dispensationia  inrHngcre,  vel  ei 
auBU  temerario  contraira.  Si  qtiis  aatem  hoc  eltemptare  presumpserit,  indi- 
gnationem  omnipotentis  Dei  et  Bealoram  Petri  et  Pauli  Apostolorum  eJDS  se 
DOTerit  incursurum.  Datum  Areniane  nanis  Sepiembria  PontiGcatus  Dostri  anao 

1328,  31.  Htii.  Nabel. 
Dilecta  filio  Preabitera  Bernardo  de  LoJi  PlebtDO  Plebia  de  Naliel  nostra 
Diocosia  aatutem  in  Domino.  Cum  bfevea  diea  hominia  aint,  et  riti  ipaüia 
Telut  a  leienle  aucciditur,  propoauUti,  ut  aaaeria,  de  bouis  suis  eondere 
teatameDtiim ,  a  nobis  super  hoc  auctorilatem  et  licentiana  bumilitM-  postu- 
iando.  QuJH  igitur  juatis  postulatioBibus  non  «st  denegandus  aaseaana  devotioni 
tue  de  hujusmodi  bonis  tuis  tum  ialuitu  Eeciesic,  quam  ^eraooe  tue  iodualria 
acquiaitis  traclandi  et  disponendi  aive  in  operibua  pü»,  aive  ia  legauda  pro- 
pinquia  tel  eitraneis,  prout  tibi  Altissluius  inspirareril  liberam  tenore  pre- 
sentiucD  concedimus  racultatem.  [ta  tarnen  quod  Ecclesia  tua  ab  ipsia  legatia 
exclusa  nullalenua  Don  exiataU  Datum  Glcmone  secuado  kalendas  junii. 

1330,  IS.  Hau.  Windisgrai. 
Paganua  Dei  et  Apoatolice  Sedia  gratia  S.  Sedis  Aquilegenais  Patriarcha 
dileclo   tilio   Peregrino    Plebano  Plebis  S.  Pancralii  in  Widisgraa   salulem   in 
Domino aempitemam.  Cumaieutper  diligenteminquisilionem  super  hoc  de  oostro 
mandato  factam  plane  inrenerimua  quod  ecclesia  tua  8.  Pancratü  de  Windis- 
grai, aive  Plebani  jpaiua  Predecessores  tui  de  antiqua  comueludine  cujus  in 
eontrarinm   memoria    non    ciistit   in  omnifans    causis   homtnum    et  bonorum 
ejiiadem  tarn  ciHlibus  quam  eriminalibus,  preter  quam  quod  de  dampnindis 
ad  mortem  cognoverinf,  et  jus  babeant  cogaoacendi.  ita  quod  in  ipais  homi- 
nibus  et  bonia  oullus  oisi  eadem  ecclesia,  sire 
el  habet  etiam  eecleaia  ipsa  propnaa  venation 
ficali    sunt    pinres  Cleriei    el  laici    fide    dig^ni 
eommissanim    cupientea    illesa  aerrari.  et    qc 
■liquo  minuantor,  juriadietionem  hujusmodi  nee 
prediclaa  eidem  eccieaie  sire  Plebi  perpetuo  c< 
aentium    tenore    mandarnua    quatenua  tu   et  au 
fuerint,    eisdem    juribua  et   joriadietionibus    u 
singniia  eujuaeumque  Status  et  dignilalia  esistt 


iaterdicenles  eipreate  ne  in  iptis  juribui  et  juriidictionibui  te,  sut  eosdem 
Sitecessores ,  tut  ecclesiim  ipMm  4|uovi*  modo  inquielare  aul  molcttare  preau- 
minl.  in  cuju«  rei  testimonium  prcseaUs  ßeri  jussimua  et  aigiili  noilri  appen- 
■ione  muniri.  Datum  in  Civilate,  in  nostro  Patriarchuli  palatio  die  XVI.  maii, 
»no  Dominica  Nttivitatis  HCCCXXX,  indicljone  XKL 

1330,  18.  Hau.  Stranidorf. 
Pagaaua  etc.  Dilectia  Gltia  fiberardo  Preposito  et  Conrentui  cccleaie  june 
aoatre  Diocesis  aalutem  in  Domino  aempilernau.  Amplectanda  eit  et  pailo- 
ralii  officii  aollieitudine  proaequenda  pie  mentis  intentio,  prcsertiin  que  pro- 
fecluoi  reapicil  siuinarum.  Nuper  liquidem  nobis  9J);nificflrc  curaMi  quod  tu. 
fili  Prepoiite.  de  «alute  propria  cogitans  pro  remedio  anime  tue  quandain 
Tineam,  quam  propriia  auroptibus  et  laboribus  plurimia  in  moute  Prcpoy 
■ppellato,  iuila  nllam  que  Slransdorf  auncupalur,  plantasti,  Conventui  tuo 
donasti  per  ipsum  eon<repturo  ulendam  pcrpeluo  et  fruendam  a  nobia  bumiliter 
po«tu)nns  qualenua  donationem  ipiain  deberemui  naatre  confirraationis  patio- 
cwio  coimniture.  CapienlM  igilur  in  biii  et  simillbus  prompt!  el  feTorabÜFs 
inreniri,  tu'is  aupplioationibus  inclinati  donalionen  ipsam  ratam  habentea  el 
gnlaiDf  eam  auctoritate  ordinnria  cotifirmanius,  el  presi'ntii  scripli  palrocinin 
eommuoimu«.  Datum  in  civitalo  in  ooatro  Palrinrehall  palalio  die  XVIIi.  maÜ 
^M»  Doniaiee  NaUritaUa  HCCCXXX.  indictinae  Xlli. 
(FarlitUoDg  folsl.) 


V.  „Historischer  Alias.* 

Statistik  des  Miileltlter^ 
leckeistalkr''B  frlilnfeiiU  ii   IIb^c«. 


Ernitlieber  beoeleb   lon  boff  das  ganae  kirchen  rnd  aebnel 
weaen  betreffent. 

Die  RS.  kbay.  Mt  auch  lu  Hungern  vnd  Bebamb  kby.  Hl.  Ertiberltog 
ID  öaterreieh  ele.  voter  alleric"'".  berr  lassen  Josua  Opilio  vnd  seinen  milprc- 
dieanten,  deagleiehen  den  nciren  scbuelmaister  vnd  mitverwanten  alhie  aniu- 
taigen,  Sie  w'sscn  sieb  gchorsamisl  luerinnern  was  sich  Ir  ML  kuerti  vor  disem 
lerer  Personen  abscbaffung  halber  g"'.  erklärt  vnd  Innen  in  der  khay.  Persona- 
licheo  ~    ~  'nd  bouelchen  lassen,  wiowol)  nun  bigde  Stande 

der  H  i    der  augspurgerisehen   Conreasion   tuegethon, 

durcb  t  flebentlleh  blllen  bej  Ir  Mt.  so  fyll  erlangt  daz  ir 

Hl.  si<  rer  Notierül  bcriembter  gcrechtikhait  aehrifTlIich 

tnd  H  «lachen  mit  derEiecution  abbem elter  lerer  gogc- 

bner  I  tünden  tugenaden  Innegehalten ,  da  sie  acbon  wo 

nit  d«i  I  des  erial^^len  vngehorsambs  vrstch  gehabt,  Die- 

V^ll  I  an  gnuegsamen  vrsachen  bej  lerer  in  diser  Sachen 

erat  g  Resolution  ((cnedigist  vnd  Kntlicb  hieiwen  lasaea, 

lomaai  in  Slendl  auch   erindert  hawen,  Beuelchen  aie 

biemil  indtafarstlteher  Macbt  dem  Opitio,  allen  aeinen 


410 

mitpredieiDten  Tod  schuelmaisterD  ErnatlJch)  dai  lie  lich  roo  der  stnndt  u 
nil  Niain  alles  Eiercilij  religionis  aibie  gtnUlicb  enthalUa,  sonder  Doch  heut 
hey  scheinender  Sonnen  anit  allen  leren  aDgehori|;eD  aus  der  SUt  vnd  die 
predicanlen  inaer  14  tagen  von  beut  dato  so  luraytten  aus  allen  Urer  HL 
thyolgr eichen  vnd  landeo  machen  vnd  darin  weitter,  wedar  sehan  Erfaren 
noch  bolretteo  lassen,  dso  da  sie  es  leye  voller  iraa  präteit  es  wolle  solcben 
ntt  geborsanieD  sonder  vber  beslimbte  Zeytt  ■Ihie  oder  in  lerer  HL  kbjaig' 
reicheo  vod  landen  betreiten  wuerden,  gedenkheo  Ir  HL  gegen  loneo  mit 
Toahlessiger  Ernstlicher  straff  nach  vngnaden  forltufaren  lu  laaMs,  demacb 
•ie  sich  entlieh  lorichten  hawan- 

Decfeium  per  Imperatorera 

den  12.  Juoj  Anao  78 

D.  lo.  Ba.  Weber 

VoueraagL 


N.  deren  Jeltmals  (u  Wien  anwesenden  Landtleot  baider  Stindt  tob 
bem  tnd  Ritterschafft  des  Erltheriogthumb*  Österreich  rntter  der  Ena  rerser 
gehoriamistea  Supplicieren. 

Allerdurchleuchtigistef 
Aller  %'•".  herr,  Aus  E.  Ro.  khay.  Hl.  Decret  am  23.  dits  monata  lujt 
erfolgl,  hewen  vir  gleicliwoll  gehorsamist  «erstanden,  du  E.  HL  den  tiwajen 
Predicanlen   Joban    Delelbach   rnd   Michell   hugonj    In    dem    landt   lupleibeo 
bewilligt,  vmb  welche    bewilligung  E.  ML  wir  biemit  rntterthaaigist  Uanckh- 
asgeo.    Es  befinden  sich  awer  dabej  tiwen  beschwirliche  Punckhten  deswegen 
wier  bej  E.  ML  vemer  Ahoiuhelten  bewegt  werden.  Als  Tür  ains  dai  obge- 
dachten  predicanteo  In  Eur  HL  SlGIt  vnd  MErckht  vnd  kbajne  gietter  gar  nil 
kamen  darffeo,  vnd  lum  Andern,  dai  es  E.  Mt.  des  Opitio  halber  bej  voriger 
Resolution   Id  deren  er  aus  Allen  Eur  HL  khünigreichen  vnd  landen  geschafft 
worden  verpleiben  lasien.    Nun   hawen  E.  HL  in  Etlieh  malen  g*".  verDonea, 
daz  die  predicanten  alle  drey  ia  biiider  gelreuer  SiSndt  dienst  vnd  bestallung 
verpflicbt  seindt,  daraus  die  auch  ausser  aines  ordenlichen  landtags  nil  können 
erlassen  werden.  Also  dai  die  vngnadt  so  Eur  HL  den  Annen  kircben  dienern 
eriaigcn.  Im  grundl  die  SlSnde  selbst  betrifll,  wan  awer  sie  die  gelmen  Stende 
sich  ains  solchen,  dai  Ire  verpflichten  diener  ohbegrißner  nassen  mit  verle- 
lung  lerer  ehrn  vnuorachuiller  Ding,  Ahn  alle  vorghcenile  anelag,  verhör  vnd 
Erkanlnua  angegriffen  werden  sollen,  sieb  vnuerdienet  wissen  vnd  ain  schwer 
aufBag,  dai  der  Opilius  alle  Eur  ML  kbynigreich  vnd  landt  Räumen  rnd  die 
andern  Itwen  In  Eur  HL  Stell  Hlirckhl  vnd  Camerguet  gar  nil  kamen  sollen, 
Abo  abbruch  lerer  ehrn  nit  at^hen  kban  (!J,  In  welche  Siraff  sie  lerer  gemaisen 
Siendt  so  Treulich  gclcisten  dlensle  halber  so  nil  allain  Inen  den  Standen  in 
vnuerhomervngnadt  sonder  auch  zu  beschnarung  lercv  gewissen  ganti  vnscbul- 
dikhlich  gesrzt  wuerden,  Nenen  dem  dal  die  gctrutn  Stende  vnd  dero  Mitleider 
bej  solcher  der  Sachen  bcschalteiihaitiu  leren  kirclien  Ainbtern  niemand!  lauglich 
bekhennen  meclilen.  So  pitten  E.  MI.  wir 
E.   Ml.  gerueben    aus     obangeherten    V[ 
filfeltigcn  niigebolenen  genaden,  So  wall 
seines  alliie   getragenen  Ambts   nil  verv 
beschuldigt,   sieh  lu  verantworten    ehrp 
gedachten    gleicheroiassen    gar    vnscbul 
aines  oder  des  andern   orts  sonderlich 
In  dem  landt  lupleiben  allerg'''.  luuerw 
lueracbten  snff  den    faall  der  Opilius  I 
wir  in  nit  alain  Alm  sichere  orth  belay 
ehrlichen  Verhallens  vnd  rnucrsehultcr 
gefertigte  kundlschafft  erthaylen  wuerdci 


411 

bilbcD,  vod  du  es  fflr  lich  selbst  denen  löblichen  Standen  In  Tllareg  cu 
Menkhlicher  beschmrung  geraiche.  Sonder  auch  E.  ML  lu  vntterthinigisler 
rerechoDung  geborsamiil  gern  verbiet  lehen  wollen  (für  Aini}  Darnach  lum 
Andern  betten  irir  genlilich  verhoBl  B.  Ht.  wuerden  vni  vor  dero  verraiseu 
Ton  wegen  dei  ^eti  vnd  der  geaperlen  pfar  berrn  (?)  >l»  aus  der  SlEnde 
rbcrreichte  beschwlning  vnd  so  filfelligs  Ahnhilten,  Auch  E.  Ht  getbones 
vertrasten  wirckhiichen  vod  gewfirlicbcn  bschajdt  mitgethayltt  hawen,  so  et 
■wer  nit  beicbelien,  Tett  es  vi»  rmb  so  fyll  beschwirl icher,  dtt  K.  Mt  «ieb 
so  offlernnis  schriffUicb  vnd  Hyodlich  erkblürt,  den  getrutn  slenden  vod  rns 
In  dem  Religion  wesen  auff  dem  tsod  einige  Irrung  lu  tbain,  vnd  doch  entgegen 
in  diiem  Fall  wejten  herm  als  ein  vowiderspreeblicb  landlguet  vnd  lehenschaA 
der  gerar  vndiiputierlich,  Newen  dem  dat  der  AinsUnt  durch  Wilhalhm  Gevr 
■Is  naebit  hefreundten  ordeolich  vermeldt  worden ,  gleich  dti  widerspill 
erschein  et.  Solchem  nach  vod  die  weil!  der  veraug  gemainen  Stdndeo  tu  schaden 
geraicht,  als  nit  alain  wider  hawende  Religioos  Freihält  vauerdienl  aogo- 
gritTen,  sonder  auch  der  pfir  ausser  Recht  de  facto  entseit  werden  vnd 
dame  die  geym  auIT  seioen  Termelteo  eioslant  In  der  sacben  kbain  Rich- 
likbajtt  machen  kBnntlen,  dazwischen  auch  des  dargelegten  ge\h  mangeln 
mQessea,  So  pitteo  E.  Ht.  wir  venier  genta  vntterlhanigist,  E.  Ml.  wollen  vns 
tnentattung  leres  genadigisten  luesagens  dieser  so  offnen  beschwarung  ohne 
lengers  verlieben  mÜ  genaden  abhellTen,  wie  wir  dan  gehoraamist  verhoffen. 
Es  werde  £.  Ht.  genedigist  nit  zu  wider  sein,  da  wir  die  kirchen  erolFDen  vnd 
die  Seelsorger  den  Armen  vatterthonen  zu  Trost  dat  predig  ambt  gebierlich 
verricbten  lassen  E.  H(.  vns  darneben  vntterlhanigist  beuelcbent.  (Datum?) 


Hocbverrathsprocess  des  Wenzel  von  KhOniz  und  Tettau  1616. 
(Heck.  Frit.  Bd.  294,  p.  ZS7.) 
Den  I  Tag  Hartij  Anno  1616  Atsi  wentl  von  KhOnit  vnd  TelUu,  auss 
seiner  VerhaAung,  Von  den  dreyen  Haubtieutten  Alas  dem  Scbloss-Nenstettcr, 
vnd  Kleinseittner  Kaubtman,  auf  einer  Coratza  mit  6.  Pferdten  abgebolet,  Vnd 
zwischen  8.  vnnd  9.  Vhren  frue  Zeit,  auf  den  Scbloss  in  die  Landtstueben  sistirt 
worden,  seindl  daranf  die  berrn  Obristen  Landlofficirer  vnd  l>andt  Ricbler 
aueh  erschienen  Vnd  sich  ein  Jeder  an  seine  gebürliehe  stell  gesellt.  Als- 
dann der  SIende  procnralor  Bey  vnd  uebens  welchem,  die  gerolmechtigten 
gestanden,  Nachfolgende  Wort  angefangen  tu  Reden? 

Es   wQrden  Ihr  Gn.   gutta  wiessen  haben,  Wassmassen  herr  Wentl  von 

XhiiDii  vnd  Tettau,   wegen   etlicher  Vnterschied lieber  Verbrechen,  Von  den 

Stcnden  in  Böheimb   in  Verhafftung   genommen,   aueli  auf   das  izt  wehrende 

grosse  Land  Recht  fQr  Recht,  die  anklage  atbier  BotuhBreo,  auch  sich  luver- 

antworten,    geladen   worden,  Weren  der o wegen  die  berrn  Vollmächtigen  mit 

Ihrer  anklage  gefast,  Vnnd   wollen   allein  vmb  gnedige  inbSrung   deroaelben 

gebetten    haben;   Hierauf   herr  ChüDii  Procurator    geantworttel.    Es    nehme 

seinen  berrn  Principaln  nit  wenig  wunder,   vnd  kome   demselben  sehmerxiich 

roll  ala  seine  Vor  Eltern, 

Ihr  gnett  vnd  Bluet  dnrbey 

rfilhre,  dass  er  nicht  allein 

t  zum  apodt  öffentlich  für 

■wieder,  die  anklage  nicht 

n,  so  bette  Er  doch  wegen 

t,   sowoll  mit   Zeugen  als 

1  können,  das  er  «ich  in 

'erantworten  KOnne:  Bell« 

idtrichler,  nicht  allein  vmb 

meh  bey  Ihrer  K.  Hay.  for 


412 

ihm  zu  Intercediniy  dass  er  wieder  auflT  trejeu  fnes  gestellet,  Vad  Ikin  die 
Beede  berrscbaflflen  wieder  eingeantworttet  werden  mdchten:  Weiebes  alles 
der  Stende  Procura tor  Verworffen ,  vnd  benebens  vermeldet,  das  das  Recht 
wegen  des  Landtagschluesses  an  izo  seinen  fortgang  haben  ?nd  zu  Endt  gebracht 
werden  mfisse.  Darauf  herr  Chöniz  seine  vorige  petition  repetiret  Vmb  dilatioa 
gebeten,  mit  dem  anhange,  dass  es  zwar  herrn  KhQniz  nicht  zu  wieder  sey  das 
Recht  aussEuführen,  Weil!  er  aber  von  wegen  der  Einziehung  der  Gfitler  keinen 
Verlag  darzn  habe,  Als  bitte  Er  nachmahlen  Vmb  Restituimng  derselben. 
Diesem  nach  die  herrn  Ohristen  Landtofßcirer  vnd  Landt  Richter  aufgestanden, 
Vnd  in  einem  Ring  zusammengetretten,  Vnd  nach  gehaltener  deliberation  sich 
ein  Jeder  wieder  auf  seinen  Ortt  begeben,  Alssdann  h.  Chäniz  bey  diesem 
löblichen  Recht  angebracht  vnd  gebetten,  Dieweii  aber  der  Jungst  bescheheae 
Landtagschluess  anders  nichts  Vermag,  Als  dass  die  sache  in  diesen  grossen 
Landtrecht  erörttert  werden  soHe,  sie  auch  auss  solchen  Schlaess  nicht 
schreitten  könten,  Als  würden  die  herrn  geuollmechtigten  Ihre  anklag  furzn- 
bringen  Vnnd  herr  Chüniz  seine  Verantworttung  darauf  zuthuen  wissen.  Ob 
nun  wohl  h.  Chüniz  procurator  darauf  abermahln  vmb  dilation  angehalten, 
bat  doch  der  Stende  Procurator  entgegen  einbracht,  Es  weren  nur  Aussflüe^t, 
dardurch  h.  Chäniz  dass  Recht  begehrete,  auf  die  Lange  Banck  zu  schieben, 
vnd  mittel  vnd  weg  dardurch  zu  vberkommen,  wie  er  sich  ganz  auss  der 
schlingen  ziehen  möchte,  sonderlich  weil  Ihme  vnmöglich  die  schwere,  vnd  in 
diesem  Königreich  Böhaimb  niemals  erhörte  Sachen,  so  er  begangen,  mit 
grundt  abzalehnen  vnd  sich  zu  Purgiren:  Bitten  derowegen  die  herrn  Voll - 
mechtigen  nochmahls  ganz  gehorsamblichen,  man  wolle  dem  Recht  seinen 
lauff  lassen,  vnd  Ihre  anklag  hören :  Alssdann  seindt  die  herrn  Ohristen,  Landt- 
ofGcirer  wieder  zusammengetreten  vnd  nach  geschehener  deliberation,  Ist  vom 
Ohristen  Landtrichter  vermeldet  worden,  dass  dass  Recht  bis  auf  Künflfligen 
Donnerstag  vmb  8.  Vhr  aufgeschoben  sey,  vnd  ist  herr  Chüniz  von  obgenandten 
dreyen  haubtleutten  wieder  nach  seiner  gewöhnlichen  behafftung  auf  den  Alt- 
stetter  Ring  mit  der  Coroza  gefuhrct  worden.  Donnerstag  den  3.  Martij  haben 
die  obgenanten  haubtieuth  herrn  Chüniz  wieder  nbgeholet,  welcher  danebens 
seinen  Procuratorn,  frue  vmb  8.  Vhr  in  der  Landtstueh  erschienen,  seindt 
auch  nocbraahlen  die  herrn  Obristcn,  Landtofficiren  vnd  Landt  Richter  darauf- 
gefolget,  Vnd  Ihre  gewöhnliche  Sessiones  eingenommen.  Darauf  der  Stende 
Procurator  angefangen,  die  anklage  zu  proponim.  Weicher  massen  sich  herr 
Wenzl  von  Chüniz  vnd  Tettau  grosser  schwerer,  erschrecklicher,  Vnd  in  diesem 
Königreich  niemals  erhörter  sachen  vnnd  Tathen,  sowoll  wieder  die  Jungst 
verstorbene  Als  auch  die  izt  Regierende  Kays.  Maj.  Vnnd  die  herrn  Stende 
wie  auch  dass  ganze  Königreich  Böhaimb  sein  Vatterland  vnterstanden,  indem 
Er,  1.  bey  leb  Zeiten  Ihres  gesalbten  Königs  vmb  einen  andern  herrn  vnd 
König  getrachtet  denselben  mit  heeresmacht  in  dass  Landt  berueffen,  Vnd  dass 
»Hein  darumh,  damit  Er  sich  an  Kaysser  Rudolff,  weill  er  Ihme  wegen  Vl^ei- 
hausshaltens,  des  Jägermeister  Ambts  entsetzt,  rechen,  Vnd  eine  grosse  recoro- 
pens  vnd  remuneration ,  Als  nomlich  die  Beede  herrscbaflflen  Khlumniz  vnd 
Colin  von  der  ezigen  Königl.  Maj.  erlangen  möchte.  2.  Das  Er  die  Vrsach  sey, 
das  dass  Passauische  Krigsvolckh  in  dass  Landt  gefallen,  darauss  dem  ganten 
Vatterlandt  grosser  spodt  vnd  vnwiederbringlicher  schaden,  neben  Vielen  der 
Armen  Vnterthancn  Bluetvergiessen  entstanden,  3.  Das  er  sich  den  sambetK- 
eben  Stfinden  dieses  Königreichs  tu  nachtheil  vnd  Verkleinerung  allenthalben 
fferühmet,.Er  seye  allein  der  Welcher  dem  König  die  Crone  aufgesezet  Vnd 
da  Ihne  Ihre  Maj.  nicht  gebührlichen  Tractiren  vnd  sich  danckbariieh  erzeigen 
würden,  könte  Er  derselben  die  Cron  woll  wiederumb  herunternehmen.  4.  Das 
Er  von  Ihrer  Maj.  die  herrschaft  Colin,  so  ein  Tafel  gutt  ist  begehret,  welches 
dann  in  den  Rechten  verboten  vnd  ein  gross  straff  darauf  stehet.  5.  Das  Er 
denn  Standen  sambetlichen  gedrohet  vnd  sich  verlautten  lassen,  do  sie  Ihm 
nicht  nach  seinen  willen  thun,  Vnd  beede  herrschaften  nicht  würden  in  die 
Landtaffel  einverleiben,  wolte  Er  sich  an  Ihnen,  Vnd  Ihren  Kindern  Rechnen. 


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4ui  er  fiutiäiR»  Dl  ^vecriD  sccmt«  Vn^  >«tovn  wnmeit  ri«mhr  wMlomUut  iiut^^V 
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TcflCei  «Alm  iissmi  Avet^fcic^Mfiiirei.    foiw  •>r  rtioiif  itat^  «^im  ae»»  ili^m^t-  st^ü» 

h«uiirt>iiiiiiiii  »nii  tfisnicr  innmwtw  tfkM.  ^  ttnü  •>»  iir  iUkitü  K^tv;««»*  iluüotits. 
als  tÖB  muil  flflm»  V'jiitfarn  cbirfA«|rt«a  u^iHh^  lium.  wntühon  ihm  >^iHi)  khU, 
Kkr.  md  ümtt  .tmufao  wviMiaiv  m  swirar  iiumh  ^nimltu  t^  WtMU  l|)»tH>  4«h 
Eayur    ftuÜiliP    vvo:    «mti    >40ltT«t)ii   «Himer    •^>tinito«r%    Ihiim    w    Uii)ao4t>i» 

wdt  fciftiffn  71.  [}«»  iir  mmii^^  Se  tci^e  Inj*  !|6r«)«itiu  wmtir  ^tr  Uhmy  »ticlii 
Rc«^  imctimi  ^wurttoii  ^vailiK  dr  «diun  «sboi .  wru  l^r  ih^ut^th^^  «Üü  V'y^» 
wk4cimtAiniHii  «Amtb-  ."t^  Diu*  Vtianr  barr  t^tt  ÜJmhir  vm^  Vin^i^  4M  K^«iiti^«}u 
teaet,  ^abb  «e*  «tiff  tmimi  ftiener  tnoitt-  tirkwuiim  mmh  thiiiuitck^i  k^HiKih 
9.  Dfts  Er  4iibiiiiaiiiT  «Bv*..  tkur  Üoni^  iIbt  ist  Vnil  «ir  2i»o«rui  ^r  itiu^t,  *lfti^  tn  u^Ki» 
■iiinuM  Eiai^  tn.  Bühiiimh  Sunt»  w^^iiai»  IM.  Wiu^hii»  «ht/  :>i>»NiM  htih  *n  Mct» 
verlaalUtt  bfWHit.  Waani  ae  rainhr  tÜun  warcfHO*.  wiu»  «ir  wt]i»  ^  wvrJi  t)!'.  lin.'i.u 
tracbUa»  Awttr  (in»  i^unse  [Lmitt  in  «Üo^  Lwii««!  ^wbs*.  tt^  t4*.  t<^  «4Uil  ^4.  M«*^ 
LasdUffiewrai)  nmrdn  ailfr  mitbinorulBF  !iiimHb  £»  wtirtr  itJieti  «f <  HWi»<^t|ii  vtiJ 
erlofTca  va»  süt  Ikttihm«  Er  woil»  dur«h  <ikHi  tfluncjfmifva  ^d»  iila;/^*«^'  ^^^^sAv^ 
lUiui  s«J   ^tf  doüiiiloim.   mn    ?^«ms«ar   itinit«i^wvr4Vm»   y^*t*k   it^tx^Mt^hmk  vivji 

Ritter  tb4  Mm  inu  mwii^  PvrvRkrav  ^>Jr  «tf4eii«;ii  «r  wJv^«^  ^v«Wi>  l>«M4t«^Kvtt 

so  a«f  4cripcicAi«B  «&<^ii!t»  tjrtt&tirwi  »H^^rt  «qU   i/tv    l^rfw  ^^iA^v^M  t^uKifr 
offieirra  \md   LamÖi  fee&Otr,  ia   >bAiBiHi    il^ff   tt^^nn   s^Htv.l»»4^>*l>V^W^.    ^^ui^ 

Vad  ist  das  RecM  büas  asf  4*«  S«ab(»t:kC   T^r^ehv^W«  «^r^<«^  S4UilKiU«<<  sltvH 
5.  Martij  seiadl  dW  k«Trm  Oör««»«  LM«it«>tlBk^tr«'r  er^«^»^«!«'«^  \t*4  AV^«  i^v*^ 
CliäBii  biss  aak  12.  VW  Hitt»^  ««varttel .  Ab  «M^  «^^r  iktv'^l  iv^tti^uv^  x  Ml 
berr  Obrist  PaiggiaJ^  ta  d«  Chünü  Profan» Uvr  if^nfr*Wt.  H*  neK^M^f»  vU<^  ^v*vii^ 
Obristaa  Laadtoffidrcr  nader,  das  b«rr  Cböntt»  ab  wi^loh<^«  I^^k^Mch  M^\M^«iV^v 
sieb  anbeal  wiader  etBIllstl^lt«B,  aieht  er^bi^^n^^a«    bo);«^KHt^H  ^WiWkt^k»^^  ^\^ 
Vrsaeb  %tmts  aosseaUnb«as  nvissea.  Darauf  bt^rr  Chuwi»  I^H^^Miiilv»^^  ){t^ul« 
wortet,  Sie  betten  xwar  dessea  keiae  aaehricbtua^.  Ab  >ik««  m>  Ihr  0«Mx  U^^t^n 
lo  wiesseo  getban,  wie  dass  sie  sebr  sebwacb  vml  lhm<^  Ynuu^^hoh  wor^,  »u 
ersebeiaen,   bettea   Iboe  aoeb   befoblen,   vor  dt^n  UMtliebfn  tt««i iohlt^n ,    wrll 
eioem   Jedem  Ibm  Reebt,  obne  das  die  Leibessi^hwaehb«*!!  «>nl»ohiild)^o(,   lu 
exeusirn,  Entgef^en  bat  der  Stende  Procuralor  eiu^fohraohl.  Ibr  t»n.  dio  bcrrn 
Obristen  LandtofBeiren,  wieaucb  alle  Umbstebeiiden,  KilnlenWiebtlifh  orucbten, 
was  es  vor  eine  Kraakbeit   seio   rnöchte,   es   weren   nur  AiiH»nikcht|  Vnd  er 
sebeme  sieb  selbst  seine  seböne   stueckh    unziihöreni   lu  denio  ho  köndtc  er 
sich  der  Rechte  nicht  gebrauchen,   weil  er  dieselben  lum  ofltermahl  violiret 
▼od  gebrochen,   die  berrn  geuoilmechtigten  wollen  über    grliorsamb  ((eheton 
haben,   man   solte   seinem  Procurator   anbefohlen,    die   weiCtere    nnklAc   vnd 
beweiss,  im  Nahmen  Ihren  Principalen  vollendts  nnsuhören,  desi^en  sich  ahor 
die  Procuratores  verwegert,  mit  Vermeidung  sie  wollen  sieh  keinoRnef^s  vritor- 
steben,  auch  das  allergeringste  obne  sein  des  herrn  rhünir,  gogonw»i  tt  nnrn- 
hdren,  lu  deme  brechte  solches  daz  von  herrn  Landlonieiicn  gegohono  [K  orol 
nit  mit  sich,  flotten  derowegen  sie  vor  entschuldiget  tu  b«Iten.   Ms  nvh  A'-i 
herrn  Ober  Landtofficirer  darüber  zusammen  gctretlen.  Vnnd  Rath    eeV-'»  n 
bat  berr  Obrist  Burggraf  angefangen,  Die  herrn  Ober  UndtoffiHron  on,;.o.  ^.,; 
nicht  wenig,  das  berr  Chäniz  aussenblieben,  Vnnd  das  er  mit  cirr^r  c  t  ol »  r 


414 

eatschaldiguDg,  dem  löbliehea  Gerieht  Yorkommen»  Wolle  derowegen  Ihoeii 
seinen  Procuratorn,  hiemit  alles  ernats  befohlen  haben,  dass  sie  heim  Waid 
von  Chüniz  anzeigen  soUen,  das  KQnfftig  Montags  gewiess,  Vnd  ohne  alle  ent- 
scbuldigung  erscheinen,  Vnd  ferner  Clag  ynd  beweiss  anhören  solle,  Unnd 
da  er  nicht  würde  gehen  können,  solle  er  sich  tragen  lassen,  Vnnd  da  ^  sieh 
nicht  Köodte  tragen  lassen,  solte  er  sich  mit  dem  Pett  im  wagen  legen,  Tnd 
also  herauf  für  gericht  führen ,  vnd  bringen  lassen ,  vnd  zu  andern  einsehen 
nicht  Vrsach  geben,  Vnd  ist  also  das  Recht  wieder  auf  folgenden  Montag  ver- 
schoben worden,  Montags  den  7.  Martij  ist  herr  Chüniz  von  den  haabtieutten 
solito  more  wieder  geholt,  Vnnd  vrob  8.  Vhr  frühe  in  der  I^aodtstiieben 
erschienen.  Wie  gleichsfals  vmb  9.  Vhr,  die  herm  Ohr.  Laodtofficiren ,  Vnd 
Landtrichter,  sich  an  Ihre  gewöhnliche  stelle  gefunden,  NachmahU  hat  der 
Stende  Procuratof  seine  Ciagen  continuiret,  Vnd  Vnter  andern  ezlich  vnd 
40.  Zeugen  abermahls  ablesen  lassen,  Vnter  welchen  die  fürnehmbisten  Pancten 
sein  gewessen,  1.  Das  er  Anno  1608  Zu  den  Euangelischen  Stenden  getretteil« 
sich  vor  Euangelisch  erkläret,  auch  zu  erhalttung  des  exercitii  religponis  Rath 
und  That  gegeben,  Benebens  in  Ihrer  Versamblnng,  öffentlich  gemeldt,  wer 
Catholisch  were,  solte  abtretten,  Vnd  da  ein  Catholischer  Vnter  Ihnen  gefunden 
wurde,  solte  man  denselben  zum  fenster  hinausswerffen.  2.  Hernach  wieder 
auf  die  Anderseitten  getretten,  abermahl  Rath  vnd  That,  wieder  die  Euange- 
lischen gegeben,  3.  Er  were  in  Kayssers  Rudolffen  Cammer  gewesen,  Vnd 
habe  gesehen  wie  sich  Ihre  Maj.  gereuschbert,  Vnd  auf  die  Erden  gespiehen, 
da  habe  er  in  willen  gehabt  solches  auch  zu  tbun,  Vnd  Ihr  Maj.  in  den 
halss  zu  speihen,  4.  Der  Kaysser  Rudolff  habe  nach  Ihm  geschieckt  Vnd  als 
er  erschienen,  habe  er  Ihn  ganz  freundtlich  vnd  auf  das  höchste  gebetten. 
Er  wolle  doch  verhülfBich  sein,  das  König  Matthias  von  seinem  latent 
ablasse.  Er  wolle  es  vmb  ihn  wieder  verschulden,  Er  aber  habe  gesagt» 
es  5.  könte  nit  mehr  änderst  sein,  es  sey  schon  zu  spath,  der  Rayser  Rudolff 
sey  ein  verlogener  Mann.  6.  Was  Er  Kayser  Rudolff  vnnd  die  Landtofficirer 
sagen,  daz  ist  alles  erlogen,  7.  u.  8.  Als  er  gehöret  das  die  Passauer  ins 
Landt  gefallen,  bette  er  gesagt,  es  ist  gutt  lasts  nur  gehen.  Desto  eher, 
bekommen  wir  ein  andern  herrn,  9.  Der  König  Matthias  habe  die  Cron  ver- 
lehren,  er  habe  sie  gefunden,  vnd  Ihme  wieder  aufgesezt,  10.  Wann  Ihroe  der 
König  die  Gütter  wieder  nehmen  würde,  wiesse  er  schon  wass  er  thun  wolle,  er 
were  albereit  auf  ein  andern  herrn  bedacht:  11.  Wass  der  Kayser  sey,  sey  er 
auch.  Vnd  was  Er  ist  sey  auch  der  Kaysser.  12.  Wann  die  Stendt  nicht  werden 
in  sein  begern  einwilligen,  wolle  er  trachten,  daz  er  daz  ganze  Landt  in  daz 
eüsseriste  Verderben  bringen  köntte,  13.  Wann  er  denn  König  zum  freundt 
habe  frage  er  nach  niemandts,  die  LandtofBcirer  und  Rethe  weren  Narren, 
Vnd  beedes  Verruther,  es  müsse  gehen  wie  er  will,  Vnd  dergleichen  viel 
schmähliche  Calumnien,  wieder  die  Stendt  mehr  ausgeschiett  Hierauf  der 
Stände  Procurator,  eizt  geführte  Zeügnuss  sumariter  repetirt  auch  in  Nahmen 
der  herrn  geoollmächtigten  gebeten,  die  herrn  Ober  Landtofficirer  vnnd  Landt 
Richter  wollen  diese  erschreckliche,  von  Ihme,  von  Chüniz,  begangene  Ver- 
brechen woll  erwogen,  Vnnd  auf  straff  andern  zum  Ezempel  bedacht  sein. 
Hernach  hat  er  ein  Alphabet  mit  Charactern,  welches  herr  Chüniz  gebraueht, 
wann  er  Heimbliche  Sachen  geschrieben.  Ablesen  vnd  auflegen  lassen,  auch 
allerley  selzame  Zeichen  vnd  Zieffern,  die  fürnehmste  h^rm  Vnnd  Potentaten 
in  der  Christenheit  bedeültende,  Schlesien  bedeüt  ein  Bahr  Esseisohren,  wie 
auch  etliche  Vnterschiedene  schreiben  von  seinen  eigenen  henden  geschrieben, 
so  Er  hin  vnd  wieder  abgehen  lassen,  an  die  izige  Kay.  Maj.  damahlen  noch 
König  in  Hungarn,  Ihr  Durchl.  Erzherzogen  Albertum,  Leopolden,  Grafen  von 
Althaimb,  Vnd  deren  Vnderschiedliche,  darinnen  Er  alleriey,  wie  es  bey  Kaysser 
Rudolff  hof,  vnd  Vnter  den  Böhmen  zugehe,  auvisirt,  Vnnd  andere  saehen 
Practicirt,  welches  alles  der  Procurator  hoch  angezogen.  Sonderlich  das 
er  sich  vmb  einen  andern  herrn ,  haimblich  vnd  ohne  Vorwiessen  der  Stende, 
allein  wegen    seines   aigenen    nuzes    beworben»  auch   die   straffe  so   darauf 


415 

beraehet,  alleffirt.  Also  daz  derjenige  welcher  sich  vnterstfinde,  einen  zum 
Königreich  zu  belffen  t  ehe  dann  derselbe  einhellig,  von  den  Stenden  erwehlet 
worden,  derselbe  solt  Ehr,  leib,  vnd  gutt,  rerlohren  haben.  Zu  deme  auch  daz  er 
die  Landtofficirer,  Ynd  Stfindt  bey  iziger  Kay.  Maj.  angeben,  Alss  ob  sie  dieselben 
herbraeht,  so  sie  zu  diesem  Königreich  haben  zu  bringen  sich  vnterstanden, 
Tod  das  die  Landt  Verrfitherische  bdsse  Leuth   weren,  Auch  benebens   ein 
Exempel  angezogen,  das  zu  Königs  Ladislay  Zeitten,  Als  er  solte  in  Böhmen 
die  u'on  zu   empfahen  geholet  werden,  Ihme  ron  einem  Böhmischen  herrn 
Nahmens  Johann  Schmirsizky  zu  geschrieben  worden.  Er  solte  nicht  eher  in 
Böhmen   kommen»  Er  sehe   dann  das  er  zweene  Köpff  hette,   den    einen  in 
Österreich  zulassen,  den  andern  den  Verzweiffelten  Bebmen  zuuertrauen,  welches 
als  es  offenbahr  worden,  vnd  er  Schmirsizky  mit  seiner  aigenen  handt  vber- 
wiessen  Ist  er  alspaldt  zum  Tod  Yerurtheilt,  Vnnd  ihm  der  KopfT  abgeschlagen 
worden ,  welcher  zwar  nicht  den  30.  theil  verschuldet ,  was  herr  Wenzl  von 
Chüoiz  hat,  auch  viel  andere  Vnterschiedliche  straffen  angezogen,  Ynd  ferner 
Vermeldet,  Weill  dann  die  sachen  also  beschaffen,  Vnnd  herr  Chüniz  wie  gehört, 
mit  Vielen  Zeugnussen,  deren  Er  zwar  noch  mehr  weiss,  wannss  die   not- 
turfft  erfordert,  furzubringen,  Yberzeuget,  daz  er  sich  nicht  allein  wieder  die 
vorige,  nunmehr  in  Gott  ruehende,  sondern  auch  izige  Kay.  Maj.  Vnnd  folgents 
die  gesambten  Stende,  der  Cron  Böhaimb,  vmb  sein  Vaterlandt,  erschrecklicher 
vnerbörter  sachen  vnterstanden :  Als  bStten  die  herrn  Geuollmechtigten  gehor- 
samblich Ihr  Gn.  die  herrn  Ober  Landtofficiren,  wolten  solches  alles  in  ehiste 
berathsch lagung  ziehen,  Vnd  ein  billich  Rechtmessige,  Ynd  in  dem  Landtrecht 
aossgesezte  straffe,  andern  zum  Abscheue  vnd  Exempel  ergehen  lassen.  Darauf 
die  Ob.  Landtofficirer  abermahlen  zusammen  getreten,  Ynd  folgents  daz  Recht 
auf  den  andern  Tag  verschoben.   Andern  Tag  den  8.  Martij,  Ist  herr  Chuniz 
von  haubtieuthen  wieder  abgeholet,  Ynd  frühe  in  der  Landtstueben  erschienen, 
aachmahien  vmb  11.  Yhr,  haben  sich  Ihr  Kay.  Maj.  selbst  in  ein  Sessel,  weil 
sie  wegen  des  Podagra  nit  fort  geköntt,  in  die  Landtstueben  tragen  lassen, 
mit  derer  auch  die  herrn  Obristen  LandtofBcirer  kommen,  Vnnd  Alss  sich  Ihr 
Maj.  in  dem  Königl.  Thron,  Ynd  die  Landtofficiren  ein  ieder,  in  seine   stelle 
gesezet,  hat  herr  ChOniz,  Ihr  Maj.  Vnnd  Obristen  Landtofficiren   eine  Suppli- 
cation  vbergeben,  vnd  vmb  allergenedigste  Antwortt  gebetten,  Welches  Suppli- 
ciren  hernach  von  dem  declamatore  öffentlich  abgelesen  worden,  dieses  Innhalts, 
das  er  nicht  gesinnet  were,  sich  auf  die  beschehene  anklag  in  eine  Verant- 
wortung einzulassen.  Sondern  er  wolle  sich  hiemit  Ihr  Maj.  vnnd  den  herrn  Obr. 
Landtofficiren   auf  gnadt   vnd  Yngnadt   ergeben    haben.    Darauf  der  Stende 
Procurator,   sich  Erstlich  in  Nahmen  der  Stende  vnnd  der  geuollmechtigten 
bedanckt,  das  Ihr  Maj.    selbst  Persönlich   in  der   Landtstueben    erschienen, 
Wünschten  auch  deroselben  bestendige  gesundtheit  vnd  langwirige  glückselige 
Regierung.  Bitten  auch  herrn  Obristen  Canzler,  Er  wolle  Ihrer  Maj.    solches 
verteutschen.  Ynd  nach  dem  solches  beschehen ,  hat  Procurator  weitter  con- 
tinuirt,  Warumben  herr  Chüniz  izundt  erst  Komme,  vnd  ergebe  sich  auf  gnadt 
vnd  Yngnadt,  warumb  Er  solches  nicht  anfenglich  gethan,  Er  vermeinte  damit 
alles,  was  auf  Ihne  dargethan,  vmbzustossen,  Vnnd  erzehlte  in  Ihr  Maj.  beysein. 
Was  er  sieh    erschrecklicher  sachen  Vnterstanden,  1.  Auch  das  er  alles   was 
er  gethan  hab,  nicht  Ihrer  Maj.  oder  dem  Landt  zum  besten,  sondern   allein 
darumb,  das  er  sich  an  Kaysser  Rudolph  Rechne  Ynd   danach  so  anschliche 
götter  welche  woll  in  die  .    .    .    .  Taler  werth  sein,  vberkommen  müge.  2.  Das 
Er  dem  gantzen  Landt  getrobet,  3.  Wieder  Kayser  Rudolffen   erschreckliche 
wortt  geredet.  Das  er  sei  ein  Verlogner  Mann,  das  er  sich  an  Ihme  gerochen, 
das  er  in  die  Hölle   geritten:  Das  Er  Ihrer  Maj.  in  den  halss   speyen  wolle. 
4.  u.  $.  Wieder  die  Izige  Kay.  Maj.   daz  Er   dieselbe   vber  Redt  anno  1608. 
das  sie  Ihme  die  gutter  verschrieben,  daz  er  sich  Ihrer  Maj.  mit  dienst  ver- 
pflichtet, vnd  wieder  dieselb  bey  Kayser  Rudolff,  sich  in  dienst  eingelassen, 
Das  er  gesagt ,   Er  allein   habe  Ew.   Kay.   Maj.  zu  der  Cron  geholffen ,  Ynd 
wann  er  nicht  gewessen,   so  hettens  Ihre  Maj.  nicht  vberkommen,  Was  der 


416 

Kaysser  iet,  daz  sey  er  aueb»  Imt  der  Ander  König  sein  wollen»  Auf  dieses 
als  der  Proourator  fortfahren  woUen«  haben  Ihre  Maj.  wieder  auss  der  Landt- 
stueben  begehrt ,   Als  solches  herr  Chüniz  ersehen,   hat  er  angefangen  Ihre 
Miy.  Teatsch  anzureden,   mit  diesen  Wortten»  Allerdurcbleficbtigster  Kajser» 
Ich  bitte  Ew.  Maj.   vmb   die  Barmherzigkeit  Gottes»  Tnd   vmb  das  Jüngste 
Gericht,  Euer  Maj.  wollen  mich   doch  mit  gnedigen  äugen  anschauen.  Euer 
Maj.  wiessen  woll  wie  trewlich  ich   derselben    gedienet   hab,  mit    darsezung 
meines  leibs  und  lebens,  Alssdann  ist  Er  berfurgetretten,  Ihr  Maj.  ein  fuess- 
fall  gethan,  Vnd  vmb  Gottes  Barmherzigkeit  willen  gebetten,  Ihre  M:^.  woltten 
Ihne  doch  nicht  verlassen,   darauf  sich  Ihre  Maj.  wieder  wegktragen  lassen. 
Nachmahlen  hat  der  Procuralor  weitter  erzehlet,  daz  er  gesagt,  werden  Ihn 
Ihre  Maj.  nicht  Recht  tractiren,  wolle  Er  derselben  eben  daz  thuen,  was  er 
Kaysser  Rudolflfen  gethan.  Hierüber  hat  er  EylfT  Zeugen  ablesscn  lassen,  rnd 
darauf  vermeldet,  Wassmassen  Er  sich  wieder  die  Stende  versündiget,  1.  Das 
er  etliche  auss  den  Officiren  vnd  Sienden  vmb  bringen  wollen.  Das  er  allbte 
aussgeriessen^  wieder  den  handtstreich  den  Er  von  sich  geben,  Vnd  Ihr  Maj. 
alss  damahlen  König  in  Vngarn  furbracht  2.  Als  wann  allerley  Practicen  alhier 
Vnter  den  Stenden  wieder  dieselben  gesponnen  wurden  3.  Daz  Er  die  Pas- 
sauer ins  Landt  gefuhret,  das  Er  die  Recht  vnd  Landt  Ordnung  gebrochen 
4.  Das  Er  gesagt  Er  habe  Ihrer  Maj.  allein  zur  Cron  geholffen,  Dadurch  die 
Stende  an  Ihrer  Ehr  angrieffen  5.  Das  Er  denen  die  Ihm  zuwieder  sein  getrobet 
sich  an  ihnen  zu  rechnen.  Auss  welchen  allen  die  Ihr  Gn.  die  Obristen  berro 
I^ndtoiTicircr ,   hochucrstendig  erachten  können,   wie  höchlich  sich  gemelter 
Chüniz,  so  woll  wieder  die  vorige  als  Izige  Kay.  Mag.  vnd  die  Stende  dieses 
Königsreichs  versündiget,  Vnnd  derowegen  ganz  billich  zu  Reehtmessiger  strafiT 
zu  ziehen  seye,   Könne  auch  kein  ander  Mittel  sein,   dergleichen  Verbrechen 
vngestraiTt  hinzulassen.  Dann  es  würde  daz  Recht  dadurch  geschwechet  Würde 
herr  Chüniz  zu  Verkleinerung  der  Stende  sagen.  Mann  bette  Ihme  nach  seinen 
willen  thun  müssen.  Mann  hette  Ihme  Vnrecht  gethan.  So  were  es  wider  den 
Jungst  beschehenen  Landtags  Schloess.  So  würden  die  herm  geuollroechtigten 
sowoll  die  Procuratores  sich   alle   Zeit  vor  Ihm   förchten  vod   gefahr  Ihres 
Lebens    zubesorgen    haben.    Darauf  herm  Chüniz  Procurator    geredet,  herr 
Chüniz  begehre  nichts  mehr  denn  gnadt  vnd  Barmherzigkeit,  Der  Stende  Pro- 
curator geantworttct:  daz  Recht  solle  vnnd  müsse  geschehen  ohne  Barmher- 
zigkeit,  die  herm  geuollmechtigten  hetten  nicht  in  befeblich,  dass  sie  seine 
Sachen  auf  gnadt  vnnd  Vngnadt  annehmen  aolten.  Hierauf  sein  die  herrn  Obr. 
LandtofBcirer  aufgestanden,  Vnnd  ist  das  Recht  abermahln  auf  den  volgenden 
Tag  verschoben  worden,  Am  Freytag  den  11.  Martij  ist  herr  Chüniz  von  den 
haubtleüthen  zum  Letstenmahl  abgeholet,  Vnnd  in  der  Landtstueben  erschienen. 
Da  hat  man  sein  ganz  Verbrechen,  Wie  oben  erzehlt  abgelesen,  Vnnd  den  Sentenz 
gesprochen.  Obwohl  herr  Chüniz  Leib,  Ehr,  vnd  Gueth  verlohren  hette,  So  haben 
doch  Ihre  Maj.  in  ansehung  seiner  vielfältigen  dero  erzeigten  diensten,  Ihne  soweit 
begnadet,  dass  Ihme  daz  leben  geschencket,  Er  aber  die  Zeit  seines  lebens  zu  Gloz 
((efenglichen  gehalten,  Ihme  auch  Niemandt  Als  sein  frau  vnd  Sohn,  Vnnd  do  ers 
bedürffen  würde,  einGeistlichor  vnd  ein  Mcdicus,  auch  weder  Dintton,  Feder  noch 
Pappir  zugelassen  werden  solle,  Die  straff  wegen  der  Ehr  vnnd  des  halss,  sey 
den  Stenden  vorbehalten,  biss  auf  Künfftigen  Landtag,  die  Güctter  auch  Ihrer 
Maj.  wiederumb  anheimbgefallen.  Darauf  herr   Chüniz  abermahl   vmb    Gottes 
Barmherzigkeit  willen  gebeten.  Mann  wolle  Ihme  doch  nur  die  gnadt  erzeigen 
vnd  vergönnen,  das  Er  bey  seinen  Vettern  zu  Zertniz  die  gcfengknus   haben, 
Vnnd  also   vnter   seinen  freundten   die  Vbrige  Zeit  seines   lebens   zubringen 
möchte.  Es  woltten  seine  Gebrüder,  Vetter,  seine  Schwester,  die  von  Stuehen- 
borg  vor  ihm  einsprechen.  Er  wolle  auch  bey  Verliehrung  seines  halss,  keinen 
triett  von  dannen  weichen.  Darauf  die  herrn  Ohr.  Landtoflicirer  aufgestandeo, 
vnd  ad  deliberandum  zusammen  getretten;  Nachmahlen   herr  Ohr.  Burggraf 
geredet,  Sy  hetten  zwar  sein  begern  verstanden.  Weil  aber  solches  in  Ihrer 
Macht  nicht  stünde,  Als  Hessen  sie  es  bey  dem  einmal  ergangenen  Scbluess, 


417 

Allerdings  yerbleihen.  Hierauf  herr  CböniE  gesagt.  Er  thue  sich  den  herm  Obr. 
Landtoraciren  vnd  Landt  Richtern  gehorsamblich  empfehlen,  Vnnd  ist  also 
nicht  wieder  nach  seiner  gewöhnlichen  Terhaflfiung  sondern  auf  dem  Schloss 
m  daz  Burgkgraf  Amt,  einlosirt  worden,  Biss  auf  den  18.  Marttj,  da  Er 
morgens  frühe  auf  einen  Wagen  mit  Landtgutschi  Rossen,  mit  zimblich  viel 
Museatiren  beglaittet,  nach  Glos  zu  seiner  gefengknus  geföhret  worden. 

(FortaeUuog  folgt.) 


Das  Lehenkaeh  leri«^  Albreeht^s  T.  m  isterreieh. 

Papier-Handschrift  des  k.  k.  Hnus-,  Hof-  und  Staats-Archives  in  Pol.  »  Nr.  61. 

österr.  Mss. 

(ForUetsnng.) 
37.)  S.  D.  (c  1423.)  Jörg  Derr. 

Einen  Hof  nächst  der  Kirche,  des  %  Lehen  sind,  genannt  der  Mairhof; 
darin  gehören: 

17  Schilling  Pfg.  „Gelts''  auf  behausten  Holden  und  Oberland; 

$  Schilling  Pfg.  und  9  Joch  Ackers  «in  alle  yeld*  und  eine  Au  an  dem 
obern  anger  nächst  der  Au  des  «Enczestorffer"; 

it.  einen  Hof  nächst  des  Weirhof,  des  IVs  Lehen  sind  und  darin  1  Pfund 
Pfg.  «Gelts«  gehört; 

it.  einen  Hof  nächst  „der  Lantstrass**,  des  2  Lehen  sind  und  darin  2  Pfd. 
Pfg.  „Gelts«  gehören. 

(Erkauft»  von  ?)  (Ist  durchstrichen.) 

Cod.  Ms.  Ösir.  Nr.  61,  Fol.  23. 

38.)  Jörg  der  Derr.  (1425.) 

Einen  Hof,  genannt  der  Mairhof,  gelegen  zu  Wolfs tal  bei  der  Kirche, 
darin  gehören  5  Pfund  3  Schilling  und  24  Pfg.  Gelts  und  2  VaschanghOner, 
alles  daselbst  gelegen  auf  behaustem  Gut  und  Überland; 

it.  159  Joch  und  1  Viertel  Ackers  daselbst  und  1  Au  hinter  der  Yeste  zu 
Wolfs  tal  neben  der  Au  des  „EnczesiorfTer''. 

(Erkauft  von  Wolfgang  dem  Wolfstaler.)  ^ 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  39. 

39.)  S.  D.  (c  1426?)  Hanns  Derr.  (Für  sich  und  seine  Bräder.) 

Einen  Hof  zu  „Wolfstal^,  genannt  der  «Mairbof* ,  gelegen  nächst  der 
Kirche  mit  seiner  Zugehörung; 

it.  fünf  Schilling  Joch  und  drey  Joch  (i.  e.  153  Joch)  Ackers  und  eine 
Au  hinter  dem  Haus,  zunächst  der  Au  des  „Enczestorffer" ; 

it.  ein  Pfund  j,Gelts^  auf  einem  Hof,  darauf  jetzt  Mert  von  Rust  geses- 
sen ist; 

it  ein  Pfund  Gelts  auf  einem  Hof,  darauf  jetzt  gesessen  ist  „Clement 
Potestorffer; 

it.  3Vs  Pfund  und  24  Pfenning  Gelts  auf  behaustem  Gut  und  Oberland, 
alles  gelegen  zu  j^WoIfstal**; 

it.  den  Hof  zu  „Huntzhaim**  gelegen,  oben  am  Ort,  mit  seiner  Zuge- 
hörung, Weingärten,  Äckern,  Baumgärten  und  Hölzern; 

it  5  Schilling  und  23V2  Pfenning  Gelts  und  6  „Vaschanghüner"  auf  behau- 
stem Gut  und  Oberland; 

21»« 


418 

it.  die  «Leitten''  und  das  Holz  darauf  an  dem  „Hamperg"  gelegen,  dem 
ehgenannten  Hof  gegenüber  und  die  Weide  daselbst; 

it.  das  Hole  genannt  die  «öden  W eingart en**  und  ein  Holz  genannt 
das  „Rechveld^  und  ein  Holz  genannt  die  „Seeslacht^  (sie); 

it  zu  »Altenburg*«  11  Schilling  und  10  Pfenning  Gelts**  auf  1%  Lehen 
Oberland  und 

Va  Pfund  »Gelts*  auf  zwei  ganzen  Weingärten,  gelegen  „in  den  Seczen*. 

(Ihr  YSterliches  Erbe,  ?on  Jörg  dem  Derren**.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  ZU,  b. 

Hanns  Derr. 

Einen  |,werd*  gelegen  zu  Wolfstal,  stosst  an  die  Au  genannt  der 
„Peroesgang**. 

(Erkauft  Ton  Urban  dem  Huntzhaimer.) 

Cod.  Mt.  östr.  Nr.  61,  Fol.  74. 

40.)  S.  D.  (c.  1430.)  Wilhelm  Derr. 

Vier  Muth  Weizen  Diensts  und  1  Pfund  Pfenning  Gülte  auf  der  halben 
Mühle  zu  W  a  n  k  h  gelegen ; 

it.  18  Schillinge  Pfg.  Gülte  gelegen  zu  Sehergenprunn  auf  4  halben 
behausten  Lehen  und  5  Schilling  weniger  4  Pfg.  Gülte  auch  daselbst; 

und  zwei  Pfund  Pfg.  gülte  auf  dem  »Urfar*'  zu  Hainburg. 

(Erkauft  von  Ulrich  dem  Pretrer.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  69. 

41.)  Wilhelm  der  Derr. 

4  Pfund  Pfg.  Gülte,  gelegen  zu  Haymburg  auf  dem  Urfar; 

it  7  Schilling  und  27  Pfg.  Gülte,  gelegen  zu  A Itemburg  auf  OberlSnd. 

(Erkauft  von  Ulrich  dem  Pretrer.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  10t,  b. 

42.)  Wilhelm   der  Derr. 

7  Schilling  und  25  Pfg.  Gülte  und  2  Faschinghühner  auf  behaustem  Gut 
und  DberlSnd,  und 

6  Joch  Ackers  im  Weingartfeld ,  alles  gelegen  „dacz  Altemburg  ze 
unserer  frawn  bey  Haymburg*'. 

(Erkauft  von  den  Gebrüdern  Urban  u.  Colomann  den  HunUhaymem.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  101,  b. 

43.)  S.  D.  (c.  1423.)  Dorothea,  Hausfrau  des  Wilhelm  des  Derr. 

Den  Hof  „dacz  unser  frawn  ze  Altenhurg  in  der  Sulcz" 
gelegen. 

(Gnaden-Lehen.  —  Gekauft  von  Dorothea  der  Newnhauserinn'*.) 

Cod.  fiU.  östr.  Nr.  61,  Fol.  8. 

44.)  S.  D.  (c.  1432.)  Dorfsteten. 

Hanns  der  Sewsenekger. 

18  Schilling  und  18  Pfg.  Gülte  auf  8  Güttero  in  Dorfs  tat  er  Pfarre 
gelegen  und 

einen  Muth  beiderlei  Getreids  auf  einem  Zehent  daselbst 
(Erkauft  von  Acbaz  dem  Goczperger.) 

Cod.  Als.  östr.  Nr.  61,  Fol.  96,  b. 


419 

45.)  S.  D.  (c.  1432.)  Dornbach. 

Hanns  von  Bberstorf. 

Die  Vogtei  des  Hofs  und  des  Dorfs  zu  Dornpach. 

(Gnadenlehen.)  (j^die  mit  abgang  weilent  wil- 

«bürgen  Eberharts  von  Kap- 
„peln  Tochter  und  Jörgen 
„von  Dachsperg  witiben  ist 
«ledig  worden.") 

Cod    Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  100. 

46.)  S.  D.  (c.  1427?)  Stephan  Doss. 

Einen  Hof,  gelegen  zu  Hagendorf  mit  60  Joch  Ackers,  mit BaumgSrten, 
Wiesroahden,  Baumstfitten,  und  mit  einem  halben  Pfund  «Gelts"  auf  zwei  Hof- 
stitten, die  in  denselben  Hof  gehören,  und  einen  Baumgarten  „in  de  r  Pewut**. 

(Erkauft  von  Magdalena,  Tochter  weiland  Nicias  des  Dessen.) 

Cod.  Bfs.  östr.  Nr.  61,  Fol.  40. 

47.)  S.  D.  (c.  1423.)  Stephan  Doss. 

Z%  Pfund  Geltes  zu  Ungerdorf  auf  behaustem  Gut; 

H.  zu  Retz  in  der  Altenstat  12  Schilling  öelts  auf  WeingSrteo  und 

12  Eimer  Weins  Bergrecht  daselbst; 

it.  «dacz  Laban"  auf  1  behausten  Lehen  1  Pfund  Gelts  und 

7  Motzen  Weizen  und  7  Metzen  Habern. 

(Kauf.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  8,  b. 

48.)  Stephan  Doss. 

Einen  Zehent  auf  9    ganzen  Lehen   zu   Herestorf  in  Mistelbacher 
Pfarre  gelegen,  grossen  und  kleinen  zu  Feld  und  zu  Dorf. 
(Ihm  vermacht  durch  weiland  Hanns  den  Pökchel.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  32,  b. 

49.)  Elzbet,  Stephans  des  Dessen  Hausfrau. 

Den  Zehent  zu  Feld  und  au  Dorf  zu  der  „Seligenstadf  auf  2  gestif- 
teten Lehen  und  auf  2  öden  Lehen ; 

it.  zu  „Nidern  Newndorf*  auf  behaustem  Gut  13  Schilling  und 
13  Pfenning  »Gelts**,  alles  meines  Herrn  des  Herzogs  Lehenschaft; 

dann  des  von  Meissau  Lehenschaft: 

dritten  Theil  Zehents  auf  dem  ganzen  Dorf  »dacz  dem  Chanrats**  zu 
Feld  und  zu  Dorf  und  Va  Pfund  Pfg.  „Gelts**  daselbst  auf  einem  behausten 
Gut; 

ii  den  Zehent  zu  Feld  und  zu  Dorf  zu  dem  „Wildungs**  auf  einem 
halben  gestifteten  Lehen  und  auf  2  öden  Lehen; 

it.  zu  dem  „Germans**  auf  einem  gestifteten  Lehen  and  auf  einer  Hof- 
statt, und 

zu  „Ochsempach**  auf  4  Lehen. 

(Ihr  vSterliches  Erbe,  mit  rechter  Theilung  an  sie  gekommen.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  53,  b. 

^.)  S.  D.  (c.  1423.)  Erhart  Doss. 

2  Pfund  Gälten  gelegen  zu  Durrenpach. 
(Gekauft  von  Anton  dem  Dessen.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  9,  b. 


420 

51.)  Erhard  der  Doss. 

Eine  Neuschfitt  in  der  Donau»  neben  der  Au  der  Bauern  «in  der  Csaina^ 
„und  geet  abwerte  uncz  an  den  Kuwerd*. 
(Gnadenlehen.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fot  73«  b. 
Der  Original-Lehenbrief  ist  im  n.  östr.  stfind.  Archive  sub  Nr.  2268. 

52.)  S.  D.  (c.  1426?)  Philipp  der  Doss. 

Einen  Hof,  gelegen  zu  Nidernparssemprunn  mit  11  Schilling  Pfg. 
Gelts  auf  2  gestifteten  Holden  daselbst ; 

it.  9  Viertel  Weingarten,  50  Joch  Ackers,  2  Tagwerk  Wiesmahds  und  Baum- 
stfitt  und  Krautgfirten  und  1  Achttheil  Wein-  und  Getreidzehents  daselbst  mit 
aller  andern  seiner  Zugehorung. 

(„Der  meim   Herrn  was  ledig  worden  mit  abgang  weilent  Stephans  des 

Wilestorffer.«) 

(Gnadenlehen.) 

Cod.  Ms.  öatr.  Nr.  61,  Fol.  39. 

53.)  Philipp  der  Doss. 

Das  Kampfschild-Amt  in  Osterreich,  „das  meim  Herren  mit  abgang 
weilent  Hansen  dem  Garas  ist  ledig  worden". 

Cod.  Mt.  östr.  Nr.  61,  Fol.  64. 

54.)  S.  D.  (c.  1423.)  Erasmus  Dressidler. 

Ein  Haus  zu  „Dressidels*'  und  das  Dorf  und  auch  dritten  Thei!  Zebents 
grossen  und  kleinen  daselbst. 

r„Die  uns  von  weilent  Gilgen  dem  Dressidler  sind  ledig  worden**.) 
(Gnadenlehen.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  27. 

55.)  Erasmus  der  Dreissidler. 

Das  halbe  Haus  Liebenberg  mit  s.  Zugehorung; 
it.  eine  Leiten  Holz  genannt  der  „Kirchschach**; 
it.  eine  Leiten  Holz  genannt  der  „Dorfschach"; 
it.  48  Gwanten  Ackers; 
it  5  Tagwerk  Wiesmahds; 

it  3  Pfund  3  Schilling  und  25  Pfg.  Gölte  auf  nachgenannten  GOtem  und 
*  Fischweiden : 

it  Mert  von  1  Hof  5  Schilling  Pfg. 
it  ?on  1  Mfihle  5  Schilling  und  14  Pfg.; 
it.  von  einer  Fisch  weide  6  Schilling  Pfg.; 
it  Jörg  von  1  Hof  3  Schilling  Pfg.  und 
von  1  Leithaus  zu  Weynuarn  12  Pfg.  Gölte. 
(Erkauft  von  Luneten  der  Wolfstaynnin".) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  73. 

56.)  S.  D.  (c.  1426?)  Haidenreich  Drugsttz  und  sein  Bruder 

Wernhart 

Das  Haus  zu  Grub  mit  3%  Pfd.  Gelts  auf  behaustem  Gut  daselbst  mit 
'Ackern,  Wiesmahd  und  Holz,  die  Fischweid  auf  der  Tefn  (?Tresen,  Traaen?), 
den  „Wildpan  auf  den   Holczem",  die  zu  demselben  Haus  gehören,  und  mit 
aller  anderer  seiner  Zugehörung. 


421 

(»Die  meim  Herra  von  weilent  Burkharten  dem  Dnigsetsen  irm  Vater 
feraiJlen  and  ledig  warn  worden**.) 
(Gnadenlehen!) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  01,  Fol.  33,  b. 

57.)  Niclas  der  Drogstcz. 

Halben  Zehent  %a  Kaiichdorf  und 

auf  4  Lehen  zu  Paczmanstorf. 

(Gnadenlehen.)  (»Die  von  weilent  Hann- 

„sen  dem  Drugseczen 
„seim  Bruder  sind  ledig 
^worden*.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  121. 

58.)  S.  ü.  (c.  1423.)  Wulfing  der  Drugsecs. 

3  Pfund  und  7  Schilling  Pfg.  Geits  auf  behausten  Gütern  und  Oberlfind, 
gelegen  lu  «Frawndorf*  in  Stolhouer  Pfarre. 
(Erkauft  von  Sigmund  dem  Freuntshawser.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  19,  b. 

59.)  Die  Töchter  Wulfings  des  Drugsetz. 

Barbara,  Hausfrau  Otto*8  des  Fabrukg  und  Katharina,  Hausfrau  Albrechts 
des  Rewtter. 

3  Pfund  und  SSV«  Pfg*  Gälte  zu  Frawndor  ff  in  Stolhover  Pfarre  gelegen, 
auf  behaustem  Gut  und  auf  Feldlehen  und 

den  Dienst  zu  Wagram  unter  Ffirstenprunn  in  Gravenwerder  Pfarre 
gelegen,  die  mitsammt  den  Faschinghuhnern  beträgt  5  Schilling  weniger  8  Pfg. 
(142  Pfg.)  Gfilte. 

(In  „Gemechtweis**  von  ihrem  Vater  erhalten.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  83,  b. 

60.)  S.  D.  (c.  1423.)  Hanns  von  Eberstorf. 

Das  Kammeramt  in  Österreich  mit  seinen  Rechten  und  ZugehSrungen ; 

it.  „die  werd  und  Vischwaid  und  alles  geiaid  von  allerlay  wild  und  gefugel 
ain  derTunaw  und  den  grundten  als  die  sein  vordem  habent  gehabt**; 

it  das  Dorf  zu  „Pettendorr*  und  das  ganze  Gericht  daselbst  über  den 
Tod  und  sonst  «und  gefurste  freyung  daseibs  als  verr  die  gemerkh  geent^; 

it  die  Güter  zu  «Wolfpaissing**  und  das  ganze  Geriebt  daselbst  über 
den  Tod  und  sonst; 

it  die  Fischweide  zu^Ebristorf**; 

it  das  Holz  gelegen  bei  Hederstorf  an  dem  „Hedrein sperg"  mit- 
samint  dem  Grund  ^^als  das  mit  markhen  umbvangen  ist** ; 

it  einen  Zehent  auf  24  halben  Lehen  zu  „Es lern*'  zu  Feld  und  zu  Dorf. 

(Alles  sein  väterliches  Erbe.)  (Ausgestrichen.)  (?) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  29,  b. 

61.)  Hanns  von  Ebersdorf. 

Ein  Vierte]  Zehents  aus  den  drei  Vierfheilen  Weinzehent ,  und  Getreid- 
zehent  grossen  und  kleinen,  zu  Feld  und  zu  Dorf,  gelegen  zu  «Rawhenwart**» 
und  das 

Urbar  hey  dem  Wienner  weg. 

(Erkauft  von  „Paul  dem  Riczendorffer'.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  34,  b. 


422 

62.)  Hanns  tob  Eberttorf. 

Eioen  «Waysen  gelegen  in  der  Ton  au  zwisehen  dem  Kawerd  «sd  der 
„Kolachsehuty  den  das  wasser  newleieh  hat  angesehott*. 
(Gnadenleheo.) 

C^.  Ib.  Öftr.  Nr.  61,  Fol.  35,  b. 

63.)  Hanns  von  Ebersiorf  Landmaraehall. 

Einen  »Waisen,  der  sieb  angesehatt  hat  mitten  in  der  Tonaw,  bey  Yiseha- 
„mund  niderhalb  des  urrars  zwischen  Sant  Stepbans  Kirchen  daselbs  auf  der 
„Stetten  zu  einer  seytten  und  zwischen  der  aw  bey  iirrar  genant  die  Schonawer 
»Aw,  zu  der  andern  seyten*. 

(Gnadenleben.) 

Cod.  Bis.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  75. 

64.)  S.  D.  (c.  1434.)  Ulrich  der  Schöebtel  and  Matbes  der  Eben- 

taler. 

Das  Pascholz  zu  Stegerspach; 

die  Fisch  weide  und  14  Schillinge  and  1  Pfg.  GAHe  auf  emem  gettifteteo 
Lehen  aof  3  Holden  und  2  Hofstatten; 

it.  SU  Praitenfeld  2  Pfund  und  16  Pfg.  Gfilte  auf  behaustem  Gut; 

it.  zu  Swarczpaeb  72  Pfg.  Gfille  auf  behaustem  Gut  und  l'/s  Mettea 
Magen,  8  Metzen  Korn  und  Habern  Zehent  und  Oberl&nd  daselbst 

und  zuStreitpach3%  Schilling  Pfg.  auf  einem  ganzen  Lehen  und  einer 
HofsUtt 

(„Das  uns  ist  ledig  worden  mit  abgang  Haunsen  des  Ebentaler  und  seiaer 
Kinder«".) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  109,  b. 

65.)  S.  D.  (c.  1423.)  Jörg  Eczestorffer. 

^^  Lehen  gelegen  zu  Ober  weiden  nächst  Hanns  dem  Wulfing. 
(Gekauft  von?) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  6. 

66.)  S.  D.  (c  1430.)  Bürger  zu  Egemburg. 

Barbara,  Hausfrau  Martins  des  Ramen  (B.  zu  Eg.) 

Zwei  Lehen  zu  Grassaw  bey  Ragez  gelegen; 

iL  15  Schilling  Pfg.  Gülte  gelegen  auf  behaustem  Gut  daselbst ; 

it  22  Eimer  Weins,  Bergrecht  zu  Respicz. 

(Ihr  vfiterliches  Erbe.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  63. 

67.)  S.  D.  (c  1423.)  Leupolt  von  Ekharczaw. 

Einen  Zehent  und  vier  Pfund  Gülte,  gelegen  zu  Newndorf  and  zu  dem 
Herwärts. 

(Gnadenlehen.)  (»die  meim  herrn  vermant 

„und  ledig  sind  worden*".) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  FoL  54. 

68.)  S.D.  (c.  1432.)  Emerstorf. 

Sigmund  der  Hager  und  s.  Hausfraa  Agnes. 
Einen  Hof,  gelegen  zu  Emerstorf,  genannt  der  Rathof. 
(Erkauft  von  Wolfgang  dem  Hager  und  s.  Geschwister,  Kindern  weiland 
Andres  des  Hager  und  der  erbern  Elspeten  irer  muter.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  92,  b. 


423 

69.)  S.  0.  (c.  1432.)  Emmerberg. 

Albrecht  der  Wolfenrewter. 

Die  Veste  Emerberg  mit  aller  ihrer  ZugehSrung. 

(Gnadenlehen.)  (»Wan  ans  die  mitabgang 

^  Hennsleins  weilent  Ca- 
„sparn  des  Hering  sun  wer 
„ledig  worden**.) 

Cod.  Mt.  Öftr.  Nr.  «1,  Fol.  83. 

70.)  S.  D.  (e.  1432.)  Engelsdorf»  jetzt  Engeradorf-(Gro8s). 

Hanns  der  Hawser  für  sich  und  s.  Bruder  Jacob. 
Etliche  Gülten  auf  behausten  Gütern  zu  Engelsdorf  und  einen  Theil 
Weinzehents  daselbst  zu  Engelsdorf  in  Pilichdorffer  Pfarre  gelegen.  (?) 
(Erkauft  von  Leonhard  dem  Arberger.) 

Cod.  Mf.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  101,  b. 

71.)  S.  D.  (c.  1427?)  Bürger  d.  Stadt  Enns  (?). 

Hanns  Pinter  sq  Enns  und  filsbeth  s.  Hausfrau. 

Einen  Hof  zu  «Pratsdrum^'in  „Nlrner"  Pfarre  gelegen. 

(Erbalten  von  Margreth,  Witlwe  weiland  Nicias  des  Rumphen.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Pol.  42,  b. 

72.)  S.  ü.(c.  1430.)  Jörg  der  Ennser. 

Einen  halben  Hof  genannt  „dacz  den  liehen''  in  Geroltinger  Pfarre  gelegen. 
(Erkauft  von  Peter  dem  Kolinger.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr    61,  Fol.  69. 

73.)  S.  D.  (c.  1423.)  Wilhelm  Enczestorffer. 

Hat  zu  Lehen  „von  sundern  gnaden". 

Die  Veste  zum  i^Rotenstain*  und  das  Dorf  darunter 

und  das  „Urfar  gen  Teben  über  gelegen"  mit  allen  Zugehörungen ; 

„doch  ausgenomen  der  Aw  und  visehwaid,  darumb  die  Burger  zu 
«Haimburg  und  der  Enczestorffer  miteinander  stössig  sind  und  auch  der 
»freyung  die  er  in  derselben  vest  meinet  zu  haben.* 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  9. 

74.)  S.  D.  (c.  1432.)  Ernstorf. 

Herrschaft  Stecz  (SUats). 

Andreas  der  Pawngartner,  für  sich  und  s.  Bruder  Michel  und 
Hanns. 

Sieben  Eimer  Bergrechts  zu  Ernstorf  in  der  Herrschaft  zu  Stici 
gelegen. 

Cod.  Bis.  östr.  Nr.  61,  Fol.  94. 

75.)  S.  D.  (e.  1430.)  Hanns  Eschpan. 

Eine  Hube  gelegen  zu  Weppacb. 

(Gnadenlehen.)  (»Die  im  weilent  Margreth 

„Hannsen  des  Speten  Witib 
„geschaft  und  vermacht 
»hat«.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  69. 


424 

76.)  S.  D.  (e.  1434.)  Euratsfelden. 

Hanns  Nurenberger: 

Einen  Hof  genannt  im  Fach  und  eine  Mühle  daselbst  mit  35  Pfg.  Gölte 
in  Awr  et  SV  eider  Pfarre  gelegen. 

(Zur  HSlfle  ererbt  Ton  s.  Vater  Leonhard  dem  N.  o.  die  Hilfie  erkauft) 

Cod.  Ms.  <W.  Nr.  «1,  Fol.  106,  b. 

77.)  8.  D.  (e.  143a)  Friedrieh  Eysner. 

Einen  Hof  genannt  „auf  der  öd**  mit  s.  Z.   in  Altenburger  Pfaire  und 
Liechtenstainer  Landgericht  gelegen. 

(Erbe  von  s.  Vater  Conrad  d.  Eysner.) 

Cod.  Mt.  Örtr.  ffr.  Ol,  Fol.  04,  b. 

78.)  8.  D.  (e.  1423.)  Ulrieh  und  Martin  Eytsinger,  Gebrüder. 

17  Schilling  und  lOy,  Pfenning  »Gelts**  auf  3  Lehen  lu  „Nidern  Fled- 
n  i  c  i"  gelegen  bey  „K  e  y  a  w**. 

(Erkauft  Ton  J5rg  dem  Paltemdorffer.) 

Cod.  Mft.  Öttr.  Nr.  Ol,  Fol.  VL^  b. 

79.)  Ulrich  der  Eytainger. 

Das  Gericht  su  Reybestorf  mit  Stock  und  Galgen,  ^Aie  waid  ond  das 

holcz  daselbs  mit  im  sugehdrung  (»die  an  In  komen  sind  von  Kaspam  dem 

Hering«.) 

Cod.  Bis.  Östr.  Nr.  Ol,  Fol.  54,  b. 


n 
n 


80.)  S.D.  (c.  1423.)  Ulrich  u.  Martin  Eyezinger  (Gebrüder). 

60  Pfg.  Gelts  auf  1  Ödreehtenlehen  gelegen  zu  Flednics. 
(Gekauft  Ton  Otto  dem  Vorbrugg.) 

Cod.  Ms.  Ott  Nr.  Ol,  FoL  5. 

81.)  Ulrich  und  Martin  Eyezinger. 

2  Hofstett  zu  Obern  Flednicz  gelegen,  und 
1  Wiese  daselbst  und 

9  Pfenning  Geltes  «Purkrechts«  von  1  Wiese»  die  da  gehört  in  den  Hof 
su  Obern  Flednicz. 

(Erkauft  von  den  zu  Nidem  Flednicz.) 

Cod.  Mt.  öttr.  Nr.  Ol,  FoL  13. 

82.)  Ulrich  und  Martin  Gebrfider  die  Eyezinger. 

Die  halbe  Veste  zu  Windorf  und  '/j  Hof  zu  Durrenpach  gelegen. 
(Erkauft  ?on  i^Hanns  dem  Strasser.«) 

Cod.  Mt.  östr.  Nr.  Gl,  Fol.  53,  b. 

83.)  Ulrich  Eytzinger.  (c.  1434.)  s.  Recz. 

Cod.  Ms.  öttr.  Nr.  Ol,  Fol.  100,  b. 
(PorttetiUDg  folgt.) 


Abs  der  k.  k.  Il«f-  und  SUattdraekerei  suWita. 


M  22.        NOTIZENBLATT.  isss 


Beilage  zum  Arelüv  (Ar  Kunde  Osterreicbücher  Geschichtsquellen. 

Herausgegeben  toh  der  historischen  Gommission 

der 

kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien. 


I.  „Literatur.** 

Das  Laid  «b  der  Sias. 

Wir  haben  schon  seit  längerer  Zeit  die  Gegchichts-Literatur  Österreichs 
ob  der  Enns  nicht  näher  gewürdigt,  ohgieich  in  dem  nchtnngswerthen  Streben 
d^r  Forscher  dieser  Provinz  kein  Stillstand  eingetreten  war. 

Wir  wollten  e5en  mehr  Stoff  sich  ansammeln  lassen.  Da  wir  nun  aber 
aber  den  in  den  letzten  fOnf  Jahren  geraachten  Fortschritt  berichten  wollen, 
können  wir  natürlich  uns  nicht  ins  Detail  einlassen ,  ohgieich  so  mancher 
Aufsais  zu  weitläufigeren  Auszügen  einladen  möchte,  noch  weniger  aber  wollen 
wir  kritisiren;  das  ist  nicht  des  Notizenblattes  Beruf,  das  nur  anzeigen, 
höchstens  berichtigen  will. 

Vor  allem  kömmt  die  Wirksamkeit  des  Museums  Francisco-Carolinum  in 
Linz  zu  berücksichtigen,  das  wahrlich  unter  den  ähnlichen  Anstalten  unseres 
rielgliedrigen  Kaiserstaates  keine  der  letzten  ist.  Wir  hegen  nur  den  Wunsch, 
dass  nach  und  nach  Ton  den  dort  aufgespeicherten  literarischen  und  archäolo- 
gischen Schätzen  genaue  und  kritische  Kataloge  rerfasst  und  auch 
Teröffentlicht  würden;  zum  Beispiele  ein  Katalog  der  vorhandenen  Manuscripte. 
Original-Urkunden,  Briefe  und  Actenstücke. 

Es  werden  in  den  vorliegenden  Berichten  (XIII— XVII)  so  manche  Erwer- 
bungen angef&hrt,  deren  nähere  Kenntniss  sehr  wünschenswerth  ist.  Wir 
wollen  zuerst  diese  Berichte  sammt  den  ihnen  beigegebenen  fünf  Lieferungen 
„Beiträge  zur  Landeskunde  von  Österreich  ob  der  Enns**  besprechen  und  dann 
den  für  die  Landesgeschichte  so  wichtigen  zweiten  Band  des  Urkunden- 
buehes  anzeigen. 

XIII.  Bericht  des  Museums  Francisco-Carolioum  in  Linz  1853. 

S.  22  wird  unter  den  acquirirten  Manuscripten  angefahrt  (Widmung  von 
Graf  Weissenwolf  in  SteyreggJ:  „Gesandtschaftsbericht  das  Land  ob 
der  Enns  betreffend^.  (Aus  welchem  Jahre,  woher?) 

Ebendaselbst:  „^xn  Lehenbuch  der  Grafen  von  Schaumburg  aus  dem 
15.  Jahrhundert.*'  (Eine  nähere  Beschreibung  des  Inhalts  wünschenswerth.) 

S.  24.  Interessante  Ausgrabungen  bei  Enns  (Lauriacum). 

XIV.  Bericht  des  Museums  Francisco-Carolinum  in  Linz  1854. 
S.  17.  Unter  den  acquirirten  Manuscripten: 

L  „Verzeichniss  der  Dienste  des  Hanns  Ungnad  Freyherrn  von  Sonnegg  fQr 
Kaiser  (König)  Ferdinand  IV.*  (Nähere  Beschreibung  wünschenswerth.) 

2.  „Die  Grabschriflen  der  Starhembergischen  Familie  zu  Hofkirchen."  (?) 
S.  18.  Unter  den  Urkunden:  2.  Schutzbrief  vom  K.  Budolph  II.  für  die 

Stadt  Waidhofen  an  der  Ybbs  gegen  Einquartirung,  vom  Jahre  1603. 

3.  Mehrere  Fascikel  geschichtlicher  Aufzeichnungen  (?)  und  Verordnungen 
aus  dem  gräflich  Seeau*schen  Archive  zu  Helfen berg.  (?  Nähere  Beschreibung !) 


426 

Adelsdiplome  för  Rochus  und  Konrad  Freymann  vom  Jahre  1545  und  J550» 
nebst  mehreren  Privilegienbriefen  (?)  für  diese  Familie.  Adebbrief  des  Wilhelm 
Hillis  vom  J.  1536.  (?  ?) 

S.  20.  Ankauf  der  Kain*schen  Sammlung  antiker  (tegenstSnde  (in  der 
Nähe  Ton  Enns  ausgegraben). 

XV.  Bericht  über  das  Museum  Francisco -CaroHnum  in  Linz.  Nebst  der 
X.  Lieferung  der  Beitruge  zur  Landeskunde  von  Österreich  ob  der  Enns. 
Linz  1855.  Bericht,  36  S.  in  8«- 

Unter  den  Erwerbungen:  (S.  20) 

(2)  Abschrift  einer  Marktgerichtsordnung  von  Ottensheim,  dd.  Wien  25.  Juni 
1536,  welche  der  damalige  Inhaber  für  sich  und  seine  Erben  gegeben  hat: 
Niklaa  Rabenhaupt  von  Sacher  zu  Ottensheim. 

(4)  40  Stöcke  Urkunden  und  Schriften,  Vergleiche,  Kauf-,  Tauseh-  und 
Pacht-VertrSge  aus  dem  17.  Jahrhundert,  die  HerrschaAen  Wimsbach  und 
Neidhnrting  betreflfend. 

XVI.  Bericht  über  das  Museum  Francisco-Carolinum  (in  Linz).  Nebst  der 
eilften  Lieferung  der  Beitrage  zur  Laudeskunde  von  Österreich  ob  der  Eons. 
Linz,  1856.  Bericht,  31  S.  in  8«- 

Zahlreiche  Abschriften  von  Urkunden  fQr  das  Diplomatar  besorgt,  nicbl 
wenige  Münzen  und  allerlei  Altcrthums-Gegenstande  acquirirt. 

XVU.  Bericht  über  das  Museum  Francisco-Carolinum.  Nebst  der  zwölften 
Lieferung  der  Beitruge  zur  Landeskunde  von  Osterreich  ob  der  Enns.  Linz,  1857. 
Bericht,  XXVIII  S.  8«- 

Manuscripte.  (XIX.)  1.  K.  Ferdinand*s  IL  „Verfasster  Eisensats  auf  dai 
rauch  und  geschlagen  Vorderbergische  Eisen,  wie  auch  dasselbig  vom  1.  May 
laufenten  1626'"***  Jahres  und  hinfüro  im  Fürstenthumb  Steyer  soll  verkhauflfl 
und  herunter  gehandelt  werden^. 

3.  Landtafel  des  Erzherzogthums  Österreich  ob  der  Enns  vom  J.  1665.  — 
(?)  Lehenssachen  im  Lande  ob  der  Enns  (?)  S.  XXL  Autograph.  Urkunden  vom 
J.  1600  mit  der  Namens-Unterschrift  vom  K.  Albrecht  (?  ?). 

Museal-Notizen  von  Franz  Karl  Ehrlich,  Gustos  des  Museums  Francisco- 
Carolinum  in  Linz.  Bericht  XVI.  BeitrSge  XI,  1856,  15  S.  S^- 

I.  Gebetbuch  des  Erzherzogs  Mathias  zu   Österreich   vom  Jahre    1588. 
(iieschriehen.)  „Kurtze  Fragstückhlein.  Mit  Christlichem  vnterricht  von 
„dem  heiligen,  hochwOrdigen  vnd   gnadenreichen  Abentmal**  u.  s.  w. 
36  PergamentblStter  in  kl.  Octav.  Von  dem  k.  k.  Hof-Secretarius  Daniel 
Meltzer,  einem  Ungarn.  S.  3 — 6. 
IL  Zur  Genealogie  des  Joachim  Enzmüller,  Grafen  von  Windhag.  desaen 
beide  Heiraths-Verträge  aus  den  Jahren  1627  und  1661.  S.  7.  ~  Erste 
Fruu  Maria  Kirchstetter  von  Kirchstetten  -{-  30.  Mai  1659.  Zweite  Frau 
Maria  Emilie  Gräfin  von  Sprinzenstein,  überlebte  ihn. 
Römische  Inschriften  im  Lande  ob  der  Enns.  Gesammelt  und  erlSutert  von 
Joseph   Gaisberger,  k.   k.   Schulrathe   und   corresp.  Mitgliede  der  kais. 
Akademie  der  Wissenschaften.  Linz,  1853,  88  S.  8^* 

Bericht  XIIL  (Beitrfige  VllI)  des  Linzer  Museums  Francisco-Carolinum. 
Eine  sehr  verdienstliche  Zusammenstellung  von  81  Inschriften. 
I,  4  zur  Religion;  II,  76  zur  Profangeschicbte  (^.  Öffentliche  Verhfiltniise : 
1.  Kriegswesen  5 — 14;  2.  Strassenbau  [Meilensteine]  15 — 17;  B.  Privat- Ver- 
hältnisse: 1.  Gewerbe  und  Industrie  18  —  27  [Joviacum],  28  —  39  [Linz], 
40 — 57  [Lauriacum],  Töpfernamen  auf  Geschirren  58  [Övilaba],  2.  Geritb- 
schaften  59  [Fibula],  3.  Grabdenkmale,  Denksteine,  a)  zwischen  der  Enns  und 
Traun  60—66,  bj  zwischen  der  Traun  und  dem  Inn  67—81). 

Möchte  doch  der  verdienstvolle  Verfasser  auch  eine  Strassenkarte  des 
Landes  ob  der  Enns  liefern,  da  ihm  durch  seine  früheren  Arbeilen  i^hnebin 
das  gesammte  Materiale  aus  der  Römerzeit  bekannt  ist  wie  keinem  andern  im 
Lande  und  auch  ausserhalb. 


427 

Die  rdmisehen  Grfiber  bei  Wels  im  Lande  ob  der  Enns.  Von  Joseph  6  a  i  s- 
berger,  eorresp.  Mitgliede  der  kais.  Akademie  der  Wissenschaften.  (Ovilia.) 
Beiträge  XII  des  Linser  Museums,  1857,  S.  !i59~276.  Mit  2  lithographirten 
Tafeln.  (1856  entdeckt) 

Gesehirre,  Geräthschaflen,  Thierfiguren  und  Münzen  gefunden,  jetzt  im 
Besitze  des  Museums.  Interessant. 

Überbleibsel  aus  dem  hohen  Alterthume  im  Leben  und  Glauben  der 
Bewohner  des  Landes  ob  der  Enns.  Von  Franz  Xaver  Pritz,  eorresp.  Mit- 
gliede der  kais.  Akademie  der  Wissenschaften.  Linz,  1853.  94  S.  8®-  Bericht 
Xllly  Beitrfige  VIII  d.  Museums  Francisco-Carolinum  in  Linz. 

Mehr  allgemein,  als  speciell  obderennsiseh. 

Schicksale  des  Klosters  und  der  Umgebung  von  Ranshofen  im  bairischen 
Erbfolge-Kriege  1504.  Von  Jodok  Stfllz.  Linz,  1854;  32  S.  S^-  Bericht  XIV. 
Beitrfige  IX  des  Linzer  Museums  Francisco-CaroHnum. 

Geschöpft  aus  dem  Antiquarium  Ranshofianum  des  Chorherrn  Hieronymus 
Mayr  (Manuscript  des  Linzer  Museums).  Die  dortige  Aufzeichnung  ist  unver- 
kennbar einem  Tagebuche  entnommen ,  welches  der  Propst  Kaspar  Törndl 
aus  Möldorf  am  Inn  wShrend  des  ganzen  Verlaufes  des  unseligen  Krieges  gefuhrt 
hat  Das  Kloster  hatte  sehr  viel  auszustehen,  die  Braunauer  waren  schlimme 
Nachbarn,  was  selbst  dem  Grafen  von  Helfenstein  (feindlichen  Befehlshaber) 
auffiel.  —  Der  ganze  Aufsatz  hat  ein  trauriges  Interesse,  die  Rohheit  der  Sitten, 
die  Feindseligkeit  gegen  den  Klerus,  das  Nichtachten  des  Heiligsten  und  zwar 
zu  einer  Zeit,  die  man  noch  zu  der  gläubigen  zShIt  1504  war  es,  schlimmer 
war  es  nicht  im  drebsigjShrigen  Kriege,  wenn  auch  weniger  energisch! 

Ein  Fragment  aus  der  Chronik  des  ehemaligen  Stiftes  regulirter  Chor- 
herreo  so  Ranshofen  am  Inn.  Von  Jodok  Sttklz,  wirklichem  Mitgliede  der 
kais.  Akademie  der  Wissenschaften.  Linz,  1853;  35  S.  S^'  Bericht  XIH.  Bei- 
trfige VIU  des  Linzer  Museums  Francisco-Carolinum. 

1635 — 1665.  Vom  Conventual  Hieronymus  Mayr,  aus  Manchen  gebürtig, 
starb  als  Dechant  1668.  Er  schrieb  auch  (nebst  d.  Chronik): 

„Antiquarium  Ranshofianum*'  —  „Antiquitates  ranshofianae  et  Praesulum 
„ibidem,  fasti  ex  roonumentis  idoneis  ab  ongine  monasterii  usque  ad  annum 
„1634**  (im  Linzer  Museum)  und  „Chronicon  brunoviense**  (Brunau),  (wo?).** 

St.  gibt  Aussöge  aus  der  Chronik.  —  Strenge  Klosferdisciplin.  Leiden 
des  Klosters  und  seiner  Umgebung  im  dreissigjShrigen  Kriege,  besonders 
1647  und  1648,  meist  von  den  Freunden.  —  2  Beilagen:  1.  Aus  einem 
Briefe  des  Jesuiten  Manderscheid  ober  Christina  Königin  von  Schweden 
(Charakteristik),  2.  Brand  der  Stadt  Passau  am  27.  April  1661.  „In  Allem 
„sind  verbrannt  4  Klöster,  13  Kirchen  und  Capellen;  26  Thflrmc;  10  Stadtthor; 
„20  Uerrnhöf  sammt  der  ganzen  Residenz  und  fiber  600  bOrgerliche  und  andere 
„Hfiaser,  also  dass  noch  100  und  etliche  40  in  beiden  Stfidten  (P.  und  Innstadt) 
„stehen  blieben.** 

Beitrfige  zur  Geschichte  des  aufgelassenen  Chorherrenstiftes  S  u  b  e  n.  Von 
Franz  Xaver  Pritz,  eorresp.  Mitgliede  der  kaiserl.  Akademie.  XVI.  Bericht, 
Beitrfige  XI,  S.  66,  8^  1856. 

Nach  den  Mon.  boicis  VoK  IV.  Urkundenbuch  des  Landes  ob  der  Enns 
Bd.  I  (1854)  und  einem  Manuscript  („Jahrbuch**  etc.  1696  —  1706).  Einige 
Notizen  des  letzten  Propstes  Wilhelm  Weber,  und  von  einem  Unbekannten. 
Einiges  in  der  Collectio  ss.  rerum  Historico-monastico-ecclesiasticanim  variorum 
ordinum  (Gönzburgi,  1763)  Bd.  V,  p.  5,  S.  116.  In  II  Abtheilungen.  I.  Abthei- 
lung:  Von  der  Gründung  des  Stiftes  Suben  bis  zum  Propste  Gregor  II.  von 
1060  (?)  bis  1696.  (Das  14.,  15.  und  16.  Jahrhundert  ziemlich  kurz.)  S.  5—29. 
U.  Abtbeilung:  Vom  Propste  Gregor  IL  bis  zur  Auflösung  des  Stiftes,  von 
1696  bis  1784.  Propst  Gregor  II.  erneuerte  das  Stift  (Bau),  die  Gelder  schössen 
die  Gotteshfiuser  des  Rentamtes  Burghausen  vor  —  (1702  vollendet).  Grosse 
Lasten  im  span.  Successionskriege  (S.  39 — 54).  Bauernaufstand  1705.  Gregor 
war  ein  ausgezeichneter  Vorsteher.  —  1784  Suben  von  K.  Joseph  II.  aufge- 

22* 


428 

hobon.  1792  erhielt  der  Generai?ik»r  von  Lins,  Finetli,  die  Herrschaft  Snben 
(nebst  Enprelhartszell),  die  nach  seinem  Tode  (1802)  rom  Staate  eingesogen 
wurden.  Napoleon  schenkte  Suben  an  den  bairisehen  Fetdmarschall  Wrede, 
Ton  dessen  Familie  1855  das  Ararium  das  GebSude  kaufte  und  su  einer 
Straf-  und  Besserungs-Anslalt  für  weibliche  Sträflinge  herrichten  liess. 

Zur  Geschichte  der  Pfarre  und  der  Stadt  Vöcklabruek.  Von  Jodok  S  t  fi  I  s. 
Bcitrfi)?e  Xll  des  Linzer  Museums  1857,  190  S.  S^- 

Ein  sehr  werthvoller  Beitrag  sur  obderennsischen  Landesgeaehicbte.  S.  37 
wird  ein  Datum  berichtigt  der  Monumenta  Habsburgiea  II,  643,  Nr.  CDLXXVIU 
aus  dem  Jahre  1478,  es  soll  nSmlich,  meint  Stflis,  1483  heissen;  es  ist  aber 
in  den  Monum.  Habsb.  das  richtige  Datum,  denn  das  Kansieibuch  enthStt 
keine  spfiteren  Urkunden,  als  das  Jahr  1478  iSuft.  Der  Irrthum  ist  entstanden 
durch  die  römische  Zahl  LXXXIIL  es  sollte  heissen  LXXVIIL 

J5rg  von  Stein,  der  Herr  und  Regierer  der  Herrlichkeit  Sleier.  Ein 
Bnichstäck  aus  der  Geschichte  des  Landes  ob  der  Enns.  Von  Frans  Xaver 
Pritsy  corresp.  Mitgliede  der  kais.  Akademie.  Linz,  1854,  42  S.  in  8** 
Bericht  XW,  Beiträge  IX  des  Linzer  Museums  Francisco-Carolinum. 
Eine  sehr  verdienstliche  Zusammenstellnng  des  bisher  Bekannten  fiber 
einen  Mann,  dessen  Thun  und  Treiben  nur  in  einer  so  anarchischen  Zeit,  wie 
die  in  der  zweiten  HSifte  des  15.  Jahrhunderts,  möglich  und  gewinnbringend 
war.  Jörg  von  Stein  diente  abwechselnd  dem  Kaiser,  den  Hersogen  Albreebt 
und  Sigmund,  dem  Könige  Georg  von  Böhmen,  suletst  dem  K.  Matthias  Oorvin, 
dessen*  Hauptmann  in  der  Lausitz  im  J.  1480  er  war. 

Das  Sanit&tswesen  und  die  Voikskrankheiten  des  16.  Jahrhunderts  im 
Lande  ob  der  Enns.  Von  Dr.  F.  Ulrich,  kaiserl.  Rathe,  Professor  und  diri- 
girendem  Primarärzte  der  k.  k.  Gebar-  und  Findelanstalt  in  Lins.  XVI.  Berieb i. 
Beitrage  XI,  1856,  23  S.  in  8o*  I.  Das  Sanitfitswesen  im  16.  Jahrhundert 
S.  5—10.  IL  Natur-Ereignisse  im  16.  Jahrh.  S.  11—14.  III.  VolkskrankheiteB 
des  IH.  Jahrh.  S.  15—23.  (Pest,  Influenz.) 

Die  Bela^^erung  und  Eroberung  von  Freistadt  im  Jahre  1626.  Ein  Beitrag 
zur  Geschichte  des  obderennsischen  Bauernkrieges  von  1626.  Von  Ferdinand 
Wirmsberger.  XVL  Bericht,  Beiträge  XI  des  Linzer  Museums  Francisco- 
Caroliuum  1856,  56  S.  S»- 

Nach  einem  „Tagebuche  Ober  die  Belagerung  von  Freistadt  durch  die 
»Bauern  unter  Hanns  Christoph  Hayden  im  Jahre  1626%  das  im  Stadtarchive  su 
Freistadt  auflicwahrt  wurde,  jetzt  aber  im  Linzer  Landes-Museum  Hegt.  12  Bi. 
in  Fol.  (Concepl).  Von  dem  damaligen  Stadtschreiber  Johann  Nenrattinger. 
Leider  fehlen  die  Beilagen.  Khevenhuller  benutzte  dieses  Diarium.  S.  3  —  8 
Einleitung.  S.  9 — 34  das  „Memorial  und  Sumarischer  Extrsct  fiber  den  unver- 
„lioflt  endtstandeneii  Pauinkhrieg  im  Machlandt-Viertl  und  belegerung  der  Statt 
„Freystadt  Lanndts  ob  der  Enniss  und  was  sich  nach  und  nach  verloflen  de 
„anno  1626<*.  S.  35—44  (29)  Noten.  S.  45-56  folgt  als  Beilage  eine  deutsche 
Übersetzung de^  bei  Kurz  (BeilrSge  Bd.  I,  Beilage  XXI,  S.  534—546  und  XXIX, 
S.  584 — 586)  abf^edruckten  lateinischen  Originals  eines  Briefes  des  Göttweiger 
Conventualeu  David  Corner  an  s.  Prälaten.  Freistadii  16.  Augusti  1626.  Er 
war  von  den  Bauern  am  1.  Juli  gefangen  worden. 

Streifzuge  im  Gebiete  der  Geschichte  und  Saf^e  des  Landes  ob  der  finns. 
Von  Dr.  Franz  Isidor  Proschko.    Linz,  1854.  116  S.,  8o-  Bericht  XIV.  Bei- 
trSge  IX  des  Museums  Franeisco-Carolinum  in  Linz. 
Inhalt: 
1.  Das  Frankenburger  Würfelspiel.  (Adam  Graf  von  Herberstorf,  bairiscber 
Statthalter   des    verpfändeten   Landes   ob   der  finns  1625. —  Strafe    fflr 
33  Rebellen,  deren  Hfilfte  und  2  begnadigt  wurden.  Daran  geknüpfte 
Sage,  in  einer  Ballade  bearbeitet.)  S.  1—16. 
II.  Kepler  iu  Linz.  (Nach  authentischen  Originalqueilen  aus  dem  stindisehen 

und  Museal-Arcbive  in  Linz.)  S.  17 — 58. 
in.  Die  Belagerung  von  Linz  im  ersten  Bauernkriege.  S.  59—91. 


429 

IV.  Dia  GHSDiliing  dei  KloBlera  SchlüKel-  S.  9Z-9B. 

El  iit  lehr  lu  bediuern,  dits  d»  Stift  SchlKgel  bisher  keine  Mono- 
graphie erhilten  hat.  Dieselbe  müisle  ciaeo  lehr  er) prieM liehen  Beilrgg 

lur  Landes  gas  eh  iclile  liefern  I 
V.  SUn  Hohenfurlh.  S.  lüü-116. 

Noch  mehr  wOntchentwerth  ist  eine  Geschichte  und  Be*chreibung  von 

Hohenfurth,   einei   der   bedeutendsten  Klöster,  dessen  Geschichte  in 

Verbindang  mit  seinem  Stiflerbauie,  den  Roseobe  rgen,   die   TBterlln- 

dlache  Geschichte  bedeutend  ßrdcrn  wQrde. 

Ober  den  geichnililen  Hochallnr  in  der  Kirche  lu  Kefermarkt.  Zur  Ver- 
ölTeDtliehung  Oberlasieo  von  Adalbert  Stifter,  k.  k.  Schulrttbe.  Lint  1833. 
19  S.  80-  Baricht  XIIl  des  Muieums  Francisco -Carolin  um.  (Beitrage  VIEL) 

.Ein  Kunstwerk  ersten  Ranges,  ein  Kunstwerk  des  gesammleo  deutschen 
Volke«  nus  der  Zeit  seiner  schönsten  Kunslblüthe.** 

Aus  Lindenboli  geschnitit.  Aus  dem  Anfange  des  16.  oder  Sehluss  des 
15.  Jahrhunderts.  Gestalt  einer  Monslranie.  Hähe  XZ  Schuh  6  Zoll.  Der  Altar 
hat  im  Garnen  79  Figuren.  2  Büsten,  die  Figuren  der  UolersStie  und  den 
Lindwurm  dea  heiligen  Georg.  Hierzu  kommen  noch  die  Figuren,  die  sieh  an 
dem  (verdeckten)  Fusse  beenden  mSgen.  Die  Glasmalereien  der  5  Fenster 
dei  Presbileriums  sollen  nach  Laienburg  gekommen  sein.  Der  Altar  hat  leider 
durch  Zeit  und  Barbarei  ciel  gelitten.  Wird  reslaurirt. 

Gesebichta  des  k.  k.  akademischen  Gymnasiums  tu  Lina,  Von  Juseph 
Gaisberger.  k.  k.  Schulralht>,  corresp.  Hilgliede  der  kais.  Akademie  der 
Wisuoschaflen. 

XV.  Berichl  (X.  Bd.  Beitrige)  des  Mu-<eums  Fraocisco-Carolinum  in  Lina, 
12*  S.  io  8»-  185S. 

Eine  verdienst  liehe  Geschichte  der  gelehrten  Schulen  in  Lim  (nicht 
bloB  des  Gjmnaaiunu).  Leider  waren  für  die  Eitere  Zeil  die  Quellen  aehr 
aparaam. 

I.  Altere  Bildungs-Zustiade  im  Lande  oh  derEnns  ror  Errichtung  de*  Gym- 
nasiums lu  Lini  S.  1—10.  Kloaterschalen,  in  Mondsee  e.  Gymnasium  1514. 
in  Kremamflnsler  1349.  —  Landschaflaschule  in  Lim  (und  Enns  eine 
Zeit  lang)  um  1S30  erftfTnet.  blühte  im  Anfange  des  17.  Jahrhunderts 
besonders.  Diese  prote«tanlische  Anstalt  und  die  Bildung  des  obder- 
■nnsiscbcn  Adels  auf  protestantischen  [.'nirersitjilen  (Wittenberg.  Rostock, 
Frankfurt  a.  d.  Oder,  Jena)  verdiente  eine  eingehendere  Schilderung  in 
einer  Monogrephie.  Auch  andere  protestantische  Schulen  in  Sieier 
(e.  19S9).  in  Wels  (c.  1593).  %ii  Briunau  (c.   1597). 

II.  Die  ersten  AnfRage  des  Gymnasiums  zu  Linx  bis  au  seiner  Erweiteraag 
lu  einem  Lyceum.  lon  16()8  —  1669.  —  Jeiuiten.  -  (1609  erhielten  sie 
das  Prioral  Pulgarn).  Erneuerter  Aufschwung  der  protestantischen  Schulen 
in  Lim  und  Sieier  (his  1025).  Jesuiten  erhalten  Oltensheim  (11125)- 
Wiedererrichtung  einer  Lindschnflsschule  (katholisch)  im  Jahre  1627. 
aasgefährt  1629.  durch  Jesuiten  besetit.  S.  10—26. 

111.  Von  der  Erweilerunic  des  Gymnasiums  zum  Lyceum  bis  lu  den  Studien- 
liehung  dos  Jesuiten -Ordens,  ron  1669  1773. 
irhielt  die  Ansialt  von  K.  Leopold  I.  das  Recht, 
itus  et  Magistcrii  lu  rerleihen. 
im  Lande  liefern  Schüler,  so  das  SeminaHum 
S.  iKuatii)  seil  162»;  das  Kelli'r'srh?  Waisen- 
nner'scbe  Institut,  s.  1734.  ronuglirb  aber  das 
1710.  -  Bisweilen  studirten  in  Lim  bei  TUU!  — 
derte  halte  das  Lvceum  melirere  au<geieichnete 
ruggcr.Friedrifl^TillmeK.  Sebiislian  Mitter- 
ithofer  (Pamguai).  Liesganig.  Khell  von 
ter.  Triexoecker.  Schrenk  (d.  Botaniker). 


430 

IV.  Von  den  Studien-Reformen  nach  der  Aufhebung  des  Jesuiten-Ordens  bis 
zu   den  Studien  -  Reformen  unter  Kaiser  Franz   II.   von    1773  —  1802. 
S.  42  —  65. 
V.  Von   den  Studien  -  Reformen    unter   Franz   II.  bis  zur  Gegenwsrt,  toü 

1802  bis  1855.  S.  66—78. 
VI.  Veränderungen  in  den  hSheren  Studien-Abtheilungen.  S.  79 — 92. 
VII.  Leitungs-  und   Lehr -Personale  seit  Aufhebung  der  GesellsebafI   Jesu. 

S,  93-107. 
VIII.  Gymnasial-  und  Lyceal-Gebfiude.  S.  108—112. 
IX.  Lehrmittel     des   Gymnasiums.  A.    Bibliotheken   (2).  B.   Physicalisches 
Museum.  C.  Naturhistorisches  Cabinet. 
Das  Werkchen  ist  sehr   verdienstlich,    obgleich  in  seiner  zweiten  Hilfte 
mehr  Skizze»  als  wirkliche  Geschichte,   wozu  freilich  eine  umfassende 
Forschung  nöthig  wäre. 


II.  „Österreichische  Geschichtsquellen.*' 

N«unulla  D^cimenU  qie  ad  lisUriam  referiiitsr  qMaroidam  ecclesia- 

ram  in  reaiatis  partibas  existeatiam  et  ad  A^ailejeaeasem  ttiaceslB 

oliai  spectantinm ,  qp^qne  ex  llbris  CaaeellarUraai  PatriarchaliaB  P. 

Joseph  Biaaelii  exeerpsU  maaa  propria  et  exeripsit.  Itiai  18&8. 

(Fortsetzung.) 
1330,  12.  Augusfi.  Sentcntia  excommunicationis. 

In  nomine  Domini  amen.  Quia  Venerabilis  Pater  D.  Petrus  Dei  gratia 
Archiepiscopus  Nazarenus,  Plebanus  Plebis  S.  Michaelis  de  jura,  Paulus 
Plebanus  Plebis  S.  Stephan!  prope  Cillam,  Hermannus  Plebanus  Plebis  in 
Nuchlendorf,  Peregrinus  et  (Jlricus  de  S.  Paterniano,  Georgius  Plebanus  in 
Caimrich,  Albertus  Plebanus  inLeub,  Gerbardus  Plebanus  in  Richimperge,  et 
Peregrinus  Plebanus  in  inferiori  Clobazniz  Aquilegensis  Dioeesis  semel,  secundo, 
tertio  et  peremptorie  muniti  Collectas  8i?e  partes  Collectamm  iropositas 
Plebibus  seu  ecciesiis  suis  de  annuis  Procurationibus  Venerabilis  Patris  D. 
Bertrandi  Dei  gratia  Ostiensis  et  Velletrensis  episcopi  Apostolice  Sedis  in 
partibus  istis  Legati  soWere  non  curantes,  interdicti,  suspensionis  et  excom- 
municationis sententias  in  hujusmodi  non  solventes  et  eanim  ecclesias  gene- 
raliter  promulgatas  per  ipsum  D.  Legatum  incurrerunt,  et  sie  ligati,  et  in 
hujusmodi  ecciesiis  interdicti  sententias  vilipendentes  easdem  non  erubuerunt 
se  immiscere  Divinis  in  sua  molitia  et  contumacia  gloriantes.  Idcirco  nos  Frater 
Johannes  Abbas  monasterii  Rosacensis  Vicarius  Venerabilis  Patris  D.  Pagani  Dei 
gratia  S.  sedis  Aquilegensis  Patriarebe ,  cui  de  predictis  omoibus  et  singulis 
constat  legitimei  ipsius  D.  Legati  in  hac  parte  et  prefati  D.  Patriarchc  auctori- 
täte  suffultiy  sedentes  pro  tribunali,  et  in  bis  scriptis  ipsos  et  ipsonim  quem- 
libet  exco(umunicatos  et  irreguläres  sententialiter  dedaramus,  et  eorum  ecclesias 
interdictas,  et  insuper  quia  hujusmodi  sententias  substinuerunt  et  snbstinent 
animo  indurato,  ipsos  hac  nostra  sentcntia  ecciesiis  sivc  Plebibus  jamdietts 
privamusi  et  ab  eis  perpeluo  amovcmus. 


431 

Lita,  lecU,  et  publicata  fuit  dicta  sententia,  ut  supra,  per  dictum  D. 
Vicariuro  pro  tribunali  sedentem  Utini  in  Patriarcbali  palatio  anno  Dominice 
Nati?itatis  MCCCXXX.  indictione  XIII.  die  XII.  roensis  Aug^usti.  Presentibus 
(estibus  Veoerabilibus  viris  Dominis  Petro  Moro  de  Mediolano  altero  Vicario 
dicti  D.  Patriarehe,  et  Peiegrino  Plebano  Plebis  S.  Pancratii  in  Windisgraz 
Ardridiacono  Carinthie  Nobili  viro  D.  laonolo  de  la  Turre  de  Mediolano, 
Christophoro  CaTallo  Domicello  et  Nicoiao  Tubatore  dicti  D.  Patriarche  et 
aliis. 

1331,  30.  Hau.  Chlaustenstain. 

Anno  MCCCXXXI.  Die  penultimo  Mai.  Utini  in  Palatio  Patriarcbali,  Pre- 
sentibus testibus  magistro  Condeo  de  Cabio,  Cbristopboro  Cavallo  de  Mediolano 
et  Jacobo  de  Tarnsio  Notario  qui  moratur  Goritie. 

Cum  Venerabilis  Pater  D.  Paganus  Dei  gratia  S.  Sedis  Aquilegensis  Patri- 
■rcha  pridie  jacobum  de  Patavia  clericum  ad  presentationem  illustris  Domini 
D.  Henrici  Ducis  Karintbie  in  Capellanum  ecdesie  sive  Capelle  S.  Egidii  de 
Cbiasennstain  Diocesis  Aquilegensis  tunc  vacantis  per  obitum  q*  Witigonis  pres- 
biteri  oHm  ejusdem  ecdesie  Capellani,  discretum  virum  Jacobum  de  Patavia 
Clericum  ita  tamen  quod  infra  certum  terminum  ficret  sibi  fides  de  jure,  dicti 
D.  Ducis  quod  dicebat  se  habere  in  presentando  hujusmodi  Capellanum,  et  idem 
jacobus  hodie  coram  ipso  D.  Patriarcha  comparuerit,  et  produxerit  ad  faciendam 
6dem  in  predictis  quedam  Privilej^ia  bone  memorie  D.  Bertoldi  Patriarche 
Aquilegensis  et  Loppoldi  Ducis  Karintbie:  idem  D.  Patriarcha,  visis  ipsis 
Privilegiis,  absque  aliqua  conditione,  sed  pure  et  simpliciter  investivit  eundem 
Jacobum  per  suum  annulum  de  iam  dicta  Capella,  ipsamque  sibi  contulit  cum 
Omnibus  juribus  et  pertinentiis  suis;  ratificans  et  confirmans  collationem  per 
eum  alias  sibi  factam. 

1331,  27.  Junii.  Landestrost. 

Paganus  Dei  et  Apostolice  Sedis  Gratia  S.  Sedis  Aquilegensis  Patriarcha 
in  perpetuum  excitat  nos  cura  Pastoralis  ofßcii  ut  circa  conservationem  Mona- 
steriorum  et  Ecclesiarum  et  ceterorum  piorum  locorum  nostre  Diocesis,  maxime 
in  quibus  viget  obscrrantia  regularis  et  ospitalitas  condigne  servatur,  vigilantius 
intendamus,  ne  in  parte  collapsa  perpetuam  patiantur  ruinam.  Cum  igitur  Mona- 
sterium  Fontis  Sancte  Marie  in  Landestrost  Ordinis  Cistertiensium  nostre  Diocesis 
in  finibus  Ungarie  positum  satis  ob  olim  abundans  pro  sustentatione  Abbatis  et 
Conventus  aliarumque  personarum  ibidem  degentium  propter  Ungarorum  incur- 
siones  quibus  subiacet,  et  expoliationem  quasi  continuam  quam  evitare  non 
polest»  adeo  sit  bonis  propriis  expoliatum  et  possessionibus  devastatum,  quod 
nisi  succurratur  eidem  locum  ipsum  desolationi  patere  opporteret.  Nos  ipsius 
Abbati  et  Conveotui  paterno  compatientes  affectu  eisque  prout  possumus  ad 
elerationem  eorum  et  ejusdem  loci  nostros  humeros  suhmittentes ,  ecciesiam 
S.  Ruperti  juxta  Savum  prope  Gurgfeld  Archidiaconatus  ejusdem  Diocesis  ad 
nostram  prorisionem  spectantcm  cum  omnibus  juribus  suis  eidem  Monasterio 
perpetuo  adnectimus  et  unimus  ita  quod  substentatione  Presbiteri  servientis 
ibidem  et  populi  curam  gerentis  deducta,  universi  ipsius  ecclesie  fructus,  redditus 
et  proventus  in  usum  Abbatis  et  Conrentus  predictorum  totaliter  conrertantur 
unde  quibus  tarn  Decimas  Popoles ,  CoUectas  Legatorum,  Sedisque  Apostolice 
Nunciorum,  ac  nostras  et  Successorum  nostrorum,  que  incumbunt  pro  tempore, 
sicut  ab  olim  consuetum  est,  solvere  teneantur  omni  jure  nostro  et  ecclesie 
nostre  Aquilegensis  tam  in  Cathedralico  quam  aliis  in  eadem  ecciesia  semper 
salvo.  Ordinantes  insuper,  et  eidem  Abbati  et  Conventui  in  communi  injungentes, 
ut  annuatim  pro  animabus  Predecessorum  nostrorum  Patriarcharum  Aquilegen- 
siam  unam,  et  specialiter  pro  anima  bone  memorie  Patriarche  Raj'mundi 
quondam  Patrui  nostri,  unum  aliud  Anniversarium  solemniter  debeat  celebrare 


432 

et  nosiruro  etiam  in  die  qua  venerit  sieut  deeet.  In  quorom  tetUmomiun  pre- 
sentes  fieri  jussimus  nostri  sigilli  ippensione  munifas.  Datum  Utini  in  nostro 
Patriarchali  palatio,  anno  Dominice  Nativitatis  MCCCXXXI.  bdictione  XIY. 
quinto  Calendas  Junii. 

1335,  6.  Martii.  Tristach. 

Bertrandus  Oei  gratia  S.  Sedis  Aquilegensis  Patriarcha  dilecto  nobis  in 
Christo  Piligrino  Arehidiacono  Karinthie  nostre  Diocesis  salatem  in  Domino. 
Querelam  Berthol di  presbiteri,  olim  Vicarii  ecdesie  in  Tristach  nostre  Diocesis 
reeepimus,  continentem  quod  Marquardus  de  Labant  Miles  eundem  Presbi- 
terum  quibusdam  rebus  suis  in  domibus  et  cimiterio  dicte  ecdesie,  ac  in  ipsa 
ecdesia  violenter  et  temere  spoliavit:  propter  quod  non  est  dubiura  ipsum 
Sacrilegium  commisisse;  et  tamquam  contra  sacrilegnm  procedi  debere.  Et 
licet  alias  per  te  ex  comraissione  Deeani  Aquilegensis,  Vicarii  seu  Conserm- 
toris  Ecclesie  nostre ,  scde  vacante,  specialitcr  sibi  facl»,  fuerit  peremptorie 
requisitas,  ut  dicto  Presbitero  res  restitucre,  aut  coram  te  comparere  super 
premissis  de  justitia  responsurus  dcberet,  tarnen  in  nullo  obedire,  seu  parere 
curavit.  Quoeireu  discretioni  tue,  de  qua  plenaro  in  Domino  fiduciain  obtinemus, 
presentiuin  teuore  committimus  et  mandamus  quatenus,  si  tibi  eonstat  de 
predictis,  eundem  Marquardum  ob  temeritatem  predictam  tanquam  sacrilegam 
denuuties  excomuiunicationis  et  alias  a  canone  contra  sacriiegos  latas  senteatias 
incurrisse,  et  per  universas  ecelesias  tui  Archidiaconatus  et  parum  vicinas  nostre 
Diocesis  mandes  ex  parte  nostra  coram  tideli  populo,  candelis  accensis,  cam< 
panis  pulsatis  tamquam  sacrilegum  et  excommunicatum  publice  nunciarit 
quousque  dicto  Presbitero  satisfecerit  de  subtractis  et  a  nobis  absolutionis 
niunus  meruerit  obtinere.  Datum  Aquilegie  in  nostro  Patriarchali  palatio,  suh 
sigillo  nostro,  die  sexta  martii  tertie  indictionis,  anno  Dominice  Nativitatis 
MCCCXXXV. 

1335,  30.  Martii.  Clero  Seu  nie. 

Bertrandus  Dei  gratia  Patriarcha  Aquilegensis  universis  Abbatibus,  Priori- 
bus ,  Plcbaiiis  ceterisque  ecclesiarum  Rectoribus  per  Archidiaconatum  Seunie 
constitutis  nostre  Diocesis  salutem  in  Domino.  Nuper  insinuatione  discreti  virt 
Johannis  Archidiaconi  dicti  Archidiaconatus  Seunie  ad  nostrum  pervenit  auditum, 
quod  nonnulli  vestrum  usurarios  manifestos  et  excommunicatos  publicos  absque 
precedenti  satisdatione  aut  satisfactione  recipiunt  ad  ecciesiasticam  sepulturam, 
quodque  de  divortiis  matrimonialibus  propria  auctoritate  tractatis  et  deffinitia; 
ignotos  sacerdotcs  in  vestris  ecclesiis  recipitis  et  Vicarios  locatis  pro  iibito 
voluntatis,  nulla  super  omnibus  premissis  ab  eodem  Arehidiacono  vestro,  ad 
quem  spectant  singula  supradicta,  licentia  habita  aut  petita.  Insupar  quod 
sacerdotcs  nephandos  et  alios  dericos  male  conversationis  et  vite  fovetis,  et 
pro  viribus  defensatis.  Nos  igitur  non  volentes  tarn  detestanda  et  periculosa 
conniventibus  oculis  pertransire,  sed  cupientes  accurrere  quibus  possumus 
remediis  opportunis,  vos  universos  et  singulos  tenore  presentium  pro  priniu, 
secundo  et  tertio  termino  peremptorie  rogamus  et  monemus,  vobis  suh  exconi- 
municationis  pena  oihilominus  mjungentcs  quatenus  quemquam  usurariuiu 
publicum  aut  manifestum  aut  excommunicatum  notorium  ad  ecciesiasticam 
sepulturam  recipi,  aut  eisdem  tradere  ecclesiastica  Sacramenta  nisi  prios 
sufticienli  et  ydonea  satisfactione  aut  satisdatione  ab  eisdem  recepta:  aut  de 
causis  matrimonialibus  ros  in  aliquo  intromittere,  aut  recipere  prcsbiteros 
ignotoSy  aut  ipsos  locarc,  seu  constituere  in  Vicarios  aut  Judicium  teuere  de 
Sacerdotibus  quibusvis  aut  presentare  quemquam  ad  ordines  aliquos  absque 
licentia  et  mandato  dicti  Archidiaconi  ad  quem  spectant  omnia  predicta,  tut 
fovf  re,  aut  defendere  presbiteros  et  alios  dericos  male  conversationis  et  vite 
nullateiius  presumatis.   Dantes  potius  operam  cum  efTectu  ut  hujusmodi  pres- 


433 

biteri  fagabundi  male  con?ersationis  et  vite  capiantur,  et  diclo  Arehidiacono 
preseDteotur,  aut  ad  oostram  presentiaDi  cooducaotui*.  Alioquin  contra  vos  si 
liujutiiiodi  nostroram  mandatorum  fueritis  contemptores »  taliter  procedemus 
qaod  ex  eommissis  penam  debitam  poterilis  merito  formidare.  In  cujus  rei 
testiinoniani  presentes  jussimus  nostri  si^lli  appensione  muniri.  Datum  Utini 
ia  caatro  nostro  Patriarcbali  die  penultima  Martii  anno  Dominice  Nativitatis 
MCCCUXV.  indietione  tertia. 

1336,  19.  Octobria.   Arehidiacono  Seonie. 

Sanete  Sedis  Aquilegenaia  Patriareha  Bertrandus  dilecto  nobis  discreto 
viro  Johaoni  Arcbidiacono  Seonie  salutem  in  Domino.  Cum  in  nostra  Synodo 
cintatis  Aoatrie  bodie  celebrata  per  clemm  noatnim  Aquilegensem  tam  intrinse- 
curo  quam  extrinsecum,  nomine  diserepante.  firmaturo  extiterit  et  provisum, 
qood  in  admeniculum  expensarum  et  onerum  que  anno  preaenti  passi  sumus 
pro  multis  et  dirfrais  negotiis  que  habet  Aquilegensis  ecclesia  in  Romana  Curia 
expedire;  ac  etiam  pro  Nunciis  Apostolice  Sedis  qui  per  istas  partes  trän- 
sienmty  et  reparatione  Aquilegensis  ecclesic,  ac  castrorum  et  loeorum  ejusdem ; 
nee  Don  pro  defcnsione  et  conservatione  ejusdem  ecdesie  quam  ejus  emuli 
inradere  et  depopulari  damnabiliter  nitebantur,  nobis  de  octingentis  marchis 
soldonim  aolrendis  hinc  ad  proximum  festum  epipbanie,  subsidium  impendatur, 
et  de  hujusmodi  pecunia  te  ac  derum  Archidiaconatus  tui  contingat  centum 
marchas  soJdorum;  discretioni  tue  presentium  tenore  committimus  et  man- 
damua  quatenus  illoa  atatim  inter  Abbatea,  Plebanos,  Clericoa  et  personas 
ecelesiaatieaa  tai  Archidiaconatus  predicti  juxta  facultates  et  taxationes  eccle- 
ftiarum  toanim  distribuas  et  exigas ;  ipaos  monens  ex  parte  nostra  sub  excom- 
muoicationia  pena  quod  portionem  unumquemque  eorum  contingentem  hinc  ad 
dictum  festum  Epipbanie,  quem  quidem  terminum  pro  duobus  editis  et  uno 
peremptorio  assignamua  eisdem,  tibi,  nostro  nomine,  debeant  persolvisse,  et 
pecuniam  hujusmodi  sie  exactam  Presbitero  Meliorantie  Canonico  utinensi 
OlBdali  nostro  ad  hoc  specialiter  deputato,  assignare  procures.  Alioquin 
in  omnes  et  singulos  non  solventei  ad  terminum  antedictum,  canonica  monitione 
premissa,  ex  nunc  prout  ex  tone  excommunieationis  sentcntiam  promulgamus, 
et  ipsorum  eccleaiaa  supponimus  ecciesiastico  interdicto.  De  presentatione 
aateni  presentium,  quas  registrari  fecimus,  et  nostri  sigilli  impressione  muniri, 
relatiooi  laboria  earum  nostri  jurati  Nuncii  dabimus  plenam  fidem.  Dieni  vero 
roonitionia  hujusmodi  et  quidquid  feceris  in  predictis  nobis  intimare  studeas 
infra  preroissum  terminum  per  tuas  litteras  speciales.  Datum  Ci?itate  Austrie, 
in  nostro  Patriarchali  palatio  die  XIX  Octubris,  anno  Dominice  Nativitatis 
MCCCXXXVf.  indietione  quarta. 

1336,  20.  Octobris.  Syttich. 

Presentibus  Venerabilibus  viris  DD.  Fratre  Giberlo  Abbate  Monasterii 
Mosacensis,  Guidone  Decano,  Guilielmo  Mayorani,  Morando  de  Porciliis  Canonicis 
Civitatensibus,  Gerardo  Priore  ecclesie  de  Saumana,  et  Stephane  Primicerio 
S.  An^rcli  de  Fractis  testibus  et  aliis  cum  Re?erendos  in  Christo  Pater  et 
DD.  Bertrandus  Dei  gratia  S.  Sedis  Aquilegensis  Patriareha  infra  Missarum 
solempnia  munua  benedictionis  impendisset  Venerabili  viro  D.  fratri  Jobanni 
Abbati  Monasterii  Syticensis  Aquilegensis  Diecesis,  promisit  se  exhibiturum 
dieto  D.  Patriurche  subjectionem ,  obedientiam  et  reverentiam  sie  dicens  et 
Irgfns:  Ego  frater  Jobannes  Abbas  in  Sytich  ordinis  Cisterciensis  subjectionem, 
reverentiam  et  obedientiam  a  Sanctis  Patribus  constitutam  secundum  Regulam 
S.  Benedicti  tibi  Domine  Puter  episcope,  tuisque  Successoribus  canonice  sub- 
stitutis,  et  S.  Sedi  Aquilegensi,  saivo  Ordine  meo,  perpetuo  me  exhibiturum 
promitto.  Actum  in  Civitale ,  in  palatio  Patriarcbali  in  Capella  S.  P  aulini. 


434 

1339,  t,  Junii.  Dobrapolia   et  de  Fabrieis. 

Sancio  Sedis  Aquilegensis  Dei  gratia  Patriarcha  Bertraodus  dilecUs  nobis  in 
Christo  Decanis  et  hominibus  villarum  de  Dobrapolia  et  Fabrieis  nostre  Aqai- 
legensis  Diocesis  salutem  in  Domioo.  Porrecta  nobis  pro  parte  vestra  petitio 
continebat  quod  propter  Sacerdotis  defectum  quem  patimini  io  vilÜs  restris, 
ac  etiam  quia  Plebes  S.  Hermacore  prope  Cillam  cui  subectis  Dimium  est  a 
dictis  villis  remota,  nonnulli  villarum  ipsarum  incole  absque  Peniteotia,  Baptisma, 
et  aliis  ecclesie  Sacrnuientis  dampnabiliter  sunt  defuncti,  propter  qaod 
fecistis  humiliter  supplicari  ut  de  opportuno  vobis  super  hoc  dignaremur 
remedio  providere.  Nos  igitur  cupientes,  prout  ex  debito  Pastorali  ofBcii  tene- 
mur  in  hiis  que  profectum  respiciunt  animarum  prompti  et  favorabiles  iDreniri, 
vestris  supplicationibus  inclinati,  vobis  recipiendi  et  tenendi  in  ecciesiis  vestris 
S.  Georgii  de  Dobrapolia,  et  S.  Marei  de  Fabrieis,  vestris  sumptibus  et  expeosis 
unum  Sacerdotem  rite  et  canonice  ordinatum,  Catholicum  et  ydoneum  qui 
vobis  possit  divina  Officia  celebrare  et  Sacramenta  ecclesiastica  ministrare, 
uon  derogando  tarnen  Parrochiali  ecclesie,  sed  ejus  jure  in  omnibus  et  per 
omnia  semper  ssüvo,  liberam  tenore  presentium  concedimus  facultatem.  In 
cujus  rei  testimonium  fieri  jussimus  nostri  sigilli  appensione  munitas.  Datum 
Utini  in  nostro  Patriarchali  palatio  die  secunda  mensis  junii  anno  Domioice 
Nativitatis  MCCCXXXIX  indictione  septima. 

1339,  1.  Septemhris.  Moswald. 

Sancte  Sedis  Aquilegensis  Dei  gratia  Patriarcha  Bertrandas  magnifico 
viro  Ottoni  comiti  de  Ortemburch  salutem  et  sincere  dileetionis  affeetom. 
Porrecta  nobis  pro  parte  tua  insinuatio  continebat  quod  cum  tu  attendens 
quod  villa  tua  in  Moswald  nostre  Aquilegensis  Diocesis  nimium  est  ab  ecelesia 
Parrochiali  remota  ad  quam  incole  ipsius  ville  pro  Divinis  officiis  audiendis, 
et  recipiendis  ecciesiasticis  Sacramentis  sine  difBcultate  maxima  non  possuot 
accedere,  quamdam  Capellam  in  honorem  B.  Bartholomei  Apostoli  in  eadem 
villa  construxisti  noviter  propriis  sumptibus  et  dotastt;  propter  quod  nobis 
humiliter  supplicasli  ut  de  speciali  gratia  concedere  dignaremur  qood  eadem 
Capeila  possit  capellanum  habere  qui  dicte  ville  incolis  Divina  eelebret,  ac 
eis  Baptismum,  Pchitentiam  et  alia  ecclesiastica  Sacramenta  valeat  ministrare; 
nee  non  et  Cemeterium  in  quo  possint  ibidem  incole  sepelliri:  Nos  vero 
cupientes  in  hiis  que  profectum  respiciunt  animarum  prompti  ae  favorabiles 
inveniri,  tuis  supplicationibus  devotis  indinati,  tenore  presentium  de  speeiali 
gratia  duximus  concedendum  quod  memorata  Capeila  Sacerdotem,  seu  Capella- 
num Cattolicum  et  ydoneum  per  te,  Plebano  dicte  Parrochialis  ecclesie  pre- 
sentandum,  habere  possit,  qui  de  licentia  et  consensu  ipsius  Plebani  prefate 
ville  incolis  divina  officia  celebrare  et  Baptismum,  Penitentiam  et  alia  eccle- 
siastica Sacramenta  valeat  ministrare;  et  cum  fuerit  ipsius  Capelle  cemeterium 
consecratum  dictos  incolas  possit  in  eo  licite  sepellire;  juribus  tarnen  dicte 
Parrochialis  ecclesie  in  omnibus  et  per  omnia  semper  salvis.  In  cujus  rei 
testimonium  presenles  fieri  jussimus  nostri  sigilli  appensione  munitas.  Datum 
Utini  in  Castro  nostro  Patriarchali  die  primo  mensis  septemhris  anno  Dominica 
Nativitatis  MCCCXXXIX.  Indictione  septima. 

1341,  17.  Octobris.  Obtemburg. 

Sancte  Sedis  Aquilegensis  Dei  gratia  Patriarcha  Bertrandus  dilecto  in 
Christo  filio  fratri  Leupoldo  Abbati  Monasterii  Obtemburgensis ,  Ordinis  S. 
Benedicli ,  nostr^  Aquilegensis  Diocesis  salutem  in  Domino  sempitemam.  Cum 
pridem  super  certis  apud  nos  fueris  delatus  criminibus.  et  multa  tibi  objecta 
fuerint,  et  quod  apostataveris  de  Heremitorum  Ordine  S.  Augustini  in  quo 
professionem  fecisti,  et  quod  postquam  ad  dignitatem  Abbatie  dicti  Monasterii 
assumptus  es,    bona  et   jura    ipsius  Monasterii,    non    an    fidelis    dispensator 


43S 

admioistrasti  sed  Umqtiaro  merceDtrius  eadero  dilapidasti.  nihilominua  te  incon- 
tiDeniem  et  forniearium  exbibeodo:  Nos  qai  ex  injuncti   nobis   officii  debito 
teneinar  in  nostris  subditis,  joxta  Apostolum  increpare,  arguere»  corrigere,  et 
extirpare  Titia,  et  plantare    virtutes;    Yolentes    plenam    super    biis   que  tibi 
objecta  sunt  inquirere  Teritateniy  invenimus  facta  inquisitionc  diligenti  primo 
super   erimine  Apostasie  fore  tecum   per  bone   memorie  D.   Berengarium  S. 
Romane  eeclesie  episcopum  Cardinalem  tune  D.  Pape  Penitentiarium  ex  speciuli 
eominissione  facta  sibi  auctoritate  Apostolica  dispcnsatum.  Super  eo  rero  quod 
libi  objicitnr,  te  bona  dicti  Monasterii  dilapidasse,  et  non  recte  adroinistrasse, 
et  potissime  de  domo  una  posita  in  Stayn,  quam  Ycndidisti,  facta  etiam  inqui- 
titione  matura  in?enimus  te  postquam  ad  onus  Abbatie  fuisti  assumptus,  bona 
et  redditus  ipsius  Monasterii   augmentasse»  et  licet  domum  predictam  vendi- 
deris  que  nullius  erat  utilitatis  Monasterio  antedicto,   emisti    tarnen  aliam  in 
noatra  Civitate  Austria  meliorem.  Cetenim  de  vitio  incontinentie  quod  sponte 
confessua  es,  et  non  negasti,  nolentes  te  pertransire  impune,  tarnen  etati  tue 
jam  decrepite  compatientesy  et  quia  cum  sponte  confesso  quam  cum  con?icto 
mitiua  est  agenduro,  volentes  misericorditer  agere  tecum,  mandatis  et  obedientia 
sanete  Romane  et  nostre  Aquilegensis  eeclesie  premissis  quibus  frater  Nicolaus 
Monachus  Monasterii  predicti  in  nostra  constitutus  presentia  procurator  tuus, 
cum  ad  eam  propter  viarum  discrimina  et  etatem  decrepitam  venire  nequiveris, 
procuratorio  nomine,    et  in   animam    tuam  juravit   et   promisit  te  bumiliter 
paritumm  ut  de  cetero  bona  dicti  Monasterii  tamquam  verus  Abbas  administres 
a  qua  administratione  te  suspeodentes  propter  predicta  misericorditer  dispen- 
samua  et  ipsum  fratrem   Nicolaum  nomine  tuo  absolvimus  de  predictis.   Pro 
comroisso  incontinentie  vitio  etati  parcentes  hanc  salutarem  penitentiam,  licet 
muHo  austeriorem  merueris,  injungendo;  videlicct  quod  quoad  vixeris  sis  con- 
tinens  atque  castus,  nee  de  cetero  ad  hoc  peccatum,  velut  canis  ad  vomitum, 
revertaris,  insuper  quod  parvis  lineis  circa  carnem  in  die  vel  nocte,  in  Iccto  vel 
alibi  non  utaris  toto  tempore  vite  tue,  et  quod  semper  sexta  feria  ab  aliquo 
honesto  et  religiöse  yiro  disciplinam  pro  reroissione  tuorum  peccatorum  bumiliter 
recipias  cum  Psalmo  miserere  mei  Dens  in  memoriam  Crucifixi.  Mandantes 
tibi  nihilominus  in  virtute  Sanete  obedientie  ut  Priorem  et  alios  Monacbos  tuos 
benigne  et  paterne  et  caritative  tamquam  filios  tractes,  et  ipsis  Priori  et  Monacliis 
similiter  in  virtute   obedientie  ut  tibi  tamquam  Abbati   eorum   obediant  et  te 
debeant   rerereri,    omnibusque   aliis    ad    dictum  Monasterium    quoquo    modo 
spectantibus,  ut  tibi  tamquam  Abbati  et  adroinistratori  bonorum  et  jurium  dicti 
Monasterii  in  spiritualibus  et  temporalibus  respondeant,   ac  bumiliter  pareant 
et  Intendant  Tu  ergo,  (ili,  hec  pro  injuncta  tibi  penitentia  et  alia  caritatis 
opera  ad  que  vocatus  es  omnibus  parcendo  ad  nostri  Redemptoris  imitationem 
qui  Patrem  oravit  pro  se  crucifigentibus ,  ita  devote  et  bumiliter  exerceas  et 
exequaris,  quod  preter  misericordiam  quam  ab  ipso  Redemptore  consequeris, 
a  nobis  valeas  merito  commendari.  Quod  si  secus  feceris,  aut  premissa,  vel 
ipsorum  aliquod  malitiose  preterroiseris,  noscas  te  indignationem  nostram  incur- 
aoniin,  et  contra  taliter  procedemus  quod  tua  inobcdientia  et  temeritas  cedet 
aliis  in  cxemplum.  Datum  sub  nostri  appcnsione  sigilü  in  nostro  Patriarchali 
palatio  üüni  die  XVII.  mensis  Octobris   anno  Dominice  Nativitatis  MCCCXLl. 
indictione  nona. 

( Fortsetzung  folgt.) 


436 


V.  ^Historischer  Atlas.'' 

Slallttik  des  HfUeltllers. 
leckeisUllfr's  FrlslBneish  ii  liBchei. 

(FortsetBung.) 
5. 

Gutachten  eines  bair.  Staatsmannes  über  Baierns  Politik  hinsichtlicli 
des  erwarteten  spanischen  Thronwechsels,  c.  1698. 

(Heck.  Fris.  Bd.  298.) 
Reflexiones. 

Mit  beygesezter  ohnmassgebigen  maynang  vber  die 

So  woll  an  seithen  der  Rom.  K.  Mt.  Alss 

Der  CroD  Frankbreicb  besrhehne  Offerten  vnd  propositiones. 

Die  Kays,  bestehen  in  deme,  daz  weilen  sich  die  vor  5  Jahren  geschlossoe 
Allianz  in  disem  Monat  Jenner  endet,  Ihre  Kays.  Mat  Eur  Ch.  D.  noch  io 
Lebszeiten  des  iezigen  Königs  in  Spanien  zu  den  Spanisch.  Niderlanden  ver- 
helflTcn  wan  Sye  sich  hingegen  mit  Ihro  Kay.  Mt  in  eine  neue  enge  allianz 
einlassen  wollen. 

Die  französ.  Offerten  bestehen  in  Volgendem»  daz  wan  sich  E.  Ch.  Dt.  mit 
Frankhreich  in  allianz  einlassen:  der  König  verhelfen  wolle,  daz  1"'  Ihre 
Ch.  Dt.  die  Rom.  Cron  zu  solcher  Zeit  alss  Sye  es  selbst  für  rhStlich  befindm 
bekhomen,  2**  will  der  König  E.  Ch.  Dt.  zu  allen  zwischen  dem  Donau:  vnd 
Innstromb  gelegenen  I>andercn  verhelfen ,  3*^*  erbiett  sich  der  König  zu  subti- 
dien,  waryber  man  sich  zuvergleichen  bette,  wan  sich  Ihre  Ch.  Dt.  zu  manute> 
nirung  des  Anno  1684  den  15.  Aug.  zu  Regenspurg  geschlossenen  Armistitij 
verbindten  wolten,  4**  der  König  allen  zu  Napoli  vnd  Sicilia  habenden  ansprucben 
in  fnuorcm  E.  Ch.  Dt.  renuntiiren,  wan  sich  dieselben  obligiren  werden,  nach 
Ableiben  des  Königs  in  Spanien,  dem  König  in  Frankhreich  wider  alle  dessen 
Feindt  zu  assistiren. 

Worauss  folgende  Fragen  entstehen: 

1*.  Ob  die  erste  Kayserl.  oder 

2*.  die  französ.  Offerten  zu  acceptiren, 

3*.  in  Werne  des  Cburhauss  Bayrn  ieztmahlige  conuenienz  bestehe? 

4*.  Was  %o  woll  dem  Kay.  als  Französ.  Proponenten  zu  antwortten  ? 

(Q.  1*  Kays.  Proposition.}  Belangend  nun  die  erste  Kay.  Proposition  ist 
ex  facto  zu  promittieren  daz  disscs  Anerbietten  nichts  neues,  sonder  eine 
von  Ihro  Kay.  Mt.  bereits  bey  den  heurathspacten  versprochne  sach  seye, 
daz  Sye  gleich  nach  vollendten  Tärckhen  Krieg,  ohne  Verliehrung  einiger  Zeit 
darob  sein  wollen,  daz  die  Spanische  Niderlandlen  noch  in  Lebszeiten  des 
iezigen  Königs  abgetretten,  vnd  E.  Ch.  Dt.  vnd  dero  Frauen  Gemahlin  ein- 
geantwort  werden. 

Quo  praemisso  ist  die  Frag  ob  Rhatsamb  wegen  disses  vorhin  Competie- 
renden  Rechts  mit  Ihrer  kay.  Mt.  ein  neue  Allianz  dermahlen  zu  achliessen. 
Pro  afBrmatiua  stehen  volgende  Rationes. 

I*.  Die  Importanz  deren  gleichsamb  vnscbSzbaren  Niderlandten,  also  daz 
man  kheine  Zeit  oder  gelegenheit  selbe  zubekhommen  verabaaumben  solle. 
Vorab. 


437 

2%  In  Fridens:  vnd  lebszeiten  des  Königs. in  Spanien  zumahlen  es  nach 
seinen  ohne  Erben  eruolgenden  Todt  grausanibe  Krieg  abgeben,  vnd  so  leiebt 
Bit  sein  wird,  sieh  in  possess  zu  sezen. 

3*.  Obligieren  E.  Ch.  Dt  Vorhin  die  paeU  doialia ,  daz  Sye  mit  Ihrer  Kay. 
Mt  in  bestendigen  gutten  ?ernemmen  verbleiben:  vnd  für  einen  Man  stehen 
sollen. 

4*.  Were  dise  Allianz  ein  niitl  desto  ehender  za  denen  bey  der  Cron 
Spanien  habenden  grossen  heurathlicben  praetensionen  zu  gelangen. 

5*.  Erfordert  ratio  Status,  daz  beede  hohe  heuser  Bayrn  vnd  Österreich, 
in  bestendiger  union  vnd  verbindnus  verbleiben,  damit  die  französ.  Macht  nit 
gar  zu  gross  waxe,  weilen  bekhandt  daz  es  sich  nur  zu  vergrdsseren ,  vnd 
andere  absonderlich  daz  hauss  Österreich  zu  erniedrigen  suche,   derowegen 

6*.  Maximilianus  1"**  Elector  in  seiner  Testaments  declaration  de  dato 
10.  Junij  Anno  1650,  Fol.  18  zu  diser  union  sehr  eingerathen  vnd  seine  Poste- 
ritüt  darauf  angewiesen  hat. 

Dessen  allen  aber  md  was  man  sonst  ratione  Religionis,  Sanguinis  et  Situs 
Prouinciarum  der  lenge  nach  vorbringen  khundte,  vnangesehen,  halte  ich  nit 
vor  Rhatsamb,  daz  sich  E.  Ch.  Dt  in  eine  neue  Alltanz  einlassen  wirden. 

1*.  Verstandtner  massen  disses  anerbietten  eine  bereits  vorhero  ver- 
glichene: vnd  wegen  der  renuneiation  zu  allen  Spanischen  Königreichen  vnd 
Landien  theur  gnueg  erkhauflfle  sach,  auch  nur  ein  repetition  des  vorhin 
Coropetirenden  Rechts  ist,  warumb  solle  man  dan  derentwillen  ein  neue  purdt 
vnd  nllians  auf  sich  nemmen.  Vorab  weilen 

2*.  Vor  Ihro  Kays.  Mt  schon  vorhinein  protestiert  vnd  versichert  worden, 
daz  man  kheine  andere»  sonderbar  Teutscbe  Landten  nit  hergeben  khöne 
noch  wolte,  so  ist 

3*.  Khein  einzige  Apparenz  oder  vemünfftige  vrsach  zu  hoffen  vorhanndten, 
das  E.  Ch.  Dt  zu  der  possess  der  Spanischen  Niderlanden,  wan  schon  der 
Köoig  in  Spanien  darzue  consentiern  khundte  vnd  wolte,  so  bald  gelangen 
wurden,  weilen  der  König  in  Frankreich  dise  Niderlander  völlig  ex  jure  devo- 
lutioBis  et  ob  invalidam  Reginae  Galliaruro  renuntiationem  praetendiret  vnd 
gutten  theils  schon  mit  gewalt  behauptet,  auch  so  gar  dem  König  in  Spanien 
khein  recht  bestandten  hat,  vnd  wieuill  weniger  wird  er  es  einem  dritten 
bestendig  sein  oder  zugeben,  daz  sich  ein  dntter  in  proprietario ,  wie  der 
8**  Geheimhe  articul  lautet,  in  die  possess  seze,  absonderlich  weilen. 

V.  Weder  Ihre  Kay.  Mt.  noch  der  König  in  Spanien  in  disen  Zeiten 
darsue  verhilflich  sein  khan,  in  deme  der  Kayser  noch  lange  Zeit  mit  Hungarn, 
wan  schon  der  Thürkhische  Frid  eruolgen  wurde,  zu  thuen  haben:  biss  man 
die  eroberte  noch  ganz  niinirte  Vestungen  vnd  PiSz  reparieren  vnd  selbe 
mit  allen  requisiten  versehen:  auch  sich  recht  stabilieren  wird.  So  ist  auch 
bekhandt,  wie  Spanien  mit  Gelt  vnd  volckh  versehen,  weilen  sogar  die  ver- 
sprochne  vnd  ganz  richtige  heurathgötter  nit  bezahlt  werden  khönen»  wie  der 
Lancier  immerzue  defectum  pecuniarum  vorschüzt 

5'.  Wan  auch  der  König  in  Spanien  zu  anlass  vnd  abtretung  diser  Nider- 
landten  consentiren  wolte,  wuerde  es  doch  in  dessen  gwalt  vnd  mochten  nit 
stehen,  weilen  aus  Königs  Philippi  V  Testament  zu  ersehen,  welcher  gstalten 
nit  allein  durch  disen  König  Philippum  4**"  sondern  schon  von  seinen  ante- 
cessorcn,  ia  sogar  Anno  1523  zu  Villadolid  per  vim  paeti  et  convenlionis 
statuoro  tanquam  per  Legem  Regni  fundamentalem  et  Sanctiouem  Pragmaticani 
aller  zu  Spanien  gehöriger  Königreich  vnd  Lftndter  vnd  in  specie  der  Spanischen 
Niderlanden  alienation  in  perpetuum  verbotten  worden,  welches  man  auch  Kay. 
seiths  hcy  den  lezten  heuraths  tractaten  nit  widersprochen,  sondern  nur  den 
ienigen,  welcher  dise  erinerung  gethan  tomis  (toruis  ?)  oeulis  angesehen,  vnd 
gemeldt  hat,  was  dise  sach  iezt  dahero  gehöre,  da  es  doch  (nicht?)  die 
haubtsach  wfire.  Vber  disses  wurden 

6*.  Daz  Rom.  Reich  vnd  die  aussweodige  Potenzen  kheines  wegs  zugebent 
daz  dergleichen  neuerung  vnd  yberlassung  der  SpSnischen  Niderlanden  attentir. 


438 

werde»  weilen  hierdurch  daz  Anno  684  getroffene  20jfihrige  armittitiam  ohne 
mitl  gebrochen,  der  allgemeine  Friden  zerstöret  Ynd  alles  in  Terderbliche 
Kriegsflammen  zu  Frankhreichs  grestem  Vortheil  gestürzt  wurde.  Ferners  ist 

7*.  Woll  zu  considerieren,  daz  die  allianzen  ohne  grosse  noth  oder  ohne 
grossen  nutzen  nit  geschlossen  werden ,  die  noth  finde  ich  bej  ie»geB  zeitea 
nicht,  da  der  Turckh  durch  die  genaden  Gottes  woll  humiliert,  Franckhreich 
aber  bereith  ist,  das  armistitium  zu  halten,  die  utiJitet  ist  ebenfahls  nit  trer- 
handten,  weilen  leyder. 

8*.  Die  Ezperienz  bishero  gnugsamb  gelehret,  wie  scIiSdlicb  es  die  5  Jahr 
hero  E.  Ch.  Dt.  vnd  dero  landten  gewessen ,  indem  Sye  nit  allain  die  ron  Ibro 
Kay.  Mt.  eropfangne  vnd  maistens  durch  die  marebes  vnd  Quartier  abgerechnete 
Subsidien,  sonder  biss  in  10  Millionen  ausser  Landts  schiekhen,  md  zu  Ihrer 
Kay.  ML  diensten,  Glori  vnd  höchsten  nutzen  verwendten,  aueh  iederzeit  mit 
lehrer  handt  rnd  verlust  viller  1000  Man  ad  proprios  lares  reuertieren  müssen, 
ander  Sachen  zugeschwaigen ,  woruon  die  Landtstindt  bey  den  LandtsehaffU 
Versamblungen  lauth  genueg  geredt  haben,  daz  die  Subsidien  theur  genueg 
khommen,  ein  anders  ^were  wan  man 

9'.  An  seithen  Osterreich  die  geleiste  hilff  also  recompensiern  tetbe, 
wie  es  das  hauss  Baym  recompensiern  mflssen,  inmassen  ein  zu  ewigen 
Zeiten  denkhwfirdiges  exempl  ist,  was  sieh  mit  Alberto  4***  Herzogen  in  Baym 
Anno  1504  zuegetragen,  welcher  seinen  Herrn  Scbweherrattem  Maximiliano 
1"*  damahlss  Rom.  Königen  vnd  hernach  Kaysem  Inhalt  der  beylag,  tu  graf 
vnd  herrschaften,  darunder  auch  die  ganze  Marggrafsehafl  Burgau  begriffen 
neben  villen  gelt  anlassen  vnd  sehwizen  müssen.  Vngeacht  Albertus  den  ge- 
rehtisten  Krieg  gefiehrt:  auch  der  König  mehr  mit  frembden  als  eignen  Volkh 
geholfen:  Vnd  der  Krieg  nur  0.  Monath  lang  gedauret,  wie  nit  allain  die  im 
Archiv  findige  Documenta  weisen,  sondern  so  gar  im  Österreichischen  fihren- 
spiegl  Lib.  6.  c.  6.  Fol.  1144  mit  Vmbstenden   beschriben  ist. 

10*.  Werden  fast  bey  allen  allianzen  die  schwehere  den  kurzem  zjehen, 
absonderlich  bey  dem  hauss  Österreich,  weil  die  Churbayr.  mit  den  Öster- 
reich, landten  gleiehsamb  vmbringt  sein,  desswegen  Maximilianus  1"*  Eleetor 
ob  sospectam  Potentiam  debellato  Rege  Daniae,  anno  1627  (Nani  famoso 
Historico  della  Republica  Veneta  sub  anno  1627,  Fol.  403)  mit  Frankhreich  md 
Engel,  angebunden  vnd  den  8.  May  1631  mit  Frankhreich  ein  Foedus  würklich 
geschlossen  hat,  wie  daz  foedus  in  formalibus  zulesen  dans  le  reeevil  des 
Traitis  entre  la  France  et  les  Estats  estrang^es  Fol.  08. 

Solchemnah  bin  ich  der  ohnmassg^bigen  msinung,  daz  E.  Ob.  Drehl.  zwar 
allzeit  mit  Ihre  Kay.  May.  vnd  dem  hauss  Österreich  sich  woll  rememmen, 
iedoch  sich  dermahlen  in  einige  neue  bindtnus  vnd  allianz  nit  einlassen  sollen, 
bis  gleichwoll  bessere  conditiones  vnd  zwar  mit  Teutschen :  vnd  nit  so  weith- 
enlegnen  Landten  offerirt  werden  oder  sich  die  Zeiten  vnd  coninncturen 
enderai  daz  man  eine  allianz  zu  schliessen  für  nuzbar  vnd  nöthig  erachten 
khan. 

Darwider  die  in  contrarium  vnd  pro  afßrmativa  angezobne  Vrsacben  wenig 
stringieren,  dan  obschon  die  Spanische  Niderlandt  in  se  schöne  Provincien 
seind,  wan  man  es  mit  rhue  niessen  khundte,  so  seind  es  doch  von  denen 
Churbayr.  Landten  so  weith  entlegen,  daz  es  woll  dise  lanndt  Selbsten  khosten 
derffte,  ehe  vnd  dan  wan  man  ein  Fues  in  die  Niderlandt  recht  sezen  vnd 
selbe  behaupten  khundte.  Hat  Spanien  mit  so  vill  Königreichen  vnd  Lindem  dise 
nit  behaupten  khönen,  sondern  die  Vereinigte  Niderlandten  völlig:  die  Spaniaehe 
aber  grossentheils,  vngeacht  es  daz  beneficium  maris  gehabt,  verliehren,  vnd 
sich  ganz  enemiren  müssen,  wie  Pietra  di  Tarangona  gar  schön  zeiget,  indem  er 
die  Cron  Spanien  einer  schönen  Königin  vergleichent,  welche  an  dem  arm  ein 
canterium,  nemblicb  dise  Niderlandten  hat,  so  nit  allein  die  böse  humores  sondere 
sogar  daz  herzbluet  nemblichen  die  Flotten  von  Pem,  vnd  andre  redrtus  ansieh 
ziehet  vnd  consumieret  vmb  wieuil  weniger  wurden  die  Churbayer.  Landte  auch 
mit  der  von  Ihro  Kay.  May.  versprochnen:   aber   noch  in  nllen   Jahren    nit 


440 

R5m.  Cron  Ton  dem  liauss  Österreich  binwekh :  md  aof  einen  anderen  brin^n. 
von  deme  Sye  es  mit  leihterer  mflhe  bekhomen  roechte.  Dax  andere  aner- 
bietten  besteht  in  deme  das  der  König  E.  Ch.  Drchl.  zu  denen  zwischen  der 
Donau  rnd  den  Inn  gelegnen  Landtsehafften  rerhelffen  woHe,  disses  offertura 
brauht  ein  grosses  eclaircissement«  nemlich  mit  was  rebt,  durch  was  rnitl  zu 
wass  Zeit  in  denen  wehrenden :  oder  noch  den  verflossenen  armistitij  Jahren. 
Mit  was  gwissero  derflPte  man  gleich  Pfalz-Neuburg,  dem  Stufft  Passau  vnd 
anderen  daz  ihrige  binwekhnemmen  ?  Ich  rerstehe  disses  anerbieften  nit,  md 
halte  es  vor  ein  vnmd|^liche  sach  pro  impossibili  enim  reputatur:  quod  de 
Jure  non  licet.  Daz  dritte  anerbietten  bestehet  in  den  subsidien  gegen  der 
Obligation  daz  E.  Ch.  Drchl.  daz  armistitium  de  anno  1684.  manuteniren  helffen 
wollen.  Diesses  offertum  hat  noch  die  beste  apparenz,  weil  E.  Chr.  Drchl.  zu 
halt:  vnd  manutenirung  dises  armistitij  per  conclusum  Imperij  vorhin  obligirt 
auch  ohne  deme  gewillt  seind  solches  zu  halten  vnd  halten  zu  helfen ;  dahero 
scheinet  daz  die  subsidien  salva  conscientia  angenommen  werden  khönen.  Sed 
re  penitus  inspecta  besorge  ich,  es  seyen  andere  sachen  vnd  darumb  auch 
disses  verborgen,  daz  E.  Chrf.  Drchl.  verbündten  wurden,  daz  armistitium  auf 
diejenige  mass  vnd  weiss  zu  manuteniren  vnd  aussiegen  will,  allermassen  man 
de  facto  mit  der  vestung  hinningen  vnd  Trarbach  erfthret  vnd  noch  woll 
mehr  dem  Reich  hechstschedliche  Interpretationes  zu  befahren  hat  Wan  man 
sich  nun  auf  solche  weis  in  Bindtnus  einlassen  wurde,  derffte  daz  juramentum 
Electorale  vnd  die  conscienz  neben  dem  pnblico  vnd  privato  sehr  leiden. 
Für  daz  andere  seind  tempore  Pacis  die  subsidien  khein  nutz,  sondern  der 
grdsste  schaden,  weilen  man  derentwillen  vill  Völkher  halten  mues,  welche 
nit  allein  die  subsidien,  sondern  die  eigne  Substanz  ausszöhren  vnd  die  er- 
schöpfte Vnderthanen  noh  mehr  vnd  in  grund  ruiniren,  wie  dises  Landt  in 
Zeit  der  mit  Prankhreih  gewesten  allianz  woll  erfahren.  Vber  dises  mache 
ich  folgendes  dilemma:  aintweders  wird  daz  armistitium  gehalten  oder  nit? 
Si  prius  braucht  es  weder  grosse  Manschafft  noch  subsidien,  si  posterius,  so 
wirdt  es  gewiss  nit  an  seithen  Ihrer  Kay.  May.  oder  des  Reichs,  sondern  nur 
an  seithen  Frankhreich  gebrohen,  weilen  ia  notorium,  wie  man  an  seithen  des 
Reihs  alles  in  statu  quo  vnd  wie  es  in  termino  praefixo  des  68*^.  Jahrs 
gewessen,  lasset;  hingegen  greift  Frankhreich  immer  zue  weither,  bauet  ein 
Vestung  yber  die  ander,  vnd  weis  der  liebe  Gott,  wie  weith  es  noch  pro- 
grediren  werde.  Wan  man  nun  von  Reihs  wegen  nit  mehr  zu  sehen  khundte, 
sondern  denen  attentaten  defensive  entgegen  gehen  muste,  E.  Chrf.  Drchl. 
aber  obligirt  weren,  daz  armistitium  nach  französ.  Interpretation  zu  manu- 
teniren, so  derffte  es  vor  Gott,  vnd  der  Ehrbaren  Welt  seltzam  lauthen ,  auch 
E.  Chrf.  Drchl.  in  andern  lobl.  Intentionen  vnd  verlangen ,  in  specie  daz  Sye 
des  Reihs  Generalissimus  werden  möhten,  sehr  hinderlich  sein,  dan  wer 
wolte  sich  einem  Generalissimo  vertrauen,  welcher  mit  Frankreich  allijert  were, 
vnd  Französisches  gelt  nemmen  tethe? 

Das  vierte  anerbietten  bestehet  in  renuntierung  aller  zu  dem  Königreichen 
Napoli  vnd  Sicilien  habenden  praetensionen,  wan  sich  E.  Chrf.  Drchl.  obligieren, 
daz  Sye  nah  ableiben  des  Königs  in  Spanien  wider  alle  der  Cron  Frankhreich 
Feindt  assistieren  wollen  dise  Obligation  jmo  et  immediate  vnd  directc  wider 
die  pacta  dotalia,  indem  sieh  B.  Chrf.  Drchl.  auf  dem  fahl  des  Königs  in 
Spanien  »bleiben  ohne  Eheliche  leibs  Erben  gegen  dem  hauss  Österreich 
schon  verbündten.  2^"  begreifll  ein  solche  Weithleufigkbeit,  daz  hundert  eizt 
vnbekbandte  Vmbstfindt  emergiren  khönen,  weihe  Gott  zuwider  vnd  heb^t 
schedlich  weren.  Vorab  weiln  3*  Frankhreih  alle  tractat,  vnd  allianzen  auf 
seinen  Vortheil  interpretiert  vnd  kheinen  andern  Interpretern  zuelasset,  sonder 
ehnder  die  versprohne  subsidien  sub  praeteitu  violati  foederis  wider  reuocieren : 
oder  in  gröster  noth  kheine  mehr  geben:  noh  sonsten  einige  hilf  laisten:  vnd 
also  den  alyrten  in  stich  lassen  wan  er  nit  alles  was  Frankhreih  will  thoen 
wurde.  Es  erfahren  ia  E.  Chrf.  Drchl.  de  facto  daz  Frankreih  die  alliani 
nit  lenger  haltet  alss  es  ihre  eonuenienz  zuelasset,  indem  es  die  restierende 


441 

tul^idieB  Dit  betablet,  rader  den  forwandt  samb  E.  Clirf.  Drcbl.  dat  f^elt 
wider  Frankreich  selbst  brauchen  derflTlen,  da  doh  khein  gefahr  Torhandten 
md  der  berr  ratter  hehstsel.  die  allianzen  seiner  seither  so  redlieh  auh  mit 
seinen  i^rossen  diseipulo  gehalten  hat,  welhes  exempl  neben  deme,  was  Chur 
Cöln  einem  gegen  Frankreich  .  .  .  allijrten  Zeit  wehrenden  letitern  10. 
Jibrigen  Krieg,  an  geldt,  guttem  Landt  reputation  vnd  Ehr  gelitten,  wolt  zu 
considerieren  bt  Vber  disses  wurde  V  daz  blosse  renuntiereo  wenig  nuzen, 
seithemahlen  es  nit  an  rt* nuntiren  sondern  an  dem  gelegen,  daz  man  die  Sach 
wörklich  habe  vnd  ilabey  nuinuteniret  wurde,  welches  bey  weithentlegencn 
Königreichen  nil  zuhotfen. 

Schliessen  demoah,  daz  wegen  diser  4.  eonditionen  dermahien  nit  rhfitlich 
sich  mit  Frankhreich  in  ailianz  einzelassen.  Ich  sage  dermahien  dan  es  khftne 
sich  noh  woll  solche  coniuncturen  begeben,  welche  ein  anders  erfordern, 
danhero  weder  die  Kay.  noch  Franzos.  Propositionen  in  perpetuum  ausszu- 
achlagen,  sondern  nur  mit  gutter  Manier  zu  differieren  seind.  damit  man 
sich  in  casu  necessitatis  pro  re  nata  eines  oder  des  andern  hilf  vnd  ailianz 
praeualieren  zu  lassen. 

(Schlass  folgt) 


•m  Leheibich  leri^g  Albreeht^s  T.  ▼•■  itterrelch. 

Papier- Haodschrin  des  k.  k.  Baus-,  Hof-  and  Staats-Arcbives  in  Fol.  —  Nr.  61. 

österr.  Mss. 

(Fortselxung.) 
84.)  S.  D.  (c.  i427?)  Martin  Eytzinger  und  Caspar  der  Hering. 

Den  Hof  zu  „Maischpirpawm**  zunächst  den  Höfen  Philipps  des  Zim- 
mermanns und  Ulrichs  des  Walthers  gelegen,  mit  30  Joch  Ackers  und 
1  Va  Tagwerk  Wiesmahds,  mit  etlichen  Baumstitten  und  anderer  s.  Zugehörung 
unserer  Lehenschaft 

Und  einen  Hof  daselbst  gelegen  oben  an  dem  Ort,  darein  gehören 
31  Va  Joch  Ackers,  ein  Wiesfleck  und  25  Pfenning  Gelts  auf  Weingfirten  und 
Ackern  gelegen,  Lehenschaft  des  von  Meissau. 

(„Wan^  uns  die  mit  abgang  weilent  Jörgen  des  Pirpawmer  wem  ledig 
worden.**) 

fGnadenlehen.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  40,  b. 

82i.)  S.D.  (c.  1427?)  Martin  Eytzinger  und  Hanns  Krumicher. 

Sieben  Pfund  und  60  Pfenninge  „Gelts**  auf  11  Holden  zu- Rolfaren 
in  Schonnawer  Pfarre  gelegen. 

(„Die  nach  abgang  weilent  Hermans  des  Mursteter  waren  rermant  und 
„ledis?  worden.**) 

(Gnadenlehen.) 

(s.  Krumicher  Hanns.  Fol.  50,  b.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  40. 

86.)  S.  ü.  (c.  1434.)  Hans  der  Stokharner  und  Ulrich  u.  Oswald  (die 

Gebroder)  Eyczinger. 

Einen  Hof  und  das  Dorf  zum  Hermans  mit  ihren  Zugehörungen; 

it.  das  Dorfgericht  daselbst.  4  Muth  Voglfutter.  alle  Fischwasser  und  ein 
Teich  auch  daselbst; 

22  •• 


442 

it.  einen  Hof  (gelegen  zu  G  euch  und  1  Pfund  Pfg.  Gülte  besonders  gelegen 
auf  einem  Hof  zu  Geuell; 

it.  2  Pfund  Pfg.  Gälte  auch  daselbst  zu  Geuell  besonders  gelegen; 

it  19  Schillinge  und  27  Pfg.  Gölte  gelegen  zu  dem  Eysengreyms  auf 
behaustem  Gut  und  Ödrecht; 

it.  aber  ein  Hof  zu  Geuell  mit  s.  Zugehdrung; 

it.  14  Schillinge  Pfg.  Gülle  auf  behaustem  Gut  und  17  Pfg.,  die  zu  dem- 
selben Hof  gehören; 

it.  ein  Teich  daselbst  zu  Geuell  in  der  Aw; 

it.  zu  Lewbs  t%  ^och  Weingarten  und  42  Pfg.  Gülte  und  in  dem  Tal  zu 
Alten  Geuell  auf  behaustem  Gut  4  Pfund  Pfg.  Gülte. 

(?  Gnadenlehen  ?)  (»Das  alles  uns  mit  abgaog 

„weilent  Stephans  des  Pie- 
flacher  ist  ledig  worden.**) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  106. 
ibid.  Fol.  t07,  b.  Theilw«i»e  au  die  Pielacher  abgetreten.  (?) 

87.)  S.D.  (c.  1434.)  Nieder-Fladnitz. 

Ulrich  der  Eycziuger: 

Einen  Hof,  gelegen  zu  „Nidern  Fiednicz**. 

(^yErkaufl  von  Wilhelm  dem  Eybenstainer  von  Reczpacb**.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  105. 

88.)  S.  D.  (c.  1434.)  Jörg  der  Plemyng. 

Den  Weinzehent  und  den  Getreidzehent  gelegen  zu  K  u  f a  r  o; 
it.  3 1/3  Pfund  Pfg.  Gülte  zu  Goczestorf  auf  Überlfind  gelegen; 
und  den  „Mülacker  bey  dem  Hag*'. 
(Ererbt  von  s.  Vater  Michel  dem  Flemyng.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  104. 

89.)  S.  D.  (c.  1423.)  Bernhard,  Balthasar  u.  Wilhelm  Floyt. 

Das  halbe  Dorf  zu  Obern  Uawczental  und  was  sie  Güter  da  haben 
zu  Feld  und  zu  Dorf,  abgerechnet  Via  Theil; 

it.  zu  Weczldorf  den  Zehent  zu  Feld  und  zu  Dorf  auf  5  Lehen, 
weniger  Vs « 

it.  zu  Eberstorf  bei  Grossen  Ruspach  auf  5  Lehen  ganzen  Zehent 
zu  Feld  und  zu  Dorf; 

it.  zu  Obernstreyttorf  das  Haus  und  den  Maierhof  und  was  dazu  gehört 
zu  Feld  und  zu  Dorf; 

it.  ein  Viertheil  Zehent  daselbst  grossen  und  kleinen  zu  Feld  und  zu  Dorf; 

it.  daselbst  2  peuntwiesen; 

it.  3  Fleischtische  zuVelabrunn; 

it.  zu  Pestorf  den  Zehent  auf  12  Lehen  Weinzeh.  und  Getreidzeb. 
grossen  und  kleinen  zu  Feld  und  zu  Dorf  und  1  Berglehen  und  16  Lehen 
Zehents  (?)  Weinzehent  und  Getreidzehent  grossen  und  kleinen  zu  Feld  und 
zu  Dorf; 

it.  ein  Hof  zu  Eberstorf  bei  Grossen  Ruspach  mit  aller  Zugehörung  und 
daselbst  ein  Viertel  auf  dem  Dorfgericbt; 

iL  das  Dorfgericbt  zu  Wurmicz; 

iL  zu  „Nidern  Holabrunn**  1  Pfund  Pfg.  Gelts  auf  3  beh;«u$ten 
Holden. 

(Ererbt.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  21,  b. 


iß 

90.)  S.  D.  (c.  i423.)  Wolfgang  Floyt. 

Das  Dorf  zu  Wolfs prunn  mit  Holz  und  anderer  s.  ZugehÖrung; 

it  Das  liullie  Dorf  zu  „H  a  w  t  z  n  t  a  1^  mitsammt  dem  Zehent  darlbst, 

lutgenommen  den  16.  Theil  dieser  Zehenle ; 

it.  einen  Zebent  zu  „Frawndorf**  mit  ihren  Zugehörungen. 

(Ererbt.) 

Cod.  Mb.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  Ifb. 

91.)  S.D.  (c.143i.)  Gilig  der  Floit. 

Das  Haus  zu  Czemling; 

it.  die  Lehenschaft  der  Kapelle  dabei  und  die  Vogtei  auf  den  P^»  und 
Gutern,  so  dazu  gehören; 

it  ein  Bauhof  daselbst; 

iL  ein  Hols  an  dem  „Menhartzperg*'   „als  es  mit  marh  «mhuan- 
gen  ist« ; 

it.  die  BurgreehtScker  dabei  gelegen  mitsammt  dem  Zehent  'Cauf ; 

it.  das  Gerieht  in  dem  Dorf  daselbst  zu  Czemling,  au^noromen 
was  den  Tod  berührt,   NB. 

und  den  Wildbann  daselbst. 

(Alles  sein  mutterliches  Erbe.) 

Cod.  Mt.  Öitr.  Nr'.  Fol- 7». 

92.)  Wolfgang  der  Floit 

(Wie  oben  bis  NB.  «ausgenommen  was  den  Tod  berfihn  ^««  f«*»**  **'®'"' 

dann  folgt  noch):  ,*-     »  n*     nru 

it.  den  Zehent  auf  dem  Dorf  zu  Heczmanstorf  und  1^«»^  P"?-  ^""* 

zo  Marchta  1  auf  behaustem  Gut 

(Gnadenlehen  —  „Ton  sundern  gnaden".)  („die  i*  "*»*  «»gÄBJ? 

,wcile'  Gilgen    des 

,Floii    »«»n    >«^>g 
,wor^«*) 

Cod.  Mt.  Östr.if.  61,  Fol.  W,  b. 

93.)  S.  D.  (c.  1423.)  Paul  VorstA. 

Zwey  Viertel  Zins  „an  dem  vordem  Frawnhan$  „vor  Widraertor". 

(Erkauft  von  Jörg  dem  Wedel.)  ^   . 

Cod.  Mt.  Ö^.  Nr.  61,  Fol.  26,  b. 

94.)  S.D.  (c.  1428?)  Kunigunt  Wittwe  weiUil  Niclas  des  Frewnt 

Ein  ganzes  Lehen  zu  R(B?)uprechtstorf —  „ircbt^g**. 
(„und  nach  irm  tod  ist  es  meim  Herren  gano  ledig**)* 

Cod.  Ms.Öttr.  Nr.  61,  Fol.  46,  b. 

95.)  S.D.  (c.  1423.)  Hanns  und  Stephan  Frevnczhawser.  (Gebruder.) 

Fönf  Schilling,   V/z    Pfenning  Gölte    auf  iinem    halben   Feldlehen    zu 
Frairndorf. 

(Erkauft  von  Wulfing  dem  Drugsecz.) 

Cod.  Hi.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  54,  b. 

96.)  S.  D.  (c.  1430.)  Agnes  (die  Schifrinn),  Hausfrau  des  Stephan  Freuntz- 

hawser. 

Einen  Hof  genannt  der  Grabenhof  und  eine  Hofstatt  genannt  am  Sand 
bey  dem  Valltor. 


»' 

j 
»< 


414 

(Erkaaft  von  Hanns  von  Rorbaoh  Hofmarschall  und  Ulrich  dem  Schocht- 

leii) 

Cod.  Ms.  Öslr.  Nr.  61,  Fol.  64. 

97.)  S.  D.  (e.  1423.)  Jörg  Frey. 

Sr  behauste  Güter  zu  ^Kotmarn**  in  „Nochli  oger"  Pfarre  gelegen, 
(rkauft  von  Michel  dem  Geschechseinoot.) 

Cod.  Mb.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  26,  b. 

98.)  S.  D.  (c.  1423.)  Sigmund  Priczestorffer. 

I^i^ste  P  0  y  8  p  r  u  n  n  mit  Bau,  Weingärten,  Wiesmahden,  Hölzern  und 
anderer  er  Zugehörung; 

it.  (•  Pfund  „Gelts"  auf  behaustem  Gut  zu  Poysprunn,  zu  Schier- 
mestorijnd  zu  Alten  Ruprechtstorf; 

it.  au^  behausten  ganzen  Lehen,  1  Hofstatt  und  1  behaustem  Gut  ganzen 
t^p.treidzeh^.  „nd  auf  7  Joch  Äctern  auch  ganzen  Zchent  daselbst  zu  Poys- 
prunn; 

it.  das^t  auf  Oberlfind  auf  109  Joch  Ackers  2  Theile  Zehents; 

lt.  m  di^Newnperg**  daselbst  auf  8  ganzen  Weingärten  8  Eimer  Berg- 
rechts und  gven  Zehent; 

lt.  daselljn  (jem  „Dürrcnperg"  auf  19  ganzen  Weingärten  19  Eimer 
Bergrechts  un^  Theile  Zehent  darauf; 

lt.  an  dei^Q^iiienperg**  daselbst  auf  8  ganzen  Weingurten  und  auf 
3  Viertailn  gani^  Zehent  und  3  Viertel  BergrechU; 

lt.  zu  Sci^rniestorf  auf  17  behausten  Lehen  und  2  behausten  Hof- 
stätten ganzen  Greidzchent  und  daselbst  auf  Cherländ  auf  1  ganzen  Lehen 
und  auf  19  Jocr  und  1  „Praitten**  Akehers  ganzen  Getreidzehent,  und 
daselbst  auf  Übemd  120  Joch  und  2  Theile  Zeheuts; 

lt.  zu  Altenfiuprechtstorf  auf  10  ganzen  Lehen  und  auf  einem 
Driltail  behaustem  ;„!  ganzen  Getreidzehent; 

it  auf  Überläi  auf  24  Joch  ganzen  Zehent  und  auf  9  Joch  Oberland 
2  Theile  Zehents. 

it.  daselbst  auf  Viertailn  Weingärten  ganzen  Zehent; 
it.  zu  Stainapiinn  auf  behaustem  Gut  und  aufObeHänd  einen  Zehent 
grossen  und  kleinen  z  Feld  und  zu  Dorf,  der  da  trägt  bey  8  Muth  Getreide. 
Alles  gelegen  in  Vlkensteiner  Pfarre. 
Sein  väterliches  Ere. 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  15,  b. 

Ö9.)  ^gmund  der  Friczestorffer. 

2  Theile  Zehent  auf  dm  Dorfe  zu  Trebnikh  in  Weyttner  Pfarre  und 
den  Zehent  auf  dem  D«f  zu  Ha s lach. 
Sein  väterliches  Erbe. 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  17. 

100.)  S.D.  (c.  .429.)  Gerhart  der  Fronawer. 

Den  Wein-  und  Getreidzehent  gr.  und  kl.  zu  „Vischamund**  »markt- 
halben« auf  4  ganzen  Lehen  und  heissen  die  „Wallehen«. 
(Erkauft  von  Conrad  dem  Leimpuhler.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  5«,  b. 


44S 

101.)  S.  D.  {e.  1430.)  Peter  irr  Furliringer. 
Eiain  Hof  ta  Grub  nehit  dem  Hepgfii(|ierg  in  Ipser  Pfarr  gelegea. 
(Gniden leben.)  («iler  ua«  vermoot  und 

„ledig  worden  ist.") 
C»d.  Hl.  öatr.  Nr.  «1,  Fnl.  64. 

102.)  S.D.  (c.  U3Q?)  Leonhard  Ctbedsr. 
Eine  Wiese,  f;enaDnl  der  Wecbtel. 
(Erkauft  von  Wolirbarl  dem  EmaL) 

Cod.  M*.  ö»lr.  Nr.  fll,  Pol.  64. 

t03.)  S.U.  (c.  1423.)  Oorolhe,  Hausfran  Hadmir«  det  Geniir. 
1   Wiese  unter  dem  ^Losperg"  gelegen; 

it.  in  „Nidern  Nearndort"  2  Theile  Zehenis  auf  dem  ganieo  Dorf, 
veaiger  4  Lehen,  landeaf.  Lebenichid ; 

it.  den  Zehent  za  Feld  und  in  Dorr  Ell  „Nidernplepaeh"  auf  16  Lehen 
und  3  Hofdätten,  maisianiacber  Lehenscban. 

(Alles  ihr  ilterliehes  Erbe,  und  mit  gleicher  Theilung  an  aie  gekummen.) 
(Gudcatehon.) 

Cod.  ■*.  öatr.  Nr.  61,  Fol.  U,  k. 

104.)  e.  1434.  Stephan  der  Doaa  ali  Gerhab  Stephans  de*  Ganiar. 
Oeo  Zehenl  aaf  16  Le^rn  und  auf  3  HoriUltea  tu  NiderDpletpae  h 
und  eine   Wirte  unter  dem  Losperg. 

Cod.  Ml.  Oitr.  Mr.  61,  Fol.  tVT,  h. 

105.)  S.  D.  (c.  1430.)  Hanna  der  Galer. 
Den  Gelreidxebeal  auf  13  halben  Lehen  und  auf  3  Hofalftten  xu  Weci- 
IciastoTfr  gr.  u.  hl.  lu  Feld  und  lu  Dorf 
(Sein  viterlicbes  Erbe.) 

Cod.  Hl.  Üilr.  Nr.  Sl,  Fol.  60,  b. 

106.)  S.  D.  (c.  1434.)  Gaabalaeb. 
Affra.  Hauifrau  Woirganga  dea  Utendorffer. 
Neun  Pfund  Wiener  Pfenniage  Gülte,   gelegen  lU   Gaarbatsch    auf   be- 
banalem  GuL 

(Ererbt  vom  ihrem  Vater  weiland  Hiche)  den  PeDcieo.) 

Cod.  Ml.  Oitr.  Nr.  61,  Fol.  10«,  b. 

107.)  S.D.  (e.  1434.)  Affra,  To«hter  «eiUnd  Hanna  dea  Genslein. 

Einen  Hof  in  d«m  HTaonaeh"; 

it.  eine  Rofatatt,  genannt  HRecienspict"  mit  ihrer  ZugehArmg,  gelegen 
in  Cieidlinger  Pfarre; 

iL  ein  Gut,  genannt  „am  Hof  and  eine  Hflhle  in  dam  .Tenffenpneh' 
in  KolmOneier  Pfarre  gelegen. 


448 

anf  dem  Mos  zwey  Theile  Zehents  gr.  und  kl.  —  Alles  gelegen  ra 
Goczdorffer  Pfarre. 

(Sein  vSteiiiches  Erbe.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  6t,  Fol.  88. 

120.)  S.  D.  (c.  1423.)  Hanns  Gotzperger. 

2  Mühlen  in  dem  ,,Stein  pach"  davon  man  jährlich  dient  Vc  Pfnnd  Pff(. ; 

it  aaf  dem  Dorf  zu  Krakgin  zwey  Theile  Zehrnts,  Wein  ond  Getreide, 
grossen  und  kleinen,  und  ganzen  Zehent  von  einem  Weingarten,  den  UU  Sin 
iune  hat  Alles  in  Gotzdorffer  Pfarre  gelegen. 

(Sein  väterliches  £rbe.) 

Cod.  Bit.  ÖBtr.  Nr.  61,  Fol.  27,  b,  s.  auch  Fol.  88. 

121.)  S.D.  (C.U27?)  Conrad  vom  Graben. 

Einen  Hof  zu  Velben  gelegen  bei  Hintperg  und  alle  andero  GGier, 
die  weiland  der  Sulzberger  Weikhart  daselbst  zu  Velben  gehabt  hat 
(Erkauft  von  Jörg  dem  Sulczperger,  Bruder  des  Weikard.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  43. 

122.)  S.  D.  (c.  1423?)  Jdrg  Grabmer. 

Den  Zehent,  gelegen  oberhalb  des  Kamps  in  Teysserfeld; 

it.  daselbst  auf  dem  „Greinpuhel"  ganzen  Zehent  grossen  und  kleinen 
in  „Slikhndorffer*'  Feld  gelegen; 

it.  ganzen  Zehent  auf  den  Ackern,  die  in  den  Hof  zu  „Slikheadorf 
dienen; 

it.  den  Zehent  im  „Tunawerveld**  gelegen,  was  des  zu  Feld  und  zu 
Dorf  darzu  gebort,  und 

6 Schilling  Pfenning  „Gelts"  zu  „Posen peug**  auf  zwei  behausten  Götero 
in  «Goczdorffer  pharr"; 

it.  ein  Gut  genannt  das  „Fischerlehen''  gelegen  im  „Ispertnl  in 
Altenmarkter"  Pfarre; 

it.  einen  halben  Hof  zu  „Velabrunn**; 

it.  16  Joeh  Ackers; 

it  einen  halben  Baomgarten  und  5  Tagwerk  Wiesmahds  mit  ihren  Zuge- 
hörungen. 

(Sein  vSterliehes  Erbe.) 

Cod.  Ut.  östr.  Nr.  61,  Fol.  30. 

123.)  S.  D.  (e.  1430.)  Jörg  Grabmer. 

Den  Zehent  „oberhalb  des  Kamps  in  Teysseryeld"; 

it.  ganzen  Zehent  daselbst  aufdem  Greinpuhel  gr.  und  kl.  in  Slikhen- 
dorffer  Feld  gelegen; 

it  ganzen  Zehent  auf  den  Äckern,  die  in  den  Hof  zu  Slikhendorf 
dienen ; 

it.  den  Zehent  in  „Tunawerveld**  gelegen,  was  des  zu  Feld  und  zu 
Dorf  dazu  gehört ; 

it  ein  Gut  genannt  das  Fischerlehen  gelegen  im  Isperthale  in  Alten- 
markier  Pfarre. 

(Sein  Antheil  am  vfiterlichen  Erbe.) 

Cod.  Mn.  östr.  Nr.  6!,  Fol.  66. 
(Fortsetzung  folgt) 


Am  der  k.  k.  Ifof-  aod  Staatodniekcrei  sa  Wita. 


M  23.        NOTIZENBLATT.         isss. 


Beilage  sui  IreU?  fb  Kunde  Ssterreichisoher  GeschichtsqüelleB. 

flerausgegeben  von  der  historischen  Commission 

kaiseriichen  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien. 


Ei 


I.  „Literatur.*^ 

Arehft^kgie,  Inistgeschlehte. 

Leistungen  derk.  k.  Central-Commission  zur  Erforschung  und  Erhaltung 
der  Bandenkmale. 

1.  „Hittheilungen  der  k.  k,  Central-Cominission  etc.  Herausgegeben  unter 
^der  Leitung  des  k.  k.  Sectionschefs  und  Prfises  der  k.  k.  Central-Cominission 
«Karl  Freiherm  von  Czoernig.  Redacteur:  Karl  Weiss.'  1.  Band,  Jahrg.  1856. 
Mit  i3  Tafeln  und  108  Holzschnitten.  Wien  1856.  In  Commission  bei  dem  k.  k. 
HofbuchhSndler  Wilhelm  Braumfiller.  Aus  der  k.  k.  Hof-  und  Staatsdruckerei. 
Y  und  269  Seiten  in  4^  (Aus  diesem  ersten  Jahrgange  die  Hefte  IX  —  XH, 
S.  165—269,  Tafeln  IX— XIU.)  —  II.  Band.  Jahrgang  1857.  Mit  12  Tafeln  und 
157  Holzschnitten.  V  und  341  Seiten  in  4». 

2.  Jahrbuch  der  k.  k.  Central  -  Commission  zur  Erforschung  und  Erhal- 
tung der  Baudenkmale.  II.  Band.  Mit  34  Tafeln  und  156  Holzschnitten.  Redigirt 
ron  dem  Commissionsmitgliede  Dr.  Gustav  Heider.  Wien  i857.  In  Commission 
bei  dem  k.  k.  Hofbuchhändler  Wilhelm  Braumflller.  Aus  der  k.  k.  Hof-  und 
StaaUdruckerei.  XLHI  und  265  Seiten  in  4». 


Wir  haben  im  VI.  Jahrgange  des  Notizenblattes  (1856)  in  den  Nummern 
22,  23  und  24  die  ersten  8  Hefte  der  ^Mittheilungen"  und  den  I.  Band  des 
„Jahrbuches**  der  so  verdienstvollen  k.  k.  Central-Commission  zur  Erforschung 
und  Erhaltung  der  Baudenkmale  besprochen  und  den  überraschenden  Reich- 
thum  an  interessanten  Baudenkmalen,  den  unser  Vaterland  besitzt,  hervor- 
gehoben wie  auch  die  verdienstlichen  Bemühungen  des  neuen  Institutes  anerkannt. 

Seitdem  hat  sich,  was  Erforschung  der  Baudenkmale  betrifft,  die  Wirk- 
samkeit der  Central-Commission  noch  erweitert  und  zwar  auf  die  erfreulichste 
und  anerkennenswertheste  Weise. 

Es  wurden  namentlich  in  das  Bereich  der  „Mittheilungen''  auch  Werke 
der  Malerei,  Sculptur,  Goldschmiedekunst,  Paramentik  u.  s.  w.  gesogen. 

Das  ist  ganz  in  der  Ordnung,  und  zu  allem  diesem  braucht  man  die 
Geschichte  und  die  geschichtliche  Forschung,  und  da  muss  man  am 
Ende  doch  zu  den  staubigen  Urkunden  und  Acten  seine  Zuflucht  nehmen. 

Alterthumsvereine  sind  vorzugsweise  historische  Vereine,  und  welcher 
Verein  die  urkundliche  Forschung  ausschliesst,  der  steht  in  der  Luft! 

Man  sieht  es  einem  Aufsatze  über  alte  DcnkmSler  sogleich  an,  ob  der 
Verfasser  historische  Bildung  hat,  und  die  Resultate  sind  nur  dann  befriedi- 
gend, wenn  sie  aus  einer  solchen  Feder  fliessen,  die  auf  die  geschichtlichen 
Daten  aus  den  besten  Quellen  hinlänglich  Rucksieht  nimmt. 

23 


450 

Auch  in  den  Leittun^en  der  Central -Commissiooy  sowohl  den  „Ifittbei- 
lungen"  als  dem  „Jahrbuch'*  ist  ein  aufi^lliger  Unterschied  in  dieser  Beziebunf^. 

Die  Central-Commission  hat  insbesondere  so  manche  „Reisen  von  Gelehrten 
und  Künstlern^  reranlasst,  und  das  ist  freilich  der  beste  Weg,  etwas  Tüchtiges 
lu  erfahren  und  zu  liefern.  Je  mehr  desto  besser,  und  Aufnahmen  der  Gegen- 
stände und  Ansichten  durch  „Kunstler''  wfiren  ein  Hauptgewinn. 

Die  Erhaltung  der  Baudenkmale  ist  schwierig,  meist  ganx  unmöglich. 
Wer  kann  zum  Beispiele  die  ganz  eigentbümliche  Ri egge  rsburg  in  Steiermark 
vor  dem  Verfalle  schfitsen,  wie  viel  wfirde  das  kosten?  Nur  Kirchen  und 
wirkliche  WohngebSude  oder  historische  Denkmfiler,  als  Grabsteine,  Denk- 
sfiulen  u.  s.  w.  können  und  sollen  erhalten  werden.  Unbewohnte  Burgen  und 
Schlösser  zu  erhalten  oder  zu  restauriren,  übersteigt  die  KrSfle,  ist  mm  Ende 
auch  nicht  wünschenswerth.  Aber  genaue  Abbildungen  von  diesen  Baudenk- 
malen wfiren  möglich,  sind  ganz  besonders  wünschenswerth.  Es  gäbe  zum 
Beispiele  kein  schöneres  literarisch-artistisches  Unternehmen,  als  eine  Sammlung 
der  Ansichten,  wie  sie  Fischer  von  Österreich  ob  und  unter  der  Enns  und 
von  Steiermark  seiner  Zeit  geliefert  hat  -^  Wie  viel  ist  seitdem  Ruine 
geworden.  Wie  viel  wird  in  kurzer  Zeit  von  dem,  was  jetzt  noch  steht, 
auch  Ruine  werden! 

Diese  Ansichten  müssten  naturlich  von  einem  tüchtigen  Texte  begleitet 
sein,  der  in  Beschreibung  wie  in  der  Geschichte  der  Burg,  des 
Schlosses  oder  der  Stadt  nach  dem  jetzigen  Standpunkte  der  Wissenseluift 
gearbeitet  sein  müsste.  —  Ohne  Zweifel  kann  ein  solches  Untemehraeo  nur 
von  einer  solchen  Anstalt  ausgehen  oder  durch  sie  gefördert  werden,  wie 
eben  diese  Central-Commission  glucklicher  Weise  gestellt  ist.  —  Welch  reiches 
Feld  liegt  da  vor  ihr !  Was  würden  zum  Beispiele  Ungarn  und  Siebenbürgen  für 
Ausbeute  gewähren! 

Die  Central-Commission  hat  Conservatoren  und  Correspondenten. 
Letztere  sind  aber  in  geringerer  Zahl  als  man  glauben  sollte.  Wenn  die 
Conservatoren  MSnner  wSren  ohne  Amt  und  Stelle,  ganz  frei,  und  könnten 
fleissig  Reisen  machen,  dann  wSren  Correspondenten  nicht  eben  nöthig,  so 
aber  sollte  man  deren  mehrere  zu  gewinnen  suchen.  Wer  sollte  es  glauben,  dass 
in  9  Kronifindern  und  Gebieten  kein  einziger  Correspondent  aufzufinden  war? ! 

Wir  wollen  nun,  da  Kunstgeschichte  ein  so  wichtiger  Theil  der  Cultur- 
geschichte  ist,  die  Leistungen  der  Central-Commission  sowohl  als  die  ihrer 
Organe  nach  den  verschiedenen  Kronifindern  hier  zusammenstellen. 

Der  Personalstand  blieb  unverfindert;  nur  ist  die  (bedeutende)  Stelle  eines 
Archivars  unbesetzt  (?).  (Hoffentlich  nicht  lange.) 

Es  werden  nun  aufgeführt  alle  Unterstützungen,  welche  Se.  Majestät  der 
Kaiser  gewfihrt  und  was  die  Central-Commission  hier  und  da  in  den  ver- 
schiedenen Kronifindern,  durch  die  Baubehörden  unterstützt ,  theils  wirklich 
durchführte,  theils  in  Anregung  brachte.  Sodann  beginnen  die  Leistungen  der 
Conservatoren  und  Correspondenten  und  die  die  einzelnen  Kronlande  betreffenden 
literarischen  Aufsfitze  und  Mittheilungen. 

Restauration  und  Erhaltung  der  Baudenkmale,  theilweite 
durch  die  Central-Commission  gefördert. 

Se.  Majestfit  der  Kaiser  grosse  Summen  angewiesen:  Markuskirche  in 
Venedig  jfihrlich  20.000  fl.,  Ambrosius-Basilica  in  Mailand  jfihrlich 
10.000  fl.,  Abendmahl  von  Leonardo  da  Vinci  und  ein  Denkmal  för 
ihn  20.000  fl.,  Kirche  in  Monteforte  und  S.  Satiro  in  Mailand  unter- 
stützt *Sf.  Stophanskirche  in  Wien  für  5  Jahre  jährlich  50.000  fl. 
(Dombau-Verein  behufs  der  Erneuerung  und  Vollendung  des  St  Stephansdomes 
in  Wien  durch  Se.  Eminenz  Cardinal  Rauscher  gegründet). 

Restauration  des  romanischen  Kreuzganges  am  bischöflichen  Münster  i  n 
Brixen  (Kosten  1480  fl.,  auf  den  Staatsschatz).  Reinigung  und  Erhaltung  des 
Krenzganges  bei  der  (ehem.)  Stiftskirche  zuMilstatt  in  Kärnten  (aus  dem 
Staatsschätze  zu  bestreiten?  Der  Kreuzgang  war  im  Juni  1858  noch  in   statu 


451 

q«o,  d.  i.  in  erÜmlidMa!  Ch.).  Deaksiale  bei  Wieaer-Neistidt  (ta 
restewirea  —  Toriiaige  CJaterMcbaag  —  B.  Sa^Mi).  Erhaltwiff  der  Ober- 
rette  riniscker  BntM  md  der  AH-Ofiier  SelHtswerftiBsel  (Dtmp&diiffrahrts- 
getelUeluifl  Tertproebea).  Beitrag (10001.  Tom oberdtterreichischen Laodes- 
foad)  Ifir  die  Rettaaratiea  des  Fligelaltares  io  KSfermtrkt 

Restanratioa  des  Lindwam -Deakailes  ia  Ritgenfart  enpfoblea. 
Gataebtea  aber  Herstellaagea  ia  der  Barg  Karlsteia  ia  Böhroeo.  Nireaupltn 
derStadt  aad  Uiagebaag  Toa  AqaiJeji  (darcbStrefflear).  POrstPaul 
Ksxterbdxy  reslaarirte  das  Moaaaeat  der  Tier  Grafen  Estterhdty  in  Kis- 
Tapoleiaa.  St.  Leonbardskirebe  bei  Randl  reparirt  and  die  Kosten 
(2797  fl.)  dareb  den  Religioosfoad  bestritten  (auf  Anregung  der  Central-Com* 
missioBJ.  Dr.  Kaadler*s  Arbeiten  ober  die  Agri  Coloniei  der  Rdmerteit  (ror- 
Mafig  dw  Ager  Coloaieas  roa  Pole)  aaterstütxt.  Gegea  die  projeetiKe  Demo* 
lirung  der  Bdgen  der  Porta  noora  in  Mailand  protestirte  dieCommistion; 
sie  aaterbKeb.  Der  Stadtratb  in  Triest  inflaensirt  filr  Restauration  der  Mosai- 
ken in  der  Apsis  der  Basiliea  Mariana  des  Domes  xu  Triest.  Das  Innere 
der  alten  St  Katbarina-Capelle  xu  Tetin  nSebst  Beraun  in  Böhmen 
auf  Kostea  des  bdbmisebea  Religionsfondes  hergestellt.  Die  Central-Commission 
lisst  durch  Grueber  und  Woeel  in  Prag  die  interessante  Burgstelle  xu  Teiin 
anfaehmea  (Tom  Ministerium  des  Cultus  und  Unterrichts  aufgefordert).  Liegt 
bereits  ror.  Hofstall-Pferde* Seh wemme  in  Salsburg  (ein  Kunstwerk  der 
SHereo  Zeit),  schadhaftes  Umfassungsgelfinder,  stylmfissig  xu  restauriren  (?). 
Plafoad  ron  Goldegg»  dem  Landesmuseum  Aberlassen.  Aitertbfimer  in  Aqui- 
I  eja  ror  Verschleppung  xu  retten,  xweckmftssige  Ausgrabungen  xu  yeranatalten 
—  in  der  Verhandlung  (?).  Archifalien  bei  der  Finans-Intendans  xu  Ud in e  an 
das  ArehiT  sa  Venedig  (ai  Frari)  abgegeben  (theilweise  ins  k.  k.  Haus*,  Hof- 
nnd  Staatsarehir  f??). 

RestauratioB  des  Chores  der  Kirehe  xu  Deutsch-Altenburg  empfohlen. 
Zwei  Inschriften  an  der  untern  Donau  bei  Polet  in  abgeklatscht  (?  eingeleitet). 
Oberwachung  der  römischen  Aitertbfimer  in  Pols  Tfernerhin  empfohlen).  Etwaige 
(?)  römische  Funde  xu  Grosspechlarn  in  Anspruch  genommen  (?)  rom 
Verwaltungsrath  der  Elisabeth  -  Eisenbahn.  Einige  Bauten  an  dem  Diocletiaos- 
Palaste  in  Spalato,  die  ihn  rerunsieren  würden,  verhindert  und  die  Demoli- 
r ung  xweier Verkaufshötten  beantragt. 

Restaurationsarbeiten  an  der  Südseite  des  Prager  Rathhauses  i.  J.  1857 
ausgeführt (7).  Gutachten  über  die  wünscbenswerthe  Restauration  des  Baptl- 
steriums  in  Aquileja. 

Restauration  des  Dominicaner-Kreuxganges  xu  Pettau  (Kaserne)  vom  k.  k. 
Armee-Obercommando  erwirkt 

Restaurationsarbeiten  am  St  Stephans-Dome  xuWien  der  Central-Commis- 
sion vorxulegen  (?).  Project  des  Prof.  Grueber  (in  Prsg)  xur  Restauration  der 
Stadtpfarr-  und  Dechanteikirche  St  Egidi  xu  Niniburg  in  Böhmen  —  empfohlen. 
Zwei  Grabsteine  xu  Ips  xweckmfissiger  aufsustellen  —  erwirkt  (B.  Sacken). 
Römisches  Bad  (abermals)  in  Alt-Ofen  entdeckt.  (B.  Sacken  untersucht  es.)  Auf 
Verwendung  der  Central-Commission  Iftsst  Baron  Sternbach  xu  Ridnaun  in 
Tirol  die  Kirche,  Kanxel  und  den  allen  schönen  Altar  der  St  Magdalena- 
Kirche  in  Ridnaun  restauriren. 

*  Das  förstbischöfliche  (Gurkische)  Residenxschloss  xu  Strassburg  in 
KfiratoBy  seit  1856  ohne  Dach  (Brand).  Sollte  restaurirt,  oder  doch  vor 
weiteren  Sehiden  bewahrt  werden.  Bemühungen  des  Conservators  B.  Ankershofen 
vergeblieh.  —  Dass  das  Sehloss  xu  Strassburg  bald  eine  Ruine  wird,  i«t  nicht 
xu  bexweifeln,  dass  man  aber  das  dort  liegende  bischöf lieh-^ur- 
kiseheArchiv  auch  dem  Untergange  ausgesetxt  lisst  und  nicht 
nach  Klagenfort  transportirt,  das  ist  beinahe  unglaublich!!  Auch  die 
Stadtpfarrkircbe  und  insbesondere  die  fOrstbischöflich-Thun'sche  Grabes  pelle 
xo  Strassburg  verwshriost!  Strassengel,  die  schöne  Kirehe  dsselbvt 
xweekmis^ig  restaurirt  (Prilat  won  Rein).  Für  die  Restauration  der  (Deutsch- 


i 


452 

Ordens-)  Lee hkirc he  in  Gras  sich  verwendet  (Erth.  Max.-Este).  Project 
zu  mehreren  BatiberstelluDgen  an  der  Katbedralkirche  zu  Sebenico  gebi]li§:t. 
Gutachten  über  einen  (nicht  gebilligten)  Antrag  zur  Restauration  des  Altars 
und  des  Chores  in  der  Pfarrkirche  z  u  S  t.  W  o  I  f g  a  n  g  in  Oberösterreich.  Eine 
neuerliche  Untersuchung  beantragt  (Ingenieur  K.  Bergmann).  Demolirung  des 
alten  Taborer  Stadtthores  nicht  gehindert.  (Pläne  genQgen.)  Kirche 
und  Kreuzgang  inTischnowitz,  Kirche  inTrebitscb  genau  aufgenommen.  Die 
Central-Commission  wurde  in  ihren  Bestrebungen  besonders  unterstutzt  durch 
die  Herren  Landes-Baudirectoren  von  Ungarn  (Jobann  Menapace).  Böhmen 
(k.  k.  Rath  Joseph  Wachtel),  Krakauer  Verwaltungsgebiete  Galiziens  (Dr. 
Konrad  Schenk!)  und  von  Tirol  und  Vorarlberg  (L.  Lieben  er).  S.  XXXHL 
An  ThStigkeit  und  möglichster  Einflossnahme  hat  es  die  Central  -Commission 
wahrlich  nicht  fehlen  lassen.  Ihre  Bemühungen  können  nicht  überall  durchgrei- 
fen, denn  der  nervus  rerum,  das  leidige  Geld,  ist  nicht  immer  flüssig. 

Niederösterreich.  Conservatoren :  A.  von  Camesina  für  Wien  ^> 
Freiherr  Ed.  von  Sacken  für  den  Kreis  U.  W.  W. <)  Keiblinger  für  den 
Kreis  0.  W.  W.*)  Probst  Beck  in  Eisgarn  für  den  0.  u.  U.  M.  B. 

Correspondenten :  Anton  V  i  d  t  e  r ,  Cassier  des  Brauhauses  zu  Klein-Schwe- 
chat,  Mitglied  des  Alterthums  -  Vereines  in  Wien  (fQr  den  Kreis  U.  W.  W.  *y. 
Die  andern  Kreise  ? 

Restaurationsthätigkeit,  unter  dem  Einflüsse  der  Landesbau- 
Directoren.  (1855  und  1856).  In  Wien  am  St.  Stephansdome;  in  Kaiser- 
Ebersdorf  an  der  dortigen  histor.  Denksäule;  in  Deutsch -Altenburg, 
Kirche  noch  im  Zuge. 

Die  ältesten  Glasgemälde  des  Chorherrn-StiAes  Klosterneuburg  und 
die  Bildnisse  der  Babenberger  in  der  Cistercienser-Abtei  Heiligenkreuz. 
Gezeichnet  und  beschrieben  von  Albert  Camesina.  Mit  22  Holzschnitten 
und  XXVI  lithographirten  Tafeln.  Jahrbuch  der  Central-Commission  U.  Bd. 
(1857),  N.  IV,  S.  169—200. 

S.  170.  I.  Glasgemälde  in  Klosterneuburg  (Tafel  I — XXH)  aus  dem 
XIIL  Jahrh.    Sie  zierten   einst  die  Fenster  an  der  West-  und  Nordseite  des 


*)  Er  mscbte  der  Commifsion  Mittheilungen  über  den  FlOgelaltar  zu  P  u  I  k  a  u  (Sutlner), 
über  die  ObertGnchung  zweier  Fresken  in  Eggen  bürg,  über  die  Ruine  Raben- 
stein, Ober  die  romanische  Friedhof-Capelle  zu  Margarethen  am  Moos 
bei  Hiinberg. 

')  Erstattete  Berichte  über  die  Restauration  der  Denksiole  bei  Wiener^I^eu- 
Stadt. 

Über  die  Pfarrkirche  zum  h.  BInt  in  Pul  kau  und  das  sogenannte  gemalte  Hans 
in  Eggenburg. 

Über  Keiblinger^s   Notizen  von  Ardacker  und  wegen  gfinstigerer  Aufstellung 
2  Grabsteine  in  der  Kirche  zu  Y  b  s  b. 

Beschreibung  der  Pfarrkirche  zu  Margaretben  am  Moos  und  der  Johann  es- 
Ca  pelle  daneben. 

Bericht  über  die  untersuchten  römischea  Badeanlagen  auf  der  Werftinsel  z« 
Alt-Ofen. 

')  Bericht  über  die  geschehenen  und  noch  vorzunehmenden  Restaurirnngen  an  and 
in  der  Kirche  zu  Ardacker. 

Anfrage  wegen  Übersendung  2  WalTenstticke  nus  Pech I Arn  in  das  Mtiiiz-  nnd 
Antiken-Cabinet. 

^)  Legte  vor:  Photographien  der  Kirche  und  des  Kreuzgang^s  inTischnowiis; 
dann  des  Schlosses  Pernsteln  in  MShren  ;  einen  Btriibt  fiber  rom  isc  he  Bau- 
denkmale des  V.  U.  W.  W.  (?) 


4S3 

KrevUTftBC««,    4c«   Pr«M   Pak«  twisck««  4«a   Jakr««   tSTt^ltSt    erWito 

gM  beiasi  aitliaate,  dc«i  4»e  Üsls«ite  wsbcsoadere,  4ie  »a  des  f«iilij|w 
pHHsaal  nd  die  daria  kcfodliHie  iHsle  Rakesülte  dn  SltfUrs  «ad  seiMr 
Familie  aB^reaat  leift  ia  Gaaze«  vie  ia  Detail  allere  arekilekUaiselie  P«naea). 
S.  171.  rt^.  t.  Gnndnas  des  altes  Klosteriaaca.  .Jedes  der  14  Fonter  katU 
oben  4  kleisere,  «atc«  4  grössere  Glasgeaiilde.  ha  Laiife  der  Jakrkaaderla 
erlitte«  diese  kasikarc«  Zctage«  alter  KaasI  arge  BesekSdiiniage«.  «ad  sek«a  in 
Jakre  1749  war  Tea  28  grSsscrea  Glasgraaldea  kereits  die  HilAe  sparlas  ver- 
sekwaadca.  1774  wardea  siauitlieke  Ckerkleiksel  der  Gia^^BÜde  aas  deai 
Kreatgaafe,  der  Vekiager  Capelle  aad  aaderea  Ortea  ia  dasArekir  ikertragea 
(j^ae  plaae  pereaat*  sagt  Willikald  Lerrer).  Spiter  kaaiea  siadatlieke  Stieke 
ia  die  Stiflskiklietkek.  w#  sie  ia  siekea  Feastcra  xasaauaeagestellt  aaek  1836 
sieb  kefaadea.  Wlllkäriiek  tasanimeBgefigt  fallea  sie  gegeawirtig  aekst 
eiaigca  GlasgeariUdea  des  IV.  Jakrkaaderts  aas  der  Freisiager  Caf^Oe  die 
Riame  der  drei  kreitea  Fenster  ia  der  Grakcapelle  des  keÜ  Leopold,  kis 
1667  dem  aHea  CapiteK-Saal.*  (Herrgott,  Primisser,  Zappert).  Eia  geaaves 
larealar  mit  Akkildoagea  der  1749  aoek  Torkaadeaea  Glasgemilde  aad  sekiti- 
barea  AofseiekaBagea  iker  die  damalige  Vertkeilaag  deneH»ea  ia  die  Feaster 
des  Kreatgaoges,  Tom  Cborberra  Beaediet  Prill,  koaate  Caaieaiaa  keaalaea 
aad  daraos  aiekrere  seitdem  Terlorea  gegaageae  Glasgemilde  aaek  Prills 
Zeicbnaagen  wiedergebea.  (Tafel  UL  1X11.) 

S.  173.  Besekreikung  der  Glasgemilde.  Fig.  9  (Hohsekailt)  Bildaiss 
Markgraf  Leopold's  des  H.  (Tafel  IV,  Fig.  2.)  S.  184.  .Die  Klosteraeakarger 
Glasgeaiälde  stekea  dem  Bestea,  was  in  diesem  Koastsweige  aus  jeaen  femee 
Tagen  erübrigt,  wfirdig  cur  Seite.  Meister  leider  ginslieb  ankekaaal  Camesiaa 
fabrt  aas  Klosteraeakarger  Urkunden  mehrere  Vitriarios,  ritreatores  an.  1252 
— 1280.  .Friderieus  ritrarius  et  Wallberas  filias  eios.*'  Dann  1291  ein  Magi- 
ster Eberhardns  ritrarios,  dem  Hersog  Albreebt  su  Hainburg  am  12.  Jaai  1291 
die  Obsorge  ober  die  farbigen  Gisstafeln  der  marmornen,  nunmehr  abgetragenen 
St  Jobaones-Cs pelle  su  Klosterneuburg  nebst  dem  Genüsse  der  dasa  gestif- 
teten Weiagirten  fibertmg.  Der  Hersog  rfihmt  ron  ihm:  Qui  in  arte  et/aeultate 
sua  sobtflis,  expeditus  et  utilis  esse  dicitur.  (Fischer,  Schieksale  II.  303.) 
Vermothungen,  dsss  einige  der  Glasgemilde  Yon  diesen  Meistern  sein  könnten? 
12  Bildnisse  der  Donatoren.  (Stephaous  de  Stemdorf,  Probst,  1312,  der 
schon  als  Capellanus  die  Kunst  förderte.)  Also  fillt  die  Zeit  der  Anfertigung 
dieser  Klostemeuborger  Glasgemilde  in  die  Zeit  Yon  1279 — 1335. 

S.  187  wird  N.  Herrg^tt*s  Angabe  über  den  ersten  silbernen  Sarg  des 
h.  Leopold  berichtigt  TPinacotheca  Vol.  111.  P.  1.  Pag.  XI).  Derselbe  ward 
schon  nach  ein  paar  Jahrxehenden  eingesehmolsen.  Beschreibung  des  alten 
Capitelssales  (aus  dem  Summarium  canonisationis  S.  Leopoldi  von  1483). 
Pes.  §.  I.  625. 

Grabstein,  der  ursprüngliche  noch  erhalten.  Fig.  19.  1485.  Canonisation 

15.  Februar  1506,  in  Gegenwart  K.  Maximilian*s  1.  feierliche  Erhebung  der 
Gebeine  und  Übertragung  in  einen  silbernen  und  fergoldeten  Sarg.  (Ert- 
bischof  ron  Salzburg,  fiele  Bischöfe  und  Prilaten.)  Vorderseite  des  neuen 
Sarges  im  Original.  Fugger,  Ms.  der  kaiserlichen  Hofbibliothek  N.  8613.  Fol. 
23.  s.  Figur  20.  Verschiedene  Bestandtheile  des  Sarges  (romanisch  und  vom 

16.  Jahrb.);  wahrscheinlich  hat  man  bei  dieser  Gelegenheit  einen  ilteren 
Reliquienscbrein  benutzt,  etwa  des  XII.  Jahrhunderts.  Bildhauer  Johann  Herzog 
im  Auftrage  des] Probates  Jakob  hat  die  Ausschmöckung  des  silbernen  Sarges 
rollendet  Schon  1526  wurde  er  auf  Befehl  des  Erzherzogs  Ferdinand 
(9.  Sept.)  nach  Wien  abgeliefert,  wie  so  vieles  andere,  zur  Deckung  der 
Kriegskosten  gegen  die  Törken.  Dafür  Hess  K.  Ferdinand  1553  einen  neuen 
silbernen  Sarg  anfertigen,  den  der  Goldschmied  Christian  Moller  zu  Olmutz 
am  1.  Decerober  vollendete,  der  wurde  aber  1810  wieder  so  eingeschmolzen 
wie  der  frühere.  Herrgott  (Pinacolheca  Tom.  Hl.  P.  I.  Tab.  1.  Fig.  7)  Hess 
den  von  1553  abbilden,  hielt  ihn  aber  ftir  den  von  1506.  Auch  die  Fugger  sehe 


454 

Abbildung  siebt  bei   Herrgott,  Fig.  8;   er  hSM  sie  aber  für   eine   Function 
Birken*8. 

II.  Ältette  Bildnisse  der  Babenberger  in  Heiligenkreoz. 
Nebst  Klosterneuburg  besitit  Heiligenkreus  die  bedeutendsten  Oberreste  von 
Glasitialereien,  im  Chor  der  Kirche,  im  Kreusgange  und  der  daran  stoasendon 
Brunnenhalle.  XIll.  Jahrh.  Vor  allem  die  Bildnisse  (?)  der  Babenberger.  Füllen 
zwei  Fenster  des  Brunnenhauses  (10,  eigentlich  8  Stöcke).  Niberes  über  die 
Zeit  der  Vollendung,  fiber  die  Meister  und  Stifter  fehlen  im  Heiligenkrewer 
Archive.  Beschreibung:  1.  Markgraf  Leopold  der  Heilige.  2.  Agnes  seine 
Gemahlin.  3.  Leopold*s  des  Heiligen  filtester  Sohn  Adalbert  (stirbt  Anfangs, 
nicht  Not.  1137).  4.  Herzog  Heinrich  (1.  H.),  S.  Bischof  Otto  von  Freisingen. 
6.  Erzbischof  Konrad  von  Salzburg.  7.  Mai4cgraf  Leopold,  seit  1139  Herzofc 
von  Baiem,  f  1441.  8.  Ernst,  Markgraf  Leopold*s  Sohn,  f  23.  JSnner  1442  (?). 
Die  zwei  andern  Stücke  sind  Abbildungen  der  Kirchen  von  Heiligenkreoz  und 
Klosterneuburg  (Ruckseite). 

S.  195— >200.  Anbang.  Die  Rechte  der  St.  Lucas-Zeche,  d.  L  der  Maler, 
Glaser y  Goldscblager  u.  s.  w.  zu  Wien  im  XV.  und  XVI.  Jahrb.  [aus  einer 
Handschrift  des  Wiener  Stadtarchives  (angefangen  1430,  fortgesetzt  bis  ins 
16.  Jahrh.)  grosstentbeils].  I.  Der  Mahler  Hebt  (ohne  Jahr  und  Tag).  II.  Von 
der  Schilter,  Geistlicher  Maler,  von  Glaser  und  Goltslachem  wegen,  und 
auch  von  den  die  nur  siechts  Glaswerch  kunnen  und  nicht  geprants  —  1410. 
3.  Juli.  III.  Aber  von  den  Schiltern,  Glasern  und  Malern.  1422,  12.  Sept 
IV.  Die  new  Ordnung  der  Maler,  Schilter,  Glaser,  Goltslacher,  Seydennater. 
1446,  28.  Juni.  V.  Item,  neue  Ausgleichung  etlicher  Irrungen.  1468,  Sl.Jinner. 
VI.  Goldschlager.  BestStigung  ihrer  Ordnung  durch  K.  Friedrieh  HL  1481, 
3.  September.  VII.  Kartenmacher-Ordnung  (Magistrat)  von  1525,  29.  JnIL 
Die  Tafeln  sind  ganz  vortrefflich  ausgeführt. 

Die  St.  Gertrudskirche  zu  Klostemeuburg.  Von  H  e  i  d  e  r.  (Mit  einer 
Tafel  und  3  Holzschnitten.)  Mittheil.  I.  (1856.)  N.  11.  S.  225—227. 

Die  Restauration  des  St.  Stephans-Domes  in  Wien.  Von  Dr.  Gustav 
Heider.  Mittheil.  IL  (1857.)  N.  1.  S.  1--7.  »Dringlichkeit  einer  vollstfin- 
digen  Hestauration,  stylgemSsse  Wiederherstellung  des  Innern!*'  Item  Mit- 
theilungen II.  (1857).  N.  9.  S.  225—227.  (Von  Weiss.) 

Die  Truchsesse  von  Emerberg.  Von  Joseph  Bergmann.  MittheiL  IL  (1857.) 
N.  2.  S.  39-41. 

Die  gothische  Kirche  Maria  am  Gestade  in  Wien.  (Mit  zwei  Tafeln.) 
Von  KaH  Weiss.  Mittheil.  L  (1856.)  N.  9,  S.  174—177.  (Schluss.)  (Figur  JX.) 
*  Zur  Baugeschichte  der  Kirche  Maria  am  Gestade  in  Wien.  Von 
Joseph  Feil.  Mittheil.  IL  (1857.)  N.  1.  S.  10-17;  N.  2.  8.  29—35;  N.  3. 
S.  68 — 79.  Eine  sehr  fleissige  und  sorgftiltige  Forschung.  Zuerst  erwihnt 
1161.  (Schottner  Stiftungsbrief.)  1262  abgebrannt.  1276  ein  eigener  Priester 
angestellt.  —  Die  Kirche  hat  zwei  verschiedenen  Zeiten  angehörige  Haoptbe- 
standtheile.  Der  eine  dörfte  der  Zeit  Herzog  Rudolph*s  IV.  angehören  (1358 
- 1365.)  Urkundliche  Belege.  —  Der  andere  der  Zeit  zwischen  1394—1427. 
Beschädigungen.  1529.  Restauration  1534 — 1536.  Documenta  aus  dem  Jahre 
1537,  welche  Tschischka  in  seiner  Wiener  Geschichte  (S.  130 — 132)  ins 
Jahr  1437  setzte!  Auch  bei  der  zweiten  Belagerung  1683  wurden  Kirche  und 
Thurm  bedeutend  beschfidigt.  1809  PferdesUll!  —  1820  die  Congregation 
der  Redemptoristen  dort,  welche  die  Kirche  ganz  restaurirte.  Leider  wurden 
die  von  der  Verwüstung  im  Jahre  1809  noch  übrigen  Grabmfiler  verkauft 
als  Baumaleriale !  Feil  theilt  aber  67  mit  aus  den  Gartenschmid'schen 
Abbildungen.  Graf  Fuchs  hatte  nSmlich  durch  einen  verlfisslichen  Zeichner, 
Namens  Gartenschmid,  alle  in  den  sfimmtlichen  Kirchen  Wiens  und  viele 
der  auf  den  Friedhöfen  nüchst  der  Residenzstadt  befindlichen  Epitaphien  ond 
Familien-Grabsteine  mit  grossen  Kosten  durchaus  nach  den  Originalien 
zeichnen  und  malen  lassen.  Diese  sehr  werthvolle  Sammlung,  ein  Unicum  in 
ihrer    Art,   hatte   endlich    den  Umfang  von  acht  Foliobinden  erreicht    Im 


4SS 

v«a  T«4ia  laxip  loter  »öef  ^ese  »ckt  iU»4c  «r«  orl»cifu  «^}oli«  K«pf»itscli 
4«if4  7  MäTT  m  Vfgwrfu'wq;  luiltf ,  wiJirt^  df«  f(i^  F«il  ^6cklK4i«r  Wf  is« 
bravtaeB  kMorte.  ör«&  jetzt  iiefrn»  s»e  a«f  «nMT  4«r  HMTM^ftcn  in  Tugtrii, 
■  ihrtcfciiiiiiiii  IdM  f^m  iw^sckolk«!  —  So  w»^  4«t  so^spMiaiifite  Tr»«t- 
»•hB'9(4e    MansrrtjiÄ    (W)«mt  EpitJiplMemV    w<4cke»    Fisclwr  s«  reichlidi 

DiM  virra  Ar^'ifiTttfitttflL  ^trutm  frri1t«li  «Üisi««  IfHfvtsiii^iiefi  vonns* 
m  Mi  mir«,  ür  &e  aeor  Sij4thil»liotli«k  v<mi  Wi«« !?  Tnter  «Jen  von 
Feil  kirr  <^<fihrtf  mmd  ^i^mierim  GnkniikT»  ist  4«ft  wiHi(i|rst^  N.  18. 
dtA  Berrm  Basbs  vv»  Lk-litesstein  voa  NicoIs|»«r|r>  von  1473,  dem  Fei)  dts 
kei  4ca  Sc^Um  k^üftäik^  seiner  «ndäcklielieii  Gattin,  4er  Hekannten 
B«rtk>  14«  Ka»faWrgr,  keifift.  —  Sehr  scfaitil»ai«  bistoriseK«  «n^  )it«r*n$eb« 
5»lii<a!  A«ck  X.  42  ist  interessant.  Ckrislopli  Hillini^er,  Doetor  keiner 
R«ekte.  Cananjfi  tob  Passcan  nn4  Ralk  dnr  Kaiser  Ferdinand  1^  Mai,  II. 
■•d  Rade^pk  IL  f  ISS4.  (l£in  anderer  Grakstein  bei  St.  Stepkan  Mieint  kei 
HiiliBfer*«  Lekzeitea  fesetzt  m  sein  vnd  wnrde  rer(ressen«)  Hillinirei'  war 
Müffwddes  KUsterratkesnd  TMi  1560— iS81  die  Sede  derCommissionen 
zw  VifitJCinn  der  Klöster.  Zerfiel  mit  KUesL 

Cker  Sm  KttvBfe«  md  Waffen  der   k.  k.    Amkmser-SnnMnhinfr.   Ovin-* 
küng.)  Vnn  Dr.  Ed.  Freihemi  ron  Sacken.   Mitikei).  II  (1S57.)  N.   4. 

S.   94;-$«. 

Üker  ein  in  der  Bnrfr  tu  Wieoer-Nenstadt  in  der  Geor^kirrke  kefind)i- 
ekes  Basrelief.  (Hit  i  Tafel.)  Von  Albert  Camesina.  k.  k.  C<m»en«tor  ftir 
Wien.  XittkeiL  IL   (1857)  N.  11.  S.  SOO-307.  Thonrelief  (jrlnsirt)  I    Met. 
63  Centim.  Hebe,  1  Met  47  Centim.  Breite.  Knieender  Ritter,  Murin  mit  dem 
Kinde  in  Wolken  sebwebend    verebrend,  dabei  SL  Georf^.   — ^  Stellt  vor  don 
Hoek-  wmd  Devtsebmeister  Maximilian  III.  Sohn  K.  Mai.  IL.  ffek«  Vt  Oet.  1S.V8, 
2.  Not.  1618.  Camesina  irlaubf,  dieses  Thonrelief  sei  der  er^te  Fntmtifi^ 
Gmkdenkinales,  in  dessen  Erriebtunf?  der  Rnbertof?  n<»eh  im  irüflic^^ten 
Anstalten    getroffen    hatte.  Sehr  Shnlieh  mit  der  an;«  Hi^^ne^  ( von 
Knspnr  Gras»  Kammer-Poassirer   des  ErthertOfr»,  tt^^H)   |te)ipr»!««Kenen  t krimpe 
in    Lcke«tgr6sse    am    Grabdenkmal  Erthenoi^s  Maiimilian  tn  Inn^hnh^V    Sfr 
befnnd  sieb  nrsprönglieb  an  der  Evangelienseite  de»  H^ekaltam  in  der  rfSi^i- 
kirrke  s«  St  Jakob.  Vier  gewundene  korinthische  Sftiilen  an»  Kr^ .  n\t\  rim 
■mnnwnen  Basis  mhend,  trugen  eine  gleichfallt  mam^i^i^e  Pt^ttf^rm,  iiv(  ffo« 
die  Standbilder  des  knieenden  Ersheraogs  und  des  b.  t%e^ri?  mit  4om  r>r*Ni«v  rh 
ans  En  m    Lebensgrösse    standen    (s.    («erbcrt  Taph«%gt^phi(i  IV    }    5Nt  ^ 
Tnk.    LXIX).    Leider  wurde    dieses    schöne    Denkmal   >>ei   dem  Vmhvf,    r*.-. 
Pfnrrkireke  in  den  Jahren  1717—1724  auf  barbarUek»  ^ei^e  ^n  >i>v.  n» .  V 
gntrennl  und  je  iwei  SSulen    mit   einem  Standhilde   nw   di^  5flriMxtv;fW»s^h 
der  neven  Kirche  angebracht 

Die  Kirche  und  Rundcapelle  tu  Deulsch- AlUts^^^  *  >f>  V  <  *<   «"^^^ 
reick.  Vom  CooserTator  Dr.  Ed.  Kreiberrn  vonNneki^w    Mii   i  if»o,   >'• '  >    t     • 
3  Holzschnilten.  Miltheil.  1.  (18S6.)  N.    1».   8.   n\       ^^S    S"^^   i'      <      » 
erbnoten  1213  Alban  und  Johann  ron  Dörr  cri«Mk(M*K<^  |M>^^»  y^         N^  ^^^     • 
IL  270.)   Aus  zwei  Baoperioden,  der   «lleri»   Theil    d'S*   J^.  v '^    ^V^-',-     V  <* 
a  md  k)  mit  einer  flachgedcckten  Pfeile  rbn^ilUt^  IWs  ^  K,^n  ^.w  ss  '^»^s* 
gotkisehen  Style,  aus  dem  Anfange  den    XIV,  ^i^\^^\^^  wwr^M  ^ss%  s^v^v»  ^ 
Zeit  der  achteckige  Thurm  an  der  WeiUelle. 

Margaretben  am  Moos  in  Nleder««teiToUth.    \*m^  t  ^»w*on«^^'^  l^^^s^v^   ^^ 
von  Sacken.  Mittheil.  IL  (18K7.)  N.  H.  H,  MO^     MW    »»ut  iMHuku^K^.  vs»^ 
spStromanisehem  Bau  ans  der  ersten    llrtlfli»    d^»    NM    tUMh^u^lv»»«      m   \\ 
Jahrh.  erweitert,  golhisch.  Aus  gUlehor  /0U  «Ho  tl^Mh^U»  u  •U'Kv^mK^  KiUhu^. 
Capelle  (Carnasium).  Einfach.  „Sehr  »lerlU«lMMMUi*»i  viM*i«v    hm  MU^ktmMnoh 
interessante  Detail  ist  ein  6  Schuh  Uit|tt>«.  )»  N*^lmh  I»  4aii  UmUm»  AuhU*»!» 


4S6 

Fenster  an  der  Fa^ade -Mauer  (Holsschnitt  nach  einer  Photographie).  Es 
besteht  aus  fünf  gerauteten  kleinen  Spitihogen  von  ungleicher  Breite,  getragen 
von  vier  (jetzt  nur  3?)  freistehenden  und  xwei  an  die  Einrahmung  sich 
anlehnenden  Säulchen  mit  Basen ,  die  an  den  Ecken  schneckenartige  BlStter 
haben ,  und  ähnlich  gebildeten  CapitaJen  über  den  gegliederten  Säulenringen. 
In  den  Zwickeln  zwischen  den  Bogenschenkeln  sind  lilienartige  Figuren  — 
drei  Blätter,  unten  durch  ein  Band  zusammengehalten  —  aus  romaniseben 
Blattwerk  angebracht.  Diese  kleine  Gallerie  steht  in  der  Mitte  der  Mauer- 
dicke, die  ausgeschrägte  Umrahmung  bildet  eine  Hohikugel  mit  fortlaufenden 
zungenformigen  Blättern,  aussen  herum  eine  Perlenschnur.  Leider  jetzt  Ruine, 
doch  ist  die  Restauration  dieser  Capelle  zu  hoffen  (Fürst  Batthyany !). 

(Forttetzong  folgt.) 


II.  ^Österreichische  Gesehichtsquellen.^ 

N^bbdIU  D^euMenU  qaae  ad  Ust^rlam  referintir  qaaniiidam  ecdMta- 

mm  in  rem^tis  partibas  existentiam  et  ad  l^ttlleJenseM  SiaeesiM 

•lim  speetaBtiam ,  qaaeqae  ex  libris  CaneellarianiM  Patriarchaltui  P. 

Jaseph  Blaichi  exeerpsit  mamn  prapria  et  eiseripsit.  Ctini  18S8. 

(Fortsetznag.) 

1341,  19.  Octobris.   Sytich. 

Venerabili  et  religiöse  viro  in  Christo  nobis  carissimo  Abbat!  de  Runa 
Dioeesis  Salzburgensis  S.  Sedis  Aquilegensis  Dei  gratia  Patriarcha  Bertrandus 
salutem  et  sinceram  in  Domino  caritatem.  Pastoralis  oilficii  cara  solicita  nos 
perurget,  ut  cum  Monasteria  et  sacra  loca  nostre  Dioeesis  Aquilegensis  per 
Prelatorum  malitiam  desolari  conspicimus,  de  salutari  curemus  et  opportune 
remedio  providere,  ne  ante  supremum  judicem»  et  in  coospectu  Sedis  Apostoliee 
redargui  de  negligentia  valeamus.  Ad  aures  itaque  nostras,  nova  refereote 
infamia,  est  productum  quod  Abbas  Monasterii  in  Sytich  nostre  Aquilegensis 
Dioeesis ,  et  ab  Aquilegensi  ecciesia  et  nostris  Predecessoribus  fundaii  solem- 
niter  et  dotati,  post  assumptionem  suam  ad  Abbatis  dignitatem  non  at 
admioistrator,  sed  velut  dilapidator  bona  ipsius  Monasterii  consumpsit  vivendo 
luxuriöse,  et  tantis  idem  JMonasterium  debitis  illicitis  et  inutilibus  obligavit 
quod  nisi  celeri  provideatur  remedio  irreparabiiiter  destrueretur;  et  ipse  Abbas, 
qui  aliis  castitatis  et  honestatis  exemplum  prebere  debuit,  est  in  fomicatione 
publica  et  notoria  deprehensus;  et  sicut  fama  publica  per  totam  sonat  Car> 
niolam  a  longo  tempore  in  istis  perseveraverit,  de  quo  vos,  qui  in  Monasterio 
predicto  visitationis  habetis  officium  suspitionis  et  participationis  scrupulo 
non  carotis,  quia  in  vestris  visitationibus  talia  emendare  et  corrigere  non 
curastis,  et  idcirco  prudentiam  vestram  monemus,  requirimus»  et  in  Domino 
hortamur  attente  quatenus  in  proxima  visitatione  vestra  predicta  eonimissa 
taliter  puniatis,  quod  aliis  in  exemplum  cedat;  ad  reformationem  ipsius 
Monasterii  taliter  intendentes,  quod  omnis  suspitio  de  vobis  tollatur,  et  vestra 
diligentia  et  solicitudo  possit  apud  omnes  merito  comroendari.  Quod  si  predicta 
corrigere  et  reformare  neglexeritis,  nos  quia  nostra  interest,  ut  quod  dictum 
Monasterium  causa  fundationis  ad  nos  et  nostram  ecdesiam  pertinet,  et  ip 
fundo  ac  Diocesi  ipsius  ecclesie  situatum  nobis  vel  nostris  proeuratoribus  in 
Rumana  curia  responsuros  in  conspectu  Apostolico  faciemus  personaliter  aos 
citari.  Datum  in  Uastro  nostro  Utini  die  XIX.  Octobris,  indictioAe  nona. 


457 


1342»  iO.  Augusti.  Craimburch. 


Sancte  Sedis  Aquilep^cnsis  Dei  gratia  Patriarch^  Bertmndus  dilecto  nobis 
in  Cbristo  presbitero  Henrico  de  Goryach  Plebano  Plebis  S.  Martini  prope 
Craymbarg  nostre  Aquilegensis  Diocesis  salutem  in  Domino  sempiternam. 

Ampleetenda  et  Pastoralis  officii  solicitudioe  prosequenda  est  pie  montis 
devotio  que  presertim  divini  cultaa  augroentum  et  profectum  respicit  animarum, 
sane  cunn,  sicut  tua  devotio  nobis  signi6cavit,  in  Plebe  tua  quedam  ecclesia, 
seu  Capella  toe  Matrici  ecciesie  subjecta  in  quodam  monte  sub  bonore  B. 
Margarete  ex  antiquo  constructa  sit  in  loeo  videlicet  inhabitabili  et  ad  quam 
nonqaam  aut  raro  aliquis  accessuro  babeat;  tu  pia  devictus  deTotione»  pro 
salute  animarum  tue  et  parentum  tuorum  eandem  Capellam  tibi,  sive  tue 
Parrochiali  ecciesie  subjectam  Beneficium  ecclesiasticum,  ut  in  eadem  Divina 
celebrentur  instituere  intendas  et  de  bonis  tui  patrimonii  tibi  a  Deo  collatis 
ipsam  Capellam  taliter  dotare  desideres  quod  sacerdos  initi  per  te  et  Succes- 
cores  tuos  ad  quem  aut  quos  ipsius  Capellani  institutionem,  destitutionem  ac 
ipsius  Benefieii  eotlationem  spectare  et  pertinere  decernimus,  possit  commode 
flustentari,  nobis  bumiliter  supplicasti  ut  desideriuro  tuum  in  bac  parte  gratis 
dignaremur  favoribus  acceptare ,  ipsumque  Beneficium  nostra  auetoritate  ordi- 
naria  confirmare;  ita  quod  predieta  eedesia  seu  Capella  a  modo  in  perpctuum 
babeat  Capellanum  Sacerdotem  qui  ei  famulatum  impendat  assiduum  in  obse- 
quiis  divinorum  per  te  et  Successores  tuos  instituendum.  Nos  vero  tuum  lauda- 
bile  et  devotum  propositum  in  Domino  commendantes,  hujusmodi  petitioni  tue 
benignius  annuentes,  predieta  oronia  approbamus,  ratificamus  et  nostra  aueto- 
ritate ordinaria  confirmamus  in  cujus  rei  testimonium  presentes  fieri  jusstnius 
nostri  sifiplli  appensione  munitos.  Datum  in  Patriarcbali  civilate  Austria  die 
decima  Augusti  anno  Dominice  Nativitatis  MCCCXLII  ind[ctione  decima. 

1342,  19.  Octobris.  Holenstayn. 

Sanete  Sedis  Aquilegensis  Dei  gratia  Patriarcba  Bertrandus  dilecto  in 
Cbristo  Nobili  viro  Uainrico  Tanario  salutem  in  Domino  sempiternam.  Ampli- 
aoda  est  et  Pastoralis  Officii  solicitudine  prosequenda  pia  mentis  devotio  que 
presertim  Divini  cultus  augmentum  et  profectum  respicit  animarum.  Sane  nobis 
dilectus  filius  Dietbmarus  Plebanus  Plebis  in  Gonwitz  nostre  Aquilegensis 
Diocesis  pro  parte  tua  significare  curavit  quod  tu  de  salute  propria  cogitans, 
pro  tue,  parentumque  tuorum,  aliorumque  fidelium  rcmedio  animarum,  in  fundo 
proprio,  sub  Castro  tuo  Holenstayn  in  dicto  Plebe  sito  quamdam  Capellam  ad 
laudem  et  tenorem  Dei  et  Beati  Pancratii,  et  sub  ejus  vocabulo  noviter  con- 
strui  et  edificari  fecisti,  ad  cujus  operis  prosecutionem  laudabilem  paratus  es 
tantum  de  bonis  propriis  in  dotem,  et  nomine  dotis  dicte  Capelle  assignare 
quod  Sacerdos  ibidem  roansurus  vivere  poterit  bonorifice  et  decenter.  Quare 
nobis  bumiliter  supplicasti  ut  propositum  tuum  bujusmodi  gratis  dignaremur 
faforiboa  acceptare.  Nos  itaque  tuis  devotis  supplicationihus  inclinati,  quod 
tarn  pie  quam  laudabiliter  peregisti  auetoritate  ordinaria  de  predicti  Plebani 
coDsensu  aeceptamus,  dotemque  approbamus  prefatam,  iure  Matricis  ecciesie 
in  Omnibus  semper  salvo.  ita  quod  omnes  oblationes  et  obventiones  alie  que 
predicte  Capelle  provenerint  fructis  et  redditibus  vestris  premissis  dumtaxat 
exceplis,  supradicte  matrici  ecciesie  applicentur:  quodque  Capella  ipsa  de 
cetero  proprium  et  perpetuum  babeat  Sacerdotem  qui  ei  famulatum  impendut 
assiduum  in  obsequiis  divinarum  per  te  quoad  vixeris,  et  deinde  a  tuis  Succes- 
soribus  et  posteris  Plebano  plebis  antedicte  qui  pro  tempore  fuerit,  quoties 
casus  occurrerit  presentandum,  et  per  Plebanuni  eundem,  si  Sacerdos  ipse 
fuerit  sufficiens  et  ydoneus  confirmandum.  In  cujus  rei  testimonium  presentes 
fieri  jussimus  nostri  sigilli  appensione  munitos.  Datum  in  Patriarcbali  Civitate 
Austria  XIX  mensis  Octobris,  anno  Dominice  Nativitatis  MCCCXLH.  Indietione 
decima. 


45S 


iUZ,  29.  Noieaibris.  Iliiicliii4«rt. 


SaarU  SedU  AqaÜeire&sis  Dei  itratia  Palmrcha  B^rtrsados  BotuB  fore 
fol«iB«s  «niversU  quo^  eum  dile^e  nobis  ia  Cbristo  Priorissa  et  eoaveahu 
M«fta<iteni  Miixbindorf  »oilre  AquiU^^n^is  Dio^esis  decimani  uidecim  ■>&• 
u>nnm  »itonmi  in  S<KeskeB,  Po^eied,  Werst  ti  Ajfcba  cjosdem  DioeesU  eBC»nBt 
1  Nieo)»«  de  Na«p«rehy  qui  deeiraani  iptam  a  aobU  et  oostra  Aqnilefremi 
eeeJe«ia  hahrbat  et  teoebat  ia  feadun.  pro  parte  ejasden  PriorUse  et  Cod- 
veatas  aobts  eititit  humiliter  sapplieataai  at  eJQsdem  Deeiiae  feadam  eis  eoa- 
ct^tn  keai^or  düfiuremor.  Nos  vero  reeepta  ejus  feadi  reanaUatiooe  liber« 
a  dileeto  Capeltaoo  ao^tro  Ueorico  de  Robea^perch  ejnsdem  Nicolai  Procoratore 
ad  te  speebliter  eoastitato;  rolentes  Priorissaai  ^  Coafeotaai  memoratBiD 
Di«iae  pietatis  ae  tut  derotioots  iotuita  farore  proseqai  g^ratiose  per  dos  et 
Sueees«ores  ao^tros,  aomioe  Aq^iiegeiisU  eeeietie  eisdem  Priorisse  et  Coa- 
Teatoi  diete  deeime  feuilam  teoore  presentiaoi  duxiiiras  eoaeedeadiiini  eom- 
mitteDtes  et  maDdeates  Wilielmo  de  Guttembereh  quateaus  Priorissam  et 
Coareotum  dicti  Mcaasterii  auctoritate  aostra  ia  predicte  deeime  posseasionem 
ponat  et  indacat«  faJTo  jare  aoslre  Aquilegeasis  ecelesie .  et  quolibet  alterios. 
Ia  eojus  rei  testimoDJoai  preseotes  fieri  feetmos  nostri  aig'iiU  appeosiooe 
moaitat.  Datum  L'tioi  ia  palatio  aostro  Patriarchali  die  peaultimo  mensis 
Novembris  laao  Domiaiee  >'aUriUtis  HCCCXLIL  lad.  X. 

1345»  29.  JoJiL  Glojwits. 

Saaete  Sedb  Aquile^^ensis  Dei  gratia  Patriareba  Bertnadas  dileetis  ia 
ehristo  filiis  presbttero  Ottokaro  Plebano  Ptebis  ia  Stafa  et  Nieolao  lajeo 
fratribus  de  Gloywitz  ejasdem  Dioeesis  salotem  ia  Domino. 

Araplecteada  est  et  Pastoralts  OfSeii  solieitadiae  persequeadt  pie  raentis 
derotio,  que  presertim  Doniai  eoltus  aagmeotiim  et  salotem  respicit  aoimamm. 
Saae  com  sieut   aobis    pro  parte   vestra  sifnufi^tiim   extitit  pia  ducti  eoasi- 
deratione  Capellam  sub  nomiae  Beatomm  Apostoloniro  Petri  et  Pauli  io  eastro 
aostro  de  Glojwitz,  que  aollos  habebat  redditus,  et  de  qua  Plebanat  Plebis 
S.  Martioi  ia  Dich  dicte  aostre   Dioeesis  eai  ipsa  Capella   immediale   subest, 
nihil  recipil,  aee  sui  Predecessores  reeeperuat  nisi  oblatioaes   doataxat   qoe 
fiebaat  ia  die  festiritatis  Apostolorum  predictomm,  eam  Toluntate  et  eonsensa 
dileeti  6lii   presbiteri  Wergaadi   Plebaai   Plebis  S.  Martiai   in  Dich   prediete, 
pro  sobstealatione  Saeerdotis  ibidem  nransuri  cum  redditibus  oeto  marehamm 
denariomm  Aqailegensis  moaete  de  bonis  fobis  a  Deo  eoUatis  dotare  inteeditis 
et  eidem  CapeÜe  aomioe  doni  bona  hnjosmodi  assignare:  et  nihilominus  noieates 
Matrici  eeclesie  dero^re,  prefato  presbitero  Weyi^ndo  Plebano  io  Dich  et  ejus 
suceessoribos  ia  perpetuum  anaro  mareham  cum  dimidio  dicte  roonete  in  reddi* 
tibus  de   patriroonio   proprio  deputatis.  Ita  ridelicet  quod  ad  tos  et  heredes 
Tesiros  tamqoam  ad  reros  Patroaes  preseatatio  Saeerdotis  iastitoendi  in  dicta 
Capella   spectet,    quem   ydoaeam   presentare   teneamini,   et   dictus   Plebaaua 
teoeatur,  si  ydoneos  fuerit  instituere  ae  etiam  coofirroare:  qui  quidem  Sacerdos 
per  TOS  aut  Testros  heredes   presentaadus  •  et  per   dictum   Plebanum  et  ejus 
Sueeessores  instituendus  et  eonfirmaados  ia  eadem  Capella   deserriat    lauda- 
biiiter  in   DiTinis.     Qnapropter   nobis    humiliter    aupplieastts   ut   proposituai 
Testrum  hujusmodi  gratis  digaaremur  faToribus  acceptare.   Nos  Tero  libenter 
Testris   deTOtis   desideriis   annuentes   quod  tam  pie  et  laudabiliter   peregistis 
coBseasu  libero  acceplamus,   dotemque  prefatam,   et  redditus  per  tos   diclo 
Plebaoo  et  ejus  Suceessoribos  in  recompensationero  oblationnm  qoe  de  dicia 
Capella  percipere   poterat  approbamus;   ita   quod  de  cetero   prefata   Capella 
perpetuum  habeat  Capellanum  qui  ei  fkmulatum  impeadat  assiduum  in  Divinis 
per  TOS  quoad  Tiieritis  statoeadnm ,  Plebano  nihilomious  qui  nune  est  aut  ^o 
tempore  fuent  a  Tobis  et  deiade  a  Testris  hcredibus  et  postens  Testris»  sea 
cui  aut  quibus  jus  Patroaatus  hujusmodi  legptime  donsTcritis,  seu  legaTtritis 
quoties   tempus   ingruerit   presentandus.    In   cujus  rei  testiroonium   preseates 


4o0 

fieri  jussiiDus  nostri  sif^ilii  sppensione  muniUs.  Datum  Utiui  in  nostro  Patri- 
archali  palatio  die  XXIX  mensis  Julii»  anno  Dominice  Nativitatis  MCCCXLV. 
lodie*  Xül. 

1346,  18.  Octobris.  Play  bürg. 

Sancte  Sedis  Aquilegensis  Dei  gratia  Patriarcha  Bertrandus  Magnificis  et 
poleoiibus  viris  Friderico  et  Conrado  fratribus  de  Offenstayn  Marscallo  Karintie 
satutem  in  Domino  sempiternam.  Amplectenda  est  ei  Pastoralis  Oil6cii  solicitu- 
dine  prosequenda  pie  mentis  derotio  que  presertim  di?ini  cultas  augmentum 
et  profectum  respicit  animanim.  Sane  nobis  significare  eurastis  quod  vos  de 
Salute  proprift  eogitantes  pro  vestrarum  et  parentum  vestrorum  aliorumque 
fidelium  reroedio  animarum,  in  castro  nostro  Playburgensi  Piebis  S.  Michaelis 
de  Juna  nostre  Aquilegensis  Dioeesis,  Capellam  seu  ecelesiem  quandam 
decentem  constructam  per  quondam  Patrem  vestrum  ad  laudem  et  honorem 
Dei  et  B.  Pauli  Apostoli,  et  sub  ejus  vocabulo  cum  duodecim  marcharum 
solidorum  redditibus  annuis  de  vesiro  proprio  doiaristis,  propter  quod  nobis 
ex  parte  vestra  humiliter  supplicatum  est  ut  propositum  vestrum  hujusmodi 
gratis  dignaremur  faroribus  acceptare.  Nos  itaque  vestris  devotis  in  hac  parte 
desidenis  benignius  annuentes  quod  tarn  pie  et  laudabiliter  percgistis  de 
consensu  et  voluntate  dilecli  filii  Pauli  diete  Piebis  Plebani  in  nostra  presentia 
eonstituti,  grato  animo  acceptamuSy  dotemque  adprobamus  predictam,  jure 
malrieis  eeclesie  in  omnibus  semper  saWo.  Ita  quod  dicta  Capeila  seu 
ecdesia  de  cetero  proprium  ac  perpetuum  babeat  Sacerdotera  qui  ei  famu- 
laium  impendat  assiduum  in  obsequiis  Divinorum  per  vos  quoad  vixeritis  et 
deinde  a  vestris  heredibus,  seu  quibus  vos,  aut  dieti  heredes  vestri  donaveritis 
aut  legaveritis,  quoties  tempus  ingruerit  Plebano  Piebis  antedieto  presen- 
tandum«  et  per  ipsum  Plebanum,  si  idem  sacerdos  suflßciens  et  idoneus  fuerit 
confirmandum*  In  cujus  rei  testimonium  prescntes  fieri  jussirous  nostri  siKilli 
appensione  munitas.  Datum  Utini  in  nostro  Patriarchali  palatio,  die  XVÜl 
measis  Octobris,  anno  Dominice  Nalivitatis  MCCCXLVI.  indictionc  XIV. 

1347,  30.  Julii.  Lint. 

Sancte  Sedis  Aquilegensis  Patriarcha  Bertrandus  dilecto  nobis  in  Christo 
Pertholdo  de  Lint  nostre  Aquilegensis  Dioeesis  salutem  in  Domino  sempiternam. 
Amplectenda  est  et  Pastoralis  Officii  solieitudine  prosequenda  pie  mentis 
devotio  que  presertim  Divini  cultus  augmentum  et  profectum  respicit  animanim. 
Sane  nobis  nuper  significare  curasti  quod  tu  de  salute  propria  cogitans  pro 
tue,  parentumque  ac  filiorum  tuorum  et  aliorum  fidelium  remuneratio  animarum 
in  fundo  proprio  prope  castrum  tuum  in  Lint  in  Parroehia  Piebis  S.  Bartho- 
lomei  in  Lint  nostre  Aquilegensis  Dioeesis  quandam  Capellam  ad  honorem  Dei 
et  B.  Marie  semper  Virginis  intendis  edificare  de  novo  si  de  nostri  ücentia 
processerit  et  consensu.  Ad  cujus  operis  prosecutionem  laudabilem  paratus 
es  pro  substentatione  Sacerdotis  ibidem  mansuri  de  bonis  propriis  in  dotero 
et  nomine  dotis  dicte  Capelle  assignare  bona  inferius  assignata:  videlicet  in 
primis  unum  molendinum  situm  in  Lint,  quod  reddit  annuatim  tres  marchas 
solidorum,  in  quo  resident  loepel  et  filii.  Item  tres  mansos  sitos  in  Saxem- 
burga  reclos  per  iohannem,  Petrum  et  Conradum  reddentes  tres  marchas 
annuatim.  Item  in  Gerlammes  duos  mansos  rectos  per  Paulum  et  Henricum 
reddentes  annuatim  duas  marchas:  item  in  Stemnich  circa  Rostem  duos  maosus 
rectos  per  iacobum  et  Nicolaum  reddentes  annuatim  duas  marchas  solidorum. 
Et  pro  restauratione  dicte  Piebis  unam  swaydam  sitam  in  Cilla  laboratam  per 
Albertnm  et  reddentem  tres  marchas  cum  dimidia  soldorum  annuatim  eidem 
Plebi  de  bonis  propriis  assignasti,  prout  dilectus  in  Christo  Hainricus  Plebanus 
predicte  Piebis  nobis  per  suas  literas  intimavit.  Quare  nobis  humiliter  suppli- 
casti  ut  propositum  tuum  hujusmodi  gratis  dignaremur  favoribus  acceptare. 
Nos  itaque  tuis  desideriis  annuentes  libenter  edificandi  et  construendi  in  loco 


460 

predicio  capellam  antedictam  ad  honorem  B.  Marie  semper  Virginis  ae  eidera 
Capelle  asaignandi  in  dotem  pro  substentatione  Sacerdotis  ibidem  mansuri  bona 
superius  nominaU  de  consensu  et  expressa  voluntate  prefati  Plebaoi  liberam  tibi 
eoncedimus  faeultatem ,  ac  predicte  Swayde  assignationem  per  te  faeiaro  dicte 
Plebi  pro  ejus  restauratione  ratam  habemus  pariter  atque  gratam,  doteroqae 
approbamus  predictam«  jure  Matricis  ecciesie  semper  salvo.  Ita  quod  eapelta  ipsa 
de  cetero  proprium  et  perpetuum  habeat  Sacerdotem  qui  ei  famulatura  impendat 
assiduum  in  obsequiis  Divinorum  per  te  quoad  vixeris  statuendum,  et  Plebano 
Plebis  predicte  qui  nunc  est,  et  pro  tempore  fucrit  a  te,  et  deinde  ab  beredibos 
et  posteris  tuis,  seu  quibus  tu  aut  fidero  posteri  ius  Patronatus  donareriot 
quoties  tempus  ingruerit  presentandum.  In  cujus  rei  testimonium  prcsentes  fieri 
jussimus  nostri  sigilli  appensione  munitas.  Datum  Utini  in  nostro  PatriarehaJi 
palatio  die  penultimo  mensis  Jdii  anno  Dominice  Nativitatis  MCCCXLVtl. 
indictione  XV. 

1348,  4.  Julii.  Cylli. 

Vcnerabili  in  Christo  Patri,  amico  nostro  carissimo  D.  Ulrico  Dei  gratia 
episcopo  Gurgensi,  Sancte  Sedis  Aquilegensis  eadem  gratia  Patriarcha  Ber- 
trandus  salutcm  et  sinceram  in  Domino  caritatem.  Cum  Magnificus  vir  Fridericus 
Comes  Cylie  quandam  Capellam  in  claustro  Fratrum  Minorum  de  Cylia  nostra 
Aquilegensis  Diocesis  ad  honorem  omnium  Sanetorum  nuper  construi  feeerK 
et  propriis  dotaverit  bonis  suis,  quam  per  vos,  prout  nobis  significavit,  desi- 
derat  facere  consecrari:  nos  ejus  devotis  supplicationibus  incJinati  vestre 
Paternitati  de  qua  specialem  in  Domino  fiduciam  obtinemus  consecrandi  dictam 
Capellam  cum  per  memoratum  Comitem  fueritis  requisiti,  liberam  tenore 
presentium  auctoritate  ordinaria  eoncedimus  faeultatem.  Ita  tarnen  quod  per 
concessiooem  hujusmodi  nullum  vobis  et  ecciesie  vestre  jus  in  posterum  aqoi- 
ratur  nee  etiam  nobis  et  nostre  Aquilegensi  ecciesie  prejuditium  generetur. 
In  cujus  rei  testimonium  presentes  fieri  iussimus  nostri  sigilli  irapressione 
munitas.  Datum  Utini  in  nostro  Patriarchali  palatio  die  quarto  mensis  Julii 
anno  Dominice  Nativitatis  MCCCXLVIÜ.  Indic.  prima. 

1351,  11.  Aprilis.  Wraunitz. 

Frater  Albertus  Abbas  Monasterii  S.  Prosperi  de  Regio  Rever.  in  Christo 
Patris  et  Domini  D.  Nicolai  Dei  gratia  S.  Sedis  Aquilegensis  Patnarcha  in 
spiritualibus  Yicarius  generalis  dilecto  nobis  in  Christo  Conrado  de  Obtem- 
burga  Cupellano  Domini  nostn  Patriarche,  ac  Vicario  perpetuo  ecciesie  S.  Viti 
de  Stayn  Plebis  de  Circhinitz  Aquilegensis  Diocesis  salutem  in  Domino  Ad 
audientiam  nostram  pervenit  quod  non  ohstante  Constitutione  Synodali  Aqui- 
legensis ecciesie  que  habet  quod  ecciesie  omnes  a  sordibus  emmundentur  ne 
sint  spelunce  reruni  mundanarum,  et  quod  nihil  in  eis  penitus  habeatur  nisi 
quod  ad  divinum  spectat  officium:  Parrochiani  tamen  ecciesie  S.  Margmrete 
in  Wraunitz  Capelle  S.  Viti  in  Stayn  subjecte  dictam  ecclesiam  S.  Margarete 
cistis,  archis,  scrineis  et  rebus  aliis  mundanis  adeo  impleverunt  quod  nee  ipsi 
in  eadem  eeclesia  mauere  dum  in  ea  divina  celebrantur  Officia,  nee  etiam 
funera  intromittere  possunt  cum  in  ecclesiam  deportantur  ex  quo  non  tantum 
iropedimentum  predictum,  sed  etiam  spoliationes  et  violationes  ecciesie  sepius 
damnabiliter  subsequuntur.  Quare  super  hiis  cupientes,  prout  officii  nostri 
requirit  debitum,  saluhriter  providere,  tenore  presentium  tibi  in  virtute  obe« 
dientie,  ac  sub  excommunicationis  pena  committimus  et  mandamus  quatenus 
omnes  et  singulas  personas  babentes  in  prefata  eeclesia  S.  Margarete  cistas« 
arehas,  scrinea  et  alias  res  mundanas  ex  parte  nostra  moneas  et  requiras, 
eisque  omnihus  et  singulis  sub  excommunicationis  penis  dis(ricte  proeipias 
quutenus  usque  ad  octo  dies  a  monitione  et  mandato  hujusmodi  computandos 
quos  eis  et  eorum  cuilibct  pro  duohus  cditis  et  uno  perentorio,  ac  monitione 
canonica  assigiiabis,  predicta  omnia  et  singula  que  habent  in  eadem  eeclesia 


461 

debeant  extra  ipsam  totaliter  ezporUsse,  ita  quod  id  ea  nihil  rcroancat  nisi 
quod  ad  DiviDom  speciat  officiam:  et  tam  populus  dicte  eccleaie,  qoam  funera 
quando  portantar  in  ea  manere  raleant  cum  Divina  officia,  seu  mortaorum 
exequie  decaniantur.  Alioquin  omnes  et  singulas  personas  monitioni  et  man- 
dato  hujuamodi  non  parentes,  qiias  ex  nunc  prout  ex  tunc  in  hiia  scriptis 
canonica  monitione  premissa  ezcominunieationis  vineulo  inodamui,  denunties 
infra  Missarum  solemnia  singulis  diebus  Dominicis  et  festivis,  pulsatis  eampanis 
et  candelis  accenais  et  extinctis  cum  populus  conyenerit  ad  DiTina  ofificia 
publice  excommunicatas,  et  a  Christi  fidelibus  arctius  evitandas  donec  premissa 
feeeriut  que  roandamus,  ac  nostris  et  ecclesie  mandatis  venientes  humilitpr 
parituri  meruerint  absolutionis  beneficiam  obtinere.  Datum  Aquiiegie  in  palatio 
Patriarcbali  die  XL  Apriüs,  indictione  quarta. 

1357,  22.Augu8ti.  Seytz  et  Geyraw. 

Nicolaus  Dei  gratia  S.  Sedis  Aquilegensis  Patriarcha  dilecto  in  Christo 
discreto  viro  Dyethmaro  Archidiacono  nostro  Seonie  salutem  in  Domino. 
Accedentes  ad  presentiam  nostraro  religiosi  fratres  Conradus  Vallis  S.  [obannis 
in  Seytx  et  Andreas  vallis  S.  Mauritii  in  Geyraw  Ordinis  Cartusiensis  nostre 
Aquilegensis  Diocesis  Priores,  nobis  exposuerunt  quod  tu  una  cum  clero  Arcbi- 
diaconatus  nostri  Seonie  tibi  commisso  ad  contributionem  collectaruro  seu  pro- 
eurationum  Apostolice  Sedis  et  Legatorum  ejus,  in  quibus  numquam  gravati 
fuerunt,  noviter  gravavistis  ipsos  ad  contributionem  hujusmodi  indebite  com- 
pellendo.  Cum  itaque  non  sulum  nobis  sed  et  nostris  Predecessoribus  constiterit 
et  constat  fratres  ejusdem  Ordinis  a  solutione  quarumlibet  Collectarura  et  procu- 
rationum  Apostolice  Sedis  predicte  et  Legatorum  ejus  exemtos  fore  ex  Com- 
missione  Apostolica»  sicut  in  Apostolicis  patet  litteris,  nee  de  ipsis  specialis 
mentio  habeatur  que  non  habetur  in  litteris  Legationis  Rev.  Patris  et  D.  D. 
Egidii  Cardinalis  Sabinensis  Apostolice  Sedis  Legati;  nos  nolentes  gratiis  et 
favoribus  Apostolicis  dicto  Ordini  contraire,  sed  gratias  et  favores  bujusmodi 
et  reverentiam  Sedis  prefate,  tamquam  veri  obedientie  filii  conservare,  tibi 
in  virtute  sancte  obedientie  harum  tenore  injungimus  et  mandamus  quatenus 
super  contributione  aliquarum  CoUectarum  aeu  procurationum ,  et  potissime 
in  presentiarum  D.  Legati  predicti  nuUatenus  molestetis  eosdem,  nee  permittas 
in  quantum  in  te  est  ab  aliis  molestari;  et  impositionem  eis  per  te  et  alios 
ad  hoc  deputatos  factam  totaliter  abolentes»  inter  clerum  tui  Archidiaconatus 
distribui,  sicut  est  retroaetis  temporibus  observatum.  Non  enim  censemus 
rationabile  neque  justum  quod  ipsi  fratres  ad  insueta  molestentur  onera  cum 
eos  Sedes  Apostolica  ab  hujusmodi  oneribus  exemptos  esse  deerevit  de  plenitu- 
dine.potestatis.  Datum  Sacili  dieXXH.  mensis  August!  anno  Dominice  Nativitatis 
MCCCLYIL  Ind.  X. 

1357,  1.  Decembris.  Sytich. 

Nicolaus  Dei  gratia  S.  Sedis  Aquilegensis  Patriarcha  dileetis  in  Christo 
filiis  Religiosis  viris  Abbati  et  Conventui  Monasterii  Syticensis  Ordinis  Cister- 
ciensium  nostre  Aquilegensis  Diocesis  salutem  et  dilectionem  in  Domino.  Cum 
a  nobis  petitur  quod  justum  est  et  honestum  tam  vigor  equitatis  quam  ordo 
exigit  rationis  ....  noslri  ofßcii  ad  debitum  perducamus  effectum  ea  propter 
vestris  devotis  supplicationibus  inclinati  omnia  Pnvilegia,  immunitates,  g^tias 
et  indulgentias  a  Predecessoribus  nostris  Patriarcbis  Aquilegensibus  vobis  et 
Monasterio  vestro  Syticensi  concessa  temporibus  retroaetis  rata  ei  grata 
habentes  ipsa  et  ipsas  omni  jure,  modo  et  forma  quibus  melius  possumus 
tenore  presentium  approbamus,  ratificamus  ac  etiam  confirmamus,  bas  ütteras 
nostri  sigilli  appensione  munitas  vobis  in  testimonium  concedentes.  Datum 
riini  in  nostro  Patriarcbali  palatio  die  primo  mensis  Decembris  anno  Dominice 
NativiUtis  MCCCLYIL  Ind.  X. 


462 

1358,  3.  Febraarii.    Lok. 

NicoUat  Dei  gratis  S.  Sedis  Aquil^geiitit  Patriarcha  dileeto  in  Christo  filio 
Ottakaro  Plebaoo  in  SCayn  noatre  Aqailegenais  Oioeesia  aalutain  in  anotore  salo- 
tis.  Cum  a  nobis  petilur  quod  justuoi  est  et  hoaettuoi,  illod  not  deoet  adroit- 
tere  favorabiüter  et  beßigne,  poUstiroe  ubi  ex  eo  eultui  augmentetar  DmMia,  et 
profeetut  aequiUir  aoimaruni.  Saue  Dobis  intioiare  curasU  quod  tu  de  salate 
propria  cogitana  pro  tue  parenturaque  taorura  remedio  aniraaruin  unnra  Moaa- 
sterium  Ordiois  S.  Cläre  in  oppido  Lok  noatre  Aqailegenais  Dioceaia  eonstroi 
tuis  propriis  sumptibus  facere  decrevisti,  ac  de  bonia  tui  Patrimonü  dotare 
taliler  quod  ex  eis  CooTeotus  Monialiura  ibidem  eolloeandus  cum  aliqaibus 
Capellanis  seu  fratribus  commede  poterit  austeatari;  propter  quod  nobis 
humiliter  supplicasti  ut  propositum  tuum  hujusmodi  gratis  dignaremur  faro- 
ribus  acceptäre  ac  ConTeotiooem  super  boc  per  te  babitam  cum  Piebano  in 
Lok  iofrascripti  tenoris  etiam  confirmare.  Nos  itaque  tuis  derotis  supplica- 
tiooibus  inclinati,  dictum  tuum  laudabile  ac  saluUferum  propositum  in  Domino 
commendantes,  fundationem  predicti  Monaaterii  per  te,  ut  premittitur,  facien- 
dam  ae  ejus  dotem,  nee  non  CouTentionem  predictam  contentam  in  litteria 
infrascriptis  ratas  et  gratas  habemus,  ipsasque  omni  modo,  jure  et  forma 
quibus  melius  possumus  de  predicti  Plebani  in  Lok  expresso  consensn, 
auctoritate  ordinaria  teuere  presentium  approbamus,  ratificamus,  ae  etiam 
confirmamus :  boc  adjecto  quod  AnniTorsanum  nostrura  Predecessorum  ac 
Successorum  nostrorum  Patriarcbarum  Aquilegensium  aanis  singulis  tertia 
die  post  octavam  festi  Resurrectionis  per  predictum  CouTentum  solemniter 
cantari  et  eelebrari  facere  perpetoo  tenearis.  Tenor  autem  litteramm  Con- 
yenttonis  predicte  noscitur  esse  talis: 

Ego  Hilbrandus  Hak  Plebanus  in  Lok  Aquilegensis  Diocesis  notum  faeio 
presentibus  inspectoribus  uniyersis  quod  prehabito  eonsilio  sano  et  maturo 
ac  D.  Hainrici  mee  dicte  Plebis  Vicarii  perpetuatio  ae  omnium  meomm 
Capellaoorum  farore,  honorabili  Tiro  D.  Ottakaro  Piebano  ii|  Stajrn  dicte 
Diocesis  consensum,  nutum  et  fayorero  tribui,  dedi  et  errogayi  Monasterium 
Ordinis  S.  Cläre  pro  Diyino  eultu  celebrando  in  dicta  nostra  Plebe  in  Ciyitate 
Lok  inferius  prope  Castrum  constmendi,  edificandi  et  (nndandi  singulis  con« 
ditionibus  et  interpositionibus  subscriptis  ordinabiliter  seryandis: 

Primo  quarta  pars  singulamm  oblationum  mortuorom,  festiTitatam  et 
feriarum  que  super  altare  ejusdem  Monaaterii  penrenta  nulla  inclus«  lite  mee 
ecclesie,  nuncioque  meo  aut  dicti  mei  Vicarii  absente  aut  presente  eedere  debet. 

Item  nulla  Missa  in  Monasterio  eodem  non  preseryata  altera  missa  in 
Capella  S.  Jacobi  in  Ciyitate  Lok  sine  raea  licentia  aut  Vicarii  debet  eelebrari; 
ita  ut  quando  pro  dicta  altera  Missa  eolpulsabitur  pro  Clauatrali  secundario 
tertio  debet  pulsari :  etiam  me,  meoque  Vicario  aut  Capellano  eandem  älterem 
Missam  nolentibus  celebrare  die  quocumque  Claustralis  Missa  poterit  eelebrari 
orto  sole. 

Item  earundem  Monialium  Dominarum  siye  Sororum  Capellani  sive  fratres 
jannis  seu  poslibus  apertis  cotidianis  diebus  predieare  non  debent  nisi  ipsis 
Monialibus  non  tactis  eampanis.  Diebus  yero  Dominicis  post  Nonam  aperte 
poterunt  predieare,  nisi  memet  yellem,  aut  Vicartum  meum  aut  cui  committerem 
facere  Sermonem.  SimiJiter  et  in  Quadragesima  et  alits  festivis  diebus  ipsis 
etiam  rogatis  per  me  aut  Viearium  in  ecdesia  debent  predieare  diebus  quibus- 
eumque  in  benevolentia  pro  posse  seryata. 

Ilero  sine  licentia  mea  aut  Vicarii  eonfessionem  audire,  Sacramenta  porri- 
gere,  sepulturas  facere  non  debent  pro  parrocbialibus  etiam  ipsis  temporalibus 
familiaribus,  nisi  pro  ipsarum  Dominabus  et  Religiosis  seu  spiritualibus  per- 
sonis.  et  si  aliquem  apod  dictum  Monasterium  aepulturam  eligere  contingat, 
tunc  funus  debet  fieri  ad  Capeilam  S.  Jacobi  et  ad  Parrochiam,  ibique  peragi 
cum  Missis  et  Vigiliis:  et  ibidem  omnia  jura  parrocbialia  et  remedia  pro  die 
depositionis  septimo,  tricesimo  prout  alias  eonsuetum  est  expediri  et  persolyi. 


46S 

Item  diebss  Domiaids  et  fettiris  dies  seBplietler  et  «lireete  debeaat  pr»- 
oonetare,  ae  meonriam  ipsonini  et  MoBatlerii  beneüieloniBi  habere. 

Item  prefatas  D.  Ottakanis  eeelesie  prediete  df^dit  et  arrofraTit  septaa- 
giafa  sex  marebas  osoalis  aM>Bete  pro  reeoopeasa  ad  emeadoa  redditas  et 
anano  ateados  per  me  Vicariam  et  aieos  Soeeessores. 

Kern  agellam  ia  Plebe  prope  Parroebialem  domum. 

Item  pro  Hbro  Missali  decem  marehas  ad  eeelesie  asam. 

Predictot  enim  articolos,  ••>  omnes  eireomstaatias  per  nie  et  Yieartam 
sioe  irritatione  sab  pleoa  reetitodiae  promitto  eoasenrare  ad  am  eoaseteatiam 
et  6dem.  Si  rero  seeos  per  me  et  Yieariom  ia  faeto  bejusmodi  proeederelar, 
ad  nothiam  exeessos  appareatis,  et  id  aoa  restauraretar,  sive  reeo^aoseeretar 
reeomplaaando,  seu  reeompeasaado  iafra  oeto  dies,  stalim  devolatas  essem 
dare  VeaerabiJibQS  Domiais  D.  Patriarebe  Aqailegeast  eeatum  marebas.  et 
D.  Frisi^eosi  episeopo  eeatum  marebas  pro  qaibas  irapeti  et  eoartari  possam 
ad  soletioaem  per  ipsorum  Offieiaies  de  oomibos  meis  boob  eomm  ad  maa- 
datum.  Ia  erideas  testtmooiam  oomium  predietoram  preseas  tradidi  seriptam 
mei  sigUli,  ae  Yeoerabilis  riri  D.  Jobaonis  Arebidiaeooi  Caraiole  et  Marebie 
Ptebani  ia  Mangesporeh  et  boaorabilis  Tiri  Ortolfi  de  Poooiok  BargraTÜ  ia  Lok 
amio  Domiai  MCCCLVIIL  die  penaJttma  measis  iaaaarii. 

Ia  qooruro  omoiam  testimooiom  et  perpetui  roboris  6rmitatem  preseates 
fieri  iussimus  nos  Patriareba  predietos  et  nostri  sigilli  appeasioae  maain. 
Datum  Utini  ia  oostro  Patriarchali  palatio  die  tertio  aieasis  Febntarii  anno 
Dominiee  NaüriUüs  HCCCLVDl.  lodie.  XI. 

(Scklass  folgt) 


V.  „Historischer  Atlas." 

SUtisUk  des  MiUeiallers. 
leckeBstaller's  IrkiigensiA  la  lincheii. 

(Schlnss.) 

(Q.  3'.)  Nuomehro  auf  die  3**  questioa  der  cooTeoienx  des  Cbarbauss 
Bayro  zukhommen.  Glaube  ieb  gänzlich,  das  derroahlen  rad  bey  isigea  Reibs- 
frideifsseiten  khein  Gott  gefälligerer  E.  Chrf.  Drcbi.  reputirlicherer  dem  Reih 
rod  aignen  Laadten  nuzlicherer  Weeg  seye,  als  wan  E.  Cbrf.  Drcbl.  in  via 
regia  et  media  verbleiben  das  ist  das  E.  Chrf.  Drehl.  ihre  völlige  Preyheit 
behalten  vnd  sich  gegen  kbeinen  theil  verbindten,  sondern  beede  höflich 
traetiren,  vnd  auf  alle  emergentien  vnd  coniuneturen  vigilant  seyen.  Damit 
Sye  nach  adoenant  eine  oder  die  andre  anstendige  gelegenheit  vnd  eoniunetur 
ergreifen,  auch  eine  allians  damah  einrichten  möeen,  wie  es  Gott  vnd  die 
Reihspflicht  zulasset,  allennassen  ein  schönes  exempT  von  dem  Anherm  Max.  1* 
Electore  verhandteo,  indem  er  sich  in  der  mit  Frankreih  anno  1631.  gemähten 
allianz  mit  der  General  Clausl  verwahret  hat:  excepto  tamen  expresse  iura- 
mento  Electoralj,  Imperatorj  et  bnperio  praestito.  auf  dise  weis  werden 
folgende  gotte  Effect  erfolgen. 

1*.  Gschibt  nichts  wider  Gott,  warauf  principaliter  zu  merkbea. 

2*.  Bleibt  E«  Chrf.  Drcbi.  die  Freyheit  \iid  der  gwalt,  das  Sve  das  tempo 
vnd  darin  Ihres  hauss  Interesse  reht  beobahten  khönen,  so  ntt  sein  kban, 
wan  Sye  einstens  gebundten  seind.  Wie  es  dan  dero  herrn   vattem  hehstsel. 


464 

nfrt  gereuet,  daz  er  sich  die  haodf  also  biodten  lassen.  Dax  er  hemaeh  nit 
daz  wenigste,  welhes  Frankreih  zuwider  sein  mehte  mehr  thten  derffen,  tondem 
geschehen  lassen  müssen,  was  geschehen  ist  Weihes  dem  König  so  woU 
gedyent,  daz  es  das  ganze  Reich  empfindet 

3*.  Zieht  die  allianz,  so  mit  einem  Potentiore  geschlossen  wirdt  alz«it 
eine  seruitut:  ?nd  bey  dem  Gegenthail  ein  grosses  odium  nah  sih.  hingegen 
Tnd  so  lang  E.  Chrf.  Drcbl.  independent  bleiben,  bo  werden  Sye 

4*.  Ton  beeden  theilen  aestimirt,  dise  ItMsr  in  die  sorgen  gesezt,  daz  Sye 
sich  nit  auf  die  ander  seithen  schlagen  rnd  selbiger  das  .  .  .  oder  balance 
geben. 

Inmassen  eine  Dame  von  beeden  corriualen  so  lang  geehrt  wirdt,  alts 
lang  Sye  kheinem  rerbundten,  sobald  Sye  aber  sich  einem  obligiert,  mindert 
sich  bej  disem  gleich  die  estime  bej  dem  andern  aber  wtxet  der  mepris  md 
der  hass  neben  der  begird  sich  zu  rechnen. 

5*.  Bleibt  die  estime,  die  liebe  md  das  Vertrawen  bej  andern  Reichs- 
stSndten,  so  lang  man  in  der  Indifferenz  verbleibt,  welches  bey  dem  Reih  zu 
assequirung  anderer  importanten  Intentionen  einen  grossen  Vorschub  geben 
khan.  Dise  Maxime  erstrekht  sich  auh 

6*.  auf  andere  ausswendige  Forsten  md  Potenzen,  weihe  auss  den 
Allijrten  erkhenen,  wohin  man  abzille,  iuxta  illad:  noscitur  ex  socio,  qni  non 
cognoscitur  ex  se. 

7*.  Seind  die  allianzen  principaliter  auf  die  Kriegs  Zeit  angesehen,  damit 
man  eintweder  daz  seinige  conseruiren:  oder  daz  Yerlohme  recuperiren 
mSge.  In  fridens  Zeiten  aber,  warunder  ein  20.  JShriges  Armistitium  billih 
zuxShIen,  brauht  es  kheine  allianz,  dan  wan  ia  eine  Kriegsflammen  aufgehen 
will,  ist  bald  eine  Allianz  gemäht,  zwar  mit  dem  Jenigen,  für  deme  lustitiae 
causae  Tnd  ratio  Status  et  belli  stehet. 

8*.  Redundiret  dise  libertet  zu  nuzen  aller  Vnderthanen,  indeme  man 
kheine  oder  desto  weniger  Manschafflen  halten  darf,  wan  kheine  subsidien 
genommen  werden,  wie  ich  schon  oben  erwehnt  habe.  ¥nd  ob  man  schon 
entgegen  sagt  che  Principe  non  armato  non  ^  stimato,  so  versteth  sich  doh 
disses  axioma  i**  auf  die  Kriegszeiten,  dan  zu  fridenszeiten  halt  ein  ieder  geschei- 
der  Forst  weniger  Volkh,  damit  die  Vnderthanen  etwas  reposieren  Tnd  widerrmb 
zu  kräfften  khommen,  auh  im  nothfahl  etwas  rehtes  praestiren  kh5nen.  Vnd 
obschon  Frankhreih  das  contrarium  practicirt  vnd  continuo  Till  Volkh  hat,  so 
gschiht  es  doh  nur  darumb,  damit  daz  Reih  perpetuum  militem  halten  vnd 
sih  sensim  selbst  consumiren  Tnd  zu  Tornemmung  wihtiger  expressen  Tntöhtig 
mähen  solle.  2'*  wirdt  Torgemeldtes  axioma  auf  dieienige  Fürsten  Tcrstandten, 
weihe  nee  actu  nee  potentia  Volkh  haben,  warunter  daz  Churhauss  Baym  nit 
zuzehlen.  Weilen  es  in  Werben  den  Zugang  noh  alzeit  vor  andern  gehabt  hat, 
auh  noh  nit  ermanglen,  wan  man  nur  mit  gelt  versehen  sein  wirdt,  warzne 
aber 

9*.  Estentialiter  eine  gutte  oeconomj  vonnethen,  ohne  weihe  alles  ver- 
gebens: weilen  daz  gelt  nervus  belli  ist,  dan  wan  sih  auf  frembde  hilf,  vnd 
gelt  alss  subsidien  Terlassen  wurth  so  Terificiert  sih  daz  Politische  dieterium: 
propriis  cadet  pedibus,  qui  alienis  nititur.  Desswegen  der  Kluege  Anherr 
Max  1"*  in  seiner  declaration  yber  daz  testament  seiner  Posteritet  die  oeconomj 
alss  einen  haubtpuncten  recommendiret  Tnd  fleissig  erinnert  hat,  daz  die 
Churbayr.  Landte  nit  also  beschaffen,  daz  man  grossen  oder  langen  Krieg 
Gehren  khan  wan  man  nit  tempore  Pacis  also  hauset,  daz  man  eine  grosse 
summa  Gelt  samblet,  Tnd  auf  den  nothfahl  hememmen  khan.  Ja  es  hat  hebst- 
gedahter  Anherr  so  gar  tempore  belli  die  gewdiber  toII  Gelt  gehabt 

(Q*  4"*)  Verschreitte  zu  der  lezten  Frag,  welhcr  gstalten  nemlih  so  woll 
der  Kay.  alss  Französ.  Proponont  zu  beantworthen  seye.  Vermaine ,  es  were 
d(*m  Kay.  zu  bedeuten,  E.  Chrf.  Drchl.  betten  mit  eonsolation  vernommen,  daz 
Ihre  Kay.  May.  für  Dieselbe  Tnd  Dero  Frau  Gemahlin  so  vigilant  sein:  Vnd 
Ihro  noh  in  Lebs  Zeiten  des  Königs  in  Spanien  zu  denen  Spanischen  Nider- 


46S 

landten  zu  verhelfen,  auh  sib  desswegen  in  eine  neue  Allianz  einlassen  wollen. 
Sye  wünschten,  das  die  conjuncluren  also  beschaflTen  weron,  daz  man  schon 
dermahlen  die  hofnung,  besagte  Niderlandt  zu  bekhommen,  mähen  kbundte, 
besorgen  aber,  weilen  Ihre  Kay.  May.  mit  dem  Turkhen  Krieg  noh  sturkh 
impegniert  seind,  auh  es  noh  lange  Zeit  erforderen:  Biss  daz  Vngarische 
Weesen  reht  stabiliert  wirdt»  daz  sih  wegen  der  Sp&n.  Niderlandten  nihts 
dermahlen  werde  mouiren  lassen.  Vorab  werden  aiffi  daz  zwischen  dem  Rom. 
Reib  vnd  Frankhreih  geschlossene  armistitium  verhandlen,  welhes  ohne  mitl 
eines  brüh  leiden,  wan  man  sih  ietziger  Zeit  vmb  die  Spanische  Niderlandt, 
dauon  Frankhreih  schon  einen  grossen  theil  in  besiz  hat,  annemmen:  zumahlen 
es  Frankhreih  in  gütte  nit  geschehen  lassen,  sondern  die  waffen  ergreifen 
wurde,  wie  Ihre  Kay.  May.  selbst  woll  erkhenet,  indem  Sye  eben  darumben 
in  heurathspacten  ein  gelegnere  Zeit  aussgedungen  haben. 

Solten  dan  Ihre  Kay.  May*  mainung  noh  seine,  daz  dermahlen  nihts  zu 
mouieren,  sondern  alles  auf  eine  bequemere  Zeit  ausszustellen  seye,  ao  sehen 
E.  Chrf.  Drchl.  nit,  warumben  es  dermahlen  eine  neue  allianz  bedarfe.  Vnd 
weiln  die  vor  5.  Jahren  gescblossne  allianz  nunmehr  ihr  Endtscbafit  erraihet, 
in  welber  Zeit  E.  Chrf.  Drehl.  dcro  valor  irew  vnd  devotion  zu  Ihrer  Kay. 
May.  vnd  Dero  Erzbauss  hehsten  nuzen  vnd  giorj  mit  eigner  vilfeltigen  Lebens- 
gefahr vnd  aufsesung  so  viller  Millionen  er  .  .  .  stellen  Sye  daz  gfinzliche 
Vertrawen  zu  E.  Kay.  May.  aequanimitet ,  daz  Sye  £.  Chrf.  Drchl.  und  Dero 
Landten  nit  in  so  grossen  schaden  ligen  lassen:  sondern  villmehr  die  so  er- 
spriesslich  gelaiste  dienst  in  gnSdigste  consideration  ziehen:  vnd  durch  pro- 
portionirte  reale  erkhandtnus   den  lust  zu   weithern  Allianzen  machen  werde. 

Dem  französ.  Proponenten  mehte  vorderist  ein  schönes  compliment  vnd 
Dankhsagung  für  die  gegen  E.  Chrf.  Drchl.  tragende  grosse  affection  vnd 
Vigilanz  zu  aggrandierung  Dero  Churhauss  vnd  zugleih  die  Sineeration  zu  mähen 
sein,  daz  sih  E.  Chrf.  Drchl.  angelegen  sein'laasen  wollen  wie  Sye  dise  grosse 
Inclination  demerieren  vnd  Ihre  gegen  dem  König  vnd  Dero  succession  profi- 
tierende devotion  zu  erkhenen  geben  mögen.  In  der  hauptsah  finden  E.  Cb. 
Drchl.  die  ofi'erten  von  solh  releuanz,  daz,  wie  wollen  E.  Chrf.  Drchl.  zu  so 
grossen  digniteten,  Königreihen  vnd  Lfindem  nit  aspirieren,  sondern  sih  mit 
denen  von  Gott  verlihenen  Ifindern  gar  woll  vergnuegen ,  Sye  es  doh  nit  ausser 
aht  zulassen  gedenkhen,  seiner  Zeit  mehrer  Eclaircissement  yber  ein  vnd 
anders  zu  erbitten.  Dermahlen  aber  vnd  bey  noh  fQrwehrenden  Turkhen  Krieg 
seyen  E.  Chrf.  Dreht,  nit  gedaht  sich  weder  in  ein  noh  andere  Allianz  einzu- 
lassen, sondern  ganz  vnd  Freye  vnd  ofine  handt  zu  behalten,  damit  Sye 
khonpflig  daz  ienig  embrassiren  kbönen,  was  zu  gemainen  vnd  Ihi'er  landten 
Duzen  beförderlih  auh  Ihro  alss  einem  Churfursten  des  Reihs  erlaubet:  vnd 
woll  anständig  sein  wird.  Inunitls  veraiheren  E.  Chrf.  Drchl.  den  Königi  daz 
gwislih  darob  sein  wollen,  damit  daz  Anno  1684.  gescblossne  Armistitium 
vnbekhrenkht  erhalten  werde,  welhes  vmb  souill  leihter  sein  kban,  weil  Sye 
nit  änderst  wüsten,  alss  daz  Ihre  Kay.  May.  vnd  daz  gesambte  Reih  eben  dise 
Intention  vnd  Begirde  zu  beybehaltung  des  lieben  friden  führen,  wan  nur  ein 
gleichmessiges  an  seithen  Frankhreih  geschiht. 

Vnd  eben  darumb  weilen  daz  armistitium  noh  yber  16.  Jahr  wehret,  vnder 
welher  Zeit  hofientlib  ein  bestendiger  Frid  mit  Frankhreih  erfolgen  wird ,  der 
König  vmb  so  uil  weniger  vngleih  auss  .  •  .  khöne ,  als  sich  £.  Chrf.  Drchl. 
dermahlen  zu  kheinen  anderen  erkhenen.  Sonaten  begreifen  Sye  gar  woll,  daz 
Ihres  Churhauss  conuenienz  erfordere,  mit  der  Cron  Frankhreih  in  bestendigen 
gutten  vernemmen  zu  stehen,  wollen  es  auh  nah  möglihkheit  in  werkh  erweisen 
in  hofinung,  daz  der  König  seine  affection  gegen  Dero  Churhauss  continuiren : 
vnd  dasselbe  in  beharrlihen  schua  vnd  Protection  erhalten  werde. 


23 


•  • 


466 


Da^  Lehenbicli- leri«|[  Albrechfs  T«  ?•■  isterreiek 

Papier-Hand schrirt  des  k.  k.  Haus-,  Hof-  und  StaaU-Archives  in  Fol.  —   Nr.  61. 

Österr.  Mss. 

(FortseUnng.) 

i24.)  S.  D.  (c.  i426?)  Alex  der  Grtdner. 

Die  Veste  eu  „Mitterndorf^  mit  Äckern ,  Wiesen ,  Hölzern,  Auen  und 
aller  anderer  ihrer  Zu^ehörung; 

it.  das  Dorf  zu  MMitterndörf^  und  den  Getreidzehenl  daselbst  auch 
mit  ihren  Zugehörungen; 

it.  das  Dorf  zu  „Prodestorf^  und  einen  Getreidzebent  zu  ^Ge  hol  taten* 
mit  ihren  Zugehörungen. 

(Erhalten  von  Ulrich  dem  Inprukger  in  »Gemechtzweis''.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  35. 

125.)  Alex  der  Gradner. 

Den  Hof  und  das  Dorf  zu  Eezgestorf  und  das  Gericht  daseibat  mit 
ihren  Zugehörungen ; 

it.  die  Güter  und  Gülten  zu  Luncz  (Lainz?)  zu  Liesing  und  zu  Spey- 
sing  auch  mit  ihren  Zugehörungen; 

it.  eine  Wiese,  gelegen  bei  Luncz,  genannt  die  „Tamph  w  isen"; 

it  das  Dorf  zu  Molestorf  und  das  Gericht  daselbst  auf  der  Strass 
und  in  dem  Dorf  daselbst; 

it  16  Muth  und  10  Metzen  Vogthabern  daselbst  zu  Molestorf. 

(In  der  Theilung  mit  s.  Vettern  an  ihn  gekommen.) 

Einen  Hof,  auch  zu  Molestorf  gelegen. 

(Sein  BurgrechÜeben  vom  Herzog.) 

Cod.  Mt.  östr.  Nr.  61,  Fol.  70,  b. 

126.)  S.  D.  (c.  1430.)  Alex  der  Gradner,  fQr  sich  und  s.  Vettern  Wigoleis, 

Hanns,  Jörg  und  Bernhard. 

Den  Hof  und  das  Dorf  zu  Eezgestorf  und  das  Gericht  daselbst  mit 
ihren  Zugehörungen; 

it.  die  Guter  und  Gölte  zu  Luncz,  zu  Liesinng,  und  zu  Spei  sing 
auch  mit  ihren  Zugehörungen; 

it.  eine  Wiese,   gelegen  hei  Luncz,  genannt  die  Tamphwiese; 

it.  das  Dorf  zu  Moiestorf  und  das  Gericht  daselbst  auf  der  Strass« 
und  in  dem  Dorf  daselbst; 

und  16  Muth  10  Metzen  Vogthaber  daselbst  zu  Moiestorf; 

it.  einen  Hof  auch  zu  Molestorf  gelegen,  der  ihr  Burgrechtlehen  von 
meinem  Herrn  dem  Herzog  ist. 

(Alles  ihr  Erbe,) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  59,  b. 

127.)  S.  D.  (c.  1430?)  Wolfgang  der  Granperger. 

Den  Zehent  (vonerst)  auf  dem  Nidernhof  zu  Affenhayro; 
it.  zu  Prehafen  auch  auf  einem  Hof; 
it  zu  Sewring  auf  zwey  Höfen; 


467 

it.  auf  der  Hochrewt  ein  Leben  und 
zu  Fewiing  in  dem  Dorf  öberall. 
(Sein  Erbe.J 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  50. 

i28.)  S.  D.  (c.  1430.)  Grasstw. 

Margreth,  Wittwe  Wolfgangs  des  Alpbarten. 

Einen  Hof,  gelegen  zu  Grassaw,  mit  10  Scbilling  Pfg.  Gülte. 

(Ibr  abgetreten  ?on  Hanns  dem  ScbustI,  Landriebler  zu  Drosendorf.) 

Cod.  M9.  Öatr.  Nr.  61,  Fol.  66,  b. 

129.)  S.  D.  (c.  1423.)  Peter  Grasser. 

Einen  balben  Hof  zu  ^Obern  Velabrunn**. 

(Erkauft  von  den  Gebrüdern  J()rg  und  Hanns  den  Grabmlrn*) 

Cod.  Ms.  öttr.  Nr.  61,  Fol.  31. 

130.)  Hanns  der  Grasser  und  sein  Bruder. 

Einen  Hof  zu  Altenburg  und  2  Hofstatt  daselbst; 

it.  zu  Hargensee  auf  der  Waid  15  Schilling  und  15  Pfg.  Gülte; 

iL  den  Weinzebent  und  Getreidzehent  gr.  und  kl.  zu  Feld  und  zu  Dorf 
auf  3  ganzen  Lehen,  gelegen  zu  Steteldorfbey  Espestorf  auf  der  Mi  da 
(?Scbmieda?)  auf  2  ganzen  behausten  Leben  und  auf  einem  Feldleben; 

it.  einen  balben  Hof,  gelegen  zu  Velabrunn; 

it.  einen  balben  Hof  zu  Obern  Velabrunn  gelegen. 

(Ibr  väterliches  Erbe.) 

Cod.  Ml.  östr.  Nr.  61,  Fol.  65,  b. 

131.)  S.  D.  (c.  1432.)  Grarenwerd. 

Erhard  der  Kel berbarder. 

Das  Gericht,  die  Mauth,  den  Wochenmarkt  zu  Gravenwerd  und  die 
Fiscbweide  daselbst. 

(Erkauft  ron  Otto  von  Meissau.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  96,  b. 

132.)  Gertrud,  Tochter  weiland   Pauls  des  Kelberbarder.  Hausfrau 

Jörgs  des  Grabmer. 

Dritthalb  Pfund  u.  16  Pfg.  Gülte  zu  Grauenwerd  auf  behaustem  Gut 
und  Oberland. 

(Erkauft  von  ihrem  Gatten  Jörg  dem  Grabner.)  ' 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  103. 

133.)  S.  D.  (c.  1432.)  Diemut,  Tochter  weiland  Jörgs  des  Grduel. 

Hausfrau  Jörgs  des  Eybenstainer. 

Ein  gestiftetes  Leben  und  ein  ödes  Leben  zu  Erenrewttin  Arbais- 
pekher  Pfarre,  davon  man  jährlich  dient  zu  St.  Micbelstag  69  Wiener 
Pfenninge  und  2  Hühner  (für  8  Pfg.)  und  12  Käse  für  (36  Pfg.)  und  6  Viertel 
Magen  (Mohn); 

it.  ein  Leben  daselbst,  davon  man  dient  65  Wiener  Pfenninge  und  für 
1  Huhn  4  Pfg.  und  für  6  Käse  18  Pfg.  und  3  Viertel  Magen; 

it  den  Dritthei]  Zebents  zu  Zwetl  auf  der  Stadt  als  weit  der  Burgfried 
gebt,  kl.  und  gr.  zu  Feld  und  zu  Dorf; 

it.  zu  Kirchpach  auf  einer  Hofstatt  20  Pfg.  Gülte; 

it.  auf  einem  Leben  zu  Friezenslag  2*/«  Mctzen  Magen  und  3  Pfg.  für 
ein  Fascbingbuhn,  und  den  Wildbann; 


468 

it.  asf  eioen  andeni  Ukes  daselbst,  ib  Elbl  jetzt  aofsitzi,  3  Pfg.  Ar  em 
Habn  and  3  Melzea  Mae^a; 

it.  der  «Neu  B  müilaer*  dient  3  Pfg.  fvr  eia  Huba  and  3  Heizen  Magea: 

ft  ülrieh  za  Frawndorf  dient  tob  einer  Öd,  gelegen  zu  MüJbaeb 
15  Pfg.  ond  i  Metzea  Magen; 

it  Conrad  Kölbel  za  Griespaeh  dient  tob  einen  Lehen  S4  Pfg.  and 
3  VierUl  Magen. 

(Ererbt  »on  ihrem  Vater.) 

Cod.  Mm,  Öitr.  Nr.  61.  Fol.  97. 

134.)  S.  D.  (e,  1423.)  Nielaa  «Gr^oenpekeb«. 

Vt  Hof,  genannt  «MaldorP,  gelegen  in  der  .Prewn*. 
ein  Vermiebtnist  dea  weilant  Jörg  det  »Wisenfrezz". 

Co4.  M:  ÖHr.  Nr.  «1,  Fol.  11,  b. 

135.)  S.D.  (e.  1426?)  Peter  GrewI. 

Eio  ^Udltel«,  gelegen  zo  Tzlaban  in  dein  „Hopbtal". 
(„Das    meim  Herrn    mit    abgang  weilent  Jacobs    des  Redler    was    ledig 
worden**.) 

(Gnadenlehen.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  37. 

136.)  Aoton  der  Grewl. 

Das  Haus  zu  „Prunoftsendorf^  gelegen,  mitsaromt  dem  Bauhof  daselbst, 
den  Zebenten,  Gründen,  Hölzern,  Nutzen,  Gölten,  „Pangericht*',  Wochenroarkt 
und  allen  andern  s.  Zugehörungen; 

it.  zu  Maustrenkh  gefurstete  Freyung,  das  „Pangerieht",  drey  .Pan- 
tuiding**  und  3  „Nacbtaiding**  daselbst,  auch  mit  allen  ihren  Zugehörungen. 

(ErkauA  ron  Dorothea,  Tochter  weiland  Achaz*8  von  Vetben,  Hausfrau 
Hanns  des  POschinger.) 

Vide  Prunsendorf. 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  100,  b. 

137.)  S.  D.  (c.  1430.)  Greytschenstelen  (KreuzensUdten). 

Caspar  und  Hanns  Voyt,  Gehrfider. 

Einen  Hof  zu  Obern  Greytschensteten  zunächst  Stephan  dem  Klinsler; 

it.  42  Joch  Ackers 'und  iV^  Tagwerk  Wiesmahd,  die  in  densetlien  Hof 
gehören; 

und  ganzen  Zehent  auf  demselben  Hof,  zu  Feld  und  zu  Dorf; 

it.  den  Zehent  auf  einem  ganzen  Lehen  daselbst  zu  Feld  und  nicht  zu 
Dorf  (darauf  gesessen  Andre  der  Höldel); 

und  den  Zehent  auf  Va  Lehen  auch  daselbst  gelegen,  zu  Dorf  und  nicht 
zu  Feld; 

it.  den  Zehent  auf  1  Hofstatt  zu  Feld  und  zu  Dorf  und  liegen  zunächst 
dem  vorfi^enannten  Hof; 

it.  den  Zehent  auf  den  Weingärten,  gelegen  «an  dem  Teufel",  genannt 
„die  Drumer*',  und 

einen  Hof,  des  ein  ganzes  Lehen  ist,  gelegen  an  dem  (Ort?)  zunächst 
dem  Schilher,  und  36  Joch  Ackers  und  1  Vj  Tsgwerk  Wiesmahds,  die  in  den- 
selben Hof  gehören,  auch  zu  Grewtschenstcfcn  gelegen. 

(Ihr  vfiterliches  Erbe.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  63,  b. 


469 

138.)  S.  D.  (c.  1420?)  Hanns  Grill. 

Den  Sitz  su  Kelbershard  und  3  HofsUStte  daselbst. 
(Erkauft  von  Thomas  dem  Stainberger.) 

Cod.  Ms.  ÖBtr.  Nr.  61,  Fol.  35. 

139.)  S.  D.  (c.  1432.)  Grub. 

Heinrieb  der  Kunigsperger. 

Einen  Hof,  gelegen  lu  GrubbeyTernbergin  Pranperger  Pfarre,  darein 

geboren  ein  anderer  Hof  und  4  HofstStte  dabey  gelegen. 

(Erkauft  von  Hanns  dem  Weydacber.) 

Cod.  Mb.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  84,  b. 

140.)  S.  D.  (c  1432.)  Jörg  der  Grunpekh. 

Folgende  Leben  der  Lehensebaft  von  Sch^nnberg: 

Eine  öde  Hofmareb  zu  Str^nczendorf  auf  der  Pulka  zunScbst  gegen- 
über dem  P^lczlein  gelegen  und  einen  Garten  zunächst  demselben  Hof; 

it.  eine  yyPraiten^  gegen  Zwingendorf  nSchst  der  Wiese  des  Rudieins; 

und  eine  Praiten  i,Maukperg-wSrts*   bey  dem  „Pur gl  ein*  gelegen; 

it.  eine  Wiese  und  eine  „Praiten'*  oberhalb  des  Dorfes  daselbst  zunlicbst 
„Kadolczer  gemerkb**  und  ein  Baumgarten  auch  lu   Str^nczendorf; 

it.  ein  halbes  Feldlehen  gegen  Mawrperg  und  eine  Wiese  „niderthalb 
des  dorfs^; 

it.  ein  Zehent  auf  einem  Äcker  daselbst  und  10  Schilling  Pfg.  Gülte  auf 
zwei  halben  Lehen  auch  zu  Str^nczendorf. 

(„Das  uns  mit  abgang  weilent  Hansen  des  Grunpekben  ist  ledig  worden".) 

Zur  Seite:  Nota  (?)  Verkauft  an  Ulrich  den  Alanspekb  s.  ibidem, 
Fol.  107. 

Cod.  Mb.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  96,  b. 

141.)  S.  D.  (c.  1429.)  Sigmund  Gruntn^r. 

Eine  Mühle,  genannt  die  Tegelmühle 

und  1  Leben  gelegen  zu  Obern  Waldarn  und  1  Hofstatt  daselbst  in 
Valenteiner  Pfarre  gelegen. 

(Erkauft  von  Kolmann  dem  Schroten.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  58,  b. 

142.)  S.  D.  (c.  1430.)  Jörg  und  Mert  Gweltl,  Bruder. 

Einen  Hof  zu  Walthersiorf  mit  8Vs  L.ehen  Bau*s  in  Feld; 
lt.  5  HofstStte  daselbst,  deren  jede  50  Pfenninge  dient; 
it  von  1  Hofstatt  31  Pfg.; 
it  von  ti  Lehen  60  Pfg. ; 
it  2  BaumgSrten  daselbst; 

it.  das  „Panholts*  (?)  in  Enezestorffer  Feld  und 
1  Wiese  gelegen  bey  der  „Stainpruffk^. 

(„Das  alles  mit  Gemecht  und  abgang  Jörgen  des  Gweltleins  irs  vettern 
„an  si  komen  ist''.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  69,  b. 

143.)  Jacob  Gweltl. 

Ganzen  Zehent  auf  10  Lehen  bei  Laa  in  Plauslawder  ^)  Newsidl 
gelegen  und  4  Holden  in  Hewtal,  deren  jeder  von  seinem  halben  Lehen  dient 
12  Melzen  Weizen,  12  Metzeu  Habern  und  45  Pfg. 


A)  Auch  Kottin^oeasiedel  (?). 


470 

(„Das  alles  nach  abgang  Hansen  des  Weikhartsslager  in  gemechtsweis  aa 
„in  komen  isf.) 

Cod.  Ms.  ÖUr,  Nr.  61,  Fol.  69,  b. 

144.)  S.D.  (c.  1426?)  Lucas  der  Hager. 

Einen  Weinzehent  und  einen  Getreidzchent  auf  21  Lehen  xu  Feld  und  tu 
Dorf,  kleinen  und  grossen,  zu  Pdstorf  gelegen.  (?) 

Cod.  Bis.  Östr.  Nr.  6t,  Fol.  39. 

145.)  S.  D.  (c.  1427?)  Lucas  Hager. 

Einen  Hof,  gelegen  zu  St.  Michel  ob  Trebnsee,  das  Kirchenlehen 
daselbst  und  12  Tagwerk  „Wismads'*,  gelegen  zu  „Pirpawm"  mit  ihren 
Zugehörungen. 

(Erkauft  von  Hennan  dem  Schaden.) 

Cod.  Mb.  östr.  Nr.  61,  FoL  37,  l>. 

146.)  S.  D.  (c.  1423.)  Wolfgang  der  Haidelberger  (unmündig)  (Sohn 

weiland  Stephans  des  Haidelberger). 

För  ihn  (s.  V^rround)  Otto  von  Meissaw. 

Das  Dorf  zu  „Schey  in  Kotaner  Pfarre  gelegen  ')  und  auf  behaunteiu 
Gut  „Hunrpliening,  kesphening,  Weysat,  Sny tphenning' ; 

it.  3  Pfund  3  Schilling  und  9  Pfenning  „Gelts*<  und  2  Tbeile  ZebenU 
daselbst,  grossen  und  kleinen,  zu  Feld  und  zu  Dorf. 

Soll  sie  empfangeD,  wenn  er  (Wolfgang  H.)  zu  seinen  Jahren  kommt. 

,,Auch  hat  mein  Herr  der  Herzog  dem  von  Meissaw  die  gnad  getan, 
„ob  derselb  Wolfgang  mit  dem  tod  abgieng  ee  daz  er  zu  seinn  beschaiden 
„Jaren  kern,  daz  dann  die  Torgeaanten  Lehen  mit  im  zugehörungen  auf  in 
„und  sein  erben  genauen  sullen,  also  daz  er  und  sein  erben  die  von  meim 
„Herren  und  seinn  erben  zu  leben  emphahen**. 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  18. 

147.)  S.  D.  (c.  1423.)  Erhard  Haidem. 

5  Pfund  Pfg.  Gelts  und  50  Metzen  Getreids  gelegen  zu  Imendorf  auf 
behaustem  Gut  in  Wulderstorffer  Pfarre. 

(Gnadenlehen.  Ledig  geworden  durch  weiland  Purkhart  den  Mark- 
hartzdorffer.) 

Cod.  Ms.  Öttr.  Nr.  61,  Fol.  8, 

148.)  S.  D.  (c.  1430.)  Hainbarg  (Stadt-Bai^er> 

Dorothea,  Witwe  des  wei  land  Wilhelm  Enczestorffer. 
Einen  Hof,   genannt  der  ^»Schuczenhof^,  gelegen  zu   Hainburg  in 
der  Stadt  unter  der  Vcste,  mit  s.  Zugehörung. 
(ErkauA  von  Hanns  dem  HolczapheL) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  7Z. 

149.)  S.  D.  (c.  1432.)  Urfahr  zu  Haimburg. 
Leonhard  Ainweyg. 


1)  lio  Lehcnbiich  K.  LadisUus  P.  (Notixenbl.  1654,  Nr.  68,  S.  91 )  beisst  das  Dorf 
„Scbeibs**  in  KoUinger  Pfurre  (?),  es  beisst  stieb:  Auf  dem  Dorf«*  .  .  «ob  bebM«l«o 
iiätcm  . .  .  dafür  anderes,  was  bier  febll. 


471 

Vier  Pfund  Pfg.  Gälte  »uf  den  swey  Theilcn  des  Urfars  zu  Haymburg 
gelegen. 

(Erkauft  von  Ulrich  dem  Pretrer.) 

Cod.  M$.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  86,  b. 

150.)  S.  D.  (c.  1432.)  Zorn  Hainreichs. 

Leupolt  von  Kreyg,  Hauptmann  xu  Drosendorf. 
Den  Zehent,  Getreidzehent  und  kleinen  Zehent  auf  8  f^hen  zum  Hain- 
reichs in  Tollershaimer  Pfarre  gelegen. 
(Erkauft  von  Ulrich  dem  Puhl.) 

Cod.  Ms.  Öslr.  Nr.  61,  Fol.  86,  b. 

15i.)S.  D.(c.  1430.)  Wolfgang  Härder. 

Oy,  Pfund  Pfg.  Gülte  auf  Cberländ  Äckern,  gelegen  in  3  Feldern  zu 
«Sehroczndorf,  der  10  ganze  Lehen  sind  und  stossen  mit  einer  Seite  an 
die  Wulflei nstorffer  Äcker  und  mit  der  andern  Seite  «gen  Prukg  wercz  ob  der 
Newnmül''. 

(Erkauft  von  weiland  Conrad  vom  Ror.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  60. 

152.)  S.  D.  (c.  1434.)  Caspar  der  Harrass^r. 

5  Schilling  Pfg.  Gülte  zu  Frawndorf  auf  drei  behausten  Holden  auf  25 
„Gwanten''  Ackers  und  auf  2  Joch  WeingSrten  gelegen; 

it.  den  Zehent  auf  einem  Weingarten  in  dem  Preinhartzperg  an  dem 
Ort  gelegen; 

und  auf  y,  Tagwerk  Wiesmabds. 

(Erkauft  von  Nicias  dem  Kawmauf,  Bürger  zu  Wien.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  110. 

153.)  S.  D.  (c.  1428?)  Harscbendorf. 

Jacob  der  Porczenfurter, 

Jörg  der  Peisser, 

Leonhard  der  Gutlinger. 

Einen  Hof  zu  Harscbendorf  gelegen. 

(Gnadenleben.)  »Von  sundern  gnaden**. 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  49,  b. 

154.)  S.  D.  (c.  1434.)  Hartpach. 

Jörg  der  Grassawer. 

Einen  Hof  zu  Hartpach  und  2  Rewt  daselbst  gelegen,  der  Lehen  zu 
Weytra. 

(Erkauft.)  (?) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  110,  b. 

155.)  S.D.  (c.  1423.)  Jörg  Has. 

Vs  «ines  Hofes  zu  Praitenweidach  gelegen  und  11  Joch  Acker,  die 
io  denselben  DriHheil  gehören; 
it.  2%  Tagwerk  Wiesmabds  ; 
it  1  Holz,  genannt  der  »Suchmantl". 
(Sein  vSterliches  Erbe.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  4. 

156.)  S.  D.  (c.  1423.)  Ulrich  der  Haslaw^r. 

Das  kleine  Schenkamt  in  Österreich,  erkauft  von  Herrn  Leupolt  von 
Ekbartzaw. 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  14. 


^^^  rfilawer. 

(«Das  alles  nach  abgang  Hansen  '     >*  »•  Z"««»^örüDg. 

^in  koraen  ist«.)  *™'^- 

Cod.  Ms.  Öatr.  Nr.  61,  Fol.  14. 

i44.)  S.D.        'fi**  u**^  Wernbard  die  Haselawer. 

-,.        «r  •      1.     4  -/nund**  und 

Einen  Weiniehent  r  ^       ,^„  „„^  kleinen  eu  Feld  und  xu  Dorf. 
Dorf,  kleinen  und  gr-  ^^|^  j^^^^^   ^^^  Potendorffer  Hausfrawn   uod  Rein- 

^^^^r  tochter  gewesen  sin  und  meim  Herrn  mit  lod  dwselbeo 
;>'^ordea  sind«.) 


Eine        -'^  Cod.  M».  Östr.  Nr.  61,  Fol.  28. 


.ine    ^;^>*^ 
dftselb*^       ' 

Zuff'  ^<'  **^^)    Stephan    Hawnold    und  („von   sundern   gnaden*) 

^         ,f.  ^'  seine  Hausfrau  Dorothea. 

.  eßHofy  gelegen  zu  „Velben  bey  Hintperg«. 

^rkifi^  von  Eberhard  vom  Ror.) 
C^  Cod.  M».  Östr.  Nr.  61,  Fol.  61,  b. 


160.)  S.  D.  (c.  1434.)  Hanns  der  Hawser. 

Zu  MacEen  einen  Weinzehent  und  einen  Getreidzehent; 

if.  den  kleinen  Zehent  daselbst  in  dem  Dorf; 

it.  zu  Pal terndorf  einen  Zehent,  gelegen  auf  8  Lehen  und  auf  3  Hof- 
5(fitten,  gr.  und  kl.  zu'  Feld  4ind  zu  Dorf; 

it.  zu  Enkhenprunn  5  Pfund  und  3  Schilling  Pfg.  Gölte  und  30  Meden 
Korns  daselbst; 

it.  zu  Eberstorf  auf  der  Zaya  2  Pfund  Pfg.  Gölte  auf  behausleio 
Gut  und 

den  Zehent  auf  10  Lehen  daselbst,  gr.  und  kl.  zu  Feld  und  zu  Dorf. 

(Ererbt  von  s.  Vater  Jost  dem  Hawser.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  tOS,  b. 

161.)  Hanns  der  Hawser,  für  sich  und  s.  Bruder  Jacob. 

4  Muth  Weizen  Dienst  und  4  Pfund  Pfg.  Gölte  auf  Holden  zu  Engels  lorf 
und  den  kleinen  Dienst  KHse,  Huhner  und  Eyer  auf  denselben  Holden; 

it.  den  Getreidzehent  am  Hirsperg,  den  Getreidzehent  im  Naehstent«! 
und  den  Zehent  am  Neyp erg. 

(Erkauft  von  Leonhard  dem  ArbergSr  und  Gertraud  s.  Hausfrau.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  109. 

162.)  S.  D.  (c  1423.)  Wilhelm  und  Wolfgang  Haydenreichstainer. 
(Gerhab  und  LehentrSger:  Heinrich  LeubelstorfTer.) 

17  Schilling  Pfg.  Gelts  und  2  KöfTel  Salz  Burgrecht  auf  dem  Hof  „dsts 
dem  Weippolts  auf  dem  Trappenpuhel,  gelegen  in  Waidhoaer P(arre 
auf  der  Tey** ; 

und  Vs  Fisch  weide,  gelegen  auf  der  Tauben. 

(Erbe  von  ihrem  Vater  Jörg  Haydenreichstainer.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  7. 
(ForUeUung  fol^t.) 


Aus  der  h.  k.  Hof-  and  StaaUdraekerei  in  Wiu. 


NOTIZENBLATT. 


m  knbh  fBr  Eiude  ftitemicbficker  GescUcbtsqielln. 

Hcr»iiBgeg«btn  tdo  dir  hutorüehtD  Gomnünion 

•aiserlicheo  Akademie  der  WisseDschafleo  in  Wien. 


I.  „Literatur." 
IrehlaUgtc.  KustfeuUcktc. 

(FortseUoBg.) 

Kunttdeoknitle  dei  Hittelalten  im  Kreise  ob  dem  Wiener  Walde  des 
Er^eruifflliuins  NiederGsterreicb.  Von  Dr.  Eduard  Freiherni  von  Sacken. 
Jibrb.  der  Ceolnl  -  CommiMioD  II.  Bd.  (18S7.)  Nr.  Ilt,  S.  103—166.  Hit  III 
Ittlioerepbirten  Tifeln  und  4S  KoluchnitteD.    Ein  lebr  reichhaltiger    Aufiati. 

8.  JOS.  Dm  Collegiat-Slift  Ardaeker.  Von  der  ur*p ränglichen  Kirche 
■aa  drm  XI.  Jahrb.  nichts  mehr  übrig.  Die  |{egen«llrligc  atämmt  aua  mehreren 
Periudeo.  RomaDiieher  Cbergangsstyl  (Sebiff,  Allirniiche,  Krypta). 
Gttthitcb  (Chor  XIV.  Jahrb.,  Kreuigaog  XV.  Jahrb.).  Sc-b6ne  GlasmalereJea 
XIV.  Jahrh.  Lebenigeaehichte  der  h.  Margaretba ,  in  14  Lunetlen.  Kreutgang 
nad  Kirche  reiUurirt  (Pfarrer  Huemer).  (UaiiichnitU  1  —  12.) 

8.  109.  Die  Cigtereienaer- Abtei  Lilienfeld.  Hit  3  Tafeln  and  Holc- 
■ebniUen  Nr.  13—29-  1202-  1206.  Kirche  (die  jetuge),  der  an  ihre  SadMito 
angebaute   Krenigiog    mit   dem    CapiteUaale   (Halle    tdd  Tier  Slulen 

SstOUt)  in  Verbinduni;.  Das  Refectorinm  mit  3  SSaten  in  der  Hill«  und 
a  DorMitorium,  in  3  Ablbeilungen  gesondert  durch  iwnniig  Pfeiler  in 
"  "  "'         ~  '       — 'fl)  eine  Pfarrkirche  uod    ein  Hospital    fftr 

Schicksale  des  Klosters.  Vom  ursprfln glichen  Bau 
III.  Jahrhunderts  ist  neeb  erhalten:  die  Kirche, 
apilelsaal.  Besehreibung.  Äusseres  und  Innerei 
.  Romanisch  und  Obergan eistyl.  Spllere  Zubauten 
der  aSrdlichen  Abseite  und  die  Sacnaleiea,  erster« 
mit  iwei  einfachen  KrenigewBIben  bedeckt  und 
sawerk,  letitere  so  wie  der  Kirche  reiche  innere 
:m  rorigen  (iS.)  Jabrbnoderl.  DerKreaigang 
ischer  offener  Bogengang  von  140  Fuas  LtBge 
der  Mitte  der  Südseite  gegen  den  Hofraum  ange- 
wie  die  SGuleustellung  beweist,  schon  in  der 
inden  und  hatte  eine  poligone,  ianen  fast  runde 
rrichlcte  Abt  Peter  im  Jahre  1461  einen  herr- 
len  mit  gani  durch  breche  oe  in  Aufiatie;  ans  38 
Wasser  in  drei  gerippte  Huscheln.  Das  gegen- 
t  nach  dem  Brande  ISiO.  der  das  alle  ient5rte, 
der  alten  SSnlensehSfte  bSchit  ungeschickt  neu 
>  des  Klosters  im  Jahre  1834).  Der  Kreuigaog, 
nt  und  Zwetll,  aber  noch  reicher  als  diese,  macht 
I,  deren  Zahl  fierbunderl  Qbersleigt,  alles  mit 
lOr,  lierliehen  filatlcapitilen  und  breilpfübliger 
24 


472 

)IS7.)  Wulfiog  der  Haslawer. 

Das  MTotgericht  zu  S  p  a  n  n  b  e  r  k  h**  mit  s.  Zagehdruog, 
erkauA  von  Herrn  LeupoU  von  EkarUaw. 

Cod.  Mft.  Öttr.  Nr.  61,  Fol.  14. 

158.)  S.  D.(c.  1423.)  Ulrich  und  Wernhard  die  Haselawer. 

Das  „Urfar  zeVisehamund"  und 

dritten  Theil  Zelienls,  grossen  und  kleinen  zu  Feld  und  zu  Dorf. 

(»Die  eemaln  Margreten  Jörgen  des  Potendorffer  Hausfrawn  and  Rein- 
„prechts  des  Haselawer  tocbter  gewesen  sin  und  meini  Herrn  mit  tod  derselben 
^Margreten  ledig  worden  sind".) 

(Gnadenlehen.) 

Cod.  M>.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  28. 

S9.)  S.  D.  (c.  1430.)   Stephan   Hawnold    und  (»von   sundern    gnaden*) 

seine  Hausfrau  Dorothea. 

Einen  Hof,  gelegen  zu  »Velben  bey  Hintperg'*. 
(Erkauft  von  Eberhard  vom  Ror.) 

Cod.  Mt.  Östr.  Nr.  6!^  Fol.  62,  b. 

160.)  S.  D.  (c.  1434.)  Hanns  der  Hawser. 

Zu  Maezen  einen  Weinzehent  und  einen  Getreidzehent; 

it.  den  kleinen  Zehent  daselbst  in  dem  Dorf; 

it.  zu  Pal terndorf  einen  Zehent,  gelegen  auf  8  Lehen  und  auf  3  Hof- 
stätten, gr.  und  kl.  zu'  Feld  4ind  zu  Dorf; 

it.  zu  Enkhenprunn  5  Pfund  und  3  Schilling  Pfg.  Gölte  und  30  Metzen 
Korns  daselbst; 

it.  zu  Eberstorf  auf  der  Zaya  2  Pfund  Pfg.  Gülte  auf  behaustem 
Gut  und 

den  Zehent  auf  10  Leben  daselbst,  gr.  und  kl.  zu  Feld  und  zu  Dorf. 

(Ererbt  von  s.  Vater  Jost  dem  Hawser.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  lOS,  b. 

161.)  Hanns  der  Hawser,  fQr  sich  und  s.  Bruder  Jacob. 

4  Muth  Weizen  Dienst  und  4  Pfund  Pfg.  Gölte  auf  Holden  zu  Engelstorf 
und  den  kleinen  Dienst  KSse,  Huhner  und  Eyer  auf  denselben  Holdon; 

it.  den  Getreidzehent  am  Hirsperg,  den  Getreidzehent  im  Nachatental 
und  den  Zehent  am  Ney  per g. 

(Erkauft  von  Leonhard  dem  Arberg^r  und  Gertraud  s.  Hausfrau.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  109. 

162.)  S.  D.  (c.  1423.)  Wilhelm  und  Wolfgang  Haydenreichstainer. 
(Gerhab  und  LehentrSger:  Heinrich  Leubelstorffer.) 

17  Schilling  Pfg.  Gelts  und  2  KöfTel  Salz  Burgrecht  auf  dem  Hof  „da  ts 
dem  Weippolts  auf  dem  Trappenpuhel,  gelegen  in  Waidhouer  Pfarre 
auf  der  Tey**; 

und  Va  Fischweide,  gelegen  auf  der  Tauben. 

(Erbe  von  ihrem  Vater  Jörg  Haydenreichstainer.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  7. 
(FortselzuDg  folgt.) 


A«s  der  fc.  k.  Hof-  und  StaaUdraekerei  i«  Wies. 


*  tt        XOnZENBLATT.         i«88. 


■  Aidir  nr  Enfc  MtcmioUgckvr  Oticklckti^itlla. 

■i^Hfi^a  la  te  Urieriwli*B  CoudHlon 

«V 

M  4er  Wissenschailen  iu  Wien. 


I.  «literatur.* 
AnftMcgle.  lustgeseUekte. 

(FMtocUug.) 

bMUMftaak  4n  lCUrlaH«n   im    Knise   ob    dem    Wieur  Walds    <|w 
b^tvHCtlnH*  5i<^ri«ljrTtith.    Von  Dr.  Eduard  Frcihem  tob  S  ■  «  k  »b. 

"      "  ~  ■  ■  IL  Bd.  (t8S7.)  Nr.  Hl.  S.  103—168.  Hit  Itl 

B  TaMa  Bad  45  HotuctiDittaB.  Eia  aebr  reirkbillii^r  AufMli. 
~  ■  C«UcKtat-Stin  Ardaeker.  Von  drr  DrapraBplieb«B  Kireka 
wmt  tim  U.  JaikL  aMts  Bchr  übrig.  Die  ttegen«(rlifte  stammt  bb*  mrbT«r«« 
■iT  ■  tili  'iil  Cbeifanicut}!  (Scbiff,  Allamiieb».  KttuI«). 
Gebäck  (LbarllT.JakK  KreuigBog  XT.  Jahrb.).  S<-bSBC Glv>m>lerM«> 
XIT.  J^A.  Li*iMagiirhi«bte  der  b.  Hargaratba,  >■  14  LaHlrea.  Kraaig*^ 
mä  KkcW  ntMrirt  (Pftmr  Hacmer).  (HoiuebBille  1  — 12.) 

&  IM.  Di*  CBlMciesMT-Abl«  Lilieafeld.  Hit  3  Tafab  awl  Hol». 
»min  Xr.  13—29^  1102- 1206.  Kirebe  (die  jetsige).  der  bk  ibr«  SüdMiU 
aB|«tMl*  KrcBBgamg  mit  dem  CapilcIsBale  (HaJe  toa  Tier  ^ale» 
Mtibt)  ia  TtrtiBdaBg.  Das  Befeeloriam  mit  3  SiaieB  i>  der  Hilt«  wtl 
Sbb  DaraBitariam,  ■  3  AUbeÜBBftea  geaeailerl  darcb  BwaoiiK  Pl'eil««  iai 
s«m  Bcatca.  SpStcr  (e.  1220)  ci>a  Pfarrkireba  aad  ai»  Hotkila)  fW 
fircr  (1238).  WeckcUe  SHÜrkaak  dea  KloaUrs.  Tom  anpriagbcW«  K.« 
BM  der  MM  BitRa  dca  IHL  JahrbaadertB  iaI  bmJi  erinKea:  dia  Kirrh^ 
4tr  Kreaifaag  aad  der  CBpitcEaaal.  BeachrcibaBf.  Aasaensaad  Waetaa 
■  ■  ■  ■  4  äbaiimAiad.  Somaaiscb  aad  CbngaacvlTL  Sfjtan  Zub.aNa 
■  Eadc  der  a^rdlirkea  Abacttc  ^  die  Saeiislm««.  enWr« 
Zeit  Ml  Bwei  eiafocbea  KrcnfeavIbM  k^Jw««.!  mkI 
apiUbajfriaattra  ohae  Muanrk,  retderc  aa  vi«  derlÜreb«  NKb«  m»«f« 


^ 


^ 


472  '' 


F^ 


\ S7.)  W  u  1  f i D g  de x y  ^l„d  y\^\^  der  Ba«eo  Btch 
Das  ^Totgericht  EU  Spann  berkh**^^  ^n.)  Zahlreiche  Grabsteine 
erkauft  von  Herrn  l.eupoU  von  EkfV      Abenberg  bemerk eo»wertb. 

-^      jsn  Marmor,  fortrefflicbe  Arbeit. 

^der  Capit eisaal.  Eine  Coosole 

158.)  S.  D.(c.  1423.)  UlrJ  •  ßece  homo,  nis  ein  Sculpturwerk 

r»        rrr  v:«»k.»^     '       ^<*  interesMint.  Der  Saal  eine  quadra- 

Das  -Urfar  ieViscnar    /       ^,.  .       •»    •      •     j       m-a«^  :«. 

jk  -iL      Ti   M  •?«!«„•-  Seite  messend,   mit  vier  in  der  Mitte  im 

dritten  Tlieil  Zehenls,  ,  ,        ,.  i  *•  ^     »•  ^^«    .**«* 

TD*        maln   Marr  -^^  welche    die    wulstigen  Kippen    der    neun 

k»  ^^A^^  u    aiow'  *^  tragen;  an  denWSnden  ruhen  diese  auf  Coo- 

»prechts  de»  naseiar        Kragsteinen  besteht,  u.  •.  w.  Leider  «erstörte  der 

**       fcnadenlebf      >  S^rigen  Reste  der  ursprünglichen  Klortergebände,  daa 

;^j  Oorm'iior'ium, 
/^^J^imenien  nichts  mehr  vorbanden,  da  bei  der  Aufhebang^  des 
S9  ^  S    P  <^>^//^^^'  1790  wieder  hergestellt!)  alles  barbarisch  Teracbleppt 
'^    '     ''>'^^^^oB  der  alten  Bibliothek  wenige  Überbleibsel  (Hanthaler*s  Maoa- 
^^i^ffbieM  das  restaurirte  Kloster  die  Bibliotheken  von  Klein-Maria- 
/^/^^  /%üiinc''*Dnen  »u  Wien.  Brevier  aus  dem  XV.  Jahrb.  mit  einem  Minia* 
"l^/J'^fgaf  dem  ersten  Blatte  (K.  David  in    einem  Burgzwinger  steheod, 
^^'^fOB  Pfauen,  oberhalb  Gott  Vater  zwischen  zwei  Engeln.    Eyck'sche 
^Z''*^'' irüoderzart).     In    der   Pr&laturs  -  Capelle    einige    bemerkenswertbe 
^"^^'^fie  Bilder,  meist  aus  benachbarten  Kirchen  hierher  gebracht  Aebl 
i^'Jgi^eB  Seiten  bemalte  Tafeln,  von  einem  Flägelaltar,  Darstellungen  aua 
ff  lebtn  des  heiligen  Sigismund  und  einiger  Heiligen ,    gute  Arbeiten  der 
'^fr* sehen  Schule.  4  Heilige  auf  einer  Tafel  (erinnern  an  die  Schule  de» 
S  aüS  von  Kulmbach).  Zwei  Scenen  aus  dem  Leben  der  heiligen  Ursala, 
j['joischen   Ursprungs,   Eyck*sche   Schule.    Die    Marter  des  heil.  Andreas 
ffus    Hainfeld)    ein   treflfliehes    oberdeutsches    Bild,    aus    dem   Anfang    des 
iß.  Jahrh.  H.  Benedict,  welcher  den  Erlöser  vom  Kreuze  berabnimmt,  in 
der  Art  des  Georg  Prew  von  Augsburg.  Madonna  im  Grannen  (Lueas 
Kranach).  Mit  Sorgfalt    wird  alles   in    den  Pfarren  des  Klosters  Vorfindliebe 
Tor  Verschleppung  gesichert. 

S.  120.  St.  Polten,  bereits  im  IX.  Jahrh.  eine  Colonie  Yon  Tegemsee« 
Spfiter  weltliche  Chorherren  (1030).  Seit  1080  (durch  B.  Altmann  von  Passaa) 
regulirte  Chorherren  des  h.  Augustin.  Geschichtliches.  —  1784  aufgehoben. 
Bisthum.  —  Doinkirche  (die  frühere  Stiftskirche)  zeigt  noch  die  alte  Anlage, 
obwohl  sie  durch  den  prachtliebenden  Probst  Johann  Michael  Ffihrer  (1715 
— 1745)  80  im  modernen  Style  umgestaltet  und  verändert  wurde,  dass  sich 
ihre  frühere  Gestalt  nur  mehr  im  Grundrisse  und  einigen  wenigen  Details 
erkennen  Ifisst.  Eine  Pfeil  erbasilica  ohne  Querschiff  mit  zwei  massiven 
viereckigen  Thürmen  an  der  Westfa^ade.  Diese  stehen  mit  dem  Lani^faaose  in 
gleicher  Flucht,  so  dass  zwischen  ihnen  ein  schmaler  in  das  Schiff  fahrender 
Gang  entsteht;  sie  bilden  im  Grundrisse  Quadrate  von  28  Fuss  jeder  Seite.  Die 
schwerföllige  Bauart,  die  rundbogigen,  nach  innen  sehr  stark  eingezogenen 
schmalen  Fenster  lassen  sie  als  dem  früh  romanischen  Style  angehörend  erfcen* 
nen,  und  da  sie  zur  Kirche  in  keinem  richtigen  Verhiltnisse  stehen,  sondern  zv 
massiv  und  gross  sind,  so  dürfte  man  annehmen ,  dass  sie  von  einem  SKeren 
Baue,  als  diese,  vielleicht  noch  von  der  ersten,  im  Jahre  1065 
geweihten  Kirche  herrühren. 

Doch  gilt  dieses  nur  vom  unteren  Theile,  der  obere  Theil  ist  aus  dem 
XVL  und  späteren  Jahrhunderten  u.  s.  w. 

(S.  122.)  „Wenn  sich  aus  diesen  wenigen  Anhaltspunkten,  welche  die  so 
modernisirte  Kirche  noch  darbietet,  ein  Schluss  ziehen  iSsst,  so  dürfte  anio* 
nehmen  sein,  dass  das  Schiff  in  seiner  Anlage  von  dem  Baue  herrühre»  den 
Bischof  Konrad  im  Jahre  1150  consecrirte;  der  Chor  sammt  den  Nebencbören 
(der  Rosenkranz-Capelle)  im  Cbergangsstyle  von  der  nach  dem  Brande  an 
I2ti6  'vorgenommenen  Erneuerung  der  Kirche;  wenigstens  deuten  die  Formen 


'<• 


475 

-^beD  Nebenchores  und  der  SpiUbogenfries   am  CboMeh lasse  sehen 

>fitere  Zeit  hin.** 

'"«Dstern  der  Rosenkranz-Capelle  sind  noch  einii^e  Glasmalereien 

%U8  dem  XVI.  Jahrhundert  xa  sehen ,   die  Figuren  schwarz   auf 

^od  gexeichnet,  darunter  der  Abschied  Christi  von  den  Frauen 

>ung  und  edler  Auffassung. 

>V.  ^  modern,  doch  Grabsteine  dsrin  aus  dem  XIV.  und  XV. 

utend  der  der  Hagenauer,  von  1337. 

t*.  Renk  sammelt  altdeutsche   Gemfilde»  die  in  den  Kirchen 

^«snd  sich  vorfinden»  unter  denen  besonders  eine  beiderseits  bemalte 

ron  einem  St.  Stephans-Flugelsitar  aus  Buprechtsiffofen  zu  bemerken  ist. 

S.  i23.  St.  Pantaleon.  eine  Meile  östlich  von  Enns.  MerkwOrdige  Kirche 

aus  dem  XV.  Jahrh.;  ein  Sllcrer  Baurest  die  an  der  Westseite  der  Kirche 

befindliche  Doppel  -  Capelle,   von    ganz   eigenthömlicher  Anlage    aus    dem 

Xll.  Jahrh.  Reste  eines  schönen  Flägelaltars   aus   dem  Ende  des  XV.  Jahrh. 

Gute  Arbeit  der  oberdeotsehen  Schule.  (Holzschnitte  30—33.) 

S.  124.  Die  Benedictiner-Abtei  Seitenstetten.  Classischer  Boden;  in 
der  Nfibe  stand  ein  römisches,  befestigtes  Lager  ad  muros  genannt.  Römer- 
strasse (vom  Volke  die  Heidenstrasse  genannt).  Historische  Notizen  Ober  das 
Kloster.  Die  grosse  Stiftskirche  zeigt  noch  die  ursprflngliche  Anlage  der 
Pfeilerbasilica,  ist  aber  ganz  modernisirt;  das  hohe  schmale  Mittelschiff,  spitz- 
bogig  flberwölbt,  ist  bedeutend  über  die  Abseiten,  von  denen  es  durch  vier- 
eckige Pfeiler  getrennt  wird,  erhöht  Der  Chor,  dreiseitig  geschlossen  mit 
sehr  hohen  Spitzbogenfenstem,  denen  leider  das  Masswerk  fehlt,  und  Strebe- 
pfeilern ist  ein  Zubau  nach  dem  grossen  Brande  um  1345,  wahrscheinlich 
von  Abt  Engelschalk  (bis  138^).  An  der  Nordseite  der  Kirche  steht  eine 
Ca  pelle  —  angeblich  das  erste  Oratorium  wfihrend  des  Kirchenbaues  — 
anstreitig  ein  Rest  des  Xll.  Jahrhunderts.  —  Darin  einige  gute  Glasmalereien 
(aus  Weyer),  schöne  gothische  Verzierungen  (an  den  3  Fenstern)  und  ein 
St.  BartholomSos  in  frischen  lebendigen  Farben  aus  dem  Anfange  des  XV.  Jahrb. 
Von  alten  KirehengerSthschaf ten  noch  vorhanden:  Eine  Mon- 
stranze  aus  dem  XV.  Jahrhundert,  2  Fuss  hoch,  vc«n  vergoldetem  Silber, 
von  der  reinsten  gothischen  Form.  (Gothiscber  Thurm.)  Ein  Rauchfass  von 
edlen  schönen  Formen,  achteckig,  mit  hohem  Deckel,  dessen  SeitenflSchen 
ganz  durchbrochen  und  wie  gothische  Fenster  in  kleinere  Felder  getheilt  sind ; 
in  den  Bogenfeldern  ungemein  zierliches  Masswerk  in  mannigfaltigen  Combi- 
nationen,  an  den  Ecken  schlanke  Fialen.  Aus  dem  XV.  Jahrhundert,  aus  Silber» 
1  Fuss  3  Zoll  hoch. 

Das  Museum  des  Stiftes  bewahrt  manche  Reste  alter  Kunst  aus  den 
benaehbarten  Kirchen. 

1.  Schnitzwerke.  Ein  romanisches  ElfenbeintSfel  eben  (Holz- 
schnitt Nr.  34),  4Vt  2otl  lang,  4  Zoll  breit.  Christus  sitzend,  vor  ihm  ein 
Kömig  mit  einem  Kirchenmodell.  —  Zart.  —  Vier  Heilige  (Augustin,  Ambro- 
sius,  Stephan  ?)  in  Retief,  halblebensgross,  von  einem  Altarwerk«  bemalt  und 
vergolde^  sind  gute  Arbeiten  der  Durer*schen  Zeit,  von  schlichtem  Ausdruck.  — 
Christus  am  Kreuz,  1  Fuss  4  Zoll  hoch,  aus  dem  Anfange  des  XVII.  Jahrh. 
(1602 — 1610),  aber  ein  Werk  von  hoher,  künstlerischer  Vollendung. 

2.  Bilder.  Ausser  zwei  kleinen  Bildchen  (von  1  Fuss  4  Zoll  Höhe)  mit 
der  Geburt  Christi  und  der  Anbetung  der  Weisen  —  van  Eyck*sche  Richtung  — 
fast  nur  Schularbeiten  der  Wohlgemuth*schen  und  Dörer'sehen  Schule. 

Auch  die  andere  Gemäldesammlung  enthSIt  manche  gute  Bilder,  Palma  d.  j. 
Bassano,  Lievens,  Saver)*. 

3.  Glasgemälde.  Sechs  Tafeln  aus  Weyer  —  Heilige.  —  Aus  dem  Ende 
des  XIV.  oder  Anfang  des  XV.  Jahrhunderts.  Vier  Bilder  aus  Ipsitz,  darunter 
Erzbischof  Wichmann  aus  Magdeburg  (ron  1477).  Durchaus  von  vortreff- 
licher Zeichnung  und  unübertre/lQicher  Pracht  der  Farbe ;  die  Köpfe  der  beiden 
Heiligen  vom  lieblichsten  Ausdruck.   Zwei  Tafeln  aus  Wallmersdorf  1518« 

24» 


474 

Basis  versehen,  einen  herrlichen  Eindruck,  (Leider  sind  vieU  der  Basen  D»eh 
dem  Brande  durch  rohe  Mauerwurfel  ersetzt  worden.)  Zahlreiche  Grabsteine 
im  Kreu£|;ange.  Der  des  Friedrich  von  Hohenberg  bemerkeuswerlh. 
(1459.  Suntag  nach  S.  Jorgentag.)  Aus  rothcm  Marmor»  vortreffliche  Arbeit. 

An  die  Oslseite  des  Krcuzganges  stdsst  der  Capitelsaal.  Eine  Console 
ober  der  Thüre  trSgt  die  Halbfigur  eines  Ecce  horoo ,  als  ein  Seulpturwerk 
aus  dem  Anfange  des  XIII.  Jahrhunderfs  interessant.  Der  Saal  eine  quadra- 
tische Halle,  45  Fuss  auf  jeder  Seite  messend,  mit  vier  in  der  Mitte  im 
Quadrat  gestellten  starken  SHulen,  welche  die  wulstigen  Rippen  der  neoo 
gedrückten  Spitzbogengewölbe  tragen;  an  den  Wänden  ruhen  diese  aufCoo- 
solen,  deren  jede  aus  drei  Tragsteinen  besteht,  u.  s.  w.  Leider  serstörte  der 
grosse  Brand  1810  die  übrigen  Reste  der  urspräogliehen  Klostergebftttde,  das 
Hefectorium  und  Dormitorium. 

Von  alten  Pergamenten  nichts  mehr  vorhanden»  da  bei  der  Aufhebung  dea 
Klostei's(25.  Mfirz  1789;  1790  wieder  hergestellt!)  alles  barbarisch  verscbleppt 
wurde,  ebenso  von  der  alten  Bibliothek  wenige  Überbleibsel  (Hantbaler*8  Manu- 
Scripte).  1790  erhielt  das  restaurirte  Kloster  die  Bibliotheken  von  Kleio-Maria- 
Zell  und  der  Paulinerinnen  zu  Wien.  Brevier  aus  dem  XV.  Jahrb.  mit  einem  Minia- 
turgemfilde  auf  dem  ersten  Blatte  (K.  David  in  einem  Burgswinger  stehend, 
umgeben  von  Pfauen,  oberhalb  Gott  Vater  zwischen  zwei  Engeln.  Eyck*sehe 
Schule ,  wunderzart).  In  der  Prälaturs  -  Capelle  einige  bemerkenswertbe 
deutsche  Bilder,  meist  aus  benachbarten  Kirchen  hierher  gebracht  Acht 
auf  beiden  Seiten  bemalte  Tafeln,  von  einem  Flägelaltar,  Darstellungen  aus 
dem  Leben  des  heiligen  Sigismund  und  einiger  Heiligen,  gute  Arbeiten  der 
Dürer* sehen  Schule.  4  Heilige  auf  einer  Tafel  (erinnern  an  die  Schule  des 
Hanns  von  Kulmbach).  Zwei  Scenen  aus  dem  Leben  der  heiligen  Ursula, 
rheinischen  Ursprungs ,  Eye  k*sche  Schule.  Die  Marter  des  beil.  Andreas 
(aus  Hainfeld)  ein  treffliches  oberdeutsches  Bild,  aus  dem  Anfang  des 
16.  Jahrh.  H.  Benedict,  welcher  den  Erlöser  vom  Kreuze  herabnimmt,  in 
der  Art  des  Georg  Prew  von  Augsburg.  Madonna  im  Grün nen  (Lucas 
Kranach).  Mit  Sorgfalt  wird  alles  in  den  Pforren  des  Klosters  Vorfindliche 
vor  Verschleppung  gesichert. 

S.  120.  St.  PölteU)  bereits  im  IX.  Jahrh.  eine  Colonie  vonTegemsee. 
Später  weltliche  Chorherren  (1030).  Seit  1080  (durch  B.  Altmann  von  Passan) 
regulirte  Chorherren  des  h.  Augustin.  Geschichtliches.  —  1784  aufgehoben. 
Bislhum.  —  Domkirche  (die  frühere  Stiftskirche)  zeigt  noch  die  alte  Anlage, 
obwohl  sie  durch  den  prachtliebenden  Probst  Johann  Michael  Führer  (1713 
— 1745)  so  im  modernen  Style  umgestaltet  und  verändert  wurde,  dass  sich 
ihre  frühere  Gestalt  nur  mehr  im  Grundrisse  und  einigen  wenigen  Details 
erkennen  lässt.  Eine  Pfeil  erbasilica  ohne  Querschiff  mit  zwei  massiven 
viereckigen  Thurmen  an  der  Westfa^ade.  Diese  stehen  mit  dem  Langbanse  in 
gleicher  Flucht,  so  dass  zwischen  ihnen  ein  schmaler  in  das  Schiff  fobrender 
Gang  entsteht;  sie  bilden  im  Grundrisse  Quadrate  von  2S  Fuss  jeder  Seite.  Die 
schwerfällige  Bauart,  die  rundbogigen,  nach  innen  sehr  stark  eingesogenen 
schmalen  Fenster  lassen  sie  als  dem  früh  romanischen  Style  angehörend  erken* 
nen ,  und  da  sie  zur  Kirche  in  keinem  richtigen  Verhältnisse  stehen ,  sondern  zn 
massiv  und  gross  sind,  so  dürfte  man  annehmen ,  dass  sie  von  einem  filteren 
Baue,  als  diese,  vielleicht  noch  von  der  ersten,  im  Jahre  106S 
geweihten  Kirche  herrühren. 

Doch  gilt  dieses  nur  vom  unteren  Theile,  der  obere  Theil  ist  aus  dem 
XVI.  und  späteren  Jahrhunderten  u.  s.  w. 

(S.  122.)  „Wenn  sich  aus  diesen  wenigen  Anhaltspunkten,  welche  die  so 
modernisirte  Kirche  noch  darbietet,  ein  Schluss  ziehen  lässt,  so  dürfte  anzn- 
nehmen  sein,  dass  das  Schiff  in  seiner  Anlage  von  dem  Baue  herrühre,  den 
Bischof  Konrad  im  Jahre  1150  consecrirte;  der  Chor  sammt  den  Nebenehören 
(der  Rosenkranz-Capelle)  im  Übergangsstyle  von  der  nach  dem  Brande  um 
1266  vorgenommenen  Erneuerung  der  Kirche;  wenigstens  deuten  die  Formen 


475 

des  sQdKchen  Nebencbores  und  der  Spittbogenfries  am  Cbolsehlatse  sehon 
auf  eine  spätere  Zeit  bin.** 

Id  den  Fenstern  der  Rosenkmnz-Capelle  sind  noeb  einige  Glasmalereien 
en  m^aillon  aus  dem  XVI.  Jahrhundert  au  sehen,  die  Figuren  schwarz  auf 
blnsagelbem  Grund  gezeicbnet,  darunter  der  Abschied  Christi  von  den  Frauen 
TOD  guter  Zeichnung  und  edler  Auffassung. 

Der  Krenzgang  modern,  doch  Grabsteine  darin  aus  dem  XIV.  und  XV. 
Jahrhundert    Bedeutend  der  der  Hagenauer,  von  1337. 

Canonicus  P.  Renk  sammelt  altdeutsche  Gemfilde,  die  in  den  Kirehen 
der  Umgegend  sieh  vorfinden,  unter  denen  besonders  eine  beiderseits  bemalte 
Tafel  von  einem  St.  Stephans-Plugelaitar  aus  Ruprechtshofen  zu  bemerken  ist. 

S.  i23.  St.  Pantaleon*  eine  Meile  ostlieh  von  Enns.  Merkwürdige  Kirche 
aus  dem  XV.  Jahrb.;  ein  filterer  Baurest  die  an  der  Westseite  der  Kirche 
befindliche  Doppel  -  Capelle ,  von  ganz  eigenthömlicher  Anlage  aus  dem 
XII.  Jahrb.  Reste  eines  scbönen  Flügelaltars  aus  dem  Ende  des  XV.  Jahrb. 
Gute  Arbeit  der  oberdeätschen  Schule.  (Holzschnitte  30—33.) 

S.  124.  Die  Benedictiner^ Abtei  Seitenstetten.  Classiseher  Boden;  in 
der  NShe  stand  ein  römisches,  befestigtes  Lager  ad  muros  genannt.  Römer- 
strasse (vom  Volke  die  Heideostrasse  genannt).  Historische  Notizen  über  das 
Kloster.  Die  grosse  Stiftskirche  zeigt  noch  die  ursprflngliche  Anlage  der 
PfeQerbaailica,  ist  aber  ganz  moderoisirt;  das  hohe  schmale  Mittelschiff,  spitz- 
bogig  Qberwölbt,  ist  bedeutend  über  die  Abseiten,  von  denen  es  durch  vier- 
eckige Pfeiler  getrennt  wird,  erhöbt  Der  Chor,  dreiseitig  geschlossen  mit 
sehr  hohen  Spitzbogenfenstem,  denen  leider  das  Masswerk  fehlt,  und  Strebe- 
pfeilern ist  ein  Zubau  nach  dem  grossen  Brande  um  1345,  wahrscheinlich 
von  Abt  Engelschalk  (bis  138a).  An  der  Nordseite  der  Kirche  steht  eine 
Ca  pelle  —  angeblich  das  erste  Oratorium  während  des  Kirehenbaues  — 
unstreitig  ein  Rest  des  XII.  Jahrhunderts.  —  Darin  einige  gute  Glasmalereien 
(aus  Weyer),  schöne  gothische  Verzierungen  (an  den  3  Keostem)  und  ein 
St  Bartholomios  in  frischen  lebendigen  Farben  aus  dem  Anfange  des  XV.  Jahrii. 

Von  alten  Kirchengerfithschaf ten  noch  vorhanden:  Eine  Mon- 
stranze  aus  dem  XV.  Jahrhundert,  2  Fuss  hoch,  vun  vergoldetem  Silber, 
von  der  reinsten  gothischen  Form.  (Gothischer  Thurm.)  Ein  Rauchfass  von 
edlen  scbönen  Formen,  achteckig,  mit  hohem  Deckel,  dessen  SeitenflSchen 
ganz  durchbrochen  und  wie  gothische  Fenster  in  kleinere  Felder  getbeilt  sind; 
in  den  Bogenfeldern  ungemein  zierliches  Masswerk  in  mannigfaltigen  Combi- 
nationen,  an  den  Ecken  schlanke  Fialen.  Aus  dem  XV.  Jahrhundert,  aus  Silber» 
1  Fuss  3  Zoll  hoch. 

Das  Museum  des  Stiftes  bewahrt  manche  Reste  alter  Kunst  aus  den 
benaehbarten  Kirchen. 

1.  Schnitzwerke.  Ein  romanisches  Elfenbeintafel  chen  (Holz- 
schnitt Nr.  34),  4Vt  Zoll  lang,  4  Zoll  breit  Christus  sitzend,  vor  ihm  ein 
König  mit  einem  Kirchenmodell.  —  Zart.  —  Vier  Heilige  (Augustin,  Ambro- 
sios,  Stephan  ?)  in  Relief,  halblebensgross,  von  einem  Altarwerk,  bemalt  und 
vergoldet,  sind  gute  Arbeiten  der  Durer*schen  Zeit  von  schlichtem  Ausdruck.  — 
Christus  am  Kreuz,  1  Fuss  4  Zoll  hoch,  aus  dem  Anfange  des  XVII.  Jahrb. 
(1602 — 1610),  aber  ein  Werk  von  hoher,  künstlerischer  Vollendung. 

2.  Bilder.  Ausser  zwei  kleinen  Bildchen  (von  1  Fuss  4  Zoll  Höhe)  mit 
der  Geburt  Christi  und  der  Anbetung  der  Weisen  —  van  Eyck*sche  Richtung  — 
fast  nur  Schularbeiten  der  Woblgemuth'schen  und  Därer*sehen  Schule. 

Auch  die  andere  GemSidesaromlung  enthält  manche  gute  Bilder,  Palma  d.  j. 
Bassano,  Lievens,  Saver}*. 

3.Glasgem2lde.  Sechs  Tafeln  aus  Weyer  —  Heilige.  —  Aus  dem  Ende 
des  XIV.  oder  Anfang  des  XV.  Jahrhunderts.  Vier  Bilder  aus  Ipsitz,  darunter 
Erzbischof  Wichmann  aus  Magdeburg  (von  1477).  Durchaus  von  vortreff- 
Keher  Zeichnung  und  unübertrefflicher  Pracht  der  Farbe;  die  Köpfe  der  beiden 
Heiligen  vom  lieblichsten  Ausdruck.  Zwei  Tafeln  aus  Wallmersdorf  1S18» 

24» 


474 

Unsis  versehen,  cii 
äem  Uninde  durcb 
im    KreuE|!ange. 
(14ä».  SimURnar 

All  die  Üsisei 
ober  der  Tliüre  tr 
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gedrückten  Spilzbi 
solpn,  deren  Jede 
grnsse  Brand  1810 
Hefeetorium  ul 

Von  «Itea  Per 
Klosters  (SS.  Me» 
wurde,  ebenso  von 
Scripte).  1790  erhi< 
Zell  und  der  Piulint 
turgeiiillde  luf  dei 
umgeben  fon  Pfaui 
Schule ,  «rnnderaa 
dealsehe  Bilde 
auf  beiden  Seiten 
dem  Letten  des  he 
Dfirer' sehen  Schi 
Hanns  von  Kulr 
rheinischen  Urspn 
(aus  Hainfeid)  ei 
le.  Jnhrh.  H.  Bei 
derArtdesGeorf 
Krsnacb).  Mit  Soi'i 
Tor  Verschleppung 

S.  120.  Sl.  P 
Spüter  weltliche  Cl 
reguiirle  Ch o rhei 
Bislhum.  —  Doinh 
oiiwohl  sie  durch  i 
-174S)  M  im  mo 
ihre  frühere  Gesta 
erliennen  (Esst.  Eim 
ri  ereckigen  Thürm 
gl  eil' her  Pluchl,  so 
(iang  entsteht;  sie 
•ebwerfEllige  Baani 
schmalen  Pensler  li 


Ke.eihten  Kirc 
Doch  gilt  diei 
XVI.  und  späteren 
(S.  123.)  „W< 
roodernisirle  Kirc  hl 
nehmen  tein,  das* 
Bisehnf  Konrad  im 
(der  (tosenkrnni-C 
1266  vorgenorDmet 


477 

.ch  aiu  OsMtt-WMcbgoId 

i.rhuDdcrt.  die  2  Fnss  hobM 

schadhaft.  Aoi  den  XV>  odw 

tier  Bildar.  ui  den  Kirchen 

J,  voa  IE26.  Heuterbaft,  nicdei^ 

.neo  die  Flü|[el|tiare  e!ne«  AlUri  u 
U.  H.  B,).  Uie  Veriäodigang  u.  *.  w^ 
.  dürftig,  Colorrt  fcrell. 
.  ■■betead,  ein  sehr  liebliebea  ober- 

lOB   einem  FlQire)iltar  {«■bniebeinlick 
Eade  dee  XV.  Jahrhupderta. 
'thuDK  und  der  b.  Benediet  (GiAbeeher), 
.    Farbe,  au*  derselben  2^it. 
in    einer   Weinliiibe    liliend,    vom    Gitcn 
14  Fau  boeh,  3  Faas  breit).  Die  Perl«  der 

■nabeln  (1500  St.)  der  Bibliothek    herrlich« 

dem  II.  Jahrhundert,  ein  Bild  (ihn  and  den 
bjiantini>cher  Weise. 

er«,  iDin  Tbeil  auf  Goldgrund.  Au»  dem 
Aa  de*  XltL  Jahrhundert*.  Nebttdem  riele 

in  Duodei  mit  aehr  feinen  Initialen,    von 
Röniga  Natlhiaa  Corrin  Ton  Lnsarn. 
Ton  K.  All>reebt  II.  (1439).  Zartea  Bildchen, 
ileo  Uiirte  de«  XV.  JabrbunderU. 

•ebr  urten,  geichm  eck  vollen  Banilver- 
MHHameaten ,  in  deBaelbeo  kleine  Lünetten 
ellunfcen. 

:e«,  Ulehter*  und  Mathematik ers  Geori; 
riKCD  Sühneben,  ta  Birobauniholi  en  rellef 
riicber  Voliendung  (Albreeht  Dürer?).  Die 
iL 

lininielfahrt  Marii  geweiht.  Von  1481.  Etwai 
linde  Ton  1447  erbaut,  i*t  der  Chor.  —  Der 

Hl  iat  ein  Ol  berg  in  lebenigrnMea  Figuren 
ger  Gastgeb.) 

en  und  leiten  WolTgang  von  Lappiti  lu 
iber  1S30)  verdient  wegen  aeiner  tiiebti|;eB, 
,  EH  werden.  Man  sieht  den  Bitter  in  voller 
mit  aufgetcblagenem  Visier,  in  der  Rechten 
sen  das  Wappen. 

irkendorf.  Rundkirebe  von  bedeutender 
HodemitiroDg  gern  verludert  (die  Beste 
TOB  ^eu-Leol!^ivh.  —  Im  XV.  Jabrbunderl 
Chor  mit  lusaiiimmgesetilen  Kreuzgewölben 
BuL  —  Bubtebe«  Saer am  eBlabiu sehen. 


476 

Blan.  —  Der  Dmuitor  Sebtstian  Helndt  <?).  —  Wappim  (Hthn).  H.  SetastiM 
und  seine  Gemahlin  Marg^nretha.  RQckwSrts  b.  Anna. 

Die  herrliche  Bibliothek  besitzt  ober  800  Handschnfteot  Tiele  mit 
Miniaturen.  Daronter:  Missale  R  o  man  am  (Codex  CXXVII).  Aas  dem 
zwölften  Jahrhundert  Vorne  der  thronende  Heiland »  grossartig.  —  Sebtee 
Initialen. 

Evangelia  cum  eorum  eapitulis  (Fol.  Cod.  XV).  Zwei  Bilder  aus 
dem  XII.  Jahrh.  u.  s.  w.  offenbar  ans  Österreieh  —  merkwürdiger  Beleg  des 
byzantinischen  Einflusses. 

Antiphonarium  aus  dem  XIII.  Jahrb.,  in  s.  Miniaturen  bysaaüoisebe 
Anklftnge,  in  Seitenstetten  gesehrieben. 

Bibel  (angeblieb  aus  Ungarn)  aus  dem  XIU.  Jahrhundert  Seiidse,  ganz 
kleine  Darstelhmgen  in  den  Initialen. 

Antiphonarium  mit  Noten  und  hddist  fleissig  gemaHen  InitialeB  mm 
dem  Anfange  des  XV.  Jahrb. 

Antiphonarium  mit  reicher  Vergoldung  aus  dem  XVI.  Jahrb.  (wohl  in 
Seitenstetten  selbst  gesehrieben).  Die  Malerei  roh«  von  plumper  Zeiehnung» 
bezeiehnet  den  Verfall  der  Pergamentmalerei. 

ArchSologiseh  interessant  mehrere  Physiologen  aus  dem  Xlli.  und  XV. 
Jahrhundert. 

Drei  Typologien,  welehe  die  Begebenheiten  des  aHea  md  seuen 
Testamentes  in  Parallelen  darstellen ;  die  wichtigste  darunter  ist  die  «yCoseof^ 
dantia  charitatis"  des  Abtes  Ulrich  ron  Lilienfeld,  welehe  er  nach  aetaer 
Abdankung  1351  rerfasste* 

S.  130.  Das  Benedictiner-Stin  Melk.  Historisehe  Notizen.  „Von  dem  altea 
„Bau  ist  ausser  Kellern  und  Substruetioaen  von  Befestigungswerken  kein  Stein 
„mehr  übrig;  der  gegenwirtige  Prachtbau,  imposant  durch  seine  Grdsse, 
„Kühnheit  und  den  Reiehtbum  der  innern  Ausschmückung  ist  im  Style  des 
„XVIII.  Jahrhunderts;  weithin  glfinzen  die  vergoldeten  ^eher  der  heidett 
„Thürme  und  des  Kuppeltburmes  Ober  der  Vierung,  und  das  Innere  der  Kirche 
„macht  durch  seine  weiten,  hohen  Riume  und  den  strahlenden  Ghms  de9 
„architektonischen  und  bildliehen  Schmuckes  in  seiner  Art  einen  bewfiHigende« 
„Bindruck.**  (Bei  Schrank  findet  man  eine  Ansicht  des  früheren  Stiftes  «ad 
den  Grundriss  der  alten  Kirche,  die  1429  geweiht  wurde.) 

Von  den  kostbaren  Silbergerftthen  musste  das  meiste  im  Jahre  ISIO  ab 
Kriegssteuer  eingeliefert  werden ;  darunter  waren  %t  Kelche,  ein  Speisek^h, 
ein  Ostensorium,  ein  Capitelkreuz  und  die  Fassung  von  der  liunze  des  heiL 
Mauritius  (anter  Rudolph  IV.,  abgebildet  bei  Hueber). 

S.  131.  Das  sogenannte  Melker  Kreuz  (Kreuz  -  Partikel) ,  daa  vom 
Markgrafen  Adalbert  1045  dem  Kloster  geschenkt,  zweimal  (1170  oud  136t) 
entwendet,  immer  wieder  zurückkam  und  von  H.  Rudolph  1363  nebst  aadem 
hinzugefügten  Reliquien  mit  einer  kostbaren  Passung  versehen  wurde.  Dies« 
bildet  ein  zwei  Fuss  hohes  Kreuz  aus  Goldblech  mit  kleeblattförmigen  Endmi. 
u.  s.  w.  Der  Fuss  eine  etwas  jüngere  Zugabe. 

Von  hohem  Interesse  ein  Altare  portatile  (Gestatorium)  im  Privat« 
besitze  des  Bibliothekars  und  Gymnasial -Directors  Theodor  Mayar.  Sehr 
klein  (?  ob  auch  ein  Altare  ?).  Beschreibung.  Aus  der  ersten  HÜlil«  des 
XII.  Jahrhunderts. 

S.  133.  Eine  Büchse  von  achteckiger  Form,  6  Zoll  hoch,  aus  Holz  bmI 
Rlfenbein  überkleidel,  auf  Lidwenfllssen.  Apostel,  Evangeltstea.  Byzanüiiisdi. 
Aus  dem  XI.  Jahrhundert 

Der  Trinkbecher  des  h.  Ulrich,  Bischofs  von  Augsburg  (023 — 973), 
vom  Markgrafen  Ernst  geschenkt  Ein  Kürbis,  inwendig  mit  Silberiilech  über- 
zogen, innen  am  Boden  eine  vergoldete  Platte,  u«  s.  w.  Die  Fassung  aus  dam 
XIV.  Jahrhundert  (wahrscheinlich  von  Rudolph  IV.). 

S.  134.  Osculum  pacis  (Pacificale),  aus  Elfenbein,  4  Zoll  hoch,  etwas 
ausgebogen,  u.  s.  w.  Aus  dem  XIV.  Jahrhundert. 


477 

Keleli  aus  vergoMeltm  SÜ^r»  XV.  Jahrb.  KeUli  aus  DoMa-Waaebgold 
(tob  1660). 

Oateasoriam  aus  Metall,  XV.  Jabrlbundert. 

Casvla  in  Gloekeafonn.  Xua  de«  XIII.  Jabrhandert,  die  2  Faas  beben 
Geslalten  XII.  Jabrbiaidert  (?). 

Zwei  Caaeln  mit  Reliefttickerei ,  sebr  aebadbaft.  Aas  dem  XY.  oder 
Aafaii^  des  XVI.  Jabrboiiderts. 

Eine  bedeatende  SanuBlBiig  alidevtscber  Bilder,  aos  deo  Kireben 
der  Ungegend  snsaromeiigebraebt. 

fiio  Altar,  ans  drei  BHdera  beetehendy  von  11^26.  Bfeuterbaft,  nieder- 
Ifindiseber  Einfliiss  (?).  Sebleeht  reataiirirt. 

Aebt  beideraetts  bemalte  Tafeln  scbeioen  die  FNIgelpaare  eines  Altars  so 
sein;  sie  stammen  aus  Wullersdorf  (V.  U.  M.  B.).  Die  Verfc&ndigung u.  s.w., 
aipilere  NOmberger  Sehule.  Die  Formen  dfirfUg,  Colorit  grelL 

Maria,  das  nengeborne  Kind  anbetend,  ein  sehr  lieblicbes  ober- 
de«isebes  Bild. 

Zwei  beiderseÜs  bemalte  Tafeln  von  einem  Flflgdaltar  (wabrsebeinUeb 
der  b.  Katharina  geweiht).  Aus  dem  Ende  des  XV.  Jahrhunderts. 

Zwei  kleine  Bilder:  die  Ueimsaebung  und  der  h.  Benedict  (Giftbecher), 
von  guter  Zeichnung  und  brillanter  Farbe,  aus  derselben  Zeit. 

Madonna  mit  dem  Kinde,  In  einer  Weinlaube  siUend,  vom  filtern 
Kranach  aus  seiner  besten  Zeit  (4  Fuss  hoch,  3  Fnss  breit).  Die  Perle  der 
Sammlung. 

In  den  Uandschrifton  und  Incnnabeln  (1500  6t)  der  Bibliothek  herrliche 
Scbfitse  der  Miniatunnalerei. 

Handsebrifl  des  BoStbius  aus  dem  XI.  Jahrhuadert,  ein  Bild  (ihn  und  den 
Jobannes  Diaeonus  vorstellend)  in  byiantinisober  Weise. 

Gebetbuch  in  4<^  mit  26  Bildern,  sum  Theil  auf  Goldgrund.  Aus  dem 
Leben  Jesu.  Aus  der  aweiten  Hftifte  des  XIIL  Jahrhunderts.  Nebstdem  viele 
interessante  Initialen. 

Ein  Officium  Marianum  in  Duodez  mit  sehr  feinen  Initialen,  von 
Boatris  von  Neapel,  Gemahlin  des  Königs  Matthias  Corvin  von  Ungarn. 

Deutsches  Gebetbuch,  von  K.  Albrecht  II.  (1439).  Zartes  Bildchen, 
niederdeutsche  Arbeit  aus  der  ersten  USlfte  des  XV.  Jahrhunderts. 

Kleines  Gebetbuch  mit  sehr  sarten,  geschmackvollen  Bandver- 
sierungen  von  verschlungenen  Laubomamenten ,  in  denselben  klebe  Lfinetten 
mit  Thieren  und  iguralisehen  Darstellungen. 

Portrftt  des  berOhmten  Arttes,  Dichters  und  Mathematikers  Georg 
Tannstetter  mit  seinem  vierjährigen  Sdhncben,  in  Birnbaumhols  en  relief 
geschnitten.  Ein  Werk  von  kilnstlerischer  Vollendung  (Albrecht  Dfirer?).  Die 
Tafel  ist  7  Zoll  hoch,  5Vs  2U»II  breit 

Kirche  im  Markte  Melk,  der  Himmelfahrt  Marifi  geweiht.  Von  1481.  Etwas 
iker,  wahrscheinlich  nach  dem  Brande  von  1447  erbaut,  ist  der  Chor.  —  Der 
moderne  Thurm  wurde  1619  datu  gebaut 

Ein  beachtenswerthes  Kunstwerk  isteinölbergin  lebensgrossen  Figuren 
aus  Sandstein,  bemalt  1503.  (Burger  Gastgeb.) 

Auch  der  Grabstein  des  edlen  uod  vesten  Wolfgang  von  Lappttz  so 
Bapoldenkirchen  (gest  14.  September  1530)  verdient  wegen  seiner  tüchtigen, 
kinstleriscben  Aus^rung  erwftbnt  au  werden.  Man  sieht  den  Bitter  in  voller 
Rialung,  auf  dem  Kopfe  den  Helm  mit  aufgeschlagenem  Visier,  in  der  Rechten 
ein  kleines  Banner,  su  seinen  Fassen  das  Wappen. 

S.  138.  St  Lorenaen  bei  Markersdorf.  Rundkirche  von  bedeutender 
Grösse,  aber  durch  Zubauten  und  Modemisirung  ganz  verindert  (die  Reste 
ans  dem  XII.  Jahrb.).  Filialkirehe  von  Neu-Lengbach.  —  Im  XV.  Jahrhundert 
wurde  der  dreiseitig  geschlossene  Chor  mit  zusammengesetzten  Kreuzgewölben 
und  Coosolen  an  den  Wänden  zugebaut  —  Uubsebea  Sacramentshfiuschen. 
(Uolsschnitt  Nr.  35.) 


478 

S.  138.  Ott»  Karthftvse  Guming.  (Huus  des  Thrones  U.  L.  Frau.)  In  Folge 
eines  Gelübdes  der  BrQder  K.  Friedncb*s  des  Sclidnen,  Leopold  und  AJbrecht, 
gestiftet.  1330  anf^efangcn,  1342  die  Rirebe  fom  Bisebof  Konnd  Ton  Gnrk 
eonsecrirt  —  g^inclich  rollendet  1358.  Sehr  aasgedehnt  gewesen.  (Für  25  Kar- 
thSuser.)  Die  Umfangsmaner ,  welche  das  Gante  omschloss,  war  über  eine 
halbe  Meile  lang.  —  1782  aufgehoben.  Seitdem  gonz  verfallen ,  in  grSulicheni 
Zustande.  —  Die  entweihte  Kirche»  theilweise  Terfallen,  dient  als  Holsmagaiin, 
eine  ftngesehfittete  Vertiefung  bezeichnet  die  Grafty  in  welcher  der  Alfter 
Herzog  Albrecht  II.  mit  seiner  Gemahlin  ruhte,  mit  einer  Tumba  von  Marmor, 
^  Fuss  hoch,  7  Fuss  lang,  ohne  Schrift  und  Sculptur  bedeckt;  denn  naeh  der 
Aufhebung  wurden  sie  aus  ihrem  Grabe  genommen,  die  Gebeine  a«s  ibren 
Siirgen  geworfen,  die  Tumba  und  die  Grabplatten  weggetragen  und  ver- 
sehleppt  Die  noch  vorhandenen  21  Zellen  und  die  unterschlagene  Ruine  der 
Dreifaltigkeitskircbe  dienen  armen  Leuten  zur  Wohnung;  der  Gang,  welcber 
Zellen  und  Kirche  verband,  ist  eingestürzt,  und  auf  der  Statte,  wo  einst  die 
strengste  Asceiik,  das  innerste  religiöse  Leben  herrschte  und  auf  den  Gräbern 
der  frommen  Brüder  sieht  man  jetzt  halbnackte  Kinder,  Ufibner  und  Seh  weine 
sich  herumtreiben.  (Ober  die  barbarische  Verschleppung  der  Altertbömer  s. 
FeiKs  interessanten  Aufsatz  in  den  Ad«  SchmidPschen  Blittem  f.  Lit  und  Kunst, 
IL  Jahrgang  (1845),  Nr.  40.  S.  305--310,  dann  Nr.  41,  S.  315-318.) 

Die  im  neuern  Style  1625  und  nach  1670  (der  58.  Prior  Ludwig  von  K. 
Leopold  I.  (?)  in  den  Prilatenstand  erhoben)  erbaute  Prilatur  und  Proenrttar 
sammt  NebengebSuden  dienen  als  Kanzleien  und  Wohnungen.  Der  Stueeatur- 
Plafond  eines  Saales  zeigt  die  volIstSndige  ehemalige  Gestalt  der  Karthause 
mit  allen  Zellen  und  Gfirtchen  und  der  Inschrift:  0  beata  solitudo  sola  beati- 
tudo,  vortrefflich  gearbeitet. 

Die  ursprönglich  gothische  Kirche  1609 — 1640  dann  wieder  1747  omfo- 
staltet,  und  verunstaltet  —  Die  Zierde  der  Kirche  ist  das  herrliche  sechs- 
eckige Thfirmchen,  das  sich  in  der  Mitte  zwischen  Schiff  und  Chor  erbebt, 
ein  höchst  zierlicher  Bau,  36  Fuss  vom  Dache  aus.  —  (Vor  1342  erbaut,  von 
Wiener  Sandstein.)  Die  AltSre,  das  Steinpflaster,  die  Chorstöhle,  alles  ver- 
schleppt. —  Von  den  Glasfenstern  4  gemalte  Scheiben  in  St.  Florian  bei 
Linz  (Stifter).  Beschreibung  dieser  schönen  Tafeln  (von  1348).  Die  Epitaphien 
rfrühcr  an  den  Wandpfeilern  des  Chores)  der  Stifter  befinden  sich  gegenwSrtig  in 
der  1510  geweihten,  spfitgothiscben  Pfarrkirche  des  Marktes  Gaming  (seit  17^). 

S.  143.  Die  Karthause  Aggsbach.  Eine  Meile  östlich  von  Melk,  in  einer 
Schlucht  1380  gestiftet  von  Heidenreich  von  Meissau  auf  herzogl.  bairiacbem 
Grund,  den  die  Herzoge  frei  machten.  —  1782  aufgehoben,  alle  Paramente 
und  KirchcngerSthe  verschleppt,  die  Zellen  riss  man  nieder,  die  äbrig«i 
1595  und  1601  erbauten  Klostergeb3ude  dienen  als  Wohnungen  und  Kanzleien. 
Kirche  in  ursprünglicher  Einfachheit,  der  alte  gothische  Hochaltar  erst  1835 
abgetragen. 

Die  Grabsteine  des  Stifterpaares,  aus  rothem  Marmor,  sehr  einfach.  An 
die  Südseite  der  Kirche  stösst  ein  Gang  mit  einem  spitzbogigen  Kreuzgewölbe 
ohne  Bippen  und  Dienste  fiberwölbt.  In  dem  benachbarten  noch  bestehenden 
Serviten-Kloster  Langeck  noch  2  Antiphonarien  aus  dem  Kloster  Aggsbach 
stammend,  aus  dem  XIV.  Jahrhundert  (nach  der  Aufliebung  dorthin  gekommen) 
mit  schönen  Initialen,  Laubwerk  u.  s.  w. 

Im  Stifte  Herzogenbnrg  (seit  1816)  drei  Altarwerke  aus  der  Kartbiu- 
serkirche:  1*  Marienaltar,  8  Tafeln.  2.  4  Tafeln,  wahrscheinlich  blos  das  innere 
Flügelpaar  eines  WandelaKars  (rückwärts  Passion  von  Georg  Preu  von  Augsburg 
1501,  in  der  Manier  Burgkmairs,  carrirt)*  3.  Michaelsaltar,  ebenfjills  schwäbisch. 

S.  145.  Die  Benedictiner-Abtei  Gott  weih.  Geschichtliches.  —  Nicht  gaas 
ausgebaut  Von  dem  (nach  1718  dem  grossen  Brande)  projectirten  Quadrate 
von  76  Klaftern  stehen  nicht  ganz  drei  Seiten;  die  Kirche  ist  noch  aus  der 
früheren  Zeit,  die  Thürme  blieben  unausgebaut  Der  Chor,  aus  dem  Anfange 
des  XV.  Jahrhunderts,  ist  ein  herrlicher  gothischer  Bau  von  hohen  schönen 


479 

VerbAltniflsen;  leider  etwas  verunstaltet.  Krypta  unter  dem  Chor.  Schone 
Grabsteine  (s.  Pr  im  isser  im  llormayr*schen  Archiv  1821,  Nr.  133).  Grosses 
Öigerofilde  des  tuchligen  Wiener  Malers  Johann  Samuel  Hötxendorff,  die 
Baulichkeiten  des  Stiftes  vor  1718  darstellend  (s.  Heider  und  Hfiufler  archfio- 
logisebe  Notizen  im  Archive  für  Kunde  osterr.  Gescbichtsquellen  1850,  V.  Bd.» 
lü.  und  IV.  Heft,  S.  $37). 

Aach  das  alte  Elfenbeinpasiorale  und  den  angebliehen  Ring  des 
sei.  Bischofs  Altniann  hat  Heider  ausfuhrlich  beschrieben  (S*  528)  und  einer 
alten  Casula  erwShnt.  —  Bing  aus  splterer  Zeit. 

In  der  Altertlnim8<-Sammlung  des  Stiftes  befinden  sich  einige  Gegenstände 
von  hohem  Interesse.  Namentlich  eine  Taube  (Aufbeivahrungsgefiiss  der 
Eucharistie)  aus  dem  XII.  Jahrhundert.  „Eine  Fistula  (HoUschnitt  41). 
R5hrchen  aus  vergoldeter  Bronse,  durch  welches  im  frühem  Mittelalter  die 
Glftubij^en  bei  der  Communion  unter  beiden  Gestalten  (?)  den  Wein 
aus  dem  grossen  mit  awei  Henkeln  versehenen  Ministerialkelehe  sogen,  welchen 
der  Diaeon  von  einem  zum  andern  trug. 

Ein  romanischer  Leuchter fuss  aus  Bronze.  Ebenfalls  aus  dem  XU.  Jahrb. 

Kleine  Schnitzwerke  und  Geruthe  aus  dem  XVI.  und  XVII.  Jahrhundert» 
unter  welchen  sich  manche  niedliche  Stöcke  in  Kehlheimerstein  und  Elfenbein 
befinden»  besonders  ein  fleissig  gearbeitetes  jöngstes  Gericht  aus  Pybra. 

Römische  Alterthumer,  in  Mautern  ausgegraben,  Lampen,  GefSsse 
aus  terra  sigillata,  Ziegel  mit  dem  Stempel  der  XXII.  Legion,  kleine  ägyp- 
tische Idole:  Osiris,  Isis,  Harpokrates;  besonders  schön,  von  der  trefflichsten 
Arbeit  ist  eine  vier  Zoll  grosse  Böste  des  Horus  aus  gebrannter  Erde  (diese 
Sgyptiscbea  Gegenstände  kamen  wohl  durch  die  Abtheilung  der  Legio  XXII 
tkijotariana  dorthin).  Vgl.  Seidl»  Chronik  der  arehSolog.  Funde  im  Archiv  fär 
Kiwde  österr.  Gescbichtsquellen  Bd.  XIII:  ,yOber  die  im  Jahre  1852  aufge- 
deckten römischen  Gräber  zu  Mautern.'' 

Glasmalereien,  welche  die  Fenster  des  Chores  der  Kirche  schmöckten, 
sind  nur  mehr  einige  Tafeln  von  3  Fenstern  vorhanden.  XV.  Jahrhundert. 
Werden  aufbewahrt  m  dem  kostbaren  Cabinete,  welches  die  ausgezeicbnete, 
namentlich  durch  ihren  Reiehthum  an  Bracteaien  berühmte  Münzsammlung  und 
die  über  10.000  Blätter  reiche  Kupferstichsammlung  enthält 

Bibliothek  (herrlich),  mit  1111  Manuscripten,  darunter  manche  mit 
schönen  Miniaturen  geziert 

Psalter  aus  dem  IX.  oder  X.  Jahrhundert  mit  Initialen  von  bedeutender 
Grösse,  mit  Gold,  roth  eingefasst  auf  silbernem  Grunde. 

Bibel  aus  dem  Anfang  des  XIIL  Jahrhunderts,  Initialen  eines  jeden 
Buches  enthalten  sehr  kleine  Darstellungen.  —  Sehr  schön  ausgeführt 

Priscianus  aus  dem  XIV.  Jahrhundert,  am  Anfange  ein  bärtiges  Brust- 
bild mit  einem  Furstenhut  (?). 

Liber  precationum  seeundum  consuetudinem  eeclesiae 
Lugdunensis»  mit  trefflichen  Miniaturen,  von  Primisser  und  Heider  aus- 
fährlicber  besprochen. 

Bessarion  Explieatio  evangeliorum,  in  der  schönen  Randvertierung  das 
ungarische  Wappen  (Matthias  Corvinus). 

Missale  eeclesiae  Bambergensis,  XV.  Jahrb.  mit  geschmackvollen 
Randzeicbnungen  und  kleinen  biblischen  Vorstellungen  in  den  Initialen,  voll 
Gemuth  und  Empfindung,  in  leuchtender  Farbe  ausgeführt 

Mehrere  kleine  Officia  mariana,  mit  schönen  Blumen-Randverzierungen 
und  Initialen,  zart,  die  Vergoldung  matt 

Antiphonarium  aus  dem  Anfange  des  XVI.  Jahrb.,  aus  dem  Bene- 
dietiner-Stifte  Petershausen  bei  Constans,  wahrscheinlich  dort  geschrieben.  — 
Aufs  höchste  entwickelte  Kunstform  in  den  Dsrstelluiigen  und  Initialen. 

Der  sehr  interessante  Physiologus,  mit  Zeichnungen  der  Thiere  in 
Contouren  von  verschiedenen  Farben,  im  Style  des  XII.  Jahrhunderts.  Von 
Heider  im  Archiv  herausgegeben. 


480 

S.  149.  SSttsenttein.  Monattorium  Dei  VallMsis  (GotlettiMl).  Gitter- 
ciettter-Abtei,  1334  tob  Eberhard  Herrn  roa  WaJsee  s«  Dreseedorf  geelifleC 
luerst  Filiale  tob  Zwetly  dann  von  Wilberieg,  133$  aehon  ein  eifeiier  Abt 
1341  die  SüAskirebe  geweibt.  1379  die  Laurensi  -  Capelle  aaf  dem  Wege. 
Viel  Misaoeacbick,  Brand,  die  StifUkirche  fast  neu  17(ä,  die  IQoatergebiiäe 
swisehen  1704—1750. 1789  aufgehoben.  Daa  Abteigebinde  das  jeUige  SeUoea, 
das  alte  Kloster,  1809  von  den  Franxosen  abgebrannt,  ward  Ruine.  i9S%  tw- 
sehwanden  die  letaten  Reste. 

S.  149.  Die  Burg  Agg stein,  auf  der  steilen  Fefaenkuppe  eines  hohes 
Berges  an  der  Donau  gelegen,  eine  der  nierkwfirdigsten  Ruinen  Österreichs, 
feste  trefiicbe  Bauart.  Mus^  fast  uneinnehnibar  gewesen  sein  im  Mittelnlter; 
im  Xn.  und  XIII.  Jahrb.  im  Besits  der  Kuenringer  —  spSter  gab  es  Lehens* 
mfinner  (Kuenringisehe?),  die  sich  Herren  von  Aggstein  nannten.  1410  beaass 
es  Otto  von  Meissau,  dann  die  Scheck  vom  Walde  (aus  Oberdsterreich},  weiche 
den  grössten  Theil  des  gegenwfirtigen  Schlosses  beuten.  3  Thore  gerade 
hinter  einander,  dann  auf  dem  Felsen  das  Hochsehloss  (1429  Wappen  der 
Seheck).  Die  Capelle  verdient  Aufmerksamkeit  Aus  der  ersten  B&ifle  des 
XY.  Jahrb. 

S.  150.  Gemeinsamer  Typus  der  Landkirehen  in  dieser  Gegend.  XV.  Jnhrfa. 
Verfallsteit  des  gothisehen  Styles.  Auch  Romanisches  erhielt  sich. 

S.  151.  Kalb.  Die  grosse  Kirche  macht  einen  majesti tischen  Bindmek.  — 
Saeramenthfiuschen.  Das  Dach  im  Renaissance-Styl,  1761  aufgesetxt 

S.  152.  Mank.  Grosse  Marienkirche,  wahrscheinlich  im  dritten  Viertel  des 
XV.  Jahrb.  erbaut  Tburm  modemisirt 

Wilhelmsburg.  Grosser  Brand  1457.  Nach  diesem  Jahre  die  PIhrrkircbe 
(sum  h.  Stephan)  erbaut  Etwas  roher  Bau.  Reste  von  Glasmalerei  OM^ 
leicht  noch  von  der  alten  Kirche).  Die  zweite  Kirche  mit  modernem  Schiff 
aeigt  am  Chor  die  Bauformen  der  SpStgotbik. 

S.  153.  Rabenstein.  Kirche  von  1490.  —  Schöne  gothische  Mon- 
stranae.  (Von  Abt  Laurens  von  GSttweib  [-{- 1483]  hieher  geschenkt)  Von 
Silber,  23  Zoll  hoch. 

S.  154.  Orafendorf.  Kirche.  —  Grabst^ne  des  Pilgram  von  Stnsendorf 
und  der  Helena  Zwicklin  (-]- 1541),  nicht  ohne  Runstwerth. 

Gresten.  Kirche  (tum  h.  Nicolaus)  1483  erbaut  Im  benachbarten  Sehlosa 
Stiebar  (eigentlich  Hausegg)  Capelle  vom  Scbluss  des  Mittelalters. 

Ansbach.  Kirche,  l&l.  Grabcapelle,  Gruft 

S.  155.  Nussdorf  an  der  Traisen.  Kirche  aua  der  swetten  Hilfle 
des  XV.  Jahrhunderts. 

S.  156.  Waidhof en  an  der  Ips.  Stadtkirche  (aur  h.  Magdalena)  aua  dem 
XV.  Jahrb.  —  Schöne  reine  Formen.  ^  Grabstein  Byxing-Zeysl. 

Ips.  Pfarrkirche  gross,  lur  Hfilfle  modern.  Taufstein.  Grabstein  desRittera 
Hanns  von  Ips,  von  1368  — -  treffliche  Arbeit,  und  ein  sweiter  von  1490  •  mit 
schdnem  Wappen.  Georg  Scbaradaeber. 

S.  157.  Ipsttz.  Von  der  ftJtern  Pfarrkirche  sum  h.  Johann  Bapt,  1419 

feweihty  nur  der  Chor  erhalten.  Schiff  spfitgothisch  (1489).  Verschiedene 
ubauten.  Thurm  von  1794. 

S.  158.  Purgatal  1.  Die  hohe  grosse  Kirche  aua  dem  Scbluss  des  XV.  Jahrb. 
Chor  modern. 

Das  gr&flich  Auersperg^sche  Sc  bloss  sum  Theil  von  alter  Bauart  Die 
Capelle  ein  sierlieher  Bau  von  1493.  Sacramentshiuschen  (Holsschnitt  45). 
Auf  dem  Hochaltar  eine  aus  Hola  geschnitate  Maria  mit  dem  Kinde,  gvte 
Arbeit  des  XV.  Jahrb. 

S.  159.  Steinakircben.  Die  grosse  Pfarrkirche  sum  h.  Michael,  gana 
aus  Quadern  erbaut  mit  von  der  ftblichen  Form  ganz  abweichender  Anlage.  — 
14  Pfeiler.  Umgang. 

S.  160.  Seh  eibbs.  Die  Pfarrkirche  (Gaming)  gehört  den  letzten  Perioden 
dea  gothisehen  Styles  an,  zuletzt  ganz  modemisirt  13  mftchtige  SSnJen. 


481 

Maaer.  Kkebe  atterthteiliek,  ein  seltnuMr  Bau.  Widriga  SelMwala  ia 
dar  RafanaatioBaieit.  Doeh  bat  sidi  aia  SacraoMaUlifiiiaebaB  and  ein  groaaar 
SchaHaaltar  erbalten.  Das  Sanetaar  26  Pass  boeh.  Flug^altar  aebön.  Yielleicbt 
▼•a  eiaa«  Sebftlar  das  Veit  Stasa,  e.  1530.  ~  Grabatein  des  Eustaebias 
Baeakbl  (1S48). 

8.  163.  Petsenkircbea.  Pfarrfcirebe  vaa  sonderbarer  Aalaga.  Kirebe 
mm  Wieselbuff^  ebenfalla  aweiaebiffig. 

8.  168.  La  BS.  Kirebe,  frtber  eia  WalllabHsort  sar  b.  Maria;  ein  goldener 
Sessel "  einlaeb ,  sweitbeiligar  Rsam  mit  einer  Reibe  von  f&nf  aebtaekigen 
Pfeilern.  Seblass  des  XV.  Jabrb.  —  eiae  Tsfal  Glasmalerei  bat  sieb  erhalten. 

Randeggr.  Die  Kirebe  Maria  am  Moos  lt96  gestiftet»  die  gegenwärtige 
weit  Hinger.  1498.  Todteneapelle. 

Uapelle  aas  dem  XV.  Jabrb.  dem  b.  Jobannes  dem  Tiafer  geweibt,  neben 
der  Pfarrfcirebe  sa  Gross-Pdcblarn.  Cbor  tob  1496.  Das  SebilT  modern» 
Rdmerateine  eingemaaert. 

8.  163.  8ystematiselie  Obersiebt  der  besebriebenen  Denkmale.  Arcbi- 
taetar.  (a.  Romanisch  and  Obergangsstyl »  h,  Gotbiseb.)  Sculptur.  (In 
Stein»  8ehnitiwerke  von  Elfenbein.  Uolssebaitiwerk.  Broaxegass  and  Gold- 
acbrntedekunst) 

Stieker  ei  (WU  XV.  Jahrb.).  Mal  er  ei  (o.  Tafelgemllde,  h.  Miaiaturea 
IX.  —  XV.  Jahrb.,  c.  Glasmalereien  XIV.,  XV.,  XVI.  Jahrb.). 

Möchte  doch  B.  von  8ackea  eine  Monamentalstalistik  von  dem  gaasen 
Lande  unter  der  Enns  uns  liefern! 

Ober  die  neuesten  Ausgrahangen  su  Gross*P5cb]am.  In  der  Nfibe  des 
Dorfes  Harhinden.  Mittbeil.  U.  (1857),  Nr.  2,  8.  47—50. 

Girtner's  Darstellung  bericbtigt  durch  Keiblinger  und  Weigelspergar. 
Rinerbad. 

Ober-Österreich. 

Consenrator:  Adalbert  8tifter. 

Correspondenten:  Nicht  einen  einsigen!  —  In  Oberdsterreich,  wo  ?or 
30  Jahren  Spaun  und  seine  Freunde  das  Land  in  archlologischer  und  kunst- 
gescbicbtlieber  Besiehang  dnrcbforsekten  und  die  tfichtigsten  Abbildungen 
besorgten!  Wo  bat  Weisbfupl  seine  Sammlung?! 

Über  einige  Bau-  und  Kunstwerke  in  Oberdsterreich.  (Nach  einem  Berichte 
des  Herrn  J.  Baumgartner,  k.  k.  Landeabaadireetors  fikr  Oberdstarraich.) 
Mittheil.  IL  (1837),  Nr.  %  8.  43,  46. 

Die  8tadtpfarrkircbe  su  Wels  in  Oberösterreicb.  Von  Dr.  Ed.  Freiberm 
von  Sacken.  Mittheil.  L  (1836),  Nr.  11,  8.  227-229.  Mit  2  Holsscbnitten. 

Der  Tassilokelch  nebst  Leuchter  (und  Evangeliencodex}  sa  Kräme- 
rn finster.  Von  F.  Bock,  Consenrator  su  Köln.  (Nicht  Stiftsbecher,  sondern 
liturgische  Bestimmung.)  HHtheil.  II.  (1837),  8.  247,  248.  (8.  Jshrb.  Bytanti- 
nisches  Exarchst  in  Italien.)  Rotbkopfer,  stark  im  Feuer  vergoldet.  Grössere 
und  kleinere  figuralische  Darstellungen  aus  dem  Rothkupfer  vertieft  ausgegraben 
und  mit  dfinnen  Silberplatten  ausgelegt,  die  durch  Feuers  Gearalt  aaf  dem 
Rotbkupfer  aufgeschweisst  worden  sind.  In  diesen  Silberblecben  hat  der  Aurifes 
alsdann  sSmmtliche  Umrisse  von  Menschen  und  Thierfiguren  en  niello  kunst- 
reich eingelassen.  Die  Leuchter  sehr  interesssnt  Der  Codex  membranaeeus  mit 
vielen  Initialen  hat  leider  seinen  ehemaligen,  reicbverzierten  Einband  mit  dem 
kostbaren  Frontale,  wahrscheinlich  in  derselben  kunstreichen  Ausführung, 
wie  wir  dieselbe  sn  Kelch  und  Leuchtern  bewundem,  bereits  im  XVI.  Jahrn. 
verloren.  Wird  in  Wien  photograpbirt.  Die  Zeichnung  des  sogenannten  „Stifter- 
becherB**  ist  nicht,  wie  Bock  sagt,  aus  dem  Anfang  des  XIX.  Jahrhunderts,  sie 
ist  bereits  den  Pacbmayr*schen  Annalen  beigegeben  (1777),  allerdings  unter 
aller  Kritik. 

Notizen  von  Joseph  Bergmann. 


482 

Kirchen  io  Puehenaa  (Bnde  des  XVI.  Jahrhanderts  schön  angelegt), 
Kfif  er  markt  (eine  der  schönsten  mittelalterliehen  Landkirdien.  Anfang  des 
XVI.  Jahrhunderts).  Ober  den  berühmten  Schnittaltar  sagt  B. :  „Derselbe  ist 
,,in  seinen  ornamentalen  Theilen  reichhaltiger  als  jener  za  St.  Wolfgang  oad 
„auch  in  seinen  Hauptdimensionen  ausgedehnter,  doch  in  der  Conception  and 
i^DurchfQhrung  des  Details  an  Kunstwerth  weit  dem  Wolfganger  nachstehend. 
jyDas  Ornamentale  des  Käfermarkter  Altares  ist  in  seinen  Abspitmngen  dorch- 
„aus  sehr  barock  und  monoton  darchgefQhrt  Ein  zusammenbkngender  Grund- 
„riss  des  Ganzen  ist  hier  nicht  Torhanden.  Die  ganze  Anordnung  ist  melir 
„als  decoratives  Moti?  durchgeführt,  wShrend  am  Wolfganger  Altare  eine 
„organische  Entwickelung  des  Grundrisses  mit  dem  Aufrisse  bis  zur  letzten 
„Spitze  hinauf  sich  kundgibf  Blieb  unvollendet  (Einfluss  der  Reformation)  (?). 

Flögelaltar  zu  Pesenbach  (Bösenbach,  Filialkirche  yon  Feldkirehen). 
In  der  Haoptform  und  in  Bezug  auf  omamentale  Details  des  Styles  ist  der- 
selbe strenger  durchgeführt  als  jener  zu  Käfermarkt.  Bedeutend  hoch,  5  Klafter 
4  Fuss.  Die  Breite  sammt  den  beiden  Flögein  betrögt  2  Klafter  3  Fuss.  Leider 
ist  dieser  Altar  gfinzlieh  neu  bemalt  und  rergoldet  worden. 

FlOgelaltar  zn  St  Michael  bei  Freistadt  (Filialkirche  zu  St.  Oswald).  Dieser 
Altar  ist  in  seiner  Conception  bezQglich  der  Kastenform  von  den  gewöhnlichen 
▼erschieden»  das  Ornament  sehr  zart  und  reich  und  in  den  Hauptiinien  noch 
ziemlich  rein,  bezüglich  des  Styles,  durchgeführt,  und  scheint  auch  noch  von 
jeder  Restaurirung  verschont  geblieben  zu  sein. 

Laurentiuskirche  zu  Lore h  hei  Enns (SacramentshSusehen,  ewiges  Licht). 

Kirche  zu  Freistadt  (ewiges  Licht). 

Kirche  zu  Wels  (Hauptportal). 

Altmünster  bei  Gmunden  (schöne  Kirchen-Eingangshalle).  Ktrehe  zu 
St.  Wolf  gansr  (XIU.  Jahrb.);  viele  Zubauten  verunstalten  sie.  Alte«  Evan- 
gelienbuch (XII.  Jahrb.).  Pastorale.  Kelch.  Brunnen.  (Möchten  doch  mehr 
Abbildungen  von  diesen  GegenstSnden  und  Bauten  geliefert  werden!  Ch.) 

Salzburg. 

Conservator:  Süss  9* 

Correspondenten :  Dechant  Matthias  Mayr,  zu  Ta  ms  weg,  Hkr  Lungau. 
Beneficiat  und  Administrator  Bittersam  zu  Schermberg,  für  Pongau. 

Dechant  J.  Wernsspacher  zu  Stuhlfelden,  für  Pinzgau. 

Cooperator  M.  Schwarz  in  Bemdorf  für  das  Flachland  Salzburg. 

Restaurationsthfttigkeit.  (1855  und  1856.)  In  Salzburg  1855  die 
marmorne  Pferdeschwemrae  am  Capitalplatz,  1856  die  Marienstatue  am  Dom- 
platze restaurirt. 

Im  Markte  Küchel  1855  und  1856  die  golhische  Pfarrkirche  (gröesten- 
theils  durch  Beitrüge  der  Pfarrgemeinde)  restaurirt. 

In  St.  Johann  die  1855  niedergebrannte  Pfarrkirche  im  gothischen  Style 
theils  aus  dem  Kirehenvermögen»  theils  durch  Gemeiodebeitr&ge  neu  erbaut 

In  Maria -Pfarr  im  Lungau  wird  die  1854  abgebrannte  Kirche 
restaurirt  im  gothischen  Style  (th.  Kirchenvermögen»  tb.  Gemeindebeitrige). 


*)  Legte  vort  eine  Zeichnang  und  Beschreibung  der  mittelalterHchen  Rircbeethire  u 
Salsbarg;  Grundrisse  und  Ansichten  der  SchlSsser  Grab,  Hundtdorf,  Lich- 
tenberg, Mittersill.  3  Seroestralberichte,  Juni  18SS  —  Dec.  1856. 

Bericht  über  das  herauszugebende  Handbuch  für  die  Erzdidcese  Salaburg  (?). 
Über  die  Restauration  der  Marienstatue  in  S  a  1  s  b  u  r  ^. 

Die  Vorsteher  der  Bau-  und  Zimmermeister-Innung  werden  von  ihn  eingdadea, 
die  (antiquarischen)  Funde  bekannt  su  geben. 

Über  die  Hauscapelle  auf  der  Festung  RobeB-Salzburg. 


483 

Im  Dorfe  Werfen  das  lanere  der  gothiscbea  Kirche  mit  atylgemfissen 
Altären,  Betstülilen,  einer  Kansel  und  Glasgemilden  ausgestattet 

In  der  Capelle  zu  Schermberg  der  gothische  Altar  restaurirt. 

Der  schöne  Plafond  voin  grossen  Saale  des  ärarischen  Rentamtsgebäudes 
EU  Mauterndorfim  Lungau,  dann  ein  Wandschrank,  eine  Portaleinfassung, 
dann  ein  Plafond  sammt  Portaleinfassung  in  einem  Prirathause  zu  Mautern- 
dorf  Octzterer  vom  allerhöchsten  Hofe  angekauft),  nach  Wien  transportirt. 

Mittelalterliche  Kunstdenkmale  in  Salzburg.  Von  Dr.  Gustav  U e i d e r. 
Jahrbuch  der  Central-Coromission  z.  Erf.  und  Erb.  u.  s.  w.  Bd.  II.  (Jahrg.  1857), 
S.  1 — 62.  Mit  4  lithogr.  Tafeln  und  56  eingedruckten  Holzschnitten. 

Der  Ref.  theilt  die  Bauthätigkeit  in  Salzburg  in  4  Perioden. 

Erste  Periode  (500  Jahre  v.  Rupert,  den  er  also  ins  VI.  Jahrhundert 
setstf).  (Nichts  mehr  da.) 

Zweite  Bauperiode  XI.  bis  XUI.  Jahrb.  (Beachtenswerthe  Oberreste  vor- 
handen.) a)  Kreuzgang,  Capitelbaus,  Kirchenvorraum  mit  den  Wandgemälden 
und  ein  GaUeriebau  in  dem  Kloster  auf  dem  Nonnberge ;  h)  die  St.  Peters* 
Stiflkirche  (1127 — 1131),  vollständig  im  Umrisse  und  tbeilweise  im  Aufbaue, 

i'edoch  mit  mannigfachen  Umgestaltungen  der  späteren  Zeit  erhalten;  femer 
lestandtheile  des  an  das  nördliche  Seitenschiff  angebauten  Kreuzganges;  c)  das 
Langschiff  der  Franciscaner-,  frQheren  Pfarrkirche. 

Dritte  Periode,  Bauten  der  Gothik;  nichts  errichtet,  also  auch  nichts 
erhalten  (?),  aus  dem  XIY.  und  dem  Beginn  des  XV.  Jahrhunderts.  Erst  in  der 
zweiten  Hälfte  des  XV.  Jahrb.  wieder  gebaut,  aus  Noth,  wie  Heider  glaubt  (?) 

Aus  dieser  Zeit  ist  fibrig:  a)  Die  Kirche  des  Stiftes  Nonnberg,  erbaut 
zwischen  1464 — 1475;  h)  die  Margarethen-Capelle  auf  dem  Friedhofe  von  St. 
Peter,  1485  erbaut,  und  c)  der  Chor  und  Thurm  der  Franciscaner-Kirche 
vom  Jahre  1470. 

Vierte  Bauperiode,  die  Renaissance,  mit  dem  XVII.  Jahrhundert  beginnend. 
Aus  dieser  Zeit  ist  das  Grossartigste  und  Bedeutendste  da.   Die  Kathedrale. 

S.  6.  Wechsel  verkehr  mit  der  gesammten  Diöcese  (meist  nach  Ambros 
Becziczka  in  der  kirchl.  Topographie,  Bd.  8  u.  a.  Werken). 

S.  8  wendet  sich  der  Verfasser  zur  Schilderung  der  bedeutenderen 
Bauten  Salzburgs. 

1.  Das  Benedictiner-Nonnenstift  Nonnberg.  S.  8—35.  Tafel  I — III.  Holz- 
schnitte 1—23.  A.  Baugeschichte  (3  Perioden).  B,  (S.  15)  Baubeschreibung. 
1.  Innerhalb  der  Clausur.  (Kreuzgang,  Capiielhaus,  Faldistorium ,  reich  mit 
Elfenbeinseulpturen  geschmückt,  Krummstab  von  Elfenbein  aus  der  Zeit  der 
Verleihung  1242.  Flögelaltar  mit  Gemälden  aus  dem  XV.  Jahrb.  —  Glocken- 
Inschrift.)  2.  Ausserhalb  der  Clausur  (S.  18).  Wandgemälde  in  der  Vorhalle 
der  Kirche  (aus  der  ersten  Bauperiode  XL  und  XU.  Jahrb.).  Eingehend  und 
vortrefflich  beschrieben.  Diese  Gemälde  sollten  besser  erhalten  werden  als 
bisher  der  Fall.  Die  Stiftskirche,  spätgothischer  Bau.  Sculptur-Dberreale  aus 
der  romanischen  Zeit  —  Portal,  Flfigelaltäre. 

S.  35.  II.  Franciscaner-KirchC'  A>  Baugeschichte.  B.  Baubeschrei- 
bung (S.  37).  Tafel  IV.  Holzschnitte  24—39. 

(In  der  Note  1,  S.  36,  berichtigt  Herr  von  Heider  einige  Angaben  in 
seiner  Monographie  über  die  Kirche  von  Schöngrabern;  die  Kirche  zu 
Imbach  ist  nicht  aus  der  zweiten  Hälfte  des  XIII.,  sondern  aus  der  ersten 
Hälfte  des  XV.  Jahrhunderts,  die  Capelle  aus  dem  XIV.  Jahrb.  Ebenso  ist  die 
Deutsch-Ordenskirche  zu  Graz  (s.  Schreimer*s  Beschr.  von  Graz)  nicht  aus 
dem  XIII.,  sondern  aus  der  zweiten  Hälfte  des  XIV.  Jahrhunderts. 

S.  42.  Thurm  und  Portal-Anlage.  S.  44.  Äusseres  der  Kirche. 

S.  44.  III.  Die  alte  Domkirche.  Bau  des  h.  Virgil.  Neubau  unter  Erzb. 
Konrad  III.  1182.  —  Brand  1598.  —  Beschreibungen  und  Handzeiehnungen 
dieser  altern  Kirche  vorhanden;  interessant  die  von  1565.  (Holzschnitte  40  u.  41.) 

S.  50.  IV.  Kircheund  Kloster  zu  St  Peter.  Geschichtliche  Notizen. 
Banbesebreibung.  Holzschnitte  42  —  56.  Fortal,  Vorhalle  und  Katharina- Capelle 


484 

(H.  Leopold,  1215)  9kngt  noch  sicnriieb  wohloriMlten.  —  Romtniselier  ReKquiett- 
Schrein  (in  der  St  Veite-Capelie).  Kreuagang.  Grabsteine  aof  dem  Boden,  de« 
Untergange  anageaetst  Einige  (6)  Inschriften  aus  dem  XIII.  «nd  XI?.  Jabrh. 
angefahrt.  (Chalhoehsperger  1358,  Goldeker  1343,  Ditmar  Abhas  1288,  H. 
Lekchel  1300,  Ch.  de  Oberndorf  1318.) 

Heider  sagt  som  Schlüsse  dieses  sehr  interessanten  Anfsatxea,  deaaen 
Baabeschreibungen  trefflich  sind:  »dass  diese  Sebildening  keineswegs  den 
»Anspruch  machen  will,  den  reichen  knnstgeschichtlicben  Stoff  dieser  altehr- 
„wflniigcn,  flr  die  Celtorgeaebichte  des  Mittelalters  hochwichtigen  Stadt 
„erschSpfend  tu  behandeln'. 

Im  fürstlich  Schwarzenbergischen  Bergschlosse  Scherraberg  (im  Pon- 
gau  auch  Schornberg),  wo  der  Cardinal  Schwarsenberg  (Erab.  von  Prag) 
gegenwärtig  eine  Versorgungsanstalt  errichten  lässt  für  alte  gebrechltche  Lente 
aus  der  Umgegend,  eine  sch5ne  gothisdie  Capelle,  die  aber  sehr  Tcmnataltet 
war,  sweckmftssig  restanrirt  —  Aus  dem  XV.  Jahrhundert,  mit  niedÜcheni 
FlQgelaltar.  Bine  Monstranse  aus  dem  XIV.  Jahrhundert  (?).  MittbMl.  II.  (1857) 
S.  250.  (Von  Bittersam.) 

(Fortsetxang  folgt) 


IL  ^Österreichische  Geschichtsquellen.* 

NtmllaB^cutento  %mu  ad  IlstorlaM  refemtir  f  »mdafli  eeelesto- 

rin  In  renetis   parttbos  extsteiitioM  et  ad  Afoilejeosea  Bleeesln 

•Ifai  gpeetaatiui ,  f  oaef  oe  ex  librls  Caiicellarienuii  PaMarehaliui  P. 

Jeseph  Blaiiclil  excerpit  naiio  preprla  et  exscripsit.  itlil  18S8. 

(Schlam.) 
1358,  9.  Martii.  Obtemburg. 

Nicolaus  dei  gratis  S.  Sedts  Aquilegensts  Patriarcba  difecto  in  dfiriato 
filio  fratri  Wlrico  Abbati  Monasterii  Obteraburgensis  Ordiais  8.  Benedict!  nostre 
Aquilegensis  Diocesis  salutem  in  Domino  Jesu  Christo. 

Quoties  a  nobis  petitur  quod  justum  est  et  honestum,  iUud  noa  decet 
eoncedere  gratiose.  Cum  igitur  tu  in  nostra  prescntia  constitutus  nobis  homiliter 
duxeris  supplicsndum  ut  cum  felicts  memorie  Gregorius  Patriareha  Aquilegeasb 
Predecessor  noster  multipliees  lesiones  quas  tuum  Monasterium  Obtcmburgense 
ob  Tiolentiam  maliffoantium  tunc  temports  susceperat  considerans  et  attendeas 
pio  motu  caritatis  inductus  ecciesiam  in  Schalach  nostre  Aquilegensis  Diocesis 
cum  Capellis,  juribus  et  pertinentits  suis,  ac  jure  Archidiiconatus  diclo  tue 
Ifonasterio  pro  sc  ac  ejus  Successoribus  duxerit  concedendum,  prout  hee  ei 
alia  in  litteris  nostri  Predecessoris  iamdicti  ac  Capituli  nostri  AquUegensia  super 
eonsensu  ad  hoc  prestito,  quarum  tenores  inferius  describuntur  pleoius  eon- 
tinentur,  dignaremnr  coneesstonem  et  largitionem  biyusmodi  auctoritate  ordi- 
naria  coofirmsre.  Nos  Predecessorum  nostrorum  restig^is  potissime  in  operibus 
caritatis  inherere  devotis  studiis  ane]antes,  ac  etiam  grata  fidelitatis  obseqnia 
nobis  et  Predecessoribus  nostris  et  Aquilegensi  ecclesie  per  te  et  dtctum 
Monasterium  exhibita;  nee  non  specialis  derotionis  affectum  quem  geris  ad 
noa  et  predictam  nostram  Aquileffensem  ecciesiam  tu  et  ConvenUis  tui  Mona- 
sterii supradicti  diligenüua  attendentes  concessionem  et  largitionem  per  nostram 


485 

Predeeetsorem  antedictoni  Monastario  tno  Obteinburg«iisi  facteni  de  eedetia 
de  Sebalacb  ae  CapelÜs  et  periinentiit  tuia  predietit  ratat  et  gratas  habentea, 
ipaas  omni  roodo^  iure  et  forma  quibaa  melius  poesumua  auctoritate  ordinarim 
tenore  presentium  noatro  ae  Succesaorum  nostrorum  et  Aquilegensis  eccieaie 
nomine  approbamut,  ratificamas  ae  etiam  eonfirmamos»  joribu«  nostria  et 
Aquilegensis  ecciesie  in  onmibas  aemper  aalais.  Ita  tarnen  quod  ta  ae  Con- 
ventus  Blonaaterii  tui  Obtemburgenais,  ae  Saceeaaorea  tui  perpetuia  temporibaa 
teneamini  devotes  fundere  preees  pro  salute  animarum  felieis  reeordationia 
Serenissimi  Prineipis  D.  Johannis  Dei  gratis  Regis  Boeroie  genitoris  nostri  ae 
gloriosissimi  Prineipis  et  fratris  nostri  D.  Kiiroli  Dei  mtia  Romanonim  impera- 
toris  ae  Boemie  Regis»  et  nostro  Altissimo  Creaton.  Tenor  antem  litteranrai 
coneeasionis  et  largitionis  predietamm  noseitur  esse  talis: 

Nos  Gregorius  Dei  et  Apostoliea  gratia  S.  Sedis  Aquilegensis  Patriareba 
universis  tarn  presentibus  quam  futuris  rei  geste  memoriam.  Diquum  Deo 
prestare  obsequium  et  anime  noatre  credimua  procurare  profectum  ai  pia 
subditornm  nostrorum  ?ota  farore  benigne  prosequamur,  et  loca  religiosa 
preeipue  in  quibus  bonoratus  OMgnificentius  ipse  Deus  cujus  aunt  obsequiia 
dedita  nostris  intendimus  beneficiis  ampliare.  Inde  est  quod  ex  tenore  pre- 
sentium tam  ad  presentium  quam  ad  futurorum  notitiam  Tolumus  pervenire 
quod  nos  salutem  anime  nostre  considerantes  bumiliter  in  speculo  mentis 
nostre »  monasterium  in  Ottemburga  quod  per  violentiam  malignantium  multi- 
formes tempore  nostro  lesiones  et  dampna  austinuit  respeetum  babentes, 
eeelesiam  S.  Georgii  in  Seholacb  cum  Capelüs,  juribus  et  pertinentiis  suis, 
ae  jure  Arebidiaeonatus  eidem  Monasterio  per  nos  et  Soecessores  nostros  pro 
remedio  anime  nostre  noatrorumque  Sueceasorum  in  perpetuum  de  pie  pro- 
Tisionis  gratia  eoneedimus  et  largimur.  Ita  quod  dilecti  filii  Abbas  et  Conrentus 
loci  ob  boe  pro  nobis  et  nosträ  Sueeessoribus  apud  Deum  suis  Orationibua 
intercedere  teneantur»  et  Annirersarium  annis  singulis  perpetuo  soleroniter 
peraeturi.  In  cujus  rei  evidentiam  et  perpetoam  firmitalem  presentea  IHteraa 
nostras  inde  fieri  jussimus  et  sigilli  nostri  pendentis  mnnimine  roborari.  Datum 
per  roanum  M agbtri  Nicolai  Plebani  de  Tricesimo  Seriptoris  nostri  apud  Utinum 
lU.  intrante  Augusto,  anno  Domini  MCCLXI.  indietione  XU. 

Tenor  rero  literarum  consensus  Capituli  Aquilegensis  sequitur  in  bec  verba : 

Notum  Sit  unirersis  presentem  paginam  inspeeturis  quod  nos  Asquinua 
Sancte  Aquilegensis  ecciesie  Deeanns  una  cum  Capitulo  ejuadem  ad  preees 
Venerabilis  Patris  D.  Gregorii  S.  Sedis  Aquilegensis  Patriarehe  ac  religiosi  riri 
D.  Fratris  Johannis  Abbatis  Monasterii  Obtemburgensis  et  ejusdem  Conventus 
plenom  prebemus  consensum  quod  ecelesia  S.  Georgii  in  Sebalacb  cum  Capellia 
et  juribus  ad  eandem  quam  prefatus  D.  Patriareba  dedit  et  contulit  pro  aue 
et  suorum  Suceessorum  remedio  animarum :  nos  eidem  collationi  et  unioni  faete 
per  eundem  D.  Patriarcham  eidem  Monasterio  cum  Arehidiaeoni  juribus  per- 
tinentibus  ad  eandem  sicut  quod  in  ejusdem  D*  Patriarebe  litterts  patentibus 
munitis  ejusdem  D.  Patriarebe  sigillo  pendenti  a  nobis  visis  et  perlectis  de 
rerbo  ad  verbum  plenius  eontinetur,  et  ad  plenam  roboris  firmitatero  preaentem 
litteram  seribi  fecimus,  nostrique  pendentis  sigilli  muoiroine  roborari.  Datum 
Aquilegie  in  Capitulo  Msjoria  ecciesie  anno  Domini  MCCLXI.  Xll.  intrante 
Augusto,  indietione  XII. 

In  quorum  omnium  testimonium  presentes  fieri  jussimus  nostri  sigilH 
appensione  munitas.  Datum  in  Castro  nostro  Sorphembercb  die  nona  mensis 
Martii,  anno  Doroiniee  NaUritatia  MCCCLVIII.  Indietione  XI. 

1358,  10.  Martii.  Owenstain. 

Nieolaos  Dei  gratia  S.  Sedis  Aquilegensis  Patriareba  diketo  in  Christo 
filio  Piligrino  Arcbidiacono  nostro  Karinthie  salutem  in  Domino.  Ad  nostmm 
perrenit  noriter  auditum  quod  Nobiles  Federicus  et  Conradus  de  Owenstain 
auctoritate  propria  et  indebite  a  Massariia  et  Colonis  Plebis  S.  Maebelis  de 
Juna  prope  Pleysburgam  nostre  Aquilegensis  Diocesis  estorserint  certaa  peconie 


486 

quantitaUs  in  eonim  dispendio  aDiroarum,  et  dilecti  in  Christo  fiJii  Alberti 
dicte  Plfbis  Plebani  et  ipsius  Plebis  sue  non  modicum  prejudieinro  atqae 
damnum;  non  advertentes  graves  penas  et  sententias  quas  ipso  faelo 
incurruot  bec  et  similia  in  nostris  Civitatibus  et  Dioeesi  eomroittentea.  Qoa 
propter  tarn  saluti  animamm  dictorain  firatnim  de  Owestayn,  quitm  tndem- 
pniUti  Plebani  et  Plebis  predictorum  providere  qaantum  poasumus  enpientes, 
tibi  presentium  tenore  commitünias  et  mandamus  quatenus  eosdem  Nobiles 
de  OwensUin  ex  parte  nostra  moneas  et  reqoiras  quod  usqoe  ad  peren- 
torium  terniinum  eompetentera  quidquid  extorseriot  a  Nassariis  et  Colonia 
predictc  Plebis  restituant  integre  cum  effectii,  ac  dimittant  memoratuni  Pleba- 
num  suis  juribus  et  dictorum  Massariorum  et  Colonum  debitis  eommodis  et 
servitiis  gaudere  pacifiee  et  quiete.  Aiioqain  si  contrafecerint,  ut  non  optaimia, 
contra  eos  et  ipsonim  Castra  et  bona  procedas  ad  exconunanicationis  et  inter- 
dicti  sententiaro  et  denunciationero  juxta  tenorem  Constitntionum  noatromai 
Synodalium  in  Aquilegia  noviter  ioitarum,  donec  facta  restitutione  debita»  noatris 
et  ecclesie  mandatis  venientes  bumiliter  purituri,  meruerint  a  nobis  absohitionis 
beneficium  obtinere:  Datum  in  Castro  nostro  Sorphembereb  die  X.  roentis 
Martii.  anno  Dominiee  NatinUtis  MCCCLVIIL  Indict   XI. 

1358,  3.  Julii.  Syticb. 

Nicolaas  Dei  gratia  S.  Sedis  Aqnilegensis  Patriarcha  dilecto  nobia  Pres- 
bitero  Neytardo  Plebano  in  Sapheroberch  nostre  Aqnilegensis  Dioceats  salatem 
in  Domino.  Querelam  nobis  pro  parte  dilecti  in  Chrisfo  61ii  et  Capelbni  nostri 
Petri  Abbfitis  Monasterit  in  Syticb  ejusdem  nostre  Aquilegeosis  Dioeesia 
expositam  hoveris  nos  recepisse  quod  oonnulli  homines  et  persone  senritores 
et  subditi  ipsius  Abbatis  et  ejus  JMonaslerii  Dei  timore  postposito  ac  in  suanim 
pericutum  aniroarum  niulta  et  diversa  cum  D.  Comite  de  Ortiniburch  traetantes 
preter,  et  contra  bonorem  et  statum  dicti  Abbatis  recusa?emnt  et  recusant 
eidem  Abbati  et  ejus  Monasterio  antedicto  parere,  intendere  et  obedire  prent 
de  jure  tenenter  et  debent«  non  animadvertentes  quod  ipso  facto  vigore  Con- 
stitutionum  Synodalium  sunt  excommunicationis  vinculo  inodati.  Super  quibus 
a  nobis  fuit  petitum  ut  eidem  Abbati  Capellaoo  nostro  predicto  ac  dicto  ejus 
Monasterio  deberemus  de  opportuno  juris  remedio  providere.  Qua  propter  non 
Yolentes  alicui  postulatam  iustitiam  denegare  tibi  per  presentes  committimos, 
et  sub  excommunicationis  pena  mandamus  quatenus  publice  in  ecdesiis  tnis 
intra  Missarum  solemnia  populi  multitudine  existente  ibidem  ex  parte  nostra 
omnes  et  aingulos  senritores  et  subditos  antedictos  reqnirere  et  nionere 
procures,  ut  mfra  quindecim  dies  a  tua  monitione  ymo  rerius  nostra  inter 
hujusmodi  numerandos,  quos  dies  eis  et  ipsoruro  cuiübet  pro  primo,  secnndo, 
tertio  et  peremptorio  termino  ac  monitione  canonica  assignabis,  et  quos  ex 
nunc  eis  etiam  assignamus»  prefato  Abbati  et  ejus  Monasterio  antedicto  in 
Omnibus»  et  per  omnia  ut  tenentur  sub  pena  excommunicationis  parennt« 
obediant  et  Intendant;  omnesque  tractatus  per  ipsos  quoque  modo  factos 
contra  honorem  et  statum  dicti  Abbatis  et  ejus  Monasterii  revocent  et  in 
pristinum  statum  reducant,  quos  ex  nunc  tenore  presentium  revocamus.  Alioqnin 
ai  predicti  subditi  et  servitores  hujusmodi  tue  monitioni,  ymo  verius  oostre  non 
paruerint  infra  terminum  antedictum,  in  ipsos  et  ipsorum  quemlibet  trina 
canonica  monitione  premissa  excommunicationis  sententiam  ex  nunc  pront  ex 
tunc  proferimus  in  hiis  scriptis:  mandantes,  ac  tibi  sub  pena  predicta  plenarie 
comniittentes  quatenus  omnes  et  singulos  antedictos  hujusmodi  nostre  monitioni 
non  parentes,  elapso  dicto  termino  XY.  dierum,  publice  in  ecclesiis  tuis  inter 
Missarum  solemnia ,  cum  ibidem  aderit  populi  multitudo  pulsatis  caropanis, 
candelis  accensis  et  demum  extinctis,  ut  moris  est,  auctoritate  nostra  iam  dicta 
tamdiu  excommunicatoa  denoncies,  quamdiu  alind  tibi  per  nos  datum  extiterit 
in  mandatis.  In  cujus  rei  testimonium  presentes  fieri  jnssimus  nostri  sigilK 
impressione  munitas.  Datum  in  Castro  nostro  Sorpbumberch  die  tertio  mensis 
Julii  indictione  XI.  Anno  Dominiee  Natiritatis  MuCCLVlII. 


487 


1362,  30.  Novembrit.  Radmanatorf. 


Ludovicus  Dei  gratia  S.  Sedis  Aqnilegfensis  Patriarcha  dilecto  in  Christo 
ßlio  Henrico  Plebano  ecciesie  de  Radmanstorf  nostre  Aquilc^ensis  Diocesis 
salutem  in  Domino.  Ad  nostri  notitiam  dcductum  est  qtiod  in  quihusdam 
nemoribus  seu  silvis  infra  conBnes  Plebis  tue  de  Radmanstorif  que  inhabitabiles 
erant  et  ineulte  malte  habitationes  de  novo  facte  sunt,  et  ad  agriculturam 
nemora  hujusmodi  sunt  reducta.  Cum  igitur  per  homines  coadunatos  et  habi- 
tantes  ibidem  due  ecciesie,  una  scilicet  in  Chraynaw,  et  alia  in  liCgemvald  de 
novo  constructe  sint:  nos  advententes  populi  in  dictis  nemoribus  congregati 
devotionem  et  volentes  quod  ad  ipsoruro  animarum  salutem  et  ad  devotionem 
animentur  aroplius,  ipsis  Sacramenta  ecdesiastica  ministreotur  et  divina  ofBcta 
celebrentur,  tibi,  de  cujus  virtute  et  probitatis  meritis  dudum  sumus  lauda- 
biHter  informati,  tuisque  Successoribus  Plebanis  in  Radmanstorf  canonice 
intrantibus  curam  animarum  populi  supradicti  cum  administratione  spiritualium» 
presentium  tenore  committimus,  tuim  devotionem  hortantes  in  Domino,  atque 
tibi  in  virtute  obedientie  districtius  injungentes,  quatenus  sie  predictarum 
animarum  curam  exerceasi  in  Dei  timorem  instruas,  atque  in  divinis  officiis 
servias  quod  preter  remunerationem  divinam,  fama  tua  apud  homines  amplietur, 
et  ut  fidf  lis  servua  et  prudens  talentum  tibi  commissum  cluplicatum  restituena,  a 
Dobis  et  nostris  Successoribus  gratiam  consequaris.  Nos  enim  nostro,  et 
Successorum  et  Aquilegensis  ecciesie  nomine,  tibi  et  successoribus  tuis 
damus  plenam  et  omnimodam  auctoritatem  ponendi  et  instruendi  in  eisdem 
eeelesiis  Vicarios  ydoneos  loeo  tui  sicut  in  aliis  filiabus  ecclesiis  tibi  subditis 
qui  tibi  et  dictis  tuis  Successoribus  subsint  obediant  et  intendant,  et  Matrici 
eeclesie  reverenliam  exhibeant  et  honorem,  quodque  contradictores  auctoritate 
nostray  ecdesiastica  censura  compellas.  Datum  Aquilegie  in  nostro  Patriarehali 
palatio  die  ultimo  Novembris  anno  Domini  MCCCLXIL  Indictione  XV. 

1362,  30.  Decembris.  Rasch. 

Ludovicus  Dei  gratia  S.  Sedis  Aquilegensis  Patriarcha  dilecto  in  Christo 
filio  HerniMno  de  Ureg  Plebano  in  Rasch  nostre  Aquilegensis  Diocesis  Arehi- 
diacono  nostro  Rarinthie  salutem  in  Domino.  Ad  nostri  honoris  et  dignitatis 
eulmen  accedit  ut  personas  virtuosas,  scientiatas  et  in  timore  Domini  persistentes 
favoribus  gratiosis  prosequamur  atque  cum  eis  quos  commeudat  6de]itas  onera 
nostris  incumbentia  humeris  imbecillibus  compartiamur.  Cum  itaque  tibi  quem 
ab  experto  preter  laudabilem  famam  de  te  predicantem  virum  virtuosum  coguo- 
vimus  Archtdiaconatus  nostri  Gf6cium  in  Karintbia  per  alias  nostras  litteras 
certi  tenoris  conimiserimus  te  Archidiaconum  nostrum  Kariathie  constitoentesy 
sicut  in  hujusmodi  nostris  litteris  continchatur,  nos  personam  tuam  volentes 
sicut  in  oneribus  assumpsimus,  honoribus  ampliare,  tibi  visitandi  totum  Cleruro 
predicti  Archidiaconatus  non  exemptum,  neligiosos  e  secularesy  defeelus, 
crimina  et  excessus  omnium  et  singulorun   dicti  Archidiaconatus   tarn  Cleri 

Suam  aliorum  emendandi  et  corrigendi;  ecelesias  et  loea  quecumqoe  Areht* 
iaconatus  predicti  interdicendi,  et  interdum  suspendendi  et  relaxandi,  personas 
quascumque  ab  Officio  et  ingressu  ecciesie  suspendendi  et  exeludendi  juxta 
commissorum  demerita,  et  eosdem  absolvendi :  Decimas  Papales,  Procurationes 
D.  Legati  et  alia  quecumque  Apostolice  Sedis  et  nostre  debita  exigendi, 
recipiendi,  quietationes  dandi,  satisfacciones  a  quibusuis  penis  et  proeessibas 
contra  ipsos  latis  auctoritate  Apostoliea  et  nostra  absolvendi,  dispositos  ad 
solvendum  induciandi,  terminos  prestandi  et  eosdem  prorogandi:  Sacerdotes 
et  clericos  qui  in  locis  interdictis  non  in  contemptum  clarium  celebravertat 
absolvendi ;  absentes  BeneGciatos  ad  residentiam  revocandi,  absentiam,  ubi  tibi 
rlsam  fuerit  concedendi:  causas  matrimoniales  audiendi,  justitiam  reddendi; 
seoientias  interlocutorias  et  diffinitivas  ferendi;  in  casibus  reservatis  absol- 
rendi  et  dispensandi,  et  generaliter  omnia  et  singula  que  ad  nos  spectant 
faciendi  etexercendi:  Beneficiorum  eollationibus,  institutionibus,  et  privationibus 


488 

eorandeni  dumUsat  ezeeptis»  jnrHios  prefiti  ArehidiftecMMitns  hie  hob  ezpretsis 
tibi  niliiloniiniis  semper  salTis»  oosträm  pleiiariaiii  auetaritatem  eoBeediaiBt 
presentiain  per  teooreni.  Qaod  enim  per  te  aetum  extiterit  in  predietls,  ant 
qoolibet  predictorum  faeiemua  auetore  Domino  ioTiolabUiter  observari.  In 
eojtts  rei  testimonium  pretentea  fieri  juosimus  nostri  sigilli  impreaaione  raunitai. 
Datum  Aqailegie  in  nostro  Patriarehali  palatio  die  trigetiroii  Decembris  anno 
Domini  MCCCLXIL  indietione  XV. 

1363,  13.  Febniarii.  Lntya. 

No8  LudoTieus  Dei  gratia  S.  Sedis  Aqailegenais  Patriardu  ad  perpetmn 
rei  memoriam.  Notam  fore  ToJumus  uniyersis  quod  com  viri  Nobiles  Preebtelimu 
et  Fritslinas  de  Meyeban,  Orethlinos  dictus  Stuppel,  Gorstelinna  et  Chonti  de 
Weygoten  cum  uxoribus  et  heredibns  eorum  pia  daeti  devotione  ad  landen 
et  tenorem  Omnipotentis  Dei  et  gloriosissime  Virginia  Marie  matria  ejoa  pro 
animarum  suanim  auommqne  parentnm  remedio  Intendant  ampliare  et  reedi- 
ficare  qaandaro  Capellam  in  honorem  et  anb  vocabolo  S.  Miehaelia  Arehangeli 
constnictam,  quam  rulgari  lingua  Camarium  Toeatur  in  Lutya  apnd  eedeaiam 
S.  Martini  filiam  Plebis  S.  Viti  prope  Sytieh  nostre  Aqnilegenait  Dioeesia; 
ipaamque  CapeHam,  aeu  Camarium  dotaverint  de  bonis  eomm  propriis  aibi  a 
Deo  eollatia  cum  Toluntate,  consensu  et  asaenau  dilecti  in  Christo»  fiUi  prea- 
biteri  Gesleri.  Plebani  diete  PJebis  S.  Viti  cum  paetis,  forma  et  eonditioniboa 
qoe  in  eornndem  Nobilium  patentibus,  et  sub  ipsorom  aigiilis  litteria  aerioaina 
continentur:  Quibus  matura  deliberatione  inspectis  honorem,  profeetum  et 
eonunodnm  diele  matria  ecclesie  atque  ejus  presenti  et  snecedentium  Reetonm 
evidenter  eonspicimus;  nos  predictorum  Nobilium  devotum  et  laudabtle  pro- 
positum  in  Domino  commendantes  ad  predicti  Ghesleri  Plebani  iostamm  preeum 
instantiaro  inelinati,  dotem  approbamus  predictam,  et  eonventiones  et  paeta 
inter  eosdem  Plebanum  et  Nobiles  babita  et  confirmata,  ac  eorum  litteria  et 
sigillis  roborata ,  auctoritate  ordinaria  eonfirmamus  herum  sub  nostri  appen- 
aiooe  sigilli  testimonio  litterarum.  Datum  Aquilegie  in  nostro  Patriarchali 
palatio  die  XIU.  mensis  Februarii,  anno  Domini  MCCCLXUl.  indietione  prima. 

1364. 

LudoTieus  Dei  gratia  S.  Sedis  Aquilegeasis  Patriareba  dileeto  in  Christo 
filio  Henrieo  Plebano  in  Radmansdorf  salutem  in  Domino.  Ad  eures  nostraa 
deduetum  est  quod  dolenter  referimus,  quod  nonnulli  Saeerdotea  et  Clerici 
in  Arehidiaconatu  nostro  tibi  commisso  dati  in  reprobum  sensum  et  in  fabolam 
Tulgi  roali  ezemplum  prebentes  aliis  enormitates  in  eohabitationibus  mulierum, 
in  rizis»  in  ludisy  in  tabernia  et  multis  aliis  contra  honestatem  et  modeatiam 
imo  veritts  in  oprobrium  et  confusionem  Clericalis  ordinis  die,  noctuque  com- 
mittere  non  verentur  adeo  quod  magis  laici  quam  Clerici  ex  ineptis  operibua 
que  exereent  tanquam  vilia  mancipia  deputantur.  Noa  Tero  Tolentes  hujua* 
modi  enormitatibus  tum  pro  eonservatione  honoris  nostri,  tum  etiam  ne  detur 
in  posterum  aliia  materia  delinquendi,  tibi,  quam?is  ex  officii  tibi  commissi 
debito,  qui  oculus  noster  in  dieto  Arehidiaconatu  nostro  esse  censeris,  com- 
mittimus  et  mandamus  quatenus  contra  hujusmodi  Saeerdotea  et  Clericoa  in 
premissis  enormitatibus  delinquentes  juxta  tenorem  et  formam  constitulionniB 
nostramm  tam  Prorineialium  quam  Synodalium  procedas,  ipsosque  sub  penia 
excommunieationia  et  aliis  remediis  opportunis  ad  desistendum  ab  hujusmodi 
•nsolentiia  et  excessibus  et  ad  sactisfaetionem  de  commissis  auctoritate  nostra 
compellaa. 

1364. 

Ludoricus  Dei  gratia  S.  Sedis  Aquilegensts  Patriareba  dileeto  in  Christ« 
6lio  Henrieo  Plebano  in  Radmansdorf  et  Archidiacono  nostro  Camiole  et  Marchie 
salutem  in  Domino.  Infaustus  rumor  et  detestabilis  clamor  ad  noatrum  perdoxit 


\ 


489 

auditum  quod  nonnnlli  iniquitatis  filii  divino  timore  postposito,  et  in  contemptum 
ac  oppressionem  ecciesiastice  libertatis  in  personas  sevientes  ecclesiasticas 
biis  temporibus  aliquas  in  ore  occiderunt  gliidii,  aliquos  yero  divis  vulneribus 
artaTerunt.  Cum  itaque  bujusmodi  tarn  enormia ,  tamque  nephanda ,  ne  detur 
materia  committendi  deteriora  in  posteruin  non  possumus,  sicut  nee  debemus 
conniTentibus  oculis  pertransire  tibi  quarovis  ex  officii  tibi  commissi  debito, 
qui  oculus  noster  esse  censeris,  bec  exequi  tenearis  et  dcbeas,  in  virtute 
sancte  obedientie  et  excommunicationis  pena  districte  injungimus  et  mandamus 
quatenus  omnes  et  singulos  qui  in  personas  ecclesiasticas  supradictas  manus 
violentas,  ipsas  personas  cruciando,  aut  vulneribus  et  verbcribus  afHcicndo 
manus  violentas  temere  injccerunt,  in  omnibus  Monasteriis  et  ecciesiis  in 
Arcbidiaconatu  nostro  tibi  commisso  singulis  diebus  Dominicis  et  festivis,  infra 
Missarum  solemnia  cum  major  aderit  populi  multitudo  excommunicatos  tarn 
a  Canone  quam  a  jure  denuncies ;  et  facias  auctoritate  noslra  publice  nuntiari ; 
mandans  et  mandari  faciens  auctoritate  nostra  predicta,  et  in  eisdem  ecciesiis 
publicari,  ne  sub  pena  excommunicationis  quam  ipso  facto  contradictores 
incurrere  volumus  et  decemimus  cum  bujusmodi  manuum  injectoribus  et  oppres- 
acribus  ecclesiasticarum  personarum  in  comedendo,  bibendo,  loquendo  aut  ali- 
quod  commercium  faciendo  participent;  sed  ipsos  donec  de  commissis  satis- 
fecerint  et  absolutionis  beneficium  obtinere  meruerint,  evitare  siudeant  tanquani 
alienos,  et  a  Gdelium  consortio  separates. 

1367,  25.  Octobris.  Cbotelacb. 

Marquardus  Dei  gratia  S.  Sedis  Aquilegensis  Patriarcha  dilecto  nobis  in 
Christo  Marquardo  dicto  Parthamer  Plebano  Plebis  S.  Martini  in  valle  de  Widis- 
gratz  nostre  Aquilegensis  Diocesis  salutem  in  Domino.  Sicut  nobis  tua  exposuit 
devotio  tu  diligere  decorem  domus  Domini,  Capellam  unam  sub  vocabulo  S. 
Agnetis  et  Sanctonim  Martyrum  Primi  et  Feliciani  cum  subsidio  populi  tue 
eure  subjecti,  pro  bujusmodi  felici  opere  intercedentis,  proposuisti  construere 
in  Plebe  et  cura  tuis,  in  loco  qui  dicitur  Cbotelacb  dicte  nostre  Diocesis»  et 
eandem  Capellam  dotare  mediante  subsidio  antedicto  bonis  quibus  unus 
Capellanus  celebrans  divina  Ofßcia  in  eadem,  congrue  potcrit  substentari, 
super  quibus  nostrum  postulasti  asscnsum.  Quia  igitur  debemus  et  volumus 
prompt!  in  talibus  et  favorabiles  inveniri,  tuis  dignis  desideriis  annuentes  in 
biis  cum  grato  concurrentes  affectu,  coostruendi  et  edificandi  Capellam  modis 
superius  expressis,  devotioni  tue  liberam  tenore  presentium  concedimus  pole- 
statem:  noientes  ex  hoc  matricis  ecciesie  juribus.in  aliquo  derogare;  imo  quod 
eademCapella  sine  cimiterio  existens,  subjecta  existat  Plebi  predicte,  prout 
alie  Capelle  in  Aquilegensi  Diocesi  subjecte  existunt.  Datum  harum  sub  nostri 
sigilli  impressione  litterarum ,  Aquilegie  die  XXV.  Octobris  anno  Domini 
MCCCLXVn.  Indictione  quinta. 


U** 


490 


V.   ^Historischer  Atlas.** 

Statistik  des  Mittelalters. 

Das  Lehenbieh  leritg  Albreehf  s  T.  Ttn  Österreich. 

Papier- Handschrift  des  k.  k.  Haus-,  Hof-  aad  Staais-Archives  in  Fol.  —  Nr.  61. 

Österr.  Mss. 

(FortseUuog.) 

163.)  S.  D.  (c.  1426?)  Er  hart  Hekginger. 

Einen  Hof  su  Siedning,  9  Schilling  und  18  Pfg.  GelU; 
it.  2%  Pfund  Pfg.  Gelts  auf  einem  Lehen  ^in  demSchiltpach''; 
und  TVa  Schilling  Gelts  auf  2  „Drittailn*'  eines  Lehens  zu  Puchgraben, 
alles  in  Kulberpfarre  gelegen. 
(Sein  österliches  Erbe.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  38,  b. 

164.)  S.  D.  (c.  1432.)  Herestorf. 

Caspar  Sybenhirtter. 

Einen  Zehent,  Weinzehent  und  Getreidzebent  auf  18  Leben,  gelegen  zo 
Herestorf,  gr.  und  kl.  zu  Feld  und  zu  Dorf. 
(Sein  Erbe.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  95. 

165.)  S.  D.  (c.  1428?)  Kaspar  der  Hering. 

Die  Veste  zu  „Emerberg**  mit  ihrer  Zugehdning; 

it.  das  Gericht,  Stock  und  Galgen  zu  „Reybeinstorf  und  das  Holz  und 
die  Weide  daselbst; 

it.  ein  Drittel  Weinzehend  und  Getreidzehend  zu  Feld  und  zu  Dorf  zu 
„Hawskirchen"  und  4%  Pfund  Pfg.  „Gelts"  auf  behaustem  Gut  und  Ober- 
land zu  MHobenruprechtzdorf"  gelegen. 

(In  „Gemechtsweis"  von  weiland  Hanns  dem  Hering  seinem  Vetter 
erhalten.) 

Cod.  Mb.  östr.  Nr.  61,  Fol.  51,  b. 

166.)  S.  D.  (c.  1430.)  Stephan  Hering. 

Das  Dorf  zuRornbrunn  und  das  „Pantaiding*'  und  „Perktaiding"  daselbst 
mit  aller  anderer  seiner  Zugehör; 

it.  halben  Theil  an  2  Höfen  zu  Maispirpawm  mit  ihren  ZugebSrungen ; 

it.  zu  D^bernastorf  auf  behaustem  Gut  10  Pfiind,  3  Schilling  und 
10  Pfenning; 

it.  zuHohenruprechtzdorf  auf  behaustem  Gut  und  CberlSnd  4*^  s  Pfd. 
Pfg.  Gälte; 

itzu  Hawskirchen  fiberall  Drittel  Weinzehents  und  Getreidzehents 
gr.  und  kl.  zu  Feld  und  zu  Dorf; 

it.  12  Schilling  Pfg.  Gölte  zu  Hohenau  auf  behaustem  Gut; 


491 

it.  zu  Reybeinstorf  auf  Oberland   10  Schilling  Pfg.   Gülte,  und   zu 
D resing  auf  Oberifind  1  Pfd.  Pfg.  Gülte. 

(„Des  im  alles  Her  Jörg  der  Schekb  Kamermaister  hat  abgetreten  wan  Im 
das  main  berr  von  gnaden  bet  ▼erliben''.) 

Cod.  Ma.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  74,  b. 

167.)  S.D.  (e.  1423.)  Hanns  H^ringh. 

Von  erst  auf  1  Weingarten  genannt  der  Sei  bot  12  Pfenning  zu  Berg- 
recbt  und  darauf  ganzen  Zehent; 

it.  von  1  Weingarten  am  Rewt  V^  emer  wetns  zu  Bergrecbt  und  ganzen 
Zebent  darauf; 

it.  von  1  Weingarten  am  Rewt  Vs  ^^^^  weins  zu  Bergrecht  und  ganzen 
Zehent  darauf; 

it.  1  Viertel  Weins  zu  Bergrecbt  auch   am   Reut  und  den  Zehent  als 
verr  dasselb  perkrecht  get; 

it  Ton  1  Holz  am  Seperg  3  Pfenning; 

it.  von  1  Weingarten  genannt  in  dem  R^ten  1  Viertel  Weins  zu  Berg- 
recht und  ganzen  Zehent  darauf; 

it.  von  1  Weingarten  amLinspergl  Eimer  Weins  zu  Bergrecht  und  1  Hun ; 

it  von  1  Weingarten  und  Akher  genannt  der  Hintennach  12  Pfenning 
zu  Bergrecbt  und  ganzen  Zebent  darauf; 

it.  von  1  Weingarten  am  Reut  3  Viertel  Weins  zu  Bergrecht  und  Vs  Hun; 

it.  von  1  Weingarten  genannt  der  Plumler  am  Reut  iy^  Eimer  Weins 
zu  Bergrecht  und  1  Hun; 

it.  von  1  Weingarten  am  Reut  3  Viertel  Weins  zu  Bergrecht  und  Vs  Hun; 

it.  von  1  Weingarten   am  Reut  1  eimer  Weins  zu  Bergrecht  und  den 
Zehenten  darauf; 

it.  von  1  Weingarten  genannt  am  Linsperg  1  Eimer  Weins  zu  Bergrecht 
und  1  Hun; 

it.  von  1  Weingarten  am  Reut  1  Eimer  Weins  zu  Bergrecbt  und  den  Zehent 
darauf; 

it.  von  1  Weingarten  bey  der  Hütten  1  Viertel  Weins  zu  Bergrecht; 

it.  von  1  Weingarten  am  Linsperg  %  Eimer  Weins  zu  Bergrecht; 

it.  von  1  Weingarten  am  Linsperg  1  Eimer  Weins  zu  Bergrecht  und 
1  Hun; 

it  von  1  Weingarten  am  Reut  13  Pfenning  zu  Bergrecbt  und  den  Zehent 
darauf; 

it.  von  1  Weingarten  am  Reut  1  Viertel  Weins  zu  Bergrecht  und  den 
Zehent  darauf; 

it  von  1  Weingarten    am  Reut  1  Viertel  Weins  zu  Bergrecht   und  den 
Zebent  darauf; 

it  von  dem  Weingarten  genannt  der  Ekarczawer   am   Reut    ganzen 
Zehent ; 

it  von  1  Hofstat  zu  Mutmanstorf  15  Pfenning  zu  Dienst 

it  von  dem  Rorakher  den  Getraidzehent; 

it  von  der  Erperleyten  6  Pfenning; 

it.  „das  Holczl  am  Reut  das  an  die  Weingerten  stosset^. 

(Alles  gekauft  von  Kaspar  dem  Teimdorf fer.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  tO. 

1G8.)  S.D.  (c  1426?)  Anna,  Friedrichs   des  Hering  Hausfrau,  und 

ihre  Schwestern  Barbara  und  Katrey. 

Das  Dorfgericht  zu  Gerestorf  mit  s.  Zugehörung  und  15  Schilling;  und 
29  Pfenning  lyGelts**  daselbst  auf  behaustem  Gut. 

(Erkauft  von  Stephan,  Erhart  und  Jörg  den  i^Sipekhen**.) 

Cod.  Ms.  ölt.  Nr.  61,  Fol.  37. 


492 


169.)  S.  D.  (c.  1432.)  Hersdorf. 


Barbar«,  Hausfrau  Krislofs  des  Raslado  rf  f  er. 
Den  vierten  Tbeil  an  dem  Hof  zu  Hersdorf  an  2  Hofslatlen  und  an  einer 
MOhle  dabei  gelegen; 

it.  ein  Viertel  aus  den  andern  drey  Tbeilen  der  jetzt  genannten  Stucke. 
(Uir  vSterliches  und  mütterliches  Erbe.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  89. 

170.)  S.  D.  (c.  U2S?)  Hanns  H^wss. 

Eine  halbe  Hube  genannt  die  „Kuchenhub  ob  Ambsteten''  gelegen' 
(Sein  vSterliches  Erbe.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  49,  b. 

171.)  S.D.  (c.  1434.)  HewtaJ. 

Jakob  der  Pogner,  BQrger  zu  Laa. 

3  halbe  Leben  gelegen  zu  Hewtal. 

(Ledig  geworden  mit  Abgang  der  Kinder  des  Peter  des  Taschner,  Peter 

und  Magdalena.) 

Cod.  Ms.  Öütr.  Nr.  61,  Fol.  109. 

172.)  S.D.  (c.  1423.)  Heinrieb  Hdwtel. 

1  Wiese  genannt  die  Seidnerwiese  bei  Ibs  gelegen. 
(Gekauft  von  s.  Bruder  Lucas  dem  Heutl.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  10,  b 

173.)  S.  D.  (c.  1432.)  Hintperg  auf  dem  Kaltengang. 

Hanns  der  Liechtenekger: 

Einen  Hof,  gelegen  zu  Hintperg  auf  dem  Kaltengang; 

und  11  Schilling  Pfg.,  weniger  6  Pfg.,  Gölte; 

it.  ein  Scbenkbaus; 

\t  200  Joch  Ackers,  weniger  6  Joch  (also  194) ; 

it.  32  Tagwerk  Wiesroahds; 

it  2  Baumgfirten  und  2  WeiogSrten,  deren  4  Viertel  sin«!. 

(Erkauft  von  Stephan  dem  Topler.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  91,  b. 

174.)  S.  D.  (c.  1434.)  Hintperg. 

Hanns  der  Rosendorff er: 

Den  Weinzehent  und  Getreidzehent  auf  dem  Markte  zu  Hintperg; 
it.  halben  Krautzehent  und  auf  42  Hofstfttten  in  demselben  Markt  kleinen 
Zebent 

(Erkauft  von  Niclas  und  Hanns  den  Göczendorffern  Gebrudern.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  121. 

175.)  S.  D.  (c.  1430.)  Friedrich  der  Hochsteter. 

3Vs  Pfund  Pfg.  Gülte,  gelegen  auf  13  behausten  Holden  zu  i^WalthautaB 
an  dem  Hiessenslag*'. 
(Sein  vSterliches  Erbe.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  60,  b 


493 

176.)  S.  D.  (e.  1428?)  Barbara,   Hausfrau  Hanns  des   Hofkircher. 

Das  Haus  zu  «Dressidels"  und  das  Dorf  und  auch  dritten  Theil  Zehents, 
grossen  und  kleinen,  daselbst. 
(Gnadenlehen.) 

Cod.  M».  Östr.  Nr.  61,  Fol.  44,  b. 

177.)  S.  D.  (c.  1430.)  Hohe  na  u. 

Stephan  Doss  und  Martin  Gweltl. 

Das  Gericht  zu  „Hohen aw",  von  einem  Gemerk  an  das  andere >  zu  Feld 
und  zu  Dorf,  mit  Stock  und  Galgen; 

it.  daselbst  zwei  Theile  Zehends,  gr.  und  kl.  zu  Feld  und  zu  Dorf; 

it.  daselbst  zwei  Pfund  Gülte; 

it.  Mauth  und  Zoll  daselbst. 

(Gnadenleheo.)  (»Das  alles  meim  Herrn 

„was  ledig  worden  mit 
„abgang  Nidass  vom 
nAichorns**.) 

Cod.  Mii.  östr.  Nr.  61,  Fol.  66. 

178.)  S.  D.  (c.  1430.)  Stephan  von  Hohemberg. 

Halben  Zehent  auf  den  hemaehgeschriebenen  Gutern: 

erstens  „dacz  der  Hulben"  auf  einem  Hof  und  auf  1  Hofstatt  dabei; 

it.  „daez  den  Puchspemen  ze  Öd^  auf  2  H^fen; 

it.  „daez  dem  Wasen  under  dem  Hag**  auf  einem  Feld  und  auf 
einem  Garten; 

it.  daselbst  auf  einem  Burgrechtacker; 

it.  „dacz  dem  Wasen"  auf  3  „praitten**,  die  sind  des  Pfarrers  von 
„Weinberkh"; 

it  zu  „Weinberkh  in  der  eben"  in  3  Feldern  auf  6  Burgrecht- 
Ückern; 

it.  „auf  dem  Tdllman"  auf  6  BurgrechtSckem; 

it  „vor  der  Sessuaglin  tor"  auf  1  Feld; 

it  „dacz  den  Kunigen"  auf  2  Höfen  und  1  Hofstatt,  auf  ihr  jedem 
halben  Zehent 

(Erkauft  von  Hanns  dem  Achleitter.) 

Cod.  Mb.  Öslr.  Nr.  61,  Fol.  75,  b. 

179.)  S.D.  (c.  1429?)  Friedrich  von  Hohemberg. 

Die  gefurstete  Freyung  auf  dem  Haus  genannt  im  „Kiel  zu  Wilhalm- 
spurg"  (die  mit  Auswecbsel  von  Stephan  von  Hohemberg  s.  Vetter  an  ihn 
gekommen  ist). 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  85,  b. 

180.)  Stephan  und  Friedrich  von  Hohemberg. 

Alle  die  „Manschafl  die  weilent  Peter  derWildekger  von  meins 
„Herrn  des  Herczogen  voruordern  und  Im  zu  leben  hat  gehabt,  die  in  Gemechtz- 
„weis  an  dieselben  von  Hohemberg   ist  komen". 

Dieselben  haben  (als  Gnadenlehen)  7  Pfund  und  24  Pfg.  Gülte  in  den 
Pfarren  von  Hainfeld  und  St  Veit; 

it  niederhalb  Wilhalmspurg  auf  einem  Hof  am  £kg  und  einer  Hofstatt 
6  Schilling  6  Pfg.  Gülte. 

(„Die  meim  Herrn  dem  Herczogen  mit  des  obgenannten  Wildekger  abgang 

„warn  ledig  warn.") 

Cod.  Mt.  Osir.  Nr.  61,  Fol.  74. 


404 


181.)  S.D.  (c.  1423.)  Jörg  Hohemperger. 


Das  Bergrecht  ni  Pawmgarten  auf  den  Tullnerfeld,  an  deroHaselperg, 
an  dem  Zebingerperg  und  an  dem  Pawmgartnerperg; 

it.  Sy^Pfiind  Pfg.  Geltsauf  2  Höfen  zu  Holczleitten  inderWirrola. 
(Gekauft  von  „Jörg  dem  Schekchcn".) 

Cod.  Ms.  Öttr.  Nr.  61,  Fol.  8. 

182.)  Jörg  Hohemperger. 

Halben  Theil  an  folgenden  Lehen: 

Das  Haus  zu  Wirmla  mit  s.  Zugehörung; 

it.  17  Schilling  19  Pfg.  und  1  Helhling  Gelts  daselbst  von  1  Acker,  und 
26  Joch  Äcker  4  Tagwerk  Wiesmahds  und  40  Joch  Holz; 

it.  zu  Henczing  14  Schilling  und  24  Pfg.  Gelts  und  104  Eimer  Weins 
Bergrecht,  auf  DbcrlSnd  daselbst; 

it.  zu  Sigharczkirchen  15  Eimer  Weins  Bergrecht  und  1  Weingarten. 
4  Joch  gross,  gelegen  an  der  Hasleitten,  4  GSnse  und  8  Hähner,  und  das 
Bergtaiding  mit  allen  Rechten  und  Hütterdienst,  gelegen  zu  Hennczing  und 
zu  Baldendorf  halben  Zehend; 

it.  zu  Holczleiften  6  Schilling  Gelts  auf  2  Hofstitten  und  auf 
1  Feldlehcn. 

(Gekauft  von  „Erhard  dem  Haiden.'*) 

Cod.  Mt.  öttr.  Nr.  61,  Fol.  8. 

183.)  S.  D.  (c.  1430.)  Caspar  Hohen  wartter. 

Zwei  Theile  Zehents  in  dem  Dorf  zum  Reybeinsin  Weykharczslager 
Gebiet, 

und  ein  Dritte]  Zehents  in  dem  Dorf  zu  Smerbach  gelegen. 

(Erbe  oder  Kauf?  an  ihn  gekommen  von  Helena  der  Hawnoltin  und 
Barbara  der  Mosprunnerin  ihrer  Schwester.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  60,  b. 

184.)  S.  D.  (c.  1427?)  Hanns  Holzapfel. 

Einen  Hof,  genannt  der  Schuczenhof,  gelegen  in  der  Stadt  zu  Hain- 
burg unter  derVeste; 

lt.  ein  Holz  am  „Hainperg'*; 

it.  3  BaumgSrten  daselbst; 

it  einen  Weingarten,  gelegen  in  dem  Baumgarten,  genannt  „die  Hell"; 

it.  eine  y^Pewut"  vor  dem  Thor,  das  alles  in  den  obengenannten  Hof 
gehört; 

it.  71  Joch  Ackers,  gelegen  „in  alle  veld  daselbs**; 

it.  einen  Krautgarten  daselbst  vor  der  Stadt,  1  Joch  gross; 

it.  5  Schilling  und  10  Pfenning  „Gelts**  Burgrechts,  die  man  dient  von 
dem  Weingarten  genannt  die  „Schticzenpewnt". 

(Erkauft  von  Jörg  dem  Missingdorflfer.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  4t. 

185.)  S.  D.  (c.  1423.)  Hanns  Holczl. 

11  Schilling  Pfenning  „Gelts**  auf  einer  Badstube  und  auf  2  halben  Lehen 
gelegen  zu  „Gunfaren**; 

„die  meim  Herrn  mit  abgang  weilent  Jörgen  des  Flansen  sind  ledig 
worden". 

(Gnadenlehen.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  21. 


495 

186.)  S. D.  (c.  i4!^3.)  Heinrich  Hophdr. 

Einen  Getreidzehent,  gelegen  zu  Kriczendorf  auf  26Vs  Joch  Ackers  und 
einen  Weinzehent  daselbst  auf  17  Vierteln  Weingarten. 
„Die  meim  Herrn    sind    ledig   worden    mit   abgang    weilent  Hansen  von 
^Schotten  und  n.  seim  Tochterlein**. 
(Gnadenlehen.) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  17,  b. 

187.)  S.  D.  (c.  1427?)  Niclas  der  Hunthab. 

Den  halben  HofzuKledorf  gelegen,  mit  s.  Zugehör.  Lehenschaft  des 
von  Meissau. 

(?) 

Cod.  Ms.  Öttr.  Nr.  61,  Pol.  40,  b. 

188.)  S.  D.  (c.  1434.)  Huntshaym. 

Peter  ron  Huntshaym: 

Ein  halbes  Lehen  zu  Hunsthaym,  gelegen  in  Aschpekhdr  Pfarre. 

(Ererbt  von  s.  Vater  Hanns  von  Huntshaym.) 

Cod.  M«.  östr.  Nr.  61,  Fol.  104,  b. 

189.)  S.D.  (c.  1432.)  Hymel. 

Thoman   der  Stawdinger: 

Einen  ^Lus  am  Hymel**  in  S.  OswaUs  Pfarre. 

?  (Durchstrichen.) 

Cod.  Ml.  Ostr.  Nr.  61,  Pol.  09. 

190.)  S.D.  (c.  1432.)  Imendorf. 

Jörg  der  Palterndorffer: 

5Vs   Pfund  und  14  Pfg.   Gölte   und   48  Hetzen  Weizen  DiensU  auf  17 
behausten  Holden  zu  Imendorf  gelegen. 

(Erkauft  von  Albrecht  dem  Wolfenrewtter.) 

Cod.  Ml.  östr.  Nr.  61,  Fol.  Ol. 

191.)  S.D.  (c.  1428?)  Bürger  zu  Ips.  Conrad  der  Spies. 

Einen  Zehent  zu  Grub,    gelegen  auf  2  Gutern   in   Ruprechtzhover 
Pfarre. 

(Erkauft  von  Conrad  dem  Stossel,  auch  Burger  zu  Ips.) 
(jyLehen  auf  Sun  und  Tochter**.) 

Cod.  .Ms.  Öitr.  Nr.  61,  Fol.  47. 

192.)  S.D.  (c.  1423.)  Stephan  Ernst,  Burger  zu  Ibs. 

1  Mühle,  genannt  die  Mittermflhie,  gelegen  auf  der  Ibs. 
(Geerbt  von  s.  Vater  Peter  dem  Ernst.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Pol.  11. 

193.)  S.  D.  (c.  1430?)  Hanns  Kerspawmer  zu  Ibs. 

Ein  Lehen  zu  Pergarn  in  Ibserpfarre  gelegen,   mit  Ackern,  Wiesmahd 
und  aller  anderer  Zugebörung. 
(Sein  vSterliebes  Erbe.) 

Cod.  Ml.  östr.  Nr.  61,  Fol.  60. 


496 

194.)  1418,  11.  Janner,  Wien.  Kamerstorf. 

H.  Albrecht  verleiht  den  Achaz  von  Kunring  einen  Zehent  auf  6  ganzen 
Lehen  zu  Kamerstorf,  die  derselbe  von  Christan  dem  Krayer   erkauft  hat. 

N.  östr.  stSnd    Bibl.  Cod.  Ms.  Nr   27,  B.  B. 

195.)  Wien  1425,   Sonntag   vor  dem  £ben weichtag  (31.   Dec.  1424). 

H.  Albrecht  von  Österreich  eignet  einen  Zehent  auf  6  ganzen  Lehen  zu 
Kamerstorf   zur    Kirche    des   h.    BartholomSus    daselbst,    da    ihn 
weiland  Christan  der  Kraier  als  österreichisches  Lehen  dazu  verkauft  hat  und. 
verzichtet  auch  auf  8.  Mannschaft  darauf. 

N.  östr.  stfind.  Bibl.  Cod.  Ms.  Nr.  27,  B.  B. 

196.)  S.D.  (c.  1432.)  Karlstain. 

Haidenreich  und  Bernhard  Drugsetz,  Gebruder. 

Die  Veste  Karelstatn   mit  ihrer  Zugehörung. 

(Gnadenlehen.)  (»von  sundern  gnaden,  wan  uns 

«die  mit  abgang  Hdnnsleins  wei- 
«lent  Hannsen  des  Drugsetzen 
„irs  vettern  wdr  ledigworden**.) 

Cod.  Ms.  östr.  Nr.  61,  Fol.  83,  h. 

197.)  S.D.  (c.  1423.)  Niclas  Kaumauf. 

5  Schilling  Pfenning  Gcits,  gelegen  zu  Frawndorf  auf  3  behausten 
Holden  und  auf  25  Gwanten  Akers  und  auf  2  Joch  Weinpfarten, 

und  einen  Zehent  auf  1  Weingarten  in  dem  Premharczperg  an  dem 
Ort  gelegen,  und  auf  Va  Tagwerk  Wismads. 

(Gekauft  von  Hanns  dem  Miss!  ngd  orf  f  er.) 

Cod.  M».  östr.  Nr.  61,  Fol.  10. 

198.)  S.  D.  (c.  1423.)  Jörg  Kelbersharder  und  die  Kinder  seines  Bru- 
ders (Barbara,  Margareth,  Ursula,  Anna). 

Einen  Hof  zu  Herstorf, 

zwei  Hofstfitte  und  1  Mühle  daselbst,  mit  ihren  Zugehörungen. 

(Geerbt,  von?) 

Cod.  Ms.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  U,  b. 

199.)  S.  D.  (c.  1429.)  Jörg  Kelbersharder  der  elter. 

Ein  Pfund   Gülte  zu  Herstorf  in  Menkherpfarre   auf  einem   behausten 
'  Gut  gelegen. 

(„Erkauft  von  s.  Vetter,  Jörgen  dem  Kelbersharder  dem  Jüngern".) 

Cod.  Mü.  Östr.  Nr.  61,  Fol.  50. 

(Fortsetzung  folgt. ) 


Ahi  4«r  k.  k.  Hof-  und  Auaudrttckerti  tn  Wif*. 


BIBLIOTHEK  DER  K.K, 

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