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Schwaben und Neuburg (a. Y.)

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Meröffentlicht im Jahre 1890.

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an die verehr!. Mitglieder.

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ık länger zu behalten wünscht, wird dringend Ablauf genannter Frist sich beim Custos zu | as elbe nieht inzwischen von anderer Seite

Dreissigster Bericht

des

Naturwissenschaftlichen Vereins

Schwaben und Neuburg (a. Y.)

früher

-_Naturhistorischen Vereins in Augsburg.

Veröffentlicht im Jahre 1890.

Inhalt.

3 Seite Geschäftlicher Theil. Bericht für die Jahre 1888, 1839 und 1890 . VO Beilage I. Verzeichnis der in den Jahren 1838. 1890 er- worbenen Gegenstände Xu IH. Cassaberichte pro 1887, 1888 und 189 . . XXXV IH. Mitglieder-Verzeichnis . i . XXXVII Nekrologe: Carl Kühny : : Ä LI Dr. Emil Wulzinger £ LII Wissenschaftlicher Theil. Hymenomyceten aus Südbayern. VI. Teil: Von M.Britzelmayr 1 Die Vögel des Regierungs-Bezirkes von Schwaben und ee Von Andreas Wiedemann . 35 Die Gross - Schmetterlinge der Umgebung clan er des Algäus. Ein Beitrag zur Bayerischen Lepidopteren - Fauna. II. Aufl. Von Oscar von Kolb, Apotheker in Kempten . 233 Beiträge zur Flora von Schwaben und Neuburg, insbesondere der Umgebung von Augsburg. Von Max Weinhart, qu. Lehrer 277

(seschäftlicher Theil.

—iıo8 0.

Bericht

für die Jahre 1888, 1889 und 1890.

—)m ——

Die vorliegende Berichtsperiode hat unserem Vereine eine Reihe von Personalveränderungen im Ausschuss und Conserva- torenrath gebracht. Infolge von Kränklichkeit trat Ende 1888 Herr Carl Kühny aus dem Ausschusse, nachdem er lange Jahre die Stelle eines Cassiers bekleidet hatte. In dankbarer Aner- kennung seiner vielseitigen erspriesslichen 'Thätigkeit wurde er von unserem Vereine zum Ehrenmitglied ernannt. Aber schon im Mai 1889 ward er uns durch den Tod entrissen. Ende 1888 legte auch Herr Bezirks-Ingenieur Heinrich Maier infolge seiner Berufspflichten seine Charge als Conservator für Mineralogie nieder, nachdem er jederzeit ein warmes Interesse für den Verein an den Tag gelegt. Einen herben Verlust erlitten wir im Januar 1890 durch den Tod unseres vielbewährten Vorstandes Herrn Dr. Emil Wulzinger, zugleich Conservator für Mineralogie. - Nach kurzer Krankheit ward er unerwartet rasch aus unserer Mitte hinweggerafft. Durch rastlose Thätigkeit brachte er unseren Verein zu seiner jetzigen Blüthe und verschaffte ihm das An- sehen, das er nunmehr in weiten Kreisen geniesst. Insbesondere verdanken die Vereinssammlungen seiner Initiative vielfache Be- reicherung und scheute er kein Opfer, um dieselben auf die Höhe der Zeit zu bringen. Unermüdlich war er auch als Conservator und hat sich speciell um die Ordnung und Mehrung der minera- logischen Abtheilung grosse Verdienste erworben. Sein Andenken wird in den Annalen des Vereins, wie in den Herzen der Mit- glieder fortleben.

Herr Apotheker Max Hauer vertauschte seine Stelle als Conservator für Geognosie mit jener für Mikroskopie.

vu

An neuen Kräften wurden gewonnen: Herr Mich. Fischer, k. Reallehrer, als Vorstand, Christ. Dumler, Kaufmann, als Cassier, Hans Götz, k. Reallehrer, als Conservator für Physik, Dr. Phil. Hofbauer, k. Assistenzarzt, als Conservator für Bakteriologie, Eugen Bub, Privatier, als Conservator für Geognosie. Leider verloren wir schon nach Jahresfrist Herrn Dr. Hof- bauer durch Versetzung.

Das Amt eines Conservators für Entomologie versah Herr Custos Munk mit grossem Fleiss.

Es möge an dieser Stelle auch der bescheidenen aber Kal jährigen treuen Dienste unseres Vereinsdieners Hrn. Martin Graf gedacht sein, der im April 1888 verstarb. Zu seinem Nachfolger wurde Herr Math. Zotter ernannt.

Die Hauptaufmerksamkeit des Ausschusses und Conservatoren- rathes während der abgelaufenen Berichtsperiode war den Vereins- sammlungen gewidmet und wurden weder Mühe noch Opfer ge- scheut, um mit dem gegenwärtigen Stand der Naturwissenschaft gleichen Schritt zu halten. Die Vereinsleitung war daher ebenso- wohl auf die Mehrung der Sammlungen, als auf praktische Neuerungen hinsichtlich der Eintheilung und Aufstellung bedacht. Unter den Ankäufen erwähnen wir insbesondere

ein Paar Muflons, einen Gorilla, einen Acanthoglossus, | ein Känguruh, ein Faulthier; unter den Geschenken: einen Panther, gegeben durch Herrn Albert Forster, eine Anzahl exotischer Schmetterlinge, gegeben durch Herrn Hofrath Dr. Ludwig Martin, eine Mineraliensammlung und eine Sammlung mikros- kopischer Präparate, testamentarisch vermacht durch Herrn Carl Kühny.'

Sämmtliche Ankäufe und Schenkungen sind m der Beilage verzeichnet.

Durch unsern Schriftentausch mit einer grossen Anzahl ange- sehener wissenschaftlicher Vereine erfuhr auch unsere Bibliothek einen namhaften und werthvollen Zuwachs.

Im Sommer 1889 trat unser Verein mit einer grösseren Aus- stellung der neuesten wissenschaftlichen Instrumente, Apparate

IX

und Präparate, sowie hervorragenden Naturalien vor die Oeffent- lichkeit. Die Herren Dr. Wulzinger, Apotheker Hauer, k. Reallehrer Fiseher und Heinrich Wiedemann erwarben sich grosse Verdienste um das Zustandekommen, wie um das würdige Arrangement dieser Ausstellung. Unterstützt wurden sie hierin durch die übrigen Herren Conservatoren, wie auch durch eine Reihe von Firmen und Privaten und durch hiesige Anstalten, welche unserem Vereine geeignete Gegenstände zu Ausstellungszwecken überliessen. Seine Excellenz Herr Regie- rungspräsident von Kopp hatte die Güte, das Proteetorat über diese Ausstellung zu übernehmen, welche in den Tagen vom 10.— 25. August 1889 im kunsthistorischen Gebäude des Stadt- gartens stattfand und dem Verein Ehre und Anerkennung in reichem Maasse brachte. Allen Jenen, welche die Vereinszwecke bei dieser Gelegenheit förderten, sei hiemit der wärmste Dank erstattet.

Das innere Vereinsleben ward, wie üblich, durch gesellige Zusammenkünfte an Montagabenden gepflegt und befand sich das Vereinslokal im Jahre 1888 bei Kohleis, im Jahre 1889 ım Cafe Burkhart, im Jahre 1890 ım Cafe Gutekunst. Be- dauerlicher Weise hatten sich diese Vereinigungen trotz des reichen und anregenden Materials, das durch Vorträge und Demonstra- tionen, wie durch zwanglose Mittheilungen und Unterhaltungen geboten wurde, nicht des wünschenswerthen Besuches zu erfreuen, wie sich auch leider immermehr die Erscheinung geltend‘ macht, dass für die allmählig vom Schauplatz abtretenden Gründer und langjährigen eifrigen Mitglieder des Vereins nur ein spärlicher Nachwuchs aus der jüngeren Generation vorhanden ist, der Inter- esse und Theilnahme an unseren Bestrebungen nimmt.

In der Zeit vom November 1887 bis December 1890 wurden folgende grössere Vorträge und Demonstrationen abgehalten:

1887.

7. November: Demonstration mikroskopischer Projektionsbilder von Herrn Apotheker Hauer.

14. November: Entwicklung der Phryganiden, der Wasser- schnecken und der Erbsenmuscheln, demonstrirt an Krystall- gallert- Präparaten und lebenden Embryonen von Herrn k. Reallehrer Dr. Möller in Neu-Ulm

19,

10.

27.

x

December: Ueber Zug- und Wandervögel von Herrn Lehrer

Andr. Wiedemann. 1888.

. Januar: Die Fauna und Flora der Pfahlbauten von Herrn

Dr. Winter.

. März: Demonstration mikroskopischer Projektionsbilder von

Herrn Apotheker Hauer.

. und 23. April: Ueber fleischfressende Pflanzen und Fallen-

blumen von Herrn k. Reallehrer Fischer.

. Vetober: Mineralogische Mittheilungen mit Demonstrationen

von Herrn Dr. Wulzinger.

. Oetober: Ueber Isomorphismus mit Demonstrationen von

Herrn k. Reallehrer Fischer.

. October: Mikroskopische Demonstrationen von Herrn Hein-

rıch Wiedenmann.

. November: Das Blei und seine Verbindungen mit Demon-

strationen von Herrn Dr. Wulzinger und Experimenten von Herrn k. Reallehrer Fischer.

. December: Die im Kreise Schwaben und Neuburg vorkommen-

den Rosenspecies von Herrn Lehrer Weinhart.

December: Ueber die Anatomie der ÜCestoden mit Demon- stration mikroskopischer Projektionsbilder von Herrn Apo- theker Hauer.

1889.

. Januar: Das Faust- oder Steppenhuhn (Öyrrhaptes paradoxus)

von Herrn Lehrer Andr. Wiedemann.

. Februar: Mineralogische Mittheilungen mit Demonstrationen

von Herrn Dr. Wulzinger.

. Februar: Ueber Bärlappgewächse und Wasserfarne von Herrn Lehrer Weinhart. | | . April: Die Kreideformation in den Allgäuer und bayerischen

Alpen von Herrn Apotheker Hocheisen.

. November: Ueber die Mikrostruktur der Mineralien und Ge-

steine mit Demonstrationen von Herrn Apotheker Hauer.

18%.

Januar: Ueber lichtentwickelnde Bakterien von Herrn k. Assi- stenzarzt Dr. Hofbaner.

xl

24. Februar: Ueber tönende Flammen mit Demonstrationen von Herrn k. Reallehrer Götz.

21. April: Ueber elektrodynamische Wellen, I. Theil, von Herrn k. Reallehrer Götz.

5. Mai: Ueber elektrodynamische Wellen II. Theil und Demon- stration von Herrn k. Reallehrer Götz.

19. Mai: Ueber Triehinen mit Demonstration von Herrn k. Real- lehrer Fischer.

10. November: Ueber das internationale elektrische Maasssystem von Herrn k. Reallehrer Götz.

1. December: Ueber die Falkenbeize und den Vogelfang mit besonderer Berücksichtigung unserer schwäbischen Heimath von Herrn Lehrer A. Wiedemann.

Wir haben noch die erfreuliche Mittheilung zu machen, dass uns von Seiten der städtischen Behörden eine jährliche Zulage von 500 M. zu Vereinszwecken bewilligt, sowie zwei weitere Lokalitäten im Maximilians-Museum zur Benützung überlassen wurden. Für diese hochherzigen Zuwendungen sprechen wir auch an dieser Stelle unsern tiefgefühltesten Dank aus. Ferners sind wir dem hohen Landrath von Schwaben und Neuburg für den jährlichen Kreisfondsbeitrag von 515 M., sowie allen Gönnern und Freunden unseres Vereines für jede demselben gewährte Förderung zu wärmstem Dank verpflichtet und bitten schliesslich noch um die Fortdauer des bisher bewiesenen Wohlwollens.

Augsburg, im December 1890.

Die Vorstandschaft des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schwaben und Neuburg (a. V.) in Augsburg.

Im Auftrag:

Gustav Euringer, Schriftführer.

Beilage I.

Verzeichnis der in den Jahren 1888-1890 erworbenen Gegenstände.

I. Zu den zoologischen Sammlungen.

A. Wirbeltiere. Geschenke:

Von Herrn Professor Jesionek: Zwei junge Fischottern, Zutra vulgaris.

Von Herrn Lehrer Andr. Wiedemann: Ein gelbköpfiges Gold- hähnchen, Regulus cristatus. |

Von Herrn Dr. Aug. Progel in Waldmünchen: Eine Kollektion Säugetier- und Vogelschädel.

Von Herrn Kustos J. Munk: Schädel von Canis familiaris, Mops, dänische Dogge und Bulldogge; zwei Schädel von Cervus dama 2.

Von Herrn Lehrer Math. Zeichfiessl in Mering: Ein Stockenten- Nest (Anas boschas) mit 9 Eiern.

Von Herrn Bezirks-Ingenieur Maier hier: Ein Goldhähnchen-Nest.

Von Herrn Lehrer Andr. Wiedemann: Ein Nest von Hirundo rıparia.

Angekauft:

Gorilla gina, Gorilla Q mit einem Jungen, nebst 2 Schädeln, 5 u. 9. Ovis Musimon, & und ©, Muflon. Macropus penivcillatus, Felsenkänguru. Bradypus tridactylus, Ai, dreizehiges Faultier. Dasyurus viverrinus, Tüpfelbeutelmarder. Acanthoglossus Bruyü. Echidna hystrix, Ameisenigel. Gürteltiere und ein Skelett. Manis laticaudata, kurzschwänziges Schuppentier. Schädel von Bos caffer, kafterischer Büffel.

DD

Hrn m

XIII

Durch Tausch erworben: 3 Antilopengehörne. 2 Eier vom amerikanischen Strauss, Rhea americana.

B. Wirbellose Tiere.

Geschenke:

Aus dem Nachlasse des Herrn Kühny: Einige Muscheln und Korallen.

Von Herrn Hofrat Dr. Martin in München: Eine Kollektion Schmetterlinge von Sumatra und Ceylon.

Von Herrn J. Munk für die biologische Lepidopteren-Sammlung neuer Zugang: Sesia tipuliformis, Eurymene dolobraria, asiliformis, Hybernia bayaria, empiformis, a leucopharia, triannuliformis, # aurantiaria,

Spilosoma mendica, Heterogenea assella, Cymataphora or,

= fluctuosa, Agrotis linogrisea,

Phigalia pedaria, Boarmia punctularia, hi consonaria, Aspilates strigillaria, Ortholitha plumbaria,

» Janthina, Mesotype virgata, Amphipyra livida, Chesias spartiata, Mesogona oxalina, Scotosia ramnata, Calymnia pyralina, Lygris reticulata,

e trapezina, „»... populata, Orthosia nitita, Cidaria firmata, Aedia funesta, » . fuctuata, Thalpochares purpurina, „. ferrugata, Catephia alchymista, „. designata, Catocala agamos, „».. . dilutata, Aventia flexula, | „» hastata, Abraxes sylvata, „. mollugenata, Eugonia erosaria, Eupithecia nanata, Therapis evonymaria, Me lanceata,

einige Sphingiden aus Nord-Amerika. Von Herrn J. Sauter: Acronycta euphorbiae, Lythria purpuraria, Boarmia luritata.

XIV

Angekauft:

1) Eine Kollektion exotischer Schmetterlinge. 2) Seetiere als Spirituspräparate und zwar:

Loligo vulgaris, | Pyrosoma elegans, Aphrodite aculeata, | Velella spirans,

Halla parthenopeia, Fustra papyrea, Pelagia nocticula, | Pectinaria neapolitana, Anatifera laevis, | Actinia rubra, Pennatula rubra, | Ascidia mammillata, Mysicola: infundibulum, | Alcyonium palmatum,

Eudendrium ramosum, Rossia macrostoma.

Durch Tausch erworben: 1 Lithodes antharcticüs. 11 verschiedene Korallen und einige Muscheln.

II. Zu den botanischen Sammlungen.

Aus dem Nachlasse des Herrn Dr. Wulzinger erhalten: Samm- lung deutscher Laubmoose, Lebermoose und Flechten von Dr. D. Dietrich. Jena 1864.

Von Herrn Lutzenberger: Neue Beiträge zur dendrologischen Sammlung.

Von Herrn Weinhart: Beiträge zum Vereins- und zum Tausch- Herbar, sowie durch den schlesischen botanischen Tauschverein 186 Arten Phanerogamen und Gefäss-Kryptogamen aus verschiedenen Ländern

Europas.

I1I. Zu den mineralogischen Sammlungen. Geschenke:

1) Von Herrn Dr. Wulzinger 7: Cyprin von Soudland. Richterit aus dem Banat. Sphen von Rauris. Apatit von Stillupe im Zillerthal. Wulfenit von Arizona. 5 Arseniosiderit von Romaneche. Specksteinpseudomorphose von Göpfersgrün. Rubinglimmer von Siegen. Leadhillit von Leadhills. Razumovskyn von Kärnthen.

xV

Guarinit vom Monte Somma.

Polyargit von Tunaberg.

Brewsterit von Strontian.

Turmalin x x von Pierpont, Lawrence County, New-York. Uranoeireit X x von Falkenstein.

Lievrit x x von Fleimsthal (Gran Mulatto). Turmalin von Gran Mulatto.

Vanadinit X X von Argentinien.

Eleonorit X X von Waldgirmes.

Hisingerit von Schweden.

Eisenrose x x vom Gotthard.

Pyrit X X von Elba.

Pucherit X x von Schneeberg.

Pyrochroit von Schweden.

Caleit X x vom Andreasbere. .

Schwefel X x von Üesenu.

Turmalin X x von Pierpont.

Topazolith X X von Ala in Piemont. Fluorit X x v. d. Rauris (Schaustück).

- Galmei von Laurium in Griechenland.

2) Von Herrn Medizinalrat Dr. Roger in Bayreuth: Turmalin auf Quarz von Epprechtsstein. Turmalin X x von Epprechtsstein. Erlan von Wunsiedel. ;

- Steatit nach Quarz von Thiersheim bei Wunsiedel. Steatit nach Dolomit von Thiersheim bei Wunsiedel. Grossular X X von Wunsiedel. & Pistazit von Wunsiedel.

3) Von Herrn Professor a. D. Döbner in Aschaffenburg: Aräoxen von Dahn in der Pfalz.

4) Von Herrn Dr. Winter hier: Magnetit X x. vom Erzgebirge. Smaltin vom Erzgebirge. Quarz X X auf Manganspath vom Erzgebirge. Fluorit in Glimmerschiefer vom Erzgebirge. Kobalt-Anflug vom Erzgebirge.

5) Von Herrn Privatier Heinrich Wiedenmann hier: Glimmer X x (Phlogopit) von Campo longo. Markasit X x in Dolomit von der Schweiz.

xXVl

6) Von Herrn von Hösslin, Chemiker: Magnesit von Griechenland. Breunerit X x von Hall in Tirol. 7) Von Herrn Bezirksarzt Dr. Pöhlmann: Diverse Mineralien von Epprechtsstein, wie eine Turmalindruse, Fluorite etc.

8) Aus dem Legate des verstorbenen Ehrenmitgliedes Herrn Privatier Karl Kühny wurden folgende Mineralien der Sammlung des naturwissenschaftlichen Vereines einverleibt:

1. Graphit von ÖOstsibirien.

2. Diamant X X. Insel Borneo.

3. Gediegen Wismuth mit Arsen. Guttenberg.

4. Gediegen Kupfer. Bolivia.

5. Gediegen Quecksilber. Idria.

6. Gediegen Silber. Freiberg.

7. Gediegen Silber mit Baryt. Wilde Schappach.

8. Gediegen Silber auf Caleit X X. Pribram.

9. Gediegen Gold. Kremnitz. 10. Gediegen Gold X X. Trestyan in Siebenbürgen.

11. Gediegen Gold. Californien.

12. Chemisch reines Gold, aus dem Schmelzflusse erstarrt. 13. Gediegen Gold X x mit Sylvanit. Vöröspatak.

14. Iridosmium (Newjanskit). Newjansk in Sibirien.

15. Antimonit, bunt angelaufen. Felsobanya.

16. Antimonit X x. Telsobanya.

17. Sphalerit mit Magnetkies. Bodenmais.

18. X X. Telsobanya.

19. “5 er Schemnitz in Ungarn.

20. = & mit Calcit. Ungarn.

21. e an Schemnitz in Ungarn.

22. a mit Jordanit. Binnenthal (Schweiz). 23. Millerit x 2 mit Annabergit u. Siderit. Johanngeorgenstadt. 24. mit Siderit X x u. Pyrit x X. Dillenburg. 25. Loellingit. Reichenstein.

26. Arsenikkies X x. Binnenthal.

DLtWHS HE Mitterberg.

28. Bleischweif. Kärnthen.

29

. Zinnober. KRosswaldgrube bei Zweibrücken,

30.

31. 32.

33. 34. 35. 36.

al. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44, 45. 46. AT. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. a7. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65.

XVII

Chalcopyrit X x mit Bornit, Braunspath X X und Pyrit x. ' Chile.

Chalcopyrit angeschliffen. Czaska in Ungarn.

Chaleopyrit mit violblauem Fluorit X x und Quarz X x. Schlaggenwalde.

Bornit. Kanderbach a. d. Mosel.

Pyrargyrit X X. Andreasberg.

Proustit „Sun Pribram. Tetraedrit ,, mit Kupferkies überzogen. Redruth in Cornwall. ie auf Quarz X X. Kapnik.

Stephanit derb. Freiberg. Bergkrystall. Rauris.

a Burg d’ Oisans. | Citrin X x mit Rutil. Nassfeldgletscher bei Gastein. Bergkrystall. Burg d’ Oisans.

Rauchtopas X X. Bodenmais.

Amethyst a Schemnitz in Ungarn. Amethyst von einer Chalcedongeode. Öberstein. Scepter-Amethyst X x. Zillerthal.

Eisenkiesel x X auf Fluorit. Wölsendorf.

er 5. mit Fluorit. Wölsendorf.

;. „„ Katharinenburg im Ural. Sternquarz. Straznik in Böhmen. Lydischer Stein.

Bandjaspis. Ungarn.

Jaspopal. Sibirien.

Onyx angeschliffen. Oberstein.

Brookit. Binnenthal.

Brookit mit Anatas X X. DBinnenthal. Anatas X x. Tavetsch in der Schweiz.

; er Val Maggio in Graubünden. Rutil = Binnenthal. Nigrin. Magnet Cove in Arkansas.

Zirkon, loser x x. Ural.

* 2lose „, Amity in Nordamerika. Kassiterit » Ehrenfriedersdorf. Basanomelan „, Cavradi in der Schweiz.

5 N mit Rutil X x. . Gotthard.

II

66. 67. 68. 69. 70. 74. 72. 78. 74. 75. 76. 77. 78. 79. 80. 81. 82. 88. 84. 85. 86. 87. 88. 89. 90. 91. 92. 93. 94. 95. 96. 97. 98. 99. 100. 101. 102. 103, 104.

xXvil

Crednerit. Friedrichsrode. Cuprit X X. Gummeschewske Gruben im Ural. Ziegelerz mit Malachit. Ungarn. Chaleotrichitt X X. Rheinbreitenbach. Edler Opal, 2 St. Czerwenitza. Hyalith., Waltsch in Böhmen. S Ober-Ungarn. Manganit X X 2 St. LIlefeld. Rubinglimmer X x. Eiserfeld. Goethit x x (Sammtblende) mit Caleit X X. Priıbram. Rotspiessglanzerz. Andreasberg. Steinsalz X x. Wieliczka. Jodobromit. Copiapo in Chile. Fluorit X X. Schwarzwald. EA si mit Stilbit X X und Desmin. Binnenthal. a Re auf blättrigem Baryt. Schemnitz in Ungarn. a Freiberg. 23 9 2) Kryolith mit Siderit X X. Evigtok in Grönland. Atakamit x x. Atakama. Doppelspath X X. Island. Galeit X x. Andreasbereg. „inloser: xDC;.: Raab x X..nAndreasberg: A 35 Papierspath. Pribram.

mit Albit RI DR Schmirnerjoch in Tirol. » » Ahrenthal in Tirol. „9 Rauris.

Muschelmarmor, Lumachellmarmor. Lavatscher Joch bei Hall. Magnesit X x. Greinerberg, Zemmgrund im Zillerthal.

Dolomit © auf Siderit. Werfen bei Salzburg. e r Böhmen, Breunerit ,, Hall in Tirol.

Siderit x .< auf Chalkopyrit. Chile. = mit Galenit x <<. Neudorf bei Harzgerode. Aragonit X x mit Tetraedrit. Schwaz. faserig, azurblau. Copiapo in Chile. Eisenblüte. Erzberg in Steiermark. Hüttenberg in Kärnthen.

2

105. 106. 107. 108. 109. 110. 111. 112. 113. SEM. 115. 116. 117. 118. 119. 120. 121. 122. 123. 124. 125. 126. 127. 128. 129. 430, 131. 132. 133. 134. 135.

136. 137. 138. 139. 140. 141. 142,

XIX

Strontianit, grün. Dumbarton in Schottland. br x x. Leogang. Azurit X X. Chessy bei Lyon. Malachit X X. Chile. Baryt x X mit Blende. Schemnitz in Ungarn. = = mit Realgar. Felsobanya. 2 mit Gips X X auf Blende. Schemnitz. 5 .. Freiberg. vs h auf Antimonit X X. Felsobanya. # . Schemnitz. hr 2 mit Antimonit X x. Felsobanya. Cölestin X x. Girgenti. * A mit Schwefel und Caleit X x. Girgenti. Anglesit . Freiung, Oberpfalz. Wulfenit, lose Krystallgruppe. Arizona. Scheelit X x auf Quarz X X. Salzburgisches Gebiet. nr) eb) 55 „» » Schlaggenwalde. Wolfram X xX. Zinnwalde. Gips X x. Schemnitz. .* auf Baryt X x. Schemnitz. * as Wieliczka. Halotrichit. Copiapo, Chile. Alunit. Caracallas, Chile. Kreittonit X X. Silberberg bei Bodenmais. Boraceit 2 Lüneburger Heide.

I >) 79

2)

2. 9) Chrysoberyli in Geschieben. Brasilien. Phosphorit. Oberpfalz. Apatit X x, violett. Zillerthal. S er mit Epidot X x auf Chloritschiefer. Knappen- wand, Untersulzbachthal. Pyromorphit X X. Prıbram. Triplit mit Beryll X >». Hühnerkobel bei Bodenmais. Olivenit X X. Redruth in Cornwall. Abichit. Cornwall. Lazulith X X. Lincoln in Georgia. Türkis, Geschiebe,. Sinai. Vivianit, erdig. Haspelmoor. Ei?

xx

Vivianit X x auf Magnetkies. Bodenmais.

. Erythrin. Schneeberg in Sachsen.

Ludlamit x X. Wheal Jane, Cornwall. Eleonorit . ,, Grube Rotläufchen bei Waldgirmes. Pharmakosiderit X x. Spessart.

. Kakoxen X x. Amberg.

Kakoxen. Jefferson, N.-Am. Chalkolith X x. Joachimsthal.

. Wavellit auf, Sandstein. Barnstaple, Devonshire.

Andalusit X: X. Lisenzer Alpe. Buchholzit. _ Bodenmais.

Topas X x. Hirschberg in Schlesien. Topas in weissen Geschieben. Brasilien. Topas in gelbbraunen Geschieben. Ceylon. Cyanit X x. St. Gotthard.

. Cyanit auf Chloritschiefer. Fichtelgebirge.

Cyanit X >». Campo longo.

. Disthen, var. Rhätizit. Fichtelgebirge.

Gehlenit X x. Monzonigebirge.

9 Sir) 9) Turmalin x x mit Andalusit. Bodenmais. Indigolith .„ . Rozena in Mähren. Turmalin ;,. . : Baisch

. Lievrit x x. Rio auf Elba,

Humit r Vesuv,

Zoisit 3: Fichtelgebirge. = . St. Gotthard. re ? Pregraten in Tirol.

Epidot x x mit Amianth. Knappenwand, Untersulzbachthal. " Knappenwand, Untersulzbachthal.

. Egeran x x. Eger in Böhmen.

Willemit X x, var. Moresnetit. Altenberg.

2 . Franklin, New-Jersey. Almandin X x in Chloritschiefer. Zillerthal. Grossular .,„, . Monzoni.

Granat X x. Bodenmais.

Ne * Südtirol.

NE mit Ripidolith X X. Rotenkopf im Zillerthal. Topazolith X x. Ala in Piemont.

- XXI

182. Hessonit X X. Zillerthal.

183. Melanit „, Rotenkopf.

184. Prehnit, radialfaserig, angeschliffen. Lake superior. 185. Meroxen x X mit Olivin X x. Vesuv. 186. Rubellan. Monzoni.

187. Emerylith auf Smirgel. Naxos.

188. Chromglimmer. Schwarzenstein im Zillerthal. 189. Saphirin. Grönland.

190. Pinit X X. Rauchloch ‚bei Lamm,

191. Ophit, edler Serpentin. Lettowitz in Böhmen. 192. Lasurstein. Tibet.

193. Bronzit. Pfitsch.

492. "Bronzit. -Phtsch.

195. Wollastonit. Berggiesshübel in Eachken,

196. Augit X x mit Epidot X X. Untersulzbachthal. 197. n » . Bufaure Berg, Fassathal.

198. Rhodonit. Langbanhyttan.

199. Amphibol, 3 Stücke. Tirol.

200. an x. Schima in Böhmen.

201. = bs Obersulzbachthal.

202. Krokydolith mit Sideritquarz. Golling.

205. Gemeiner Beryll x x. Rabenstein.

204. Smaragd X X. Habachthal im Pinzgau. 205. Smaragd und Beryll in Geschieben. Brasilien. 206. Orthoklas x X, Doppelzwilling. Karlsbad.

207. en loser Krystall. Fichtelgebirge. 208. b spangrün. Silberberg bei Bodenmais. 209. 5 > x. Hühnerkobl.

210. Mondstein. Grönland.

211. Amazonenstein » X. Piks Peak, Colorado.

212. Adular x x, Zwilling. Firschengletscher in Wallis.

213. 5 we. 8. ArottHard.

are Er mit Sphen x x und Apatit X u Pfitsch. >15. Mikroklin x x. Silberberg.

216. Periklin x x. Pfitsch.

217. Albit x x mit Caleit X X u. Citrin X x. Schmirnerjoch. 218. Labrador. Peterhof in Finnland.

219. % St. Pauls-Insel.

220. % Silberberg.

XXU

221. Anorthit » x. Pesmeda-Alpe im Fassathal. 222. Natrolith „, Hohentwiel.

223. e Salese in Böhmen.

224. 5 mit Caleit. Böhmen.

225. Apophyllit x x. Andreasberg.

226. Desmin X x auf Granit. Striegau in Schlesien. 227. + » . Andreasberg.

228. e * Island.

229. Phillipsit x x. Silberberg.

230. Harmotom x x. Andreasberg.

231. Chabasit X x. Oberstein.

232. 2 » Schemnitz.

233. In Phonolith. Rübendörfe bei Aussig. 234. Allophan. Grossarl im Pinzgau.

235. Elaterit. Derbyshire.

236. Retinit. Sattdorf bei Bernburg.

Schaustücke: 237. Calamit x > auf Dolomit. St. Gotthard. 238. Tremolit X x. Pfitsch. 239. Chalcedon, angeschliffen. Oberstein. 240. Baryt X x. Wittichen. 241. Schwefel x x auf Gipsthon. Perticara. 242. Goethit. Amberg. 243. Aragonit, stalaktitisch. Sophienhöhle.

Angekauft: Vanadinit x x von Arizona. Fluorit x x von Alston-Moor. Arsensilber x x von Andreasberg. Pyromorphit X X von Friedrichssegen. Augit X x von Nordmarken.

IV. Zu den paläontologischen und geologischen Sammlungen.

a) Geschenke: Von Herrn Lehrer Andr, Wiedemann: Ein grosser Fussknochen und Zähne von Rhinoceros aus einer Sand- grube von Stätzling unweit Friedberg. | | Von Herrn Ingenieur Stricker hier: Fragmente von Säugetierknochen aus dem Tertiärlehm am Lech bei Augsburg.

XXI

Von Herrn Bezirksingenieur Maier hier: Jurakalk mit Amonites complanatus.

Von Herrn Lehrer Zwisler hier: Nummuliten-Grünsandstein.

Kreidegrünsandstein mit Inoceramus concentric. Tertiärer Kalkstein mit Turbo und Cardium. Erratische Gesteine von Lindenberg im Algäu. Haifischzähne aus dem Tertiär von Siebers bei Weiler.

Von Herrn Apotheker Degmaier hier: Versteinerte Fische von Solnhofen,

Von Herrn Privatier Meier hier:

Kohlenschiefer mit Stigmaria.

Von Herrn Dr. Wulzinger hier:

Cidaris monilifera. Eine Koralle aus dem weissen Jura. Fleckender Fruchtschiefer aus dem Erz- oder Fichtelgebirge. 2 schöne Bernsteine mit Insekteneinschlüssen.

Von Herrn Director Pflaumer hier:

Ammonit aus dem Adneter Marmor. Cyelotites ellipticus. Gosauschichten, obere Kreide. Hippurites aus den Salzachöfen.

Von Herrn Apotheker Hocheisen hier: Petrefacten aus den Marmorbrüchen am Untersberg. Gryphaeen aus den Glonegger Schichten,

Oyclolites, Inoceramus, Radiolites von der Nagelwand. Nummuliten aus dem Tertiär am Untersberg. Arca diluvii aus dem Tertiär bei Traunstein.

Von Herrn Prinzin ger in Salzburg:

Aptychen aus dem weissen Jura von Öberalen. Buntsandstein aus den Werfenerschichten. Muschelkalk mit Encriniten. Guttensteinerschichten von Abtenau.

Corbis Mellingi von Bleiberg in Kärnthen. Koralle aus den Gosauschichten von Abtenau. Actaeonella gigantea vom Untersberg.

Von Herrn von Hösslin, Chemiker hier:

Lima Broncei aus dem weissen Jura*von Kelheim. Süsswasserkalk mit Blätterabdrücken von Mühlthal an der Isar. Weisser Magnesit von Mandudi in Griechenland.

Schwarzer Magnesit (Breunerit) vom Salzberg bei Hall in Tyrol.

XxXIV

Cerithium plicat. und margarit. aus der Braunkohlenformation von Peissenberg. | Roter Sandstein vom Katzenbuckel im Odenwald. Graugrüner Thonschiefer, Dolerit, ebendaher. Grauwacke vom Niederwald. Muschelkalk von der Festung Marienberg bei Würzburg. Von Herrn Medicinalrat Dr. Roger in Bayreuth: Placodus gigas, 3 schöne Backenzähne und 1 Schneidezahn. Nothosaurus mirabilis, 3 Wirbel aus dem Muschelkalk von Lainek. Zwei grosse Backenzähne und einige Kieferreste von Mammuth aus der Lehmgrube des Herrn Hellmann in Göggingen.

b) Angekauft: Nautilus aus dem Kirchenbruch von Adneth. Palaeomerix-Zahn aus den Sandgruben von Neusess.

V. Spiritus- Präparate.

Geschenk des Herrn Wilhelm Müller, Privatier dahier: Wirbeltiere: Carcharias glaucus. Blenmius ocellata. 3 Argyropelicus hemigymnus. Hippocampus guttulatus. Crustacea: Sguilla mantis. Loligo vulgaris. Halla parthenopeia. Pelagia noctiluca. Anemone sulcata. Aphrodite aculeata. Sphaerechinus granularis. Asterias tenuispina. Phylloxera vastatrix (Gallen von Reblaus).

VI. Mikroskopische Apparate und Präparate. Geschenke: Von Herrn Kühny: Ein Mikroskop (Stativ Seibert Nr. 6) mit Mahagonikasten, dazu einen Polarisations-Apparat mit Mahagonikasten. . 4 Objektive und 3 Okulare (Vergrösserung 30- bis 610fach). 1 Stativ-Lupe, 1 Lackring-Drehtisch, 1 Hand-Mikrotom.

XXV

1 Diatomeen-Präparat mit 100 Diatomeen (Dr. Möller) mit Leder-Etui. 16 Schachtel-Kartons mit 687 mikroskopischen Präparaten. Von Herrn Max Hauer, Apotheker: Eine Anzahl mikroskop.-pharmakognost. Präparate. Ein Atlas Eozoon Canadense mit 18 mikrophotographischen Tafeln. Von Herrn Heinr. Wiedenmann, Privatier: Eine Anzahl mikroskopischer Präparate verschiedener Art.

VlI. Zur Bibliothek. - Stand vom 1. Dezember 1890.

a) Von wissenschaftlichen Vereinen und Anstalten durch | Schriften-Austausch: Aarau. Mitteilungen der aarg. naturforsch. Gesellschaft. Heft 5. 1889. Altenburg. Naturforsch. Gesellschaft des Osterlandes. Mitteilungen

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b) Von den Herren Verfassern und andern Gönnern.

Von Herrn Dr. F. Arnold, kgl. Euaundesger.. -Rat in München: Die Lichenen der Franken-Jura. Von Herrn Jos. Berthold, Lehrer in Rosenheim: Die Loretto- und Sebastiani-Allee zu Rosenheim, Deutschlands schönste Pappel-Allee. I Von Herrn Oberlehrer Blum in Frankfurt: Die Giftschlangen Deutschlands. Von Herrn M. Britzelmayr, kgl. Kreis-Schulinspektor, hier: Hymenomyceten aus Südbayern, VI. Teil, mit 64 col. Tafeln. Von Herrn Professor Sp. Brusina: 2 Separatabdrücke.

XXXIl

Von Herrn Dr. .J. Canestrini in Padua: Prospetto d’ell Agarofauno Italiana. 2. Bd. 1885, 1886. Von Herrn Dr. L. Darapsky: Las aguas minerales de Chile. Von Herrn Dr. Döbner, kgl. Professor in Aschaffenburg: Beiträge zur Fauna und Flora von Aschaffenburg. 1888.' Von Herrn Dr. A. Engler, Universitäts-Professor in Kiel: 2 Separatabdrücke aus Englers bot. Jahrbuch. 10. Bd., 1. u. 3. Heft Von Herrn Dr. A. F. Entleutner in Meran: Die Ziergehölze von Südtirol. Von Herrn Goess, Apotheker in Augsburg: Neues Jahrbuch für Pharmacie. 1865, 1866, 1867. Archiv der Pharmacie. 1873, 1874, 75, 77, 78. Von Herrn Professor Dr. Goppelsröder: Über Feuerbestattung. Von Herrn Dr. C. W. Gümbel, kgl. Oberberg.-Dir. in München : Geologisches aus dem Engadin. Das Erdbeben vom 22. Febr. 1889 in der Umgebung von Neuburg a/D. Separatabdruck. Geologische Bemerkungen über die warmen Quellen von Gastein und Umgebung. Geognostische Jahreshefte. 1. u. 2. Jahrgang. Von Herrn Th. Hildenbrand, kgl. Reallehrer in Memmingen: Die hydrographischen Verhältnisse der Illler. Von Herrn Dr. A. Holler, kgl. Bezirksarzt in Memmingen : Nekrolog: Dr. August Progel Von Herrn Dr. Kurz, kgl. Professor an der Industrieschule in Augsburg: 4 Sep.-Abdr.: Kurz, Das Auge und die allg. Linse. Die barometr. Höhenformel im physik. Unterrichte. Das schematische Auge des Menschen. Götz u. Kurz, Absolute Potentialwerte der Metalle in Wasser. 6. Abteilung. Aus dem Nachlasse des Herrn K. Kühny: Kurr, Mineralogie; Naumann, Elemente der Mineralogie; v. Kobell, Mineralogie; Fuchs, Mineralogie. Leunis, Analyt. Leitfaden. 3. Heft: Oryktognosie und Geognosie von Dr. Senft. Leonhard, Katechismus der Mineralogie.

XXI‘

Bachmann, Leitfaden zur Anfertigung mikroskop. Dauerpräparate. Hager, Das Mikroskop; Vogel, Das Mikroskop; Kerstein, Die Mikros-

kope ; Willkomm, Mikroskopie; Kaiser, Zeitschr. für Mikroskopie. 1.Bd. Kirchner, Die Pflanzen- und Tierwelt des Süsswassers.

Von Herrn Dr. M. Lanzi in Rom:

Le diatom. foss. del tereno quat. di Roma. . Le diatom. foss. del monte delle Piche e della via Ostiense. Le diatom. foss. della via Aurelia.

Von Herrn Dr. L. Lehmann: Bericht der Central-Commission für wissensch. Landeskunde. 1887, 1889. Von Herrn H. Müller, Privatier in Augsburg: | Reisebeschreibungen und Zeichnungen von Grandauer. Von Herrn Dr. P. Oppenheim in München: Die Insektenwelt des lithogr. Schiefers in Bayern. Von Herrn Dr. Alex. Ormaz, kgl. Gymn.-Prof. in Nagy-Szeben: Suppe, Faunae Coleopterorum in Transsilvaniae. Von Herrn Dr. A. Philippi in Santiago: Sobre los Tiburones y Alcunos Ortos Peces de Chile.

Von Herrn Dr. K. A. Reiser, Lehrer in München: Über die Eruptivgesteine des Algäu.

Von Herrn Dr. Roger, Medizinalrät in Bayreuth: Über die Hirsche. Stammbaum der Pferde.

Von Herrn Oberst E. Sedlaczek in Wien: Mitteilungen des k. k. Militär-geogr. Instituts. Bd. 6. 7.

Von Herrn Dr. Saint-Lager in Paris: Le proces de la nomenclature botanique et zoolog. Recherches sur les anciens Herbaria. Vicissitudes onomastiques de la globulaire vulg.

Von Herrn M. Stossich, Professor in Triest: Jl genere Heterakis du gardin. Appendice al mio lavoro ,„J distomi dei pesci marini d’aqua dolce.“ Brani di Elmintologia tergentina. J distomi degli anfıbi. Jl genere physaloptera Rudolphi. Elminti della Croazia. Jl genere Trichosoma Rudolphi. Elminti veneti raccolti dal Dr. Aless. comte de Nini. Brani 8. 7, Vermi parasiti.

III

" XXXIV

Von Herrn Dr. Steudel in Ravensburg:

- Vortrag über die Pfahlbauten. Über das Material der Steinwaffen. Der gefrorene Bodensee 1880. |

Notice sur la Phenomene erratigue au Nord du lac Constance.

Über die wahrscheinliche Ausdehnung des Bodensees in der vorgeschicht- lichen Zeit. Die Veitsburg bei Ravensburg.

2 Panoramen von der Fürstenhöhe. Panorama von Sulzberg, Friedrichs- hafen, der Meldegg, Schloss Zeil, der Veitsburg.

e) Angekauft:

Deutsche botan. Monatsschrift. 1888.

Entomologische Nachrichten. 1888, 1889, 1890.

Entomologische Zeitung. 1888, 1889, 1890.

Flora von Singer. 1888, 1889, 1890.

„Humboldt“. Zeitschrift für die ges. Naturw. 1888, 1889, 1890.

„Isis“. Zeitschrift für alle naturwissenschaftlichen Liebhabereien von Dr. Russ. 1888, 1889, 1890.

Zeitschrift für Krystallographie und Mineralogie von P. Groth. 14,, 1550; 17. Band: |

Gümbel, Grundzüge der Geologie.

Herpell, Das Präparieren und Einlegen der Hutpilze für das Herbarium.

Vogt u. Zang, Lehrbuch der vract. und vergleichenden Anatomie. 1888.

Monatsschrift zum Schutze der Vogelwelt von Dr. Liche. 14.u. 15. Bd.

Beilage 11.

Cassa-Bericht über die Jahre:

1887.

Einnahmen. Saldo-Vortrag von 1856 . . . SM. 9 Pi.

Bresonde-Beirag . . ... .. 5l5 Aintehieder-Beiträge . . . . . 2633 „-60 Überschuss aus dem Erlös der Eintrittskarten Be ee Le Birios aus Makalatur . . . 11 Pe Darlehenvon HerrnGust.Euringer 1000 ,, 4390. M.:33 .Pf. Ausgaben.

Bersamelomien... . ........ 1087 M. I0 Pf. Beamer. '. .... 10.-:130...;, BeaNimeralgeiet „ni. 212.0. . au. Paläontologie u. Geognosie . SE ER Beebilarkelcı: 5 40.2... 2234 „Ab denCustos, Gehaltu.Holzbezug 338 85

(letzte Gehalts-Quote für 1887

hat derselbe erst 1888 bezogen

und findet sich solche daselbst

in Rechnung gestellt.) em . .'...2..,0188 ,— nResie-Aussaben AuUn.2 211026 („54 Rückzahlungen an Herrn Gust.

erimzers an ......1300 5:

4338 Mm. 4 Dr Abgleiehung. Boanahmen 2... .. . 4390 M. 33 Pf. Ausgaben 2 SS Le SR

Saldo-Übertrag auf 1888 52.M. 29 Pf. Augsburg, am 31. Dezember 1887.

Der Vereins-Kassiıer- C. Kuhny. [II *

1888.

Einnahmen. Saldo-Vortrag von 1887 52 M. 29

Kreisfonds-Beitrae .. „22.07. 0010, Beitrag. der Stadt . .. 500 Geschenk von Hrn. Dr. ER 20 Mitglieder-Beiträge . . . . . 2364 94

Überschuss aus dem Erlös der

Eintrittskarten Re 8.722050 Zufällige Einnahmen . . . . N DarlehenvonHerrn Gust.Euringer 2900

Ausgaben. Für Zoologie . R 387 M. 39 Mmeralogies es er el Bi .„Paläontdlesier net. 9.5, 10 die Bibliothek . . . 182 310 Herstellung d. Hahresbetichten Eee rk „„ denCustos, Gehaltu. Holzbezug 466 ,, 90 » den Pedelwran er Tr NZ „. Regie-Ausgaben . . . 0347.50

Rückzahlungen an Herrn Gr

Buringer®) Wr... 1002800, > Abgleichung. Einnahmen 6369 Ausgaben 6310 Saldo-Übertrag ‘auf 1889 58

XXXVI

Augsburg, am 31. Dezember 1888.

M.

M.

6369 M.

6310 M.

19.EL 74

OR Silk

73 Pf.

74 Pf.

Der Vereins-Kassier: ©. Kuhny.

XXXVII

1889. Einnahmen.

Saldo-Vortrag von 1888 . . . 58 M,. 99.PE Kreisfonds-Beitrag . . . ». 14 Bee der Sad . ..-. . .:. 5800. ,„ Mitglieder-Beiträge . . . . . 2647 50 Überschuss aus dem Erlös der

Eintrittskarten a pe E28 Zufällige Einnahmen . . ha 3.780 ;;, Einnahme aus der Adstellting im

Stadtgarten we 71322)4.,170: ,,

Herrn Gust.Birriiiger Karla: 95, 5858 M. 89 Pf. Ausgaben

Für Zoologie Be N re 3 TERM. GOTPE. uealosie 1.0.3005 5.50 rubantiolosie ti. 4. 2... 5 die Bibliothek - ... 2: ... 223 1.18,

Kosten einer im Seiigärten veranstalteten Ausstellung von

Dassralen usw ©... 2078,99 ,„ denCustos, Gehaltu.Holzbezug 470 .„, 80 „, Berl. (N ran. 8 BescAnseahben U 4.2... 5LL 5.23 Rückzahlungen an Herrn Gust. BRanBe N. 9 ln OO, u - 573% M. 77 Abgleichung. Emaahmenaal 0", 5858 M. 89 Pf. Bean FREE HI TU

Saldo-Übertrag auf 1890 119 M. 12 Pf. Augsburg, am 31. Dezember 1889.

Der Vereins-Kassıer: Christoph Dumler.

—— m

Beilage II. Verzeichnis der Mitglieder des Vereins.

, Vereins-Ausschuss. Vorstand: Herr Mich. Fischer, k. Reallehrer.

Schriftführer: ,,. Gustav Euringer, Bankier. Cassier : Christ. Dumler, Kaufmann. Conservatoren:

Herr Weiss, Jak., Lehrer, Bibliothekar. Wiedemann, Andr., quiesc. Lehrer, für Zoologie. Britzelmayr, Max, k. Kreis-Schulinspektor, Weinhart, Max, quiesc. Lehrer, | für Botanik, Lutzenberger, Heinr., Privatier, \ Fischer, Mick., k. Reallehrer, für Mineralogie. Hocheisen, Gust., Apotheker, für Paläontologie. Hauer, Max, Apotheker, Wiedenmann, Heinr., Privatier, Götz, Hans, k. Reallehrer, für Physik. Bule, Eugen, Privatier, für Geognosie.

für Mikroskopie.

Mitgliederstand:

1. Ehren-Mitglieder. Herr Canestrini, Dr. Joh., Director des Museums etc. in Padua. “„ Döbner, Dr., k. Professor der Forstschule a. D. in Aschaffenburg. Fischer, Ludw., I. Bürgermeister der Stadt Augsburg. Friekhinger, Albert, Privatier in Nördlingen. Hauer, Franz, Ritter von, Intendant’ des k. k. naturbist. Hof- Museums in Wien. Gümbel, Dr. C. W.v., k. Oberbergdirector in München. Hörmann, Winfried v., Excellenz, k. Staatsrat u. Regierungs- Präsident von Schwaben und Neuburg a. D. in München.

XXXIX

Holler, Dr. Aug., k. Bezirksarzt in Memmingen. Kenngott, Dr. Adolph, Universitäts-Professor in Zürich. Kugler, Dr. Emil, prakt. Arzt in München, Dirigent d. schles.

botan. Tauschvereins. Martin, Dr. Ludw., Hofrat in München. Nägeli, Dr., k. Professor der Universität a. D. in München. Roger, Dr. Otto, k. Kreis-Medizinalrat in Bayreuth.

2. Correspondierende Mitglieder.

Adam, Peter, k. Landstallmeister in Landshut.

Arnold, Dr. Fr., k. Oberlandesgerichtsrat in München.

Brusina, Spiridion, Vorstand des zool. National-Museums und Professor der Universität in Agram.

Caruel, Th., Professor in Florenz.

Clessin. St., k. Offizial und Stationschef in Ochsenfurt.

Dubreuil, E., in Montpellier.

Dürr, Oscar, Kaufmann in Manilla, Phllippinen.

Egger, Dr. J. @., k. Kreis-Medicinalrat in Landshut.

Engler, Dr. A., Professor der Botanik in Berlin.

Eser, Xav., Bezirks-Hauptlehrer in Erding. |

Flügel, Dr. Felix, in Leipzig.

Funk, Dr., prakt. Arzt in Bamberg.

Hofbauer, Dr. Phil., k. Stabsarzt in Landau.

Hofmann, Dr. Jos., k. Lyceal-Professor a. D. in München.

Holst, Chr., Sceretär an der Universität in Christiania.

Kittel, Gg., Lyceal-Professor a. D. in Passau.

Lanzi, Dr. Math,, Spitaldirector in Rom.

Lefevre, Th., Mitglied der geolog. und malaco-zoolog. Gesell- schaft in Brüssel.

Le Jolis, Dr. A., Offiier de l’Academie de France te. a Cherbourg.

Pfeffer, Dr., Professor der Botanik in Leipzig.

Rehm, Dr. med., k. Landgerichtsarzt in Regensburg.

Roger, A., Oberamtmann in Neckarsulm.

Sartorius, Franz, Direktor der Ravensburger Flachsspinnerei in Bielefeld.

Schwarz, Aug., k. Stabs-Veterinärzt im I. Chevauxleg.-Regiment in Nürnberg.

Senoner, Adolph, in Wien.

XL

Stossich, Ad., Professor in Triest.

Targioni-Tozzetti, Ad., Commandeur, Direktor des zoolog. Museums, Präsident der entomolog. Gesellschaft ete. in Florenz,

Temple, Rudolph, in Pesth, Terrigi, Wilh., Dr. med., in Rom.

Todaro, Dr. Aug., Professor und Direktor des k. botan. Gartens

in Palermo.

Wrany, Dr., k. k. Universitäts-Professor in Prag. Zittel, Dr. Carl Alf. v., Universitäts-Professor in München.

3 Ordentliche Mitglieder,

Abel, Carl, Civil-Ingenieur. Adam, Th.,k. Kreis-Tierarzt. Agatz, Dr.G.J., prakt. Arzt. Albertshauser, Edgar, Wachswaarenfabrikant. Allescher, Georg, Lehrer. Altenberger, Otto, Haupt- zollamts-Offizial. Amman, Mich., Lehrer. Ammon, Wilh., Fabrikant. Arnold, Albert, Fabrik- besitzer. Arnold, Ferd., Architekt. Arnold, J., Schönfärberei- besitzer. Aufsess, Hugo, Frhr. v., Gutsbesitzer. Bächler, Friedr., Kaufmann. Bachmann, Sigmund, Fabrikant.

Bassus, Baronin v. Bauer, Bern., Lehrer. Bauer, Heinrich, Bankier. Bauer, Ludwig, Getreide- handlung.

Bauer, Ludw., Reg.-Schul- Commiss,. u. städt. Schulrat.

(505.)

Herr Bauernschmidt, Simon, Lehrer. Baumann, Adolf, Gymna- sialprofessor.

Beck, Carl v., Baron. Beck, Georg, Techniker. Benz, Alois, Lehrer. Berchtold, P., Sem.-Direct. Bergdolt, L., Brauerei- geschäftsführer.

Berger, J. N., Apotheker. Bernhard, Pet., Schneider- meister.

Besch, Joh., Lehrer. Betz, Frz., Schreinermeister. Beyer, Ludwig, Kaufmann. Beyhl, Carl, Lehrer. Beiyschlag, Hans,Schreiner- meister, et: Beyschlag, H., Seifen- und Parfürmeriefabrikant. Bihler, Jos., Lehrer. Bischoff, Ad., Kaufmann. Bischoff, Robert, Privatier. Bissinger, Gust., Ingenieur. Blossfeld, Paul, Privatier. Blümel, Aug., Prokurist.

XLI

Herr Blümel, M., Kupferschmied-

meister.

Blümel, Frz.Xv.,k.Advokat. Blümel, Franz, Kupfer- schmiedmeister.

Böhm, M., Musik.-Händler. Böttler, Wilh., Kaufmann. Bosch, Conrad, Privatier. Bourier, Jos., Procurist. Braun, Dr. W., Professor. Brindlinger, Joh., Zeug- waarenhändler.

Britzelmayr, M., k. Kreis-

Schulinspektor.

Bub, Eugen, Privatier. Buder, J. G., Waisenhaus- Verwalter a. D.

Bühler, Aug., Bankier. Buff, Dr. A., städt. Archivar.

Buser, Adam, Lehrer. Büttner, Hrch., Bezirks- |

Commissär.

Butsch, Fidel, Particulier. Butz, Carl, Grosshändler u. Masgistratsrat.

Buz, C. A., Fabrikdirektor. Buz, Heinr., Commerzien- rat u. Fabrik-Direktor. Christian, Max, Kaufmann. Chur, Carl, Controleur. Costa, Gg., k. Rechtsanwalt. Curtius,Dr.F., prakt. Arzt. Daempfle, Frd., Kaufmann. Däubler, Fr., Dessinaseur. Datte r, C., Friseurgeschäft. Degmair, Ferd., Privatier.

ee ERTEBEOSE BED ZERESENEE SEE BESSIE EREEERSESEREBEEEBEERBEEEGEEEEER EEE EEE SEE

Degmair, Rud., Prokurist. Degmair, Alfr.,k. Premier-

Lieut. im IV. Art.-Reg.

Herr

9

2)

Deller, M., Kaufmarn. Deschler, Emil, Fabrikant. Dessauer, Dr. Friedrich, k. Oberstabsarzt. Deuringer, C.,k.Major.z.D. Diesel, Hermann, Spediteur. Dietzsch, E., Fabrikdirekt. Dinkel, Pancr.v., Dr. theol., Bischof von Augsburg. DobeHt, . Dei. Fr:;i)fürktl. Fugger’scher Archivrat. Dodl, Lz., Spital-Verw. Dominal, Joh., Graveur. Dubois, Aug., Fabrikant. Dumler, Carl, Kaufmann. Dumler, Christ., Kaufmann. Eber, Friedrich, Liqueur- fabrikant.

Ebner, Carl, Bildhauer und Kunstschreiner.

Eckert, Georg, Privatier. Eckhofer, J.B., Chorregent. Egger, Ulrich, Lehrer. Eggert, Carl, Lehrer. Eisenhardt, Ad., Brauerei- besitzer.

Eitel, Carl, Goldschlägerei- besitzer.

Enzler, Ignaz, Sattler und Wagenbauer.

Eppner, Const., Kaufmann. Epstein, Ad., Bankier. Euringer, Gustav, Bankier. Ewald, Wilh., k. Forstrat. Fackler, Christ., Kranken- haus-Verwalter. Faulmüller, J., Kaufm. Faulmüller, O., Kaufm. Fehr, Georg, Bankier.

Feist, H., Privatier. Feist, Isaak, Privatier. Feist, D., Kaufmann. Fesenmayr, J.,Oberlehrer. Fessmann, Ludw., Fabrik- Direktor.

Fiek, Wilh., lithogr. Kunst-

anstalt. Fikentscher, Dr. L., k. Bezirks-Arzt.

Filcehner, Gg., Kaufmann. |

Fischer, Dr. E., prkt. Arzt. Fischer, Dr. Hugo, kgl. Justizrat und Rechtsanwalt. Fischer, Mich., k. Reallehr. Fisher, Rob., Eisengiesse- reibesitzer.

Flacho, Carl, Creditvereins- Vorstand.

Forster, Alb., Fabrikant u. Vorstand der Gemeinde- Bevollmächtigten.

Forster, Carl, Privatier. Forster, Ernst, Privatier. Forster, Hugo, Privatier. Forster, Otto, Gutsbesitzer. Forster, Emilie,Particuliere. Fraundorfer, Jos., Bier- brauereibesitzer.

Fried, Heinr., k. Professor. Friedmann, $., Kaufmann. Fries, Carl, k.Studienrektor, Fries, Friedr.,k. Oberförster. Friesenegger, J.M., Stadt- pfarrer bei St. Ulrich u. Afra. Frisch, Nic., II. rechtsk. Bürgermeister.

Frölich, Fanny von, Witwe, Privatiere.

Frau Herr

‘Frommel,

Frölich, Hugo v., Privatier. Alb., Fabrik- direktor u. Commerzienrät.

Frommel, Dr. E., prkt. Arzt. Fugger-Babenhausen, CarlMaria,Fürst,Durchlaucht.

Futterknecht, Ludwig, Blättersetzer. Futterknecht, Sebastian, Lokomotivführer.

Ganghofer, F., städtischer Forstrat. n Geissendörfer, Buchhändler. Gentner, Frz., Rechtsrat. Gerber, Robert, Privatier. Gerstle, Aug., Bankier. Girl, Celsus von, Excellenz, Generallieutenant.

Glogger, J. N., Kaufmann. Göbel, Hans, Schlossereibe- sitzer und Gemeindebevollm. Götz, Ferdinand, Prokurist. wötz, Hans, k. Reallehrer. Gollwitzer, C., Baumeister. Gollwitzer, G., Privatier. Gombart, Theod., Privatier. Grässle, Natalie, Privatiere. Grasberger, Joh., Eisen- giessereibesitzer. Gratzmüller, P., Hieron., Stifts-Prior.

Grossmann, P., Lehrer. Gruber, Hans, Techniker. Gscheidlen, Carl, Kaufm. Gscheidlen, Herm., Kaufm. Gscheidlen, R., Privatier. Gunz, Emilie,

Gunz, Saly, Bankier.

Michael,

XLIU

" Gutbrod, Alois, Lehrer. ' Gutmann, Emil, Privatier.

Gwinner, k. Ldg.-Rat a.D. Häberlein, Edm., Bankier. Hafner, Mich., Apotheker. Hahn, Adolf, Chirurg.

Hain, Math., Kleiderhandlg. | Haindl,Clemens, Fabrikant.

Haindl, Friedr., Commer- zienrat u. Fabrikant. Hams;. d., ıL. Pfarrer bei St. Anna.

Hartmann, (., Kunstmaler. | Hartmann,G.D., Privatier. | Hartung, Ant., k. Eisen-

bahn-Oberexpeditor. Hassler,Th., Commerzienrat und Privatier.

Hauer, Max, Apotheker. Hauser, Gg., Oberapotheker im städt. Krankenhaus. Heindl, Max, k. Oberpost- amts-Offizial.

Held, Jakob, Prokurist. Herman, Clot., Freifrau v. Herrle, Kaspar, Brauerei- besitzer.

Hertel, Alb., Commerzien- u. Magistratsrat.

Hertle, J., Seifenfabrikant u. Magistratsrat. Herzfelder, J., Rechts- anwalt.

Herzog, Valentin, Kupfer-

schmiedmeister.

Heymann, Julius, Bankier. Heymann, Theod., Bankier. Hierthes,L., k. Reallehrer. Hirsch, Louis, Bankier.

Herr Hocheisen, G.. Apotheker.

Höfle, Fritz, Hof-Photograph. Höppl, Albrecht, Fabrikant. Hösslin, Adolphv., Privatier. Hösslin, Emil v., Kassier.

,Hösslin, H.x.,; Agent.

Hösslin, ©. v., Prokurist. Hösslin, Wilh. v., k. Ober- amtsrichter a. D. Hoffmann, Dr. Fritz, prakt. Arzt.

Hoffmann, Friedr., Bau- meister.

Hoffmann, Dr. R., prakt. Arzt.

Hofmann, J. M., Weinhdlr. Holl, Dietrich, Privatier. Holzschuher, Frhr. v. Aug., kgl. Ober-Regierungsrat a. D. Honstetter, J. B., Prä- parator. Hornstein, A., und Magistratsrat. Huber-Liebenau, Ed. v., Conservator der k. Gemälde- gallerie.

Huber, Frz., Maler. Huber, Max, Mechaniker. Hübner, Dr. Fr., prkt. Arzt. Hummel, Frz., Schreib- materialienhandlung. Ilzhöfer, Leonh., Privatier und Magistratsrat.

Imhof, Friedr. Freiherr von, Prokurist.

Jäger, Carl, Lehrer. Jansen, Robert, Direktor. Jung, A., Rechtsanwalt und Justizrat.

Privatier

Freifräulein Krauss, Clementinev. | Krauss, Dr. Hans, prakt. |

Herr

Jung, Carl, städt. Garten- Inspektor.

Kahn, A., Fabrikbesitzer. Kannengiesser, Chr., Kauf- mann und Magistratsrat. Kaumeyr, Fritz, Lehrer. Keller, C., Privatier. Keller, Fr., Commerzien- und Masgistratsrat.

Keller, Jean, Architekt und Civil-Ingenieur.

Keller, Seb., Ziegeleibes. Kiessling, R., Privatier. Klaas, Ludw., Eisengiesserei- besitzer.

Klee, Carl, Apotheker. Kleiter, Aug., Privatier. Klopper, Philipp, Kaufmann. Knauer, F. G., Kunst- und Handelsgärtner.

Kneule, Joh. Friedr., Ober- lehrer. Kniewitz, fabrikant. Koch, Carl, Privatier. Koch, Seb., Vorstand des Taubstummen- Instituts. Köhler, Rud., kgl. Land- gerichts-Präsident.

Koelle, Wilh., Rosist. König, J., Privatier. Köppen, T., Obergärtner. -

Fritz, Seifen-

Arzt. Krauss, Herm., Privatier. Krauss, Ludw., Privatier.

Kreissle, Bernhard, Essig-

fabrikant.

Kremer, Emil, Privatier. Kring, Michael, Schreiner- meister.

Kröber, E., k. Bauamtmann. Kühnlen, Frida, Lehrerin. Kurz, Dr. Aug., k. Professor. Kusterer, F. X., Fabrik von Feuerwehr-Reguisiten. Lämmermeyer, August, Benefiziat.

Lampart, Th., Buchhändler. Landauer, Ed., Kaufmann. Landauer, Hrch., Fabrikant. Landsperger, Friedrich, Kaufmann.

Lang, Ludw., Fabrikdirektor. Lang, M., Privatier. Lauffer, Gg., Kaufmann. Lederle, Max, Uhrmacher, Leicht, Franz, Lokomotiv- führer.

Lense, Andr., Domvikar. Lermer, A., Kaufmann. Leybold, L., städt. Baurat. Leyser, Emil, Direktor der Brauerschule.

Limmer, Ida v., k. General- Majors-Witwe. Limmer, Karoline v. Lindemann, Dr. prakt. Arzt.

Link, Friedr., Lehrer. Linthaler, J., Mechaniker. Lipp, Franz, Buchbinder. Löhner, Otto, Prokurist. Lotter, H., Privatier. Lotter, Heinrich, Kaufmann. Lüderitz, Wilhelm, Bank- Agent.

Max,

Herr

XLV

Luther, Ludw., Lehrer.

Lutzenberger, H., Priv.

Mack, Carl, Fabrikant. Mack, Georg, Fabrikant.

Maier, A., städt. Ingenieur. | Maier, Heinr., k. Bezirks-

Ingenieur. Maischberger, Techniker. Mantel, E., k. Reg.- u. Kreis- Ober-Forstrat.

Michael,

Manz, Alph., Buchdruckerei- |

besitzer.

Martin, Ignaz, Photograph. Martini, Vietor, Fabrikant. Martini, W., Fabrikant.

Maxon,Gg., k. Kreisbaurat. |

Mayer, J. G., Kaufmann. Mayr, Otto, k. Rechtsanwalt. Mehl, Ernest, technischer Direktor.

Meier, E., Kaufmann. Metzger, G., rechtskund. Masgistratsrat.

Meyer, Emilie, Privatiere. Meyer, Heinr., Privatier. Meyer, Julius, sitzer (Haunstetten). Mezger, Fr., k. Professor.

Miehr, Dr. W., prakt. Arzt.

Miller, Ch. H., Privatier. Minderer,Fl.,Seilermeister. Moos, Eberh., Kaufmann. Müllegger, S., Baumeister. Müller, Dr.Fr.,Medizinalrat. Müller, Gottlob, Fabrikant. Müller, H., Goldschlägerei- besitzer.

Müller, Jac., Privatier.

Fabrikbe-

Herr

Müller, Jacob, Uhrmacher. Müller, Wilh., Privatier. Mützel, August, Conditor. Munk, Jos., Cust.d. Museums. Munk, Ludwig, Commis. Natterer, M., Kaufmann. Neuburger, E., Privatier. Neumeier, Andr.. Brauerei- besitzer.

Niederreiter, A., Architekt. Oeffner, Carl, Droguist. Oswald, G., kgl. Ober- Expeditor.

Paulin, Peter, Kaufmann. Peschke, Carl, Kaufmann. Petry, Alb.,k. Professor a.D. Pfeil, Georg, rechtsk. Magi- stratsrat.

Bteitfer,' Bh.:4% Buch- druckereibesitzer. Pfirrmann, Gg., Leder- fabrikant. Pflaumer, Otto, Rentier. Pöhlmann, Magn., Rechts- Anwalt.

Pölnitz, Ludw., Frhr. v., Gutsbesitzer.

Port, Carl, Bildhauer. Post, Paul, Reichsbank- Kassier u. II. Vorstand. Premauer, Ed., k. Rechts- Anwalt.

Prestele, Dr. E., k. Bez.- Arzt u. Medizinalrat. Preyss, Hermann, Privatier. Preyss, Rich., Buchhändler. Prinz, Friedr., Fabrik- Direktor.

Prinz, H., Färbereibesitzer.

XLVI

Herr Pschorer, Wilh., k. Ober-

Postamts-Spezialkassier. Rad, Dr. Albr. v., Fabrik- besitzer.

Radlkofer, Max, k. Stu- dienlehrer a. D. Rappold, A., Essigfabrikt. Ratzel, Ludwig, Kaufmann. Rau.C.,k. Eisenbahn-Offizial. Rebele, Casimir, Lehrer. Recknagel, Otto, Privatier. Rederer, Gg., qu. Lehrer. Reh, A.. Commerzienrat und Fabrikdirektor. | Reichel, Wilh., kgl. Hof- Buchdruckereibesitzer. Reimer,Dr. A., Partikulier. Reinöhl, Heinr., Professor. Reineck, Carl, Lehrer. Reinhardt, G., Kaufmann. Reisser,Carl,Fabrikdirektor. Reuss, H.,k. Stabsveterinär. | Rheinberger, Gustav, Apotheker.

Richter, H., qu. Lehrer. Richter, Joh., Prokurist. Riedinger, A., Fabrik- besitzer. | Riedinger, G., Privatier. Roethe, Carl, k. Professor

a. D.

Röhrle, Carl, k. Land: gerichtsrat a. D.

Rösch, J. M., Brauerei-

besitzer.

Rost, Andr., Lehrer. | Rothballer, M., Prokurist. | Rothgangel, Aug.,k. Reg.- | Kreisbau-Rat a. D.

Herr

22

Ruess, Xav., Lehrer. Salchner, Xaver, pens. k, Wagenwärter.

Saller, C., Oberingenieur. Samm, Carl, Gutsbesitzer. Sand, Carl, Ingenieur. Sauer, Christ., Lehrer. Sauter, S., Werkmeister. Schäzler, Alfr., Frhr. v3 Gutsbesitzer. | Schaffert,F.,k. Ökonomie- Rat.

Schallenmüller,G.,Lehrer. Schauber, Dr. C., Hofrat. Schellhorn, Ph., Forst-

amtsaktuar. K Schenkenhofer, Friedr., Fabrikant. Schertel, Anton, Loko-

motivführer. k Schippert, Maria Hyac., Priorin bei St. Ursula. R Schlegel, Ph., Bank-Ober- beamte. | Schlegel, Th., Buchhalter. Schlundt, H., Kaufmann. Schmachtenberger,Karl, k. Lokomotivführer.

4

Schmid, E., Bankiers- Witwe. Schmid, P., Commerzienrat

und Bankier. Schmidt, F. Dr., Arzt.

Schmidt, H., k. Professor. Schmidt, W., Fabrikbe- sitzer.

Schneller, T., Baumeister. Schott, Dr. Eberh., Rektor.

prakt.

XLVII

Herr Schreiber, Dr. Aug., prkt. Arzt und Oberarzt am städti- schen Krankenhaus.

Schürer, Oskar, Fabrikant. Schürer,R.,Fabr.-Direktor. Schuhmacher, A. W., Kaufmann. $ >», L., Buchhändler. v arz, Ant., Buchhalter. | Max, Commer-

84. Feld-Art t.-Reg. ‚Joh., Buchbinder.

_Fr., Cafetier.

Gemälderestau-

", H., Privatier. ans, Lehrer.

6; lith. Anstalt.

Ay

> Gutsbesitzer. > Bankier.

. . EEE FEB 7 2 TER ET EEE FR

Herr

17

Stigler, Gottfr., Kaufmann. Stör, Aug., Schlossermeister. Stötter, Gg., Brauereibes. Stötter, Jos., Brauereibes. Storf, Math, Baumeister. Strauch, E., Postassistent. Strauss, Abr., Grosshändler. Stumpf, Max, Eisenhändler. Freifr. Tann-Rathsamhausen, Bertha von, Exe., Generals- Witwe. Herr Teply, Jos., Handelsgärtner. Thoma, Rud., k. Professor. Thomm, Jak., Grosshdälr.

Thormann, Alfr., Civil- Ingenieur.

»„ Thünefeld, Phil. Frhr. v., Gutsbesitzer.

Trenkle,, Gg.,k. Dekan und Stadtpfarrer.

Treu, Max, Privatier und Masgistratsrat.

Privatier. E., prakt.

„iukeultsch,, Carl, Sa Erösbsech;. Dr: Arzt. Tröltsch, Ludwig, Kauf- mann. Braisoltseh, 3. Krar v., qu. Ober-Landesgerichtsrat. Uhl, Adolf, Bankier und Magistratsrat. Ullrich, Friedr., k. Forst- meister a. D. Utz, Dr. Christian, prakt. und Bahnarzt. Vetter, Aug., Antiquar. „» Vogel, S., Kaufmann. Vogelsberger, David, k. Bankbuchhalter.

ns

Vogtherr, J. M., Brauerei- Direktor.

Wachter, Dr. F. v., prakt. Arzt.

Wahl, Gottfr., Prokurist. Walch, A., Kunstverleger. Wallenreiter, Chr., Pri- vatier.

Weber, Ed., Procuraträger. Wedel, Frdr., Spenglerei- besitzer.

von Weidenbach, Guts- besitzers-Witwe. Weinhart, M., qu. Lehrer. Weiss, Jakob, Lehrer. Weiss, P., k. Major a. D. Welsch, Dr. Albert, prakt. Arzt.

Wendel, C., k. Reg.-Rat. Wengenmayr, J., Instit.- Lehrer.

Wengner, Ldw., Prokurist. Wetzel, M., Privatier. Wickh, Auguste, Privatiere. Wiedemann, A., q.Lehrer. Wiedenmann, H., Privat. Wilke, J., Goldschläger.

XLVII

Herr

Wimpfheimer, J., Gross- händler. Winckelmann, Rektor.

Winter, Dr. Carlf prakt. und ÖOhrenarzt. Winterling,Chmer ur Gasthofbesitzer.

Wirth, Carl, Buchdruckerei- besitzer.

Wörner, Jos., Bierbrauerei- besitzer.

Wolf, A., Lokomotivführer. Wolfrum, Carl, Apotheker. Wüst, Fr., Maler. Wirschinger, Edm., k. Regierungsdirektor. Wuggätzer, G., Kaufmann. Ziegler, Heinrich, Möbel- fabrikant.

Ziegler, Herm.,Comptoirist. Ziereis,P.O., k. Professor. ° Zimmermann, M., Speng- lermeister.

Zwiesler, Engelb., quiesc. Lehrer.

Dr..

Auswärtige ordentliche Mitglieder. (45.)

Bernhuber, Dr., prakt. Arzt in Rosenheim. Bertele, Herm., Kaufmann in Lauingen. Deigendesch, A., k. Stadtpfarrer in Mindelheim. Demmler, J., Benefiziat in Mindelheim, Drossbach, Joh., Fabrikant in Bäumenheim. Entleuter, Dr. in Meran, Villa Rosa.

Erath, Josef, Lehrer in Hohenschwangau. Euringer, Sebast., Priester in Oxford.

Fraas, Dr. Jos., prakt. Arzt in Kempten.

XLIX

Gerber, Dr. A., prakt. Arzt in Haunstetten, Gradmann, Friedr., Privatier u. Mag.-Rat in Memmingen. Greiff, Anton, k. Amtsgerichts-Sekretär in Schwandorf. Harder, Dr. Mich., prakt. Arzt in Fellheim,

Henle, Wilhelm, k. Landgerichtsrat in München. Höchstetter, k. Berg-Rat in Zweibrücken.

Hold, Ch., Dekan u. Pfarrer in Mattsies, Post Türkheim. Huber, Hans, Assistenzarzt in Memmingen.

Jacobi, Franz, k. Studienlehrer in Kempten.

Jemiller, J., Sekretariats-Candidat in Trostberg.

Kuhn, P. Casp., OÖ. S. B. in Ottobeuren.

Lammert, Eduard, Apotheker in Frankfurt.

Lipold, J., Präparandenlehrer in Mindelheim.

Mölle, Fr., Fabrikbesitzer in Göggingen.

Nicklas, G. Adalbert, k. Realschulrektor in Kempten.

Noder, Dr. P., k. Bezirksarzt in Mindelheim.

Örcher, Math., Stadtpfarrer in Grönenbach bei Memmingen.

Össenbrunner, Jos., k. Bezirksamtmann in Mindelheim.

Prinzinger, Em., Privatier in Salzburg.

Rehlingen, Frhr. v., Gutsbesitzer in Hainhofen.

Schmauser, Distrikts-Schulinspektor in Wollbach.

Schnider, Rob., Gutsbesitzer in Schwabhof.

Schweiger, Jos., Stadtkaplan in Mindelheim.

Schwenk, Theodor, Lehrer in Friedbergerau.

Spahn, J.. k. Pfarrer in Gallenbach, Post Obergriesbach.

Spiehler, Anton, k. Reallehrer in Memmingen.

Wagner, Carl, Pfarrer in Oberreitnau.

Walser, Otto, Apotheker in Türkheim,

Weikart, Dr. A., prakt. Arzt in Mindelheim.

Weiss, Carl, Forstpraktikant in Illereichen, Post Altenstadt.

Wengenmayer, Xaver, Realienlehrer an der k. Waldbau- schule in Kaufbeuren.

Wille, Dr. Valentin, prakt. Arzt in Memmingen.

Zeichfiessl, Math., Lehrer in Mering.

Zenetti, O., Pharmaceut in Lauingen.

L

Correspondierende Mitglieder im Regierungsbezirk (13)

(nach der früheren Verfassung des Vereins).

Herr Beck, Julius, Apotheker in Ottobeuren.

Drossbach, Jos., gepr. Lehramts-Candidat der Naturwissen- schaften und Privat-Assistent in Memmingen.

Du Moulin, Carl, Graf v., auf und zu Bertoldsheim bei Neu- burg aD.

Hildenbrand, Theodor, k. Reallehrer in Memmingen.

Huber, Dr. J. Ch., k. Landgerichtsarzt in Memmingen.

Kolb, Oscar v., Apotheker in Kempten.

Mai, Dr., prakt. Arzt in Harburg.

Mayer, Joh. Nep., Pfarrer und Schulinspektor in Frechenrieden bei Ottobeuren.

Melder, Eusebius, Lehrer in Hafenreuth bei Donauwörth.

Munkert, K., k. Gerichtsschreiber in Oettingen.

Rehm, Julius, Apotheker in Memmingen.

Vogel, Dr. Hans, k. Reallehrer in Memmingen.

Weber, Hans, Lehrer in Lindau. |

Tel

Nekrologe.

Carl Friedrich Kuhny.

Am 16. Mai 1889 wurde ein Ehrenmann in des Wortes vollstem Sinn, einer unserer edelsten Bürger, eines der hervorragendsten Mit- glieder des Naturwissenschaftlichen Vereins dahier seit dessen Bestehen, zu Grabe getragen. Männer aus allen Schichten der Bevölkerung Augsburgs und auch zahlreiche Mitglieder unseres Vereines gaben ihm trauernd das letzte Geleite.

Carl Friedrich Kühny erblickte am 17. April 1817 als der Sohn der Goldschlägerseheleute Friedrich und Magdalena Kühny in Augsburg das Licht der Welt. Obwohl seine Eltern, deren er bis zu seinem Lebensende mit dankbarer Erinnerung gedachte, nicht mit Glücksgütern gesegnet waren, erachteten dieselben es doch als ihre Pflicht, ihrem Sohne eine gediegene Erziehung zu Theil werden zu lassen. Der Knabe besuchte daher nach der Volksschule auch noch einige Zeit die Latein- schule und ward dann für das Gewerbe seines Vaters bestimmt. Obwohl nun der junge Kühny fünf volle Jahre bei einem strengen Lehrmeister - zubringen und sich die nöthigen Kenntnisse für seinen Beruf unter mancherlei Mühen, Sorgen und Entbehrungen erwerben musste, fühlte er sich doch glücklich in treuer Pflichterfüllung. Nach beendeter Lehr- zeit ging er in die weite Welt, um seine Kenntnisse zu vermehren. Die Jahre seiner Wanderschaft zählte er zu den schönsten seines Lebens.

In Dresden, wo er sich längere Zeit aufhielt, lernte er seine nach- malige Gattin kennen und schloss mit derselben im Jahre 1843 den - ehelichen Bund. In seiner Vaterstadt Augsburg begründete er ein Feingoldschlägereigeschäft, das er in verhältnissmässig kurzer Zeit zu vollster Blüthe brachte. Mit grosser Vorliebe widmete er sich in seinen

Erholungsstunden dem Studium der Naturwissenschaften. Nachdem er IV*

LU

sich längere Zeit mit Botanik und Mineralogie befasst hatte, verlegte er sich mit Glück und Geschick auf die Herstellung mikroskopischer Präparate aus allen Zweigen der Naturwissenschaft. Eine Quelle des Genusses war ihm auch die Pfiege seines Gartens, den er zu einem wahren botanischen Schmuckkästchen verwandelte, indem er weder Mühe noch Kosten scheute, um die neuesten und interessantesten Gewächse darin vertreten zu sehen. Insbesondere war es die alpine Anlage, der er die grösste Aufmerksamkeit und Sorgfalt widmete.

Schon im Jahre 1857 trat Kühny dem Naturwissenschaftlichen Verein als Mitglied bei, wurde 1864 in den Ausschuss gewählt und versah volle 25 Jahre das verantwortungsvolle Amt eines Cassiers mit srösster Gewissenhaftigkeit. Sein praktischer Blick und seine reiche Erfahrung waren von unschätzbarem Nutzen für den Verein, während seine Charakterfestigkeit und sein besonnenes Handeln allseitige An- erkennung fanden. Als Kühny infolge zunehmender Kränklichkeit Ende 1888 sein Vertrauensamt niederlegte, besohloss der Naturwissen- schaftliche Verein, ihn angesichts der hervorragenden Verdienste, welche er sich um das Blühen und Gedeihen desselben erwarb, und seiner unermüdlichen Förderung der Vereinsinteressen nach innen und aussen zum Ehrenmitgliede zu ernennen, wodurch ihm in den Tagen der Krank- heit noch eine grosse Freude bereitet wurde. |

Aber auch als Mensch gegenüber seinen Mitmenschen und als Bürger der Stadt Augsburg war der Verstorbene ein vortrefflicher Charakter und ein leuchtendes Vorbild. Seine strenge Rechtlichkeit, seine Mildthätigkeit und Opferwilligkeit, sein Mannesmuth, wo es galt das Ideale zu vertreten, sichern ihm für immer die Hochachtung und Verehrung aller, die ihm im Leben nahe standen.

Ueberaus glücklich war seine Ehe, der sieben Kinder entsprossen. Leider musste er im Lauf der Jahre vier Knaben und einer erwachsenen verehelichten Tochter in’s Grab sehen, während jetzt zwei verehelichte Töchter den edlen Vater betrauern. Sieben Enkel waren die Freude seines Alters. Eine längere schmerzhafte Krankheit machte den sonst so felsenfesten Mann zum Greis. Rührend war es zu sehen, wie er in diesen trüben Tagen alle seine Kraft zusammenraffte, um seine Minera- lien und Präparate nochmals zu besichtigen und sich in den Garten führen liess, um seinen Lieblingen den letzten Gruss zu entbieten. Am 13. Mai 1889 Nachts 11°/a Uhr brachte ihm der Todesengel die er- sehnte Erlösung von seinen Leiden. Er starb ergeben und mit männ- licher Fassung. Seine treue Gattin, die schon seit fünf Jahren auf

LI

dem Krankenbette lag, folgte ihm wenige Tage später in den ewigen Frieden nach.

Seiner edlen und wohlwollenden Gesinnung gegen unseren Verein gab der Verblichene den letzten Ausdruck dadurch, dass er demselben seine schöne Mineraliensammlung wie den Schatz seiner mikroskopischen Präparate vermachte. |

So tritt uns dieses Lebensbild eines Ehrenmannes nach allen Seiten wunderbar harmonisch entgegen. In den Annalen des Naturwissen- schaftlichen Vereins aber wird der Name Kühny unvergesslich sein!

(Nach einem hinterlassenen Manuscript des Herrn Dr. Wulzinger.)

GustaY' Euringer.

N

Dr. Emil W ulzinger.

Der Naturwissenschaftliche Verein für Schwaben und Neuburg hat seit dem Erscheinen des letzten Jahresberichtes einen schmerzlichen Verlust erlitten. Am 11. Januar 1890 verschied der um das Blühen und Gedeihen des Vereines höchst verdiente Vorstand, Herr Dr. Emil Wulzinger, praktischer und Augenarzt hier, nach kurzer Krankheit an den Folgen einer Lungenentzündung. Der Verein erfüllt eine Ehren- pflicht, dieses Mannes hier zu gedenken und für die zahlreichen Be- kannten des edlen Verblichenen, der wegen seines menschenfreundlichen und treuherzigen Charakters sich allgemeiner Beliebtheit erfreute, dürfte ein kurzer Lebensabriss desselben von Interesse sein.

Dr. Emil Wulzinger wurde am 29. Juni 1839 zu Arnsdorf in Niederbayern als Sohn des dortigen praktischen Arztes Dr. Michael Wulzinger und dessen Ehegattin Babette, geb. Fuhrmann, geboren. Schon sehr frühe vollendete der talentierte Knabe die Volksschule und studierte dann 3 Jahre an der Lateinschule in Passau. Hernach kam Wulzinger an das Gymnasium in Kloster Metten und absolvierte dasselbe 1856. Im Oktober des gleichen Jahres trat er an die Uni- versität München über und widmete sich dort mit grossem Eifer dem ‘Studium der Medizin. Er leistete mehrere Jahre an verschiedenen Spitälern Assistentendienste, darunter 1?/4 Jahre bei Professor v. Roth- mund jun. an dessen privaten Augenheilanstalt, und besuchte dann zur Erweiterung seiner Kenntnisse die Universitäten Prag und Wien. Nach

LIV

der Rückkehr von den genannten Hochschulen unterzog er sich im Oktober 1862 der ärztlichen Staatsprüfung und bestand dieselbe mit der Note der Auszeichnung. Auf Grund dieses Prüfungsergebnisses erwarb er sich die unbedingte Befugnis, nach Wahl sich in einer Stadt I. Klasse des Königreiches niederzulassen und wurde die Kreishauptstadt Augsburg für die Ausübung der ärztlichen Praxis ausersehen. Der Beginn seiner Thätigkeit fällt in den Monat Januar 1863, seit welcher Zeit er als praktischer und Augenarzt thätig war. Am 6. Juni 1864 vermählte er sich mit Fräulein Babette Finsterer, Advokatenstochter hier.. Der höchst glücklichen Ehe entsprossen 3 Kinder, darunter 2 blühende Mädchen, welche zum grossen Schmerze der Eltern im schönsten Lebenslenze dahingerafft wurden. Diese unersetzlichen Ver- luste, sowie das Ableben seines Schwiegervaters und bald darauf seines eigenen Vaters, der 6 Jahre lang von Seite des Sohnes und dessen Familie die treueste und sorgsamste Pflege genoss, haben die Lebens- sonne des früher so. heiteren Mannes verdunkelt und nur die Pflicht, für seine Frau, welche Freud und Leid redlich mit ihm geteilt, und für seinen Sohn Hermann zu sorgen, hielten ihn noch etwas aufrecht. Die freie Zeit, die ihm sein Beruf gönnte, widmete er mit voller Kraft den Interessen des naturwissenschaftlichen Vereines und suchte in den Räumen des Maximilians-Museums und im Verkehr mit Vereinsmitgliedern Erholung und Vergessen seines Schmerzes. |

Neben den Pflichten des Vorstandes, welches Amt ihm nach Dr. Körbers Tode durch Beschluss einer ausserordentlichen General- versammlung vom 8. Oktober 1882 übertragen wurde, widmete er sich mit unermüdlichem Fleisse und grossem Verständnis seiner Lieblings- beschäftigung, dem Studium der Mineralogie. Er bekleidete Jahre lang die Stelle eines Konservators der mineralogischen Vereinssammlung und hat letztere nicht nur musterhaft geordnet, neu etikettiert und für deren Ergänzung beständig gesorgt, sondern sie auch durch zahlreiche Geschenke ‚wesentlich bereichert.

Ein Freund aller naturwissenschaftlichen Studien brachte er es in der Mineralogie, der er schon auf der Hochschule mit ganzer Seele zugethan war, zu ungewöhnlichen Kenntnissen und scheute kein Opfer an Zeit und Geld, um sie zu bereichern. Das wirksamste Mittel hiezu bot ihm seine eigene Mineraliensammlung, die, aus kleinen Anfängen entsprossen, im Laufe der letzten Jahre zu. einer seltenen Reichhaltigkeit sich entfaltete, so dass sie in ihrem jetzigen Zustande einen Wert von 27000 Mark repräsentiert. Diesem idealen Zwecke opferte der sonst

LV

höchst anspruchslose Mann namhafte Summen. Für ihn waren die toten Steine in seinem Studierzimmer vertraute Genossen, mit denen er geheime Zwiesprache pflog und deren Schönheit und Wert ihn mit berechtigtem Stolz erfüllen durfte. Schreiber dieses hat zum öfteren Gelegenheit gehabt, die in Wulzingers Sammlung aufgespeicherten Schätze zu schauen und erinnert sich lebhaft, wie die Augen des Mannes leuchteten, wenn er ein seltenes, neu erworbenes Mineral hervorholte und mit Kenneraugen seinen Wert detaillierte.

Besonders interessant für jeden Freund der Mineralogie waren seine im Vereine gehaltenen Vorträge und Demonstrationen, wobei er es liebte, eine Spezies in der eingehendsten und klarsten Weise zu charakterisieren und, soweit er es vermochte, Vertreter aller wichtigen Fundorte zur Schau zu stellen.

Die Liebe zu mineralogischen Studien datiert schon von der Zeit seiner Kindheit. Sein Grossvater mütterlicherseits war der kgl. Berg- meister Andreas Fuhrmann zu Bodenmais, der im Besitze einer bedeutenden Mineraliensammlung war. Letztere ging nach seinem Tode im Jahre 1844 angeblich an die kgl. Akademie der Wissensthaften über; ein allerdings geringer Teil derselben kam an den Vater Wul- zingers, der selbst ein Freund und Kenner der Mineralien war, und bildete später den Grundstock derjenigen, die der Sohn während seiner ärztlichen Praxis in Augsburg allmählich durch Ankauf, Tausch und eigene Nachsuche erwarb.

Bei seiner ausgebreiteten Bekanntschaft mit den bedeutendsten Händlern erhielt Wulzinger häufig Probesendungen von seltenen und schönen Mineralien, namentlich wenn plötzlich ein neuer Fundort auf- tauchte, und er nahm die Gelegenheit wahr, durch sorgfältige Auswahl nicht nur seine eigene Sammlung, sondern auch die des Vereins zu ergänzen. Dass die Mineraliensammlung unseres Museums den übrigen Sammlungen sich ebenbürtig an die Seite stellen kann, ist vornehmlich sein Werk. 3

Zu grosser Freude gereichte dem verdienten Manne die im Jahre 1889 veranstaltete Ausstellung des naturwissenschaftliehen Vereins, für deren Zustandekommen er eifrigst thätig war. Seine Kollektion von "Mineralien, darunter wahre Prachtstücke und Raritäten, erregte bei allen Kennern gerechte Bewunderung.

Als Vorstand des Vereins war Wulzinger unablässig darauf bedacht, das Ansehen desselben zu heben, durch Veranstaltung von Vor-

LVI

trägen und Demonstrationen die Liebe zur Naturbeobachtung in immer weitere Kreise zu tragen und dem Vereine neue Mitglieder und Gönner zu erwerben. Was er in dieser Hinsicht geleistet, wird im Vereine unvergessen bleiben, so lange er besteht, der Name Wulzinger wird von ihm stets in Ehren gehalten werden.

M. Fischer.

Wissenschaftlicher Theil.

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| 4oilllanarn: |

Hymenomyceten

aus

Südbayvern.

Von

M. Britzelmayr.

VI. Teil.

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Nechstehend folgt eine systematische Bearbeitung der Agarieini „aus Südbayern‘“, nebst einer Aufzählung von andern Hymenomyceten, welche für das gedachte (sebiet als neu erscheinen oder neuerdings in Abbildungen vorgeführt werden. In dem für die Agarieini aufgestellten System sind die Lamellen mit ihren Produkten, dem Sporenstaub, beziehungsweise den Sporen, als Einteilungsgrundlage angenommen. Innerhalb einzelner Ab- teilungen dieses Systems sind durch grössere Zeilenabstände Formenkreise für verwandte Arten angedeutet.

Es dürfte im ganzen leicht sein, einen gefundenen Pilz in das gegebene System einzuordnen. Allerdings wird hiebei die mikroskopische Untersuchung desselben vorausgesetzt. Eine solche ist aber überhaupt unerlässlich, wenn die einzelnen Arten und Gruppen gehörig auseinander gehalten werden wollen. Bei genauer mikroskopischer Untersuchung aller einzelnen Arten wird auch _ die bisher durch die Vermengung derselben hervorgerufene An- nahme schwinden, dass hinsichtlich der Stellung der Lamellen zum Stiel und Hute bei ein und demselben Pilze wesentliche Abänderungen auftreten.

Die Bezeichnungen Lepista, Paxillus, Bolbitius, Gomphidius, Lentinus und Trogia, sowie die Benennungen Amanita, Lepiota, Trieholoma ete. kamen in Wegfall, da die betreffenden Gruppen teils nicht auf ausreichend charakteristischen Merkmalen, teils nicht auf einem einheitlichen Einteilungsgrunde beruhen.

Ausser den Namen für die aus dem südbayerischen Gebiete neu aufgestellten Arten finden sich auch Namen von solchen Arten aufgeführt, die in neuerer Zeit von Bresadola, Cooke und Quelet beschrieben worden sind. Im übrigen ist die Nomen- clatur der Fries’schen Hymenomycetes europaei gewählt.

Die aufgeführten Agarieini sind mit wenigen Ausnahmen durch je vier, mit Strichpunkten abgeschlossene Angaben über die Sporen, Lamellen, den Stiel und Hut näher beschrieben. Die Beschreibungen beziehen sich in der Regel auf völlig aus- gewachsene Exemplare.

4

Die jeweilige erste Angabe, in Mikromillimeterzahlen, be- zeichnet die Grösse des Längen- und Breitedurchschnitts der Sporen. Für die nächsten drei Angaben ist, soweit sie durch Zahlen ausgedrückt sind, das „em“ als Einheit gewählt. Bei den Lamellen ist ihre grösste Breite und dazu noch angegeben, ob sie sehr gedrängt (G.), gedrängt (g.), ziemlich gedrängt (z.), entfernt (e.), oder sehr entfernt (E.) stehen. Von den für die Beschreibung des Stiels gewählten Zahlen gibt die erste die ganze Höhe des Stiels von seinem untersten Ende (einschliesslich des Knollens oder der Wurzelverlängerung) bis zum obern Ende der Hutmitte an. Die sodann auf einen Doppelpunkt folgende Zahl bestimmt die Breite des Stiels.. Sind hier zwei Zahlen gesetzt, so bezeichnet die erste davon die untere, die zweite die obere Stielbreitee Knollen und Wurzeln sind bei den Angaben über die Breite des Stiels ausser Betracht gelassen. Dass der Stiel seitenständig, findet sich durch „exe.“, dass keiner vorhanden, durch „n.‘ ausgedrückt. Ausserdem sei bemerkt, dass „K.“ einen Srossen, „k.“ einen kleinen Knollen, ferner „W.“ eine lange und „w.“ eine kürzere Wurzel bedeutet. In der als dritte Angabe folgenden Beschreibung des Hutes ist zuerst die Breite desselben und dann, je nach einem Doppelpunkt, der senkrechte Abstand des Hutrandes von der Hutmitte bestimmt. Steht die Hutmitte über dem Hutrande, so sind die Ziffern I, II oder III gebraucht. Liegt aber die Hutmitte tiefer als der Hutrand, so findet sich dies durch die Ziffern IV, V oder VI ausgedrückt. Dabei ıst durch die Ziffern I—VI noch angegeben, in was für Linien der Hut vom Rande bis gegen die Mitte verläuft. Es bedeuten nämlich I und IV gerade, II und V convexe, dann III und VI concave Linien. Die Form der Hutmitte findet sich als schmal buckelig (b.), als breit buckelig (B.), als schmal ausgerandet (a.) oder als breit ausgerandet (A.) bezeichnet. Sonst sind noch die Bezeichnungen spitzig (sp.), stumpf (st.) und flach (f.) gebraucht. Die in der Beschreibung des Hutes stehende letzte Zahl gibt die

Durehsehnittsbreite des Hutfleisches an, wobei jedoch in der Be- _ zeichnung für häutige Hüte nicht unter 0.05 cm gegangen wurde.

Nach den hienach über Lamellen, Stiel und Hut der Pilze gegebenen Anhaltspunkten dürfte es nicht schwer fallen, annähernd zutreffende Bilder der betreffenden Arten, sowie ihrer Durch- schnitte zu entwerfen.

%

b)

Den gedachten Angaben sind noch die Nummern für die Abbildungen in den „Hymenomyceten aus Südbayern‘‘ beigefügt.

Bei den aus Südbayerns Agarieini neu aufgestellten Arten wurde die jeweils in der ersten Zeile stehende Beschreibung zu- meist durch drei weitere, durch Strichpunkte getrennte Angaben über Lamellen, Stiel und Hut in je einer zweiten Zeile ergänzt. Hiebei ist für die Farbenbezeichnungen weiss, gelb, rot und violett der erste Anfangsbuchstabe dieser Wörter ge- wählt, während für die Bezeichnungen braun, blau, grau und schwarz die ersten zwei betreffenden Anfangsbuchstaben stehen. Von weiter vorkommenden Abkürzungen seien noch Sp. = Sporen, 2 yamiellen, Sehn. Sehnerde, St. = Stiel, H. = Hut, R. = Rand, M. = Mitte, s. = sehr und z. = ziemlich erwähnt. Die übrigen angewendeten Abkürzungen dürften sich selbst erklären.

Endlich wird noch bemerkt, dass bei den Agaricini von der (Gruppe Cortinarius au von einer Aufzählung aller Arten aus Südbayern und daher teilweise auch von der Anführung einzelner Unterabteiluugen Umgang wenommen wurde.

Von den Polyporei an ist das Fries’sche System vorläufig beibehalten.

——— an

Hymenomycetes. Agaricini.

I. Coprinus.

Lamellen fleischig-häutig, weich, zart, scharfrandig, zer- fliessend.

Sporenstaub schwarz.

f Lamellen anfangs mit häutiger Hülle bedeckt;

Mit freien Lamellen;

Sporen länglichrund, an einem oder an beiden Enden zu- gespitzt; i

comatus, 12, 14:6, 8; 1, 8.;:20:2, 1; 12:8, III (D), st.; 0.2; 91;

elavatus, 10, 12:6, 8; 1, g.; 14:1.5, 0.7; 5:9, III (I), st., 0.15; 131;

fr Lamellen ohne häutige Hülle;

Mit zurückstehenden, freien, angehefteten oder kaum an- gewachsenen Lamellen;

l) Sporen länglichrund; fimetarius, 18:10; 0.8, g.; 14:1, 0.6; 9:4, II, st., 0.1; 170;

_ tergiversans, 10:4; 0.4; 7:0.5:0.3; 3:1.5, II, 0.06; 100;

6

narcotieus, 10, 12:5, 6; 0.4; 5:0.3,:0.2; 2:1.5, I, b., 0.05; 92; nyethemerus, 10,.11:6; 0.2, g.; 10:0.1; 2:0.5, I (II), st., 0.05; 172; stercorarius, 14:8; 0.4, z.; 10:0.8, 0.3; 8:2, IIL, B., 0.05 ; 171;

rapidus, 12, 14:6, 8; 0.3; 6:0.3, 0.2; 2:05, IL.£: B., 0.05; 93; 2) Sporen länglichrund, an einem oder an beiden Enden zugespitzt (oftan einem Ende abgestutzt); atramentarius, 6, 10:4, 6; 1, g.; 18:1.5, 0.9; 10:6, III, st., 0.2; 96; fuseescens,.8,. 10:4, 5; 05, &,; 10:1, 0,6;,4:3, 111. st, 0.1; 982 extinctorius, 9, 11:6, 7; 0.4; (w.) 13:0.6, 03, II, st., 0.1; 99; 8 ochraceus, 9, 11:6, 7; 0.4; (w.) 8:0.8, 0.4, IL, z. sp., 0.05; 98; anfangs alles ocherfarben; jährlich auf Gartenerde wiederkehrend ; tomentosus, 10, 13:6, 75 0.3; 12:06, 0.3; 2:2, 111, =t..0.05: 1088 divergens,. 10:18 6,175:0.335 1440.35 57:1, HIL 862 0:05E 7645 gr.-schw.; w., glasart. durchschein.; filz., furch., gr., M. br.; Waldwege; micaceus, 6, 10:4, 6; 0.4; 10:1, 0.5; 5:4, U, b., 0.05; 109; teoncorum, 12:60:35 7405, 04, 2a HL SE DO digitalis, 10: 65:0.5, g.; 16:1, 05; 3:83,11 (dl), st.;.0.08; 174; lagopus, 10, 12.4.7; 04; 19:1..05> 4:05, Y1.B, 0.09: 1058 macrosporus, 20:10, 12; 0.5, g.; 7:0.5, 0.3; 25:2, II (I), st., 0.05; 129; gr.-schw.; St. u. H. w., wie mit w. Mehl bestäubt; Wiesen; diaphanus, 10:4; 0.2; 4:0.1; 0.6:0.3, II, 0.05; 65; hemerobius, 12, 14:8, 9; 0.3; 9:0.2; 3:2, II (B.), 0.05; 85; 3) Sporen länglichrund mit einem vorgezogenen Spitzchen; incorruptus, 18:10; 0.3; 9:1:0.4; 2.5:1.5, II, z. sp., 0.05; 90; weissl., schwärzl.; w., unt. flock., gr., M. gelbl.; flock.; Dünger; 4) Sporen unregelmässig rundlich; ephemerus, 11, 16:7, 9; 0.2, 2;5'9°0.1; 3:0.5, IE b. (a), W090: plicatilis,, 8, 10:5, 8508, 259:025 3:05,11 (a) 0.5: Ti 5) Sporenrundlich-viereckigmitvorgezogenen Spitzchen an zwei einander entgegengesetzten Seiten; viarum, 14, 16:10, 125 0.2, g.; 1205, 03; 6:1; UI, 2’ sp, 002 22202 schw.; w., w.-br. woll.; w., gr.-bräunl., woll., kleiig; Strassenkot;_ 6) Sporen abgerundet-fünfeckig; superiusculus, 10:8; 0.1; 5:0.1; 0.6:0.3, IL, 0.05; 432, 173; gr.-schwärzl.; w., durchschein.; weissl., gr., M. gelbl.; Wiesen; Boudieri, 10, 11:7, 8; 0.3; 4:0.15; 1:1, U (T), st., 0.05; 14 a

11. Agaricus.

Lamellen fleischig-häutig, weich, zart, scharfrandig, nicht zerfliessend und nicht trocknend. A. Leucospori, Sporenstaub weiss oder weisslich ; + Lamellen anfangs mit einer allgemeinen oder besondern häutigen Hülle oder mit beiden bedeckt; l. Mit freien, angehefteten, gerundeten oder kaum an- gewachsenen Lamellen; £ 1. Sporen kreisrund; a) bis 10 «im Durchmesser; | coccola, 8, 105 08, z.;: 12:253 9-8; 11) 0.3;:959; phalloides, 8, 10; 1, g-; K., 15:1.6, 1.2; 12:4, II, B., 0.5; 121; v. alba, von rein weisser Farbe; 123; Mappa, 8; 105 0:8, g-; K., 12:2,.13; 12:3:1L, 05; 119, 122; v. alba, von der Stammform nur in der Farbe verschieden; 329; v. lilacina,; 10:07, £-; k., 8 :1.5,.0.5; 4: 1,0411.502, 8302 b) über 10 «im Durchmesser; vaginatus, 10, 15; 0.8, g:; 18:2, 1; 11:1, U, B., 0.2; 128;

7

2) Sporen länglichrund (elliptisch, eiförmig); a) bis5 u lang; Carcharias, 2, 4:2, 3; 0.4, z.; 8:0.7, 0.6; 4:1, II, B., 0.2; 135; granulosus, 4, 5:3; 0.5, 8.; 7:0.7, 0.5; 4:2, II, B., 0.1; 12; B zufescens, 4, 5:2, 3; 0.5, g-; 9:0.5; 4: rn IE B., 01: 269; polystietus, 4:2, 3; 1, g.; 7:0.7; 6: 1, Ei ‚0.08; ii 3; noscitatus, 4, 5:2, 3; 0.6, z,; 7:04, 0.253: vr II, B:, 0.7;-:18B3 w.; r.-br., fas., hohl; weissl., runzlig gestr., M. r. -br.; carecti, 3,315 : 20307 30302, I, BB, 0.1; 391; weissl.; rötl.; weissl.., matt, M. gelbl.; Heiden ; parvannulatus, g, 4: 2; 0.2, 8.; 4:0.3, 0.15; 2:0.05, II, B., 0.1; 136; b) bis 10 # lang; | pantherinus, 7, 8:5; 1, &; 15:23, 1; 9:15, IL B., 0.3; 125; Euieseemt 4, 3:6, 8; I, 2; 13:2, 15 12:2, I, (B), 0.3; 126; aaper, 8, 10:6, 7; 15, &:;5 10:15; 9:2 ID; 0.3; 328; €) über 10 u lang; muscarius, 10, 12:8; 2, g.; K., 15:3, 1; 15:3, I, B., 0.5; 124; ß formosus, 10, 14: 8, 10; 1, ER 3, 2; 8:3, II, 0.3; 293, 317; y puella, 10, 12:8; 1, u k., ser 0.5; 5:8, II, 0.2; 326; bellulns, iu 1126, 08,8 067 105 08,04 6:15, 0, A, 0:3; 197; w.; H. u. St. rosar.; Wälder: Hochebene, Alpen; 3) Sporen schmal länglichrund; a) bis 10 # lang; acutesgquamosus, 8:2, 3; 0.8, @.; k., 12:2, 1.5; 12:4, I, B., 0.5; 130; Friesii, unterscheidet sich nicht von A. acutesquamosus; eristatus, 6, 8:2, 3; 0.7, 2.; 9:0.6, 0.5; 5:2, I, st., B., 0.2; I 1; sociabilis, 8, 10:4; 0.5; 8:03, 0.2; 15 0.8, HB; 01; 260, 270; blass fleischf., dick; St., H. u. Fl. br.-r., gelbl. verbleich.; Moore; einnabarinus, 8:3, 4; 0.7, g.; 6:1, 0.7; 4:1.5, U, B., 0.2; 294; b) über 10 a lang; rorulentus, 14:4, 5; 05, z.; 10:1.5, 1; 6:3, Il, B., 0.25; 134; parmabus, 14, 16:5, 7; 0.8, z.; 15:0.5, 04; 5:2, II, B., 0.2; 140; w.; weissl., r.-br. fas.; weissl., r.-br. schupp.; Wälder; elypeolarius, 16, 20:5, 6; 0.7, z.; 12:1, 0.5; 12: >4.31, B.:03; 20.2; 4) Sporen keilförmig; augustanus, 6, 8:2, 4; 0.4, g.; 5:0.5, 0.3; 3:0.5, IIl, B., 0.15; 133; w.; weissl.; weissl., angedr. r.-br. faser.; Heiden, Wälder; U. Mitabstehenden Lamellen; Sporen länglichrund (10 « und darüber lang); procerus, 16, 13:10, 12; 1, z.; K., 20:1.5, 0.8; 15:5, H, B., 0.6; 129; ERarottes, 10.1276; 8 :G:.,12:3; 3; 10:2, DA, 1.5; 331; Be etz, 2:15, 1; 10:2, U, B., 1; 268; cepaestipes, 10, 11:6, 7; 1, g.; 12:1, 0.5; 4:3, IL, B., 0.2; 333; JU. Mit wenigstens anfangs ausgerandeten, wenn auch später gerundeten Lamellen; Sporen länglichrund; robustus45:3, 4; 0.7, g.; k., 8:3, 2.5; 7:3, Il, B., 1; 261; ‚bulbiger, 8:4; 1, 2.; K., 104.8 1.343043; IE B,; 0: 4; 332, 343; IV. Mit angewach senen Lamellen; Sporen länglichrund; Znauthınue, 4, 5:2, 3:09, 28°; 7:08, 0.3; 5:0, IL, B., 0.3; 295; f V. Mit keräbliaufenden Lamellen: 1) Sporen kreisrund; mueidus, 16, 18; 1, &5 8:0.5; 10:2, I, B., 0.2; 334; 2) Sporen länglichrund; eorticatus, 15:5; 1, 2; xe. 5:2; 10:1, Il, A, 7; X 5, 379; imperialis, 12, 14:5, 6; 1; 15:4.5, 3.5; 15:1, Il. A., 1.5; 138;

8

melleus, 8,210, 5,: 6; 1.5, .2.;17::3,1.5; 14: 8. HILrB: 495032935 subcavus, 8:6; 0,5, g.; 7:0.5, 0.3; 5:1, Il, B., 2,5; 297; Yr Lamellen ohne allgem eine oder besondere häutige Hülle; I. Lamellen in einem excentrischen Punkte zusammen- laufend; 1) Sporen kreisrund; perpusillus, 6; 0.2, e.; n.; 0.7:0.2, II, 0.05, rundlich; 323; museciphilus, 6, 7; 0.2, z.;n.; 2.5:0, I (II u. IH), 0.1, muschelf.; 384; graubräunl.; H. br., matt, weich; Wälder: Moose. 2) Sporen länglichrund; fluxilis, 8:6; 0.2, e.; n.; 2.5:0.4, II, 0.4, längl.-rund; 292; unguicularis, 4, 6:1.5; 0.2, z;n.; 2:0, II (A.), 0.2;.258; Il. Mit freien, angehefteten. gerundeten oder kaum an- gewachsenen Lamellen; 1) Sporen kreisrund; maculatus,5; 0.456: ;öw:, 1520.15 1027,10, 8.032.217: 2) Sporen länglichrund; a) Sporen bis 6 u lang; fusipes, 4, 5:38,45: 8; 15: 0,1, 159:2 U -B., 0.3; 49;

repens, 4, 6:3, 5; 1.5, e.; 14:25; 12:2, 11, en 0.2; IX 1; ocellatus, 5, 62, 3; 0.1 2.; 6:01; 13:02, 1.28.00. 305 Michelianus, 5, 6:2, 3; 0.3, &.; 3:0.2; 2:0.5, I (m, "0.05; 511: myosuzus, 8, 4:2; 0.3,.G.; W.,.7:0.2; 3:0.5, DL 0.1; 310: conigenus, 4, 6:2; 0.3, g.; W., 10 :0:35.2506, 11, B. 202. Pete suceineus, 4, 5:2, 35 0.6, 2.5 6:0.8, 0.5; 5:1, IL, B., 0.2, 366; a 4,36 72,:4703,7G. 10208043 5.:2, 27 B.: 02: 97; collinus, 5, 6:2,'35 0:6, 8.;'11.:0.8, 0.45 4:1.5,1, B, 01: 83 extuberans, 4:3, 4; 0.4, &.; 10:0.6; 6:1, II, f. B., 0.3; 320 elusilis, 4, 6: a 85.1, 8.5.6: 05,03: 4:05,71, A20155 8170: pelianthinus, 5 ‚629, 0000, HT. (B.),10.15 RE b) Sporen 6—8 u lang; pullus, 6, 8:3; 0.3 Bi w. 8208, 0.453 :02 17 B:20.1377365%5 velutipes, 6:4; 2 7:41,51 Na 0.5; 219: harıolorum, 6, 7: 04; 2.5 k: 9065,03: 5:1, 100 0.1; vIN2 confluens, 6, 9:2, r 03,655 92085405, Il ) 0.1; IX 4; a 7:8:809.17, 255.704. 5:0 3PHFBIDHE 229; tenacellus, 6, 8:4; 0.3, z.; w., 12:0.15; 2:0.4, IL, f. B., 0.1; 96; dryophilus, 6:3, we 04,8; 10:06, 05 3740.1, 10 B}) 0.252237 8 strietus, 8:8,04:.0:2, 8.5 9:0.4,.0352 5,41; 1.047367; aquosus, 5, 7.4509, 2.5 6:0:0,.09549 20.21 A220. 25 NIT:

2, 8-; 0

rancidus, 7, 10:3, u 0.8, :&.51 W,:12704 74: W:B..00.15:,8: 7:0.6 4,

0288,08: 3, 450.312 77:06:05 ne 921;

inolens, 6, 8: 3, ir 0.4. 8.; 8:0.45 4:07, II, ‚0.2; 819;

% umbonatus, 6, 8:3, 4; 07, N ENTER a ir 14B} 0.2; 5193 obstans;, 6, 7:45 08.:z:; 7:09,92: 10:02, 41, Az 0.1; 100;

blassgr.-r.; w., durchschein., gebrechl.; gr.-br., Mehlger.; ; Moore ; ;

purus, 6, 107507, 25; 72085 2.02. 07 278. DE I

ß albus 6, 9:4; nur in der Farbe verschieden; 227; pseudopurus, 7, 8:4; .0.3; 7:03, 02:23:08 I, £ en 0.41; 228; flavo-albus, 6, 8:3, 4; 0.3. z.; 9:0.4, 0.3; 3:2, II, £. B Fir 229; eitrinellus, 6, 8:4; 0.15; 3:0.1; 0.8: 0.5, U, 0.05; 243;

corticola, 6, 8:4; 023; 2: 0.35 0.8: 0,8, IL, 0.05; 244;

hiemalis, 8:4; 0.2; 2:0.08; 0.8: 05:1; B% 0.05; 1II 1; stylobates 6, 8:38, 4; 0.1; 5 0.45 0:6 II, B, 0.05; IV 4;

%

c) Sporen 8—10 u lang; 12: 15; 12:2, II, £. B., 0.2; 216; butyraceus, 8:4, 5; 1, 8.; 8: 1.5, FR; 6: +, 5 BI2: VII 5; auroreus, 8, 10:4; 0.5, 2. 6:l, 0.5; 8:H, IT, B,. 0.2; 398; stridulus, 8, 10:4; 0.5; 8:0.8, 0.4; 45:1, I, B., 0.1; 218;

Badıus, 8, 10:6; 0.3, z.; fas. W.,.7:0.2; 2:0.5, VI, £. B, 0.05; 224;

) platyphyllus, 8, 10:5. 6; 1, e.;

w.; bräunl., weissl., stau

atromarginatus, 8, 10:6, 7; 0.6; 10:0.8, 0.4; 4: 2.5, I, st., 0.1; 226; sypseus, 8, 10:4; 0.4; 8:0.4, 0.2; 2:1, II, B., 0.1; 230;

. proliferus, 8, 10: 5, 2: 054 2::W,.12:04, 0.3; 2:1.5,. I, 0.05; 285; polygrammus, 9:6, 7: 0.4; w. 16:0.4, 0.3; 5: 9, II, Er 0.1; 234; tintinabulum, 10:4, 6; BD, 2 052 03:3:05,.D, B.:0.15; 316; aetites, 10:6; 0.5, z.; 5:0.6, 0.4; 3.5:1. By; 17; B.,.0: IB; los: filopes, 8:4; 0.2, g.; W., 15:0.15; 1:0,5, Il, B., 0.8; U 5; amictus, 8:4; 02, Er W100; 15:1, III, st., 0.05; 108;

ß incongruens, 10:4; ve W.+10:025,20.15; 0:7: 0.6, II, b, 0.05; 109;

wen gelbl.; , Tannenzapfen, Moore;

acıicula, 8, 10: 2,4; 0.05. e.; fas. W., I 0.04: 04:04, I, B.: VIII 6; galopus, 10:4, 5; 0.3; 2%: 02; 2: 1.5, E (il); st, 0.05; III 6;

ang;

radicatus, 17:10; 0.8, e.; w. 25:1, 0.6; Sara, 0.35, X1;

d) Sporen über 10 u] longipes, 14, 16:12, 14; 0.7, z.;

W.,

20:31,02:6:15,.11,f..B., 0.2; 318;

punicans, 10, 12:3, 4; 0.2, z.; 6.5:0.15; 0.5, II, B., 0.05; 283; w., gelbl.; g.; feuerr.; ; Laubholzstümpfe, Gärten, Alleen;

cohaerens, 10, ik: 8; 0.6, e.;

w., 16:

0.5, 0.4; 4:1, B., 0.1; 231;

exeisus, 12, 14:8; 1, e.; W., 14:1.2, 0.8; 8:3, II, st., 0.15; 283; 8:04, 0.25; 25:2, (ID), b, 0.1; 374;

ß fuligineus, 10, 12: 6, 8; 0.5, LE blass br.; St. u. H. 'glänz. br.; permixtus, 10, 15:5, 8; 04, z

a) bis6 « lang;

W., St.

starr. ; Moore:

9: 0.2; 1.6:1.6, II, st, 0.05; 105; weissl., bräunl.; bräunl., durchschein. ; glänz,.; gebrechl.; Moore; 8) Sporen gekrümmt länglichrund; saudıalıs, 10:5; 0.7, zı5' W., 11:04, 0.3; 2.5:14, II, B., 0.1; 215; w.; w.; H.-M. gelbrötlich, gegen den R. weisslich ; Bergwälder; 4) Sporen rauh bis stachelisg; a) durch einen Kreis umschreibbar; rhaeborhizus, 6—7; 0.3, z.; 5:0.2; 1.5:1, II, B., 0.05; 232; b) durch eine länglichrunde Linie umschreibbar; receptibilis, 8, 9:6, 7; 0.3, z.; 6:0.2; 2, II (B.), 0.5; 284; waissl.; rotbräunl., durchschein., gekrümmt ; rotbr.; Moore; sanguinolentus, 7, 9:5, 8; 0.4; 11: 0.4, 0.2; 2:1, Il, Bi 0.1; 241;

II. Mit angewachsenen Lamellen; Sporen länglichrund;

lupuletorum, u 34:2.02 8:2:01;13:03, 1, B.; 0.1; 220; eirrhatus, 4, 6:2, 3, D2re: ww, 6:04; 15:06,H, B., 01; D4; tuberosus, 5, 6:2, 3; 0.2, g:; W., 7:0.1; 1.5 :0.3, II, f. B., 0.05; 221; Berne 25° 008: u 23 69:03 312 51,10, B;, 0:1; 372;

b) 6—8 u lang; ambustus, 6:5; 0.3, g.; 2:0.1; 2:0.5; IL-B., 0.1; 225; anthracophilus, 8 457084, zu; 43: 0.2: ER 0,1 f. B., ls: 369; °

lacteus, 6, 8:3, 4; 0.2, g.; 5:04, 0.2; 2:1, IL, B., 0.05; VI 2; eruentus, 6, 8225 03566 0235.1:05,:H;.B;, 0.05; IX 2; vulgaris, 6:3; 0.3; 4:0.1; 1.4:0.5, I (IJ), a., 0.04; 242; capillaris, 6, 8:4; 0.05. e.; 5:0.03; 0.4: 0.2, I, 0.05; 245;

I

3

10

ec) 8 « und darüber lang; admissus, 8 10:4; 0.5, z.; W., 6:0,3, 0.2; 3:0, HD; A., 0:1; 8; weissl., blass bräunl., ader.; st. u. H. schöne: ; Mehlger..: ; Moore; erosus, 8:4; 1, &%®: 1,05; 4: 2, 111,.B.;0.1;,87;

ephippium, 8:4; 0.7, g.; w., 7:15, 1; 6:05, IL (I), A., 0.15; 364; elegans, 8, 10:4,65 0.3; 5:01; 1.2:1, II, b., 0.05; 101; rubromarginatus, 10: 850.8, 8.79:02 7127, 11 B, 0.05; 282; rosellus, 8, 10:4; 0.2; 4:0 41:°1305;1E-B3.0.055 II 2; zephirus, 10, 11:4; 0.4, 8.; 6:0.4, 0.3; 3.5: 0.5, ji B5; 0.1; 373 pithyus, 10, 12:4; 0.2, g.; 8:0.15; 2.5:0.5, III, A., 0.05; 390; rugosus, 10, 12:8; 0.6, z.; W., 950.8:05; 6: 1, H, B., 0.15: 375; galerieulatus, 10, 11: 6, 8; 0:6, 2.14 :0.4, 0. 32 &:2, DL, B., DIEBE 8 spadiceus, 10, 11:6, 7; 0.6, z,; 8:0.4, 0.3; 4:2, I (II), st., 0.1; 102; inclinatus, 8:4; 0.2, g.; 6:0.2; 1.5:0.6, II, b., 0.05; 286; parabolicus, 12 36: 0:6, 2.,8:0,5, 0.374: 8, IN} st, 0.15; 103; alcalinus, 10, 12: 4, 6; 0.6, 25 9:04: 3:25, II, B., 0.1; 935; ammoniacus, 10, 13:4, 6; 0.4; 7:0.3, 0.2; 2:1.5, I, B., 0.05; 104; metatüs, 810:4, 6: 0.3: 7:02,01:2:T, EB. 0.05; 236; stanneus, 8 1034035 22 IE ODE, BB, 0.05; 107; einerellus, 8:4, 5; 0.4, z.; 8:0.15: 15:1, DH, B70.7: 287: debilis, 9, 10:6, 7; 0.2; 5:0.1: 0.5:0,5, H, B.,:0.05; 237: vitilis, 10, 12:4, 5: 0.2, z.; 770.1: 0.7:0.7, D; B., 0:05; 288: collariatus, 8, 10:4, 6; 0.3, 8-5 5:0.15 1:07, U, B.:0.05272307 haematopus, 10, 11:6; 0.5; 8: 0.5, 043.8:2) L ED, B5 0.1; 240; 3:22 (0), st., 0,1; v9:

epipterygius, 6, 10:4, 5; 0.5, 2»; 12:08

IV. Mit weniestens anfangs aus gerandeten, wenn auch später gerundeten Lamellen;

: Sporenstaub weiss;

1) Sporen kreisrund; sejunctus, 6; 1.5, - 12 9, 2:12:81 5; B00:4; 381: tigrinus, 4; 0.3, z.; 6:2, 3; 8:1, D,:B. (A.), 0.4; 392; testatus, 4—6; 0.5, NS ı, B., 0.5; 170:

w.; w.-br., unt. dunkler; w.-br., M. dunkler: Heiden; 2) Sporen länglichrund; a) bis5 vu lang; pravus, 4, 5:2, 3; 0.5, g.; 4:0.4; 3:1, U, B., 0.2; 159; b) 5—8 u lang;

flavobrunneus, 6:4, 5; 0.8, g.; 10:1.5; 10:1, I, B., 0.5; 263 neb. 262, 395; albobrunneus, 6:4; 1, 28::9:2, 14; 9:2,.01190.35 278; ustalis, 8: 65.1.8509: 13) 7; 8:1, IE A, 03511425 2 stans, 6:4; 0.7, a ia 19 1, 8:2, IE B.; 0.5529; ß montanus, 6: 4; 0.8, 8.; 19:25:12 31.5; VL, B,,05; 308; russula, 8:5 2.62.2152 25: 18: 4,11 B,, 143145; frumentaceus, 5, 6:3, 4; 1, g.; 12:2; 12:4, I, B„ 0.8; 301;

equestris, 6:4; 1.2, g.; 16:3,2; 10:3, I, B., 0.8; 336; coryphaeus, 6, 8: u eg A 2; 10:25: 1i, ML 1; 344 ; quinquepartitus, 6: 3,4; I, 198 2.5, 1.5; 8: 0,5, I, Bes 0.4; 139; resplendens, 71,28:2; 1, 2. ; Re Er ch 9, II, B,, 0.4; 141; spermaticus, 6, 1% 4: de 2: 8.2082 9: 1,41 8. "08; 345 ; rutilans, 6, 8:6, 13, 0] 12: 3; 13: 0.5, VB: (A.), 0.8; 144; variegatus, 5,18% 05.0.7, 8.5 II, IT SEE BI 055 145; luridus, 5, 628,4: 13, g.; 10:258:2,.11 B. 83 0.4; II 1; guttatus, 4, 6:33 0.950 ;.7: 23 5:28 IE 'BI.042 7136; columbetta, 6:5; 0.7,.8:;5 ws 8:83, 2.5; 9:15, IV/B, 0.4; 98, 1475 268; -scalpturatus, 6, 8:4, 6; 1.5, z.; 10:1.5; 9:1.5, I, B., 0.2; 148; imbricatus, 6:4; 1, z.; 12:2; 10:3, I, B., 0.5; 149;

11

vaccinus, 6:4; 0.5, z.; 8:1; 7:2, HD, B., 0.3; 150; 4: 1, 2: 8:9, 15: 8:5 U, B; 03; H 3;

ß argyraceus, 6:4; 0.8, z.; 7:0.8; 8: 1.5; I, B,, 0.3; 451;

y chrysites, 4, 6: 3, 4; 0.8, en 8.8316 :1; u, B., 0.2; 152; tristis, 8.4, 5; 0.8, z. Br 05:58:05, II, B,; 0.2; 94; saponaceus, 6:4; 1, e.; 10:3, 2; 10:2, II, B., 1; 153, 161; ß stipite squamoso, ausserdem wie die Stammform; 154; erassitolius, 6, 8:4, 5; 0.6, e.; 8:1.5; 8:1.5, DL, B., 0.3; 155; albellus, 6:3, 4; 0.8, g.; 9:2.5; 9: 3.5; EL B: 15: IV r-

pes caprae, 6:4; 0.6, 2.; 8: 0.8, 0.6; 5: 2,5, II, B., 0.4; 265;

amieus, 6, 7:3, 4; 1,e.; k, 10:9, 15: 8:2, II, B., 0.3; 160;

tumefactus, 6, 7.4; 1.3, z.; 7:2, 4; 8:3, II, 0.8; 164; weissl.; weissl.; "blass g.-br.; A enwälder;

l panaeolus, 6, 1: 4, E08. 2: 0:08.0:8,0, DB, ur 166; calceolus, 8:5, 6; 0.5, 2; exc., 5: 0.5, 13::9:2, p 085.107;

grammopodius, 6, 8:5, 6; 1, g.; 8:0.8, 0.5; 9:2 2 B. 0.5; 168; 2; ‚Ad

turritus, 8, 9:4, 5; Sie: 930156: IB; 0.3; "304; melaleuens, 6, 8:4,5; 0.5, 8.;9:13, 12; 9:2, II, B,, 0,3; Iv 2; polioleucus, 8:4, 5; 0.7, a; 615,6; 6515, ‚04; 305; porphyroleucus, 8:4; 0.6, g.; 12:0.7, 0.5; 3.5: 0.5, IL, A., 1; 169; consequens, 9:4; 0.4, G; 5:1.5; 6: 0.7, IL, B., 0.4; 95;

w., w.-br., ader.; weissl.; schw.-br., z. filzig; Auen, Wälder; adstringens, 8, 334:11, 85:48; 125.8:23,V], frA., 03; 266; brevipes, 8:5; 0.5, &.; 7:1, 0.7; 10:1, OD, B,, 0.8; II 2; humilis, 8:4, 6; 0.5, g.; 6:1, 0.8; 6:0, III, B., 0.4; en immarcescens, 6, 8:4, 5; 0.8, G.; 8:1 (1,5); 10: FA-V A, 02; 397;

w.-br.; St. u. H. w.-br.; hygroph. ; Baumstümpfe; indeprensus, 6, 8:4, 5; 0.8, E.; 7: 1.5, 1; 5:3, II, 0.2; 389;

w.; w., unt. rötl.; weissl., M. bräunl.; Heiden ; suevicus, 29:9702.72 228: 1:02,31, A; 0.05; 267;

w.; w., unt. braunl. br., gr.-br.; Wälder, auf Holzresten ; sten. 34:.0:2, 8; 18° 02; BZ-RNTE 2A.041; 399;

c) 8-10 u ER darüber lang;

füurvus, 8, 9:6, 7; 1, z.;11:1; 8: 8.5; IH, B., 0.2; 264; sordidus, 8, 10:4; 0.5, nt: 1; 10% IErB,; 0.5; 173; putidus, 8, 10:3, 4; 0.8, 2: ;75 10.6; 5 31:5, U, B., 0.4; 174; sulphureus, 8, 12: 6; 0.85,:83.10:8, 13517: 0.5, II, A. ®.), 0.3 ; 156; bufonius, 10, 12:6, 7; 7,2 3w4 10: 2, 3:09.18; II, 5503; 157; atrosquamosus, 10:6; Lane ST 9:2; 9:1, II, B. (A), 0.3; 339; inamönus, 12:6, 7; }, Bu; 1041:226:2, 3, B,,0.3; 158; indetritus, 8, 10:6, 8; 10: 05, 3# 10:5 -1,01:'275;

w.; weissl.; bräunl., fein fas.-schuppig;; Bergwälder; portentifer, 10, 72:0, 70: 15, €: 713:8,59: 42:41, .B:, 0.4; 262;

hell-gr.; weissl., einzelne abstehende Schupp.; grünl. gr. od. br.; ; Bergwälder ; congregabilis, 10:6; 1; 12:2.8; 7:7, I, b., 0.2; 274;

gr., gr.-v.; weissl.; br., R. weissl.; Alpenwälder; nigrescens, 8, 10:4; 0.5, a. 8: 0.8: 5:1, II, 0.15; 346;

weissl., starr; weissl.; gr.-br.; Fl. weissl.., Rich Schwärzend: Alpenwälder; exeissus, 10:6; 0.7, er.; 8: (E7:26. 20: IRB. 1 0.2:'772;

3) Sporen rautenförmig;

selectus, 10, 12:6; 0.5, e.; 5:0, HI, B., 0.3; 342, 400;

w.;Stsu.Hh. br: - gebrechl.; Fl. Dal. Alpenwälder; adseriptus, 10:6; 0.8, g.; 8: 9, I; 8:15, II, B., 0.3; 306;

weissl.; weiss, bräunl. fas.; ; blass bräunl. ; Alpenwälder ; deliberatus, 10,°12:856:° 1.3, 2.; 7:25; 8: 25, I, £., 0.5; 165;

weissl., derb; weiss]. ni; Fl. weissl., gr.-v.; Alpenwälder;

12

* Sporenstaub weisslich (ins Lilafarbige, Grauliche übergehend); Sporen länglichrund; eivilis, 6:2; 0.6, g.;5 8:1.4, 1; 11:1.5, II, B., 0.4; 308; irinus, 6:4; 0.6, 8.: 16:6, 2; 10:2, IL, B. (A), 1: Y;l personatus, 6, 8:4: 0, 8, 32.5 009.212, 1202 115 (43 15; nudus, 6, 8:4; 0.5, 2. 10: Basl-os 6:2, I, 0.6; 1692, 8 major, 6, 9:4, 5; 1, 8.5 12:5, 3; 12:4, VI, A. 1; 163; V. Mit herablaufenden Lamellen; * Sporenstaub weiss; 1) Sporen kreisrund; indigulus, 2 65:0.4.1G:5 9% 2, 8558 :05,'I1, /A., 0.55 179; W.; 8b m. HE "g.-br.; H. z. filz.; Fl. bräunl.; Bergwälder; tumidosus, 0, Are: '8:2.4, 3: 4: 1.5, II, 0.4; 309; w.; w. , blass br., glatt; Fl. weissl., 2. fest ; "Wälder;

gilvus, 4,.53'0.6, 16.5 821:3, 150: 05,.152°5,,023 197:

inversus, 3,5; 0:31:3.5 921%, 0.9; 8:0, I, Ä., 0.3; 200;

lobatus, 4, 5; 0.7, 8. RE 9: 3..8, A, 0.5; 201;

flaceidus, 5; 0.5, S.% 5:0.8; IMEE Ur A, 0.3; vi 2, 353; a 8-10; 0.4, 2.; 7:0.4; 2.5:1, q (IT), B . (b. ;$ 0.1; 388;

dick; St. u. H. br.- -gr., St. heller; hygroph. ; Wälder; ey Sporen länglichrund; a) bis 6 gr lang;

juseinus, 4, 5:2, 3; 0.5, g-; 5: 0.2, 0.55; 5:0.1, II, A., 0.15; 348; socialis, 4, 5:3, % DA, 2i5.W., 8.:0.7,10.55 4.05) U, B, 0.1: VII 2, 183; „ivulosus, 4:2, 8; "0.4, Zu: 5. 04573 :0.7.0 , HA... 10:15; 349;

opacus, 5, 6; 2, 35 0.0,:@7°9 2.153024, 71%. B.08::495;

cerussatus, f: Sr: 05, G.; 9: 84:43 :8.35 IESASR0M: 185;

7 1

ß difformis, 5, 6:4, 5; 1, 2.8, 209 : 7 ; 0

tornatus, 6 3,45:03, 2.51.4207, 05;9-1, IE B; 0.4; vs 186, 387; candicans, 4, = 4; 0.5; 2. 5,4:045 2 31,2V, A, 02; 18 dealbatus, 4: 08, 27%. 920.08 Die 2 Ar 02; 396; ß minor, 4:2 he 24 20.4, 0.95 4 DV. ANDI: gallinaceus, 56 6 14:0.3, 25/29:027 12:04, I, A, D4E 188; parilis, 4, 6:2, 85 0.4, 2.; 3:0.3,'0.2; 38:1, VW, VA.,0.15; 1852; brumalis, 4, 5:2, 4; 0.4, g.; 5:0.5, 0.4; 4:1, V, A., 0.3; VII 4, 205; isabella, 4, 5:2, 8; 5:0.5; 6:0.5, IL B., 0:2; 561; angustissimus, 4: 2. 3.0.2, 5398 0:5, 72V AZ 21: simplarius, 4:2; 0.2, & 3.9.0 :0,9,20.42.:2:03, 1L3B3:0.14 299;

w.-gr.-br.; St. u. "te g.-br.; St. w.-fas.; A. bes Gartenerde

n

b) 6-8 u la extenuatus, 6, 8: weissl.;, St.,H!w, arcuatus, 8:4, Ds, cognatus, 8:3, 4; 1; albns, 6:4; 1, 25341

4.:0,1, 0:39:25, AED VAR, DL BAT: ee Wälder; 1:0: 9, II, B., 0.3; 303; LE :1.7, 1.8; 1l: 3 IL, B} 0,3; 341; 10:2,..1; B,., ua: 272; 1; 8:2, I, ‚08; 275; 5 5, 8.; 12: is: 6:05, LAS 0.3; 276; 5,6:92, V, A. 03; 1X 5;

., Di, Zu 0:2, caesariatus, 874. dla. ; i connatus £ß Michelianus, 0. phyllophilus, 6, 8:3, 4; 0.6, z.; 8:0. tuba, 8:4; 0.4, G; 5: 0.4; 4:2, V, a. 0.2; VI 5, 246; pithyophilus, 4, 6: e 3; 04 4.:0.6, 0.4; 7:13, V, A., 0.2; 398; ß minor, 4:2; 0.2, ° 25: 3,28: 0,1. A. 01,585;

y latelamellatus, 4: 3. ER I, 3 WE VD 1, , Bd; 0.2; 386; alles w., nässl., gelbl. -w.; Pl. des St. unt. "rötl.; Wälder; farctus, 4:2; 0.8, 8.5; W., g% 0.5; 3:0.5, II (a.), 0.2; 394; alles w., selbl. -w.; Fl. rötl. -w. ; H. matt glänz.; Heiden;

nebularis, 6, 8:4; 1, g.; 14:8, 2; 14:3, II, B., 1.4; 175; clavipes, 5, 7:8, 4; 0.8, 2.; 10:3, 1; 7: 05, I, B,, 03; 176; polius, 6, 8:4; 0.3, 6; 929% 0.820.2, I, ‚03; 178 imbatus, 6, 8: 3, VA. 346531.9;..0:8; 3. ns II, Bi, 04; 180; eyanophaeus, 83499, Eben 5; 651, 1; B., 0.3: 181; opiparus, 6, 8:8, 4 DHL 23; 1:8, 2559: 2, II, B 0.5: 182; subalutaceus, 6, 8:4; De 229414 8:50, Bu;B,, 0,5; 184; BRans, 6,8:4,06, 2.5 6:1; 91,15 'B., 04, %2;

eolleatus, 5, 7:4; 05, g.; 9.1.25,6:05, I, A, 0.3; 189; Basler 6; 7:20,85: 1.5, 8,315:833 202075. V, f. A, 0.35.1905 aggregatus, 7:4; 1, 8.; 8:3, 2; 12:1, I, B. (A.), 0.4; ‚v1 1, 191, 278; appositus, ER 0.3, ee, ;

, w.-br, w.-gr., dick; St. u. H. br. ; Mehlgeru Zul

maximus, 6, 8:4; 0.9, lass le:ja, 0, 3,03, VIE 1

infundibuliformis, BAU A 22 0:15.98 V, A, 0:3; VO 1;

8 membranaceus, 6: A; DAR ISE BE AEN A, 0.25 194;

squamulosus, 8:4; 0.5, & 3: 2.:0:656:/65,,V,.:B;,:0:5;: 350;

incilis, 4, 5:2, 8; 0.4, 2.; DAUBEROSFDFOHEL, LU A., 20.253515 0. 2;

ostreatus # squamosus, 8:4; Z z

petaloides, 8:4; 0.5, g-; exc., 3:0.8; . 392

acerosus, 6:3, 4; 0.4, g.; exc., 0.5:0.2, 0.4; 3:1, En 08: 291; 2 0.9

Seokropus, 7:3; 0.8, 2.5; 13:8.5, 2; 10:0.9, V, B., 1;:198; vermicularis, 6:4; 0.6, G.; 5:0.4; 4:1, V..A., 0.3; 195; Bubalus; 6:83,45 0.3. 2.5 4.0.43 42, V,f. A. 0.15; 312; Feel 6:2, 35085, 2; 10.:0.2,07, VA, 0.25, 357; vibecinus, 4, 5:3; 0.5, z.; 7:0.6; 6:0.5, II, A. 0.2; 358; Beodorus, 3; 1:85,43 04,2.) 7r0.8; 5:0.2,.I, F A., 0.2; 206; frustratorius, 6:4; 0.5; 2.6: 053/04, 5:1,'1 2. Be 3l4; weissl., gr.-w.; St. u. H. g.-br., H. wellig; Fl. br.; Gartenerde; osen, 6, 8:3, 4; 0.4, 2.5 7:0.2, 0.7; 4:0.5. I, A., 0.2; 859; blass-gr., gr.-br.; St. u. H. weiss 1, St. unt. gr.-br.; Wälder; suaveolens, 6.8:3,2; 05,.1857208,05324:0:5, VW, A.:0.2; VI 3 applanatıs, 6, 7:8, 4; 0.0, z; 9:0.5;5:1.5, V, A., 0.2; 280; metachrous, 6, 8:4; 0.4, g.; 4.5:0.4; 38.5:0, II, A., 0.2; 208; emo 0.2 938, 2a: le 0540, IE A., 0:3; 209; dutopns; I9, 6:9, 4505, 2.5 7:0.6, 0.456:1, V, A., 0.2; 210; nubilus, 6, 8: ir A: W322: 0:05 Geil, V, B., 0.2; 315, 363; diatretus, 2 :3, 4; 04, g-.; 5.5:04; 3.5:0.5, II, A., 0.2; 211, 214; fragrans, 7, 8:8, 4; 0.4, z.; 6:0.6, 04; 4.5:0, II, A., 0,3; 212;

5:0 0 obsoletus, 6, 7:3, 4; 0.3, 8.5 6:0.4; 4.5: En MER (B.)..0.2; 3105 luteorubescens, 8:4; 0.6, z .4 (III) a., 0. 15; 335; alles gelbrötl., gelbl. ; Mehlger.; Bergwälder: Kohlenmeiler;

umbilicatus, 6, 8:4; 0. alpinus, 8, 10:3, 4; ni w. gelbl.; w.; dotterg. hepaticus, e 8: 9, 4; 0.2 pseudoandrosaceus, 6: ‚stellatus, 6, 8:2, 35.0. cam panella, 6:3, A; 0 cyanophyllus, 5, 7 pyxidatus, 6:4; 0.3 umbratilis, 6, T: Br - setipes, 6, 7:2, 3; 0. fibula, 4, 6:2, 3; 0.2;

14

gracillimus, 6, 7:3; 0. :0.5:0.1, I, B., 0.05; 116; integrellus, 7:4; 0.1; :0, IH, B. (A. ), 0.04; 117; c)8 u und darübe A

limitatus, 16: 3, 4; 0.3, g-;5 3:05; 4: 0.5, 11, b., 0.3; 385;

w., dick, ader.; r.-br., unt. heller; bleigr., 'schwärzl.; Waldränder; evulgatus, 8, 10: 3, 4; 1,2. ‚10:12: 8:18, IL £3A, Be 199;

weissl., w.-bräunl.; weiss]. ; rotg.; Fl. weissl.; widerl. Ger.; Buchenwälder; eyathiformis, 8, 10: A, 5; 0,5, e.; 10: 0.8, 0.6; Be 2, V, A, 03, 35 8 minor, 6, 8:4; 0.4, z.; 6:0.7, 0.4; 4:02, Il, A., 02; 354; y gracilis, 6, 8:4; 0.5, z.; 6: 0.4, 0.3; 2.5:0.5, V, A., 0.15; 177; expallens, 10, 12: 6, 8: 0.552: 5,7:06.,045 550.78 Ä,, 03; 203;

$ trivialis, 10, 12:6, 8, 06,2; 8:12, 0.6; 7:08, V, A 0.2; 355; fritilliformis, 10, 12:6, 3; 0.5, 8.; 7.:05..1.53.9335, Y, 2, 0.4; 340; obolus, 8, 10:4; 0.7, z.; 6:0.3, 05; 1: 0, 11. A, 0.1; 350: dulcidulus, 8:4; 0.7, z.; ng 8: =. 11-7 ,28 02. 308:

0. 1; ; w.-br.; St. u. H. gr.-br.; hygroph.; Ger, süssl.; Wälder; 4; 0.3, 5:

chrysoleucus, 8, 10:3, 4; 0. ;3:0,35 3:0, I, £. A., 0.1; 2465 scyphoides, 8:4; 0.2, g.; 2. 03, 0.2; 3: 0.2, V; a,00.415 36; chrysophyllus, 8:4; 0.5, e.; 5:0.5; 6:1, V, a., Pr 289; epichysium, 8, 10: ., N 0.25; 2: 0.3, II, „0.1; 247:

concavus, 7, 13:5, 9; 05, g-; 4:05; 5:1, V, "= 0.2; 207; 09

mortuosus, 8:4; 0.5, 8.; 5:0. a 0.15; 362; bellus, 8, 10:5, 6; 0.8, z.; 8:0.6; 5:1, II, B. (A.), 0.2; 281; sinopicus, 8, 11: 5, 7:05.29: 181128°2 D.:B, 0.2; 196;

atractus, 8:4, 55. 03,2; 99713, 17% A., 0.15; 204; weissl.; St. u. H. r.-g.; Wälder: Hochebene, Alpen;

tephrotrichus, 12, 14:4; 0.3, z.; 6:2.5; 7:1, II, A., 0.7; 380; salignus, 13:5; 0.7; 6:15, IH, B., 0.5; 254; pulmionarius, 10:2, 3; 08; 1:15,05; 5:0, 1, 04; 955; populeti, 10:3, 4; 0.8, z.; n.; 13:0.5, DI, 1; 382:

weissl., bräunl.; H. gr.-br., glatt, längl. muschelf.; Pappelstrünke; fuligineo-cinereus, 12, 14:3, 4; 2, z.; n.; 30:2, II, 3; 383;

blassgr., bräunl.; H. gr.-br., glatt, längl. muschelf.; Nussbäume;

philonotis, 8:4, 6; 0.4, z.; 6:0.3, 0.2; 3.5:1.5, V, A., 0.1; 302; oniscus, 12:7, 8; 0,8, 25 3 035 8 1, WA „TOT: 111: umbelliferus, 8, 12: 26; DarRs 3: 0.2; 3: 03, V, A, 0.18 RA pictus, 8, 10: 4; 0.5, 8; 4: 9.1403 :0H, A: 8; 0.05; 250; camptophyllus, 8, 10:6. 8;: 0.2: 650.1: 1305; 4 0.05; 290; griseus, 8:6; 0.4, e.; 7:02; 3:0, II, B., 0.5; 378; 3) Sporen gekrümmt nglichrund; serotinus, 6:2; 0.2, 8; 1:15: 45:05, 2,3923: ER 10: 18: 2..35 0.3,2.; 9:02, 0.4; 3: 08, II; B.. 0.252784 | ; St. u. H. gr.-v.; z gr.-W., weich; Wälder; ee 11, 14:4; 0.2, 2. ; 9:02, 03; 15: 1% 2...’ 085 248; gT.-, schwärzl.: -br.; St. u. H. gr.-br.; St. voll, gekrümmt; Moore; 4) Sporen rauh bis stachelig, durch einen Kreis um- schreibbar; gracilipes, 6— 8; 0.2, z.; 45:0.4:0.2; 2:0.3, V, A., 0.1; 296. w.-br.; w.-br., durchsch. ; gr.-br.; hygroph., gebrechl.: Wälder; oe 8: 0A, z.; 5:09; 2:02, Hl (B.), 0.6; 377; w.-br.; w.-br., w.-markig; hygroph.; Wälder; laccatus, 8—10; 0.8, e.; 8:1; 6:1.5, II, A., 0.3; IV 3 * Sporenstaub weisslich En Lilafarbige, RR übergehend); Sporen he län glichrund; euosmus, -12, 14; 4, 55: 1,'2.58:B,.16:2, V, fa, 155353;

. 15

B. Hyporhodii, Sporenstaub rosa, oder dunkler rot; t Lamellen anfangs mit einer allgemeinen oder besondern häutigen Hülle oder mit beiden bedeckt; Lamellen frei; Sporen länglichrund; bis 8 u lang; volvaceus, 6, 8: 43 0.7, 8.; 930.8; 8:2, II,.B., 0.4; 1; hypopithys, 6, 8: 4; 0.4, 8.; 7: 0.5, 0.4; 4: 0.8, HB} 0.1; 38; parvulus, 6, 8: 4; 0.5, 8:5 k., 2.5 :0.4, 0.3; 3:0.5, I, £B. (A.), 0.1; 2; murinellus, 6, 8: = 4; 0.3, g.; 4.5:0.3, 0.2; 2.5: 12, ll, f. B., 0.05; 62; Ft Lamellen ohne allgemeine oder besondere häutige Hülle; I. Lamellen in einem excentrischen Punkte zusammen- laufend; 1) Sporen länglichrund, gekrümmt; sarabılıs, 6, 7:2, 3; 07, &; 1:15 5:3 D, 05; 41; 2) Sporen eckig; depluens, 10:6; 0.1; exc.. 0.4:0.2, 0.3; 1.2:0.4, II, 0.1; 93; U. Mit freien, angehefteten, gerundeten oder kaum ange- wachsenen Lamellen; 1) Sporen länglichrund; a) bis8 „lang; cervinus, 6, 8:4, 5; 1.5, g.; 10:1.5, 1; 10:2, H, B., 0.3; 3a; Brsigens, 6, 8:4:09% 2.78:0.3%0.7; 722. Hl, B., 0.2; 3b; ssihresus, 6, 8:53 0.7; 9:1: 8:72, D, B; 0:2; &; salieinus, 6, 8:4, 6:06 ,P: 88/0755: IE B, 0:25 61: praestabilis, 6:4, 5; 0.5, g.; 45:1, 0.5; 45:1, II, B., 0.1; 55; rötl.; zart schw.-br. u. punktiert; sammetart. schw.-br.; Buchenwälder; oceultus, 6, 8:4, 5; 0.5, g.; 10:0.7, 0.4; 45:0, 1, I, f. A,, 0.2; 86; rötl.;-w., z. bräunl. schupp.-fas. ; weiss]. -fleischf.; Buchenwälder: phlebophoraus, 6, 323,05 0 85 6773 6:02, %, Bi #1; 6; b) über 8 „lang; pleopodius, 13, 16:8, 10; 0.3, g.; 4: 0.2; 2:04, Ye B.; 0.E: 33

2) Sporen kreisrund, kaum eckig; translucens, 4, 6; 0.2, G.; exc., 0.5:0.3; 3.5::0.3, IL. 0.2; 78; 3) Sporen keilförmig; opponendus, 8, 9:4; 0.4, z.; 5.5:0.9, 0.5; 4:2, I a), BL, „U. 3, tleischf.; St. u. H. w., feinfas., seidenglänz.; Waldwiesen;

4) Sporen eckig, durch einen Kreis umschreibbar; a) bis 10 « im Durchmesser; eonferendus, 8, 10; 1.2; 2; 19:12, 06; 6.5 :2, IL B., 0:1; 26a; fleischf. ; weissl., bräunl. ; ; r.-br.; H. u. St. seidenglänz.; Bergwälder; hirtipes, 7, 9:04, 25.350.252: 0.6, II, B., 0.08; 36; subpostumus, 8, 10; 0.5; 5.3:0.8, 0.3; 2: Er KB, 0.08; 38; w.-rötl.; w., weissl., fas., glänz.; bräunl. ; hygroph.; Buchenwälder; de 8. 10; 04, 25 4203;,2:05, IL, sp. b., 0.05; 102; blass gr.-br.; St. u. H. gr. TER St. dunkler; hygroph. ; Waldränder; b) über 10 « im Durchmesser; pascuus, 8, 12; 0.6, &.; 7:0.6, 0.4; 3:2, I, st., 0.1; 25; junceus, 10, 12; 0.4, z.; 8.5:0.3; 2:0.8, OD, b., 0.1; 29; cetratus, 10, 12; 0.5, z.; 10:0.4; 0.3; 3:2, I (II), st., 0.05; 35; - 5) Sporen eckig, durch eine länglichrunde Linie um- schreibbar; a) bis 10 # lang; dissidens, 8, 10:8; 0.4, z.; 8:0.5, 0.25; 4:0.7, 11, B., 0.1; 27; Ww.-T.; w.-bräunl., glänz., oft gedreht; w.-br., seid.-fas. M. schw.-br.; Bachenstränke E

=.

16 .

paludicola, 10:8; 0.6, e.; 6.5: 0.3, 0.2; 3:0; IL, B. (A.), 0.1; 91; schmutz. feischf. ; bräunl., w.-fas.; dunkelbr.; im. Mehlger.; Moore; inutilis, 10:6; 0.5, ee; 5: 0.4; 08€ 15, DL; B:0:75 181; br.; in -br.: dunkelbr., Er ; ohne Ger.; Wälder; intersitus, 8, 10: 6,8; 06,005 20. 01T b., 0:1; 81; fleischf. ; St. u. H. gelbbr., br.; St. nach unt. markig, dann hohl; Wälder; euchrous, 10: 6, 85 0.6; 5:08, 02; 31:5, I AM), £ A04952 51; infula, 10:6; 0.4, 6; 6: 0.5, 035 2:1 II, BRD, 92: b) über 10 u lang anatinus, 13, 16:8, 10; 0.%: 7:0.5, 0.35 3:0.5, V, A. 0.1; 73; ß fuscescens, St. u. H. rotbr. sonst wie die Stammform; 98; sarcitus, 10, 12:8; 0.2, z.; 4.5: 0.25; 23:0, Ir, 0.1; 52; acceptandus, 10, 14: 0.583 13, 2. 19477 0.4; 531 II, f. B, 0.1; 26b; br.-r.; blass gr.-v., bräunl.; r; br., feinfas., kaum schupp.; Wälder; proletarius, 10, 12: 6; 0.4, 2; 6: 0.7, 0.45.55 15, MUB), 011528; mammosus, 12, 14:8; 0.5, z.; 8:0.2; 6: 0.7, I, b., 04; 535; macer, 9, 12:6, 8; 0.4, 2. ; 45: 045; 15:08, H; b., 0.05; 69; rötl., bräunl. ; St. 2.2; br.; ohne besond. Ger.: Bergwiesen ;- inflatus, 10, 14:7, 8; :0.5;.2.; 18: 0.8,:04;:35: 2. DB. 02 9 rötl., bräunl.; St. u. H. ziegelr., r.-br., M. dunkler; Bergwiesen ; cuspidatus, 12:8, 10; 0.5, z.; 7.5:0.5, 0.4; 3:1, II, sp. b., 0.1; 30; promiscuus, 10, 12: 10; 0.6, 2.; 6.5: 0.4, 0.3; 2.9: 2.9, m. st., 0.15; 39; fleischf.; St. bräunl., fas.; H. br., glatt, elänz. ; ; Moore; monachella, 10; 1226, 8; 05% 7: 0.15; 2:0.8, I, sp. b., 0.05; 85; ieterinus, 10, 12:8; 0.5, e.; 35: 0.5, 0.4; 3: 0.7, IL, a (A.), 0.2; 39; verecundus, 10, 12:6, 8; 0.6, e.; 6:0.5, 0.3; 2:5, 11, 0.05; 84; II. Mit angewachsenen Lamellen; 1) Sporen eckig, durch einen Kreis umschreibbar; clandestinus, 8, 10; 0.4, e.; 5:0.2; 1.2:1, HU, 0.1; 54; 2) Sporen eckig durch eine länglichrunde Linie um- schreibbar; lampropus, 10, 14:6, 8; 0.7, 2.5.1:00, 04; 5:20, 1,A.205 22 ß eyanulus, 12:6, 7; 0.5,. 2.3.0: 0.3: 0, u (a.), 0.15; 90; y fuscescens, St. u. H. r.-br., sonst wie die Stammform; 99; ejancidus, 10,,1429, 10; 03, 2530.02, 2:03, DE 2, 0.5; 100; w.-r.; St. u. H. schw. pl, St. heller, H. s. feinschupp.; Wälder; aethiops, 10, 13:8; 0.4; 6:0.4; 2.5:0.5, II, A., 0.1; 20;

serrulatus, 10, 12: 5 3: 12; 9:03, 0453:17, II, A., 01; a lazulinus, 10, 11:6; 0.3, 2.5 3: 0:3: 027 1.7:905.9, er 0.05; 193 euchlorus, 10, 14:6, 3;:0.5,. 2: 95028, 02FAr DD, 0.005; 80; formosus £ suavis, 10, 12: 8:09 510% 0.5, 0458: 0: I, 2 02; 49; chloropolius, 14:7; 0.7; 8:0.6, 0.5; 4:0.5, II, £. ee 02; 2 105; asprellus, 10, 12:6, 8; 0.3; 7:0.25; 2.5:0.6, VI, 0.05; 76;

nefrens, 10..1228, 10; 1, 2.; 4:02 3:03, TI, a; 0458; rufocarneus, 10, 12:8, 10; 0.5; 5:0.4, 0.3: 4:1.5, OL, A. (a. ) 0.15; 94, dissentiens, 9, 11:6, 8; 0.8, E.; 1.5:0.2; 2:1, IL, a., "0.08;

fleischf., br.-r.; St. u. H. r.- -br.; H. feinfas., etwas glänz.; - : Wegen; Iv. Mit wenigstens anfangs ausgerandeten, wenn auch später gerundeten Lamellen; 1) Sporen länglichrund; ignitus, 10:4, 5; 0.4, z.; 6:0.4, 0.3; 3.5:1,2, II, st., 0.1; 79; blass g.-r.; St. u. H. feuerr.; Fl. g.-r.; Mehlgeruch; Bergwälder. necessarlus, 8, 10: 5, 6; 0.5, z.; 8.5:0.5, 0.3; 2.5: 0.7, I, 0.1; 56; gr.-r.; w., unt. schmutz. r.-br.; r.-br.; sandige Heiden; piceus, 10, 12: 4; 0.4, z.; 7:0.4, 0.5; 3:2.5, I (III) b., 0.2; 58; 2) Sporen eckig, durch einen Kreis umschreibbar; prunuloides, 8; 0.9, z.; 10:0.9, 1; 8:25, I, B., 0.2;:9;

17

porphyrophaeus, 8, 10; 0.9, z.; 10:1.5, 1; 8: 9, 13,8, 0.2; 10}

placenta, 8; 0.5, g-; 12:1; 5: a 03; 66;

Batschianus, 7, 9; 0.3, z.; 10: 0.6; 4: 0.7, II, A 0.2; 67;

pleropicus, 6, 8; 1. 2.; 9: 1308; 23:05, II, B. (A.), 01; 13965; schmutz. eischf.; St.u.H.bl.; St. voll, gedreht; Fl. w., seidenglänz..; Wälder;

nitidus, 6, 8; 1; 85: 1;:0:5; An 2.5, st., 0.1; 68;

clypeatus, 8, 10; 1; 10:1.5; 8:4, II, B., 0,5; 77; 6, 10; 4 1: 3, 2: 1122, II, f. B ‚03; 15; turbidus, 7, 11; 1.2; We, Hau. 15 9%: 2, II, %; 02; 7, 8, 47; majalis 8 aestivalis, 7 ‚19; 0.5, 2:41:07, 0.5, I (IT), BE OL SR: weissl.; weissl.; weissl., "blass gr.-bräunl.; Wälder; y aprilis 8, 10; 0.8, 2.; 8: 1.9.0925: 1% II, B.; 0.2; 63; gr.-T.; bräunl., fas. -fleisch. ; dunkelbr., fas.; Wälder: postumus, 8, 10; 0.4, 2:45: 2 22-27 IB.) 0.065"37; blass r.-br.; w.-r.-br.; bräunl., matt, hygroph.; Buchenwälder; 2) Sporen eckig, durch eine länelichrunde Linie um- schreibbar; a) bis 10 z la Kr griseo- cyaneus, 19%, 0.3, 9; 1

we x

3 tenuis, 38.6.7; ar = B% 0.1; 87; elaphinus, 10:6; 1; 5: \ sericeus, 10:7, 8; YA nidorosus, 8, 10: 7,8; 2.; 2 Sr A RE (A.), 02; 1748; chalybaeus, 10:6; 0.5, e.; 6.4:0.5; 4: 05 Sl, BD. (a.), 0.15; 74; enile u 020: en, 02a BE b2N 0. 71 neben 12; gr.-r.; St. u. H. br.; ohne De Eer: - 'Bergwiesen; ") über 10 u lang; Be 2, 1955,10: 1, 2; 10:1, 0,6: 65: 0, 11::B. (A), 02; 44; wer u DH w, "weisal. a seidenglänz. ; - sandige Heiden; appositivus, 10, 11: 6, 7; 8b. \ztE) 9 A0.1, 0954: 12, II, B., 0.15; 64; bräunl.; weiss]. ; } gr.- Öbr. ; ohne Ger.; Bergwälder; Beibile. 10, 1026, 85 0.3, 2511 :0.8 0.55 35:1.5, D, B., 0.2;165; weissl., org De w.-fas.; chim. br.-gr.; Bergwälder; Hichross, 10, 12:6, 8; 0.5) #.:18.5:14.7. 15 4:2, D, B., 0.2; 14; Sreellus 10, 12:6. 7: 0.54 26508.05; 3:2: IE 01; 103; Pemmor, 10. 12: 6. 7:.04,12.15 :0258:13,IE B. (A.), 0.15 57;

accola, 10, 11:6, 8; 0.8, z.; 4:0.4, 0.3; 45:0, U, (A.), 0.15; 45, 59; rötl., Schneide br.; bräunl.; br., z. fas., kleinschupp.; Wälder; esstarnsı 12. 12:8 10:06: 7:0.6.05;24:1, VA, 0.25; .46; solstitialis, 12, 18:6, 8; 05; 4:04, 0.3; 5:1, I, b., 0.1; 22; Prolmdens, 12, 14:8,08 2:25:05, 0.4; 5:15, V, (A,),. 0.1; 50, 605": bräunl.-fleischf.; w.-br.; g.-br., Lam. durchschein.; Waldwiesen ; V. Mit N REIN Lamellen; 1) Sporen länglichrund; a) bis6 “lang; popinalis, 5, 6:4; 0.3, g-; 95:2, 1.5; 5:2, II (V), B., 1; 9; b) über 6 u lang:

A, 0.2; 16;

rhodosporus, ee 125 0.5; 252705.:1°B7 041498; graul., dick; St. u. H. r r.-gr., A eing.; Waldränder; prunulus, 12, 14: 4.6.05, 2; 65:15, 9: 0, 718 14.10.95 418; mundulus, 10:5; 0.2, G.; 230; tn, VAL 0.2; 19; eretaceus, 8, 10: 4; 0.4, 2; 2:0.2; 2:04, V, a 0.5; 96; Me 2) Sporen eckig, durch) eine länglichrunde Linie um-

schreibbar; a) bis 10 # lang; nidus avis, 8, 9: 5, 7 ME REM ST 035:5.5 0 WW vn 0.25.89; . 2

18

earneo-albus, 10:6; 0.5, z.; 4, 5: 0.4, 0.3; 3:0.6, IL, A., 0.15; 70; byssisedus, 8, 10:5, 6; 0.2:0.3; 3.5: 0.4, I, a, 0.2; 49a; ß stipitabus. 8, 10:5,6; 220.7; 5:3, V, a. 0.2; 42b; b) über 10 « lang; griseo-rubellus, 10, 12:6, 8; 0.5, z.; 7:0.6, 0.4; 5:0.7, V, A., 0.1; 40; C. Dermini, Sporenstaub gelb, gelbrot, gelbbraun oder braun; + Lamellen anfangs mit einer allgemeinen oder besondern häutigen Hülle, oder mit beiden bedeckt; I. Mit freien, angehefteten, gerundeten oder Kane ange- wachsenen Lamellen; Sporen ne run, blattarius, 10, 12:6; 0.3. e&.; 2:0.2; 2:0.5, I (I), 0.05; 198; praecox, 13:8; 0.7, g-; 10: 12, 12392, ß minor, 8, 10: 5, 7; 0.3, Dr 1.2 conföderans, 10, 12: 8; 0.4:2.,9..1,.0595.3.204. 31.0456; gr., lila-gr.; weissl., mit bräunl. Fas.; gr.-g., br.-g., klebr.; ; Wiesen}; Britzelmayri, 8, 11:5; 0.8, z.; W.. 11: 2, 1,5; 8:15,07; 159, 199, Mel. 52; weissl., br.-gr.; St. u. H. w. -g., elanzlos: Mehlger.; Gärten; propinquatus, 10, 12.:0,,1, 2; 9:02.08: 75 15,14, 8.1027 blass r.-br.; blass g.- -br.; ; semmelg., Rand weissl.; Heiden ;

radicosus, 8, 9:4, 55.45 W, 10:2, 1:5; 10 1.5; Alt. 05:18 aurivellus, 8, 10:4, 5; 0.5; 15:2, 1.2; 10:2.5, II, B., 0.8; 20; filamentosus, 8, 9:4, 5; 0.8; 6:0.8, 0.6; BES 150, z (A.), 0.6; 114; subsquarrosus, 10:05 06; 12: 0.8; 4:1.5, IL Bi 0.3;

flammans, 4:2; 0.6, NL» 1.0. 0.6; 65.1.5, 08; a

II. Mit en ern

Sporen no elrun caperatus, 11, 14: 6, 3; 1; 2; 932.5, 10; terrigenus, 10:5; 0.7. z. nn: nr: 5:2. IN K. (B3), 0.2; 16; erebius, 10, 12:4. 6; 0.6, Z% 8: ombrophilus, 19%5.84.265.10.75. 7% togularis, 8:4; 0.6; ii 0.7. 0.4; ß filaris, 8: = 0.25, 8.5 33: 0.3

EEE 03; 145; IHI-(T),.s

» 2 2:0.5, 1 u

durus, 8, 10:4, 7; & 18: 2,1. 1.550022, En (B # 0.

exsequens, To: 6; 0.7, ASılE 0.3, 0.25 6:45, ID,

jgr.-br.; weiss]. fas. ; weissl., wachsart., Rand durchschein.; . Moore; unonius, 8, 9:5, 6; 0.5, g 12: 15, 1:96:32, "20.2: 146;

marginatus, 10, 14:4, 6; 03, 320.6, 0.4278: 9,5, IE, BB... 0.2708

0.25 12

Je

mustelinus, 10:4; 0.4, z.; 5:08: 4: 0.2, VI R, 0.08; 185; unicolor, 8, 10:4, 5; 0.4; 4:0.3; 4:1.5, II, 0.3;

pumilus, 8, 9:5, 6; 0.4; 5:0.3, 0.2; 2.9.1.2, I, 0.1; 128; rufidulus, 8, 10:4, 6; 0.2; 4:0.5; 2:0.8, I, 0.5; 197;

II. Mit wenigstens anfangs ausgerandeten, wenn auch später gerundeten m Sporen länglichrund; praecavendus, 8, 10:4,6; 0.5, 2.; 7: 07, 0.5; 3.3:1.7, IL, B., 0.2; 15, Mel. 19; weissl., br.-gr.; weissl.; ; gelbl. M. dunkler, glanzlos; Mellgeı..; ; Wiesen; destruens, 8, 11:4, 6; 1,5; 17.24, .8:.13:8,.. 4, 1,14, 200;

IV. Mit Ai cfenden. Lamellen;

Sporen länglichrund; squarrosus, 6, 8:4; u & 15:19 4024.11. B,00Y75 148: Mülleri, 6:4; 0.6, g.; 11:1; 6:2. 1,:B5,08410; spectabilis, g, 11:4, h; 1b. ; 1923, 2: 13:4, 18, B., 05; 18; subluteus, 8:4; 0.7, g.; 5: 15,1; 10: 0.5, II, f. A., 0.4; 202; mutabilis, 6, 7:4; 0.5, 8.; 9:0.6; 5:1.5, I, IB, 02; 11:

°

19

ır Lamellen ohne allgemeine oder besondere häutige Hülle; I. Mit freien, angehefteten, gerundeten oder kaum ange- wachsenen Lamellen; 1) Sporen länglichrund; a) bis 10 « lang; plumosus, 8, 9:4, 5; 0.3, z.; heterogeneus, 10:4, 5; 0.6,

7:0:.5,0.3:74:1.2,-T1, 0.15;'129; =.9:.08, 162: 3:15; 0.2; 182; gr.-bräunl.; w., elatt; g.-br. .„ fas rschupp.; Fl. w. , Bergwälder ; scaber, 8:4; 0.f, g.; k., 5:0.8, 0. 0.8; 5

e 66:0; II, B., 1; 207; asininus, 10:4; 0.5, z.; Ber ‚3; Gel ER B., 0.1; 209; explanatus, 6.8:4; 0.4, g.; 8:0.5, 0.8; 4:2, I (Il), st., 0.2; 215; alles weissl., verletzt sich röt., H. fas.; Obstger.; Bergwälder; 3 bulbiger, mit knoll. St.-Basis, sonst wie d. Stammform; 216; BKoulens, 8,.9:4,5;::05, 213 7:09, 075 8:2 18 (Ill), st., 0:15; 122; injunctus, 10, 14: 2 %.. ke: 0:08; er Br 1, V.SH., 0.2148; gT.-g.; w.-rötl., ob. w. -Hock.; gelbl., fas,, Jängsriss. ; "Wälder; Be 8 10:4, 5: 0,8, 2; 8:1, 0.6; 6305, .V, B,, 0.2; 125, 210; blass g.-gr.; w.-g.; rötl. a“ fas., z. riss.; Wälder; auricomus, 8, 10: 6; 0.3, 3 .20.2:731.5: 07. 4,3.:0:06;;3L; lucifugus, 10:6; 0.4, g. ; 1:82 0654 5515.:H, B. 0.15; 184; insequens, 8, 10: 4; 0.4, 2, 330.5, 085 8303,,V,.f. a 0.1; 50; blass bräunl.; weissl., hohl; r.-br., fas.; . Wälder; geophyllus, 8, 10: 446; 0.4, 8.; 7: #9; 3: 1.5, ll, B., 0.15; 34; observabilis, 10: 4; 08, 8.; 3.9:0. ‚02; 12: 0.3, 41,:0.1; 181; 8.-r., g.-r.-br.; St. u. H. r.-br. 5 abstehend fas. -schupp.; "Moore; hettematicus, 8, 10:4, 6: 0.3, g.; 3:0.2; 1.2:0.6, I, 0.1; 177: r.-gr.; fleischf.; weissl., abstehend rötl.-br. faserschupp. ; Bergwälder;

Srnl

cidaris 8 minor, 12:6; 0.3, &.; 7:03, 0.5; 3:1, I, 0.1; 228; disclusus, 6, 8:4; 0.4, G.: 8: B9°.2: 7 ME :(8.% 0.752327; schmutz. w.-g.; w.-g., T.-g. punktiert; r.-g., berindet; Wälder; pygmaeo-affinis, 10:4; 0.3, g.; 10:0.4; 4:0.9, II, (B.), 0.1; 194; ravidus, 8, 10:4; 0.5, e.; 7: 0,5, 0.3; 2:1. 1 Bi, Ri; 103; vestitus, 10:4, 5; 0.4; 6:04, 0.2; 3: N 1 (ID, £ Br, 0.06; 104: Sahleri, 8, 10: 3 5; 0.1; 2:0.05; 05: 0.4, I Mer st., 0.05; 53; ‚alveolus, 8, 10:4, 6; 0.6; exc., 05: Hi 222, 1, 0.25; 166; pezizoideus, 86 ;: 0:2, 2: exe 0:85 10.520.218, 0.05; 241; b) über 10 u lang; dulcamarus, 10, 12:5, 6; Pr #20 5:09:04, 31, B.,: 0:1; 25; ze 5, x 9:0, Al, Bi? 0:15:19; spart :0

alienellus, 10, 12:6; 0 3 „u: ‚St. angedr. schupp. ; Wäld.;

:0. r.-br.-v., Schn. dunkler; St. Lug = Big, adaequatus, 12,:86:0,'85 05, ER 8 15: W253, 1]; B.. 0.25; 29, 35; w.-gr., br.-gr., Schn. w.; w.-r., fas.; g. u. r.-br., schupp.: ; Wälder; 3 angustus, 12, en 6, 8; 0.6, RE 0.4; ASt B;, 0.15; 130% absistens, 14, 16:6, 8; 0.9; 7:0.5. 03; 4:25, L (IV), sp, 1; 28; 8.-gT., Schn. w.; wer, ob. bestäubt; br. -fas.- -schupp- ; Wälder; lacerus, 10, 137, nr 0.5; 4:0.5, 0.3; 4,8, 1%. 06.2:7152, 135; Curreyl,’ HIEN: 5,'65°%72.5°10 415, 85.618, ul, 2334045 3*116,' 1583 servatus, 10, 16:5, 7; 0.4, g.; 14:1, 0.4; 8:5, U, sp. b., 0.1; 37, 152; weissl., g.-gr.; weissl.., w..br.; w.-g. goldg., riss. ; Wälder; rimosus, 10, 14:5, 8; 0.5; 10: 0. 05; 6: 31 11095.50:.15; 170; perbrevis, 12, 14:5; 0.6, 2.;.0.5; 4.3 0.4, 0.8; 5: 05, 14 B.075: 1713 descissus, 9, 11:4, 5; WARNT 088; 41.5, Bl, 8. 0.95; 149; deductus, 10, 16: 6; 0.8, 23193 84.,0.85 6: 1.5, m 'B. 0.3; 30; ocherg., gr.-g.; w. mit r. Fas.; r. br. faRrl rise. Wälder: praeposterus, 10, 14 365 0.8, 2.35:20.7, 0.555:L, 11, B. 0.2; 49, AT2“ blass g.-gr.; weiss]. ; ; bräunl. -g., fas., z. rissig; Wälder;

20

incarnatus; 10, 42:6; .1,.2-; 10 :41578:3,-IL B..02; 215; ine 10:6; 0.4,.8-5:59:1530.:3, DL, B+ 03234; ‚8--gr.; St. u. H. w.-g.. fas., Fl. w., sich röt.; Obstger. ; Wälder;

14:6; 8:06. 2:98 0,6; 4:9 5,H1.3B: (a.), 0.2: 1945

fleischf. ; w.-g.; “= -g., M. fas.- -schupp.; ee beeinun, 12, 14 6 7; 0.85; &-;77 :.1.5522::% IL B.30.3; 472 repandus, 10:1: 3; 051%; 9: 1.25.0624; ll, B., 0.3; 40; caesariatus, 14, 15:6; 0.7, z. ; 1:0:2:00.6572: 25, IL, b., 0.2; 44; B’tenuis, 12, 15: 6,783 05. 25.42 0.8.0.6; 4 151 B, 02: 217: sindonius, 10, 14:4, 5; 0.7; 8:0.6; 5:2, II, B., 0.15; 141;

deludens, 10, 18:6; 0,6, 2.; 9: 0.4, 0.3;'25:15, T-IN), st., 045 7 mattg.; ob. g.. unt. r. -br., fas.; ocherg.., runzl.; , Bergwälder; nimbosus, 107 71.:62995520:5770435;, 15:05, IL, £. B, 0.08; 144;

pediades, 10, 11:5; 05, 7.5 7:05, ‚34, II, B% 0.1; 240; £& pusillus, 10, 11: 6; 0.3, z.; 3:0.25 1.5:0.5, IL, B.., 0.05; 45, 235 ; arvalis Schm., 12: 6; eg W., 21.20.65 0.5; 7:15, II, "0.2; 156; escharoides, 12, 14: iE 0.4, g.; 4:0.2;:2.5: 0.5, UE.B 0.06; 239; sublimbatus, 10, 12:6; 0.4; 3:0.2; 3:0.5, DO, B., 0.05; 193; sphaerobasis, 14, 15:8, 10; 0, 4; k., 9:0.5, 0.3; E I, B ve I lateritius, 12, 2 8,10:20:6, 70:1, 04%, 225:4;5; ka 0:05; "Mel Tee ovalis, 10, 12:6; 1.2; 10:04, 0.3; 4:4, II (D, st,, 07: 91, 157; antipus, 10. 12: Ye 0.4, g.; W., 9:0.4, 0.3; 4: 18, dB B., 0.08; gg, 158; stagnicola, 14, 16: 6, 8; 0:5; 10:03 025.13 08, IR BE 08: 111;

g.-br.; ob. g.-r., nach unt. r.- bis schw. -br.; g.-r. ; Moore:

titubans, 10, M 6, 85 08; 70% Kt 0.2; 4:0.5, VI, 01: Mel.:87, 88; tener, 12:6, 8; 0.4; 7:0,4, 03; 3:0.5, II, 0.1; Mel. 86; contribulans, 2%: 10; 0.3, Zul: ‚0.4, 0.2; 1:1, I, st, 0.05; Mel. 9% blass g.-r.; St. blass rötl.; H. fuchsr. ; Moore; 2) Sporen länglichrund, an einem oder an beiden Enden zugespitzt; crustuliniformis, 10, 12:5, 65; 1,g-; 10:1,5, 1.25.10: 1.5, II, (A.,, 04:57: firmus, 10, 12:5, 6; Bir 8,9: 0.855 :0.8, I, A., 0.2; 58; mitratus, 10:4, 6; 1; ‚9: 1.4, 13; 9:4, dl B, 02; 59; medianus, 8,10 :5, 6; m u: 1.2, 0,8; Ar 3. 4L; ‚0.15; 39; g.-br.; weissl., voll; .g-- -br. , Bergwälder ; testaceus, 8, 10:4, 6; 20; 8-5 8: a 8:13, I, Mr 0.2; 153; elatus, 12, 14:6, 7; 0.4, & 1421.26: 0.8, 111 (I), 58 ‚0.25; 61; lugens, 10: 75:0.9,.00; 10: 2, 1.5; g: 1.5521: 02: 57; truncatus, 12, 13: DT stil, 8. 7:2: 8:8: 31, 5 B., 0.6; 54, 196; spoliatus, 10:6; 0.6, 8; 7: 0.55:521 1,15, 3, 0.25 138, 222, petiginosus, 10, 12: 9,185 0.33 6: 0.5, 0.35 3:0.6, u, b5 0.1; 48; 3) Sporen eckig durch eine länglichrunde Linie um- schreibbar; adunans, 10: 6; 0.4,.2.; 6:0.4; 8:0.8,.D, B,, 0.157194; fleischf.- br.sir-br., raub- fas., ob. staub.; r.-br., fas. -schupp.: Baumstümpfe; cavipes, 10: 6; 0 12.5:4:1508,0,5:0 ıı. £. En 0.15; 204; fleischf. ; St. u. H. r-br.; H. sparrig-schupp., Fl. fleischf. ; Wälder; ß minor, kleiner, schlanker, sonst wie die Stammform ; devulgatus, 10,0 20.28: 0.0.2:.3,8:02,.05 3 Sn.:ıl 5; IT, b., 0.06; 140; g.-gr., rötl.-gr.; w., g-- -rötl.; : fas., fahl g.-br., M. dunkler; Bergwälder; insuavis, 8, 10: A, 6; 10.9,..2:5 7: 0.8, 0.95 9 22011. 5B5:0.2; 186; w., weissl.; St. u. H. fas., r.-br., St. ob. weissl.: Moore; confusulus, 8, 10:4, 5; 0.3, 8.5 5:0.7, 0.3; 2.5: 0.5, IL; £. 'B,, 0.06; 125; weissl., r.-gr.; w.-T.; "fas., bräunl., matt glänzend: Bergwälder; transitorius, 10: 8; 0.3; k., 4:0.4, 0.3; 2:0.4, II, . B., 0.06; Hyp. 11% weissl., r.-br.; w.-r. -br.; » br., fas., matt glänz.; "Wälder : ;

21

assimilatus, 8:4, 6; 0.3, 2.8. 4203: 251.11, Bi; 01; Hyp. :12;

r.-bräunl., Schn. w. ; blass v.-br. ; r.-br., fas., un: Wälder; inne Bres. 3,107: 6, Vals: 6: 08, I 2: HB; 15, 0.15.1632; mixtilis, 10: 6; 0,2, 1, 0,5; et. 5,02: 21;

blass gr.-v.; w.-g.; z. klebr., Eis. gold. M. T.-g. ; Wälder: iteratus, 8: 4, 5; 0.3, 8.; 3.5:0.2, 0.1; 1.2:03. Il, _B., 0.04; 142;

w.-g.; weissl., blass r. ee H: ocherg., M.dunkl., R. "weissl.: ; Baumstünpfe; specialis, 8:5, 6; 0.4, z.; 6:0.15, 0.3; 2.5: 05, II. B.. 0.07; 206;

%, St. u. H. ocherg.; H. =. g.-T., St. hohl, gekrümmt; Bergwälder; einen & 10:6; 0.4, 2 Z21E E28: 06, II, 0.05; 203;

blass r.-g., dick; St. u. H. r.-g.; 'H. woll.-fas.: : Wälder; praetervisus, 10: 6; 8; 0.8; 12: 1.5, 0.8; 4.5, II (a), st., 0.1; 160; grammata, 10:6; 0.5; 5:1. 0.5; 3.5: 0.5, 1 8..,01; 147; scabellus, 10, 14:6; 04; 7:0.8, 04; 3:15. Il, B,, 0.06; 161;

U. Mit a enen Lamellen;

1) Sporen länglichrund;

a) bis 8 « lang;

squamiger, 8:4; 0.5, e.; 9:0.4; 2:1.7, U, B., 0.08; 173;

g.-br., br.; St. u. B.-br.; = fein-, St. grob- -fas.- -schupp- Bergwälder; lentus, 6, 7:3, 4; 1; 10:0.6; 7:1.5, HB: 03;:67; connisans, 8:4; 0.5, G.; 6:0.4; 5:2, 1l, f. B., 0.2: 134; inopus, 6, 7:4; 1, 2.; W., 202 25,13, 9:25, HE 4-B., 0.6; 69; penetrans $ fusiformis, 732 4; 0.6530: :0.3, E3:8321,15, II. f. 'B., 0.2; 13; sapineus, 8:4, 5; 0.7, BER? 2: 1; 10:0, II, B. (A.), 0.3; 296; liquiritiae, 9:4 3:0.6, 8:4 8:06, 0.55 6.1.5 II, B., 0.2; 225; piereus, 8:4; 0.6, S; 069: 6:9, 3.8. 0,25190;

subglobosus, 8: 4; 2.3 4:04, 02; 2:1, 1, 0.1; 68, unt. links; pusiolus, 8:4; 0.3, 28: :0.2, 0.255 1: 0:6, IE 0.1; 82; 0.4,

uncaalis, 8: 2 es 0.15; 2.5:0.5, HI, 0.05; 231;

alles w.- H.-M. dun kler, H. matt; a: Moose; camerinus, B:4. 0.25, 8.5 3:0.25, 0.2; 9:02. I (I), 5.04: 02; triscopus, 6, 8:4; 0.2, z.; 2.5:0.15; 15: 0.4, H, B,, 0.1; 86; arborius, 8:4; 0.4; 4:0.4, 0.3; 1.6:1, Il, B., 0.1; 169;

weissl., lila-g .; ob. hellg., unt. r.-br.; Y.-g., 2. rauh; "Baun- Moose; an 8:0.5, 04: 5:1, 1, £. B,, I 167;

b) 8 bis 10 u lang; deglubens, 10::6,.05,2. 58: 0.7, Dana, IESB., 0.1; 24; destrictus, 10, 12: 4, 65 0.9, 2,27741.3, 1; 7: 3, II, B.. 0.2; 4. 2Pl: seductus, 10:4, 6; 0.3, e.; 4:0.4, 0.3; 3:0.5, II, BON, 0.2; 115; weissl., olivenf.; HB. u. St. r.-g.; St. fas.-, H. sparr.-haar.: Moore;

flavidus, 6, 10:4, 2 E %229.1,:679.98.B5..0.35 83; spumosus, 8, 9:4; ;8: 22:08: 4:08, U, f. A, 0.2; 223; apicreus, 10:6; ee FE '9: Br 8:2, 2, DB} 0.2; 190;

penetrans, 8, 10: 2.03.49: 1.4, RE 2 II, f, FR 0,3; 18; hybridus, 8, 10:4, 6: "04, 2-0307,:0:554827:5, IT, 0,3; 191; abstrusus, 10:5; 0.4, g.; 6:0.5, 0.4; 5:0.5, III, f. A., 02. 192; magnimamma, 10: 6; 0.5, 8.5 5:0.5, 0.3; 4:1, VI, 7), 0.1; 221; innocuus, 10:4, 6; 04, 2.; 4:0.6, 0.5; 4:0.6, II, As 0.2; 74; ‘cerodes, 9, 11:4, 5; 0.5; 6: 0.6; 6:0, H, A, 0.15; 229; melinoides, 10:4, 6: 0.7, 8.; 4:0.3; 4: 1, I, 0.5; 230; 8 elongatus, 8, 10:4, 5; 0.4, ; :02; 32:08, I, (B.), 0.1; 79; 4,.5; 0.

interceptus, 9, 10:4,.5; alles von rötlich-g. Farbe; tabacinus, 9:4, 5; 0.3, z.; 8

09915 1 b.,0.1: 855 . z. hohl.; Wälder; 2, 2:02, IL B., 0.05; 180;

22

amönus, '8,.9.:4, 55.06, 5. 65.1,.20.2.:9.:.0.6 IE TE, 0.2: 7705

bryorum, 8, 9:4, 5; 0.3; 9:0.2; 1.6:1.2, I, B, 0.05; 99; sphagnorum, 10:6; 0.4, z.; 10:02; 25:1, HB... 0.208 inconversus, 8, 10:4, 5; 0.6, z.; 6:0.3; 3, II, f. B., 0.1; 107; r.-g.; gelbl., innen schwammig;; fahl-g.; Moose; c) über 10 # lans; Bongardi, 10, 14:6, ; 1; 7:12, 0.9552, 2,0 B.), 0.2; See muticus, 10, 12:6, 7; 05, es Twols 5:0.5, II, f. B., 0.2; 178; deflectens, 14, 16:45 0.4. ER 0.6; 2:19, 018; 0.1; 39; blass g.-gr.; w.-br.; dunkelbr. fas.; 5 wälder;

carbonarius, 11:6; 0.7; 9 Be 8:2, 11, (B.), ve ne unt. rechts; gsummosus, 10, T1:.9EHr1e8 11 :2.35: 12:1; ‚0.4; 224;

scolecinus, 10, 12:9; A 2.2302 0.9,.0.23,8:127, I. B. 0.08; 81%; ß minor,’ in allen ee kleiner als die mn 186; sticticus, 12, 14:6; 0.6, g.; 6:0.7;.3:1,5, IL, B.. 0.15; 87; badipes, 12, 14:6; ‚0.4, Zur 02555205, 1, L Basliite 233; semiorbicularis, 8.20: 2,8: 0.6118.5,470.25 3: 0.5, II, 0.9; 234 ; conferciens, In 6; 0.8, u 10: 0.35. 28:1, u, 0:15; 89; weissl.; ob. g.-w., unt. g.-r.-br.; semmelg., R. halten: Moore; coneiliascens, 10. 12: 6; 0.8, 18.398 0,2: 8; 0.3, II,.B.,:0.03,;, 93; g.-gr., br.-gr.; ob. w., 8.-W., "unt, r.- -br., w.-fas.; g.-r. R Moore; suspiciosus, 10, 11: 6; 0.4, 32:0. 0.2; 32: 0.3, IL, B., 0.08; 94; br.-gr.; ob. m durchschein., unt, DR: -T. . ocherg, = heller; Moone; vexabilis, 16, 20:8,9: 0.9,:2510:02598:23. 11 B,:041;598: w.-r.-br.; ob. weissl., unt. r.bn‘ Er -g., M. dunkle Ace Moore; ß secundatus, Lam. g., nal breit. Hut g.-br.; Moore; temulentus, 12:6, 8; 0.6, z.; 6:0.4; 4:0.6, Ein 0.15; 287; inserendus, 10, 11: 6; 0.5, are 0.2; 2:0.2, VI, B., 0.1; 238; alles r.-g., St. w. -fas.; sehr gebrechl.; Wälder; erinaceus, 10, 1430,74; 0.4, 2,5 210.3 4, II, .A.,0.2; 46;

tener, 12, 14:6, 9; 0.4, g.; 18: 0.2..0:253,28.2,,3 10), st BAeesE vittaeforis, 12:9, 8; 0.4; 7 0.8: 0.2; 2: 1, LIE, st, 0,1; 96; rubiginosus, a DE 5, 6; 0 RR 0.5, 03; 3:15, AI; 0.2; 101; hypnorum, 10, 11:6, 8; 0.3, 2. 7: 0:1: 1.:0.2,. 11..B,.0.05:00% mniophilus, 12, 16: 6; 0.3, 2. init 0.4, 03; 19: 12 1. b.: 01; oo: aquatilis, 10, 14:6; 0.8, e.; 9: 0822 IL, LA VI 109; 2) Sporen eckig, durch eine länglichrunde Re um- schreibbar; impensibilis, 10: 9%W03;.5:09,.,.025:.18-0821E Br ut Won: blass r.-gr.; w.; ocherg glanzlos, kauın fas.; Bergwälder; a 10: Brls 0.5; 1:09; 99219, IH, DB. 0; 148; „br. hrs w.-fas. u. nn goldg., br.-fas.; Heiden; IR wenigstens anfangs ausgerandeten, wenn auch später gerundeten Lamellen; I) Sporen ee pyriodorus 8:4; 1, z.; 9:1, 0.8; 7: ZB, AB. 08 163; #8 major, 10, 12:6; 1, z; 12:1.5, 1; 9:3, IL, B., 02; 208; fraudans, 10:6, 7; 0.7; i0: 1.5, 4% 5.5:0.5, IL,’ B.,.0.2; 36, 1655 lederg.; w., blufr. aserlleck, gelbl.; 8-1. fas., riss.; Wälder; albidulus, 1026-1222; 168 g, 18:00 w.-g.,9.-br. ; St. u.H.w.-g., mit blutr. Fleck. ; H. fas., kaum schupp.; Bergwäld.; indissimilis, 8, 10.:4, 6; 0.7; 7.58 0.9.0.6; 6: 2, NE B., 0185 oe w.-br.; ; bräunl‘, matt glänz., fas., 2. riss.; Wälder: sub 12, 14:7. 8;'0.65’8 :09,0.6; 5505, IE T. B., 0.2; 49; w., gr.-br.; ; weissl,, fas,, Z. hohl.; r.-br., DR.: Wälder; |

23

aemulus, 8, 11:4, 6; 0.3, g:; 5:0.5, 0.4; 3:0.5, II, 0.1; 28;

g.-br., Schn. w.; St. u. H. rötl.-g., br.-g.; H. z. fas.-schupp.; Heiden; ignobilis, 84; 0.15,2;5733034 1:03 11,:0.05; 183;

ocherg., r.-g.; ob. weissl., unt. @.-r.-br.; g.-r., M. dunkler; Moore;

Ben, 10, LIES, 05: 0.4; 25:7°0.7; 35:1, I, 03; 51; blass; St. u. H. w., weiasl. ; St.-Basis schwärzl.; Wälder; mesophaeus, 11:5; 0.7, g. :9: 092.3:02 18.5.1097 88, 121, 179; ß minor, 8, 11: 4,5; 0.6, 8; :0,5; 4:0.5, IL, B,, 0.15; 66, 188; 0:

longicaudus £ radicatus, 1 5; Kos, W.’10: 05; 6: g, IW,.’B:!: 08 189; nudipes, 10, 14:5, 7; 1, g-; 9:1, 0:8;-6:3, DI; B., 0.2; 52, 55, 187, 220; sideroides, 8, 10:4, 5; 0.5, g-; 5:0.3; 3:0.5, II, (B.), 0.15; 80, 232; vervacti, 12, 16:8, 10; 0.6, @.; 4: 0.5; 8:1, = 0.3; 84, 236;

2) Sporen länglichrund, an einem oder an beiden Enden

zugespitzt; mussivus, 10, 1954,65 09,2; 15.38, 285.104, IL Au T;:150; sinuosus, 10:6; 2, Eh. 3.2512 20,10, 280,65 fastibilis, 10, 12: 8,.020:55 2.5 12: 3,42; 9: 3, IB. ia, 0.5; 172; ß alba, St. w., H. weisslich, kleiner als bei der Stammform ; 64; y spiloleucus, 10, 12:6; 6, g.; k, 9:0.8; 6:2, II, B., 0.3; 219; glutinosus, 10, 12:5. 6; 0.5, 8.; 8: 2.5, 1.7; 6:3) II, (®.), 0.4; 62; apolectus, 8, 10:6; 0.4, e.; w.. 8: 230 13,932: 08;.174: g.-gr.; St. u. Fl. w.-g.; H. klebr., g.-gr., eingerollt; Bergwälder: sinapizans, 12:6; 1.2, &.; 10:4, 3; 12:0.8, II, A (B.), 12: 15%; longicaudus, 9, 11:4, 6; 0.7, a; 15: 216106 2,27, (1 B.), 0.3; 56; subeollariatus, 12:6; 0.6; 8: 0.6, 0.4; 3: 13/4; 017 168; diffractus, 10, 11:4, 5: 0.5, 2; 5: 0.5, 1.2: 5:02, V, 18,03% 98% 3) Sporen eckig, durch eine länglichrunde Linie um- schreibbar; trechisporus, 10:6; 0.6, g.; 10:0.6, 0.4; 4:1, II, B., 0.1; 22; Bee 0:57: Vo... 32:5, 2:90 HI, B. (A.) 0.8; 27,143: gr.-r., blass-v.; St. u. H. weissl., nicht br,-rötl., Hut fein-fas.; Wälder; Bblerrabılis, 10:6: 1, 2; 8:75,'1.2: 8:15. £ B., 0.3; 176; weissl., gr.-g.; w., rötl. Faserfleck.; goldg., z. riss.; Wälder; IV. Mit herablaufenden Lamellen;

1) Sporen kreisrund; Tricholoma, 4; 0.4, g.; 3: 0.4; 830.5; V, A. 0.2; 218; 2) Sporen länelichrund; paradoxus, 10, Ei 0.8, e.; 45:03. 2320 2.4.05: 65; Minelensr 8, 4:45:09: 10:129: 1,11, 88. 0.35 70, 71; Bee 812,082: 10,02, TIL, A., 0.3; 77; delimis, 10:6; 0.6, &.; 5:0.4, 0.3; 2:1, II, 0.2; 68 neben 67; w.-g.; ob. weissl., unt. r.-br.; Be, hygroph.; Holzreste; helomorphus, 9, 10:4, 6; 0.5, 8.; 5:0.2; 2.5, 1, In, 0.2; 63; scambus £ ferruginascens, 63; 05, ul, 0.4; 3:0.5, 1, f.A. (B.), 0.2; 135;

furfuraceus, 8, 10:4, 6; 0.6, z. ‚6: 05023::3:2, II, f.-A.. 0.2::106

heterostichus, 8, 10:4, 6; 0.6, z.; 3:0.2; 2:0.8, II, 0.05; 95; paludosus, 8, 10:4, 5; 0.5; 2; 1 :02; 9,5: 3.1 B,, 0.1; 110; muscorum, 6, 8:4; 0.3, z.; 5:0.3, 0.25; ET a 0.08; 108;

a autochthonus, 7 aA: 3: 6,0 25: 07. A,, 0.1; 105; 'erobolus, 10, 11: DB 8.:79:04 05; 3:08 V, A. (B.):0.1; 189; inquilinus, 10, 12:6; 0.5, 2.5; 4:0.4, 03; 3:1, V, B. (A.), 0.15; 195;

ziollis, 6, 3:4, 0,5, 8. u; 9:15, V, a, 085112; involutus, 6, 10:4, 5; 0.3, g.; 10:2; 14:1, II, £. A., eing., 1; Pax. 5;

24

prostibilis, 9, 11:5, 6; 0.3, g.; 4:1, 0.6; 4:1, Il, eing., 0.5; Pax. 6; gelbl.; w.; hellbr., filz.; - Fl. w.-br., sich röt.; Wälder;

ee kukosns, 6:3, 4; 0.6, g:; exe, 10:3; 14: 2, V, A, U u:

panuoides, 6:4; 0.3, g.;n. ode exc,1:05; 7: 3, II, 0.6; mit Namen;

D. Melanopen, Sporenstaub Aunkelnien schwarzpurpurn, dunkel- braun, schwarzbraun, schwarzgrau oder schwarz; t Lamellen anfangs mit einer allgemeinen oder besondern häutigen Hülle, oder mit beiden bedeckt; I. Mit freien, angehefteten, gerundeten oder kaum ange- wachsenen Lamellen; 1) Sporen länglichrund; arvensis, 8, 9: 0:8,71132,457.9:3. 10.775 pratensis, Ana . 08; 9:2,18.5; 20:5, 0: (B.), 1; 8; campestris, 6, a 4, 6: 13710 :23; 12: 3.1, B.), 34; 22; ß villaticus, 10, 11:5, 6; 1.5; 15: 8; 25:95, I (f. B.), 2.5; 18; y rufescens, 6: 4; 04; 10: 2:00 28, II, 0.3; d albus, 6:4; 0.5; 10: 1.5, 1.2; 8:19, MH; ni 9; & flavescens, 8: 4; 0.6, g.; 12: 2, 1.4; 10:3, II, „A 0:8; 23; silvicola, 6, 8:4; 1; 15: 25, 1.5; 10: 3, u, # ra 106; silvaticus, 7, 8: 4; 0.8: 12 5 1372>DE 0.6; 30; haemorrhoidarius, d, 6:2, * 1; 10: 2, hr Mr , (f. B.), 0.6; 24;

comptulus, 4, 5:23 8; 0.5, 8:; 6:06; 6:1, n) Ne 0:15.155; semotus, 42532258305: 5:1. 0524:%5, U. 0.2; 10; haematospermus, 4 5.:3510.85 7:08.04: 06:15; 8 f. B.: 015055 segregatus, 6:2, 3; 0.6, g.; 5:0.2; 3.5: 1, I, .st., 03, 141;

br.-r.; purp., w.-gr. bekleit; g.-br., fein fas s.-schupp.; Fl. purp.; Bergwälder;

melantinus, 6, 7:3, 4; 0.5; 5:0.6, 0.5; 4:1.5, I, 0.1; 138; Candolleanus, 8:4; 0,3, 2.::9:0.45:7:9,. 11. Bi 01; 111: 2) Sporen länglichrund, an einem oder an beiden Enden

zugespitzt; melaspermus, 8, 10:4, 6; 1, &.; 6:1, 0 ;> 5.:11.9,,, 0.35.12, 0% 137; separatus, 18:9, 10; 0.7; 10: 9.6, 0.4; 4:1.5, 11, 0.15; 71;

£ minor, 18:9, 10; 0.5; 8: 0.4, 0.3; ee Us, IV (II), st., 0.15; 148; 3) Sporen keilförmi instratus, 8:4; 0.8, z.; 6:0.6, ne 3.5.:.0:8, 11: 0459105 r.-br., v.-br.; w., seid. glänz.; purp.-br.; Pappelstümpfe; a 1, 9:4; .0.5, 2; 6: 0.9; 5: 1.4, UI, £.B., 0.2548, 140; schmutz.-v.; weissl., fas.; g.-br., r.-br., fas. -schupp. ; Pappelstümpfe;

I. Mit ae nülhkenen Lamellen;

1) Sporen länglichrund; a, 8, 9:4, Bf. 10:: 0.8; 1:29,.21,:12.B.0222; albonitens, 8, 10:4; 08, g-; 5: 0.5. 04; 8: 0.6, IH. B, 01; 136; obturatus, 7:5; 0.5; 4:08, 0.4; 2:1, II, B+ 04; 150; stergorarius,. 17, 22=8, 11;.1.2; 10:12, 0.5: 4:0. 11, 0:1: 25, 905% ß flexuosus, 20:10:05, z.; 12:03; 4, I, TE. B., 0.155 31;

sublateritius, 6, : 5, 4, 1,8.; 10:1:55 9:25, 31, 17 82,,095.30:

capnoides, 8: 4; 2072:::30= 1.23 6 ER: B. 0.4; 39, epixanthus, 6, 1: w "05. 8.4 7.19, 621,9, 31,808, 00.3 TE ß vernalis, 6, 778. 4: 0:8, 2.;,0 0.6.0935 9-4, 11, :B. 09 2: elaeodes, 5, 6:3, 4; 0:5: 2.5,71,.108:6 71,15 2.) Ware fascieularis, 6, 8:4, 3.0.9, 7:94: 4% 1, DB. 025058 arridens, 6,:8455.0.9, z; 6-,65 571.5, IL Fr B. 03; 108; g.-br.; ob. ST. Er unt. hellg.; g.-r., R. heller; "Fichtenstrünke;

LE, B 28,04 5, es 11500: 250.2, TE, #8 0.3; 109; gr.; r.-br., ob. g.; w.-g., gr.-r.-br., hygroph.; Föhrenstümpfe;

>

25

- dispersus, 8:4;.0.6, 8; 10:05; 4:15, II, B., 0.1; 126:

coronatus, 8:4; 0.4, G.; 9:0.6; 6:2.5, II, f. A., 0.1; 50; appendiculatus, 6, 8:3, "4; Ver: 2, IL, f. B, 0.1; 49; laerymabundus, 7, 9:4, 5; 0:7, 8.5:830:9; 6: 2, 1, £, B., 0,33 139;

2) Sporen länglichrund, an einem oder an beiden Enden zugespitzt; merdarius, 12, 14:6, 8; 0.5; 8:0.6; 4:15, II, B., 02; 13; accessitans, 10, 12:6; 0.7, Zug Tr 0.3; 3: LTE 0.1; 84,

ST.-W.:; W., W.-8., w.-br.; W.-8., 9--T., klebr. ; erdiger Schlamm ; ildictivos, 19, 12.7..8:0.3, 2.5 89:0.25 2:51 ‚01; 118;

br.-gr., fleck.; w.; w.-g., M. g.; Komposthäufen ; coronillus, 6, 8: 4, 5; 0.4; 4.5:0.4; 3:1, H, 0.25; 11;

)) Sporen länglichrund mit zwei vorgezogenen stumpfen

Spitzchen (zitronförmig); pyrotrichus, 11, 12:6; 0.9; 10:1.5, 1; 10:5, H, B., 0.4; 48; velutinas, 10:6; 1, z.; 10:1.5, 1, 12:0:3, iin, B., 038; 44; +r Lamellen ohne allgemeine oder besondere häutigeHülle;

I. Mit freien, angehefteten, gerundeten oder kaum ange- wachsenen Lamellen; 1) Sporen länglichrund;

atrobrunneus, 10, 12:6; 0.8, z.; 12: Nat a22r ln, b.,.0.b, 149; ndus, .86,.18.7%; 0.657705, 0.252.523, IM, st., 01; 148; ß Polytrichi, 18, 20:10; 05; 5:02; 1.5: Bo; Tl, b., 0.05; 153; y elongatus, 18:8: 08: 8 30.2; 2:05, Eh Rh B., 0.05; 152; aan, 127879: 0, 2020.28 2.0.0, 818, 8.°B.,.0.05; 155;

br.-r.; w.-r.-br.; v.-br., glanzlos ; ‚Accker delitus, 12, 14:6, 8: Os, 22 111: 08, 02:,26 15, 4,.b4 011 520,738;

r., gr.-r., schw.-r.; w., gebog.; ; gelbl., m ST.; Waldwiesen; semilanceatus, 12.,-16% 0,18;/0,4; 12: 08; 2:29 IE 6.10.15; 144; . canobrunneus, 12:6; 0,5, g.; ws 5:1; 7:0, II; £. B.2,0.2; 157; spadiceus, 6, 7:8, 4; 0.6, g.; 10:0.6; I 15.50, £:B.50.2; 58; ß hydrophilus, 2, 67 3; 08.8: ; 6, 1:6: IL £ B.,0.2; 156; polycephalus, 8, 9:4; I S.; 5:2 0B2 033;: 37,59; conopileus, 16:8; 0.5, WR IR 9, III, st., 0.15; 67, 69, 78; mastiger, 14, 16:6, 8,0 A; 9: 04 "32 2223,18, °B., 0.1; 1665 persimplex, 10, 12:5, 6; 0.5, 8 re RA, 0.3: 4, II, a., 0.1; 146;

gr.-r.; weissl., w.-r.-br. 8. Se br, mattglänz,, hygroph.; Heiden; " Falkii, 6:2, 3; 0.4; 4:0.4 ,0.354.8.:0.5, IL, D., 0.06; 147;

bifrons, 10, 12:6; 0.4, z2.; 7: 0.15; 25:1, III, st.,' 0.05; 167; supernulus, 10, 11: 4, 5; 0.4, Zu ; W., 12:0.5, 0.3; 3.5: 1.2, I (II), 0.08; 89; Ww.-gr.; W., 2. durchschein,; 5 schmütz. g.-br;; Wanzenger.; Baumstümpfe ; ‚ämiputeis, 8, 9274719 8:05, 3a; s.4l,; Hi. f. B., 0:1, 122, 193; caliginosus, 16, 18: 10; 0.4, z. Ta 0.5, 0.3; 2.2: 14, u, 0.08; 75; depareulus, 1229, 6; 0.8, 2., 35: 0.25, 0.1; 1:0.6, I, B.; 0.05; 112; gr.-br., Schn. heller; weissl., br.-rötl.; gr.-br., glanzl.; Wälder; devergescens, 10, 14: 6; 0.2, le. 5.3.04 0.25, 0.15; 1.2:07, DI, B., 0.04; 5; schw.; ob. weissl., unt. br.- -T., durchschein. ; hellgr., betaut; Waldwiesen;

2) don Iekıhramd) an einem oder an beiden Enden

zugespitzt; 'particularis, 16:10; 0.8, z.; 8:0.3; 3:1.7, II, (B.), 0.06; 72;

gr.-br., schw.-br.; weissl., br. -rötl.; g.-br. " r.-br.; Aecker; exerrans, 8, 10:4; 0.15, 24,0; 1: 0.4, II, 0.04; 7;

hr.; blass r.-br.; bräunl., br.; Pflanzenreste in Wäldern; gyroflexus, 8, 10: 4, 9; 0.1; 8.; 6:1.5, 1; 0.6:0.5, ILL, st., 0.03; 134; spadiceo-griseus, 10, 12: 6, 8; 0.4, u 7: 0A ud, II, f A; 0.2; 63;

I*

D

26

subditus, 12, 14:8, 10; 0.4, 2.; 2.5:0.2; 2.2:1, I, 0,08; 38;

dunkelgr., Schn. w.; bräunl.; br.-v., glanzlos; Kuhkot; expromptus, 8, 10:6; 05, zu% 7: 0.4, 0.3; 3:2, II, st,, 0.1; 159;

r.-schw., br.-schw.; br.-v.-schw., gr.-w. staub.; g.-gr. -br., elatt; Wälder;

ins, 8, 10: 4,6; "0.3; 19205; 1:6: 1,12,(H), 'st., (6), 0.55.79, 164;

gr.; ob. weissl., unt. dunk.-br. -T., weissl. staub.; , 8-br.; 5 Wälder; llens, 8, 10: 4; 0:4, 2. ,2115'0,5,.03 5:35,12, Se 0.1; 803

gr. ‚-schw., Schn.. e1.5 schw. -Y. Ihr,, weissl. staub.; br. en 2. Ale ; Wälder: ß minor, 8, 10:4; 0.3. z.; 3:0.4, 0.2; 1.8: 1, II, 'B,, 0.08; 130; valentior, 14:8; 0.6, 2.59: 0.7, 0.4; 4: 2, 1194.B, 01; 81;

gr.-r., br. -schw.; ; w., seidengl.; g.- -br., hygroph.; Gärten; albido-cinereus, 14:6, 1: Boa 20.1, 080.7, u (I), st, 0.05; 165;

gr.; w., durchschein., "hohl; weissl. -gr.; Aecker;

3) Sporen ee hruna mit zwei vorgezogenen stumpfen Spitzchen (zitronförmig); campanulatus, 15:9; 0.8, z.; 12:0.4, 0.25; 2.5: 2.5, II, st., 0.1; 73, 101; ß minor, 16:10; 0.5, 2 0: 0.25.1.0: Lo, I, b., 0.08; 160;

II. Mit angewachsenen Lamellen; 1) Sporen länglichrund; bullaceus, 8:4; 1, g.; 4:04, 0.3; 3:1.2, IL 0.15; 154; nueisedus, 12, 14:7, 8; 0.5; 4:0.1; 1:0.5, II, 05; 6; examinatus, 14, 1626, 8; 0.5, 8.59: 0,25; 8.0: 0.7, I, £ BS 04 2 BE ST.-T.; W., durchschein.; gr., weissl.,.verbleich.; Gärten ; ee 4; 05. 2.; 8:0.7, 0.4; 5:15, II, £. B, 0.2; 60; gr., r.-br.; w., weissl. ; g.-br., r.-br.., hygroph.; Baumstümpfe;

frustulentus, 12, 14:6; EN .; 10:0.5,0.33>1:5° 1, IL 8t.,: 0082770: fatuus;’ 12, 43567%7505; 8.; 8: 0:8; 0.3; 8: 4 IE -5..,B5:008, 238: dendrophilus, 10:4; 0.2; 5:0.2; 0.8:0.7, IL, B., 0.03; 197;

noli tangere, 8, 9: 4; 0.4: 3: 0.4, 0.35 3.5:03, II B., 01; 45; subatratus, 12, 13:6; 0.4, g.; 13:0.5,:0.4; 4:9, III (D), B,, 0.2; 82, ß medius, 10, 14:6; 0.5; 6: 0.5, ee 1.2, 1,..0.06; :83;

gracilis, 14:6, 8; 0.4; 10 :'0.35 02:12.21:5.: IL st.; 0.08; 74, 168; impatiens, 1,95 238;0.2; 52.0.3 02; 2: 1.5, r, ER 0.03; 16;

2) Sporen länglichrund, an einem oder an beiden Enden zugespitzt; ericaeus, 20: 10; 0.3; 11:0.7, 0.4; 4:0.2, II, b., 0.15; 56; testaceo-fulvus, 8, 10: 420), 32, Ze (2 2 0.8, #, 0.08; 116; r.-br., gr.-v.-br.; r.- -br., w. far; sten, bräunl., hygr.; Moore; Fönibenh 12,626. 10; 0,7, 2 si 0:3, 22518 12,61], B, 0.1; 46;

fimicola, 16:8, 10:;30:9 ;7-: 08; 1.3: 3; Hfist:,20.085, 85;

biformis, 11, 14: 6; 0.7; 4: 0.2; 3:15, II, st, 0.05; BB 62; |

disseetus, 12, 14: 6, 8; 0.6, 23: 6:30:23 nA: 1.4, I; st., 0.05; 37; 3 gr., schw.-gr.; weissl., glänz., durehschein.; w.-g. bis r.-gr.; Wiesen;

pronus, 14, 18: 6, 8; 0.2, 2.5:5:0.15; 2%0,5, 15: 0.06;28) 163;

expolitus, 14, 16:6; 0.5; 6: 02; 2: 1, II, B., 0.04; 198, 164;

trepidus, 10, 12:6; 04, &: 10% 0.25: I.5% 1.5, II, B. (b.), 0.05; 162;

disseminatus, 8, 10: 4,55 03; DR 0.1; 11,18, st., 0.05; 9;

subtilis, 12, 16:5, 8; 0,3; 4: 0.1; 1:: 0.8, II, st., 0.05; 77:

3) Sporen An hchria mit zwei vorgezogenen tue Spitzchen; discordans, 12: 728, 0.5, z.:'855:02,015120.7, Hy B., 0.087855 gr., gr.-br.; blassg. =. g.-rötl., klebr.; Pferdekot; einctulus, 12:7, 8; 0.5; 7: u 9:2.3, II, B,0:2; 121; einereo-fuscus, 18: 10; 0.5, e.::108 21 920.5) III, f. A., 0.08; 169; gr.-schw., fleck. ; ob. purp., unt, dunk.-r.-br., staub. w.-gr.; gr.-br. ; Wälder ;

RL

II. Mit wenigstens anfangs ausgerandeten, wenn auch später gerundeten Lamellen; l) Sporen länglichrund; Fiwensis, 7, 8:8, 5; 0.6, z; 6:05, 04; 4:1.7,:.11, £. B., 0.1; 61; squalens, 8:4; 0.6, g.; 10:0.5; 5:1, I, B., 0.1; 158; 2) Sporen länglichrund, an einem oder an beiden Enden zugespitzt; insiliens, 8:4; 0.5, z.; 4:0.15; 2.5:0.5, DI, B., 0.1; 51; br.-gr.; ob. blass br.-gr., unt. dunk.-br.; w.-g., br.-gr., hygroph. ; Moore; 3) Sporen keilförmig; ligans, 8, 9:4, 6; 0.3, z.; 3.2:0.2; 1.5:0.8, II, 0.05; 39; br., gr.-br.; weissl., w.-br., durchschein.; br.-gr.; Waldwiesen ; IV. Mit herablaufenden Lamellen; 1) Sporen länglichrund; physaloides, 8, 9:4, 5; 0.5, 9.; 4:0.3, 0.2; 3.5:0, IL, B., 0.1; 115; 2) Sporen länglichrund, an einem oder an beiden Enden zugespitzt; Borkns 020, 4: 0.4, 2.5,174:02: 2:04.15, BO. 117; g.-br., r.-br.; St. u. H. r.-br.; St. fein bekleit; Aecker; atrarufus, 6, 9:4, 5; 0:3; 6:.0,3;.2.5::05, D, B., 0.05; 21, 26; parabilis, 6, 8:4; 0.2, g.; 38.5:0.1; 1.2:0.3, VI, a., 0.03; 27; dunk. g.-br.; br.-r.; br.; Heiden; agnatus, 10, 12:6; 0.5; 12:0.4, 0.2; 3:2, II, B., 0.15; 68; br.-v.; schwärzl.-v.; weissl., gelbl., R. gr.-br., wachsart.; Aecker; 3) Sporen schmal länglichrund; glutinosus, 18, 20:6; 0.3; 12:2; 10:2, f. A, 1; Gomph. 1; roseus, 18, 20:6; 0.3; (w.), 8:1; 4:2, II, B., 0.4; Gomph. 3; viscıdus, 16, 20:6, 7:.0.6; 9:1.5,1; 7:2, D, B., 0.4; Gomph. 4; testaceus, 18, 20:5, 6; 0.8; 12:2, 1; 8:2, II, B., 0.5; Gomph. 2; 4) Sporen länglichrund mit zwei vorgezogenen stumpfen Spitzchen; coprophilus, 18:8; 1; 6:0.5, 0.3; 4:2, II, B., 0.1; 14, 16, 17, 34, 114, 119, 120.

III. Cortinarius.

Lamellen fleischig-häutig, scharfrandig, dauernd, trock- nend, durch die Sporen pulverig.

Sporenstaub gelb, gelbrot, gelbbraun, braun.

I. Mit freien, angehefteten, gerundeten oder kaum an- gewachsenen Lamellen;

1) Sporen kreisrund (oder annähernd kreisrund); Earlliardi) 6,85 1.07 9571.5,178:755° IN B.,.0.4; 48,227;

2) Sporen länglichrund; alboviolaceus, 8, 10:4, 6; 0.8, z.; 10:25, 15; 10:3, II, B., 0:2; 44, 47; Bivelns,21036, 8: 6 225 01924,1250 1084, TE B.20 5; 200; armillatus, 10:6; 2, z.; K., 15:2; 14:3, I (II), B: (A.), 0.4; 174; Ekaxımıs,.8, 10:4: 5: 0.4, 2128:5, 3: 12:2, 15, £,)1;5 179; Bindereni.8, 9:6; 1, 2; 8:25,.155,7:3./11,.0.2; 173; lencopus, 7, 8:9, 4: 05,2; 5:04,05: 2:15, IE 0.05: 112, 220; ‚janthipes , 8:4; 0.4, z.5'5:0.6, 0.4; 2.5:0.5; II, B., 0.1; 223;

3) Sporen länglichrund, an einem oder an beiden Enden zugespitzt (auch birnförmig); cumatilis, -10 :6;:0.6, 8.5; 8:4, 2.5; 10:3, IL, £. B., 0.4; 161; rvus, 8, 10545 15.52.240:4,259:3, IE £ B., 03;.177; Brummınus, 8,0762 8: 00,2; 12:1.5, 1; 721, U, B,, 0.2; 53; zenidens, 6,.8:4;5 0.5, 2; 5:15, 1; 6:0.2, 1, fi A., 0.2; 218;

28

Il. Mit angewachsenen Lamellen;

1) Sporen kreisrund (oder annähernd kreisrund); "seiophylius, 8, 10. diam.; 0.5, 2.5 6:1:06; 35:1, 11.0.1; 17% 2) Sporen länglichrund;

myrtillinus, 8:4; 0.3, 8; 6:0.5, 0.4; 3:0.5, Er D, 8, U. IE apparens $ minor, 10:5; 0.3, z.; 3:0.5, 0,3; 1:0.5, I (m, B., 01; 198; periscelis, 8:4; 0.5, g.; k., 8:0.5; 3.9: 2, II, b.0.15158% flexipes, 6, 7:4; 0.5, e.; 8:0.5; 2:2. II, 1 b., 0.08; 211: ineisus 8 curtus, 8:5; 0.5, z.; 4:04, 0.6; 5:1, I (II), B., 0.1; 213; subcarnösus, 6:4; 0.6, z.; 5::0.7, 0.5; 5:0, I eEI), A2,-0.7; 318°

r.-br., gr.-r.-br.; r.-br., w. fas.; v.-br.; Buchenwälder; paleadeus, 10:5, 6; 0.3, G.; 7:1, 0.55 '2°1.5, D; sp. b., 0.1; 1713 isabellinus, 8, 10:4, 5; 1, x, 8:1, 6:23 DO, A.), 0.2; 130, 217;

milrinus, 10,124, 6; 05, 2.5.8: 05, 0.4718 21:5, IE'B} 0.8; G&B> rubricosus, 8:4, 551, z.; 8:14, 15:2, 0; B., 099 ::219; scandens, 8, 10:4, 5; 08, 2.25:03, 03%, TAT), 1B0 N camofuscescens, 8:4, 6; 03, 2.5 7:05:0.35.3205726 DB, 082 299;

g.-br.; St. u. H. br., gr.-br., St. weissl. Tas.; Wälder; acutus £ pallidior, 10.46; 0:4:25 9:02 15505; 17: B., 0.05; 224;

g.-br.; St. u. H. gelbl., St. z. seidenglänzend; Wälder; depressus, 8: 4,'5; 0.4, 2.:'6:0.4;'3:05, OH, B;, 0.1; 225;

3) Sporen länglichrund, an einem oder an beiden Enden

zugespitzt (auch birnförmig); evernius, 10, 11:6; 0.8, e.; 5:1.2, 0,8; 4: 1.5, II, (& A.) 0.15, 2008 hellvelloides, 10: :6, 1:.0.8,2.,377% 0.5; 3:1.5, IT, 0.15; 209; melleo-pallens, 10, 8: '6, 7; 03, 2., 8: 2, 15482192. B.), 0.2; 210; fusco-pallens, 10:6; 0.6, z.; 9: 2,5, a I a N Fi B., N 180 ; stemmatus, 8:4; 0.4, RR E :0.8, 0.4; 3:1, II, b,, Q.; 212; imbutus, 10:4; 0.6, S.; 7: ae Pe A Oh I 5 0.3: 195, 216;

Il. Mit wenigstens anfangs ausgerandeten, wenn auch später gerundeten Lamellen;

1) Sporen kr Pe (oder annähernd kreisrund); nemorensis, 7, 9; In e2 10:2, 18:3, EEE B,035 355; subtortus, 6, Sl "1: 2, 1; 6: 1:5; Ay f, 0.2; 158; herpeticus, 8, 10; 1. e. k...10: Ro, 12922, T f B., 0.4; 162; eroceocöruleus, rn 8; 05, 2:35:27. 31.8; 1: 6:0, /1- SB, 0.2: 165; emunctus, 6, 9; 0.5, z.; 92.1.5; 15 Gt U.nB£ 02: 168; Kquidus, 6, 954.0. 10:12, 75 :6.:25 DL: E. »B..025;1185;

a 220.6, 2; 971.2, 0.7, 9: 41.2, IE BD, 022 13 KV: VE fas. : Fl. v., nur unt. 8.-W.; Wälder; diabolicus, 8; 0.5, 8.5; 11:2.5, 1.5; 9:2, If, "sr 0.2; 194; anomalus, 6, 8; 08,2.5'8:1; 0.6; 5: 2, DO, BD. (A) 0.3; 197; abiegnus, 6, 8; 0.8, z. ,9: Durl; 45: 1,4, 0.15; 175; .8.-1.-br.; w.-g., woll. Ringe; S.-1., 2. elänz. ; Wälder; fagineti, 8, 105:1.5, e.; 12: 3 51 LOS, U, f. A., 0.2; 226; ochere. ; ;w. u. br. fas g.-br.; F. w.-br.; Buchenwälder ; 2) Sporen eldchrund: elegantior, 8:3, 4; 1, g.; k., 12: 2; 12:2, 1 Bi A.), 0.3; 160; instabilis, 8:4; 0.7, 2.5.0:4 49% 12: 1,. V; ‚0.5; 165 8.-T.; W., 2.-fas.; 8.-T., klebr. ; : "Wälder;

traganus, 8, 10:4,,6; 1,.e.;K,, 16-4, 3,1072, I, T., 04:52, 03; suillus, 8, 10:4, 6; 0.6, z. "8: Bar MT. 0,00: murieinus, 10, 11: a 6; 08, zn 19% 3, 2.5; 10:2.5, I, 0.7; 198;

bolaris, 6, 7:4, SH 08) g.513:8.52157:15/1 0), st 0.2213

1%

29

pholideus, 8:4, 6; 0.6, g.; 13:2, 1; 7:2, II, p. st. (B.), 0.2; :178;

azureus, 8, 10:4, 6; 0.4, z.; 5:0.8, 0.5; 4:0.8. II, f. B., 0.1; 196; hinnuleus 3 crassus, 8:5; ur. E.; 19: 2, 1; 6:4, I, B:,.0.45.205;; y flexuosus 8: & A DE 0.3, 0.5; 3.5: 25, D, 5.01; 6: gentilis, 8:4, 6; 1.5, E.; 13: 7,08; 5; 3, II, &; 0.1; 207; 3 depressus, en I mr 20.2 19, 112. 6.9: 1, II, BET; 208; candelaris, 8:4; 0.6, Ei w., a Be aD B.., 0.2: 215;

3) Sporen länglichrund, an einem oder an beiden Enden zugespitzt (auch RR ar ; triumphans. 10:6; 0.7, 1023,93: 0:2, 2, 1: 152%; turmalis, 8, 10:6; 1, g.; "is: 3235 10: 3.8, 1; 928; erassus, 10, 12: 6: Key 248 12 I JA, 08; 181; cyanopus, 12:6; 13, 2. ; 16: 4, 2; 1%:3, U, (A.), 0.6; 182; varlicolor, 16: 10; 0.8, 2. ;K,18: :4; 1524. 11.:15; 93:

. percomis, 10:6; 0.8. 2: 8:20, 13: Msschll sr B, 0.5; 154; rapaceus, 6, 8: 3, 450.7, eK: BI, 8A; 7542, IT, f. B. 0.3; 157; aauzcus, 10, 12:6;06, 8.; K., 7:15; 8: 2, RE. B.,.0:3;5 183; vespertinus, 10, 12:6; 0.8, z.; 14:1.5, 1; 9:0.5, I (IT), f. B.. 0.2; 167;

. liratus, 10, 12:6, 7; 1, z.; 10:2.5, 2; 9:2, II, f, 0.4; 164; collinitus, stip. fusc., 1926; 05, 2:5 0: 1,185 6:2, IT, B., 0.3; 184; Belibritus, 14, 16:4, 6; 0.8.2; 10:15; 7:05,.0,£ A, 0.2; 186; : opimus, 10, 12:6; 0.7, z.; 7:4, 3; 9:3, IL, 0.7; 187; albido-cyaneus, 10, 12: Goes Dt 15

bräunl.; w., unt. v.; stahlblau, gestreift; Buchenwälder; cinereoviolaceus , 10, 12: 6; 0.7, 2: u: 14: 2AV3210 :3; n 3 B., 0.3; 188;

fuscoviolaceus, 10, 12:6; 12, 2. 1% 11: a 5 10: S. 31, . 189; br.-v.; St. u. H. v.- br; Fl. blass v. HBachbhnkälder: malachius, 12 :6570:7, ‚ie: 4, 8.55 10: 2, II, (£. A.), 0.8; 169; accedens, 8, 10: 6, 8; 08 Are A Ir B., 0.4; 192; v.-br., dick; weich bl. br : che v.br.- Buchenwälder;

zasehus, 12.114: 6, 75 11212; 921,07: 429, T;3F,, 0.3; 199; refectus, 8, 9:5, 65.0.8, z.; w., 13:2, 1; 5:2, 1, B., 0.15; 202; gr.-r., Schn. heller; St. u. H br.-gr., v.-gr.; Fl. r.-gr.; Buchenwälder; fulvoecinnamomeus, 10:6; 0.4, z.: 9:0.6; 5:1, Il, B., 0.15; 203; alles blass ziegelr., fleischf.-r., der St. ob. weissl.; Buchenwälder; helvolus, 6, 7:4, 5; 0.6, z.; 6:1, 0.8; 6:0.2, I (II), f., 0.15; 94, 204; assomptus, 10:4; 0.4, '8.;: K. 5:0.4,'02; 15:1, I, B.; 0.1; 156; gr.-v.; blass v., ob. u. unt. weissl.; fas., v., M. gelbl.; Buchenwälder.

1V. Laectarius.

Lamellen wachsartig-häutig, ziemlich scharfrandig, nicht steif u. gebrechlich. Mit herablaufendenLamellen und rauhen bis kurzstache- ligen Sporen; 1) Sporen durch einen Kreis umschreibbar; lignyotus, 8, 10; 0.6, g.; 10:1, 0.5; 7:1.5, 11. sp. b., 0.2; 4; 2) Sporen durch eine länglichrunde Linie umschreibbar; a) bis 8 u lang; roseozonatus, 8:6, 7; 0.6, e.; 8:1.3, 2.3; 10:0.5, II, ’Y 0.6; 42; pyrogalus, 8:6; 0.7, z.; 7:1, 1.7; 10:2, II, f., 0.4; 44; mammosus, 8:6; 0.4, g.; 7:0.5, 1; 5, II, sp. b.,, 0.4; 43; rubrofuscus, 8:6; 0.3, g.; w., 4: 7 Rs 4: 1, II, f. A, 03; 49; .. SEiucH, r.-br.., Hut etwas dunkler; Milch w., mild, : Wälder; b) über 8 u lang; pubescens, 8, 9:6, 5; 0.1, g.; 4:1, 2; einger., 7:2, II, f. A., 1; 50;

30

violascens, 10:8; 0.3, z.; 5:1, 2; einger., 5:0.5, II, f. A., 0.5; 46; azonus, 10:8; 0.6, z.; 8:0.75 8:2, IL, f. A., 0.6; 45;

alles blass 9.- od. br.-fleischf.; Milch widerl., w., dann v.; Buchenwälder; conditus, 8, 9:6,8; 0.3,.6.; 1.528: :05, IL ;f A. 02; 20727

w., fleischf.; w.-g., fleischf.; fleischf., r.-gr.; Milch w., süssl. Ger.; Wälder; serfiinus, 10:8,08,,8.5°0=2, 159;.7:0, I 1.4, 03:48.

V. Hygrophorus.

Lamellen fleischig-wachsartig, ziemlich scharfrandig, nicht steif und gebrechlich. Sporenstaub weiss.

I. Mit freien, angehefteten,fgerundetenn oder kaum ange- wachsenen Lamellen; >

Sporen länglichrund (auchdem Viereckigen sich nähernd); conicus £ persistens, 11:7; 0.5, g.; 11:1,:0.4; 3:2, I, b., 0.1; 64;

weissl.; St. u. H. blass r.-g.; H. klebr., sich nicht schwärz.; Heiden;

II. Lamellen wenigstens anfangs ausgerandet, wenn auch später gerundet;

1)Sporen länglichrund (auch dem Viereckigen sich nähernd); gentilitius, '8; 10-5; 1.5, e.; 5:03, 0.557201 (DI), A DT .eR

w., w.-gr.; weissl., bräunl.; bräunl.; Bergwälder;

2) Sporen länglichrund, an einem oder an beiden Enden zugespitzt; | nitratus, 10, 11:5, 654 18. 0e;:10:085, 1; 8:05. HL £ A203:

III. Lamellen angewachsen oder angewachsen herab- laufend;

1) Sporen kreisrund (oder annähernd kreisrund); albo-roseus, 10, 12; 0.5, e.; 8:2; einger., 8:3, II, B., 1; 53;

weissl., Schn. rötl.; St. u. H. w.-rötl., St. heller; Wälder; 2)Sporenlänglichrund (auch dem Viereckigen sich nähernd); lieatus; 84034732 05, e:; 10: 3,72; 7:03, 1, 53,03: 3 penarius, 673,404. &;/W., 7135 7:8 E 2 BZ 22 glutinifer, 8, 10:3, 4; 0.5, z.; 10:1; 5:2, II, f. B., 0.2; 50; aureus, 8:93.45 04; 0:5 6:1-.8, 15. 5:1, IE B,W.25719, 37; miniatus, 8, 11:6, 7; 0.4, e.; 4:0.3; 2:0,5, IL f. A., 0.1; 60; subvirens, 8:4; 0.4, e.; 7:0.7, 0.4; 3:2, IIL B., 0.1; 34 b, 61; alles g.-grün, St. u. H. auch grün; Wälder, Heiden; limaeinus, 14, 18:6, 9; I, e.; 12:12, 5 3:05 IL 80.123, 52

3) Sporen länglichrund, an einem oder an beiden Enden zugespitzt; arbustivus, 10:4 5; 0.6, z.; 8:1.5,°159:1, 10 (OD, f. B, 02547 leetus, 8, 10:4, 5; 0.4, z.; 6:0.4 (1); 25:1, IH, B., 0.15; 31, 63;

w."’ weissl.; w.-bräunl., M. dunkler; Fl. w.-br.; Heiden;

IV. Lamellen herablaufend;

1) Sporen kreisrund (oder annähernd kreisrund); facessitus; 5, 7; 0.6, z.; 7:15; 6:2, II, B., 0.3; 18;

w.-gelbl.; St. u. H. gelbl. fleischf., H.-M. dunkler; Wiesen;

2) Sporenlänglichrund(auchdemViereckigensichnähernd); erubescens, 10:6; 0.5, e.; 10:1.5; 8:1.5, II, f. B., 0.3; 54; capreolarius, 8:4; 0.6, e.; 9:3, 2; 11:2, II, f. (B.), 0.3; 55; pratensis, 6, 10:4; 0.6, e.; 12:1, 2; 8:25, UI, f. B., 0.4; 17; £ minor, 8, 10:6; 0A, e; 3:02:08; 1.5 21. IE \£: BA, 01,555 yZeinereus,310::4, 6;5*0.5, e.; 7:0.7; 5:0.5, V, f. A., (B.), 0.1; 44, 62; niveus, 8, 10:4, 5; 0.4. e.; 3:0.3; 2.5:0.3, II, f. B., (A.), 0.1; 28, 59; mucronellus. 10:6; 1, e.; 7:0.2, 0.3; 5:0, II, f. A., 0.1; 27;

,.w., gelbl.; St. u... H.:g.-r., blutr., H.-M. kaum schupp.; Moore;

&

31

3) Sporen länglichrund, an einem oder an beiden Enden zugespitzt; tephroleucus, 10:6; 0.3, e.; 4:0.4; 4:0, 11, f. A., 0.1; 48; aeutesporus, 7, 8:4; 1, e.; 9:1, 2; 8:2, II, f. B., 0,2; 20, 22; alles blass fleischf., weisslich g.-r.; Wiesen u. Heiden.

VI. Russula.

Lamellen fleischig-wachsartig, ziemlich scharfrandig, steif, gebrechlich. e Sporenstaub weiss, gelblich, gelb. I. Mit freien, angehefteten, gerundeten oder kaum ange- wachsenen Lamellen: 1) Sporen glatt, oder beinahe glatt; Sporen länglichrund; nigricans, 8, 10:6, 7; 1, e.; 10:8; 16532, BEE A., 15T; 2) Sporen rauh bis 'stachelig; a) Sporen durch einen Kreis umschreibbar; chamaeleontina, 10, 12; 0.5, 8.5 5:0.7; 4:0.5, II, f. A., 0.1; "47; b) Sporen durch einelänglichrunde Linie umschreibbar; e) bis 8 « lang; pectinata, 8:6; 0.8, g.; ne 13208:8-.05,. 1,83, 0.15; 14; 50; ß) über 8 u lang; ochroleuca, 10, 11:8; 10:3, Fa; 10 HN A038; 26, 51; xerampelina, 10:8; 1, 2 0278,..24 923, II, 0.8; 29, 42; adulterina, 8, 9:6, 8; 0,5, 26: 1.5; Ol, 1, B., 0.3; 46; puellaris, 10:7, 8; 0.5, 229: 0.2, 0.5; 4:0, II, f. B., 0.1; 48; H. Mit ende enen Lamellen; Sporen rauh bis stachelig; a) Sporen durch einen Kreis umschreibbar; Em ,8,10:,.2,,8::,15:3.. 1951, N, f.B, 1519; b) Sporen durch eine länglichrunde Linie umschreibbar; e) bis8 u lang; vesca, 8:6; 0.8, g.; 6: 1.5; 10:0, II, a., 0.5; 45; veternosa. 8: 0.0.4, 85:6: 15; 1; 02D; I,. A, 0.15; 45; ß) über 8 ulang; heterophylla, 10: 6: DRG 7:.21:9:,8: 2 1, 4,02; 4L; fellea, 10:6, 8; 0.5, E 10: Bald; 8:25, II, 0.5; 44; IM. Mit ausgerandeten Lamellen; Sporen rauh bis stachelig; durch einelänglichrundeLinie umschreibbar; Clusii, 10, 12:8; Hl; za 815er bh; 27; IV. Mit herablaufenden Lamellen; 1) Sporen glatt oder beinahe glatt; länglichrund; Bemierema, 10:6. 8; 9:3:2; 9:3, V. A,158; 2) Sporen rauh bis stachelig; durch eine länglichrunde Linie umschreibbar; sanguinea, 10:8; 0.5, G.; 9:2, 1.5; 9:0.5, Il, A., 0.3; 49.

VII. Cantharellus.

Lamellen fleischig-wachsartig, faltenförmig, stumpf. Sporenstaub weiss. I. Lamellen herablaufend; Sporen länglichrund (auch unförmlich länglichrund); a) bis 8 u lang; Friesii, 5, 7:2, 3; 0.2, 8,8: 0905; 25:02, IE £. 0.2; 2;

‚32

b) über 8 u lang; lutescens, 10, 14:8, 9; 0.1, z.; 6:0.5; 6:2, V, a., 0.1; mit Namen; I. Lamellen am Hute hinlaufend; Sporen länglichrund (auch unförmlich länglichrund); muscorum; 8.4;2, 3:0! 8. sıuskexch); 15:0, SA. Ol

VIII. Nyctalis.

Lamellen fleischig, diek, stumpf. Lamellen a Sporen länglichrund; parasitica, 25, 30:8, 10; 0.3, e.; ; 4:0.15 (0.5) 225% 0.5) IL ’B. OPER

IX. Marasmius.

Lamellen fleischig-häutig, ziemlich zäh, scharfrandig. Sporenstaub weiss.

I. Lamellen frei, angeheftet, gerundet oder kaum ange- wachsen;

1) Sporen länglichrund, (auch unförmlich länglichrund); _ a 0,773. 0.0, €.5 9:9: 0.15 2::0.5, 11, 0.085.255

2) Sporen länglichrund, an einem Ende zugespitzt;

a) bis 8 » lang; globularis, 8:8, 4; 0.8,, 5,9 20:3; 62087, 1B, UI TOR varicosus, 8:4; 0.2, I. 0: 02; 3:VI (D), £. Ki, 0.1; 90 ealopus, 8:4; 03, e.; 23: 0.15; a DE BB Bas 7 0.08; 26; schönopus, 8: 6, 7; 0.4, z. ; 12:02; 22:9, 1; NS 0.05: 19, 28; b) über 8 "u lang:

urens. 10:4; 0.5, e.; 8: 0.6; 10:0, 5, Ge 20, 29; erythropus, 8, 10: 4, 6; 0.8. 2.56 :0.293:09:.0:5, II B., 0.1; 5, 28, 24;

II. Lamellen angewachsen;

1) Sporen länglichrund (auch sehr in die Länge gezogen); amadelphus, 10:2, 3; 0.3, e.;'1.5:0.05; 2:0, D,.A. 0.05; 27;

2) Sporen langlichrund, an einem Ende zugespitzt; scorodonius, 6, 10:3, 4; 0.4, e.; 3:0.2; 4:0, LI, 0.08; 8; | II. Lamellen herablaufend;

Sporen länglichrund (auch 'unförmlich länglichrund); langindus,' 10, 16146,.8, 0.2, e.;.2301x.0157 1:03, BB 0035 grossulus, 6:4; 0.2, e.; 1.5: 0.1, US 720: "7, A., 0.05; 11.

X. Panus.

Lamellen häutig, beinahe lederartig, scharfrandig. Sporenstaub weiss.

Lamellen herablaufend;

a) Sporen länglichrund;

castoreus, 4:2, 3; (6): cyathiformis, 3, 4:2, 3; (11); tigrinus, 6:2, 3; (10): : stiptieus, .5, 638; (W); | cochleatus, 6:4; (5); conchatus, 8:3; (Leucosp. 381); lepideus, 10, 12:3, 4; (1); torulosus, 6, 7:2, 3;. (12);

b) Sporen gekrümmt länglichrund; violaceo-fulvus, 8, 11:2, 3; (9a, b).

XI. Schizophyllum.

Lamellen lederartig, Schn. zurückgeschlagen. commune, 4, 6:2, 3, länglichr.; (mit Namen).

as U _ Ti ad a a "=

33

XI. Lenzites.

Lamellen lederartig bis holzig, scharfrandig. crispa, (Trogia), 6, 7:2, länglichr.; (mit Namen); tricolor, (4); abietina, (5).

Polyporeiüi. Boletus:

exannulatus, n. sp., (35); H. rötl.-g.; St. w.-g.; Por. klein., hellg.; Fl. gelbl., von nicht unangenehm. Geschm.; Sp. 8:3, 4; Buchenwälder; bovinus, 10:4; (5, 36); mitis, 8, 10:2, 3; (6, 37); badius, 16, 18:4, 5; (38); varie- gatus, 8, 9:3, 4; (31); sulphureus, 8, 10:2, 3; (32); radıcans, 12:4, 5; (39); calopus, 14:6; (14, 40); aereus, 12:3, 4; (41); fragrans, 12:4, 5; (33); luri- dus, 14, 16:6; (19, 42); versipellis, 14, 16:4; (25, 43); sistotrema, 8:2, 8; (34); lividus, 6:4, 3; (45); immutabilis, n. sp., (44); H. gr.-br., schw.-br., tomentös; St. u. Poren schwefelg., Poren wurmförm. ineinander gewunden; Fl. schwefelg., sich kaum röt. oder bläuend; Geruch widerlich; recedens, n. sp., (46); H. u. St. ocherg., rotg., Hutrand filzig weissl.; Porenschicht g.-br., Poren klein, wurmförmig ineinander gewunden; Fl. w.-g.; Sp. 8:2, 3, farb- los, kaum gelblich.

| Pokpporus:rn,

_ pes caprae, 8, 10:6; (89); rutrosus, 3, 4:2, 3; (91); umbellatus, 10, 11:3; (92); acanthoides, 6:3; (90, 93); nidulans £ spongiosus, (94); fumosus, 6, 8:3; (29, 104); resinosus, 5, 6:4; (95); fomentarius, 6:5, 6; (44, 105); cin- namomeus, 8:6; (96); fraxineus, (97); annosus, 4, 5 diam.; (54, 98); lutes- cens, (99); zonatus, 8, 10:2, 3; (61, 103); rufus, (100); vitreus, 4 diam.; (102).

Daedalea; einerea (101). Hydnei. Hydnum: subsquamosum, 6:4; (17); fusipes, 4, 5:3, 4; (24); fuligineo-violaceum, 6:4; (6, 26); violascens, 6:4; (25); suaveolens, 4:3; (27); compactum, 6, 8:4, 5; (20, 28); ferrugineum, 6, 8:4; (19); velutinum, 5:4; (21); zonatum, 6:4; (29); nigrum, 3, 4 diam.; (22, 30); melaleucum, 3, 4 diam.; (23, 31); coralloides, 6:4, 5; (18); stalactitium, 6 diam.; (32). Irpex: obliquus, (33). Thelephoreiüi. Craterellus: erispus, 10:6; (23). Thelephora: anthocephala, 10, 11:6; (25); coralloides, 8, 10:6; (24).

Clavariei. Clavaria: fastigiata, 10:8; (43); muscoides, 4, 6 diam.; (3, 44); muscoides 8 ob- h tusata, 4, 6 diam.; (45); curta, 10, 12:6; (46); cinerea, 10:8; (47); coral- loides, 10, 12:8, 10; (48); rivalis, n. sp., (49); schmutzig weiss, weisslich, 3

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nässlich, mit gelblichen und graulichen Flecken, matt; Sp.: 16, 18:8, 10; sehr rauh; Gebirgsbäche, auf nassem Wurzelgeflecht; elongata, (50); alles weiss; Sp.: 3—4 diam., sehr rauh bis fein und kurz stachelig; Wälder; formosa, 8:4, 5; (51); erispula, 6, 8:3; (52); anomala, 8 W570 083% inaequalis, 10:5; (54); dissipabilis, 6, 8 diam.; (28, 55); vermicularis, 8:6; (56); flavipes, 10:8; (30, 57); fragilis, 8, 10:6; (33, 58); juncea, 8, 10:4; (59); vivipara, 8, 10:4; (60).

a ee

Bemerkungen.

Was das vorstehende System der Agaricini betrifft, so könnten in dem- selben vielleicht noch die unter „Marasmius‘“ und „Panus“ aufgeführten Pilze in eine Gruppe zusammengezogen werden. Innerhalb dieser wären die seitlich oder nicht gestielten Arten gleicherweise einzureihen, wie die ähnlich gestalteten Agarici unter die Leucospori, Hyporhodii und Dermini.

E. Fries erwähnt auf S. 22 seiner Hym. eur. des A. eitrinus Gonn. et Rab. (t. 4) als einer ihm unklaren Art. Es ist dies derselbe Pilz, der sich oben als A. muscarius £ formosus bezeichnet findet. Zu dieser Einreihung gaben weniger die robusten Formen des Pilzes (Leuc. 293) Anlass, als viel- mehr jene: schlankeren,, wie eine solche unter Leuc. 319 abgebildet ist. Im übrigen möchte es zweifelhaft sein, ob A. eitrinus Gonn. et Rab. als Varietät zu A. muscarius zu ziehen, oder als besondere Art zu betrachten sein wird.

In der Varietät „lilacina‘‘ (Leuc. 330) scheint eine Uebergangsform des A. mappa zu A. porphyrius vorzuliegen.

Die Sporen des A.ostreatus werden als 8:4 « gross angegeben. Nach- dem die Sporen des im Habitus’ dem A. ostreatus allerdings ähnlichen A. fuligineo-cinereus (Leuc. 383) aber 12, 14:3, 4 « messen, musste von einer Einreihung desselben unter den A. ostreatus Umgang genommen wer- den. Ueberdies sind die Dimensionen des an Nussbäumen wachsenden A. fuligineo-cinereus grössere, als sie von A. ostreatus angegeben werden. Nach Lenz wird dieser bis 6 cm breit. Clusius, der in seiner 1581 erschienenen Historia fungorum unter A. ostreatus auch den betreffenden an ‚juglandis radices“ vorkommenden Pilz beschreibt, sagt freilich: „Maximos, quaternarum etiam unciarum amplitudinenı superare existimo.“ Genaue Messungen der Sporen des an anderen Laubbäumen wachsenden A. ostreatus dürften Klar- heit über diese etwas unbestimmt begrenzte, vielfach auch mit A. salignus verwechselte Art bringen.

Hericium stalactitium Schr., welches E. Fries (Hym. eur. p. 607) nicht als eigene Art gelten lassen möchte, wird dennoch als solche anzusehen sein. Es ist dieser Pilz, der bisher nur in den Alpen Oberbayerns (auf verwesen- dem Holze) gefunden wurde, stets durch büschelig gehäufte, auffallend lange Stacheln ausgezeichnet. Er bildet eine zwischen Hydnum coralloides und Hydnum caput ursi stehende Mittelform. Das unter Hydn. f. 32 abgebildete Exemplar wurde an einem faulenden Stegbalken in der Ramsau bei Reichen- hall gefunden.

en

Die Vögel

| des

Regierungs-Bezirkes Schwaben und Neuburg

Andr. Wiedemann.

u air EL RS A Ze

Nachstehende Arbeit beruht grösstentheils auf Grund der seit Anfang der vierziger Jahre gemachten persönlichen Beob- achtungen und Aufzeichnungen. Als Ergänzung dienten haupt- sächlich die hinterlassenen Notizen meines verstorbenen Freundes Joh. Fr. Leu, mit dem ich seit Anfang der fünfziger Jahre bis zu seinem am 18. Dezember 1882 erfolgten Tode, sowohl persön- lich als schriftlich, in regem Verkehre stand. Was die Vereins- sammlungen zu Augsburg diesem trefflichen Forscher aus dem Gebiete der Wirbelthiere verdanken, ist theilweise in einem Nekrologe im 27. Jahresberichte „des naturhistorischen Vereins“ ausführlicher dargelegt. Im Jahre 1855 veröffentlichte derselbe ein Verzeichniss der Vögel unseres: Regierungsbezirkes, das er im 23. Jahresberichte erneuerte und vervollständigte.

Ausser Leu erwarben sich in der Erforschung der schwäbischen ÖOrnithologie noch besondere Verdienste:

J. A. Jäckel, weiland Pfarrer in Windsheim (7 1885), der in seinen interessanten Beiträgen zur bayerischen Zoologie auch die in unserm Regierungsbezirke vorkommenden Vögel eingehend behandelte.

Johannes Büchele, Zeichenlehrer in Memmingen (7 1859), dessen hinterlassene Papiere „die Wirbelthiere der Memminger Gegend“ nach des Verfassers Tode Herr Dr. med. Huber dort- selbst zusammenstellte und im Drucke herausgab.

Chr. Luaw. Landbeck, früher Rentenverwalter in Klingen- bad (jetzt Naturforscher in Valdivia), welcher schon in den vier- ziger Jahren eine ornithologische Abhandlung über „die Vögel des Mindel- und Kamlachthales” im V. Bande der Naum. ver- öffentlichte.

Carl Ludw. Koch, der in seiner bayer. Zoologie besonders die im südlichen Schwaben vorkommenden Vögel einer genaueren Berücksichtigung würdigte.

Graf Heinrich von der Mühle, welcher für die Donau- gegend viele werthvollen Beobachtungen machte, die er im Kor-

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respondenz-Blatte des zool.-mineralog. Vereins in Regensburg zur Kenntniss brachte.

Landarzt C. Baumeister von. Diedorf (T 1868), dem die ornithologische Fauna im Sum viele wichtigen Be- reicherungen verdankt.

Als Literatur diente: Dr. Joh. Leunis Synopsis; Brehms

illustr. Thierleben, bearbeitet von Fr. Schödler; Thiere der Heimath von Adolf und Karl Müller; Illustr. Naturgeschichte der Thiere von Ph. Leop. Martin; Deutschlands Thierwelt von Dr. Gustav Jäger; Vollständige Naturgeschichte der deutschen Zimmer-, Haus- und Jagdvögel von C. G. Friederich; Wild- anger von Franz v. Kobell; Schutz den Vögeln von Dr. Karl Russ und Bruno Dürigen, und die Monatsschrift des deutschen Vereins zum Schutze der Vogelwelt, 13. und 14. Jahrgang

Um möglichst Raum zu ersparen, wurden die Diagnosen grossen- theils nach der anerkannt mustergiltigen „Synopsis der Thierkunde von Dr. Joh. Leunis“ auf’s kürzeste zusammengefasst.

Die Eintheilung der nachstehend aufgeführten Vögel erfolgte nach dem Verzeichnisse von Eugen Ferd. von Homeyer.

Allen, die mich mit ornitholog. Mittheilungen gütigst unter-_ 7

stützten, erstatte ich hiedurch den ihnen gebührenden Dank, insbesondere: den Herren Lehrern Al. Benz, J. Besch und C. Rebele von Augsburg; Herrn Oberjäger Dorn von Hinde- lang; Herrn Präparator Honstetter von Augsburg; Herrn Kauf- mann E. Meyer von Augsburg; Herrn Lehrer H. Weber von Lindau; Herrn Chr. Erdt von Kaufbeuren; Herrn Hermann Bertele von Lauingen und Herrn Lehrer Haustein von Deubach bei Ichenhausen.

Zum Schlusse stelle ich an meine verehrten Freunde noch die ‚Bitte, mir auch in Zukunft interessante Notizen bezüglich der Vögel unseres Kreises gütigst zukommen lassen zu wollen.

Augsburg im März 1890.

Der Verfasser.

a. m N msian

EEE RETTEN

I. Ordnung: Rapaces. Raubvögel.

I. Familie: Vulturidae Geier.

Kopf und Hals nackt oder nur mit Flaumfedern bedeckt; Schnabel gerade, lang, höher als hreit, an der Spitze plötzlich hackig umgebogen; die nackte Wachshaut bis über die Hälfte der Schnabellänge reichend; Schwanz mit 14 Steuerfedern,; Krallen stumpf.

Vultur L. Geier.

Grosse Vögel von gedrungener Gestalt, mit dickem, breitem Kopf, hohem Schnabel und dickem Hals; Kopf theils nackt, theils mit Dunen oder fleischigen Karunkeln bedeckt.

1. Vultur monächus L. (ciner&us Temm.) Grauer-, Mönchs-

oder Kuttengeier.

Gefieder dunkelbraun; Kopf mit braunen Flaumfedern ; die unbefiederten Halstheile blaugrau; Federkragen am Halse herzförmig;; Schulterfedern lang und gesträubt; Wachshaut bläulich; Füsse fleischfarben ; Länge 1,10—1,15 m.

Der graue Geier, einer der grössten Vögel Europas, bewohnt

paarweise oder in kleinen Gesellschaften Südeuropa, Siebenbürgen,

_S

Ungarn und die Donautiefländer. Derselbe schwebt am Tage Stunden lang ohne Flügelschlag in unermesslichen Höhen, um nach den Kada- vern gefallener Thiere, die fast ausschliesslich seine Nahrung bilden, zu spähen. Sein umfangreicher, gewöhnlich auf einem Baume errichteter Horst enthält im Februar oder März meist nur ein grauweisses Ei, nach dessen Bebrütung das Paar das ausgeschlüpfte Junge mit Aas kröpf. Die mächtigen Flugwerkzeuge befähigen diese Vögel bis in unsere Gegenden zu gelangen. Dieses sind jedoch nur verirrte und grösstentheils entkräftete Wanderer, welche bei uns die nöthige Nahrung nicht in hinreichender Menge aufzufinden vermögen.

Im Jahre 1822 erschien ein kleiner Flug Mönchs-Geier in der Umgebung des Bodensees, verweilte dort einige Tage und verschwand. dann spurlos. Am 2. Juni 1857 sass ein grauer Geier auf einem Acker bei Adelsried unweit Zusmarshausen. Ein Landmann, der den ungewöhnlich grossen Vogel bemerkte, eilte nach Hause, holte sein Gewehr und schoss den seltenen Fremdling flügellahm. Als der Bauer den verwundeten Einwanderer aufnehmen wollte, vertheidigte sich der- selbe so durch Schnabelhiebe, dass der Schütze genöthigt war, den Irrgast durch einen zweiten Schuss zu tödten. Dieser Geier ein junges Männchen mass 2,60 m Flügelspannung und wog 5 k. Kropf und Magen waren leer. Durch Kauf kam er in den Besitz des natur- wissenschaftlichen Vereins zu Augsburg.

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Gyps Savigny. Gänsegeier.

Grosse Geier von aufrechter Haltung, schlankem Kopf und dienen gestrecktem, mit wolligem Flaum bedecktem Halse und Kopfe.

2. Gyps fulvus Gm. (Vultur fulvus Briss., leucocephalus M. et W.) Brauner, weissköpfiger oder weisshalsiger Geier.

Gefieder graubraun; Schwingen und Steuerfedern schwarz; Kopf und Hals mit weisslichen Flaumfedern; am Grunde des Halses eine Federkrause; Wachshaut und Füsse bleiblau; Länge 1,12 m.

Beheimathet in den europäischen Mittelmeerländern, Siebenbürgen, Asien und Afrika, lebt der braune oder weissköpfige Geier gesellig, horstet in Felsenhöhlen und bebrütet das gewöhnlich nur aus einem Ei bestehende Gelege gemeinschaftlich. Dem vorigen in der Lebensweise ähnlich, lebt er von Aas und greift lebende Thiere nur in der höchsten Noth an. Für die heissen Länder sind diese, wie alle andern Geier eine grosse Wohlthat, weil sie durch das Verzehren todter Thiere die Luft von verpestenden Miasmen befreien.

Seit den fünfziger Jahren sind in unserm Regierungsbezirke drei weisshalsige Geier erlegt worden und zwar: Im Herbste 1857 ein junges Männchen bei Günzach unweit Obergünzburg, das Rektor Buchner in Kaufbeuren erhielt und ausstopfen liess; im Oktober 1886 ein altes 9 *), welches bei Rauhenzell unfern Immenstadt geflügelt und noch längere Zeit am Leben erhalten wurde, und im Juni 1887 ein altes 5, das bei Vorderburg , in der Nähe des Grünten, einem Schrotschusse erlag. Auch im benachbarten Oberbayern sind in den Jahren 1883 und 1884 fünf braune Geier zum Abschuss gekommen ; einer dieser Vögel, den ein Jäger bei Hofhegnenberg schoss, ist vom Jagdherrn Graf Hegnen- berg-Dux dortselbst der Vereinssammlung in Augsburg überlassen worden.

Gypaßttidae, Bartgeier. NB. @Gypastus barbätus L. Bartgeier, Lämmergeier, Geieradler.

Der Bartgeier, der früher in den Schweizer-, Tiroler- und bayeri- schen Alpen nicht selten war, aber in diesen Gebirgen nahezu aus- gerottet ist, kommt gegenwärtig nur noch einzeln oder paarweise in den Pyrenäen, den südlichen Alpen, den Karpathen und im Kaukasus vor. Derselbe raubt Murmelthiere, Hasen, Schildkröten und andere kleinere Wirbelthiere. Im Nothfalle verschlingt er Aas und Knochen, welch letztere er, um sie zu’ zerbrechen, aus der Höhe herabfallen lässt. Dass man dem Vogel, der verhältnissmässig zu seiner grossen Kraft und Fluggewandtheit zu den harmloseren gehört, eine Menge von Räubereien zuschrieb, hat seinen Grund jedenfalls in einer Verwechs- lung mit dem Steinadler. Den Horst legt das Paar in Felsenhöhlungen oder auf Felsenvorsprüngen an.

*) & = Männchen, @ = Weibchen.

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- In den bayerischen Gebirgen war der Lämmergeier im 17. Jahr- hundert noch ziemlich häufig vorhanden. Auf einer Tafel vom Jahre 1650 in St. Bartolomä am Königssee sind zwei dieser Vögel in natürlicher Grösse abgebildet. Nach verschiedenen Angaben soll Jäger Hans Duchsner dortselbst allein 127 Geieradler erlegt haben. Unter diesen mögen wohl viele Stein- und Seeadler gewesen sein, da die Gebirgsbewohner auch heute noch jeden grössern Raubvogel Lämmer- oder Gemsgeier nennen. Der letzte Geier dieser Art fiel im Jahre 1855 bei Berchtesgaden einem Jäger zur Beute,

Familie: ‘Falconidae. Falken.

Schnabel an der Wurzel am höchsten, an der Firste gleichmässig ge- bogen; Kopf und Hals bafiedert; Füsse mit grossen Sohlenballen. Sie jagen bei Tage und ernähren sich grossentheils von lebend ergriffener Beute und nur ausnahmsweise von Aas.

Mivus CGuv. Milan.

Schnabel kurz aber mit langem Hacken; Zügel beborstet; Flügel sehr lang, spitz; dritte und vierte Schwinge am längsten ; Schwanz ausgeschnitten; Lauf vorn fast bis zur Hälfte befiedert, kürzer als die Mittelzehe. Rauben Mäuse und Amphibien, hie und da auch junges Federvieh; fressen aber auch Aas.

3. Milvus regalis Briss. Gabelweihe, rother Milan.

Gefieder oben rostfarbig, unten heller rostroth mit dunklern Schaft- strichen ; alte Exemplare mit weisslichem Kopfe; Schwanz rostroth, meist nur undeutlich gebändert und tief gegabelt. Länge 70 cm. Schwanzlänge 38—40 cm.

Zierlich und anmuthig schwebt der rothe Milan, welcher an seinem tiefeingeschnittenen Gabelschwanze leicht erkennbar ist, Viertelstunden lang ohne Flügelschlug in hoher Luft, dabei nur hie und da seinen Ruf „Hiäh‘“ ausstossend. Derselbe wandert im Frühjahre und Herbste in grösseren Gesellschaften am Tage. In manchen Jahren überwintern einzelne. Das © legt in einen meist auf einem Laubbaume errichteten Horste bis Mitte April 2 bis 4 weisse Eier, die bald nur mit wenigen, bald aber mit zahlreichen braunen Flecken, Strichen und Punkten ge- zeichnet sind. Von 31 untersuchten Milanen enthielten 12 derselben im Kropf und Magen: Mäuse, Frösche, Heuschrecken, Käfer, Wespen- larven und Regenwürmer; 3 dieser Vögel: Reste von Tauben; einer derselben: 13 Waldeidechsen, 50 Raupen und viele Käfer; ein anderer: einen abgezogenen und weggeworfenen Iltis; ein dritter: Fischreste, 3 Frösche und mehrere Heuschrecken; 3 Milane waren ohne Nahrung.

Im Juni 1857 liess ein Jäger im Siebentischwalde bei Augsburg einen Baum besteigen, auf welchem ein Milan-Horst vorhanden war. In diesem befanden sich ausser drei nahezu flüggen Jungen: Ein alter Hut, ein paar blaue Strümpfe, Theile eines nahezu verwesten jungen Hasen, eine in Fäulniss übergegangene junge Wildente und ein ziemlich grosser Fisch, dessen Fleisch von Aaskäfern wimmelte, ein Beweis, dass diese Vögel auch Aas verzehren. Seit dem Jahre 1850 sind

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durchschnittlich jährlich 10 Milane aus verschiedenen Gegenden Schwa- bens zum Ausstopfen nach Augsburg gebracht worden.

In frühern Zeiten, als insbesondere fürstliche Herren die Falknerei noch mit Vorliebe betrieben, wurden auch die Milane mit Falken ge- beizt, deshalb erliess Churfürst Max Emanuel von Bayern im Jahr 1681 ein Mandat, ‚worin die rothen und schwarzen Milanen zumal an den „Raiger -Ständern“, zu ihrer Lust vorbehalten und also dergleichen weder geschossen noch gefangen werden sollen.“

4. Milvus ater Gm. (M.niger Br.) Schwarzbrauner Milan.

Gefieder oben fast einfarbig dunkelbmun; unten heller mit dunkeln Flecken; Kopf weisslich mit dunklern Flecken; Schwanz braun, nicht tief gegabelt und mit 9—11 braunen Binden. Länge 55 58 cm.

Dieser Tagzugvogel , der in kleinen Gesellschaften wandert, er- scheint nur spärlich in unserm Regierungsbezirke. Er trifft Mitte März bis Anfang April ein, horstet ähnlich dem rothen Milan und legt gegen Ende April oder Anfang Mai 2—3 blassgrünweisse, mit grossen, grauen Flecken und Punkten versehene Eier. Der Abzug erfolgt vom September bis Mitte Oktober. Der schwarzbraune Milan wohnt gerne in der Nähe von Gewässern und lebt von Fischen, Fröschen, Mäusen, Maulwürfen, Ratten und Aas. Ausserdem versteht er vortrefflich andern Raubvögeln die erworbene Beute abzujagen. In den Jahren 1858 und 59 brütete je ein Paar bei Obermedlingen unweit Lauingen, woselbst ein Männchen und zwei Weibchen auf .dem Horste erlegt wurden. Der Magen eines dieser @ enthielt Reste von Fischen, Eidechsen und den halben Unter- kiefer einer jungen Katze, die wahrscheinlich als Aas von der Donau ausgeworfen worden war. Seit dem Jahre 1850 sind in Augsburg 15 dieser Vögel ausgebalgt worden, die theils aus dem Donau-, theils aus dem Lechthale stammten. Von diesen erlegten Vögeln ist zuletzt ein © im April 1888 bei Neu-Ulm geschossen worden.

Cerchneis Boic. Röthelfalke.

Schwanz abgerundet; Nasenlöcher kreisrund; Gefieder um die Augen weich ; der obere Theil des Laufs ringsum befiedert; Fusssohlen rauhwarzig; Zehen kurz.

5. Cerchneis linnunculus L. (Falco tinnunculus L.) Thurm- falke, Rüttelfalke.

Oberseite braun mit schwarzen Tropfenflecken; Kopf, Flügel und Schwanz aschgrau; Unterseite gelblich und schwarzgefleckt, Schwingen schwarzbraun; Wachshaut und Füsse gelb, Krallen schwarz; Schwanz um 4 cm länger als die Flügelspitzen; Länge 33 cm.

Von den kleinern Raubvögeln ist der Thurmfalke im Freien am

leichtesten zu erkennen, indem er bei seinen Jagdflügen, bevor er auf

eine Maus u. dgl. stösst, oft und lange in der Luft rüttelt, wesshalb er auch den Namen Rüttelfalke erhielt. Er ist ein im Gebirge wie in der Ebene ziemlich häufig vorkommender Tagzugvogel, der im Februar und März bei uns eintrifft und im September und October wieder fort- zieht. In gelinden Wintern, besonders wenn es viele Mäuse gibt, bleiben

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viele in unsern Gegenden. Als Wohngebiet dienen dem Thurmfalken Feldgehölze, Wälder und Ortschaften. Seinen Horst, in welchem von Ende April bis Ende Mai die 5 —7 weissen oder rostgelben Eier, die mit braunrothen Flecken und Punkten gezeichnet sind, geborgen werden, schlägt er auf Bäumen, Felsenwänden, Ruinen, Thürmen und hohen Gebäuden auf. Die Stimme desselben lautet: „‚Klih, klih, klih!“ In Augsburg brüten ‘alljährlich mehrere Paare auf verschiedenen Thürmen und hohen Gebäuden der Stadt. Hunderte von diesen Vögeln ausge- würgte Gewölle, die ich entwickelt habe, enthielten zur Sommerszeit: Mäuse, Frösche, Eidechsen, Heuschrecken und andere Insekten; zur Winterszeit ausser Feldmäusen, wohl hie und da einen Vogel. Das gleiche Resultat ergab der untersuchte Kropf- und Mageninhalt von 40 geschossenen Thurmfalken. Sie sind desshalb mehr nützliche als schäd- liche Vögel. In strengen Wintern, besonders bei tiefem Schneefalle, gehen nicht selten mehrere derselben aus Mangel an Nahrung zu Grunde.

NB. Cerchneis cenchris Naum. Röthelfalke.

Derselbe ist hauptsächlich über die gebirgigen Gegenden des süd- lichen Europas verbreitet, soll aber auch schon im südlichen Deutschland vorgekommen sein. Er unterscheidet sich vom Thurmfalken durch die geringere Grösse, schlankere Gestalt und die weissgelben Krallen. Mir ist seit dem Jahre 1850 aus unserm Kreise ein Vogel dieser Art im Fleische noch nicht zugekommen.

Eryihropus, Chr. 1. Br. Rothfüssiger Falke.

Wachshaut, Augenring und Füsse ziegelroth. Lebt vorwiegend von Insekten.

6. Erythropus vespertinus L. Falco rufiıpes Beseke. Roth- fuss- oder Abendfalke.

Die Flügelspitzen erreichen bei beiden Geschlechtern das Schwanzende; & schieferschwarz mit grauen Flügeln; Hosen roth; @ oben grau mit dunkeln Querflecken; Schwanz mit einer breiten und neun schmalen Querbinden; Unterseite rostgelb mit schwarzen Flecken; bei beiden Geschlechtern Wachs- haut und Füsse roth, bei Jungen orangegelb; Länge 30 bis 34 cm.

Obwohl ein Bewohner des östlichen und südöstlichen Europas, ist der Rothfussfalke in neuerer Zeit doch schon im nördlichen Deutsch- land, aber noch nicht in unserm Regierungsbezirke als Brutvogel beob- achtet worden. Gewöhnlich zeigt er sich bei uns nur einzeln oder in kleinen Gesellschaften vom April bis September als Durchzugsvogel. Sümpfe und moorreiche Gegenden des Flachlandes zieht er dem Gebirge vor. Die Stimme des Abendfalken ist ein hohes „Ki, ki!“ Von den 14 Vögeln dieser Art, welche seit dem Jahre 1854 in Augsburg prä- parirt wurden, sind die meisten auf dem Lechfelde bei Haunstetten und Augsburg, die übrigen bei Günzburg a/D., bei Ulm, im Mindelthale und bei Gersthofen erlegt worden. Im Mai 1888 schoss ein Jagd- besitzer oberhalb Augsburg ein junges Paar im Uebergangskleide, während ein altes 5 zu gleicher Zeit -bei Mering erbeutet werden konnte, Der

untersuchte Kropf- und Mageninhalt dieser Falken enthielt grossentheils Heuschrecken, Maikäfer und verschiedene andere Insekten.

Hwypotriorchis Boie.

Erste und zweite Handschwinge der Innenfahne verengt.

7. Hypotriorchis aesalon Tunstall. (Falco aesalon L.) Zwerg- falke, Merlinfalke.

Oberseite des 5 aschblau mit dunkeln Schaftstrichen und einem rostigen Fleck im Nacken; Unterseite rostgelb mit dunkeln Längsflecken; Schwanz- spitze mit schwarzer, breiter Binde; Oberseite des @ und der Jungen grau- braun mit dunklern Flecken; Unterseite schmutzigweiss mit braunen Längs- lecken; Schwanz 5—6 helle "Querbinden; bei beiden Geschlechtern überragt der Schwanz die Flügelspitzen um 2—3 cm; Füsse und Wachshaut gelb; Länge 30—34 cm.

Der Zwergfalke wird oft mit dem Lerchenfalken verwechselt, unter- scheidet sich aber von diesem durch seinen gedrungenern Körperbau, die kürzern Flügel und die hellere Färbung. Derselbe ist ein Be- wohner des hohen Nordens, welcher unsere Gegenden gewöhnlich nur vom Herbste bis zum Frühjahre durchzieht. An Kühnheit und Flug- sewandtheit steht er keinem anderen Falken nach, wesshalb er in früheren Zeiten vielfältig zum Beizen, d. h. zur Jagd auf kleinere Vögel abgerichtet wurde. Seit dem Jahre 1850 sind in verschiedenen Theilen Schwabens 30 Merlinfalken geschossen und in Augsburg ge- stopft worden, und zwar: 19 Exemplare bei Augsburg, 3 bei Lech- hausen, 2 bei Gersthofen und je 1 Stück bei Westheim, Hammel, Elmischwang, Reinhardshausen, Scherneck und Ottobeuren. Der unter- suchte Kropf- und Mageninhalt ergab meist kleinere Vögel, nur selten Ueberreste von Insekten.

Falco L. Edelfalk.

Zweite Handschwinge an der Innenfahne nicht verengt; Schnabel kurz, mit starkgerundeter Firste und scharfem Zahne; Umgebung des Auges nackt; zweite Schwinge am längsten; Schwanz lang, abgerundet.

8. Falco subbuteo L. Baumfalke, Lerch ent

Oberseite schieferfarbig, in der Jugend braun; Oberkopf, Backenstreif, Augen- und Ohrgegend schwarz; Kehle und Wangen weiss; der Nacken mit zwei gelblichen Flecken, Unterseite weisslich mit schwarzen Flecken; Hosen, untere Schwanzfedern und Steiss rostroth; Sehwanz mit 12 Querbinden, kürzer als die Flügelspitzen; Wachshaut und Füsse gelb; Länge 30-85 cm. ,

Der Baumfalke, bei dessen Erscheinen alle kleinen Vögel in Angst und Schrecken gerathen, ist ein überaus kühner und fluggewandter Tagzug - und Sommerbrutvogel. Vor seinem scharfen Schnabel und seinen spitzen Krallen sind auch Mauersegler und Rauchschwalben nicht ganz sicher. Auf Feldlerchen stösst er mit Vorliebe, woher auch sein Name „Lerchenfalke‘““ rührt. In der Dämmerung streift er nicht selten über Felder und Wiesen hin, um Heuschrecken, Nachtfalter und andere Insekten zu fangen. Die Stimme dieses Vogels klingt „Gäth, gäth‘‘, zur Brutzeit „Kick, kick“. Im Frühjahre erfolgt seine Ankunft im

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März und sein Verbleiben dauert bis Ende Oktober. Zum Nisten er- wählt er in Wäldern oder Feldgehölzen einen hohen Baum, auf welchem er entweder einen eigenen Horst errichtet oder ein altes Krähen- oder Raubvogelnest benützt, in dem das Weibchen in der zweiten Hälfte des Mai oder zu Anfang des Juni die 4—5 grauweissen oder grün- lichen, mit braunrothen Flecken bespritzten Eier birgt. Der Baumfalke ist ein bei uns ziemlich häufig vorkommender Vogel; wurden doch seit dem Jahre 1850 in der Umgebung von Augsburg allein 60 Stück ge- schossen oder jung dem Horste entnommen.

9. Falco peregrinus L. Wanderfalke.

Oberseite im Alter graublau mit dunkeln Querflecken, jung dunkel- braun; Unterseite beim & weisslich mit braunen Querwellen, beim © mit Längsflecken; Backenstreif breit und schwarz; Hosen weisslich mit Quer- streifen; Schwanz mit 7—9 Querbinden, die Flügelspitzen nicht überragend; Füsse und Wachshaut gelb; Länge 45—50 cm.

Der Wanderfalke, ein über die ganze alte Welt verbreiteter Tag- zugvogel, führt seinen Namen mit Recht von seinen vielen Wanderungen. Im Frühjahre erscheint derselbe im Februar und März und im Herbste von der zweiten Hälfte des October bis Mitte November. Manchmal überwintert er auch in unsern Gegenden. Als Nistvogel tritt er im Kreise Schwaben und Neuburg nur in einzelnen Paaren auf. Seinen aus Reisern und Grasstengeln bestehenden Horst errichtet er in Höh- lungen steiler Felswände, in einsamen Ruinen, seltener auf hohen Bäumen dichter Nadelwälder. Im Mai oder Juni legt dass © 2—4 stark roth- gelbgefärbte Eier, die mit braunen oder einzelnen schwarzen Flecken geziert sind.

Dieser überaus kühne, muthige und gewandte Raubvogel gefährdet sämmtliche kleinere Vögel bis zur Grösse eines Birkhuhnes. Wildenten verschiedener Art bilden seinen bevorzugten Raub. Zur Winterszeit fallen ihm ausser Haustauben und Rebhühnern selbst Krähen, Dohlen, Elstern und Häher anheim. Seine Beute, die er auf dem Boden ver- zehrt, muss er nicht selten Bussarden und andern schwächern Raub- vögeln überlassen, weil er, obwohl ein vollendeter Meister in der Luft, sich auf der Erde nicht gut zu vertheidigen vermag. Seit dem Jahre 1850 sind aus unserm Regierungsbezirke 30 dieser Vögel in Augsburg ausgestopft worden, von welchen allein 12 Exemplare aus der Umgebung von Augsburg stammten. Am 23. Mai 1862 gelang es in der Nähe von Füssen ein @ vom Horste zu schiessen, das Taubenreste im Magen ‚hatte. Wanderfalken wurden ferner erlegt bei Dillingen, Wemding, Buttenwiesen, Schongau, Burgberg, Pfronten und bei Oberottmarshausen. Der am letzten Orte geschossene Wanderfalke hatte 4 junge Staare . gekröpft.

Der Wanderfalke ist ausser dem Saker-, Jagd- oder Gierfalken (Falco islandicus Briss., F. gyrfalco L. oder candicans Gm.) in frühern Zeiten vielfältig zum Federspiel, d. h. zum Beizen von Reihern, Milanen und Kranichen etc. verwendet worden. In den Memoiren von Kaiser Maximilian heisst es: „Zu Augsburg, vnd zwei Tagreisen davon

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im Algäu vnd Öberlech vahet man Valkhen, sein so gut wie die im Elsass.“ Ferner: „Item in der Markgrafschaft purgau so du her von Oesterreich bist, soltu deinen valkhner ein Leger geben gen Nördlingen, gen Aicha in payern vnd gen lankweit, das ober Regensburg leit.“ Des Kaisers junge Gemahlin, Maria von Burgund, ritt mit zur Falken- beize und verlor bei einer solchen Jagd (1482) das Leben, da sie durch Reissen des Sattelgurtes vom Pferde stürzte. Kaiser Max ver- weilte von 1484 bis 1516 häufig bei Hohenschwangau,- besonders in Füssen. und hielt seine Falken- und Reiherbeizen an der Ehrenberger Clause, bei Füssen, Schwangau und im Lechthale ab. Eine Falken- beize dieses Kaisers während einer Fronleichnamsoctav in der Umgegend von Augsburg (wahrscheinlich bei Schwabeck) erwähnt F. K. Gullmann in seiner Geschichte der Stadt Augsburg, indem der Kaiser, von einer Falkenbeize kommend, in Göggingen einer Procession beiwohnte. Schon im 11. Jahrhundert war der Falke ein Symbol des Adels ge- worden, wesshalb Herren und Frauen bei Jagden und besonders feier- lichen Gelegenheiten diesen Vogel auf der Faust trugen. Wurde doch der Falke sowohl von weltlichen, als geislichen Herren selbst in die Kirche mitgenommen und dort auf die Stufen des Altars oder später auf den Altar selbst gesetzt.

NB. Falco gyrfalco L.

Der Geier- oder Jagdfalke ist in einzelnen Exemplaren schon im benachbarten Württemberg und in Mittelfranken vorgekommen, in unserm Regierungsbezirke jedoch soviel mir bekannt bis zur Jetztzeit noch nicht erbeutet worden. Er ist der berühmteste der im Mittelalter zur Beize auf Reiher und Fasanen abgerichteten Falken.

Astur Bechst. Habicht. |

Die Flügel reichen bis zur Schwanzmitte; 3. und 4. Schwinge am längsten; Schwanz abgerundet; Lauf hinten ganz, vorn fast nackt.

10. Astur palumbarius L. Hühnerhabicht.

Oben aschgrau mit einem hellen Strich über dem Auge; unten weiss mit schwärzlichen Querwellen; Schwanz mit 4—6 dunkeln Querbinden; Wachshaut und Füsse gelb; die Jungen sind oben braun, unten lederfarbig mit langen, dunkelu Schaftüecken; Länge 55—65 cm.

Der Habicht ist ein überaus listiger, starker, ungestümer, . dreister

und ungeselliger Stand-, Strich- und Brutvogel, der nur zur Paarungs-

und Brutzeit mit seinem Gatten zusammenlebt. Häufig bei uns vor-

kommend, verursacht er am zahmen und wilden Geflügel sehr beträcht- _

lichen Schaden. Ausgerüstet mit einem trefflichen Flugvermögen und bewaffnet mit einem überaus scharfen Schnabel und kräftigen Fängen, ist vor demselben vom Auerhahn bis zum Goldhähnchen, von der halb- erwachsenen Hausgans bis zum frisch ausgeschlüpften Hühnchen kein Vogel sicher. Selbst junge Hasen, Wiesel, Eichhörnchen und kleinere Säugethiere sucht er sich zur Beute aus. Nicht selten folgt er dem birschenden Jäger, um auf angeschossene Enten, Rebhühner oder sonst aufgescheuchte Vögel zu stossen. Er ist um so gefährlicher, da er

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oft lange im Hinterhalte lauert, bis der geeignete Augenblick zum plötz- lichen Ueberfalle gekommen ist, um dann Säugethiere und Vögel nicht bloss im Freien, sondern auch mit ausserordentlicher Gewandtheit im dichten Geäste der Bäume zu schlagen. Man verfolgt ihn deshalb nachdrücklich entweder mit der Schusswaffe oder fängt ihn im so- genannten Taubenstoss oder Habichtskorbe, in welchen als Lockspeise eine lebende Taube gesetzt wird. Die Beute muss er öfters, von den Krähen mit Wuth verfolgt, im Stiche lassen. Seinen Horst, in welchem das © in der zweiten Hälfte des April die 2—4 grünlichweissen, mit wenigen dunkeln und unregelmässigen Flecken gezeichneten Eier be- brütet, legt er auf hohen Bäumen grösserer Wälder an. Wie häufig dieser schädliche Raubvogel noch immer vorkommt, geht daraus her- vor, dass alljährlich aus unserm Kreise allein 30—40 Exemplare nach Augsburg zum Ausbalgen gelangen. Dutzende von Vorkommnissen sind mir bekannt, nach welchen er nicht bloss Hühner und Tauben im Freien oder in Geflügelhöfen raubte, sondern solche auch in die Hühner- ställe und Taubenschläge verfolgte, wobei allerdings mancher derselben seine Kühnheit mit dem Leben büssen musste.

Die Jungen vertheidigt der Habicht mit grossem Muthe. Bei Fischach bewog ein Jäger einen Jagdtreiber, auf eine Eiche zu klettern, um aus einem dort befindlichen Horste die flüggen Jungen auszunehmen. Die alten Vögel setzten aber dem jungen Manne derart zu, dass er die Besonnenheit verlor, vom Baume stürzte, einen Fuss brach und in Folge dessen lebenslänglich bresthaft blieb.

Auch der Habicht ist in früheren Zeiten zum Beizen von Hasen, Reihern, Fasanen, Rebhühnern und Tauben abgerichtet worden.

Nisus Cuv. Sperber.

Schnabel an der Wurzel breit, kurz, mit hakiger Spitze; die Flügel reichen bis zur Schwanzmitte; 4. und 5. Schwinge am längsten; Lauf hinten ganz, vorn grösstentheils nackt.

11. Nisus communis Cuv., Astur nisus L, Accipiter nisus L.,

Falco nısus L. Sperber.

Der Sperber ist ein Habicht im Kleinen und nur von Taubengrösse. Oberseite bläulichgrau mit einem schwachen weissen Fleck im Nacken; unten weiss oder roströthlich mit braunen Querwellen; Selıwanz mit 5 dunkeln Querbinden und weisslicher Spitze; Wachshaut und Füsse gelb; die Jungen sind oben braun und unten weiss mit pfeilförmigen Flecken; Körperlänge 32—40 cm.

Der Sperber, ein bei uns häufig vorkommender Stand-, Strich- und Nistvogel, steht verhältnissmässig dem Habicht an List, Mordgier und Kühnheit nicht im geringsten nach. Verborgen in einer Hecke oder im dichten Gezweige eines Gebüsches oder Baumes, lauert er “Stunden lang, seine Umgebung aufs schärfste beobachtend, um im ge- eigneten Zeitpunkte blitzschnell auf einen vorüberfliehenden Vogel zu stossen oder in gedeckter Stellung eine ahnungslos auf der Erde Nahrung suchende Vogelschaar zu überfallen. Wird derselbe vom Hunger ge- peinigt, so kennt seine Kühnheit und Verwegenheit keine Grenzen,

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Selbst mit Ausserachtlassung aller Vorsicht verfolgt er kleinere Vögel bis zur Taubengrösse, die, von ihm aufgeschreckt, in Gebäuden, bei Menschen oder zwischen Viehheerden Schutz suchen, nicht nur dorthin, sondern durchstösst auch Fensterscheiben, um Zimmervögel zu schlagen, wobei er nicht selten die Freiheit und das Leben verliert. Gelingt der Raub, so kröpft er denselben an einsamen, abgelegenen Orten, am liebsten zwischen Gebüschen. Seinen aus dürren Reisern errichteten Horst legt er in dichten Waldungen meist auf Nadelbäumen nahe am Stamme an. Im Mai bebrütet das Weibchen allein die 5—6 weiss- lichen oder grünlichen, mit grossen braunen Flecken bedeckten Eier. Beide Eltern versorgen die Jungen aufs reichlichste mit Nahrung. Trotz beständiger Verfolgung gehört der Sperber auch jetzt noch zu unsern häufigsten Raubvögeln. Der verstorbene J. F. Leu erhielt vom Jahr 1870 bis 77 die Zahl von 161 Exemplaren zum Ausstopfen. Der untersuchte Kropf- und Mageninhalt derselben bestand grössten- theils aus Resten von Vögeln und nur bei einzelnen aus Mäusen und Insekten. Die Stimme des Sperbers ist ein scharfes „Kirk, kirk!“ Dieser Vogel diente in früheren Zeiten zum Beizen von Wachteln, Lerchen und andern kleineren Vögeln. Pandion Sav.

Schnabel kurz, niedrig, mit sehr langem Haken; Flügel über die Schwanzspitze reichend; die 3. Schwinge am längsten; Schwanz ziemlich kurz; Nackengefieder lanzettlich verlängert; Läufe ohne Hosen; Stosstaucher.

12. Pandion haliaetus L Fischadler, Flussadler.

Oberseite braunschwarz mit weissen Federkanten; Nacken, Scheitel und Unterseite weiss; Schwanz mit etwa 6 dunkeln Querbinden ; Wachshaut und Füsse bleiblau; Körperlänge 50—56 cm.

Der Fischadler erscheint in unserm Regierungsbezirke meist nur im Frühjahre und Herbste in wasserreichen Gegenden auf dem Zuge. Er lebt fast ausschliesslich von Fischen. Derselbe brütete früher bei Reisensburg und Landstrost an der Donau, ‚seltener am Bodensee. Im Juni 1886 horstete ein Paar im Forstreviere Thierhaupten am Lech auf dem Gipfel einer hohen Fichte. Nach langem vergeblichem Be- mühen gelang es endlich einem Jäger dortselbst, durch einen glück- lichen Schuss beide Adler mit Schrot zu treffen. Einer der beiden Vögel war sofort todt, während der andere einen Tag später noch lebend aufgefunden ward. Jeder.der beiden Fischräuber hatte einen circa ®/a @/. schweren Fisch in den Fängen. In dem später erstiegenen Horste lag ein junger, noch nicht flügger Aar, der aus Mangel an Nahrung zu Grunde gegangen war. Die Stimme des erwachsenen Vogels ertönt wie „Kai!“ Seltener vernimmt man ein rauhes „Krau!“ Das volle Gelege des Weibchens besteht gewöhnlich aus 2—3 kalkweissen oder blaugrünen, mehr oder weniger braungefleckten Eiern. Bei seinen Fischjagden stürzt der Flussadler mit vorgestreckten Fängen und solcher Kraft auf einen erspähten Fisch, dass er manchmal die krampfhaft ein- geschlagenen Krallen nicht augenblicklich wieder auszulösen im Stande

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ist, wesshalb schon einzelne dieser Vögel von grossen Fischen in die Tiefe gezogen und ertränkt wurden. Ausser den beiden aufgeführten Adlern sind seit dem Jahre 1855 noch folgende erlegt worden: 5 Exem- plare zwischen Augsburg und Rain am Lech, zwei an der Donau und einzelne bei Lindau, Immenstadt, Illertissen, Bellenberg, Wahl, Ustersbach, _ Wollmetshofen, Thannhausen, Klosterholzen, Dornstadt und Kaisheim.

Hoalviaetus Sav.

Schnabel sehr hoch, Seiten flach abfallend; Flügel spitz und bis zur Schwanzspitze reichend; 3. und 5. Schwinge am längsten; Schwanz leicht ausgeschweift; die Läufe nur zur Hälfte befiedert, ohne Wendezehe.

13. Haliaetus albialla L. Seeadler.

:Gefieder braun; Kopf braun und schmutzigweiss; Schwanz weiss, keil- förmig, die Flügelspitzen um 3—4 cm überragend; untere Schwanzdeckfedern braun; Fuss, Schnabel und Wachshaut gelb, bei den Jungen die letztern beiden schwärzlich; Körperlänge 85—95 cm.

Obwohl der Seeadler ein Küstenvogel ist, so kommt er doch nicht selten auch im Innern des Landes an Seen und grössern Flüssen vor. Derselbe schlägt je nach der ihn umgebenden Thierwelt bald Fische oder Wasservögel, bald Haarwild, selbst Rehkälber und Hasen, nimmt aber im Nothfalle auch mit Aas vorlieb. Seinen Horst, in welchem die 2—3 weisslichen, mit röthlichen oder bräunlichen Flecken besetzten Eier zum Ausbrüten gelangen, legt, er auf den höchsten Bäumen oder in Felsenhöhlungen an. In den vierziger Jahren brütete nach Landbeck ein Paar bei Offingen an der Donau. Der Seeadler erscheint fast all- jährlich, besonders in strengen Wintern vom Oktober bis Mitte März, sowohl einzeln, als auch in kleinen Gesellschaften von 2 bis 4 Exem- plaren. Dabei zeigt er sich vorherrschend am Lech, was daraus her- vorgeht, dass seit dem Jahre 1850 an diesem Flusse zwischen Augs- burg und Thierhaupten allein 30 Stück zum Schusse gelangten. Am 29, September 1858 hatte Jäger Huwel sogar das Glück, in der Lech- hauser Au auf einen Schuss zwei dieser Vögel zu treffen. Einzelne Seeadler sind ferner zur Strecke gebracht worden: Bei Meitingen, Klosterholzen, Gailenbach, Rain, Nördlingen, Leipheim, Gundelfingen, Lauingen, Wahl, Kempten, Immenstadt, Weiler, Lindau und Scherneck. Am letztgenannten Orte schoss den 11. Dezember 1888 der Forst- gehilfe Nässl einen Seeadler, der eine Flügelspannweite von 2,40 m hatte. Der Seeadler wird vielfach mit dem Steinadler verwechselt, und doch ist er in der Nähe leicht daran zu erkennen, dass seine Füsse nur, bis zur Ferse befiedert sind. Seine Stimme ist ein tiefes „Krau, kra oder Kri!“

Eine im Jahr 1542 zu Augsburg gedruckte ‚‚Chronica‘‘ enthält Nachstehendes: „Anno 1542 jar, auf den 16. tag des Weinmonats, zwischen vier vnd fünff urn (Uhr) gegen der nacht, da ist durch Maister Peter Eberlin, aim künstreichen vnd berühmbten Koch, bei der Statt Vlm auff ainem Griess der Thonauw, zu nächst bey ainem Closter, mit namen Elchingen genannt, ein Adler mercklich gross vnd weyt, als nämlich anderhalb klaffter vnnd ain spann lang, geschossen worden mit

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ainer Büchsen fast weyt, von genanntem maister Petern, des dann nye in Teutsch noch Welschen landen erhört, noch in kainer Cronica gelesen wirt.‘*

P. Bozenhart von Kloster Elchingen schreibt: „„Den 26. Januar 1635 hat unser Fischerknecht in einer eisernen Fallen bei der Thonau einen Vogel gefangen, welcher 11 Pfd. gewogen und die Flügel achtendhalb Schuh breit gewesen; etliche wollen, es sei ein Stochar (Stockaar, Jochgeier), etliche und deren viel haben gewollt, es sei ein Steinadler, etliche haben ihm einen andern Namen gegeben. Er habe geheissen, wie er wölle, er hat uns wohl geschmeckt und ist gar kürnig zu essen gewesen.‘ (Beide Vögel waren unzweifelhaft Seeadler.)

Circastus Vieil.

Schnabel von der Wurzel an gekrümmt; mit starkem Haken; Flügel fast bis zur Schwanzspitze reichend; die 4. Handschwinge am längsten; Schwanz gerade und breit; Lauf oben befiedert; Aussen- und Innenzehe gleich lang und die Mittel- und Aussenzehe durch Spannhaut verbunden.

14. Circastus gallıcus Gm. (brachydactylus Tem.) Schlangen- adler. |

Oben graubräunlich; Kropf und Oberbrust hellbraun, übrige Unterseite weiss mit hellbraunen Querflecken; Schnabel blauschwarz; Füsse blau; Schwanz mit 3 dunkeln Querbinden; Länge 70 cm.

Der Schlangenadler, ein Bewohner des südlichen Europas, wird in unsern Gegenden nur selten getroffen. Als Sommerzugvogel erscheint er nur vom Mai bis zum September. In seiner Lebensweise und in seinem Benehmen hat er mehr Aehnlichkeit mit dem Mäusebussard als mit einem Adler. Seine Jagd richtet sich vorzugsweise auf Schlangen und Eidechsen, von welchen er die ersteren, wenn sie giftig sind, mit grossem Geschick, ohne selbst verletzt zu werden, zu erbeuten weiss. Ausserdem verschmäht er auch kleinere Säugethiere, junge Vögel, Fische, Frösche und Kerbthiere nicht. Der Horst wird auf Felsen erbaut und schon Anfangs Mai werden 1—2 Eier in demselben bebrütet.

Ein junges © sass im Monat Mai 1851 unweit Schönau im Algäu bei andauerndem Regenwetter ganz durchnässt und ermattet auf einem Busche, wurde lebend gefangen, getödtet und ausgestopf. Der Magen war leer. Im Juli 1868 schoss ein Jäger bei Kaufbeuren ein altes, sehr stark in der Mauser begriffenes Männchen, das Reste von Schlangen (Coronella laevis Merr.), Käfern und Ameisen im Magen hatte. Das naturwissenschaftliche Museum in Augsburg erwarb dieses Exemplar. Im‘ September 1875 ist ein sehr schönes, altes Weibchen bei Scherneck geschossen und für den General von der Tann ausgestopft worden.

Agquilla Briss. Adler.

Schnabel lang, von der Mitte an hakenförmig abwärts gebogen, die Ränder stark ausgebuchtet; die Flügel reichen bis zum Schwanzende; die 4.und 5. Schwinge am längsten; die Läufe sind bis an die Zehen befiedert.

NB. Aguila pennäta Gm. Zwergadler.

Oben braun; Kopf und Nacken gelblich mit dunklern Strichen; unten weiss mit breiten dunkeln Schafttiecken; Schulter weiss; Schwanz die Flügel- spitzen kaum überragend und ohne Bänder; Länge 46—50 cm.

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Sehr selten in Deutschland vorkommend, sind vor ‘mehreren Jahren im angrenzenden Oberbayern drei Zwergadler auf einer sog. Krähen- hütte geschossen worden; in unserm Regierungsbezirke ist mir die Er- legung eines solchen nicht zur Kenntniss gekommen.

15. Agquila naevia Briss. Schreiadler.

Dunkelbraun; Schwingen einfarbig braun, nicht gefleckt; Schwanz mit 12—14 schmalen, schwarzen Querbinden; Länge bis zu 70 cm.

Ein Bewohner des nördlichen und östlichen Deutschlands, erscheint der Schreiadler nur selten im Frühjahre und Herbste bei uns auf dem Zuge. Er lebt von kleinen Säugethieren, Vögeln und Fröschen. Seinen Horst errichtet er stets auf Bäumen. Die Stimme ist ein weitschallendes „Jeff, jeff‘. Den 10. September 1858 schoss der Jäger Pischinger im Forste bei Edelstetten einen Schreiadler, der 1,60 m Flugweite mass. Ein zweiter wurde am 31. October 1867 im Staatswalde bei Monheim erlegt. Ein Weibchen dieser Art, das eine Feldmaus im Magen hatte, ist am 7. November 1872 bei Ehingen, Post Meitingen, erbeutet worden. Ein am 13. August 1873 an der schwäbischen Grenze bei Neuburg geschossenes Weibchen hatte einen Maulwurf, mehrere Feldmäuse und eine Raupe (Sphinz elpenor) gekröpft. Einige Tage später konnte in der gleichen Gegend auch noch ein 5 erlegt werden. Am 25. October 1885 gelang es, ein sehr altes, ganz dunkel gefärbtes @ bei Memmingen mit der Kugel zu tödten.

16. Aguila chrysaetus L. (fuva L.) Steinadler, Gold- adler, im Algäu Gyr oder Geier.

Gefieder dunkelbraun, Schultern ungefleckt; Hinterkopf, Nacken und Hosen rostfarbig; Schwanz mit weisser Wurzel und schwarzer Endbinde, (welch letztere dem jungen Adler A. fulwva L. fehlt); die Schwanzspitze wird von der Flügelspitze nicht erreicht; die sechs ersten Schwingen mit ver- engter Aussenfahne; 5 80—85 cm lang; © bis 95 cm lang; Flugspannweite bis zu 2,40 m.

NB. Stein- und Goldadler gehen so sehr in einander über, dass viele ÖOrnithologen beide für ein und dieselbe Art halten; andere glauben, dass der Steinadler nur eine Varietät des Goldadlers sei, und andere nehmen zwei bestimmte Arten an z. B. Brehm. Aber selbst Brehm gibt zu, dass öfters eine sichere Bestimmung zwischen Gold- oder Steinadler nicht zu machen sei.

Der Steinadler brütet fast noch alljährlich in unsern Algäuer Alpen in den Revieren Oberstdorf und Hindelang. Jedes dieser Reviere um- fasst einen Flächenraum von circa 40,000 Tagwerk. Zwei Adlerhorste befinden sich im Oy- und im Rappenalpthale bei Oberstdorf und zwei am sog. Giebel bei Hindelang. Diese Horste, welche viele Jahre nach- einander zur Benützung kommen, sind auf unersteiglichen Felsenvor- sprüngen oder in Felsenhöhlen angebracht. Die 2 bis 3 verhältniss- mässig kleinen, rundlichen, rauhschaligen, auf weisslichem oder grün- graulichkem Grunde mit grössern oder kleinern Flecken und Punkten gezeichneten Eier, von welchen jedoch meistens nur eines oder zwei zur Entwicklung gelangen, findet man gegen Ende März oder Anfang

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April. Der Steinadler ist ein der Jagd sehr schädlicher Räuber, dem vom Wildkalbe bis zum Hasen, vom Schwan bis zur Lerche Raub- vögel und Schwalben ausgenommen gelegentlich alles zum Opfer fällt. Vom April bis zum October verursacht er dem kleinern Herden- vieh, hauptsächlich den Schafen und Ziegen, die dort in grosser Anzahl auf der Weide sind, empfindlichen Schaden. Noch vor 15—20 Jahren konnten die Schäfereibesitzer z. B. im Schwarzwasserthale (Revier Hindelang) von 1500 Mutterschafen nur wenige Junge aufziehen, weil die Adler fast sämmtliche Lämmer raubten. Regelmässig kamen Vor- mittags 9 Uhr sowohl das 5, als auch das ©, die je ein Lamm schlugen und damit dem Rosskar, ihrem Horste, zueilten. Oberjäger Dorn beobachtete einmal von der Schänzlesspitze einen Adler, der kaum 20 Schritte vom Hirten entfernt, ein Lamm überfiel. Der Schäfer warf zuerst seinen Stock und dann seinen aufgerollten Mantel nach dem Vogel, worauf letzterer ohne Beute verschwand. Von einer andern Herde dortiger Gegend raubten die Adler in einem Sommer 60 meist 1 bis 3 Tage alte Lämmer. Der Besitzer der an den Kakenköpfen gelegenen Alpe, Uebelhör von Fischen, verlor zwei Sommer nacheinander sämmtliche frisch gefallene Lämmer und Kitzen. Die Adler trugen dieselben in eine Höhle der ,„Rothen Wand‘, wo sie ihren Horst hatten.

Zur Winterszeit kommen die Adler aus den südlicher gelegenen Gebirgen, die grösstentheils sehr wildarm sind, in unsere wildreichen Berge, um hier zu rauben oder vom Fallwilde zu leben.

Die eigentliche Adlerjagd erfordert ganz ausserordentliche An- strengungen, wobei der Jäger nicht selten die Gesundheit, ja selbst das Leben auf das Spiel setzt. Sechs bis zehn Stunden bei Sturm, Schnee und Eis in gedeckter Stellung unbeweglich und ohne einen Laut von sich zu geben, in einem Felsenloche oder unter einer Legföhre ver- borgen, auszuhalten , erfordert eine bewunderungswürdige Geduld und - Ausdauer. Von den seit dem Jahre 1850 in unserm Kreise erlegten 81 Adlern hat Oberjäger Dorn von Hindelang bis zum Jahr 1890 allein 48 Exemplare im Revier Hindelang, grösstentheils mit der Kugel zur Strecke gebracht. Von den übrigen 33 Steinadlern sind 20 der- selben bei Oberstdorf und in der Umgebung von Hohenschwangau, 10 Exemplare je einzeln bei Fischen, Sonthofen, Burgberg, Pfronten und Gunzesried theils mit der Schusswaffe getödtet, theils in Schlag- fallen gefangen oder jung dem Horste entnommen worden, während sich 3 Adler ausnahmsweise in das Flachland bis Mindelheim, Günz- burg und Ulm verflogen, wo sie auch zum Schusse kamen. ö

Ueber eine Adlerjagd im Oythale hat Dr. Gross im neunten Be- richte des Naturhistorischen Vereins Mittheilungen gemacht.

Im August 1858 sprangen plötzlich ein Dutzend weidender Pferde bei Oberstdorf im Algäu, durch einen auffliegenden Steinadler erschreckt und scheu gemacht, von der hohen Seealpe über die schroffen Fels- wände in das durch seine Adlerhorste berühmte Oythal. Dieselben wurden bis auf zwei, welche die Hirten noch aufhielten, in der Tiefe zerschmettert.

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Pernis Cuv.

Schnabel niedrig mit scharfgekrümmter Spitze; Zügel nicht beborstet, sondern nur mit kleinen schuppigen Federn besetzt; die 3. Schwinge am längsten; Schwanz die Flügel überragend und abgerundet; Lauf vorn bis zur Hälfte befiedert.

17. Pernis apwörus L. Wespenbussard.

Oben braun; unten weiss ins Braune oder Gelbliche spielend und mit braunen Querflecken; beim & der Oberkopf aschgrau, beim © rostroth; Schwanz mit 3 breiten Querbinden, weisser Spitze und abgerundet; Länge 58—62 cm.

Der in grösseren Gesellschaften im April eintreffende und im September oder Oktober wieder abziehende Wespenbussard ist bei uns in den Wäldern der, Ebene ein nicht selten vorkommender Sommer- brutvogel. Derselbe erbaut seinen freien Horst meist auf starken Laubbäumen aus frischen, grün belaubten Zweigen. In diesem kommen gegen Ende Mai oder Anfang Juni die 2—3 mit schmutzigweissem oder braunröthlichem Grunde und mit hellern oder dunklern Marmor- flecken bedeckten Eier zur Ausbrütung. Mir gelang es, im Ver- laufe von 10 Jahren in der Umgebung von Dinkelscherben ein Dutzend Horste aufzufinden. Die Stimme dieses Vogels ist ein scharfes „Kick, kick!“ Von 30 Vögeln dieser Art, welche zum Ausstopfen nach Augs- burg gebracht wurden, ergab der untersuchte Kropf- und Mageninhalt bei 7 Exemplaren: Eidechsen, Wespenlarven, Heuschrecken und Raupen; bei 5: Käfer und Grillen; bei 3: Wespenlarven; bei 3: Reste von je einem Vogel und bei 3 waren Kropf und Magen leer. Von den übrigen neun Vögeln hatte der erste Mäuse gekröpft, der 2. dreissig alte und junge Eidechsen, der 3. Eidechsen, Frösche und Maikäfer, der 4. Raupen, der 5. Grillen, der 6. Frösche, der 7. eine Blindschleiche und zwei Eidechsen, der 8. Blindschleichen, Eidechsen und Wespenlarven und der 9. Heuschrecken.

Archibuteo Br.

Unterscheidet sich von den Bussarden durch die vollständige Befiederung des Laufes; Farbe des Gefieders sehr verschieden.

18. Archibuteo lagopus Brünn. Rauhfussbussard, rauh- füssiger Bussard.

Oben braun mit hellen Federkanten; unten weiss mit braungefleckter Brust und tiefbraunem Bauche; Schwanz weiss mit einem breiten schwarzen Bande an der Spitze; Länge 65 cm.

Der Rauhfussbussard vertritt unsern Mäusebussard im Norden und gleicht dem letztern ganz in der Lebensweise. Derselbe wandert am Tage in grössern Gesellschaften und verweilt bei uns nur zur Winters- zeit, besonders in mäusereichen Jahren. Von 70 im Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg erlegten und untersuchten Rauhfussbussarden hatten 59 nur Mäuse, zwei Mäuse, Käfer und Grillen, einer einen Maulwurf und einer einen Rebhuhnfuss gekröpft. Bei den übrigen 7 Exemplaren waren Kropf und Magen ohne Nahrungsreste,

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Buteo Bechst. Bussard.

Schnabel hoch, kurz, von der Wurzel an gekrümmt; 3. bis 5. Schwinge am längsten; die Flügel die Schwanzspitze erreichend; Lauf hinten ganz, vorn bis über die Hälfte unbefiedert; Schwanz abgerundet.

19. Duteo vulgaris Behst. Mäusebussard, Mäuseaar.

Oben dunkelbraun; unten grau bis gelblichweiss mit dunkelbraunen Flecken und Wellenlinien; Schäfte der Schwingen und Steuerfedern weiss; Schwanz mit 10—14 dunkeln Querbinden; in der Färbung sehr veränderlich; Länge 54—62 cm.

Der Mäusebussard bewohnt den grössten Theil von Europa. Bei “uns ist er ein Stand- und Strichvogel, in kältern Gegenden aber ein Zugvogel. Die Zugzeit ist der September und Oktober, die Wiederkehr im März und April. Auf dem Herbstzuge sieht. man ihn in Gesell- schaften von 20 und mehr Stück sehr zerstreut und in gleicher Rich- tung dahin ziehen. Dieser Vogel ist leicht kenntlich an seinem kurzen, plumpen Körper und an seinem langsamen, ruhig dahin gleitenden Fluge. Die Färbung des Gefieders ist aber so verschieden, dass man selten zwei Exemplare von gleicher Farbe trifit. Als Standort wählt derselbe bewaldete Gegenden, die mit ausgedehnten Wiesengründen und Feldern abwechseln. Hier kreist der Bussard entweder in grossen Bogen ohne Flügelschlag hoch in der Luft, wobei er hie und da seinen Ruf ,„Hiäh‘ erschallen lässt, oder er fusst auf einem hervorragenden Gegenstande, einem Grenzsteine oder Pfahle, von welchen er auf Maul- würfe, Feldmäuse, Schlangen, Frösche oder Kerbthiere lauert und wohl manchmal auch nach einem Vogel oder jungen Hasen stösst. Eine giftige Schlange sucht er mit emporgehobenem Kopfe und unter Flügel- schlägen möglichst schnell durch kräftige Schnabelhiebe hinter dem Kopfe zu tödten. Die Hauptnahrung des Bussards bilden aber jederzeit Feldmäuse, von welchen er, wenn sie zahlreich vorhanden sind, täglich 30 und mehr Stück verzehrt. In mäusereichen Jahren versammeln sich diese Vögel in grösseren Gesellschaften, hauptsächlich in jenen Gegen- den, in welchen die schädlichen Nager überhand nehmen. Die Bussarde sind deshalb neben unsern Eulen die nützlichsten unserer Raubvögel, selbst wenn ihnen bisweilen ein junges Häschen oder ein junger Vogel zum Raube fällt. Dass der Bussard andern Vögel nicht gefährlich ist, erkennt man schon daraus, weil Hühner, Tauben, Lerchen, Bachstelzen,

Meisen und sonstige kleine Vögel denselben bei seinem Erscheinen:

kaum beachten. Den grossen, freistehenden Horst legt das Paar in Wäldern auf hohen Nadel- oder Laubbäumen an. Die zwei bis vier weisslichen oder weisslichgrünen Eier, die mit braunen Flecken, Strichen und Punkten sehr verschieden gezeichnet sind, bebrütet im April oder Mai das © allein, das während dieser Zeit vom & gefüttert wird. Zum Beweise, dass die Mäusebussarde für die Landwirthschaft überaus nützliche Vögel sind, führe ich hier den untersuchten Kropf- und Mageninhalt von 108 Exemplaren an. 53 Bussarde hatten nur Mäuse gekröpft. Bei 34 derselben waren theils Mäuse, theils Blind- schleichen, Eidechsen, Frösche, Mai- und Dungkäfer, Grillen, Heu-

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schrecken, Maulwurfsgrillen und andere Insekten vorhanden. Von den 6 übrigen Bussarden enthielt der Magen des ersten einen Fisch, der des 2. eine junge Lerche und Käfer; der des 3. einen Eichelhäher, der des 4. zwei Staare, der des 5. einen Rebhuhnfuss und der des 6. nur Igelstacheln. Bei 15 Bussarden waren Kropf und Magen leer.

Am 15. August 1887 ereignete sich der seltene Fall, dass auf dem Lechfelde unweit Augsburg, bei dem Schiessen mit Shrapnels aus Festungsgeschützen ein Mäusebussard von zwei Shrapnelkugeln in der Luft getroffen ward und todt zu Boden stürzte. Es war ein junges 9, dem die eine Kugel den rechten Oberarmknochen und die andere das linke Schienbein zersplittert hatte. Die betheiligten Offiziere liessen diesen Vogel in Augsburg präpariren.

Oircus Lacep. Weihe.

Schnabel mit stumpfem Zahn; Schleier undeutlich; Flügel bis zur Schwanzspitze reichend.

20. Circus rufus Gray (aeruginösus L.) Sumpfweih, Rohrweih.

Gefieder, Bürzel und obere Schwanzdeckfedern braun; Handschwingen aussen bis zur 4., innen bis zur 3. verengt; Schwanz ungebändert; alte Männchen mit hellgeflecktem Kopfe, bei Weibchen weisslich ; Länge 55—60 cm.

In den Tiefebenen Norddeutschlands, sowie in den Sumpf- und Schilfgegenden Oesterreichs und Ungarns ist der Rohrweih ein häufig vorkommender Brutvogel, der bei uns nur einzeln vom März bis zum October als Tagzugvogel eintrifit. Er lebt von kleinen Säugethieren, Vögeln und deren Eiern, Fischen, Amphibien und Insekten. Auf freien Stellen des Schilfes oder manchmal auf dem Wasserspiegel selbst findet man den aus Aesten, Schilf und Gräsern zusammengesetzteu Horst, der gegen Ende April oder Anfang Mai 4—5 blassweisse oder blaugrüne Eier enthält. Seit dem Jahre 1850 wurden in unserm Regierungs- bezirke 6 Männchen und 7 Weibchen erlegt, von welchen 4 Exemplare bei Augsburg, die übrigen bei Memmingen, Höchstädt, Donauwörth, Wemding und Klosterholzen zum Schusse kamen. Sämmtliche auf- geführte Rohrweihen hatten theils Vögel, theils Mäuse, theils Kerbthiere gekröpft. Die Rohrweihen sind mehr schädliche als nützliche Vögel.

Strigiceps Bp. (Weihe.)

Schnabel klein mit stumpfem Zahne und langem Haken; Schleier deutlich; Flügel schmal, nicht ganz zur Schwanzspitze reichend; 3. und 4. Schwinge am längsten; Schwanz abgerundet; Zehen kurz.

21. Strigiceps cyan&us Bp. (Circus cyaneus L., pygargus L.) Kornweih. 1

Schleier deutlich; Handschwingen aussen bis zur 5., innen bis zur 4. verengt; Oberseite des & bläulichaschgrau, Unterseite und obere Schwanz- decktedern weiss; Oberseite des @ bräunlich mit hellen Flecken, Unterseite wie beim 5; Iris, Wachshaut und Fänge eitrongelb; Schnabel schwarz; Länge 46 cm.

Der Kornweih ist hauptsächlich ein Bewohner solcher Ebenen Nord- deutschlands, auf welchen ausgedehnte Getreidefelder und Wiesen mit

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Gebüsch, Teichen und fliessenden Gewässern abwechseln. Bei uns er- scheint er vom Frühjahre bis zum Herbste meist einzeln, seltener in kleinen Gesellschaften als Tagzugvogel. Der Horst, in welchem das © gegen Ende Mai die 4—5 grünlichweissen, gelblichgefleckten Eier allein bebrütet, wird in Getreidefeldern oder zwischen Schilf- und Riedgras auf der Erde aus Reisern errichtet. Einzelne Paare brüteten schon zwischen Neuburg und Ingolstadt. Seit dem Jahre 1850 wurden im Regierungsbezirke Schwaben und Neuburg circa 30 Vögel dieser Art geschossen, von welchen die Mehrzahl aus dem Donau- und Mindel- thale, sowie vom Lechfelde bei Augsburg stammte. Die Untersuchung des Kropf- und Mageninhaltes ergab Vögel, Mäuse, Eidechsen und Kerb- thiere. Auch die Kornweihen sind zu den schädlichen Raubvögeln zu zählen.

22. Strigiceps cineraceus Mont. (Circus cineraceus.) Wiesen- weiıh.

Ein deutlicher Federkragen (Schleier) um das Gesicht; Schnabel blau- schwarz; Handschwingen aussen bis zur 4., innen bis zur 3. verengt; & oben aschgrau mit schwarzem Querbande über die Flügelmitte und schwarzen Flügelspitzen, mit weisser, rostfarbig gefleckter Unterseite; @ oben braun mit hellern Flecken, unten rostgelb mit braunen Schaftstrichen und unten gebänderten Schwingen; Länge 44—52 cm.

Der Wiesenweih trifft bei uns nur im Frühjahre und Herbste ein- zeln auf dem Zuge ein. Er gleicht in seiner Lebensweise und in’ seinem Aufenthalte den beiden vorigen, nistet in Getreidefeldern, Wiesen oder unter Gebüschen und legt gegen Ende Mai 4—6 weisse Eier. Von den 14 in unserm Kreise erlegten Wiesenweihen hatten 4 nur Mäuse, der fünfte eine Saatkrähe, der sechste eine Lerche und einen Hänfling und der siebente einen Emmerling, eine Spitzmaus und eine Eidechse ge- kröpft. Die übrigen 7 Weihen konnten nicht genauer untersucht werden. Von diesen Vögeln sind 6 bei Augsburg und die übrigen bei Mindel- heim, Memmingen, Günzburg a/D., Scherneck und Hammel erlegt worden.

NB. Strigiceps pallıdus Bp. (Circus pallidus Sykes). Steppen- weiıh.

Dieser dem Kornweih in der Befiederung sehr ähnliche Vogel ist schon öfters in Norddeutschland, aber bisher soviel ich erfahren konnte in unserm Kreise noch nicht beobachtet worden,

Strigidae Eulen.

Mit sehr dickem, katzenähnlichem Kopfe und meist kurzem Körper; die nach vorn gerichteten Augen liegen in einem Federkreise; um die Ohren ist ein ähnlicher Kreis von Federn. (Schleier.) Schnabel kurz, oft von den Federn fast verdeckt; Gefieder weich und zart; Aussenfahnen der Hand- schwingen gefranzt, daher der Flug kaum hörbar; äussere Zehe Wendezehe. Meist nützliche Thiere.

A. Schleiereulen, Kauze. Mit vollständigen Schleier.

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Strix L.

Schleier vollständig, im Leben dreieckig herzförmig; ohne Ohrbüschel ; Ohren mit Deckel; die 2. Schwinge in den langen, den Schwanz überragen-

Ei

' den Flügeln ist am längsten; Schwanz kurz; Lauf bis zu den Zehen befiedert; Zehen nicht befiedert.

23. Strix flammea L. Schleiereule, Schleierkauz.

Oben aschgrau mit hellen Flecken an den Federspitzen; unten weiss bis rostgelb mit kleinen brannen Flecken; Gesicht weiss, um die Augen röthlich; Schnabel an der Spitze gekrümmt, weisslich; Länge 32 cm.

. ,

e- Die Schleiereule ist ein in Städten und Dörfern, auf Kirchthürmen, Ruinen, alten Gebäuden etc. nicht selten vorkommender Stand- und Brutvogel. Die Brutzeit dauert von Ende April bis Anfang September. Wenn diese Vögel bei der ersten Brut gestört werden, so schreiten ‚sie später zu einer zweiten, wesshalb nicht selten noch in den Monaten October und November kaum flügge Junge vorhanden sind. Die 3—5 weissen und stark abgerundeten Eier bebrütet das © in Mauerlöchern

- und Höhlungen von Kirchthürmen und alten Gebäuden und selbst in

- Taubenschlägen. Bei Mondschein» und ruhigem Wetter jagen diese

Eulen die ganze Nacht, dagegen bei Sturm und in dunkeln Nächten

nur in der Morgen- und Abenddämmerung. Der Flug derselben ist so geräuschlos, dass ihn das menschliche Ohr selbst in allernächster Nähe nicht vernimmt. Stossen die Schleierkauze hiebei noch ihr wider- liches, heiseres Gekreische aus, so geben sie hiedurch abergläubischen Menschen nicht selten Veranlassung zur Gespensterfurcht. Die Eltern vertheidigen die Jungen bei Gefahren, welche letztere bedrohen, mit grossem Muthe und versehen solche, wenn sie in einem weitmaschigen ' Käfige ins Frei gehängt werden, noch lange Zeit mit Nahrung. 215 untersuchte Eulen hatten zum grössten Theile nur Mäuse verzehrt, während nur bei einzelnen derselben Vögel oder Fledermäuse gefunden wurden. 1767 von dieser Eule ausgewürgte, gesammelte und von mir genau untersuchte Gewölle enthielten folgende Reste, und zwar: Von 6 Maulwürfen, 15 Fledermäusen, 728 Wasserspitzmäusen, 1432 Wald- spitzmäusen, 20 Zwergspitzmäusen, 17 Feldspitzmäusen, 354 Haus- und Waldmäusen, 17 Schermäusen, 24 Erdmäusen, 1403 Feldmäusen, 17 kurzöhrigen Mäusen, 78 Sperlingen, 2 Mauerseglern, 1 Emmerling, 1 Staar, 1 Hausrothschwanz, 1 Meise, 20 unbestimmbaren Vögeln, 2 Eidechsen, 2 Fröschen, 25 Maikäfern, 15 Dungkäfern, 5 Mehlkäfern, 9 unbestimmbaren Käfern, 15 Heuschrecken, 6 Säbelheuschrecken, 9 Maulwurfsgrillen, 10 Feldgrillen, 1 Tausendfuss, mehreren Raupen und noch vielen anderen kleinen unbestimmbaren Schmetterlingen,

- Käfern, Insekten und Larven.

Im Frühjahre 1858 nistete ein Paar in dem Taubenschlage des Wirthshauses zu Ried bei Dinkelscherben. In der ersten Zeit, als die Eulen Anstalt zum Brüten machten, flogen die Tauben aus dem Schlage;

‚nach kurzer Zeit gewöhnten sich letztere an ihre neuen Mitbewohner,

ohne weiter auf dieselben zu achten. Ich ersuchte den Hauseigenthümer,

diese Vögel zu dulden, was auch geschah. Bereits lagen mehrere Eier

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in einer Ecke des Taubenhauses, als ein roher Knecht ohne Wissen seines Herrn den Schlag schloss und beide Eulen erschlug. Anfangs April 1888 erschien zu Könghausen im obern Zusamthal ein Paar

88 Schleiereulen in einem Taubenschlage und brütete dort, ohne die Tauben zu stören. Am 10. April lag das erste und am 11. April das zweite Ei in einer Ecke desselben. Als jemand die beiden Eier wegnahm, verschwand das Eulenpaar.

Syrnıum Nav.

Keine Ohrbüschel; Schleier rund und vollständig; Augen gross; Ohren mit Deckel; 4. und 5. Schwinge am längsten; die Flügel den Schwanz nicht überragend; Lauf und Zehen befiedert.

24. Syrnıum alüco L. (Strix aluco L) Waldkauz.

Gefieder grau oder hell rostfarben grundirt, mit schwarzer Zeichnung; Flügel mit hellen Flecken; Unterseite heller, mit dunkeln Schaftstrichen; Schnabel gelblich; Länge 40—48 cm. Der Schwanz nur 2 cm länger als die Flügel.

Der Waldkauz, ein ziemlich häufig bei uns lebender Stand-, Strich- und Brutvogel, bevorzugt Laub- und gemischte Waldungen, die ihm hohle Bäume und Aeste als bequeme Niststellen darbieten; ausnahms- weise horstet er auch in verlassenen Raubvögel- und Krähennestern, in Ruinen, alten Gebäuden und Obstgärten. Die 3—5 weissen, rauh- schaligen und rundlichen Eier bebrütet das @ von Ende Februar bis Anfang Mai auf einer sehr einfachen Nestunterlage. Zur Brutzeit lässt das 5 oft stundenlang sein weithin hörbares „‚Huhuhuhu‘“ ertönen, wozu bisweilen ein hässliches Gekreische kommt, was wohl auch zur Sage des „wilden Gjägs‘‘ beigetragen haben mag. Die Fütterung und Aufzucht der Jungen wird gemeinschaftlich ausgeführt. Gefangene Wald- käuze sind, wenn denselben grössere Aufmerksamkeit geschenkt wird, leicht zu zähmen. Der Kropf- und Mageninhalt von 33 untersuchten Waldkäuzen ergab bei 25 Exemplaren nur Mäusereste, bei sieben Stück Ueberbleibsel von Mäusen, 2 Vögeln, Fröschen, Käfern, Maulwurfs- grillen etc. und bei 2 Käuzen war nichts vorhanden.

Die vom Waldkauze ausgestossenen Gewölle sind meist sehr stark zerrieben, wesshalb die Thierreste schwieriger als von andern Eulen- gewöllen zu bestimmen sind. Aus 500 Gewöllen dieses Kauzes habe ich folgende Bruchstücke von Thieren entwickelt, nämlich: Von 30 Maul- würfen, 6 Weasserspitzmäusen, 13 Waldspitzmäusen, 1 Zwergspitzmaus, 66 Haus- und Waldmäusen, 11 Schermäusen, 1327 Feldmäusen, 43 Waldwühlmäusen, 101 Ackerwühlmäusen, 38 Erdwühlmäusen, 6 Ueber- gangsformen, 1 Dutzend Vögeln, 2 Eidechsen, 2 Fröschen, einem kleinen Wiesel und ausserdem ‚von Maulwurfs- und Feldgrillen, Heu- schrecken, Käfern, Raupen, Insekten etc.

NB. Syrnium macrüra Natt. (Strix uralensis Pall.) Ural- Habichtseule, Uralkauz.

Dieser in Nordosteuropa vorkommende Vogel ist bisher in Bayern nur selten beobachtet worden. Einzelne Habichtseulen sind bei Passau, Regensburg, Erlangen und Zwiesel geschossen worden. Ein sicherer Nachweis für das Vorkommen dieses Vogels auch in unserem Regierungs- bezirke kann bis jetzt nicht erbracht werden. i

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Nyctale Br.

Schleier rund, nicht ganz vollständig; sehr kleine, aufrichtbare Ohr- büschel; die 3. Schwinge am längsten; Flügel den Schwanz nicht über- ragend; Lauf und Zehen befiedert.

25. Nyctäle funera Bp. (dasypus Behst., Tengmalmi Gm.) Rauhfusskauz, rauhfüssige Eule.

Oben braun mit weissen Flecken; unten weiss mit braunen Flecken; Schnabel gelblich; Länge 24 cm.

Der Rauhfusskauz, der eine sehr verborgene, licht- und menschen- scheue Lebensweise führt, ist ein Bewohner grösserer Gebirgswälder. Derselbe ist wohl häufiger vorhanden, als im Allgemeinen vermuthet wird. Die 3—4 weissen, zartschaligen Eier werden in Baumhöhlen abgelegt und ausgebrütet. Dieser Kauz verzehrt Fleder-, Feld- und Spitzmäuse, kleine Vögel und verschiedene Insekten. Bis zum J. 1890 erhielt ich Kenntniss, dass 12 Rauhfusskäuze erlegt wurden und zwar: 4 Exemplare bei Füssen, 2 bei Pfronten, 2 bei Augsburg und je eines bei Niedersonthofen, Diedorf, Memmingen und Nördlingen. Ebenso sind Vögel dieser Art schon in den Nadelwäldern bei Lindau und Kempten beobachtet worden.

Otus Cuv. Ohreule.,

Schleier deutlich, rund; aufrichtbare Federohren; 2. und 3. Schwinge am längsten ; Flügel die Schwanzspitze überragend;; Lauf und Zehen befiedert.

26. Otus vulgaris Flem. (Aegohus otus L.) Waldohreule.

Oben rostgelb mit weisslichen und braunen oder grauen Flecken; unten rostgelb mit 4—6 feinen, dunkeln Querwellen; Ohrbüschel gross; Schnabel schwarz. Gefieder dem des Uhu sehr ähnlich, nur viel heller; Länge 35 cm.

Die Waldohreule hat, wie ihr Name mit Recht sagt, ihre Heimath im hohen Laub- oder Nadelwalde. Zur Herbst- und Winterszeit bildet sie besonders in mäusereichen Jahren grössere Flüge, verbirgt sich den Tag über auf dichten Bäumen, um dann zur Dämmerungs- und Nacht- zeit ihre Jagdausflüge nicht bloss im Walde abzuhalten, sondern auch auf die angrenzenden Felder und Wiesen auszudehnen. Im Februar und März kehrt sie wieder auf ihren Standort zurück. Hier benützt’ sie zu ihrem Brutgeschäfte alte Raubvogel- oder Krähennester, seltener 'Baumhöhlen, in welche von Ende März bis Mitte April die 4--6 weissen, rundlichen Eier gelegt und vom © 21 Tage der Bebrütung unterzogen werden. Im Monate Januar 1884 hatte ich wiederholt Gelegenheit, im Siebentischwalde bei Augsburg 22 Waldeulen, die hier auf drei Fichten nahe beisammen sassen, an mehreren Tagen genau zu beobachten. Sie sahen mich verwundert an, ohne einen Versuch zur Flucht zu machen, ‚da ich sie selbstverständlich ungestört liess.

Die unter diesen Bäumen gesammelten 250 Gewölle enthielten nachstehende Ueberreste: Von 1 Maulwurf, 1 Spitzmaus, 22 Wald- mäusen, 527 Feldmäusen, 20 Ackermäusen, 56 unbestimmbaren Mäusen und 2 kleinen Vögeln, sonach 4 nützlichen und 626 schädlichen Thieren. Aus 1900 anderwärts gesammelten Gewöllen dieser Eule entwickelte

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ich: 85 Reste von Maulwurfen, 2 Wanderratten, 222 Haus- und Wald- mäusen, 70 Waldwühlmäusen, 25 Schermäusen, 301 Ackerwühlmäusen, 1359 Feldmäusen, 14 Vögeln, 1 Eidechse und verschiedenen Käfern, Raupen, Maulwurfs- und Feldgrillen.

Am 20. Mai 1857 fand ein Jäger in der Mehringer-Au. auf einer Fichte ein Nest der Waldohreule.. Er schoss das auf dem Horste sitzende Weibchen und liess auch die dort befindlichen 6 halbflüggen Jungen herabholen. Im Horste lag noch eine frischgefangene Feldmaus. Das alte Männchen, das ebenfalls mit einer Feldmaus herbeikam, wurde gleichfalls erlegt. Die ganze Familie hatte Kröpfe und Magen mit Mäusen gefüllt. Trotzdem erschoss der nämliche Jäger innerhalb 14 Tagen noch 17 dieser nützlichen Vögel. Der verstorbene Leu, welcher in sieben Jahren 235 Ohreulen zum Ausstopfen erhielt und den Kropf- und Mageninhalt derselben genau untersuchte, fand fast ausschliesslich Mäuse und nur 2 Vögel. Unwissende Sonntagsjäger nageln diese (wie andere Eulen) leider auch noch heutzutage zum Lohne für die unschätzbaren Dienste, die sie der Land- und Forst- wirthschaft leisten, an Scheunenthore.

27. Otus brachydtus Cuv. (Brachyotus palastr Forster.) Sumpfohreule.

Oben rostgelb mit braunen und weisslichen Flecken; unten hellrostgelb mit einfachen Schaftflecken ; Ohrbüschel kurz, nur aus 3—4 Federn bestehend; erste Handschwinge länger als die 4.; Schnabel schwarz; Länge 36 cm.

In mehreren Moor-, Sumpf- und Haidegegenden Bayerns und Frankens Brutvogel, ist die Sumpfohreule als solcher -in unserer Gegend erst im Juni 1886 mit Sicherheit nachgewiesen worden, indem beim Mähen einer Streuwiese im Stätzlinger-Moor unweit Augsburg zufällig ein Nest mit 4 Jungen blossgelegt und auch das alte Weibchen gefangen werden konnte.

Diese Eule lebt ausschliesslich auf der Erde und liegt auch ihren Horst, in welchem die 5— 8 weissen, glattschaligen Eier liegen, im Grase, auf einer Rohrkufe oder im Haidekraute mit einer einfachen Unterlage von Gras oder Strohhalmen an. Zur .. der Jungen dienen Insekten und Mäuse.

Die Sumpfeulen, welche in grösseren Gesellschaften zur Nachtzeit wandern, erscheinen bei uns gewöhnlich vom Herbste bis zum Früh- jahre, jedoch sehr zahlreich nur in solchen Jahren, in welchen die Feldmäuse in aussergewöhnlicher Anzahl auftreten und ihre überaus schädliche Thätigkeit entfalten, wie dieses in den Jahren 1866/67, 1868/69, 1881/82 und 1887/88 eintraf. Im letztern Winter waren auf dem Lechfelde zwischen Siebentisch und Oberottmarshausen 200 bis 300 dieser Vögel vorhanden, von welchen etwa 15 Exemplare geschossen wurden. Seit dem Jahre 1855 sind aus verschiedenen Gegenden Schwabens weit über 200 Sumpfohreulen präparirt worden. . Alle diese Eulen hatten mit Ausnahme von 11 Stück, die auch Vogelreste ent- hielten, nur Mäuse verzehrt. Ihre hervorragende Nützlichkeit steht demnach ausser Zweifel. |

61 B Ohreulen. Mit grossen Ohrbüscheln und unvollständigem Schleier.

Bubo Dum.

Ueber jedem Auge einen Büschel aufrechtstehender Federn; Schleier oben unvollständig; Flügel die Schwanzspitze nicht erreichend; 2. bis 4. Schwungfeder am längsten; Lauf und Zehen dicht befiedert.

28. Bubo mazxımus Sibb. Uhu. Rostgelb, oben mit schwarzbraunen Flammenflecken, unten mit braunen - Schaftstrichen und feinen Querwellen; Ohrbüschel gross, schwarz; Kehle weisslich; Länge 65—77 cm.

Der Uhu, ein für die Wildbahn sehr schädlicher Vogel, brütet in

einzelnen Paaren in unsern schwäbischen Alpen bei Oberstdorf, Immen- stadt, Pfronten, in den grössern Wäldern am Bodensee, bei Kempten, Hohenfurch unweit Schongau, bei Monheim, auf der Ruine Niederhaus im Karthäuserthale, an den Illlerhalden bei Grönenbach und in den Felswänden bei Obergünzburg. Auch in unserm Flachlande wird der- selbe während der Strichzeit fast alljährlich getroffen. Von den seit den fünfziger Jahren in Augsburg ausgestopften 32 Vögeln sind 18 im Donau-, Günz-, Mindel-, Zusam-, Schmutter-, Wertach- und Lechthal geschossen, die übrigen an den oben aufgeführten Brutorten erbeutet worden. Der Uhu ist ein überaus starker und kühner Vogel, der ausser kleinern Thieren selbst Rehkälber, Hasen, Fasanen, Auer- und Birk- "hühner, Gänse und Enten raubt. Von 16 untersuchten Uhus hatten sieben nur Mäuse gekröpft einer derselben allein 15 Mäuse bei vier waren Kropf und Magen leer, und von den übrigen fünf hatte der ‚erste einen Auerhahn, der zweite ein Rebhuhn, der dritte einen Staar, der vierte einen Igel sammt den Stacheln und der fünfte einen Hasen verschlungen.

Im Gebirge legt der Uhu seinen Horst in dem Geklüfte senkrecht ‚aufsteigender Felswände, in mehr ebenen Gegenden ‘auf Baumwipfeln oder in Baumhöhlen grosser düsterer Wälder aus Reisern und hie und da selbst auf dem Boden an, oder er benützt einfach ein schon vor- -handenes Raubvogelnest. In diesem bebrütet das @ im März die 2—3 weissen, rundlichen und rauhschaligen Eier, indessen das 5 die nöthige "Nahrung herbeischafft. Die Jungen werden gemeinschaftlich ernährt ‚und bei eintretender Gefahr nicht nur muthig vertheidigt, sondern .auch, so lange sie nicht flügge sind, von den Alten an einen sichern Ort ‚getragen. Die Raubausflüge betreibt der Uhu zur Nachtzeit, dabei lässt ‚er besonders in mondhellen Nächten seinen weithin hörbaren Ruf „Uhu“ ‚erschallen. Tritt gegen Anfang März die Paarungszeit ein, in welcher ‚oft mehrere Männchen um die Gunst eines Weibchens werben und sich gegenseitig mit Wuth bekämpfen, so vernimmt man ausser dem „Buhu“ ‚auch noch andere krächzende, kreischende und heisere Laute, wozu ‘ein lautes Klappen mit dem Schnabel und ein starkes Klatschen der Flügel kommt, während das Weibchen Töne hervorbringt, die mit dem ‚Jammergeschrei eines verunglückten Menschen, dem Wiehern eines

E

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62 Pferdes etc. Aehnlichkeit haben. Dass hiedurch die Sage vom wilden Heere, dem wilden Jäger und der wilden Jagd entstehen konnte, ist leicht erklärlich.

Im Schlösschen Luisenruh bei Aystetten unweit Augsburg verbarg sich ein Uhu beim Verschwinden der Nacht in einem Kamine dortselbst. Als nun die Köchin am Morgen Feuer machte, stürzte der Vogel, vom Rauche betäubt, plötzlich in die Küche herab. Die Köchin, welche „den Gott sei bei uns‘ zu sehen glaubte, erschrak derart, dass sie ohnmächtig niedersank. Man fing nun die Eule und brachte sie in einen grossen Käfig, in welchem sie noch viele Jahre am Leben er- halten werden Konnte.

Ephiältes Blas et Keys.

Die Flügel überragen den Schwanz; Lauf kurz befiedert; die beweg- lichen Federohren mittellang; Zehen nackt. i

29. Ephiältes scops Gray (Scops Aldrovandi Willughbi). Zwergohreule.

Gefieder weiss, grau und rostgelb gemischt, mit dunkeln Strichen und Flecken; Länge 17 em.

Obwohl die niedliche und schöngezeichnete Zwergohreule in Süd- deutschland schon als Brutvogel beobachtet wurde, so gehört sie doch in unserm Regierungsbezirke zu den sehr selten vorkommenden Vögeln. Sie ist erst in der Schweiz und noch mehr in Italien eine regelmässige Erscheinung. Die 3—5 glänzend weissen Eier lest das @ im Mai in eine Baumhöhle oder Felsenspalte.e. Eine dieser Eulen konnte im Jahr 1819 in einem Taubenschlage zu Probstried unweit Kempten ge- fangen werden. Leu erhielt mehrere Exemplare aus der Schweiz. Ein lebendes Pärchen aus St. Gallen war im Monate März 1890 auf der Vogel-Ausstellung des ‚„‚Ornithologischen Vereins“ zu Augsburg vorhanden.

0. Tageulen. Ohne Ohrbüchel und mit unvollständigem Schleier.

Surnıa Dum.

Ohne Ohrbüschel; Schleier unvollständig; die 3. Flügelschwinge am längsten; Flügel die Schwanzspitze nicht erreichend ; Lauf und Zehen dicht befiedert.

30. Surnia ulüla Bp. (S. nisoria "Wolf, Strix nisoria Meg und Wolf.) Sperbereule.

Oberseite braungrau, weissgefleckt; unten weisslich mit braunen Quer- wellen; Kopfseiten anı Ohre mit halbmondförmigem Flecke; Schwanz 8—10 feine weisse Querbinden; Schnabel gelb; Länge 41 cm.

Im Norden jenseits des Polarkreises beheimathet, kommt die Sperber- eule nur selten in strengen Wintern in unsere Gegenden. Sie jagt am Tage Vögel, Mäuse und Kerbthiere, baut ihr Nest auf Bäume und legt 4—6 weisse Eier. Mir ist bisher nur das Vorkommen von zwei Exemplaren bekannt geworden, von welchen eines am 9. November 1855

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bei Affıng, und das andere am 14. Oktober 1868 in der Nähe von Augsburg erlegt wurde.

NB Nyctsa nivea Gray (Strix nictea L.) Schneeeule.

Erscheint nur selten im Winter aus dem Norden kommend, in Bayern. In den Abhandlungen des zoologisehen Vereins zu Regensburg vom Jahr 1849 schreibt Jäckel, dass Schneeeulen in Schwaben, Franken, bei Passau etc. geschossen worden seien. Sichere Daten, wann und wo solche erlegt wurden, sind nicht angegeben. Diese Eule jagt am Tage und schadet der niederen Jagd. Ein sehr schönes, in Niederbayern erlegtes Exemplar, steht in unserer Vereinssammlung.

Athene Boie.

Ohne Ohrbüschel ; Schleier unvollständig; Schnabel ohne Zahn; Flügel kurz, nur zwei Drittel des Schwanzes bedeckend; 3. Schwinge am längsten;

Lauf sparsam, Zehen borstig befiedert.

31. Athene noctua Gray. (Strix noctüa Retz.) Steinkauz,

Oben graubraun mit weissen Flecken; unten weisslich mit starken Längsflecken; Schwanz mit weisslichen Querbinden; Schnabel gelblich; Länge 21—22 cm.

Der Steinkauz ist ein bei uns nur in einzelnen Paaren vorkommen- der Stand-, Strich- und Nistvogel.. Als Bewohner von Waldrändern, Feldgehölzen, Schluchten, Steinbrüchen und altem Gemäuer nistet er von Anfang April bis Anfang Mai in Baum-, Felsen- und Mauer- höhlungen, wohin er ohne Unterlage seine 4—6 weissen, sehr stumpfen Eier lest, die das © allein 15—16 Tage bebrüte. Zur Zeit der Paarung lässt derselbe unermüdlich seinen Ruf .‚Kuit oder Kuwit‘‘ er- tönen, den das Volk mit „‚Zieh mit, geh’ mit, oder komm’ mit‘ über- setzt und für die Ankündigung eines im Hause stattfindenden Todesfalles hält. Der Steinkauz lebt von kleinen Säugethieren, besonders Mäusen, Vögeln und Insekten. Vierzig seit dem Jahre 1852 in verschiedenen Gegenden’ Schwabens erlegte und untersuchte Steinkäuzchen bestätigten diese Angabe, indem der Mageninhalt aus Mäusen, Mai- und andern Käfern und aus einigen Vögeln bestand. Ebenso enthielten mehr als hundert von mir untersuchte Gewölle Mäuse-, Vogel- und Kerfreste. Am 18. November 1885 flog in Ustersbach während der Abend-

' dämmerung ein Käuzchen auf die Schulter eines Mannes, der es ergriff

und längere Zeit in Gefangenschaft hielt. Im Januar 1886 fiel ein.

- Kauz, der bei Anbruch des Tages seinen Ruheort in dem Schornsteine

eines Hauses wählte, vom Rauche betäubt in das Herdfeuer. Der Stein- kauz kommt nicht selten am Tage zum Vorschein, wobei ihn jedoch

- die kleinern Vögel mit grossem Geschrei verfolgen. Dieses Herbei- - kommen der letztern benützen die Italiener zum Vogelfange. Sie stellen

einen gezähmten Kauz zwischen Leimruthen auf. Das Kleingeflügel

eilt von allen Seiten herbei und wird nun massenhaft gefangen. Um

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keinen Mangel an Käuzchen als Lockvögel zu haben, errichtet man dort unter den Dächern der Häuser geeignete Nist- und Brutorte für _ diese Vögel.

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Glaucidium Boie.

Ohne Schleier und Ohrbüschel; Schnabel mit Zahn; Flügel kurz, nur die Hälfte des Schwanzes bedeckend; 3. und 4. Schwinge am längsten; Lauf und Zehen dicht befiedert.

32. Glaucidium passerınum Boie. (Athene passerına, Strix passerına L.) Sperlingseule.

Dicht befiedert; oben grau mit weissen Flecken; unten weiss mit braunen Längsflecken; Gesicht weisslich; Schwanz mit 4—5 weisslichen Querbinden; Schnabel gelb; Länge 17 cm; Q etwas grösser.

Die Sperlingseule, ein mehr im Norden und Osten heimischer Vogel, bewohnt bei uns nur die Gebirgswaldungen. Sie wird als unsere kleinste Eule leicht übersehen und nur dadurch bemerkbar, dass sie auch am Tage auf Raub ausfliegt, wobei sie von andern Vögeln mit Geschrei verfolgt und verrathen wird. Ihr eigenthümlicher Ruf erklingt wie „Kirr!'“ Sie nistet in Baumhöhlen, legt 3—4 weisse Eier und ist in der Gefangenschaft ein geradezu liebenswürdiges Geschöpff. Vom Jahre 1858 bis 1888 sind 14 dieser Eulen zum Ausstopfen nach Augs- burg gebracht worden, von welchen die meisten aus der Gegend von Füssen stammten. Alle hatten nur Mäuse im Magen; doch ist nicht ausgeschlossen, dass sie gelegentlich auch kleine Vögel und Insekten verzehren.

I. Ordnung: Fissirostres. Spaltschni äbler.

Familie: Caprimulgidaee Nachtschwalben.

Schnabel sehr kurz, schwach, an der Wurzel breit, von oben nach unten zusammengedrückt, an der Spitze gekrümmt; Mundöffnung zum Fange der Insekten im Fluge weit gespalten; Flügel sehr lang; Füsse kurz mit scharfen Nägeln. |

Caprimülgus L. Ne -

Schnabelspitze hakig, aber ohne Zahn; Mundspalte bis unter die Augen reichend; Schnabelrand mit langen, starken Borsten besetzt; Flügel lang und schmal; die 2. Schwinge ist die längste; Schwanz kurz, gerade.

33. Caprimülgus PRnDRBEN> L Gem. Nachtschwalbe,

Ziegenmelker.

Oberseite grau, schwarzbraun und rostgelb punktirt; auf dem Scheitel ein, auf den Schultern zwei dunkle Längsstreifen; unten gelblichgrau mit dunkeln Wellenlinien; Sitzfüsse; Länge 26—30 cm. |

Dieser Nachtzugvogel erscheint bei uns von Mitte April bis Anfang Mai und zieht von Ende September bis Mitte Oktober wieder fort. Er kommt erst Abends zum Vorschein, ruht aber während des Tages auf der Erde oder auf einem wagrechten Baumaste. Seine Nahrung besteht aus Kerbthieren, die er im Fluge mit Geschick zu fangen weiss. In der zweiten Hälfte des Mai oder Anfangs Juni findet man das aus zwei düsterweissen, braun- und bläulich-grau marmorirten Eiern be- stehende Gelege ohne Nestbau auf dem Erdboden. Die Stimme lautet:

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„Hüd, hüd!“ und „Tack, tack!‘“ Zur Brutzeit vernimmt man ein Schnurren, das wie „Errrrr‘‘ lautet, womit nicht selten ein eigenthüm- liches Flügelklatschen verbunden wird. Früher glaubte man, dass diese Vögel den Ziegen die Milch aussögen, wesshalb sie auch Ziegen- melker genannt wurden. Die Nachtschwalbe kommt bei uns häufiger vor, als gewöhnlich angenommen wird, weil sie zur Tageszeit verborgen lebt und ihres düstern Gefieders wegen nicht leicht bemerkbar ist. Von den vom Jahr 1851 bis 1883 in Augsburg ausgestopften sechzig Nachtschwalben sind 15 Exemplare vom Mai bis August, alle übrigen im Frühjahre und Herbste während der Zugzeit und von sämmtlichen etwas mehr als die Hälfte allein in der Umgebung von Augsburg er- legt worden. Der untersuchte Kropf- und Mageninhalt ergab fast bei allen Dämmerungs- und Nachtschmetterlinge, Käfer und andere Insekten. Die Nachtschwalben sind also nützliche Vögel.

Familie: Cypselidaee Segler, Mauerschwalben. Cypselus L.

Schnabel kurz, an der Spitze seitlich zusammengedrückt; Innenzehe nach vorn gewendet; 3. und 4. Zehe dreigliederig; Lauf befiedert; Zehen unbefiedert; Schwanz ausgeschnitten.

NB. COypselus melba L. Alpensegler. Der Alpensegler ist, obwohl in der Schweiz und in Tirol als Brut- vogel auftretend, im bayerischen Hochgebirge noch nicht vorgekommen.

34. Cypselus apus L. Mauersegler.

Gefieder rauchbraunschwarz, nur die Kehle weiss; Schnabel schwarz; Flügel sehr lange; Füsse bräunlich ; Länge 18 cm.

Der Mauersegler wandert in grössern Schwärmen zur Nachtzeit. Er erscheint entweder in den letzten Tagen des April oder in den ersten Tagen des Mai und verlässt uns in Augsburg seit mehreren Jahren in der Nacht vom 27. auf den 28. Juli. Nachzügler aus dem Norden treffen gewöhnlich bis zum 9. August ein. Die Mauerschwalbe brütet in Städten und Dörfern auf Thürmen, alten Schlössern, hohen Gebäuden, Maueröffnungen und selbst in hochhängenden Staarkästchen, im Hochgebirge in den Ritzen und Spalten steiler Felsenwände. Das Nest besteht in einer dürftigen Unterlage aus Wolle, Federn, Haaren, die mit dem Speichel dieses Vogels zusammenkittet sind. Das Gelege, welches zu Ende Mai 2—3 weisse Eier enthält, bebrütet das @ 16 Tage allein. Das Paar nistet jährlich nur einmal. Das durchdringende Geschrei lautet wie „Srri oder zrri!“ Die Mauersegler fussen für gewöhnlich niemals auf der Erde, weil sie der langen Flügel und - der kurzen Füsse halber sich aus eigener Kraft nicht leicht in die Luft zu erheben vermögen. Kräftigen, ältern Vögeln gelingt es zwar, sich vom Boden emporzuschnellen ; jüngere kommen dagegen nicht mehr in die Höhe und gehen zu Grunde. Mir gelang es im Verlaufe vieler Jahre, mehr als ein Dutzend grösstentheils jüngere Vögel, welche ich auf Thurm- uud Kirchböden oder auf der Erde überraschte, ohne

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Mühe zu fangen. Da sie aber nicht mehr aufzufliegen vermochten, warf ich sie in die Luft, und sie verschwanden wie Pfeile. ° Verlässt der Segler seine Höhle, so kriecht er mit seinen scharfen Krallen bis zum Rande derselben, fällt herab, breitet seine Flügel aus und jagt nun obne Anstrengung Stunden lang bei schöner Witterung in hohen, bei Regenwetter in niederen Regionen nach Kerbthieren, die seine einzige Nahrung bilden. Die Mauerschwalben übertreffen im schnellen Fluge nicht nur unsere übrigen Schwalben, sondern überhaupt alle unsere Landvögel.

Hirundinidae Schwalben.

Schnabel flach, kurz, dreieckig, an der Spitze seitlich zusammengedrückt, mit sehr weiter Spalte; Flügel mit 9 langen Handschwingen, deren erste die längste ist und mit kurzen Armschwingen; Schwanz tief gegabelt oder ausgerandet; Lauf kurz; Zehen lang und schlank.

Hiründo. Schwalbe.

Schnabel kurz, breit; die 2. Schwinge so lang als die erste; der ge- gabelte Schwanz länger als die Flügelspitzen, Lauf kurz, nackt; Mittelzehe am längsten. |

35. Hiründo rustica L. Rauchschwalbe.

Oberseite blauschwarz, glänzend; Kehle und Stirne rostroth ; Unterseite PO NE or Schwanz lang und gabelförmig; Länge 18 cm; Schwanzlänge

cm.

Die allbekannte und beliebte Rauchschwalbe wird insbesondere vom Landmanne als Verkünderin der schönern Jahreszeit freudigst begrüsst. Von jeher bei den Menschen wohnend, trifft sie in grösserer Anzahl gewöhnlich im April ein und zieht im September und Oktober wieder in grossen Schwärmen fort. Ihr aus Erde und Speichel vermischtes Nest baut sie im Innern von Gebäuden, in Viehställen oder unter vorspringenden Dächern, benützt aber dasselbe viele Jahre und bessert es alljährlich frisch aus. Diese Schwalben brüten den Sommer über zweimal und zwar im Mai und im August, ausnahms- weise noch im September. Die je 4—-6 weissen, rothbraun- und asch- grau punktirten Eier zeitigt das @, das zur Brutzeit vom & mit Nahrung versorgt wird, in 12—15 Tagen allein. Kalte Witterung zwingt bisweilen auch das ©, die Eier kurze Zeit zu verlassen, um Insekten zu jagen, weil das 5 zu einer solchen Zeit nicht im Stande ist, beide mit Futter zu versorgen. Die Eltern, die ihren Jungen im Neste: mit grösster Sorgfalt Nahrung zutragen, ätzen dieselben später, wenn sie dem Neste entflogen, auf Dachrinnen, dürren Zweigen, ja sogar im Fluge. Die Rauchschwalbe versteht es vortrefflich, unbehindert sowohl durch enge Oeffnuugen zu fliegen, als auch während des Fluges zu baden und zu trinken. Raubvögel verfolgt sie unter dem durch- dringenden Ausstossen eines „Zissit‘‘ oder „dehwihlik“, das nicht nur andern Vögeln, sondern selbst Säugethieren als Warnruf dient. Der angenehme zwitschernde Gesang, der schon vor Sonnenaufgang vor unserm Fenster?ertönt, beginnt gewöhnlich mit ‚‚Wirb, werb, widewit‘,

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worauf nach längerm Geplauder der Schluss wie „Wid weid ä zer‘ folgt. Der Landmann deutet dieses Geschwätz im Frühjahre: „Als ich fortzog, als ich fortzog, waren alle Kisten und Kasten voll; da ich wieder kam, da ich wieder kam, war alles wüst und leer.“ Aehnliches sang Fr. Rückert in seinem trefflichen Schwalbenliede: „Als ich Ab- schied nahm‘ etc. In Mittelschwaben übersetzt das Volk: ,‚Die vor- witzigen und sgeschwätzigen Weiber gehen immer in Heimgarten, wär gscheider sie thäten spinnen, dann hätt? man Zwirn, hätt’ man Zwirrrrn!“ & |

Während der Zugzeit halten diese Schwalben ihre Nachtruhe ent- weder auf hohen Gebäuden oder in den Rohr-, Schilf- und Weiden- dickichten der Gewässer.

Aus Memmingen erhielt ich die Mittheilung, dass dort im Sommer 1888 Spitzmäuse in ein Rauchschwalbennest eindrangen und die erst kurz vorher den Eiern entschlüpften jungen Schwalben tödteten und ver- zehrten.

Am 21. Juli 1889 fing ich eine seit etwa 8 Tagen flügge Rauch- schwalbe, deren Gefieder von Hippobösca hirundinis «L. (Vogel- oder Lausfliege) wimmelte. Noch während ich den Vogel von den Schma- rotzern zu befreien suchte, verendete derselbe in meinen Händen. Zwei Tage später brachte mir ein Knabe eine mit den gleichen Blutsaugern

behaftete Schwalbe. Nachdem ich sie so viel als möglich von dem

lästigen Ungeziefer befreit hatte, flog sie munter davon.

Dr. med. Agatz in Augsburg fing am 10. Oktober 1888 eine aus Hunger ermattete Rauchschwalbe, brachte sie in einen grossen Käfig und fütterte sie mit Mehlwürmern, deren sie täglich 40 bis 60 Stück verzehrte.e Später nahm das Thierchen auch Ersatzfutter an, blieb dabei frisch und munter, und es gelang, dasselbe glücklich zu über- wintern. Als im Monate Mai 1889 wieder milde Witterung eintrat, schenkte genannter Herr der Schwalbe wieder die Freiheit.

1740, 21. Mai ist durch ein Rathsdekret zu Augsburg ‚‚das Schwalbenschiessen‘‘ verboten worden.

36. Hiründo urbıca L. (Chelidon urbıca Boie.) Stadtschwalbe,

Hausschwalbe.

Oben blauschwarz; Unterseite und Bürzel weiss; Lauf weiss befiedert; Schwanz schwarz, nur mässig gegabelt; 1. Schwinge länger als die zweite; Länge 14 cm.

Die Stadtschwalbe nistet in grössern und kleinern Ortschaften an den Aussenseiten -der Gebäude, an rauhen Wänden unter vorspringenden Balken und Gesimsen. Der Neubau des halbkugligen Nestes, das sich von dem der Rauchschwalbe dadurch unterscheidet, dass es bis auf das Eingangsloch, also auch oben geschlossen ist, erfordert eine Zeit von 10 bis 14 Tagen. Das volle Gelege besteht aus 4—6 schnee- weissen Eiern, die das © allein 12 bis 14 Tage bebrütet. Bei günstiger Witterung sind die Jungen im Stande, nach 16 Tagen das Nest zu

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verlassen, in welchem Anfangs sowohl Junge als Alte gemeinschaftlich übernachten. Dieses Nest. wird oft Jahre lang benützt. Die erste Brut erfolgt bald nach ihrer Ankunft (Ende April) im Monat Mai und die zweite Anfang Juli. Bei sonnigem, ruhigem Wetter ist ihr Flug hoch, bei Regen nur niedrig über der Erde. Sie leben nur von kleinern Insekten. Bienen mit Giftstacheln sind ihnen tödtlich. Der Abzug, der am Tage in grossen Schwärmen, oft auch in Gesellschaft von Rauch- und Uferschwalben stattfindet, beginnt Anfangs September und dauert bis Ende Oktober. Feinde dieser Schwalben sind der Baum- und der Merlinfalke. Der Gesang ist unbedeutend. Der Lockton lautet wie „Tärr“ oder „Trü!“ in Angst „Zirr, zrri, skirr und zrieb!“

37. Hiründo riparia L. (Cotyle riparia Boie.) Uferschwalbe.

Die kleinste unserer Schwalben. Oberseite aschgraubraun; Unterseite weiss mit einer hellgrauen Binde über die Brust; die Flügel das Schwanz- ende überragend; 2. Schwinge fast so lang als die erste; Lauf nackt. Schwanz ausgerandet und ungefleckt; Länge 13 cm. Schwanzlänge 5 cm.

Die Uferschwalben erscheinen bei uns in der zweiten Hälfte des April oder Anfangs Mai, bohren mit dem Schnabel und den Füssen an steilen Uferwänden oder in Sandgruben 1 bis 11/a m lange, wagrechte oder etwas aufsteigende Niströhren, die sie am Ende backofenförmig erweitern. Hier liegen gegen Ende Mai oder Anfangs Juni die 4 6 weissen Eier, welche das @ 14 Tage allein bebrütet. Das Paar nistet nur einmal im Jahre. Eine Brutkolonie besteht selten unter 6, dagegen meistens aus 20 bis 30 und mehr Paaren. Gewöhnlich betreiben die Uferschwalben ihre Kerbthierjagden in der Nähe ihres Brutortes nicht hoch in der Luft, am liebsten über einem Wasserspiegel. Kommt ein Sperber in die Nähe einer Kolonie, so geräth die ganze Ansiedlung in Furcht und Schrecken. Gegen Ende August ziehen Alte und Junge wieder nach dem Süden; doch habe ich öfters noch einzelne Nachzügler selbst im September und Oktober in Gesellschaft von Rauch- und Stadt- schwalben beobachtet. Die Stimme dieser Vögel. klingt wie „‚Schärr“ oder „Schärrerer!“

III. Ordnung: /Insessores. Sitzfüssler.

Familie: Ouculidae Kuckucke.

Cucülus L. Kuckuck.

Schnabel von Kopflänge, schlank, leicht gebogen; Nasenlöcher rund; Flügel lang, spitz, mit 10 Handschwingen; Schwanz lang, abgerundet; Lauf oben befiedert. Die erste Zehe ist stets nach hinten gerichtet, die vierte ist eine Wendezehe.

38. Cucülus canörus L. Gemeiner Kuckuck. . Oben aschgrau; Unterleib und Schenkel weisslich mit dunkeln Wellen- linien. Schwanz oben weiss gefleckt; Schnabelwurzel und Füsse gelb. Junge und © sind mehr rothbraun gefärbt. Länge 37 cm.

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Der Kuckuck, welcher einzeln zur Nachtzeit zieht, erscheint im Monat April und verlässt uns im August und September. Sein allbe- kannter Ruf erschallt (bei gutem Wetter) von seiner Ankunft bis Mitte Juli, nur ausnahmsweise bis Ende dieses Monats. Zur Paarungszeit schreien sich einzelne Kuckucke förmlich heiser. Seinen Aufenthalt nimmt er am liebsten in Wäldern und Flussauen, wo ein Paar einen gewissen Umkreis beansprucht und hier jeden Eindringling seiner Art vertreibt. Seine Nahrung besteht ausser verschiedenen Raupen und andern Kerbthieren auch häufig aus behaarten Raupen. Die spitzen und stachligen Raupenhaare bohren sich in die Magenwände des Kuckucks ein und bleiben hier eine Zeit lang haften, wesshalb der Magen einem Säugethierpelze so lange ähnlich sieht, als der Vogel nur ausschliesslich starkhaarige Raupen verzehrt. In nahezu 100 untersuchten Kuckucks- magen waren grösstentheils Raupen, seltener Mai- und andere Käfer, Schmetterlingspuppen, kleine Schnecken, Heuschrecken, Maulwurfsgrillen, Libellen und andere Insekten vorhanden. Reste junger Vögel oder Vogeleier wurden niemals gefunden. Trotzdem wird der Kuckuck vom Volke noch allgemein für einen ‚„Nestplünderer und Eieraussauger‘‘ ge- halten. Das Kuckucksweibchen brütet bekanntlich nicht selbst, sondern legt von Anfang Mai bis Ende Juni seine verhältnissmässig kleinen, in Farbe und Zeichnung sehr veränderlichen 6 bis 8 Eier in Zwischen- räumen von 6 bis 8 Tagen in die Nester verschiedener kleiner Sing- vögel. Ein Kuckucksei wird schon nach 13 Tagen ausgebrütet. Werden 2 oder 3 Kuckuckseier, die wohl von mehreren Weibchen herrühren, gleichzeitig in ein fremdes Nest gelegt, so geht einer der jungen aus- seschlüpften Vögel aus Nahrungsmangel zu Grunde oder der schwächere wird vom stärkeren aus Raummangel aus dem Neste gedrängt. Ebenso schiebt ein junger Kuckuck seine allenfallsigen Stiefgeschwister aus dem Neste, oder noch vorhandene Eier werden erdrückt oder erstickt. Nicht selten beseitigt aber das Kuckucksweibchen nach der Unterschiebung seines Eies die schon vorhandenen Eier theilweise, seltener gänzlich. In offene Nester wird das Ei in sitzender Stellung abgelegt, in kleinere und mit einer seitlichen Eingangsöffnung versehene wird es mit dem Schnabel geschoben, da der weite Kuckucksschlund vollkommen befähigt ist, ein Ei in demselben zu verbergen und unverletzt weiter fortzu- tragen. Nicht selten findet man Kuckucks-Eier auch in den Nestern von körnerfressenden Vögeln, welche den jungen Kuckuck nur unge- nügend zu ernähren vermögen, oder unter deren unpassender Nahrung der junge Vogel gar zu Grunde geht. Der Kuckuck ist, obwohl durch ihn manche Singvogelbrut vernichtet wird, doch für die Forstwirthschaft und Obstbaumzucht einer der nützlichsten Vögel. Derselbe lebt von ‚allen Raupenarten, verzehrt aber wie bereits oben bemerkt ebenso behaarte, welche alle übrigen Vögel verschmähen, in ganz ausserordent- licher Anzahl. In Gegenden, in welchen eine Raupenverheerung über- hand zu nehmen droht, stellt sich der Kuckuck in Bälde in grösserer Anzahl ein, und es gelingt ihm nicht selten, einen Waldbestand von dieser Geissel ganz oder doch theilweise zu befreien. Der Kuckuck

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verdient daher mit vollstem Rechte möglichste Schonung. Früher herrschte der Glaube, dass sich der Kuckuck in einen Sperber ver- wandle. Im Algäu sagt man vom Kuckuck: „Im ersten Jahre ein Gugger (Kuckuck), im zweiten Jahre ein Glugger (Sperber), im dritten Jahre ein Hennenhack (Hühnerhabicht).‘

Zur Zeit des Heidenthums stand der Kuckuck und sein Ruf in engem Zusammenhang mit allerlei Zauberbrauch, daher Kuckuck-Teufel.

NB. Ganz besondere Verdienste bezüglich der Erforschung des Kuckucks erwarben sich in neuester Zeit Herr Ad. Walter in Cassel und mein hochverehrter Freund Herr J. A. Link in Burgpreppach.

Meropidae. Immenvögel.

Schnabel stark, zugespitzt, länger als der Kopf, nach unten gekrümmt; Lauf sehr kurz; die äussere und mittlere Vorderzehe sind bis zum 2, Gelenk, die mittlere und innere Zehe bis zum 1. Gelenk miteinander verwachsen. (Schreitfüsse.)

Merops L. Bienenfresser.

Flügel lang und spitz; die 2. Schwinge ist die längste.

39. Merops apiäster L. Gem. Bienenfresser. |

Vorderkopf grün; Stirn weiss; Hinterkopf und Nacken rothbraun; durch das Auge bis zum Ohre ein schwarzer Streifen; Kehle goldgelb mit schwarzbraunem Saum; Rücken grüngelb; Brust und Bauch grünblau; Flügel und Schwanz grün; Länge 26 cm. |

Im südlichen Europa ist der Bienenfresser ein allgemein verbreiteter Vogel. Er brütet zwar auch in einzelnen Paaren im südöstlichen Deutschland, ist dagegen bei uns eine nur selten und periodisch vor- kommende Erscheinung. Dieser schöne Vogel lebt vorzugsweise von stechenden Insekten, wie Hornissen, Wespen, Hummeln und Bienen. Da er den letztern vielfältig Schaden zufügt, so wird er von Bienen- züchtern eifrig verfolgt. Er verzehrt ferner Heuschrecken, Bremsen und Schnaken. Derselbe bohrt gegen Ende Mai an einem steilen Lehm- oder Sandufer eine etwa 1 bis 1'/g m tiefe, wagrechte Röhre, deren Ende backofenförmig erweitert ist. Hier liegen auf einer schwachen Unterlage die 5—7 glänzendweissen und abgerundeten Eier, welche 16 Tage bebrütet werden. Den 18. Mai 1855 erschienen bei Betzigau unweit Kempten sieben dieser Vögel, von welchen zwei geschossen werden konnten. 1856, im Monat Mai, fand in Wollmetshofen bei Fischach eine feierliche Procession um die Felder statt. Als das Volk auf einem Fahrwege zwischen Getreidefeldern dahinschritt, flog plötzlich - ein prachtvolles altes Männchen des Bienenfressers vor dem Zuge her und liess sich auf einem an dem Wege stehenden hölzernen Feldkreuze so lange nieder, bis ein Theil der Wallfahrer bei dem Kreuze’ ange- kommen war. Diese Erscheinung rief bei dem Volke, das noch nie einen so schönen Vogel gesehen hatte, nicht wenig Erstaunen und Ver- wunderung hervor.

Alcedidae. Eisvögel.

Schnabel gerade, gross, viereckig; Kopf gross; Hals kurz; Flügel mittellang; Schwanz kurz; Lauf sehr kurz; Schreitfüsse,

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Alcedo L. Eisvogel.

Schnabel gerade, keilförmig zugespitzt, länger als der Kopf; Nasen- löcher von einer befiederten Schuppe bedeckt. 40. Alcedo ispıda L. Gemeiner Eisvogel.

Oben grünblau; Rückenmitte und Bürzel lasurblau; unten rostroth; Kinn und Kehle weisslich; Schnabel schwarz; Beine mennigroth; Länge 17 cm.

Dieser Stand- und Strichvogel bewohnt bei uns nicht selten fisch- reiche und klare Bäche und Flüsse, welche von buschigen oder waldigen Ufern umsäumt sind. Hier stösst er von einem dürren Aste aus auf kleine Fische und Wasserinsekten. In steil abfallenden Uferwänden und vom Wasser nicht allzu entfernt liegenden Sandgruben bohrt der- selbe eine '/? bis 1 m lange, am Ende erweiterte, etwas aufwärts steigende Röhre, in’ welcher auf einer Unterlage von Fischgräthen und Ueberresten von Wasserinsekten die 5—8 glänzend weissen, fast runden Eier liegen. Diese bebrütet das @ 14—16 Tage allein, zu welcher Zeit das Männchen die nöthige Nahrung herbeischafit. Die Bruthöhle hat einen starken Fischgeruch; die Eltern entfernen jedoch die Excre- mente der Jungen eifrig. Der Lockruf lautet: „Titt, titt, oder sitt, sitt!“ Zur Winterszeit streift der Eisvogel an offenen Gewässern umher, wobei er wohl manchmal unter das Eis geräth und einen Ausweg nicht mehr zu finden vermag. Auch bei trübem Wasser kann er in grosse Noth kommen. Ein Theil dieser Vögel wird der Schönheit des Gefieders wegen und ein anderer Theil des Schadens halber, den sie in Forellen-

bächen verursachen, geschossen. | Konrad v. Megenberg (f 1374) schreibt: „Isida haizt ain eisvogel und hat den namen von seiner stimmen, wann er schreit ysi, ysi.“ Die Landleute nennen ihn der Sage nach „den Glücksvogel.‘“ Wer ihn gesehen hat, der soll gefeit sein wider Schmerz und Gram, er selber aber der glänzende Federnträger soll ein lang und leidlos Leben führen und selbst im Tode sein Gefieder noch einmal erneuern.

Coraciädae. Racken. Schnabel am Grunde breit, scharfrandig; Oberschnabelspitze hakig übergebogen;; Flügel abgerundet, breit; Lauf kurz.

Coracias L. Racke.

Schnabel an der Wurzel breit, vorn seitlich zusammengedrückt; Flügel lang; die 2. Schwinge am längsten; Zehen frei.

41. Coracıas garrüla L. Blauracke, Mandelkrähe, Blauhäher.

Kopf, Hals, Unterseite, Flügeldecken und Schwanz himmelblau; Mantel _ und hintere Armschwingen zimmtbraun; Hand- und Armschwingen schwarz; Länge 32 cm.

Vor 70—80 Jahren war die Blauracke, ein Vogel von tropischer Schönheit, in mehreren ebenen Gegenden Bayerns kein seltener Brut- vogel. Feldgehölze mit alten Eichen und Föhren dienten ihr zum Wohnorte. In unserm Regierungsbezirke nisteten die Blauracken früher

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bei Mauren im Ries; gegenwärtig kommen sie nur noch in einzelnen Paaren bei Kaisheim und Neuburg vor. Im Monat Juli 1871 war bei Biburg ein Paar vorhanden, das sehr wahrscheinlich brütete, worauf ein Jäger beide Vögel schonungslos niederknallte.e Einzelne erlegte Vögel dieser Art sind aus unserm Kreise zum Präpariren nach Augsburg gesandt worden von Füssen, Kaufbeuren, Fischach, Zusamzell, Donau- wörth, Oettingen und aus der Umgegend von Augsburg. Leu erhielt in den siebenziger Jahren mehr als zwanzig Stück, Junge und Alte, aus der Gegend von Ingolstadt. Der untersuchte Mageninhalt aller Vögel enthielt Käfer, Grillen, Heuschrecken und verschiedene andere Insekten. Das prachtvolle Gefieder, besonders des Männchens, ist wohl ein Hauptgrund zur Verfolgung dieses nützlichen Vogels. Die Blau- racke wandert am Tage und trifft bei uns gegen Ende April in Paaren oder kleinen Gesellschaften ein. Die 4—5 glänzend weissen Eier be- . brütet das Paar abwechselnd gegen Anfang Juni 18 Tage in Baum- höhlen, hauptsächlich in solchen von Eichen. Von Mitte August bis Mitte September ziehen diese Vögel wieder nach dem Süden. Die Stimme lautet wie „Rack, rack!“ Im Zorne ertönt ein kreischendes „Räh, räh!‘“ In guter Laune hört man ein zärtliches, hochklingendes „Kräh, kräh!“ Der Blauhäher hat mit dem Wiedehopf gemein, dass er die Faeces der jungen Vögel nicht aus dem Neste entfernt.

IV. Ordnung: Coraces. Krähenartige Vögel.

Familie: Oriolidae Pirole.

Schnabel abgerundet, ohne Kiel, mit nur schwach übergebogener Spitze; die erste von den zehn Handschwingen verkürzt; Schwanz mittel- lang; Zehen kräftig.

Oriölus L. Pirol.

Schnabel sehr stark, von der Länge des Kopfes, an der Wurzel breit, mit Einschnitt vor der Spitze; Mundspalte tief; 3. Schwinge die längste.

42. Oriölus galbüla L. Goldamsel. Pirol.

& goldgelb mit schwarzen Flügeln und ebensolchem Zügel und Schwanze; Q und Junge oben zeisiggrün, unten weisslich mit dunkeln Schaftflecken ; Länge 25 cm.

Ein allbekannter Vogel von grosser Schönheit ist der Pirol, welcher in den ersten Tagen des Mai ankommt und schon gegen Ende August oder Anfangs September wieder fortwandert. Der Zug findet sowohl einzeln, als auch in kleinern oder grössern Gesellschaften statt. Dieser Vogel nistet nicht nur in lichten Wäldern, Feldgehölzen und Flussauen, sondern auch in grössern Gärten. Sein Nest, das er sehr kunstvoll unter einer Astgabel kreuzweise mit Bastfasern befestigt, enthält nur einmal im Monat Juni 4—5 weisse, schwarz und braun gefleckte und gepunktete Eier, die eine 14—15tägige Brutzeit erfordern, wobei das 5 zur Mittagszeit das © ablöst. Durch die Vertilgung von Raupen, Käfern und andern Kerbthieren ist die Goldamsel sehr nützlich, ver-

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ursacht dagegen zur Zeit der Kirschenernte durch Verzehren dieser Früchte einigen Schaden. |

Der Gesang des 5 ist sehr melodisch und klingt wie „Ditleo‘“ oder „‚Gidaditleo!“ Das Volk übersetzt diese Töne mit „Bülow! Bier hol’n! Pfingsten Bier hol’n! Viel oh, viel oh!“ Die Lockstimme lautet: „Jäck, jäck!“ oder „Kräck, kräck!“ Der Angstruf ist ein hässliches „Querr !““ Im Verlaufe der letzten vierzig Jahre sind aus allen Theilen Schwabens wohl 200 dieser Vögel zum Präpariren nach Augsburg ge- bracht worden.

Familie: Sturnidae Staare.

Nasengruben befiedert; Flügel spitz, mit zehn Handschwingen, von welchen die erste kurz ist; Lauf kräftig; Hinterzehe lang.

Pastor Temm. Hirtenvogel.

Schnabel kurz, seitlich zusammengedrückt; Oberschnabel vorn höher als breit; 2. Schwinge die längste; Lauf fast so lang wie die Mittelzehe.

43. Pastor roseus Temm. Rosenstaar.

Kopf, Flügel und Schwanz schwarz, das übrige Gefieder rosenroth; ‚Schnabel und Füsse fleischfarben; die Jungen graubraun mit weisser Kehle und graugefleckter Brust; Länge 23 cm.

Als Bewohner südeuropäischer Länder kommt der Rosenstaar nur hie und da in Gesellschaft des gemeinen Staares in unsere Gegenden. In seiner Lebensweise hat er die grösste Aehnlichkeit mit unserm Staar, nistet in Höhlen, Löchern und hohlen Bäumen und legt 4—6 Eier. Er nützt durch Vertilgung von Insekten, besonders Heuschrecken, deren Schwärmen er folgt. Im Mai 1848 erschienen in Pfersee, als die Obst- bäume in voller Blüthe standen, einige dieser Vögel, von welchen man ein Paar (& und ©) schoss und ausstopfte. In unserm Regierungs- bezirke sind ferners erlegt worden: 6. Juni 1855 ein 5 bei Lands- berg; 7. August 1855 ein 5 bei Günzburg a/D.; 22. November 1857 ein @ bei Memmingen; 31. Mai 1875 ein & in Westheim. Im Monate September 1883 beobachtete ich wiederholt einen dieser hübschen Vögel in Gesellschaft von Staaren in der Umgebung von Augsburg. G. T. Wilhelm, IV. Diakon bei den Barfüssern zu Augsburg, erzählt in seinen „‚Unterhaltungen aus der Naturgeschichte“, dass am 7. Juni 1794 bei Frickenhausen unweit Memmingen aus einem Fluge von 7 bis 9 Rosenstaaren ein solcher durch einen Schuss so glücklich getroffen wurde, dass die Wunde geheilt und der Vogel noch 10 Jahre am Leben erhalten werden konnte.

Sturnus L. Staar.

Schnabel gerade, lang, spitz; die erste Schwinge an den Flügeln ver- kümmert, die zweite die längste; Schwanz kurz; die untern Schwanzdeck- federn bis zur Schwanzspitze reichend.

+2

44. Sturnus vulgaris L.. Gemeiner Staar.

Gefieder schwarz mit grünem und violettem Glanze und weissen Flecken, welch letztere im Herbste grösser und zahlreicher werden; Länge 22 em.

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Der Staar, ein in grossen Schaaren wandernder Tag- und Nachtzug- vogel, erscheint von der zweiten Hälfte des Januar bis Anfang März und verlässt uns von Mitte Oktober bis Mitte November. In gelinden Wintern, wie in den Jahren 1881/82, 82/83, 83/84 und 88/89 blieben sogar kleinere Gesellschaften hier und wurden so zu Stand- und Strich- vögeln. Fallen im Frühjahre nach ihrer Ankunft noch grosse Schnee- fälle und strenge Kälte ein, so gehen viele derselben aus Mangel an Nahrung zu Grunde, wie dieses in den Frühjahren von 1854, 65, 83, 86 und 1888 geschah. Unter Flügelschlag und Balzen wirbt das 5 um die Gunst des ©, lässt bald den Schäferpfiff oder seine gurgelnden und heisern Töne, bald den Ruf eines Pirols, eines Raubvogels, das Gackern einer Henne, das Quaken eines Frosches oder die Stimmen ver- schiedener Wasservögel erschallen. Als Höhlenbrüter bereitet er aus Stroh - und Grashalmen, Flechten und dürren Blättern ein ziemlich tiefes, loses Nest, das mit Wolle, Haaren und Federn ausgepolstert ist. Er macht je nach der Witterung eine oder zwei Bruten. Im ersten Falle im Mai, im andern im April und Juni. Die 4—7 rauhschaligen, bläulich grünen Eier bebrütet das Paar abwechselnd 14 Tage. Sind die Jungen ausgeflogen, so führen die Eltern dieselben mit aller Sorg- falt, bis sie selbständig sind, worauf sich die Jungen zu grösseren Flügen vereinigen und die Alten, im Falle sie nochmal brüten, zum Nistplatze zurückkehren. Nach der zweiten Brut bilden alte und junge Staare grosse Schwärme, um auf Viehweiden, Wiesen und Aeckern Käfer, Raupen, Nacktschnecken, Würmer, Engerlinge und Insekten- larven zu verzehren, wodurch sie der Landwirthschaft vortreffliche Dienste leisten; doch darf auch die Thatsache nicht verschwiegen wer- den, dass sie an Kirschen und Trauben beträchtlichen Schaden ver- ursachen. Vor ihrem Abzuge nach dem wärmern Süden (in den Monaten September und Oktober) besuchen die alten Vögel, welche Elternfreuden genossen, zur Morgen- und Abendzeit wieder ihre Brutstellen, hier durch ihren Gesang erfreuend; oder sie kommen auf hohen Bäumen zusammen, auf welchen sie ihre gemeinschaftlichen Concerte zum Besten geben. Einen sehr ergötzlichen Anblick gewährt es, wenn dieselben ihre schnurrenden, schnatternden und pfeifenden Laute ungescheut, auf den Rücken weidender Rinder oder Schafe sitzend, fröhlich ertönen lassen. Im Frühjahre und nach der Brutzeit ziehen sie Abends auf schilfbewachsene, durch Wasser geschützte und nicht leicht zugängliche -Rohrinseln und Weiher, hier oft in ungeheurer Anzahl gemeinschaftlich ihre Nachtruhe haltend. Später wählen sie ihre Schlafplätze wohl auch in dichten Fichten- und Kieferwaldungen und in Memmingen seit dem Jahre 1881 sogar auf den Kastanienbäumen inmitten der Stadt, wo sie so lange nächtigen, bis die Blätter dieser Bäume abzufallen beginnen.

Fällt im Frühjahre nach ihrer Ankunft noch strenge Kälte ein, so übernachten oft 2 bis 10 Stück gemeinsam in einem Staarkästchen, um sich gegenseitig zu ermärmen.

Ausser der Brutzeit benützen die Staare gerne die Gesellschaft von Rabenkrähen und Dohlen, was jedoch nicht auf gegenseitiger

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Freundschaft, vielmehr auf grösserer Sicherheit vor Raubvögeln beruht, die bekanntlich von allen Krähen vertrieben und verfolgt werden. Uebrigens bleiben die Staare auch vor ihren Schützlingen auf bestän- diger Hut; denn es kommt nicht selten vor, dass z. B. ein kranker oder verwundeter Staar von den Krähen oder Dohlen als willkommene Beute verzehrt wird.

Die Staare sind, jung aufgezogen, leicht zu zähmen, gewähren durch ihr drolliges Benehmen viel Vergnügen und können dahin ge- bracht werden, menschliche Worte nachzusprechen. Albinos kommen alljährlich unter diesen Vögeln vor.

Der Star, mhd. star, ahd. stara.. ,‚Im Märzen vil Starnhöll auf die heuser und baumb machen, so hat man alsdann oft Junge zu essen.“ Probst Val. v. Weiarn Hauscalender.

Familie: Oorvidae. Raben.

Schnabel stark, kräftig; Schnabelwnrzel mit Borstenfedern; Flügel mit 10 Handschwingen, von welchen die erste halb so lang ist als die zweite; Füsse kräftig.

Pyrrhocörax Vieill.

Schnabel kürzer als der Kopf, schlank, mit gekrümmter Firste; Flügel nahezu ans Schwanzende reichend; 4. und 5. Schwinge am längsten; Schwanz abgerundet.

45. Pyrrhocörax alpınus Vielll.e. Alpendohle, Schnee-

krähe, Berg- oder Steindohle.

Gefieder schwarz; Schnabel gelb; Füsse roth, in der Jugend braun; Länge 40 cm.

Wer die höchsten Bergspitzen unserer schwäbischen Alpen besteigt, bekommt gewöhnlich eine Schaar Alpendohlen zu Gesicht, welche die Felsenhörner schreiend und pfeifend umschwärmen. Sie sind Stand- und Strichvögel, die dort in Höhlen und Spalten steiler Felswände gesellschaftlich nisten. Ein Gelege enthält 4—5 hellaschgraue, dunkel olivengrün gefleckte Eier, die das © 18 Tage allein bebrütet. Zur Ernährung dienen kleine Säugethiere, Kerbthiere, Früchte, Sämereien und Aas. Ihre Stimme lautet wie: „Krü, krü!“ und „Jak, jak!“ In strengen Wintern kommt die Alpendohle in die Voralpen und sogar in die Ebene herab, um in Gesellschaft von Krähen ihr Leben zu fristen. Erlegte Vögel verzeichnete ich von Hohenschwangau, Oberstdorf, Burg- berg, Immenstadt und Balderschwang. Unweit des letzteren Ortes sind am 11. Juni 1869 drei Junge mit Federstoppeln aus einer Felsen- schlucht dem Neste entnommen und ausgestopft der Vereinssammlung in Augsburg einverleibt worden. Es kommt nicht allzuselten vor, dass diese Vögel einem geschossenen Wilde, z. B. einer Gemse, nur wenige Schritte vom Schützen entfernt, die Lichter aushacken.

Die Alpendohlen sind sehr leicht zu zähmen, folgen dem Rufe ihres Herrn und gleichen in ihrem Betragen ganz den Thurmdohlen. Bei heiterm Wetter fliegen sie hoch, bei bevorstehendem Regen- oder

76 Schneewetter kommen sie in die Thäler; sie gelten deshalb als Wetter- propheten.

F'regilus Cuv.

Schnabel länger als der Kopf, schlank, gekrümmt; Flügel zum Schwanz- ende reichend; vierte Schwinge am längsten; Schnabel und Fuss hellfarbig.

NB. Fregilus gracülus Cuv. (Pyrrhocörax gracülus L.) Alpen- krähe, Rothschnabel-Steinkrähe.

Gefieder glänzend grün- oder blauschwarz; Schnabel und Füsse roth; Länge 40 cm.

Sie ist bisher in unsern schwäbischen Alpen noch nicht beobachtet worden, kommt dagegen schon in der Schweiz und besonders zahlreich in den Gebirgen Spaniens vor.

Monedüla Br. Dohle.

Schnabel kurz; Nasenlöcher kreisrund; 3. Schwinge die längste; Schwanz abgestutzt; Schnabel und Fuss schwarz.

46. Monedüla türrium Br. (Lycos Boie, Corvus monedüla L.) Dohle, Thurmdohle.

Oberseite blauschwarz; Unterseite schwarzgrau; Wangen, Oberkopf und Nacken aschgrau.

Unter unsern Rabenvögeln ist die Dohle die lebhafteste und an- muthigste. In manchen Gegenden Deutschlands selten, ist sie in unserm Kreise in eirca 70 Kolonien vertreten. Thürme, Schlösser und Ruinen, seltener hohle Bäume und Felsen, dienen ihr zum Wohn- und Brut- platze. Am zahlreichsten nisten die Dohlen in dem thurmgeschmückten Städtchen Landsberg, das an der schwäbisch - oberbayerischen Grenze liegt. In Augsburg erschienen die ersten Paare im Jahr 1848 auf dem -Ulrichsthurme, bezogen aber in Bälde auch andere Thürme und Gebäude der Stadt. In hohlen Bäumen nisten die Dohlen nur bei Krumbach und bei Adelsried unweit Zusmarshausen. Die Nester, in Mauerlöchern, auf Balken etc. errichtet, sind im Innern mit Schafwolle, Federn und Haaren ausgepolstert. Um geeignete Niststellen, sowie um Nistmaterial entstehen häufig Streitigkeiten. Als im Jahr 1886 die Störche nicht mehr auf dem Regierungsgebäude zu Augsburg horsteten, plünderten die Dohlen diese Brutstelle in wenig Tagen vollständig. Das Gelege, (das in der zweiten Hälfte des April 4—6 blaugrüne, schwarzgefleckte Eier enthält, bebrütet das Paar abwechselnd 18 Tage, wonach die Jungen gemeinsam aufgefüttert werden. Nach der Brut streichen sie in der Umgebung ihres Nistortes umher, verzehren Getreidekörner, die Keim- spitzen der Halmfrüchte, Wurzelknollen, Obst, Beeren und verschonen wohl gelegentlich auch junge Vögel und Eier nicht; sie gleichen jedoch diesen Schaden wieder aus, indem sie durch massenhaftes Vertilgen von Schnecken, Würmern, Kerbthieren, Engerlingen, Maulwurfsgrillen ‘und Mäusen auf Aeckern und Wiesen nützen. Zur Herbst- und Winters- zeit bilden sie mit Raben-, Nebel- und Saatkrähen grosse Gesellschaften. Nur in strengen Wintern ziehen manche Dohlen mit den Saatkrähen

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nach dem wärmern Süden. Die Stimme ist ein langgezogenes „Dah!“ der Lockruf lautet ‚‚Jäck, jäck!“ der Angstruf „Kräh!“ Am Neste lassen sie ein überaus zärtliches Geplauder vernehmen. Sie sind bei uns Stand- und Strichvögel. Bei manchen Cholera-Epidemien will man die Beobachtung gemacht haben, dass die Dohlen vor dem Ausbruche dieser Krankheit oder während derselben ihren Wohnort verliessen. Die Cholera beginnt gewöhnlich mit der Sommerhitze des Juli. Zu dieser Zeit bilden, namentlich in solchen Jahren, in welchen die Heu- schrecken und andere Insekten zahlreich vorhanden sind, die Dohlen grosse Flüge, ziehen auf Feldern und Wiesen umher, bringen die Nächte gemeinsam in Feldhölzern zu, fliegen des Morgens nach ihren Futter- plätzen und kommen erst in die Ortschaften zurück, wenn sie die er- forderliche Nahrung nicht mehr finden. An Orten, wo sie nicht Stand- vögel sind, beobachtet Niemand ibren Abzug. Wo sie dagegen Jahr aus Jahr ein als Standvögel leben und sich bemerkbar machen, fällt ihre plötzliche Entfernung auf, und der Aberglaube hat nun freies Spiel. Trifft nun der Abzug zur Zeit einer Cholera-Epidemie ein, so müssen die Vögel dieses geahnt haben.

Jung aufgezogene Dohlen sind leicht so zu zähmen, dass man ihnen freien Ausflug gewähren kann, und dass sie auf den Ruf ihres Herrn sogleich zurückkehren. Sie stehlen aber, wie alle Rabenvögel, gerne glänzende Dinge.

Die Dohle führte im Mittelalter den Namen „Alkar.“

Corvus L. Rabe.

Schnabel lang und stark, mit gekrümmter Firste und ganzrandiger Spitze; die 4. Schwinge die längste; Schnabel und Fuss schwarz,

47. Corvus corax L. Kolkrabe, Aasrabe, Bergrabe.

Firste der ganzen Länge nach gekrümmt; Oberschnabel über den Unterschnabel herabgebogen; die Flügel erreichen die Schwanzspitze; Ge- fieder schwarz; Schwanz mit bläulichem oder grünlichem Glanze; Länge 63—65 cm.

Der Kolkrabe, der grösste Vogel dieser Familie, ist über den grössten Theil von Europa, Mittel- und Nordasien verbreitet. Als Stand- und Strichvogel bewohnt er insbesondere unsere Alpen; früher brüteten einzelne Paare in der Umgebung des Bodensee’s und bei Wem- ding im Ries. Dieser Rabe lebt paarweise und horstet entweder auf sehr hohen Baumwipfeln dichter Waldungen oder auf Felsenspitzen. Das Weibchen legt gegen Anfang März 4—5 grünliche, braungefleckte Eier, deren Bebrütung 3 Wochen dauert. Die Jungen werden mit Mäusen, Vögeln, Schnecken, Kerbthieren und Aas gefüttert. Die ge- wöhnliche Stimme lautet „Kolk“ und „Rab!“ Der Paarungsruf „Klong!“ Ausserdem bringt der Kolkrabe viele krächzende, schnalzende und glucksende Töne hervor. In den Jagdrevieren Hindelang und Oberstdorf circa 80,000 Tagwerk sind (1890) etwa 20 Paare vorhanden, die meist nur sehr bedeutende Höhen bewohnen. Selbst über die höchsten Berge dahin ziehend, sind sie stets darauf bedacht, irgend eine Beute, besonders Aas, auszukundschaften. Gelingt es dem Jäger,

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einen Hirsch oder eine Gemse zu schiessen, so kommen sie eilig her- bei, um den Ausbruch des erlegten Thieres, sobald sich der Schütze entfernt hat, theils zu verzehren, theils in einer Felsenspalte zum fernern Gebrauche zu verbergen. Stürzt ein geschossenes Wild in die Tiefe, zu dem der Jäger erst auf Umwegen zu gelangen vermag, so haben sich bei seiner Ankunft die Aasraben nicht selten schon auf der Jagdbeute niedergelassen. Finden dieselben vermöge ihres scharfen Geruches ein geschossenes oder ein Fallwild, das sie nicht aufzubrechen vermögen, so wiederholen sie beständig ihr „Kolk!“ Ist ein Adler in der Gegend, so kommt derselbe, durch dieses Geschrei aufmerksam gemacht, herbei, lässt sich mit äusserster Vorsicht auf dem verendeten Thiere nieder, öffnet dasselbe und kröpft sich satt. Nach seiner Ent- fernung ergreifen die Kolkraben von dem Kadaver Besitz und füllen ihren Kropf derart, dass häufig ein Stück Fleisch aus dem dicken Schnabel hervorragt, Dieses würgen sie in einer Felsenspalte aus, kehren dann auf das Wildpret zurück und wiederholen diese Arbeit wohl täglich 20- bis 30mal, bis nichts mehr vorhanden ist. Finden die Bergraben ein Aas, welches sie ohne den Adler zu. bewältigen wissen, so bringen sie das Gefundene ohne Geschrei in Sicherheit. Hiebei erscheint nicht selten als verborgener Beobachter der Nusshäher, der die Versteckplätze der Raben auskundschaftet und,. sobald diese, um neue Beute zu holen, sich entfernt haben, einen Theil des Geborgenen zum eigenen Gebrauch in Sicherheit bringt. Die Kolkraben baden gerne im Schne@ und machen bei dieser Gelegenheit die drolligsten und ergötzlichsten Stellungen. Diese Vögel sind sehr leicht zu zähmen und lernen auch menschliche Worte sprechen. Sie schaden im Freien der niedern Jagd um so mehr, als sie meist paarweise und mit der grössten Vorsicht jagen. - Hasen und kleinere Säugethiere, Gänse, Enten und anderes Hausgeflügel wissen sie zu bewältigen; durch Vertilgung von Mäusen nützen sie einigermassen. Die Alten benützten den Flug dieses Vogels zum Wahrsagen. (Augurium.) Die nordischen Völker sahen in ihm einen dem Odin heiligen Vogel.

48. Corvus corone L.. Rabenkrähe, Krähe.

Schnabel und Füsse schwarz; Firste an der Spitze stark gebogen; Gefieder schwarz, Rücken und Hals stahlblau glänzend; Flügel die Schwanz- spitze nicht erreichend,; Länge 50 cm. Bi

Die listigen, schlauen und muthigen Rabenkrähen sind bei uns häufig vorkommende Stand- und Strichvögel, welche zur wärmeren Jahreszeit Wälder, Feldgehölze, Baumgärten und einzeln stehende Bäume, sowohl in der Ebene als bis zur Alpenregion, bewohnen. Bricht der Tag an, so dehnen sie ihre Streifereien auf die umliegenden Aecker, Wiesen und Viehtriften aus, um ihren Hunger zu stillen. Im Spät- herbste und Winter bilden sie mit den aus dem Norden kommenden Saat- und Nebelkrähen grosse Gesellschaften. Bei hohem Schnee gehen sie auf Wiesen, Aeckern, Strassen und Höfen ihrer Nahrung nach und beziehen Abends ihre gemeinschaftlichen Schlafstellen in dichten Wäldern und: selbst inmitten von Städten. In Augsburg strömen dieselben all-

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abendlich aus stundenweiter Entfernung in dem Schnurbein’schen Garten zusammen, um auf den dort befindlichen hohen Bäumen in der Zahl von vielen Tausenden ihre Nachtruhe zu halten. Im Frühjahre ziehen die Saat- und Nebelkrähen wieder in ihre Heimath, und die Raben- krähen lösen sich in einzelne Paare auf, um dem Brutgeschäfte zu ob- liegen, was je nach der Witterung von Anfang März bis Mitte April erfolgt. Das Nest, aus dürren Baumzweigen, Erde, Rasen und Wurzeln bestehend, ist im Innern mit Borsten, Wolle und Haaren ausgepolstert. Das Gelege zählt 3—5 blaugrüne, braungrau oder schwarz gefleckte und gepunktete Eier, die das @ 20 Tage allein bebrütet. Die Stimme ist ein rauhes „Grab, grab‘‘, oder ein hohes „Krü, krü!“ Verfolgen sie einen Raubvogel, so vernimmt man ein kurzes Knarren.

Während der Brutzeit sind einzelne Krähen sei es durch Er- fahrung oder individuelle Neigung wirkliche Raubvögel, die nicht nur Vogelnester plündern, sondern auch jungem Hausgeflügel eifrig nachstellen, indess freilich andere Vögel dieser Art sich weniger oder nur selten an derartigen Diebereien betheiligen. Dagegen nützen sie durch Vertilgung einer Menge schädlicher Feldmäuse, Maikäfer, Enger- linge, Insektenlarven, Würmer u. dgl., wodurch der Schaden vollständig aufgewogen wird. Aas ist ihre Lieblingskost. In Gärten, die in der Nähe von Wohngebäuden liegen, sollten brütende Paare nicht geduldet werden, weil sie hier durch Gelegenheit leicht zu Räubereien veranlasst werden. Jung aufgezogen sind sie leicht zu zähmen, stehlen aber wie alle Gattungsverwandten glänzende Gegenstände.

Am 16. November 1858 schoss ein Jagdbesitzer bei Hammel ein ©, dessen Gefieder am Körper braungrau und dessen Flügel weisslich ge- färbt waren. Bastarde von Raben- und Nebelkrähen sind keine Seltenheit.

Im nordischen Sibirien werden die im Frühjahre zurückkehrenden Krähen, wie bei uns die Schwalben, als Frühlingsboten angesehen und mit Jubel begrüsst.

49. Corvus cornic L. Nebelkrähe.

Der Körper ist grau; Kopf, Unterkehle, Flügel und Schwanz ng schwarz; Länge 47—50 cm.

Alljährlich treffen die Nebelkrähen zur Winterszeit in grössern Schaaren aus nördlichen Gegenden bei uns ein, hier auf Aeckern, Wiesen und an Flussufern, oder bei tiefem Schnee auf Strassen und in Höfen mit Raben- und Saatkrähen ihr Leben zu fristen. Die Nebelkrähe gleicht in ihrer Lebensweise ganz der Rabenkrähe. Brütend ist sie in unserem Regierungsbezirke nach M. Kirchmayer nur bei Stoffenried unweit Roggenburg, in einzelnen Paaren, beobachtet worden. Manchmal erfolgt eine Paarung mit einer Rabenkrähe, aus welcher Verbindung Bastarde hervorgehen. Ein solcher Hybride, dessen Gefieder mit Aus- nahme eines schmalen grauen Bandes zwischen Brust und Bauch: und einer vom Halse bis zur Schulter verlaufenden grauen Stelle ganz schwarz war, ist am 13. März 1884 bei Lechhausen geschossen worden. Im Winter 1885/86 beobachtete ich fast täglich zwei ähnlich gefärbte.

Blendlinge. Am 9. August 1887 sah ich bei Hammel im Schmutter- thale eine Nebelkrähe in Gesellschaft von fünf Rabenkrähen, was zu dieser Zeit als grosse Seltenheit bezeichnet werden muss, da diese Vögel gewöhnlich erst in den Monaten Oktober und November bei uns erscheinen.

50. Corvus frugilögus L. Saatkrähe, Feldkrähe.

Gefieder bläulichschwarz mit Purpurglanz; Schnabel an der Spitze etwas abwärts gebogen; Schnabelwurzel mit einer weisslichen Haut bedeckt, die bei alten Vögeln von Federn nicht bedeckt ist; die Flügel erreichen die Schwanzspitze; Länge 50 cm.

Eine Brutkolonie der Saatkrähen bestand noch vor 15 Jahren im Fasanerie-Wäldchen bei Wallerstein. Als dasselbe abgeholzt war, zogen diese Vögel in das Möderholz bei Deiningen, wo sie auch gegenwärtig noch zahlreich nisten. Auch im benachbarten Oberbayern haben diese Krähen vor circa 15 Jahren zwischen Olching und Maisach, auf Föhren eine Ansiedlung gegründet, die auch heute noch besteht. In solchen Kolonien nisten sie so dicht beisammen, dass oft 3 bis 5 und mehr Nester auf einem Baume zu finden sind. Das volle Gelege, in der ersten Hälfte des April aus 4—5 blassgrünen, braun und aschgrau gefleckten Eiern bestehend, bebrütet das Paar abwechselnd 20 Tage. Die Auf- fütterung der Jungen mit Nacktschnecken, Gewürm, Kerfen und deren Larven, sowie Mäusen bethätigen die Pfleger gemeinschaftlich. Ihre Stimme ist ein heiseres „‚Kra“, sowie ein höheres „Kürr !“

Zur Winterszeit streifen sie in Gesellschaft von Raben- und Nebel- krähen auf Aeckern, Wiesen und Strassen umher und erscheinen bei hohem Schnee auch in den Ortschaften. Sie bevorzugen ebene Gegen- den mit fruchtbaren Feldern, die mit Feldgehölzen und Wäldern ab- wechseln, und vermeiden entschieden Gebirgsgegenden. So nützlich sie durch Vertilgung von Engerlingen, Käfern, Raupen, Schnecken, Maul- wurfsgriillen und Mäusen sind, so lästig werden sie in der Nähe ihrer Brutplätze durch das Verzehren von verschiedenen Getreidearten und Hülsenfrüchten.

Pica Vieill. Elster.

Erste Flügelschwinge sehr kurz und sichelförmig, die 4. und 5. am längsten; Schwanz keilförmig, stufig, so lang als der Körper; Schnabel und Füsse schwarz.

5l. Pica caudata Boie. (Corvus pica L.) Elster.

Unterbrust, Bauch und Schultern weiss, das übrige Gefieder schwarz; Länge 40 cm. |

Die Elster, welche in manchen Gegenden unseres Regierungsbezirkes ein häufig vorkommender Stand- und Brutvogel ist, wird an andern Orten nur selten beobachtet. Sie bewohnt am liebsten Feldgehölze, Flussauen und wohl auch Anlagen und baumreiche Gärten. Erfährt sie andauernde Verfolgungen, so verschwindet sie aus solchen Gegenden. Sie war noch ‘vor 30-—40 Jahren im mittlern Zusamthale häufig in allen Feldgehölzen als Brutvogel vorhanden, verschwand dann gänzlich und ist erst in den achtziger Jahren in einzelnen Paaren neuerdings

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erschienen. Ebenso nistete sie früher häufig in den Gärten und An- lagen der Stadt Augsburg, zog sich aber in die Lech- und Wertachauen zurück, in welchen sie auch gegenwärtig noch zahlreich vorkommt. Das Nest, .aus Reisern und einer dicken Lehmschichte errichtet, im Innern mit Würzelchen und Haaren ausgepolstert, ist oben mit einem Dache von Dornen und Reisern bedeckt und mit einem schmalen, seit- lichen Eingange versehen. Die 6—8 grünlichen, braun- und aschgrau bespritzten Eier bebrütet das © im März 18 Tage allein, zu welcher Zeit es vom & mit Nahrung versorgt wird.

Die Elster ist ein überaus misstrauischer, schlauer, vorsichtiger, wachsamer und kluger Vogel, der nicht nur die Bruten kleiner, insekten- vertilgender Sänger zerstört, sondern auch die Eier und Jungen anderer Vögel, selbst bis zur Grösse eines Rebhuhns, nicht verschont. Die Jungen werden mit Mäusen, Schnecken, Würmern und Kerfen gefüttert. Ihre Stimme lautet ,‚Schack, schack“ oder „Schackerack!*“, Sie ist sehr leicht zu zähmen und lernt bald fremde Töne fertig nachahmen, sogar sprechen. Mit ihren Gattungsverwandten theilt sie die Neigung, glänzende Dinge zu entwenden und zu verbergen, wodurch sie schon manchen falschen Verdacht verursachte. In einem solchen Falle ist es am besten, ihr absichtlich einen glänzenden Gegenstand vorzulegen und dann zu beobachten, wohin sie denselben verbirgt, bei welcher Ge- legenheit gewöhnlich auch die früher gestohlenen Sachen entdeckt

werden. In einigen Gegenden gilt eine in den zwölf Nächten ge- schossene, verkohlte und zerriebene Elster als Mittel gegen die Fall- sucht. -— Im Jahre 1549 wurde das theils renovirte, theils neugebaute

Schloss Illertissen mit Einrichtung und beträchtlichem Vorrathe an Getreide ein Raub der Flammen. Die Zimmer’sche Chronik theilt hier- über Folgendes mit: „Dem alten Erhart Fehlin zu Düssen, der wolt auch, wie etwan user grosser liederlichkeit und ungehorsame beschicht, die kemmeter (Kamine) im schloss zu gepurender Zeit nit ussbessern lassen: Was beschach ? Es hetten die aglaster (Elstern) in ein kemmet genist. Das wardt uf ain Zeit unversehens ingewermpt, gieng an, do wolts der Fehlin nit leschen, sondern ausbrinnen lassen. Aber das Feuer nam dermassen überhändt, dass es das kemmet, wie stark es ja war, zer- sprengt. Darvon gieng das ganz schloss an, verbran auch.“

Garrüulus Briss.. Häher.

Schnabel kürzer als der Kopf; Flügel kurz; 5. und 6. Schwinge am längsten; Schwanz mittellang.

52. Garrülus glandarius L. Eichelhäher, Nusshäher.

Gefieder röthlichgrau mit schwarzfleckiger Holle und himmelblauem Spiegel; Schnabel schwarz; Füsse bräunlichfleischroth; Länge 34 cm.

Im Norden Zugvogel, ist der schöngezeichnete Eichelhäher bei uns ein Stand-, Strich- und Brutvogel. Zur Herbst- und Winterszeit von ‚Eicheln, Bucheckern, Haselnüssen, Getreidekörnern, Früchten, Mäusen 6

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und selbst Aas lebend, wird er im Frühlinge und Sommer zum schäd- lichen Räuber von Eiern oder jungen Singvögeln und würde auch alte Vögel nicht verschonen, wenn er mehr Fluggewandtheit besässe. Ausser- dem verschmäht er als Allesfresser Kerbthiere, Würmer, Schnecken und Ameiseneier nicht. Das aus Reisern und Wurzeln gefertigte Nest, in welchem die 5—7 olivbraun- oder weissgrün grundirten, mit mattbraunen Tüpfeln bespritzten Eier im Monate April vom © in 16 bis 17 Tagen zur Reife gelangen, steht 3 bis 6 m hoch auf Bäumen. Man trifft diesen Vogel sowohl in ebenen, als in gebirgigen Gegenden.

Der Eichelhäher besitzt die Fähigkeit, die Stimmen anderer Vögel, z. B. den Schrei des Bussards oder Falken etc. täuschend nachzuahmen, worauf gewöhnlich sein „Jääk‘‘ oder sein kreischendes „Rätsch‘“ er- schallt. Vor Raubvögeln hat er grosse ‚Furcht, wesshalb er nicht gerne über grössere freie Stellen fliegt; entschliesst er sich doch hiezu, so findet dieser Flug nicht gesellschaftlich, sondern in weiten Abständen nacheinander statt. Trotzdem fällt er mitunter den Klauen und Schnabel- hieben des Habichts und Sperbers anheim. Oft verräth sein Geschrei dem Jäger die verlorne Spur des Wildes; aber ebenso warnt er auch dieses vor der Annäherung des Jägers. Jung aufgezogen ist er leicht so zu zähmen, dass man ihn frei fliegen lassen kann und er augen- blicklich dem Rufe seines Herrn folgt. Er stiehlt jedoch wie die Raben und Eilstern gerne Schmuckgegenstände. Ein Albino, der bis auf die blau, weiss und schwarzgestreiften Flügelfedern (Spiegel) rein weiss war und einen prächtigen Anblick gewährte, ist vor mehreren Jahren erlegt worden. Ein anderer war blass, wie abgeschossen, hatte aber die regelmässige Zeichnung. Der Häher führte in frühern Zeiten den Namen „Margolf.‘

Nucifräga Cuv. Tannenhäher.

Schnabel und Fuss schwarz; 4. und 5. Schwinge am längsten; Schwanz gerundet, kürzer als der Körper, nur zur Hälfte von den Flügeln bedeckt.

53. Nucifräga caryocatäctes pachyrhynchus R. Blas. Dick- schnäbliger Tannenhäher, Nussknacker.

Körper kräftig und plump; Kopf dick und breit; Schnabel plump, an der Basis breit; der Oberschnabel krähenartig gekrümmt, den Unterschnabel durchschnittlich ca. 1 mm überragend, beide Schnäbel meistens vorn quer

abgestutzt; Läufe kräftig und plump; Gefieder braun mit weissen Flecken; ‘Schwanz schwarz mit schmaler, weisser Endbinde.

Der dickschnäblige Tannenhäher bewohnt im Frühjahre und Sommer die dichten Wälder unserer Alpen kommt aber auch in Lappland, Skandinavien, den russischen Ostseeprovinzen, in Ostpreussen, im Harze, Riesengebirge, Schwarzwalde und den Karpathen vor und streift vom Herbste bis zum Frühjahre fast regelmässig auf die Vorberge und in die Ebenen herab. Sehr zahlreich beobachtete ich diese Vögel in den Jahren 1843—48 bei Eggenthal unweit Kaufbeuren, woselbst viele Hektare fast ausschliesslich mit Haselnusssträuchern bewachsen waren, deren 3- bis 5jährige Triebe damals noch zu Fassreifen verwendet wurden.

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Wenn im Herbste die Haselnüsse zu reifen begannen, erschienen 30 bis 40 Nussknacker, welche hier fast ausschliesslich von Haselnüssen lebten. Dieses dauerte so lange, bis der Boden mit Schnee bedeckt war, worauf die Tannenhäher verschwanden. Die Untersuchung des Mageninhaltes ergab meist Haselnusskerne und Reste von Käfern, Spinnen und andern Insekten. Im Kropfe fand ich öfters 8 bis 12 Haselnüsse mit den un- versehrten Schalen. Stellt sich bei diesem Vogel Hunger ein, so würgt er die Nüsse aus, hält sie mit den Füssen auf einem Aste fest und hämmert dieselben nun sehr geschickt mit dem Schnabel auf. In den Alpen verzehrt der Tannenhäher hauptsächlich Samen der Zirbelkiefer, verschmäht aber als Omnivore auch Eicheln, Bücheln, Getreide, Schwämme, Insekten und deren Larven, Würmer und Schnecken nicht. Sein Nest wird gegen Ende März in fast unzugänglichen Fichtenwaldungen des Gebirges gefunden und enthält 5 —7 grünlich-weisse, grau- und grünlich gefleckte Eier. Die Stimme desselben ist ein durchdringendes, häss- liches Gekreisch, das wie „Kräck‘“ oder ‚„Schräck“ lautet.

54. Nucifraga caryocatäctes leptorhynchus R.Blas. Schlank- schnäbliger Tannenhäher.

Körper schlank und zierlich; Kopf kleiner und schmaler als beim vorigen; Schnabel schlank, an der Basis schmal; der Oberschnabel meistens bis zur Spitze hin gerade, pfriemenartig, den Unterschnabel löffelartig ca. 21/'s mm überragend, beide Schnäbel meistens vorn abgerundet, die Höhe des Schnabels in der Mitte kaum '/« der ganzen Schnabellänge betragend; Läufe zierlich und schlank; Gefieder ähnlich dem vorigen; Schwanz mit breiter, weisser Endbinde.

Der schlankschnäblige Tannenhäher gleicht in der Lebensweise ganz dem dickschnäbligen. Er brütet im nördlichen Theile der gemässigten Zone in den Wäldern Asiens und im europäischen Russland. Derselbe unternimmt in Zwischenräumen von mehreren Jahren im Herbste grosse Wanderzüge in wcstlicher und westsüdwestlicher Richtung durch Russ- land nach Central- und Westeuropa, zuweilen bis nach England und Frankreich. Grössere Gesellschaften dieser Fremdlinge erschienen so- wohl in verschiedenen Gegenden Deutschlands, als auch in unserm Kreise in den Jahren 1861, 68, 75 und besonders im Herbste und Winter 1885/86. Viele dieser Vögel, die offenbar noch wenig mit Menschen in Berührung kamen, waren so zutraulich und sorglos, ja dummdreist, dass man sie nicht nur ohne Mühe fangen und schiessen, sondern auch mit einem Stocke erschlagen konnte.

V. Ordnung: Scansöres. Klettervögel. Familie: Picidae. Spechte.

Schnabel kantig, an der Spitze meisselförmig; Zunge an der Spitze mit seitlichen Widerhäkchen besetzt; Schwanz keilförmig; Steuerfedern mit spitzen, steifen Schaftenden; der Schwanz dient beim Klettern und Meisseln als Stütze.

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Picus Koch.

Schnabel leicht gebogen, undeutlich vierseitig; 4. und 5. Schwinge am längsten; Grundfärbung des Gefieders grün.

55. Picus viridis L. (Gecinus virıdis L) Grünspecht, Grasspecht.

Scheitel bis auf den Nacken karminroth; der schwarze Augenfleck beim & mit rothem, beim @ mit weissgetüpfeltem Fleck; Oberseite oliven- grün; Schwanzdeckfedern und Bürzel citrongelb; Kinn, Ohrgegend und Kehle schmutzig weiss; Unterseite gelbgrün, jung gefleckt; Schnabel blei- grau; Füsse grünlich bleigrau; Länge 31 cm.

Der Grünspecht ist ein in gemischten Waldungen nicht selten vor- kommender Stand-, Strich- und Brutvogel. Zur Winterszeit durchstreift er die Umgegend seines Brutortes, besucht auch Baumgärten und An- lagen und meisselt zuweilen an Lehmwänden und morschen Balken alter Gebäude. Die Baumstämme sucht er von unten nach oben kletternd ab, hackt auf Wiesen und an Rainen Oeffnungen in die Erde, hier Insekten und deren Larven hervorziehend, und hämmert in die Ameisen- haufen Höhlungen von 20 bis 30 cm Länge, um zu den Ameiseneiern zu gelangen. Zeitweise verschmäht er auch Vogel-, Mehl- und andere Beeren nicht. Im April brütet das Paar in einer gemeinschaftlich aus- gemeisselten Baumhöhle die 5—7 glänzend weissen Eier innerhalb 16— 18 Tagen aus. Die Stimme ist ein helles „Glück, glück!“ der kosende Ton ein „Kipp oder Gäck!“ Zur Paarungszeit vernimmt man öfters ein gelächterähnliches „Dü dü!“ Der Angstruf ist ein rauhes Gekreisch. Der Grünspecht trommelt ausnahmsweise nicht an dürren Aesten.

Alle Spechte sind überaus nützliche Vögel, welche möglichst ge- schont werden sollten.

56. Picus canus Gm. (Gecinus canus Gm.) Grauspecht.

Nur das & hat einen rothen Fleck auf der grauen Stirn; Gefieder oben grün, unten graugrün; Kopf blaugrau, am Backen ein schwarzer Strich vom Schnabel abwärts; Schnabel grauschwarz; Füsse schieferschwarz; Länge 30 cm.

Der Grauspecht gleicht nicht nur- bezüglich der Gestalt, Grösse und Lebensweise dem vorigen, sondern er lebt auch in gleicher Anzahl ‚in vielen Waldungen Schwabens als Strich- und Brutvogel. Zur Winters- zeit trifft man ihn hie und da in Gärten und Anlagen. Die 5—8 glänzend weissen Eier legt er in der zweiten Hälfte des Mai in eine selbstgezimmerte oder doch erweiterte Baumöfinung. Am 21. Mai 1864 fand ich in einer hohlen Zitter-Pappel 6 stark bebrütete Eier. Ich hob das ©, das nicht abflog, von den Eiern, was nicht ohne empfind- liche Schnabelhiebe abging, und liess es frei. Aber schon nach wenigen

Augenblicken kam es wieder herbei und erwärmte neuerdings das Ge-

lege. Nun liess ich den Vogel ungestört. Die ausgebrüteten Jungen wurden von den Eltern grossgezogen. Bei Untersuchung des Mageninhaltes einiger Grauspechte kamen Ameisen, Fliegen und Larven von verschie-

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denen Insekten zum Vorschein. Der Lockruf lautet ,„Klüh, klüh, gäck, gäck und gück, gück!“ Zur Brutzeit schnurrt dieser Vogel wie andere Spechte an dürren Aesten.

Dryocöpus Boie.

Schnabel länger als der Kopf; 4., 5. und 6. Schwinge am längsten; die äussere Vorderzehe ist die längste; Grundfarbe des Gefieders schwarz.

57. Dryocöpus martius Boie (Picus martius L.)) Schwarz- specht.

Gefieder schwarz; beim %& Scheitel und Genick, beim © nur das Genick roth; Schnabel schieferblau; Füsse bleigrau; Länge 48 cm.

Der Schwarzspecht ist ein Standvogel, der nur zur Brutzeit paar- weise lebt; ausser dieser Zeit führt er ein Einsiedlerleben, wozu er ein grösseres Revier beansprucht, in welchem kein anderer Vogel dieser Art geduldet wird. Dieser Specht bevorzugt grosse Nadel- wälder des Gebirges, bewohnt aber auch gemischte Waldungen der Ebene, insbesondere wenn sie mit ältern Buchenbeständen abwechseln. In den ersten warmen Tagen des März lockt das 5 durch „Trommeln“ oder ,‚Schnurren“, das. wie „Errrr‘“ oder „arrrr‘“ klingt und wohl 1 bis 2 Kilometer weit zu vernehmen ist, ein @ herbei, worauf letzteres gewöhnlich mit ,„Klück, klück, klück!““ antwortet. Das Männchen bringt das Trommeln durch ein überaus schnelles Hämmern des Schnabels an einem dürren Baumaste hervor und wiederholt dasselbe täglich mehr- mals, bis das @ brütet. Ist ein geeigneter Baum zur Anlage einer Niststelle gefunden, so meisseln beide Gatten gemeinschaftlich eine tiefe Höhle, wozu sie etwa 10 bis 14 Tage brauchen. Das Paar benützt diese Bruthöhle gewöhnlich mehrere Jahre, beseitigt aber jedesmal den vom Vorjahre zurückgebliebenen Schmutz und hackt einige frische Späne aus. Von Mitte bis Ende April sind die 4 glänzend weissen Eier im Grunde der Höhlung vorhanden, die das Paar 18 Tage ab- wechselnd bebrütet. Hierauf ätzt es die Jungen mit Ameisenpuppen und andern Insektenlarven aus dem Kropfe. Die Erwachsenen leben von Holzwürmern, Holzwespen, Insektenlarven, Borkenkäfern, grossen Waldameisen und deren Larven und Puppen. Der kräftige, weithin- schallende Ruf lautet wie „Klück, klück, kück, kück, kirr, kirr und klihä !“

Von den mir bekannten 7 Nisthöhlen dieses Spechtes fand ich 5 in Buchenstämmen, eine in einer Föhre und eine in einer Eiche. Dieselben waren in sehr verschiedenen Höhen 5 bis 20 m über der Erde angelegt.

In Ried bei Dinkelscherben fing ein junger Bursche einen auf den Eiern sitzenden Schwarzspecht, brachte ihn nach Hause und sperrte ihn in ein hölzernes Fass, das in einer Kammer stand. Der gefangene Vogel hämmerte aber nach kurzer Zeit eine Oeffinung durch das Fass, entschlüpfte in die Kammer und zertrümmerte hier, da die Fenster ge- schlossen waren, mehrere Scheiben, bis es ihm endlich gelang, wieder

_ die Freiheit zu gewinnen,

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Dendrocöpus Koch. Buntspecht.

Schnabel so lang als der Kopf; 3. Schwinge am längsten; die äussere Hinterzehe die längste; Gefieder schwarz und weissgescheckt.

58. Dendrocöpus major Koch. (Picus RAN L.) (srosser Buntspecht.

Oberkopf, Rücken und Bürzel schwarz; vom Mundwinkel aus ein schwarzer Streif nach unten; Kopfseiten, Zügel und Schultern weiss; die zusammengelegten Flügel mit 5 weissen Querbinden; Genick beim & roth, beim @ schwarz; bei Jungen ist die ganze Oberseite des Kopfes roth; After karminroth; Schnabel und Füsse blaugrau; Länge 24 cm.

Dieser allbekannte Strich- und Brutvogel ist der häufigste unserer Spechte. Er bewohnt Laub-, Nadel- und Feldgehölze und durchstreift zur Winterszeit auch Gärten und Anlagen. Er nützt vorzüglich durch Vertilgung einer Menge schädlicher Holzwürmer, Larven, Maden, Baumwanzen, Spinner, Raupen, Puppen, Schmetterlinge, Borken- und anderer Käfer, die er mit vorzüglichem Geschick vom‘ Wurzelstocke bis zur Krone aus morschen Stämmen und Aesten, unter der Rinde und Borke herauszuhämmern und mit seiner langen, biegsamen und mit Stacheln bewehrten Zunge herauszugreifen versteht. Von Sämereien zieht er Haselnüsse, Fichten- und Kiefernsamen allen andern vor. Die Nüsse und Zapfen keilt er in einen geeigneten Rinden-Spalt oder in ein zu diesem Behufe eigens ausgehacktes Loch ein, um hier die Kerne und Samen bequem freilegen zu können. An solchen Stellen findet man nicht selten ganze Haufen von entleerten Zapfen. Das Nest: legt das Paar in einer selbstgezimmerten oder in einer schon früher von einem andern Spechte benützten Baumhöhle in der Höhe von 2—-6 m an. Die 5—6 glänzend weissen Eier, welche im Mai auf einer Unter- lage von feinen Spänen liegen, brüten beide Gatten in 14 bis 16 Tagen aus. Die Stimme lautet wie „Bick, bick“ oder „kirr, kirr‘“, auch „Kkix!“ Das Wirbeln oder Trommeln während der Brutzeit bringt das 5 durch überaus schnelles Pochen mit dem Schnabel gegen einen dürren Ast hervor; dadurch wird dieser Holzkörper in eine tönende, weithin hörbare Schwingung versetzt. Ist der Ast dick und lang, so klingt der Ton tief; ist er kurz und dünn, so tönt er hoch. Der Buntspecht ver- dient seines ausserordentlichen Nutzens wegen möglichst geschont zu werden.

59. Dendrocöpus leuconötus Behst. (Picus leucondtus Behst.) Weissrückiger Specht.

Unterrücken und Bürzel weiss; Bauch und After roth mit schwarzen Flecken; Schulter schwarz; die zusammengelesten Flügel mit 6 weissen Querbinden; 5 mit rother, 9 mit schwarzer Kopfplatte; Schnabel hornblau ; Füsse bleifarbig; Länge 28 cm.

Ein Bewohner des östlichen Deutschlands, kommt der weissrückige Specht bei uns nur vereinzelt in den Laubwäldern und Vorhölzern der schwäbischen Alpen vor. Seit vielen Jahren sind nur in der Umgegend von Immenstadt 4 Exemplare erlegt worden, welche sämmtlich im Früh- jahre, also wahrscheinlich auf dem Zuge, geschossen wurden. Als

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Brutvogel ist diese Art noch nicht beobachtet worden. Der Weissspecht gleicht in der Lebensweise ganz den übrigen Buntspechten.

Dendrocöpus medıus Koch. (Picus mediwus L.) Mittlerer Buntspecht, Rothspecht.

Oberkopf und Unterkörper nach hinten roth; Rücken und Bürzel schwarz; der schwarze Halsstreifen erst unter der Ohrgegend beginnend; Schulter weiss; Flügel zusammengelegt mit 6 weissen Querbinden; Schnabel blauschwarz; Füsse schwarzgrau; Länge 21 cm.

Laub- und gemischte Waldungen dienen dem Mittelspechte zur Brutzeit als Lieblingsaufenthalt. Erst die Strichzeit bringt ihn auch in Baumgärten und Nadelwälder. In Mittelschwaben erscheint er nur vom Herbste bis zum Frühjahre auf dem Zuge, zu welcher Zeit innerhalb 30 Jahren circa 20 dieser Vögel erlegt worden sind. Brütend ist er bisher nur in der Umgegend von Lindau beobachtet worden. In der ersten Hälfte des Mai hämmert das Paar in einem Baume 6 bis 12 m hoch eine Nisthöhle aus, in welcher die 5—-7 weissen Eier innerhalb 15 Tagen zur Reife gelangen. Lebensweise und Benehmen stimmen ganz mit dem der vorher aufgeführten Spechte überein.

61. Dendrocöpus minor Koch. (Picus minor L.) Kleiner Buntspecht, Zwergspecht.

Vorderkopf beim & roth, beim © weiss; Mittelrücken schwarz und weiss gebändert; Unterseite weiss mit schwärzlichen Flecken; Flügel mit 5 weissen Querbinden; Schnabel hornschwarz; Füsse grau; Länge 13—15 cm.

Die niedlichen, lebhaften und munteren Zwergspechte gehören bei _ uns zu den seltener vorkommenden Stand- und Strichvögeln, die ins- besondere Laubholzwaldungen und Obstbaumpflanzungen bewohnen. Zur Brutstelle wählt das Paar eine schon vorhandene Oeffnung oder die morsche Stelle eines Baumes, welche es zweckentsprechend ausmeisselt. Das volle Gelege enthält in der ersten Hälfte des Mai 5—7 glänzend weisse Eier, die nur selten mit röthlichen Punkten bespritzt sind. Die Brutzeit dauert 14 Tage. Die Stimme lautet wie „Kiik oder gük!“ Das Trommeln des Männchens an einem dürren Aste klingt schwächer als das der andern Arten. In der Umgebung von Augsburg habe ich einzelne Zwergspechte nur vom Herbste bis zum Frühjahre in den Stadtanlagen beobachtet; dagegen niemals während der Brutzeit. Land- arzt Baumeister von Diedorf erhielt im Mai 1858 ein Gelege dieses Vogels von Dillingen. Auch der kleine Buntspecht ist in Laubwäldern und Baumgärten von grossem Nutzen.

Picoides Less. (Apternus Swains). ß Gefieder schwarz, mit Weiss gefleckt; nur 3 Zehen, die innere Hinter- zehe fehlt.

62. Picoides tridactylus Less. (Picus tridactylus L.) Drei-

zehiger Specht.

Kopfplatte des 5 gelb, des @ mit weissen Federspitzen, Oberseite schwarz und weiss bunt; Unterseite weiss; kein Roth am Leibe; Länge 18 cm.

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In unsern Algäuer-Alpen ist der dreizehige Specht ein nicht selten vorkommender Stand- und Brutvogel. In strengen Wintern streicht er wohl in nahegelegene Thäler, nicht aber in unsere Ebenen herab. Er- legt oder beobachtet wird derselbe alljährlich bei Oberstdorf, Sonthofen, Immenstadt, Füssen etc. Forstgehilfe Baumeister fand in den ersten sechziger Jahren in einer Baumöffnung bei Fischen unweit Oberstdorf 4 weisse Eier dieses Vogels, die denen des mittlern Buntspechtes glichen. In seinen Sitten und Gewohnheiten kommt der dreizehige Specht dem grossen Buntspechte sehr nahe.

Jyn& L. Wendehals.

Schnabel gerade, spitz, kürzer als der Kopf; Zunge lang ohne Wider- häkchen an der Spitze; die Flügel nur kaum über die Schwanzwurzel reichend; Schwanz abgerundet mit weichen Federn.

63. Jynxz torgullla L.. Wendehals.

Graubraun , mit weissen und braunen Flecken; vom Scheitel bis zum Unterrücken ein dunklerer Längsstreifen ; Unterseite gelblichweiss mit schwärz- lichen Flecken; Schwanz mit 5 dunkeln Querbinden; Länge 18 cm.

Der Wendehals ist ein Nachtzugvogel. Derselbe erscheint einzeln im April und verlässt uns Ende August bis: Mitte September in kleinen Gesellschaften. Er bewohnt Obstgärten, Feldgehölze, Auen mit alten Bäumen und Parkanlagen. Seine Anwesenheit gibt er sogleich durch sein monotones ‚Zea, zea, zea, zea,“ „Dödödödö“ oder „Wäd, wäd, wäd, wäd!“ kund. Erschreckt sträubt er die Kopffedern zu einer Holle, streckt den Hals lange aus und dreht den Kopf mehrmals im Kreise, dass der Schnabel bald rückwärts, bald vorwärts steht, wobei er nicht selten den Schwanz fächerförmig ausbreitet und ein „Schäk, schäk“ oder sonstige "gurgelnde Töne ausstösst. Als Nestanlage, in welche das Weibchen gegen Mitte Mai 6 —8 reinweisse Eier legt, die das Paar abwechselnd 14 Tage bebrütet, wird eine natürliche Baumhöhle, eine von einem Spechte gemeisselte Oeffnung oder ein Nistkästchen gewählt. Die Jungen, welche ein ganz eigenthümliches, grillenartiges Gezirpe ausstossen, werden von den alten Vögeln gemeinschaftlich geätzt. Die aus Ameisen und deren Puppen, Raupen und Insektenlarven bestehende Nahrung nehmen die Wendehälse mit der klebrigen und schleimigen Zunge auf. Im Herbste fressen sie auch Beeren. Das Nest bildet eine übelriechende Stätte, da die alten Vögel die Exceremente der ‘Jungen nicht entfernen. Der Wendehals ist ein nützlicher Vogel. Am 16. Juni 1860 fand ich ausnahmsweise ein Nest in der Oeffnung einer Sandwand, in welcher ein Jahr vorher ein Eisvogelpaar gebrütet hatte.

Sitidae. Spechtmeisen.

Schnabel gerade; Zunge vorn stumpf gespalten und in Fasern zerrissen, die nicht über die Schnabelspitze vorzudringen vermag; Hinterzehe mit srosser Kralle; Schwanz gerade.

Sitta L. Spechtmeise.

Schnabel gerade, so lang als der Kopf; erste Schwinge verkümmert, 4. Schwinge die längste; Schwanz kurz; Hinterzehe und Lauf gleichlang.

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64. Sitta europaea L. (S$. caesıa Meyer.) Blauspecht, Kleiber.

Oben blaugrün; durch die Augen ein schwarzer Strich; Kehle weiss; bei südeuropäischen Blauspechten ist die Unterseite rostgelb, bei nord- europäischen weiss; Uebergänge sind nicht selten; Länge 15 cm.

Im Herbste und Winter vernehmen wir nicht selten an einem Baume in unserer Nähe ein Picken. Wir umgehen den Stamm mit Vorsicht, da hängt ein Blauspecht, bald den Kopf auf-, bald abwärts gerichtet, um hier eine zwischen die Borke der Rinde gesteckte Hasel- nuss, einen Ahornsamen etc. aufzuhämmern. Betrachten wir diese Stelle am Baume näher, so finden wir noch Dutzende von entleerten Nuss- oder Samenschalen, die theils noch in den Rinden eingekeilt, theils auf dem Boden liegen. Solche Werkstätten sehen wir sowohl in gemischten Wäldern mit grossen Bäumen und dichtem Unterholze, als auch in Obstgärten und Parkanlagen. Die Niststelle legt der Kleiber in einer Baumhöhle oder in einer ehemaligen Spechtwohnung an. Ist der Ein- gang zu gross, so verklebt er denselben mit speichelvermischtem Lehm bis auf eine kleine, runde Oeffinung, die ihm zum Ein- und Aus- schlüpfen dient.

Hier legt das @ gegen Ende April oder in der ersten Hälfte des Mai auf einer losen Unterlage von Blättern, Moosen etc. 6—9 weisse, rostroth oder grau punktirte Eier, welche dasselbe allein 14 Tage be- brütet, aber während dieser Zeit auf dem Neste vom 4% mit Futter versehen wird. Der Blauspecht klettert mit bewunderungswerther Ge- schicklichkeit an senkrechten Baumstämmen, Aesten und Zweigen sowohl auf- als abwärts, wozu ihn insbesondere seine weitgreifenden Hinter- zehen befähigen. Er nährt sich einerseits von verschiedenen Kerb- thieren, deren Eiern und Larven, die er unter der Rinde und aus dem Moose hervorholt, anderseits von Haselnüssen, Bucheckern, Linden-, Ahorn-, Kiefern-, Tannen- und Fichtensamen. Nicht selten lest er in Baumhöhlungen’ etc. Vorrathskammern von Nüssen und andern Samen an, die er gelegentlich verzehrt. Der Lockton ist ein scharfes „Zit, zit!“ der Paarungsruf ein „Fifühfüfifü, tirr, witwit, wit!“ der Ruf des @ ein „‚Wät, wät!“ Im Herbste und Winter streichen diese Vögel oft in Gesellschaft von Meisen familienweise in Gärten und Anlagen. Die Blauspechte sind Stand- und Strichvögel.

Certhüdae.. Baumläufer. Schnabel stark gekrümmt; Schwanz abgerundet; Steuerfedern weich.

Tichodröma Illig. Mauerläufer.

? Schwanz kurz, abgerundet; Steuerfedern mit weichem Schaft.

65. Tichodröma murarıa L. Alpenmauerläufer, roth- flügliger Mauerläufer.

Aschgrau ; Schwingen und Schwanz schwarz; Kehle im Sommer schwarz, im Winter weiss; auf der 2., 3. und 4. Handschwinge der Innenfahne 2 weisse Flecken; von der 3. bis 15. Schwinge in der Wurzelhälfte prächtig hochroth,

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ebenso die kleinen Flügeldeckfedern und Säume der Aussenfahnen; Länge 16 cm.

Der farbenprächtigste Vogel der Alpen, der dort die senkrechten Felsen der höchsten Gebirge bis zur Schneegrenze bewohnt, ist der Mauerläufer. Er nistet bei Oberstdorf, Immenstadt, Füssen etc. hoch oben in Ritzen und Löchern steiler Felsen und trägt aus Wurzeln, Moos, Haaren und Federn ein ziemlich grosses Nest zusammen, in welchem die 4— 5 weissen, roth- oder dunkelbraun gepunkteten Eier im Monat Juni zur Bebrütung kommen. Im Herbste und Winter streicht er in tiefer gelegene Gegenden herab; ja einzelne sind schon in der Ebene beobachtet worden, wie z. B. in den vierziger Jahren, als ein Mauerläufer im Chore der Martinskirche zu Memmingen gefangen ward. Er klettert nur an Felsen und Mauern, niemals an Bäumen. Ver- schiedene Kerbthiere, die er mit seinem feinen Schnabel wie mit einer Kneifzange sicher zu erfassen vermag, bilden seine Lieblingsspeise. Der Gesang ist kurz, doch melodisch, zumal auf den einsamen Gebirgshöhen. Der Lockruf lautet: „Dü, dü, dü, düi!‘“ Er lebt ausser der Fort- pflanzungszeit meist einsam. In ganz hohen, abgelegenen und einsamen Gebirgsregionen kommt es bisweilen vor, dass diese, wie auch andere Alpenvögel, die noch nie einen Menschen gesehen, ihn mit offenbarer Neugierde umfliegen.

Certhia L. Baumläufer.

Die Schwanzfedern haben steife, am Ende fahnenlose Schäfte; Schnabel gekrümmt, länger als der Kopf; 4. Schwinge die längste; Krallen der Zehen sehr gross, zum Klettern geeignet.

66. Certhia familiaris L. Baumläufer.

Oben dunkelgrau, gelb und weiss betropft; unten weiss; Bürzel rost- gelb; Länge 12— 13 cm.

Ein häufig vorkommender Stand- und Strichvogel ist der Baum- läufer; derselbe wählt, sowohl in der Ebene als im Gebirge, Wälder und grössere Baumanlagen zu seinem Aufenthalte. Die grosszehigen, mit scharfen Nägeln bewehrten Füsse befähigen ihn vorzüglich sowohl gerade, als in Schraubenlinien von unten nach oben zu klettern, worauf er sich in einem Bogen nach unten schwingt, um an einem andern Stamme neuerdings emporzusteigen. Hier holt er Kerbthiere, deren Larven und Eier zwischen den Rinden, Spalten, Ritzen, Moosen und Flechten mit seinem spitzigen Schnabel hervor. Bei seinem muntern Treiben kann man ihn oft sehr nahe beobachten, wobei er nur zeit- weise den Kopf hinter dem Stamme oder einem Aste hervorstreckt, um schelmisch nach dem Beobachter zu sehen; verfolgt, weiss er sehr gut in gedeckter Stellung abzufliegen. Das Nest steht in einer Baum-

höhle, Rindenspalte u. dgl. und ist aus Reisern, Fasern, Moos, Wolle

und Haaren errichtet. Die erste Brut erfolgt Ende März oder Anfang April, die zweite gegen Ende Mai oder Anfangs Juni. Das erste Gelege besteht aus 6 bis 8, das zweite aus 4 bis 6 weissen, röthlich bespritzten und öfters am stumpfen Ende mit einem Kranze gezierten Eiern, die

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das Paar 14 Tage gemeinschaftlich bebrütet. Hie und da gibt dieser Vogel einen durchdringenden Pfiff von sich, der Lockton lautet wie: „Sri“ oder „sit!'‘ Der unscheinbare Gesang ertönt wie: „Sisisisi, sisili si!“ Der Baumläufer ist ein sehr nützlicher Vogel, der dem Obstbau und der Forstwirthschaft erhebliche Dienste leistet. Ausser der Brutzeit streift er oft in Gesellschaft von Meisen und Goldhähnchen in Wäldern oder Baumpflanzungen umher.

Upupidae.e Wiedehopfe.

Schnabel höher als breit, gebogen; Schwanz mit 10—12 Steuerfedern; die zwei äussern Vorderzehen nur an der Wurzel mit einander verbunden.

Upüpa L. Wiedehopf.

Kopf mit einer aufrichtbaren Holle; Schwanz gerade mit 10 Steuer- federn ; Hinterkralle länger als die vordere.

67. Upüpa epops L.. Gemeiner Wiedehopf.

Schnabel weich, mässig gebogen; die fächerförmige, zweizeilige Holle mit schwarzen Spitzen; Hals und Brust braun; Bauch weiss mit dunkeln Längsflecken; Flügel und Schwanz schwarz mit weissen Querbinden ; Schnabel hornschwarz; es ist keine Kropfbildung vorhanden; Länge 29—30 cm.

Der Wiedehopf ist ein Nachtzugvogel, welcher einzeln oder in kleinen Gesellschaften im April bei uns eintrifft und im August wieder fortzieht. Er lebt sowohl im Gebirge, als auch in der Ebene an Orten, wo Wälder mit Viehweiden und Schaftriften abwechseln, wenn sie mit einzelnen Bäumen bestanden sind. Er ist ein vorsichtiger und scheuer, aber mit seinem Federbusche ein sehr bunter und stattlicher Vogel. Sein Minneruf „Huphup, hudhud oder wudwud“, welcher von seiner Ankunft bis Mitte Juli erschallt, hat ihm seinen lateinischen Namen Upupa verschafft. Sein Lockton klingt wie „Räth oder schäg!“ Das Nest bereitet er bei uns meistens in hohlen Bäumen; ausserdem fand ich einmal ein solches unter dem Dache eines freistehenden Backofens, in der Nähe des Weilers Siefenwang bei Dinkelscherben. Im Mai be- brütet das © die’ 4 - 6 braungrauen, grüngrauen oder olivgrünlichen Eier 16 Tage. Nach dem Ausschlüpfen versorgen die Pfleger die Jungen gemeinsam mit Maden, Puppen und Käfern. Die Untersuchung des Mageninhalts von etwa 80 untersuchten Wiedehopfen ergab Würmer, Käfer, Larven, Maulwurfsgrillen u. dgl. Beim Erscheinen eines grössern Vogels legt sich der Wiedehopf mit ausgebreitetem Schwanz und Flügeln auf die Erde, wirft den Kopf auf den Rücken, richtet den Schnabel senkrecht in die Höhe und bleibt so lange in dieser Stellung, bis die Gefahr vorüber ist. Nest und Junge verbreiten einen sehr übeln Geruch, -weil die Alten die Excremente niemals entfernen. Sind die Jungen dem Neste entflogen, so verlieren sie jedoch diesen widrigen Geruch, der keineswegs dem Fleische anhaftet. Obgleich von Natur scheu, ist der Wiedehopf doch leicht zu zähmen und gewährt durch seine drolligen Bewegungen manches Vergnügen. Er ist ein sehr nützlicher Vogel,

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VI. Ordnung: Captores. Fänger.

Familie: Lanüdae Würger.

Lanws L. Würger.

Schnabel kräftig mit starkem Haken und deutlichem Zahn ; die 3. oder 4. Schwinge die längste; Schwanz lang, stufig oder abgerundet; Leben raubvogelähnlich, stehen durch ihre Stimme den Singvögeln nahe. Spiessen Mäuse, Käfer u. dgl. an Dornen an.

68. Lanus excubitor L. Raubwürger, grosser Würger.

Oben aschgrau, unten weiss; Flügel, Schwanz und ein Strich durch die Augen schwarz; die 4. Schwinge die längste; Länge 26 cm.

In Deutsehland ist der Raubwürger der grösste Vogel dieser Familie. Als Stand- und Strichvogel lebt er ausser der Brutzeit einzeln in Feldhölzern, Waldrändern und Auen. Auf der Spitze eines Baumes sitzend, hie und da in der Luft rüttelnd, stösst er nicht bloss auf kleinere Vögel, sondern auch auf Drosseln und halberwachsene Reb- hühner. Seine Hauptnahrung bilden jedoch Mäuse, Blindschleichen, Eidechsen, Käfer und Heuschrecken. Ist er nicht hungrig, so spiesst er kleinere Thiere, Mäuse, Käfer etc. auf Dornen, um sie gelegentlich verzehren zu können. Das im April auf Laubbäumen oder hohen Dorn- büschen erbaute und aus Reisern, Halmen, Moos, Wolle, Haaren und Federn gefertigte Nest findet man gewöhnlich in Gehölzen und an buschreichen Orten, die mit Wiesen und Feldern abwechseln. Die 5—7 weissgrünen, grau, hell- und dunkelbraun gefleckten Eier bebrütet nur das @ 15 Tage. Die Aufzucht der Jungen besorgt das Elternpaar gemeinschaftlich. Der gewöhnliche Ruf der alten Vögel ist ein kreischen- des „Gäh‘‘ oder ,„Täck‘“, der Lockruf „Trühü!‘ Ihr Gesang ist leise. Einzelne vermögen die Gesänge und Stimmen anderer Vögel recht gut nachzuahmen. Raubvögel verfolgt und vertreibt der grosse Würger mit Muth und Ausdauer aus seiner Umgebung, wobei er auch durch sein Geschrei die übrigen Vögel warnt. Sein‘Flug gleicht dem der Spechte, indem er, hastig mit den Flügeln schlagend, grosse Bogen beschreibt. Er ist ein mehr schädlicher als nützlicher Vogel. Im Gebirge wird derselbe noch einzeln bis zu 1500-1600 m über dem Meere getroffen.

69. Lanıus minor L. (Enneoctönus minor Boie.) Grauer, schwarzstirniger oder kleiner Würger.

Die 3. Schwinge die längste; der Schwanz stark abgerundet; oben aschgrau; Stirn schwarz; durch das Auge ein schwarzer Strich; unten weiss; Brust röthlich; Flügel schwarz mit weissem Fleck; Länge 23 cm.

Einzeln zur Nachtzeit wandernd, trifft der graue oder schwarz- stirnige Würger gegen Ende April hierorts ein, um uns wieder Ende August bis Ende September zu verlassen. Er ist ein Bewohner ebener Gegenden, doch fehlt er auch in manchen gänzlich, während er in andern ziemlich zahlreich vorkommt. Feldgehölze und baumreiche

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Gärten, die mit Triften, Feldern und Wiesen wechseln, bilden seinen Lieblingsaufenthalt. Die 5—7 Eier, welche denen des grossen Würgers sehr ähnlich sind, bebrütet das @ gegen Ende Mai oder Anfangs Juni 15 Tage. Das Nest wird gewöhnlich auf einem Obstbaume errichtet. Nicht selten nördlich der Donau und im angrenzenden Franken, ist er südlich dieses Flusses eine seltene Erscheinung. Brütend wurde er bisher nur einmal im Schmutterthale beobachtet. Auf dem Frühjahr- und Herbstzuge sind in der Umgegend von Augsburg ein halbes Dutzend erlest worden. Der schwarzstirnige Würger wird häufig mit dem Raub- würger verwechselt. Er lebt nur von Kerbthieren, greift Vögel nicht an und ist deshalb unschädlich. Die Beute spiesst er nur manchmal auf Dornen. Sein Ruf erklingt wie „Kiä, kiä, täck, täck!“ und sein Lockruf wie ,„Kä“, „schäck oder gräck!* Einzelne vermögen die Stimmen verschiedener Singvögel gut mit ihrem eigenen Gesange zu vermischen.

70. Lanıus rufus Br. (Enneoctönus Boie) Rothköpfiger Würger.

Oben schwarz; Scheitel und Nacken braun; unten weiss; am Grunde der grossen Schwingen ein weisser Fleck; Schulter weiss; 2. und 5. Schwinge gleichlang; Länge 19 cm.

Der rothköpfige Würger ist ein einzeln wandernder Nachtzugvogel, der bei uns vom April bis September verweilt und nur in einzelnen Paaren in unserm Kreise nistet. Seinen Aufenthalt wählt er am liebsten in grössern Obstgärten und Laubgehölzen, die zwischen Feldern und Wiesen gelegen sind. Das Nest baut er meistens hoch in Baumkronen aus Reisern, Moos, Halmen und Insektengespinsten. Ich fand ein solches im Jahre 1863 auf einem Birnbaume etwa in der Höhe von 8 m; auch in der Allee des Schiessgrabens zu Augsburg nistete ein Paar. Das Gelege besteht aus 5—7 gelblich- oder grünlichweissen, grauen und braunroth gefleckten und bespritzten Eiern, die in der zweiten Hälfte des Mai in 14 Tagen gezeitigt sind. Dieser Würger verzehrt hauptsächlich Kerbthiere, seltener Mäuse. Junge Vögel über- fällt er wohl nur bei sich zufällig darbietenden Gelegenheiten. Er lebt sehr versteckt in den dichten Wipfeln mittelhoher Bäume. Sein Lock- ton ist ein lautes „Schäk, schäk, oder gräck, gräck!“ Sein schwirren- der Gesang ist nicht von Bedeutung; einzelne vermögen aber auch die Strophen anderer Vögel sehr gut nachzuahmen und geschickt in die eigenen Töne einzumengen.

71. Lanıus collurio L. (Enneoctönus Boie.) Rothrückiger

Würger, Dorndreher, Neuntödter. } Ohne weissen Fleck am zusammengelegten Flügel; Schulter braun; & Kopf und Bürzel aschgrau; ein schwarzer Streifen durchs Auge; Brust röthlich;, Rücken rostbraun; © und Junge oben rostbraun, weisslich ge- wässert; unten weiss mit dunklern Wellenlinien; Länge 18 cm.

Zur Nachtzeit wandernd, trifft der Dorndreher bei uns gegen Ende April oder Anfang Mai ein und zieht Mitte August bis Anfang September

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wieder fort. Er bewohnt Feldgehölze mit Dornbüschen, heckenreiche Gärten und Anlagen, Waldränder und selbst grössere Wälder. Von der Spitze eines Busches, eines Reisighaufens oder einer Stange seine Umgebung überwachend, stösst er auf Mäuse, junge Vögel, Eidechsen, Maulwurfsgrillen und Käfer, die er, wenn er gesättigt ist, auf Schleh- dornen spiesst. Hat er reichlich frische Nahrung, so lässt er nicht selten die aufgesteckten Thiere vertrocknen, ohne sie wieder abzuholen. Das aus Moos und Grasstengeln erbaute und mit Federn, Wolle und Haaren ausgepolsterte Nest steht in dichten Dornbüschen und Hecken in der Höhe von 1 bis 4 m. Gegen Ende Mai oder Anfang Juni findet man das volle Gelege, das aus 5—7 sehr veränderlichen, weiss- lichen, röthlichen, grünlichen oder gelblichen, rothbraun und aschgrau punktirten Eiern besteht, die am stumpfern Ende mit einem Kranze geziert sind. Das 5 versorgt das ©, welches 14 Tage brütet, mit Nahrung, wozu auch die in der Nähe des Nestes aufgespiessten Thiere dienen. In Gärten sollten diese Würger nicht geduldet werden, indem sie nicht nur andere Singvögel beunruhigen , sondern auch. junge Vögel rauben. Man hat jedoch auch die Beobachtung gemacht, dass einzelne dieser Würger andere Vögel nicht im geringsten behelligen. Manche rothrückigen Würger verstehen es vortrefflich, die Lieder und Locktöne anderer Vögel in ihren Gesang einzuschalten. Der Lockruf ist ein rauhes „Gäck, gäck!“ Seltener vernimmt man ein sperlingsartiges „Tring, tring!*

Familie: Muscicapidae.

Schnabel kurz, stark, an der Wurzel breitgedrückt; die erste der zehn Handschwingen sehr kurz; Schwanz mittellang.

Muscicapa L. Fliegenschnäpper.

Schnabel kräftig, nach vorn seitlich zusammengedrückt; Mundspalte mit steifen Borten besetzt; die 3. und 4. Schwinge die längsten; Schwanz gerade; Zehen und Krallen klein.

72. Muscicapa grisöla L. Grauer Fliegenfänger.

Oben grau, jung weiss gefleckt; unten schmutzigweiss; Brust mit braungrauen Längsflecken; Flügel ohne weissen Fleck; 2. Schwinge länger als die 5.; Länge 15 cm.

Paarweise oder in kleinen Gesellschaften zur Nachtzeit ziehend, ‚erscheint der graue Fliegenfänger bei uns gegen Ende April oder Anfang Mai und verweilt bis Ende August oder Anfang September. Er ist ein in ganz Deutschland häufig vorkommender Vogel. Zum Aufenthalte wählt er sowohl in der Ebene als im Gebirge lichte Laubwälder, Wald- ränder, Baumpflanzungen, Gärten und die Nähe menschlicher Wohnungen. Sein kunstloses, aus Moos und Wurzeln erbautes und mit Wolle, Haaren und Federn bekleidetes Nest legt er auf einem Hausgesimse, einem

Balken, einer Nische, einem Baumspaliere oder in der Astgabel eines

Baumes an. Gegen Anfang Juni findet die gemeinschaftliche Bebrütung der 4+—5 grau- oder weissgrün grundirten, mit braunen oder grauen Flecken und Punkten bemalten Eier statt. Verschiedene Insekten, die

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er, auf einem Aste oder Zaune sitzend, unter hörbarem Klappen des Schnabels plötzlich beim Vorüberfliegen ergreift, sind seine bevorzugte Nahrung. Die leisen und zirpenden Töne dieses Vogels verdienen nicht den Namen Gesang. Der Lockton lautet „Zrie, trie—teck, teck !“* Ein reiner Albino wurde im Jahre 1865 bei Zusmarshausen geschossen. Eine grauweisse Varietät ist bei Augsburg erlegt worden.

73. Muscicapa luctuösa Tem. (atricapılla L.) Schwarz- rückiger Fliegenfänger.

Männchen : oben schwarz, Stirn und Unterseite weiss; Weibchen und Junge: oben bräunlichgrau, unten schmutzigweiss; auf dem hintern Theil des Flügels ein weisser Fleck; die drei äussern Steuerfedern mit weisser Aussenfahne; Länge 13 cm.

Dieser hübsche und lebhafte Fliegenfänger erscheint alljährlich von Mitte April bis Anfang Mai in kleinen Gesellschaften auf dem Zuge, bleibt einige Tage in Baumgärten und Anlagen, jagt sehr gewandt so- wohl im Fluge, als auf der Erde nach Insekten und setzt dann seine Wanderung weiter nach dem Norden fort. Die Rückkehr nach dem Süden erfolgt im September. Er nistet gewöhnlich im Laubwalde zwischen Astgabeln oder in hohlen Bänmen, seltener in Gärten und Anlagen. Bei Augsburg ist er brütend noch nicht beobachtet worden. Das Nest gleicht dem des grauen Fliegenfängers. Das Gelege enthält 4-6 blaugrüne, röthlich oder braun gepunktete Eier, die das © mit grosser Hingebung allein zeitig. Der Gesang ist ein leises Zwitschern, das mit dem des Gartenrothschwanzes Aehnlichkeit hat. Der Lockruf, dem ein leises Schmatzen folgt, lautet „‚Witt-witt‘“ und „Krü, krü!“

74. Muscicapa albicöllis Tem. Weisshalsiger oder Hals- bandfliegenfängerr.

Männchen: oben schwarz, Stirn, Nacken und Unterseite weiss; Weibchen und Junge: oben braungrau, unten schmutzigweiss ohne Halsband; bei beiden Geschlechtern auf den Hinterflügeln, sowie an den Wurzeln derselben ein weisser Fleck; 2. Schwinge die längste; Länge 13 cm.

Der schöne Halsbandfliegenfänger erscheint in der Umgegend von Augsburg nur einzeln im Frühjahre und Herbste als Durchzugsvogel. Er stimmt bezüglich des Aufenthalts, des Nistortes und der Nahrung mit dem schwarzrückigen Fliegenfänger überein. Nistend ist er bisher nur einigemal in den Laubwäldern unweit des Bodensee’s vorgekommen. Leu erhielt im Mai 1857 Eier und junge Vögel ‘von Schleissheim, woselbst mehrere Paare brüteten. J. Hellerer von München beob- achtete in den Jahren 1886 bis 1889 im Schlossgarten zu Nymphen- burg den Sommer über 20-30 Paare, woselbst diese Fliegenfänger unzweifelhaft nisteten. Das Gelege besteht aus 4—6 einfarbig grün- lichen Eiern. Der Gesang hat Aehnlichkeit mit dem des Blaukehlchens. Der Lockton lautet: „Zizi“ und „tack!“ Erlegt oder gefangen wurden solche bei Augsburg, Lechhausen, Kaisheim, Kaufbeuren und Lindau. Im Jahre 1889 beobachtete ich je einen dieser Vögel bei Augsburg am 29. April, 6. Mai, 9. und 14. September.

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NB. Muscicäpa parva L.

Der Zwerg- oder rothbrüstige Fliegenfänger ist ein Bewohner der östlichen Länder Europas, von welchen er aber seinen Zug auch auf Ungarn, Galizien, Mähren, Westpreussen und Mecklenburg ausdehnt. In Südwestdeutschland ist er eine grosse Seltenheit. Er gleicht in der Färbung fast ganz unserm Rothkehlchen, lebt sehr versteckt in den Laubkronen der Buchenwälder und mag daher wohl schon übersehen worden sein.

Familie : Ampelidae Seidenschwänze.

Schnabel dick und kurz, an der Wurzel breit und flach und sanft gebogen ; 10 Handschwingen, von welchen die erste sehr kurz ist.

Bombycilla Vieill. (Ampelis L) Seidenschwanz.

Vor der Schnabelspitze unten und oben eine kleine Kerbe; 3. Hand- schwinge die längste; Schwingen 2. Ordnung mit rothen Hornplättchen an der Spitze; Schwanz kurz, gerade; auf dem Kopfe eine Holle.

75. Bombycilla garrüla L. Seidenschwanz.

Röthlichgrau; ein schwarzer Strich durch das Auge; Kehle schwarz; die untern Schwanzdeckfedern rothbraun; Schwanzende gelb; die Flügel- deckfedern an der Spitze weiss; Schwingen an der Spitze aussen gelb, innen weiss; Länge 23 cm.

Der Seidenschwanz ist ein nordeuropäischer Vogel, der nur in strengen Wintern in grössern Schaaren von Mitte November bis Mitte März zu uns kommt. Sehr zahlreich erschienen diese Vögel in den Jahren 1821/22, 28/29, 34/35, 44/45 und 1847/48, so dass sie z. B. im letztaufgeführten Jahre zu Tausenden gefangen und auf den Wildpret- markt nach Augsburg gebracht werden konnten. In geringerer Anzahl trafen sie ein: Im Jahre 1850/51, im März 1852, im Februar 1856, im Januar 1860 und 64, vom November 1866 bis März 1867, vom Januar bis März 1873 und im Februar und April 1883. Am 28. Decem- ber 1884 Nachmittags bemerkte man plötzlich in den Anlagen nächst dem Bahnhofe zu Kaufbeuren circa 200 dieser Vögel, welche eine Zeit lang auf den Bäumen dortselbst. verweilten und dann wieder spurlos verschwanden. Dieser Wintervogel lebt bei uns hauptsächlich von . Beeren, verzehrt aber in seiner hochnordischen Heimath, in Lapp- und Finnland, ausser diesen wohl auch Kerbthiere. Der schöne und wenig scheue, aber gefrässige und schmutzige Vogel wird mit Leichtigkeit auf dem Vogelherde oder im Dohnenstiege gefangen. In frühern Zeiten sah man das Erscheinen dieser Vögel als Vorboten von Krieg, Krank- heit und Theuerung an, wesshalb man dieselben so viel als möglich zu vertilgen trachtete. Dem englischen Ornithologen John Wolley gelang es im Jahre 1856 in Lappland, bei Qunasjoki, mit Hilfe eingeborner Jäger selbstverständlich mit grossen Opfern sowohl Nester, als auch Eier und Junge des Seidenschwanzes aufzufinden. Bezahlte doch Wolley für das erste Nest allein 50 Rubel!

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Familie: Accentorıdae. Flüevögel. Schnabel an der Wurzel breiter als hoch.

Accentor L. Braunelle.

Schnabel an der Wurzel verdickt, oben vor den Nasenlöchern etwas eingesenkt; Flügel nur bis zur Mitte des Schwanzes reichend; 3. Schwinge die längste; Schwanz ausgerandet.

76. Accentor alpınus Bechst. Flüevogel, Alpenbraunelle.

Oben aschgrau; Rücken rostgelb mit dunklern Flecken; Kehle weiss mit schwärzlichen Flecken; Brust röthlich; Bauch weiss; Flügel mit 2 weissen Querbinden; an den Spitzen der Steuerfedern weisse Flecke; Länge 18 cm.

Zwischen der Holz- und Schneegrenze unserer schwäbischen Alpen begegnet der Bergsteiger nicht selten dem Alpenflüevogel, einem der besten Sänger unseres Hochgebirges.. Als Standvogel verlässt er nur zur strengen Winterszeit die höhern Gürtel, um auf die Vorberge oder in die Alpenthäler herabzustreichen und hier sein Leben mit Sämereien und Beeren zu erhalten. Sind die Höhen wieder etwas schneefrei, so kehrt er auf dieselben zurück, wo er durch seinen hübschen Gesang die öden Felsen lieblich belebt. Die Lockstimme klingt wie ‚„Trui!“ Die Alpenbraunelle ist ein sehr zutraulicher Vogel, der ohne Scheu in die Nähe der Alpenhütten kommt und auch den Wanderer dicht an sich herankommen lässt. Das halbkugelförmige Nest wird unter Felsen, in Steinritzen und selbst in Alpenhütten fast immer so angelegt, dass es von oben bedeckt ist. Die 4—5 Eier sind blaugrün; die erste Brut erfolst im Mai, die zweite im Juli. Im Sommer besteht die Nahrung ausser Sämereien auch aus verschiedenen Insekten. Im Juni 1864 gelang es mir, einen flüggen, jungen Vogel auf der Spitze des Grünten zu fangen. Die alten Vögel umschwärmten mich laut schreiend auf wenige Schritte im wogigen Fluge. Als ich dem jungen Vogel wieder seine Freiheit schenkte, liess das alte Männchen plötzlich seinen kräf- ‘tigen und flötenden Gesang erschallen.

77. Accentor modularis L. Heckenbraunelle.

Kopf, Vorderhals und Brust blaugrau; Bauch weisslich; Spitzen der Flügeldeckfedern weiss; übriges Gefieder braun und dunkelbraun gefleckt; Schwanz graubraun; die Flügelspitzen die Schwanzmitte kaum erreichend; Länge 15 cm.

Ein mehr im Gebirge als in der Ebene vorkommender Nachtzug- vogel ist die Heckenbraunelle, welche Nadel- und gemischte Waldungen mit dichtem Unterholze liebt, aber nur selten in gebüschreichen Gärten nistet. Dieselbe erscheint Mitte März und wandert Mitte September bis Mitte Oktober wieder nach dem Süden. Einzelne Nachzügler, die vom Winter überrascht werden, bleiben auch zu dieser Jahreszeit bei uns, um in Hecken und Gebüschen oder auf Düngerstätten nothdürftig ihr Leben zu erhalten. . Sie durchkriechen nicht nur das dichteste Gebüsch mit grosser Gewandtheit, sondern hüpfen auch mit grösster Geschicklichkeit auf der. Erde umher. Im Sommer nähren sich die Braunellen von Gewürm, Kerbthieren und Larven; auf dem Zuge und

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im Winter auch von Sämereien. Das hübsche Nest, welches vom Pärchen niedrig in dichten Gebüschen oder Hecken errichtet wird, be- steht äusserlich aus Moos und Pflanzenstengeln und ist im Innern mit Haaren, Federn und Wolle ausgepolstert. Die 4—6 blaugrünen Eier kommen bei günstiger Witterung bis Mitte April zur Bebrütung. Die Brutzeit dauert 15 Tage, wobei das 5 das © Mittags ablöst. Die Eltern füttern die Jungen nur mit Insekten. Hie und da erfolgt eine zweite Brut. Der kurze Gesang, welcher stets frei sitzend von der Spitze eines Busches etc. vorgetragen wird, lautet anmuthig. Der Lockton klingt „Di, dii oder sri, sri!‘“ der Angstruf „Titü!“

Familie: Troglodytidae Schlüpfer.

Schnabel seitlich zusammengedrückt, schlank mit gebogener Firste; Flügel kurz mit 10 Handschwingen.

Troglodytes Vieill.e. Zaunschlüpfer.

Schnabel kurz, schwach gekrümmt; Flügel es: als der kurze Schwanz; 4. und 5. Schwinge die längsten.

78. Troglodytes parvülus L. Zaunkönig.

Oben rostbraun mit dunklern Querstreifen; ein brauner Strich durch das Auge; Kehle weisslich; unten hellrostbraun, dunkelgewellt; Länge 10 cm.

Dieses überaus bewegliche und muntere Vögelchen. das mit empor- gerichtetem Schwanze und unter fortwährenden Bücklingen Holz- und Reishaufen, Gestrüpp und Wurzelgeflecht durchschlüpft, bewohnt, jedoch nirgends häufig, sowohl in der Ebene, als auch im Gebirge, Wälder mit dichtem Unterholze, Schluchten, Hohlwege, buschreiche Ufer

von Gewässern, sowie Gärten, Hecken und Gebüsche in Städten und

Dörfern. Der Zaunkönig ist ein Standvogel, der zur Winterszeit ent- weder familienweise oder wohl hie und da auch in Gesellschaft von Meisen in der Umgebung seines Sommeraufenthaltes umherstreift. Er lebt von Insekten und deren Larven und im Herbste wohl auch von

Beeren. Sein verhältnissmässig sehr grosses, kugliges, mit einem seit-

lichen Flugloche versehenes Nest legt derselbe auf Gestrüpp, in Erd- löchern, Steinklüften, unter überhängenden Rasen in Hoblwegen, Holz- stössen und selbst in Holzschuppen an. Der Zaunkönig erbaut nicht selten mehr Nester, als er zum Brüten bedarf. Besonders errichten Männchen, die eine Gattin nicht zu erlangen vermögen, theils aus Ver- gnügen, theils aus ungestümem Triebe oft mehrere, entweder vollständige oder unvollständige Wohnungen.. Das ganze Gelege besteht aus 6—9 weissen oder gelblichweissen, mit braunen oder rothen Punkten be- spritzten Eiern, die das Pärchen in der zweiten Hälfte des April gemeinschaftlich nach 13 Tagen zur Reife bringt. Seit dem Jahre 1855 sind mir 15 Fälle bekannt geworden, dass je ein Kuckucksei in einem Zaunkönigneste eingeschmuggelt worden war. Der kanarienvogelartige Gesang ist sehr kräftig und zur Minnezeit sehr andauernd. Am meisten überrascht jedoch dieses Lied an einem sonnigen, kalten Wintermorgen, wenn die Erde mit Schnee und Eis bedeckt ist.. Sein Warnruf ist ein schnarrendes ‚‚Zerrr!“ Sein Lockruf ein ‚‚Zät, zät‘‘ oder „Zäk, zäk!“

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Familie: Cinchdae. Wasserstaäre. Nasenlöcher durch eine Haut verschliessbar.

Cinclus Bechst. Wasseramsel.

Schnabel an der Spitze abwärts gebogen; Flügel kurz; die 3. Schwinge die längste; Aussenzehen am Grunde stark verwachsen.

79. COinclus aquaticus Bechst. Wasserstaar, Wasser-

amsel, Wasserschwätzer, Bachamsel.

. Oben grauschwarz, am Kopfe braun; Kehle, Unterkehle und Vorder- brust weiss; Unterbrust braun; Bauch schieferfarbig; Länge 20 cm.

Einer unserer anziehendsten und interessantesten Vögel ist der Wasserstaar, der im Schwimmen und Tauchen überaus gewandt, baum- und buschumsäumte Gewässer und klare Bäche, die selten zufrieren, das ganze Jahr hindurch bewohnt. Nur aussergewöhnliche Kälte zwingt ihn bisweilen zum Aufsuchen anderer Gewässer. Derselbe versteht, trefi- lich auf dem Grunde des Wassers zu laufen und zu schwimmen, wozu er manchmal die Flügel als Ruder gebraucht. So vorsichtig und scheu derselbe in einsamen Gegenden ist, so zutraulich benimmt er sich an Orten, an welchen -er nicht verfolgt wird, z. B. in der Nähe von Mühlen und selbst in stark bevölkerten Städten, woselbst er ungescheut vor den Menschen seine ergötzlichen Taucherkünste treibt. Er verzehrt verschiedene Kerbthiere und Larven, besonders Flohkrebse, die er unter den Steinen hervorzieht. Dass ihm bei Mangel anderer Nahrung auch kleine Fische zusagen, ist nicht zu bezweifeln. Jedes Paar bewohnt ein Gebiet von zwei Kilometern, aus welchem es jeden Vogel gleicher Art vertreibt. Ausser der Brutzeit lebt jeder Wasserstaar selbständig. Um Vögel anderer Art, wie Bachstelzen, Eisvögel, kümmert er sich nicht. Gegen Ende März wird das dickwandige, überwölbte und mit einem engen Eingange versehene Nest aus Moos, Wurzeln, Stengeln, Halmen erbaut und mit Blättern ausgefüttert. Dasselbe ist hinter einem Wasserfalle, in einer Felsenritze, in einem Wehr, einem Erlenstocke oder unter einer Brücke angebracht. In Augsburg nistete im Jahre 1853 ein Paar zwischen dem Jakober- -und Oblatterthore unter einer Brücke in der Nähe eines kleinen Wasserfalles. Das Gelege enthält 4—6 glänzend weisse Eier, die das @ in 15 Tagen allein ausbrütet. ' Die Eltern ernähren die Nachkommenschaft mit Larven von Ufer-, Eintags- und Frühlingsfliegen, Haften, Mücken, Flohkrebsen u. dgl. Ungestört, brütet das Paar nur einmal. Der metallisch klingende und höchst anmuthige Gesang ertönt nicht nur an heitern Frühlings- und Sommer- tagen, sondern eben so kräftig bei der strengsten Kälte im Januar oder Februar von einem Pfahle oder Steine. Der Lockton lautet wie „Zerb‘ oder „zerk!““ Im Gebirge trifft man ihn bis zu 1600 m Höhe.

Familie: Paridae. Meisen.

Schnabel leicht gekrümmt, kurz zugespitzt; an der Wurzel mit Borsten besetzt; Nägel krumm und spitzig; die 3. Schwinge die längste; Schwanz ziemlich lang. Kleine lebhafte Vögel, die von Insekten und Sämereien leben.

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Parus L. Meise.

Nasenlöcher rund; Flügel kurz; Schwanz ae als der Körper.

80. Parus palüstris L. (Poecie palüstris L.) Sumpfmeise.

Oben braungrau; Scheitel schwarz; unten schmutzig gelblichweiss; Länge 12 cm.

Die Sumpfmeise ist von allen ihren Verwandten die heiterste, flinkste und possierlichste. Als Stand- und Strichvogel wählt sie zu ihrem Aufenthalte vorzüglich gemischte Waldungen und Auen mit dichtem Unterholze in der Nähe von Gewässern und Sümpfen, wo sie in Baum- höhlungen, Astöffnungen mit engem Eingange und selbst in Erdlöchern ihr aus Moos, Würzelchen, Wolle und Haaren bestehendes Nest zu- sammenträgt. Die 6—10 weissen, rostroth und grau gefleckten Eier bebrütet das Pärchen 13 Tage gemeinsam; die erste Brut erfolgt gegen Anfang Mai, die zweite zu Ende Juni. Die Sumpfmeisen leben nicht nur von Kerbthieren, deren Larven und Eiern, sondern auch von Sämereien, besonders Hanf- und Sonnenblumenkernen. Zur Herbst- und Winterszeit kommen dieselben gerne in die Gärten und Anlagen von Ortschaften. Das 5 lässt im Frühjahre häufig sein hellklingendes „Ziuziuziu‘‘ ertönen. Der Lockton lautet „Ziäh oder zizidähdäh!“ der Warnruf „Sit“ oder „‚zit!““ Man sieht sie nur paar- oder familienweise, nie in grössern Gesellschaften. Ein Pärchen, das ich zur Winterszeit täglich mehrmals auf einem Fensterbrette mit Sonnenblumen- und Hanf- samen fütterte, klopfte später am Morgen, wenn kein Futter auf dem Brette lag, mit den Schnäbelchen an das Fenster, um seine Anwesen- heit kund zu geben. Diese, so wie alle übrigen Meisen sind für die Forst- und Landwirthschaft überaus nützliche Vögel. In frühern Zeiten fing man leider Tausende a. zum blossen Zeitvertreib auf so- genannten Meisenhütten.

NB. Parus boreälis Selys (P. alpestris Bailly.) Alpen-

sumpfmeise.

Sie gleicht der vorigen, doch ist der Scheitel we braunschwarz und bis zum Vorderrücken ausgedehnt. Der Kehlfleck ist grösser.

Dieser Wintergast ist wiederholt im Illerthale beobachtet worden. Ausserdem schreibt Dr. Frhr. Rich. König-Warthausen im Jahreshefte für Naturkunde in Württemberg pro 1887: „Die Alpen-Sumpfmeise ist von Graf Carl v. Waldburg auf Schloss Syrgenstein (Bez.-Amt Lindau) den ganzen November 1887 über in 2 Exemplaren neben vielen Sumpf- und wenigen Tannenmeisen auf einem Fensterbrette genau unterschieden worden.“ Ihr Vorkommen ist in Nord- und in Mittel-Europa, sowie auf den Alpen der Schweiz und Savoyens nachgewiesen.

81. Parus ater L. Tannenmeise.

Kopf und Hals schwarz; Wangen und Nackenfleck weiss; Oberleib aschgrau, Unterleib weisslich; Bürzel rostfarbig; Länge 11 cm.

Dieser sehr bewegliche und klettergewandte Stand- und Strichvogel ist vorzugsweise ein Bewohner der Nadelwaldungen. Er lebt von Insekten

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und deren Larven, sowie von Nadelholzsämereien. Die Tannenmeise nistet niedrig in Laub- und Nadelbäumen, hohlen Baumstümpfen, Felsen und Erdhöhlungen und legt auf eine weiche Unterlage 6 8 weisse, blassroth punktirte Eier, die eine 13tägige Brutzeit erfordern. Das erste Gelege findet man Ende April, das zweite im Juni. Vom Oktober bis März streichen diese Vögel in Gesellschaft anderer Meisen schaaren- weise umher, wobei sie auch Laubwälder und Obstgärten besuchen. Ihre Nahrung besteht aus Insekten und Sämereien. Der Gesang lautet wie „sSifisifisifi !'“ der. Lockton „Sit, sit, tä, tä“, oder ‚‚Tuititi!“ Bei hohem Schnee kommen ‚einzelne Pärchen auf die Futterplätze, wo sie leicht an den weissen Nackenflecken zu erkennen sind.

82. Parus cristätus L. Haubenmeise.

Auf dem Kopfe eine Federhaube; die übrige Oberseite erdbraun; Wangen weiss; durchs Auge ein schwarzer Strich; Kehle schwarz; Unter- seite schmutzigweiss; Länge 13 cm.

Als Bewohnerin des Nadelwaldes streift die flinke, neugierige und listige Haubenmeise während der Brutzeit paarweise, vom Herbste bis zum Frühjahre in Gesellschaft von andern Meisen, Goldhähnchen, Klei-

bern ete. umher. Gärten besucht sie nur selten auf ihren Streifzügen.

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Das Nest wird in Baumhöhlen mit engem Eingangsloche, in verlassenen Eichhorn- und Krähen-Nestern aus Moos, Flechten, Wolle und Haaren angebracht, und dort werden die 6—10 weissen, gelb- und rostgefleckten Eier 13 Tage gemeinsam bebrütet. Das Betragen gleicht vollständig dem anderer Meisen. Die Nahrung, aus schädlichen Kerbthier-Larven und -Eiern bestehend, vermögen sie mit grösstem Geschicke zwischen den Rinden und Ritzen der Bäume hervorzuholen. Zur Winterszeit suchen sie, auch die samentragenden Zapfen der Nadelbäume mit bestem Erfolge auszubeuten. Der Minneruf lautet: ,„Zigürr‘ und „Zirhüt!“ der Lockruf: „Sitt‘“ und ,„Täh, täh!“

83. Parus major L. Kohlmeise, Spiegelmeise.

Oben gelbgrün; unten gelb; längs der Mitte der Brust und des Bauches mit schwarzem Zickzackstreif; Scheitel und Kehle schwarz; Wangen weiss; Flügel und Schwanz schwarzgrau; Länge 14 cm.

Die Kohl- oder Spiegelmeisen sind überaus muntere, neugierige, unruhige und kecke Stand- und Strichvögel, welche Laub- und gemischte Waldungen, sowie Gärten und Anlagen bewohnen. Hier nisten sie bald hoch, bald niedrig über der Erde in Baumlöchern, Maueröffnungen, Nistkästehen und selbst in verlassenen Eichhorn- und Raubvogelnestern. Die Kohlmeise brütet zweimal und zwar gegen Ende April und im Juni. Die 8— 12 weissen, rostroth gefleckten Eier erwärmt das 9 413 Tage grösstentheils allein. In die Fütterung der Jungen, welche fast ausschliesslieh kleine Räupchen erhalten, theilen sich beide Gatten.

Die alten und erwachsenen Vögel leben von Kerbthieren und Sämereien.

Sie lieben auch Fleisch und besuchen zur Winterszeit wohl auch Bienen- stöcke. Der Gesang lautet: „Siti, sitti, sizida, sizida, zizigä, zizigä‘* oder „‚zizipäh, zizipäh“, den die Kinder mit „Sitzida, sitzidä!“ über-

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setzen. Der Lockton lautet: „Siti, siti, ziwi, pink, pink !“ In Erregung: „Zit ärrr, ärrr !“

Ende September bis Ende Oktober und Ende Februar bis Anfang April ziehen die Kohlmeisen in grössern Schaaren, zu welchen sich wahrscheinlich viele Durchzügler von und nach dem Norden gesellen. Zur übrigen Winterzeit streichen sie familienweise. Gefangene Kohlmeisen greifen im Käfige andere kleinere Vögel an, spalten ihnen den Schädel und verzehren das Gehirn. Man trifft sie im Gebirge bis zur Baumgrenze.

84. Parus coerul&us L. Blaumeise.

Oben grün; Schwingen, Scheitel uud Schwanz blau; ein schwarzer Strich durch das Auge; unten gelb; Unterkehle mit schwarzem Längs- streifen; Länge 12 cm.

Die überaus hübsche Blaumeise ist ein bei uns nicht selten vor- kommender Stand-, Strich- und Zugvogel. Ihren Sommeraufenthalt wählt dieselbe in Laubwäldern, Feldgehölzen und Obstgärten. Nadel- wälder besucht sie nur zur Strichzeit. Das Nest wird fast regelmässig in Baumhöhlen, seltener in alten Nestern angelegt. 8 bis 10 kleine, weisse, rostgelb gepunktete Eier bilden das Gelege. Das Nest gleicht dem der Kohlmeise. Als Nahrung dienen zur Brutzeit kleine Räupchen und verschiedene Insektenlarven, dagegen im Herbste und Winter auch Erlen- , Birken- und Mohnsamen. Die Blaumeise brütet zweimal, An: fangs Mai und im Juni. Sie streicht nach der Brut familienweise und wandert im Oktober in grösseren Schaaren nach Südeuropa. In ihrem Wesen und Benehmen gleicht sie viel der Kohlmeise; sie ist ebenso regsam , neugierig, munter, gewandt und geschäftig, aber auch ebenso neckisch, unruhig und streitsüchtig. Der Minneruf klingt wie „Ruisisi— ruisisi!“ „Zizidädä, zizidädä!“ der Lockton: „Sit, sit, hä, hä!“ In Erregung: „‚Rerrererer, zitträrrärrär, zirrirrirrirr und pink, pink!’

Acredüla Koch.

Schnabel gewölbt, kurz; 4. und 5. Schwinge am längsten; Schwanz länger als der Körper, stufig, in der Mitte ausgeschnitten.

85. Auen caudata Koch. (Parus caudatus L.) Schwanz- meise.

Kopf weiss; Flügel, Rücken und Schwanz schwarz; unten weisslich; Länge 15—16 cm.

Ueberaus bewegliche, niedliche, anmuthige, sanfte und friedliche Stand- und Strichvögel sind die Schwanzmeisen, welche sowohl Laub- und gemischte Waldungen, als auch baumreiche Auen und grössere Obstgärten und Anlagen bewohnen. Während der Brutzeit nur paar- weise lebend, durchziehen sie zur Herbst- und Winterszeit familienweise oder in Begleitung anderer Meisen, Goldhähnchen, Baumläufer und Spechtmeisen Wälder, Auen und Gärten, um hier ihre überaus nützliche Thätigkeit im Vertilgen von Kerfen und deren Larven, Puppen und Eiern zu entfalten. In recht strengen Wintern wandern wohl auch jüngere Vögel nach Südeuropa. Das grosse, eiförmige, circa 20—21 cm

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hohe und 10-12 cm breite, oben mit einer seitlichen Eingangsöffnung

versehene Nest ist äusserst künstlich aus Moosen, Flechten und Insekten- _ gespinnsten zusammengefilzt, mit Wolle, Haaren und Federn ausge- polstert und so überkleidet, dass es nur schwer von seiner Umgebung zu unterscheiden ist. Dasselbe wird meist in der Achsel eines starken Astes angebracht; doch fand ich auch ein solches zwischen den Zweigen einer jungen Fichte und ein anderes in einem dichten Buchengestrüppe. Zur Vollendung dieses Kunstbaues bedürfen die Baumeister eine Zeit von 14 Tagen bis 3 Wochen, in welcher Zeit das & die Baustoffe herbeischafft, die das © kunstreich zusammenfügt. Es erfolgen jähr- lich zwei Bruten mit je 7 bis 12 Eiern, die das Weibchen in 13 Tagen zur Reife bringt. Die sehr kleinen, weissen oder fleischfarbigen Eier sind mit rothen oder dunkelbraunen Punkten geziert. Die erste Brut fällt in die zweite Hälfte des April, die zweite in den Juni. Zur Nahrung dienen ausschliesslich verschiedene kleine Kerbthiere. Dem Menschen gegenüber sind diese Vögel zutraulich; vor Raubvögeln da-

gegen haben sie grosse Furcht. Der Gesang des Männchens ist nur ein leises Zwitschern. Der Lockruf lautet „Zit“ oder „sit!“ Der Warnruf ‚‚Ierr, zerr, ziriri oder zierrr!‘

Panürus Koch. Rohrmeise.,

Schnabelfirste gebogen; Nasenlöcher länglich; Schwanz stufig, von der Länge des Körpers.

86. Panürus biarmıcus L. (barbatus Briss.) Bartmeise. Kopf und Nacken aschgrau; Rücken rostgelb; unten weisslich; Schwanz

rostgelb, die äussern Steuerfedern am Ende weiss; 5 mit einem langen schwarzen Knebelbart; Länge 16 cm.

Die Bartmeise, im Nordosten Europas, in Südungarn, Griechenland und Italien beheimathet und dort in Rohrdickichten, Sümpfen und an Gewässern lebend, erscheint bei uns nur zufällig auf der Wanderung. Sie verfertigt ebenfalls ein sehr künstliches Nest, das stets im Rohre angelegt wird und gewöhnlich 6—8 weissgrundirte und rothgefleckte Eier enthält. Ein Vogel dieser Art ist in den dreissiger Jahren bei Augsburg erlegt und ausgestopft worden. 1852 erschienen bei Mem- mingen 5 Stück, von welchen zwei Männchen gefangen und von dem Zeichenlehrer Büchele dortselbst mehrere Jahre im Käfige gehalten wurden. Diese beiden Vögel sind in der Vereinssammlung zu Augsburg aufgestellt. Am 14. October 1854 konnte dahier in der Chur’schen Fabrik eine kleine Gesellschaft dieser Vögel einige Zeit beobachtet werden. Es gelang nicht, einen derselben zu fangen oder zu erlegen. Auch in der Gegend von Füssen ist die Bartmeise wiederholt vor- gekommen.

NB. Aegithälus pendulinus L.

Die Beutelmeise ist ein Vogel des östlichen Europas. Obwohl sie schon wiederholt auf dem Striche nach Bayern kam, so ist sie doch in unserm Kreise noch nicht beobachtet worden. Das beutelförmige

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Filznest wird an Rohrstengeln oder Weidenzweigspitzen schwebend be- festigt und ist wohl das schönste und bewunderungswürdigste Kunstwerk aller europäischen Vögel.

Regülus Cuv. Goldhähnchen.

Schnabel pfriemenförmig, gerade; Nasenlöcher halbmondförmig; 4. und 5. Schwinge die längsten; Schwanz leicht ausgerandet. |

87. Regülus cristätus Koch. (flavicapıllus Naum.) Gelb- köpfiges Goldhähnchen.

Oben gelblich graugrün; Scheitel schön gelb, beim & mit hochorange- rothen Federn eingefasst; unten grauweiss; auf den Flügeln 2 helle Binden; Länge 8—9 cm.

In nördlichen Gegenden Zugvogel, ist das gelbköpfige Goldhähnchen bei uns Stand - und Strichvogel. Es bewohnt vorzugsweise Nadel- waldungen, kommt jedoch auf seinen Streifereien im Herbste und Winter auch in Laubholzwaldungen und Baumgärten vor, wo sich das überaus

bewegliche und klettergewandte Vögelchen . ausser der Brutzeit immer

in Gesellschaft von seinesgleichen oder von Meisen, Baumläufern und Spechtmeisen aufhält. Im Gebirge trifft man es bis in die Alpenregion. Seine Nahrung bilden verschiedene Kerbthiere, deren Larven und Eier, Käferchen, Räupchen, lebende Mückchen, Fliegen und Nadelholz- Sämereien. Der leise Gesang klingt angenehm und wird selbst an wärmeren, heitern Wintertagen vorgetragen. Der Lockruf lautet: „Sisisisi!"“ auch „Zit!“ und in Erregung .‚Terr!“ Das kugelige, oben mit einem seitlichen Eingangsloche versehene, sehr künstlich aus Moos und Flechten errichtete und mit Federn ausgefütterte Nest ist sehr versteckt zwischen herabhängenden feinen Fichtenzweigen verflochten. Die zwei Bruten erfolgen im Mai und Juli. Das volle Gelege enthält 6—10 kleine, weisse und fleischfarbige Eier, die mit rothen oder gelb- grauen Punkten bespritzt sind. Die Eltern bebrüten die Eier 13 Tage gemeinschaftlich und füttern die Jungen mit kleinen Kerbthierchen auf.

88. Begulus ignicapıllus Brehm. Feuerköpfiges Gold- hähnchen.

Scheitelmitte mit einem feuerrothen Streif versehen, welcher beider- seits in einen feuergelben übergeht; über dem Auge befindet sich ein weisser und durch das Auge zieht sich ein schwarzer Streif. Färbung im Ganzen miehr gelb als cristatus. An Grösse dem vorigen ähnlich, eher 1—2 mm kleiner.

Das feuerköpfige Goldhähnchen ist das kleinste europäische Vögelchen; es überwintert nicht bei uns, sondern zieht im Herbste nach dem wärmern Süden. Dasselbe erscheint im Frühjahre in den ersten Tagen des April und verweilt bis gegen Ende September. Es bewohnt wie das vorige oft dieselben Oertlichkeiten gemeinschaftlich, nährt sich von denselben Stoffen, nistet jährlich zweimal in derselben Weise und hat überhaupt in seinem Leben und Treiben die grösste Aehnlichkeit mit dem gelb- oder safran- köpfigen Goldhähnchen. Der Lockton lautet: „Sisi, sisi, sisi!“

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VII. Ordnung: Cantores. Sänger.

Familie: Sylvidae Sänger.

Schnabel schlank, mit sanft gebogener Firste. Die Flügel 10 Hand- schwingen, deren erste verkürzt ist.

Phyllopneuste Meyer (Ficedüla Koch.) Laubsänger.

Schnabel schwach; 3. und 4. Schwinge am längsten; Füsse schwach; Schwanz leicht ausgerandet.

‚89. Phyllopneuste sibilatrix Bechst. Waldlaubsänger, Waldlaubvogel.

Zügel und ein Strich durchs Auge schwärzlich; Oberseite gelblich raugrün; Unterseite weiss; Kehle und Brust gelb; Schwingen und Schwanz- edern schwarzgrau mit weisser Spitze; 1. Schwinge sehr klein und kurz; 2. so lang als die 4; Schwanz tief ausgeschnitten und die Flügelspitzen um 1 cm überragend; Füsse fleischfarben; Länge 13 cm.

Einzeln oder in kleinen Gesellschaften zur Nachtzeit wandernd, trifft der Waldlaubsänger gegen Ende April bei uns ein und verweilt bis Ende August oder Anfang September. Er bewohnt nicht nur reine Laubwaldungen, sondern auch mit Laubholz gemischte Nadelwaldungen, wo er meist in den Baumkronen von verschiedenen kleinen Insekten, seltener von Beeren lebt. Sein Gesang ist angenehm und ertönt wie: „Sipp, Sipp sipp sipp sirrrr djü djü!“ der Lockton: „Hüid hüild, djü djü djü!“ und der Warnruf: „Wüt, wüt!‘“ Das backofenförmige, mit seitlichem Eingange versehene Nest legt er sehr versteckt auf der Erde oder zwischen Wurzeln auf lichten Stellen im Walde an. Dasselbe be- steht von aussen aus Moos und Halmen und ist im Innern mit Würzelchen und Haaren, nie mit Federn ausgelegt, wodurch man es leicht von dem des Fitis- und Weidenlaubvogels zu unterscheiden vermag. Die - 5—6 weissen Eier, welche grösstentheils das Weibchen in 13 Tagen allein zeitigt, sind rothbraun oder aschgrau gefleckt. Als echter Wald- vogel kommt er nur zur Zugzeit in Feldhölzer, Obstgärten und in buschreiche Umgebungen von Ortschaften Seine Nahrung sind Insekten, kleine Räupchen, Larven und im Herbste auch Beeren.

90. Phyllopneuste trochlus L. (fitts Bechst.) Fitislaub-

vogel, grosser Weidenlaubvogel.

Oben olivengrün mit grau getrübt; unten weisslich; über den Augen ein gelblichweisser Streifen; Kehle und Oberbrust mit gelben Strichelchen; Wangen gelblich; 1. Schwinge sehr klein; 2. kürzer als die 3.; der Schwanz überragt die Flügelspitze um 2 cm; Füsse fleischfarben; Länge 12 cm.

Gegen Ende März oder Anfang April vernehmen wir allenthalben in Laub- und gemischten Waldungen, in Gärten und Parkanlagen mit dichtem Unterholze, besonders aber in Flussauen mit grösserm Weiden- gebüsch die lieblichen, aber etwas kurzen und melancholischen Strophen des Fitislaubvogels, die wie „Dididie düe düe dea dea dei deida‘“ er-

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tönen. So einfach dieser Gesang ist, so sehr spricht derselbe durch die gefühlvoll vorgetragenen, flötenartig steigenden und am Schlusse fallenden und ersterbenden Töne zum Herzen. Dieses Gesanges wegen wird das überaus lebhafte und bewegliche Vögelchen in manchen Gegenden Schwabens „Genggengle“, in andern ,„Wifizer‘‘ genannt. Der Lockton klingt wie „Wit, fit, hüid oder hoid!‘“ Das Nest, meist auf der Erde errichtet, hat eine backofenförmige Gestalt, ist sehr gross, überwölbt und mit einem seitlichen, kreisrunden Eingangsloche versehen. Die Wandungen desselben bestehen aus Moos, Grashalmen und dürrem Laube, während das Innere mit Federn ausgepolstert ist. Die 5—6 weissen, mit rothen Punkten bestreuten Eier bebrüten beide Vögel ab- wechselnd 13 Tage. Die erste Brut erfolgt Mitte Mai, die zweite im Juli. Zur Nahrung dienen Fliegen, Mücken, Käferchen, Räupchen u. dgl. Beim Fangen fliegender Insekten vernimmt man häufig das Klappen des Schnabels. Der Fitis hüpft unter fortwährenden Schwanzbewegungen. Der Abzug erfolgt entweder einzeln oder familienweise zur Nachtzeit innerhalb des Monats September.

91. Phyllopneuste rufa Lath. (Ficedüla acredüla L. Weiden- laubvogel, kleiner Weidenlaubsänger.

Oben dunkelgraugrün; unten weisslich oder schmutzigrothgelblich

weiss, mit gelben Längsstricheln,; untere Flügeldeckfedern und After gelb; 1. Schwinge sehr klein und schmal; 2. kürzer als die 3.; Schwanz die Flügelspitzen um 2 cm überragend; Füsse braunschwarz; Länge 10,3 cm.

Unser häufigster und kleinster Laubvogel ist der Weidenlaubsänger, welcher zur Nachtzeit entweder einzeln oder zu mehreren zieht. Der- selbe erscheint Mitte März und etwa 8 bis 10 Tage früher als der Fitis. Auch er bewohnt Auen, Laub- uud gemischte Wälder, sowie Lustgärten, in welchen man seinen einfachen, aber sehr wohlklingenden Gesang, der wie „Zilp zalp, zilp zilp zalp, zilp zalp zill!“ „Zing zang, zing zing zang, zing zang zill!‘““ oder ‚‚Dilm delm delm, dilm delm demm!‘“ klingt, mit Vergnügen erschallen hört. Der Warnruf lautet „Hoid!“ Er hüpft unter fortwährenden Schwanzbewegungen, lebt von Insekten und im Herbste von Beeren und gleicht in seinem Wesen und Treiben ganz dem vorigen. Das Nest, in dichtem Gebüsche, auf Wurzeln oder in hohem Grase sehr versteckt angelegt, hat eine ovale Form, ist mit einem seitlichen 4—5 cm hohen und breiten Eingangsloche versehen und mit Grashalmen, Würzelchen und Federn ausgefüttert. Die 5—-7 weissen, mit grossen dunkelrothen Punkten gezeichneten Eier findet man in der zweiten Hälfte des April und im Juni. Die Brut- dauer währt 13 Tage. Ende September bis Ende October verlässt er unsere Gegenden.

92. Phyllopneuste montäna Brehm (Sylvia Bonelliü Vieill.)

Berglaubsänger, Bonellis Laubsänger.

Oberseite graubraun; über dem Auge ein gelblich weisser Strich; Bürzel und obere Schwanzdeckfedern grüngelb; Flügel graubraun, mit grüngelbem Rande; Unterseite ganz weiss; Füsse fleischfarben; Länge 12 cm,

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Der Berglaubsänger scheint erst in neuerer Zeit aus Südeuropa, namentlich aus der Schweiz und Tirol nach Bayern und Württemberg vorgedrungen zu sein. In seiner Lebensweise, seinem Nestbau u. dgl. ist er so ziemlich den beiden vorigen ähnlich. Der Gesang ist kurz und einförmig und gleicht theilweise dem des Waldlaubvogels. Der

' Lockton klingt ‚‚Hoied oder hoieb!“ Landbeck schoss im Mindelthale ein 5 und beobachtete später dort noch mehrere dieser Vögel. Nach Graf von der Mühle soll der Berglaubvogel in geeigneten Theilen des bayerischen Hochlandes keine Seltenheit sein, wo derselbe die Südseite der Berge, die mit Laubwald und dichtem Unterholze bestanden sind, bewohnt. Er erscheint als Zugvogel in der ersten Hälfte des Mai und zieht schon wieder im August nach dem Süden. Mir ist es bisher noch

nicht gelungen, einen Vogel dieser Art aus der Umgegend von Augsburg zu erhalten.

Hypolais Br.

Schnabel an der Wurzel fachgedrückt; 3. und 4. Schwinge am längsten; Schwanz leicht ausgerandet.

93. Hypolais salicarnıa Bp. (H. icterina Br., Sylv. hypolais L.) Gartenspötter, Spötter, Gartensänger, Bastardnach- tigall. |

Oberseite grüngrau; Unterseite schwefelgelb; Flügel dunkelbraun; Schnabel graubraun; Füsse lichtblau; der Schwanz die Flügel um 2 cm überragend; Länge 14—15 em.

Ein sonniger, lieblicher Maimorgen ist angebrochen. Plötzlich schlagen aus einem Baumwipfel oder einem Busche volle, kräftige Töne an unser Ohr, die von verschiedenen Vögeln herzurühren scheinen. Diesen lieblichen Melodien folgen aber immer ganz eigenthümliche, weniger angenehm klingende Laute, die stets den Urheber derselben, den Spötter, mit Sicherheit erkennen lassen. Solch gemischter Gesang _ ertönt fast ohne Unterbrechung vom frühen Morgen bis zum späten Abend, und einer dieser unermüdlichen Sänger ist desshalb im Stande, einen Park oder grössern Garten auf das angenehmste zu beleben. Er trifft bei uns gegen Anfang Mai ein, bewohnt junge Schläge, lichte Vorhölzer, Gärten und Anlagen mit Buschwerk, meidet dagegen den Hochwald. Das überaus zierliche Nest, das gewöhnlich in der Gabel eines Baumes oder Strauches angebracht ist und in dessen äusserer Wandung immer einige Birkenrinden eingeflochten sind, enthält gegen Ende Mai oder Anfang Juni 5 fleischfarbige, rothbraun oder schwärzlich punktirte Eier, die einer 13tägigen Brutzeit bedürfen. Das 5 nimmt nur Mittags an der Bebrütung theil. Wird das Nest zerstört, so er- folgt im Juli eine zweite Brut. Der Spötter, der diesen Namen von dem Einflechten anderer Vogelstimmen und Gesänge in seinen eigenen Gesang erhielt, nährt sich von Kerfen und im Spätsommer theilweise auch von Beeren. Der Lockruf lautet ‚„‚Deteroi!‘“ bei Erregung „Interek!‘‘ Er ist ein Nachtzugvogel, der uns im August oder Anfangs September wieder familienweise verlässt,

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Acrocephäalus Naum. Rohrsänger.

Schnabel klein, seitlich zusammengedrückt, mit wenig gekrümmter Firste; 1. Schwinge sehr kurz, 3. und 4, am längsten; Schwanz keilförmig zugespitzt.

94. Acrocephälus palüstris Bechst. (Sylvia Behst) Sumpf- rohrsänger. | |

Oben grünlichgrau mit orangegelben Mundwinkeln; unten gelblich- weiss; Bürzel ölfarbig; Länge 14 cm.

Die Ankunft des Sumpfrohrsängers, der zur Nachtzeit wandert, erfolgt Anfangs Mai und der Abzug Ende August bis Anfangs October. Er ist in den Auen der obern Donau keine Seltenheit. Derselbe gleicht bezüglich des Gefieders sehr dem Teichrohrsänger, flicht sein Nest, in welchem die 4—5 blauweissen, braun und aschgrau gefleckten Eier zur Bebrütung kommen, in Weidengebüschen zwischen Brennnesseln und Pflanzenstengeln in unmittelbarer Nähe des Wassers nie über dem- selben —. Die Nahrung dieses Vogels besteht aus Weasserinsekten. Er ist ein vortreffllicher Sänger, der insbesondere die Töne anderer Singvögel sehr geschickt mit seinem eigenen Gesange zu verbinden vermag. Mir gelang es, bis jetzt, nur einige Exemplare am Lech bei Siebentisch und Siebenbrunnen auf dem Zuge zu beobachten. Seine Lockstimme lautet „Tchä“ und der Warnruf „‚Rrrr!“

95. Acrocephälus arundinacea Naum. Teichrohrsänger, Teichschilfsänger.

Oben gelblichbraungrau; über dem Auge ein rostgelber Strich; Scheitel dunkel; unten grauweiss, an den Seiten rostgelb; Kehle weiss; Flügel und Schwanz dunkelbraun mit hellgesäumten Federn; Mundwinkel orangeroth; Schnabel breiter als hoch; Länge 15 cm.

Der Teichrohrsänger bewohnt kleinere und grössere Gewässer, an welchen Gebüsche mit Rohr und Schilf nicht fehlen. Wie zahlreich diese Vögel in den Lech- und Wertachauen vorhanden sind, dürfte daraus hervorgehen, dass ich im Monat Juni 1885 in der Wertachau nächst Augsburg in der Länge von kaum einem Kilometer 12 Nester mit Eiern oder Jungen, darunter zwei mit je einem Kuckucksei und ein anderes mit einem jungen Kuckuck, fand. Diese Nester waren sämmtlich entweder zwischen Rohrstengeln oder in den Astgabeln von jungen Weiden künstlich eingeflochten und befanden sich theils über dem Wasserspiegel, theils auf dem Lande in der Nähe des Ufers. Die Form eines solchen Nestes gleicht einem umgekehrten Zuckerhut. Gegen Ende Mai oder Anfang Juni 'gestört auch noch im Juli fand ich die 4—5 grünlich-grauen, dunkelbraun getupften Eier, denen nach 14tägiger Bebrütung die Jungen entschlüpften. Bei der Annäherung eines Menschen zur Brutstelle beginnt das Männchen seinen schnarren- den und quakenden Gesang vorzutragen, der wie „Tiri tiri tiri, tier tier, zäck zäck zäck, zerr zerr zerr, tiri tiri, scherk scherk, heid heid, tret tret etc.“ ertönt. Der Lockton lautet „Schät‘“ und der Warnruf „Schärr!“ Die Nahrung des Teichrohrsängers besteht aus verschiedenen Insekten. Er trifft von Mitte April bis Anfang Mai ein, zieht zur Nachtzeit und verlässt uns Ende August oder Anfangs September,

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96. Acrocephälus turdoides Meyer. Rohrdrossel, Drossel- rohrsänger.

Oben rothgelbbraun, unten rothgelblichweiss; über dem Auge ein rost- gelber Streifen; Füsse gelbröthlich; Länge 20 cm. Erreicht nahezu die Grösse eines Staars.

Dieser Nachtzugvogel ist bisher in unserm Regierungsbezirke nur auf dem Durchzuge bei Lindau, Kaufbeuren und bei Diedorf erlegt, aber bis jetzt noch nicht brütend gefunden worden. Er bewohnt stille Gewässer mit ausgedehntem Röhricht. Der Frühjahrsdurchzug erfolgt Ende April oder Anfangs Mai, der Wiederstrich Ende August bis Mitte September. Das Nest hängt sehr fest zwischen 4—5 Rohrstengeln in der Nähe oder über dem Wasser. Das Gelege enthält Mitte Juni 5 grünliche oder bläuliche, braun- oder graugefleckte Eier. Die Brut- zeit dauert 14 Tage, zu welcher Zeit das Weibchen täglich mehreremal abgelöst wird. Das Paar nistet ungestört jährlich nur einmal. Ver- schiedene Kerbthiere bilden die Nahrung der Rohrdrossel. Der vom Morgen bis Abend und selbst zur Nachtzeit fleissig vorgetragene Gesang besteht aus mannigfach abwechselnden Strophen und quakenden- Tönen, die gewöhnlich mit „Karra, karra kitt!“ schliessen.

Locustella Kaup. Heuschreckensänger.

Schnabel am Grunde breit, an der Spitze pfriemenförmig; 2. und 3. Schwinge am längsten; Schwanz breit, abgestuft; Füsse mit langen Zehen.

97. Locustella naevia Bodd (Sylv. locustella Penn.) Heu-

schreckenrohrsänger.

Oben grünlichbraungrau mit braunschwarzen Flecken auf Kopf und Rücken; über dem Auge ein weisser Strich; Kehle, Brust und Bauch weiss, an den Seiten rostgelb; Länge 13,5 cm.

In den Lech-, Wertach-, Iler- und Donauauen ist der Heuschrecken- sänger ein vom April bis September ziemlich häufig vorkommender Vogel, der sowohl zur Tag- als Nachtzeit ein eigenthümliches Schwirren hervorbringt. Dieses Schwirren der Gesang gleicht dem Zirpen der grossen Heuschrecken und lautet wie „‚Sssrrrrr oder sirrrr!“ Er lebt sehr verborgen auf der Erde zwischen Sträuchern, Pflanzen und Gräsern, wesshalb man ihn nur selten zu sehen bekommt. Das Nest steht auf der Erde in dichtem hohem Grase und ist sehr schwer zu finden. Das Pärchen brütet zweimal, gegen Ende Mai und im Juli. Die 4—6 grünlich- oder röthlichweissen, graubraun oder röthlich ge- strichelten oder gepunkteten Eier sind manchmal mit einem Flecken- kranz geschmückt. Der Heuschreckensänger verzehrt verschiedene In- sekten und Gewürme. Sein Warnruf lautet „Zitt, zitt!“ und der Lock- ton „Teck, teck !“

NB. Locust. flwviatilis M.et.W. Der Flussrohrsänger, und

Locust. luscinioides Sav. Der Nachtigallrohrsänger

sind, obwohl hie und da in Deutschland vorkommend, in unserm Kreise bisher noch nicht beobachtet worden.

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Calamohörpe Boie. Rohrsänger. | Schnabel gerade, mit nur sehr wenig gekrümmter Firste; seitlich zu-

sammengedrückt; die erste Schwinge sehr kurz, die 3. und die 4. die

längsten; Schwanz mittellang, keilförmig zugespitzt; Füsse kräftig.

98. Calamoherpe aquatıca Lath. (Acrocephälus aguatıca, Sylv. aguatıca Lath.) Binsensänger.

Oben braungelb mit dunkeln Längsflecken; Scheitel braunschwarz, in der Mitte weisslich; über dem Auge ein weisser Streifen; unten weisslich,

an den Seiten gelblich, im Sommer mit schwarzen Längsstrichen; Flügel und Schwanz braun; Länge 13,5 cn.

Der Binsensänger erscheint von Mitte bis Ende April auf Sümpfen,

Ku u ee Dr en here Be ee

an Flüssen, Teichen und Seen, die viel Schilf, Seggen und Weiden-

gebüsch haben. Er bewohnt das Donauthal an geeigneten Orten von Ulm bis Neuburg. Auf dem Zuge wurde er am Bodensee, im Mindel- thale und am Lech beobachtet. Das kleine Nest wird im Schilfe oder

dichten Gebüsche in der Nähe des Wassers sehr versteckt angebracht.

Dasselbe enthält gegen Ende Mai 4—6 grünliche oder gelbliche, braun gepunktete und am dickern Ende mit einem Fleckenkranz gezeichnete Eier. Die Brutzeit währt 13 Tage. Dieser Vogel zieht von Ende August bis Ende September wieder nach dem Süden. Der schnarrende und schwirrende Gesang wechselt mit angenehmen Flötentönen und lautet wie: „Zerr tättettät, zerr tüttüttüt etc.“ Der Lockton lautet „Tack!“ Der Binsensänger lebt von Insekten.

99. Calamoherpe phragmitis Bechst. (Acr. phragmitis Bchst.) Schilfrohrsänger, Uferschilfsänger.

Oben olivenfarben mit dunkelbraunen Flecken; über dem Auge ein gelblichweisser Strich; Brust und Bauch weiss ohne Flecken; Flügel und Schwanz dunkelbraun; Hinterrücken und Steiss gelblichrostbraun; Mund- winkel orange; Länge 14 cm.

Bisher ist der Schilfrohrsänger bei uns nur im April, sowie im September und October auf der Wanderung an Gräben und Bächen, die mit Schilf und Gebüsch bewachsen sind, beobachtet worden. Er zieht zur Nachtzeit, führt ein sehr verborgenes Leben und ist desshalb leicht zu übersehen. Das aus Grashalmen, Moos, Würzelchen gebaute und mit Federn und Haaren ausgepolsterte Nest ist nahe an der Erde zwischen Pflanzenstengeln, Zweigen und Halmen befestigt: und enthält Mitte Mai 4—6 grau- oder grünlichweisse Eier, die mit braunen oder grauen Punkten und Strichelchen bedeckt sind. Das Männchen lässt seinen trillernden Gesang fleissig erschallen und steigt während der Minnezeit etwa 3—4 m in schiefer Richtung singend in die Luft empor, um gleichfalls unter Gesang wieder langsam herabzuschweben. Der Lock- ton lautet ,‚Tack‘‘ oder „teck!‘‘ Der Schilfrohrsänger lebt von Kerb- thieren und im Herbste auch von Hollunderbeeren. Er ist schon mehrmals im Schmutter-, Mindel-, Lech- und Donauthale geschossen oder gefangen worden.

‚5 Br al u un

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Sylvia Lath. Grasmücke.

Schnabel schlank, kegelförmig, an der Wurzel eben so hoch wie breit; 3. und 4. Schwinge am längsten; Schwanz breit und abgerundet.

100 Sylvia currücca L.. Zaungrasmücke, Klapper- grasmücke, Müllerchen. Oberkopf aschgrau; Rücken braungrau; Unterseite weiss, an den Seiten

röthlich,; äussere Steuerfeder mit weisser Aussenfahne und weissem Keilfleck auf der Innenfahne; Füsse bleigrau; Länge 13,5 cm.

Die ziemlich häufig vorkommende Zaungrasmücke wählt zu ihrem Aufenthalte sowoh! Flussauen mit dichtem Gebüsche, als auch Baum- gärten mit niedrigen Sträuchern, oft mitten in Städten und kleinern Ortschaften; finstere Hochwaldungen meidet sie. Der Zug findet zur Nachtzeit statt. Gewöhnlich kommt dieselbe in der ersten Hälfte des April an und verlässt uns familienweise von Ende August bis Ende September. Sie nistet in Hecken, Büschen und Sträuchern, etwa 1—3 m hoch über der Erde. Das Nest ist aus Grashalmen locker erbaut und mit Spinnweben und Raubengespinnsten an den Zweigen befestigt. Das- selbe enthält 4—6 weisslicke, braungepunktete Eier, die einer 13tägigen Bebrütung bedürfen, wobei das Männchen zur Mittagszeit das Weibchen ablöst. Das Gelege ist gegen Anfang Mai vollzählig. Bei Störung erfolgt eine zweite Brut. Das Paar erzieht die Nachkommenschaft ge- meinsam. Der Gesang besitzt einige leise, abwechselnde und melodische Strophen, denen eine laute Schlussstrophe wie „Zä zä’“ oder „Lillillillill* folgt. Sowohl diese einförmigen Töne, als auch der rein weisse Unterleib haben dem muntern und lebhaften Vögelchen zu dem Namen ‚„Müllerchen“ verholfen. Dasselbe lebt von Kerbthieren und Beeren... Im Gebirge trifft man es bis zu 1400—1500 m Höhe.

101. Sylvia ciner&a Lath., Dorngrasmücke, Kupfer- grasmücke.

Oben braungrau; Schwingen rostfarbig gesäumt; Kehle und Brust weiss, an den Seiten gelblich; Schwanz dunkelbraun; die 2 äussersten Steuerfedern mit einem weissen Fleck an der Spitze; untere Schwanzdeck- federn weiss; Füsse fleischfarben; Länge 15 cm. |

Feldgehölze, Gebüsche, Feldhecken, Dornraine und Auen beher- bergen häufig die Dorngrasmücke, welche im April bei uns eintrifft. Der mittelmässige Gesang, aus verschiedenen leisen Strophen zusammen- gesetzt, schliesst gewöhnlich mit einem kurzen Forte. Mit Beginn der letzten Strophe steigt der Vogel 5—7 m hoch in die Luft, setzt dort, einen Augenblick schwebend, sein Lied fort und kehrt ebenso plötzlich, ehe er dasselbe vollendet hat, auf seinen Stand zurück. Der Lockton lautet wie: „Däck, gäck oder dack!‘‘ der Warnungsruf: „Rah!“ Bis- weilen vernimmt man auch ein lautes ‚„‚Goät“ oder „woät!‘‘ Das aus Grashalmen verfertigte Nest wird im Gebüsche und in Dornhecken, ‚seltener auf der Erde angelegt und enthält 4—6 grünlich- oder weiss- grau grundirte Eier, die mit dunkeln Flecken und Punkten bespritzt, ‘gewöhnlich am stumpfen Ende zu einem Fleckenkranze gehäuft sind.

= 2 So

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Das Paar macht jährlich 2 Bruten. Die Jungen schlüpfen nach 13 Tagen aus. Bei der Annäherung zum Neste flattern die alten Vögel langsam davon, um den Feind vom Neste ab- und auf sich zu lenken. Die Nahrung besteht aus Kerbthieren, deren Larven und Eiern und im Herbste aus Beeren. Der Abzug erfolgt von Ende August bis Mitte Oktober zur Nachtzeit, und zwar meist in kleinen Gesellschaften.

102. Sylvia nisorıa Bechst. Sperbergrasmücke.

Oberseite aschgrau; unten weiss, im Alter mit sperberartiger Zeich-

nung; Flügel braungrau; Schwanz dunkelaschgrau; die äussern Steuerfedern mit weissem Raum; Füsse hellgelb; Länge 18 cm.

Sie ist die grösste unserer Grasmücken. Dieselbe zieht einzeln oder familienweise zur Nachtzeit, trifft gegen Ende April oder Anfangs Mai ein und verlässt uns Ende August bis Mitte September. Sie be- wohnt dichtbuschige, mit Auen wechselnde Feldgehölze, woselbst sie besonders im Dorngebüsche ihr kunstloses Halmgewebe als Wiege für die Nachkommenschaft errichtet. Das Gelege enthält 4—5 grauweisse, grau- oder braungefleckte Eier, die in 14 Tagen zur Reife gelangen, wobei das 5 nur Mittags das © ablöst. Die Sperbergrasmücke liebt wie andere Grasmücken Kerbthiere und Beeren. Der Gesang ist melodien- reich und hat Aehnlichkeit mit dem der. Dorngrasmücke, wobei sie jedoch einzelne Strophen anderer Singvögel einmengt. Der Lockruf lautet: „‚Tscheck“ und der Warnungsruf ist ein schnarrendes „‚Errr!“

Diese Grasmücke ist nach Graf von der Mühle während der Brutzeit

an der Donau bei Neuburg beobachtet worden. Im übrigen Schwaben wurde sie bisher nur auf dem Zuge gesehen und gefangen, und zwar ein Exemplar bei Memmingen und andere in den Jahren 1855, 1863 und 1887 in den Lechauen bei Lechhausen nächst Augsburg.

103. Sylvia atricapıllaL. Schwarzköpfige Grasmücke, Schwarzplättchen. .

Oberseite dunkelgrau, am Bauche heller grau mit weisslicher Kehle; Scheitel beim & schwarz, beim @ und den Jungen braun; Schnabel schwärz- lich; Füsse bleigrau; Länge 15 cm.

Einer unserer trefflichsten und lieblichsten Sänger ist das Schwarz- plättchen, das nicht nur Laubwälder, Junggehölze, Fichtengebüsche und buschreiche Auen bewohnt, sondern auch Gärten und Anlagen durch seinen reizenden, volltönenden Gesang auf das Angenehmste . belebt. Gute Sänger vermögen ausser ' dem Ueberschlage, der zwar nur aus kurzen, aber reinen und starken flötenartigen Tönen besteht, auch noch Strophentheile verschiedener anderer Singvögel einzuschalten. Wieder- holt ein Sänger den Ueberschlag, so nennt man ihn Doppelschläger. Der Lockruf ist ein lautes: „‚Tack, tack, oder deck, deck!“ Die Nah- _ rung besteht aus Räupchen und andern Insekten und im Herbste aus _ verschiedenen Beeren. Die Schwarzplatte ist ein Nachtzugvogel, der Mitte April bis Anfang Mai eintrifft und uns von Anfang September bis Anfang Oktober wieder verlässt. Das Pärchen brütet zweimal und zwar in der ersten Hälfte des Mai und gegen Anfang Juli. Das Nest

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ist aus Halmen leicht zusammengefügt ünd mit Hilfe von Räupen- gespinnsten an die Zweige von Laub- und Nadelgebüschen angeheftet. Die 4 —5 Eier haben 'einen fleischfarbigen Grund und sind gelb oder dunkelbraun gefleckt oder marmorirt. Das © brütet 13 Tage, wobei das & nur etwa 5 Tagesstunden Antheil nimmt. Bei schönem Wetter versuchen die jungen Männchen‘ noch vor ihrem Abzuge ‘zu dichten, .d. h. leise zu singen. Im Gebirge kommt die schwärzköpfige Grasmücke bis zu 1500 m Höhe vor.

104. Sylvia hortensis Bechst. Gartengrasmücke. (Im Gebirge Buschjodler.)

Oben bräunlichgrau; unten schmutzigweiss; Schwingen grau; Schäfte der Schwingen und Steuerfedern und untern Schwanzdeckfedern weiss; Schwanz aschgrau; Füsse schmutzigblau; Länge 16 cm.

Sobald die Gartengrasmücke gegen Ende April oder Anfang Mai bei uns eintrifft, lässt sie ihren sanften und doch kräftigen, flöten- artigen Gesang vernehmen, der, aus abwechselnden und langen Melodien bestehend, fast den ganzen Tag ‘unermüdlich ertönt. Dieser Gesang, ‚offenbar einer der vortrefflichsten, ist um so werthvoller, als die Sängerin nicht nur junge Laub- und Nadelwaldungen, sondern auch ‚häufig Gärten und Anlagen mit dichtem, niedrigem Gebüsche bewohnt. Das lockere, kunstlose aus Grashalmen erbaute und mit Haaren ausgelegte Nest ist im Gebüsch, auf niedrigen Bäumen, seltener unmittelbar auf der Erde, zwischen Gras versteckt zu finden. Die 4—5 weisslichen oder röth- lichen, grau oder dunkelbraun getüpfelten Eier, die das © in 14 Tagen ausbrütet, wobei das 5 nur Mittags Aushilfe leistet, sind gegen Mitte Mai vollzählig vorhanden. Ungestört nistet das Paar nur einmal. Die Auffütterung der Jungen erfolgt mit kleinen Räupchen und Insekten. Droht der Nachkommenschaft Gefahr, so stellen sich die Eltern flügel- lahm und entfernen so den Feind von den Nestlingen. Die Nahrung bilden Kerbthiere, im Herbste aber theilweise auch Hollunderbeeren. An schönen Septembertagen lassen die jungen Männchen bereits ihr erstes leises Gezwitscher vernehmen. Die Lockstimme lautet schnalzend: „Täck, täck!“ der Warnungsruf: „Rahr!“ Der Ausdruck des Wohl- behagens klingt leise wie: „Wäh, wäh!“ Der Abzug, der familienweise zur Nachtzeit erfolgt, beginnt gegen Mitte September und endet gegen Mitte Oktober.

Familie: Turdidae. Drosseln. Turdus L. Drossel.

Schnabel mittellang, vor der Spitze seicht eingekerbt, scharfschneidig; Schnabelfirste sanft gebogen; die Flügel bedecken kaum die Hälfte des Schwanzes; Lauf schlank.

105. Turdus merüla L. (Merüla vulgaris Leach.) Kohl-

amsel, Schwarzdrossel.

Männchen schwarz mit gelbem Schnabel; Weibchen und Junge: oben dunkelbraun, Kehle grau, Brust braun mit dunkeln Flecken; Schnabel braun; 4. Schwinge die längste; Fuss 'dunkelbraun; Länge 25 cm.

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Schon an milden, sonnigen Februar- oder März-Abenden erschallt der kräftige, volltönende und flötenartige Gesang der Amsel von einem Baume und in der Stadt wohl auch von dem Giebel eines Hauses, um den nahenden Frühling zu verkünden. Sie hat trotz Schnee und Kälte den Winter über treu bei uns ausgehalten. Nur wenige streifen zeit- weise umher, oder wandern nach dem Süden. Laub- und Nadelwälder mit dichtem Gebüsch, Feldgehölze, Anlagen und Gärten dienen, sowohl in der Ebene als im Gebirge, zum Aufenthaltsorte. Die Schwarzdrossel lebt von Würmern, Larven, Insekten, Beeren und Obst, nimmt aber zur Winterszeit auch mit Speiseresten und Abfällen in der Nähe mensch- licher Wohnungen vorlieb. Zum Brutorte wählt sie Bäume, Gesträuche und Hecken und in den Städten auch Wohngebäude. :Das Nest besteht äusserlich aus Reisern, die mit Moos und Erde vermengt sind; das Innere ist mit feinen Würzelchen, Moos, Pflanzenstengeln und Halmen ausgefüttertt. Je nach der Witterung findet man das erste Gelege schon Mitte März, das zweite Ende Mai oder Anfangs Juni, worauf manchmal noch eine dritte Brut folgt. Die 3—6 auf grünem oder bläulichgrünem Grunde mehr oder weniger dunkelgefleckten Eier be- brütet das @ 16 Tage. Der Warnruf, welcher von Säugethieren und Vögeln beachtet wird, lautet wie: „Bick, zick, tix oder Srieh!‘“ der Lockton: „Tack!“ In Erregung stösst die Amsel mehrere schmetternde und durchdringende Töne, die wie „dididitatatatt‘“ lauten, aus. Seit den vierziger Jahren nisteten einzelne Paare in den Gärten und An- lagen der Stadt Augsburg, haben sich jetzt aber so zahlreich vermehrt, dass in einem Garten oft 3—4 und mehr Paare vorhanden sind. Zur Winterszeit sind sie fleissige Besucher der Vogelfutter - Plätze. Im Jahre 1875 ist ein Albino geschossen worden und einige Zeit früher ein Exemplar, das in den Flügeln und an der Brust einzelne weisse Federn hatte.

106 Zurdus torquätus L. (Merüla torquata Boie) Ring- amsel, Schildamsel, Bergamsel.

Gefieder schwarz mit weisslichen Federrändern; über die Oberbrust läuft ein halbmondförmiger, weisser Schild; Schnabel’ schwarz, Unter- schnabel an der Wurzel rothgelb; Fuss schwarzbraun; Schwanz russschwarz; Länge 26 cm.

Eine charakteristische Bewohnerin unserer Hochalpen ist die Ring- amsel , welche nur zeitweise, meist nur einzeln oder in kleinen Gesell- schaften, in unsere Ebenen herabkommt. _ Das Nest, welches nur !/a bis 2 m hoch im Gebüsche der Krummholzregion angebracht ist, gleicht dem der Schwarzamsel, mit der sie überhaupt in der Fortpflanzung viel übereinstimmt. Der Gesang wird nur leise vorgetragen. Der Lockruf lautet ‚„Tack, töck oder täck!“ In den Jahren 1852, 54, 55 und 62 sind mehrere dieser Vögel mit andern Drosseln aus verschiedenen Gegenden Schwabens auf den Wildpretmarkt nach Augsburg gebracht worden. Auch im April 1888 wurde ein 5 bei Deubach, ein zweites bei Kaufbeuren und ein © bei Augsburg geschossen.

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107. Turdus piläris L.. Wachholderdrossel, Kramets- vogel.

Kopf, Hinterhals und Bürzel aschgrau; die äusserste Steuerfeder mit weissem Saume; Oberrücken und Schultern kastanienbraun; Schwanz schwarz; Unterseite weiss, an der Brust rostgelb mit schwarzen Längsflecken; Schnabel gelb; Fuss dunkelbraun; Länge 26 cm.

Die Wachholderdrossel, eine -Bewohnerin der nördlichen Theile Europas und Asiens, soll erst in neuerer Zeit, allmählig von Nordost nach Südwest gehend, in Norddeutschland als Brutvogel aufgetreten sein. E. v. Homeyer behauptet dagegen: „Die Wachholderdrossel ist immer in Ost-Deutschland gewesen, aber sie zieht unbeständig hin und her und wird daher leicht übersehen.“ Gewiss ist, dass sie in den letzten Jahrzehnten auch in einzelnen Gegenden Süd-Deutschlands brütete. So beobachtete der Thiermaler Otto Grasheu im Juni 1883 das erste Mal in Südbayern eine Kolonie in der Schlossallee bei Hofhegnenberg in Oberbayern, 5 Stunden südöstlich von Augsburg. Vom Spätherbste an erscheinen die Krametsvögel in grossen Schaaren aus dem Norden, verzehren hauptsächlich Vogel-, Wachholder- und andere Beeren und ziehen entweder weiter nach dem Süden oder bleiben bei milder Wit- terung Wintergäste, um im März und April wieder nach dem Norden zurückzuwandern. Sie nisten sowohl einzeln, als auch kolonienweise, wobei oft auf einem Baume 2—3 und mehrere Nester errichtet werden, die dem der Amsel ziemlich ähnlich sind. Das Gelege besteht aus 4—-5 blaugrünen, braunroth gefleckten und punktirten Eiern, die 16 Tage Brutzeit erfordern. Der Gesang ist ein verschieden modulirtes leises Gezwitscher. Ihr gewöhnlicher Ruf lautet ‚‚Schaschack““ und „‚wickwick !“ Im October beginnt der massenhafte Fang auf Vogelherden und Dohnen- stiegen, wobei leider auch eine Menge anderer Drosseln und Vögel dem Tode anheim fallen. In Augsburg kommen alljährlich zur Herbst- und Winterszeit eine grosse Anzahl Wachholder- und anderer Drosseln auf dem Wildpretmarkte zum Verkaufe.

Im Jahre 1456 schloss das Hochstift Augsburg mit der Stadt Augsburg bezüglich der Jagd und des Vogelfangs zwischen Lech und Wertach, von Schwabmünchen angefangen bis zur Vereinigung dieser Flüsse unterhalb Augsburg, folgenden Vertrag ab: „Ob aber das wäre, dass in dem obgeschribnen Craiss yemandt Herdt machen, und Kramath-Vögel vechen wölt, der ein Marckt-Vogler wäre, und die Kramath- Vögel zu faylen Khauff verkhauffen wurd oder wölt, dieselben sollen Ire Kramath-Vogelherd von einem ieglichen Bischof zue Augsburg, oder seinen Nachkommen Anwald, dem das empfohlen ist, besteen und mit Ihrem Erlaubnuss voglen.“

108. Turdus viscwörus L. Misteldrossel, Ziemer, Schnarre.

Oberseite gelblicholivengrau; Unterseite weiss; an der Unterkehle und an der Brust mit dunkelbraunen Flecken; Schwanz braun; die drei äusseren Steuerfedern an der Spitze weiss; untere Flügeldeckfedern weiss, obere mit weissen Spitzen; Schnabel graubräunlich, Füsse gelblichgrau; Länge 26 cm.

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‚Die. Misteldrossel bevorzugt sowohl in ‘der Ebene, als. auch im Gebirge bis zu 1500—1600 m Höhe Nadelholzwälder mit vielen lichten Stellen oder Waldränder, in deren Nähe Felder und Viehweiden vor- kommen. Sie trifft schon gegen Ende Februar bei uns ein und bleibt bis zum October. Als nordische Vögel verweilen sie bei uns in gelinden Wintern als Gäste. Der melancholische, doch angenehm flötenartige Gesang er- schallt bei milder Witterung schon gegen Ende Februar oder Anfangs März besonders Morgens und Abends von einem Baumwipfel. Die Lock- stimme lautet ,‚Schnärr!““ wesshalb ihr die Jäger den Namen ,‚Schnarre‘ beilegen. Das Nest wird im März auf einem Nadel-, selten auf einem Laubbaume aus Moos, Wurzeln und Flechten angelegt und innen mit zarten Wurzeln und Halmen kunstvoll ausgefüttert. Die 3—5 blass- grünen Eier sind verschiedenartig mit violettfarbigen und rothbraunen ' Flecken gezeichnet. . Im Juni erfolgt noch eine zweite Brut. Die Brut- zeit dauert 16 Tage, wobei das & Mittags Aushilfe leistet. Die Nah- rung besteht hauptsächlich aus Würmern; ausserdem verzehrt die Mistel- drossel Schnecken, Insekten, verschiedene Beeren, besonders Mistel- beeren. Durch ihre grosse Vorliebe für letztere Frucht trägt sie vieles zur Verbreitung dieser Schmarotzerpflanze bei. Der Lockruf lautet: '„Järr, schärr oder schnärr!“ In Erregung ‚Writ und tettätaterr!* Sie wird häufig auf dem Vogelherde oder Dohnenstiege gefangen. und als „„Krametsvogel‘‘ auf dem Wildpretmarkte verkauft.

109. Turdus musicus L. Singdrossel.

Der Misteldrossel ähnlich, jedoch ist der Schwanz einfarbig; die unteren Flügeldeckfedern sind hellrostgelb, die oberen haben schmutziggelbe Spitzen ; der Augenstreifen ist undeutlich und reicht kaum bis über die Ohrgegend; Länge 22 cm.

Unter unsern Drosselarten gebührt der erste Sängerpreis der Sing- drossel. Sie wandert in grossen Schaaren zur Nachtzeit, trifft im März oder Anfangs April ein und zieht Mitte September bis Mitte October wieder nach dem Süden. Sie liebt vorzugsweise gemischte Wälder, die mit Wiesengründen abwechseln und von Bächen durchflossen sind. Die- selbe baut sowohl auf Laub-, als auch auf Nadelbäumen ein tiefes Nest, das inwendig mit faulem, zermalmtem und mit Speichel ver- mischtem Holze wie mit einem festen Kitt verbunden und glatt aus- gestrichen ist. Dasselbe enthält zweimal, im April und Juni 4—5, "selten 6 blaugrüne, schwarz oder schWarkbraun sefleckte und gepunktete Eier, die 16 Tage der Bebrütung unterliegen, wobei das 5 das © zur Mittagszeit ablöst. Die Singdrossel lebt von Würmern, Kerbthieren

und verschiedenen Beeren. Der herrliche Drosselgesang, der besonders bei dem Auf- und Untergange der Sonne am kräftigsten von einer

Baumspitze ertönt,. ist zwar in verschiedenen Gegenden ziemlich ab- ' weichend, doch immer so, dass er augenblicklich als solcher erkannt werden kann. Es gibt unter denselben wahre Meister, während andere weniger befriedigen. Der Lockruf lautet „Zit, zipp, tack oder zatt!“ In Erregung „Zick, tick oder zerr !“*

Im Jahre 1885 nistete ein Paar im Riedinger’schen Garten zu

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Augsburg auf einer Fichte. : Als die drei Jungen halbflügge waren, fing ein Sperber das alte 5 weg, worauf das @ die Nachkommenschaft mit Erfolg allein grossfütterte.. Im Monate April 1886 brütete gleich- falls ein Paar daselbst. Seit dieser Zeit sind dort. die Drosseln wieder verschwunden. Im Herbste vereinigen sich diese Vögel in grössere Gesellschaften, um dann. gemeinschaftlich südwärts zu zieheu, bei welcher Gelegenheit noch alljährlich .eine grosse Anzahl gefangen und verspeist wird. Wohl aus diesem Grunde haben diese unübertrefflichen Beleber unserer Wälder an Zahl derart abgenommen, dass an Orten, an welchen gleichzeitig ein Dutzend singender Drosseln zu. vernehmen war, kaum noch ein Paar vorhanden ist.

110. Turdus ihiacus L: Weindrossel, Rothdrossel.

Oberseite olivenbraun, am Kopfe dunkel; Unterseite weisslich mit braunen Schaftflecken; über den Augen ein breiter gelblicher Streifen; die Halsseite mit einem dunkelgelben Fleck; Unterseite der Flügel rostroth; Flügel und Schwanz hell gerändert; Weichengegend lebhaft rostroth; Länge 22 cm. |

Die Rothdrossel bewohnt das nördliche Europa, als: Schweden, Norwegen, Island, Russland und Sibirien. Bei uns erscheint sie nur im Oktober und November und auf dem Wiederstriche vom März bis Mitte April als Durchzugsvogel. In ihrer Heimath bevorzugt sie als Brutort Erlen- und Birkenwälder, in welchen sie ihr Nest auf einer Astgabel nahe am Boden anlegt. Würmer, Schnecken und Insekten sind ihre Nahrung. Der Gesang ist nur ein leises, aber angenehmes Gezwitscher. Der Lockruf ist ein lautes: ,„Zit" und ein „Tack‘, der Angstruf ein schnarrendes: „Tärrr!‘“* Auch diese Drossel wird auf dem Zuge gefangen und auf dem Wildpretmarkte verwerthet. Die Jäger rechnen sie ihrer geringen Grösse wegen zu den Halbvögeln, von welchen vier Stück auf eine „‚Kluppe‘‘ kommen.

111. Monticöla Boie. Steindrossel. | Schnabel an der Wurzel breiter als hoch, leicht gekrümmt; Ober- schnabel an der Spitze leicht hakig herabgebogen; 3. Schwinge die längste; Schwanz kurz, ausgerandet. |

Monticöla saxatılis L. Steindrossel, Steinröthel. Männchen: Kopf und Kehle aschblau, Unterleib hellrostfarben; Weib- chen und Junge: oben graubraun gefleckt, Kehle weisslich; unten dunkel- rostgelb mit dunkeln Wellenlinien; bei beiden Geschlechtern Schwanz rost- farben; Flügel braun, heller gesäumt; der Schnabel mattschwarz, die Füsse röthlichgrau; Länge 23 cm.

Die einsam lebende Steindrossel bewohnt Felsen, Berghänge, Burgen und Bergruinen, die. mit Sträuchern und einzelnen Bäumen bewachsen sind. Nicht selten im nahen Tirol, nistet sie in den bayerischen Alpen bei Berchtesgaden, Tegernsee und Mittenwald und im angrenzenden Mittelfranken auf der Willibaldsburg bei Eichstädt. In den Algäuer Bergen trifft dieselbe gewöhnlich im ‚April bei Hindelang ein. Ob sie daselbst schon brütete, konnte ich bisher noch nicht mit Sicherheit feststellen. Der Abzug erfolgt gegen Ende August. Der Gesang besteht

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theils aus flötenden, theils aus gurgelnden Lauten, die das 5 auch öfters beim Auffliegen in die Luft und im Herabgleiten auf seinen frühern Standort hören lässt. Einzelne Männchen ahmen die Gesänge fremder Vögel nach. Die 4 —-6 grünlichblauen, hie und da röthlich gefleckten Eier sind im Mai vollzählig. Die Nahrung besteht haupt- sächlich aus Kerfen, seltener aus Beeren. Das Betragen der Stein- drossel ähnelt dem unserer Rothschwänze. Die Steindrosseln sind ge- lehrige Vögel, die in der Gefangenschaft in Bälde fremde Melodien nachahmen.

Familie: Saxicolinae Erdsänger. Ruticılla Br. Rothschwanz.

Schnabel mit kleinen Haken; 3. Schwinge am längsten; Schwanz gerade, mit Ausnahme der zwei mittleren, braunen Steuerfedern rostroth.

112. Ruticilla tithys L.. Hausrothschwänzchen.

Kopf, Hals und Brust blauschwarz; Rücken grau; Flügel braun; 3. Schwinge am längsten; @ aschgrau mit braunen Flügeln; Länge 15 cm.

Ein allbekannter Vogel ist der Hausrothschwanz, der Städte, Dörfer, Einzelhöfe, Torf- und Sennhütten, und selbst von Menschen entfernt, felsige Gebirgsthäler bis zur Schneegrenze bewohnt. Derselbe wandert in kleinen Gesellschaften zur Nachtzeit, trifft bei uns von Anfang bis Mitte März ein und kehrt im Oktober wieder nach Südeuropa oder Afrika zurück. In milden Jahren überwintern einzelne. Schon beim beginnenden Morgengrauen vernehmen wir vom Giebel eines Daches den aus einzelnen wohltönenden und mehreren hervorgepressten, Kräch- zenden Lauten bestehenden Gesang. Die Lockstimme lautet: „Fid fid dä!“ Manche Männchen sind Nachtsänger, die im Sommer zwischen 2 bis 3 Uhr Morgens beginnen und erst Abends 10 Uhr verstummen. Der Lock- und Warnruf erklingt wie: „Fid, und täck!“ Das Haus- rothschwänzchen nistet gewöhnlich zweimal, bisweilen dreimal in Mauer- löchern und Felswänden, in Senn-, Torf- und Holzhütten, auf Balken und Gesimsen, wenn letztere von einem Dache gegen den Regen ge- schützt sind. Nicht selten wird das alte Nest neu ausgebessert und ein zweitesmal benützt. Dasselbe wird aus Moos, Wurzeln und Halmen erbaut und im Innern mit Federn und Haaren ausgelegt. Ein sehr schönes Doppelnest wurde in einem Eisenbahnwagen in Lauingen ent- „deckt, der zum Behufe einer Reparatur einige Wochen in einer Wagen- halle stand. Beide Nester waren je auf einer Seite miteinander ver- flochten. Die zwei Weibchen brüteten friedlich neben einander, und in einem Neste lagen 5, im andern 3 Eier. Herr Bertele in Lauingen ist im Besitze dieses interessanten Doppelnestes. Bei dem Bebrüten der 4— 6 glänzend weissen Eier löst das & zur Mittagszeit das Q ab. Die Brutzeit dauert 13 Tage. Die Eltern ätzen die Jungen ge- meinsam. Kerbthiere und im Herbste auch Beeren bilden die Nahrung. Manche Bienenzüchter stellen diesen Vögeln aus dem Grunde nach, weil sie Bienen rauben sollen. Dieses mag nur bei kalter Witterung, also bei Nahrungsmangel von Belang sein® Eine Wasserspritze dürfte

ver

hier ausreichende Dienste leisten. Diese Vögel, ursprünglich in Afrika lebend, sollen im Jahre 1811 das erste Mal auf dem Felsen von Gibraltar erschienen sein und sich von diesem Orte aus immer weiter nach Norden verbreitet haben. Nach andern Quellen, z. B. G. T. Wil- helms ‚‚Unterhaltungen aus der Naturgeschichte‘‘, gedruckt zu Augsburg im Jahre 1795, sind diese Vögel schon damals verbreitet gewesen. Auch der alte Gessner erwähnt schon im 16. Jahrhundert sowohl das „Waldröthelein‘‘, als auch das ‚Hausröthelein.‘

113. Ruticılla phoenicüra L. Gartenrothschwanz.

Oben bläulichgrau; Kehle schwarz; Brust rostroth; Bauch weiss; Flügel braun; Schwingen gelblich gesäumt; 3. Schwinge die längste; & über der Stirn bis hinter die Augen eine weisse Binde; © hat einen mehr röthlichen Farbenton; Länge 15 cm.

Der Gartenrothschwanz, ein hübsch gezeichneter Vogel, wandert in kleinen Gesellschaften zur Nachtzeit. Er trifft bei uns Ende März oder Mitte April ein, bewohnt Gärten, Anlagen und Wälder, woselbst er in natürlichen Baumhöhlungen, in Löchern von Mauern oder in Brutkästchen die Wiege für seine Jungen errichtet. Das, Nest, aus Moos, Würzelchen und Halmen zusammengesetzt und mit Federn, Haaren und Wolle ausgefüttert, enthält zweimal 5—7 einfarbig blaugrüne Eier, die eine 13tägige Brutzeit erfordern, woran beide Gatten abwechselnd theilnehmen. Der Gesang ist etwas besser als der des Hausroth- schwänzchens. Die Warn- und Lockrufe lauten: ,„Huid huid, dä, dick und dack!“ Die Nahrung besteht aus Insekten und deren Larven. und im Herbste aus Beeren. Der Abzug geht von Ende August bis Ende September vor sich.

Luscinia Br Nachtigall.

Schnabel spitz, vor den Nasenlöchern höher als breit; Augen gross; 3. Schwinge am längsten; Schwanz gerundet; Lauf hoch und schlank.

114. Luscinia minor Br. (L. Luscinia L., Motacilla philo- mela L.) Nachtigall.

Oben rostgrau ; unten schmutzigweiss; Schwanz rostroth ; untere Schwanz- deckfedern rostgelblichweiss; Länge 16 cm. ,

Unsere vorzüglichste Sängerin, die Nachtigall, ist im Regierungs- bezirke Schwaben und Neuburg als Brutvogel nahezu verschwunden. Sie nistet nur noch in einzelnen Paaren in den Donauauen und am ‚Bodensee. Bei Wemding brütete sie früher gleichfalls, ist daselbst aber durch veränderte Vegetationsverhältnisse und andauernde Ver- folgung gänzlich ausgerottet. Auf dem Durchzuge erscheinen diese Vögel dagegen alljährlich in verschiedenen Thälern unseres Kreises, besonders in den Weidengebüschen längs des Lechflusses, bei welcher Gelegenheit es den Vogelstellern nur allzuleicht gelingt, diese vortreff- lichen Sänger zu berücken. Sie wandern einzeln oder zu zweien zur Nachtzeit und treffen bei uns gewöhnlich von Mitte bis Ende April ein, und zwar die Männchen 8 Tage früher als die Weibchen. Zu ihrem Aufenthalte während der Brutzeit wählen sie wasserreiche Thäler,

a °

Waldränder, Feldgehölze und Parkanlagen, in welchen grössere Bäume mit dichtem Unterholze niemals fehlen dürfen. Hohe Gebirge und tiefe Wälder meiden sie. Nach der Ankunft am Brutorte beginnen die Wett- gesänge der. Männchen, worauf nach erfolgter Gattenwahl der Sieger die Nebenbewerber vertreibt. Das tiefnapfförmige Nest wird in einem dichten Busche, auf einem Baumstumpfe oder selbst auf der Erde: aus Laub und Halmen zusammengefügt und zuweilen mit Wolle und Haaren ausgepolstert. Das volle.Gelege, welches aus 5—6 blass- oder grau- grünen, braunroth getüpfelten Eiern besteht, ist gegen Mitte Mai voll- zählig. Das 5 betheiligt sich nur zur Mittagszeit am Brutgeschäfte. Die Brutdauer währt 14 Tage. Beide Eltern füttern die Jungen aufs sorgfältigste mit Kerbthieren. Bevor die Jungen vollständig flügge sind, verlassen sie das Nest, um im dichten Gesträuche vor mancherlei Ge- fahren geschützt zu sein. Der herrliche Schlag des Männchens, der am kräftigsten in der Morgendämmerung und Abends bis in die Dunkel- heit und wohl auch bei einzelnen in mondhellen Nächten am kräftigsten ertönt, ist, was Lieblichkeit, Zartheit, Reinheit, Stärke und Strophen- reichthum betrifft, der vollendetste und bezauberndste aller Vogelgesänge. Die Lockstimme lautet „Wiid‘‘ oder ,„wik“, seltener „Wit, karr!“ In Zärtlichkeit „Tack, tack“, in Erregung ,„Zit‘‘ oder „Rräh!“ Als Nah- rung bevorzugt die Nachtigall Würmchen, Kerbthier- und Ameisenlarven, Räupchen und im Herbste auch Beeren. Noch im Herbste versuchen die Jungen zu dichten, d. h. leise zu singen. Der Abzug nach dem Süden beginnt Anfangs September, theilweise schon Ende August. Um ein nistendes Paar vor Vogelfängern zu schützen, stelle der Garten- besitzer schon am ersten Morgen nach der Ankunft einer Nachtigall ein Schlaggarn mit einem Mehlwurme auf und lasse den gefangenen Vogel sogleich wieder frei. Geschieht dieses ein- oder zweimal, so misslingt jeder weitere Fangversuch.

115. Luscinia philomela Bechst. (L. major:Br.) Sprosser.

Der Sprosser ist. etwas grösser als die Nachtigall, aber im ganzen dunkler gefärbt; Oberseite olivenfarben, untere Schwanzdeckfedern weisslich; 1. Schwinge sehr kurz; 2. Schwinge länger als: die vierte.

Der Sprosser gehört mehr dem Osten und Nordosten Europas an, namentlich Oesterreich, Ungarn, Böhmen, Schlesien und Pommern. Er tritt ‚dagegen in Süddeutschland nur selten als Brutvogel auf. Bezüglich der Lebensweise und des Betragens unterscheiden sich beide Nachtigallen nicht; der Kundige weiss dagegen jede von ihnen am Gesange zu er- kennen. Der Gesang der Nachtigall ist im allgemeinen dem- des Sprossers vorzuziehen; doch gibt es unter den Sprossern mehr Nacht- schläger als unter den Nachtigallen. Der Lockton des Sprossers. lautet: „Glock-arr !‘““ Beobachtet und gefangen wurden diese Vögel in unserm Regierungsbezirke nur auf dem Zuge und zwar im Donau-, Lech- und Illerthale. Ausser einzelnen, in früheren Jahren am Lech gefangenen Sprossern führe ich nur 2 derselben an, die am 25. und 30. August 1887 bei Lechhausen in die Schlaggarne von Vogelstellern geriethen. .

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Oyanecüla Br. Blaukehlchen.

Die 2. Schwinge ist kaum so lang als die sechste, indessen länger als die siebente.

116. Oyanecüla suecıca L. Rothsterniges, schwedisches oder Tundra-Blaukehlchen.

Das alte & hat in der Mitte der lasurblauen Brust einen rostrothen Flecken, woran sich ein schwarzes und dann ein rostrothes Band anschliesst. Die Weibchen sind blasser gefärbt und die blaue Kehlfarbe ist nur kaum angedeutet, während die Jungen eine weissliche Kehle haben.

Beheimathet und brütend in den sumpfigen Einöden von Nord- Skandinavien, Finnland, Lappland, Nordrussland und Sibirien, erscheint das rothsternige Blaukehlchen in unsern Gegenden nur selten im Herbste und Frühjahre auf dem Durchzuge.

Nach Dr. August Müller sind Cyanecüla suwecıca, das schwedische Blaukehlchen, und Cyanecüla orienialis Br., das orientalische Blau- kehlchen, nur eine Art, nämlich: Ersteres im Sommerkleide, und letzteres im Winterkleide. In der Lebensweise und dem Brutgeschäfte stimmt das rothsternige Blaukehlchen ganz mit dem folgenden, dem weisssternigen Blaukehlchen überein.

Seit dem Jahre 1858 sind so viel mir bekannt in der Um- gebung von Augsburg nur 2 schwedische Blaukehlchen gefangen und 2 geschossen worden, darunter am 5. Mai ein 5 bei Diedorf und am 12. April 1889 ein 5 bei Pfersee, welche beide in Augsburg aus- gestopft wurden.

117. Oyanecüla leucocyanea Chr. L.Brehm. Weisssterniges Blaukehlchen.

Das Männchen des weisssternigen Blaukehlchens unterscheidet sich vom vorigen, dem schwedischen Blaukehlehen durch einen bald grössern, bald kleinern weissen Fleck inmitten der blauen Brust. Den Weibchen und den . Jungen fehlt die schöne blaue Brustfarbe.

Dieses Blaukehlchen erscheint bei uns von Ende März bis Mitte April und wieder im September in kleinen Gesellschaften auf dem Durchzuge. Im April 1882 beobachtete ich am Lech und an der Wertach circa 20 und. in jedem der folgenden Jahre ein bis zwei Dutzend dieser hübschen, muntern und zutraulichen Vögel. Das weiss- sternige Blaukehlchen bewohnt am liebsten buschreiche Bach-, Fluss- und Seeufer, legt dort sein Nest, wozu es Moos, Laub, Halme, Pflanzen- wolle und Pferdehaare verwendet, auf einem dichten Busche oder auf der Erde an. Das erste Gelege mit 5--6 graugrünen, braungepunkteten Eiern findet man gegen Ende April oder Anfangs Mai und das zweite im Juli. Die gemeinsame Bebrütung dauert 12—13 Tage. Die Nah- zung besteht aus Würmchen, Kerbthieren und Beeren. Die Lockstimme ist ein „Tak, tak!“ oder ein sanftes „‚Fied!“ Bei Erregung ein eigen- thümliches Schnarren. Der Gesang, in den manche Männchen die Töne und Strophen vieler anderer Vögel einzuschalten wissen, ist nur mittel- mässig. Die Weibchen ziehen einige Tage später als die Männchen. Das weisssternige Blaukehlchen gehört mehr dem westlichen Gebiete des

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gemässigten Europas an und brütet häufig an geeigneten Oertlichkeiten im norddeutschen Tieflande, besonders in Sachsen, Braunschweig, An- halt, Pommern und in Holland etc. In Süddeutschland ist es als Brut- vogel selten; doch wurden schon einzelne Paare während der Brutzeit am sogenannten Branntweinbache nördlich von Augsburg gesehen. Ein Nest konnte bisher nicht gefunden werden.

... NB. Cyanecüla leucocyunea Chr. L. Br. var. Wolfi Br. Wolf’s Blaukehlchen.

Bei alten Blaukehlchen verschwindet der weisse Fleck im blauen Brustschilde, wesshalb diese Form nicht als eigene Art, sondern nur als eine Varietät des weisssternigen Blaukehlchens zu betrachten ist. Ad. Walter in Cassel, ein trefflicher Beobachter, hält mit andern For- sehern Oyanecüla leucocyansa und C. Wolfi für einen und denselben Vogel, indem beim Männchen in Folge hohen Alters eine Ueberwucherung des weissen Sterns durch die blauen Federn stattfindet. Geschossen wurden: Am 17. April 1853 ein altes & mit blauer Brust bei Augs- burg; am 5. April 1857 ein zweites bei Lechhausen, dessen weisser Stern nur sichtbar war, wenn man die blauen Brustfedern aufdeckte oder den Hals streckte, und am 9. April 1888 ein drittes bei Pfersee. Das Wolf’sche Blaukehlchen ist viel seltener als das weisssternige.

118. Dandälus Boie. (Erythäcus.) Rothkehlchen.

Die 2. Schwinge so lange wie die 8. und die 3. kürzer als die 6.; Schwanz leicht ausgerandet.

Dandälus rubecüla L. Rothkehlchen.

Oberseite olivenbraun; Unterseite weisslich; an den Seiten mehr grau; Stirn, Kehle und Oberbrust gelbroth; & auf den grossen Flügelfedern kleine, rothgelbe Flecken; Länge 15 cm.

Das zutrauliche, lebhafte und liebenswürdige Rothkehlchen bewohnt im . Gebirge und in der Ebene Laub- und Nadelwaldungen mit dichtem Unter- holze, seltener heckenreiche Gärten und Feldgehölze. Einzeln oder in kleinen Gesellschaften zur Nachtzeit wandernd, trifft es im März ein und verlässt uns Mitte September bis Mitte Oktober. In milden Wintern ver- weilen manche in unsern Gegenden, um auf Höfen, in Scheunen und selbst in Wohngebäuden kümmerlich ihr Dasein zu fristen. Das Pärchen nistet jährlich zweimal, meist in einer Vertiefung des Bodens, unter einem bemoosten Steine, zwischen Wurzeln, in Baumhöhlen u. dgl. Das Nest ist sehr schwierig aufzufinden und besteht aussen aus dürren Blättern, Moos, Halmen und Würzelchen und im Innern aus Haaren, Federn u. Ss. w. Die 4 —7 gelblichweissen Eier sind röthlich bespritzt und gepunktet und unterliegen einer 14tägigen abwechselnden Bebrütung. Der angenehme Gesang erschallt am fleissigsten zur Morgen- und Abendzeit und nicht selten noch bei völligem Abenddunkel. Der Lockruf lautet: „Sisri !“* und der Warnungsruf wie: ,„Sih‘‘ oder „tziil“ Das Rothkehlchen lebt von Würmern, Schnecken, Spinnen und Insekten verschiedener Art, im Herbste auch von Beeren. Im Jahr 1854 fing man in Augsburg ein

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Exemplar mit weissen Schwungfedern und weissem Schwanze. Dasselbe ist im Museum aufgestellt.

Saxicöla Bechst. Steinschmätzer.

Schnabel an der Wurzel breiter als hoch und dreikantig; Schwanz gerade, abgestutzt.

119. Sazxicöla oenanthe L.L Grauer Steinschmätzer,

Weisskehlchen, Weissschwanz.

Oberseite hell aschgrau ; Stirn und Augenstreifen weiss; ein Zügelfleck, die Flügel und die zwei mittlern Schwanzfedern schwarz; Bürzel, Bauch- und Schwanzwurzel weiss; Kehle und Brust isabellfarben; Schnabel und Füsse schwarz. Das ® ist im Ganzen gleichmässig aschgrau gefärbt. Länge 15 cm. |

-Die Steinschmätzer wählen öde, steinige Gegenden, Steinbrüche, Ruinen etc. zu ihrem Aufenthalte und nisten in Steinhaufen, Felsritzen und Erdhöhlen. Das © legt zweimal je 5—-7 blaugrüne Eier, welche abwechselnd 13 Tage bebrütet werden. In unserm Regierungsbezirke sind diese Vögel bisher noch nicht nistend beobachtet worden, erscheinen dagegen alljährlich von Mitte März bis Anfang April und im September und October auf dem Zuge. Am 20. September 1885 strichen am Lech bei Augsburg wohl 40—50 dieser Vögel in einzelnen Gesell- schaften von 5 bis 7 Stück in südlicher Richtung weiter. Der kurze krächzende Gesang, der gewöhnlich von einem Steine aus ertönt, ist nicht bedeutend. Der Lockton klingt wie „Giuv‘“ oder „giew!“ Der Warnruf ‚„‚Tak*“ oder „täk!“ Die Nahrung besteht in Fliegen, Schnaken, Käfern, Schmetterlingen und deren Larven.

Pratincöla Koch. Wiesenschmätzer.

Schnabel gerundet, an der Wurzel breiter als hoch; 3. und 4. Schwinge am längsten; Schwanz kurz, abgestutzt, mit schmalen Steuerfedern.

120. Pratincöla rubetra L. Braunkehliger Wiesen-

schmätzer, Braunkehlchen.

Oberseite schwarzbraun; Augenstreif, ein Streif amı Kinn und Arm- spiegel weiss ; Unterseite rostgelblich; 3. Schwinge am längsten; Länge 14 cm.

Durchwandern wir zur schönern Jahreszeit ein grösseres Wiesen- gelände, welches mit einigem Buschwerk besetzt ist, so vernehmen wir von einem Strauche oder Pflanzenstengel einen angenehm flötenden Ge- sang, dem jedoch auch einige unmelodische Töne beigemischt sind. Nun gewahren wir einen hübschen, lebhaften Vogel, der uns gewöhnlich die rostfarbige Kehle und Oberbrust zukehrt, mit dem breiten Schwanze wippt, nebenbei Bücklinge macht und bei unserer Annäherung ein scharfes „Ziu teck““ oder „tiutiuteckteck“ ausstösst. Es ist dieses der ziemlich häufig vorkommende, braunkehlige Wiesenschmätzer. Das aus Würzelchen, Halmen und Pferdehaaren gefertigte Nest legt das Paar gerne in der Nähe eines Busches, in dichtem Grase, auf der Erde an. Die 5—6 blaugrünen Eier unterliegen 13 Tage abwechselnd der Be- brütung. Das Braunkehlchen wandert zur Nachtzeit, kommt Ende März

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bis Ende April einzeln an und verlässt uns wieder familienweise gegen Mitte August bis Mitte September. Dasselbe ernährt sich hauptsächlich von Insekten und im Herbste wohl auch von Beeren.

121. Pratincöla rubicöla L. Schwarzkehliger Wiesen-

schmätzer, Schwarzkehlchen.

Oberseite braunschwarz; Kopf, Kehle, Nacken und Mantel schwarz ; Unterseite rostbraun; Schwanz dunkelbraun; Halsseiten, Spiegel und Bürzel weiss; Kehle und Kopf beim Q- braun; Länge 13 ‘om.

Das Schwarzkehlchen, ein in manchen Gegenden Deutschlands häufig, in andern. nur selten vorkommender Brutvogel, erscheint in Schwaben meist nur im März und September auf dem Durchzuge. Es gelang mir nur einmal, nämlich im Juni 1886, ein brütendes Pärchen bei Inningen unweit Augsburg zu beobachten. Das Nest wird vorzüglich in hochgelegenen Gegenden auf Wiesen, an Rainen und hie und da bei oder unter einem Busche in einer Vertiefung des Bodens aus Moos, Halmen, Wolle und Haaren erbaut. Die 4—5 blaugrünen Eier be- dürfen einer 13tägigen Brutzeit. Ungestört nistet das Paar nur einmal. Der Gesang ist unbedeutend, enthält aber doch einzelne wohlklingende Töne. Der Lockton, dem manchmal ein „Wit za‘‘ folgt, lautet „Zitzit‘ oder „teckteck!‘ Das Schwarzkehlchen ist ein vorsichtiger , scheuer, misstrauischer und unruhiger Vogel, der sehr rasch fliegt und auf dem Boden ungemein schnell forthüpft. Er wippt wie der Stein- und braun- kehlige Wiesenschmätzer unter häufigen Bücklingen mit dem Schwanze und verzehrt kriechende und fliegende Insekten.

Familie: Motacilidae Stelzen.

Schnabel kürzer als der Kopf, mit sanftgebogener Firste; Flügel mit 9 Handschwingen; 2. und 3. Handschwinge am längsten; die Schulter- schwingen sind länger als die Armschwingen; Schwanz lang, ausgerandet. Nicken während des Laufes mit dem Kopfe und wippen mit dem Schwanze.

Motacılla L.. Bachstelze.

Erste Schwinge kleiner als die 2. und 3.; die zwei ; mittlern Federn des Schwanzes etwas länger als die übrigen.

122. Motacılla alba L. Weisse Bachstelze.

Scheitel und Nacken schwarz; Stirn weiss; Oberseite grau; Unterseite weiss, an den Seiten grau; Flügel braun mit weissen Binden; Schwanz schwarz; Kehle und Kropf im Sommer schwarz; Länge 20 cm.

Die weissen Bachstelzen sind bewegliche und anmuthige Vögel, die überall an Flüssen, Bächen, Gräben, Teichen und auf feuchten Wiesen, sowohl in und bei Ortschaften, als auch in einsamen Gegenden zu treffen sind. Sie meiden nur Bergspitzen über der Holzgrenze und Hochwälder. Die Ankunft erfolgt von Ende Februar bis Ende März, zuerst in kleinen Flügen, später in grössern Schaaren. Sie bereiten zwei-, selten dreimal an verdeckten Orten, in Mauerlöchern, unter Brücken, überhängenden Rasen, in Holzstössen, unter aufgeschichteten Torfhaufen ein aus Halmen, Wurzeln, Laub und Moos verfertigtes Nest,

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‘das mit feinen Stoffen wie Wolle, Haaren u. dgl. ausgefüttert wird. Die 5—7 weisslichen, grau- oder röthlich punktirten Eier sind am dickern Ende mit einem Fleckenkranz versehen. Dieselben bebrütet 'grösstentheils das @ 14 Tage lang. Die Auffütterung der Jungen be- sorgen die Eltern gemeinschaftlich. In den Monaten September und October versammeln sich alte und junge Vögel, um Abends auf dicht- belaubten Bäumen oder im Weidengebüsche von Bach- und Flussufern gemeinschaftlich zu übernachten. Vom 14. bis 17. October 1884 beob- achtete ich im Garten der Kaiserlinde zu Augsburg jeden Abend 100 bis 200 dieser Vögel, die hier nächtigten und dann die Reise nach dem Süden antraten. In den Jahren 1885 bis 89 schlugen dieselben ihr Nachtlager im Weidengebüsche an der Wertach auf. Einzelne über- wintern bei uns, sind aber oft gezwungen, an den Gossen der Häuser und auf Dungstätten Nahrung zu suchen. Diese Bachstelzen verfolgen die Raubvögel unter einem durchdringenden ‚Ziwi‘, mit welchem Warn- ‚rufe sie zugleich alle übrigen Vögel auf die ihnen bevorstehende Gefahr aufmerksam machen. Der Lockton ist ein ,„Zissi, zissis‘‘ oder „ziwit!“ Der leise Gesang ist unbedeutend.

Die Nahrung, besonders aus Schnaken und verschiedenen andern Kerbthieren und deren Larven bestehend, nehmen sie meist laufend und wohl auch im Fluge auf. Gerne folgen sie dem pflügenden Land- manne:, wie sie auch zwischen den Vieh- und Schafheerden, ja selbst auf dem Rücken der Schafe eifrig ihre Insektenjagden betreiben. Am 15. September 1885 verschlang ein dreipfündiger Hecht plötzlich eine Bachstelze, die hart am Wasserspiegel des Lech nach Insekten jagte. Als dieser Fisch kurze Zeit darauf gefangen und in einen Fischbehälter -gebracht wurde, erbrach er den Vogel, von welchem bereits der Kopf verdaut war.

Heirathslustige Mädchen auf dem Lande glauben, noch im gleichen Jahre einen Mann zu erhalten, wenn sie:im Frühjahre von den zuerst eingetroffenen Bachstelzen ein Pärchen erblicken, dagegen müssen sie ‚auf ihren Wunsch verzichten, wenn sie nur einen einzelnen . Vogel beobachten.

123. Motacılla sulphurea. Behst. (boarüla ee Gebirgs- ‚oder Bergstelze, graue Bachstelze.

Kopf olivengrün, über den Augen ein weisser Streifen; Oberseite dunkel- 'aschgrau; Bürzel grünlichgelb; Unterseite und untere Schwanzdeckfedern schwefelgelb; Flügel schwärzlich; Schwanz braunschwarz; die äussersten Steuerfedern grösstentheils weiss. Das & im Sommer mit schwarzer, beim © mit röthlichweisser Kehle; das "Weibchen ist nicht so lebhaft wie das ‚Männchen gefärbt; Länge 21 cm; Schwanzlänge 10,5 cm.

Die graue Bachstelze, welche gerne an raschfliessenden Gewässern und in der Nähe menschlicher Wohnungen lebt,‘ ist eine Bewohnerin gebirgiger und hügeliger Gegenden. Das Nest erbaut sie, das erste Mal im April, das zweite Mal im Juni, unter Wurzelgeflecht, in Höh- lungen von Mauern und Uferwänden. Die 4--5 gelblich- oder weiss-

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lichgrundirten Eier, welche mit grauen oder braungelben Punkten und Strichen gezeichnet sind, erfordern eine 14tägige Brutzeit.

Früher waren die grauen Bachstelzen nicht seltene Brutvögel in ‘den Maueröffnungen und hohlen Weidenstämmen der Stadtgräben zu Augsburg. Seitdem diese Gräben ausgefüllt und die Stadtmauern grössten- theils abgebrochen wurden, nisten nur noch einzelne Paare am Fusse des alten Lueginsland.. Auch im Frühjahre 1889 hatte ich noch Ge- legenheit, ein brütendes Pärchen daselbst zu beobachten, das drei Junge ätzte. Diese behenden, muntern und zutraulichen, aber stets vorsichti- gen Vögel nähren sich von verschiedenen Kerfen, hauptsächlich von Wasserinsekten. Der Frühjahrszug beginnt einzeln oder in kleineren Trupps zu Anfang März und der Herbstzug gegen Ende September oder "Anfangs October. Im Winter verweilen sie in Südeuropa; manche über- ‘wintern auch bei uns an offenen Gewässern und warmen Quellen. Der Gesang ist etwas besser und stärker als derjenige der weissen Bach- stelze. Der Lockton ist ein scharfes „Zizi, zissis‘‘ oder „ziss!* Am 16. October 1867 ist ein Albino erlegt worden.

124. Motacılla flava L. (Budytes Cuv. flavus L.) Schaf- stelze, gelbe Bachstelze oder Sumpfstelze.

Kopf, grau; Oberseite olivengrün; Unterseite gelb; @ oben mehr grau, unten weniger gelb; Schwanz schwarz; die zwei Aussersten Schwanzfedern grösstentheils weiss; Scheitel des 5 ändert von schwarz bis gelb; Länge 17 cm; Schwanzlänge 5,2 cm.

Die Schafstelze, am Bodensee nicht seltener Brutvogel, ist im übrigen Schwaben bisher nur im April und September auf dem Zuge beobachtet worden. Sie liebt ebene, wasserreiche Gegenden mit sumpfigen Wiesgründen und Viehtriften, welche mit einzelnen Bäumen und Ge- büschen bewachsen sind. Dieselbe lebt wie die übrigen Stelzen von verschiedenen Insekten und hält sich deshalb gerne bei Schaf- und Viehheerden auf, um die hier zahlreich vorkommenden Fliegen, Mücken, Bremsen und Schnaken zu verzehren. Es findet nur eine Brut statt. Das Nest wird in einer kleinen Vertiefung des Bodens zwischen hohem Gras angelegt. Gegen Mitte Mai bebrütet das © die 4—5 grauen, röthlichen öder bräunlichen Eier, welche mit dunkeln Flecken und Punkten geschmückt sind, 13 Tage. Der Gesang gleicht dem der weissen Bachstelze. Der Lockton ist ein scharf ausgestossenes: „Blieb, blieb, Zier, zier, sühit‘‘ oder „süjp!“ Während die graue Bachstelze nicht selten einzeln bei uns überwintert, wird dagegen die gelbe Hach- stelze zur Winterszeit niemals getroffen.

125. Anthus Bechst. Pieper.

Erste Schwinge so lange wie die 2. und 3.; Schwanz gabelig aus- geschnitten; Kralle der Hinterzehe lang, oft spornartig.

Anthus aquatıcus Bechst. Wasserpieper.

Schnabel und Füsse schwarz; Oberseite braungrau mit schwachen Flecken; über dem Auge ein gelbröthlicher Streifen; Kehle, Brust- und Halsseiten isabellroth, Bauch weiss, im Sommer ungefleckt, im Winter mit braunen Flecken; Länge 18 cm. |

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Im Sommer bewohnt der Wasserpieper die Region der Krumm- holzkiefer unserer Alpen bis zur Schneegrenze. Anfangs November zieht er in unsere Ebenen herab, verweilt hier den Winter über am Ufer offener Gewässer und lebt an seichten Stellen von kleinen Wasser- schnecken und Insekten. In der Nähe der Stadt Augsburg sind all- jährlich zu dieser Zeit auf den Kiesbetten des Lech und der Wertach ein bis zwei Dutzend vorhanden, die gewandt wie die Bachstelzen umherlaufen, beständig mit dem Schwanze wippen und bei der An- näherung von Menschen in leichtem, bogigen Fluge unter dem Aus- stossen eines scharfen ,‚Gip, siss‘* oder ‚piep‘‘ davoneilen. Kommt der März heran, so wandern sie wieder ins Gebirge, woselbst sie auf der Erde zwischen Wurzeln und Steinen ein grossentheils überdecktes Nest errichten, in welchem die 4—6 weissblauen, dunkelgefleckten und gepunkteten Eier im Mai oder Juni zur Ausbrütung gelangen. Ungestört erfolgt nur eine Brut. Der Gesäng ist einfach, aber angenehm. Während des Balzgesanges steigt das 5 schief in die Luft empor, schwebt dort eine Zeit lang im Kreise und kehrt wieder in schräger Richtung auf die Erde zurück, um hier sitzend den Gesang zu beenden. |

126. Anthus pratensis L. Wiesenpieper.

Oberseite grünlich mit dunkeln Schaftstrichen; Unterseite rostgelb und dunkelbraun gefleckt; Schaft der äussersten Steuerfeder in der obern Hälfte weiss, in der untern Hälfte braun; Hinternagel länger als die Hinterzehe, schwachgebogen; Länge 15 cm.

Der Wiesenpieper erscheint in unsern Gegenden zu Ende Februar bis Mitte März und verweilt bis Ende November. Während des Zuges, der zur Tageszeit in kleinern und grössern Gesellschaften stattfindet, fällt er zeitweise auf Aeckern, Krautgärten und Flussinseln ein, um verschiedene Insekten und feinere Sämereien zu verzehren. Er brütet jährlich zweimal. Das Nest, in welchem das © die 4—5 grauen und dunkel gefleckten Eier 13 Tage allein der Bebrütung unterzieht, wird auf feuchten Wiesen auf der Erde angelegt. Der Gesang gleicht dem des Baumpiepers. Gewöhnlich steigt das 5 singend in die Luft empor. schwebt dort einige Augenblicke und kehrt dann unter fortwährendem Gesang auf einen niedern Busch oder eine Erdscholle zurück. Der Wiesenpieper ist leicht an seinem Lockrufe: ‚‚Siss, siss, ziss, ziss‘‘ oder „gims, gims‘“ zu erkennen, wesshalb derselbe in einigen Gegenden Schwabens „Gimser‘ genannt wird. Gewöhnlich überwintern einzelne an offenen Gewässern, an welchen sie von Wasserinsekten leben. Im Gebirge, woselbst dieser Vogel gleichfalls auf feuchten Wiesen nistet, steigt er bis zu 1300 m empor. Bei Memmingen wurde im Jahr 1693 zufällig ein Wiesenpieper bei dem Lerchenfange erbeutet, der zwei Köpfe besass und solches Aufsehen erregte, dass man ihn im dortigen Steuerhause abmalen liess.

127. Anthus arboreus Bechst. Baumpieper, Waldgimser.

Oberseite grünlichbraungrau, dunkel gefleckt; Unterseite rostgelb mit schwarzen Flecken; Kehle, Zügel, Brust- und Bauchmitte weisslich; durch

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‚den kürzern, stärker gehrümmten Sporn leicht vom Wiesenpieper und andern einheimischen Arten unterscheidbar; Länge 17 cm.

Der Baumpieper, ein in ganz Deutschland ziemlich häufig vor- kommender Vogel, trifft Ende März bis Mitte April bier ein und be- wohnt sowohl in der Ebene, als auch im Gebirge bis zur Grenze des Holzwuchses Waldblössen, Junggehölze, buschreiche Auen und Vorwälder mit einzelnen höhern Bäumen. Zur Minnezeit steigt er von einem Baume oder Busche lautlos 6—-8 m in die Höhe, breitet die Flügel aus und lässt nun seinen kräftigen, kanarienvogelähnlichen Gesang im Herabgleiten (Balzflug) erschallen, worauf er wieder auf die Spitze eines Baumes zurückkehrt. Die Schlussstrophe des Gesanges lautet gewöhnlich: ,„‚Zia, zia, zia!“ der Lockton: „‚Srit‘‘ oder „srieb‘‘ und der Warnruf: ‚Zi‘ oder „pi!“ Das Nest, aus Halmen und andern Pflanzenstoffen gefertigt, wird auf der Erde angelegt. Die 4+—5 Eier sind sehr ver- schieden gefärbt, meist grauweiss grundirt und rothbraun gefleckt. Die gemeinschaftliche Bebrütung dauert 14 Tage. Die erste Brut erfolgt Mitte Mai, die zweite Ende Juni. Von Mitte August bis Mitte. September erfolgt der Abzug in kleinen Gesellschaften. Insekten sind seine bevorzugte Nahrung.

128. Anthus campestris Bechst. (Agrodröma Bw. campestris Bechst.) Brachpieper.

Oberseite gelblichgrau mit undeutlichen dunkeln Flecken; Unterseite gelblichweiss; Flügel braun; Schwanz dunkelbraun; die erste Steuerfeder mit weissem Schaft; Füsse gelb; Hinternagel länger als die Hinterzehe, schwach gebogen; Länge 18 cm. ie

Seltener als der vorige, wählt der flüchtige und scheue Brach- pieper unfruchtbare, sandige, steinige Oedungen und Berghalden zum Aufenthalte, ohne das eigentliche Gebirge zu bewohnen. In mehreren Gegenden Bayerns als Brutvogel vorkommend, ist er als solcher in unserm Kreise nur selten beobachtet worden. Der Durchzug desselben erfolgt im April und von Ende August bis Anfang Oktober. Auf dem Herbstzuge trifft man immer mehrere auf Brachäckern beisammen, wo man ihre wie: „Dilm‘‘ oder ‚‚delm'‘' lautenden Locktöne vernimmt. Bezüglich der Nahrung, der Lebensweise und dem Fortpflanzungs- geschäfte gleicht dieser Vogel den übrigen Fiepern. Das Aufsteigen in die Luft, wie die Art des Singens ist ganz so wie beim Baumpieper, doch ist der Gesang selbst einförmiger.

Familie: Alaudidae Lerchen.

Schnabel gerade, mit sanft gebogener Firste; Flügel mit 9 oder 10 Handschwingen; Schulterflügel länger als die Armschwingen; Kralle der Hinterzehe lang und nur wenig gekrümmt.

129. Galerita Bote.

Mit einer langen, spitzen Federhaube auf dem Scheitel.

Galerita cristäta L. Haubenlerche.

Oberseite erdgrau; Unterseite weisslich; die dunklern Schaftflecken nicht auffallend hervortretend; Unterflügel gelbröthlich; die drei äussern Handschwingen fast gleichlang und ?/s des. Schwanzes bedeckend; Länge 13cm.

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Noch bis zu Anfang dieses Jahrhunderts waren die Haubenlerchen in manchen Gegenden Bayerns seltene Wintergäste. Ihr Auftreten in grösserer Zahl ist erst seit dem Jahre 1806, in welchem sie von Nord- osten her einwanderten, nachzuweisen. Ueber ihr Erscheinen heisst es im Volksmunde, die Russen hätten sie 1813 mit nach Deutschland ge- bracht. Inu den letzten zwanziger Jahren traten sie bereits bei Erlangen und Nürnberg als Standvögel auf. In den dreissiger und vierziger Jahren rückten sie, indem sie den Landstrassen und Eisenbahnen folg- ten, -allmählig weiter nach dem Süden vor. In den fünfziger Jahren trafen sie bei Memmingen und im Winter 1860/61 auf dem: Bahnhofe zu Augsburg ein. Im Jahre 1872 beobachtete ich ein brütendes Paar bei Dinkelscherben. In der zweiten Hälfte der siebziger Jahre traten sie auch bei Augsburg als Brutvögel auf, wo sie gegenwärtig in mehreren Dutzend von Paaren in der Umgebung der Stadt nisten. Gegenwärtig sind sie bis zu den Alpen vorgedrungen. Die Haubenlerchen bevor- zugen die Nähe der Menschen. Im Winter kommen sie gemeinschaftlich mit Emmerlingen, Finken und Sperlingen in die Ortschaften. Auch im Sommer besuchen sie häufig die Strassen und Feldwege, von welchen sie nie weit entfernt getroffen werden, um dort die unverdauten Körner der Pferdeexeremente aufzunehmen. Ausserdem verzehren sie Sämereien, zarte Blättchen und Insekten. Die Brutzeit fällt in die Monate April und Juni. Das Nest liegt sehr versteckt in einer selbstgescharrten Vertiefung des Bodens. Die 4—5 Eier haben einen röthlichen oder gelblichen Grund, welcher mit braunen und grauen Punkten bespritzt ist. Beide Geschlechter brüten abwechselnd. Nach 14tägiger Brutzeit schlüpfen die Jungen aus, welche von den Eltern nur Kerbthiere als Atzung erhalten. Das Männchen singt gewöhnlich schon vor Tages- anbruch von einem Pfahle oder einer Erdscholle aus; beim Balzfluge steigt es bald nach rechts, bald nach links gewendet in die Höhe, wo- bei es sich oft weit vom Ausflugspunkte entfernt. Der Gesang ist zwar reich an Abwechslung, erreicht aber an Schönheit weder den der Feld- lerche, noch jenen der Haidelerche. Der Lockton lautet „Hoid, hoid‘*, auf welchen gewöhnlich ein „Quie‘“ oder „Düdidria‘““ erfolgt.

Alauda L. Lerche.

Nasengruben quergestellt und von einem Büschel borstiger Federn bedeckt; 10 Handschwingen; Lauf länger als die Mittelzehe.

| 130. Alauda arborea L. (Lullula Kaup. arb. L.) Haide- lerche, Baumlerche.

Flügeldeckfedern mit weisslichen Flecken; die äussern Steuerfedern mit einem keilförmigen Endfleck; die Flügelspitzen bedecken °/s des Schwanzes; Gefieder oben lerchenfarbig mit einem röthlichen Anfluge, unten weiss, bis zur Brust schwärzlich gestreift; Länge 15 cm; Hauptkennzeichen der nur 5,4 cm lange Schwanz.

Eine der lieblichsten Sängerinnen ist die Haide- oder Baumlerche, die bei uns schon im Februar und März in kleinen Flügen eintrifft. Sie bewohnt dürre, grasarme Haiden, Hügel und Waldblössen in der

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Nähe von Gebüschen und Baumgruppen, namentlich Kiefern und Wach- holder, dagegen niemals Hochwälder und fruchtbare Gegenden.

Es ist März. Wir durchschreiten eine einsame Haide. Die Tem- peratur ist milde. Da wirbelt eine dieser Lerchen in die Luft empor und entzückt uns mit ihren flötenden und trillernden Liedern. Ununter- brochen, bald nach dieser, bald nach jener Seite in die Höhe strebend, erschallen die trefflichen, etwas melancholischen Töne wohl Viertel- stunden lang, bis die Sängerin kaum noch sichtbar hoch im Aether schwebt. Nach beendigtem Liede stürzt dieselbe mit ausserordentlicher Schnelligkeit bis in die Nähe des Bodens, um diesen dann mit ausge- breiteten Flügeln langsam zu gewinnen. Fast noch lieblicher erklingt dieser Gesang, der trefflich zu seiner Umgebung passt, zur Nachtzeit, entweder aus der Luft oder von dem Wipfel eines Baumes, einer Kiefer oder Fichte hier den einsamen Wanderer auf das freudigste und angenehmste überraschend. Dieser Gesang dauert vom März bis zum August und selbst noch leise im Herbste. Ihr Lockton ist ein sanftes „Lulu, ditloid‘‘ oder „dirlit!“

Die Haidelerche brütet bei uns alljährlich an geeigneten Orten, z. B. im Zusam- und Schmutterthale, wo ich. wiederholt in einer Ver- tiefung des Bodens das aus Grashalmen und Würzelchen bestehende Nest fand, das von einem Wachholder- oder Haidebusch überdeckt war. Sie fehlt auch im Gebirge nicht, wie auf dem Stuiben bei Immen- stadt, wenn dort sandige Haiden mit Nadelholz vorhanden sind. An- fangs April und Anfangs Juni trifft man das volle Gelege mit 4—6 weissen oder grauweissen, dicht mit roth- oder graubraunen Punkten bespritzten Eiern, die das Weibchen allein in 14 Tagen ausbrütet. Die Auffütterung der Nestlinge geschieht gemeinsam. Insekten und feine Sämereien bilden die Nahrung. Fällt im Frühjahre nach ihrer Ankunft noch tiefer Schnee, so sind sie genöthigt, in der Nähe von Städten und Dörfern, auf Wegen und Strassen ihr kärgliches Futter zu suchen, wo- bei sie dann häufig in die Hände von Vogelstellern gerathen. In frühern Jahren, als der Vogelfang noch erlaubt war, sind auch diese trefflichen Sänger nicht selten auf den Wildpretmarkt gebracht worden.

131. Alauda arvensis L. Feldlerche.

Färbung sehr veränderlich; oben hellgraubraun mit dunklern Flecken; unten weisslich, Brust und Bauchseiten mit dunklern Flecken; Hals unge- fleckt; 3. und 4. Handschwinge die längsten; die Flügel bedecken die Hälfte des gabligen Schwanzes; Kralle der Hinterzehe. fast doppelt so lange als diese Zehe; Länge 18 cm.

Schon der Februar bringt uns die Feldlerche, die sich himmelan- schwingende Verkünderin des nahenden Frühlings, aus ihrem Winter- aufenthalte zurück; denn: „Im Februar muss die Lerch’ auf die Haid, s’Mag ihr sein lieb oder leid!“ Bedeckt nach ihrem Eintreffen noch Schnee und Eis die Erde, so zieht sie an offene Quellen oder auf schneefreie Saatfelder, um dort die grünen Spitzen der Gräser und Saaten abzuäsen. Diese Lerche, die mit Ausnahme des Hochwaldes und der höhern Gebirge wohl keiner Gegend fehlt, ist einer unserer

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häufigsten Vögel. Gegen Ende März haben die einzelnen Paare, die in einem Durchmesser von 2 bis 300 Schritten kein anderes Pärchen ihrer Art dulden und ein solches unter heftigen Kämpfen aus ihrem Gebiete vertreiben, ihre Wohn- und Nistplätze auf Feldern, Wiesen und Haiden eingenommen. Der trillernde Gesang, den das Männchen vom ersten Tagesgrauen bis zur einbrechenden Nacht, in. grossen Schraubenlinien in die Luft aufsteigend, oft Viertelstunden lang vor- trägt, ist herrlich, herzerhebend und vollständig geeignet, den an- brechenden Frühling zu verherrlichen, zu beleben und zu verschönen. Ist derselbe vollendet, so stürzt die Sängerin mit eingezogenen Flügeln gleich einem Steine auf die Erde, um sich in der Nähe der Gattin mit Getreidekörnern, Sämereien, jungem Grün, Würmern und Insekten zu sättigen. Auch schon vor Tagesanbruch und Abends nach eingetretener Dunkelheit lässt das Männchen, auf einer Erdscholle oder einem Pfahle sitzend, seine lieblichen Weisen ertönen. Die Feldlerche brütet zweimal in manchen Jahren sogar dreimal in einer Vertiefung des Bodens, in welcher das aus Halmen und Würzelchen errichtete Nest angebracht ist. Die je 4—6 weisslichgrauen, mit dunklern Punkten bespritzten und mit Fleckenkranz am stumpfen Ende versehenen Eier bebrütet das Weibchen, welches zu dieser Zeit vom Männchen mit Futter versorgt wird, 14 Tage lang. Die Lerchen baden oft im Sande und verschlucken auch gerne Sandkörner. Der Lockton ist ein „Gerr‘ oder ‚‚Scherr“, dem ein ‚‚Srie‘‘ oder „Tie‘ folgt. In Erregung ein „Terrererererr!‘“ Bei dem Neste vernimmt man ein „Titrie !*

Die Lerchen haben viele Feinde, worunter der Baum- oder Lerchen- falke obenan steht. Aber auch der Merlinfalke, der Sperber, die Rabenarten, Katzen, Füchse, Wiesel, Marder und Spitzmäuse stellen den Eiern und Jungen nach.

Der Lerchenfang ist in frühern Zeiten in unserm Regierungsbezirke in grosser Ausdehnung betrieben worden. Hauptfangplätze waren im Ries, woselbst schon am 19. September 1571 zwischen dem Grafen Friedrich von Wallerstein und den Bürgern von Nördlingen Streitig- keiten entstanden, wobei ersterer die Lerchennetze der Bürger weg- nahm, aber vom Reichskammergericht zur Strafe von 6 Mark reinen Goldes und zur Zurückgabe der Netze verurtheilt wurde.

Am 22. August 1618 schloss die Stadt Augsburg mit dem Hoch- stift daselbst wegen des Lerchenfangs von „‚Menchingen herab bis zum Einflusse der Wertach in den Lech‘ einen Vertrag, in welchem ver- schiedene Streitigkeiten geschlichtet worden sind.

„Als im Jahr 1634 Augsburg wieder im Besitze der Kaiserlichen war, durften die protestantischen Bürger ohne besondere Erlaubniss nicht vor die Thore der Stadt hinausgehen; da aber jene, welche Lerchenplätze hatten, sich hierüber beschwerten, so wurde es ihnen zwar gestattet, jedoch mussten sie dem Bürgermeister vorher angeloben, ‚sich nicht weiter von der Stadt zu entfernen und sich wieder zu stellen.‘ (Geschichte der Stadt Augsburg von Gullmann.)

1630, am 26. Juli, bittet Pfleger Wilhelm Fezer von Pfaffenhausen

9*

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Herrn Hans Fugger von Kirchheim, ihm den „Hatz oder das Klein- waidwerk‘‘ im Salger Feld zu gestatten. „Hans Fugger antwortet, dass er es ohne Consens der Churfürstl. Durchlaucht in Bayern nicht er- lauben könne, aber Nachbarschaft halber Lerchen und Wachteln auf dem Felde, aber ..nit Fux und Hass“ und anderes Wildpret in den - Hölzern, sondern zum Spazieren auf dem Felde vergont und ver- | willigt habe.‘ | 1674 fing man bei Herbartshofen, Biberbach ete. 1478 Wiedel & 4 Stück = 5912 Lerchen, das Wiedel zu 6 und 7 Kr. Auch im vorigen Jahrhundert ist der Lerchenfang noch mit grossem | Eifer betrieben worden. Fangplätze in der Fürstlich Fugger’schen Herrschaft waren: Wellenburg, Biberbach und Herbatshofen. 1706 werden von Biberbach aufgeführt 26 Wiedeln; 1709 21 Wiedeln & 6 Rrie | 3 |

1719 369 Wiedeln zu 4 und 5 Kr. ete. Vom Jahr 1719 bis 1740 brachte man 5503!/ Wiedeln, also 22015 Lerchen in Rechnung und erlöste das Wiedel zu 5 Kr. gerechnet 458 fl. 35 Kr.

Ebenso dauerte der Lerchenfang bis in die vierziger Jahre unserer Zeit fort bei Schwabmünchen, Mindelheim , Memmingen, Türkheim und an vielen andern Orten. | |

Philer&mos Br. (Otocörys Bp., Alauda alpestris L.)

Jederseits am Hinterkopfe ein kleiner, spitzer Federschopf; Nasenlöcher | rund, nicht von Federn bedeckt; 9 Handschwingen. |

NB. Philer&mos alpestris Bp. Alpenlerche, Schneelerche.

Zügel, Wangen und Hals schwarz; Stirn und Kehle gelb; Federohren schwärzlich; Schwanz weiss; Länge 17 cm. }

Die Alpenlerche führt ihren Namen nicht von unsern, sondern von den nordeuropäischen und sibirischen Alpen. Sie ist zwar in strengen Wintern schon in Bayern vorgekommen, aber meines Wissens im Kreise Schwaben und Neuburg noch nicht beobachtet worden.

VIII. Ordnung: Orassirostres. Diekschnäbler.

Familie: Emberizidae.. Ammern.

Emberıza L. Ammer. Oberschnabel schmäler als der Unterschnabel; 1. bis 4. Schwinge am längsten; Kralle der Hinterzehe kürzer als diese. 132. Emberiza miliaria L. (Miliaria europäca Iw.) Grau- ammer.

Ober- und Unterseite aschgrau mit dunkeln Schaftstrichen; Bürzel grau; Brust weiss mit braunen Strichen; Schwingen und Schwanzfedern dunkelbraun; Schnabel schmutziggelb ; Füsse blassgelb; Länge 19 cm.

Im nördlichen Deutschland und auch in vielen Gegenden des bayeri- schen Frankens ist der Grauammer ein ziemlich häufig vorkommender

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Stand-, Strich- und Brutvogel. Derselbe liebt grössere Niederungen, in welchen Getreidefelder mit Wiesen abwechseln, meidet dagegen Wälder und Gebirge. Er gleicht bezüglich der Nahrung, des Nestbaues und der Brut dem Goldammer, brütet im April und Juni, und legt jedes- mal 4—6 graue oder gelbliche, mit grauen oder rothbraunen Punkten, Strichen und Schnörkeln bezeichnete Eier.

' Bisher kam dieser Vogel, von welchem man einzelne Exemplare bei Augsburg, im Schmutterthale und bei Lindau fing oder schoss, bei uns nur spärlich auf dem Durchzuge vor. Derselbe scheint sich da- gegen in neuester Zeit auch in der Gegend von Augsburg anzusiedeln ; denn am 11. Juli 1889 sah ich das erste Mal an der Strasse zwischen Lechhausen und Stätzling zwei Männchen, die dort auf einzeln stehen- den Bäumen sassen und ihren ganz eigenthümlichen Gesang vernehmen liessen. Diese sonderbaren Töne, die dem Geräusche eines in Bewegung gesetzten Strumpfwirkerstuhles gleichen, haben dazu beigetragen, dass der Grauammer auch ‚Strumpfweber‘‘ oder ‚Strumpfwirker‘‘ genannt wird. Die Lockstimme lautet „Knicks‘ oder .„zicks!‘“ beim Auffliegen „Zickziekzick!“ Der Warnruf „Sieh!“ In manchen Gegenden werden die Grauammern des wohlschmeckenden Fleisches wegen verspeist.

133. Emberiza citrinella L. G@oldammer, Emmerling.

Kopf, Hals und Unterseite gelb, beim © unreiner gefleckt; Oberseite röthlichgrau mit dunkeln Flecken; die 2 äussersten Steuerfedern mit weissem Fleck auf der Innenfahne;; Bürzel rostroth; Schnabel bläulich; Füsse röthlich- gelb; Länge 17 cm.

Zu unsern bekanntesten und häufig vorkommenden Stand-, Strich- und Brutvögeln gehören die Goldammern. Sie sind zutrauliche Geschöpfe, die den Menschen nahe zu sich heran kommen lassen. Während der "Winterszeit kommen sie mit Finken und Sperlingen gemeinschaftlich in die Ortschaften, auf Strassen und Wege, um hier ihren Lebensunterhalt zu suchen. Ist der rauhe Winter verschwunden und der Frühling an seine Stelle getreten, so ziehen sie wieder ins Freie, um dort an Wald- rändern, Feldrainen und Hohlwegen, die mit dichtem Gebüsche be- wachsen sind, Herberge für die wärmere Jahreszeit zu nehmen. Ge- 'wöhnlich schon gegen Ende März errichten sie im Gestrüppe oder auf ‚der Erde das aus Wurzeln und Halmen gefertigte und mit feinern ‚Stoffen ausgefütterte Nest. Die 4 bis 6 Eier sind grau oder röthlich srundirt und mit rothbraunen oder grauen Flecken, Punkten und ‚Strichelchen besetzt, die am stumpfen Ende öfters einen Kranz bilden. Je nach der Witterung erfolgen den Sommer hindurch zwei bis drei Bruten und die gemeinschaftliche Bebrütung der Eier dauert 14 Tage. ‚Bämereien und Kerbthiere dienen den erwachsenen Vögeln zur Nahrung, während die Jungen nur Insekten als Atzung erhalten. Der einfache ‚Gesang, der wie „‚Sissisi si si si sieh“, oder „Zisszisszisszisszissziss, siäh!“ ertönt, wird vom Volke häufig in menschliche Laute umgedeutet wie . B. „s’is s’is s’is s’is s’is s’ist noch z’früh!“ oder Dank’ dir für deinen Dienst!“ Der Lockton lautet „Ziss‘* oder „Sit, sit!“

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134. Emberiza cirlus L. Zaunammer.

Gleicht an Grösse und Farbe dem Goldammer. Das 5 hat eine schöne schwarze Kehle mit grünlichem Brustbande, was beim © fehlt; Oberseite 7 zimmetroth; Bürzel braungrau; Schnabel oben schwarz, unten lichtbraun; | Fuss lichtröthlich ; Länge 16 cm. |

Der Zaunammer ist ein südeuropäischer Vogel, der sich nur bis- weilen in unsere Gegenden verfliegt. Beobachtet wurden einzelne > Exemplare am Bodensee. Am 28. März 1861 ist ein 5 bei Dillingen ° und etwas früher ein Vogel dieser Art bei Trunkelsberg unweit Mem- mingen gefangen worden. Dieser Vogel hat in seiner Lebensweise viele” Aehnlichkeit mit dem Goldammer. f

135. Emberiza cia L. Zipp- oder Rothammer. |

Ober- und Unterseite matt rostfarben; Bürzel rostroth; um die Backen- und Ohrgegend zieht sich ein schwarzer, weissbegrenzter Ring; Schwingen und Steuerfedern schwarzbraun, die letztern äussern an der Spitze weiss; beim alten 5 Kopf, Kehle, Gurgel und Kropf aschgrau; Füsse hornfarben; Länge 18 cm. 3

Die Heimath des Zipp- oder Rothammers ist Südeuropa; doch ist er schon im nahen Württemberg und in den Rheingegenden als Brut- vogel beobachtet worden. In Bayern ist er bisher nur selten auf dem Zuge vorgekommen. In unserm Regierungsbezirke erhielt Zeichenlehrer Büchele von Memmingen am 12. März 1857 ein im Illerthalgries ge- fangenes 5, das er längere Zeit in den Käfig setzte und mit Hirse, Kanariensamen und Haber fütterte. In Bezug auf Gesang, Lebensweise, Brut und Nahrung stimmt er ganz mit dem Goldammer überein. |

136. Emberiza hortulana L Gartenammer, Ortolan.

Vorderhals und ein Streifen um die Wange gelb; Oberseite sperlings- farbig; Unterseite rostroth; Kopf aschgrau; Bürzel braungrau; 5 mit grauer Brustbinde; Schnabel und Füsse fleischtarben; Länge 16 cm.

Ein Vogel des mittlern und südlichen Europas, wird der Ortolan insbesondere in Italien, dem südlichen Frankreich und Griechenland häufig getroffen, ist aber auch in manchen Gegenden Deutschlands, z. B. in Schlesien, der Lausitz und an der Elbe in Preussen keine’ seltene Erscheinung, während er bei uns nur auf dem Durchzuge gegen Ende April oder im August und September in kleinen Trupps vor- kommt. Seinen Aufenthalt wählt derselbe in Vorhölzern, baum- und buschreichen Gegenden unfern von Gewässern. Das Nest, ähnlich dem- jenigen des Goldammers, enthält gegen Ende Mai 4 grauweise, aschgrau und braun gefleckte und geaderte Eier. Zur Nahrung dienen ihm Kerbthiere und Sämereien.

In unserm Regierungsbezirke schoss Landbeck bei Klingenbad im” Mindelthale en 5. Weitere 2 Stück sind bei Grönenbach und Woringen gefangen worden. Am 20. April 1889 fing ein Vogelsteller in seinem Garten zu Lechhausen bei Augsburg ein Männchen und 3 Weibchen, die er wieder an Vogelliebhaber verkaufte. |

Schon den Römern dienten die Ortolane oder Fettammern als Delikatesse, Auch jetzt noch werden dieselben im südlichen Frankreich,

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in Italien und Griechenland auf künstliche ’Art gemästet. Man sperrt diese Vögel massenhaft bei Lampenlicht in dunkle Kammern und gibt

- ihnen nebst frischem Wasser gequollene Hirse, Semmeln mit Milch, Grütze,

Zucker und Zimmt; schon nach 3 Wochen sind sie fett und wiegen etwa 65 gr, worauf sie abgewürgt werden.

137. Emberiza schoenıclus L. (Schoenicöla Bp. schoeniclus L.) Rohrammer, Rohrsperling.

Kopf und Kehle des & tiefschwarz; beim © braun mit weisser Kehle; Oberseite rothbraun mit lichtern Federrändern; Unterseite weisslich mit dunklern Schaftstrichen, Bürzel grau; Schnabel dunkelbraun; Füsse bräunlich ; Länge 15 cm. |

Der Rohrammer erscheint im März und ist überall anzutreffen, wo

Riedgräser, Rohr, Schilf und Weidengestrüpp an wasserreichen und

sumpfigen Orten vorhanden sind. Hier nistet er sehr versteckt auf dem Boden zwischen Gras oder auch unter Wurzeln nie im reinen Rohr oder hochaufgeschossenen Buschwerk und legt 4—5 sehr ver- schieden gefärbte, graue oder röthliche, mit rothen bis schwarzbraunen Flecken, Strichen und Punkten gezierte Eier. Die Brutzeit dauert 13 Tage; während derselben wird das © nur zur Mittagszeit vom 6 abgelöst. Die erste Brut beginnt im Mai, die zweite im Juli. Der Lockton klingt wie ,„Züh‘“ oder „ziet!“ Der hervorgepresste, nur mittelmässige Gesang wird vom frühen Morgen bis zur einbrechenden Dunkelheit mit grösster Ausdauer vorgetragen. Die Nahrung besteht zur Frühlings- und Sommerszeit aus Wasserinsekten, während der Zug- und Strichzeit aber aus Sämereien von Wasserpflanzen. Der Abzug vollzieht sich im September und Oktober. In milden Wintern bleiben wohl auch einzelne hier.

Plectröphänes Meyer. Spornammer.

Schnabel klein; Oberschnabel schmäler als der Unterschnabel; die 3 ersten Schwingen am längsten; Kralle der Hinterzehe so lang wie diese und wenig gebogen.

138. Plectröphänes niwälis L. Schneespornammer, Schnee- ammer.

Im Winter ist die Oberseite rostgelb mit schwarzen Flecken, im Sommer braunschwarz; ‚Unterseite weiss; die Flügel der alten Vögel grösstentheils weiss, die der Jungen mit 2 weissen Binden; Schnabel gelb; Länge 17 cm.

Der Schneeammer kommt nur in strengen, schneereichen Wintern aus seiner nordischen Heimath Lappland und Island nach Deutschland und sucht dann auf offenen Feldern, bei tiefem Schneefall ‘auch auf Strassen und in den Ortschaften, nie in Waldungen, sein Leben zu fristen. Am 15. Februar 1889 erschien ein kleiner Flug dieser Vögel, von welchen ein schönes altes & bei Langerringen ge-

' schossen und in Augsburg ausgestopft wurde. Ausserdem ist in frühern

Jahren ein Exemplar bei Kempten und ein zweites bei Woringen erlegt worden,

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Familie: Fringilida.e Finken.

Schnabel kegelförmig, ohne Zahnausschnitt; im Flügel nur 9 Hand- schwingen; Lauf hinten beschient.

Montifringilla Br.

Schnabelmitte kaum höher als breit; die vier ersten Schwingen fast gleichgross.

139. Montifringilla nivälis L. (Fringilla niwalis L.) Schnee- fink.

Kopf und Hals hellgrau; Rücken braungrau; Unterseite aschgrau; Schwanz weiss mit schwarzen Mittelfedern und schwarzem Endsaume;

mittlere Schwingen und obere Flügeldeckfedern weiss. Kehle des & schwarz, des @ grau; Länge 20 cm.

Als Bewohner hoher Gebirge begegnet man dem Schneefinken auf

unsern schwäbischen Alpen in den ödesten und rauhesten Felsenpartien über der Grenze des Holzwuchses auf einer fast erstorbenen Vegetation. Hier lebt er im Frühlinge paarweise, jedoch meist auf der Südseite der Berge, und legt sein Nest in Felsenritzen und Löchern, oft in der Nähe der Schneefelder, an. Im Mai wird das aus 5 Eiern bestehende Gelege gefunden, das 14—15 Tage der Bebrütung bedarf. Die Eier gleichen in ihrer Färbung denen des Buchfinken. (S. 8.138.) Nach der Brutzeit leben diese Vögel in kleinen Gesellschaften. In strengen Wintern kommen sie in tieferliegende Gegenden herab, um hier von Sämereien zu leben. Zur Sommerszeit verzehren sie auch Kerbthiere.. Der Ge- sang ist unbedeutend. Der Lockton klingt wie: ‚‚Tritri, kip‘‘ oder „tit!“ Oberjäger Dorn in Hindelang beobachtete ausser der Brutzeit auf den höhern Gebirgen um Oberstdorf und Hindelang alljährlich bald kleine Flüge von 3—2, bald grössere bis zu 10 und 15 Stück. In den Hospizen , woselbst sie sich oft schaarenweise versammeln, füttert man sie zur strengen Winterszeit.

Pyrgıta Cuv. (Passer L.) Sperling.

Schnabel länger als hoch; Schnabelfirste gekrümmt; 2. und 3. Schwinge am längsten; die Seitenzehen sind nahezu gleichgross.

140. Pyrgita petronia L. (Passer petroniaL.) Steinsperling.

Oberkopf schwarzbraun; über dem Auge ein weisslicher Streifen; Kehle mit gelbem Fleck; Wangen grau; Gefieder lerchenartig, braungrau, oben mit dunkeln, unten mit hellen Flecken; Steuerfedern grau mit weissem Fleck auf der Innenfahne; Länge 16 .cm.

In Südfrankreich und Spanien gehört der Steinsperling zu den häufig vorkommenden Vögeln. In Deutschland dagegen wird derselbe nur in einzelnen Paaren auf kahlen Gebirgen und auf Ruinen, z. B. in Württemberg bei Mergentheim, und in Baden im Rheingau ete., ge- troffen, wo er in Felsenspalten und Löchern nistet. In unserm Kreise ist er bisher nur einmal in grösserer Anzahl bei Probstried unweit Kempten beobachtet worden, wohin er sich offenbar verirrte. Er lebt von Sämereien, Beeren und Insekten. Der Gesang ist etwas besser, als der des Haus- oder Feldsperlings.

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141. Passer montanus L. Feldsperling.

Ohrgegend schwarz; Wangen weiss; Flügel mit 2 weissen Querbinden ; Kehle, Zügel und ein Fleck an den Wangen schwarz; Scheitel rostbraun;

6 und © gleich gefärbt; Länge 14 cm.

Dieser zahlreich vorkommende Standvogel bevorzugt die Vorgärten und Anlagen von Ortschaften, Feldgehölze, Waldränder und Auen, in welchen hohle Laubbäume vorkommen, besonders wenn letztere von Feldern und Wiesen umgeben sind. Er lebt versteckter und vorsichtiger als der Haussperling und versammelt sich in dichten Dornhecken, Ge- büschen und abgeköpften Weiden, wo er zu gewissen Zeiten des Tages in kleinern oder grössern Gesellschaften sicher zu treffen ist. Zur strengen Winterszeit erscheint derselbe auch auf Strassen, in Höfen und auf Geflügelfutterplätzen in Gesellschaft von Emmerlingen und andern Wintergästen. Das Paar erbaut das Nest in Baum- und Mauer- höhlen, Brutkästehen, Hausschwalbennestern und Uferschwalbenröhren

und bebrütet von Ende April bis Ende August gemeinsam dreimal je

4—6 weissliche, mit grauen und braunen Flecken und Punkten gezierte Eier. Die Dauer der Brutzeit währt 13 Tage. Beim Zu- und Ab- fliegen zum Neste sind diese Vögel sehr vorsichtig, wesshalb man sie hiebei nur selten erblickt.

Am 27. April 1866 nahm ich ein Staarkästchen von einem Baume, in welchem anscheinend weder Staare noch Sperlinge nisteten. Als ich auf der Erde angekommen, den Deckel des Kästchens abnahm,

flog erst das auf 5 Eiern sitzende © ab. Ich brachte das Häuschen

wieder an den früheren Platz und sämmtliche Jungen wurden gross- gezogen. Der Feldsperling liebt die Gesellschaft des Haussperlings nicht besonders, während er mit andern Vögeln friedlich lebt. Die Nahrung besteht vom Herbste bis zum Frühjahre aus Körnern und Sämereien, im Sommer aus kleinen, glatten Raupen, Käfern, Blattläusen und andern Insekten. Der Nutzen überwiegt daher den Schaden, den er bisweilen im reifenden Getreide anrichtet. Kirschen frisst er nicht.

142. Passer domesticus L.. Haussperling.

Scheitelmitte grau; Rücken rostfarben mit schwarzen Flecken; Flügel mit einer gelblichweissen Querbinde; Wangen weiss; & mit schwarzem Kehl-

fleck; @ mit grauem Kopfe und Kehle und mit graugelbem Streifen über

dem Auge; Länge 16 cm.

Der Haussperling ist ein allbekannter und überaus häufig vor- kommender Standvogel, der hauptsächlich zur Zeit der Getreide- und Kirschenernte schadet, aber während der Brutzeit durch Vertilgung von

Raupen, Brach- und Maikäfern und vieler anderer Insekten auch Nutzen

schafft. Er wohnt stets in der Nähe der Menschen und ist ein überaus kluger, aber auch ebenso listiger und diebischer Vogel, der sich vor- treffllich in jede Lage zu schicken weiss. Derselbe bewohnt nur Ort- schaften, in deren Nähe noch Getreidebau betrieben wird, meidet da- gegen Gebirgsdörfer mit ausschliesslicher Viehzucht z. B. die Thäler von Hindelang, Oberstdorf, Balderschwang u. a.m. Als gesellig lebende Vögel kommen die Männchen selbst zur Brutzeit täglich mehrmal in

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einem dichten Busche oder einer Dornhecke zusammen, um hier eine Zeit lang zu schilpen und zu schwatzen. Vor der Paarung setzt es unter den Männchen um ein Weibchen oft Kämpfe ab, dass die Federn stieben. Das kunstlose Nest, das sie aus Stroh, dürren Grashalmen, Wolle, Borsten und verschiedenen Stoffen zusammentragen und mit Federn auspolstern, wird in Höhlungen von Gebäuden, in Brutkästchen, Baumlöchern, Schwalbennestern und selbst frei im Gezweige von Bäumen errichtet. Dasselbe dient zur Winterszeit auch als Schlafstelle. Bei strenger Kälte nächtigen mehrere derselben in einem Neste, um sich hier gegenseitig zu erwärmen. Zur Frühlings- und Sommerszeit er- folgen 3—4 Bruten, wobei je 4—6 sehr verschieden gefärbte, auf weisslichem Grunde braun oder aschgrau gefleckte, gepunktete und bespritzte Eier gemeinschaftlich in 13 oder 14 Tagen zur Ausbrütung gelangen. Die Jungen der ersten Brut erhalten fast ausschliesslich Kerbthiere, jene der 2. und 3. Brut auch theilweise Körnerfrüchte. Durch das rechtzeitige Ausnehmen der jungen Vögel könnte seiner allzugrossen Vermehrung am wirksamsten vorgebeugt werden. Sein monotones Geschrei verdient nicht den Namen Gesang. Der Lockruf lautet: ‚‚Schiep, Schilp, Dieb oder Bilp!“ In Erregung: ‚Terrrr‘“ oder „Tellterell!‘“ Farbenabänderungen kommen bei dem Haussperlinge öfters vor, und zwar sowohl Albinos, als auch mehr oder weniger scheckige, schmutzigweisse, isabellgelbe und hellgraue. Im Mai 1859 erbaute ein Paar sein Nest in dem Kirchthurme zu Breitenbronn in einem Uhr- gewichte, das theilweise mit Steinen beschwert war und fütterte an diesem Orte zwei Bruten gross. Der Sperling ist ein Allesfresser. In Mitte des vorigen Jahrhunderts waren die Sperlinge öfters ein Gegenstand der Regierungssorgen. Jeder Haushaltung wurde die jähr- liche Einlieferung von einer Anzahl Spatzenköpfe Spatzensteuer auferlegt. Nach einem würzburgischen Landgebot von 1746 mussten von jeder Haushaltung jährlich wenigstens 6 Spatzenköpfe an das Amt eingeliefert werden, welche Zahl anno 1748 aus landesfürst-väterlicher Milde gnädigst auf 3 Köpfe herabgesetzt ward. Aehnliche Spatzen- vertilgungsgebote ergingen auch im Ansbachischen 1728, 1744, 1762 etc.

Fringilla L.

Schnabel länger als hoch; an der Oberschnabelwurzel gefiederte Borsten ; die 4 ersten Schwingen am längsten; Schwanz leicht gegabelt.

143. Fringilla coelebs L. Buchfink, Edelfink.

Die 2 äussern Steuerfedern mit weissem Keilfleck auf der Innenfahne, die übrigen Steuerfedern schwarz; Flügel mit einer weissen und einer gelben Querbinde; Unterrücken und Bürzel grün; die Unterseite des & mennigroth, des © röthlichgrau; erste Schwinge ‚kürzer als die 4.; Länge 16 cm.

Ein allbeliebter und häufig vorkommender Stand- und Tagzugvogel ist der Buchfink, der seinen Wohnort in Gärten, Anlagen, Laub- und Nadelwäldern aufschlägt und uns durch seinen schmetternden, häufig wiederholten, aber stets gern gehörten Schlag erfreut. Schon Mitte Februar trifft die Vorhut nur aus Männchen bestehend bei uns

Bi,

ein, worauf erst etwa 14 Tage später die Weibchen folgen. Nun be- ginnen die Liebeskämpfe der Männchen um eine Gattin, nach deren Entscheidung Anstalten zum Nestbau getroffen werden. Hat das @ einen passenden Platz hiezu zwischen der Astgabel eines Baumes oder grössern Strauches gefunden, so wird das Nest überaus kunstvoll aus Moos, Würzelchen und Halmen vom © erbaut, mit weichen Stoffen

ausgefüttert und aussen derart mit Flechten überzogen, dass dasselbe

kaum von dem Baumstamme oder Aste, auf welchem es steht, zu unter- scheiden ist. Die 4—5 blaugrünen oder blaugrauen, hell- oder schwarz- braun gefleckten und gewölkten Eier zeitigt das ©, das während der Brutzeit vom & mit Insekten gefüttert wird, in 14 Tagen. Das erste Gelege ist Mitte April vollzählig. Sind die Jungen selbständig, so schreitet das Paar zu einer zweiten Brut. Die Grossfütterung der Jungen geschieht gemeinschaftlich. Im Herbste versammeln sich die Finken zu grösseren Schaaren, streifen eine Zeit lang in der Gegend umher und ziehen dann von Ende September bis Anfang November, und zwar Weibchen und Junge 14 Tage früher als die Männchen, nach dem wärmern Süden. In milden Wintern bleiben oft ziemlich viele in strengen weniger und unter diesen wieder mehr Männchen als Weibchen bei uns. Der Gesang heisst Schlag, weil er aus einer oder zwei regelmässig abgeschlossenen Strophen besteht. Gute Schläger, besonders sog. Doppelschläger, sind sehr selten geworden, weil durch das Wegfangen der guten Sänger die jüngern Vögel, der bessern Lehr- meister beraubt, nur als Nachahmer mittelmässiger Schläger erscheinen. Die Lockstimme lautet „Fink“ oder „Pink“. Bei Gefahr lässt der Fink ein ,„Siih‘‘ hören, und bei Regenwetter vernimmt man häufig ein „Jerr“ oder „trüb!“ Alte und junge Vögel leben während der Nistzeit fast ausschliesslich von Insekten; zur übrigen Zeit von Unkraut-, Buchen-, Birken-, Erlen-, Nadelholz-- und ölhaltigen Samen. Einen Albino sah ich in den vierziger Jahren in einem Käfige; am 5. August 1866 beobachtete ich einen solchen -in Gesellschaft anderer Finken. Erwähnt zu werden verdient noch, dass im Jahre 1879 ein © sein Nest in dem eisernen Weihwasserkessel eines Grabkreuzes auf dem Gottesacker zu Kutzenhausen anlegte. Als das Nest fertig war, kam ein Gewitter mit heftigem Regen, der das Becken vollständig mit Wasser füllte. Sofort schritt das Pärchen zur Errichtung eines neuen Nestes auf dem Aste eines nahen Birnbaumes.. Das oben erwähnte Nest wird im natur- wissenschaftlichen Verein in Augsburg aufbewahrt.

144. Fringilla montifringilla L. Bergfink.

Rücken dunkel; Unterrücken und Bürzel in der Mitte weiss; Flügel mit gelber und weisser Querbinde; Kopf des & schwarz mit gelblicher Bei- mischung, des © rothgrau; 1. Schwinge länger als die 4.; Länge 16 cm.

Beheimathet im hohen Norden der alten Welt, bewohnt der bunt befiederte Bergfink dortselbst Birken- und Nadelwälder. Im Winter durchzieht er ganz Europa bis zum mittelländischen Meere. Auf diesem Zuge kommt er im Spätherbste und Winter auch in grossen Schaaren zu uns, streift bei gelinder Witterung in Wäldern und auf Feldern

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umher, lebt von Bucheckern und Unkrautsämereien und erscheint bei tiefem Schnee in den Ortschaften. Im März wandert er wieder nach dem Norden. In manchen Gegenden werden die Bergfinken „Böhämmer“ genannt, weil man glaubt, sie kämen aus Böhmen. In der Rheinpfalz jagt man sie zur Nachtzeit in den Wäldern bei der Beleuchtung mit brennendem Kienholze, wobei Tausende mit vortrefflich gearbeiteten Blasröhren geschossen und mit besonderer Vorliebe verspeist werden. Der Gesang ist ein unbedeutendes Gezirp. Der Lockton lautet: „Jäck.‘* Leu erhielt am 11. Juni 1856 ein altes % im Hochzeitkleide vom Wolfszahne dahier. Es war dieses eine seltene Ausnahme, da diese Vögel zur Sommerszeit längst in ihre nordische Heimath zurückgekehrt sind und dort dem Brutgeschäfte obliegen.

145. Coccothraustes Bechst. Kernbeisser.

Schnabel dick, am Grunde sehr breit, mit leicht gebogener Firste; 1. Schwinge kürzer als die 2.; Schwanz kurz, gegabelt.

Ooccothraustes vulgaris Pal. Kirschkernbeisser.

Rücken kastanienbraun mit weisslichen Flügelbinden; Nacken grau; Bauch röthlich, Kehle schwarz; © blasser; Länge 18 cm.

Im Norden Tagzugvogel, ist der scheue und listige Kernbeisser bei uns ein Stand- und Strichvogel. Ein Theil zieht im Oktober oder November fort, trifft aber schon wieder im Februar oder Anfang. März bei uns ein. Er brütet im Mai in Laubwäldern, Anlagen und grössern Obstgärten. Das Nest, welches bald höher, bald niedriger im Gezweige von Laubbäumen steht, ist aus Reisern, Würzelchen, Halmen und Moos errichtet und mit Haaren und Wolle ausgefüttert. Die 3—6 grau- oder grünlich grundirten, dunkelbraun oder schwärzlich gefleckten, ge- strichelten und punktirten Eier bebrütet das © mit Ausnahme der Mittagszeit 14 Tage. Als Nahrung dienen ihm hartschalige Sämereien: Hain- und Rothbucheckern, Ahorn-, Erlen- und Ulmensamen. Zur Zeit der Kirschen - und Weichselernte verursacht der Kernbeisser sehr beträchtlichen Schaden, indem er das Fleisch dieser Früchte beseitigt und die feste Schale mit lautem, weithin hörbarem Knacken öffnet und nun den eigentlichen Kern verschluckt. Ausserdem verzehrt er Baumknospen ünd bringt auch den Sämereien in den Gemüsegärten Nachtheil. Durch Vertilgen von Kerbthieren «und deren Larven nützt er einigermassen. Der Gesang besteht nur aus kräftigen, schwirrenden Tönen. Der Lockton ist ein scharfes „Zick‘“‘ oder „‚knick!“

Ligurinus Koch. (Fringilla chloris L.)

Schnabel kegelförmig, sehr kräftig, an den Schneiden scharf eingezogen, mit einem kleinen Ballen im Unterkiefer.

146. Ligurinus chloris L. Grünling, Grünfink.

Oberseite gelblichgrün; Wangen und Halsseiten aschgrau; Brust grün- gelb; Bauch weisslich; @ weniger lebhaft gefärbt; Schnabel und Füsse röthlichgrau; Länge 15 cm.

Der Grünling ist ein Zug- und Strichvogel, der im März ankommt und im Oktober abzieht. Viele dieser Vögel bleiben den Winter über

Hin!

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hier; letztere mögen wohl in nördlichen Gegenden zu Hause sein. Waldränder, Feldgehölze, Flussauen, Gärten und Alleen dienen ihm zum Aufenhaltsorte. Das Nest wird auf Bäumen oder hohen Büschen aus Reisern, Würzelchen und Halmen erbaut und mit. feinern Stoffen ausgefüttert. Ende April ist das erste Gelege vollzählig. Es besteht aus 4—6 blauweissen, hell- oder dunkelroth punktirten Eiern, die das @ 14 Tage bebrütet. Im Juli erfolgt eine zweite und bei günstiger Witterung manchmal eine dritte Brut. Als Nahrung bevorzugt dieser Vogel verschiedene Sämereien, besonders Hanfsamen. Bei hohem Schnee lebt der Grünfink von Distelsamen, welcher auf den an Strassen und Wegen wachsenden Disteln zu finden ist, oder er kommt auch in die Ortschaften auf die Geflügelfutterplätze. Der Gesang ist ein einförmiges

„grühe‘“ folgt. Der Lockton lautet: „Jäck‘ oder „tschäck!“ Einzelne Männchen dieser Art besitzen die Fähigkeit, einen zwar leisen, aber ziemlich abwechselungsweisen und angenehmen Gesang hervorzubringen.

Serinus Koch.

Schnabel kurz, an der Wurzel breiter als hoch; 2. und 3. Schwinge am längsten; Schwanz ausgerandet; Lauf kürzer als die Mittelzehe.

147. Serinus hortulanus Koch. (Pyrrhula serınus L) Girlitz.

Oberseite grün; Hinterkopf, Rücken und Schultern grüngelb, mit schwärzlichen Längsflecken; Stirn, Bürzel und Unterseite gelb; Schwingen und Steuerfedern schwarzbraun; Flügel mit gelbgrüner und röthlichgelber Binde; Schnabel horngrau; Füsse gelblich fleischfarben; Gefieder des @ an Brust und Unterleib blasser und dunkelbraun gefleckt; Länge 12,5 cm.

Zu Aldrovands und Gessners Zeit vor mehr als 300 Jahren wurde der Girlitz als in Augsburg vorkommend, erwähnt. Seit dieser Zeit blieb daselbst dieses lebhafte und hübsche Vögelchen gänzlich verschollen. Noch vor wenigen Jahren war es in unserm Kreise so selten, dass der verstorbene J. F. Leu innerhalb 30 Jahren nur 4 Stück erhielt, die von Vogelfängern zur Zugzeit gefangen worden waren. Erst in neuerer Zeit hat sich der Girlitz auch im Regierungsbezirke Schwaben und Neuburg verbreitet. Am 12. Juni 1882 vernahm ich das erste Mal den Gesang eines Girlitz-Männchens in einem hiesigen Garten.

‘Den 10. Juni 1884 gelang es mir, ein Nest dieses Vogels zu finden,

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das in einer dichten Gartenlaube des hiesigen Bahnhofes angebracht war. Ebenso entdeckte ich im Mai 1886 ein solches in der Astgabel eines Zwergobstbaumes. Seit dieser Zeit haben sich diese Vögel in der Stadt und Umgebung allmählig verbreitet, ohne jedoch in auffälliger Weise an Zahl zugenommen zu haben. Dieses niedliche Vögelchen macht jährlich 2 Bruten. Das Nest ist dem des Buchfinken sehr ähnlich. Das volle Gelege enthält 4—5 weisslich oder grünlich grun- dirte Eier, die hell oder dunkelroth gefleckt und gestrichelt und manch- mal am diekern Ende mit einem Fleckenkranz versehen sind. Das 9 brütet 13 Tage allein und wird vom & während dieser Zeit aus dem Kropfe gefüttert. Kleinere Sämereien dienen zur Nahrung. Der aus trillernden und schwirrenden Tönen zusammengesetzte Gesang ertönt

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sehr fleissig unter beständigem Hin- und Herdrehen des Körpers von einer Baumspitze oder einem Telegraphendraht aus. Der Lockton lautet „Girlit“ oder „zizeriz!““ Er ist ein Wandervogel, der im April seltener zu Ende März erscheint und bei uns bis in den Spätherbst verweilt.

148. Serinus canarıus Koch. (Fringilla canarıa L) Kana- rienvogel.

Mehr als drei Jahrhunderte sind verflossen, seit der Kanarienvogel aus seiner Heimath, den kanarischen Inseln ausgeführt, acclimatisirt und durch Zähmung und Züchtung zu einem Weltbürger gemacht wurde und sich derart veränderte, dass der ursprünglich grünlich gefärbte, nun in verschiedenen Farben prangende Vogel gar nicht mehr zu erkennen ist. Kanarienvögel, die man leicht mit Stieglitzen, Zeisigen und Hänflingen paaren kann, erzielen oft schön gezeichnete Bastarde. In unserm Klima besitzen diese Vögel nicht die Fähigkeit, ihr ‚Leben im Freien zu erhalten.

149. Citrinella Bp. alpına Scop. (Fringilla citrinella L.) Zitronenzeisig.

Ober- und Unterseite grünlich, letztere nicht gefleckt; Schwingen und Steuerfedern schwärzlich mit gelbgrüner Kante; Bürzel grüngelb; Nacken und Halsseiten grau; Schnabel und Füsse bräunlich; Länge 12 cm.

Als südeuropäischer Vogel bewohnt der Zitronenzeisig auch die südlichen Gebirgsabhänge Tirols und der Schweiz. In unserm Re- gierungsbezirke erscheint er nur zeitweise in Gesellschaft von Erlen- zeisigen, wobei er dann in die Hände von Vogelfängern kommt. So sind im Jahre 1853 zwei Exemplare bei Memmingen, am 2. April 1879 ein 5 bei Sonthofen, den 20. April 1884 zwei Männchen und 1 © am Lech bei Augsburg und am 28. April 1889 7 Vögel dieser Art bei Lechhausen in Gefangenschaft gerathen.

Ohrysomitris Boie.

Schnabelmitte zweimal so hoch wie breit, auf der Firste bogenförmig gewölbt; Flügel verhältnissmässig lang; Zehen mit kurzen Nägeln besetzt.

150. Ohrysomitris (Boie) spinus L. (Fringilla spinus L.) Erlenzeisig.

Oberseite gelbgrün; Unterbrust und Bauch weisslich; Hinterhals, Rücken, Schultern und obere Schwanzdecken schmutzig gelbgrün; Oberbrust bei alten & grüngelblich, bei @ und Jungen weisslich mit dunkelbraunen Schaft- flecken; Bürzel gelbgrün; Kehle schwarz gefleckt; Schnabel fleischfarben, an der Spitze schwärzlich ; Füsse braun; Länge 12 cm.

Einer der lebhaftesten, beweglichsten, muntersten und gelehrigsten Vögel ist der Erlenzeisig, der hauptsächlich die Nadelwälder gebirgiger Gegenden bewohnt. Als Strichvogel besucht er ausser der Brutzeit schaarenweise Fichten-, Erlen- und Birkenbestände, um hier mit Vor- liebe die Samen dieser Bäume zu verzehren. Je nach der Strenge des Winters dehnt er seine Wanderbesuche mehr oder weniger nach dem

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Süden aus, während andere aus dem Norden kommende Zeisige bei uns Winterherberge nehmen. Seine Niststelle wählt er sehr versteckt in bedeutender Höhe auf den äussersten Zweigen einer Fichte oder Tanne. Das Nest, äusserlich mit dürren Reisern, Moos und Flechten verbunden, ist dagegen innerlich mit Halmen, Wolle und ‚sonstigen weichen Stoffen ausgefüttert. Das volle Gelege enthält 4—6 blau- oder ‘grünlich-weisse, braun- oder roth gepunktete und geaderte Eier, die gewöhnlich am stumpfern Ende mit einem Fleckenkranze versehen sind. Das allein brütende © wird während der 13tägigen Brutdauer vom 5 mit Insekten gefüttert, mit welcher Kost auch die Jungen gemein- schaftlich grossgezogen werden. Die erste Brut findet Anfangs April, die zweite Ende Mai oder Anfangs Juni statt. Der Gesang, ein ange- nehmes Gezwitscher, endigt gewöhnlich mit einer krähenartigen Strophe. Die Locktöne lauten wie „TIrettet‘‘ oder „tettertet‘“ und ‚‚didilei!“

151. Carduelis Cuv.

Schnabel sehr gestreckt, kegelförmig, spitz zulaufend, vorn etwas abwärts gebogen; Füsse mit langen Zehen; Flügel zugespitzt; Schwanz seicht ausgeschnitten.

Carduelis Cuv. elögans Steph. (Fring. carduelis L.) Stieglitz, Distelfink.

Oberseite bräunlich; Bürzel weiss; Unterseite weisslich, beim © und den Jungen gefleckt; Schwingen und Steuerfedern schwarz, letztere mit gelber Binde, erstere mit weisser Spitze; & mit schwarzem Scheitel und Hinterkopf, rother Stirne, rothem Kinn und weissen Wangen; Schnabel röthlichweiss, an der Spitze schwarz; Füsse fleischfarben; Länge 13 cm.

Ausgezeichnet durch Lebhaftigkeit, Beweglichkeit und Gelehrigkeit, bewohnt der farbenprächtige Stieglitz im Frühlinge und Sommer Wald- ränder, Baumpflanzungen, Parkanlagen und Gärten, die er durch seinen ‚hübschen, abwechslungsreichen und fleissig vorgetragenen Gesang aufs trefflichste belebt und erheitert. Der Lockruf lautet: „Stieglit, zilit‘“ und „Fink, Fink!“ der Warnruf: ‚Mai‘ und in Erregung: „‚Rärärä !“ Obwohl im ganzen Regierungsbezirk vorkommend, tritt er doch nur in einzelnen Gegenden als Brutvogel auf, während er in andern nur zur Herbst - und Winterszeit als Strichvogel erscheint. Das 9 erbaut in der Astgabel eines Laubbaumes- oder Strauches sehr versteckt ein aus verschiedenen Stoffen gefilztes, höchst kunstvolles Nest. Die 4 ‚bis 5 Eier, welche in 13 bis 14 Tagen vom ©& allein gezeitigt wer- den, sind bläulichgrün und mit braunrothen Flecken und Strichen überzogen, indessen das 5 die nöthige Nahrung herbeischafitt. Die prosen Vögel erhalten zur Atzung Kerbthiere und später theilweise ‚verschiedene Sämereien; die Eltern leben zur Brutzeit grossentheils von Insekten. In günstigen Jahren erfolgt noch eine zweite Brut. Zur Hertao besuchen diese Vögel in grossen Schaaren Wiesen, Hanf- und Mohnäcker, um hier verschiedene Sämereien aufzunehmen. Gegen den Winter lösen sich die grossen Flüge in kleine Gesellschaften von 5 bis 12 Stück auf, die nun Strassen, Wege und distelreiche Orte

ufsuchen, um hier vorwiegend von Distelsamen zu leben, welche Nah-

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rung diesem Vogel den Namen ‚‚Distelfink‘‘ verschaffte. In neuerer

Zeit wird. der Stieglitz bei uns als Brutvogel auch in solchen Gegenden beobachtet, in welchen er früher niemals nistete.e. Zur Herbstzeit er- scheint derselbe alljährlich am zahlreichsten in der Umgebung von Lindau. _ Die aus Gebirgsgegenden stammenden Stieglitze sind etwas grösser als jene, welche im flachen Lande ihre Heimath haben. Dem Marktinspektor Walter in Augsburg gelang es im Sommer 1889 ein Stieglitzenpaar im Käfige zum Brüten zu bringen, das auch seine Jungen glücklich grossfütterte.

Cannabına Landsb.

Schnabel kurz, kegelförmig, mit sehr scharfer Oberkieferspitze; Flügel

spitzig; Gabelschwanz scharfeckig.

152. Cannabına sanguin&aLandsb. (Fring.lindta, cannabına L.) Bluthänfling.

Rücken zimmetbraun, schwarzbraun gefleckt; Kehle weiss, braun gefleckt; Steuerfedern schwarz mit weissem Rande; Handschwingen mit weisser Aussenfahne; Schnabel dunkelgrau; Beine fleischfarbig; & im Sommer mit karminrothem Scheitel und solcher Brust; im Herbste gelblichweiss; Unter- seite weisslich; @ und Junge sind ohne rothen Schmuck; Länge 13 cm.

Zum Aufenthalte wählt der Hänfling zur Frühlings- und Sommer- zeit Waldränder, Feldgehölze, Gärten, Anlagen, Hecken und Gebüsche, woselbst er in der Höhe von 1—2 m das aus Reisern, Würzelchen und Halmen bestehende und mit Wolle und Haaren ausgefütterte Nest dicht in einander verwebt. Die 4—6 bläulichen Eier sind mit hell- oder dunkelrothen Strichelchen und Punkten gezeichnet und im April und Juni vollzählig vorhanden. Das allein brütende © wird während der 13—14 tägigen Brutdauer vom 5 gefüttert. Die Jungen werden gemeinschaftlich aus dem Kropfe geätzt und nach dem Ausfluge noch längere Zeit mit aller Sorgfalt geführt. Nach der letzten Brut bilden die Familien grössere Flüge, besuchen Hanf- und Krautfelder, um von Unkraut- und andern Sämereien zu leben. Das Männchen lässt seinen hübschen, aus flötenden, schmetternden und krähenden Lauten zusammen- gesetzten Gesang gewöhnlich vom Gipfel eines Baumes oder Busches vernehmen. Der Lockton klingt wie „Jäck“ oder „gäck“, der Warn- ruf „Dü, diü!“ Im Fluge ist der Hänfling leicht an seinem schnell

ausgestossenen „Täktäktäk“ zu erkennen. Er ist ein ziemlich häufig

« vorkommender Strichvogel, der in gelinden Wintern mit Finken, Sper- lingen und Emmerlingen umherschweift, in strengen wohl ‚auch theil- weise fortzieht. Er gehört zu unsern lebhaftesten, heitersten, gesellig- sten und gelehrigsten Vögeln. In den Jahren 1887 und 88 nistete ein Pärchen in Haunstetten wiederholt auf einem Laurusbaume, der in einem grossen Topfe an der Eingangsthüre eines Wohngebäudes stand.

NB. Cannabına flaviröstris L. (Fring. montium L.) Berg- oder Steinhänfling.

Dieser, in seiner Lebensweise dem Hänfling sehr ähnliche Vogel

ist ein Bewohner nördlicher Länder, der nur sehr selten als Wintergast

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in unsern Gegenden erscheint. Bei München ist dieser Vogel wieder- holt auf dem Vogelherde gefangen worden und ebenso bei Nürnberg. Ob dieses auch in unserm Kreise der Fall war, ist mir nicht bekannt geworden.

Linäria Ch. L. Br. (Fringilla L.)

Schnabelmitte zweimal so hoch als breit.

153. Linaria alnörum Br. (Fring. linaria L.) Nordischer Leinfink, Birkenzeisig.

Kropf und Vorderbrust hellkarminroth; Zügel und Kehle braunschwarz ; Scheitel karmoisinroth; Hinterkopf, Hals, Rücken und Schultern grau; Q dunkler gefärbt; Oberschnabel hornblau, Unterschnabel gelb; Füsse graubraun; Länge 13 cm.

Missräth in den Birkenwäldern des hohen Nordens die Haupt- nahrung des Leinfinken, der Birkensamen, so wandert derselbe in Schaaren nach dem Süden und berührt auch unsere Gegenden. Er trifft gewöhnlich im November bei uns ein, lebt den Winter über von Birken-, Erlen- und Fichtensamen und kehrt im Februar und März wieder in seine nördliche Heimath zurück, um sich dort dem Brut- geschäfte zu widmen. In manchen Jahren erscheint derselbe gar nicht. Sehr zahlreich trafen diese Vögel bei uns ein in den Jahren 1847/48, 55/56, 62/63, 81/82 und 1884/85, in welch letzterm Jahre ich am 15. November 1885 einen grossen Flug längere Zeit auf Erlen in der Nähe der Schiessstätte dahier beobachtete. Ebenso wurden im März 1888 und im Februar und Oktober 1889 mehrere derselben von Vogelfängern bei Lechhausen gefangen. Der Gesang ist nur ein Gezwitscher. Der Lockton ist ein „Tschät oder tschäk‘‘ und ‚Hoid, hoing!“ Da der Leinfink bei uns nicht alle Jahre regelmässig erscheint, so sah man ihn früher als einen unwillkommenen Verkünder von Unglückszeiten an.

Pyrrhüla Cuv. Gimpel. Schnabel an der Wurzel breiter als hoch; 2. bis 4. Schwinge am längsten; Schwanz leicht ausgerandet.

154. Pyrrhüla europaea Vieill. (rubicilla Pall., vulgaris Cuv.) Gimpel.

Scheitel, Schwungfedern und Schwanz schwarz; Bürzel weiss; 5 unten roth, @ grau; Länge 17 cm.

Zur wärmeren Jahreszeit bewohnt dieser Stand- und Strichvogel grössere Wälder sowohl des Gebirges als der Ebene, streicht dagegen zur Herbst- und Winterszeit gerne in die Anlagen und Gärten von Städten und grössern Ortschaften. Das Nest fand ich stets im tiefen Walde des Laub- und Nadelholzes auf freien Stellen, am häufigsten in jungen Fichten-Dickichten. Die Aussenseite des Nestes ist aus Reisern, Würzelchen und Flechten erbaut, das Innere mit feinen Pflanzenfäserchen und Haaren ausgefüttert. Die 4—5 blaugrünen, verschiedenfarbig gefleckten und punktirten Eier sind am dickeren Ende mit einem Fleckenkranze versehen. Das © brütet 14 Tage und wird zu dieser Zeit vom & ge-

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füttert. Das erste Gelege findet man Anfangs Mai, das zweite Mitte Juni. Die Jungen erhalten nur Kerbthierkost, während zur Herbst- und Winterszeit Baum- und andere Sämereien, Vogel- und andere Beeren, sowie Baumknospen, zur wärmern Jahreszeit auch Insekten zur Nahrung dienen. Der Gesang ist im Freien nur ein leises Gezwitscher; dagegen lernt er in der Gefangenschaft leicht Melodien. Der Lockruf ist ein melancholisches „Diü !“

Im Jahre 1859 waren die- Gimpel in den Wäldern Mittelschwabens so zahlreich vorhanden, dass ich im Monat Mai innerhalb weniger Tage 6 Nester mit Eiern fand. Im Herbste und Winter werden viele der- selben in den für Krametsvögel aufgehängten Dohnen gefangen und meist unbeachtet bei Seite geworfen. Sind zur kältern Jahreszeit die Zweige der Bäume vom Dufte glänzend bereift, so bieten die Männchen mit ihrem leuchtend rothen Gefieder einen überaus lieblichen Anblick. Wird in der Gefangenschaft einer dieser Vögel ausschliesslich mit Hanfkörnern gefüttert, so verwandelt sich das rothe Gefieder nach und nach in ein schwarzes. Eine Frau in Augsburg fütterte einen rothbrüstigen Gimpel im Käfige nur mit Hanfsamen. Nach dem Tode ihres Ehemannes ver- färbte sich das Gefieder dieses Vogels schwarz, und die Wittwe behauptete nun ernstlich, dass der Vogel Trauerkleidung angelegt habe.

OCorythus Cuv. (Penicöla Vieill.)

Schnabel kurz, vorn hakenförmig übergebogen, an der Wurzel so breit wie hoch; 2. und 3. Schwinge am längsten ; Schwanz kürzer als der Körper, leicht ausgerandet.

NB. Corythus enuceätor L. Hakengimpel, Fichten- simpel. & ziegelroth, @ gelb; Flügel mit zwei weisslichen Binden; Länge 22 cm.

Der Hakengimpel ist ein Bewohner der Nadelholzwälder des hohen Nordens. Er erscheint zuweilen auf seinen periodischen Zügen als sel- tener Wintergast in Bayern. Erlegt wurden. nur einzelne bei Nürnberg und Regensburg. Ob Hakengimpel auch schon in unserm Kreise auf dem Zuge eingetroffen sind, vermag ich nicht nachzuweisen.

Loxıa L. Kreuzschnabel.

Schnabel ziemlich lang mit stark gekrümmter Firste und starker Spitze; die Spitzen des Ober- und Unterschnabels kreuzen sich bald rechts, bald "links; die erste Schwinge die längste; Schwanz kurz, schwach gegabelt; bei den alten Männchen ist das Gefieder roth, bei den Weibchen und Jungen gelb oder graugrün. Die Schnabelbildung dient zur Erbeutung der Tannen-, Fichten- und Kiefernsamen. Sie wandern dem reichlich vorhan- denen Samen nach und richten auch das Brutgeschäft nach demselben. Sie klettern geschickt wie die Papageien. |

155. Lozia pityopsittäcus Bechst. Föhren- oder Kiefern-

kreuzschnabel.

Schnabel dick, fast so hoch als lang; die Schnabelspitzen überragen einander nur wenig; Flügel ohne weisse Querbinden; Flügelspitze über die obern Schwanzdeckfedern hinausragend; Länge 20 cm. Ä

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Der Föhrenkreuzschnabel ist dem folgenden Fichtenkreuzschnabel in Bezug auf Lebensweise, Brutgeschäft und Färbung so ähnlich, dass er von letzterm nur durch einen etwas kräftigern Körper und einen diekern Schnabel zu unterscheiden ist. Er führt ein Nomadenleben und bleibt da, wo der Kiefern- und Fichtensamen gut gerathen. Land- beck beobachtete diesen Strichvogel bisweilen im Mindel- und Kamel- thale in Gesellschaft des Fichtenkreuzschnabels. ;

Im Jahre 1889 erschienen wiederholt kleine Flüge dieser seltenen Vögel, von welchen am 28. Juni ein altes 5 in der Gegend von Immenstadt und am 4. Oktober 2 Männchen und 1 Weibchen bei Lech- hausen gefangen werden konnten.

156. Loxıa curviröstra L. Fichtenkreuzschnabel.

Schnabel länger als hoch; die Spitze des Unterschnabels weit über den Rücken des Öberschnabels emporragend; Flügel ohne weisse Quer- binden; die Spitze des Flügels ragt nicht über die obern Schwanzdeckfedern hinaus; die drei- und mehrjährigen Männchen sind karminroth mit Aus- nahme der Schwung- und Steuerfedern und des hellgrauen Bauches; © und Junge haben einen grauen oder dunkelgrauen Oberkörper mit gelben Feder- rändern, während der Unterkörper blasser gefärbt ist; Länge 17 cm.

Wie die übrigen Verwandten sind die Fichtenkreuzschnäbel ruhe- lose Wanderer. In manchen Jahren, in welchen reichlich Fichtensamen vorhanden ist, erscheinen sie plötzlich in grössern Schaaren, sind da- gegen in andern gar nicht zu ireffen. Sie nisten zu allen Jahreszeiten, selbst im Monate Dezember, am häufigsten jedoch im März. Das Nest, das äusserst schwer zu finden ist, wird stets auf einem Aste, einer Astgabel oder am Stamme hoher Fichten so angebracht, dass dasselbe durch Zweige oder Aeste, die sich über demselben befinden, gegen den fallenden Schnee gedeckt und geschützt ist. Dieses Nest, das aussen aus Reisern, Haidekraut, Moos und Flechten, die mit Harzklümpchen zusammengekittet sind, besteht, ist im Innern sehr dicht und warm mit Halmen und Würzelchen ausgefütter. Die 5 4 grauweissen oder bläulichen Eier sind braun oder roth gefleckt und gestrichelt. Das Weibchen erwärmt dieselben 15 Tage allein und wird zu dieser Zeit vom 5 mit Nahrung versorgt. Die gemeinschaftliche Auffütterung der Nestlinge mit erweichten Nadelholzsamen geschieht aus dem Kropfe, was auch noch längere Zeit nach dem Ausfluge aus dem Neste andauert, weil die Jungen erst bei vollkommen ausgebildetem Schnabel zur Oeffnung von Fichtenzapfen und somit zur Gewinnung des Samens befähigt sind. Der Gesang des 5, welcher zur Brutzeit fleissig erschallt, ist zwar einfach, klingt aber hauptsächlich zur Winterszeit überraschend und angenehm. Sind in einer Waldung Fichtenkreuz- Schnäbel vorhanden, so verrathen sie ihre Anwesenheit sogleich durch ihr weithin hörbares „Göpp, göpp, gipp, gipp“ oder „Zock, zock!“ _

In unserer Gegend fand nur einmal der verstorbene Landarzt Bau- meister im Walde bei Diedorf ein Nest. Dagegen gelang es öfters, junge, erst kurz vorher dem Neste entflogene Vögel zu fangen oder zu ‚schiessen z. B. in den Jahren 1855, 59, 61, 86 und 1887. Kieferzapfen 10*

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vermögen diese Vögel nicht so gut zu öffnen, wie die Kiefernkreuz- schnäbel.e Manche Leute halten die Kreuzschnäbel zu dem Zwecke in dem Käfige, dass diese Vögel den Rothlauf und andere Krankheiten an sich ziehen sollen.

Erwähnt zu werden verdient noch, dass die Leichname dieser Vögel der Verwesung widerstehen, d. h. zu Mumien eintrocknen, weil das Fleisch in Folge der Nahrung von Nadelholzsämereien von Harz durch- drungen ist.

Gegen Ende Juli 1889 legte in Augsburg ein allein in einem Käfige gehaltenes © drei unbefruchtete Eier.

157. Loxıa bifasciata Br. (leucoptera Gm.) Weissbindiger

Kreuzschnabel.

Er ist von den beiden vorigen Arten dädurch zu unterscheiden, dass jeder Flügel mit zwei weissen Querbinden geschmückt ist; Länge 16 cm.

Ein Bewohner von Osteuropa und Sibirien, kommt der weissbindige Kreuzschnabel nur sehr selten auf seinen periodischen Wanderungen zu uns. Im Jahre 1826 erschien er in Mittelfranken, 1827 und 1841 in Oberbayern und 1846 bei Nürnberg. In unserm Regierungsbezirke traf ein kleiner Flug dieser seltenen Gäste, von denen 2 Männchen und 2 Weibchen gefangen wurden, das erste Mal im Monat September 1889 bei Lechhausen ein. Am 17. Oktober des gleichen Jahres zeigte sich ein kleiner Schwarm, von welchem 3 Männchen einem Schrotschusse erlagen, bei Oettingen im Ries. Ende Oktober fielen im Garten der Villa Eppner bei der Aktien-Ziegelei zu Augsburg, circa 20 weissbindige Kreuzschnäbel auf den dort befindlichen Sonnenblumen ein, deren Samen diese Vögel so anlockten, dass es dem Gärtner daselbst gelang, 3 Stück davon zu fangen. Etwas später, im Monat November geriethen bei Lechhausen etwa 1 Dutzend dieser Vögel, die sich dort in Gesellschaft von Fichtenkreuzschnäbeln eingefunden hatten, in Gefangenschaft. In seiner Lebensweise stimmt der weissbindige Kreuzschnabel mit seinen Verwandten überein.

IX. Ordnung: Columbae. Tauben.

Familie : Colümbdbidae Tauben.

Schnabel nur an der Spitze hornig, schwach, mit glatten Rändern; Flügel lang, meist spitz; Lauf kurz; Fersen befiedert. Colümba L.

Schnabel am Grunde biegsam. 158. Colümba palümbus L. (Palümbus torquatus Kaup.) Ringeltaube.

Gefieder blaugrau, unten etwas heller; mit weissen Flecken an den Seiten des Halses; Aussenrand der Handschwingen und die äussern Flügel- deckfedern weiss; Schwanzspitze schwärzlich; Schnabel gelblich, an der Wurzel roth; Fuss bläulichroth; Länge 43 cm.

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Unsere Ringeltaube ist ein in Schaaren wandernder Tagzugvogel, welcher von Mitte Februar bis Ende März eintrifft und von Anfang Oktober bis Anfang November wieder fortzieht. Einzelne bleiben in milden Wintern hier. Diese Taube bewohnt sowohl im Gebirge als in der Ebene grössere und kleinere Schwarz- oder Laubwaldungen und Feldgehölze. Ausnahmsweise wählt sie sogar grössere Gärten und An- lagen in Städten und andern Ortschaften zu ihrem Nistorte. Sie brütet jährlich zweimal und hie und da wohl auch dreimal auf Laub- und Nadelbäumen in der Höhe von 3—12 m. Das aus Reisern bestehende Nest ist oft so locker und unvollkommen erbaut, dass man die zwei reinweissen Eier, welche beide Gatten abwechselnd in 17—18 Tagen zeitigen, von der Erde aus sehen kann. Die Auffütterung der Jungen findet gemeinschaftlich aus dem Kropfe statt. Die Nahrung der Ringel- taube besteht aus Samen der Nadelhölzer, Bucheckern, Eicheln, Getreide- körnern und Unkrautgesäme. Am 24. September 1876 fand ich am Rande eines Feldgehölzes auf einer jungen, aber dichten Fichte, welche nur 15 Schritte von der Eisenbahn entfernt stand, ein Nest mit zwei nahezu flüggen jungen Tauben. Vor mehreren Jahren nistete in einem grössern Garten zu Augsburg ein Paar, welches aber sammt den zwei ausgebrüteten Jungen geschossen wurde. Das angenehme und weithin hörbare Rucksen des Taubers klingt wie „Rukuku kuku‘“, oder „Ahuh kukuha!“ Die Ringeltauben gehören, wie alle andern Wildtauben, zur niedern Jagd. Das Fleisch, namentlich der jungen Tauben, ist sehr zart und schmackhaft.

159. Colümba oenas L.. Hohltaube.

Der Ringeltaube ähnlich, aber kleiner; Brust grünlich schimmernd; auf dem Flügel eine aus einzelnen schwarzen Flecken gebildete, nicht zu- sammenhängende Querbinde; Schwanzende schieferblau; Schnabel gelblich, an der Wurzel mattröthlich; Länge 32 cm.

Viel seltener als vorige, bewohnt die Hohltaube Wälder und Feld- gehölze mit hohlen Bäumen. Sie ist ein in Gesellschaft wandernder Tagzugvogel, welcher Mitte Februar bis Mitte März ankommt und Mitte Oktober bis Mitte November wieder abzieht. Diese Taube macht jähr- lich 2 bis 3 Bruten, wozu sie auch eben so viele Höhlungen benöthigt, da sie den Koth der Jungen nicht beseitigt. Im folgenden Jahre be- nützt sie jedoch wieder die gleichen Niststellen. Die zwei rein weissen Eier werden mit grosser Ausdauer bebrütet und die Jungen aus dem Kropfe aufgefüttert. Das erste Gelege findet man im April, das zweite im Juni und oft noch ein drittes gegen Ende Juli. Sie ruckst „Huhuhu, huhku“ oder ‚„hurkuh!“ Diese Taube verzehrt Unkrautsamen und Körner verschiedener Art. Noch vor 30—40 Jahren in vielen Wäldern Schwabens nicht selten, ist sie, seitdem alte, hohle Bäume mehr und mehr beseitigt wurden, als Nistvogel nur mehr spärlich zu treffen.

160. Colümba liwvia L. Felsentaube, Feldtaube, Haus- _ taube. |

Gefieder blaugrau, am Halse grünlich schimmernd; untere Flügeldeck- federn und Unterrücken weiss; zwei schwarze Querbinden über die Arm-

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schwingen und obere Flügeldeckfedern vereinigen sich gegen den Rücken; die schwärzliche Schwanzspitze ist abgestutzt; Schnabel schwarz; Fuss blauroth; Länge 34 cm.

Die Heimatb der Felsentaube ist Südeuropa, wo sie in Klippen- und Felsenhöhlen z. B. in dem durch seine unterirdischen Höhlen be- kannten Karst bei Triest zu Tausenden nistet. Von dieser Taube, welche nur höchst selten bei uns auf dem Zuge erscheint, stammt unsere Haus- oder Feldtaube, welche häufig in Taubenschlägen gehalten und zum Hausthiere geworden ist. Es gibt eine grosse Anzahl von Varietäten, von welchen ich nur unsere Haustaube (Columba domestica) nenne. Auf dem Lande sieht man oft grosse Schaaren sog. Schlag- tauben, die auf das Feld fliegen (Feldflüchter), dort Getreide und Unkrautsärnereien aufnehmen und dann wieder in die Taubenschläge zurückkehren. In der Stadt Augsburg leben viele halbwilde, herrenlose Tauben, die das ganze Jahr hindurch nur auf die Abfälle angewiesen sind, welche sich zufällig auf den Strassen und Höfen der Stadt vor- finden. Diese Tauben nisten in Mauerlöchern, auf und ‚unter Gesimsen und Vorsprüngen der Häuser u. dgl., wo sie eben eine passende Stelle finden. Sie werden vom Lande zahlreich auf den Markt gebracht und liefern ein ‘nicht unbeträchtliches, schmackhaftes und gesundes Nah- rungsmittel.

Turtur Ray. Turteltaube.

Schnabel schlank; Kopf klein; Schwanz abgerundet; Füsse lang mit nacktem; Lauf.

161. Zurtur auritus Ray. (Colümba turtur L.) Turteltaube.

Oberseite röthlichbraungrau mit dunkeln Schaftflecken; Kopf und Hinterhals graublau ;-3—4 Reihen Flecke an den Halsseiten, die zusammen ein Querband bilden; Oberbrust und Vorderhals weinroth, die übrige Unter- seite rothgrau bis grauweiss; Schwingen dunkelgrau; Steuernfedern mit Ausnahme der mittlern, an der Spitze weiss; Schnabel schwarz; Fuss roth; Länge 30 cm.

Dieses hübsch gezeichnete Täubchen zieht gesellschaftlich am Tage, kommt gegen Ende April oder Anfang Mai und verlässt uns Ende August bis Anfang Oktober. Im Süden Europas häufig, bewohnt sie unsere Gegenden strichweise und brütet in gemischten Wäldern und Auen, in deren Nähe Gewässer, Felder und Wiesen vorkommen. Sie baut in der Höhe von 4—8 m im dichten Gezweige ein aus Reisern bestehendes, einfaches und loses Nest, das im’Mai und Juli je zwei weisse Eier birgt, welche abwechselnd binnen 17 Tagen ausgebrütet werden. Die Auf- fütterung der Jungen bethätigen die Eltern gemeinschaftlich. Eier und Junge sind wiederholt in den Auwäldern bei Augsburg gefunden worden. Die Nahrung der Turteltaube besteht aus allerlei Unkrautgesäme, Ge- treidekörnern, Erbsen, Wicken, Hanf, Lein- und Nadelholzsamen. Alle andern Tauben an Schnelligkeit des Fluges übertreffend, ist sie zugleich eine sehr anmuthige Erscheinung. Ihr trauliches Girren, das im Waldes- dunkel wie „Tur tur oder Grugru, gru‘‘ ertönt und oft wiederholt wird, berührt unser Ohr überaus angenehm.

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162. Turtur risorus Swains. Lachtaube.

Isabellfarbig, auf dem Rücken dunkler; Kopf ‚Kehle und Bauch sind heller; Schwingen schwärzlich; ein schwarzes Querband im Nacken; Schnabel schwarz; Füsse roth; Länge 31 em.

Ursprünglich wurde die Lachtaube von Westasien und Ostafrika bei uns eingeführt und im Käfige gezüchtet. Manche Leute glauben auch heute noch, dass sie verschiedene Krankheiten der Hausbewohner an sich ziehe. Ihren Namen führt sie von den ähnlichen Lauten eines Gelächters, die wie „hi hi hi oder he he he‘ ertönen, worauf erst das eigentliche Girren, das wie „‚Rukuuh“ lautet, erfolgt. Sie wird häufig fälschlich Turteltaube genannt. Die Lachtaube pflanzt sich in der Ge- fangenschaft mit Leichtigkeit fort und ist bei geeigneter Pflege viele Jahre am Leben zu erhalten. In Folge des Lichtmangels macht sich bei diesen wie bei den Kanarienvögeln ein Leucismus geltend. Man kann übrigens die Lachtauben gleichfalls an freies Aus- und Einfliegen gewöhnen, und mir ist ein Fall bekannt, dass einige Paare aus dem unverschlossenen Zimmer eines Hauses öfters auf die nahen Obstbäume flogen und stets zu ihren Nestern und Jungen zurückkehrten.

X. Ordnung: Rasores. (Gallinacei.) Scharrvögel.

Schnabel mit übergreifenden Rändern, fast immer kürzer als der Kopf; Nasenlöcher unter einer schuppenartigen, harten Klappe; Flügel meist kurz; Beine mit beschilderten, zuweilen befiederten Lauf- und Sitzfüssen; Hinter- zehe, wenn vorhanden, höher eingelenkt als die Vorderzehe; Nestflüchter.

Familie: Tetraonıdaee Rauchfusshühner. Teträio L. Waldhuhn.

Schnabel kurz; Nasengruben dicht befiedert ; eine nackte, rothe, war- zige Stelle über dem Auge; Schwanz breit, meist mit 18 Steuerfedern; Lauf ganz befiedert; & und © sind sehr verschieden befiedert; fliegen schwer- fällig und leben von Blättern, Blüten und Knospen, weniger von Sämereien.

163. Teiräo urogallus L. Auerhuhn.

Schnabel hellhornfarben; Kehlfedern zu einem Barte verlängert; Flügel ohne weisse Binde; Schwanz abgerundet; Auerhahn: Kopf und Hals schiefergrau, Scheitel und Kehle fast schwarz, Brust schwarzgrün, Schulter tiefbraun, Bauch und Schwanz schwarz mit etwas Weiss, Länge 100—110 cm, Gewicht 5—6 kg, @ um !Js kleiner, rostfarben mit vielen schwarzen Flecken und Streifen; Kehle ungefleckt.

Das Auerwild oder Auergeflügel ist ein Gegenstand der hohen ‚Jagd, lebt in Polygamie und bewohnt als Standvogel zusammenhängende Gebirgswälder, aus welchen es jedoch bei starkem Schneefalle in tiefere Gegenden herabstreicht, bei eintretender milderer Witterung dagegen wieder auf seinen früheren Standort zurückwechselt. Der Auerhahn ist ein ächter Baumvogel, der nicht häufig auf die Erde herabkommt und hauptsächlich von Tannen- und Fichtennadeln, sowie von Laubbaum-

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knospen lebt. Die Henne tritt dagegen nur zur Nachtzeit und bei Störungen zu Baume. Die Aesung derselben besteht aus verschiedenen Waldbeeren, Nacktschnecken, Würmern, Kerbthieren, Knospen, Blättern und Nadeln. Bei hohem Schnee verweilen beide Geschlechfer oft tage- lang auf Bäumen, hier bloss Knospen und Nadeln speisend. Die Falz- oder Balzzeit beginnt mit dem Knospen der Rothbuchen und dauert, je nach der Witterung, etwa bis gegen Mitte Mai, bis das Laub heraus- kommt. Daher der Spruch: ‚‚Buchenlaub ’raus, Hahn’falz’ aus!“ Der echte Waidmann erlest den Auerhahn nur während der Balzzeit, schont dagegen stets Hennen und Junge. Die Auerhenne legt in eine Ver- tiefung des Waldbodens zwischen Gebüsch, Gras ete. 5—10 schmutzig- gelbe und braunpunktirte Eier, welche sie 28 Tage mit der grössten Hingebung bebrütet. Sind die Jungen ausgeschlüpft und getrocknet, "so folgen sie der Mutter, welche dieselben mit grösster Liebe und Sorg- falt behütet und sie mit zarten Blättern, Würmern, verschiedenen Kerb- thieren und besonders Ameisenpuppen grossfüttert. Das Wildpret des Auerhahns ist nicht gut und daher trotz seiner Grösse nicht theuer. Die Stossfedern dienen zu Fächern. Das Auerwild ist in den Berg- wäldern unseres schwäbischen Oberlandes gar nicht selten. Alljährlich erlegt man Auerhähne bei Oberstdorf, Sonthofen, Hindelang, Burgberg, Pfronten und Füssen. Aber auch in die Vorberge bei Kempten, Kür- nach, Sulzschneid, Kaufbeuren, Oberdorf, Kimratshofen und Probstried haben sich einzelne schon öfters verstrichen. Als seltene Ausnahme ist die Erlegung eines Auerhahns zu erwähnen, der am 11. September 1889 bei Illerberg zur Strecke kam. Im Jahr 1875 schoss Otto Forster von Augsburg während der Auerhahnbalz unweit Oberstdorf auf einen Schuss zwei miteinander kämpfende Auerhähne. Gewiss ein seltenes Vorkommniss.

164. Tetraäo tetrix L. Birkhuhn, Spielhuhn.

Um die Augen ein nackter, rother Kreis; Schnabel schwarz; Gefieder des & (Birkhahn, Spielhahn) bläulichschwarz mit weisser Querbinde an den Flügeln, Schwanz leierförmig gegabelt; © rostfarben mit zahlreichen schwarzen Flecken, Schwanz nicht leierförmig; Länge 60—65 cm; (@ 40 em).

Das Birkgeflügel lebt am zahlreichsten in unsern Alpen und Voralpen bis gegen Kaufbeuren herab; in der Ebene trifft man das- selbe namentlich in den Lechauen (Meringer- und Lechhauser-Au) bis Rain; ferner in den Donauauen von Ulm bis Neuburg; seltener in den Waldungen bei Kaisheim und Monheim, sowie in den Mooren bei Pless, Boos und Hinterrieden. Als Aesung bevorzugt dieser Stand- und Strich- vogel Beeren, Insekten und Gewürm, Baumknospen und junge Pflanzen- triebe. Der Spielhahn balzt gewöhnlich von Mitte April bis in den Monat Mai, im Hochgebirge selbst bis zum Juni. Auch die Birkhähne schiesst man wie die Auerhähne während des Balzens oder ruft sie durch den nachgeahmten Ton eines Hahns herbei, was man im Algäu „Scheuchen‘“, in Oberbayern ,„Blas’n“ nennt. Ausser der Falzzeit jagt man die jungen Hähne im Herbste vor dem Hunde im Buschiren oder Treiben. Ist die Balz beendet, so scharrt die Henne eine Vertiefung

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in die Erde, belegt diese mit Reisern und Federn, um darin die 8—14 auf gelblichem Grunde dunkel gefleckten Eier zu bergen. Die Aufzucht der Jungen gleicht ganz jener der Auerhühner. Sie bleiben bis zum Herbste in Gesellschaft der Mutter und trennen sich erst dann von ihr, wenn sie bereits ein den Alten ähnliches Gefieder erhalten haben. Zur Herbst- und Winterszeit leben die verschiedenen Geschlechter fast immer gesellschaftlich zusammen. Im Fürstb. Kemptischen Maiengebot von 1683 und 1786 wird das „‚Spillgeflügel““ erwähnt. Das Wort Spiel, Spil deutet auf den Falzruf und das damit verbundene Grugeln oder Kollern, Schleifen und Blasen, welches an’s Aufspielen, d. i. Musik- machen, erinnert. Der Spielhahn wird bald zur hohen, bald zur niedern

Jagd gerechnet. Jung sind die Birkhühner leicht zu zähmen. Die Schwanz-

federn der Hähne bilden besonders im Gebirge einen sehr beliebten Hutschmuck. Weisse und scheckige Varietäten kommen nicht selten vor.

Am 22. März 1866 flog ein Spielhahn, von einem Habicht ver- folgt, aus der Lechhauser-Au gegen die Stadt Augsburg, stürzte am Stephingerthore neben dem dortigen Wirthe, der Holz spaltete, durch die geöffnete Thüre des Holzschuppens in die Holzlage, wurde gefangen und noch einige Wochen lebend erhalten. Ein anderer, gleichfalls von einem Habicht gejagter Birkhahn flog zur Winterszeit nebst seinem Verfolger in Frickenhausen bei Memmingen in ein Wohnhaus, wobei beide in Gefangenschaft kamen.

165. Teträo medius Meyer (T. hybrıdus Sparm.) Rackel- hahn, Rackelhuhn.

Männchen schwarzbraun mit Purpurglanz an Kopf, Hals und Vorder- brust; © rostfarbig, schwarz gebändert, mit zwei weissen Flügelbinden.

Dieser Vogel kommt nur selten an solchen Oertlichkeiten vor, wo sich gleichzeitig Auer- und Birkhühner finden. Er ist ein Bastard von Spielhahn und Auerhenne oder von einem Auerhahn und einer Birk- henne. Derselbe hat Aehnlichkeit mit einem Spielhahn; die Stossfedern sind jedoch nur wenig gekrümmt. Eine Fortpflanzung dieser Bastarde findet nicht statt. Am 9. April 1873 ist ein Rackelhahn bei Schongau, den 29. April ein zweiter bei Marquardstein und am 20. März 1885 ein dritter im Kesselthale geschossen worden. Leider konnte keiner dieser Hybriden für unsern Verein erworben werden.

166. Teträo bonasıa L. (Bonasıa Steph. sylvestris Br.) Hasel-

huhn.

Gefieder rostfarbig, braungewässert, schwarzbraun- und weissgefleckt; Schwanz abgerundet, aschgrau mit schwarzer Endbinde und weissem End-

_ saume; & mit Holle und schwarzer Kehle; @ mit rostgelber Kehle; Schnabel schwarz; Fuss bräunlich; Länge des 5 45 cm; des © 37 cm.

Das Haselhuhn, ein in Einehe lebender Standvogel, bewohnt zu-

sammenhängende Laubholzwaldungen mit dichtem Unterholze, besonders _ wenn letzteres aus Haselsträuchern, Vogel-, Hollunder-, Brom- und - Himbeerer besteht und dessen Boden mit Preisel- und Heidelbeeren

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bewachsen ist, deren Früchte und Blätter, sowie Schnecken, Würmer,

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Insekten und Larven ihm zur Nahrung dienen. Gebirge, namentlich Vorgebirge, zieht dieses Huhn entschieden der Ebene vor. Dasselbe verweilt meist auf der Erde, läuft sehr gewandt und weiss sich trefflich zu verbergen. Ausser der Brutzeit bringt es die Nachtzeit auf Bäumen zu. Der Flug gleicht dem des Rebhuhns. Die Balzzeit beginnt in der zweiten Hälfte des März und dauert gewöhnlich 4 Wochen. Die Henne legt gegen Ende Mai oder Anfangs Juni in einer sehr versteckten Erd- mulde 8—14 röthlich-braun grundirte und dunkelbraun gefleckte und gepunktete Eier, die in 3 Wochen zur Ausbrütung kommen. Beim Verlassen des Nestes bedeckt sie das Gelege mit Laub. Die Mutter führt und schützt die Jungen mit grösster Sorgfalt. Sind dieselben flügge, so kommt der Vater wieder zu der.Familie, worauf sie ein „Gesperre“ bilden, welches bis zum Herbste treu zusammenhält. Das Hasel- wildpret ist sehr saftig und wohl das köstlichste und wohlschmeckendste aus der Ordnung der hühnerartigen Vögel. Um den Ruf des Haselhuhns zu bezeichnen, gilt bei den Jägern folgender Spruch: „Zieh, zieh, zieh, bei der Hitz in die Höh!“ Die Jagd wird mit einem Vorstehhunde oder wohl noch häufiger mit der Lockpfeife betrieben. Vor 250, ja noch vor 160 Jahren gab es in den Wäldern Mittelschwabens noch allgemein Haselhühner, während sie gegenwärtig in unserm Kreise nur bei Hindelang, Oberstdorf, Fischen, Weiler, Immenstadt und Füssen, seltener bei Kimratshofen und Grönenbach, vorkommen. Ob diese Hühner des hohen Peises wegen durch zu starke Verfolgung oder durch gänzlich veränderte Wald-Vegetations-Verhältnisse verschwunden sind, kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden Jedenfalls hat die Ver- tilgung aller Beerensträucher und überhaupt des Unterholzes vieles zum Verschwinden dieser Vögel, die nun genöthigt waren, sich in geeignete, einsame Gebirgsgegenden fern vom Leben und Treiben der Menschen zurückzuziehen, beigetragen. Ueber das frühere Vorkommen in Mittel- schwaben bin ich in der Lage, Folgendes mitzutheilen: Im Jahre 1650 führt eine Gemeinderechnung von Ziemetshausen 3 geschossene Hasel- hühner auf. In dem damals Gräflich-Fugger’schen Jagdbezirke ‚‚Wald- berger Forst‘‘ bei Mickhausen, hat man nach den noch vorliegenden Rechnungen folgende Haselhühner erlegt und das Stück zu 15 bis 30 Kr. verrechnet: 1656: 2 Stück; 1659: 5 Stück; 1664: 5 Stück; 1666: 9 Stück; 1667: 17 Stück; 1674: 6 Stück & 30 Kr.; 1675: 16 Stück; „1677: 25 Stück; 1678: 21 Stück; 1681: 14 Stück; 1682: 22 Stück; 1684: 9 Stück ete. Das Schussgeld für eines dieser Hühner betrug 6 Kr. Auch in den Fürstl. Fugger’schen Jagdrechnungen im Archive zu Augsburg sind vom Jahre 1704 anfangend, alljährlich erlegte Hasel- hühner von Gablingen, Wellenburg, Rettenbergen, Lauterbrunn, Bon- stetten etc. verzeichnet z. B. 1704: 7 Stück; 1705: 6 Stück; 1716: 4 Stück; 1717: 9 Stück; 1718: 7 Stück; 1720: 29 Stück; 1722: 10 Stück. Im Jahre 1704 kostete ein Haselhuhn 1 fl. 20 kr.; 1716 wurde das Stück verrechnet zu 1 fl. 2 kr., 1 fl. 30 kr. und zu 2 fl.; 1717 zu 1 fl.; 1718 von 48 Kr. bis zu 1 fl. 15 kr, ete, Das Hasel- huhn gehört zur niedern Jagd.

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Lagöpus Vieill. Schneehuhn.

Unterscheidet sich von Tetrao durch die dichte Befiederung des Laufes uud der Zehen; Gefieder im Winter weiss.

167. Lagopus alpınus Nilss. (Tetrao lagopus, Lagöpus mutus Leach.) Alpenschneehuhn.

Schnabel seitlich zusammengedrückt an der Spitze; Nägel klein und stark gekrümmt; & mit schwarzem Zügelstreif; im Sommer ausser den weissen Schwingen graubraun mit feinen schwarzen Flecken; im Winter bis auf die seitlichen, schwarzen Steuerfedern weiss; Länge 385 cm. Im Sommer haben die Schneehühner gewöhnlich die Farbe der Gesteinsformation, auf welcher sie leben.

Das Alpenschneehuhn bewohnt die gebüsch- und baumlose Region unserer schwäbischen Hochalpen, welche in der Nähe der Schnee- und Eisgrenze vorkommt. . Dieser Standvogel lebt einehig und paart sich "im Mai. Die Henne legt in eine kunstlose Bodenvertiefung im Juni 8 12 rothgelbe, mit vielen dunkeln Flecken gezeichnete Eier, welche eine wöchentliche Brutzeit erfordern. Die Aufzucht der Jungen gleicht jener der schon aufgeführten Waldhühner. Die Aesung besteht vor- zugsweise in Pflanzenstoffen, als: verschiedenen Beeren, Blättern, Knospen und- Trieben des Nadelholzes ; im Sommer auch aus Insekten. Im Winter graben die Schneehühner Gänge in den Schnee, um hier zur Nahrung zu gelangen; die gescharrten Höhlungen benützen sie zugleich als Wohnungen und als Schutz gegen die Unbill der Witterung. Bei Nebel- wetter locken sie, um die Ketten zusammenzuhalten, häufig „Grögögö- grö!“ Alljährlich werden Schneehühner geschossen bei Oberstdorf, Hindelang. Sonthofen, Immenstadt, Weiler etc., woher solche nicht selten auf den Wildpretmarkt nach Augsburg gelangen. Drei am 4. Januar 1870 bei Oberstdorf erlegte Schneehühner hatten die Kröpfe mit Blättern von Dr,as oclopeiala gefüllt. Man trifft die Schneehühner in Flügen zu 6—10 Stück. Da sie in einsamen Gegenden leben, sind sie neugierig ‚und lassen den Jäger nahe herankommen. Sie werden jedoch nicht oft geschossen, um nicht die Birsche auf anderes Wild zu verderben. Dieses Huhn wird zur Niederjagd gerechnet.

Familie: Perdicidae. Feldhühner. Perdix L. (Caccabis Kaup.)

Schnabel kurz mit gewölbter Firste; Nasengrube mit kurzen Federchen ; 2. und 5. Schwinge am längsten; Schwanz kurz; Lauf nackt, beim 5 mit stumpfem Höcker am Hinterrande.

168. Perdix saxatılis M. u. W. (Caccäbis saxatılis Gray.) Steinhuhn.

Oberseite und Brust aschblau; Wangen, Kehle und Gurgel weiss, mit einem breiten, schwarzen Bande eingefasst; Bauch rostgelb; Weichengegend mit zwei schwarzen Querbändern; Schnabel und Fuss roth; Länge 35 cm.

Zur niedern Jagd gehörig. ist das Steinhuhn nur spärlich auf den höchsten Bergen unserer schwäbischen Alpen, der Mädelergabel, dem

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Säuling, Hochvogel, Rauheck , Biber-, Angerer- und Schafalpkopf ver- treten. Hier bewohnt es am liebsten sonnige, mit Gras bewachsene Schutthalden zwischen der Wald- und Schneegrenze Als Geäse dienen Knospen, Blätter, Beeren und Samen und im Sommer auch Insekten und deren Larven. Die Balz erfolgt fast gleichzeitig mit der des Auer- hahns ; das Anbirschen zu dieser Zeit gelingt jedoch nur selten. Ge- wöhnlich wird es beim Aufstehen im Fluge geschossen. Im Winter fängt man es mit Weizensaat, welche zu Hause in einem Topfe ge- zogen wird. Die Henne bereitet zwischen Gebüschen und Kräutern ein einfaches Nest, in welchem sie Mitte Mai bis Ende Juni die 10 15 blassgelben, mit olivenfarbigen Punkten bespritzten Eier bebrütet. Im Herbste bilden die ‚Ketten‘ kleine Gesellschaften, die sich jedoch im - Frühjahre wieder in einzelne Paare auflösen. Die Stimme ähnelt dem Gackern der Haushühner. Diese Vögel hält man, weil sie leicht zähmbar sind, in der Schweiz und überhaupt im Süden häufig im Käfige. Auf den griechischen Inseln gehören sie zum Hausgeflügel, das ein Hirte, dessen Ruf dasselbe folgt, austreibt.

Starna Bp. (Perdix Mlig.) Rebhuhn.

Schnabel an der Wurzel breit, kurz; Nasengruben nackt; 3, bis 9. Schwinge am längsten; Schwanz kurz, von den Deckfedern fast ganz ver- hüllt; Lauf ohne Sporn; Hinterzehe kurz.

169. Starna cinerea L. Rebhuhn, Feldhuhn.

Oben hellbraun mit hellern und dunkleren Fleckchen; Wangen und Kehle rostfarben; Brust aschgrau, schwarz gewellt; mit einem grossen kastanienbraunen Flecke auf dem weissen Bauche; Schwanz rostroth; die Seen Augenumgebung roth; Schnabel blaugrau; Fuss bräunlich; Länge

cm.

Das Rebhuhn früher schrieb man Repphuhn vom Rufe des Männchens „‚zirrepp‘‘ ist ein Bewohner ebener oder hügliger Ge- genden, besonders wenn solche aus Getreidefeldern, Wiesen, Auen und Vorhölzern mit Quellen und Bächen bestehen. Im Alpengebirge sind diese Hühner selten, da sie die Meereshöhe von 750 m nicht über- steigen. Sie sind Standvögel und leben einehig. Gegen Ende April oder Anfangs Mai legt das @ in eine gescharrte Vertiefung des Bodens 10 —18 birnförmige, schmutziggrau oder gelblich grundirte Eier, die es 3 Wochen bebrütet. Eine zweite Brut erfolgt nur bei Störung der ersten. Der Hahn bewacht die Henne während der Brutzeit auf das eifrigste und warnt sie bei Gefahr mit dem Rufe: ‚Girre‘‘ oder ‚„gick, gick!““ Beim schnurrenden Aufstehen ertönt ein durchdringendes „Gick, gick‘‘ oder „geck, geck.“ In der Morgen- oder Abenddämmerung lockt der Hahn mit „Zirrepp‘ oder „girreck‘‘, die Henne mit „zirripp‘ oder „zirrick.“ Beim Aesen vernimmt man ein „Girhi gick“, bei Wohl- behagen ein „Kurr, kurruck“, und der Warnungsruf ist ein zartes „Kurr“. Die ausgeschlüpften Hühnchen werden in der ersten Zeit mit Kerbthieren und deren Larven besonders Ameisenlarven später mit Sämereien und Körnern ernährt. Dieselben beginnen gegen Ende Juni flügge zu werden und sind am 1. Oktober als erwachsen zu be-

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trachten. „Auf Sankt Johann Fangen die Hühner zu streichen an, Wer sie ganz erwachsen mag, Schiess nicht vor Remigius - Tag.“ Bis zum nächsten Frühjahre streicht die Familie als ‚‚Volk“ oder „Kette“ in der Umgebung des Brutortes umher oder wandert wohl auch in entlegene Felder, um hier von Würmern, Insekten, haupt- sächlich aber von Körnern und grünen, zarten Pflanzen zu leben. In strengen Wintern, besonders bei starken Schneefällen und Eiskrusten- bildung erliegen viele nicht nur den Raubthieren, sondern auch dem Hungertode. Zu solchen Zeiten verlieren die Rebhühner alle Scheu und kommen vom Hunger getrieben in die Gehöfte der Ortschaften. Durch Haushühner, welchen man Rebhühner-Eier unterlegte, sind schon öfters Junge ausgeheckt und mit Erfolg aufgezogen worden, wenn man dieselben in der Zeit nach dem Ausschlüpfen aus den Eiern mit Ameisenpuppen fütterte. Weisse Rebhühner (Albinos) sind in unserm Regierungsbezirke einzeln bei Neuburg a/D., Donauwörth und Neusäss unweit Augsburg, erlegt worden. Am 18. Oktober 1881 schoss ein ‚Jäger ein Rebhuhn, dessen oberer Schnabel halbmondförmig nach oben gebogen war, was die Aufnahme der Nahrung sehr erschwert haben mochte. Trotzdem war es gut genährt.

Ein alter Praktikus schreibt von dem Rebhuhne:

„Ist gelb das Bein des Huhns, gleich der Citrone, So ist’s von diesem Jahre zweifelsohne, Doch rechne davon zwei auf einen Kopf, Sie werden dir gar sehr gering im Topf. Das Huhn mit Beinen gelb wie Apfelsine, Vor allem dir zum saft’gen Braten diene. Bei hellem grauen Beine lass Dir rathen, Ein halbes Stündchen länger es zu braten. Scheint dunkel schon des Hühnerbeines Grau,-— So kocht’s vor’'m Braten erst die kluge Frau. Blaugraue Beine, Schnabel beinah’ weiss, Rings um die Augen ein hellrother Kreis :— Lass ab! umsonst sind Speck und Butter! Derart’ge Hühner schenk der Schwiegermutter.‘

Cotürniz Klein. Wachtel.

Schnabel kurz, Nasengruben nackt; 2. bis 4. Schwinge am längsten; Schwanz sehr kurz, von den Deckfedern gänzlich verhüllt; Lauf kurz, ohne Sporn; Hinterzehe sehr kurz.

170. Coturnix dactylisöonans M. (communis Bonn, Perdix cotürnix Lath.) Wachtel.

Oben braun mit gelblichweissen Schaftstrichen; über dem Auge ein gelblicher Längsstreif; unten rostweisslich mit dunkeln Schaftflecken; & mit schwarzbrauner Kehle von 2 dunkeln Bändern eingefasst; @ mit weisslicher Kehle; Schnabel horngrau; Fuss blassgelb oder röthlich; Länge 20 cm.

Die Wachtel wählt fruchtbare, getreidereiche Ebenen zu ihrem Sommeraufenthalte, meidet dagegen sowohl gebirgige als nasse und sumpfige Gegenden. Sie ist ein Nachtzugvogel, welcher gegen Ende April oder Anfangs Mai eintrifft und uns von Ende September bis Mitte Oktober wieder verlässt. Sogleich nach der Ankunft lassen die Männchen ihren allbekannten Schlag „Pickberwick‘‘ und ‚Sechs paar Weck“, dem

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ein leises „Wauwau‘ oder „lili‘‘“ vorausgeht, erschallen. Die Kämpfe der Hähne um die Weibchen sind heftiger nnd leidenschaftlicher, als die aller Verwandten. Die Weachtelhenne legt erst gegen Ende Mai oder im Juni in einer einfachen Bodenvertiefung ihre 8—14 Eier, welche auf gelbbraunem Grunde mit grössern oder kleinern dunkleren Flecken und Punkten gezeichnet sind und 14—16 Tage der Bebrütung bedürfen. Die Nahrung besteht aus verschiedenen Körnern, Blattspitzen, Knospen und Kerbthieren. Wenn man bedenkt, wie viele Wachteln den Raubthieren, den Sensen und Sicheln der Mäher und Schnitter, den Gewehren unserer Jagdbeflissenen erliegen, wie viele Tausende und aber Tausende auf dem Zuge zu Grunde gehen oder getödtet werden, so muss man staunen, dass es trotzdem noch immer so viele Wachteln bei uns gibt, wenn dieselben gleichwohl im Allgemeinen bedeutend an Zahl abgenommen haben. Die Wachteln gehören zur niedern Jagd. Auch in frühern Jahrhunderten wurde der Wachtelfang schon mit grossem Eifer betrieben, so dass zum Schutze dieser Vögel Verordnungen er- lassen werden mussten. Solche Verträge kamen zwischen dem Hoch- stift Augsburg und dem Rathe der Reichsstadt Augsburg in den Jahren 1609, 1618, 1624, 1652, 1670 und 1802 zum Abschlusse. Nach diesen Vereinbarungen durften auf der Jagd von Augsburg bis Schwabmünchen von Ende April bis zum 24. August keine Wachteln gefangen oder geschossen werden. Wer dieses Verbot übertrat, hatte für jede erlegte Wachtel eine Strafe von 30 Kr. zu bezahlen.

Von Streitigkeiten bezüglich der Wachteljagd zwischen den Grafen von Wallerstein und den Bürgern der Stadt Nördlingen führe ich nur in Kürze an: Am 2. September 1614 vertrieben fünf gräfliche Waller- stein’sche Reiter auf dem Nördlinger Felde am Galgen- und Stoffelsberge mehrere Nördlinger Bürger, die dem Wachtelfange oblagen, mit Gewalt. Am folgenden Tage kamen abermals 9 Wallersteiner zu Pferd und einige zu Fuss und überfielen sowohl Wachtelfänger, als auch mit Ge- treidesammeln beschäftigte Arbeiter, welche sie „‚grimmig angefallen, überrennt, geschlagen, gehauen und geschossen.“ ‘Am 5. Septbr. 1614 erschienen wieder 23 bewaffnete Reiter, die unter dem Befehle des Grafen Max Wilhelm von Wallerstein standen. Der Rath der Stadt Nördlingen sandte jedoch 60 Musketiere mit zwei Stadthauptmännern auf die vorbenannten Berge, um die auf dem Felde arbeitenden Leute . zu vertheidigen. Die Wallersteiner griffen den auf dem Stoffelberge befindlichen Hauptmann Senger an. Nun zaben die Nördlinger auch Feuer, und der Graf sank von einer Kugel getroffen leblos zu Boden. Einer seiner Begleiter war gleichfalls todt, und die übrigen retteten sich durch die Flucht. Den Leichnam des Grafen Wilhelm brachte man nach Wallerstein. Kaiser Mathias gebot beiden Theilen Frieden, und erst nach langen Verhandlungen konnte endlich die Aussöhnung her- gestellt werden.

Syrrhäptes Dlig.. Flughuhn.

Zehen und Lauf ganz befiedert; Hinterzehe fehlt ganz; die erste Schwinge ist die längste und an der Spitze verschmälert.

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171. Syrrhäptes paradoxus Pall. Steppen- oder Faust- huhn.

| Gefieder lehmfarbig mit schwarzen Flecken; Schwanz mit verlängerten Mittelfedern; Länge 47 cm.

Im Jahre 1770 entdeckte Pallas auf seiner grossen Reise durch Sibirien das Faust- oder Steppenhuhn. Ueber die Lebensweise dieses Huhns war bis in die neuere Zeit nur wenig bekannt. Man wusste nur, dass es die Steppen Zentralasiens bewohne. Da erschienen im Sommer 1859 einige dieser Fremdlinge in Jütland, Holland und Eng- land. Es blieb jedoch erst dem Jahre 1863 vorbehalten, mehr Licht über dieselben zu verbreiten. Gegen Ende April und Anfangs Mai dieses Jahres zeigten sich plötzlich grosse Schwärme dieser Wanderer im nördlichen und mittlern Europa, zumal in ebenen Lagen mit salzigem Sandboden, also besonders auf Dünen und Watten. Auf der friesischen Insel Borkum verweilten sogar mehrere grössere Flüge derselben volle 5 Monate und einzelne Paare haben sogar in verschiedenen Gegenden Norddeutschlands gebrütet. Eine dauernde Ansiedlung ist jedoch nicht erfolgt. Volle 25 Jahre waren nun verflossen, als diese räthselhaften Kinder der Steppe im Jahre 1888 neuerdings in Westeuropa und nament- lich zahlreich in Nord- und Süddeutschland auftraten, wobei sie auch unsern Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg berührten. So erschien am 6. Mai ein Flug von 40 Stück bei Mering unweit Augsburg , aus welchem ein © geschossen wurde. Am 12. Mai flogen circa 35 Steppen- hühner in westlicher Richtung über die Stadt Augsburg. Zu gleicher Zeit konnten 11 dieser Wanderer, die in westlicher Richtung weiter- zogen, bei Haunstetten beobachtet werden. Am’ 15. Mai sind 9 Faust- hühner bei Bannacker gesehen worden. Seit diesem Tage sind sie verschwunden. Die Hoffnung, durch diese Einwanderer ein neues, schätzbares Flugwild zu erhalten, ist also nicht in Erfüllung gegangen.

Bezüglich der Lebensweise der Steppenhühner in ihrer Heimath, der Steppe, ist noch Folgendes zu ergänzen: Dieselben streichen zur Winterszeit innerhalb weiterer Grenzen ihres Heimathgebietes umher, kehren im März zu ihren heimathlichen Brutplätzen zurück, leben in Einehe und brüten in einer einfachen Vertiefung des Bodens. Das @ legt 3—4 Eier, welche das Paar gemeinsam bebrütet. Als Nahrung dienen Gräser und Sämereien. Täglich erscheinen sie zu einer be- stimmten Zeit am süssen Wasser, um zu trinken. Im Herbste bilden sie Flüge in der Zahl von mehreren Hunderten, um wieder in süd- lichere Gegenden zu ziehen. Doch nicht Jahr für Jahr halten die Fausthühner diese Regel ein. Zu Zeiten ergreift sie die Lust, ihre. Wanderungen weit nach dem Westen auszudehnen, was bereits vor- stehend in Kürze bemerkt wurde.

Familie: Phasianidaee Fasanvögel.

Kopf meist mit nackten Hautstellen und häufig fleischigen Auswüchsen ; Schnabel mit an der Spitze gewölbter Firste; Nasenschuppe nackt; Flügel

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mittellang; Lauf nackt, beim & meist mit Sporn; Hinterzehe höher ein- gelenkt als die Vorderzehen.

Phasianus L. Fasan.

Gefieder ohne Augenflecke; Kopf mit nackten Stellen aber ohne Fleisch- auswüchse; Schnabel an der Spitze gewölbt; Kopf bis auf die Umgebung der Augen befiedert; 4. und 5. Schwinge am längsten; Schwanz sehr lang, dach- und keilförmig; Lauf beim 5 mit Sporn.

172. Phasiänus colchıcus L. Gemeiner Fasan.

Kopf und Oberhals grünblau; Unterhals, Brust und Bauch rothbraun glänzend; Schultern und Oberrücken weissgefleckt; Bürzel kupferfarben ; Schwingen braun, rostgelb gebändert; Schwanz olivengrau mit schwarzen und braunen Bändern; Schnabel braungelb; Fuss röthlichgrau; © dunkler gefärbt; Länge des 4 80 cm.

Der gemeine Fasan, welcher aus Asien stammt, wurde schon von

den alten Griechen und Römern in Europa eingebürgert. Derselbe wird seines wohlschmeckenden Fleisches, sowie seiner Schönheit wegen in besonderen Gärten, den sog. Fasanerien, gezüchtet, oder in „wilden“ Fasanerien unterhalten, wo die Zucht weniger sorgfältig betrieben wird. Auch in unserm Regierungsbezirke sind die Fasanen schon im sech- zehnten Jahrhundert an mehreren Orten ausgesetzt worden z. B. bei Lauingen, Günzburg und Neuburg a/D. und vor etwa 50 Jahren in den Lechauen bei Augsburg, wo sie im freien Zustande recht gut fort- kommen und sich derart fortpflanzen, dass alljährlich eine Anzahl ab- geschossen werden kann. Die Nahrung besteht aus Körnern, Beeren, Sämereien, Insekten, Würmern und grünen Kräutern. Die Fasanen- henne legt im Mai in eine Bodenvertiefung 10 bis 15 gelblich grau- grüne Eier, die sie in 25—26 Tagen zeitig. Der Fasan gehört zur hohen Jagd. 1518 erging (vom Herzog von Pfalz-Neuburg) in Lauingen das Verbot: „Dass Nymand keinen Hasen, Rephun, vasshanen, wachteln noch sonst kain dergleichen vogel mit der büchs schiessen soll.“ Ein Mandat des Churfürsten Karl Albrecht von Bayern bestimmte im Jahre 1735 als Strafe für einen Fasanen, der von einem Wildschützen erkauft wurde, 4 Reichsthaler.

173. Phasianus nycthemerus L. Silberfasan.

Kopf mit schwarzer Haube; Oberseite weiss mit schwarzen Querwellen; Unterseite schwarz; Schnabel blauweiss; Fuss roth; @ ohne Haube, oben rostbraun, unten grauweiss; Länge des 5 110 cm.

. Schon vor langer Zeit ist der Silberfasan, der aus China und Ost- Indien stammt, bei uns eingeführt und gezüchtet worden, sowie er auch gegenwärtig noch in Fasanerien und Hühnerhöfen als Schmuckvogel ge- halten wird. Die Henne legt 10—18 Eier, die auf rothgelbem oder weisslichem Grunde mit braunen Punkten gezeichnet sind. Die Be- brütung derselben dauert 25 Tage. Die Jungen leben von Kerbthieren und später von Grünem verschiedener Art. Die Erwachsenen verzehren Getreide, Körner und Blätter. Das Fleisch ist sehr schmackhaft. Im freien Zustande kommen diese Vögel bei uns nicht fort.

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174. Phasianus pictus L. Goldfasan.

Federbusch, Kragen und Hinterrücken goldgelb metallisch glänzend ; Oberrücken goldgrün; Gesicht, Kinn, Halsseiten gelblichweiss; Unterseite gelbroth; Schnabel weissgelb; Fuss bräunlich; @ trübrostroth ohne Haube und Kragen; Länge 85 (@ 63) cm.

Der Goldfasan wird nur als Ziervogel in grossen Volieren gehalten und gezüchtet. Er stammt aus China und Ostindien. In unserm Klima vermag er im freien Zustande sein Leben nicht zu erhalten.

Hühner.

Gefieder ohne Augenflecken; Kopf mit fleischigen Auswüchsen.

Gallus L. Huhn.

Kopf mit meist gezacktem Hautkamme auf dem Scheitel; zwei herab- hängende Hautlappen am Unterschnabel; Schnabel mit gewölbter Firste; Schwanz beim & von den sichelförmig gebogenen obern. Schwanzdeckfedern überdeckt; Hinterzehe kurz; & mit Sporn.

175. Gallus domesticus Briss. (gallinaceus Pall.) Haushuhn.

Das Haushuhn lebt in Europa nirgends im freien Zustande. Es stammt von dem ostindischen @. bankıva (Bankiva-Huhn), ist durch Vermischung und Züchtung in vielen Varietäten als Hausthier verbreitet und liefert nicht nur durch sein schmackhaftes Fleisch, sondern auch durch die Eier ein vortreffliches Nahrungsmittel.

Mit Truden-Ei bezeichnet man ein ungewöhnlich kleines Ei (Spulei), das manchmal eine Henne lest. Nach dem Volksglauben kommt es von einer Trud, die das grössere dafür weggenommen. Ein solches Ei wird über das Hausdach geworfen, damit sich die Trud zerfalle.

Pfauen. Gefieder mit Augenflecken.

Faooh. Plau

Kopf mit Federbusch auf dem Scheitel; Schnabel ziemlich dick; 6. Schwinge am längsten; die obern, mit Augenflecken versehenen Schwanz- federn überragen den Schwanz; der ganze Schwanz kann aufgerichtet und radförmig ausgebreitet werden; Lauf beim & mit einem Sporne.

176. Pavo cristätus L. Gemeiner Pfau.

Die Federn des Kopfbusches tragen nur an der Spitze kleine, quere" Fahnen; Kopf, Hals und Vorderbrust purpurblau mit goldgrünem Schimmer; Flügeldeckfedern weiss mit schwarzen Querstreifen; Rücken blau; Unterseite schwarz; Steuernfedern und Schwingen braun; obere Schwanzdeckfedern glänzend goldgrün mit grünblauen Augenflecken; Schnabel und Fuss braun; Q einfarbig braun, an Brust und Bauch weiss; Länge 110—125 cm; (Q 95 cm.)

Der Pfau, welcher seinen Namen von seinem Geschrei ,„pao“ er- hielt, wurde schon von den alten Römern aus Ostindien und Ceylon in Europa eingeführt, ist wie das Haushuhn zum Hausthier geworden und wird allenthalben frei auf Hühnerhöfen gezüchtet. Die Henne legt jährlich 10—15 Eier, welche sie allein bebrütet.

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Perlhühner.

Schwanz kurz, von den Deckfedern verdeckt.

Numida L. Perlhuhn.

Kopf mehr oder weniger nackt mit verschiedenartigen Anhängen; Schnabel hakig; Flügel kurz; Schwanz von den verlängerten Deckfedern verdeckt; Lauf meist ohne Sporn; Gefieder mit heller Perlfleckung auf dunkelm Grunde.

177. Numida meleägris L.. Gemeines Perlhuhn. Bläulichgrau mit weissen, dunkelbegrenzten Perlflecken.

Das Perlhuhn stammt aus Afrika, wo es, in den Wüsten und Steppen freilebend, in grossen Gesellschaften vorkommt. Dasselbe, in Europa schon seit langer Zeit eingeführt, wird auf Hühnerhöfen weniger des Nutzens, als der Zierde wegen gehalten.

Meleagris L. Truthuhn.

Kopf und Vorderhals nackt, warzig, mit Fleischlappen an der Wurzel des Oberschnabels und an der Kehle; Schwanz aufrichtbar; Lauf mit kurzem, stumpfem Sporn.

178. Meleägris gallopavo L. Gemeines Truthuhn.

Oben braungelb mit Metallglanz; Unterrücken und Schwanzdeckfedern grün-, braun- und schwarzgebändert; Unterseite gelblichbraun bis bräunlich- grau; Schwingen schwarzbraun; Schwanz braun, schwarzgewellt; Kopf und Vorderhals blau; Fleischwarzen roth; Fuss roth oder violett; an der Brust einen Büschel haarähnlicher Borstenfedern,; Länge 100—110 (@ 85) cm.

Das Truthuhn stammt aus Nordamerika, lebt dort in grössern Ge- sellschaften im freien Zustande und wird eifrig gejagt. In Europa ist es im Jahre 1524 eingeführt worden. Es gelang, dasselbe bei uns vollständig zu acclimatisiren. Da sich dieses Huhn leicht fortpflanzt und ein vortreffliches Fleisch liefert, so wird es häufig als Hausgeflügel gezüchtet.

XI. Ordnung: Grallae. Stelzvögel. Familie: Otididae.e Trappen.

Fuss dreizehig, ohne Hinterzehe; Schnabel an der Wurzel breit; an ‚der Spitze kuppig gewölbt; 3. Schwinge am längsten; Lauf lang und kräftig; Zehen und Krallen kurz und breit.

Otis L. Trappe. |

Schnabel kurz mit hoher Firste; 2. bis 4. Schwinge am längsten; Schwanz breit, abgerundet.

179. Otis tarda L. Grosstrappe.

Oben bräunlich mit zahlreichen schwarzen Flecken und Bändern; Kopf und Hals aschgrau ohne Flecken; Unterseite weisslich; Flügel mit breiter, weisser Querbinde; Armschwingen dunkelbraun, an der Wurzel weiss, die 3 letzten ganz weiss; Schnabel schwärzlich; Fuss graubraun; & jederseits mit einem aus langen Kehlfedern bestehendem Barte; Länge 1 m; Gewicht 15—16 kg.

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Der Trappe lebt in Sachsen, Ungarn und Russland in. kleinen Herden auf ebenen, {weiten Feldern, wird zur hohen Jagd gerechnet und ist seiner Vorsicht und Schlauheit wegen nur schwer zu berücken. Das © legt auf Getreidefeldern in eine Vertiefung des Bodens 2, selten 3 Eier. Die Nahrung der alten Vögel besteht aus Sämereien, Grün- zeug, Insekten und selbst Mäusen, während die Jungen fast aus- schliesslich Insekten verzehren. Die jungen Trappen haben ein sehr schmackhaftes Fleisch; das der alten ist dagegen von widerlichem Ge- schmacke. In unserm Kreise erscheint dieser Vogel nur bisweilen auf seinen Wanderungen und zwar bald einzeln, bald in kleinen Gesell- schaften. Am 6. Mai 1832 zeigten sich 3 Stück bei Reicholzried (4 Stunden von Memmingen), konnten aber nicht zum Schusse gebracht werden. 1853, am 14., 15. und 16. April, erschienen je 4 Trappen bei Sachsenried, Sommersberg, Herbisried und Greuth, welche Orte 2—4 Stunden von Memmingen entfernt sind. Es war aber nicht einer derselben zu erlegen. Den 22. März 1855 flügelte ein Jäger im Donaumoose bei Neuburg ein Trappenweibchen. Als der Schütze dasselbe aufnehmen wollte, griff es ihn so ernstlich an, dass er ge- nöthigt war, dasselbe mit einem Stocke zu erschlagen.

Am 26. April 1882 gelang es bei Stengelheim unweit Neuburg, ein Weibchen zu erbeuten, das 1,70 m Flügelspannung mass. Mitte Januar 1887 und 1888 trafen bei Utting am Ammersee je 3 Trappen ein, auf welche man ohne Erfolg schoss.

180. Otis tetrax L. Zwergtrappe.

Oberseite graugelb mit vielen feinen Zickzacklinien; Unterseite weiss; Hals des & schwarz mit 2 weissen Querbändern; Handschwingen weiss mit . brauner Spitze; Flügel mit weisser Querbinde; Schwanz weiss mit 2 schwarzen Fleckenbinden; Schnabel grauschwarz; Fuss gelb; Länge 50 cm.

Früher ein nur in den Mittelmeerländern heimischer Vogel, hat sich der Zwergtrappe in neuester Zeit auch in baum- und strauchfreien Ebenen der preussischen Provinz Sachsen angesiedelt, legt dort auf Kleeäckern in einer Erdmulde 53— 4 Eier, welche das © allein be- brütet. Sowohl die jungen, als alten Vögel sind vorzugsweise Kerb- fresser. In unserm Regierungsbezirke erscheint der Zwergtrappe nur zufällig auf dem Striche. Nach Landbeck ist in den vierziger Jahren ein © vor den Thoren Augsburgs gefangen worden. Ebenso wurden nach Jäckel etwas später 2 Stück bei Neuburg erlegt. Den 20. Sep- tember 1857 schoss ein Jäger bei Haunstetten in einem Kartoffelacker ein Q, das Heuschrecken, Käfer und etwas grüne Blätter im Magen hatte. Am 7. November 1858 erlegte man ein altes © in der Au bei Lech- hausen. Beide letztere Vögel stehen in der Vereinssammlung. Ferner gelang es, am 18. November 1874 ein altes © bei Dietmannsried und am 20. November 1877 ein solches bei Krumbach zu erbeuten. Das zuletzt erlegte hatte den Magen mit Grünzeug, Käfern und Ohrwürmern vollgepfropft.

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Familie: Oharadrüdae. BRegenpfeifer.

Schnabel in der Wurzelhälfte weich; Nasengrube nicht in eine vordere Furche auslaufend; Stirn hinter dem Schnabel aufgetrieben; Hinterzehe fehlt häufig.

Oedienemus Tem. Triel.

Schnabel gerade, an der Spitze verdickt; Mundspalte bis unter die Augen reichend ; 2. Schwinge am längsten; Schwanz keilförmig ; Iiintapebe fehlt; Gefieder lerchenähnlich.

181. Oediensmus crepitans L. Triel, Dickfuss.

Gefieder blass bräunlichgelb mit dunkeln Schaftstrichen; 2 weissliche Querbinden auf den Flügeln ; Augengegend, Kehle und Zügel weiss; Hand- schwingen braunschwarz ; Schnabel gelb, an der Spitze schwarz, Füsse gelb; Länge 45 cm.

Trotzdem der Triel hanptan ph ein Bewohner ebener Gegenden am Mittelmeer ist, so erscheint derselbe doch regelmässig am Lech, wo er alljährlich sowohl auf den Sandinseln, als auch in den Auen dieses Flusses brütet. Derselbe ist ein Nachtzugvogel, der gegen Ende März eintrifft und bei uns bis zum Oktober, seltener bis November verweilt. Er führt ein Einsiedlerleben und wird erst nachts munter. Schnecken, Würmer, Insekten und auch kleine Nagethiere bilden seine Nahrung. Gegen Ende April findet man in einer Vertiefung des Bodens 2, seltener 3 erdfarbige, mit dunkeln Flecken und Schnörkeln überzogene Eier, die eine 16tägige Brutzeit erfordern. Der Ruf des Triel erklingt wie „Kräit‘‘ oder „krärlit!‘“ Vögel dieser Art sind ausser. in ‘der Lech- gegend auch bei Günzburg, Illertissen, Donauwörth und Nördlingen geschossen worden.

Oharadrıus L. Regenpfeifer.

Kopf ohne Federbusch; 1. Schwinge am längsten; Schwanz 12 federig.'

182. Oharadrıus squatardla L. (Sguatardla helvetica Gray.) Kiebitzregenpfeifer.

Schnabel gerade, nur wenig kürzer als der Kopf; Lauf vorn mit sechs- eckigen Schuppen; äussere und mittlere Vorderzehe geheftet; Hinterzehe sehr klein; Oberseite braunschwarz, gefleckt; Bürzel weiss; Schwanz weiss mit 6—7 schwarzen Querbinden ; untere Schwanzdeckfedern weiss; Stirnrand, Zügel und Unterseite schwarz; Unterseite im Winter weisslich mit dunkeln Schaftflecken; Länge 30 cm.

Als Bewohner der nördlichen Meeresküsten wird der Kiebitzregen- pfeifer im Binnenlande nur selten auf seinen Durchzügen ins südliche Europa getroffen. Bis jetzt sind in unserm Regierungsbezirke nur zwei dieser Vögel erlegt worden, von 'denen einer schon vor mehreren Jahren am Bodensee, der andere ein schönes altes 5 im Hochzeitkleide am 12. Mai 1885 bei Schwabstadel unweit Augsburg geschossen wurde.

183. Charadrıus pluvialis L. (aurätus L.) Goldregenpfeifer.

Die Hinterzehe fehlt; Schwanz abgerundet; Oberseite schwärzlich mit vielen kleinen, goldgelben und gelbgrünen Flecken; Unterseite im Sommer tiefschwarz, im Herbste weisslich mit geflecktem Bauche; die untern Flügel- deckfedern weiss; Schnabel schwarz; Fuss schwarzgrau; Länge 28 cm.

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Der Goldregenpfeifer, der bei uns in einzelnen Jahren zur Herbst- und Frühlingszeit in grössern Schaaren auf dem Zuge eintrifft, aber nur selten in einzelnen Exemplaren überwintert, ist ein Bewohner des nördlichen Europas. Er ist ein sehr nützlicher Vogel, der gerne Ge- treidefelder, Brachäcker, Haiden und Hochmoore bewohnt, sich von Käfern, Raupen, Larven, Würmern, Beeren, Sämereien und Grünzeug nährt und in eine flache Bodenvertiefung 3—4 Eier legt. Derselbe zieht sowohl am Tage, als zur Nachtzeit. Seine Stimme ist ein an- genehm klingendes ‚„Klüi‘ oder ‚„Talüdl!“ Grössere Flüge erschienen in unserm Regierungsbezirke bei Thannhausen a/M., Burtenbach, Burgau, - Kutzenhausen, Meitingen und 1886 und 89 vom September bis November am obern Lech bei Augsburg. Einzelne werden hie und da auf den Wildpretmarkt gebracht, da das Fleisch einen dem Schnepfenwildpret ähnlichen Geschmack besitzt.

Eudromias Boie.

Schwanz nicht gebändert mit nur 2 senkrechten Reihen von Tafeln an der Vorderseite des Laufes; ohne weisses Halsband.

184. Eudromias morinellus L. (Charadrıus morinellus L.) Morinell-Regenpfeifer.

Oberseite grau mit rostfarbigen Federrändern; Oberkopf schwarzbraun mit helleren Flecken und umgeben von einer weissen Binde; Oberbrust mit einem weissen Querbändchen; Unterseite rostfarben, schwarz an der Bauch- mitte; Schnabel schwarz; Fuss grüngelb; Länge 23 cm.

Der Morinell-Regenpfeifer ist ein Tag- und Nachtdurchzugsvogel, der bei uns nur sehr selten im Herbste und Frühjahre eintrifft, da er im Sommer den hohen Norden, im Winter den Süden Europas bewohnt. Derselbe nistet im Mai und Juni auf einsamen Hochplateaus und Haide- flächen über der Baumgrenze und legt 3—5 Eier, die das © allein bebrüte. Die Stimme klingt angenehm „Dürü‘“. Das Wildpret wird als vortrefflich bezeichnet.

Laut den in meinem Tagebuche befindlichen Aufzeichnungen wurden folgende Vögel dieser Art erlegt: Am 10. September 1856 ein junges © bei Augsburg, das Käferreste im Magen hatte; den 11. August 1877 zwei Weibchen und ein Männchen bei Aystetten und am 5. Septbr. 1878 ein junges %& am Lech bei Augsburg. Auch am Bodensee haben sich wiederholt einzelne Morinell-Regenpfeifer eingestellt.

Aegialites Boie.

Mit einem weissen Halsband; Schwanz nicht gebändert; Oberseite grau- braun; Unterseite weiss.

185. Aegialıtes hiaticüla Blas. u. Keys. (Charadrius hiaticüula L.)

Sandregenpfeifer, Halsbandregenpfeifer.

Durch das Auge und quer über den Oberkopf ein schwarzer Streif; Unterkehle schwarz; die ersten 4 Handschwingen nur in der Mitte mit weissem Schafte, die folgenden auf der Aussenfahne mit weissem Flecke; Schwanzspitze weiss; Schnabel an der Wurzel gelb, an der Spitze schwarz; Fuss gelb; Länge 19 cm,

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Der Sandregenpfeifer zieht aus nördlichen Gegenden in Deutsch- land brütet er noch auf mehreren Inseln der Nord- und Ostsee vom August bis Oktober nach dem Süden, kehrt im April wieder zurück und berührt dabei, jedoch sehr selten, auch unsere Gegenden. Beob- achtet wurden kleine Gesellschaften am Bodensee. Büchele in Mem- mingen erhielt ein Exemplar aus dortiger Gegend. Am 26. März 1881 ist ein altes 5 bei Monheim geschossen und in Augsburg ausgestopft worden. 4

186. Aegialıtes minor M. et W. (Ae. fluviatilis Boie; Chara- drius fluviatilis Bechst.) Flussregenpfeifer, kleiner Regen- pfeifer. |

Oberkörper, Wangen und Scheitel erdfarben; Unterseite bis auf die Halszeichnung weiss; die Stirne mit breitem, weissem Felde, beiderseits von schwarzen Bändern begrenzt; Kopf bis zum Nacken schwarz; Schnabel und Zügel schwarz; Beine röthlichgrau; 1. Handschwinge mit ganz weissem Schaft; Länge 17 cm.

Der Flussregenpfeifer ein Vogel von Lerchengrösse ist ein ausschliesslicher Bewohner der Ufer von Binnengewässern. Derselbe trifit im April ein und verlässt uns wieder von Ende August bis Anfang Oktober. Häufig an allen unsern grössern schwäbischen Flüssen vor- kommend, nistet er insbesondere auf den Inseln des Lech, wo er in einer einfachen Bodenvertiefung des Sandes oder Kieses gegen Mitte Mai 4 kleine, auf gelblich-röthlichem Grunde dunkel gezeichnete Eier 14—15 Tage bebrütet. Die flaumigen Jungen, die sich sehr schnell entwickeln, sind echte Nestflüchter. Schon nach 3 Wochen vermögen sie die aus Weichthieren,, Insekten und Larven bestehende Nahrung selbständig aufzufinden. Die Flussregenpfeifer sind leicht aus der Ferne an ihrem helltönenden Rufe: drü drüllrr‘“ zu erkennen. Auf den Lechinseln bei Siebenbrunnen sind alljährlich Eier und Junge vor- handen. Landarzt Baumeister von Diedorf fand am 28. Mai 1864 vier Eier dieses Vogels, die von der gewöhnlichen Färbung gänzlich ab- wichen und eine schöne blaugrüne Grundfarbe hatten.

Vanellus M. et W. Kiebitz.

Mit langem, schwarzem, aufrichtbarem Federschopf; Schnabel gerade, wenig kürzer als der Kopf, an der Spitze schwach kolbig aufgetrieben; 2. bis 5. Schwinge am längsten; Hinterzehe kurz.

187. Vanellus cristätus L. Der gemeine Kiebitz.

Oberseite dunkel metallischgrün, an der Schulter mit purpurfarbnem Fleck; Unterseite und Halsseite weiss; Unterkehle schwarz; Schwanz über der Wurzel rostfarbig, sonst schwarz und weiss; Schnabel schwarz; Fuss dunkelroth; Länge 34 cm.

Dieser überaus wachsame, bewegliche und gesellig lebende Zug- vogel erscheint bei uns von Mitte Februar bis Anfang März, bewohnt feuchte und sumpfige Wiesen, Flussufer und Inseln, woselbst er gegen Ende März oder Anfangs April in einer einfachen, rundlichen Boden- vertiefung seine 4 birnförmigen, olivenfarbig grundirten, schwarz ge- fieckten und geschnörkelten Eier 16 Tage bebrütet. Im Laufen und

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Fliegen ausserordentlich gewandt, verfolgt er im Fluge Menschen und Thiere, die in die Nähe seiner Niststelle kommen , mit Geschrei und stürzt so nahe darauf los, dass man den Luftzug der Flügel deutlich zu verspüren vermag. Zur Paarungszeit sind die Flugspiele der Männchen geradezu bewunderungswürdig. Bald steigen sie im Zickzackfluge in die Höhe, bald stürzen sie in die Tiefe, wobei sie sich nicht selten förmlich überschlagen, während ihr durchdringender, weithin hörbarer ‚Ruf: „Kiwit, kräit, quäh, quäroit, kiuwit‘“ fortwährend erschallt. Droht Gefahr, so geben sie dieselbe durch ihre eigenthümlich krächzenden Warnungstöne kund, wodurch sie zu Wächtern und Warnern aller die Umgebung bewohnender Säugethiere und Vögel werden. Der Kiebitz, der seinen Namen vou seinem Ruf: „Kiwit‘ erhielt, lebt von Regen- würmern, Schnecken und Insekten. Noch vor 20—30 Jahren auf vielen Torfmooren Schwabens z. B. im Mindel- und Zusamthale ungemein häufig, sind die Kiebitzen durch die Entwässerung und Trockenlegung dieser Oertlichkeiten fast gänzlich verschwunden. In den Donaumoosen und Rieden, sowie auf den Lechinseln finden sich dieselben dagegen immer noch zahlreich vor. Tritt im Frühjahre nach ihrer Ankunft noch starker Schneefall mit Kälte ein, so gehen viele derselben aus Mangel an Nahrung zu Grunde, was besonders in den Jahren 1865, 80, 83 und 1887 der Fall war. Am 19. März des letzteren Jahres wurden von Sonthofen allein 32 Stück verhungerter Vögel dieser Art zum Ausstopfen nach Augsburg geschickt. Der Abzug nach dem Süden - findet im September und Oktober statt. Die Eier derselben sind be- kanntlich ein gesuchter Leckerbissen. Aus der Provinz Friesland allein kommen alljährlich 800,000 Eier in den Handel. Die Bewohner von Jever übersenden alle Jahre dem Reichskanzler, Fürsten von Bismarck, 101 Kiebitzeier mit einem passenden Denkspruche. Das Fleisch der Jungen ist gut, das der alten Vögel thranig und hart.

Strepsilas Il. Steinwälzer.

Schnabel gerade, kürzer als der Kopf, an der Spitze etwas nach oben gebogen; Nasenlöcher an der Schnabelwurzel; 1. Schwinge am längsten; Schwanz abgerundet; Hinterzehe vorhanden, klein und hoch eingelenkt.

188. Strepsilas interpres Illig. Steinwälzer, Halsband- steinwälzer.

Oberseite rostbraun mit schwarzen Flecken; Kehle, Unterleib, Unter- rücken, Schwanzwurzel und eine Flügelquerbinde weiss; Unterkehle, Bürzel, Schwanz vor der Spitze schwarz; Schnabel schwarz; Fuss gelblichroth ; Länge 24 cm.

Der Steinwälzer ist ein Bewohner der Meeresufer von der Insel Rügen und den Küsten Schleswigs an bis zum 75° n. Br. Dort lebt er von Strandthieren, namentlich Muscheln und Würmern, welche er durch Umkehren kleiner Steine blosslegt, was ihm den Namen Stein- wälzer verschaffte. Er brütet auf erhöhten Stellen unweit der Meeres- küste und legt in ein flach ausgescharrtes Nest 3—4 birnförmige, grün- liche oder bräunliche, mit dunklern Flecken und Punkten gezeichnete Eier, Zur Winterszeit sucht er die Mittelmeerländer auf, zu welchen

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er jedoch den Meeresküsten entlang zieht. Daher kommt es, dass er in den Binnenländern eine grosse Seltenheit ist. Nach Koch ist dieser Vogel in unserm Kreise einigemale in Gesellschaft anderer Sumpfvögel am Ufer des Bodensee’s getroffen worden. Im übrigen Schwaben kam bisher nur am 26. August 1872 ein junger Vogel in der Meringer-Au zum Schusse.

Haematöpus L. Austernfischer.

Schnabel gerade und von doppelter Kopflänge, an der Spitze seitlich . zusammengedrückt und abgestutzt; Nasenlöcher an der Schnabelwurzel; die 1. Schwinge die längste; Hinterzehe fehlt.

189. Haematöpus ostrealögus L. Austernfischer.

Oberseite und Hals schwarz; Bürzel, Schwanzwurzel und Unterseite weiss; Flügel mit weisser Binde; Schnabel orangeroth; Fuss karminroth; Länge 42 cm.

Alle nördlichen Küsten von Europa bis zum Nordkap dienen dem Austernfischer zum Wohnorte. Zur Herbst- und Winterszeit zieht er aus rauhern Gegenden in mildere, z. B. von der Nord- und Ostsee an das mittelländische Meer, bei welcher Gelegenheit nur wenige unsere Gegenden berühren. In meinem Tagebuche habe ich bisher aus unserm Regierungsbezirke nur 2 Vögel dieser Art verzeichnet, von welchen ein 5 am 22. Septbr. 1880 bei Günzburg a/D., und ein © am 13. Oktober 1882 bei Hainberg unfern Ustersbach, zur Erlegung kam.

Familie: Gruidae Kraniche.

Der lange Schnabel ist um die Nasenlöcher verengt; Ober- und Unter- schnabel mit einer flachen Furche, die von der Wurzel bis zur Mitte reicht; Hals sehr lang, länger als der Lauf; Schwanz gerade, kurz; Lauf sehr lang; Hinterzehe klein, höher eingelenkt als die vorderen; Krallen kurz.

Grus L. Kranich.

Kopf zum Theil unbefiedert; Schnabel länger als der Kopf; 3. und 4. Schwinge am längsten; Lauf sehr lang mit queren Schildern; Hinterzehe sehr kurz; Flügeldeckfedern verlängert und gekräuselt.

190. Grus cinerea Bechst. Grauer Kranich.

Gefieder aschgrau; Kopf mit borstigen Federn und nacktem, beim & rothem Scheitel; Schnabel an der Wurzel röthlich, an der Spitze schwarz- grün; Fuss schwärzlich; Länge 140 cm; wird 120 cm hoch.

Beheimathet in der alten Welt, den höhern Norden ausgenommen, bewohnt der Kranich in Deutschland Mecklenburg, Pommern, Branden- burg, Schlesien und Mähren. In frühern Jahren brütete derselbe auch in einzelnen Paaren im nahen Oberbayern im Ismaninger-Moos, am Staffelsee und zwischen Aibling und Brannenburg, verschwand jedoch dort seit 20—30 Jahren gänzlich. Der Kranich ist ein die Geselligkeit liebender, stattlicher und überaus kluger Vogel, der, in grösserer An- zahl versammelt, aus Vorsicht nicht nur Wachen ausstellt, sondern auch, bevor er sich irgendwo zur Aesung niederlässt, Kundschafter voraus- sendet, um die Sicherheit der Gegend festzustellen. Die Brutstelle

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schlägt er in ausgedehnten Morästen auf, die mit Sträuchern und Ried- gräsern bewachsen, nur äusserst schwierig zugänglich sind. Die zwei grossen, bräunlichen oder olivenfarbigen, grau oder graubraun gefleckten Eier bebrütet das Paar gemeinschaftlich. Zur Ernährung dienen ver- schiedene Körnerfrüchte, Saat-, Gras-, Wicken- und andere Blätter, kleine Wirbelthiere, Schnecken, Würmer und Insekten. Sind die Jungen flugfähig, so bilden alte und junge Kraniche grössere Gesellschaften und ziehen dann in den Monaten Oktober und November in der Form eines ungleichschenkligen spitzen Winkels in solchen Höhen nach dem Süden, dass sie ohne Fernglas nur selten wahrgenommen werden können, ob- gleich man hie und da ihren schmetternden Ruf „‚Grr, kirr‘‘ oder „gru‘* vernimmt. In der Winterherberge leben sie stets in grossen Massen beisammen, wobei jeder Einzelne auf die Sicherheit der Gesammtheit bedacht ist. Anfangs März bis Mitte April kehren sie in gleicher Ordnung in die Heimath zurück, um dann bald darauf in einzelnen Paaren zu brüten. Gefangene Kraniche sind in kurzer Zeit vollständig zahm, wissen sich klug in die verschiedensten Verhältnisse zu schicken und bei Menschen und Hausthieren in Respekt zu versetzen. In unserm Regierungsbezirke sind die Kraniche eine seltene Erscheinung, da ihre Züge in mehr südöstlicher Richtung stattfinden. Doch ist in den vierziger Jahren ein Kranich bei Bobingen erlegt worden, und Leu erhielt am 12. April 1851 zwei junge Vögel zum Ausstopfen, die auf dem Fussacher- Moos am Bodensee geschossen wurden. Anfangs April 1887 erschien ein kleiner Flug bei Stockenweiher am Bodensee, doch konnte nur ein Stück erbeutet werden. Einen Tag später stellten sich diese Kraniche am Ziegelhaus bei Lindau ein, verschwanden aber kurze Zeit darauf, da man sie ernstlich verfolgte.

XH. Ordnung: Grallatores. Reiherartige Vögel.

Familie: Oiconüdae. Störche.

Schnabel länger als der Kopf, dicker als bei den Reihern und mit weniger scharfen Rändern; Schwanz 12federig; Schiene und Lauf sehr lang; Bindehäute der Vorderzehe etwas grösser als bei den Reihern.

Ciconıa Briss. Storch.

Schnabel gerade; Schnabelränder eingezogen; Nasenlöcher an der Schnabelwurzel in einer rinnenartigen Grube; 3. bis 5. Schwinge am längsten ; Kopf befiedert; Kehle, Zügel und rings ums Auge nackt; Schwanz abgerundet.

191. COiconia alba L. Weisser Storch.

Gefieder schmutzigweiss; Handschwingen, obere Flügeldeckfedern und lange Schulterfedern schwarz; Schnabel und Fuss roth; 4. Handschwinge am längsten; Länge 110 cm.

Das Volk betrachtet den weissen Storch als heiligen Vogel, der das Gebäude, auf welchem er horstet, vor Blitzgefahr sichert. Der Anschluss desselben. an den Menschen rührt offenbar aus dem Oriente

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her, wo er von jeher als Schlangentödter und Strassenreiniger hoch- gehalten und geschont wurde. Der weitaus grösste Theil unserer Störche horstet auf Thürmen und hohen Gebäuden und nur wenige auf hohen Bäumen. Einen solchen Wohnsitz bezieht das gleiche Paar viele Jahre. Ebene Gegenden, die reich an Wasser, Sümpfen und Morästen sind, bilden seinen Lieblingsaufenthalt. Gebirge und trockene Gegenden meidet er. Gegenwärtig sind in unserm Regierungsbezirke noch eirca 100 Brut- stellen vorhanden. Von Kaufbeuren an in südlicher Richtung bis zum Alpengebirge fehlt dieser Vogel gänzlich. Er ist in neuester Zeit an manchen Orten, bei welchen Wiesen, Torfmoore und Sümpfe durch Entwässerung trocken gelegt wurden, verschwunden. In Augsburg horsteten bis Ende der siebziger Jahren alljährlich 3—4 Paare. Seit- dem nun das Moor bei Lechhausen nahezu entwässert ist, verschwanden sie bis zum Jahre 1880 auf nur ein Paar. Als diese Familie im Juni 1885 bereits Junge hatte und sehr kalte Witterung mit Nahrungs- mangel eintrat, fiel das brütende Weibchen vom Dache und verendete. Eine weitere Ansiedlung. fand bis jetzt nicht statt. Die Störche treffen bei uns, je nach der Witterung, im März oder Anfangs April ein, wobei jedoch das 5 einige Tage früher als das © erscheint. Die Nahrung besteht aus Lurchen, Schleichen, Schlangen, kleinen Säuge- thieren, Würmern und Kerbthieren. Zufällig aufgefundene Nestvögel verschmähen die Störche auch nicht. Gegen Mitte April beginnt die Störchin die 3—5 schmutzigweissen Eier zu legen, die das Paar 28 bis 30 Tage gemeinschaftlich bebrütet. Ebenso sind beide Eltern mit grösstem Eifer am Nährgeschäfte der Jungen betheiligt, welchen sie die Atzung vorwürgen,. Ist die Nachkommenschaft flugbar,, so wird sie noch eine Zeit lang von den Alten geführt und unterrichtet. Später kommen alle Storchfamilien einer Gegend zusammen, vereinigen sich zu immer grösseren Flügen, verweilen einige Tage an geeigneten Orten, um dann in der zweiten Hälfte des August nach Afrika zu ziehen und dort zu überwintern.

In den Jahren 1843, 44 und 45 brütete ein Paar auf dem Kirch- thurme zu Balzhausen im Mindelthale, heckte alljährlich Junge und blieb gewiss eine Seltenheit jedesmal auch den Winter über dort, während die jungen Störche mit den nach Afrika reisenden Verwandten fortzogen. Zur kältern Jahreszeit suchten die beiden Zurückgebliebenen ihre Nahrung an offenen Quellen, konnten aber im strengen Winter 1844/45 ihr Leben nur dadurch fristen,. dass ihnen ein Kleemeister Aas zur Verfügung stellte. Wahrscheinlich war einer der beiden Vögel nicht befähigt, die weite Reise nach Afrika mitzumachen, worauf der andere aus Liebe zu dem Kranken zurückblieb. Auch in dem milden Winter 1889/90 haben 3 Störche die Gegend von Donauwörth nicht verlassen und ihren kärglichen Lebensunterhalt an Quellen und offenen Gewässern gesucht.

Nicht selten erscheinen bei dem nistenden Paare fremde Störche, bei welcher Gelegenheit es unter beständigem Klappern heftige Kämpfe absetzt. Ich hatte im Jahre 1884 Gelegenheit, bei einem Ausstopfer einen Storch zu sehen, dessen Kopf von seinem Gegner mit dem spitzen

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Schnabel durchbohrt worden war. Hie und da fällt aus Unvorsichtigkeit ein junger Storch aus dem Horste oder wird von einem Sturme auf die Erde geschleudert. Die Meinung, als ob die Jungen von ihren Eltern absichtlich aus dem Neste geworfen würden, ist irrig. Der Storch ist leicht und ohne Mühe zu zähmen. Derselbe lernt bald seine neuen Verhältnisse kennen und sucht solche möglichst zu seinem Vor- theile auszunützen.

Die Stimme des Storches ist ein vielsagendes Klappern und ein eigenthümliches Zischen. |

Gessner schreibt in seinem Vogelbuch (im 16. Jahrhundert) Nach- stehendes: .„‚Als zu den Zeiten Caroli V. die Grafen von Oettingen wegen der Religion in’s Elend ziehen mussten (1546), sind auch die Störche, deren es gar viel im Schloss und der Stadt Oettingen gegeben, mit hinweggeflogen und fast in sieben Jahren nicht mehr daselbst gesehen worden, bis der Kaiser die Grafen wieder zu Land und Leuten kommen lassen; da haben sich die Störche auch alle wieder daselbst eingestellt.‘

F. K. Gullmann erzählt in seiner Geschichte von Augsburg: „1704, 28. Mai setzte sich ein Storch auf das Stadtpyr des Rathhauses, zum Troste und zur Freude des Volks, welches hieraus künftiges gutes Glück und bessere Zeiten für die Stadt Augsburg prophezeihen wollte, um so mehr, da der in dieser Gegend seltene Glücksvogel eine gute Weile lang auf einem Fuss stehend zu sehen war.“

192. Oiconıa nigra L. Schwarzer Storch.

Gefieder braunschwarz; Unterbrust, Bauch- und Schenkelgefieder weiss; 3. Handschwinge am längsten; im Alter sind Schnabel und Füsse roth, jung grün; Länge 105 cm.

Der schwarze Storch, ein in Deutschland an passenden Stellen meist nur vereinzelt vorkommender Vogel, horstete bis in die letzten Jahre im Forstenrieder Park bei München, erscheint dagegen in unserm Kreise nur im Frühjahre und Herbste als Tagdurchzugsvogel. Er nistet auf hohen Waldbäumen in der Nähe von Flüssen, Sümpfen und feuchten Wiesen. Derselbe ist ein ungeselliger, scheuer und äusserst vorsichtiger Vogel. Das © legt im Mai 2—-4, selten 5 grünlichweisse Eier, die es wahrscheinlich allein bebrütet. Die Nahrung dieses Vogels besteht aus kleinen Säugethieren, jungen Vögeln, Reptilien, Lurchen und Fischen, welch’ letztere er gleich dem Reiher mit Geschick zu erbeuten weiss. Seit dem’Jahre 1850 sind in unserm Regierungsbezirke 18 schwarze Störche erlegt worden und zwar: Bei Augsburg, Lechhausen, Wellen- burg, Diedorf, Bobingen, Landsberg, Betzigau, Wohmbrechts unweit Lindau, Kirchheim a/M., Gundelfingen, Donauwörth und Oettingen. Am 10. September 1889 sah ein Jäger 3 Stück, von welchen er ein junges Weibchen bei Gersthofen auf dem Lech schoss.

Familie: Ibidae. (Hemiglottides.) Ibisse.

Schnabel lang; Oberschnabel jederseits mit einer der ganzen Schnabel- länge entlang laufenden Nasenfurche; Zunge klein; Kopf und Kehle zum Theil nackt; Kehlsack.

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Platal&a L. Löffelreiher.

Schnabel gerade, abgeplattet, vorn spatelförmig verbreitert; die Nasen- furche am Rande der Abplattung bis zur Spitze verlaufend; Lauf genetzt.

193. Platalsa leucorodia L. Löffelreiher.

Gefieder weiss, nur an der Unterkehle gelblich; Schnabel schwarz mit braungelber Spitze; Fuss schwarz; altes & mit Federschopf im Nacken; Länge 80 cm.

Im südöstlichen Europa, in Asien und Afrika beheimathet, kommt dieser eigenthümlich gestaltete Vogel in unserm Regierungsbezirke nur selten auf dem Zuge vor. Am 6. Oktober 1859 erschien ein Löffel- reiher-Männchen bei Bächingen an der Brenz und schloss sich einer Herde zahmer Gänse an, die auf dem Felde äste. Der Gärtner des Baron von Süsskind sah den Vogel, brachte ihn zum Aufstehen und schoss ihn im Fluge. Dieses Exemplar steht in der Vereinssammlung zu Augsburg. Am 23. Juli 1867 erlegte ein Jäger bei Oberndorf am Lech ein &, das in Gesellschaft eines zweiten Löfflers war, welch’ letzterer entkam. Der geschossene Vogel hatte Libellen im Magen.

Falcinellus Bechst. Sichler.

Die Flügel sind so lange, dass sie den kurzen Schwanz fast ganz bedecken ;#Mittelkralle mit kammartig gezähntem Innenrande.

194. Falcinellus igneus Leach. (His falcinellus L.) Dunkel- farbiger Sichler. |

Gefieder braun; Rücken, Flügel und Schwanz schwarzbraun; Scheitel dunkelbraun; Schnabel dunkelgrün; Fuss grüngrau; Länge 60 cm.

Bei uns trifft der Sichler nur äusserst selten auf dem Zuge an grössern Gewässern ein. Das in unserer Vereinssammlung befindliche Exemplar ist vor mehreren Jahren bei Memmingen und zwei andere sind am Bodensee geschossen worden.

Familie: Ardeidae Reiher.

Schnabel lang, gerade, spitz, seitlich zusammengedrückt; Lauf ziemlich lang, vorn mit Halbringen oder Schildern; Bindehäute der Vorderzehen kurz; Kralle der Mittelzehe meist mit gezähntem Innenrande; Hinterzehe in der Höhe wie die Vorderzehen eingelenkt.

Ardea L. Reiher.

Schnabel viel länger als der Kopf, spitz; 1. und 5. Schwinge gleich- lang; Schwanz kurz; Schiene bis weit über dem Laufe nackt; Gefieder am Nacken und Unterhalse verlängert. |

195. Ardea cinerea L. Grauer Reiher, Fischreiher.

Oberseite aschgrau; Kopf weiss mit 2 schwarzen, seitlichen Scheitel- streifen und langen Genickfedern ; Vorderhals mit schwarzen Flecken; der übrige Hals und die Unterseite weiss; Schnabel gelb; Fuss braunschwarz; 2. Schwinge die längste; Länge 105 cm.

Der Fischreiher ist ein Tagzugvogel, der im März ankommt und im September und Oktober wieder nach Südeuropa oder Afrika fort- wandert. Einzelne Reiher überwintern schon in Süddeutschland. Seine

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Hauptnahrung besteht aus Fischen, die er, vorsichtig im Wasser watend, erspäht und blitzschnell mit seinem scharfen Schnabel ergreift. Ausser- dem verschont er eben so wenig junge Vögel, Schlangen, Lurche, Mäuse, Mollusken, Würmer und Kerbthiere. Der Horst, welcher aus groben Reisern errichtet und mit Haaren, Federn und Gräsern ausgepolstert ist, steht entweder einzeln oder, wenn diese Vögel gesellschaftlich nisten, zu mehreren auf den äussersten Spitzen hoher, unersteigbarer Baum- kronen. In der zweiten Hälfte des April findet man das aus 3—4 spangrünen Eiern bestehende Gelege. Die Brütezeit dauert 26 Tage, wobei das 5 das © täglich mehrere Stunden ablöst. Die Stimme des Reihers ist ein kreischendes „Kräik oder kra.‘“ Verwundete Reiher sind für Jäger und Jagdhunde gefährlich, indem sie mit dem scharfen Schnabel plötzlich nach den Augen stossen. Seit dem Jahre 1880 hat die Zahl dieser Fischräuber bei uns sehr abgenommen, da der Fischerei- Verein von Schwaben und Neuburg Prämien für die Erlegung derselben ausbezahlte. An diesen Verein sind abgeliefert worden im Jahre 1881: 98 Stück; 1882: 381 Stück; 1883: 220 Stück; 1884: 282 Stück; 1885: 188 Stück; 1886: 146 Stück ; 1887 : 144 Stück; 1888: 184 Stück. Die grösste Reiherkolonie befand sich im sogenannten Westerholze, einem aus alten Eichen und Buchen bestehenden Walde bei Lichten- berg am Lech, in deren einzelnen Kronen oft 5—8 Paare horsteten.

Eine zweite Kolonie, aus welcher noch im Mai 1882 178, meist junge Vögel zum Abschusse kamen, bestand bei Loppenhausen unweit Krumbach an der Kamel. Kleinere Reiherstände waren bei Mindel- zell im Mindelthale, bei Herpfenried unfern Zusmarshausen und bei Harburg an der Wörnitz bis in die letzten Jahre zu finden.

Die Reiherbeize im Westerholze war schon im Jahre 1612 Eigen- thum des Churfürsten Max I. von Bayern, der auch das nahe gelegene Schloss Haltenberg besass. Lichtenberg, ebenfalls in der Nähe, hatten schon die frühern Herzoge erworben.

1722 kam Churfürst Max Emanuel von Bayern das erste Mal nach Türkheim und verweilte dort längere Zeit, um den so ergötzenden Reiherbeizen auf dem Lechfelde beizuwohnen. Auch Max Joseph III. schlug öfters zur Herbstzeit seinen Hof zu Türkheim auf, um dort den Jagdvergnügungen zu obliegen und später im benachbarten Schlosse zu Lichtenberg die Reiherbeize zu betreiben, wobei die Damen die Jagd in kleinen Wagen mitmachten.

1790 schenkte Karl Theodor der Reiherzucht in Lichtenberg noch alle Aufmerksamkeit. Später und bis in die 60ger Jahre unserer Zeit schoss man im Juni die Jungen theils mit Schrot, theils mit Kugeln von den Horsten, wobei bis zur angeführten letzten Zeit jährlich gegen 100 Stück erlegt werden konnten. |

Ich kann mir nicht versagen, einen kurzen Auszug einer im Jahr 1776 unter Max Joseph IV. stattgefundenen Reiherbeize beizufügen:

Wenn die Fischreiher während der Sommermonate auf den Lech- fluss zum Fischraube flogen, begab sich der im Schlosse Lichtenberg residirende Churfürst Max Joseph IV. mit seinem Hofstaate und dem

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Falkonierpersonal zur Reiherbeize auf das Lechfeld.. Hier war ein Gezelt aufgeschlagen, in welchem die Herrschaften Erfrischungen nahmen oder zum Zeitvertreibe mit Karten spielten. Der Oberfalkenmeister mit 10—12 Falkonieren zu Pferde, sowie die Falkonierjungen hatten in der Nähe Aufstellung zu nehmen. Jeder Falkonier barg in einer Rock- tasche eine lebende junge Taube, während an seiner Seite eine Schnur mit einem daran befestigten Taubenflügel herabhing. Von den Falkonier- jungen trug jeder einen Reif, auf welchem je 4— 6 Falken sassen. Die Köpfe dieser Falken waren mit schwarzen Häubchen (Falkenkappen) bedeckt. Erschien nun ein Reiher, so nahm jeder Falkonier einen Falken vom Reife und setzte ihn auf seine mit einem starken, hirsch- ledernen Handschuh (Stulpenhandschuh) bewehrte rechte Faust. Auf Anweisung des Öberfalkenmeisters ritten nun die Falkoniere in ver- schiedenen Richtungen 5 600 Schritte langsam vorwärts und bildeten einen weiten Kreis, um hier den Reiher genau beobachten zu können. Kam ein solcher in die Nähe des Gezeltes, so hatte ein eigener Cavalier den Hof hievon zu verständigen, worauf die hohe Gesellschaft das Zelt verliess und die Beize begann. Der dem Reiher nächste Falkner zog seinem Falken die Haube von den Augen und liess ihn frei. Sobald der Falke den Reiher verfolgte, erbrach letzterer, um sich zu erleichtern, seinen Raub und stieg rasch in die Höhe. Nun suchte ihn der Falke im Fluge zu übersteigen, um von oben auf denselben stossen zu können. Gelang dieses endlich, so wusste der Reiher den Feind nicht selten mit seinem spitzen Schnabel längere Zeit erfolgreich abzuwehren. Ge- wöhnlich erst nach langem Kampfe ermüdete der Falke den Reiher, schlug denselben mit seinen starken Fängen und würgte ihn am Halse, bis beide in schräger Linie auf die Erde herabkamen. Nun eilten alle Falkoniere diesem Punkte zu. Der zuerst Angekommene drückte den Reiher mit der rechten Hand auf den Boden und bot mit der linken dem Falken den anhängenden Taubenflügel dar. Dieser liess nun den Reiher los und ergriff seine neue Beute, worauf die Taube hervorgeholt und ihm zur ‚„Atzung‘‘ oder „Speise“ überlassen wurde. War der Falke wieder unter die Haube gestellt, so überbrachte der Oberhof- falkenmeister den Reiher, dem er die schönsten Schmuckfedern auszog, dem Churfürsten. Letzterer nahm ein silbernes Plättchen, worauf das bayerische Wappen mit der Jahreszahl und dem Beiztage eingestochen war und befestigte dieses mit einem silbernen Ringe an den rechten Ständer des Reihers, worauf er denselben wieder fliegen liess. Es geschah bisweilen, dass solche Reiher zum zweiten- und drittenmale gefangen werden konnten. Die schönen‘ Schmuckfedern behielt entweder der Churfürst selbst, oder er vertheilte sie an anwesende fremde Herren und Damen, oder an seinen Hofstaat. Diese Beize wurde so oft wieder- holt, als Reiher erschienen. In der Zwischenzeit setzten die Herr- schaften die Unterhaltungen im Zelte fort. Eine Beize dauerte ge- wöhnlich 2 bis 3 Stunden. Kehrte ein Falke nicht freiwillig zurück, so mussten ihm die Falkner nachreiten, ihn mit einem gewissen Rufe locken, oder wenn er nicht folgte, eine Taube fliegen lassen, welche

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der Falke verfolgte und mit derselben auf die Erde kam. Zur Reiher- beize verwendete man die besten englischen oder französischen Pferde, deren jeder Falkonier wenigstens bei einer Beize 3—4 bestieg. Das Resultat der Beize hing übrigens viel von Wind und Wetter ab.

196. Ardea purpurea L. Purpurreiher.

Oberseite rostbraun und dunkel aschgrau gemischt; Scheitel und Genick- federn schwarz; Kinn und Kehle weiss; Hals und Unterseite rostfarben; Schnabel grüngelb; Fuss schwarzbraun ; 4. Schwinge die längste; Länge 90 cm.

Als Brutvogel tritt der Purpurreiher sowohl im Süden und Süd- osten, als auch im Norden von Europa z. B. Holland auf, wo derselbe sein Nest mitten in Sümpfen, auf dichten Rohr- und Schilfbüschen an- legt und dort die 3—4 Eier, welche kleiner und blasser als die des Fischreihers sind, ausbrütet. Bei uns erscheint er nicht selten auf dem Zuge, was daraus hervorgeht, dass seit dem Jahre 1856 in verschiedenen Gegenden des Regierungsbezirkes circa 20 Purpurreiher erlegt werden konnten.

197. Ardea egretta Bechst. (Ard. alba L.) Silberreiher, Edeirsiher.

Gefieder rein weiss; Zügel grüngelb; Schnabel (jung) gelb, später braunschwarz; Fuss dunkelgrau; Länge 104 cm. Der Silberreiher ist der schönste Vogel aus der Reiherfamilie. Zu

uns kommt er nur hie und da auf der Wanderung. In den Donau-

niederungen Ungarns begegnet man ihm in Kolonien mit seinesgleichen und andern Verwandten auf Fischreiherständen. In Deutschland ist er brütend nur in Schlesien beobachtet worden. Seine Stimme ist ein heiseres, dumpfes ‚‚Rha.‘“ Aus seinen prachtvollen Rückenfedern stellt man die berühmten und kostbaren Reiherbüsche her. Edelreiher sind in unserm Regierungsbezirke geschossen worden: 1 Stück bei Steinheim, 1 Stück bei Gersthofen und am 26. Oktober 1854 zwei dieser Vögel auf einen Schuss .bei Weissenhorn. Ferner sind erschienen: den 20. Oktober 1854 vier Exemplare bei Günzburg a/D.; im April 1859 2 Stück bei Illertissen; gegen Ende April 1860 ein kleiner Flug bei Diedorf und am 30. Mai 1863 ein Stück in Gesellschaft von Fisch- reihern auf dem Lech bei Augsburg.

198. Ardea garzetta L. Seidenreiher, kleiner Silber- reiher.

Gefieder weiss; Schnabel jung aschblau, im Alter schwarz; Zügel grau- bläulich; Fuss schwarz; Länge 62 cm.

Bei uns kommt der kleine Silberreiher nur zeitweise auf dem Zuge vor. Er stimmt hinsichtlich seiner Verbreitung, seiner Gestalt und seiner Lebensweise mit dem Edelreiher überein. In seiner Heimath Ungarn und Holland nistet er auf niedrigen Büschen oder auf der Erde. Die Rückenfedern dienen als Schmuck. Der Seidenreiher wurde in Bayern wiederholt erlegt. Am 11. August 1869 gelang es, ein junges & bei Donauwörth zu schiessen.

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199. Arde&a ralloıdes Seop. (Buphus commatus Pall.) Rallen- reiher, Schopfreiher.

Gefieder rostgelb, an Unterrücken, Bürzel, Schwanz und Flügel weiss; die verlängerten Kopf- und Halsfedern schwarzbraun gesäumt; Schnabel schwärzlich; Fuss grüngelb; Länge 50 cm.

. Dieser südosteuropäische Vogel berührt unsere Gegenden nur selten auf seinen Wanderungen. Am 21. März 1860 fing ein Bauer bei Kauf- beuren ein ©, das er in Augsburg präpariren liess. Den 14. Mai 1863 flügelte ein Jäger ein altes & bei Rain und hielt es einige Wochen lebend im Käfige. Den 16. Mai 1867 wurde ein sehr schönes altes & mit 8 Schopffedern an der Donau bei Neuburg geschossen und in Augsburg ausgestopft.

Ardetta Gray.

Innen- und Aussenzehe gleichlang.

200. Ardetta minüta L. (Ardea minüta L.) Zwergreiher, Zwergrohrdommel.

Oberseite beim 5 schwarz, beim @ braunschwarz; Schwingen schwarz; obere Flügeldeckfedern rostgelb; Unterseite beim & rostgelb, beim © blass- gelb mit schwarzen Flecken an den Brustseiten; Schnabel blassgelb; Fuss grüngelb; Länge 40 cm.

Der Zwergreiher ist ein Nachtzugvogel, der bei uns vom April bis Oktober im Rohr von Seen, grössern Teichen und Altwasser wohnt und hier ein sehr verborgenes Leben führt. Ausserordentlich gewandt im Durchklettern des Rohrdickichts, weiss er sich trefflich den menschlichen Blicken zu entziehen. Das Nest, aus verschiedenen Sumpfgewächsen kunstlos angelegt, wird im Röhricht, seltener auf dem Wasser schwim- mend, gefunden. Dasselbe enthält Ende Mai oder Anfangs Juni 4--6 kleine, blassblaugrünliche Eier, welchen nach 15tägigem Bebrüten die Jungen entschlüpfen. Die Nahrung besteht aus kleinen Fischen, Lurchen, Würmern und Kerbthieren. Der Warnruf lautet „Gäth, gäth“. Brütende Paare wurden an der Donau und am Bodensee beobachtet. Seit dem Jahre 1850 sind in verschiedenen Gegenden Schwabens wohl mehr als 30 Vögel dieser Art (sowohl junge als alte) erlegt worden.

Nyceticörax Steph.

Schnabel kaum länger als der Kopf mit von der Wurzel an gekrümmter Firste; Nackenfedern verlängert; der 4. Theil der untern Schiene nackt.

201. Nycticörax griseus Strickl. (europaeus Steph.; Ardea nycticöorax 1.) Nachtreiher, Focke.

Scheitel und Rücken schwarz; Hals und Unterseite weiss; Flügel und ‚Bürzel grau; alte Vögel mit 3 langen, schmalen, weissen Federn am Hinter- kopfe; Junge mit dunkelbrauner Oberseite und weissen und gelben Flecken; Schnabel schwarz; Fuss grüngelb; Länge 60 cm.

Häufig in den ungarischen Sümpfen und auch in Holland gesell- schaftlich auf Bäumen brütend, kommt der Nachtreiher nur im April und September als seltener Gast auf dem Durchzuge in unsere Gegenden.

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Der zur Nachtzeit ausgestossene Ruf gleicht dem eines Raben und lautet „Kroa, kroa“. Zum Abschusse kamen 6 Exemplare bei Lindau am Boden- see und einzelne bei Augsburg, Mindelheim, Donauwörth, Gersthofen, Günzburg, Kempten und am 22. Mai 1886 ein schönes altes 5 bei Steppberg unweit Neuburg. Der Nachtreiher wird in Deutschland nicht verspeist, dagegen verwendet man die 3 weissen, langen Federn am Hinterkopfe zum Schmucke für Damen. Aus diesem Grunde sagt man:

„Du bist ein loser Focke,

An dem nichts gut als eine Locke.“

Botaurus Steph. Rohrdommel.

Schnabel gerade, kaum so lang als der Kopf; ohne Nackenschopf; Hals durch die seitlich abstehenden Federn kurz erscheinend; Schwanz 10federig; Schiene fast bis zur Ferse befiedert; Innenzehe länger als die äussere.

202. Botaurus stellaris Steph. (Ardea stellaris) L. Rohr-

dommel, grosse Rohrdommel.

Oberseite ockergelb mit braunen Flecken ; Unterseite blasser mit schwarzen Flecken; Scheitel schwarz; Kehle weiss; Schwingen schiefergrau, rostfarbig gebändert; Oberschnabel braun, Unterschnabel grünlich; Fuss grün, an den Gelenken gelblich; Länge 72 cm.

Als ich mich im Frühjahre 1858 einige Tage in Münster bei Donau- wörth auf Besuch befand, vernahm ich aus den dort mit dichtem Schilf bewachsenen Sümpfen und Altwassern der Donau nach eingetretener Dunkelheit ein eigenthümliches Gebrülle, welches mir mein Gastfreund als Balzlaute der grossen Rohrdommel deutete. Diese Töne, die bald mit dem Brüllen eines Bullen, bald mit dem Schreien eines Edelhirsches verglichen und in die Silben „Uü ü prump‘‘ übersetzt werden, sind auf grosse Entfernungen hörbar. Ausser der Brutzeit lässt dieser Vogel nur ein rabenartiges „Krau‘‘ hören. Dass in unserm Kreise schon ein- zelne Paare brüteten, ist unzweifelhaft, da im Sommer 1864 junge und alte Rohrdommeln bei Günzburg a/D. beobachtet wurden. Auf dem Zuge erscheinen sie alljährlich im Frühjahre und Herbste und bisweilen überwintern auch einzelne. Seit dem Jahre 1851 sind, soweit mir bekannt, 96 Exemplare in verschiedenen Gegenden des Regierungs- bezirkes erlegt worden. Das Nest, welches im Monat Mai gewöhnlich 3—4, selten 5 graugrüne Eier enthält, wird meist an unzugänglichen, sumpfigen Orten derart im dichtesten Schilf angelegt, dass es nur äusserst schwierig aufzufinden it. Der untersuchte Mageninhalt von einem Dutzend dieser Vögel bestand aus kleinen Fischen, Fröschen , Spitz- und Feldmäusen, Insekten und Weichthieren. Eine angeschossene Rohr- dommel ist mit aller Vorsicht aufzunehmen, weil sie plötzlich mit dem spitzen Schnabel gegen die Augen stösst.

Familie: Rallidae Gallinulidae.e Wasserhühner, Sumpfhühner. |

Schnabel höher als breit, meist mittellang, an der Wurzel weichhäutig, nach vorn fast hornig; Nasengruben lang; Flügel und Schwanz kurz; Lauf

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mittellang; Zehen und Krallen lang; Hinterzehe auf gleicher Höhe mit den Vorderzehen eingelenkt.

Rallus Bechst. Ralle.

Schnabel gerade, länger als der Kopf; 3. Schwinge die längste; Schwanz sehr kurz, von den Flügeln überragt; Lauf so lang als die Mittelzehe ; Zehen frei.

203. Rallus aquaticus L. Wasserralle.

Oberseite braun mit schwarzen Flecken; Kehle weisslich; Unterseite blaugrau; untere Flügeldeckfedern und Weichen schwarz und weiss gebän- dert; untere Schwanzdeckfedern weiss; Schnabel bräunlich, an der Wurzel roth ; Fuss braunroth bis braungrün; Länge 29 cm.

Die Wasserrallen kommen im März und April und verlassen uns im Oktober und November. Manche bleiben auch den Winter über an offenen Quellen, Altwassern und Tümpeln. Zur wärmern Jahreszeit bewohnen sie Sümpfe und Moräste mit Gebüschen, Schilf, Binsen und Gräsern. So gering ihr Flugvermögen ist, so behend durchschlüpfen und durchlaufen sie das dichteste Pflanzengewirr oder durchwaten und durchschwimmen kleinere Wasserflächen. Das Nest, in wel- chem gegen Ende April die 8—12 grünlichen oder blassrostgelb grundirten, mit hellern oder dunklern Oberflecken bedeckten Eier vor- handen sind, wird sehr verborgen aus Schilfblättern zwischen Ried- gräsern, Binsen oder Weidengebüschen auf der Erde angelest. Die Jungen, welche nach dem Ausschlüpfen sogleich der Mutter folgen, leben grösstentheils von Wasserinsekten, indessen die alten Vögel Würmer, Schnecken und Insekten, später aber auch Schilf- und Grassämereien verzehren. | |

Die Ralle ist mehr Nacht- als Tagvogel und in der Dämmerung am lebhaftesten. Ihre Stimme, welche sie besonders zur Paarungszeit hören lässt, lautet wie der Ton einer kräftig geschwungenen Gerte etwa „Wuitt!“ Im Fluge stösst sie ein hohes, aber melodisches „Kriep“ aus. Im September und Oktober bringt man nicht selten Vögel dieser Art auf den Wildpretmarkt nach Augsburg. Häufig verunglücken Rallen an den Telegraphendrähten. Am 2. August 1859 fing ein Landmann ein Junges im Flaumkleide, das er zufällig mit der Sense verletzt hatte. Im Januar 1888 fror auf dem Wertachaltwasser bei Pfersee ein altes 5 mit dem Schwanze auf dem Eise fest, wurde gefangen, in einem Wohnzimmer gehalten und in kurzer Zeit so zahm, dass es auf den Ruf „Bibi“ folgte und die ihm dargebotene Nahrung der Hand entnahm.

Später brachte man es in den Museumsgarten, woselbst es leider nach

einiger Zeit entkam.

Orex Bechst: Sumpfhuhn.

Schnabel leicht gebogen, kürzer als der Kopf; 2. und 3. Schwinge am längsten; Schwanz sehr kurz, stufig; Zehen kurz; Hinterzehe 'J so lang als der Lauf. s

204. Crex pratensis Bech. Wiesenralle, Wachtelkönig,

Wiesenknarrer.

Oberseite schwarzbraun mit grauen Flecken; Kehle weisslich; Unter- seite schiefergrau; untere Flügeldeckfedern und Weichen schwarz- und

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weissgebändert; untere Schwanzdeckfedern weiss; Schnabel bräunlich, an der Wurzel roth; Fuss braunroth bis braungrün; Länge 29 cm.

„Kreck, kreck‘“, oder „Errp, errp“, ertönt es Abends oder zur Nachtzeit stundenlang von einem nahen Felde oder einer Wiese, Es ist dieses der Ruf des allgemein bekannten Wachtelkönigs. Derselbe ist ein Nachtzugvogel, erscheint bei uns im Mai, nistet in Getreide- feldern oder auf Wiesen in einer mit wenig Halmen ausgelegten Erd- vertiefung, legt 7”—12 gelblichweisse oder grünlichgelbe, mit rothbraunen oder bleichrothen Flecken und Punkten überstreute Eier, die das Q@ 3 Wochen bebrütet. Sogleich nach dem Ausschlüpfen folgen die Jungen den Eltern. Der Wiesenknarrer ist ein ausserordentlich geschickter Läufer, der sich im dichten Getreide oder Grase ungemein schnell fort- zubewegen weiss. Ein aufmerksamer Beobachter kann hier leicht seine Gänge oder Laufwege wahrnehmen. Er ist nur schwer zum Aufstehen zu bewegen, fliegt auch nur eine kurze Strecke, um sofort wieder ein- zufallen. Wasser zum Trinken und Baden ist ihm ein unentbehrliches Bedürfnis. Der Mageninhalt mehrerer untersuchter Vögel bestand aus Resten von grossen Heuschrecken, Spinnen, Käfern und Regenwürmern. Es ist jedoch unzweifelhaft, dass der Wachtelkönig auch kleine Wirbel- thiere verzehrt und erdständige Vogelnester plündert. Ein längere Zeit in einem Käfige gehaltenes Männchen war sehr bald zahm, frass ge- riebene Semmeln und Rüben, sowie Mehl- und Regenwürmer. In manchen Jahren erscheint er so häufig bei uns, dass im September und Oktober viele auf den Markt kommen, zumal das Fleisch sehr ' schmackhaft und zart ist. In andern Jahren ist kaum ein oder das andere Paar vorhanden. Viele Wiesenknarrer fallen besonders zur Brut- zeit der mähenden Sense anheim. An Telegraphendrähten verletzte Wachtelkönige werden alljährlich zum Ausstopfen gebracht. Der Abzug nach dem Süden erfolgt Ende August bis Ende Oktober.

Gallinüla Briss. (Porzäna Vieill.)

Schnabel gerade, an der Seite zusammengedrückt; die Firste in das Gefieder vorspringend und eine nackte Stirnschwiele bildend; Zehen schmal gesäumt; Schwanz kurz.

205. Gallinüla pygmaea Naum. (Porzäna pygmaea Naum.) Zwergsumpfhuhn, Zwergrohrhuhn.

Oberseite olivenbraun, Rücken und Schultern schwarz mit vielen kleinen weissen Flecken; Unterseite dunkelgraublau; Weichen schwarz mit weissen Bändern; untere Schwanzdeckfedern weiss mit schwarzen Bändern; Unter- flügel braungrau, weissgefleckt; Schnabel grün; Füsse röthlichgrau; Länge 19cm.

Bisher ist das Zwergrohrhuhn in Schwaben nicht als Brutvogel, wohl aber im Herbste und Frühjahre als seltener Durchzugsvogel be- obachtet worden. Ein am 1. April 1881 bei Bobingen geschossenes altes & präparirte Honstetter in Augsburg.

206. Gallinüla minüta Pall. (Porzäna pusilla L.; Orex minüta Pall.) Kleines Sumpf- oder Rohrhuhn.

Oberseite olivenbraun, auf der Rückenmitte fast schwarz mit einigen weissen Flecken; Gesicht, Hals, Brust und Bauch ungefleckt aschgrau; die

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Unterseite des @ rostfarbig; untere Schwanzdeckfedern weiss, gefleckt; Unter- flügel schwarzgrau; Augen roth; Schnabel an der Wurzel roth, in der Mitte grün, an der Spitze gelb; Fuss grün; Länge 20 cm.

Ziemlich selten in unserm Kreise, wird dieser anmuthige und be- wegliche Vogel, der in seiner Lebensweise den übrigen Sumpfhühnern gleicht, nur selten beobachtet, weil er sich vortrefflich im Schilf und Rohr zu verbergen weiss. Nach Koch soll das kleine Rohrhühnchen in den Sümpfen am Bodensee schon gebrütet haben. Auf dem Zuge sind wiederholt einzelne Vögel dieser Art bei Augsburg, Burtenbach, Edel- stetten, Memmingen, Schwabmünchen , Oberschönefeld und Dillingen er- legt worden.

207. Gallinüla porzäna L. (Porzäna marmoräta Leach., Rallus porzana L.) Getüpfeltes, punktirtes oder geflecktes Sumpf- oder Rohrhuhn.

Oberseite olivenbraun mit vielen weissen Punkten und Strichen; Kuda seite weiss bis schiefergrau; untere Schwanzdeckfedern röthlich; Unterflügel schwarz- und weiss gebändert; Schnabel und Fuss grün, Schnabelwurzel bei alten Vögeln gelblich bis rothgelb; Länge 21 cm.

Zur Nachtzeit wandernd, trifitt das punktirte Rohrhuhn im April bei uns ein, bewohnt sumpfige, moorige und mit Schilf- und Riedgräsern bewachsene Gegenden und zieht im September und Oktober wieder fort. Es brütet in einer mit trockenen Schilfhalmen ausgelegten Erdvertiefung oder in einem Binsen- oder Seggenbusch, meist in der Nähe eines Ge- wässers und legt in der zweiten Hälfte des Mai 8—12 graugelbe oder röthlich grundirte, mit grauen und braunen Punkten und Schnörkeln überzogene Eier. Seine Nahrung besteht ausser Schnecken, Würmern und Kerbthieren auch aus pflanzlichen Stoffen. Die Stimme, welche besonders zur Nachtzeit häufig ertönt, gleicht dem Pfiffe eines Schäfers und lautet wie „Huit, huit!‘“ Diese Vögel kommen in manchen Jahren so häufig zu uns, dass z. B. Landbeck im Mindelthale in einem Herbste 80 Stück schoss und 10 lebendig fing. Rohrhühner, die sich an Tele- graphendrähten beschädigten, findet man ziemlich häufig in der Nähe der Bahnlinie. Im Monate September 1888 verunglückten allein in der nächsten Umgebung von Augsburg 7 Stück, die zum Ausstopfen gebracht wurden.

208. Gallinüla chloröpus L. Te Teich- oder Rohrhuhn.

Oberseite olivenbraun; Kopf, Hals und Unterseite schieferfarben; von den untern Schwanzdeckfedern sind die äussern weiss, die mittlern schwarz; a gelb; Schnabelwurzel und Stirnschwiele zinnoberroth; Länge

cm.

Das Teichhuhn bewohnt vom April bis zum Oktober -— in milden Wintern selbst zu dieser Jahreszeit stehende Gewässer, kleine Teiche, Altwasser und Wassergräben, die viel Schilf und Rohr haben. Das aus Schilfblättern gefertigte Nest wird zuweilen im Röhricht, Ried oder auf Teichen so angebracht, dass es auf dem Wasser schwimmt. Die 6—10 Eier, welche auf einem röthlichgelben Grunde mit violettgrauen,

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braunen und rothbraunen Punkten und Flecken gezeichnet sind, zeitigt das Paar gemeinschaftlich in 20 21 Tagen. Dieses Huhn durch- kriecht nicht nur das dichteste Schilf mit Leichtigkeit oder läuft mit seinen langen Zehen über einen mit wenig Blättern und Pflanzen be- deckten Wasserspiegel, sondern taucht und schwimmt auch vortrefflich. Bei einer Verfolgung verbirgt es sich so im Wasser, dass nur mehr Schnabel und Kopf bis zu den Augen zu sehen sind. Der Flug ist dagegen nur schwerfällig flatternd und erreicht erst in einer gewissen Höhe eine grössere Schnelligkeit. Als Nahrung dienen hauptsächlich kleine Wasserthiere, Schnecken, Libellen, Käfer, Eintagsfliegen und wohl auch pflanzliche Stoffe. Sogleich nach dem Auskriechen aus dem Ei begleiten die Jungen die Eltern auf das Wasser, um gefüttert, ge- warnt und geschützt zu werden. Schon nach etwa 14 Tagen sind sie im Stande, ihre Nahrung selbständig aufzufinden, worauf die Alten zu einer zweiten Brut schreiten. Erscheinen nun nach Beendigung der- selben die nachgebornen Geschwister auf dem Wasserspiegel, so kommen die Halberwachsenen der ersten Brut herbei und nehmen am Aufzuchts- geschäfte der Kleinen gleich den Eltern mit der grössten Sorgfalt theil, was einen überaus lieblichen Anblick gewährt. Der Ruf lautet bei nahender Gefahr wie .‚Kerr tett tett‘‘, und, wenn er den Jungen gilt, wie „Gurr, gurr“. Der Lockruf erklingt wie ‚‚Terr, terr, krick, reck“ oder „duck!* Auf dem Zuge erschallt ein kräftiges „Keck, keck!“ Ein im Frühjahre 1888 an der Wertach bei Augsburg lebendig ge- fangenes 5 nahm nach kurzer Zeit Ersatzfutter und war bald zahm. Rohrhühner, die sich an Telegraphendrähten verwundeten oder an den- selben sogar das Leben verloren, wurden schon vielfältig gefunden.

Fulica Le. Wasserhuhn.

Die Zehen mit einer ausgeschweiften Seitenhaut (Lappenfuss); Schnabel

gerade, kürzer als der Kopf, mit geschwollener Stirnschwiele; 2. und " 8. Schwinge am längsten; Schwanz kurz; Lauf kürzer als die Mittelzehe; Zehen lang.

209. Fulica atra L. Schwarzes Wasserhuhn, Bläss- huhn.

Schieferschwarz, auf dem Rücken schiefergrau mit schwacher, weiss- licher Flügelbinde; Unterseite heller als die Oberseite; Schnabel und Stirn- schwiele weiss; Fuss graugrün; Länge 47 cm.

Lieblingswohnplätze des Blässhuhnes sind reichlich mit Rohr und Schilf bewachsene Seen und grössere Teiche. Fliessende und stehende Gewässer, die ohne Pflanzenwuchs sind, meidet es. Im Frühjahre und Herbst zur Nachtzeit wandernd, legt es seinen Weg theils fliegend, theils laufend zurück. Bald nach seiner Ankunft, die im März erfolgt, schreitet es zum Baue des Nestes, welches sorgfältig aus Schilf ange- fertigt, auf umgeknickten Rohrstengeln oder unmittelbar auf dem Wasser -schwimmend angebracht wird. Gegen Mitte Mai findet man 7—10 Eier, die auf einem gelbbräunlichen Grunde mit violettgrauen und braunen Punkten dicht bestreut sind und 21 Tage der Bebrütung bedürfen. Die mit schwarzen Dunen gekleideten und mit einem hellrothen Kopfe

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geschmückten Jungen gewähren einen hübschen Anblick. Die Bläss- hühner schwimmen und tauchen vortrefflich und verzehren Würmer, Schnecken, Muscheln. Wasserinsekten und Pflanzenstoffe.. Die Stimme lautet wie ,„Köw‘ oder „küw“. Der Abzug nach dem Süden erfolgt von Mitte Oktober bis Mitte November. Uebrigens überwintern alljähr- lich einige an offenen Wasserstellen, besonders auf dem Bodensee und auf dem Starnbergersee. Auf dem letztern See bildeten dieselben früher ein fürstliches Jagdvergnügen. Schoss doch Churfürst Max Emanuel an einem Vormittage 224 Stück. Das Fleisch dieser Vögel ist nicht schmackhaft. Im September 1877 kam beim Abmähen einer Sumpf- wiese unweit Kutzenhausen ein Männchen zum Vorschein, welches auf dem Frühjahrszuge an der Telegraphenleitung an Kopf und Flügeln solche Verletzungen erlitt, dass es nicht mehr zu fliegen vermochte. Trotzdem war es wieder geheilt und hatte hier nothdürftig sein Leben gefristet. Leu erhielt ein geflügeltes Exemplar, das er im Stadtgraben zu Augsburg aussetzte und das 2 Jahre unter den dort befindlichen Hausenten lebte.

XI1l. Ordnung: Scolopacidae. Schnepfenvögel.

Schnabel lang, schlank, biegsam, nur an der Spitze hart, um die Nasen- löcher nicht verengt; Nasenlöcher spaltförmig; Nasengrube nach vorn in eine spitzauslaufende Rinne ausgezogen; Flügel erreicht oder überragt den kurzen Schwanz; Hinterzehe fehlt selten.

Familie: Scolopacidae. Schnepfenvögel.

Numenws L. Brachvogel.

Schnabel 2 bis 3mal so lang als der Kopf, an der harten Spitze etwas verdickt und abwärts gebogen; alle Vorderzehen sind am Fusse geheftet und der Lauf nur vorn mit queren Schildern bedeckt; Gefieder lerchen- - ähnlich.

210. Numenus arquätus L. Grosser Brachvogel.

Scheitel rostgelb mit braunen Flecken; Unterschnabel bis unter das hintere Ende der Nasenlöcher befiedert; Oberseite rostgelb, schwarzgefleckt; Schwanz weiss mit schwarzbraunen Binden; Weichen weiss mit dunkel- braunen Schaftstrichen; Schnabel schwarz; Fuss bleigrau; Länge 70 cm; Schnabellänge 18—20 cm.

Der grosse Brachvogel bewohnt bei uns zur Brutzeit weitgedehnte Moore, Riede und sumpfige Wiesen, nimmt aber zur Zugzeit mit den verschiedensten Oertlichkeiten vorlieb. Derselbe ist ein in kleinern und grössern Schwärmen wandernder Tag- und Nachtzugvogel, der im April bei uns eintrifft und Ende Juli bis Anfangs November wieder in süd- lichere Gegenden wandert. Vorsichtig und scheu, ist derselbe nicht leicht zu erbeuten. Seine volltönende, flötenartige und jodelnde Stimme, die wie „Klaüt‘‘ oder ,Tlaüt‘‘ erschallt, lässt er besonders zur Nacht- zeit häufig ertönen. Eine einfache Vertiefung des Bodens bildet die Niststelle, in welcher im April oder Mai die 3—4 gelblich- oder bräun- lich-olivgrünen Eier, die mit braungrauen oder dunkelbraunen Flecken

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überzogen sind, bebrütet werden. Die Nahrung der alten Vögel besteht aus verschiedenen Kerbthieren, Muscheln, Schnecken, Würmern, Fischen, Lurchen und aus mannigfaltigen Pflanzenstoffen z. B. Beeren und grüner Saat. Die Jungen verzehren in der ersten Zeit nur Insektenkost. Das Wildpret junger Vögel ist sehr schmackhaft, das älterer Thiere wird weniger geschätzt. Brutstellen sind gegenwärtig in unserm Regierungs- bezirke noch vorhanden im Lechhauser-Moor unterhalb Augsburg und in den Donaurieden bei Lauingen, Dillingen und Höchstädt. In den vierziger und theilweise auch in den fünfziger Jahren unseres Jahr- hunderts nisteten diese Vögel noch alljährlich in den Moor- und Torf- sründen des Zusamthals bei Mödishofen, des Mindelthals bei Klingenbad, im Donauthale bei Donauwörth und bei Wemding im Ries. Nachdem diese Gegenden grossentheils trocken gelegt sind, dienen sie den Brach- vögeln nur noch im Herbste und Frühjahre auf einige Tage zum Auf- enthalte. Regelmässig erscheinen sie dagegen nach vollendeter Brut auf dem Lechfelde, wo sie manchmal kis zum November verweilen. Ich beobachtete dort im Jahre 1885: 26 Stück; 1886: 20 Stück; 1887: 40—50 Stück; 1888: 33 Stück; 1889; 30—40 Stück. Eier und junge Vögel erhielt ich wiederholt vom Lechhauser-Moor und obern Lech. Im Jahre 1889 brüteten einige Paare im Moore zwischen Guggen- berg und Schwabeck (bei Schwabmünchen). Erlegt wurden ausserdem sowohl alte als junge Vögel bei Günzburg a/D., Dillingen, Donauwörth, _ Wertingen, Burgau, Dinkelscherben, Augsburg, Lechfeld, Lindau und Füssen.

211. Numenus phaeöpus L. Regenbrachvogel.

Scheitel schwarzbraun ohne Flecken, mit weisslichem Mittelstreifen ; Oberseite ähnlich dem vorigen; Schwanz schmutzigweissgrau mit dunkleren Querbinden; Weichen weiss mit schwarzbraunen Flecken und Streifen ; Schnabel schwarz; Fuss bleigrau; Länge 52 cm; Schnabellänge 11 cm.

Bei uns erscheint der Regenbrachvogel nur selten auf dem Durch- zuge im Frühjahre und Herbste. In der Lebensweise gleicht er dem vorigen. Seine Nahrung sucht er oft weit vom Wasser entfernt auf. Bisher sind nur Folgende erlegt worden: Am 20. September 1851 ein © bei Gersthofen; den 12. September 1875 ein 5 bei Kempten und am 18. September 1882 ein 5 bei Augsburg. Kleine Gesellschaften sind ausserdem beobachtet worden am Bodensee und an der Donau.

Limösa Briss. Uferschnepte.

Schnabel 2 bis 3mal so lang als der Kopf, an der Spitze verbreitert und leicht nach oben gebogen; 1. Schwinge am längsten; Schwanz kurz; Lauf vorn und hinten mit queren Schildern; äussere und mittlere Vorder- zehe geheftet.

212. Limösa lapponca L (L. rufa Briss.) Rostrothe Uferschnepfe oder Pfuhlschnepfe.

Schwingen dunkelbraun; Schwanz weiss, mit 8—10 braunen Quer- binden; Kralle der Mittelzehe ganzrandig. Sommerkleid: oben schwarzbraun mit rostrothen Federrändern; unten rostfarben. Winter- und Jugendkleid:

oben aschgrau, unten weisslich; Schnabel röthlichgrau; Füsse schwarz; Länge 41 cm.

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So zahlreich die Pfuhlschnepfe im Frühjahre und Herbste auf den deutschen Nordseeinseln vorkommt, so selten erscheint sie dagegen im Binnenlande. Am 27. September 1854 schoss Jagdbesitzer Recknagel von Augsburg an der Wertach bei Pfersee ein ©, das er der Vereins- sammlung überliess.. Den 24. April 1884 ist ein 5 bei Kissing er- legt und in Augsburg ausgestopft worden.

213. Limösa aegocephäla Bechst. (L.melanüra Leisl.) Schwarz- schwänzige Ufer- oder Pfuhlschnepfe

Schwanz schwarz, an der Wurzel weiss; mit einer an der 4. Hand- schwinge beginnenden weissen Binde; Kralle der Mittelzehe mit gezähneltem Innenrande; Sommerkleid rostbraun mit schwarzen Flecken; Winter- und Jugendkleid erdgrau oder erdbraun; Schnabel schwarz, nur an der Wurzel gelblich; Fuss schwarz; Länge 46 cm. : |

Im Frühjahre und Herbste an der Nordsee vorkommend, erscheint die schwarzschwänzige Pfuhlschnepfe nur sehr selten in unsern Gegenden. Am 29. Juli 1851 ward ein junger Vogel auf dem Riede bei Steinheim und am 18. Juli 1872 ein solcher in der Nähe von Augsburg erlegt.

Scolöpax L. Schnepfe.

Schnabel nur an den Rändern der Oberschnabelspitze hornig, 2 bis 3mal so lang wie der Kopf, gerade; Ohröffnung unter dem Auge; 1. Schwinge die längste; Hinterseite des Schenkels über der Ferse nackt; Zehen nicht geheftet; Nagel der Hinterzehe kurz, stumpf.

214. Scolöpax rusticöla L. Waldschnepfe.

Stirn und Scheitel aschgrau; Hinterkopf mit dunkeln Querbinden; Oberseite rostfarbig mit hellern und dunklern Flecken; Unterseite graugelb mit braunen Wellenlinien, an der Kehle weisslich; Schwingen mit bräun- lichen, dreieckigen Flecken auf der Aussenfahne; Schwanzspitzen oben grau, unten weiss; Schnabel und Fuss horngrau; Länge 32 cm.

„Reminiscere, nach Schnepfen suchen geh’, Oculi, da kommen sie, Lätare, da ist das Wahre, Judica, sind sie auch noch da, Palmarum, trallarum, Quasimodogeniti, halt, Jäger halt, jetzt brüten sie!“ Dieser alte Jägerspruch trifft nur annähernd die richtige Zeit der Ankunft, da das frühere oder spätere Erscheinen der Wald- schnepfen von der Witterung abhängt. Zur Nachtzeit von Anfang März bis Mitte April bei uns durchziehend, nisten die meisten in Skandi- navien und Russland, worauf sie im September und Oktober wieder zurückwandern. Einzelne Paare bleiben auch bei uns, um in feuchten Laub - und Nadelwäldern mit dichtem Unterholze zu brüten. Die Nahrung besteht aus verschiedenem Gewürm, Larven und Insekten, die sie mit ihrem langen Schnabel aus der feuchten Erde oder dem faulen- den Laube hervorholen. Die besten Aesungsplätze sind jedoch Vieh- triften in der Nähe der Wälder, wo sie die Kuhfladen bestens aus- zunützen verstehen. Noch in den sechziger Jahren gelang es mir, mehrere Nester mit je 4 erdfahlen Eiern, die mit grauen, hell- und dunkelbraunen Flecken gezeichnet waren, aufzufnden. Die Eier lagen stets in einer seichten, mit Halmen und Blättern ausgelegten Boden- vertiefung. Die Brutzeit dauert 17—18 Tage. Die Jungen sind Nest-

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flüchter und folgen nach kurzer Zeit den Alten. Bis Anfang Juni ist die Nachkommenschaft flugbar, worauf die Eltern zu einer zweiten Brut schreiten. Der knarrende Balzruf ertönt wie „Bsiep‘“ oder „Bsit!“ Zur Zugzeit im Frühjahre und Herbste fängt man die Wald- schnepfen entweder. mit einem grossen Netze, dem Schnepfengarn, das quer über einen Waldweg oder eine Waldlichtung von einem Baume zu einem andern gespannt wird, oder man jagt sie im Buschiren mit einem Vorstehhunde und schiesst sie auf dem Schnepfenstande. Im Herbste kommen auf Treibjagden einzelne Schnepfen wohl auch zufällig zum Schusse. Kleinere Exemplare heissen Dornschnepfen. Diejenigen, welche in gelinden Wintern bei uns bleiben, nennt man Lagerschnepfen. Viele dieser Vögel fallen alljährlich auf dem Zuge den Telegraphen- drähten zum Opfer. Eine schneeweisse Schnepfe ist im Jahr 1856 im nahen Oberbayern geschossen worden. Die Schnepfen gehören zur Niederjagd. Der Schnepfenfang mit Netzen wurde erst von der Mitte des 16. Jahrhunderts an mit Eifer betrieben und die Erlegung dieser Vögel mit dem Gewehre nahm erst mit dem Jahre 1630, der Erfindung des Flintenschlosses, seinen Anfang.

Gallinago Leach. Sumpfschnepfe oder Bekassine.

Schnabel ähnlich der Waldschnepfe, aber an der Spitze abgeplattet; Ohröffnung unter dem Auge; 1. und 2. Schwinge am längsten; Schenkel über der Ferse nackt; Vorderzehen nicht geheftet; Nagel der Hinterzehe gekrümmt. 5

215. Gallinago scolöpacina Bp. (G. media Gray, Scolöpax gallinago L.) Bekassine, Moorschnepfe, Heerschnepfe.

Scheitel schwarzbraun mit gelblichem Längsstreif auf der Mitte; 1. Handschwinge mit schwarzem Schafte und weisser Aussenfahne; 14 Steuer- federn, von denen nur die äusserste an der Spitze weiss ist; Ober- und Unterseite ähnlich wie bei @. major (siehe Nr. 216); Länge 26 cm.

Die Bekassine erscheint nicht nur während der zwei Zugperioden von Mitte März bis Mitte April und von Ende August bis Ende Oktober sondern brütet auch auf unsern Mooren und Sümpfen in einzelnen Paaren. In der zweiten Hälfte des April findet man in einer trockenen, mit Schilf- und Grashalmen ausgelegten Nestmulde die vier olivenfarbigen, grau- und dunkelbraun gefleckten Eier, deren Zeitigung in 17 Tagen erfolgt. Die Jungen verlassen bald nach dem Ausschlüpfen ihre Nester und wissen sich sehr gut im Grase zu verstecken. In ge- linden Wintern bleiben einzelne Bekassinen an offenen Quellgräben in unsern Gegenden. Das sog. „Meckern“‘ der Bekassinen ist ein Stimm- laut, der durch den Kehlkopf hervorgebracht wird, aber nicht ein durch die Schwingen der Steuerfedern erzeugter Ton. Da diese Stimme Aehn- lichkeit mit dem Meckern einer Ziege hat, wird dieser Vogel auch Himmelsziege genannt. Beim Aufstehen gibt die Heerschnepfe einen ‚Laut von sich, der wie „Gätsch‘“ oder .‚kätsch“‘ klingt. Der Aufflug geschieht in eigenthümlichen Zickzacklinien nach rechts nnd links, worauf sie erst eine mehr gerade Richtung einschlägt. Zur Brutzeit führt das Männchen zur Morgen- und Abendzeit seinen gaukelnden Balzflug aus,

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wobei das erwähnte Meckern erschallt. Die Moorschnepfen leben von Würmern, Insekten und deren Larven. Man zählt sie zur niedern Jagd. Das Fleisch ist ein bekannter Leckerbissen. Landbeck schoss im Mindelthale eine fast schneeweisse Bekassine.

216. Gallinägo major Gm. (Scolopax major L..) Grosse Sumpfschnepfe, Pfuhl-, Mittel- oder Doppelschnepfe.

Scheitel schwarzbraun mit gelblichem Längsstreif in der Mitte; Flügel- deckfedern mit weissem Spitzenflecke; 16 Steuerfedern, die 3 äussern mit weisser Endhälfte; Oberseite schwarzbraun mit rostgelben Flecken; Unter- seite rostgelb mit schwarzen Flecken; Länge 28 cm.

Sie ist bei uns viel seltener als die beiden vorigen, wird jedoch alljährlich während der Zugzeit Mitte April bis Anfangs Mai und Ende Juli bis Anfangs Oktober -— meist in kleinen Gesellschaften beob- achtet. Brütend ist sie in unserm Regierungsbezirke noch nicht vor- gekommen. Beim Auffliegen stösst sie einen Laut aus, der wie „Bäd‘ ertönt. In Bezug auf Lebensweise und Nahrung gleicht sie den übrigen Sumpfschnepfen. Ihr Fleisch ist sehr delikat. Nach meinen Aufzeich- nungen wurden Pfuhlschnepfen erlegt: Bei Memmingen, Ustersbach, Burgau, Dinkelscherben, Kaufbeuren, Lechfeld, Augsburg und Pfersee. Ein männliches Exemplar ist unter einer Telegraphenleitung bei Augs- burg todt aufgefunden worden.

217. Gallinägo gallinüla L. (Scolopax gallinüla L.) Kleine Sumpf- oder Moorschnepjfe, Halbschnepfe.

Scheitel schwarzbraun ; Rücken schwarzbraun mit 3 rostgelben Längs- streifen; Bürzel schwarz; Unterseite in der Mitte weiss; 12 Steuerfedern; sie ist von Haubenlerchengrösse; Länge 16 cm.

Diese niedlichen Schnepfen sind nordische Vögel, die bei uns nur zur Frühjahrs- und Herbstzeit, bald mehr, bald weniger zahlreich er-. scheinen. Man trifft sie auf nicht zu sumpfigen Wiesen, manchmal auch in Gesellschaft der Heerschnepfen. Sie laufen gewandt auf dem Boden; ihr Flug ist dagegen nur ein schwerfälliges, fledermausartiges Flattern, wesshalb sie das Volk auch ‚„‚Fledermausschnepfen‘‘ nennt. Als Brut- vögel sind die Sumpfschnepfen in unserm Kreise noch nicht beobachtet worden. In den Jahren 1845 und 47 waren sie sehr zahlreich im Mindel- und Zusamthale vorhanden; ebenso zeigten sich dieselben in den Jahren 1856, 61 und 77 in grosser Anzahl. Einzelne Halbschnepfen wurden auch erlegt: Bei Neu-Ulm, Kaufbeuren, Ruderatshofen und Memmingen. Sie sind wie die übrigen Bekassinen, mehr nächtliche Vögel, die beim Auffliegen hie und da einen Ton wie „Bitz‘‘ oder „ätsch‘‘ ausstossen. Gewürm, Insekten und Samen sind ihre Nahrung. Das Fleisch ist sehr wohlschmeckend.

Totanus Bechst. Wasserläufer.

Schnabel länger als der Kopf, vorn zugespitzt und an der ganzen Spitze hart und hornig, gerade oder ganz leicht nach aufwärts gebogen; die Flügel überragen das Schwanzende; 1. Schwinge am längsten, Schwanz kurz; äussere und mittlere Vorderzehe geheftet; Hinterzehe klein, den Boden nicht berührend.

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218. Totänus fuscus L. Dunkler Wasserläufer, grosser Rothschenkel.

Schnabel gerade; Armschwingen nur mit weissen Spitzen; Oberseite schieferschwarz mit kleinen weissen Flecken, im Sommer aschgrau; Unter- seite weiss, im Sommer violettschieferschwarz; die Jungen sind oben schwarz- braun, unten schmutzigweiss; Mundwinkel und Wurzel des Unterschnabels Er der übrige Schnabel braun; Beine roth, im Sommer rothbraun; Länge

cm,

Er erscheint bei uns nur spärlich im April und Mai, sowie von Mitte August bis Ende Oktober, auf dem Durchzuge. Wasserläufer wurden erlegt: Bei Günzburg a/D., Rain, Oettingen, Gersthofen, Augs- burg und Landsberg. Dieser Vogel lebt am liebsten an schlammigen Stellen, die frei und offen daliegen. Sein Ruf lautet: „Zoit““ oder „Zuit!“

219. Totanus calıdris L. Gambettwasserläufer, kleiner

Rothschenkel, rothfüssiger Wasserläufer.

Oberseite graubraun mit weissen Längsstrichen, im Sommer braun mit schwarzen Flecken; Unterrücken, Bürzel und Unterseite weiss; letztere mit schwarzen Schaftstrichen; Schnabel gerade, an der Wurzelhälfte roth, vorn schwarz; Armschwingen mit breiter, weisser Binde; Beine roth; Länge 27 cm.

Ueberaus häufig auf Wiesen, Aeckern und Weiden in der Nähe der Meeresküsten, ist der rothfüssige Wasserläufer auch in unserm Re- gierungsbezirke an Flüssen und Seen, auf Inseln, Brüchen und Mooren kein seltener Brutvogel. Ist seine Ankunft von Mitte März bis Mitte April erfolgt, so wählt das Paar auf einer Insel, einem Sumpfe oder einer Wiese eine mit trockenem Grase ausgefütterte Bodenvertiefung, in welche das © in der zweiten Hälfte des April oder im Mai die 4 kiebitzähnlichen, aber kleineren Eier legt. Diese haben eine blass- ockergelbe, ins Grüne ziehende Grundfarbe und sind mit rost- oder schwarzbraunen Flecken besetzt. Nach 14- bis 16tägiger Bebrütung folgen die ausgeschlüpften Jungen im Dunenkleide den Eltern. Als Nahrung dienen verschiedene Wasserthiere und Insekten. Auf grössern “Brutplätzen vernimmt man fortwährend die melodischen, flötenartigen Triller, die je nach der Stimmung dieser Vögel wie: „Dü, düi, diüüü, tlülülü, tjü, tjü, tlidl, tlidl““ oder „Dück, dück‘‘ erklingen. Der Abzug nach dem Süden erfolgt von Mitte August bis Ende Oktober. Eier und Junge sind alljährlich zur Brutzeit auf Inseln des Lech, sowohl südlich als nördlich von Augsburg vorhanden. Um die Häufigkeit des Vorkommens nachzuweisen, führe ich. nur das Resultat einiger Ausflüge auf diese Brutstellen an, die mehrere Herren mit einem Kahne unter- nahmen. Den 27. Mai 1861: 15 Eier; den 27. Mai 1863: 11 Eier; den 28. Mai 1864: 20 Eier; am 27. Mai 1865: 12 Eier und am 28. Mai 1868 viele Eier, junge und alte Vögel.

220. Totänus glottis Bechst. Heller- oder grünfüssiger

Wasserläufer.

Schnabel an der Spitze etwas aufwärts gebogen, an der Wurzel fast doppelt so hoch als breit, Oberseite schwarzbraun mit weissen Federrändern,

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im Winter an Hinterhals und Rücken weiss mit dunkeln Flecken; Unter- seite weiss, an der Unterkehle etwas gefleckt; Schwanz weiss und schwarz- gebändert; Handschwingen braunschwarz; die erste mit weissem Schafte; Schnabel schwarzgrün; Fuss graugrün; Länge 34 cm.

Der grünfüssige Wasserläufer ist ein Nachtzugvogel, der nur hie und da im Frühjahre oder Herbste an unsern Flüssen, Seen und Weihern eintrifit. Seine Heimath ist der Norden der alten Welt. Unter seinen Verwandten ist er der vorsichtigste und scheueste. Von den in unserm Kreise erlegten 12 Stück sind 6 am Lech, die übrigen bei Lindau, Stettenhofen und Donauwörth geschossen worden. Einer dieser Vögel hatte einen starken Thrangeruch; bei den übrigen waren Fischreste im Magen zu finden. Als Brutvogel ist er in Deutschland noch nicht beobachtet worden.

221. Totanus stagnatılis Bech. Teichwasserläufer.

Schnabel nur wenig aufwärts gebogen; Oberseite aschgrau mit schwarzen Flecken, im Winter hellgrau; Stirn und Bürzel weiss; Unterseite weiss, an der Kehle gefleckt; Schnabel schwarz; Fuss grünlich; Länge 23 cm.

Der Teichwasserläufer, ein in Deutschland äusserst selten auf dem Zuge vorkommender Vogel, ist nach Jäckel am Bodensee beobachtet worden. Büchele in Memmingen erhielt ein ©, das am Weiher bei Sachsenried erlegt wurde.

222. Totanus ochröpus L. Punktirter oder gemeiner Wasserläufer.

Oberseite dunkelbraun mit weisslichen, in der Jugend gelblichen Punkten; Bürzel weiss; Schwanz seitlich an der Wurzel reinweiss, an den Mittelfedern schwarz und weiss gebändert; alle Schwingen mit braunem Schaft; Unterseite weiss, am Halse dunkelgestreift; Schnabel gerade, grün- lichbraun; Fuss grünlichgrau; Länge 26 cm.

Bei uns begegnet man von Mitte April bis Ende Mai an Fluss- und Bachufern, Teichen und Brüchen, die mit Wald und Strauchwerk umgeben sind, dem punktirten Wasserläufer. Er ist ein Nachtzugvogel, der gar nicht selten am Lech bei Augsburg vorkommt, wo er auch schon den Winter über beobachtet wurde. Als Brutvogel ist er schon öfters an der Donau von Ulm bis Neuburg und am Bodensee getroffen worden. Am 17. Juli 1887 gelang es, am obern Lech bei Augsburg einen jungen, noch nicht flüggen Vogel zu fangen, woraus hervorgeht, dass er doch auch am Lech brütet. Das Nest, bald mehr, bald weniger vom Wasser entfernt, wird immer so angelegt, dass es bei einer Steigung des Wassers von demselben nicht leicht erreicht werden kann. Ge- wöhnlich wird hiezu das alte Nest einer andern Vogelart, das auf einem Baumstrunke oder Erlenbusch angebracht ist, benützt. In demselben werden die 3—4 grünlich-weissen, braun gefleckten Eier geborgen. Der punktirte Wasserläufer verzehrt Insekten und Gewürm. Der Lock- ruf klingt hell ,„Dlüidlüi!“ der Angstruf .„Grji, grji!“ Von den 30 erlegten Wasserläufern sind etwa, 20 Stück am Lech, die übrigen im Iller-, Günz-, Mindel-, Zusam- und Schmutterthal erbeutet worden.

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223. Totänus glareöla L. Bruch- oder Waldwasser- läufer.

Oberseite dunkelbraun mit rostgelben Flecken, im Sommer mit weissen Federrändern; Bürzel weiss; Schwanz mit 8—12 dunkleren Querbinden ;

1. Schwinge mit weissem Schaft; Unterseite weiss, am Halse dunkelgestreift; Schnabel "gerade, schwarz; Fuss grüngelb; Länge 22 cm.

Der Waldwasserläufer, ein Vogel von Lerchengrösse, brütet häufig an den Nord- und Ostseeküsten, dagegen nur selten in Mittel- und Süddeutschland. Bei uns erscheint er nur im Frühjahre und Herbste auf dem Durchzuge. Die Stimme lautet wie: „Giff giff‘‘ oder „jiff jiff!“ Im September 1858 fiel bei Dietkirch im Schmutterthale ein grösserer Schwarm dieser Vögel ein, aus welchem Landarzt Baumeister ein Exemplar schoss. In den Jahren 1863 und 65 sind 4 Stück bei Gerst- hofen und am 4. Mai 1870 ist ein altes © bei Donauwörth erlegt worden.

Actitis Dlig. Uferläufer.

Schnabel an der ganzen Spitze hornig, etwas länger als der Kopf, hart, gerade; der abgestufte Schwanz überragt die Flügelspitzen ; 1. Schwinge am längsten; äussere und mittlere Zehen geheftet; Hinterzehe berührt mit der Spitze den Boden.

224. Acttis hypoleucos L. Flussuferläufer oder Sand- pfeifer.

Oberseite braungrau; Handschwingen braunschwarz; je ein weisses Band über die Mitte und die Spitze der Armschwingen; äussere Steuer- federn mit weisser Aussenfahne, die übrigen braungrau; Hals’ dunkelgefleckt; Unterseite weiss; Schnabel grauschwarz; Fuss bleigrau; Länge 21 cm.

Ein häufiger Uferbewohner sämmtlicher grösseren Flüsse unseres Kreises, kommt der Sandpfeifer in kleinen Gesellschaften in der zweiten Hälfte des April und zieht im August und September wieder fort. Be- weglich und munter, bald am Ufer laufend, bald im seichten Wasser watend oder gleich einer Bachstelze mit dem Schwanze auf einem Steine wippend, ist er leicht an seinem trillerartigen „Düdüdüdü‘ zu erkennen, woher auch der Name Sandpfeifer rührt. Sandbänke, deren Ufer dicht mit Gesträuch oder Schilf bewachsen sind, bilden seinen Lieblingswohnort. Gegen Ende Mai findet man in einer etwas erhöhten Mulde 4 roströthlich- oder gelblich grundirte, mit grauen und braunen Flecken und Punkten versehene Eier. Die Brütezeit dauert 16 Tage. Sogleich nach dem Ausschlüpfen verlassen die Jungen das Nest, um sich zwischen Pflanzen und Gesträuch zu verbergen. Insekten und Würmer bilden die Nahrung. Eier und Junge sind alljährlich auf den Sandinseln oder am Ufer des Lech vorhanden. Das Fleisch dieses Vogels ist schmackhaft.

225. Actitis macularıa Naum. a

Etwas kleiner als vorige Art. Unterseite mit runden, schwarzen Flecken; die äusserste Steuerfeder trägt auf weissem Grunde vier schwärz- liche Binden.

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Er ist ein der amerikanischen Fauna angehöriger Vogel, der sich nur selten in unsere Gegenden verirrt. Derselbe gleicht in seinem Aufenthalte, seinem Betragen uud seiner Stimme ganz dem Flussufer- läufer. Im Jahre 1884 erschien ein Exemplar am Bodensee bei Lindau, das der Jagdinhaber Stadler dortselbst schoss und präparirte.

Machetes Cuv. Kampfläufer.

Schnabel gerade, so lange als der Kopf, kürzer als der Lauf; 1. Schwinge am längsten, die 2. fast ebensolang; Schwanz abgerundet, kurz; äussere und mittlere Vorderzehe geheftet; Hinterzehe kurz.

226. Machötes pugnax L. Kampfschnepfe, Kampf- strandläufer.

Gefieder sehr verschieden gefärbt; mittlere Steuerfedern dunkelgebän- dert, die äussern meist einfarbig grau; Bürzel und obere Schwanzdeckfedern grau, seitlich weiss; @ bedeutend kleiner als das 5; Länge des & 30—32 cm, des @ 24—26 cm. Im Sommer ist das & mit einem grossen Halskragen von verlängerten Federn geschmückt.

Ein häufiger Nistvogel an den Küsten Norddeutschlands, berührt der Kampfstrandläufer unsere Gegenden nur auf dem Durchzuge im April und Mai und wieder von Mitte August bis Mitte Oktober. Feuchte Niederungen, Flüsse und Seen dienen ihm hier zum vorübergehenden Aufenthalte. Wasserinsekten, Würmer, Käfer und Larven sind seine Nahrung. Die 3—4 birnförmigen Eier, die etwa so gross sind wie die des Kibitzes, findet man im Mai in einer mit Halmen ausgelegten Vertiefung des Bodens. Diese Vögel leben abweichend von andern Wasserläufern in Polygamie. Ganz eigenthümlich ist die Kampflust der Männchen während der Brutzeit. Diese versammeln sich täglich mehr- mals in grösserer Anzahl, besonders zur Morgen- und Abendzeit, in der Nähe ihrer Brutplätze, um auf eigens hiezu ausgewählten Kampf- plätzen ihren Kampfesmuth zu stillen. Gewöhnlich kämpfen nur zwei Vögel mit einander, worauf zwei andere an die Reihe kommen. Diese Kämpfe sind jedoch gefahrlos und enden niemals mit Blut. Die Männchen erhalten im Frühjahre mit dem Hochzeitkleide einen aus fingerlangen steifen Federn bestehenden Halskragen. Während des Zweikampfes breiten sie diesen Federkragen gleich einem Schilde aus, um sich vor den Schnabelhieben des Gegners zu schützen. Sind die Kämpfer er- müdet, so kehren sie auf ihren Standort zurück. Mit der zweiten Hälfte des Juni verlieren die Männchen ihren Hochzeitsschmuck und mit demselben zugleich ihre Kampfbegier. Der Lockruf lautet während der Zugzeit wie „Kack, kick, kack!“

In unserm Kreise erscheinen die Kampfschnepfen auf ihren Zügen am häufigsten in der Umgebung des Bodensees. Am 2. und 3. Sep- tember 1869 traf ein grosser Flug derselben, von welchen 8 Stück zum Abschusse kamen, am Lech bei Augsburg ein. Ebenso gelang es am 6. Oktober 1879 bei Landsberg, 5 dieser Vögel zu erbeuten. Ein- zelne sind noch erlegt worden bei Gersthofen, Hainhofen, Burgau, Neu- Ulm, Buchloe etc.

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Tringa L. Strandläufer.

Schnabel gerade, länger als der Kopf und als der Lauf, an der Spitze verdickt und nur an den Rändern der Oberschnabelspitze hornig; 1. Schwinge am längsten; Schwanz abgerundet, kurz; Füsse kurz, dick; Vorderzehen frei; Hinterzehe klein, den Boden nicht berührend; Krallen stark gekrümmt, kurz.

227. Tringa maritıma Brünn. (Arquatella maritima Baird.)

Seestrandläufer.

Schnabel nach unten gekrümmt, länger als der Kopf; Schwanz keil- förmig. Sommerkleid: Oberseite rostfarbig mit schwarzen Flecken, Unter- rücken und Bürzel schwarz; Unterseite weiss mit dunkeln Flecken. Winter- kleid: Oberseite grau bis braunschwarz mit weisslichen Federkanten; Unter- seite braungrau, Kinn und Bauch weiss, Jugendkleid: oben braunschwarz mit rostgelben Federkanten; unten grau mit dunkeln Flecken; Schnabel an der Wurzel gelb; Fuss gelb; Länge 21 cm.

Der Seestrandläufer ist in unserm Kreise eine höchst seltene Er- scheinung auf dem Durchzuge. Bisher gelang es nur am 8. Novem- ber 1869 ein Weibchen bei Augsburg zu erlegen, das in der Vereins- sammlung aufgestellt ist.

228. Tringa alpına L. (Pelidna alpına Cuv.) Alpenstrand- läufer.

Schnabel leicht nach unten gekrümmt; obere Schwanzdeckfedern und Bürzel schwarz oder dunkelbraun; Brust und Unterkehle mit dunkeln Schaft- flecken; Schwanz doppelt ausgeschnitten, die mittlern Steuernfedern lang zugespitzt; Schnabel und Fuss schwarz. Sommerkleid: oben rostroth mit schwarzen Schaftflecken; unten weiss mit schwarzen Schaftstrichen; Unter- brust und Vorderbauch schwarz. Winterkleid: oben aschgrau; unten weiss- lich. Jugendkleid: dem Sommerkleide ähnlich, aber oben mit 4 weissen Längsstreifen. Länge 18 cm.

Der Alpenstrandläufer, ein an den norddeutschen Küsten häufig vorkommender Vogel, erscheint bei uns, in manchen Jahren zahlreich, in andern selten, nur im Frühjahre und Herbste auf dem Durchzuge, wobei man ihm an See- und Flussufern und äuf Brachäckern begegnet. Erlegt wurden solche schon wiederholt im Donau- und Mindelthale und ausserdem am 9. Oktober 1856 drei Weibchen bei Stettenhofen, am 15. September 1861 drei Männchen und 2 Weibchen bei Augsburg und am 20. September 1868 ein Paar (5 und ©) am Lech bei Augsburg.

229. Tringa subarguata Güldenst. (Pelidna subarguata Temm.) Bogenschnäbliger Strandläufer, Krummschnabel.

Brust und Unterkehle meist ungefleckt; Bürzel und obere Schwanz- deckfedern weiss; Schwanz doppelt ausgeschnitten und die mittlern Steuer- federn rundlich zugespitzt; Schnabel und Fuss schwarz. Sommerkleid: Ober- seite schwarz mit röthlich gefleckten und gesäumten Federn; Unterseite braunroth. Winterkleid: Oberseite aschgrau; Unterseite weiss. Jugendkleid: Oberseite schwärzlich; Unterseite weisslich, an der Unterkehle rostfarben ; Länge 20 cm.

Häufig vom Mai bis Oktober an den norddeutschen Meeresküsten, ist der Krummschnabel bei uns im Frühjahre und Herbste ein nur sehr selten vorkommender Durchzugsvogel. Meines Wissens ist das erste

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Paar dieser Vögel in unserm Regierungsbezirke am 20. August 1887 bei Schöllang im Algäu geschossen und in Augsburg ausgebalgt worden. Beide (5 und &) waren junge Vögel.

230. Tringa Temminckw Leis. (Pelidna Temmincku.) Tem- minck’s Strandläufer.

Schnabel nur sehr wenig gekrümmt, kaum länger als der Kopf; Schwanz keilförmig; äusserste Steuerfedern weiss; 1. Handschwinge mit weissem Schaft; Schnabel und Fuss schwarz. Sommerkleid: Oberseite grau mit dunkeln Flecken; Unterseite mit Ausnahme der braungrauen Kehle weisslich. Winterkleid: Oberseite aschgrau; Unterseite düstergrau. Jugend- kleid: Oberseite braungrau; Unterseite schmutzigweiss; Länge 15 cm.

Das Vorkommen dieses Vogels in. unserm Regierungsbezirke ist eine grosse Seltenheit, was daraus hervorgeht, dass bis jetzt nur zwei Exemplare erlegt wurden. Das erste, ein den 12. August 1872 in der Meringer-Au geschossenes Männchen, steht in der Vereinssammlung. Das zweite, ein ©, kam am 7. April 1886 am Lech bei Augsburg zum Schusse.

231. Tringa minüta Leisl. (Actodromas minüta Kaup.) Zwerg- strandläufer.

Schnabel nur so lang als der Kopf; Schwanz doppelt ausgeschnitten ; die äusserste Steuerfeder weiss, die beiden folgenden grösstentheils weiss; Handschwingen mit weissem Schafte; Unterseite weiss. Sommerkleid: Ober- seite mit rostrothen Federkanten. Winterkleid: Oberseite aschgrau. Jugend- kleid: oben rostbraun und am Öberrücken weisslich mit braunschwarzen Flecken; Schnabel schwarz; Fuss grünschwarz; Länge 14 cm.

Zur Sommerszeit im hohen Norden lebend, kommt der Zwerg- strandläufer bei uns nur selten im Frühjahre und Herbste auf dem Durchzuge vor. Sowohl einzelne Vögel, als auch kleine Gesellschaften sind an der Donau und am Bodensee beobachtet worden. Erlegte Vögel habe ich verzeichnet: Althegnenberg, den 10. September 1875, ein junges © ; Augsburg, den 16. August 1876, ein 5 und Öber- ottmarshausen am Lech, den 9. April 1884, ein junges Männchen.

Calıdris Illig. Sanderling.

Schnabel so lang wie der Kopf; ohne Hinterzehe.

232. Calıdris arenarıa L. Ufersanderling, dreizehiger Sanderling.

Schwingen und Steuerfedern mit weissen Schäften; Unterseite weiss; Oberseite im Sommer rostigweissgrau mit schwärzlichen Flecken, im Winter aschgrau, in der Jugend weissgrau mit schwarzen Flecken; Schnabel schwarz; Fuss dunkelgrauschwarz; Länge 18 cm.

Dieser nordische Vogel bewohnt die Meeresküsten, denen er ge- wöhnlich auf seinen Herbst- und Frühjahrszügen folgt. Bisweilen ver- irren sich kleine Flüge in das Innere des Festlandes. So schoss am 4. Oktober 1868 Kaufmann Fritz Gscheidlen in der Meringer-Au unweit Augsburg aus einer kleinen Gesellschaft von 4 Stück 1 Exemplar, das er der Vereinssammlung in Augsburg überliess. Ferner sind einige Vögel dieser Art am Bodensee, der Iller und dem Lech beobachtet worden.

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Himantöpus L. Stelzenläufer.

Lauf ausserordentlich verlängert; Schnabel gerade; ohne Hinterzehe und Schwimmhaut; nur die äussere und mittlere Vorderzehe an der Wurzel geheftet; 1. Schwinge die längste.

233. Himantöpus rufipes Bechst. (candıdus Gray, melanop- terus Meyer.) Grauschwänziger >Stelzenläufer, roth- füssiger Strandreiter.-

Hinterkopf, Nacken, Oberrücken und Schulter schwarz, bei Jungen braun; Stirn, Unterrücken, Bürzel und Unterseite weiss; Flügel schwarz; Schwanz grau mit weissen Federrändern; Schnabel schwarz; Fuss hochroth, bei den Jungen gelbroth; Länge 38 cm.

Ein Bewohner des südlichen und südöstlichen Europas, ist dieser

Vogel bisher nur einmal iu unserm Kreise erlegt worden. Dieses geschah am 16. Juli 1876 bei Buchloe.

Recurviröstra L. Säbelschnäbler.

Lauf ausserordentlich verlängert; Schnabel 2 bis 3mal so lang wie der Kopf, dünn, plattgedrückt, hart, nach oben gebogen; 2. Schwinge am längsten ; Schwanz gerundet, kurz; Lauf ungemein verlängert, mit sechseckigen Schuppen; Vorderzehen durch Schwimmhäute verbunden, welche bis zu den Nägeln reichen; Hinterzehe klein, den Boden nicht berührend.

234. Recurviröstra avocetia L. Avocettsäbler, Säbel- schnäbler.

Gefieder weiss; Kopf, Nacken, Schultern, Flügeldeckfedern und Hand- schwingen schwarz; Schnabel schwarz; Fuss graublau; Länge 43 cm.

Derselbe erscheint nur selten am Bodensee und an grössern Flüssen unseres Regierungsbezirkes.. Im Jahre 1841, am 9. Juni, erhielt Büchele ein Stück aus dem Riede bei Benningen,

Phalaröpus Briss. Wassertreter.

Vorderzehen mit lappigem Saume; Schnabel gerade, kopflang, von der Mitte an hart; 1. Schwinge die längste; Schwanz abgerundet.

235. Phalaröpus fulicarius L. (rufescens Br., platyrhynchus Temm., rufus Bechst.) Plattschnäbliger oder rother. Wassertreter.

Schnabel plattgedrückt, hinten breiter als hoch; oben braunschwarz mit rostgelben Federrändern, im Winter hellgrau; Unterrücken aschgrau; Unter- ‚seite rostroth, im Winter weiss; Schnabel grüngelb, an der Spitze horn- braun; Fuss graubraun; Länge 21 cm.

Er ist ein in Schwaben höchst selten vorkommender Gast. Büchele

‚in Memmingen erhielt am 26. November 1850 einen rothen Wasser- treter im Uebergangskleide und Leu am 13. Januar 1863 ein Weibchen im Winterkleide. Beide Exemplare wurden am Bodensee geschossen.

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XIV. Ordnung: Anseres. (Lamellirostres.) Gänseartige Vögel, Entenvögel.

Schnabel mittellang, mit Ausnahme der harten Spitze von weicher Haut überzogen; Schienen meistens mittellang, mit nackter Ferse; Lauf meist kurz; Vorderzehen in der Regel mit ganzer Schwimmhaut; Innenzehe nach hinten gerichtet, frei, klein; Nestflüchter.

Familie: Anseridae. Gänse.

Schnabel höchstens so lang wie der Kopf, an der Wurzel höher als breit, nach vorn verschmälert, mit einem Hornnagel; Hals ungefähr so lang wie der Rumpf; Schiene fast bis zur Ferse befiedert; Lauf länger als die Mittelzehe; Vorderzehe mit ganzer Schwimmhaut; Hinterzehe ohne Anhang.

Bernicla Steph. Seegans.

Schnabel kürzer als der Kopf, schwarz; Nasenlöcher über der Mitte der Mundspalte; Handschwingen mit schwärzlichen Schäften;. Hinterzehe berührt den Boden nicht.

236. Bernicla torguäta Bechst. (brenta Steph.) Ringelgans.

Kopf, Hals, Schwingen und Schwanz schwarz; alte Vögel mit weissem Ring um den Hals; Bauch weiss; das übrige Gefieder schiefergrau; Schnabel röthlichschwarz; Fuss schwarz; Länge 62 cm. |

Die Ringelgans, eine Bewohnerin des höchsten Nordens, kommt nur sehr selten von Ende September bis Anfangs Februar in unsere Gegenden. Am 26. Oktober 1857 und am 26. September 1870 ist je ein junges Exemplar bei Neuburg erlegt worden. Beide Gänse waren noch ohne weissen Ring um den Hals. |

Anser L. Gans.

Schnabel kopflang, mehr oder weniger gelb oder roth gefärbt; Nasen- löcher hinter der Mitte der Mundspalte ;, Handschwingen mit weissen Schäften ; Hinterzehe berührt den Boden.

237. Anser albıfrons Bechst. Blässgans, weissstirnige

Fans.

Die Flügel überragen den Schwanz; Schnabel orangegelb mit weiss- lichem Nagel; Fuss orangegelb; Stirn weiss; Oberseite braun ; Flügel bläulich- schwarz gefleckt; Länge 70 cm.

Die Blässgans ist ein Durchzugs- und Wintervogel. Sie erscheint bisweilen in unserm Kreise im Oktober und November und dann wieder von Februar bis zum April. Dieselbe zieht entweder einzeln oder in Gesellschaft von Saatgänsen. In frühern Jahren sind wiederholt einzelne dieser Vögel, die in unserm Regierungsbezirke geschossen wurden, auf dem hiesigen Wildpretmarkte verkauft worden.

NB. Anser minütus Naum.

Die Zwerggans ist wohl schon im angrenzenden Oberbayern erlegt worden, bis jetzt aber, so viel ich erfahren konnte, in unserm Kreise noch nicht vorgekommen.

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238. Anser ciner&us Meyer (ferus Naum.) Graugans, Wildgans.

Schwanz die Flügel überragend; Schnabel orangegelb mit weisslichem Nagel; Fuss gelblich fleischfarben; Gefieder grau, am Bauche weiss, im Alter an der Brust schwarzgefleckt; Länge 98 cm.

Die Graugans, mehr dem gemässigten Klima als dem hohen Norden angehörig, ist die einzige von den bei uns vorkommenden Arten, welche noch in den östlichen Provinzen Norddeutschlands, besonders in Pom- mern, brütet. Grosse, ausgedehnte Sümpfe dienen als Brutorte. Das Nest besteht aus einem Haufen von Schilf- und Rohrblättern, dessen Mulde mit feinern Stoffen, sowie den Dunen des © ausgekleidet ist. Die 5 bis 12 Eier, welche ganz denjenigen unserer Hausgans gleichen, bebrütet die Mutter 28 Tage allein. Bei der Entfernung vom Neste bedeckt sie die Eier stets mit den Dunen. Nach *dem Ausschlüpfen der Jungen führen die Eltern dieselben unter strengster Bewachung und Vorsicht auf das Wasser, um sie zum Futtersuchen anzuleiten. Teichlinsen und andere Wasserpflanzen bilden die erste Nahrung; später folgen Saaten und Gräser. Haben die Jungen statt der Dunen Federn, so verlassen die Familien ihre Brutplätze, ziehen im August und Sep- tember südlichern Gegenden zu und verursachen auf Samenäckern oft nicht unbeträchtlichen Schaden. Im Februar und März kehren sie wieder nach dem Norden zurück. Die Graugänse sind sehr kluge und scharfsinnige Vögel. Auf ihren Aesungsplätzen stellen sie Wachen aus, wesshalb es selbst einem erfahrenen Jäger nur selten gelingt, dieselben zu überlisten. Der Flug findet in winkelförmigen Reihen statt. Die Graugans ist unsere eigentliche Wildgans.. Von ihr stammt auch unsere Hausgans (Anser domesticus L.) ab. Unsere Gegenden scheint sie nur selten zu berühren. Ich habe nur vom Erlegen zweier dieser Gänse Kenntniss erhalten. Dieselben wurden am 9. Januar 1862 nahe der bayerischen Grenze am Bodensee geschossen. Es waren 5 und ©. Ersteres wog über 9 /, letzteres nahezu 8 4.

239. Anser segetum Bechst. Saatgans.

Schwanz von den Flügeln überragt; Schnabel in der Mitte orangegelb, sonst schwarz; Fuss orangegelb; Gefieder grau, an der Brust heller; Länge 86 cm.

Die Saatgänse nisten hoch im Norden, ziehen im Oktober und November nach dem Süden und wandern im Februar und März wieder in ihre Heimath. In manchen Jahren hauptsächlich in schneefreien Wintern bleiben bald grössere, bald kleinere Gesellschaften in unsern Gegenden, sich hier durch Abäsen der Wintersaaten nährend, Sie sind wie die Graugänse kluge und die Geselligkeit liebende Vögel, ziehen wie jene in winkelförmigen Reihen hoch in der Luft und ver- schmähen ausser junger Saat, Gräsern, Kräutern und Blättern auch Würmer, Schnecken, kleine Säugethiere, Insekten und deren Larven nicht. Diese Gänse sind leicht zu zähmen und pflanzen sich mit den Hausgänsen, in einem passenden Raume untergebracht, fort. Sehr zahl- reich erschienen die Saatgänse in Schwaben in den Jahren 1854/55,

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1855/56, 63/64, 1875 und 1878. Grössere, keilförmig durchziehende Schaaren beobachtete ich im Dezemher 1883, im November 1884, im März und November 1886 und im Februar und März 1887. Vom 5. bis 23. Januar 1888 ästen circa 50 dieser Vögel, von welchen 2 Stück zur Strecke gebracht werden konnten, auf den Winterfeldern bei Gersthofen. Die Saatgänse gehören, wie die übrigen Wildgänse. zur niedern Jagd. Auf dem Wildpretmarkte zu Augsburg sind dieselben in manchen Jahren keine seltene Erscheinung.

NB. Anser cygnoides Pal. Schwanengans.

Diese Gans kommt im freien Zustande in Sibirien, am Baikalsee etc. vor und wird bei uns nur hie und da auf Geflügelhöfen gehalten und gezüchtet.

Familie: Cygnidae. Schwäne.

Schnabel wenigstens so lang wie der Kopf, nach vorn nicht ver- schmälert, mit einem nur die halbe Spitzenbreite einnehmenden Hornnagel; Hals sehr lang; 2. Schwinge am längsten; Schwanz stufig; Lauf kürzer als die Mittelzehe; Vorderzehen mit ganzer Schwimmhaut; Hinterzehe ohne Anhang.

Oygnus L.. Schwan.

Mit den Merkmalen der Familie. Sie leben von Körnern und Wars pflanzen.

240. Oygnus olor L. Höckerschwan.

Der ganze Rand des Oberschnabels mit deutlichen Lamellen; Gefieder reinweiss, das der Jungen im ersten Jahre grau, im zweiten weiss; Schnabel gelbroth, an der Wurzel mit aufgetriebenem, schwarzem Höcker; Fuss mattschwarz; Länge 180 cın.

Der Höckerschwan, ein Bild der Würde, Grazie, Schönheit und Anmuth, kommt im freien Zustande ausser in den kältern Gegenden der alten Welt auch heute noch in Norddeutschland als Brutvogel vor, wo er im Binnenlande auf Süsswasserseen und wasserreichen Sümpfen, meistens auf kleinen Inseln, nistet. Zu diesem Behufe errichtet er ein grosses, kunstloses Nest aus Wasserpflanzen, in welchem das © die 5 bis 8 schmutzigweissen, starkschaligen Eier 5 bis 6 Wochen bebrütet. Die Nahrung besteht aus Wasserpflanzen, Insekten, Larven, Würmern, Muscheln und kleinen Lurchen. Die ausgestossenen Töne dieses Schwans sind nur ein Zischen. Man vernimmt von demselben nur selten einen Ton, der wie ,Chrih‘ lautet, wesshalb dieser Vogel auch „stummer Schwan“ genannt wird. Die Jungen piepen wie junge Gänse. Einzelne Höckerschwäne bleiben auch zur Winterszeit in den Ländern, in welchen sie brüten; andere ziehen dagegen in fernere Gegenden. Das Meer besuchen sie erst nach vollendeter Brut. Als Zugvögel erscheinen sie nur selten in unserm Kreise. Die bisweilen erlegten Höckerschwäne mögen wohl grösstentheils verwilderte Schwäne sein, da diese Art allenthalben auf Teichen als Hausgeflügel gehalten und gezüchtet wird. Im Stadtgraben zu Augsburg brüten dieselben alljährlich und bilden eine prächtige Zierde dieses Gewässers.

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Im Jahre 1883 erschien ein Paar auf dem Bodensee in der Nähe von Lindau. Da man dasselbe möglichst ungestört liess, begann es im April 1885 auf dem Klosterweiher dortselbst zu nisten. Als die Jungen grösser geworden waren, siedelten die Eltern mit denselben auf den Bodensee über. Seit dieser Zeit oblagen diese Vögel alljährlich dem Brutgeschäfte und vermehrten sich so, dass im Frühjahre 1888 einmal 15 Stück vorhanden waren. Am 6. November 1888 sah eine Jagdgesellschaft zwischen Kutzenhausen und Rommelsried hoch in der Luft zwei kreisende Schwäne, die bald aus dem Gesichtskreise der Jäger verschwanden. Einige Zeit später fielen diese beiden Vögel auf dem Wasserspiegel der Schmutter unterhalb der Brunnenmühle bei Gessertshausen ein, worauf es dem dortigen Mühlbesitzer gelang, das 5 zu erlegen. Es wog 19 d/ und hatte eine Flügelspannung von 2,30 m. Ob diese beiden Vögel wilde oder nur verwilderte Thiere waren, konnte nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Vielleicht hat sich dieses Paar von Lindau hieher verflogen. Am 6. Juni 1889 wurden bei Donau- wörth 12 Stück Schwäne beobachtet und zwei davon geschossen. Es waren zahme Schwäne, die in einem Teiche zwischen Ulm und Neu-Ulm gehalten und, donauabwärts wandernd, dorthin gekommen waren.

Die Schwanenbälge verwendet man zu Boas, Muffen und Ver- brämungen. Dieselben kosteten früher in Leipzig je 18—20 M.; jetzt sind sie weit billiger geworden, weil sie nur mehr selten getragen werden.

241. Oygnus musicus Bechst. Singschwan.

Gefieder weiss; nur die Wurzelhälfte des Oberschnabels mit deutlichen Lamellen; Schnabel schwarz, vom Nasenloch bis zur Wurzel gelb, ohne Höcker; Fuss mattschwarz; Länge 160 cm.

Im hohen Norden der alten Welt als Brutvogel beheimathet, durch- zieht der Singschwan unsere Gegenden im Oktober oder November, um an südeuropäischen Sümpfen und Seen zu überwintern. Er bleibt aber manchmal auch diese Jahreszeit hindurch in kleinen, selten grössern Gesellschaften bei uns an Flüssen und Seen und kehrt Ende Februar bis Ende März wieder nach dem Norden zurück. Während des Fluges lässt er häufig seinen I,ock- oder Warnungsruf „Huy‘ oder ‚„Uhg‘‘ er- schallen, der, angenehm klingend, besonders von einer grössern Anzahl ausgestossen und aus weiterer Ferne vernommen, zur Sage vom Schwanen- gesang Veranlassung gab. In Bezug auf Nahrungs- und Fortpflanzungs- weise gleicht der Singschwan dem Höckerschwane. Grosse Schwärme dieser Vögel erschienen in den Jahren 1709 und 1740 in Schwaben und besonders in der Umgebung von Augsburg. Im Januar 1858 trafen 20 Stück auf dem Starnbergersee ein und blieben dort 14 Tage. Von denselben konnten 7 Exemplare erlegt werden. Im gleichen Jahre sind noch geschossen worden: Am 11. Februar 1 Stück auf dem Bodensee bei Nonnenhorn, den 15. Februar 2 Stück bei Nannhofen und am ‚d. März 1 Stück bei Pasing. Fernerhin kamen zum Abschusse: 1861, 21. Januar, 3 Stück auf der Wertach bei Kaufbeuren; 1862, 10. Okto- ber, 5 Stück bei Mindelheim; 1864, 30. Dezember, 5 Stück auf dem Bodensee; 1871, 20, Februar 2 Stück bei Dillingen; 1873, 20, Novem-

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ber, von 7 Schwänen 2 Stück auf dem Alpsee bei Immenstadt und am 30. Dezember 1881 ein junges © an der schwäbischen Grenze bei Dinkelsbühl.

Die Dunen dieses Schwans liefern einen bedeutenden Handelsartikel. Die bis auf die Dunen gerupften und dann gegerbten Häute sind ein gutes Pelzwerk.

Am 14. Januar 1714 sah man bei der Einsetzung des Abtes Dominikus Schwaninger von Roggenburg auf der Günz zwischen Breiten- thal und Nattenhausen drei dort noch nie gesehene Schwäne schwimmen, was man für ein sehr gutes Vorbedeutungszeichen für den neuen Abt hielt. (,‚Denkmal des Reichsstifts Roggenburg“ v. L. Weiler, Pfarrer.)

242. Oygnus minor Pall. Kleiner Singschwan.

Dem vorigen sehr ähnlich, aber das Gelb an der Schnabelwurzel er- streckt sich nicht bis zum Nasenloch; Länge 124 cm. |

In Island und Sibirien zu Hause, erscheint dieser Durchzügler nur selten in Deutschland. In unserm Kreise ist er bisher nur einmal und zwar am 16. November 1860 bei Diedorf im Schmutterthale erlegt worden. Er wog 93a &.

243. Oygnus aträtus Lath., Trauer- oder schwarzer Schwan. |

Etwas kleiner als der Höckerschwan. Schnabel roth; ohne Höcker; Füsse schwarz; Gefieder schwarz mit Ausnahme der weissen Handschwingen und ersten Armschwingen.

In Australien beheimathet, wird der Trauerschwan bei uns hie und da gezähmt auf Seen und Teichen gehalten. Der Erwähnung dieses Schwans geschah zuerst im Jahre 1726, als 2 lebende Paare nach Batavia gebracht und von dort in Europa eingeführt und verbreitet wurden.

Familie : Tadornidae Höhlenenten.

Schnabel kopflang, an der Wurzel so hoch wie breit, mit starkem, aber nicht die ganze Spitze einnehmendem Hornnagel; 2. Schwinge am längsten; Lauf etwas kürzer als die Mittelzehe; Vorderzehen mit ganzer Schwimmhaut; Hinterzehe ohne Anhang.

Tadoörna Flm. Fuchsente, Höhlenente. Mit den Merkmalen der Familie.

244. Tadorna cornuta Gm. (T. vulpänser Flem.) Brandente.

Schnabel roth, beim & im Frühlinge mit einem Höcker an der Wurzel; Kopf, Oberhals, Schwingen, die Spitzen der Steuerfedern und die Schulter- deckfedern schwarz; Spiegel grün metallglänzend, hinten rostroth; eine breite, rostrothe Querbinde auf der Brust, die den Jungen fehlt; das übrige Gefieder weiss; Länge 63 cm.

Häufig an den Meeresküsten von Europa, Asien und Nordafrika vorkommend, nisten die Brandenten nicht nur zahlreich auf den Nordsee- Inseln in Fuchs-, Dachs- und Kaninchenbauen, sondern man legt ihnen auch künstliche Röhren zum Brüten an. Aus jedem Neste werden

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einige Eier und nach vollendeter Brut auch die Dunen weggenommen, was den dortigen Bewohnern einen sehr bedeutenden Gewinn abwirft. Da diese Enten das Meerwasser dem süssen vorziehen, so erscheinen sie nur selten im Frühjahre und Herbste auf ihren Durchzügen an der Donau und am Bodensee. Ausnahmsweise konnte ein © dieser Art am 19. Juli 1876 bei Klosterholzen zum Schusse gebracht werden.

Familie: Analidae. Enten.

Schnabel ungefähr so lang wie der Kopf, an der Wurzel breiter als hoch; Lauf kürzer als die Mittelzehe; Vorderzehen mit ganzer Schwimm- haut; Hinterzehe ohne Anhang.

Spatüla Boie. Schnabel vorn doppelt so breit wie an der Wurzel, mehr als kopflang;

Schnabellamellen vorn in lange, feine Spitzen ausgezogen; Hornnagel klein; Gesicht ohne Fleischhöcker und befiedert.

245. Spatüla clypeäta Boie. Löffelente.

Männchen: Kopf und Oberbals dunkelgrün; Unterhals und Vorderbrust weiss; Unterrücken und Bürzel schwarzgrün; Brust und Bauch braun; Schwingen und mittlere Steuerfedern braun; Weibchen: graugelb mit schwarzen Flecken; Spiegel beim 5 grün, beim © graugrün, oben weiss eingefasst; Schnabel beim & schwärzlich, beim @ grünlich; Füsse rothgelb; Länge 50 cm.

Die Löffelente, in Deutschland besonders in Ostpreussen als Brut- vogel auftretend, berührt unsere Gegenden nur in kleinen Gesellschaften zur Zugzeit im März und April und vom September bis Ende Novem- ber. Bisweilen überwintern einzelne. Fast alljährlich auf dem Bodensee erscheinend, kommt dieselbe in andern Theilen des Kreises etwas seltener vor; doch sind schon 9 Stück in der Umgegend von Augsburg und einzelne bei Lauingen, Donauwörth, Memmingen, Hainhofen, Biber- bach etc. erbeutet worden. Diese Enten leben von kleinen Wasser- thieren, die sie mit ihrem löffelförmigen Schnabel aufnehmen. Ihr Wildpret ist besonders im Herbste sehr wohlschmeckend.

Anas L.

Schnabel länger als der Kopf, nach vorn wenig verschmälert, mit kaum !/s der Spitzenbreite einnehmendem Hornnagel; Gesicht ohne Fleischhöcker und befiedert; 1. und 2. Schwinge am längsten; Schwanz zugespitzt.

246. Anas boschas L. Stockente, wilde Ente.

Spiegel blau, schillernd, schwarz und weiss eingefasst; Fuss orange- roth mit dunklerer Schwimmhaut; Schnabel gelbgrün; & mit dunkelgrün schillerndem Halse und Kopfe, weissem Halsbande und aufwärts gekrümmten, seitlichen Schwanzdeckfedern; @ graubraun mit kleinen, schwarzen Flecken; Länge 63 cm.

In den Monaten Oktober und November ziehen grosse Schaaren ‚von Stockenten nach Italien, Griechenland und Spanien, um dort ihren Winteraufenthalt zu nehmen. Im Februar und März wandern sie wieder nach dem Norden zu ihren Brutplätzen zurück. In unsern Gegenden bleiben aber auch viele Wildenten zur: Winterszeit auf Seen, Weihern,

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Flüssen und Bächen. Ihre Nahrung besteht aus Fischbrut, jungen Fröschen, Schnecken, Insekten, Würmern, Wasserpflanzen, Gräsern, Samen und Getreide. Bei uns nisten sie in einzelnen Paaren noch in allen wasserreichen Gegenden, besonders in der Nähe von schilfbewach- senen Seen, Weihern, Torfgruben und auf Flussinseln. So sehr die Stockente als Niststelle ein ruhiges, verstecktes Plätzchen auf der Erde bevorzugt, so kommt es doch manchmal vor, dass sie die 9—14 Eier, die hier das © allein bebrütet, in verlassenen Raubvogelhorsten oder Krähennestern unterbringt. Am 14. Mai 1888 schoss der Jagdpächter Auer von Mindelzell auf einen grossen Horst, der hoch oben auf einem Baume war, um den auf den Eiern oder Jungen sitzenden Raubvogel zu tödten. Zu nicht geringem Erstaunen des Schützen fiel jedoch eine Wildente herab, die, wie sich nach der Ersteigung des Baumes zeigte, 11 Eier bebrütet hatte Nach dem Ausschlüpfen erwärmt die Mutter die Jungen noch einen Tag und führt sie dann dem Wasser zu. Ist das Nest auf einem Baume, so springen die Jungen entweder selbst herab, oder die brütende Ente bringt sie mit dem Schnabel auf die Erde. Mit der Aufzucht der Jungen befasst sich die Mutter allein. Die Männchen, die nach der Paarung gesellschaftlich umherstreichen, nehmen am Brutgeschäfte keinen Antheil. Die Stockenten sind kluge und überaus vorsichtige Vögel. Trotzdem erliegen alljährlich Tausende nicht bloss den Netzen und Geschossen der Jäger, sondern auch den Füchsen, Ottern und verschiedenen Raubvögeln.

Die Wildente ist unzweifelhaft die Stammmutter unserer ahnen, Hausente (Anas domestica L.). Im Jahre 1872 fand ein Landmann in einer Torfgrube. bei Kutzenhausen mehrere Stockenten-Fier, unter- legte dieselben einer Henne, welche acht Junge ausbrütete und dieselben aufzog. Als die jungen Wildenten flügge waren, flogen sie täglich auf ziemlich entfernt liegende Wassergräben und Torfgruben, kehrten aber zur Futterzeit regelmässig nach Hause zurück. Als jedoch ein Jäger einige derselben erschoss, stutzte man den übrigen die Flügel. Eine dieser jungen Enten legte jedes Jahr 10 bis 15 Eier, die man wieder ausbrüten lies. Die ausgeschlüpften Jungen glichen vollständig den Stockenten, flogen und streiften noch hie und da in der Gegend umher, kamen aber jedesmal in den Hof zurück und wurden vollständig zahm.

Eine weisse Wildente (Albino) ist den 21. September 1868 am Lech und eine isabellfarbige am 30. November desselben Jahres. bei Günzburg a/D. geschossen worden. Die Stockente wird, wie alle übrigen Glieder dieser Familie, zur niedern Jagd gezählt.

247. Anas acuta L. Spiessente.

Spiegel des 5 grün, des © braunroth; Schäfte der Schwingen weiss; die beiden mittlern Steuerfedern des Schwanzes bedeutend verlängert; & mit dunkelbraunem Kopfe und Halse; Schnabel und Fuss aschgrau; Länge 64 cm,

Die Spiessente, noch in mehreren Gegenden des östlichen Deutsch- lands Brutvogel, erscheint bei uns nur zur Zeit des Striches, im Früh- jahre und Herbste, in kleinern oder grössern Flügen auf Seen, Weihern

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und Flüssen. Bisweilen überwintern auch einzelne. In der Lebens- weise, dem Brutgeschäfte und der Nahrung stimmt sie fast ganz mit der Stockente überein. Seit dem Jahre 1850 sind in Augsburg 22 Stück ausgestopft worden, die theils am Bodensee, theils an der Donau, dem Lech, der Schmutter und der Mindel erlegt wurden.

248. Anas strepera L. Schnatterente.

Spiegel weiss, nach unten schwarz begrenzt; die beiden mittlern Steuernfedern des Schwanzes bedeutend verlängert; Schnabel blauschwarz (beim & gelblich); Fuss rostgelb mit schwarzgrauer Schwimmhaut; & grau- schwarz, wellenförmig gestreift; @ oben mit rostgelb gerandeten Federn; Länge 52 cm.

Dieser Nachtzugvogel ist auf seiner Wanderung im Frühjahre und Herbste in Schwaben ein seltener Gast. Am 14. Februar 1858 gelang es, ein altes 5 bei Blindheim und am 12. November des gleichen Jahres ein junges 5 bei Höchstädt an der Donau zu schiessen. Letzteres steht in der Vereinssammlung zu Augsburg.

249. Anas querquedüla L. Knäckente.

Mit dunkelgefleckter Brust; Spiegel vorn und hinten weiss, nach dem Rücken graubegrenzt und beim & glänzendgrün, beim @ mattgrau; Ober- flügeldeckfedern blaugrau; & hinter dem Auge einen hellen Streif; Schnabel grünschwarz; Fuss röthlichgrau; Länge 40 cm.

Die Knäckente führt von ihrem Rufe „Knäck“ oder ‚Jäck‘ ihren Namen. Häufig als Durchzugsvogel im Frühjahre und Herbste an unsern Flüssen und Seen erscheinend, wird sie dagegen nur selten als Brut- vogel beobachtet. Das Nest, im Schilfe von Gewässern sehr versteckt aus zusammengehäuften Pflanzentheilen angelegt, ist im Innern mit Dunen bekleidet. Das © bebrütet die 9—12 braungelblichen Eier 21 Tage, sowie es auch die Auffütterung der Jungen allein besorgt. Die Knäckente ist im Schwimmen, Tauchen und Fliegen ausserordent- lich gewandt und lebt sowohl von thierischen als auch pflanzlichen Stoffen. Flüge von 20 und mehr Stück sind am Lech keine Seltenheit, wesshalb alljährlich. zur Zugzeit Knäckenten auf dem Wildpretmarkte zum Verkaufe kommen. Am 7. März 1870 waren zwei Männchen, von welchen eines dem Geschosse eines Jägers erlag, im Stadtgraben zu Augsburg vorhanden.

350. Anas crecca L. Krickente.

Die kleinste einheimische : Ente. &: Spiegel grün, oben und unten schwarz gesäumt; Kopf und Hals rostbraun; hinter dem Auge ein grüner Streifen. ©: Spiegel grün, vorn und hinten weiss eingefasst; Schnabel und Fuss schwärzlichgrau; Länge 38 cm.

Die Krickente, in einzelnen Paaren in verschiedenen sumpf- und wasserreichen Gegenden brütend, erscheint sehr zahlreich auf ihrem Durchzuge im März und April und Mitte September bis Ende Novem- ber. Manche verweilen auch den Winter hindurch bei uns. Die Nist- stelle, in welcher das © im Mai die 7 bis 11 gelblichweissen Eier bebrütet, wird sehr versteckt zwischen Sumpf- und Wasserpflanzen an-

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gelest. Vor der Regulirung des Lechs sind wiederholt Eier und Junge in den Lechhauser- und Gersthofer-Auen gefunden worden. Die Stimme dieser Ente lautet „‚Krück‘ oder ,„knäck!“ Schon mehrmals haben sich einzelne Kriekenten an den Telegraphendrähten verletzt.

251. Anas penelöpe L. Pfeifente.

Mundspalte nur so lang wie der Lauf; Spiegel vorn und hinten schwarz sesäumt, nach dem Rücken zu weissbegrenzt und glänzendgrün (5) oder mattgrau (9); Brust und Bauch weisslich, ungefleckt; Handschwingenschäfte ers: Schnabel blaugrau mit schwarzer Spitze; Fuss aschgrau; Länge

cm. .

Den gemässigten Norden der alten Welt bewohnend, kommt die Pfeifente vom September bis zum Oktober schaarenweise auf dem Zuge, nimmt ihren Aufenthalt auf Seen, Weihern und sumpfigen Flüssen und kehrt im März und April wieder in ihre nordische Heimath zurück. Seit dem Jahre 1850 sind etwas mehr als 40 Pfeifenten zum Ausstopfen nach Augsburg gebracht worden. Einzelne gewahrte ich auch schon auf dem Wildpretmarkte.. An der Wörnitz und der Altmühl werden sie „Schmia“ benannt, welcher Name den Lockruf dieser Enten andeuten soll. Die Jäger und Entenfänger rechnen sie zu den Schmalvögeln.

Fuligulidae Tauchenten.

Schnabel mittellang, hoch, mit kurzen Lamellen; Kopf dicker, Hals kürzer als bei der vorigen Familie; 1. und 2. Schwinge am längsten; Lauf kürzer als die Mittelzehe ; Vorderzehen mit ganzer Schwimmhaut; Hinter- zehe mit herabhängenden Hautlappen.

Fuligüla Steph. Moorente.

Schnabel länger als der Kopf; Hornnagel schmäler als die Schnabel- breite; Schwanz abgerundet, kurz.

252. Fuligüla rufına Pal Kolbenente.

Schnabel beim & roth, beim © braunroth; Hinterkopf beim 5 mit langem, beim @ mit kurzem rothbraunem Schopfe; Spiegel weiss, vorn und hinten grau; Flügel grau; Fuss gelbroth, beim © gelblich, & im Hochzeitskleide: Kopf und Kehle rostgelb; Unterhals, Brust und Kauchmitte schwarz ; Bauchseiten weiss; Oberseite hellbraun; das übrige Gefieder braun mit grauweisser Kehle und Wange; Länge 60 cm.

Die Kolbenente erscheint fast jeden Winter auf dem Bodensee. Dieselbe ist dagegen nur selten zur Zugzeit auf andern Seen und Flüssen unseres Kreises anzutreffen. Büchele in Memmingen erhielt einige dieser Enten aus den Weihern bei Buxheim und Grönenbach. Den 15. März 1872 erwarb Leu ein altes 5 von Fischen im Algäu für die Vereins- sammlung in Augsburg. Zu gleicher Zeit fielen zwei Exemplare auf dem Bodensee einem Jagdbesitzer zur Beute.

253. Fuligüla nyröca Güldenst. Moorente.

Kopf mit kurzer Haube; Spiegel weiss; Schnabel und Fuss bleischwarz; & im Prachtkleide: Kopf braunroth; Hals braunroth mit dunklerm Ring- bande; am Kinn mit weissem Flecke; Rücken dunkelbraun; Mitte der Unter- seite weiss. Die übrigen Kleider mit braunem Kopfe und Halse, ohne Kinn- fleck und Halsring; Länge 43 cm.

Ü

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Obgleich die Moorente im Norden, Osten und Südosten Deutsch- lands Brutvogel ist, so gehört sie doch nur zu den Vögeln, die uns auf dem Zuge besuchen. Einzelne Familien überwintern auf dem Boden- see. Zum Schusse kamen in unserm Kreise: Je 2 Stück bei Kauf- beuren, Oberschönefeld, Lauingen und Gersthofen; ferner 4 Stück am Lech bei Augsburg und am 4. März 1881 zwei Männchen auf der Wertach bei Bobingen.

254. Fuligüla ferına L. Tafelente.

Kopf ohne Haube; Schnabel schwarz mit blauer (5) oder grauer (9) Querbinde; Flügel grau; Spiegel aschgrau; Fuss bleigrau. & im Pracht- kleide: Kopf und Hals rostroth; Rücken grau, braungewässert; Vorderbrust und Schwanzdeckfedern schwarz; Bauch weiss; das übrige Gefieder grau- braun, Kopf und Hals braun; Länge 55 cm.

Die Tafelente kommt auf der Wanderung im März und April, sowie im Oktober und November bald in grösserer, bald in geringerer

- Anzahl in Schwaben vor; einzelne dieser Vögel sind auch im Januar

und Februar erlegt worden. In Bayern bei Neuhaus an der Aisch Nistvogel, soll sie nach Jäckel auch schon am Bodensee gebrütet haben. Bis jetzt sind 20 Tafelenten zum Ausstopfen nach Augsburg gesendet worden, von welchen die Mehrzahl am Bodensee, bei Günzburg, Weissen- horn, Höchstädt, an der Schmutter und dem Lechflusse zum Schusse kam. Am 26. Februar 1846 fand sich ein altes 5 im Stadtgraben beim Stephinger-Thore ein, das 3 Tage lang unter den gezähmten Enten blieb, worauf es wieder verschwand. Ebenso traf dort am 1. Januar 1866 ein solches ein, das aber geschossen werden konnte.

255. Fuligüla marıla L. Bergente.

Schnabel länger als der Lauf, bleigrau; Kopf ohne Haube; Spiegel weiss; hinten und unten grünschwarz eingefasst; Fuss bleigrau. 5 im Prachtkleide: Kopf, Hals, Bürzel und Steiss schwarz; Brust uud Bauch weiss; Rücken grauweiss, schwarzgewellt; das übrige Gefieder russbraun, mit weisser Stirnblässe und weissem Ohrflecke, auf dem Rücken schwarz- gewellt; Länge 52 cm.

Die Bergente wandert in grössern Schwärmen zur Nachtzeit. In unsern Gegenden trifft sie nur in einzelnen Jahren gegen Ende Februar bis Ende März und von Ende September bis Anfangs Dezember ein. Am 12. Februar 1855 gelang es, ein 5 bei Günzburg a/D. und am 10. November 1870 ein © bei Hainhofen an der Schmutter zu schiessen, welche beide in der Vereinssammlung aufgestellt sind.

256. Fuligüla cristäta Leach. (A. fuligüla L.) Reiherente.

Schnabel bleigrau, an der Spitze schwarz; mit langem Federschopfe am Hinterkopfe; Spiegel weiss, hinten und unten grauschwarz eingefasst; Fuss bleigrau; & im Hochzeitskleide: Kopf und Hals schwarz; Rücken dunkelbraun; Unterseite weiss; untere Schwanzdeckfedern, Schenkel und Steiss schwarzbraun; übriges Gefieder russbraun mit weisslicher Stirnblässe und hellerm Bauche; Länge 40 cm.

In Mecklenburg und den preussischen Ostseeprovinzen als Brut- vogel vorkommend, erscheint die Reiherente bei uns nur im Frühjahre

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und Herbste als Zugvogel. Kleine Gesellschaften überwintern hie und da auf dem Bodensee. Seit dem Jahre 1852 sind wohl 60 dieser Vögel in verschiedenen Gegenden unseres Regierungsbezirkes erlegt worden. Am 15.November 1888 fielen bei Genderkingen 50—60 Stücke ein, von welchen 15 erbeutet wurden.

257. Fuligüla clangüla L. (Clangüla Boie, glaucıon L.) Schellente.

Kopf ohne Haube; Schnabel schwarz; Spiegel weiss; Fuss rothgelb mit schwarzer Schwimmhaut. & im Prachtkleide: An der Schnabelwurzel jeder- seits ein runder, weisser Fleck; Kopf schwarzgrün; Schultern und Rücken schwarz; Hals und Unterseite weiss; die übrigen Kleider oben schiefergrau, am Kopfe braun ohne weisse Zügelflecken; Länge 50 cm,

Offene Flüsse, Bäche, Seen und Weiher beherbergen bei uns all- jährlich den Winter über bald mehr, bald weniger zahlreich die Schellenten. In den Jahren 1854/55, 55/56, 63/64, 67/68, 73174, 84/85 und 1888/89 waren mehrere derselben auf dem Wildpretmarkte zum Verkaufe ausgestellt. Brutvogel im Norden der alten Welt, tritt sie als solcher sowohl in den Küstenländern, als auch hin und wieder im Binnenlande von Deutschland auf, woselbst sie ihre Niststelle an grössern Seen entweder auf Rohr oder Schilf, oder in hohlen Bäumen anlest.

Harelda Leach. Eisente.

Schnabel kürzer als der Kopf; Hornnagel so breit wie die Schnabel- spitze; Schwanz lang, zugespitzt, mit verlängerten Mittelfedern.

258. Harelda glaciälis Leach. Eisente.

Spiegel dunkelbraun; Fuss grünlich; Schnabel schwarz, oben auf der Mitte röthlichgelb. & im Prachtkleide: Kopf, Hals, Vorderrücken und Schultern weiss; mit einem weissen Fleck an den Halsseiten; Flügel, Vorder- brust und Unterrücken dunkelbraun; Bauch weiss; mittlere Steuerfedern stark verlängert; die übrigen Kleider düsterbraun mit weisser Unterseite; Länge 60 cm; Schwanzlänge im Prachtkleide 30 cm.

Die Eisente, ein sehr seltener Wintergast, kommt nur bei unge- wöhnlich kalter Temperatur auf unsere Flüsse, Seen und Teiche. Ein- zelne wurden geschossen auf dem Bodensee, auf der Donau und bei Memmingen. Ein junges 5 ist am 28. November 1881 auf der Wer- tach bei Augsburg erlegt worden.

Oidemia Flem. Trauerente.

Schnabel vorn breit und platt; an der Wurzel stark höckerig auf- getrieben; Hornnagel so breit wie die Schnabelspitze; Schwanz kurz, zuge- spitzt, 14federig. 8

259. Oidemia nigra L. Trauerente.

Schnabel schwarz, beim & im Prachtkleide mit gelbem Rücken; ohne Spiegel; Fuss schwärzlich.. & im Prachtkleide schwarz, an Kopf und Hals stahlblauschillernd; die übrigen Kleider schwarzbraun mit grauer, dunkel- gefleckter Unterseite; Länge 52 cm.

Beheimathet im Norden der alten und neuen Welt, trifft die Trauer- ente auf ihrem Zuge alljährlich auf der Nordsee ein und streift von

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dort nur selten bis in unsere Gegenden. Einzelne sind bisher an der Donau und auf dem Bodensee beobachtet worden. Mitte April 1871 glückte es einem Fischer bei Lindau, eine dieser Enten lebend in einem Fischnetze zu fangen.

260. Oidemia fusca L. Sammetente.

Schnabel schwarz, beim & im Prachtkleide gelb mit schwarzem Höcker; Spiegel und ein Fleck am Auge weiss; Fuss roth, beim © gelbgrau, mit schwärzlicher Schwimmhaut. & im Prachtkleide schwarz; die übrigen Kleider dunkelbraun mit weisslichem Ohrflecke und weissgrauer, dunkelbraun ge- fleckter Unterseite; Länge 55 cm.

Eine Bewohnerin des hohen Nordens, brütet die Sammetente nur ausnahmsweise diesseits des Polarkreises. Auf ihren Wanderungen kommt sie an die deutschen Meeresküsten, streift aber nur selten bis in unsere Gegenden. Erlegt wurden: Ein © auf einem Weiher bei Memmingen; zwei Weibchen bei Neuburg; ein altes Paar bei Lands- berg; ein junges & bei Harthausen unweit Günzburg; den 21. No- vember 1868 ein 5 und ein © bei Günzburg und am 10. November 1870 ein altes 5 auf dem Alpsee bei Immenstadt.

Somaterıa Leach. Eiderente.

Schnabel seitlich zusammengedrückt, kopflang, jederseits an der Wurzel durch eine unbefiederte Spitze in das Stirngefieder verlängert; mit grossem, hakigem Hornnagel, welcher die ganze Spitzenbreite einnimmt; Schwanz kurz, zugespitszt.

261. Somaterıa molissıma L. Eiderente.

Ohne Spiegel; Schnabel und Fuss graugrün. & mit weissem Halse und weisser Oberseite, mit schwarzer Stirn und schwarzem Flecke durchs Auge und mit seegrünen Wangen. Unterseite, Schwingen, Bürzel und Schwanz schwarz; die übrigen Kleider rostbraun mit schwarzen Flecken und Strichen; Länge 63 cm.

Die Heimath der Eiderente erstreckt sich über den ganzen Norden der Erde. Am zahlreichsten kommt sie auf Island, in Grönland und Skandinavien vor. Die südlichsten Brutplätze sind in Deutschland auf der Insel Sylt. Im Innern Deutschlands ist sie eine nur seltene Er- scheinung. Am 27. November 1860 erhielt Professor May in Dillingen ein bei Höchstädt erlegtes junges ©. Den 29. Dezember 1868 fing ein Landmann bei Adelsried unweit Zusmarshausen ein ermattetes junges ©, das er in Augsburg ausstopfen liess. Am 11. November 1879 erlag bei Donauwörth ein junges @ einem Schrotschusse. Den 13. No- vember 1889 verletzte sich ein junges & in Pfersee wahrscheinlich geblendet durch die electrische Beleuchtung an einem Fabrikkamine, fiel in den dortigen Hof herab, wurde gefangen und in Augsburg prä- parirt. Der Magen war leer. Der Balg dieses Vogels dient den Grönländern zu Unterkleidern, das Fleisch und die Eier zur Speise, und die Nester liefern die kostbaren Eierdunen, von welchen 1 Kilo, wozu die Ausbeute von circa 24 Nestern nöthig ist, gereinigt 30 bis 36 M. kostet. Obgleich diese Ente im wilden Zustande lebt, so wird dieselbe doch während der Brutzeit zum förmlichen Hausvogel, indem

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sie nicht selten sogar im Innern von Wohngebäuden brütet, woselbst man sie nach Gutdünken gewähren lässt. Nach der ersten Brut nimmt man ihr die Eier und Dunen; die zweite Brut bleibt dagegen unbe- helligt, damit die Vögel im nächsten Jahre zum Nistplatze zurückkehren.

Mergıdae. Säger.

Schnabel an der Wurzel hoch, seitlich zusammengedrückt; Schnabel- ränder mit langer, nach rückwärts gerichteter Zähnelung; Schnabelspitze hakig; 1. und 2. Schwinge die längsten; Schwanz abgerundet, kurz; Lauf kürzer als die Mittelzehe; Vorderzehen mit Schwimmhaut; Hinterzehe mit herabhängenden Hautlappen.

Mergus L. Säger.

Kopf mit aufrechter oder herabhängender Federhaube.

262. Mergus mergänser L. (castor L.) Grosser Säger, Gänsesäger.

Schnabel und Fuss roth; Kopf und Oberhals des 5 im Prachtkleide dunkelgrün schillernd, beim © rothbraun; Spiegel weiss; Unterhals und Oberbrust weiss oder grauweiss, beim & röthlichgelb; Länge 80 cm.

In Norddeutschland z. B. in Mecklenburg, Holstein und Pommern noch in einzelnen Paaren brütend, erscheint der grosse Säger in den Wintermonaten gar nicht selten auf unsern Flüssen, und zwar sowohl einzeln als auch paarweise und in grössern Flügen. Ausnahmsweise soll er auch schon auf dem Bodensee gebrütet haben.

Das Nest steht entweder in einer Vertiefnng des Bodens, einer Baumhöhle, oder in einem alten Raubvogelneste auf einem Baume, enthält 10—15 Eier, die denen der Hausente gleichen, aber etwas dunkler gefärbt sind. Das © brütet allein. Der grosse Säger schwimmt und taucht vortrefilich. Die Stimme ertönt „Karr!“

Am 11. Februar 1855 fielen 10 Gänsesäger auf der Wertach bei Augsburg ein, die aber am nächsten Tage wieder verschwanden. Im Januar 1856 wurden viele dieser Vögel auf den hiesigen Wildpretmarkt gebracht. Am 4. März 1888 und die folgenden Tage verweilten 3 Männchen und 5 Weibchen am Lech bei Oberottmarshausen, ohne dass ein Stück geschossen werden konnte. Vom 25. Januar bis 10. März waren am gleichen Orte circa 30 dieser Wintergäste vorhanden, von denen nur ein 5 und ein © zur Strecke kamen. Bei der Unter- suchung des Kropf- und Mageninhaltes mehrerer Säger fand man grösstentheils Fischreste. Ein Vogel hatte einen Fuss von einem Lamme im Kropfe.

Der Balg dieses Vogels gibt ein gutes Pelzwerk.

263. Mergus serrätor L. Mittlerer Säger.

Schnabel roth, länger als die Innenzehe; Fuss gelbroth; Kopf und Oberhals wie bei vorigem; Spiegel weiss, beim & mit zwei, beim © mit einer schwärzlichen Querbinde; Unterhals und Oberbrust rothbraun gefleckt; Länge 60 cm.

Der mittlere Säger bewohnt wie der Gänsesäger den Norden Europas, Asiens und Amerikas bis zum 70. Breitengrade. Nur einzelne

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Paare brüten noch in Norddeutschland. Zu uns kommt er nur in strengen Wintern, zieht des Nachts in kleinen Gesellschaften und lebt auf grössern Flüssen und Seen hauptsächlich von Fischen. Er wird viel seltener getroffen als der grosse Säger. Erlegt wurden: Am 9. und 22. November 1855 ein junges 5 bei Lindau und ein © bei Günz- burg a/D.; am 3: und 14. Dezember des gleichen Jahres ein 5 und ein © bei Höchstädt; am 1. November 1860 ein © bei Lindau und am 6. Februar 1868 ein altes 5 bei Inning am Ammersee.

264. Mergus albellus L. Kleiner oder weisser Säger.

Schnabel und Fuss blaugrau; Spiegel schwarz, von 3 Seiten weiss begrenzt; beim & Kopf und Hinterhals weiss, am Auge und am Hinterkopfe mit schwarzgrünem Flecke, beim © braun; Länge 45—50 cm.

Der weisse Säger verlässt sein Nistgebiet im Norden, um den Winter in südlicheren Gegenden zu verbringen. In unsern schwäbischen Flüssen und Seen ist er keine Seltenheit, da seit dem Jahre 1852 mehr als 50 Stück geschossen wurden.

XV. Ordnung: Colymbidae. Taucher.

Schnabel gerade, spitz, seitlich zusammengedrückt; 1. Schwinge am längsten ; Schwanz kurz oder ganz verkümmert; Vorderzehen durch Schwimm- haut verbunden (Colymbus) oder mit breitem Hautsaume (Podiceps); Hinter- zehe kurz, mit herabhängendem, lappenartigem Anhange; Krallen platt, breit.

Familie: Podicipidaee Krontaucher. Podıiceps Lath. Steissfuss.

Zügelgegend nackt; Schwanz verkümmert, nur aus einem Büschel zer- schlissener Federn bestehend; Vorderzehen mit breitem Hautsaume (Spalt- schwimmfüsse); Sommerkleid mit verlängerten Wangen- und Hinterkopf- federn.

265. Podiceps cristatus Lath., Haubentaucher, gehaub- ter Steissfuss.

Oberseite graubraun; Unterseite weiss; Schnabel hellröthlich; Unter- kehle, ein Längsstreif längs den Schultern und ein breiter Spiegel auf dem Flügel weiss; die Alten sind im Sommer am Hinterkopfe mit einer zurück- liegenden, zweispitzigen Federhaube und einem rostfarbigen Federkragen versehen; Länge 66 cm.

Der Haubentaucher brütet nur selten auf einzelnen Seen und grössern Weihern unseres Kreises, die stellenweise dicht mit Schilf und Rohr bewachsen sind. Zahlreicher erscheint er auf seinem Zuge vom gemässigten Norden nach südlichern Gegenden, wobei manche bei uns auf Flüssen und Seen überwintern. Er ist ein vortrefflicher Schwimmer und Taucher, der von kleinen Fischen, Fröschen und deren Laich, sowie von verschiedenen Wasserthieren und Insekten lebt. Im Magen eines Haubentauchers fanden sich 2 aus Wasseralgen bestehende runde

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Ballen vor. Die weithin hörbare Stimme lautet wie „Kökökök‘ oder „Kroar“. Am Tage verlässt der Haubentaucher nur selten das ihn schützende Wasser; er wandert daher nur während der Nachtzeit im Fluge von einem Gewässer zum andern. Das Paar errichtet im Rohr aus Wasserpflanzen ein flaches, auf dem Wasser schwimmendes Nest, das gegen Mitte April 4—6 grünlichweisse Eier enthält, die aber meist eine gelbliche Färbung annehmen, weil sie entweder beständig in der Nässe liegen oder vom aufgelösten Farbstoffe des Nestes dieses Aussehen erhalten. & und © brüten 3 Wochen abwechselnd überaus fleissig und bedecken die Eier bei etwaiger Entfernung vom Neste mit Pflanzenstoffen. Die Jungen, in kurzer Zeit schwimm- und tauchfähig, werden von den Eltern mit grösster Sorgfalt geführt und unterrichtet. Seit dem Jahre 1853 sind mehr als 80 Stück, wovon man 5 Exem- plare lebend in Fischnetzen fing, zum Präpariren nach Augsburg ge- bracht worden. Im Herbste 1872 schoss Baron von Süsskind auf einem Weiher 7 dieser Vögel, deren Bälge zu einer Pelzgarnitur für seine Frau verwendet wurden.

266. Podiceps rubricöllis Gm. Rothhalsiger Steissfuss.

Oberseite schwarzbraun; Unterseite weisslich, Unterkehle und Hals rostfarbig ; Flügel mit breitem weissen Spiegel; Schnabel schwarz, nur an der Wurzel gelb; Wangenfedern der Alten aschgrau, nur wenig verlängert; Kopf braunschwarz, im Sommer mit kurzem Federbusche; Länge 46 cm.

In unserm Kreise ist der rothhalsige Steissfuss ein ziemlich seltener Gast, der nur im Herbste und Frühjahre entweder paarweise oder in kleinen Trupps auf unsern Flüssen, Weihern und Seen eintrifft. In seiner Lebensweise und in seinem Brutgeschäfte gleicht er ganz dem vorigen. Nach Koch hat er schon auf dem Bodensee gebrütet. Nach meinen Aufzeichnungen wurden folgende rothhalsige Steissfüsse in unserm. Kreise erlegt: Den 15. April 1885 ein © im Hochzeitskleide bei Günzburg a/D.; 24. November 1863 ein 5 im Winterkleide bei Lindau; 23. November 1869 ein junges © bei Donauwörth und am 10. April 1873 ein altes © im Sommerkleide bei Günzburg a/D.

267. Podiceps arctıcus Boie. (P. cornütus Lath.) Horn-

steissfuss, gehörnter Steissfuss.

Schnabelspitze schwach abwärts gebogen; Oberseite und die ersten 11—12 Schwingen dunkelbraun; die übrigen Schwingen weiss; Schnabel schwarz; die Alten mit einem rostrothen, am Hinterkopfe in einen Feder- schopf verlaufenden Streifen über dem Auge und mit schwarzem Oberkopfe, rostrother Unterkehle und Brust; Länge 33 cm.

Als Bewohner des hoben Nordens, erscheint der gehörnte Steiss- fuss nur sehr selten auf dem Zuge oder als Wintergast auf unsern grössern Seen oder Flüssen. Erlegt wurden Vögel dieser Art: Den 6. Januar 1855 ein junges 5 bei Günzburg; den 28. November des- selben Jahrs ein junges 5 bei Höchstädt; den 10.. Dezember 1877 ein junges 5 auf dem Alpsee bei Immenstadt und den 19. November 1886 zwei junge Vögel bei Feldaffing am Starnberger-See.

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268. Podiceps nigricöllis Sundew. (P. auritus Lath.) Ohren-

steissfuss.

Schnabelspitze schwach aufwärts gebogen; die ersten 5 Handschwingen braunschwarz, die übrigen und die Armschwingen weiss; Oberseite braun- schwarz; Unterseite weiss; Schnabel dunkelgrün; die Alten mit rostgelbem Federbusch jederseits, schwarzem Kopfe und Halse und rostrother, schwarz gefleckter Brust; Länge 32 cm.

Der Ohrensteissfuss, ein Vogel der gemässigten Gegenden der alten Welt, besonders von Süd- und Südosteuropa, berührt unsern Kreis nur selten als Durchzügler, hier vorübergehend Seen und Flüsse bewohnend. Nach meinem Tagebuche wurden zur Beute gemacht: Am 22. Sep- tember 1865 ein junges & bei Günzburg a/D.; den 2. August 1874 ein © im Sommerkleide auf dem Alpsee bei Immenstadt und am 5. November 1880 ein altes © auf der Wertach bei Schwabmünchen.

269. Podiceps minor Lath. Zwergsteissfuss, kleiner

Steissfuss.

Ohne weissen Spiegel auf den angelegten Flügeln; Oberseite schwarz- braun; Unterseite grauweiss mit dunklern Wolken (im Winter weiss); Hals- seiten braun (im Winter graubraun); Schnabel an der Wurzel gelbgrün, an der Spitze schwarz; Länge 25 cm.

Im ganzen gemässigten Europa auf Seen und Teichen brütend, ist der Zwergsteissfuss ein bei uns nicht selten vorkommender Stand- und Strichvogel. Derselbe ist dagegen in Norddeutschland Zugvogel, der entweder in unsere Gegenden oder weiter nach dem Süden wandert. Gleich den übrigen Steissfüssen ein Meister im Schwimmen und Tauchen, erscheint derselbe plötzlich auf einem Wasserspiegel, verschwindet aber, durch unsern Anblick erschreckt, wieder unter dem Wasser, um nach einiger Zeit an einer entfernten Stelle wieder aufzutauchen, und im Falle er Gefahr wittert, neuerdings zu verschwinden. Der Flug dieses Vogels ist unbehilflich und heuschreckenartig, wesshalb er nur zur Nachtzeit von einem Gewässer zum andern streicht. Das Nest, aus einer dichten Lage von Gras- und Rohrblättern zusammengehäuft, schwimmt zwischen Rohr- und Schilfstengeln auf dem Wasser. In demselben kommen gegen Mitte Mai die 4—6 grünlichweissen Eier, welche später eine matt bräunliche Färbung erhalten, in 21 Tagen zur Ausbrütung. Die Jungen, welche in kurzer Zeit mit den alten Vögeln im Schwimmen und Tauchen wetteifern, werden von den Eltern mit grösster Sorgfalt geführt und in der Kerfjagd unterwiesen. Die durch- dringende Stimme lautet wie „Pippepipp.‘“ Im Herbste (Oktober) ver- lassen diese niedlichen Wasserbewohner ihre Brutplätze, beziehen offene Gewässer und bringen dort den Winter zu.

Seit vielen Jahren bewohnen vom Oktober bis zum März 3 bis 7 Zwergsteissfüsse den beständig Quellwasser führenden Stadtgraben bei dem Jakoberthore zu Augsburg. Hier zeigen dieselben zwar vor- sichtig, doch ziemlich ungescheut vor den Spaziergängern ihre überaus ergötzlichen Tauch- und Schwimmkünste. Im März oder April, je nach der Witterung, suchen sie wieder ihre Brutorte auf. Wird ein

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Steissfuss beim Fischen eines Teiches oder Altwassers zufällig in einem

Fischnetze gefangen und frei auf das Land gesetzt, so verliert derselbe

so sehr seine Besonnenheit, dass er keinen Fluchtversuch macht und

sich mit den Händen ergreifen lässt. Das Fleisch hat einen unange- nehmen, thranigen Geschmack. |

Familie: Colymbidae. Seetaucher.

Oolymbus L. Seetaucher.

Zügelgegend befiedert; Schwanz sehr kurz, aber mit 16—20 Steuer- federn; Vorderzehen durch Schwimmhäute verbunden.

270. Colymbus arctıcus L. Polarseetaucher.

Winter- und Jugendkleid: Oberseite schwarzbraun, Unterseite weiss; Oberschnabel abwärts geneigt. Sommerkleid: Oberkopf und Hinterhals asch- grau; Wangen und Kehle schwarz; Halsseiten weiss mit schwarzen Längs- streifen; Oberseite schwarz, an Oberrücken und Schultern mit reihenweise gestellten weissen Flecken; Unterseite weiss, an den Weichen schwarzgefleckt; Länge 77 cm.

Als Bewohner des nördlichen Russlands und Sibiriens, kommen die Polartaucher auf ihrer Winterreise nicht selten bis in unsere Gegenden, wo sie vom Herbste bis zum Frühjahre auf Flüssen und Seen verweilen. Sie sind, wie die übrigen Seetaucher, echte Seevögel, die nur während der Brutzeit, sowie im Winter süsse Gewässer auf- suchen und hauptsächlich von Fischen leben. Diese Taucher schwimmen so ausgezeichnet, dass man sie mit Recht „gefiederte Fische“ nennt. Auch der Flug ist besser, als man von ihnen bei ihrer Gestalt er-

warten sollte. Dagegen ist ihr Gang auf dem Lande höchst unbe-.

hilflich. Ihre Stimme klingt sehr laut. Gesicht und Gehör sind vor- trefflich ausgebildet. Bei Verfolgungen vertheidigen sich dieselben mit Schnabelhieben nicht ohne Erfolg. Ihre Niststellen, die gewöhnlich zwei Eier enthalten, legen sie in kleinen Süsswasserteichen in der Nähe des Meeresufers an, brüten abwechselnd und ziehen die Jungen gemeinsam auf.

Seit dem Jahre 1851 sind in unserm Regierungsbezirke 25 Polar-

seetaucher geschossen und 3 lebend gefangen worden und zwar: 7 Stück auf dem Bodensee, 4 in der Umgebung von Augsburg, 2 auf dem Lech bei Landsberg und die übrigen bei Immenstadt, Füssen, Kempten, Ottobeuren, Kaufbeuren, Donauwörth etc.

271. OColymbus glaciälis L. Eisseetaucher, Eistaucher.

Winter- und Jugendkleid: Oberseite bräunlichgrau, Unterseite weiss. Sommerkleid : Kopf und Hals schwarz, unter der Kehle und am Nacken ein weisser, schwarzgewellter Fleck; Oberseite schwarz mit weissen Flecken; Unterseite weiss, an der Oberbrust und den Seiten schwarz gestreift; Ober- schnabel abwärts geneigt; Länge 95—100 cm.

Der prachtvoll befiederte Eistaucher bewohnt den hohen Norden der alten Welt. Bei uns trifft derselbe nur zur Winterszeit ein. In seiner Lebensweise gleicht er dem vorigen. Leu erhielt am 24. De- zember 1855 ein @ im Uebergangskleide vom Ammersee, das in der

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Vereinssammlung steht. Ferner sind Eistaucher erbeutet worden: Am 27. November 1862 ein @ im Winterkleide bei Kaufbeuren; den 23. November 1869 ein © bei Augsburg; den 5. Januar 1878 ein junges 5 bei Füssen; am 22. November 1881 ein junges & bei Donauwörth und am 8. Januar 1888 ein junges © bei Inning am Ammersee.

272. Colymbus septendrionäls L. Nordseetaucher, roth-

kehliger Seetaucher.

Sommerkleid: Kopf und Hals aschgrau; Unterkehle zimmetroth; Ober- seite braungrau mit weisslichen Punkten; Unterseite weiss, an den Weichen schwarzgefleckt. Winter- und Jugendkleid: Oberseite bräunlichgrau; Unter- seite weiss mit braunschwarzen Längsflecken an den Weichen; Oberschnabel sanft aufwärts gebogen; Länge 65 cm.

Der rothkehlige Seetaucher bewohnt mit beiden vorigen Arten die gleichen Länder, ähnelt denselben in seinem Wesen und Betragen und erscheint wie diese nur zur Winterszeit in unsern Gegenden; es ziehen jedoch gewöhnlich nur jüngere Vögel. Von 21 erbeuteten See- tauchern sind 4 lebend gefangen, einer mit einem Stocke erschlagen und die übrigen mit der Schusswaffe getödtet worden, wie folgt: 4 Stück bei Lindau, 6 Stück bei Augsburg, darunter am 27. Juni 1865 ein 5 im Uebergangskleide (eine grosse Seltenheit zu dieser Zeit), und je ein Exemplar bei Sonthofen, Kaufbeuren, Memmingen, Klosterholzen, Donauwörth ete., darunter zuletzt am 20. November 1888 ein Männchen bei Dinkelscherben.

Familie: Pelecanidae. Pelikane.

Schnabel viel länger als der Kopf, gerade; Kopf klein, mit nackter Kehle und Augenumgebung; Oberschnabelspitze stark hakig herabgebogen; zwischen den Unterkieferästen ein grosser Kehlsack; 2. bis 4. Handschwinge am längsten; Schwanz abgerundet, kurz; Stosstaucher.

Pelecanus L. Pelican. Mit den Merkmalen der Familie.

273. Pelecanus onocrotalus L. Gemeiner Pelikan.

Gefieder weiss mit röthlichem Anfluge, auf der Brust gelb; Schwingen schwarzbraun; bei den Alten ist das Gefieder auf dem Hinterkopfe zu einem Schopfe verlängert; Schnabel graulich; Kehlsack gelbbläulich; Fuss fleischfarben; Länge 140—180 cm.

Die Pelikane sind über den ganzen heissen Gürtel der Erde und die daran grenzenden Theile der beiden gemässigten verbreitet. In Europa bewohnen sie hauptsächlich Südungarn. Zur Winterszeit er- scheinen Tausende auf den Strandseen Egyptens, dem rothen Meere, dem Nil und anderen Flüssen und Seen. Mit Beginn des Frühjahrs verlassen sie ihre Winterherberge, um Brutplätze aufzusuchen. In Südeuropa und Ungarn treffen sie im April oder Mai ein, gründen dort in Sümpfen und Seen ihre Brutansiedlungen und wandern nach vollendetem Brutgeschäfte im Oktober wieder nach dem Süden. Sie besuchen sowohl süsse als salzige Gewässer, die aber seicht sein

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müssen, weil sie, obwohl treffliche Schwimmer, nicht zu tauchen ver- mögen. Ihr Flug ist vorzüglich gewandt und ausdauernd. Ihre Haupt- nahrung besteht aus Fischen. Den Fischfang betreiben sie gesell- schaftlich, wobei sie einen grossen Halbkreis bilden, die Fische gegen den Strand treiben und dieselben hier mit ihrem Hakenschnabel be- wältigen. Zur Zugzeit verfliegen sich manchmal kleinere oder grössere Gesellschaften bis in unsere Gegenden, wie am 8. Juli 1786, als eine Schaar von 130 Pelikanen auf dem Bodensee erschien. Aus diesem Fluge wurde 1 Stück wund geschossen, dann zur Schau umhergetragen und in Augsburg in Kupfer gestochen. Zwischen Neuburg und Ingol- stadt traf zu gleicher Zeit ein grösserer Trupp ein, aus welchem ein Stück einem Schrotschusse erlag. Im Jahre 1806 flügelte ein Jäger bei Fussach am Bodensee einen Pelikan, den er für Geld sehen liess. Im Mai 1811 konnte einer dieser Vögel aus einem grössern Schwarm auf dem Sameistersee bei Rosshaupten mit der Kugel zur Strecke gebracht werden, während gleichzeitig ein anderer in der Nähe des Bodensees lebend gefangen ward. Auch im benachbarten Oberbayern sind in den Jahren 1846 und 1879 Pelikane erbeutet worden.

Der Pelikan galt den Alten als Symbol aufopfernder Mutterliebe, weil sie glaubten, er Öffne gewaltsam die Brust, um die Jungen mit seinem Blute zu stillen. age

Carbo Lacep. (Phalacrocörax Briss.) Scharbe.

Kopf klein, mit nackter Augen- und Zügelgegend; Schnabel gerade, mit gerundeter, konkaver Firste und starkhakiger Spitze; an der Wurzel des Unterschnabels ein kleiner Kehlsack; 2. oder 3. Schwinge am längsten; Schwanz kurz, abgerundet; Lauf sehr kurz, Zehen lang.

- 274. Carbo cormoränus M. et W. en carbo Dum.) Kor-

moranscharbe.

Oberkopf, Hals, Brust, Bauch und Unterrücken glänzend schwarzgrün; Schulter und Oberrücken bräunlich; um die Kehle weiss; die Jungen mit schmutzigweissgrauer Unterseite; Schnabel schwarz; Gesicht und Kehle gelb; Fuss schwarz; Länge 36 cm. Im Sommer haben die Alten einen Schopf aus weissen Federn auf dem Hinterkopfe und Oberhalse.

In ganz Europa bis zum mittlern Norwegen vorkommend, sind die Scharben sowohl Bewohner der Meeresküsten und Inseln, als auch grösserer Flüsse und Seen, wenn letztere von Waldungen eingeschlossen sind. Sie leben kolonienweise und brüten am Seestrand auf Klippen, im Binnenland wie die Reiher auf Waldbäumen. Zur Winterszeit wandern Tausende nach Afrika. .

Als ausgezeichnete Schwimmer und Taucher vermögen sie bei ihrer überaus grossen Gefrässigkeit dem Fischstande einen unglaub- lichen Schaden zuzufügen, wesshalb sie im Binnenlande nicht zu dulden sind.

Seit den fünfziger Jahren sind auf unsern Gewässern vom Herbste bis zum Frühjahre circa 20 Flüge von je 5 bis 12 Stück eingetroffen, aus welchen folgende zum Schusse kamen: 1854/55 2 Stück bei Donau- wörth, 1855, 2. Dezember 1 Stück auf dem Sulzbergersee, 1856 3 Stück

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auf dem Bodensee und 1 Stück auf dem Hopfensee bei Füssen, 17. De- zember 1862 und 20. Dezember 1863 je 2 Exemplare bei Lindau, 28. Oktober 1876 ein junges 5 auf dem Elbsee bei Aitrang unweit Kaufbeuren, das ein Fischer an einer Legangel fing, 24. März 1879 ein altes & im Prachtkleide, welches bei Mindelheim lebend gefangen werden konnte. Letzterer Vogel verschmähte jede Nahrung, wesshalb man denselben tödtete und für die dortige Präparandenschule ausstopfen lies. In der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober 1886 flog eine Schaar Kormorane in südlicher Richtung über Göggingen. Einer der- selben stiess, von der electrischen Beleuchtung geblendet, mit solcher Kraft an einen hohen Fabrikkamin, dass er betäubt zur Erde fiel. Es war ein junges Männchen.

In den Baumeister- und Grabenrechnungen der Stadt Augsburg kommen vom Jahre 1404 beginnend, bis zum 17. Jahrhundert, alljähr- lich Ausgaben für die Erlegung von Scharben oder Scherben vor, weil dieselben der Fischzucht bedeutenden Schaden verursachten. Ob nun hier nur unsere Kormoranscharbe gemeint ist, die damals häufiger als gegenwärtig vorkommen mochte, ist nicht mit Sicherheit festzustellen, weil man überhaupt unter Scharbe oder Scherbe einen der Fischzucht schädlichen Wasservogel z. B. den Reiher oder andere fischfressende Vögel verstand. Im 15. und 16. Jahrhundert bezahlte man für einen Scharb- oder Scherbvogel gewöhnlich 4 8 (Schilling) Schuss- oder Fang- geld. So im Jahre 1436: ,‚Dem.Völken 3 </ von 2 Vögeln, die in die Gräben flugen; 1452: 4 Gross für 1 Scharben; 1455: 16 Gross für 4 Scherben; 1459: 3 Gross von 1 Vischvogel, so grossen Schaden gethan; 1498: 32 Scherben 5 $# = 8 @; 1552: Von 1 Scharben 2 kr. 2 hi.; 1554: 3 Scherben & 8 A}; 1571/72: A kr. 2 hl. von 2 Scherben, jedem einen Fuss abgeschnitten.‘ |

275. Carbo pygmaeus Temm. (Pall.) Zwergscharbe.

Hals und Oberkopf kastanienbraun; Kehle im Sommer weiss; übriges Gefieder glänzendschwarz; die Jungen oben graubraun, unten weisslichgrau; Schnabel und Fuss schwarz; Schwanz lang, keilförmig; Länge 57 cm.

Die Zwergscharbe, welche in Ungarn brütet, ist bisher nur einmal in unserm Kreise beobachtet worden. Am 16. November 1856 erschien ein junges Männchen auf einem Altwasser der Iller bei Buxheim unweit Memmingen. Es war in Gesellschaft von Wildenten, sass auf einem Aste und plätscherte mit dem Schwanze im Wasser, worauf es gelang, dasselbe zu schiessen. Zeichenlehrer Büchele erhielt diesen Vogel, stopfte ihn aus und stellte ihn in seiner Sammlung auf. Nach Bücheles Tod kaufte der naturwissenschaftliche Verein zu Augsburg dieses Exemplar, das auch gegenwärtig noch aufbewahrt wird.

Procellarüdae. Sturmvögel. NB. Procellarıa pelagica L. Sturmschwalbe, Schwal- bensturmvogel.

Der Schwalbensturmvogel kann im Binnenlande nur als ein zufällig verirrter oder von einem Sturme verschlagener Vogel betrachtet werden,

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der gewöhnlich in so ermattetem Zustande ankommt, dass er mit den Händen ergriffen und gefangen werden kann. Derselbe soll nach Jäckel schon am Bodensee geschossen und gefangen worden sein.

XVI. Ordnung: Zaridae. Mövenartige Vögel.

Schnabel an der Wurzel gerade, an der Spitze mehr oder weniger gekrümmt; Vorderzehen mit ganzer oder ausgeschnittener Schwimmhaut; Hinterzehe, wenn vorhanden, ganz frei.

Familie: Lesirinae.e Raubmöven. Lestris Nlig. Raubmörve.

Schnabel an der Wurzel von einer hornisen oder häutigeu Wachshaut bedeckt; Schnabelspitze hakig und stark gewölbt; 1: Schwinge am längsten; Schwanz keilförmig; Lauf länger als die Mittelzehe.

276. Lestris pomarına Temm. Mittlere Raubmörve.

Gefieder braun, oben dunkler, an den Halsseiten mit rostgelben Feder- kanten ; mittlere Steuerfedern bis zur Spitze gleich breit vorragend; Schnabel an der Wurzel blaugrau, an der Spitze schwarz; im ersten Sommer sind Hals, Kehle und Unterseite weiss; Länge 55 cm.

Als Bewohner des offenen Meeres der nördlich kalten Zone der Erde, erscheinen die mittlern Raubmöven nur in einzelnen strengen Wintern in den Binnenländern und somit auch in unseren Gegenden. Sie leben vom Raube, indem sie alle Thiere, die sie bewältigen können, angreifen. Hauptsächlich stossen sie auf Möven und Seeschwalben, bis diese ihren Raub fallen lassen (Schmarotzerräuber), den sie dann er- haschen, .noch ehe er das Wasser erreicht.

Am 26. Oktober 1854 fingen zwei Fischer bei Gersthofen einen Vogel dieser Art lebend, fütterten ihn eine Zeit lang mit Fischen und überliessen ihn dann dem naturwissenschaftlichen Verein in Augsburg. Erbeutet wurden ferner: Den 18. Oktober 1860 ein 5 auf dem Boden- see, den 10. Oktober 1870 ein © bei Füssen, den 12. Oktober 1870 ein 5 bei Zusmarshausen, den 5. Januar 1887 ein © auf dem Boden- see bei Lindau und am 1. November desgleichen Jahres 2 Exemplare auf dem Lech bei Augsburg.

277. Lestris parasitica L. Schmarotzer-Raubmörve.

Mittlere Steuerfedern verlängert, 8—10 cm länger als die übrigen; Gefieder oben graubraun, unten grauweiss; bei jüngern ist die Oberseite braun, die Unterseite braun oder braungefleckt; Schnabel schwarz; Wachs- haut bläulich; Fuss blauschwarz; Länge 60 cm.

Sie ist eine Bewohnerin des Nordens beider Welten, die häufig an unsern Meeresküsten erscheint, aber nur bisweilen in das Binnen- land streift. In Bayern, besonders in der Oberpfalz und in Mittelfranken sind schon öfters Schmarotzer-Raubmöven erlegt worden. Jäckel führt aus Mittelfranken allein 6 Exemplare auf. In unserm Kreise sind bis- her nur einzelne beobachtet worden. Im Fleische ist mir dagegen eine dieser Raubmöven noch nicht zugekommen.

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278. Lestris Buffonii Boie. (crepidäta Naum.) Kleine oder langschwänzige Raubmöve, Felsenraubmörve.

‚Die mittlern Steuerfedern um 16 cm. länger als die übrigen; Gefieder bräunlichaschgrau, oben dunkler; Hals und Kehle weiss; Schwingen und Schwanz braunschwarz; Fuss gelb; Länge 55 cm.

Auch dieser Vogel, der bei uns nur selten auf dem Zuge und zwar meistens im Herbste erscheint, ist ein Bewohner des hohen Nordens. Bisher gelang es folgende zu erlegen: 1851, 22. Oktober, ein junges © bei Mering; 1863, 22. September, ein junges 5 bei Oberdorf; 1870, 17. September, ein junges @ in der Meringer-Au; 10. September 1871, ein junges 5 bei Landsberg; 2. Oktober 1878, ein junges & bei Donauwörth und am 16. September 1861, ein junges 5 bei Memmingen.

Familie: Larinae. Möven.

Larus L. Möve.

Schnabel an der Spitze stark hakig, kräftig, ohne Wachshaut; 1. Schwinge die längste; Schwanz gerade; Lauf fast so lang wie die Mittelzehe; Hinter- zehe vorhanden.

279. Larus marınus L. Mantelmöve.

Oberrücken und Schultern grau bis schwarz; das übrige Gefieder weiss, im Winter Kopf und Hals braungrau gestrichelt; die Flügel überragen kaum den Schwanz; Schwingen schwarz mit weissen Spitzen; die Jungen auf weissem Grunde braungrau gefleckt; Schnabel gelb, in der Jugend schwärzlich; Unterschnabel vor der Spitze roth; Fuss graugelb; Länge 73 em.

Die Mantelmöven gehören dem Norden der Erde zwischen dem 60. und 70. Grade an, brüten dort auf Inseln, besuchen zur Winters- zeit regelmässig die Küsten der Ost- und Nordsee und streichen den- selben entlang selbst bis nach Südeuropa. Als echte Meerbewohner kommen nur hie und da einige junge, verirrte Vögel in das Binnen- land. Als solche Gäste sind zu verzeichnen: 2 junge Männchen, die in den Jahren 1864 und 1877 bei Füssen und Rain erlegt wurden. Letzterer Vogel hatte Käfer, Getreidekörner und viele Steinchen im Magen.

280. Larus argentätus Brünnich. Silbermörve.

Die ersten beiden Handschwingen fast ganz schwarz mit weisser Spitze, die folgenden zunehmend grau, vor der Spitze schwarz, an der Spitze weiss; Oberrücken und Schultern aschblau; das übrige Gefieder im Sommer weiss, im Winter Kopf und Hals graubraun gefleckt; die Jungen auf weisslichem Grunde graubraun gefleckt; Schnabel gelb, jung schwärzlich; Fuss gelblichfleischfarbig; Länge 65 cm.

Auf den Küsteninseln der Nord- und Ostsee in Kolonien brütend, bilden die Eier dieser Möven einen bedeutenden Handelsartikel. Betrug doch noch vor wenigen Jahren auf der Insel Sylt allein die Zahl der dort gesammelten Eier jährlich 30 bis 40,000 Stück. In einzelnen -Jahren streifen im Spätherbste kleine Gesellschaften junger Silbermöven durch unsere Gegenden und verweilen manchmal den Winter über auf dem Bodensee. Ein junges 5 ist am 28. Oktober 1856 auf dem Lech bei Rain mit einem Schrotschusse getödtet worden. Der Magen war leer,

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281. Larus fuscus L. Heringsmöre.

Die Flügel überragen den Schwanz; Schwingen schwarz mit weisser Spitze; Schultern und Oberrücken schieferschwarz; das übrige Gefieder weiss, im Winter an Kopf uud Hinterhals mit graubraunen Strichen; die Jungen oben graubraun mit gelbweissen Federkanten, unten weiss mit braungrauen Flecken; Schnabel gelb, in der Jugend schwärzlich; Unter- schnabel vor der Spitze roth; Fuss röthlichgelb; Länge 60 cm.

Die Heringsmöve, die auch an den deutschen Küsten erscheint, ist vorherrschend eine Bewohnerin der nördlichen europäischen Meere. Von den letztern Oertlichkeiten machen insbesondere jüngere, noch im ersten Lebensjahre stehende Vögel zur Herbst- und Winterszeit Reisen in das Binnenland und verweilen nicht selten während der kältern Jahreszeit auf dem Bodensee, bei welcher Gelegenheit in den Jahren 1855, 58 und 1876 je ein junger Vogel zur Beute gemacht wurde. Auch im Winter 1885/86 und im Oktober 1887 sind dort einige Herings- möven beobachtet und geschossen worden. Ausserdem brachte man 3 Stück am Lech, 3 an der Donau, worunter ausnahmsweiee ein zwei- jähriges Weibchen war, und endlich je ein Exemplar bei Immenstadt und Nördlingen zum Schusse. Als eine Seltenheit ist zu verzeichnen, dass am 19. Juli 1855, also zur Sommerszeit, ein junges 5, dessen Magen mit Fischresten angehäuft war, geflügelt werden konnte.

282. Larus canus L. Sturmmöve.

Die ersten zwei Handschwingen schwarz, vor der Spitze weiss, an der Spitze selbst schwarz; Schultern und Öberrücken aschblau; das übrige Ge- fieder im Sommer weiss, im Winter auf Kopf, Hinterhals und Brustseiten braungefleckt; die Jungen braungrau, dunkler gefleckt; Schnabel an der Wurzel grüngelb, (im Winter graublau), an der Spitze gelb, jung röthlich mit schwarzer Spitze; Fuss röthlichgelb, im Winter blaugrau; Länge 45 cm.

Sie gehört noch zu den deutschen Brutvögeln und nistet auf der Insel Sylt, auf Ramö etc. in kleinen Kolonien. Zur Herbst- und Win- terszeit erscheint die Sturmmöve in kleinen Trupps auf unsern Flüssen und Seen. Am 6. Dezember 1855 schoss ein Jäger ein junges © an der. Schmutter bei Edenbergen. Im Winter 1857/58 kamen mehrere aus der Umgegend auf den Wildpretmarkt nach Augsburg. Erlegt oder beobachtet wurden ferner einzelne: Bei Augsburg, Pfersee, Bobingen, Schwabmünchen, Kaufbeuren, Landsberg, Schongau, Altus- ried, Lindau, Ulm, Donauwörth, Bissingen und Gersthofen.

Rissa Leach.

Unterscheidet sich von Larus durch den Mangel der Hinterzehe, 283. Rissa tridactyla L.. Dreizehige Mörve.

Schwingen weissgrau, die ersten mit schwarzer Spitze; Schultern und Oberrücken aschblau; das übrige Gefieder im Sommer weiss; im Winter am Hinterhalse blaugrau und einem schwarzen Flecke hinter dem Ohre; die Jungen mit dunkelgrauem Überrücken und Schultern mit schwarzen Federrändern; Schnabel in der Jugend schwärzlich, im Alter gelb; Fuss rothbraun, jung fleischfarbig; Länge 43 cm.

Die dreizehige Möve ist ein hochnordischer Vogel, der das Eis- meer zur kalten Jahreszeit verlässt und sich nicht nur zahlreich an

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unsern Küsten einstellt, sondern auch den Flüssen des Binnenlandes folgt und hier in manchen Jahren in grossen Schaaren, in andern nur einzeln oder gar nicht, auftritt. In grosser Anzahl trafen diese Möven in unserm Kreise im Winter 1847/48 ein, von denen viele zum Aus- stopfen nach Augsburg kamen. In spätern Jahren erlegte Vögel habe ich notirt: 3 Stück von Lindau, 1 Stück von Kaufbeuren, 1 Stück von Friedberg und im Jahre 1879 4 Stück von Günzburg a/D., 4 Stück von Augsburg und 3 Stück von Oettingen.

Xema Leach. Kappenmöven. Kopf- und Oberhals sind im Hochzeitskleide kappenartig dunkel gefärbt.

284. Xema minütum Pall. (Larus minütus Pall.) Zwergmöve.

Die erste Schwinge mit schwarzer Aussenfahne, die übrigen grossen Schwingen hellaschblau mit weisser Spitze und schwarzer Zeichnung; Unter- seite dunkler als die Oberseite; Flügel den Schwanz überragend; Ober- rücken und Schultern aschblau; Kopf im Sommer schwarz, im Winter asch- grau; das übrige Gefieder weiss; die Jungen auf der Oberseite weiss und braun ; Schnabel schwärzlichroth; Fuss roth; Länge 28 cm.

Die Zwergmöve, ein in Osteuropa und Asien wohnender Vogel, kommt nur höchst selten und zufällig in unsere Gegenden. Ich habe bisher aus dem Regierungsbezirke Schwaben und Neuburg nur ein am 22. August 1869 bei Gersthofen geschossenes junges Männchen gesehen, das hier in der Vereinssammlung aufgestellt ist.

285. Xema ridibündum L. (Larus ridibündus L.) Lachmöve.

Schäfte der zwei ersten Handschwingen bis auf die Spitze weiss; Spitzen der Schwingen schwarz; die Flügel überragen den Schwanz; Schulter und Oberrücken aschblau; Kopf im Sommer braunschwarz, im Winter weiss; das übrige Gefieder weiss; die Jungen oben bräunlich; Schnabel roth, jung mit schwarzer Spitze; Fuss roth; Länge 42 cm.

An unsern Flüssen und Seen im März oder Anfang April er- scheinend, jagen die Lachmöven sogleich nach ihrer Ankunft bei Augs- burg auf dem Lech, der Wertach oder den Kanälen der Stadt und machen sich durch ihr kreischendes Geschrei ,„Kriäh, kreck, giır, scherr oder kerreckeck‘‘ bemerkbar. Die Nahrung derselben besteht vorzüglich aus Kerbthieren und wohl auch aus kleinen Fischen. Sie folgen oft weit vom Wasser entfernt dem pflügenden Landmann, um Engerlinge und Würmer aufzulesen, verzehren mit Vorliebe Maikäfer und verschmähen auch Mäuse und Aas nicht, wesshalb sie zu den nützlichen Vögeln zu rechnen sind. In unserm Kreise brüten sie auf dem Bodensee und auf mehreren Inseln des Lech sowohl südlich als nördlich von Augsburg und im nahen Oberbayern am Starnberger-, Wörth-, Ammer- und Chiemsee.

Die Brutkolonien bestehen meistens aus einer grössern Anzahl von Paaren, manchmal aus Hunderten und Tausenden; einzeln brütende Paare findet man nicht. Die Nester werden auf Schilf- und Rohr- stengeln oder auf angeschwemmtem Geniste auf Inseln, in sumpfigen und morastigen Gegenden, die möglichst unzugänglich sind, nahe bei- einander angelegt. Diese enthalten in der ersten Hälfte des Mai

218

gewöhnlich 3 verhältnissmässig sehr grosse, olivengrüne, mit hellern oder dunklern Flecken, Schnörkeln und Tüpfeln, bald zahlreich, bald spärlich gezeichnete Eier. Die Brütezeit dauert 16 bis 18 Tage. Südlich von Augsburg, bei Siebenbrunnen, befinden sich im Lech mehrere Inseln, die nur mit einem Kahne oder schwimmend zu er- reichen sind. Auf diesen Inseln brüten noch alljährlich Lachmöven in Gesellschaft von Fluss- und Lachseeschwalben, die durch ihre Flug- und Schwimmkünste dem Beobachter ein höchst anmuthendes, leben- diges und bewegliches Schauspiel darbieten. Im September und Oktober verlassen sie unsere Gegenden, um den Winter auf dem mittelländischen Meere zu verbringen; doch ist hiebei nicht ausgeschlossen, dass in manchen Jahren kleine Gesellschaften auch zur kalten Jahreszeit auf dem Bodensee verweilen.

Die Jagd auf Möven, die zu vielen Hunderten auf einer kleinen Insel im Wörthsee brüten, wird bei Seefeld in der Nähe des Ammer- sees auch jetzt noch eifrig betrieben. Die Beute bestand in frühern Jahren oft aus 1000 bis: 1800 Stück, doch sind auch im Jahre 1882 noch 470 und am 26. Juni 1884 600 flüsge Vögel erlegt, auf den Wildpretmarkt nach München gebracht und pro Paar um 25 Ah ver- kauft worden. Der Jagdherr, Graf von Törring-Seefeld, liefert ausser- dem jährlich eine Anzahl Eier an die kgl. Hofküche in München ab.

Familie: Sterninae. Seeschwalben.

Sterna L. Weissbäuchige Seeschwalben.

Schnabel gerade, lang, mit schwachgebogener Firste, ohne Haken- spitze und Wachshaut; Flügel lang und spitzig; Schwanz gegabelt; Schwimmhaut ausgerandet; Hinterzehe vorhanden, kurz; Krallen gekrümmt, spitz; Bauch weiss. Sie sind Stosstaucher und leben von Fischen, Weich- thieren, Insekten und Würmern.

286. Sterna anglıca Mont. Lachmeerschwalbe, Lach-

seeschwalbe.

Schnabel kürzer als der Kopf; Schwanz von den Flügeln überragt, etwa 3 cm tief gegabelt; Oberseite blauaschgrau; Unterseite weiss; Kopf und Nacken im Sommer schwarz, im Winter weiss mit schwarzen Strichen auf dem Nacken; Schnabel und Fuss schwarz; Länge 40 cm.

In den fünfziger und sechziger Jahren unternahmen die Herren J. F. Leu, Fritz Gscheidlen, Jos. Tischer und Landarzt Baumeister alljährlich eine oder mehrere ornithologische Excursionen auf den obern Lech, zu welchem Behufe dieselben einen Kahn auf einem Wagen bis Stadelhof bringen liessen. Von hier fuhren nun die Genannten mit dem Schiffe auf dem Lechflusse eine Strecke von 6 Stunden abwärts und landeten an allen Inseln, um die befiederten Bewohner derselben genau kennen zu lernen. Selbst in den siebziger Jahren sind noch derartige Ausflüge auf den Lech nördlich von Augsburg, bei Gersthofen, Stettenhofen und Langweid unternommen worden, wobei auch der Ver- fasser dieser Zeilen betheiligt war. Hier wurden nun theils Eier und Junge gesammelt, theils seltenere Arten von alten Vögeln geschossen,

219

wodurch diese Streifzüge erst einen genauern Einblick in die Vogel- fauna des Lechs ermöglichten.

Unter den befiederten Inselbewohnern des Lechflusses nehmen die Lachseeschwalben bezüglich der Häufigkeit ihres Vorkommens eine der ersten Stellen ein. Dieselben nisten wie die Lachmöven häufig auf flachen Kies- und Sandinseln, welche von tiefem Wasser umgeben sind, nie am Ufer des Flusses. Verändert ein Hochwasser die Umgebung einer Insel oder wird eine tiefere Wasserstelle mit Kies ausgefüllt, so verlassen sie den betreffenden Ort, um auf eine geeignetere Stelle zu übersiedeln. Die drei, verhältnissmässig sehr grossen, weisslich- oder braungrundirten Eier, die mit mehr oder weniger helleren oder dunk- leren Flecken, Strichen, Schnörkeln und Tüpfeln überzogen sind, liegen frei in einer Vertiefung des Kieses, meist nahe beieinander. Die Stimme, welche dem Lachen eines Menschen ähnlich ist, lautet „Hä hä!“

Der untersuchte Mageninhalt mehrerer Lachseeschwalben bestand aus Resten von Mäusen, Eidechsen, Fröschen, Fischen, Maikäfern und Libellen. Im Monate Juni 1855 brüteten unterhalb Gersthofen 40 Paare. Am 28. Mai 1857 konnten auf einer Insel bei Sieben- brunnen innerhalb 2 Stunden 120 verschiedene Eier gesammelt werden, von welchen etwa 70 Stücke dieser Seeschwalbe angehörten. 1860, 2. Juni, fanden sich 40 und am 27. Mai 18361 sogar 91 Eier vor. Bei spätern Ausflügen gegen Ende Juni oder im Juli lagen stets an- gebrütete Eier oder Junge von unterschiedlichem Alter in den Nestern. Eine im Jahre 1884 unternommene Partie ergab am 10. Juni 50 brü- tende Paare oberhalb Siebenbrunnen, während auf einem zweiten, am 17. Juli gl. Jrs. unternommenem Ausfluge viele verdorbene Eier, sowie Gerippe junger Vögel, die in Folge vorausgegangener kalter Witterung zu Grunde gingen, vorhanden waren. Die Ankunft der Seeschwalben erfolgt von Ende März bis Mitte April und der Abzug im wi, ; und Oktober.

287. Sterna fluviatiis Naum. (St. hirundo L.) Flusssee- schwalbe, Flussschwalbe.

Schnabel kräftig, kaum von der Länge He Kopfes; die Flügel den Schwanz überragend; Schwanz tief (8 cm) gegabelt; Oberseite aschgrau, Unterseite weiss; im Sommer Stirn und Oberkopf schwarz; im Winter Stirn weiss, nach hinten schwarz gefleckt; Schnabel roth mit schwarzer Spitze; Fuss roth; Länge 40 cm.

Die Flussseeschwalben wählen zu ihren Nistplätzen nicht bloss Meeresküsten, sondern auch niedrige Inseln von Flussbetten, wenn diese Inseln kiesig und von tiefem Wasser umflossen sind. Dieses ist vorzüglich auf dem Lech bei Siebenbrunnen der Fall, wo alljährlich viele dieser Seeschwalben brüten. Von der zweiten Hälfte des April bis Anfangs Mai bei uns eintreffend, legen sie bald darauf die 3 in Form und Zeichnung sehr verschiedenen Eier in eine napfförmige Ver- tiefung des Kies- oder Sandbodens.. Nach 16 bis 17tägiger Brutzeit entschlüpfen den Eiern die Jungen, welche nach kurzer Zeit die Nist- stelle verlassen und sich gut zwischen Kies oder Pflanzen zu verbergen

220

wissen. Bei dem Betreten einer Brutinsel umschwärmen sie den Besucher mit betäubendem Geschrei, das wie „Kriäh oder kreck und krick“ er- tönt. Die Brutplätze im Lech unterliegen einem häufigen Wechsel. Bei Hochwasser verschwinden ganze Inseln, wobei Eier und Junge über- schwemmt und fortgerissen werden, während an andern Orten neue Inseln entstehen. Vor und nach der Brutzeit kann man Flussseeschwalben auch häufig an der Donau, der Iller, der Wertach und an dem Boden- see ihre Jagden auf kleine Fische, Libellen, Käfer und verschiedene andere Insekten betreiben sehen. Von den auf den Lechinseln ge- sammelten Eiern führe ich nur folgende an: 1861, 27. Mai, 50; 1862, 27. Mai, 110, 1863, 27. Mai, 58; 1864, 28. Mai, 60 Eier etc. Bei den Eiern der Flussseeschwalben waren stets frisch ausgeschlüpfte und schon mehr entwickelte junge Vögel vorhanden. Am 19. Mai 1866 fanden sich viele von den Krähen aufgepickte und ausgefressene Eier vor; bei einer gegen Mitte Juni ausgeführten Partie waren nur stark- bebrütete Eier und Junge zu sehen. Gegen Ende Juli verlassen die Flussseeschwalben wieder unsere Gegenden.

Wenn im Frühjahre der „‚Fischervogel“ oder das ‚Fischermännlein“ (Flussseeschwalbe) erscheint, so halten dieses die Landleute für ein Zeichen, dass es nicht mehr kalt wird!

288. Sterna minüta L. Zwergseeschwalbe.

Schwanz von den Flügeln überragt, nur 3 cm tief gegabelt; Ober- seite bläulichgrau; Stirn und Schwanz weiss; die 2 oder 8 ersten Schwingen schiefergrau mit weissgesäumter Innenfahne; Unterseite weiss; im Sommer Kopf und Nacken schwarz; Schnabel orangegelb mit schwarzer Spitze; Fuss gelb; Länge 22 cm.

Die Zwergseeschwalbe bewohnt sowohl das Meer, als auch grössere Gewässer der Binnenländer. Kleine Gesellschaften erscheinen alljährlich an der Donau und am Lech. Sie legen gegen Ende Mai an sandigen Fluss- und Seeufern 2—-3 rostgelb grundirte, mit braunen Flecken und Punkten besetzte Eier, deren Bebrütung eine Zeit von 14—15 Tagen beansprucht. Ihre Stimme ist ein scharfes „Kreck, kräick oder kriäh!“ Im Sommer 1889 waren am obern Lech bei Ottmarshausen eirca 15 bis 18 Exemplare vorhanden, von welchen ein altes & geschossen werden konnte. Ob daselbst einige Paare brüteten, kann nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden. Einzelne erlegte Zwergseeschwalben habe ich ausserdem verzeichnet von Dillingen, Rain, Gersthofen u. s. w.

Hydrochelidon Boie. Schwarzbäuchige Seeschwalben.

Schwimmhäute bis zur Zehenmitte eingeschnitten; Unterseite im Sommer schwarz.

289. Hiydrochelidon leucoptera Boie (nigra L.) Weiss- flügelige Seeschwalbe.

Flügel weissgrau; Bürzel und Schwanz weiss; das übrige Gefieder im Sommer schwarz, im Winter am Hinterkopfe schwarz, am Rücken dunkelgrau, sonst weisslich; Schnabel röthlichschwarz; Fuss roth; Länge 27 cm.

=

221

Alljährlich erscheint die weissflügelige Seeschwalbe entweder einzeln oder in kleinen Gesellschaften an unsern grössern Flüssen, -brütet da- gegen nur in wenigen Paaren auf unsern Lechinseln. Am 27. Mai 1863 wurde unter andern Seeschwalbennestern ein Gelege dieses Vogels mit 3 kleinen Eiern gefunden. Auch in den Jahren 1864, 68, 70 etc. bis in die letzten achtziger Jahre sind dort zur Brutzeit einige dieser See- schwalben beobachtet worden, die höchst wahrscheinlich auch in ein- zelnen Paaren brüteten. Alte und junge Vögel kamen sowohl auf dem Lech bei Augsburg, als auch auf der Donau bei Günzburg zum Schusse.

290. Hydrochelidon hybrıda Boie (leucopareia Natt.) Weiss- bärtige Seeschwalbe.

Oberseite aschbläulich; Kopf und Nacken schwarz; Wangen und Kinn weiss; Unterseite schiefergrau, an der Unterbrust schieferschwarz; im Winter Stirn und Unterseite weiss; Schnabel und Fuss roth; Länge 28 cm.

Diese seltenen Seeschwalben sind: bisher in unserm Regierungs- bezirke nur in wenigen Exemplaren beobachtet worden. Dieselben erscheinen dagegen in Oberfranken regelmässig auf der Frühlings- Wanderung und brüten auch dort alljährlich in einzelnen Paaren auf dem Strittweiher bei Neuhaus.

291. Hydrochelidon nigra Boie (fissıpes Gray.) Schwarze Seeschwalbe.

Oberseite schiefergrau; Schwanz schwarz; Kopf und Unterseite im Sommer schwarz, im Winter nur Nacken und Hinterkopf schwarz, dagegen Stirn und Unterseite weiss; Schnabel grauschwarz, an der Wurzel roth; Fuss dunkelrothbraun ; Länge 26 cm.

Die schwarze Seeschwalbe kommt alljährlich im Frühjahre und Herbste bald einzeln, bald in kleinen Flügen auf unsere Flüsse, Seen und Weiher, ist jedoch bis jetzt noch nicht brütend beobachtet worden, obgleich auch schon öfters in den Monaten Juni und Juli einzelne Paare vorhanden waren. Ihre Nahrung besteht vorzugsweise aus Wasser- insekten und deren Larven. Die Stimme lautet wie „Kick, kirr oder kliäh!“‘ Vögel dieser Art wurden in allen wasserreichen Gegenden Schwabens gesehen und erlesgt.

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Namenverzeichniss.

Aasrabe 77

Abendfalke 43

Accentor alpinus 97 Accentor modularis 97 Accentoridae 97

Accipiter nisus 47 Acredula caudata 102 Acrocephalus aquatiea 110

= arundinacea 108

x palustris 108

;5 phragmitis 110

turdoides 109 Actitis' hypoleucos 189 macularia 189 Actodromas minuta 192 Adler 50 Aegialites Auviatilis 166 ie hiatieula 165 h minor 166 Aegithalus pendulinus 103 Aegolius otus 59 Agrodroma campestris 128 Alauda alpestris 132 arborea 129 arvensis 130 Alaudidae 128 Alcedidae 70 Alcedo ispida 71 Alpenbrnus 97: dohle 75 flüevogel 97 krähe 76 lerche 132 mauerläufer 89 schneehuhn 159 segler 65 strandläufer 191 sumpfmeise 100 Au 132 Ampelidae 96 Anas acuta 200 boschas 199

BR

Anas crecca 201 domestica 200 fuligula 203 » penelope 202 querquedula 201 strepera 201 Anatidae 199 Anser albifrons 194 einereus 195 eygnoides 196 „» ferus 195 » minutus 194 segetum 195 Anseres 194 Anseridae 194 Anthus aquaticus 126 arboreus 127 eampestris 128 pratensis 127 Apternus 87 Aquila crysaötus öl „.. dulya.sl naevia 51 »„ pennata 50 Archibuteo lagopus 53 Ardea alba 175 einerea 172 » egretta 175 garcetta 175 Sminuta, 176 „» hyeticorax 176 purpurea 175 stellaris 177 ralloides 176 Ardeidae 172 Ardetta minuta 176 Arquatella maritima 191 Astur nisus 47 palumbarius 46 Athene noctua 63 passerina 64 Auerhuhn 151 Austernfischer 168 Avocettsäbler 193

B.

Bachamsel 99 Bachstelze, gelbe 126 iy sraue 125 weisse 124 Bartgeier 40 Bartmeise 103 Bastardnachtigall 107 Baumfalke 44 Baumläufer 89. 90 Baumlerche 129 Baumpieper 127 Bekassine 185 Bergamsel 114 Bergdohle 75 Bergente 203 Bersfink 139 Berghänfling 144 Berglaubsänger 106 Bergrabe 77 Bergstelze 125 Bernicla brenta 194 35 torquata 194 Beutelmeise 103 Bienenfresser, gemeiner 70 Binsensänger 110 Birkenzeisig 145 Birkhuhn 152 Blässgans 194 Blässhuhn 181 Blauhäher 71 Blaukehlchen, rothsterniges 121 schwedisches 121 H weisssterniges 121 Blaumeise 102 Blauracke 71 Blauspecht 89 Bluthänfling 144 Bonasia sylvestris 153 Bonellis Laubsänger 106 Böhämmer 139 Bombyecilla garrula 96 Botaurus stellaris 177 Brachpieper 123 Brachvogel, grosser 182 Brachyotus palustris 60 Brandente 198 Braunelle 97 Braunkehlchen 123 Bruchwasserläufer 189 Bubo maximus 61 Buchfink 138 Budytes flavus 126 Buschjodler 113 Buntspecht, grosser 86 .g kleiner 87

223

Buntspecht, mittlerer 87 Buphus commatus 176 Bussard, rauhfüssiger 53 Buteo vulgaris 54

c.

Caccabis saxatilis 155 Calamoherpe aquatica 110 di phragmitis 110 Calidris arenaria 192 Cantores 105 Cannabina flavirostris 144 K sanguinea 144 Caprimulgidae 64 Caprimulgus europaeus 64 Captores 92 Carbo cormoranus 212 Pygmaeus 213 Carduelis elegans 143 Cerchneis tinnunculus 42 Be cenchris 43 Certhia familiaris 90 Certhiidae 89 Charadrius auratus 164 Me fluviatilis 166 RR hiatieula 165 > morinellus 165 y pluvialis 164 S squatarola 164 Chelidon urbica 67 Chrysomitris spinus 142 Ciconia alba 169 seenıera 171 Ciconiidae 169 Cinclidae 99 Cinclus aquaticus 99 Circaötus brachydactylus 50 5 sallicus 50 Circus aeruginosus 55 .eineraceus 56 » eyaneus od » pallidus 56 » Pygargus 55 erufus 55 Citrinella alpina 142 Clangula glaucion 204 Coccothraustes vulgaris 140 Columba livia 149 2 oenas 149 : palumbus 148 Pe turtur 150 Columbae 148 Colymbidae 210 Colymbus arcticus 210 5 glacialis 210

Colymbus septendrionalis 211

Coraces 72 Coraciadae 71 Coracias garrula 71 Corvidae 75 Corvus corax 77

. corue 29

».. »eoronesTs

„» frugilegus 80

monedula 76

pica 80

Corythus enucleator 146 Coturnix communis 157

a dactylissonans 157

Cotyle riparia 68 Crassirostres 132 Crex minuta 179

pratensis 178 Cuculidae 68 Cuculus canorus 68

Oyanecula leucocyana 121. 122

r var. Wolfi 122 = suecica 121 Cygnidae 196 Cygnus atratus 198 22 minor 198 » musicus 197 olor 196 Cypselidae 65 ÖOypsellus apus 65 ie melba 65

D.

Dandalus rubecula 122 Dendrocopus leuconotus 86 2: major 86

medius 87 .. minor 87 Dickfuss 164 Dickschnäbler 132 Distelfink 143 Dohle 76 Doppelschnepfe 186 Dorndreher 93 Dorngrasmücke 111 Dreizehiger Specht 87 Drosseln 113 Drosselrohrsänger 109 Dryocopus martius 85

E.

Edelfalk 44 Edelfink 138

224

Edelreiher 175 Eichelhäher 81 Eiderente 205 Eisente 204 Eisseetaucher 210 Eistaucher 210 Eisvögel 70 Eisvogel, gemeiner 71 Elster 80 Emberiza cia 134

di cirlus 134

= citrinella 133

> hortulana 134

% miliarıa 132

schoeniclus 135

Hinberizidae 132 Emmerling 133 Eneoctonus collurio 93

a minor 92

a rufus 93 Ente, wilde 199 Entenvögel 194. 19 9 Ephialtes scops 62 Erdsänger 118 Erlenzeisig 142 Erythropus vespertinus 43 Eudromias 165 Eudromias morinellus 165 Eule, rauhfüssige 59 Eulen 56

F.

Fänger 92 Falcinellus igneus 172 Falco aesalon 44

gyrfalco 46

vw nisus 47

peregrinus 45

rufipes 43

subbuteo 44

tinnunculus 42

Falconidae 41 Falken 41 Fasan, gemeiner 160 Fasanvögel 159 Fausthuhn 159 Feldhuhn 156 Feldhühner 155 Feldkrähe 80 Feldlerche 130 Feldsperling 137 Feldtaube 149 Felsentaube 149 Felsenraubmöve 215

‚Fichtengimpel 146

Fichtenkreuzschnabel 147 Ficedula fitis 105

s sibilatrix 105

= trochilus 105 Finken 136 Fischadler 48 Fischreiher 172 Fissirostres 64 Fitislaubvogel 105 Fliegenfänger, grauer 94

r schwarzrückiger 95 weisshalsiger 95

Fliegenschnäpper 94 - Flüevogel 97 Flughuhn 158 Flussadler 48 Flussregenpfeifer 166 Flussrohrsänger 109 Flussschwalbe 219 Flussseeschwalbe 219 Flussuferläufer 189 Focke 176 Föhrenkreuzschnabel 146 Fregilus graculus 76 Fringilla cannabina 144

b: canaria 142

2 carduelis 143

> chloris 140

a eitrinella 142

2: coelebs 138

linaria 145

PR linota 144

er montifringilla 139

r montium 144

4 nivalis 136

spinus 142

Fringillidae 136 Fuchsente 198 Fulica atra 179 » Fuligula clangula 204 = cristata 203 & ferina 203 R marila 203 = nyroca 202 Be rufina 202

6.

Gabelweihe 41 Galerita ceristata 128 Gallinacei 151 Gallinago gallinula 186

= major 186

$ media 185

scolopacina 185

Gallinula chloropus 180

225

Gallinula minuta 179 5 porzana 180 pygmaea 179 Gallinulidae 7.1 Gallus Bankiva 161 domesticus 161 gallinaceus 161 Gambettwasserläufer 187 Gans, weissstirnige 194 Gänse 194 Gänsegeier 40 Gänsesäger 206 Garrulus glandarius 81 Gartenammer 134 Gartengrasmücke 113 Gartenrothschwanz 119 Gartensänger 107 Gartenspötter 107 Gebirgsstelze 125 Gecinus canus 84 Viridis 84 Geier, brauner 40 grauer 39 „» Mönchs- 39 Kutten- 39 weisshalsiger 40 weissköpfiger 40 Geieradler 40 Gemsengeier 41 Gimpel 145 Girlitz 141 Glaucidium passerium 64 Goldadler 51 Goldammer 133

-Goldamsel 72

Goldfasan 161

Goldhähnchen, gelbköpfiges 104 a feuerköpfiges 104

Goldregenpfeifer 164

Grallae 162

Grallatores 169

Grasmücke 111

schwarzköpfige 112

Grasspecht 84

Grauammer 132

Graugans 195

Grauspecht 84

Grosstrappe 162

Grünfink 140

Grünling 140

Grünspecht 84

Gruidae 168

Grus cinerea 168

Gypaötidae 40

Gypaötus barbatus 40

Gyps fulvus 40

Gyr 51

15

226

H. Immenvögel 70 : Insessores 68 Habicht 46 - re 81 Jynx torquilla 88 Hänfling 144 Haematopus ostrealegus 168 K.

Haubenmeise 101 Haidelerche 129

Hakengimpel 146 Halbschnepte 186

Kampfläufer 190 Kampfschnepfe 190

Re. Kampfstrandläufer 190 Haliaötus albicilla 49 Kanarienvogel 142

Halsbandfliegenfänger 95

Halsbandregenpfeifer 165 en au Halsbandsteinwälzer 167 Kömnbeisser 140 Harelda glacialis 204 Haselhuhn 153 Haubenlerche 128 Haubensteissfuss 207 Haubentaucher 207

Kiebitz, gemeiner 166 Kiebitzregenpfeifer 164 Kiefernkreuzschnabel 146 Kirschkernbeisser 140 Klappergrasmücke 111

Haushuhn 161 leib Hausrothschwänzchen 118 Be 83 Hausschwalbe 67

Knäckente 201 Banpru Kohlamsel 113 Hann Kohlmeise 101 Heckenbraunelle 97 Kolbenente 202 Heerschnepfe 185 Kolkrabe 77

Hemiglottides 171

Heringsmöve 216 Kormoranscharbe 212

Kornweihe 55

Heuschreckensänger 109 5

Himantopus candidus 193 rl Vögel 72 » melanopterus 195 Krametsvogel 115 rufipes 193 Kraniche 168

Hirtenvogel 73 Kranich, grauer 168

Hirundinidae 66 Kreuzschnabel 146 Hirundo riparia 68 Kreuzschnabel, weissbändiger 148 zustica 66 Krickente 201 . „, , „rbiea 67 Krontaucher 207 His faleinellus 172 Krumumschnabel 191

Höhlenente 198 Höckerschmaa 195 Kuckuck, gemeiner 68

Kupfergrasmücke 111 Hohltaube 149 i Hornsteissfuss 208 a Sy Hühner 161 Hühnerhabicht 46 L. Hydrochelidon fissipes 221 hybrida 221 Lachmeerschwalbe 218 Hi leucopareia 221 Lachmöve 217 -- leucoptera 220 Lachseeschwalbe 218 nigra 220. 21 . Lachtaube 151

Ha icterina 107 » salicarnia 107 Hypotriorchis aesalon 44

Lämmergeier 40 Lagopus alpinus 155 5 mutus 155 Lamellirostres 194 I Laniidae 92 g Lanius collurio 93 Ibidae 171 excubitor 92 Ibisse 171 „n. minori92

19

Lanius rufus 93 Laridae 214 Larinae 215 Larus argentatus 215 canus 216 fuscus 216 marinus 215 minutus 217 ridibundus 217 Laubsänger. 105. 106 Leeinfink, nordischer 145 Lerchen 129 Lerchenfalke 44 Lestrinae 214 Lestris Buffonii 215 „. . erepidata 215 parasitica 214 pomarina 214 Ligurinus chloris 140 Limosa aegocephala 184 2. lapponica 183 melanura 174 rufa 183 Linaria alnorum 145 Locustella fluviatilis 109 Be luseinioides 109 naevia 109 Löffelente 199 Löffelreiher 172 Loxia bifasciata 148 eurvirostra 147 leucoptera 148 Ppityopsittacus 146 Lullulla arborea 129 Luseinia luseinia 119 major 120 minor 119 r philomela 120 Lycos turrium 76

M.

Machetes pugnax 190 Mäuseaar 54 Mäusebussard 54 Mandelkrähe 71

Mantelmöve 215

Mauerschwalben 65 Mauerläufer, rothflügliger 89 Mauersegler 65 Meisen 99 Meleagris’ gallopavo 162 Mergidae 206 Mergus albellus ‚207

" castor 206

» merganser 206

227

irre... en ee rettet it ee

Mergus serrator 206 Merlinfalke 44 Meropidae 70 Merops apiaster 70 Merula torquata 114 vulgaris 113 Milan, rother 41 schwarzbrauner 42 Miliaria europaea 132 Milvus ater 42 iger 42 regalis 41 Misteldrossel 115 Mittelschnepfe 186 Mittelspecht 87 Mönchsgeier, brauner 40 N: grauer 39 a weisshalsiger 40 weissköpfiger 40 Möve, dreizehige 216 Mövenvögel 214 Monedula turrium 76 Monticola saxatilis 117 Montifringilla nivalis 136 Moorente 202 Moorschnepfe 185 > kleine 186 Morinellregenpfeifer 165 Motacilla alba 124 r boarula 125 Hava 126 ® philomela 119 2 sulphurea 125 Motacillidae 124 Museicapa albicollis 95 = atricapilla 95 u grisola 94 2 luctuosa 95 parva 96 Muscicapidae 94 Müllerchen 111

N.

Nachtigall 119 Nachtigallrohrsänger 109 Nachtreiher 176 Nachtschwalbe, gemeine 64; Nebelkrähe 79

Neuntödter 93

Nisus communis 47 Nordseetaucher 211

Nucifraga caryocatactes 'leptorhyn- chus 83

Nucifraga caryocatactes; pachyrhyn- chus 82

157

Numenius arquatus 182 n phaeopus 183 Numida meleagris 162 Nusshäher 81 Nussknacker 82 Nyctale dasypus 59 1% funera 59 e Tengmalmi 59 Nyctea nivea 63 Nycticorax europaeus 176 55 griseus 176

®.

Oedicnemus crepidans 164 Oidemia fusca 205 = nigra 204 Öhreulen 59. 61 Ohrensteissfuss 209 Oriolidae 72 Oriolus galbula 72 Ortolan 134 Otis tarda 162 ‚„ tetrax 163 Otocorys 132 Otus brachyotus 60 vulgaris 59

P.

Palumbus torquatus 148 Pandion haliaetus 48 Panurus barbatus 103

er biarmicus 103 Paridae 99 Parus alpestris 100

ater 100

» kborealis 100

ceaudatus 102

coeruleus 102

eristatus 101

major 101

palustris 100 Passer domesticus 137 montanus 137

petronia 136 Pastor roseus 73 Pavo eristatus 161 Pelecanus onocrotalus 211 Pelikan, gemeiner 211 Pelidna alpina 191

subarquata 191

»„ Temminkii 192 Penicola 146 Perdieidae 155

228

Perdix cinerea 156

».. »eobucnix 157

„. sazatılıs 155 Perlhuhn, gemeines 162 Pernis apivorus 53 Pfau, gemeiner 161 Pfeifente 202 Pfuhlschnepfe, rostrothe 183

1 schwarzschwänzige 184

Phalacrocorax carbo 212 Phalaropus fulicarius 193

5 platyrhynchus 193

\ rufescens 193 % rufus 193 Phasianidae 159 Phasianus cholchicus 160 35 nycthemerus 160 pietus 161 Phileremos alpestris 132 Phyllopneuste montana 106 2 rufa 106 ES sibilatrix 105 trochilus 105 Pica caudata 80 Picidae 83 Picoides tridactylus 87 Picus canus 84 leuconotus 86 major 86 martius 85 medius 87 minor 87 tridactylus 87 viridis 84 Pieper 126 Pirol 72 Platalea leucorodia 172 Plectrophanes nivalis 135 Podiceps articus 208 on auritus 209 nr cornutus 208 e eristatus 207 a minor 209 :E nigricollis 209 rubricollis 208 Poecile alpestris 100 palustris 100 Polarseetaucher 210 Porzana marmorata 180 pusilla 179 pygmaea 179 Pratincola rubetra 123 . „„zubicolaA124 Procellaria pelagica 223 Purpurreiher 175 Pyrrhocorax alpinus 75 N graculus 76

Pyrrhula europaea 145 n rubicilla 145 x serinus 141 a vulgaris 145

Pyrrgita petronia 136

R.

Raben 75 Rabenkrähe 78 Racke 71 Rackelhahn 153 Rackelhuhn 153 Ralle 178 Rallenreiher 176 Rallidae 177 Rallus aquaticus 178 porzana 180 Rapaces 39 Rasores 151 Raubmöve, kleine 215

3 langschwänzige 215

® mittlere 214

schmarozende 214

Raubvögel 39 Raubwürger 92 Rauchfussbussard 53 Rauchschwalbe 66 Rauhfusshühner 151 Rauhfusskauz 59 Rebhuhn 156 Recurvirostra avocetta 193 Regenbrachvogel 183 Regenpfeifer 164 Regenpfeifer, kleiner 166 Regulus cristatus 104 " flavicapillus 104 4 ignicapillus 104

Reiher, grauer 172 Reiherartige Vögel 169 Reiherente 203 N Ringamsel 114 Ringelgans 194 Ringeltaube 148 Rissa tridactyla 216 Röthelfalk 42. 43 Rohrammer 135 Rohrdommel, grosse 177 Rohrdrossel 109 Röhrhuhn, geflecktes 180

Kl getüpfeltes 180

2 grünfüssiges 180

5 kleines 179

> punktirtes 180 Rohrsänger 108 Rohrsperling 135

229

Rohrweihe 55 Rosenstaar 73 Rothammer 134 Rothdrossel 117 Rothfussfalke 43 Rothkehlchen 192 Rothschenkel, grosser 187 er kleiner 187 Rothschwanz 118 Rothspecht 87 Rüttelfalke 42 Ruticilla phoenicura 119 Pr tithys 118

S.

Saatgans 195 Saatkrähe 80 Säbelschnäbler 193 Säger, grosser 206

» kleiner 207

mittlerer 206

weisser 207 Sänger 105 Sammtente 205 Sanderling, dreizehiger 192 Sandpfeifer 189 Sandregenpfeifer 165 Saxicolinae 118 Sacicola oenanthe 123 Scansores 83 Schafstelze 126 Scharbe 212 Scharrvögel 151 Schellente 204 Schildamsel 114 Schilfrohrsänger 110 Schlangenadler 50 Schleiereule 57 Schleierkauz 57 Schmätzer 123 Schnarre 115 Schnatterente 201 Schneeammer 135 Schneeeule 63 Schneefink 136 Schneehuhn 155 Schneekrähe 75 Schneelerche 132 Schneespornammer 135 Schnepfe 184 Schnepfenvögel 182

Schopfreiher 176

Schoenicola schoeniclus 135 Schreiadler 51 Schuhu 61

230

Schwäne 196 Sprosser 120 Schwalben 66 Spiessente 200 Schwalbensturmvogel 213 Squatarola helvetica 164 Schwan, schwarzer 198 Staare 73 Schwanengans 196 Staar, gemeiner 73 Schwanzmeise 102 Stadtschwalbe 67 Schwarzdrossel 113 Starna 156 Schwarzplättchen 112 einerea 156 Schwarzkehlchen 124 Steinadler 51 Schwarzspecht:85 Steindohle 75 Scolopacidae 182 Steindrossel 117 Scolopax gallinago 185 Steinhänfling 144 4 sallinula 186 Steinhuhn 155 » major 186 Steinkauz 63 in rusticola 184 Steinkrähe 76 Scops Aldrovandi 62 Steinröthel 117 Seeadler 49 Steinschmätzer, grauer 123 Seestrandläufer 191 Steinsperling 136 Seeschwalbe, schwarze 221 Steinwälzer 167 weissbärtige 221 Steissfuss, gehaubter 207 weissflüglige 220 gehörnter 208 Sch len schwarzbäuchige 220 kleiner 209 weissbäuchige 218 | rothhalsiger 208 Seetaucher, rothkehliger 211 Stelze, gelbe 126 Segler 65 Stelzenläufer, grauschwänziger 195 Seidenschwanz 96 Stelzvögel 162 Seidenreiher 175 Steppenhuhn 159 Serinus canarius 142 Steppenweih 56 hortulanus 141 Sterninae 218 Sichler, dunkelfarbiger 172 Sterna anglica 218 Silberfasan 160 Auviatilis 219 Silbermöve 215 Sharundo 219 Silberreiher 175 minuta 220 n kleiner 175 Stieglitz 143 Singdrossel 116 Stockente 199 VE :197 Störche 169 kleiner 198 Storch, weisser 169 Sıtta® ae 89 schwarzer 171 europaea 89 Strandläufer, bogenschnäbliger 191 Sittidae 88 Strandreiter, rothfüssiger 195 Sitzfüssler 68 Strepsilas interpres 167 Somateria molissima 205 Strigiceps eineraceus 86 Spaltschnäbler 64 > cyaneus 88 Spatula elypeata 199 > pallidus 56 Specht, dreizehiger 87 Strigidae 56 weissrückiger 86 Strix aluco 58 Spechte 83 ‚„ Hammea 57 Spechtmeise 88 » nictea 68 Sperber 47 nisoria 62 Sperbereule 62 „. noctua 68 Sperbergrasmücke 112 passerina 64 Sperling 136 uralensis 58 Sperlingseulei64 | Sturmschwalbe 218 Spiegelmeise 101 Sturmmöve 216 Spielhuhn 152 Sturmvögel 213 Spötter 107 Sturnidae 73

Spornammer 135 | Sturnus vulgaris 73

231

Sumpfhühner 177 Tiehodroma muraria 89 Sumpfhuhn, geflecktes 180 Totanus 186 = getüpfeltes 180 = calidris 187 7 kleines 179 = fuscus 187 in punktirtes 180 3 glareola 189 Sumpfmeise 100 5 slottis 187 Sumpfohreule 60 ochropus 188 Sumpfrohrsänger 108 stagnalitis 188 Sumpfschnepfe 185 Trappen 162 2 grosse 186 Trauerente 204 kleine 186 Trauerschwan 198 Sumpfstelze 126 Triel 164 Sumpfweihe 55 Tringa alpina 191 Surnia nisoria 62 maritima 191 u Ulla) 62 minuta 192 Sylviidae 105 subarquata 191 Sylvia atricapilla 112 Temminkii 192 » Bonellii 106 Troglodytes parvulus 98 einerea 111 Troglodytidae 98 = eurrucca 111 Truthuhn, gemeines 162 hortensis 113 Tundra-Blaukehlchen 121 » hypolais 107 Turdidae 113 „» locustella 109 Turdus iliacus 117 nisoria 112 merula 113 palustris 108 musicus 116 Syrnium aluco 58 „. pilarıs 115 A macrura 58 torquatus 114 Syrrhaptes paradoxus 159 viscivorus 115

Portellaube 150 Turtur auritus 150

7 risorius 151

Tadorna cornuta 198

Er vulpanser 198 U. Tadornidae 198 Uferläufer 189 abe 203 Uferschilfsänger 110

ageulen 62 N Uferschnepfe, rostrothe 183 Tannenhäher, dickschnäbliger 82 schwarzschwänzige 184 El schlankschnäbliger 83 Tiesschwälbe 68

Tannenmeise 100 Ufersanderling 192 Tauben 148 Uhu 61

Tauchenten 202

Taucher 207 ne 91 7 Teichhuhn, grünfüssiges 180 Uraleule 58 Teichrohrsänger 103 Uralkauz 58 Teichschilfsänger 108

Teichwasserläufer 188

Temminks Strandläufer .192 vv. Tetrao bonasia 153 hybridus 153 Vanellus cristatus 166 Jagopus 155 Vögel, gänseartige 194

medius 153 a... ‚sehr 152

» krähenartige 72 Vultur einereus 39

urogallus 151 » fulvus 40 Tetraonidae 151 » leucocephalus 40 Thurmdohle 76 monachus 39

Thurmfalke 42 Vulturidae 39

232

W.

Wachholderdrossel 115 Wachtel 157

Wiesenweih 56 Wildente 199

Wildgans 195

Wolf’s Blaukehlchen 122

Wachtelkönig 178 Würger 92

Waldgimser 127 n grauer 92 Waldohreule 59 Er grosser 92 Waldhuhn 151 " kleiner 92

Waldkauz 58 Waldlaubsänger 105 Waldlaubvogel 105

rothköpfiger 93 rothrückiger 95 schwarzstirniger 92

Waldschnepfe 184 Waldwasserläufer 189 Wanderfalke 45 Wasseramsel 99 Wasserhühner 177 Wasserhuhn, schwarzes 181 Wasserläufer, dunkler 187 gefleckter 189 35 gemeiner '188 " srünfüssiger 187 it heller 187

punktirter 188 u rothfüssiger 187 Wasserpieper 126

Wasserralle 178

Wasserschwätzer 99

Wassertreter, plattschnäbliger 193 B rother 193

Wasserstaar 99

Weidenlaubsänger, kleiner 106

Weidenlaubvogel, grosser 105

"4 kleiner 106

Weihen 55

Weindrossel 117

Weisskehlchen 123

Weissschwanz 123

Wendehals 88

Wespenbussard 53

Wiedehopf, gemeiner 91

Wiesenralle 178

Wiesenknarrer 178

Wiesenschmätzer, braunkehliger 123 schwarzkehliger 124

Wiesenpieper 127

Re Xema minutum 217 ridibundum 217 2. Zaunammer 134

Zaungrasmücke 111 Zaunkönig 98

. Zaunschlüpfer 98

Zeisige 142 Ziegenmelker 64 Ziemer 115. Zippammer 134 Zitronenzeisig 142 Zwergadler 50 Zwergfalke 44 Zwergfliegenfinger 96 Zwergmöve 217 Zwergohreule 62 Zwergreiher 176 Zwergrohrdommel 176 Zwergrohrhuhn 179 Zwergscharbe 213 Zwergseeschwalbe 220 Zwergspecht 87 Zwergsteissfuss 209 Zwergstrandläufer 192 Zwergsumpfhuhn 179 Zwergstrappe 163

Saak am >

Die Gross-Sehmetterlinge

der

Umgebung Kemptens und des Algäus.

Ein Beitrag

zur

Bayerischen Lepidopteren - Fauna

©®scar von Kolb, Apotheker in Kempten.

II. Auflage.

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MR, Rorz WÄRE TERN

Als im Jahre 1883 diese Beiträge erschienen, dachte ich wohl kaum, dass nach 7 Jahren schon ein Nachtrag nothwendig wäre. Die verschiedenen Freunde der Entomologie, welche sich besonders in den Oberstdorfer Bergen sehr rege dem Schmetter- lingssport widmeten, sind mit ein grosser Theil die Ursache des schon so baldigen Erscheinens dieser Arbeit. Die grosse Zahl neuer Arten (Species), wie auch verschiedener neuen Gattungen (Genera) machten es zur Nothwendigkeit, die ganze frühere Arbeit vollständig umzuarbeiten. Bevor ich jedoch näher eingehe, entledige ich mich hier der angenehmen Pflicht, meine Dankbarkeit zu zollen dem Herrn Postsecretär Maus aus Wies- baden; Herrn Postsecretär Eiffinger aus Frankfurt alMain und Herrn Buch- und Musikalienhändler v. Kittlitz aus Mainz, welche ich schulde für die freundliche Zuwendung ihrer schon seit längern Jahren gemachten Beobachtungen und Forschungen. Auch Herrn Aschenauer habe ich noch zu erwähnen, welcher zwar schon bei dem ersten Erscheinen dieser Broschüre rühm- lichste Erwähnung fand, indem in dieser neuen Umarbeitung einige Arten aufgeführt sind, welche von Herrn A. kurz nach dem Erscheinen gefangen wurden, oder solche, welche seit dieser Zeit nicht mehr gesammelt, bez. nicht mehr beobachtet wurden. Die Ausdehnung des Bezirks ist die s. Z. (1883) bezeichnete, jedoch mit besonderer Berücksichtigung des Alpinen Gebiets. Gerade dieses Terrain hat die schönsten und seltensten Arten zu Tage geführt, welche früher nie in diesem Gebiete beobachtet wurden, z. B. Psyche Schiffermülleri, Plusia Deaurata, Plusia Ain, Anarta Nigrita, Odezia Tibiale, Cidaria Nobiliaria u. a. mehrere. Als ein seltener Fund mag auch Phorodesma Smarag* daria zu erwähnen sein, die sonst nur in den Rhein-Gegenden, Frankfurt und Wiesbaden zu Hause ist; dieselbe wurde als Raupe bei Kempten geschöpft. Herr Kunstmaler Dietze aus Berlin hatte die Güte, seine Beobachtungen über alpine Eupitheeien zur Verfügung zu stellen, wofür auch ihm bester Dank ausgesprochen sei.

236

Aus der Reihe des vorigen Verzeichnisses sind zu streichen: Erebia Epistygne und Gnophos Andereggaria, welche beide nur durch einen irrthümlichen Zufall in das Verzeichniss gelangten. Mehrere Arten, welche früher als Seltenheiten aufgeführt waren, sind mittlerweile öfters z. B. Plusia Aemula, oder zum Theil auch in grösserer Anzahl erbeutet worden, wie z. B. Parnassius Delius und Mnemosyne, Ocneis Aöllo, Argynnis Aphirape u. a. m. Der Anstrich wurde vielfach ausgeführt und war es besonders den Herrn aus Wiesbaden, Frankfurt und Mainz beschieden, sehr schöne Resultate zu erzielen, wie noch als letzte Beigabe mir von Herrn Postsecretär Maus mitgetheilt wurde, dass er im August 1890 in Oberstdorf eine Habrynthis Scita am Anstrich gefangen habe. Aber auch die Raupenzucht selbst führte mehrere neue Bürger unserer Lokalfauna zu, z. B. Lasiocampa Lunigera v. Lobulina, Cloantha Hyperici und ÜOalophasia Lunula etc.

Wenn bei dem Schmetterlingsnamen eine Pflanze genannt ist, ohne weitere Erörterung, so bezieht sich selbe stets auf die Raupe; Bezeichnungen, wie Bretter, Wände, Stämme, Wälder oder Waldränder, jedoch auf die Schmetterlinge.

Das Verzeichniss ist nach Dr. Otto Staudinger’s Lepi- dopteren-Katalog, Edit. 1871, geordnet, und sind bei den einzelnen Arten (Species) der Kürze halber die Autoren weggelassen, wie auch bei ganz gewöhnlichen Sachen nähere Ausführungen für überflüssig befunden wurden. Um dem Wunsche mehrerer Freunde nachzukommen, habe ich die Flugzeit der Schmetterlinge und die Nahrungspflanze der Raupe angeführt, insoweit es mir möglich war, selbe anzugeben.

Der Zweck dieser Arbeit ist, Interesse und Liebe für die Sache der Entomologie zu wecken, und manchen Sammler anzu- regen, seine heimatlichen Gegenden näher zu erforschen und kennen zu lernen.

Kempten im October 1890.

Der Verfasser.

x

10.

r1.

12.

13.

KRhopalocera. Tagfalter.

| 1) Genus Papilio. L. Podalirius. Auf Schlehen. April— August. Machaon. Auf Waldwiesen, die Raupe auf Pimpinella-Arten und Möhren. Mai—August. Bis circa 2000 Meter. 2) Gen. Parnassius. Latr. B. Apollo. An sonnigen Halden hinter dem Kalvarienberge bei Füssen. Am Abstieg des Stuiben ins Gunzesriederthal, im Oythal bei Oberstdorf und bei Oberstaufen am Bahndamm. Juni—Juli. R. an Sedum album. Delvus. Raupe auf Sazxıfraga arzoides. Raßbenalpenikel und Dietersbacherthal bei Oberstdorf. Juli. Mnemosyne. Auf quellreichen Alpentriften. Bei Halden- wangereck, Warth und Hochkrumbach. Im Oythal beim Stuibenfall manches Jahr in grosser Menge. Juni—Juli. 3) Gen. Aporia. Hb. Orataegi. Gemein, auf Weissdornhecken. Mai—Juli. 4) Gen. Pieris. Schrk. Dbrassicae. Auf Kohl, gemein. hapae. Häufig auf Resedenpflanzen in Gärten etc.

. Napi. Gemein, nebst den gen. Il.

var. a) Napaea. Im Alpengebiet.

var. b) Dryoniae. April—October. Alpen. Daplidicee. Wurde nur einmal in früheren Jahren hier gefangen.

5) Gen. Anthocharis. B. Cardamines. Die ersten Boten des Frühlings. April—Mai— Juni. In den Alpen noch im Juli— August. 6) Gen. Leucophasia. Stph. Sinapis. Tritt nur, vereinzelt auf. April—September. An Waldrändern etec. 7) Gen. Golias. FE.

Palaeno. Auf unseren Torfmooren nicht selten. Juni— August. R. an Vacc. uliginosum.

14.

23. R. am Rumex acetosa.

24. 25.

26.

27. 28. 29. 30. 31.

32.

. Hyale.

238

Phicomone. Durch das ganze Alpengebiet verbreitet; geht‘ jedoch selten unter 1000 Meter herab. Juli—August. R. an Vicia Arten.

Häufig auf trockenen Wiesen; letztere im Herbst.

8) Gen. Rhodocera. B.

Edusa.

. Rhamni. Erscheint nach den ersten warmen Strahlen oft

schon im Februar. 2. Gen. August— September 9) Gen. Thecla. FE.

. Dbetulae. Häufig auf Dornschlehen. Mai—Juli—September. . Spini. Auch Rhamnus cathartica, selten. Mai—Juni.

. Pruni. Auf Dornschlehen häufig. Juni— August.

. Quercus. Auf Eichen. Im Eichwald bei Börwang und

am Marienberg. Juni— August.

. Rubi. Häufig auf trockenen Wiesen- und an Waldrändern.

April Mai. | 10) Gen. Polyommatus. Latr. Hippothoe. Auf feuchten Wiesen nicht selten. Mai—Juli.

b) v. Eurybia. Bei Lechleiten. E. Dorilis. Vereinzelt auf trockenen Wiesen. Mai—Juni. Phlaeas. Auf Torfwiesen. April— September. Nebst gen. II. v. Eleus. Amphidamas (Helle). Auf feuchten Waldwiesen bei Jodbad Sulzbrunn mehrfach gefangen. Mai—Juni. R. an ARumex und Polygonum Bistorta. |

11) Gen. Lycaena. F.

Argiades v. b. Polysperchon. Auf der sonnigen Halde bei Wagegg. Juni.

0 Beide häufig auf Wiesen. Mai— August.

Argus. = Optilete. Wurde bei Kempten und Sulzbrunn auf Torfmooren mehrmals gefangen. Juni—Juli. R. am Vacc. Orycoccos. Baton. Sehr selten. Nur einmal auf einer Moorwiese ge- fangen. Mai— Juni. Pheretes. Durch das Alpengebiet zerstreut. Geht auch in die Thäler herab, z B. bei Einödsbach, Bacherloch, Oythal (bei Oberstdorf). Juli— August.

33.

34.

47.

48.

49.

239

Orbitulus. Auf den Alpen 2000 Meter hoch. Auf dem Nebel-

horn, Rappenseehütte häufig. Juli— August. d) v. Wosnesenskii von Herrn v. Kittlitz aus Mainz, Herrn Röder aus Wiesbaden Juli— August 1884/87 gefangen. Astrarche. Nicht häufig. Zerstreut auf Waldwiesen. a) ab. Allous tritt häufig im Dietersbacherthal, mit der Stammform fliegend, auf. Juli— August.

. Eros. Im Dietersbacherthal mehrfach gefangen von Herrn

Eiffinger und Herrn Maus. Juli.

Icarus. Gemein, auf allen Wiesen. Mai—Juli.

Eumedon. Auf kräuterreichen Wiesen und Hängen in den Alpen; wurde auch in zahlreichen Exemplaren bei Sulzbrunn im Juni gefangen.

. Bellargus. Zerstreut meist auf sonnigen, trockenen Halden.

Mai— September. Corydon. Sehr häufig. In Alpenthälern an Pfützen oft in ungeheurer Anzahl.

. Hylas. Auf sonnigen, trockenen Wiesen. Auf den Alpen

nicht selten. Am Stuiben bei 1000 Meter. Mai— August.

. Argiolus. An sonnigen Stellen und Waldrändern. April bis

Mai— August.

. Minima. Im ersten Frühjahr als Bote des Frühlings. In

den Alpen bis 2000 Meter. Juli— August.

. Semiargus. Auf Wiesen zerstreut. Mai—Juli. . Cyllarus. Selten. An sonnigen Berghalden. Mai—Juli. . Alcon. Auf nassen Stellen bei Wagegg. Im Rappenalpen-

thal; feuchte Stellen zwischen Almagmach und Stuiben bei Immenstadt. Juli—August.

. Arion. Zerstreut. Besonders schön in den Alpen. Mai bis

Juli. R. an Quendel. (Thymus Serpyllum.) Arcas. Selten. Zerstreut. Auf dem Wege nach Rauns bei Waltenhofen gefangen. Juni— August.

12) Gen. Nemeobis. Stph. Lucina. In Wäldern, sonnigen Waldwiesen häufig. Mai—Juni.

13) Gen. Apatura. F. Iris. In Laubwäldern. An Waldrändern und auf: Wegen. Marienberg, Kürnach, Eichwald, bei Oberstdorf im Oythal am Oybach und Fallenbach. Juli— August.

50.

dl.

52.

20 Ilia. Wurde hier nur die Var. Olytie bei Kempten beobachtet (Eichwald). Juni—Juli. Im Trettachthal jedoch die Stammform.

14) Gen. Limenitis. FE. Populi. In sonnigen Waldungen und Waldrändern. Eich- wald. Marienberg. Fanachgrat bei Oberstdorf und Ober- staufen. Walserschanze ete. Juni—Juli. Camilla. Zerstreut, nicht häufig. Bei Oberstdorf nicht selten. Juli— August.

. Sıbylla. Im lichten Wäldern nicht At Juni—Juli. R. auf

Lonicera nigra und coerulea. 15) Gen. Vanessa. F.

. Levana u. die gen. II. Prorsa. Sehr selten. April—Mai—Juli. . C. album. Häufig an Waldrändern und Hecken. April—Juli. . Polychloros. Auf Kirschbäumen und Linden häufig. März

bis Juni— August.

a a Auf Nesseln sehr häufig. April—September. 59. Antiopa. Zerstreut. Auf Saalweiden und Birken. März

69.

70.

und, Juli—October.

. Atalanta. Die Raupe in die Blätter von Nesseln einzeln

eingesponnen. August— September.

Cardui.In dieBlätter von Öirsium arvenseeingesponnen.Mai— Oct. 16) Gen. Melitae. F. >

Cynthia. Auf Alpenwiesen. Stuiben, Rindalpenhorn, Im-

bergerhorn, Nebelhorn, Schroffen, Fellhorn, nicht unter

1560 Meter herabgehend. Juni—Juli.

. Maturna. Auf Waldwiesen. Juni—Juli. . Aurinia. Häufig auf nassmoorigen Wiesen. Mai—Juni.

a) v. Merope. Selten (Alpen). Cinxia. In Waldwiesen. Juni—Juli.

. Phoebe. Wurde im Juli von Herrn Eiffinger im Rappen-

Alpenthal gefangen.

. Dietynna.

Aa Häufig auf feuchten Moorwiesen.

" ab. Corythalia. Imbergerhorn. Parthenie. Bei Kempten selten. Auf den Wiesen von Zwing- steg zur Walserschanze sehr häufig. Juli. Asteria. Bei Lechleiten von Hrn. Eiffinger gefangen. Juli.

71.

72. 73.

74.

19.

76.

IR.

T8. 79.

S0. 81.

82.

83.

84.

"85.

2

17) Gen. Argynnis. F. Aphirape. Beim Jodbad Sulzbrunn ziemlich häufig 1885/86. Juni. Seit dieser Zeit nur höchst selten mehr beobachtet. Selene.

Euphrosine. Häufig auf sonnigen Waldwiesen. Mai, Juni,

‘in den Alpen Juli—August noch zu treffen, z. B. Weg von

Spielmannsau bis zum untern Knie gegen den Sperrbachtobel. R. an Veilchen, wie die meisten Argynnis-Arten. Pales. Auf allen Alpenwiesen häufig. Juli— August. var. a) Isis. Nebelhorn etc. „. b) Napaea. Daumen und Nebelhorn. d) Arsilache. Auf Torfmooren der Umgebung Kemp- tens häufig.

Dia. An trockenen Stellen und sonnigen Halden. Mai bis September. Amathusia. Auf feuchten, sonnigen Waldwiesen und Berg- hängen. In den Alpen häufig. Juni— September. R. auf Polygonum Bistorta. Thore. An denselben Standorten mit voriger Art. Bei Kempten hinter dem Reichelsberg, Sulzbrunn, Oythal—Höll- dobel—Spielmannsau ete.e Mai—Juli. Ino. Auf nassen Wiesen zerstreut. Juni Juli.

Latonia. Auf Brachäckern etc. vorzugsweise im Herbst.

Mai und August— September. R. Auf Veilchen.

Aglaiw. Auf Waldwiesen. Juni—Juli.

Nüobe: var. Eris. Letztere auf Waldwiesen. Juni bis Juli.

Adippe. Wälder und sonnige Waldblösen. var. Cleodoxa ; seltener als vorige. In Öberstdorf— Oythal etc. Häufig Juni—Juli— August. |

Paphia. In Waldschlägen. Häufig Juli—-August.

18) Gen. Melanargia. Meig.

Galathea. Auf Wiesen. Juni— August. R. an Phleum. var. Procida. Vereinzelt. |

19) Gen. Erebia. B. Epiphron. Nur die | var. a) Oassiope. Auf Alpenwiesen. var. b) Nelamus. Selten. Juli—August. 16

86.

87.

a7.

98.

93.

100.

101.

242

Melampus. Desgleichen. Viel häufiger als vorige, z. B. Walserschanze, Einödsbach ete. Juli— August.

Eriphyle. Seltener. Mädelergabel, Nebelhorn, Daumen 1600 bis 2000 Met. Juli.

. Pharte. Auf Bergwiesen. 1400--2000 Met. Juli— August. . Manto (Pyrrha). Alpenwiesen hinter Spielmannsau ete.

var. Pyrrhula, wurde von Herrn Secretär Maus auf der obern Seealpe und Nebelhorn im August gefangen. Medusa. Auf Waldwiesen. Mai—Julıi.

. Oeme. Alpen. Am Steigbach bei Immenstadt, Imberger-

horn, Hölltobel bei Oberstdorf. Juli—August.

. Stygne. Alpen. Steigbach bei Immenstadt, Imbergerhorn,

Rottachberg :b. 1000 Met.! Juli— August. Glacialis. Höchste Alpen. 2000—2500 Met. Im Steingerölle sehr vereinzelt. Mädelergabel, Rappenköpfe, Wildes Männle, Daumen. Juli— August.

var. a) Alecto. Nebelhorn, Räppenseehütte.

6b) Pluto. Nebelhorn. Juli— August.

Lappona. Alpen. Grünten, Stuiben, Imbergerhorn 1500 bis 2500 Met. Nebelhorn, Fellhorn. Juni— August.

. Tyndarus. Alpen. Höhere Berge. 1500—2000 Met. Nebel-

horn, Daumen, Rappenseehütte, Linkersalpe. Juli—August.

. Gorge. Höhere Alpen. 2000—2500 Met. Nebelhorn, Daumen,

Rappenköpfe etc.

b) ab. Triopes. Daumen, nur auf Kalkboden. | Pronoe. Alpen. Geht auch in die Thäler herab, z. B. Oberstdorf, Oythal, Fallenbachthal ete. Juli—September.

a) ab. Pitho. Nebelhorn. | Aethiops. In lichten Wäldern.

a) ab. Leucotaenia. Juli— August.

Ligea. In Wäldern, geht in den Alpen hoch hinauf. Oberst- dorf, Einödsbach ete. Juli— August.

a) ab. Adyte. Zerstreut. | Euryale. Alpen. Zerstreut. 1200 Meter. Juli— August. Rappenalpenthal etc.

a) var. Ocellaris. Nebelhorn b. 2000 Met.

20) Gen. Oeneis. Hb. Aöllo. Alpen. 2000 Met. Zerstreut. Imbergerhorn, Stuiben, Schroffenpass. Juli. |

- 103.

E 107.

116.

}

121.

eu

102.

104. 105.

106.

108. 109.

110. 111.

112

113. 114.

115.

ar. 118.

119.

120.

243

21) Gen. Satyrus. F. B.

Dryas. Auf sumpfigen Wiesen bei Kempten. Am Herren- wiesenweiher und sog. Wagegger Weiher. Juli.

22) Gen. Pararge. Hb.

Maera. An sonnigen trockenen Wegen und Waldrändern. Juni— August. Hiera. Alpen. Bei Oberstdorf an den sonnigen Felsen am Hölldobel, Spielmannsau. Zerstreut. Mai—Juni. Megaera. An sonnigen trockenen Plätzen, Felsen und Kies- gruben. Mai—Juni. Aegeria. In schattigen Wäldern. Mai—Juni.

R v. Egerides. Desgleichen. Achine. Selten. In lichten Wäldern.

23) Gen. Epinephele. Hb. Janina. Auf allen Wiesen. Hyperanthus. Gemein.

24) Gen. Coenonympha. Hb. Hero. In lichten Auen und Waldwiesen. Mai—Juni. Iphis. Desgleichen. Juni—Juli. Arcania. Nur var. Satyrion. Alpenwiesen. 1000—2000 Met. Juni— August. Pamphilus. Ueberall. April—October. Tiphon. Auf nassen Wiesen. Juni—Juli.

25) Gen. Spilothyrus. Dup. Alceae. Selten, an trockenen, sonnigen Halden bei Wagegg und Marienberg. Juni—Juli.

26) Gen. Syrichthus. B. Alveus. Häufig. a) v. Fritillum. April—Juni.

Serratulae. Alpen. Selten. Cacaliae. Bergwiesen. Sehclıpzn, Rappenseehütte. Juli bis August. Andromedae. Alpen. Nebelhorn (Maus). Gerstruben (Eif- finger). Juli. | Malvae (Alveolus). var. Taras. Zerstreut an Wegen ak Rainen. April—Mai. | | Sao. An trockenen, sonnigen Stellen. Im Oythal häufig.

Mai und Juni— August.

16 *

122.

123. 124. 125. 126. 127.

128.

244

27) Gen. Nisoniades. Hbk. Tages. Eine der ersten Frühjahrs- Erscheinungen, häufig auf trockenen Stellen. April und Mai—Juni.

28) Gen. Hesperia.

Taumas.

at Juni— August.

Actaeon. Selten. Am Steigbach bei Immenstadt. August. Sylvanus.

Ban Juni— August. Ä

29) Gen. Carterocephalus. Ld. Palaemon (Paniscus). In lichten Wäldern zerstreut. Mai bis Juni.

Hoeterocera. Nachtschmetterlinge.

A. Sphinges. Schwärmer.

1) Gen. Acherontia. ©. Atropos. Selten und sehr vereinzelt, wird zuweilen im September und October in Wohnzimmern gefangen. 2) Gen. Sphinx. ©. Oonvolvuli. Selten. August— September. Ligustri Haube

Pinastri. Juni—Juli.

3) Gen. Deilephila. ©.

Galü. Nur einmal bekommen. Euphorbiae. Ist ebenfalls sehr selten geworden, und konnte oft jahrweise keine Raupe finden.

a) ab. Paralias wurde durch Füttern mit Be

Peplus erzielt.

Elpenor. Auf Epdobium amgustifol. Wird hu in Gärten auf Fuchsien angetroffen. Porcellus. Viel seltener als vorige. Auf Galium Holtugo und

Gal. verum. 4) Gen. Smerinthus. ©.

Tiliae. Häufig in allen möglichen Farbennuancen. Ocellata. Auf Weiden und Pappeln. DR

| Populi. Desgleichen.

5) Gen. Pterogon. B.

. Proserpina. Auf Epilob. angustifolium und Oenothera bee

13.

14. 15.

16.

17. 18. 29.

20. 21.

22.

23.

24

23. 26. 27. 28. 29.

30.

Bi;

245

6) Gen. Macroglossa. ©. Stellatarum. Die Raupe findet sich sehr gerne an herab- hängenden Gal. Mollugo-Pflanzen. Bombyliformis. Selten. Auf Lonicera-Arten. Fuciformis. Auf Scabiosen.

7) Gen. Trochilium. Se. Apiforme. Im Mai und Juni an Pappelbäumen sitzend.

8) Gen. Sesia. F.

Spheciformis. Im Juni auf Juniperus sitzend im Waltenhofer Moor gefangen. R. an den Stämmen der Erlen und Birken. Tipuliformis, Die Raupe lebt in den Stengeln der Johannis- beeren und Himbeeren. Myopaeformis. Unter der Rinde von Kirschen- und Apfel- bäumen. Ouliciformis. In den abgeschnittenen Stöcken von Birken. Formicaeformis. In den Stöcken der Weiden, unter der Rinde.

9) Gen. Bembecia. Hb. Hylaeiformis. In den Wurzeln der Himbeersträucher.

10) Gen. Thyris. Il. Fenestrella. Auf Olematis Vitalba. In dütenartig zusammen- gewickelten Blättern eingesponnen.

11) Gen. Ino. Leach. Globulariae. Auf Waldwiesen. Statices. Häufiger auf Waldwiesen. Geryon v. Chrysocephala. Auf Alpenwiesen. Daumen bis 2000 Meter. 12) Gen. Zygaena. Pilosellae. Auf Wiesen ete. var. c) Nubigena. Bei Warth (Biffinger). Achilleae. Nicht häufig. b) ab. Viceae. Selten. Lonicerae. Auf sonnigen Waldwiesen. Filipendulae. Auf Waldwiesen etc. e) v. Manniü. 1500—2000 Meter. Trauchbachthal und Nebelhorn. Transalpina. Hölltobel, häufig und hinter Gerstruben bei Oberstdorf. a) v. Hippocrepidis. Selten. Auf Alpenwiesen.

32.

33.

16.

246

Nachtrag. Deilephila Nerü. 1858 wurden mehrere Raupen gefunden und entwickelten sich selbe vollständig. Deilephila Livornica (Lineata). Wurde am 3. August 1883 Abends in meiner Apotheke gefangen. Ausserdem wurden auch mehrere Exemplare von Schulknaben erbeutet; wurde auch in Memmingen beobachtet.

B. Bombyces. Spinner.

1) Genus Sarrothripa. Gm. Undulana. v. Degenerana. Auf Wollweiden. 2) Gen. Earias. Hb. Chlorana. Häufig in Wollweiden eingesponnen. 3) Gen. Hylophila. Hb. Prasinana. Auf Eichen. Bicolorana. Auf Eichen. Selten. 4) Gen. Nola. Leach. Cucullatella. Auf Prunus spinosa (Dornschlehen). 5) Gen. Setina. Schrk. Irrorella. In Wäldern und auf den Alpen. Aurita a) ab. Transiens. | b) v. Ramosa. Aufhohen Bergen. Nebelhorn. Daumen. Mesomella. Selten, in Wäldern. 6) Gen. Lithosia. FE.

. Griseola. Von Tannen herab geklopft. . Deplana.

Lurideola. In lichten Waldschlägen. R. an Baumflechten. Sororcula. |

7) Gen. Gnophria. Stph. Quadra. Einzeln in lichten Wäldern. } R. an verschiedenen Rubricollis. Auf Tannen. Baumflechten.

8) Gen. Euchelia. B. Jacobaeae. Auf Senecio Jacobaea und Erucifolius. In den Alpen vorzugsweise auf Petasites niveus (zwischen Oberst- dorf—Birgsau). 9) Gen. Nemeophila. Stph.

Russula. Auf Waldwiesen. Das Weibchen ist träg und wird nur durch Aufscheuchen sichtbar; daher auch viel seltener erbeutet. R. an niedern Pflanzen, z.B. Taraxacum.

17.

18.

19. 20.

At. 22. 23.

24.

25

27.

28. 29.

so. 3l. 32.

‚88,

247

Plantaginis. Ueberall auf feuchten Waldwiesen. a) ab. Hospita. Zerstreut. b) ab. Matronalis. Häufiger im Alpengebiet.

10) Gen. Callimorpha. Latr. Dominuia. Auf Salvia glutinosa, Lamium album, Wollweiden und Himbeeren. 11) Gen. Aretia. Schrk. Caja. Ueberall häufig. Purpurata. Die Raupe auf Himbeerstauden ete.

12) Gen. Spilosoma. Stph. Fuliginosa. Im Frühjahr nicht selten an Zäunen sitzend. Lupricipeda. | Häufig.

Menthastri.

13) Gen. Hepialus F. Humuli. Nicht selten auf Wiesen. In der Dämmerung schwärmend.

. Sylvinus. In Gebüschen und auf Blumen sitzend. 26.

Ganna. Auf den hohen Alpen. Nebelhorn. Sattel zwischen Kreuzeck und Höffats b. 2000 Meter. Haseneckalpe unter- halb des Daumen.

Hecta. Häufig, auch in den Alpen. Die R. sämmtlicher Hepialiden leben in den Wurzeln verschiedener Pflanzen.

14) Gen. Cossus. Cossus (Ligniperda). Sehr häufig. R. in Pappeln und Weiden. Terebra. Wurde als Raupe mir gebracht, verpuppte sich in der Erde in einem sehr festen Gespinnste und nach achtwöchentlichem Puppenzustand entwickelte sich der Schmetterling.

15) Gen. Heterogenea. Knoch. Limacodes. Auf Eichen. Juli. 16) Gen. Psyche. Schrk.

Viciella. Findet sich sehr häufig auf Moorwiesen, vorzugs- weise auf Vaccinium uliginosum, aber meist nur weibliche Säcke. Opacella. Sehr selten. Raupe im Frühjahr an Grasarten; die Säcke später an Stämmen etc. angesponnen. | Schiffermülleri. Auf dem Nebelhorn bei eirca 2000 Meter. Die Raupe auf Dryas octopetala, ebenso die Säcke daselbst ange- sponnen. Schwärmt im Sonnenschein mit sehr raschem: Flug.

34. 35.

36. 37.

38.

39.

40. 41.

42.

43. 44.

45.

46.

47. 48.

49.

248

Von den H. Aschenauer früher schon, und heuer von Herrn v. Kittlitz neuerdings daselbst beobachtet und ge- sammelt. Juli— August.

17) Gen. a Hb. Pulla. Häufig im ersten Frühjahr auf trockenen Wiesen. Sieboldii. Selten. Im Frühjahr auf Bergwiesen. A: -18) Gen. Fumea. Hb. Intermediella.. Die Raupe an Schlehen. DBetulina. An Baumflechten. 19) Gen. Orgyia. O0. Gonostigma. Die Raupe auf Birken, Schlehen und Linden ete. Mai—Juni. Antiqua. Auf Obstbäumen, Schlehen, Linden, Birken. Juni bis August. x 20) Gen. Dasychira. Stph.

Fascelina. Auf Weissdorn, Laubholz im Mai bis Herbst. Pudibunda. Selten. Zerstreut. An Buchen und anderen Laubhölzern. |

21) Gen. Leucoma. Stph.

Salicis. .Auf Weiden und Pappeln. 22) Gen. Porthesia. Stph.

Ohrysorrhoea. Häufig auf Obstbäumen und Weiss- Similis (Auriflua). dorn.

23) Gen. Psilura. Stph. Monacha. Kommt nur vereinzelt in Wäldern vor heuer,

1890, jedoch trat selbe sehr verheerend in mehreren Gegenden Bayerns auf. Iu der Nähe des Bezirks in Grönenbach.

24) Gen. Bombyx. B.

Orataegi. Aut Weissdorn und Schlehen. Zerstreut.

v. Ariae. Auf dem Wege zur Walserschanze bei Oberst-

dorf. Eiffinger.

Populi. Auf Linden, Eschen, Pappeln, Obstbäumen. Zer- streut. September—October. Alpicola.. Auf höhern Alpen. Im Juli. Auf dem Daumen c. 2250 Meter Höhe von G. Aschenauer gefangen. Neustria. Gemein. Auf Obstbäumen ete.

50.

5l.

56.

57. 58.

59.

60.

61. 62.

63.

64.

249

Lanestris. In der Jugend in grosser Anzahl in weissen Gespinnsten zusammenlebend.. Die alpine Raupe (Larv. montana Stgr.) Arbusculae Fr. ist auf Alnus viridis sehr häufig am Aufstieg zum Nebelhorn. Die Raupe ist ganz mit weisslich gelben Tupfen bestreut, von welchen ich wohl Puppen, aber nie Schmetterlinge erhalten konnte. Quercus. Ueberall häufig. Auf allen möglichen Sträuchern. a) ab. Callunae. Die in den Alpen bei Oberstdorf ge- sammelten Raupen ergaben meist diese Varietät.

Rubi. Auf Wiesen. 25) Gen. Lasiocampa. Latr.

. Potatoria. An Gräsern, hauptsächlich an Dactylis glomerata,

sitzend. Auf Wiesen ete. Quercifolia. Die Raupe auf Obstbäumen und Weissdorn.

. Lunigera a) ab. Lobulina. Als Raupen im October von

Tannen abgeklopft, gab den 16. Juli des folgenden Jahres den Schmetterling in dunkel schwarzbrauner Färbung. Wurde an verschiedenen Orten gefunden. Pini. AufTannen zerstreut; trat jedoch noch nie schädlich auf. var. Montana. Selten. 26) Gen. Endromis. Ö. Versicolora. Zerstreut. Auf Birken und Alnus incana (Erlen). 27) Gen. Saturnia. Schrk. Pavonia. Auf allen möglichen Pflanzen und Sträuchern. 28) Gen. Aglia. O0. Tau. In Laubwäldern. Nicht häufig. Marienberg, Kürnach, Oberstdorf, Spielmannsau, Oberstaufen ete. Fliegt im Mai und Juni. 29) Gen. Drepana. Schrk. Falcataria (Falcula). Juli—August. Raupen an Erlen und Pappeln. Lacertinaria (Lacertula). An Birken und Erlen. Cultraria (Unguicula). Auf Laubholz, vorzugsweise an Buchen. Juni— Juli. 30) Gen. Harpyia. 0. Furcula. Zerstreut. Auf Weiden und Birken. (Salıx pur- purea und Üapraea.) Bifida. Seltener. Auf Pappeln und Weiden.

65.

66.

DT.

68. 69. 70. 74; 72.

73. 74. 75. 76.

11: 18.

19. 80.

8.

82.

83.

250

Erminea. Wurde einmal eine Raupe auf einer Balsampappel gefunden. Vinula. Auf Weiden und Zitterpappeln ete.

31) Gen. Stauropus. Germ. Fagt. Auf Buchen, Haselnuss, Linden und Erlen. Sehr selten.

32) Gen. Notodonta. 0.

Tremula. Auf Erlen, Birken, Weiden etc. Ziezac. Auf Weiden und Pappeln. Trepida. Auf Eichen. Sehr selten. Dromedarius. Einzeln. Auf Eichen und Birken. Bicolora. Auf Birken. Sehr selten.

33) Gen. Lophopteryx. Stph. Camelina. Auf Erlen, Birken, Weiden, Linden ete.

34) Gen. Pterostoma. Germ. Palpina. Häufig auf Weiden ete.

35) Gen. Ptilophora. Stph. Plumigera. October—November. Zerstreut. Raupe auf Ahorn.

36) Gen. Phalera. Hb. Bucephala. Häufig. Auf Eichen, Linden, Rasen etc.

37) Gen. Pygaera. O0. Curtula. Auf Weiden und Pappeln. Pigra. Die Raupen dieser beiden Arten stets in Blättern eingesponnen. 38) Gen. Don Brd. Derasa. Selten. In Laubwäldern. (Erscheint auch am Anstrich.)

39) Gen. Thyatira. 0. Batis. Häufig. AufBrombeeren und Himbeeren. Desgleichen.

40) Gen. Cymatophora. Fr. Or. Im Frühjahr an Zäunen ete. Nicht häufig. Erscheint nebst folgender Art am Köder. Raupen an Birken und Pappeln. | Duplaris. Nicht selten. Raupe an Pappeln, Birken etc.

41) Gen. Asphalia. Hb. Flavicornis. lm Frühjahr an Birkenstämmen sitzend. Raupe an Birken, Eichen, Pappeln.

Te

21

C. Noctuae. Eulen. 1) Gen. Diloba, Stph.

. Caerulocephala. Auf Obstbäumen, Weissdorn ete. Häufig.

August und September— October. 2) Gen. Demas. Stph. Ooryli. In Laubwäldern. Vereinzelt auf Buchen, Ahorn etc. Kürnach. Marienberg. 3) Gen. Aeronycta. O0. Leporina. Auf Birken, Erlen, Weiden häufig. Aceris. Häufig auf Kastanienbäumen etc. Megacephala. Auf Pappeln. Erscheint am Anstrich. Alni. Sehr selten. Nur einmal gefunden. Strigosa. Selten. BReichelsberg. Bei Oberstdorf in Loretto. Raupe auf Schlehen. Tridens. Nicht selten. Auf Linden und Obstbäumen. Psi. Desgleichen. Auch auf Buchen, Schlehen ete.

. Menyanthidis. Selten. Auf Moorwiesen, auf Menyanthes

trifoliata und Vacc. Oxycoccos.

. Auricoma. Häufig. Auf Himbeerstauden, Schlehen ete. Er-

scheint am Anstrich.

. Euphorbiae. Auf Euphorbia Oyparissias. Zerstreut. In den ‘Alpen. Die var. |

a) v. Montivaga (grösser und dunkler). Erscheint am An- strich. Juli— August.

. Euphrasiae.e An Wolfsmilch. Sehr selten. Von Herrn

Aschenauer gefangen in Neuhausen bei Kempten. Rumicis. Raupe an Rumex-Arten etc. Erscheint am Anstrich. Ligustri. Auf Ligustrum vulgare. Erscheint am Anstrich.

4) Gen. Bryophila. Tr.

. Perla. Zerstreut. Raupe an Flechten, an Dächern ete.

5) Gen. Moma. Hb. Orion. Auf Eichen. Fliegt im Mai—Juni.

6) Gen. Pantea. Hb. Coenobita. Sehr selten. R. an Fichten und Tannen.

7) Gen. Agrotis. ©.

. Strigula. Juli. Auf Moorwiesen, wo viel Haidekraut wächst,

woselbst die Raupe sich aufhält. Auch im Alpengebiet nicht selten.

20.

21.

22.

23.

24.

25.

26.

27.

28.

29.

30. 3l.

32. 33.

34.

35. 36. 37. 38. 39. 40.

41.

252

Signum. Erscheint Juni— Juli am Anstrich. Raupe auf Melden (Atriplex patula), Clematis ete. In Oberstdorf nicht selten.

Janthina. Selten. Erscheint Juni—Juli am Anstrich. Raupe an Primula und mehreren niedern Pflanzen.

Fimbria. Auf Primula elatior. Erscheint am Anstrich. Juli bis August. Nicht selten. Wurde am Fallenbach bei Oberst- dorf mehrfach am Köder erbeutet.

Augur. Häufig an Zäunen ete., überhaupt an schattigen Stellen. Juli. Raupe auf Taraxacum offic.

Pronuba. Häufig, nebst der ab. Innuba. Juni—Juli. Raupe an Primula ete.

Triangulum. Am Anstrich. Selten. Juni—Juli. Raupe an niedern Pflanzen. | Baja. Desgleichen. Juli— August. Raupe an Löwenzahn, Primula ete.

Candelarum. Selten. Juni— Juli. Wurde bei Oberstdorf Abends an Silene inflata-Blüthen gefangen. R. auf Solidago, Rumezx etc.

CO. nigrum. Mai—August. Am Hühnerdarm. Erscheint am Anstrich. Nicht selten.

Ditrapezium. Mai— Juni. Erscheint am Anstrich. R. an niedern Pflanzen.

Stigmatica. Selten. Juni—Juli. R. an Lamium alb. ete. Xantographa.e Am Anstrich. Juni— Juli. R. an Veilchen und Primeln.

Rubi. Desgleichen. Juni— August. An niedern Pflanzen. Dahlii. Wurde von Herrn Secretär Maus am Fallenbach bei Oberstdorf am Anstrich gefangen. Juli.

Brunnea. Häufig am Anstrich. Juni—Juli. R. an niedern Pflanzen. .

Festiva. Erscheint am Anstrich. Juni—Juli. R. an Primula. Conflua. Wurde von Herrn Aschenauer s. Z. gefangen. Depuncta. Nicht selten. R. an niedern Pflanzen.

Glareosa. Selten. Wurde von Herrn Aschenauer gefangen. Cuprea. Alpen. Am Daumen. Nebelhorn. Juni—August. Ocellina. Alpen. Umschwärmt im Juli im Sonnenschein die blühenden Sträucher, z. B. Senecio cordatus etc.

Plecta. Selten. Erscheint am Anstrich. Juni—Juli.

42.

43.

44.

45. 46.

47. 48. 49. 50. öl.

52.

53.

62. 63.

‚Degetum. Juli— August.

258

Grisesceus. Sehr selten. Alpen. Von Herrn Eiffinger bei Gerstruben aus Juniperus geklopft. E. Juli. Decora. Alpen. Daumen. Von Herrn Aschenauer gefangen. Juli— August. | Simplonia. Auf den Alpen. Juli—August. Nebelhorn bis 2000 Meter. | | A Oinerea. Selten. Juni—Juli. A. | Exclamationis. Sehr gemein. Erscheint mit vorigem am Anstrich. Junmi—Juli. Recussa. Im August von Herrn Secretär Maus am Fallen- bach bei Oberstdorf am Anstrich gefangen. Ypsüon. Erscheint häufig am Anstrich im Juli— August. a Nicht selten an Zäunen, Pfählen. Prasina. Selten. Erscheint am Anstrich im Juni— Jul. Raupe an Primula und niedern Grasarten. Occulta. Selten. "Erscheint im Juni—Juli— August am An- strich. Am Fallenbach bei Oberstdorf wurden am 9. Juni’ 1889 3 Exemplare gefangen. R. an niedern Pflanzen, Heuel 5 8) Gen. Charaeas. Stph. | | Graminis. Selten an trockenen Stellen. Häufig auf Blüthen schwärmend.

9) Gen. Neuronia. Hb.

. Popularis. Auf Wiesen. Juli—September.

Cespitis. Auf Moorwiesen. Erscheint am Anstrich im Herbst. 10) Gen. Mamestra. Tr...

. Leucophaea. An Mauern, Zäunen etc. Erscheint am Anstrich.

Mai—Juli.

. Advena. Selten in Wäldern.

Tincta. Weniger selten. Erscheint mit Bann Köder. R. an Heidelbeeren und Birken.

. Nebulosa. An Zäunen ete. Erscheint am Anstrich. R. an

niedern Pflanzen. Contigua. Seltener. An Zäunen und Pfählen. Juni—Juli.

R. an Senecio und Vaccinium. .. Thalassina. Nicht selten. Mai—Juni.

ab. Achates. Vereinzelt.

‚Pisi.:. Mai—Juni. R. an verschiedenen niedern Pflanzen. u

Brassicae. Gemein.

80.

81.

82.

83.

84.

254

Persicariae. Mai—Juni. Sehr häufig auf Nesseln. ab. Unicolor.

. Aliena. Selten. Mai—Juni. In den Alpen b. Riezlern im

Walserthal.

. Oleraceu. Erscheint am Anstrich. Mai—Juni und Herbst. . Genistae. Mai—Juni. Waldblösen. R. an Heidelbeeren etc. . Glauca. Alpen. Am Schroffenpass.. Juli—August x . Dentina. Anallen Zäunen und Pfählen. Erscheint am Anstrich.

ab. Latenai. Selten. R. an Taraxzacum.

. Marmorosa. Schwärmt im Sonnenschein auf Alpenwiesen

Juni—Juli. _ v. Microdon. Alpentriften.

Reticulata. Erscheint am Anstrich. In

Ohysozona. Nicht häufig. An Baumstämmen etc. Mai—Juni,

. Serena. In Wäldern. Selten. Juni—Juli. R. an Hieracium-

Arten. a 11) Gen. Dianthoecia. B.

Ge ‚Alpen. Juli. Auf Blüthen schwärmend. Gerst- ruben und Rappenalpenthal an Felsen Filigramma. Selten. Alpen. v. Xanthocyanea. Mai— August. Nana. Selten an Zäunen ete.

. Albimacula. Selten. An Zäunen. Mai—Juni. . Oucubali. Selten. Mai—Juni.

Carpophaga. Selten. Mai— Juni. Raupe auf Silene inflata, Lychnis und Saponaria.

| 12) Gen. Aporophyla. Gn. Lutulenta. Am Anstrich im August gefangen.

13) Gen. Polsasgir. Chi. Mai—Juli. Raupe an verschiedenen niedern Pflanzen. Lactuca sativa und muralis ete.

14) Gen. Dryobota. Ld. Protea. Selten. August—September. R. an Eichen.

15) Gen. Diehonia. Hk. Aprilina. Nicht selten. August September. R. sitzt am Tage meistens in den Ritzen der Rinde von Eichenbäumen.

16) Gen. Miselia. Stph. Oxyacanthae. Erscheint im September und October noch am Anstrich. R. auf Schlehen und Weissdorn.

85.

255

17) Gen. Apamea.. Tr.

' Testacea. Selten. Juli— August. An Zäunen und Bäumen.

Am Stiftskeller bei Kempten.

18) Gen. Hadena. Tr.

. Porphyrea. Am Anstrich. Juli—October. R. an Lonicera. . Adusta. Seltener. Am Anstrich. Mai—Juni. R. an Erica

und Solidago.

. Zeta. ab. Pernix. ‚Wurde Anfangs N von Herrn Post-

secretär Maus am Anstrich bei Oberstdorf gefangen.

. Maillardi. Wurde ebenfalls Anfangs August 1 Stück von

vorbenanntem Herrn am Anstrich bei Oberstdorf gefangen.

Gemmea. Selten. An Gartenzäunen. August— September. Marienberg. Fallenbach bei Oberstdorf.

91. Rubrixena und ab. Hercyniae. Wurden öfters im Juli bis August am Anstrich bei Oberstdorf gefangen. Ms. Abends an Silena inflata- Blüthen. |

92. Furva Am Kühberg bei Oberstdorf im Juli gefangen. Nicht selten bei Kempten.

93. Abjecta. Im Juli—August bei Untrasried gefangen.

94. Monoglypha. Juni—Juli. Zerstreut.

95. Lithoxylea. Häufig. An Zäunen ete. Juni—Juli.

a Er | Desgleichen, aber seltener. Juni—Juli.

104.

. Basilnea. Mai—Juni. Selten. . Rurea. Erscheint, wie die 4 vorhergehenden Arten am

Anstrich. Juni—Juli. ab. Alopecurus. Selten.

. Scolopazina. Selten. Juli. Stiftskeller. . Hepatica. Selten. Mai—Juni. Marienberg. . Didyma. Gemein. Ueberall, an Bretterwänden, Zäunen,

Bäumen. Mai—Juli. Erscheint am Anstrich, ebenso die beiden a) ab. Nictitans. b) ab. Leucostigma.

. Strigilis. Sehrgemein. Erscheint am Anstrich. Nebst den Var.

a) ab. Latruncula. b) ab. Aethiops. Bicoloria. Am Anstrich gefangen im Juli. Nicht häufig.

105.

106.

107.

108.

103%

256

19) Gen. Dypterygia. Stph.

Scabriuscula. Selten. An Zäunen und Bretterwänden. ' Juli bis August.

| 20) Gen. Hypa. Dup. Rectilinea. Sehr selten. An Baumstämmen im Juli gefangen.

21) Gen. Rhizogramma. Ld.

-Detersa. An Pfählen, Stämmen ete. Erscheint am Anstrich

Juli— August. 92) Gen Cloantha. B. Hyperici. Wurde im August die Raupe auf Ha ypericum quadrangulum gefunden. Jodbad Sulzbrunn. Polyodon. Selten. Am Anstrich bei Oberstdorf häufig.

- - Juli— August.

110. LEkR. 112: 113. 114.” 115.

116.

19

23) Gen Trachea. Hb

. Atriplieis. Erscheint Mai—Juni am Anstrich. R. an Atriplex .patula- und Polygonum-Arten.

24) Gen. Euplexia. Stph. Lucipara. Juni—Juli. Häufig am Anstrich.

25) Gen. Habryntis. Ld. | Scita. Wurde im August von Herrn Secretär Maus bei

‚Oberstdorf am Anstrich gefangen. Raupe an Pieris aquilına

und . Ranunculus Ficaria. 26) Gen. Brotolomia. Led.

Meticulosa. Zerstreut. Erscheint am Anstrich. Juni—Juh.

27) Gen. Mania. Tr. Maura. Selten. Diese grosse schwarze Eule erscheint öfters in erleuchteten Zimmern. Juni— Juli. Die R. an Ampfer. 28) Gen. Naenia. Stph. Typica. Erscheint am Anstrich. 29) Gen. Hydroecia. Gn. Nictitans. Nicht selten in Wäldern. Juli. a) ab. Erythrostigma.

b) ab. Zucens. Auf Moorwiesen hinter dem Stadtweiher. da ala) 30) GensiGbriy nase: er Ochracea. In gelichteten Wäldern. August— September. R. an den Stengeln verschiedener Pflanzen , 2. B& Den

Wollkraut ete.

118.

126.

127. 128. 129. 130.

131. 132.

133. 134.

135. 136. 137.

138.

257

31) Gen. Nonagria. O0. Arundinis. Nicht selten im August— September. Die R. lebt in den Stengeln von Typha latifolia und angustifolia.

32) Gen. Leucania. 0.

. Impura. Juni—September. . Obsoleta. Selten. Mai— Juni. Fing nur 1 Stück in meinem

Hause. R. in Schilfrohre. Comma. Am Anstrich. Mai—Juni. An feuchten Waldstellen.

. Conigera. Auf Waldwiesen in der Dämmerung schwärmend.

Juni—Julı.

. Albipuncta. Selten. Juni—Juli. . Lythargyrea. Selten. Erscheint am Anstrich. Juli.

33) Gen. Mithymna. Gn.

. Imbecilla. Alpen. Schroffenpass. Von Herrn Eiffinger

gefangen. Juli— August. 34) Gen. Grammesia. Stph. Trigrammica. In Nadelwäldern. Kommt am Anstrich.

Juni—Julı. 35) Gen. Caradrina. ©.

Morpheus. Selten. Juni—Juli. R. an Brennesseln etc. Quadripuncta. Erscheint am Anstrich. Juni— August. Terrea. Von Herrn Eiffinger am Fallenbach bei Oberst- dorf am Anstrich gefangen. Juli—August. Alpen. Alsıines. Juni—Juli. Erscheint am Anstrich. Nicht häufig. Auf den Alpen 1500 Meter Höhe.

Tarazxacı. Erscheint sehr häufig am Anstrich. Juni—Juli. Palustris. Mit Sonnenuntergang bei Oberstdorf auf feuchten Wiesen fliegend. Juli—August. Selten.

Arcuosa. Im Juli auf Moorwiesen bei Kempten gefangen.

36) Gen. Rusina. B. Tenebrosa.. Kommt häufig am Anstrich in Wäldern. Juli.

37) Gen. Amphipyra. O0. Tragopogonis. Häufig. Juli— August. R.an Tragapogon pratens. Pyramidea. Erscheint am Anstrich im September. Perflua. Erscheint Mitte August am Anstrich. Reichels- berg. Nicht häufig. 38) Gen. Taeniocampa. Gn.

Gothica. Ist eine der frühesten Eulen. Erscheint schon im März. Nicht selten an Zäunen, Pfählen ete.

17

189. . 140. 141.

142. 143.

144. 145.

146.

147. 148.

149.

150. 151. 152. 153. 154. 155.

156. 157. 158.

258

Stabilis. Stacilis. , Nicht häufig. Gehen an den Anstrich. Mai—Juni. Incerta. ; ab. Fuscata. 39) Gen. Panolis. Hb.

Piniperda. April und Mai auf Föhren.

40) Gen. Pachnobia. Gn. Rubricosa. Selten.

41) Gen. Mesogona. B. Ozxalina. Nicht häufig. R. auf Weiden und Erlen. Wurde bei Oberstdorf im Juli— August am Anstrich gefangen. 42) Gen. Calymnia. Hb. Trapezina. In allen Wäldern. Vorzugsweise auf Eichen Ist eine Mordraupe, die ihresgleichen nicht schont. 43) Gen. Dyschorista. Ld. Fissipuncta. Selten an Bäumen etc. R. an Pappeln und Weiden. 44) Gen. Plastenis. B. Retusa. R. auf Weiden. Subtusa. Zerstreut. An Pappeln und Weiden. Beide Arten selten. 45) Gen. Cleöceris. B. Viminalis. Im Juli— August nicht selten. Erscheint am Anstrich. Raupe auf Zitterpappeln und Wollweiden. a) ab. Obscura. Am Fallenbach bei Oberstdorf.

46) Gen. Orthosia. 0.

Lota. R. auf Weiden.

Moacilenta. An niedern Pflanzen. iu j j > Erscheinen sämmtliche Oircellaris. do.

Helvola. Auf Eichen. an AuaaEl Nitida. An niedern Pflanzen. Litura. do. Die Raupe ist eine Mordraupe.

47) Gen. Xanthia. Tr.

Citrago. R. auf Linden. (Rottachberg.) Flavago.

Fulda In den Kätzchen der Salöx Capraea. Nicht häufig. |

159.

160.

161.

162.

163. 164. 165. 166.

167. 168. 169.

170.

Lf1.

172. 173. 174. 175. ‚176.

137;

259

48) Gen. Orrhodia. Hbk.

Vaceinii. An Waldrändern. R.an Eichen und niedern Pflanzen. a) ab. Spadicea. 3 b) ab. Mizta. oh:

Rubiginea. Selten. (Aschenauer.)

49) Gen. Scopelosoma,. Curt. Satellitia. Kommt im October am Anstrich. Die Raupe (eine Mordraupe) an Eichen, Schlehen etc.

50) Gen. Seoliopteryx. Germ. Libatrix. Die R. zwischen zusammengesponnenen Weiden- blättern. Häufig im Herbst am Anstrich etc.

| 51) Gen. Xylina. O0. Socia. R. auf Ulmen. Selten. Furcifera. Auf Erlen. do.

Ingrica. Auf Erlen. Häufig. Ornithopus. Auf Eichen, Häufig.

52) Gen. Calocampa. Stph. Vetusta. Nicht selten. Exoleta. Häufig. Gehen an Anstrich. Solidaginis. A. Selten.

53) Gen. Lithocampa. Gn. Ramosa. Im Mai und Juni. Selten. An Zäunen, Bäumen. Auch in den Alpen, z. B. Birgsau. R. an Lonicera-Arten.

54) Gen. Calophasia. Stph. Lunula. Im Juli wurde die ausgewachsene Raupe auf Linaria vulgaris bei Wagegg gefunden, welche im nächsten Frühjahr den Falter brachte.

55) Gen. Cucullia. Schrk. Verbasci. Auf Verbascum-Arten. Häufig. Asteris. Auf Solidago Vergaurea. Nicht selten. Umbratica. Häufig an Zäunen und Bretterwänden. R. auf Souchus-Arten. | Lactucae. Seltener. An Lactuca-Arten, insbesondere Blüthen- fressend. Lucifuga. Nicht häufig. An Zäunen ete. R. an Souchus- Arten ete. Campanulae. In der Birgsau von Herrn Eiffinger an einem Zaun gefunden. R. auf Oampanula-Arten. 8 17*

178. 179.

180. 181. 182. '183. 184. 185.

186. 187.

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190.

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192. 193.

194.

"195.

260

Chamomillae. Selten. Auf Matricar. Chamomilla.

Gnaphalii. Sehr selten. Wurde von Herrn Aschenauer 1 Weibchen gefangen, welches mehrere Eier ablegte und von welchen 6 Schmetterlinge erzielt wurden. An der Kalbsangst bei Kempten. Juli. R. an Salidago Virgaurea.

56) Gen. Plusia. O. Triplasia. Auf Nesseln. Flugzeit Juni— August. Asclepiadis. Auf Oynanchum Vincetoxicum. Alpen. Tripartita. Auf Nesseln. Flugzeit Mai—Juni. Deaurata. Im August. In den Alpen. Am Abend beim Blüthenfang an Silene inflata von Herrn Maus bei Oberst- dorf gefangen. Moneta. R. auf Aconitum Napellus in den jungen Trieben der Pflanze. Illustris. Auf Aconitum Lycoctonum (gelber Eisenhut). Bei

Oberstdorf nicht selten. Abends an Silene zu fangen.

Modesta. Auf Pulmonaria off., Leubas bei Kempten. Chrysitis. Auf Nesseln und Lamium-Arten. Abends an Stılene inflata.

Ohryson. Auf Salvia glutinosa und Eupatorium cannabium. bractea. Auf Tussilago Farfara und Stachus alpina. Fliest, aufgescheucht, im Sonnenschein auf Blüthen. In der Ruhe sitzt selbe sehr gerne unter den Blättern des grossen Huf- lattich. Abends an Silene inflata. Bei Oberstdorf nicht selten. Aemwla. Dieser seltene Alpenbürger wurde schon mehrfach bei uns in den Alpen gefangen. Am Stuiben und der Niggen- alpe von Herrn Aschenauer, von Herrn v. Kittlitz und von Herrn Eiffinger bei Gerstruben gefangen.

Festucae. Auf nassen Wiesen. Selten. Wurde in Loretto bei Oberstdorf, auf Silene sitzend, gefangen.

Jota. Auf Lamium- und Galeopsis-Arten. Nicht selten. Pulchrina. Am Abend an Silene gefangen. R. an Lamium und Nesseln.

Gamma. Auf Nesseln. Schwärmt auf Wiesen im Herbst in zahlreichen Exemplaren.

Interrogationis. Auf Moorwiesen schwärmend. Raupe auf Vacc. uliyinosum. Diese nicht häufige Plusie wurde schon mehrfach bei Kempten, sowie bei Oberstdorf, Rohrmoos ete. gefangen.

196.

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198. 199.

200.

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202. 203. 204.

203. 206. 207.

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210. 211.

261

Ain. Wurde von Herrn Eiffinger auf der Rappenalpe gefangen. Hochenwarthi. Auf höhern Bergen. Auf Bergwiesen, oft in grosser Anzahl von Blume zu Blume fliegend. Nebel- horn b. 2200 Meter. Sämmtliche Plusien haben mit wenigen Ausnahmen ihre Flugzeit im Juli und August.

57) Gen. Anarta. Tr. Myrtilli. Auf Moorwiesen. Fliegt im Sonnenschein. R. auf Haidekraut. Erscheint schon im Mai— Juni. Cordigera. Desgleichen. R. auf Vacc. uliginosum. Schwärmt auf nassen moorigen Stellen. Mai—Juni. Melanopa. Alpen. Juli—August. Auf höhern Bergen bei 2000—2300 Meter. Am Nebelhorn, Daumen. Rappensee- hütte. Vorzugsweise die

var. Rkupestralıs. sr

Nigrita. Juli—August. Auf höhern Alpen. Wurde- schon mehrmals gefangen. Am Nebelhorn von Herrn Aschenauer. An der obern Seealpe von Herrn Ritter aus Mainz.

58) Gen. Heliaca. H.-S. Tenebrata. Im Mai und Juni auf Wiesen im Sonnenschein schwärmend.

59) Gen. Heliothis. Pr: Peltiger. Im Juni am Marienberg. Im Juli auf Wiesen bei Oberstdorf (Zwingsteg Walserschanze).

60) Gen. Chariclea. Stph.

Umbra. Im Mai—Juni. R. an Ononis repens und spinosa. Selten. |

61) Gen. Erastria. ©. Uncula. Aufsumpfigen Moorwiesen bei Wagegg. Mai— Juni. Deceptoria. Auf trockenen Grasplätzen. Marienberg. Fasciana. Desgleichen. Beide Arten nicht selten. Marienberg.

62) Gen. Prothymia. Hb. Viridaria. Nicht selten im Mai—Juni auf Wiesen.

63) Gen. Agrophila. B. Trabealis. Selten an trockenen, sonnigen Rainen. Mai—Juni. 64) Gen. Euclidia. ©. Mi.

Glyphica. Sehr häufig auf Wiesen etc.

212.

213. 214. 215. 216.

217. 218.

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220.

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227. 228. 229.

262

65) Gen. Catephia. 0. Alckymista. Nur einmal als Puppe unter dürrem Eichen- laub gefunden, aus welcher sich auch der Schmetterling entwickelte. 66) Gen. Catocala. Schrk.

Frasxıni. Selten. Erscheint im September und October am Anstrich. R. auf Zitterpappeln.

Nupta. Nicht selten. R. auf Weiden. August— September. Sponsa. Auf Eichen. Selten. |

Electa. An Weiden. Juli—August. Nicht selten.

67) Gen. Toxocampa. Gn. Pastinum. Am Anstrich gefangen. Juli. R. an Vicia Cracca. Oraccae. Marienberg. Sehr selten. R. an Vöcia-Arten. 68) Gen. Aventia. Dup. Flexula. Nicht selten. In Nadelwäldern. R. an den Flechten derselben. 69) Gen. Boletobia. B. Fuliginaria. Selten. Erscheint vielfach in Häusern. Juni bis Juli. R. an Flechten, faulem Holz ete. 70) Gen. Zanclognatha. Ld. Grisealis. In Wäldern. R.an der Goldmire. Chrysosplenium alternifolium.

. Tarsvcrinalis. In Wäldern am Marienberg. R. am Him-

beeren, Brombeeren und Clematis. Emortualis. Sehr vereinzelt im Juni und Juli in Eichen-

gebüsch. 71) Gen. Madopa. Stph.

. Salicalis. Mai—Juni. ' Selten. R. an Salweiden (Salix

Capraea). 72) Gen. Pechipogon. Hb. Barbalis. Nicht selten. An Eichen, Birken und Erlen.

73) Gn. Bomolocha. Ab.

. Fontis. Nicht selten in dunkeln Tannenwäldern. R. auf

Vacc. uliginosum und Vitis idaea. v. Terricularıs. do. 74) Gen. Hypena. Tr. Rostralis. Auf Nesseln und Hopfenpflanzen. Proboscidalis. Auf Nesseln. Nicht häufig. Obesalis. Auf Nesseln. Seltener. Oberstdorf ete.

231.

232.

12.

13.

263

75) Gen. Rivula. Gn.

. Sericealis. Häufig. R. in Gräsern, Hecken etc.

76) Gen. Brephos. O0. Parthenias. Erscheint schon im Februar und März nach warmen sonnigen Tagen häufig an der Marienberger Halde. R. auf Birken. \ Nothum. Selten. do. R. an Zitterpappeln.

D. Geometrae. Spanner.

1) Gen. Geometra. B, | Papilionaria. Raupe auf Birken, Buchen und Erlen. Falter im Juni— August zerstreut. Vernaria. Juni—Juli. R. an Olematis Vitalba. Zerstreut, nicht häufig. Marienberg.

2) Gen. Phorodesma. B. Smaragdaria. August. Die R. wurde im Juni zufällig ge- schöpft. Der Schmetterling erschien im Juli. (Nur einmal gefunden.) BReichelsberg bei Kempten. 3) Gen. Jodis. Hpb.

Putata. Mai—Juni. R. an Heidelbeeren. In Wäldern. Lactearia. Juni. Wie Vorige. Beide sehr gemein. R. an Heidelbeeren etc. In Wäldern.

4) Gen. Acidalia. Tr. Perochraria. Auf nassen Wiesen. Juli— August. R. auf

" Festuca-Arten.

Dimidiata. An schattigen Stellen unter Gebüsch, an Bach- ufern. Juli. Selten. 2

Virgularia. An Bäumen, Zäunen und Wänden. Nicht selten. In Häusern. Mai—Juni.

Pallidata. Mai— Juni. Von Eichen herunter geklopft. Nicht häufig.

. Bisetata. Juni—Juli. An schattigen Bachufern. Zerstreut. . Inornata. Selten. Ah büschigen Abhängen. Juli— August.

R. auf verschiedenen niedern Pflanzen. Aversata. In Nadelwäldern. Mai—Juni. ab. Spoliata. Nicht selten. Marginepunctata. Mai—Juli. In bergigen Gegenden. Nicht selten bei Oberstdorf.

14.

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16.

17:

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15):

20.

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22. 23.

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30.

31.

32.

264

Incanata. Nicht selten. Juni—Juli. Auf trockenen sonnigen Abhängen. Fumata. Auf lichten Berpabheinkäne Juni—Juli. An Heidel- beeren. Teemutaria. Mai— Juni. An Waldrändern unter lichtem Gebüsch. Häufig. Punctata. Nicht selten. An der Marienberger Halde. Sehr häufig zwischen Farrenkräuter schwärmend, meist Männchen. Sonst in licehtem Erlengebüsch. Immutata. Juni— Juli. Nicht häufig. In lichten Wäldern. Strigillaria.e Juni—Juli. do. Ornata. Nicht häufig. Auf Wiesen ete. liegend. Juni—Juli. 5) Gen. Zonosoma. Ld. Pendularia. Juni—Juli. Selten in Laubwäldern. An Bäumen sitzend. Punctaria. BR. an Eichen und Birken. Juni—Juli. Linearia. do. 6) Gen. Timandra. Dup. Amata. Sehr selten. An Waldsäumen. Mai—Juni. 7) Gen. Rhyparia. Ne. Melanaria. Juli. Auf moorigen Wiesen. Zerstreut. BR. auf Vacc. uliginosum. 8) Gen. Abraxas. Leach. Grossulariata. Juli. Nicht selten. Auf Johannis- und Stachelbeeren. Sylvata. In Wäldern. Juli— August. Auf Prunus Padus, Ulmen etc. , Adustata. Juli. Auf Evonymus europaeus. In Wäldern und lichten Hängen. Marginata. Juni—August. Auf Wollweiden. In allen mög- lichen Spielarten. ab. Pollutaria. Seltener. Juli— August.

9) Gen. Bapta.. Stph. Temerata. In Laubhölzern. Mai—Juni. Nur vereinzelt.

10) Gen. Cabera. Tr. Pusaria. Auf Erlen, Linden. Weiden ete. Gemein in allen Lichtungen und Gebüschen. Mai—Juni. Exanthemata. Desgleichen.

33. 34.

39.

36.

37. 38.

39. 40.

4l.

42. 43.

44. 45.

46. 47.

48.

269

11) Gen. Numeria. Dup. Pulveraria. An Waldrändern und lichten Wäldern. Juni. Capreolaria. Juni—Juli. In Nadelhölzern. Vorzugsweise an den Rändern derselben. R. an Nadelhölzern.

| 12) Gen. Ellopia. Tr.

Prosapiaria v. b. Prasinaria. In Nadelhölzern häufig. In hiesiger Gegend nur diese grüne Art. Juni—Julıi.

13) Metrocampa. Latr. Margaritaria. Nicht häufig in Laubwäldern. An Eichen und Buchen. Juli. Auch in den Alpen. Trauchbachthal.

14) Gen. Eugonia. Hb. Quercinaria. Selten in Laubwäldern (Kürnach - Wirlings). Juni—Juli. Autumnaria. do. Auf Linden, Ulmen, Eichen ete. Juni bis Juli. Selten. | Fuscantaria. September. Sehr selten bei Wang. Erosaria. a) ab. Tiliaria. Nicht selten. In Waldungen. R. auf Linden, Birken. Kürnach, Marienberg.

15) Gen. Selenia. Hb. Bilunaria. Nicht selten. Juni—Juli. Erlen und Weiden.

v. Juliaria. (Sommergeneration.) Lunaria. Auf Linden und Schlehen. Tetralunaria. Sehr selten. Auf Eichen, Linden etec. 16) Gen. Pericallia. Stph.

Syringaria. Häufig. Auf Lonicera und Syringa etc.

17) Gen. Odontoptera. Stph. Bidentata Nicht häufig. Juni. In lichten Wäldern.

18) Gen. Himera. Dup. Pennaria. Selten. Im September—October. R. an Eichen, Linden ete.

19) Gen. Croceallis. Tr. Elinguaria. Häufig. Juli—August. R. auf Heckenkirschen, Linden, Obstbäumen etc.

20) Gen. Eurymene. Dup.

Dolobraria. Mai—Juni. In Laubwäldern. Selten.

49.

56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. .63.

64.

65.

266

21) Gen. Angerona. Dup. Prunaria. Juni—Juli. Häufig in allen möglichen Nüancen. a) ab. Sordiata. Nicht selten.

22) Gen. Urapteryx. Laech.

. Sambucaria. Auf Hollunder und Epheu. Juni—Juli.

23) Gen. Rumia. Dup.

. Luteolata. Häufig im Juni—Juli. R. auf Crataegus, Schlehen.

24) Gen. Epione. Dup. Apiciaria. Sehr selten. An Bachufern. Juli—August. R.an Erlen, Weiden, Pappeln etec. |

. Paralellaria. Sehr selten. Nur einmal gefangen. Juli— August.

In Gebüsch. Advenaria. Häufiger; aber nur vereinzelt. Am Rottachberg. Marienberg. Mai—Juni. R. auf Heidelbeeren.

25) Gen. Hypoplectis. Hk.

. Adspersaria. Alpen. Juni— Juli. Nicht häufig. . Manches

Jahr zahlreich, manches Jahr gar nicht zu finden. An der linken Seite des Waldhanges zwischen Hölltobel—Spielmannsan. Die Männer im Sonnenschein fliegend. | 26) Gen. Venilia. Dup. Macularia. Häufig in lichten Laubwäldern. Juni—Juli. 27) Gen. Macaria. Curt. Alternaria. Selten. Juni. In Nadelwäldern. Signaria. Häufig. Juni. do. Lituraria. Nicht häufig. do. 28) Gen. Hybernia. Lab. Rupicapraria. In Eichenwäldern. October. Marginaria. do. BR. an Birken etc. do.

.Defoliaria. R. an Obstbäumen und Eichen. do. Eichwald

bei Börwang. 29) Gen. Anisopteryx. Stph. Aescularia. InEichenwäldern bei Börwang. October—Novembber. 30) Gen. Rhigalia. Dup. Pedaria. Ueberall häufig. An Obstbäumen etc. Im März

und April. 31) Gen. Biston. Leach.

Alpinus. Alpen. Nebelhorn, Daumen, Widderstein ete. Die Raupe fand sich zahlreich an niedern Pflanzen, z. B. Scabiosa lucida. Sie verpuppten sich, entwickelten sich vollkommen

66.

67.

68.

69.

70. 71. 12.

73. 74.

75. 76. IT:

78.

79.

80.

267

in ihrer Puppenhülle, ohne jedoch den Falter zu liefern. Der Falter selbst wurde Mitte Mai am Bad bei Oberstdorf von Herrn Kunstmaler Dietze in grösserer Anzahl schwärmend beobachtet. (Vormittags 11 Uhr.) Auch in Bacherlach bei Einödsbach Abends an den Grashalmen sitzend, wurde die Raupe öfters von selbem gesehen. Der Schmetterling wurde von Herrn Aschenauer im April—Mai am Nebelhorn gefangen. | Hirtarius. Nicht selten, an Pfählen, Mauern etc. sitzend. R. an Schlehen etc. Stratarius. Selten. Schon im Februar und März an Bäumen zu finden. R. an Pappeln, Birken und Eichen. 32) Gen. Amphidasis. Tr. betularia. Häufig, Mai—Juni. R. auf Birken, Weiden. 33) Gen. Boarmia. Tr.

Cinctaria. Aprıl—Mai.

a) v. Consimilaria. Nicht selten, an Zäunen und Bäumen

sitzend.

Secundaria. Juni—August. Nicht selten. In Fiehtenwäldern. Abvetaria. Juni und Juli. An Fichten und Tannen. keepantata. Häufig. Juni und Juli. R. an Weiden, Birken und Lonicera-Arten. Roboraria. Selten. Juni. R. auf Eichen und Buchen. Consortaria. April— Juni. Selten. In Laubwäldern, auf Weiden, Schlehen etc. Angularia. Selten. Mai—Juni. R. an Baumflechten. Lichenaria. Nicht häufig. Juli—August. R. an Baumflechten. Orepuscularia. In lichten Wäldern häufig. April, Mai, Juli,

_ August. An Bäumen sitzend. R. auf verschiedenen Sträuchen

und Bäumen.

Consonaria. Selten. April—Mai. An einer Bretterhütte bei Oberstdorf (Bad) gefangen.

Punctularia. Häufig. An Waldrändern ete. Marienberg etc. R. an Erlen und Birken.

34) Gen. Gnophos. Tr.

Ambiguata. Alpen. Juli. An Felsen, unter Steinen. An Bäumen. Sitzt sehr gern an Fichtenstämmen, oberhalb des Wurzelstocks.

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84.

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93.

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268

Glaucinaria. Alpen. Häufig. An Felsen unter Steinen ete. Juli. v. Falconaria. Oberstdorf. | Serrotinaria. Alpen. Juli. Am Schroffenpass von Herrn Eiffinger gesammelt. Sordaria. Alpen und Voralpen. Kempten. Marienberg. Hocheck. Juni. a) v. Mendicaria. Selten.

Dilucidaria. Sehr häufig in den Vorbergen und den Alpen. An Felsen, Bretterwänden ete. Juli— August. Obfuscaria. Auf höheren Bergen. Juli—August. Auch in Thälern unter Steinen und Felsen. Nicht selten. Oythal. Fallenbach ete. Bei Oberstdorf. Zelleraria. Juli. Am Daumen von Herrn Aschenauer gefangen. An Felsen etc. ca. 2000 Meter. Caelibaria a) v. Spurcaria. Auf der Spitze des Nebelhorn 2250 Meter. Juli—August. Fing am 16. August auf dem Nebelhornhaus bei beleuchteten Fenstern Nachts 10—11 Uhr mehrere Exemplare. |

35) Gen. Dasydia. Gn. Tenebraria. Alpen. Juli— August. Auf höhern Bergen. Daumen. Nebelhorn. Rappenköpf ete.; meist an Schutt- halden fliegend.

36) Gen. Psodos Tr.

Trepidaria. Alpen. Auf höhern Bergen. Juli—August. Ver- breitet durch die Algäuer Alpen. Häufig. Alpinata. Häufig in den Alpen. Juli—August. Geht auch herunter in die Thäler, z. B. Käseralpe circa 1300 Meter. Quadrifaria. Alpen. Ueberall häufig. Schon bei 1000 Meter in Alpenthälern. Grünten, Stuiben etec.

87) Gen. Pygmaena. B. Fusca. Höchste Alpen. Daumen. Mädelergabel. Rappensee- hütte 2110 Meter. 2000—2300 Meter. Juli— August. |

38) Gen. Ematurga. Ld. | Atomaria. Sehr häufig. Erscheint sehr früh. Geht auch auf höhere Berge.

39) Gen. Bupalus. Leach. Piniarius Häufig. Mai—Juni in Föhrenwäldern. Meist am Waldessaum.

199. 96.

gr

98.

99;

100.

101.

102.

103.

104.

269

40) Gen. Halia. Dup. Wauaria. Nicht selten. Juni. R. an Stachelbeeren. Brunneata. Nicht besonders häufig. Auf Moorwiesen. Juni. R. an Heidelbeeren. 41) Gen. Phasiane. Dup. Petraria. Juni. Am Marienberg von Herrn Aschenauer gefangen. Chlathrata. Sehr häufig, auf allen Wiesen und sonnigen Plätzen. a) ab. Cancellaria..e Mai—Juni.

42) Gen. Scoria. »Stph. Lineata. Häufig im Juni und Juli auf feuchten Wiesen etc.

43) Gen. Ortholitha. Hb. Limitata. Auf Wiesen. Geht hoch in den Bergen hinauf. Juni—Juli. Bipunctaria. In Gebüschen, in Bäumen sitzend. Juli bis August. Häufig. ab. Gachtaria. Nicht selten bei Oberstdorf.

44) Gen. Minoa. B. Murinata. Auf lichten Waldwiesen sehr häufig. Mai bis September.

45) Gen. Odezia. B. Atrata. Gemein auf allen Wiesen Juni—August. R. auf Anthriscus sylvestris. Tibiale. Wurde am 13. Juli 1886 von Herrn Jordis aus Frankfurt am Zwingsteg bei Oberstdorf, von mir am 16. Juli 1887 am Wege von Birgsau nach Einödsbach (bei der sog. Kanzel) gefangen. 18. Juli 1890 zwischen Spiel- mannsau und dem untern Knie wiederholt beobachtet, ohne jedoch derselben habhaft zu werden. Scheint demnach in unseren Alpen stabil zu sein. Die R. lebt auf Actaea spicata.

46) Gen. Anaitis. Dup.

. Praeformata. Zerstreut an Waldsäumen. An Bäumen ete.

sitzend. Jumi—Juli.

. Plagiata. Desgleichen. R. an Hypericum. . Paludata. Juli. Auf Hochmooren. Nicht häufig. R. an

Vaccinium oxycocos. v. Imbutata.

108. 109: 110. 111;

112.

113.

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117. 118.

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121.

270

47) Gen. Lobophora. Curt. Polycommata. Nicht häufig. In Gebüschen ete. Reichels- berg. Marienberg. April—Mai. R. an Lomicera-Arten. ÖCarpinata. Die häufigste der hier vorkommenden Arten, April—Mai. R. an Weiden und Pappeln. Halterata. Selten. In Gebüschen ete. April—Mai. R. an Weiden und Zitterpappeln. Sexalisata. Nicht häufig. In Gebüschen. April—Mai. R. an Weiden. Viretata. Sehr vereinzelt. April— Mai. In Gebüschen. Reichelsberg. Probstried. Marienberg. R. an Ligustrum vulgare (Beeren).

48) Gen. Cheimatobia. Stph. Brumata. Sehr häufig. October—November und Dezember. Bekannt als Frostschmetterling. Boreata. Viel’ seltener. October—November. Am Reichels- berg und Marienberg.

49) Gen Triphosa. Stph.

. Sabandiata. Alpen. Selten und sehr zerstreut. Wurde

mir am 28. Mai 1890 von meinem Herrn Provisor, als Raupe auf Rhamnus pumila bei Gerstruben gefunden, gebracht, welche den 28. Juli 1890 den Falter lieferte. In Ermanglung des Futters nahm selbe Ahammus cathartica ganz gerne an. Dubitata. Unter Wurzeln hängen, in Erdlöchern, an Bretter- wänden etc. April und Mai—Juni. R. auf Schlehen, Rham- nus etc. |

50) Gen. Eucosmia. Stph. Certata. Ueberall, häufig. Mai-—Juni. Wie vorige. R auf Berberis vulgaris. | Undulata. In Wäldern nicht selten. Juni— Juli. R. an Brombeeren und Weiden.

5l) Gen. Seotosia. Stph. Vetulata. Nicht häufig. In Gebüsch und lichten Wäldern. Juni— Juli. R. an Ahamnus-Blüthen dütenförmig einge- sponnen. Rhamnata. Selten. In Gebirgen häufiger. Juni—Juli. An Zäunen und Bretterverschlägen. R. an Schlehen und Rhamnus. badiata. März—Mai Zerstreut. Sitzt gerne an Bäumen und verirrt sich auch öfters in Gebäude. R. an Heckenrosen.

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271

52) Gen. Lygris. Hb. Reticulata. Juli. In gebirgigen Gegenden. Am Stuiben und im Trauchbachthal bei Oberstdorf gefangen. R. auf Impatiens Nolv tangere. Prunata. Häufig. Juli— August. Auf Johannisbeer- und Stachelbeerstauden. Testata. Selten. Juli—September. Marienberg Aich bei Kempten. R. auf Erlen und Weiden. Populata. Gemein in allen Wäldern und auf Bergen. Juli bis August. R. auf Heidelbeeren.

a) ab. Musauraria. In den Alpen.

53) Gen. Cidaria. Fr.

Dotata. Nicht häufig. Im Juni— Juli in lichten Tannen- Wäldern. R. im Mai auf Lebkraut. Fulvata. Selten im Juli— August. R. auf Rosa canına im Mai. Ocellata. Nicht häufig im Juli— August. R. im Mai an Erlen, Schlehen, Eichen etc. Bicolorata. Selten. Im Juli— August. R. an Schlehen. Variata. Sehr gemein. Im Juni— August. R. im April und Mai an Nadelhölzern Seltener sind die

var a) ÖObeliscata mit gelbbraunen Bändern.

6b) Stragulata, mit nur meist angedeuteter Zeichnung

des Bandes.

Juniperata. Nicht selten. Im September—October. R. an Wachholder. Siterata. In Nadelwäldern nicht selten. September Mai. Miata. Nur einmal im September im sogenannten Her- mannsdobel bei Kempten an einem Felsen sitzend gefangen. Taeniata. Alpen. Von Herrn Aschenauer s Z. am Daumen im Juli gefangen Truncata. Juni—August. Sehr varlirend.

var. Perfuscata. In den Alpen. Nicht selten. Sitzt mit

Vorliebe in Zimmern oberhalb der Fenster.

Immanata. Von Herrn Aschenauer bei Oberstdorf ge- fangen. (Juli.) Aptata. Sehr häufig ın den Alpen und Voralpen. Juni bis August. Unter Dächern, unter Felsen und Erdvorsprüngen ete.

var. Suplata. Juli. Bei Oberstdorf in der Nähe des

Fallenbaches.

138. 139.

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272

Olivata. Häufig in den Alpen und Voralpen. Wie vorige. Viridaria. In lichten Wäldern. Juni—Juli. R. an niederen Pflanzen. Turbata. Alpen. Nicht häufig. Am Schroffenpass, Imberger- horn, Fanachgrat. Meist aus Tannen aufgescheucht. Kollariaria. Alpen. Selten in Gebirgswäldern. Austriacaria. Bei Oberstdorf von Hrn. E. im Juli gefangen. (Sehr selten.) Aqueata. Alpen. Nicht selten. Am. Grünten, bei Oberst- dorf ete. Juli—August. Salicata. Alpen. Bei Oberstdorf in den Anlagen etc. Mai bis Juli. Nicht selten. Didymata. Alpen. In lichten Tannenwäldern. Häufig. Juli. R. an Heidelbeeren. | Cambrica. Alpen. Sehr selten. Von Hrn. Aschenauer auf der Niggenalpe im Juli gefangen. Vespertaria. In Wäldern im August— September. Nicht selten an Bäumen sitzend. R. an Taraxacum ete. Incursata. In Laubwaldungen bei Kürnach, im Goldachthal. Im Juni—Juli. Alpen und Voralpen. Fluctuata. Nicht selten in Gebüschen und an Waldrändern im Mai— August. R. an niederen Pflanzen. Montanata. Sehr gemein. Ueberall zu finden. Geht auf die höchsten Berge. Mai—-September. Quadrifasciaria. Nicht häufig. Juni— Juli an Bretterzäunen und in schattigen Wäldern. Ferrugata. Gemein auf allen Wiesen. Mai—August.

var. a) Spadicearia. Nicht selten. Suffumata. April—Mai. In Wäldern häufig. R. an Galium. Pomoeriaria. Nicht selten in schattigen Wäldern. Kürnach bei Kempten. R. an Impatiens. Fliegt schon April und Mai—Juli. Designata. Mai— Juni in Nadelhölzern nicht selten. Kürnach,

Jodbad, Neuhausen etc.

Dilutata. September— October in Wäldern und Gebüschen. Caesiata. Sehr häufig in Gebirgswäldern. Unter Holzdächern der Senn-Alpen ete Juli—August. (Marienberg.)

Flavicinctata. Auf den Alpen. Am Daumen. Nebelhorn.

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E70,

Let,

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BT.

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Infidaria. Nicht selten an den Felswänden der Trettach- anlagen bei Oberstdorf sitzend. Juli. Tophaceata. Desgleichen. Nicht selten. Auch bei Kempten schon gefangen. Juli— August. Nobiliaria. Im Juli am Schroffenpass von Hrn. Eiff. gefangen. Incultarva Alpen. Juni— August. Nicht selten. Am Fanachgrat. Stuiben und den Oberstdorfer Bergen. Sehr gerne an schattigen Felsen sitzend. Nebulata Alpen. Fanachgrat, Imbergerhorn, Oberstdorfer Berge. Juni—Juli. Nicht häufig. Verberata Alpen. Gemein auf allen Alpentriften. Scripturata. Nicht häufig. In lichten Wäldern. Juli. Alpen. Oberstdorf. Stuiben. Imbergerhorn ete. Cucullata. Selten. Unter Vordächern, z. B. am Stiftskeller ete. bei Kempten gefangen. Galiata. Im Juni— Juli. Aus Tannen herausgeklopft. Stuiben. Oberstdorf. Nicht häufig. R. an Galium. Rivata. Mai—Juni Nicht häufig. Auf lichten Waldwiesen. Sociata. Gemein auf allen Wiesen von Mai—Juli. Albicillata. Sehr häufig. Im Mai— Juni. In Wäldern. R. auf Brombeeren. Procellata. Zerstreut, nicht häufig. Meist in Laubwäldern. R. an Olematis Vitalba. Lugubrata In Alpenwäldern. Nicht häufig Juni—Juli: R. an »Epilob. hirsutum Am Weg in die Kürnach. Hastata. Mai—Juni Auf Moorwiesen. Nicht selten. R. an Heidelbeeren und Sumpfbeeren. Tristata. Häufiger wie vorige. In Wäldern und Waldwiesen. R. auf Galium-Arten. Molluginata. Alpen. In bergigen Wäldern. Juni—Juli. Marienberg. Sulzbrunn. Oberstdorf. Steigbach bei Immen- stadt ete. R. an Gal. Sylvaticum. Affinitata. v. a) Turbaria. In schattigen und feuchten Bergwäldern. Juni—Juli. Kürnach im grossen Geldachthal. Von Spielmannsau zum untern Knie. Trettachthal. R. ın den Samenkapseln von Lychnis dioica. Alchemillata. Selten. In Gesellschaft mit voriger hinter Spielmannsau im Juli an feuchten kräuterreichen Hängen zahlreich beobachtet.

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In. 180.

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. lichten Wäldern. Bei der Aich Marienberg. 183. 184. 185.

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187. 188. 0 Juli 1890 bei Oberstdorf gefangen in 1 Exemplar. 189.

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274

Minorata. Nicht selten. In Bergwäldern, an Bachufern ete. Juni—Juli bei Oberstdorf häufig. Adaequata. Häufiger wie vorige. Ebenfalls in den Alpen. Juli. Albulata. Sehr häufig. Im Juni—Juli auf Wiesen etc.

v. Griseata. Am Stuiben. Candidate. Sehr selten. Juni in Laubwäldern. :R. an Buchen etec. Testaceata. Ziemlich selten. Im Mai—Juni in Gebüsch und

Luteata. Alpen. Juni—Juli. Selten. Am Stuiben, Birgsau bei Oberstdorf. R. in den Kätzchen der Alnus incana. Obliterata. Häufig in Gebüsch und lichten Waldstellen. Juni—Juli. R. auf Birken. Bilineata. Sehr häufig. Im Juli—August. Ist aus allen Bäumen und Sträuchern aufzuscheuchen. Sordidata. Nicht besonders häufig.- In Wäldern und schat- tigen Plätzen. R. an Heidelbeeren etc. a) ab. Fusco-undata. Häufig in den Alpen, z. B. in den schattigen Anlagen bei Oberstdorf, Spielmannsau ete. b) v. Infuscata. Seltener. Oythal. Trifasciata. Sehr häufig. Variirt sehr. Juni—August. R. an Alnus incana. Literata. Vielleicht nur Varietät der vorigen Wurde im

Capitata. Sehr selten. April—Mai. In Gebirgsgegenden. Am Steigbach bei Immenstadt etc. R. auf Impatiens.

Silaceata. Juni—August. In Wäldern und an den Rändern derselben. Auch an Mauern, unter Brückenpfeilern ete. Nieht häufig. Neuhausen. Martinszell. R. auf Epilobium

"angustifolium etc.

Corylata Nicht häufig. Im Juni in Laubhölzern. R. auf Buchen, Linden, Eichen etc. | | Berberata. Nicht selten. Mai—Juni. Häufig an Baum-

stämmen sitzend. R. auf Berberis vulgaris.

Nigrofusciata. Selten. Fing selben nur ein paarmal an einer . Bretterhütte sitzend. R. auf Rosen.

Rubidata. Juni. Selten. Fing selben nur einmal in einem Wirthschaftsgarten in einem Gartenhäuschen sitzend. R.auf Galium-Arten.

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203. 204. 205. 206. 207. 208. 209. 210.

311.

212.

RER, Tersata. Nicht häufig. Im Juni—J uli in Laubholzgebüschen. Auf Eichen, Buchen ete. R. an ÜOlematis Vitalba.

54) Gen. Collix. Gn. Sparsata. Sehr selten. Juni—Juli. Am Marienberg von Herrn Aschenauer gefangen.

55) Gen. Eupithecia. Curt.

Venosata. Juni—Juli. Bei Oberstdorf am Fallenbach Abends an Silene inflata schwärmend gefangen. R. in den Kapseln der Silene inflata und Lychnis dioica etc. Am Aufstieg zum Stuiben. Pusillata. Häufig. April—Mai. In Nadelhölzern R auf Fichten, Lerchen und Wachholder. Abietarıa. Häufig in Nadelwäldern. Mai—Juni. R. in den unreifen Zapfen der Tannen. Togata. Nicht häufig im Juni—Juli in den et von Pinus sylvestris und P..Abies. Debiliata. Juni—Juli. Nicht häufig. R. auf Vacc. Myrtillus. Rectangulata. Juni—Juli. Nicht selten. In den Blüthen der Obstbäume.

a) v. Subaerata

c) v. Nigrosericeata. Scabiosata. Juni—Juli. Häufig: Auf-den Blüthen Centaurea Scabiosa, Pimpinella etc.

var. Obrutaria. Juni. Oberstdorf. Nanata. Häufig im Juni.- R. auf: Calluna vulgaris. Impurata. Selten. Juni— August. Alpen. Imbergerhorn. R. in Weidenkätzchen. | Scriptaria. Alpen. Juni. Abends fliegend. Unter der obern Seealpe, im Bacherloch und Linkerskopf. Dietze. Tenwata. Juli. R. in Weidenkätzchen. Satyrata. Häufig. R. auf Compositenblüthen, Scabiosen etc. Veratraria. Alpen. Juli. R. in den Samen-Kapseln von Veratr. alb. Dietze. Castigata.. Mai— Juni. R. auf allen möglichen Pflanzen: Achillea, Solidago, Galium etc. Vulgata.. Juni. Nicht selten. R. auf Himbeeren, Silene und Sedum. In Oberstdorf nicht selten an Mauern sitzend. Campanulata. SNelten. Juni Juli. Oberstdorf. In den Samen von Camp. Trachelium etc.

18 *

213. 214.

215.

916.

217.

276

Actaeata. Juni— Juli. R. in den Blüthen von Act. spicat. und Thalichrum aquilegifolium.

Assimilata. Sehr selten. R. auf Johannisbeeren und Humulus Lupulus. Dietze.

Pimpinellata. Juli. Unter Erdvorsprüngen versteckt, bei Oberstdorf nieht selten. Dietze. R. Auf Pimpinella magna und Sazifraga.

Exiguata. Mai— Juni. R. auf verschiedenen Sträuchern und Bäumen: COrataegus, Salıx, Berberis.

Lanceata. April Mai. Nicht selten in Tannenwäldern. R. in den jungen Trieben der Tannen etc.

Zusammenstellung der hier aufgezeichneten Schmetterlinge,

im Verhältniss der frühern zur heutigen Ausgabe:

I. Rhopalocera oder Tagschmetterlinge.

1883: 1890: 123 Arten. 128 Arten. II. Heterocera oder Nachtschmetterlinge. | : 1883: 1890: A ohinges:..3. 2 ulkist. 32lArten 33 Arten BrBombyces .... 2. BO AEe Bar BaNDerune sale AOL 5 292 Dr Geomeirae, \. Ni 10% 1.199°,) STD Summa 635 Arten. 693 Arten.

Mithin ein Zugang von 58 Arten (Species) ohne die noch

aufgeführten Varietäten und Aberrationen.

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Beiträge

zur

Flora von Schwaben und Neuburg,

insbesondere

der Umgegend von Augsburg.

Seit dem Erscheinen des letzten Vereinsberichtes vom Jahre 1887 sind in dem Florengebiet des Regierungsbezirkes Schwaben und Neuburg aus dem Bereiche der Phanerogamen und Gefäss- kryptogamen wieder zahlreiche Beobachtungen gemacht worden, die, wenn auch gerade nicht durch viele Neufunde glänzend, doch in pflanzengeographischer Hinsicht von einiger Bedeutung sein möchten, abgesehen davon, dass sie im stande sind, das Bild mancher Lokalflora wesentlich zu vermehren oder zu er- gänzen. ‘Besonders sind sehr schätzenswerte Mitteilungen ein- gegangen von den Herren Xav. Wengenmayr, Lehrer an der kgl. Waldbauschule in Kaufbeuren, und Jos. Erath, Lehrer in Hohenschwangau, welche sich die Erforschung des obern Lech- und Wertachgebietes sehr angelegen sein liessen, dann von Herrn Otto Lang, Lehrer in Monheim, der einige für den Weissjura neue Arten entdeckt hat. Die Flora von Augsburg fand ın südlicher Richtung Erweiterung und Bereieherung durch Herrn Hans Besch, Lehrer in Augsburg, der die Umgegend von Gross- aitingen eifriger Durchforschung unterzog und auch für die Flora des Mindel- und Günzthales manch beachtenswerten Fund machte. Ebenso war auch die botanische Thätigkeit des Herrn Privatier

278

H. Lutzenberger von schönem Erfolge für die Gegend um Augsburg. Als wertvollster Beitrag aber ist Herrn Dr. Holler, kgl. Bezirks-Arzt in Memmingen, dem unermüdetsten Erforscher und gewiegtesten Kenner unserer heimischen Flora, die Ent- deckung von Epilobium Fleischeri und Asplenium septentrionale zu verdanken, als Neuheiten für das ganze Gebiet der bayerischen Alpen.

Indem sämtlichen Herren für ihre eifrigen Bestrebungen der Dank des Vereins hiemit ausgesprochen wird, sei die Hoff- nung daran geknüpft, dass zur Förderung der Vereinszwecke ihr Beispiel auch in andern Teilen des Regierungsbezirkes Nach- ahmung finden und die Floristen zu neuer Thätigkeit anspornen möge.

Augsburg, im November 1890.

Max Weinhart, qu. Lehrer.

Atragene alpina L. An Felswänden und in Gebüschen um Füssen und Hohenschwangau. Wengenmayr und Erath.

Hepatica triloba Gil. Auch am westlichen Thalrand von Augsburg, am Hamlerberg. Weinhart.

Ranuneulus Lingua L. Sehr zahlreich in einem Alt- wasser der Wertach bei Guggenberg, bei Grossaitingen und im Schlossweiher bei Mindelheim. Besch.

NymphaeasemiapertaKlinggr. Altwasser der Wertach zwischen Grossaitingen und Bobingen. Besch.

Arabis Turrita L. An der Strasse nach Neuschwanstein und am Absturzfgegen den Pöllatfall. Erath.

Teesdalia nudicaulis R. Br. In Sandgruben bei Kolben: berg im Weissjura. Lang.

Viola collina Bess. Abhänge bei Kaufbeuren, 700 m. Wengenmayr.

Viola Caflischii Wörlein. Am Augraben bei Dinkelscherben.

Weinhart. e (Siehe 11. Bericht des botanischen Vereins in Landshut, 1889.)

279

Malva moschata L. Gebüsche um Untrasried bei Ober- günzburg und um Kaufbeuren. Wengenmayr.

Oxalis strieta L. Zahlreich auf einem Waldwege bei Hamel. .Besch.

Sarothamnus scoparius Koch. Einige Exemplare bei Monheim. Lang.

Lathyrus Nissolia L. Auf Äckern bei Monheim, selten. Lang. ?

(Im Lohwäldchen bei Augsburg wieder verschwunden. Zutzenberger).

Lathyrus luteus Gren. Am Grat zwischen Tegelberg und Gabelschrofen bei Hohenschwangau. KErath.

Trifolium caespitosum Reyn. (= Tr. Thalii Vill.) Alpenwiesen am Tegelberg und Säuling. Erath.

Tetragonolobus siliquosus Roth. Auf Wiesen der Donauschütten zwischen Lechsend und Marxheim, in Menge. Lang. |

Rosa tomentosa Sm. var. cristata Chr. und

Rosa trachyphylla Rau. Nächst der bayerischen Grenze bei Schattwald, 1100 m. Weinhart.

Rosa dumetorum Thuill. var. Thuillieri Christ. Unter Gebüschen der Wolfszahnau bei Augsburg. Weinhart.

Rosa gallico X glauca Sagorski. An einem Abzugsgraben nächst Stadtbergen bei Augsburg. Weinhart.

Epilobium Fleischeri Hochst. Auf Kiesbänken des Eck- bachs bei Hinterstein und der Ostrach bei Hindelang. Dr. Holler.

Epilobium palustre L. In der Umgegend von Mon- heim, häufig. ' Lang.

Scleranthus perennis L. Am Stickelberg bei Monheim, häufig. Lang. |

Valeriana montana L. In einem Walde auf der Höhe bei Kaufbeuren, 650 m. Wengenmayır.

Petasites albus Gärtn. Im Walde zwischen Attenhausen und Frechenrieden bei Ottobeuren, nicht selten. Desch.

Aster brumalis Nees. Zahlreich unter Weidengebüsch am Lech oberhalb Lechhausen. Lutzenberger. Aster salieifolius Scholler (= A. salignus Willd.) In Wertachauen bei Augsburg. Dr. Wulzinger. Unter Weiden- gebüsch am Badweiher bei Monheim. Lang. |

280

Erigeron alpinus L. var. Prantlii dalla Torre. Auf der Gutenalp bei Oberstdorf. Wengenmayr.

Inula Conyza DC. Bei Kaufbeuren, 700 m. Wengenmayır. Arnica montana L. Zwischen Strassberg und Reinhards-

hausen. Lutzenberger. Zerstreut am Fusse des Plattenberges bei Erkheim. Besch.

Senecio viscosus L. Wälder um Kaufbeuren, 690 m. Wengenmayr.

Senecio Fuchsii Gmel. (= S. nemorensis Aut. non Jaeg.) Häufig in den Wertachauen unweit Guggenberg. Besch.

Carduus Personata Jacq. An der Wertach bei Kauf- beuren,‘680 m. Wengenmayr.

Pieris hieracioides L. Einzeln am Spickel bei Augs- burg. Lutzenberger. Zahlreich an der Wertachbrücke zwischen Mittelstetten und Guggenberg. DBesch. In grosser Menge auf einer Wiese bei Hergatz, Bez.-Amts Lindau. Weinhart.

Mulgedium alpinum L. Im Sachsenriederforst bei Kauf- beuren, zwischen 750 und 800 m. Wengenmayr. Verwildert im ehemaligen Schlossgarten zu Fünfstetten bei Monheim. Lang.

Crepis aurea Cass. Wertachauen bei Kaufbeuren, 700 m. Wengenmayr.

Crepis Jacequini’Tausch. Auf dem Tegelberg. Erath.

Hieracium ämplexicaule L. Auf einem Bauplatz am Schlosse Neuschwanstein. Erath.

Jasione montana L. Auf Sandhügeln um Monheim, häufig. Lang.

Campanula latifolia L.. Um Hohenschwangau, häufig. Erath.

Phyteuma nigrum Schmidt. Auf Wiesen bei Ober- rieden, Wengenmayr und am Unkenriederweiher bei Mu mehrfach. Besch.

Pirola uniflora L. Im Schinderhölzchen bei Göggingen. Lutzenberger.

Gentiana lutea L. Zahlreich noch in den Wertachauen bei Wehringen in der Nähe von Augsburg, ca. 540 m. Besch.

Gentiana pannonica Scop. Auf dem Tegelberg, nicht selten. Erath.

281

Gentiana brachyphylla Vill. Am Gabelschrofen bei Hohenschwangau, selten. Erath.

Gentiana aestiva Röm. et Schult. Zahlreich auf der Heide vor dem Siebentischwald. Weinhart.

OÖmphalodes verna Moenech. Verwildert im Park bei

_ Hohenschwangau, mehrfach. Erath.

Pulmonariaobscura Dum. Nicht selten an Waldrändern und in Gebüschen um Augsburg. Lutzenberger. In einem Walde bei Dinkelscherben. Wengenmayr.

Centuneulus minimus L. Auf Äckern bei Reinhards- hausen und um Daxberg bei Memmingen , ziemlich viele Exem- plare. Besch.

Rumex maritimus L. Am Rande des Anhauserbachs zwischen Burgwalden und Hardt, wenige Exemplare. .Desch.

Ulmus montana With. Waldränder zwischen Biberbach und Klosterholzen, zwischen Derching und Stätzling und am Karlsberg bei Mühlhausen. Lutzenberger.

Zanichellia palustris L. In einem Bächlein bei der

sog. Schwedenlinde in Augsburg. Lutzenberger. In der Sinkel zwischen Grossaitingen und Wehringen, in der Günz zwischen Sontheim und Egg bei Mindelheim, ziemlich häufig. Besch.

Juncus tenuis Willd. Waldweg zwischen Scheppacherhof und Döpshofen. Lutzenberger.

Eriophorum vaginatum L. In einer sumpfigen Wald- stelle zwischen Monheim und Otting, viele Exemplare. Lang.

Carex mucronata Gaud.. Aus Felsenspalten am Tegel- berg. Wengenmayr.

Weingärtneria canescens Bernh. (=Corynephorus canescens P.B.) Sandige Raine um Anried bei Dinkelscherben, häufig. Lutzenberger.

Bromus commutatus Schrad. An sonnigen Rainen zwischen Friedberg und Wulfertshausen. Lutzenberger.

Bromus inermis Leyss. In der Friedberger Au. Lutzen- berger.

Equisetum ramosissimum Desf. Zahlreich auf der Heide vor dem Siebentischwalde bei Augsburg und auf den

Lechfeldwiesen bei Kissing. Weinhart. (Equisetum hiemale L. var. viride Milde, siehe 29. Vereinsbericht 1887, pag. 310, ist zu streichen. Weinhart).

.

282

Selaginella helvetica Link. In grosser Zahl auf der Strassenmauer an der Ulrichsbrücke bei Füssen. Weinhart.-

Aspidium Braunii Spenn. Im Sauwald bei an ca. 980 m. Weinhart.

Cystopteris montana Bernh. Ober der Willersalpe bei Hinterstein, ca. 1700 m. Weinhart.

Asplenium septentrionale Sw. Auf rotem Hornstein, der Pointalpe im Berggündle bei Hinterstein, 1299 m. Dr. Holler.

Scolopendrium officinarum Sw. Zahlreich am wal- digen Abhang des Schlosses Hohenschwangau gegen den Schwan- see. Weinhari. Erath.

Blechnum Spiecant Roth. Wieder zahlreich am Stickel- berg bei Monheim. Lang.

Botryehium Lunaria Sw. Bei der Ilsungquelle auf der Heide vor dem Siebentischwalde. Weinhart.

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